Hotellerie | Gastronomie | Tourismus [ Mythen im Tourismus ] Hartnäckigen Mythen im Tourismus auf der Spur Nicht auszulöschen sind die Stereotypen und Mythen, die über Jahre und Jahrzehnte in der Tourismusbranche verbreitet werden, ohne dass sich jemand wirklich die Mühe macht, objektiv nachzuforschen, wie denn nun die Wirklichkeit aussieht. In dieser Ausgabe unterziehen die Münchner Tourismus- und Sozialwissenschaftler Dr. H. Jürgen Kagelmann und Dr. Walter Kiefl die Frage einem Realitätscheck, ob immer mehr Geschäftsreisende während ihres Hotelaufenthalts „Bleasure“ wollen – also das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden. Teil 8 der Serie Text: Dr. H. Jürgen Kagelmann und Dr. Walter Kiefl Mythos: Immer mehr Gschäftsreisende wollen unterwegs „Bleasure“. gemeint ist damit ein (angeblich neuer) Trend, bei beruflich bedingten Reisen (Geschäftsreisen) auch Freizeit, Erholung und Vergnügen einzubeziehen bzw. Geschäfts- und Erholungsreisen zu verbinden, indem man zum Beispiel den Aufenthalt (in der Regel auf eigene Kosten) um einen oder mehrere Tage verlängert. Dafür wird überwiegend in angloamerikanischen Veröffentlichungen von „Bleasure“ gesprochen – ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „business“ (Geschäft) und „pleasure“ (Freude, Vergnügen). Mitunter findet sich dafür auch die Bezeichnung „bleisure“, aus „business“ und „leisure“ (Freizeit). Dabei stellen sich vor allem drei Fragen: Was ist das überhaupt? Handelt es sich bei „bleasure“ wirklich um ein neuartiges Phänomen? Sollen sich Hoteliers darauf einstellen bzw. wie können sie auf diesen „neuen“ Trend“ reagieren? | Nichts Neues | Ein Forschungsüberblick zeigt: Bleasure-Reisen sind eigentlich „alter Wein in neuen Schläuchen“. Seitdem Menschen gereist sind oder reisen mussten, haben sie nach Möglichkeiten gesucht, mit dem Notwendigen auch Angenehmes zu verbinden. Das gilt für jungsteinzeitliche Händler, mittelalterliche Pilger und frühneuzeitliche Forschungsreisende genauso wie für heutige Kurgäste, Kurs- und Konferenzteilnehmer sowie Geschäftsleute, wobei Art und Umfang des Vergnügens in Relation zum offiziellen Zweck natürlich variabel waren und sind. Wenn einer Befragung zufolge heute 83 Prozent der Geschäftsreisenden in einer fremden Stadt ihre freie Zeit nutzen, um sich diese anzusehen, kann man davon ausgehen, dass „lupenreine“ Geschäftsreisende sogar eher die Ausnahme als die Regel sind. Die Beherbergungsbetriebe und andere davon profitierende Dienstleister haben sich zu ihrem Vorteil seit jeher darauf eingestellt. Neu ist allenfalls, dass dem Reisenden zunehmend die Qual der Wahl abgenommen wird, indem bei der Planung einer Geschäftsreise häufig ein passendes Unterhaltungs-Wohlfühlprogramm mitgedacht, gesucht und gebucht werden kann. Ziemlich unklar ist bis heute, was „Bleasure“ eigentlich sein soll. Weltweit gibt es gegenwärtig nur erstaunlich wenige repräsentative Studien über dieses behauptete Phänomen. So verfügt zum Beispiel der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) über keine Bleasure-Reisen-Statistik deutscher Geschäftsreisender. Die wenigen amerikanischen Untersuchungen haben aufgrund methodischer Schwächen nur einen eingeschränkten Aussagewert. Ein entscheidendes Problem dabei ist, dass es für die „Bleasure-Reise“ überhaupt keine allgemein geteilten Definitionen gibt: Wenn man Bleasure-Reisen als Reisen definiert, die am Beginn oder am Ende um eine Sonnabend-Übernachtung verlängert werden, verfügt man nur vordergründig über eine klare Abgrenzung. Sowohl ein etwaiger geschäftlicher Charakter der Wochenendaktivitäten als auch Mußezeiten während der Arbeitswoche verfälschen das Bild, indem sich über ein Wochenende erstreckende Geschäftsreisen nicht korrekt als Bleasure-Reise bzw. von Montag bis Freitag stattfindende Reisen mit längeren Mußezeiten – also eigentlich eine Bleasure-Reise – als Geschäftsreisen behandelt werden. | Ergebnisse | Was sagen nun die amerikanischen Befragungsergebnisse? Interessant sind deren drei: a) Profile of the American Bleisure-Travel, Expedia Media Solutions; b) die Bridge Street Global Hospitality Bleisure Study: The Bleisure Report 2014 (Befragung von 640 Geschäftsreisenden weltweit); c) die Auswertung von rund 7,3 Millionen Geschäftsreisen im Jahr 2015 durch die CWT-Solutions Group. Herausgestellt wird dabei: 20 Prozent aller befragten Reisenden haben noch keine Bleasure-Reise unternommen, würden dies aber gerne tun. 60 Prozent der Befragten haben bisher wenigstens eine Bleasure-Reise unternommen, wobei die meisten davon (30 Prozent) der Geschäftsreise zwei Urlaubstage angehängt haben. 