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Das Ausbildungsmagazin der Heidenheimer Zeitung

Abwassertechniker

Abwassertechniker schützen Seen und Flüsse vor verschmutztem Abwasser. Ohne Frage: es ist ein abwechslungsreicher und gleichzeitig umweltfreundlicher Beruf. Von Jana Thiele Unterwegs in Sachen Umweltschutz

ABWASSERTECHNIKER 21 Die dreijährige Berufsausbildung ist sehr vielseitig. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in der Metallverarbeitung, der Elektronik und Verfahrenstechnik. Die Voraussetzungen der Ausbildung sind neben einem guten Hauptschulabschluss vor allem Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathe, Chemie, Biologie und Physik. Daran erinnert sich auch Thomas Schmidt. Er ist seit 2013 ausgebildeter Abwassertechniker in der Kläranlage in Mergelstetten. „Eigentlich ist man als Abwassertechniker ein Allrounder. Und so läuft dann eben auch die Ausbildung ab: man lernt eigentlich von allem etwas“, sagt er. Heute ist er hauptsächlich im Labor tätig und für die Onlinemessungen oder die Betriebstagebücher zuständig. Seinen Arbeitsalltag beschreibt er folgendermaßen: „Jeden Morgen gehe ich los und hole an drei Stellen Proben. Diese Proben werden 24 Stunden durch einen Probenehmer gesammelt. Danach analysiere ich diese Proben im Labor und kontrolliere zum Beispiel die Phosphat- und Stickstoffwerte. Die müssen nämlich immer eingehalten werden.“ Die Kläranlage in Mergelstetten ist eine große Kläranlage - so groß, dass sie direkt vom Regierungspräsidium kontrolliert wird. Werden die vorgegeben Werte nicht eingehalten, muss umgebaut werden. Seit der Einweihung der Kläranlage in Mergelstetten im Jahr 1938 gab es schon mehrere Umbauten. Und seit letztem Jahr ist auch wieder ein erneuter Umbau geplant. Dafür wurde eine Versuchsanlage in der Kläranlage aufgestellt. Schmidt: „Das ist quasi eine kleine Kläranlage in der Kläranlage. Hier soll getestet werden, wie die große Kläranlage umgebaut werden soll.“ Das Ziel des Umbaus ist, herauszufinden, welches Belüftungssystem beziehungsweise welche Belüftungsplatten in der Kläranlage eingesetzt werden sollen. Noch 2019 sollten dann die Versuche beendet sein und mit dem Umbau begonnen werden. Der Beruf ist wirklich abwechslungsreich. Und: man tut etwas für die Umwelt Eine besondere Herausforderung für Thomas Schmidt war der Brand bei der Firma Edelmann in Heidenheim. Hier war er als Abwassertechniker vor Ort im Einsatz: „Wir mussten im Kanalnetz an bestimmten Stellen Proben ziehen und das Wasser im Labor analysieren. Teilweise haben wir die Proben sogar an andere Labore geschickt, die eine spezifischere Analyse machen können“, erzählt er. Ein solcher Ablauf der Wasseranalyse ist ein ganz besonderer Prozess. „Man sieht bei der Probe ja erst mal nur den Becher mit Wasser und denkt sich, ‚Okay, das Wasser ist schon dreckig‘ – und bei der Analyse kommt dann raus, was wirklich in dem Wasser drin ist und in welche Bestandteile es aufgeteilt ist“, so Thomas Schmidt. Als ausgebildeter Abwassertechniker muss man nicht unbedingt in einer Kläranlage arbeiten, sondern es ist ebenfalls möglich, in großen Firmen wie Bosch zu arbeiten. Diese haben nämlich eine eigene Wasseraufbereitung, sprich eine kleine Kläranlage innerhalb der Firma. Thomas Schmidt macht aber auch so einen zufriedenen Eindruck – und das, obwohl er sich seinen jetzigen Beruf nach der Schule gar nicht vorstellen konnte. Heute schätzt er vor allem den kollegialen Umgang und die reibungslose Zusammenarbeit mit Firmen von außerhalb und dem Landratsamt. „Außerdem ist der Beruf wirklich abwechslungsreich. Und: man tut was für die Umwelt“, sagt Thomas Schmidt. Zukunft Sozialberufe Wir bieten den Einstieg mit Vorpraktikum, Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ), oder Bundesfreiwilligendienst in den Werkstätten und Wohnheimen der HWW GmbH und im Schulkindergarten der Lebenshilfe.