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Taxi Times München - 2. Quartal 2024

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WETTBEWERB FREE NOW

WETTBEWERB FREE NOW ZIEHT SICH ZURÜCK Der Mobilitätsanbieter Free Now ist einst ausgezogen, um mithilfe seiner Taxikunden auch beim taxiähnlichen Mietwagenverkehr große Stücke vom Kuchen abzubekommen. Diesen Weg verlässt das Unternehmen jetzt wieder. Urkundenfälschung, Sozial-Dumping, Briefkastenunternehmen – der ARD-Sender rbb hat vor einigen Wochen die bandenmäßige Kriminalität vieler (Berliner) Mietwagenunternehmer entlarvt. Sie fahren entweder für Uber, für Bolt oder Free Now – oder für alle. Doch während Uber und Bolt dazu schwiegen oder versuchten, die Sache kleinzureden, vollzog Free Now eine öffentliche Kehrtwende und verkündete den kompletten Rückzug des Unternehmens aus dem taxiähnlichen Mietwagensegment. „Wir werden uns in wenigen Monaten, noch im Laufe dieses Jahres aus dem Geschäft zurückziehen und in Deutschland keine Fahrten mit Mietwagen mehr vermitteln“, sagte Free Now-Präsident Alexander Mönch gegenüber Medien. Das Geschäft sei legal nicht zu betreiben, lautete Mönchs Erkenntnis. „Wer in dieser Branche über die Runden kommen will, muss Regeln brechen.“ LOCKMITTEL DUMPINGPREISE Free Now war 2019 in die taxiähnliche Mietwagenvermittlung eingestiegen – mit der Erwartungshaltung, dass sich das Geschäft durch eine hohe Auslastung der Fahrzeuge wirtschaftlich betreiben lasse. Um diese hohe Auslastung zu erreichen, locken die Mietwagenvermittler wie Uber, Bolt und Free Now die Fahrgäste mit Dumpingpreisen weit unterhalb des Taxitarifs und schaden damit der Taxibranche enorm. Dies betrifft vor allem jene Städte, in denen Uber aktiv ist und in denen die dortigen Aufsichtsbehörden dem permanent rechtswidrigen und bandenmäßig kriminellen Treiben zu lange tatenlos zugesehen haben, unter anderem in München, Düsseldorf und ganz besonders in Frankfurt und Berlin. Besonders in den letztgenannten Städten ist die Zahl der Mietwagen mittlerweile so stark angewachsen, dass es dort die nahezu identische Anzahl Taxis wie Mietwagen gibt. Die Dunkelziffer der ohne Konzession und damit völlig illegal agierenden Fahrzeuge ist hier nicht mal eingerechnet. Sie alle sind bei den Plattformvermittlern Uber, Bolt und Free Now untergeschlupft, weil deren Kontrollmechanismen den Betrug nicht aufdecken konnten (und wollten), denn je mehr Fahrzeuge im Vermittlungstool der Apps zur Verfügung standen, desto mehr Kundenwünsche konnten erfüllt werden und desto mehr Einnahmen konnten über die Vermittlungsprovision erzielt werden. WAHRHEIT EINES INSIDERS Die Mietwagenbetreiber können bei diesem Geschäftsmodell der App-Betreiber allerdings auf legale Weise keinen wirtschaftlichen Betrieb aufrechterhalten. Was die Taxibranche schon seit Jahren gegenüber der Politik, den Behörden und auch gegenüber der Bevölkerung anprangert, wird nun auch von Alexander Mönch als Insider bestätigt. Man musste feststellen, dass sich das Prinzip der Wirtschaftlichkeit durch hohe Auslastung nicht erfüllt habe, so Mönch in einer Berliner Zeitung. „Selbst wenn sich immer wieder neue Aufträge anschließen, brauchen die Fahrer Zeit, um zum nächsten Kunden zu gelangen. Legal und eigenwirtschaftlich sind keine Gewinne möglich.“ Diese These hatte Mönch vor einigen Wochen auch im Abgeordnetenhaus von Berlin bei einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr (Sitzungs-Nr. 32) mithilfe einer Einnahme- und Ausgabetabelle zur Wirtschaftlichkeit eines Mietwagenbetriebes untermauert. Diese zeigt deutlich, dass es an Plausibilität fehlt, um in dieser Konstellation zu überleben. Damit entlarvt Free Now auch die Argumentation von Uber und Bolt, die von einer wirtschaftlich lohnenden Tätigkeit der Mietwagenbetriebe berichten, weil diese über die Uber- bzw. Bolt-App eine Auslastung (bis 70 %) erzielen würden – ohne dieses allerdings belegen zu können. jh Mietwagen: Wirtschaftlichkeit Annahme: Betrieb mit 10 Fahrzeugen; Kalkulation: Erlöse und Kosten pro Fahrzeug pro Monat Diese desaströse Kostenkalkulation eines Mietwagenbetriebs präsentierte Free Now bei einer Anhörung in Berlin. FOTO: Taxi Times 14 2. QUARTAL 2024 TAXI

