NEWS ?! recycling aktiv INTERVIEW Bündelung der Kräfte Jährlich werden allein in Deutschland 1,5 Milliarden Batterien verkauft – aber nur knapp die Hälfte wird laut Umweltbundesamt nach Benutzung richtig entsorgt. Der Rest bleibt im Haushalt liegen oder landet im Müll. Um das zu ändern, gibt es seit Mitte Februar die Kampagne „Batterie-zurück“. Ihr Ziel ist es, die Rückgabequote von alten Batterien und Akkus zu erhöhen. Wir konnten uns mit Georgios Chryssos, Vorstand der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien, zur neuen Kampagne unterhalten. ra: Jahrestag der Batterie – wer hat es erfunden und was steckt dahinter? Georgios Chryssos: Zu Ehren des Geburtstags des italienischen Physikers Alessandro Volta, dessen vollständiger Name übrigens Alessandro Giuseppe Antonio Anastasio Graf von Volta ist, feiern wir am 18. Februar den Tag der Batterie. Volta präsentierte im Jahr 1800 mit der sogenannten Voltaschen Säule oder Voltasäule das erste funktionsfähige galvanische Element, das als der Vorläufer der modernen Batterie gilt. Eine großartige Erfindung, in deren Folge die Batterie das Leben der Menschen verändert hat. Mehr als 200 Jahre später wissen wir, dass ein Produkt bis zum Ende gedacht werden muss und dass auch die Rückführung in die Kreisläufe organisiert und forciert werden muss. Deshalb haben die Batterierücknahmesysteme die Verbraucher-Kampagne Batterie-zurück ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, öffentlich über die Entsorgung von Geräte-Altbatterien, den Sinn und Zweck der getrennten Sammlung, die eingerichteten Sammelstellen sowie die Rücknahmestellen zu informieren. ra: Rund 1,5 Milliarden Batterien pro Jahr in Deutschland – das sind dann nicht nur „Autobatterien“, sondern wahrscheinlich auch andere Akkus? Was steckt an Rohstoff-Potenzial dahinter? Georgios Chryssos: Das ist richtig. In der Kategorie sonstige Altbatterien fallen vor allem Alkali-Mangan-, Zink-Kohle-, Lithium- und Lithium-Ionen-Batterien an. Der Anteil dieser Batterien steigt in den letzten Jahren merklich an: im Jahr 2021 waren es über 50.000 Tonnen sonstige Altbatterien, die einem Recyclingverfahren zugeführt wurden. Neben dem Rohstoff Blei aus und für Fahrzeugbatterien werden aus Gerätebatterien vor allem Stahl, Ferromangan, Nickel und Zink zurückgewonnen, die als Rohstoffe für die Herstellung neuer Batterien und Akkus verwendet werden können. ra: Müssen Unternehmen, die die Batterien aufbereiten, zertifiziert sein und welche Voraussetzungen müssen sie mitbringen? Georgios Chryssos: Unternehmen, die sich um das Recycling und die Aufbereitung von Batterien kümmern, sind in der Regel als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das ist im Kreislaufwirtschafts- Gesetz geregelt. Hinzu kommen Zertifizierungen rund um das Thema Sicherheit, haben wir es im Bereich Batterien doch mit einigen Gefahrstoffen zu tun, deren Bearbeitung spezielle Kenntnisse und Bedingungen erfordert. ra: Wie sind die Erfahrungen der Sammelsysteme: nimmt die gesammelte Menge zu, wie erreiche ich die Verbraucher und wie spreche ich sie gezielt an? Georgios Chryssos: Die Rücknahmemengen und Sammelquoten steigen seit 25 Jahren stetig an. Wesentlich hierfür sind eine gezielte Verbraucheraufklärung und Information, die seit vielen Jahren von den Rücknahmesystemen geleistet wird. Das Thema Recycling und Ressourcenschutz wird vom Verbraucher gut wahrgenommen und die Mengen an zurückgenommenen Batterien sind über die letzten Jahre gestiegen. Müll im weitesten Sinne ist kein Thema, mit dem sich die Menschen gerne und viel befassen und deshalb ist eine emotionale Ansprache, mit der klar wird, wozu das ganze dienen soll, das A und O. Und wir alle wissen, dass die Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer und die Anzahl an auf uns einströmende Informationen immer größer werden. Deshalb sagen wir, die 20 recycling aktiv 2/2023
Kommunikation muss auch noch effizient sein, dass die Menschen sich wie wir um die Sache an sich kümmern können und nicht durch ein Zuviel an Absendern verwirrt werden. Ihr Experte für Abbruch & Recycling ra: Wie sehen Sie die Zukunft der Batterie-zurück-Kampagne? Gibt es schon erste Rückmeldungen auf den Jahrestag der Batterie? Georgios Chryssos: Wir sprechen hier weniger von einer Kampagne im klassischen Sinne. Die Rücknahmesysteme haben ihre Kräfte zur Kommunikation in einer gemeinsamen Geschäftsstelle gebündelt – mit dem zugegebenermaßen wenig handlichen, aber notwendigerweise so zu gestaltenden vollständigen Namen „Geschäftsstelle der Gesellschaft bürgerlichen Rechts gem. §§ 705 ff. BGB und zur Erfüllung der Hinweisund Informationspflichten nach § 18 Abbruch- und Sortiergreifer Magnet Georgios Chryssos: „Das Thema Recycling und Ressourcenschutz wird vom Verbraucher gut wahrgenommen.“ Foto: Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien Abs. 3 und 4 BattG.“ Die Geschäftsstelle arbeitet aktiv daran, sämtliche Stakeholder ins Boot zu holen, zu Kommunikation aufzurufen und tatkräftig mit Materialien und Informationen zu unterstützen. Hierfür wurde keine eigenständige Mediakampagne entwickelt. Wesentliche Ziele sind die einheitliche Verwendung und Verbreitung des Sammelstellenlogos, eine Webseite für Verbraucher und die Integration von Batterie-Themen in bestehende Kommunikationsinitiativen. Die Zusammenarbeit ist sehr gut angelaufen, alle Rücknahmesysteme sind engagiert bei der Sache. Damit kann die Geschäftsstelle die Ansprache der potenziellen Partner immer weitertreiben und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bedarfsgerecht vertiefen. www.batterie-zurueck.de Abbruch- und Schrottschere HS- Reißlöffel Hydraulikhammer Sieblöffel Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer, Änderungen und Druckfehler vorbehalten. Ein Angebot der HS-Schoch® Gruppe. RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE Stand F230 #hsschoch hs-schoch.de
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