affaire&investissement Mit dem erfolgten Beschluss des Ministerrates werden seit dem 1. Juli in allen Ministerien der Landesregierung fair gehandelter Kaffee verwendet. Foto © Fairtrade Deutschland e.V. Einrichtung einer Steuerungsgruppe: Alle Aktivitäten des Saarlandes auf dem Weg zum Fairtrade Bundesland sollen von einer Steuerungsgruppe koordiniert werden. Die Gruppe besteht aus Akteur:innen der Politik, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Kommunen sowie dem Bildungsbereich. Dadurch soll eine möglichst breite Unterstützung innerhalb der Zivilgesellschaft sichergestellt werden. AFFAIRE&INVESTISSEMENT FAIRER HANDEL IM SAARLAND SAARLAND WILL FAIRTRADE-BUNDES- LAND WERDEN Die Landesregierung hatte im Mai das Vorhaben „Faires Bundesland“ beschlossen. Damit reicht das Saarland nun im Herbst 2023 als erstes Bundesland eine Bewerbung zur Zertifizierung als Fairtrade Bundesland ein. Mit der Zertifizierung soll der Faire Handel im Saarland strukturell verankert werden. Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: „Alles, was wir tagtäglich essen, trinken oder anziehen, kommt irgendwo her und wird von jemandem gemacht. Nicht selten werden dabei Menschenrechte verletzt. Für uns Saarländerinnen und Saarländer ist klar, dass Hungerlöhne, schlechte Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit keinen Platz mehr in unserer Welt haben dürfen. In kaum einem anderen Bundesland gibt es eine derart ausgeprägte Tradition des sozialen Engagements und der Solidarität wie im Saarland. Schon heute leben 74 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer in einer ausgezeichneten Fairtrade Town. Der nächste Schritt ist nun, das erste Faire Bundesland zu werden.“ Die Zertifizierung als Faires Bundesland erfolgt über den Verein Fairtrade Deutschland e.V., die nationale Fairtrade-Organisation für Deutschland. Die Bewerbung ist nur möglich, wenn mindestens zwei Drittel der Bevölkerung eines Bundeslandes in sogenannten Fairtrade Towns leben. Diese Vorgabe wird vom Saarland mehr als erfüllt: Bereits heute leben 725.264 Saarländer:innen in einer zertifizierten Fairtrade Town. Aktuell sind Saarbrücken, Saarlouis, Homburg, Merzig, Blieskastel, St. Ingbert, Dillingen, Kirkel, Eppelborn und Losheim offiziell als Fairtrade Towns zertifiziert, Nohfelden ist auf dem Weg dorthin. Auch der Landkreis Saarlouis, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken sind Fairtrade Towns. Da auch die Landkreise Neunkirchen, St. Wendel und Merzig-Wadern Fairtrade Towns werden wollen, werden perspektivisch alle Saarländer:innen in einer Fairtrade Town leben. Für die Zertifizierung als Faires Bundesland müssen sechs weitere Kriterien – Beschluss des Ministerrates, Einrichtung einer Steuerungsgruppe, Fairtrade-Produkte, Bildung und Zivilgesellschaft, Aktionen/Öffentlichkeitsarbeit sowie Politische Arbeit zum Fairen Handel – erfüllt sein: Beschluss des Ministerrats: Mit dem erfolgten Beschluss des Ministerrates wurden ab dem 1. Juli in allen Ministerien der Landesregierung fair gehandelter Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Produkt – etwa Schokolade, Tee oder Zucker – verwendet. „Wer gute Arbeitsbedingungen im eigenen Land haben möchte, kann nicht auf Kosten der Menschen im globalen Süden am Preis für Kaffee, Kakao oder Zucker sparen. Deshalb wird es künftig in den Bereichen der Ministerinnen und Minister, der Ministerpräsidentin, aber auch bei der Bewirtung von Gästen fair gehandelte Produkte geben“, erklärt Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk. Fairtrade-Produkte & Bildung und Zivilgesellschaft: Diese beiden Kriterien werden bereits jetzt durch das große Engagement der Saarländer:innen im Bereich Fairer Handel erfüllt: „Mit unserer Vielzahl an Fairtrade Towns zeigen wir schon jetzt, dass wir das Zeug zum fairen Bundesland haben. Für die Saarländerinnen und Saarländer gehören Produkte aus fairem Handel bereits heute zum Alltag dazu. Auch an unseren Schulen, von denen 19 als Schule der Nachhaltigkeit zertifiziert sind, und an unseren Kitas, die demnächst als Kitas der Nachhaltigkeit zertifiziert werden können, wird der Gedanke des Fairen Handels mit Leben gefüllt“, sagt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Aktionen/Öffentlichkeitsarbeit: Damit möglichst viele Menschen das Vorhaben, erstes faires Bundesland zu werden, unterstützen, muss ein Bewusstsein für Produktionsbedingungen im globalen Süden geschaffen werden. Die Ministerien und die Staatskanzlei verpflichten sich, regelmäßig in öffentlichen Veranstaltungen, aber auch in internen Fortbildungen für Mitarbeiter:innen über fairen Handel, Lieferketten, faire Beschaffung und faire Arbeit zu informieren. Die damit verbundene Kampagne „Wir sind Fairtrader“ soll dazu beitragen, dass fairer Handel zur Normalität wird. Politische Arbeit zum fairen Handel: Bereits jetzt gibt es im Saarland ein großes zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement in Ländern des globalen Südens. Das bestehende Engagement soll gestärkt und strukturell ausgebaut werden. Deshalb wird das seit mehr als 20 Jahren bestehende Engagement saarländischer Vereine und Organisationen in der Republik Benin unterstützt. 54 PR-Anzeigen
PR-Anzeigen affaire&investissement ...en français Projet « Faires Bundesland » adopté : La Sarre premier Land candidat à la certification La certification vise à promouvoir le commerce équitable en Sarre et cela de manière structurelle. La campagne "Nous sommes des commerçants équitables" a pour but de contribuer à ce que le commerce équitable devienne la norme. Pour cela, un groupe de pilotage, coordonné et composé d’acteurs de la politique, de l’économie, de la société commune et du secteur de l’éducation, a été mis en place. Des formations internes sont organisées régulièrement. 55
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