72 ANTRIEBSTECHNIK GO FÜR ELEKTROLYSE Woher kommt der Wasserstoff? PROTOTYP MIT BATTERIE: Cat-Radlader 950 GC electric mit fast 20 t Einsatzgewicht und 256-kWh- Batterie mit 600 V. Foto: Caterpillar/Zeppelin Rotterdam wird ein Standort für die Wasserstoff-Fertigungsindustrie – meldet die dortige Hafengesellschaft. So soll die Herstellung von Elektrolyseuren – eine Vorrichtung zur Elektrolyse – bestärkt werden. 80 Mio. Euro wurden für das Vorhaben, die Wasserstoffwirtschaft anzukurbeln, aus dem niederländischen Wachstumsfonds beantragt. Der Plan sieht vor, dass die Niederlande ihre Autonomie stärken und die für die Produktion von Wasserstoff benötigten Anlagen selbst herstellen. Das Nederlandse Waterstof Delta soll ab 2026 jährlich Anlagen mit einer Leistung von insgesamt einem Gigawatt beliefern. Das entspricht der Hälfte aller Anlagen, welche die Niederlande zur Erreichung ihrer vorläufigen Klimaziele bis 2030 benötigen. Grundlage ist die an der TU Delft entwickelte Wasserstoffbatterie „Battolyser“. Sie speichert Elektrizität und erzeugt Wasserstoff aus erneuerbarem Strom. Das System kann H 2 produzieren, wenn viel Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht, und Elektrizität ins Netz einspeisen, wenn durch wenig Wind- und Sonnenenergie Elektrizität fehlt. Die Niederlande stehen bei H 2 in der Poleposition. Dabei soll Rotterdam mit dem größten Hafen Europas laut niederländischer Energiestrategie der Knotenpunkt für Wasserstoff werden. Auch den weltweiten Handel mit H 2 -Gas sieht die Regierung als Chance. Derweil raten Wissenschaftler verschiedener namhafter Institute der Bundesregierung dringend, alle Vorhaben im Zusammenhang mit Wasserstoff höher zu priorisieren – und das unabhängig von einzelnen Herstellungsländern. Immerhin haben Deutschland und die Niederlande schon Gespräche über grenzüberschreitende H 2 -Netze geführt, denn der Hafen von Rotterdam ist Teil des bilateralen Kooperationsprojekts HySupply zwischen Deutschland und Australien, um H 2 -Importe über Rotterdam per Pipeline in die Bundesrepublik zu befördern. www.portofrotterdam.com/de ERSTBEFÜLLUNG MIT HVO: Komatsu startet mit dieser Kraftstoffalternative in Hannover und UK, weitere Standorte folgen. Foto: Komatsu Antriebs-Vielfalt: Diesel, Wasserstoff und Strom. Während Einspritzsysteme den Diesel noch immer effizienter machen, punktet der Wasserstoffmotor mit hohem Wirkungsgrad und Robustheit – ideal für (stationäre) Anwendungen unter hoher Last. Eine elektrische Antriebslösung für mobile Baumaschinen führt Bosch Rexroth unter dem Namen Elion. Speziell für den Off-Highway- Einsatz entwickelt, ist sie skalierbar, robust und sicher. Für schadstoffärmere gasbetriebene Motoren gibt es spezielle Dual-Fuel-Zündeinspritzsysteme wie auch Gaseinblasventile. (tne) www.argo-hytos.com/de www.boschrexroth.com/de www.bucherhydraulics.com/de www.danfoss.com/de www.komatsu.eu www.liebherr.de www.poclain-hydraulics.com www.rubblemaster.com/de www.zeppelin.com/de-de/cat EUROPAS GRÖSSTER HAFEN in Rotterdam ist auch in Sachen H 2 ganz vorne mit dabei. Foto: Pixabay GESTEINS Perspektiven 4 | 2023
GLÄNZENDER AUFTRITT: E-Achse für Off-Highway-Anwendung. Foto: Veranstalter Neue praxistaugliche Antriebskonzepte für große Maschinen Auch im Off-Highway-Sektor gewinnt die Elektromobilität an Bedeutung. Führende Technologieanbieter treiben die Elektrifizierung mit integrierten Systemlösungen konsequent voran. Das volle Potenzial mobiler Arbeitsmaschinen und Nutzfahrzeuge wird im November 2023 auf der Systems & Components, die zeitgleich mit der Agritechnica in Hannover stattfindet, in Exponateform versprochen. Im Zentrum der B2B-Plattform stehen praxistaugliche Lösungen zur Elektrifizierung, die einfach