TAXI VERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM) FAHRERQUALITÄT MUSS VERBESSERT WERDEN Bei der Jahreshauptversammlung des Taxiverbands München wurden die bisherigen Vorstände in ihren Ämtern bestätigt. Beim Tätigkeitsbericht rückte das Thema Qualität in den Fokus. Zum Jahresbeginn hatten sich die Mitglieder des Taxiverbands München zu ihrer turnusgemäßen Mitgliederversammlung getroffen. Dabei wurden die bisherigen Vorstände Gregor Beiner, Gert Wohlgemuth und Florian Bachmann in ihren Ämtern bestätigt. Eine der Haupttätigkeiten des Verbands ist die Durchführung von Schulungen für die Unternehmerprüfung. Diese konnte man im Jahr 2023 wieder intensivieren. Es fanden wie im vergangenen Jahr sieben Tageskurse sowie acht Wochenendkurse statt. Mit annähernd 300 Teilnehmern nähern sich die Anmeldungen den Zahlen vor Corona. Nachdem die Ortskundeprüfungen im August 2021 abgeschafft wurden, hat der Taxiverband als Voraussetzung für die Teilnahme an der Funkvermittlung über die Münchner Taxizentralen das „Grundmodul“ zusammen mit den Münchner Taxizentralen entwickelt und führt diese Schulungen auch durch. Wesentliche Inhalte dieser Schulung sind neben dem Grundsystem der Münchner Straßen auch die Erklärungen zu den Besonderheiten des Taxiverkehrs und den zu beachtenden Pflichten. Ab 2024 wird das Grundmodul im Umfang erweitert, in der Hoffnung, eine bessere Qualität des Personals zu erreichen. Ebenfalls führt der Verband die Funkschulungen für die IsarFunk Taxizentrale durch. In der Diskussion zum Bericht wird insbesondere die immer schlechter werdende Qualität der Fahrer bemängelt. Eine Ausweitung des Schulungsumfangs wird nicht ausreichen, um die Fahrgäste an das Taxi zu binden. Der Vorstand soll versuchen, weitergehende Schulungskonzepte zu entwickeln. Weitere Themen waren die Förderung der Inklusions- sowie der Elektro-Taxis. Die Hoffnung der Verbandsmitglieder ist, dass es immer mehr Inklusionsfahrzeuge und mehr Fahrer gibt, damit die Zentralen die Aufträge zuverlässig vermitteln. Im Zusammenhang mit der Förderung für E-Taxis hofft der Verband, dass eine angedachte – hoffentlich günstigere – Tarifstruktur durch die Stadtwerke München bald umgesetzt wird. Beim Thema Festpreise gab es auch kritische Töne aus der Mitgliedschaft. Die Akzeptanz bei den Fahrern ist noch recht gering, die Eingabe der Preise in die Taxameter komplex, die Berechnung der Preise durch die Zentralen wegen unterschiedlicher Navigationssoftware nicht immer nachvollziehbar. Bei den Mindestpreisen für Mietwagen wird der TVM den Druck auf Politik und Behörden erhöhen. Die billigen Angebote von Uber und Bolt können nicht länger hingenommen werden. Das korrekt arbeitende Taxigewerbe wird nicht existieren können, wenn die Mietwagen weiter unter der Kostengrenze fahren. fb TAXI VERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM) Rosenheimer Straße 139, 81671 München Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13 Tel. / Taxischule: +49 (0)89 / 49 00 44 94 E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de www.taxiverband-muenchen.de Presserechtlich verantwortlich für die TVM-Seiten: Florian Bachmann Redaktion: Florian Bachmann (fb) Der TVM ist Mitglied im Bundesverband Taxi und Mietwagen BVTM. Dadurch stehen für alle Mitglieder die Angebote und Leistungen des Bundesverbands kostenfrei zur Verfügung. Arbeits- und Verkehrsmedizin Kirchheim GmbH & Co.KG Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu besonders freundlichen und fairen Konditionen mit oder ohne Anmeldung. Am Brunnen 17 85551 Kirchheim Nähe Messe Riem Tel.: oder: oder: 089/9036110 089/991880-0 089/9033366 www.verkehrsmedizin-dr.hingerle.de info@verkehrsmedizin-dr.hingerle.de Wir haben für Sie geöffnet: Montag bis Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr Montag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr TAXI 2. QUARTAL 2024 15

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