TAXIWERBUNG Dachwerbung auf Taxis wird in München künftig digital gesteuert. DACHWERBUNG WIRD IN MÜNCHEN LUKRATIVER Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in Hamburg ist digitale Dachwerbung nun auch in München möglich. Für Taxiunternehmer bietet das die Möglichkeit für Mehreinnahmen ohne Aufwand und Kostenrisiko. Digitale Dachwerbung hat gegenüber der bisherigen analogen Form einen entscheidenden Vorteil: Durch eine spezielle Sensortechnologie können sowohl zeit- als auch anlass-, temperatur-, wetter- und ortsbezogene Werbemotive ausgestrahlt werden. Dabei wechselt alle zehn Sekunden das Bild. Durch diese vielfältigen Definitionen vervielfacht sich die Anzahl der potenziellen Werbekunden, weil jetzt auch lokale Unternehmen dabei sein können. Die Werbung eines Restaurants taucht beispielsweise nur dann auf, wenn sich das Taxi im gleichen Stadtviertel aufhält, in dem auch das Restaurant zu finden ist. „Das einzelne Taxi kann somit für mehr als einen Kunden als Werbeplattform dienen und somit kann das Taxi auch deutlich mehr Geld verdienen“, sagt Falk Röbbelen vom Unternehmen uze!, dem Betreiber und Vermarkter der Dachwerbesysteme. Röbbelen ist vielen in der Taxibranche noch als Geschäftsführer von Taxi-Ad bekannt, die mittlerweile von uze! übernommen worden sind. Das Unternehmen stellt das System – mit Dachzeichen – , sorgt für den technischen Service vor Ort und akquiriert die Werbekunden. „Es wird kein Taxi mehr gebucht, sondern eine Einblendung. Der Kunde kann genau sagen, wo, wann, wie oft und bei welchem Wetter er eine Ausspielung möchte. Und seine Werbung wird nur ausgestrahlt, wenn irgendein Taxi mit dem Werbesystem in das definierte Zielgebiet einfährt oder andere Bedingungen des Kunden erfüllt sind“, erläutert Röbbelen. Entsprechend variiert auch die Vergütung, die der Taxiunternehmer bekommt. Neben einem garantierten Fixum von 75 Euro können so bis zu 400 Euro pro Monat und Taxi zusammenkommen. Die Erfahrungen aus Hamburg zeigen, dass im Jahr eins nach Corona die durchschnittlichen Werbevergütungen pro Taxi bei 150 Euro pro Monat liegen. WERBUNG IN EIGENER SACHE Neben dem finanziellen Anreiz bieten die Dachwerbeträger sowohl für die Münchner Taxizentralen als auch für den einzelnen Taxiunternehmer einen zusätzlichen Nutzen. uze! gewährt in den werbefreien Zeiten die kostenlose Nutzung für Werbung für die Taxizentrale oder auch für den Taxiunternehmer. „Wir sind froh, dass nach den harten Corona-Jahren die Taxiunternehmer durch diese moderne Technik einen optionalen Zusatzverdienst haben“ freut sich Christian Hess von der IsarFunk Taxizentrale, die abermals als Partner von uze! fungiert. „Da uze! jedes Werbemotiv einem konkreten Fahrzeug zuordnen kann, können wir beispielsweise IsarFunk-Werbung nur auf Isarfunk-Taxis aussteuern und so auf uns aufmerksam machen. Gerade im Wettbewerb mit Uber haben wir damit eine auf der Straße sichtbare Werbeplattform für unsere eigenen Apps.“ Auch mitmachende Taxibetriebe bekommen kostenlose Werbung. Diese können so beispielsweise eine Fahrersuche ausschließlich für deren Fahrzeuge anzeigen lassen. Damit dies auch den Taxis der Taxi München eG ermöglicht wird, will sich deren Vorstand Thomas Kroker dem nicht verschließen: „Aufgrund der positionsgesteuerten, regionalorientierten Bespielung dieser Werbefläche bieten sich für den Nutzer dieser Technik ganz andere Möglichkeiten als bei der starren Dachwerbung noch vor über 20 Jahren. Auch wenn die Genossenschaft gegenüber diesem Angebot nach wie vor eine durchaus kritische Position bezieht, so wollen wir doch letztendlich die Entscheidung unserem Mitglied selbst überlassen, durch diese Einnahmequelle seine Umsatzerlöse zu verbessern.“ Diese Grundsatzentscheidung wurde am 24. November auf der Generalversammlung basisdemokratischen in Form einer Satzungsänderung von den Mitglieder beschlossen . Digitale Dachwerbeträger und Rufsäulennutzung sind nun möglich. jh FOTO: Uze 22 4. QUARTAL 2022 TAXI
