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Trendguide Weine & Winzer No 1

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∙ WEINE & WINZER Über

∙ WEINE & WINZER Über allem der Adler Der Traubenadler wacht über Reinheit und Originalität. Das Messingschild an Winzers Tor signalisiert dessen Mitgliedschaft im „Verband Deutscher Prädikatsweingüter“ (VDP). Vor mehr als 110 Jahren schlossen sich die ersten Qualitätsverfechter im Rheingau zusammen. Der VDP Rheingau ist damit ältester Zusammenschluss der Prädikatsweingüter in Deutschland 10 Die „Schrift über die Versammlung zu Rüdesheim am 18. December 1896“ dokumentiert die Vorgeschichte, die kaum ein halbes Jahr darauf in die Gründung des VDP Rheingau mündet. Knapp zwei Dutzend Gutsbesitzer von Rang und Namen beraten sich an jenem Dezembertag über die „Zweckmäßigkeit einer Zusammenlegung der Weinversteigerungen“, ganz nach dem Vorbild der damals bereits in Trier stattfindenden Versteigerungen von Mosel und Saar. Auf den 3. April 1897 schließlich fällt die Geburtsstunde der „Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer“. Zu den Gründungsbetrieben gehören 15 Weingüter. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung Philipp Josef Krayer aus Johannisberg. Die Mitgliederzahl des VDP wächst rasch und zählt gegen Ende des Gründungsjahres bereits 34 Güter. Weinauktionen im Fokus Das Abhalten von gemeinsamen Weinversteigerungen bildet den zentralen Vereinszweck. Man will auf diese Weise stärkeren Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen. Seinerzeit wird der Wein nicht flaschen – sondern fassweise verkauft. „Die Weine werden im Stück zu 1200 l, im Halbstück zu 600 l oder im Viertelstück zu 300 l ausgeboten.“ Der jun-

KUNST & KULTUR ge Verein muss sich als erstes Leitlinien wie diese setzen. Ein griffiges Weingesetz gibt es nicht. Die Auktionen gelangen im Laufe der VDP-Geschichte zu einer Maßnahme von größter Bedeutung für die Fachwelt und Öffentlichkeit. Eberbach ist der traditionelle Versteigerungsort Rheingauer Weingüter. Qualität vor Quantität In den Kriegsjahren leidet der Rheingauer Weinbau wie überall in Deutschland unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Winzer reagieren auf Absatznöte mit Direktverkauf, die Qualitätsmaßstäbe geraten hier und da ins Wanken. Nachdem die Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer sich 1946 wieder konstituiert hat, rückt unter dem Vorsitz des Johannisberger Domänerates Christian Labonte der Qualitätsgedanke in den Vordergrund. „Originalität, vollständige Naturreinheit, erstklassige Lagen, sorgfältige, ordnungsgemäße Pflege der Weinberge mit dem Ziel, Edelwein zu erzeugen“, so die Jubiläumsschrift zum 100-jährigen Bestehen – dieser Leitsatz besitzt auch heute noch Gültigkeit. Orientierung durch Lagen-Klassifikation Als innovativ versteht sich der VDP, wenn es um die Entwicklung einer für den Verbraucher verständliche Klassifikation geht. Seit 2012 gibt es die vierstufige VDP-Klassifikation mit Grosse Lage, Erste Lage, Ortswein und Gutswein. Grosse und Erste Lagen stammen von parzellengenau abgegrenzten Weinbergen. Ihre Herkunft ist höchst individuell und „schmeckbar“. Ortsweine sind die Botschafter ihrer Gemeinden und kommen aus traditionellen Weinbergslagen. Der am häufigsten getrunkene Weintyp aber ist der VDP- Gutswein. Er versteht sich als Einsteigerwein. Das Etikett nennt lediglich die Rebsorte. Dem Bundesverband des VDP gehören aktuell 200 Weingüter an, verteilt auf insgesamt zehn Regionalvereine. „Der VDP Rheingau ist von seiner Mitgliederstärke und von seinem Renomee her einer unserer stärksten Verbände“, erläutert Hilke Nagel, Geschäftsführerin der VDP-Bundesgeschäftsstelle im Mainzer Zollhafen. 11

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