Lifestyle. Business. Allgäu. Alpenraum.
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wd | Sommer 2021

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BAUEN & EINRICHTEN

BAUEN & EINRICHTEN Trends bei Mükusch Wellnessbereich im Hotel Alpensonne, Bad Wiessee. Wie lässt sich der Altholz-Trend eigentlich erklären? Spielt hier der Recycling- und Nachhaltigkeitsgedanke eine Rolle? Petra Mükusch: Ja, sicher! Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je. Man möchte aber auch einfach das Ländliche, das Stillvolle in einen schönen Kontrast mit der Modernen bringen. Da eignet sich natürlich das Traditionsreiche, das typisch bayerische Holz sehr gut. Petra Mükusch vom Allgäuer Familienunternehmen MÜKU- SCH EINRICHTUNGEN GmbH & Co. KG im Interview über aktuelle Trends, Entwicklungen und Hintergründe. Frau Mükusch, welche Trends sind aktuell im Privatbereich angesagt? Petra Mükusch: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten und kommt immer auf die Wünsche und Vorstellungen der Kunden an. Momentan bestimmt aber Altholz, oft auch gepaart mit Moderne das Bild. Klare Linien und gerade Formen. Auch bezüglich der Farben lassen sich nur schwer konkrete Angaben machen. Frische, kräftige Farben sind angesagt! Orange, Rot, grüne und blaue Töne. Man könnte vielleicht sagen, dass der aktuelle Trend mutig ist und fast alles erlaubt ist. Im Bereich der Hotellerie ist MÜKUSCH ja auch tätig. Gibt es da Unterschiede? Petra Mükusch: Da gibt es eigentlich nur einen großen Unterschied: Die Einrichtung muss praxistauglich sein. Natürlich auch modern und stilvoll, aber eben unbedingt zweckorientiert. Die Einrichtung muss also arbeitstauglich sein – sowohl für den Gast als auch für den Gastgeber, der sich schon bei der Einrichtung Gedanken über eine schnelle, einfache und gründliche Reinigung der Zimmer macht. Trends kommen und gehen. Welche Trends hat denn MÜKUSCH gesettet? Petra Mükusch: Oh, da gibt es vieles. Vor allem in den Hoteleinrichtungen, weil wir da sehr zweckorientiert einrichten. Ich komme ja auch aus der Hotellerie und weiß deswegen sehr gut, worauf es ankommt. Vieles wird gerade hin zum Praktischen aktualisiert – Frühstücksbuffets beispielweise. Auch im Wellnessbereich haben wir viel Neues geschaffen. Ruhige Umgebung mit entspannender Wirkung und echten Ruhezonen. Die Wellnessbereiche sind übrigens aus den Kellern verschwunden und wurden ans Tageslicht gerückt. Das ermöglicht ganz neue Trends. Wir achten dabei selbst auf unscheinbare Kleinigkeiten, wie praktische Brillenablagen – kleine Accessoires, die sehr nützlich sind. Die heutigen Trends sind durchaus markant. Glauben Sie, dass diese sich noch intensivieren könnten, oder ist der Altholz-Zug schon bald abgefahren? Petra Mükusch: Ich bin schon der Meinung, dass sich da bald etwas ändern sollte. Oft sieht man momentan Eiche, Eiche, Eiche. Das ist auch wunderschön und ein wirklich tolles, hartes Holz. Der Trend sollte sich aber auch in Richtung anderer Hölzer bewegen, die man heute viel zu wenig wahrnimmt. Welche das sind ist letztendlich zweitrangig. Wichtig ist immer nur Nachhaltigkeit und Regionalität! 38

BAUEN & EINRICHTEN „Das klassische Büro bleibt trotz aller Veränderungen ein Ankerpunkt.“ Die Immodocs GmbH ist auf die Projektierung, Vermietung und den Verkauf von gewerblich und wohnwirtschaftlich genutzten Immobilien spezialisiert. Geschäftsführer Sebastian Maurus hat durch seine Tätigkeit einen guten Einblick in die aktuellen Trends in Sachen Bauen und Einrichten für Gewerbe wie Privat. Wir sprachen mit dem Kemptener zur aktuellen Situation. Sebastian, die Immobilien- und Einrichtungsbranche unterliegt weiterhin einer enormen Schnelllebigkeit. Es gibt viele verschiedene Konzepte und Trends. Was lässt sich aktuell feststellen? Sebastian Maurus: Das kann ich nur bestätigen. Aus meiner Sicht gibt es bei allen Konzeptionen aber kein richtig oder falsch. Es ist vielmehr so, dass sich beispielsweise die Büroanforderungen durch Home-Office usw. geändert haben. Die verstärkte Digitalisierung sorgt dafür, dass die Arbeitgeber die Systeme für Zuhause forciert im Blick haben, die Büros selbst werden je nach Branche und Anforderung auch flexibler – vom Einzelbüro bis zur Großraumlösung. Aber: das klassische Büro wird aus meiner Sicht weiter erhalten bleiben. Alleine aufgrund „Flurfunk“ und Effizienz ist es weiterhin ein Ankerpunkt. und den hohen Kosten bleibt die Nachfrage dennoch hoch, da die Käuferseite derzeit sehr liquide ist. Die beschriebenen Dinge haben auch Auswirkungen auf die Einrichtung der Objekte. Was kann man hier feststellen? Sebastian Maurus: Wir nehmen wahr, dass die Grundrisse deutlich genauer und effizienter geplant werden. Verkehrs- und damit Flurflächen werden gering gehalten und es wird viel Zeit in die Planung der wichtigen Räumlichkeiten investiert. Das bildet natürlich einen Kontrast dazu, dass man bei knappem Angebot schnell in Sachen Kauf sein muss. Meist muss ohne Zögern gekauft werden um überhaupt zum Zuge zu kommen. Die Detailplanung findet sodann oftmals erst im zweiten Schritt statt, dann aber deutlich detailgenauer. Bei Wohnbebauung dreht sich die Preisspirale weiter nach oben. Welche Auswirkungen hat dies? Sebastian Maurus: Das Angebot wird immer knapper, die Grundstücke dementsprechend teurer. Deshalb wird versucht, den Flächenfras der Einfamilienhäuser auf 500-700 Quadratmeter zu verringern. Das bedeutet: Mehr Masse auf geringeren Grundstücksflächen. Das Bauen für den klassischen Häuslebauer wird also immer teurer, preiseffizienter ist deshalb das Thema Eigentumswohnung oder Doppelhaus(hälfte). Trotz Pandemie Sebastian Maurus, Geschäftsführer Immodocs GmbH, Kempten 39