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UmweltJournal Ausgabe 2017-04

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UmweltJournal Ausgabe

U M W E L T T E C H N I K • E N E R G I E • A B F A L L W I R T S C H A F T Bei Unzustellbarkeit retour an: Österreichische Post AG | SCIAM Fachmedien GmbH & Co KG, Geblergasse 95, 1170 Wien Zulassungsnummer: M Z 02Z030100 M SEIT 1994 | JULI 2017 – AUSGABE 4 | EINZELPREIS: EURO 4,20,- Patrick Wagenhofer Die Scheinheiligkeit gegenüber Trump (der „Paris“ neu verhandeln will) und dem, was wir selbst tun, ist schlicht unerträglich.Seite 6 Harald Baumhoff Unternehmen müssen bis 14.09.2018 nach den revisierten ISO-Normen zertifizieren, um ihr Zertifikat nicht zu verlieren. Seite 7 P.B.B. VERLAGSPOSTAMT A-1170 WIEN Thema dieser Ausgabe: Big Data Axel Dick Die neue ISO 14001 kann viele Beiträge für die Bewältigung aktueller wirtschaftlicher und ökologischer Probleme leisten. Seite 10 AUS DEM INHALT Mehr als 70 Prozent der in Österreich anfallenden Abfälle sind dem Bausektor zuzuordnen. Nicht nur die Mengen, sondern auch die Abfallqualitäten stellen eine große Herausforderung für den Bausektor und die Abfallwirtschaft dar. Den Bauherren kommt durch die Verpflichtungen der Recycling-Baustoffverordnung nun eine immer wichtigere Rolle beim Abwickeln von Bauabfällen zu. Seite 11 STANDPUNKT Kosten für nachhaltiges Bauen sinken Es ist keine Frage mehr, ob der Klimawandel stattfindet. Die Frage ist nur wie stark negativ er sich auswirken wird. Daher ist auch im Baubereich die Ressourcenschonung ein wesentlicher Gedanke, da gerade hier große Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung gegeben sind. Denn hier werden Flächen verbraucht, Baustoffe eingesetzt und es ist ein hoher Energiebedarf erforderlich. Soll ein Bauwerk einen nachhaltigen Effekt und somit einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten, muss man sich VOR dem Bau wesentliche Fragen stellen. Dabei soll nicht nur auf die Energieeffizienz geachtet werden, sondern es müssen auch der Einsatz von ressourcenschonenden Produkten und die sich daraus ergebenden Recycling- und Nachnutzungsmöglichkeiten geprüft werden. Selbstverständlich sollten die gesamten Lebenszykluskosten von den Errichtungskosten bis hin zu Nutzungs-, Wartungs-, und Rückbaukosten erfasst werden. Immer wieder wird nachhaltiges Bauen als teuer deklariert. Das ist heute nicht mehr korrekt. Denn die Kosten für nachhaltiges Bauen sinken durch neue technische Entwicklungen. Nicht zu vergessen, dass in Zukunft mit immer stärker steigenden Energiekosten zu rechnen sein wird. Im Bürobau ist nachhaltiges Bauen bereits Standard. Denn weitgehend herrscht Konsens, dass Bürogebäude ohne Nachhaltigkeitsstrategie kaum mehr einer vernünftigen Wiederverwertung zugeführt werden können. Einer Sanierung sollte immer ein Gesamtkonzept zugrunde liegen, das auf der ganz genauen Erhebung des Gebäudezustands basiert. Denn jedes Gebäude ist einzigartig. Realisierungen von Einzelmaßnahmen, ohne deren Zusammenspiel zu kennen, beziehungsweise. sie optimal aufeinander abzustimmen, sollte man vermeiden. Der Entschluss zur Sanierung einer Büroimmobilie hängt von mehreren Faktoren ab. Neben rein technischen Aspekten, wie der Steigerung der Energieeffizienz durch die Erneuerung der Gebäudehülle und der technischen Anlagen, spielen auch neue Organisations- und Arbeitsabläufe eine Rolle. Denn „ökonomisch sinnvoll“ bedeutet heute nicht mehr nur, dass sich die Baukosten innerhalb eines bestimmten Zeithorizonts amortisieren, sondern berücksichtigt auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Schlussendlich sind zufriedene Mitarbeiter auch wesentlich produktiver. Bei Gründerzeithäusern ist es wichtig den Gesamtzustand des Gebäudes zu ermitteln und dadurch klare Entscheidungsparameter zu erhalten, ob sich eine Sanierung wirtschaftlich rechnet oder nicht. Man kann beeindruckende Energieersparnisse erzielen, selbst bei Gründerzeithäusern mit gegliederter Fassade. Bei sämtlichen Maßnahmen sollten die Beratung und Unterstützung des Auftraggebers hinsichtlich Fördermöglichkeiten selbstverständlich sein. DI Thomas Hayde, HD Architekten ZT GmbH Big Data und künstliche Intelligenz in der Energie- und Abfallwirtschaft Daten: Die neuen Schätze der