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Taxi Times Berlin - Oktober 2016

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ERDGAS FAMILIENTREFFEN

ERDGAS FAMILIENTREFFEN IM ZEICHEN GESPERRTER ZAPFSÄULEN Nur wenige Tage nach dem Göttinger Erdgasvorfall versammelte sich die Berliner Erdgasgemeinde zum „Familientreffen“, wie es Otto Berthold so treffend nannte. Die alljährliche Dampferfahrt, zu der die GASAG alle Mitstreiter für Erdgas als Kraftstoff immer wieder einlädt, führte diesmal an einem der letzten warmen Septemberabende in einer großen Runde von der Jannowitzbrücke über den Landwehrkanal und die Spree zurück zum Ausgangspunkt. Da kann man sehen, wie schnell sich Berlin verändert. Die Wasserseite ist ein ungewohnter Anblick für notorische Autofahrer. Kämpferische Reden hält Otto Berthold, der bei der GASAG für Erdgas als Kraftstoff verantwortlich ist, schon seit einigen Dampfer fahrten nicht mehr. Diesmal konnte er sich jedoch nicht auf eine freundliche Begrüßung und die Eröffnung des Büfetts beschränken. Wenige Tage vorher war der Tank eines Erdgasautos beim Tanken geborsten. Berthold erklärte die ihm bekannten näheren Umstände des Unglücks und berichtete von den Bemühungen seines Teams, die Tankstellenbetreiber davon zu überzeugen, die Erdgasautos wieder zu betanken. Die Reaktion der Mineralölkonzerne wurde auf dem Dampfer allgemein als überzogen empfunden. Wie viele Benzin- und Dieselautos sind schon abgebrannt, ohne dass auch nur eine Tankstelle den Spritverkauf eingestellt hätte? Die Berliner Erdgasgemeinde lässt sich nicht entmutigen und hatte trotz allem ihren Spaß an diesem Abend. Gerhard Rapsch, der jeden Berliner Besitzer eines Erdgasautos persönlich kennt, geht Ende des Jahres endgültig in den Ruhestand. Ansprechbar wird er wohl auch weiterhin bleiben – jeden falls solange er sein Mobiltelefon halten kann. wh »Gesperrte Zapfsäulen können wir nicht länger tolerieren.« Otto Berthold, GASAG Betrieb hatte in der ersten Zeit „quasi eine Standleitung“ zur Aral-Tankstelle an der Autobahnabfahrt Alboinstraße. Es kam vor, dass tagsüber Fah rer dorthin fuhren und Erdgas tankten, wäh rend nachts die Kollegen an derselben Tankstelle kein Gas bekamen. Auch Otto Berthold wurden solche Probleme zugetragen. Die GASAG betreibt in Berlin an elf Tankstellen bei unterschiedlichen Mineralölmarken eigene Erdgaszapfsäulen. Telefoniert hatte er während dieser Tage mit allen Pächtern. Bis Dienstagabend, also rund fünf Tage nach dem Göttinger Vorfall, hatten alle Tankstellen per E-Mail den Text für einen Aushang bekommen, in dem die Autofahrer über die VW-Rückrufaktion informiert wurden und erklärt wurde, welche Modelle betankt werden können. Jetzt bestanden die Beeinträchtigungen „nur“ noch darin, dass Erdgasfahrer vor jedem Tankvorgang erst einmal in den Shop gehen mussten, um sich vom Tank stel lenperso nal die Zapfsäule freischalten zu lassen. Auch hier berichten Fahrer von kleinen Konflikten, wenn beispielsweise in einem gut besuchten Tankstellenshop nicht jeder Wartende in der Schlange akzeptieren wollte, dass sich der Taxifahrer vordrängelt, um beim Personal um eine Freigabe der Zapfsäule zu bitten. Mittlerweile hat sich das Prozedere laut Otto Berthold aber ganz gut eingespielt – auch die VW-Modelle jüngerer Baujahre und jene, deren Tanks schon ausgetauscht worden sind, können die Zapfsäulen wieder benutzen. Allerdings ist auch mehr als vier Wochen nach dem Göttinger Unglück immer noch eine vorherige Anmeldung beim Tankstellenpersonal nötig. „Ein Zustand, den wir nicht mehr allzu lange tolerieren können“, klagt Berthold. Volkswagen müsse jetzt eine ganz schnelle Lösung finden, wie man diejenigen Besitzer der betroffenen Baureihen schnell zum Gastankwechsel bringt, die dem Rückruf immer noch nicht gefolgt sind. Eine Option könnte sein, dass bei Fahrzeugen mit alten Tanks automatisch die Betriebserlaubnis erlischt. Es wäre eine harte Maßnahme, aber angesichts der Beein trächtigung vor allem der Sicherheit durchaus gerechtfertigt. Denn ein zweites Göttingen mit all seinen Folgen will keiner erleben. Auch nicht die Berliner Erdgas- Taxiunternehmer. jh/ar Anzeige_Waldheim_11-2016.qxp_1/8 Seite 14.10.16 16:20 Seite 1 Sächsische Straße 70, 10707 Berlin Tel: 030 85 90 89-0, Fax: -22 office@wws-law.de www.wws-law.de FOTO: Wilfried Hochfeld /Taxi Times 8 OKTOBER / 2016 TAXI

