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Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024

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ÖSTERREICH + SCHWEIZ

ÖSTERREICH + SCHWEIZ KAMPF UM DIE JUNGE ZIELGRUPPE Die Wiener Taxizentrale 40100 analysiert ihre Wettbewerber Uber und Bolt und erforscht das Kundenverhalten anhand einer Studie. KAMPF UM DIE LETZTE MEILE In der Schweiz will Uber nicht nur die Großstädte, sondern gleich den ganzen Beförderungsmarkt beherrschen. Die Ergebnisse dieser Analysen hat 40100 beim Wiener Treffen „Meet the Cab“ vorgestellt. Uber und Bolt bauen über Social Media eine intensive Kundenbindung zum meist jungen Publikum auf. Alleine auf Facebook hat Uber weltweit mehr als 22 Milliarden Follower. Bei YouTube sind es knapp eine Million Abonnenten, bei Instagram 1,5 Millionen. Bolt hat 1,7 Millionen Follower bei Bolt Austria bei Facebook, 100.000 Follower bei Instagram. Taxi 40100 hat dagegen 317 YouTube-Abonnenten und 2.653 bei Instagram. Diese Kanäle werden durch die Wiener Taxizentrale nun intensiver bespielt. Die intensiven Marketing-Kampagnen zeigen ihre Wirkung: Je jünger die Personen sind, desto eher wird die App genutzt und werden Preise verglichen. Diese und noch viele andere Ergebnisse stammen von einer Marktstudie, die von Taxi 40100 in Auftrag gegeben worden war. Obwohl seit der Novelle des Gelegenheitsverkehrsgesetzes gleiche Rahmenbedingungen bei der Tarifbestimmung herrschen, glaubt die Hälfte aller Befragten nach wie vor, dass Uber den günstigsten Preis anbietet. Dabei belegte ein Tarifvergleich anhand einiger Beispielfahrten, dass Bolt die höchsten Preise verlangt und Uber und die Taxizentrale 40100 fast immer identisch agieren. jh Christian Holzhauser von Taxi 40100 stellte beim Treffen „Meet the Cab“ eine Kundenstudie vor. NOCH MEHR TAXITHEMEN ZUR SCHWEIZ, ZU ÖSTERREICH UND ANDEREN LÄNDERN Gerardo Viceconte von der Taxizentrale 444 malte beim Treffen „Meet the Cab“ ein düsteres Bild von der dortigen Taxisituation. In wohl keinem anderen europäischen Land ist Uber so sehr auf dem Vormarsch wie in der Schweiz. Darunter leidet auch die Züricher Taxizentrale 444. Sie verzeichnete von 2016 bis 2023 einen Fahrtenrückgang von mehr als 50 Prozent, besonders bei vielen wichtigen Firmen. Das Universitätsspital Zürich beispielsweise bestellt nur mehr 400 bis 600 Taxis anstelle der sonst georderten 1.200 Fahrzeuge. UBS, sonst mit 400 bis 600 Fahrten ein zuverlässiger Kunde, kommt jetzt nur noch auf 10 bis 20 Bestellungen. Die Kollegen auf der Straße haben bei den klassischen Einsteigern einen Einbruch von 68 Prozent. All das berichtete Gerardo Viceconte, Geschäftsführer der 444, im Rahmen des Wiener Treffens „Meet the Cab“. Hoffnung und zugleich Bedrohung sind die sogenannten Schweizer MaaS-Plattformen „ZüriMobil“, „Urban Connect“, die Bahngesellschaft SBB wie auch PostAuto. Bedrohung, weil Uber auch dort Fuß fassen will, Hoffnung, weil diese Plattformen Chancen sehen, das Produkt Taxi in ihre Plattformen einzubinden. „Wir müssen uns als ,Taxi-Flotte‘ neu positionieren“, mit der wir uns dann ebenso in die MaaS-Plattformen integrieren, verrät Viceconte den neuen strategischen Ansatz. Man brauche daher zwingend eine nationale Taxi-Vernetzung. jh POSITIVE PR TRÄGT ZUM GUTEN IMAGE DES TAXIS BEI In Österreich zeigt sich immer wieder, dass guter Service die beste Werbung ist. Im Dezember lobte ein Wiener Leser in der „Kronenzeitung“ einen Taxilenker. Nach einer Reise war er „inmitten des Schnee-Chaos“ am Busbahn hof angekommen, wo wegen der Glätte jede Fußbewegung „brandgefährlich“ gewesen sei. „Sie kamen mir mit dem Taxi entgegen, stiegen aus, nahmen mein Gepäck und hakten mich beherzt unter, Eveline Hruza überreicht Im Februar hatte eine Wienerin auf einer Taxifahrt einen Umschlag mit 13.000 Euro ihres Chefs bei sich. Danach stellte sie entsetzt fest, dass der Umschlag offenbar im Taxi verloren gegangen war. Wenig später klingelte es an der Tür. „Die Dame war wirklich sehr erleichtert, als ich ihr das Kuvert gegeben habe“, so der Fahrer, der beim Auffinden des Umschlags sofort unentgeltlich zu seiner Kundin zurückkehrte. dem ehrlichen Finder bis ich im Taxi saß.“ Im Wagen dann ein herzliches „Wir sind begeistert, dass wir in unserer Flotte so eine Auszeichnung. Gespräch, beim Ausstieg wieder Hilfe und Begleitung viele großartige Taxilenker [...] haben. Bei uns werden „fast bis zum Fahrstuhl. So kam ich wohlbehalten und mit einem besonders menschlichen Erlebnis in meine Wohnung.“ Ehrlichkeit und Menschlichkeit gelebt“, freute sich Eveline Hruza, Generalsekretärin der Funkvermitlung Taxi 40100 Wien.ar FOTOS: Taxi Times, Taxi 40100 26 1. QUARTAL 2024 TAXI

