16 WIRTSCHAFT Ein deutliches Zeichen Das setzte der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) mit einer Demonstration gegen die geplante Rohstoffabgabe am 25. Oktober 2023 in Düsseldorf. Laut Veranstalter nahmen 1500 Personen sowie 50 Sonderfahrzeuge daran teil, darunter zahlreiche Vertreter betroffener Unternehmen und Verbände. Im Nachgang sprachen wir mit vero-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger über das politische Echo und die Motivation der Unterstützer. GP: Herr Benger, wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Demonstration? Raimo Benger: Ich bin vollständig zufrieden damit, weil es einen unglaublichen Schulterschluss in der Branche gegeben hat. 1500 Beschäftigte und 50 Lkw waren mit dabei. Von Unternehmern habe ich mir sagen lassen, dass es in den Belegschaften eine unglaubliche Solidarität gegeben hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fanden es klasse, sie haben gemerkt: Wir dürfen uns nicht mehr alles gefallen lassen! Welche Resonanzen gab es seitens der NRW-Landespolitik im Anschluss? Besonders spannend finde ich, dass sich die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur von den Grünen gemeldet hat und mit uns nach Wegen sucht, Alternativen zur geplanten Rohstoffabgabe über eine Selbstverpflichtung zu finden. Auch finde ich es beeindruckend, dass die CDU-Mittelstandsvereinigung sich gegen die Abgabe ausgesprochen hat, obwohl es im Koalitionsvertrag steht. Das heißt: Da ist Bewegung reingekommen. Ich hoffe, dass diese zu einem guten Ergebnis führt. Wenn es politisch nicht lösbar ist, werden wir es gerichtlich lösen. Bitte beurteilen Sie die Resonanz, verglichen mit der letzten Demo im Jahr 2012, als in der Stadthalle von Ratingen gegen die damals geplante Abgabe erfolgreich Flagge gezeigt wurde. Die diesjährige Demonstration fiel allein durch den Veranstaltungsort, unter freiem Himmel nämlich, deutlich größer aus. Das sorgte erfreulicherweise auch für wesentlich mehr „Medienrummel“. Vertreter von Print- und Digitalmedien waren ebenso anwesend wie auch das Fernsehen und das Radio. Die teilnehmenden Unternehmen und Unterstützer gaben vor Ort ein imposantes Bild ab. Wie bewerten Sie deren Einsatz für die Sache? Wie ich bereits sagte, dieser Schulterschluss in unserer Branche ist wirklich unglaublich. Wir hatten 1100 Anmeldungen, am Ende waren es sogar noch mehr Teilnehmer. Viele haben mir nach der Demonstration gesagt, wie klasse es war und dass es der richtige Schritt ist. Wir müssen nur künftig dafür Sorge tragen, dass wir nicht nur Stellungnahmen abgeben, sondern uns klarer artikulieren. Und das werden wir, wenn es erforderlich ist, auf diesem Wege auch weiterhin machen. (tne) Das sagen Teilnehmer der Demonstration in eigener Sache Foto: tne Lärm gegen Ausbremsung der Branche „Stoppt die Rohstoffabgabe!“ und „NRW bremst die Wirtschaft aus!“ stand auf den Plakaten, mit denen Baustoffgroßhändler Thomas Tekülve plus Team aus dem münsterländischen Heiden nach Düsseldorf angereist war. Von insgesamt 35 Mitarbeitern der Transporte-Baustoffe Theodor Tekülve GmbH & Co. KG demonstrierten 15 Personen. Ihr Credo: „Heute machen wir ordentlich Lärm!“ Keine weiteren Belastungen – genug ist genug! „Unsere Kunden leiden jetzt schon unter den Preisen“, sagt Oliver Weith, Geschäftsführer der Edmund Knorr & Co. GmbH. Elf Mitarbeiter des Verbund-Pflastersteinproduzenten aus Hückelhoven demonstrierten mit, außerdem Vertreter der dortigen Kieswerk Laprell Kaphof GmbH & Co. KG. „Unsere Branche erfährt schon jetzt genug Belastungen. Nicht alle Betriebe Die geplante Abgabe macht einen ganzen Wirtschaftszweig kaputt“, sagt Weith. GESTEINS Perspektiven 8 | 2023 Foto: tne
WIRTSCHAFT 17 WAS WÄREN DIE FOLGEN? Raimo Benger machte dies während seiner Rede bei der Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag klar. vero-Präsident Christian Strunk (l.) fand klare Worte im gleichen Kontext. Beide führten den Demo-Zug mit an. Fotos: Pascal Kulke Foto: tne Unklare Größenordnungen der nächsten Steine auf dem Weg Mit Bollerwagen und 50 Personen nahmen Katharina Haus und Niklas Hostnik an der Demo teil. Das Prokuristen-Duo (Josef Bohnen GmbH & Co. KG, Swisttal; Josef Esser Sand und Kies GmbH, Euskirchen) macht auf die bislang fehlende Größenordnung des geplanten „Sand-Euros“ aufmerksam. „Das erschwert die Verhandlungen mit Kunden immens, zumal wir im November unsere Jahresverträge abschließen“, sagt Haus. Fraglich sei auch, wie sich das Geschäft mit Kunden in Rheinland-Pfalz entwickelt. „Ein weiterer großer Stein auf unserem unternehmerischen Weg“, urteilt Hostnik. Wo bleibt bei all dem der Nachhaltigkeitsgedanke? Lange Wege nahmen die Teilnehmer nicht nur auf dem Demo-Weg vom Rheinufer durch die Stadt via Heinrich-Heine-Allee und Kö auf sich. Manche reisten auch weit an, etwa Wolfgang Jans und seine Frau Lorelies aus Schleswig-Holstein. „Unvernünftig und blödsinnig“ nennt der Unternehmer vom Kieswerk Mielberg in Selk die geplante Abgabe, die am Ende seine Kunden bezahlen: „Die Erhöhung geht nur zulasten der Endverbraucher!“ Geografisch bedingt orientiert sich Jans’ Preisgrenze am dänischen Kurs. „Wenn unsere heimischen Rohstoffe nicht mehr mithalten, ist Nachhaltigkeit passé. Dann kommen sie per Schiff aus Schottland.“ 8 | 2023 GESTEINS Perspektiven
Ausgabe 2023 PROFIL FÜR PROFIS Pro
Ausgabe 2023 PROFIL FÜR PROFIS Pro
Ausgabe 2023 PROFIL FÜR PROFIS Uns
AUSGANGSPUNKT: Die betagte und bew
74 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
76 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
78 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
80 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
82 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
84 MODERNISIERUNG UND WERTERHALTUNG
86 WINTERDIENST UND FLÄCHENREINIGU
88 TREFFPUNKT VOLLES HAUS: UVMB-Ges
90 TREFFPUNKT nutzungen möchte man
92 TREFFPUNKT MITGLIEDERVERSAMMLUNG
94 EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS
96 INFO TERMINE 2024 14.-17. Januar
98 ZU GUTER LETZT Von besonderen un
Ihr Partner für Messen, Kongresse
Laden...
Laden...
Laden...