Schrott & Metall Haver Niagara Agglomerationstechnik zum Recycling von Stahlwerksreststoffen Jährlich fallen weltweit ca. 6,75 Mio. Tonnen Stäube aus Elektrolichtbogenprozessen an, darin sind durchschnittlich ca. 1,6 Mio. Tonnen wertvolles Zink enthalten. Noch vor wenigen Jahren war die Deponierung dieser Stäube und Schlämme das Mittel der Wahl. Die erheblichen Mengen der darin enthaltenen Wertstoffe führten jedoch zu einer vermehrten industriellen Verwertung, sodass nur noch wenige Restmengen auf Deponien zwischengelagert bzw. entsorgt werden. Für das Recycling stehen derzeit weltweit ca. 35 Wälzöfen mit einer durchschnittlichen Kapazität von 75.000 Tonnen pro Jahr zur Verfügung. Diese verarbeiten jedes Jahr 3,4 Mio. Tonnen Lichtbogenofenstaub. Die sehr kleinen Partikelgrößen der Stäube und Der Haver-Scarabaeus-Pelletierteller eignet sich hervorragend, um feine Partikel in größere Agglomerate mit definierter, enger Partikelgrößenverteilung zu überführen. Foto: HAVER NIAGARA GmbH Metallurgische Verfahren wie Hochofen- oder Corex- Prozesse, Elektrolichtbogenverfahren oder Direktreduktionsverfahren basieren auf gasdurchströmten Materialbetten. Die durch den Gasstrom mitgerissenen feinen Partikel müssen anschließend aus den Prozessgasen gefiltert werden. Dazu kommen Trockenfilter oder Nassabscheider für die Abgasreinigung in den Stahlwerken zum Einsatz. Schlämme verursachen einen erhöhten Aufwand hinsichtlich der Transport-, Lagerund Verarbeitungseigenschaften. Durch geeignete vorgeschaltete Aufbereitungsprozesse wie der Agglomeration, lassen sich diese Eigenschaften entscheidend verbessern und ermöglichen eine Rückführung der Materialien in den metallurgischen Prozess. Der Haver-Scarabaeus-Pelletierteller eignet sich dabei hervorragend, um feine Partikel in größere Agglomerate mit definierter, enger Partikelgrößenverteilung zu überführen. Im Zinkrecycling werden zinkhaltige Rückstände mithilfe von Kohlenstoffträgern in Drehöfen, den sogenannten Wälzöfen, reduziert. Zink und Blei werden im Gegenstromverfahren mithilfe des Luftstroms reoxidiert und in der nachgeschalteten Abgasreinigungsanlage abgetrennt. Vor dem Wälzprozess werden die zinkhaltigen Stäube und Schlämme mit Kohle und Kalk homogenisiert und pelletiert. Bedingt durch das Gegenstromverfahren (Material- und Luftstrom) besteht die Gefahr der Kontamination des Produktes durch unverarbeitete Stäube. Durch die Pelletierung im Haver Scarabaeus und die Erzeugung einer definierten Partikelgröße kann dem entgegengewirkt und der Wälzprozess optimiert werden. Die Kapazität des Haver Scarabaeus im Recyclingbereich beträgt ca. 50.000 bis 150.000 t/a. Bereits 2010 entwickelte die Haver Engineering GmbH ein Pelletierverfahren zur Anpassung der Partikelgrößenanforderungen des Wälzofenprozesses. Ein Jahr später lieferte die Haver Niagara GmbH einen Haver Scarabaeus SC 4200 für diesen Prozess an einen Kunden in Deutschland aus. Die Altanlage beinhaltete einen Intensivmischer, welcher die zugeführten Materialien homogenisierte. Um die Ofenkapazität und die Wälzoxidleistung zu optimieren, entschied sich der Kunde, die Anlage zu erweitern und Agglomerate im Haver Scarabaeus herzustellen. Dadurch konnte eine verbesserte Reaktion des Prozessgases im Ofen aufgrund der höheren Gasdurchlässigkeit der Pelletschüttung erreicht werden. Ziel des Projekts war es, den Gesamtdurchsatz des Wälzofens zu erhöhen und die Zinkrückgewinnung zu optimieren. Die Prozesskammer des Haver Scarabaeus besteht aus einem geneigten, rotierenden, flachzylindrischen Prozessraum. Durch die Rotation wird das feine Material bis zum obersten Punkt des Tellers mitgenommen