22 EUROPA Staffelstab-Übergabe der UEGP-Präsidentschaft in Kiel WECHSEL: Thilo Juchem, (2.v.l.) übergibt die Präsidentschaft des europäischen Gesteinsverbandes an Antonis Latouros (M.). Mit vor Ort waren Leonie van der Voort (l.), Dirk Fincke, UEPG- Generalsekretär (2.v.r.) und Walter Nelles, Sprecher der MIRO-Geschäftsführung (r.). Foto: UEPG Anlässlich der UEPG-Mitgliederversammlung, die coronabedingt kurzfristig von Bratislava nach Kiel verlegt wurde, fasste Thilo Juchem, geschäftsführender Gesellschafter der Juchem-Gruppe und scheidender UEPG-Präsident, resümierend zusammen, was die Gesteinsbranche Europas in den letzten drei Jahren bewegte. „Eindeutig ist festzustellen, dass Europa grüner geworden ist“, so Juchem, „denn die europäische Gesetzgebung und die damit verfolgten Ziele sind von Nachhaltigkeit und Umweltschutz geprägt.“ Obwohl dies für die Gesteinsbranche nichts Neues sei, erstaunte jedoch die dynamisierte Vorgehensweise der Europäischen Kommission, was sich insbesondere an den Ideen zur „Sustainable Finance“ (Nachhaltige Finanzierung) und den dem „EU-Green-Deal“ nachfolgenden Klimaschutzpaketen zeigte. Da die Gewinnung von Gesteinsrohstoffen in vielen Ländern Europas im „Umweltfokus“ steht, ist sie von den Plänen der EU-Kommission betroffen. Aber mehr noch: „Wir können sehr gut mithalten und mitgestalten, zumal unsere Branche sich den Themen stellt und natürlich auch etwas vorweisen kann“, so Juchem weiter, „gerade beim Thema ‚Nachhaltige Gewinnung im Einklang mit der Umwelt und der Natur‘ können wir von einem hohen Level aus agieren.“ Schließlich gehöre die Gesteinsindustrie zu den wenigen Branchen, die nach erfolgter Tätigkeit die temporär in Anspruch genommenen Flächen oft mit einem hohen Wertzuwachs wieder zur Verfügung stellen. Dass seine dreijährige Präsidentschaft zur Hälfte von der Covid-Situation geprägt war, bedauerte Thilo Juchem sehr, trotzdem sei es gelungen, der Gesteinsindustrie Europas zu mehr „Sichtbarkeit“ zu verhelfen. Glücklicherweise konnte die erste große UEPG-Veranstaltung zur Verleihung der Preise im Nachhaltigkeitswettbewerb gerade noch vor dem Corona-Lockdown durchgeführt werden. Dank der Flexibilität des kleinen, aber schlagkräftigen UEPG- Teams in Brüssel war es möglich, viele Veranstaltungen und Gespräche in der präsenzfreien Phase „digital“ durchzuführen, sodass seine Präsidententätigkeit in ihrer Gesamtheit erfolgreich verlief. Termine mit Vertretern der Kommission, des Europäischen Parlaments und verschiedener Organisationen in den Mitgliedsstaaten konnten im Sinne der europäischen Gesteinsindustrie wahrgenommen werden. Thilo Juchem zeigte sich dankbar für die wertvolle Unterstützung aus allen Mitgliedsstaaten während seiner Präsidentschaft. Dies sei auch absolut notwendig, wolle man den „Benefit“ der Gesteinsindustrie für die Europäische Industrie und die Gesellschaft weiterhin der Kommission und der Bevölkerung gegenüber darstellen. „Das geht nur zusammen, das Engagement eines jeden ist hier wichtig und hilfreich“, so Juchem weiter. Zur Übergabe des Staffelstabes wünschte der scheidende und jetzige Past-Präsident Juchem seinem Nachfolger Antonis Latouros aus Zypern die gleiche Unterstützung der europäischen Gesteinsfamilie, die er selbst erfahren durfte. Der frisch ins Amt gewählte neue UEPG- Präsident dankte für das Vertrauen und sprach von einem wichtigen Signal an alle in der Gesteinsindustrie. „Selbst aus einem kleinen Land und einem kleinen Verband ist es möglich, Führungsrollen in der UEPG zu übernehmen.“ Seine Rolle als Präsident würde auch die Tatsache widerspiegeln, dass die europäische Gesteinsindustrie hauptsächlich aus kleinen und mittelständischen Unternehmen bestehe und jeder sicherstellen kann, dass deren Stimme auf höchster Ebene Gehör findet. „Die Förderung einer nachhaltigen Industrie, die für die Wirtschaft und die Lebensqualität in Europa unverzichtbar ist“, wählte der neue UEPG-Präsident Latouros als Slogan des Geschäftsplans, den er während der Delegiertenversammlung am 18. Juni in Kiel den UEPG-Mitgliedern vorstellte. Dabei waren die meisten Delegierten aufgrund der noch eingeschränkten Möglichkeiten, quer durch Europa zu reisen, per Videokonferenz zugeschaltet. Antonis Antoniou Latouros wird im UEPG-Ehrenamt unterstützt von Armin Richter (FVSK, A) als 1. Vizepräsident, Nigel Jackson (MPA, UK) als 2. Vizepräsident und Leonie van der Voort (Cascade, NL) als Schatzmeisterin. Latourus ist auch Präsident der Cyprus Aggregates Producers’ Association (CAPA) und Geschäftsführer der M.S.C Latouros Investments Ltd. in Zypern. Im Jahr 2010 trat die CAPA der UEPG als sehr aktives Vollmitglied bei und war Gastgeber mehrerer wichtiger UEPG-Veranstaltungen. 2018 wurde Antonis Latouros zum 1. Vizepräsidenten des europäischen Gesteinsverbandes gewählt. (uepg/Walter Nelles) www.uepg.eu UEPG in Zahlen • Der europäische Gesteinsverband repräsentiert die größte nicht energetische mineralgewinnende Industrie in Europa • Die Vereinigung vertritt 15.000 Unternehmen mit 200.000 Beschäftigten an 26.000 Standorten • 3 Mrd. t Sand, Kies, Schotter und Splitt stellen diese Unternehmen aus mineralischem Bauschutt sowie den Rohstoffen aus Steinbrüchen sowie Sand- und Kiesgruben her GESTEINS Perspektiven 5 | 2021
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