Schrott & Metall Das Input-Material wird mittels Bagger mit einem Polygreifer in den Trichter des Reißers befördert – die Steuerung des RM1350/2-2000 erfolgt dabei über eine Fernbedienung vom Führerhaus des Greifers. Foto: Erdwich Zerkleinerungs-Systeme GmbH Erdwich Eine Maschine für alle Fälle Nach Slowenien, Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden zählt die Schweiz zu den Spitzenreitern in der Abfallverwertung und liegt weit über dem OECD-Durchschnitt von etwas mehr als 30 Prozent. Zu dieser hohen Quote trägt auch die Maag Recycling AG bei, die als regionales Entsorgungsunternehmen in Winterthur verschiedene Abfälle annimmt. Diese werden sortiert und so vorbereitet, dass sie von Unternehmen einfach weiterverarbeitet und wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können, um damit auch eine möglichst hohe Recyclingquote zu erreichen. Dieses Ziel verfolgt der Betrieb besonders bei Metallen, die eine stetige Wertsteigerung erfahren. Um die Rohstoffe entsprechend aufzubereiten, besitzt das Recyclingunternehmen seit 1999 unter anderem eine Rotorschere, die in einer ersten Behandlungsstufe zur Zerkleinerung verschiedener Input-Materialien – hauptsächlich Komponenten aus Aluminium, Kupfer und Zink, aber auch Bücher und Kartonhülsen – eingesetzt wird. Doch mit zunehmendem Alter der Anlage hatte sich der Wartungsaufwand erhöht und parallel dazu die Suche nach Ersatzteilen erschwert. Hinzu kommt, dass die Rotorschere verhältnismäßig grobe Output-Fraktionen produziert, da die Messer der Anlage nicht auf die mittlerweile erforderliche, feine Zerkleinerung ausgelegt sind. Mit Blick auf eine Neuanschaffung wandte sich das Unternehmen an Erdwich. Die Experten für Zerkleinerungs-Systeme hatten durch ihre langjährige Erfahrung bereits zahlreiche Anlagen mit ähnlichen Anforderungen realisiert. „Der Zwei-Wellen-Reißer wurde in Größe, Antriebsleistung und Zerkleinerungssatz so ausgelegt, dass sich ohne umständliche Anpassungen verschiedene Input-Materialien verarbeiten lassen“, erklärt Florian Böhm, technischer Leiter bei Erdwich. Im Vergleich zur Rotorschere produziert der neue, frequenzgesteuerte Zwei- Wellen-Reißer basierend auf dem von Erdwich entwickelten Ripper RM1350/2- 2000 nun keine Streifen mehr – stattdessen werden die Input-Fraktionen dank 24 Reißermesser zu einem homogenen Output-Material verarbeitet. Abhängig vom Material und der Konfiguration des Schneidwerksatzes lassen sich Teile mit Abmessungen von 6 x 1 x 0,5 m auf eine Größe von circa 100 x 100 x 100 mm zerkleinern. Dafür können Rezepturen hinterlegt werden oder die Maschine wird frei programmiert, um die Einstellung auf verschiedene Input-Materialien vorzunehmen. Zu einer hohen Durchsatzleistung trägt außerdem die Radial- Eindrückvorrichtung bei, die in den Trichter integriert ist und voluminöse sowie leichte Materialien, die nur schwer von den Messern erfasst werden können, an die Zerkleinerungswerkzeuge presst. Auf diese Weise ergibt sich ein höherer Stundendurchsatz. Da die Leistung der Anlage mit 2 x 55 kW entsprechend ausgelegt und Wert auf eine hohe Robustheit gelegt wird, lassen sich auch gelegentlich vorkommende Massivteile verarbeiten, was bei der Rotorschere nicht möglich war. Treten Verschleißerscheinungen an den Messern auf, müssen sie außerdem