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Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024

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HAMBURG

HAMBURG LEIHTAXI-REGELUNG ANGEPASST Die Hamburger Verkehrsbehörde hat die Auflagen für Leihtaxi-Betriebe angepasst: Jedes zweite Leihtaxi muss elektrisch fahren. DOORING-UNFÄLLE VERMEIDEN Im Zuge einer Verkehrssicherheitskampagne werden Taxi-Fahrgäste jetzt für die Gefahr für Radfahrer beim Türoffnen sensibilisiert. Damit Taxiunternehmer auch bei länger dauernden Reparaturen oder Totalschaden weiterhin ihre Fahrer auf die Straße schicken können, bieten vielerorts Firmen Leihtaxis an. Die Fahrzeuge verfügen über die nötigen Zulassungsvoraussetzungen und Geräte zur Auftragsvermittlung. Wer ein Leihtaxi einsetzt, muss dies der zuständigen Genehmigungsbehörde mitteilen. Viele Verleiher übernehmen nach unverschuldeten Unfällen auch die Abrechnung mit der Versicherung. Dass bisher kaum elektrische Leihtaxis zur Verfügung stehen, war problematisch, da beim Einsatz eines Verbrenner-Leihtaxis für mehr als vier Wochen anteilig die E-Taxi-Förderung abgezogen wird. Letzten August hatte ein Verleiher das erste E-Leihtaxi, einen VW ID.4, bei der BVM angemeldet. Nur wenig später wurde bei einem Treffen der Behörde mit Leihtaxi-Unternehmen die seit Dezember geltende Regelung vorgestellt, die analog zur Gesamtverteilung eine 1-zu-1-Quote zwischen Verbrenner und E-Taxis vorsieht. Ab 2025 dürfen keine Verbrenner mehr verliehen werden, wobei Großraumtaxis noch zwei Jahre Schonfrist haben. Um zu vermeiden, dass ein Verbrenner- Leihtaxi zur Dauerleihgabe wird, darf ein nicht lokal emissionsfreies Leihtaxi maximal sechs Monate am Stück verliehen werden. sg NOCH MEHR HAMBURGER TAXITHEMEN Ozan Baltaci, Werner Möllmann, Jan Grupe (v. l.) An der Kampagne „Mehr Achtung“ beteiligen sich jetzt auch rund 750 Hamburger Taxis. Das Ziel: „Dooring-Unfälle“ vermeiden, bei denen das unachtsame Öffnen von Autotüren Zweiradfahrer zu Fall bringt. Unachtsame Taxifahrgäste verursachen solche Unfälle sehr häufig. Um sie zu sensibilisieren, haben die Hamburger Taxen-Union und die Taxizentrale Hansafunk in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club und mitfinanziert vom Versicherer Iduna rund 1.500 Kopfstützen-Bezüge herstellen lassen. „Da unsere Fahrgäste meistens hinten sitzen, eignet sich das Taxi, ergänzt um die Kopfstützen mit den Hinweisen, perfekt dazu, um das Thema ‚Dooring-Unfälle vermeiden‘ in die Köpfe zu bringen“, sagt Michael Oppermann vom Taxi-Bundesverband BVTM, der die #MehrAchtung-Kampagne des Bundesverkehrsministeriums bereits von Anfang an unterstützt. Für Mit-Initiator Jan Grupe von der Taxen-Union war die Teilnahme selbstverständlich. Ihm geht es nicht nur um Umfallvermeidung, sondern generell um ein verständnisvolleres Miteinander im Straßenverkehr. Darum geht es auch Hansa-Vorstand Werner Möllmann und seinem Vorstandskollegen Ozan Baltaci. Auch Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks war zum Kampagnenstart persönlich vor Ort. jh WEITERE LADESÄULEN FÜR HAMBURGER E-TAXIS Eine exklusive Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum zu errichten, ist ein Kraftakt und mit vielen behördlichen Auflagen und umfassenden Absprachen mit verschiedenen Behörden verbunden. In Hamburg hat man trotz der aufwendigen Ausgangssituation Ladestationen am S-Bahnhof Eidelstedt und am Alsterdorfer Markt errichten können, die deutschlandweit mit die höchste Auslastung haben. Mit zwei neuen E-Taxi-Standplätzen mit insgesamt 150 kW wird nun die innerstädtische LIS erweitert und auch der Norden der Stadt bedient. Hier kann Sorge-Straße 142 B geladen werden, im Stadtzentrum am Taxistand Großneumarkt. Für eine Kilowattstunde Strom (DC) berechnen die Hamburger Energiewerke den Taxiunternehmern günstige 49 Cent. Inklusive der zwei neuen Ladepunkte stehen nun in Hamburg an insgesamt vier E-Taxi-Standplätzen acht Ladepunkte zur Verfügung. Die Ladeinfrastruktur wird aber noch weiter ausgebaut. Ein E-Taxi-Ladeplatz am S-Bahnhof Landwehr (Landwehr 34/Ramazan-Avci-Platz) sowie ein weiterer auf der Nebenfahrbahn des Ausschläger Wegs 100 werden künftig auf der Nebenfahrbahn der Paul- Ladepunkt am Großneumarkt in absehbarer Zeit umgesetzt. sg FOTOS: Pixabay, Taxi Times, BVM 28 1. QUARTAL 2024 TAXI