ERDGAS DER 4 %-PLAN Nahezu zeitgleich mit dem Tankstellenunglück im Landkreis Göttingen stellt die Politik eine neue Förderung von Erdgasfahrzeugen in Aussicht. 4% FOTO: Fotolia / destina Beim Bundeswirtschaftsministerium existiert ein runder Tisch zum Thema Erd gas als Kraftstoff – mit Ministeriumsvertretern, Erdgasversorgern, Kfz-Herstellern und -Nutzern. Dort wurde vereinbart, dass die Beteiligten im kommenden Halbjahr prü fen, ob es realistisch ist, bis 2020 den Anteil von Erdgasfahrzeugen in Deutschland auf 4 Prozent zu steigern. Sollte dies zu schaffen sein, würde die Bundesregierung ab 2017 die Anschaffung von Erdgasfahrzeugen fördern. Die Einrichtung des runden Tisches resultiert wohl aus der Einsicht, dass die ehrgeizigen und fest vereinbarten Klimaziele gerade im Verkehrssektor allein mit Elektroautos nicht fristgerecht zu erreichen sind. So besinnt man sich auf die bewährte „Brü ckentechnologie“ mit Erdgas, die durch die Fokussierung auf Elektrotechnik ins Hintertreffen geraten ist. Dass auch das Taxigewerbe vertreten ist, verdient Anerkennung. Taxiunternehmer stellen einen großen Anteil der Betreiber von Erdgasfahrzeugen dar. Sie sind enttäuscht, dass beliebte Taximodelle wie der VW Touran und die Mercedes E-Klasse nicht mehr mit Erdgas angeboten werden. Wie weit sich das neue Engagement von Tankstellenbetreibern und Autoherstellern allerdings auf den privaten Pkw-Bereich bezieht, dem auch die Taxis angehören, bleibt fraglich. Der Trend im CNG- Tankstellennetz ist eher die Reduzierung beim Pkw-Angebot. In der Entwick lung befin den sich vielmehr kleine und große Nutzfahr zeuge und Linienbusse mit CNG- Technik. Für Langstrecken - Lkw befindet sich die LNG -Technik im Aufwind. Ein für den Güterfern verkehr aus reichendes Netz von Flüssigerdgastankstellen mit LNG wird konkret geplant. Die Hoffnung auf eine neue Förderung auch von Erdgas-Taxis ist berechtigt. Das Gewerbe würde von Entwicklungen in der Logistikbranche profitieren. wh vollhybrid voller komfort DAS NEUE LExUS GS 300h VOLLHYBRID-TAxI leXUS forUm berliN M.C.F. Motor Company Fahrzeugvertriebsgesellschaft mbH Stralauer Allee 44 • 10245 Berlin-Friedrichshain • Tel. 030 498808-4200 Benzintriebwerk, 133 kW (181 PS), und Elektromotor, 105 kW (143 PS), Systemleistung 164 kW (223 PS). Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/ kombiniert 5,0/4,8/4,9 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 113 g/km. Abb. zeigt GS 300h Luxury Line mit Taxi-Paket.

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