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wd | Frühjahr 2020

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SÜDTIROL © IDM

SÜDTIROL © IDM Südtirol | Daniel Geiger © IDM Südtirol | trickytine Brixen Alte Geschichten, junger Wein UND UMGEBUNG Wer über den Brenner nach Südtirol einreist, durchfährt hinter dem Grenzpass eine urtümliche, archaische Landschaft. Zur Rechten öffnet sich schon bald das wunderschöne Pflerschtal. Ein mehr als dreitausend Meter hohes Bollwerk aus Fels und Eis grenzt es nach Westen von der Außenwelt ab: Schneespitze, Feuerstein und Weißwand. Nur wenige Kilometer weiter südlich finden Wanderer erstklassige Wege. Die Aussicht über das Eisacktal hinweg, ermöglicht dabei oft Blicke bis zum Langkofel und sogar noch weiter in die Dolomiten hinein. Meistens muss das Panorama dabei nicht einmal geteilt werden. Nur zu oft werden diese Schmankerl von Touristen liegen gelassen, die es ausschließlich auf Drei Zinnen, Rosengarten und Marmolata abgesehen haben. Mehr als nur Transitverkehr Eine halbe Fahrstunde nachdem man den Brenner passiert hat, trifft man in Brixen ein. Fast eintausend Meter ist man seitdem Bergab gerollt. Durch Wälder und Täler, aber auch vorbei an einer Kulturlandschaft, die hauptsächlich von Kastanien sowie dem Apfel- und Weinanbau geprägt ist. Ein erster mediterraner Hauch ist hier zu verspüren. Brixen, Klausen und Sterzing mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und einer reichen Geschichte, laden zum Verweilen ein. Und auch hier finden sich wieder düstere Geschichten längst vergangener Tage. Von dreiköpfigen Männern, einem Hexenmeister, von Geistern und Gespenstern. Licht und Leben Die Zeit des Gruselns und Schauerns aber ist in Brixen längst Vergangenheit. Die Ortschaften sind gefüllt mit Leben, Brauchtum und Traditionen. Nun schon zum vierten Mal wird zu diesem Leben aber auch das Licht die Straßen der Städte durchfluten. Beim Water Light Festival im Mai, wird Brixen und seine Umgebung in ein Lichtermeer verwandelt. „Wasser ist Leben - Licht ist Kunst“, das ist das Motto der Veranstaltung, zu der nationale und internationale Künstler Installationen über ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte rund um das Thema Wasser präsentieren. Anlässlich der vierten Ausgabe wird das Festival auch über Brixen hinaus in Neustift, Franzensfeste und Klausen stattfinden. Genussjahreszeit Dass die Südtiroler Genießer sind, das ist weithin bekannt. Erstaunlich dabei ist aber, dass die Produkte meist simplen Rezepten entspringen, für die oft nur wenige günstige Zutaten ausreichend sind. Die Ursprünglichkeit und Tradition des ländlichen Lebens wird hauptsächlich beim Törggelen gefeiert – der fünften Jahreszeit Südtirols. Wenn sich der Sommer verabschiedet, die Trauben geerntet werden und die Blätter der Rebstöcke langsam gelb werden, öffnen Höfe und Schänken ihre Stuben. Nach einer Wanderung durch den bunten Herbst Südtirols, wird zu jungem Wein und gebratenen Kastanien geladen. Schlutzkrapfen, Knödel, Surfleisch, Hauswürste, Sauerkraut und andere deftige Mahlzeiten runden das Törggelen ab. Als Torggl, von der sich das Wort ableitet, wird übrigens die hölzerne Weinpresse bezeichnet. written by BENNI SAUER 88

SÜDTIROL © IDM Südtirol | Valentin Pardeller Bozen BERGE UND BURGEN Der Rosengarten, mit seinen abends oft rot leuchtenden Bollwerken aus Stein, sogar noch von Bozen aus ist er zu sehen. Namensgebend für den Gebirgsstock ist ein karges Schuttkar in schwindelerregender Höhe. König Laurin, der sagenhafte Zwergenkönig soll sich einst hier versteckt gehalten haben. Blind vor Liebe hatte er nämlich die Tochter des Königs von Etsch entführt, dessen Ritter alsbald am Rosengarten eintrafen, um diese zu retten. © IDM Südtirol | Alex Filz Woher das Alpenglühen kommt Unsichtbar geworden, seinen magischen Fähigkeiten vertrauend, sprang Laurin in diesem Schuttkar hin und her, indem er einen wunderschönen Rosengarten angelegt hatte. Für die Ritter war es jedoch ein Leichtes den Zwerg zu finden, welcher, ungeschickt wie er war, Rosenblüten streifte, die seine Position verrieten. Schnell war er gefasst. Bevor er aber in Gefangenschaft geriet, konnte Laurin seinen Rosengarten noch mit einem Fluch belegen, auf dass ihn nie wieder jemand zu Gesicht bekommen sollte. Seitdem ist dort oben nurmehr ein totes Steinfeld vorzufinden. Einzig zu Morgen- und Abenddämmerung, da fängt manchmal das „Gartl“ ganz plötzlich an zu blühen und überschüttet all die grauen Felsen ringsum mit rosenrotem Glanz. Der Mann aus dem Eis Die Burgen, Schlösser und Ruinen der Region Bozen locken zu jeder Jahreszeit Besucher von überall her. Noch dazu findet man hier eine Vielzahl interessanter Museen. Das Museion, das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst beispielsweise, mit vielen tausend Werken die dort ausgestellt sind. Das Messner Mountain Museum in der Burg Firmian, wo eindrücklich die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg thematisiert wird. Und natürlich das Südtiroler Archäologiemuseum, wo 1998 die berühmte Gletschermumie Ötzi der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. In einem eigens entworfenen Aufbewahrungsraum mit konstanten -6°C und einer Luftfeuchtigkeit von 98%, kann die mehr als 5000 Jahre alte Mumie durch eine kleine Luke bestaunt werden. Steinaltes, zukunftsorientiertes Südtirol Noch weiter in die Vergangenheit blicken kann man in der Bletterbachschlucht. Acht Kilometer lang, durchzieht sie 400 Meter tief die Bergewelt nur wenige Kilometer südlich von Bozen. Nicht nur Geologen kommen hier auf ihre Kosten. Denn der Canyon öffnet sich allen Besuchern wie ein Buch, in dem man durch 40 Millionen Jahre Erdgeschichte blättern kann. Bozen und seine Umgebung eignet sich aber nicht nur für Geschichtsfreunde. Auch die Zukunft spielt eine große Rolle. Hier ist besonders der Wintersport ein großes Thema, wobei die Südtiroler anderen einen gehörigen Schritt voraus sind. Das Skigebiet Carezza am Karerpass zeigt wie es geht: Als erstes Skigebiet Italiens trat es dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 bei. Der ökologische Fußabdruck des Unternehmens soll damit innerhalb von drei Jahren klimaneutral werden. Vorbildlich! written by BENNI SAUER 89