KAMPAGNE MEHR RÜCKSICHT IM STRASSENVERKEHR Die Stadt München wirbt seit einigen Wochen mit einer Plakat-Aktion für ein entspannteres Miteinander im Straßenverkehr. FOTO: Michael Nagy Presseamt München Münchner Taxifahrern dürften sicherlich schon die Plakate aufgefallen sein, mit denen für mehr Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr geworben wird. Die Slogans lauten „Mehr Amore auf Münchens Straßen“, „Gönnen statt granteln“ oder „Entspannter statt Erste*r“. Die Kampagne wurde vom Münchner Mobilitätsreferat entwickelt und von niemand Geringerem als von Oberbürgermeister Dieter Reiter gestartet. „Hektik und Aggressivität führen auf den Straßen häufig zu gefährlichen Situationen. Wenn wir alle etwas gelassener und rücksichtsvoller sind, dann sind alle viel sicherer unterwegs“, sagte der OB beim Pressetermin. Hinter der Kampagne steckt die „Vision Zero“ der Landeshauptstadt. Möglichst keine Toten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr sei das erklärte und strategische Ziel. Um dies zu erreichen, wurden im Mobilitätsreferat bereits zahlreiche Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt. So habe man beispielsweise die Personalsituation gestärkt (z. B. für Unfallkommission, Schulwegsicherheit, Datenanalyse), teilte das Referat gegenüber der Presse mit. IN MÜNCHEN SETZT MAN AUF PRÄVENTION Neben der Präventionsarbeit wolle man auch sukzessive Kreuzungen entschärfen, an denen es häufiger zu Unfällen kommt. „Durch geänderte Beschilderung, angepasste Ampelphasen, rot eingefärbte Radwege oder den Um- oder Rückbau von Rechtsabbiegespuren für Kraftfahrzeuge (sogenannte freilaufende Rechtsabbieger), werden diese Knotenpunkte sicherer gemacht“, zählt das Mobilitätsreferat die Maßnahmen auf und nennt auch gleich beispielhaft einige Kreuzungen wie die Allacher Straße/Moosstraße, Mittlerer Ring/Lyonel-Feininger-Straße und die Kreuzung Schleißheimer Straße/Moosacher Straße. Gerade bei Letzterer habe man die Unfallsituation durch passende Maßnahmen deutlich verbessert. Um die Zahl der Unfälle zu verringern, setzt die Stadt aber auch auf das umsichtige Verhalten der Verkehrsteilnehmer*innen. Dies wolle man mit der aktuellen Kampagne erreichen. Das Mobilitätsreferat will die Münchner*innen dazu anregen, ihre eigene Haltung im Straßenverkehr zu überdenken, und sie motivieren, mit rücksichtsvollem Verhalten selbst dazu beizutragen. „Mir ist es besonders wichtig, dass gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmenden wie Kinder, ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen sicher in unserer Stadt unterwegs sind und dass alle, die unterwegs sind, das Miteinander im Blick haben und anderen auch mal den Vortritt lassen“, sagt Mobilitätsreferent Georg Dunkel und kreiert dafür einen schönen Begriff, indem er von einer „Fehler verzeihenden Infrastruktur“ spricht. Als Partner der Aktion fungierte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die teilweise auch ihre eigenen Werbeflächen dafür kostenlos zur Verfügung stellte. Das Münchner Taxigewerbe war Georg Dunkel vom Mobilitätsreferat, Ingo Wortmann von der MVG und OB Dieter Reiter (v. l. ) beim Start der Kampagne zur Schaffung einer „Fehler verzeihenden Infrastruktur“. in die Aktion nicht involviert. Sollten sich demnächst die digitalen Dachwerbeträger auf den Taxis durchsetzen, hätten die Münchner Taxler ein geeignetes Werbemittel zur Hand, um solche Aktionen ebenfalls begleiten und unterstützen zu können. Ganz nach dem Motto: „Eine Hand wäscht die andere.“ jh EURO-TAXI Handels GmbH München Schießstättstr. 12, 80339 München 0 89 - 74 70 145 Öffnungszeiten: Montag-Freitag 08:00 - 18:00 Uhr Kfz- Meisterbetrieb für alle Fabrikate preiswert . schnell . zuverlässig • Reparatur und Pflege • Wartung und Inspektion • Unfallinstandsetzung • Unfallschadenmanagement (Wir rechnen direkt mit der Versicherung ab) • HU & AU im Haus • Diagnostik • Klimaservice • Autoglas Wir wissen worauf es beim Taxi ankommt! TAXI 4. QUARTAL 2022 23
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