ANTRIEB ZWISCHEN CARPOOLING UND ÖPNV Der Große Saal im „roten Rathaus“ erstrahlte in Grün Am 3. Mai fand im Berliner Rathaus zum fünften Mal die Hauptstadtkonferenz Elektromobilität statt. Die vorgestellte Erfolgsbilanz hat die allgemeine Ruhe um das elektrische Fahren kurz unterbrochen. Es ist ruhig geworden um die Elektromobilität, wo selbst die Bundeskanzlerin einräumen musste, dass es wohl nichts wird mit der Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen bis 2020. Da bietet die 5. Hauptstadtkonferenz Elektromobilität der Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) eine willkommene Abwechslung. Der Große Saal im „roten Rathaus“ war mit 500 Teilnehmern wie üblich ausgebucht. Das Interesse am Thema ist noch da, und die Erfolge können sich durchaus sehen lassen. Die „Neue Mobilität aus und für Berlin“, so das Motto der Veranstaltung, blüht und gedeiht, wenn auch mehr im Wirtschaftsteil der Zeitungen als sichtbar auf den Straßen. Dutzende Projekte laufen, gefördert durch Millionen Euro. Viele einschlägige Firmen mit noch mehr Arbeitsplätzen haben sich in Berlin angesiedelt. Die ganze wunderbare neue Mobilität befindet sich offenbar weiterhin in der Investitionsphase, und der Erfolg der Start-Ups besteht vorwiegend darin, von großen Playern gekauft zu werden. So ist gerade die Berliner Fahrzeug-Sharing-App free2move vom französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroën) übernommen worden. Zumindest monetär ist Bewegung drin. Die Startlöcher werden besetzt. Irgendwann wird es wirklich losgehen. Immerhin ist Wirtschaftssenatorin Ramona Pop die eMO-Agentur Bestandteil der Wirtschaftsförderung in Berlin. Das mag auch erklären, dass auf der Hauptstadtkonferenz für Elektromobilität immer die Wirtschaftssenatorin eine Rede hält und nicht die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die das Thema der Konferenz von der Sache her viel mehr betreffen müsste. Dort, wo die Elektromobilität in Berlin richtig gut funktioniert, BVG-Chefin Dr. Sigrid Nikutta ist sie uralt. Der ÖPNV der BVG, gegründet 1928, fährt heute zu 70% elektrisch. Der interne Fuhrpark der BVG wurde, bis auf einen Benziner, für die langen Strecken komplett auf E-Autos umgestellt. Das bemerkte die BVG-Chefin Sigrid Nikutta, die auf diesem Gebiet noch viel mehr geplant hat. Die völlige Elektrifizierung der S-Bahn, des anderen großen ÖPNV-Anbieters, war bereit 1933 abgeschlossen. Neue Mobilität in Berlin läuft wohl auf mehr ÖPNV hinaus. Das ist allemal intelligenter als leere private PKW hin und her zu fahren, die obendrein die meiste Zeit ungenutzt herumstehen und wertvollen Platz wegnehmen. Aber mit all den leeren Sitzplätzen, die in privaten PKW unterwegs sind, ließe sich mengenmäßig der gesamte ÖPNV der Stadt ersetzen. Irgendwo zwischen geschicktem Car-Pooling und intelligentem ÖPNV wird die Lösung der Verkehrsprobleme liegen. Das Taxigewerbe als Bestandteil des ÖPNV muss sich anstrengen, seine Rolle zu behaupten. wh FOTOS: eMo, Wilfried Hochfeld / Taxi Times DIE TAXI TIMES APP DIE TAXIWELT IN IHRER HAND Mit der Taxi Times App haben Sie Zugriff auf alle Neuigkeiten aus der Taxiwelt. Wir versorgen Sie mit allem Wissenswerten und das topaktuell. Die Nachrichten sind in Deutsch, Englisch und Türkisch abrufbar. Die App gibt es zum kostenlosen Download für iOS und Android. FOTOS: Wilfried Hochfeld / Taxi Times 30 JUNI / 2017 TAXI