BERLIN GELD STEHT ÜBER MORAL Statt illegalen taxiähnlichen Mietwagenverkehr am BER zu unterbinden, hat die Flughafengesellschaft den Anbietern den roten Teppich in Form einer Ladespur ausgerollt. TAXIFILMFEST – DIE ANTI-BERLINALE Die Veranstalter der Internationalen Filmfestspiele pfeifen auf das Taxigewerbe und lassen die Berlinale mit 600.000 Euro von Uber sponsern. Klaus Meier macht kreative Gegen-PR. Der Großteil der Mietwagen am Hauptstadtflughafen führt augenscheinlich illegalen taxiähnlichen Verkehr durch, bekommt seine Aufträge von Uber & Co. und missachtet regelmäßig die Rückkehrpflicht im Personenbeförderungsgesetz. Als Reaktion auf die Mietwagenschlangen im Halteverbot vor den Zufahrtsschranken der Kurzzeitparkplätze hat die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), die sich im Besitz beider Länder und des Bundes befindet, nicht etwa in Kooperation mit den Behörden für eine Sanktionierung der Fahrer gesorgt, sondern – im Gegenteil – einen Extra-Abholbereich eingerichtet, wohlbemerkt nicht allgemein für Mietwagen (ein rechtlich klar definierter Begriff), sondern explizit für Free Now, Bolt und Uber, wie ein Schild mit deren Firmenlogos belegt – ein Hinweis auf eine Vereinbarung, der die Frage aufwirft, was für Gelder dabei geflossen sind. Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, bezeichnete die Entscheidung der FBB als „blanken Hohn“. Es sei die verzweifelte Lösung für ein selbst geschaffenes Problem. Auch Patrick Meinhardt vom Taxi- und Mietwagenverband Deutschland sprach von einer „fatalen Fehlentscheidung“, die korrigiert werden müsse. ar Provokation des Rechtsstaats: Staatliche Gesellschaft wirbt für illegalen Mietwagen- Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1verkehr. NOCH MEHR BERLINER TAXITHEMEN Zum zweiten Mal war der Fahrdienstanbieter Uber einer der Hauptsponsoren der Berlinale, einer Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Kulturstaatsministerin Claudia Roth – ein politischer Skandal, für den Taxi Times letztes Jahr anstelle eines Goldenen Bären die Goldene Augenbinde an Claudia Roth und Berlinale-Geschäftsführerin Mariëtte Rissenbeek verliehen hatte. Zudem hatte das Taxigewerbe dagegen demonstriert, doch ohne Wirkung. In diesem Jahr setzte der Berliner Taxi-Soziallotse Klaus Meier ein anderes Zeichen, indem er jeden Abend direkt vor dem Cinemaxx am Potsdamer Platz ein „Kinotaxi“ aufstellte. Die hinteren Sitzreihen des Großraumtaxis wurden ausgebaut und stattdessen für mehr Sitzplätze Bänke hineingestellt. In der Mitte des so entstandenen „Kinosaals“ war ein Fernseher montiert, auf dem jeden Abend ab 17 Uhr ein Vorfilm und danach der Hauptfilm gezeigt wurde, wobei es immer um Taxis ging. Die Aktion erzeugte viel Aufmerksamkeit. Unter anderem Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, war vor Ort und beglückwünschte Meier zu seiner „tollen Aktion“. Das „Kinotaxi“ schaffte es sogar in die internationalen Medien wie etwa die „New York Times“. sg – nur 1x in Berlin – FOTO: Simi, Axel Rühle Jetzt HICO Kraftfahrzeug-Kontrollgeräte GmbH · Rhinstraße 50 · 12681 Berlin Vertretung: FISKALTAXAMETER • Montage fiskalfähiger Taxameter • Umrüstung vorhandener Taxameteranlagen • Aktualisierung der Taxameteranlage nach neuesten Anforderungen Der Kundendienst: Beratung und Termine: HICO-Service anerkannt, zuverlässig, Tel.: 030/7520774 fachmännisch und flexibel Fax: 030/7520944 E-mail: info@hico-berlin.de TAXI 1. QUARTAL 2024 27

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