nicht komplett getauscht werden, sondern lassen sich einfach von einem hauseigenen Techniker bei Maag nachschweißen oder -schleifen. Eine größere Herausforderung waren die engen Platzverhältnisse – die neue Zerkleinerungsanlage sollte am selben Ort installiert werden wie die alte Rotorschere. Das Input-Material wird nun mittels Bagger mit einem Polygreifer in den Trichter des Reißers befördert – die Steuerung des RM1350/2-2000 erfolgt dabei bequem mithilfe einer Fernbedienung vom Führerhaus des Greifers aus. Nach der Zerkleinerung fällt das Material auf eine Vibrationsförderrinne direkt unter der Anlage. Zusätzlich zum Ripper wurden ein Austragsband mit Steigteil und ein Überbandmagnet installiert, mit dessen Hilfe die Abscheidung der Fe-Fraktion erfolgt. Daran schließt sich ein Sortierplatz mit Schutzüberdachung an. www.erdwich.com 34 recycling aktiv 5/2020
Schrott & Metall eut- ka- len ineuem auch t und Das vielseitig einsetzbare Schneid- und Spreiz- Kombiwerkzeug der ECS-Serie zeichnet sich durch leistungsstarke Backen aus, die schneiden und spreizen können. Foto: Enerpac Enerpac Schneiden und Spreizen in Kombination Das neue Schneid- und Spreiz-Kombiwerkzeug der ECS- Serie zeichnet sich durch leistungsstarke Backen aus, die schneiden und spreizen können. Damit lässt sich dieses Gerät sehr vielseitig einsetzen. Die leistungsstarken Spreizbacken verfügen über eine Spreizkraft von 5 Tonnen, um Werkstücke schnell öffnen und die Innenseite von Automobilen, Geräten und weiteren Bearbeitungsgegenständen freilegen zu können. Zwei große Messer erfassen und schneiden großflächige Bleche und ähnliche Materialien, wodurch der Verarbeitungsvorgang beschleunigt wird. Das Schneid- und Spreiz-Kombiwerkzeug ohne Pumpen, Schläuche oder Akkus kann als Plug-&-Play-Werkzeug sowohl für Schneide- wie auch für Spreizvorgänge verwendet werden. Das Werkzeug wiegt nur 15 kg und verfügt über einen drehbaren Kopf für die optimale Positionierung der Backen am Werkstück. Durch einen großen Drehknopf direkt an der Vorderseite des Griffs können die Backen ungeachtet der Positionierung des Werkzeugs einfach bedient werden. www.enerpac.com DAS KÖNNEN NUR LINDNER KUNDEN SAGEN: DU BIST WIEDER IM RENNEN. „Mit dem neuen Schnittsystem des Schredders Micromat konnten wir den Durchsatz selbst bei zähem Material deutlich erhöhen.“ Jan-Hendrik Wilming Geschäftsführer Lohner Kunststoff Recycling GmbH Deutschland Wie man industrielle Kunststoffabfälle mit Erfolg wieder an den Start bringt, weiß man im deutschen Vechta bei der Lohner Kunststoff Recycling GmbH (LKR) genau. Seit 1992 recycelt das Unternehmen, dessen Miteigentümer die Remondis Group ist, Produktionsabfälle und Überkapazitäten. Heute ist LKR ein spezialisierter Full-Service-Anbieter, der für seinen internationalen Kundenkreis jährlich 45.000 Tonnen Abfälle in wertvollen Rohstoff verwandelt. In der Zerkleinerung setzt man dabei auf Technologie von Lindner. Beispielsweise auf den Micromat mit neuem Multiplex-Rotor. Dank des 3D-Stufendesigns des neuen Schnittsystems bringt der Schredder auch bei zähem Material bis zu 40 % mehr Durchsatz auf das Band – und das bei hoher Flexibilität und maximaler Produktivität. Mehr Informationen: www.lindner.com recycling aktiv 5/2020 35
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