ANTRIEB Taxiunternehmer im Gespräch mit tt-Redakteur Stephan Berndt (rechts) Der Toyota Mirai fährt mit Wasserstoff. DIESEL WAR GESTERN Ende April traf sich das Berliner Taxigewerbe bei Toyota an der Stralauer Allee zum Brunch und zum Fachsimpeln. Das Taxi-Angebot von Toyota stößt auf immer größeres Interesse als Alternative zum Diesel. FOTOS: eMo, Wilfried Hochfeld / Taxi Times FOTOS: Wilfried Hochfeld / Taxi Times Die Toyota-Taxi-Modelle haben sich in den vergangenen knapp 20 Jahren zu einer festen Größe nicht nur im Berliner Taxigewerbe entwickelt. Anfangs hatte Toyota eigentlich gar kein Auto, das wirklich als Taxi geeignet gewesen wäre. Der erste Prius war zu klein und zu teuer. Der Avensis und der Picnic, mit dem Toyota eine erste kleine Konjunktur erlebte, waren gegenüber der Konkurrenz einfach nur zuverlässiger und preiswerter. Diesel mit Automatikgetriebe gab es nicht. Das war das ewige Manko der Toyota-Taxis. Trotzdem wurden sie gekauft. Wie es dazu kam, gerät langsam in Vergessenheit. Unmengen Eistee, Snacks und kleine Geschenke wurden an warmen Tagen an Taxifahrer verteilt. Zahllose Veranstaltungen, eigene und gesponserte, fanden in Toyota-Autohäusern und an anderen Orten statt. So bekam die Marke Toyota einen guten Klang im Taxigewerbe. Inzwischen hat sich der kleine Prius von damals über mehrere Modell-Generationen ausgewachsen bis hin zum Prius+. Weitere Hybridmodelle sind hinzugekommen. Nach Diesel mit Automatikgetriebe fragt keiner mehr, obwohl es das auch längst gibt. Die Hybridtechnik hat sich in vielen Taxis als zuverlässig, haltbar und wirtschaftlich erwiesen. Zum Taxi-Brunch hatte das Toyota-Autohaus an der Stralauer Allee sein breites Angebot für das Gewerbe aufgebaut. Das sind der neue Prius, der große Prius+, der Auris, der RAV 4 und von der Toyota-Edelmarke Lexus der GS 300 – alle mit Hybridantrieb, also einer Kombination aus Benzin- und Elektroantrieb. Einzig der neue Kleinbus Proace fährt ausschließlich mit Diesel. Die anderen Toyota- Diesel- Modelle Avensis und Verso spielen als Taxi keine große Rolle mehr. Toyota hat die Entwicklung eigener Dieselmotoren eingestellt, obwohl die Konstrukteure ein paar sehr fähige Aggregate hervorgebracht hatten. Wohin sich Diesel-Land Deutschland insgesamt entwickelt, weiß man nicht. Erste Fahrverbote für Diesel-Autos in Innenstädten sind bereits gerichtlich erzwungen und politisch beschlossen. Nicht nur das Taxigewerbe mit seinem überdurchschnittlich hohen Diesel-Anteil ist verunsichert. Das wurde in vielen Gesprächen beim Toyota-Taxi-Brunch deutlich. Praktikable und wirtschaftlich tragfähige Alternativen zum Diesel sind rar. Das Angebot an CNG-Autos für den Taxibereich ist schmal geworden. Wirklich einsatzfähige Elektrolösungen lassen trotz Werbeanzeige Großes Interesse an Hybrid-Taxen immenser politischer Anstrengungen weiter auf sich warten. Die MCF Motor Company hat weder Kosten noch Mühen gescheut, sogar ein Mirai-Taxi in den Show-Room zu schaffen. Mit diesem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Auto, das sich seinen Fahrstrom selbst aus Wasserstoff erzeugt, ist Toyota wieder einmal Erster auf dem Markt. Wer vorerst einfach nur Taxi fahren will, ohne Gedanken an Reichweite, Tankstellendichte und Stecker-Normen zu verschwenden, wird im breiten Hybridtaxi-Angebot der MCF Motor Company sicher fündig. wh Anzeige INSIKA Monopol gescheitert Berlin akzeptiert technologieneutrale „Fiskaltaxameterlösungen“ Die teure INSIKA Aufrüstung kann entfallen, wenn der Einbau und Nutzung eines alternativen Aufzeichnungssystem nachgewiesen wird. Vor Konzessionsanträgen oder Verlängerungen die ePOS Fiskal- und Arbeitszeitlösung installieren: A&A - Nostitzstr. 8-10 – Tel: 030 82409282 TECO – Tschaikowskistr.58 – Tel: 030 47488933 Registrierung unter: www.e-pos.de TAXI JUNI/ 2017 31
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