KOLUMNE WER MÜDE IST,
KOLUMNE WER MÜDE IST, SOLL SCHLAFEN »Ja, ja, ich weiß. Kommen Sie ruhig zu mir, ich fahr Sie!« Permanente Stromversorgung Keine extra Simkarte Direkte Verbindung mit der Fahrer-App Das hab ich die Tage wirklich gesagt. Und zwar zu einem Fahrgast, der vor dem Auto des Kollegen stand, der vor mir auf Position eins den Stand hütete. Und, liebe Kollegen: Ja, ich bin ein Freund der freien Taxiwahl, aber ich hab noch nicht einmal Lust darauf, Fahrgäste von euch abzuwerben. Ich finde das Verbot, Fahrgäste anzulocken, nämlich fantastisch, schon aus Eigennutz, weil ich ein mieser Verkäufer und Aufschwatzer bin. Aber der Kollege schlief. Und auch wenn einige jetzt sagen, dass das mal passiert – sicher, auch den Besten. Aber mit diesem Exemplar von Vorzeigepenner war ich an dem Abend durch. Eine halbe Stunde zuvor stand er dort am Ostbahnhof an Position vier. Von zweien, wohlgemerkt, denn er hatte es verpennt, vorzurücken, als ich mich dort anstellen wollte. Ich hupte zweimal kurz, fuhr dann neben ihn und sah nur, dass er – wie auch eine Woche zuvor schon einmal – ziemlich unfriedlich und träumend vor sich hin zuckte. Also bin ich vorgezogen, hab nach zehn Minuten Kundschaft bekommen und war weg. Eine Dreiviertelstunde später war ich wieder da. Der Kollege hatte es bis auf Position zwei geschafft, schlief aber wieder. Auch als der Erste wegfuhr. Einmal haben alle sechs Autos an der Halte gehupt und am Ende hat sich einer der Kollegen erbarmt und ihn mit lautstarkem Klopfen an der Scheibe aufgeweckt. Ich bin ein Mensch des Mitgefühls. Ich kenne das: Die eine Tour braucht man noch fürs Schichtziel, die halbe Stunde will man’s noch versuchen … alles verständlich, kein Vorwurf. Aber wenn ich an erster Stelle von Kollegen wachgerüttelt werde, dann steige ich »Die Fahrgäste haben es nicht geschafft, den Kollegen ganz vorne zu wecken.« kurz aus, trinke einen Schluck Kaffee, rauche eine – was immer man so macht, um wieder klar zu werden. Man muss ja wieder raus, Straßenverkehr, lauter Irre unterwegs, diese Geschichten. Das kann man an Platz 22 auch locker angehen – aber auf der eins? Der Kollege jedoch schlief weiter. Die ersten Fahrgäste guckten schräg und gingen dann zum zweiten. Die nächsten kamen eh von hinten und nahmen einen anderen. Der vor mir dann bekam seine Fahrt, weil die Fahrgäste es nicht geschafft haben, den Kollegen ganz vorne zu wecken. Der hatte sich eingeschlossen und sie haben an der Tür gerüttelt und geklopft, aber nichts rührte sich. Und dann stand ich hinter ihm und dieser ebenfalls schwer müde Typ mit seinem Köfferchen wollte dringend nach Hause. Ging auch immerhin bis nach Lichtenberg. Ich sag’s ganz ehrlich: An diesem Punkt hätte ich das sonst Undenkbare getan und mich mit dem Kollegen um den Fahrgast gestritten … aber er ist natürlich eh nicht aufgewacht. Eine Stunde nach meinem ersten Weckversuch. Ich mach auch mal die Augen zu am Stand. Ist nicht verboten und hilft oft ja auch. Aber wie will jemand mit dieser Müdigkeit binnen einer Minute fit genug für die Personenbeförderung sein, wenn ein Kunde ihn wirklich weckt? Also wenn ich in dem Zustand fahren würde, dann würde ich hier wahrscheinlich gelegentlich von Geheimagenten, Aliens oder rosa Elefanten schreiben – um mal nur die jugendfreien Sachen zu erwähnen, die mir so im Traum begegnen. Und daran denkend klingt das eigentlich schon wieder ganz verlockend … Nein, im Ernst: Wer müde ist, soll schlafen! In der Frage sollten wir uns einig sein. sash Der Autor Sascha Bors betreibt als „Sash“ einen eigenen Taxiblog. FOTO: Fotolia / starsstudio Bargeldlose Zahlung geht auch einfach – das Bluetooth-Kartenlesegerät mit Thermodrucker Das sind Ihre Vorteile: 1. Akzeptanz von folgenden Kartentypen: EC-Karten · MasterCard · Visa Card · American Express · Diners Club · JCB · China Union Pay 2. Kostenlose Einrichtung der Software 3. Auftragsvermittlung und Abrechnung aus einer Hand durch Taxi Berlin 4. 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