MÜNCHEN FRAUEN-NACHT-TAXI BLEIBT LANGFRISTIG Das Projekt „Frauen-Nacht-Taxi“ wird auf Stadtratsbeschluss dauerhaft fortgeführt. Jeder Gutschein ist jetzt zehn Euro wert. APPELL: FINGER WEG VON UBER! Eine Gruppe Münchner Taxiunternehmer warnt die Kollegen: Wer mit Uber zusammenarbeitet, sägt am eigenen Ast. Der städtische Zuschuss für Taxifahrten von Frauen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ist verdoppelt worden. Die 2023 ausgestellten Gutscheine mit Aufdruck „5 Euro“ behalten ihre Gültigkeit, selbst wenn das aufgedruckte Ablaufdatum überschritten ist, und sind jetzt 10 Euro wert. Bei Fahrten, die weniger kosten, ist der Rabatt mit dem Fahrpreis identisch. Die Stadt gibt die Papier-Coupons in Behörden und Touristeninformationen an Frauen und Mädchen ab 16 sowie für trans*Frauen, non-binäre Frauen und solche mit dem Geschlechtseintrag „divers“ aus. Nach wie vor dürfen auch Kinder, aber keine Männer mitfahren. Fahrten zu Lokalen sind ausgeschlossen, das Ziel muss eine Wohnadresse sein. Pro Fahrt wird nur ein Gutschein angerechnet, auch wenn mehrere Frauen befördert werden. Unternehmer können die Gutscheine bei der Stadt oder den bei den Taxizentralen einlösen. Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller- Gradl: „Mit den Gutscheinen tragen wir zur Sicherheit und Mobilität in den Nachtstunden bei. ... Unser Ziel ist es, dass mehr Frauen von diesem Angebot erfahren und es in Anspruch nehmen, um so ein selbstbestimmtes und sicheres Nachtleben in der Stadt zu fördern.“ Die Verwaltung plant einen digitalen Gutschein. nu NOCH MEHR MÜNCHNER TAXITHEMEN Die Münchner „Abendzeitung“ („AZ“) schreibt Ende Januar über die Machenschaften von Uber: Die Aufsichtsbehörde bestätigt, dass kriminelle Uber-Partner bereits zu hohen Geldstrafen verurteilt worden sind. Mit Lock-Angeboten sollen Unternehmer als Partner für die App Uber-Taxi gewonnen werden. Dagegen wehrte Offener Brief aus der Taxi Times München sich eine große Gruppe jetzt mit einem offenen Brief – der in der letzten Münchner Print-Ausgabe der Taxi Times abgedruckt war und den die „AZ“ zitiert. Das Blatt blickt außerdem zurück auf Ubers Anfänge, den „regelmäßig größenwahnsinnig und streitfreudig wirkenden“ Mitgründer Travis Kalanick und seine berühmte Aussage vor laufenden Kameras: „Unser Gegner ist ein Arschloch namens Taxi.“ Heute umgarne Uber die Taxifahrer, biete verlockende Verträge an. Auch die „etwas kleinere Firma Bolt“ verfolge offenbar eine ähnliche Strategie. Zur Verdeutlichung der Gefahr wird in dem Brief ein Szenario geschildert, in dem immer mehr Kunden aufgrund der Dumpingpreise vom Taxi zum Mietwagen abwandern – was den Schaden größer werden lässt als die von Uber gezahlten Lockprämien. Als Schlussfolgerung werden die Unternehmer aufgefordert, sich ebenfalls gegen Uber & Co. zu bekennen und nicht mit den Konzernen zu kooperieren. Leider sind bereits über 200 Unternehmer eine Kooperation eingegangen. ar FOTOS: pexels-andrea-piacquadio, Taxi Times MILLIONENSTADT OHNE BAHNHOFSPLÄTZE Weil der Münchner Hauptbahnhof seit vielen Jahren komplett um- und teilweise neu gebaut wird, ist kein Platz mehr für die Taxistandplätze. Seit Februar ist nun auch der Halteplatz am Ausgang der Südseite weggefallen. Die gemeinsame Suche des Taxigewerbes mit der Stadt nach einer Ersatzlösung blieb erfolglos, die Vorschläge der Taxi München eG wurden nicht beachtet, weil „eine private Baustelle […] der Landeshauptstadt München mehr als das Mobilitätsbedürfnis ihrer Bürger und Besucher bedeutet“, Schon jetzt kann man beobachten, dass Taxifahrer in Schrittgeschwindigkeit und mit Warnblinkern am Südausgang vorbeifahren und auf winkende Fahrgäste hoffen. Für den Verkehrsfluss ist das nicht gerade förderlich. Aus Sicht der Taxifahrer ist das aber verständlich und die logische Konsequenz der Verdrängung. Kroker sendet einen flammenden Appell an die Münchner Taxler: „Liebe Kolleginnen und Kollegen auf der Straße, wir lassen uns hier von der Bürokratie nicht ärgert sich EG-Vorstand Thomas Kroker im Münchner „Taxikurier“. Dieser Taxi-Standplatz am Münchner Hauptbahnhof ist ersatzlos gestrichen worden. die Butter vom Brot nehmen.“ jh TAXI 1. QUARTAL 2024 29

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