Zukunft? Digitale Daten sind der neue Rohstoff für viele Unternehmen und beeinflussen deren künftigen wirtschaftlichen Erfolg. Die Menge an strukturierten und unstrukturierten Daten sowie deren Analyse, Nutzung, Sammlung und Verwertung wird als „Big Data“ bezeichnet. In der Energie- und Recycling-Wirtschaft nehmen dabei insbesondere „Big Data“ im Bereich Sensoren und Maschinen einen hohen Stellenwert ein. Informationen über Zustände, Alarme, Stückzahlen, Prozesse, Signale, Laufzeiten, Stillstände, Verbräuche, Benutzeraktivitäten – Daten sind der neue Rohstoff für viele Unternehmen und deren wirtschaftlichen Erfolg. Gemeinsam mit den prozess- und produktionsbezogenen Maschinendaten stellen Sensordaten die neuen Schätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette dar, aus denen mit modernsten Analysemethoden sowie dem Machine Learning neue Erkenntnisse gewonnen werden können. Um Nutzen aus diesen digitalen Daten zu generieren, bedarf es in letzter Konsequenz der Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz). Diese beschäftigt sich mit Methoden, die es einem Computer ermöglichen, Aufgaben welche Intelligenz erfordern, zu lösen. Maschinenlernen Den größten Mehrwert liefert Artificial Intelligence in kognitiven Systemen, welche die Stärken von Menschen und Maschinen zur Lösung spezifischer Probleme kombinieren. Überall dort, wo die zunehmende Menge, Vielfalt und Geschwindigkeit von Daten und Aufgabenstellungen Menschen überfordert, zahlt es sich aus, Routineaufgaben unter Verwendung von Maschinenlernen zu automatisieren. Beim Maschinenlernen werden Compu- tersysteme in die Lage versetzt, selbstständig Wissen basierend auf Trainingsdaten aufzubauen, zu optimieren und nach Abschluss der Lernphase allgemeingültige Schlussfolgerungen abzuleiten. Beim Deep Learning Verfahren handelt es sich um die Weiterentwicklung des Maschinenlernens, wobei sich dieses stark an der grundsätzlichen Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientiert. Der Lernprozess erfolgt strukturiert über mehrere hierarchisch angeordnete Ebenen. Mit dem Einsatz von Big Data Technologien lassen sich Daten je nach Aufgabenstellung extrahieren und analysieren. Es können verborgene Muster, Zusammenhänge oder Ähnlichkeiten in Benutzerverhalten erkannt und Vorhersagen über künftige Ereignisse abgeleitet sowie Empfehlungen in Kaufund Entscheidungsprozessen generiert werden. Strom verkaufen, ohne ein Kraftwerk zu besitzen Dass diese Möglichkeiten auch in der Umwelttechnikindustrie einschlagen werden, versteht sich fast von selbst. Experten aus der Abfallwirtschaft zeichnen immer mehr die Möglichkeit von automatisierten Abfallströmen vor, in denen beispielsweise der „Müll mit den Verwertern“ oder gar mit den Maschinen kommuniziert und diese sich selbstständig auf die Gegebenheiten einstellen. Auch in der Energiewirtschaft werden durch die zunehmende Digitalisierung und die entstehenden Datenströme große Umwälzungen prognostiziert. Eine aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur zeigt, dass die Energiebranche selbst bereits mit großen Einwirkungen rechnet: 88 Prozent der Experten aus Energieunternehmen vertreten die Ansicht, dass mit starken Veränderungen zu rechnen ist. Weitere 12 Prozent erwarten zumindest mittlere Impacts. „Die gesamte Energiebranche geht von großen Veränderungen durch die Digitalisierung aus. Interessanterweise sieht sie sich allerdings nicht als Profiteur dieser Entwicklung“, Fotos: colourbox analysiert Herbert Lechner, wissenschaftlicher Leiter der Österreichischen Energieagentur. Die Befragten sind sich einig, dass etablierte Energieunternehmen in Zukunft starke Konkurrenz bekommen werden. 85 Prozent glauben, dass etablierte branchenfremde Unternehmen profitieren werden, insbesondere IKT-Unternehmen. „Dabei zeigt sich ein interessanter Aspekt: Bei den neuen Akteuren zählt nicht mehr vorrangig der Besitz von Infrastruktur, sondern die Kontrolle der Schnittstelle zwischen Anbieter und Kunden. Vormals branchenfremde Anbieter oder Start-ups verkaufen Strom, ohne ein Kraftwerk zu besitzen“, erläutert Lechner. 2. OÖ UMWELTTAGE 24. + 25. Oktober 2017 Tips Arena Linz, Ziegeleistraße 76, 4020 Linz Fachtagung zum Thema: ERRICHTUNG, INSTANDHALTUNG & SANIERUNG VON ROHRLEITUNGSGESETZEN www.ooe-umwelttage.at