Aufrufe
vor 7 Jahren

Taxi Times Berlin - Dezember 2016

  • Text
  • Berlin
  • Berliner
  • Dezember
  • Taxigewerbe
  • Fiskaltaxameter
  • Januar
  • Taxameter
  • Finanzverwaltung
  • Taxis
  • Deutschen

STADTENTWICKLUNG

STADTENTWICKLUNG Typische Elemente des jetzigen Flughafens sollen auch im neuen urbanen Konzept erhalten bleiben. So sieht Comiczeichner-Legende Gerhard Seyfried das künftige Tegel-Gelände. Viel Platz für Radfahrer und Fußgänger. Aber Taxis müssen außenrum fahren. URBANE TECH-REPUBLIK IN TEGEL Der Bezirk Reinickendorf setzt große Hoffnungen in die Nachnutzung des Flughafens Tegel, wenn die Fliegerei endlich zum BER umgezogen ist. Wird dabei auch das Taxigewerbe berücksichtigt? Was auf dem Gelände des jetzigen Flughafens Tegel entstehen soll, wird in jeder Hinsicht „smart“ und weitgehend elektrisch. Die Planungen der dafür eingesetzten Tegel Projekt GmbH sind schon weit fortgeschritten. Aus dem ehrwürdigen Flughafen Berlin Otto Lilienthal wird nichts weniger als „Berlin TXL – The Urban Tech Republic“. Was sich dahinter verbirgt, wurde beim 6. Reinickendorfer eMO-Tag präsentiert. Man kann sich das im Internet ansehen, Stichwort „TXL Urban Tech Republic“ in der Suchmaschine genügt. Es gibt bunte Hochglanzbroschüren, und Alt-Sponti Gerhard Seyfried hat ein wunderbares Wimmelbild dazu beigesteuert. Dass die „ Rentax-ua_09-2016.qxp_Layout volkseigene“ Tegel Projekt GmbH 1 (sie 28.09.16 befindet 11:02 sich Seite im Besitz 1 des Ihr Sachverständiger in der Region Berlin! Saatwinkler Damm 65 13627 Berlin Tel. 030 60 50 1165 www.cartopberlin.de www.expertgutachten.de Landes Berlin) gegen eine wachsende Volksbewegung anplant, die TXL als Flughafen behalten will, ficht niemanden an. Auf das TXL-Gelände sollen die Labors der Beuth Hochschule, Hightechfirmen und viele Wohnungen kommen. Die Erschließung des neuen Stadtviertels per Auto erfolgt nur über den Saatwinkler Damm und den Kurt-Schumacher-Platz. Von Norden und Westen her soll es nur per Fahrrad erreichbar sein. Taxifahrer müssen dann kostspielig außenrum fahren. Dass bei weniger als null Grad Cel sius und bei Regen keiner mehr Lust hat, Rad zu fahren, kümmert die Planer nicht. Oder sollten sie die Klimaerwärmung schon antizi piert haben? Und was ist, wenn die Klimaerwärmung gar nicht kommt, weil alle Rad fahren? Durch Reinickendorf kommt man elektrisch noch immer am besten mit der U-Bahn. Das neue TXL- Gelände soll keine bekommen. Das Märkische Viertel wäre da wohl eher dran. Die Bewohner dort warten schon Jahrzehnte darauf. Taxihalteplätze, wie wir sie heute kennen, soll es in der neuen Tech-Republik so nicht mehr geben. Sie gehen künftig in so genannten Mobilitäts-Hubs auf, wo auch Shared Cars, Leihfahrräder und eine Busstation vorhanden sind. wh DIE WENIGSTEN LADESTATIONEN Unter Elektromobilität versteht man in Reinickendorf offenbar etwas anderes, als private Autofahrer zum Umstieg auf Elektroautos zu motivieren. Reinickendorf ist der Bezirk, der die Senatsförderung für öffentliche Ladestationen am wenigsten in Anspruch nimmt. FOTOS: Gerhard Seyfried, Atelier Loibl 14 DEZEMBER / 2016 TAXI