zu integrieren sind und mit wegweisenden Fahr- und Arbeitsfunktionen zu neuen Geschäftsmodellen führen. Die Technologieanbieter liefern dafür maßgeschneiderte Einbaulösungen je nach Anwendung, Einsatzgebiet und Motorleistung. Von Synchron-, Lastschalt- und stufenlosen Getrieben mit den zugehörigen elektronischen Steuerungen bis hin zu Starrund Lenkachsen findet sich für jede Anforderung das richtige Equipment. Speziell für den Off-Highway-Bereich entwickelte modulare Plattformen, die neben Elektromotoren und Invertern auch Getriebe, Software und Zubehör sowie abgestimmte Batteriesysteme und Hydrauliken umfassen. Der Leistungsbereich deckt mit unterschiedlichen Baugrößen das komplette Spektrum von kompakten bis schweren Arbeitsmaschinen ab. Das Hochvolt- Portfolio umfasst Motoren variabler Leistungsklassen, die so konzipiert sind, dass sie auch als Generatoren eingesetzt werden können, etwa für diesel-elektrische Anwendungen. Mit Spitzenleistungen bis 400 kW und Maximaldrehmomenten über 2000 Nm bieten sie Gestaltungsfreiheit für die Elektrifizierung bestehender und neuer Fahrzeugarchitekturen. Weitere Schlüsselkomponenten wie DC/DC-Wandler und Onboard-Ladegeräte runden das Angebot auf dem Messegelände ab. Emissionsfrei in die Zukunft Die Abgasgesetzgebung begünstigt die Verbreitung alternativer Antriebe bei Off-Highway-Anwendungen, denn schärfere Abgasgrenzwerte betreffen keine Elektroantriebe. Nachhaltiges Beispiel ist der „E-Dumper“, dessen Basis ein Komatsu HD 605-7 ist (GP berichtete). Das weltweit größte Elektrofahrzeug hat laut Hersteller die bislang größte in ein Fahrzeug eingebaute Batterie (700 kWh). Mit 65 t Nutzlast transportiert er Kalk- und Mergelgestein idealerweise vom höher gelegenen Steinbruchbereich zum fix installierten Transportsystem. Auf der Strecke mit Gefälle bremsen die E-Motoren das voll beladene Fahrzeug und speisen die dabei entstehende Energie in die Batterie, um sie anschließend für die Leerfahrt bergaufwärts einzusetzen. Technologiepartnerschaften mit ausgewählten OEMs ebnen den Weg zur emissionsfreien Baustelle. Diesen Ansatz verfolgen die Maschinen- und Fahrzeughersteller parallel zur kontinuierlichen Entwicklung eigener Lösungen. In Abhängigkeit von der Nachfrage bieten derartige Geschäftsmodelle die Möglichkeit, dieselangetriebene Radlader, Bagger oder Muldenkipper auf Elektroantrieb umzurüsten. Exemplarisch dafür steht der L120H Electric Conversion von Volvo CE. Der 20-t-Radlader stellt die gleiche Leistung wie sein Diesel-Pendant bereit, jedoch ohne Abgasemissionen bei einem nahezu geräuschlosen Betrieb. Die Batterien mit 240 kWh Kapazität sichern bei mittelschweren Arbeiten 5 Bh Einsatzzeit. Das Wiederaufladen von 0 auf 100 % dauert 1,5 bis 2 h. Fest steht: Die Leistungsfähigkeit moderner Off-Highway-Fahrzeuge basiert auf dem zuverlässigen und punktgenauen Einsatz ihrer Motoren. Noch ist die Energiedichte der Batterien zu gering, um in allen Anwendungen kurzfristig den Verbrennungsmotor ersetzen zu können. Wegweisenden Hybrid-Konzepten, die kleinere und emissionsärmere Dieselmotoren mit elektrischen Antrieben und Lithium- Ionen-Akkus kombinieren, gehört hier möglicherweise die Zukunft. Technologieoffenheit ist in diesem Zusammenhang eines der wichtigsten Schlagworte auf der Systems & Components 2023. Vom 12. bis 18. November finden Motorenentwickler und -konstrukteure von Nutzfahrzeugen auf dem Messegelände in Hannover Diesel-, Gas-, Hybrid-, Elektro- und Wasserstofftechnologien für die jeweils bestmögliche Kundenlösung. www.agritechnica.com/de/ systems-components 4 | 2023 GESTEINS Perspektiven
E 43690 Ausgabe 4 | 2023 PRAXIS Kre
LEITARTIKEL 3 Foto: gsz Deckungsgle
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