und rollt dann auf dem Materialbett ab. Durch die Materialabrollbewegung im Teller kommt es unter Zugabe von Wasser zu Keimbildung und Partikelwachstum infolge dieser Bewegung. Dabei entstehen typischerweise Pellets mit einer sehr engen Partikelgrößenverteilung, welche durch den Segregationseffekt kontinuierlich über den Rand ausgetragen werden. In den folgenden Jahren wurde dieser Prozess an vergleichbare Verfahren angepasst. Pelletierteller mit Durchmessern von 2,2 m bis 5,2 m finden sich heute in Recyclinganlagen für Stahlwerksreststoffe. www.haverniagara.com 36 recycling aktiv 5/2020
Schrott & Metall Aussortierte Kupferanker aus Fe-Material. Fotos: Steinert GmbH Charakteristisch für den neuen Steinert SteelMaster: die lange Förderband-Strecke, die den Eisenschrott beruhigt und entzerrt, um Kupferspulen sicher abzutrennen. Steinert Sichere und effektive Abtrennung von Kupferankern Noch übernehmen überwiegend Handsortierer den manuellen Sortierschritt zur Abtrennung von Kupferankern sowie freien Kupferanteilen aus dem Eisen. Bei Hunderten von Objekten, die in der Sekunde über das Sortierband laufen, ist das Auffinden und Sortieren der großen und kleinen, massiven und gewichtigen Schädlinge nicht einfach. Die Reinheit des Eisen-Produkts, also die Grundvoraussetzung für den Einsatz in den Stahlwerken, kann deshalb schwanken und schlechter am Markt verkauft werden. Der neue Steinert SteelMaster bildet mit einer Kombination aus ballistischen und magnetischen Effekten eine gute und effiziente Ergänzung, um den manuellen Aufwand zu reduzieren. Nach den elektrischen Magnettrommeln zur Rückgewinnung und ersten Reinigung der Fe-Fraktion schreitet der Einsatz von nachgeschalteten Magneten zur weiteren Qualitätsverbesserung und Reduzierung der manuellen Sortierung voran. Der SteelMaster ist so eine nachgelagerte Komponente. Auf Kunden- Feedback basierend und auf die rauen Bedingungen in Schredder-Anlagen angepasst, entstand ein neuer Aufbau. So ist beispielsweise die Bandstrecke mechanisch angepasst, um die Materialführung und Separationseigenschaften zu verbessern sowie die Wartung zu vereinfachen und den Kupferanteil im Eisen auf < 0,2 Prozent zu senken. Die robuste Bauweise prophezeit eine hohe Langlebigkeit und eine hohe Verfügbarkeit der Technik. Die gängigen Korngrößen mit hoher Sortiereffizienz liegen bei 20 bis 400 mm und die Durchsätze bei bis zu 75 t/h pro Meter Maschinenbreite in Abhängigkeit von der Materialzusammensetzung. Je nach Inputmaterial und Aufgabenstellung können bei Bedarf weitere magnetbasierte Sortiermaschinen vor- oder nachgeschaltet werden, um Störstoffe und feine oder freie Kupfer-Anteile abzutrennen. www.steinertglobal.com/de/ metall-recycling/shredderschrott/ Betontankstellen und Betontankstellen und Betonautomaten zur: Betonautomaten zur: - Herstellung - von von Frischbeton Herstellung von Frischbeton - Herstellung - von von Beton-System-Steinen Herstellung von Beton-System-Steinen - Veredelung - von von Recyclingstoffen Veredelung von Recyclingstoffen Wichtig zu zu wissen: Wichtig zu wissen: - Vollautomatische - Bedienung Vollautomatische Bedienung - Recyclingmaterialveredelung - bis bis 32mm Korngröße Recyclingmaterialveredelung bis 32mm Korngröße - Reinigung - ohne Wasser möglich Reinigung ohne Wasser möglich - Entwicklung - und und Produktion in in Deutschland Entwicklung und Produktion in Deutschland Massfeller Beton2Go GmbH | Sonnenberg | 8 8 | D-56249 | Herschbach Massfeller Beton2Go GmbH | Sonnenberg 8 | D-56249 Herschbach www.beton2go.com www.beton2go.com recycling aktiv 5/2020 37
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