STADTENTWICKLUNG WIE GEHT WEGWEISENDE MOBILITÄT? Kluge Köpfe entwickelten neue Ideen beim 4. Praxisforum Verkehrsforschung auf dem EUREF-Campus in Schöneberg. Olli, der autonom fahrende Shuttle-Bus, ist schon Realität. FOTO: Wilfried Hochfeld / Taxi Times Was macht Verkehrsforschung? Sie kriegt heraus, wie viele Menschen wann, wo und wie ihre Wege zurücklegen. Wie kommt die Verkehrsforschung zu ihren Daten? Früher blieb ihr kaum mehr, als Fragebögen ausfüllen zu lassen. Heute besteht die Last eher darin, die automatisch erhobene Datenflut sinnvoll zu bändigen, die von Straßensensoren und Handys unentwegt erzeugt wird. Und was ist mit den neuen Ideen? Die Überlegungen zu Fahrrad-, Fußgänger-, Auto- und öffentlichem Verkehr bleiben jeweils für sich. Im Sinne der Lebensqualität müssen sie zusammen gedacht werden. Die ideologische Überhöhung einer Verkehrsart hilft nicht weiter. Gefragt sind vor allem mehr Effizienz im Individualverkehr und viel mehr Innovation im ÖPNV. Vorgestellt wurde z. B. ein ÖPNV-Netz aus Seilbahnen in La Paz. Die ausgeprägte Topografie und viele Hindernisse dort können damit leicht überwunden werden. Eine Seilbahn ist vergleichsweise billig und schnell aufzubauen. Von der ersten Idee bis zur Eröffnung braucht eine neue U-Bahn-Linie leicht 20 Jahre. Die reale Entwicklung bei uns geht so: Vans, SUVs und Geländewagen nehmen zu, Kleinwagen nehmen ab, die Fahrgastzahlen im ÖPNV stagnieren, der CO2-Ausstoß im Verkehr steigt, der Autozuwachs bei Alten (Ü65) ist sehr groß, der Zuwachs des Güterverkehrs tut ein Übriges. Es muss also etwas passieren in den Köpfen und auf den Straßen. Verkehr der Zukunft? Olli, der autonom fahrende Shuttle-Bus, auf dem EUREF-Gelände. Um den Herausforderungen an den zukünftigen Stadtverkehr zu begegnen, könnte man von der Funktion eines Quartiers oder einer Straße ausgehen, d. h. fragen: Wie viele Leute wollen dort was erledigen? Dafür kann es sinnvoll sein, die autozentrierte Sichtweise zu verlassen und die Nutzung der Straßen in der Reihenfolge Fußgänger, Radfahrer, öffentlicher Verkehr und Individualverkehr zu planen. Nicht immer vollzieht sich die Verkehrswende durch den großen Wurf. Eine große Kreuzung mit ein paar Pinselstrichen vo rübergehend in einen Kreisverkehr zu verwandeln und zu sehen, wie das läuft und wie die Verkehrsteilnehmer das annehmen, bringt auch Erkenntnisse. Ein Planungsbüro hat das in einer deutschen Kleinstadt gemacht. Für die schlaue Organisation des persönlichen Fortkommens präsentierten sich allerlei Start-ups. Ihnen allen ist gemein, dass sie Geschäftsideen sind, die mehr an ihr eigenes Geschäft denken als an den Nutzen für die Menschen. Die Anregung eines Verkehrsplaners: „Einfach was probieren“, könnte ein gutes Motto für wegweisende Mobilität sein. wh Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1 Jetzt – nur 1x in Berlin – HICO Kraftfahrzeug-Kontrollgeräte GmbH · Ullsteinstraße 53–55 · 12109 Berlin Vertretung: FISKALTAXAMETER • Montage fiskalfähiger Taxameter • Umrüstung vorhandener Taxameteranlagen • Aktualisierung der Taxameteranlage nach neuesten Anforderungen Der Kundendienst: Beratung und Termine: HICO-Service anerkannt, zuverlässig, Tel.: 030 /752 07 74 fachmännisch und flexibel Fax: 030 /752 09 44 E-mail: info@hico-berlin.de TAXI DEZEMBER / 2016 15

TaxiTimes Berlin