40 PRAXIS GEKONNTES SPIEL: Nach vier bis fünf Löffel-Ladungen sind 60 t Naturstein verladen und der Muldenkipper fährt zur Brecheranlage. Volle Kraft im Steinbruch Im Steinbruch der Natursteinwerke Weiland zerkleinert ein neuer Volvo-Kettenbagger der 100-t-Klasse Knäpper und verlädt das Haufwerk schnell und effizient auf einen Muldenkipper, der damit kontinuierlich die Brecheranlage beschicken muss. Krachend saust die Stahlkugel auf den Felsbrocken und zertrümmert ihn in vorbrecherfreundliche Teile. Fast spielend nimmt der Volvo-Kettenbagger die 9 t schwere Knäpperkugel wieder in den Löffel und lässt ihn erneut aus großer Höhe auf die groben Gesteinsbrocken purzeln. Das Spiel wiederholt sich, bis ein Muldenkipper anrollt. Jetzt kratzt der EC950FL die zerkleinerten Brocken mit seiner fast 6 m 3 großen Schaufel zusammen und lädt das Gestein in die Fahrzeugmulde. Mehr als vier bis fünf Löffelladungen muss der Kraftprotz aus dem 100-t-Segment nicht hineinschaufeln. Dann sind die 60 t Nutzlast des Muldenkippers ausgeschöpft und er macht sich auf den Weg zur Vorbrecheranlage. Kürzere Ladezeit, mehr Umläufe Frank Jurisch, Betriebsleiter bei der Natursteinwerke Weiland GmbH, ist im Familienunternehmen für Gewinnung, Produktion, Sprengung und Maschinenpark verantwortlich und betreut die beiden Lausitzer Steinbrüche in Schwarzkollm und Kamenz sowie ein Kieswerk. Den neuen Volvo-Bagger hat der 48-Jährige für den rund 20 ha großen Steinbruch in Kamenz angeschafft. Dafür hat er seinen Vorgänger – einen kleineren Volvo EC750E – in Rente geschickt. Gut 1000 Bh habe der Neuzugang seit Anfang März bereits im Zwei-Schicht-Betrieb absolviert und dabei keine Schwächen gezeigt. Im Gegenteil: Mit der größeren und stärkeren Maschine konnte die Verladezeit verkürzt, die Umläufe erhöht und der Brecher effektiver bestückt werden. Zudem sei der Kraftstoffverbrauch mit 38 bis 40 l/Bh sehr günstig. Andere Bagger in ähnlichem Einsatz würden gut und gerne das Doppelte brauchen. Neben der Zeit- und Dieselersparnis fiel die Wahl wegen der Dauerhaltbarkeit und des unschlagbaren Service auf Volvo. „Wir arbeiten hier nicht in einer Zuckerfabrik. Der Bagger nimmt bei uns eine Schlüsselposition in der Fertigungskette ein, muss robust sein und durchhalten. Fällt er aus, stehen sämtliche Brecher still und die gesamte Schotterproduktion gerät ins Stocken. Das können wir uns nicht leisten“, sagt Jurisch. Pro Schicht transportiert seine Mannschaft bis zu 3500 t Rohgestein ab. Gut 1,5 Mio. t Schotter, Splitte, Gemische aller Art sowie 10 bis 60 kg schwere Wasserbausteine produziert PASSENDE WAHL: Betriebsleiter Frank Jurisch verantwortet den Maschinenpark im Steinbruch und hat den neuen Volvo-Bagger angeschafft. GUTE VORBEREITUNG: Mit einer schweren Knäpperkugel zertrümmert der EC950FL die ganz dicken Gesteinsbrocken. GESTEINS Perspektiven 7 | 2023
PRAXIS 41 Natursteinwerke Weiland 1882 gegründet, heute in vierter Generation, mit Hauptverwaltung in Bad Homburg, 1974 von der damaligen DDR-Staatsführung zwangsenteignet, erst 1991 durfte der nach Hessen geflüchtete und heutige Geschäftsführer Paul Weiland seinen alten Betrieb in Schwarzkollm von der Treuhand zurückkaufen und zu neuem Leben erwecken. Heute steht dem 81-Jährigen sein Sohn Christoph Weiland zur Seite, der ebenso als Geschäftsführer und Prokurist tätig ist. Die Firma hat rund 120 Mitarbeiter. 2007 kaufte die Betreiberfamilie Weiland den Steinbruch in Bernbruch bei Kamenz hinzu, wo nach Planfeststellungsverfahren mindestens bis 2062 Grauwacke gewonnen werden kann. der Steinbruch Kamenz im Jahr. Aus dem Stammwerk Schwarzkollm mit doppelt so großer Gewinnungsfläche und Gleisanschluss kommen noch einmal etwa 2,5 Mio. t gebrochenes Gestein hinzu. Full-Service und volles Vertrauen „Service ist wichtig. Die Kooperation mit Swecon in Doberlug- Kirchhain stimmt einfach und Zusagen werden eingehalten. Das beginnt bei Beratung und Verkauf durch Burghard Wende, mit dem wir seit 15 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten“, sagt Jurisch und ergänzt: „Haben wir ein Problem, schafft es Swecon-Disponentin Manuela Kraus, ihre Maschinenschlosser in kürzester Zeit zu uns zu schicken. Und die gut ausgebildeten Mechaniker verstehen ihr Handwerk.“ Für die Volvo-Geräte schließt der gelernte Industriemechaniker Full-Service-Verträge ab. Die firmeneigene Werkstatt übernimmt Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Baggerlöffeln. Die Baggerfahrer in Kamenz kommen mit dem neuen Koloss bestens zurecht. Die Handhabung sei trotz der Größe kinderleicht, die Leistung tadellos, der Komfort optimal, die Rundumsicht perfekt und der niedrige Geräuschpegel genial. Aufgrund der abrasiven Eigenschaften des Natursteins ist der Bagger mit einer hochverschleißfesten Felsschaufel bestückt. Zum Schutz der Maschinenführer besitzt die geräumige Kabine eine doppelt vergitterte Panzerscheibe. Auch die Hubzylinder sind mit Schutzplatten an der Front versehen, falls Knäpperkugel oder gebrochenes Gestein ungewollt den falschen Weg einschlägt. Für hohe Standfestigkeit gibt es einen Drehkranzschutz, der das Eindringen kleinster Steine verhindert. Darüber hinaus sorgen insgesamt 16 Lampen, rund um die Maschine verteilt, für optimale Sicht bei Dunkelheit und eine 360°-Kamera auch für Einsicht in den Heckbereich. Etwa 3000 h/a ist der Volvo EC950FL in Betrieb und muss bei Weiland mindestens fünf Jahre durchhalten, bevor ein Austausch stattfindet. Mit rund 15.000 Bh auf der Uhr wandern die Kettenbagger in den Gebrauchtmarkt. Die Vermarktung für das zweite Arbeitsleben übernimmt das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg in Eigenregie. Insgesamt umfasst der Maschinenpark der Natursteinwerke Weiland drei Großbagger, zehn Radlader, neun Muldenkipper, zwei Bohrgeräte und diverse Knäpperkugeln, die mehrmals täglich von Baggern angehoben aufs Gestein herabstürzen und das Material für den Vorbrecher „maulgerecht“ herrichten. www.volvoce.com www.natursteinwerke-weiland.de UNERMÜDLICH löffelt der 100-t-Bagger das zerkleinerte Gestein für den Brecher in den Muldenkipper. Fotos: Volvo CE
Laden...
Laden...
Laden...