46 Prozent der Befragten haben jeder oder den meisten bisher unternommenen Geschäftsreisen zusätzliche Urlaubstage angehängt. 54 Prozent der Befragten wurden bei Bleasure-Reisen von Familienmitgliedern oder Freunden begleitet. 96 Prozent der Befragten glauben, ihren kulturellen Horizont mit Bleasure-Reisen erweitern zu können. 83 Prozent der Geschäftsreisenden nutzen den Aufenthalt in einer fremden Stadt, um sich dort umzusehen, machen Stadtbesichtigungen, besuchen Restaurants und machen „Kunst und Kultur“. 78 Prozent der befragten Reisenden waren der Meinung, dass zusätzliche Tage zur freien Verfügung eine Geschäftsreise attraktiver machen. Jeder fünfte Reisende kombiniert mindestens einmal jährlich eine berufliche Reise mit Freizeit. Von den Geschäftsreisen innerhalb den USA (87 Prozent aller Geschäftsreisen) wurden 42 Prozent als Bleasure-Reise und 58 Prozent als reine Geschäftsreise klassifiziert. Bei den Geschäftsreisen ins Ausland galten 52 Prozent als Bleasure-Reise und 48 Prozent als reine Geschäftsreise – das heißt bei Auslandsreisen spielen Wohlfühlen und Vergnügen eine größere Rolle. 26 WellHotel
Hotellerie Hotellerie | Gastronomie | Gastronomie | Tourismus | Tourismus [[ Mythen Tiroler [ Branchennews Gastwirteball im Tourismus ] 21 Prozent haben mehr Tage für die Freizeit als für die geschäftlichen Belange aufgewendet. Bleasure-Reisen sind vor allem attraktiv für Freiberufler und Angestellte, die einmal im Monat reisen; Je mehr jemand beruflich reist bzw. reisen muss, desto weniger kombiniert er seine Reise mit Urlaubsplänen. Jüngere Geschäftsreisende sind überdurchschnittlich an Bleasure- Reisen interessiert, was nicht weiter verwundert, haben sie doch bisher – im Vergleich zu den älteren Jahrgängen – weniger Reisen unternommen und damit weniger Städte kennengelernt. Daher nutzen sie gerne die Chance, an eine Geschäftsreise noch ein paar Tage anzuhängen. Was also herausgefunden wurde, ist insgesamt eher banal. Einzig die beiden folgenden Ergebnisse können als interessant gelten: Die um die Jahrtausendwende Geborenen (die sogenannten Millennials) scheinen freizeit-, lust-, spaß- und unterhaltungsorientierter zu sein als frühere Generationen, sodass Hoteliers diese Gruppe beachten sollten. Und: Die Anzahl der (wie auch immer definierten Bleasure-Reisen) ist seit 2011 bis 2015 nicht angestiegen. | Besteht Handlungsbedarf? | Bevor man irgendwelche auf die gezielte Bedienung von Bleasure- Reisenden ausgerichtete bauliche, personelle und organisatorische Maßnahmen in Hotelbetrieben einleitet, wäre erst einmal anhand einer für den deutschsprachigen Raum repräsentativen Studie herauszufinden, welche Motive, Interessen und Bedürfnisse Geschäftsreisende (mit oder ohne die Absicht zusätzlicher „Pleasure-Tage”) haben. Solange keine Klarheit besteht, ob es sich bei Bleasure-Reisenden wirklich um eine eigene, das heißt neue Zielgruppe mit neuen Motiven und Wünschen handelt, gibt es für Hoteliers überhaupt keinen Anlass, Geld in die Entwicklung neuer spezifischer Angebote zu stecken. Was Erholungsurlaubern gut tut, wird gewiss auch Bleasure- Reisende zufriedenstellen. Wem es bei den „Pleasur e- “ bzw. „Leisure“-Elementen seiner Geschäftsreise in erster Linie auf Gesundheit, Fitness, Wohlfühlen und Erholung ankommt, wird sich jedenfalls in einem höherklassigen Hotel und besonders in einem Wellness-Hotel gut aufgehoben fühlen. Bei der „Gesundheits-Variante“ reicht die Spannweite von Express- Power-Entspannungs- Paketen („so schnell wie möglich wieder den Akku aufladen“) bis zu profund angelegten, medizinisch begründeten und sich bis auf einige Wochen erstreckenden Programmen von der Art der Burnout-Pakete (was nicht jedes Hotel leisten kann). Die „Unterhaltungs-Variante“ für anregungsorientierte Bleasure- Urlauber setzt dagegen – sofern sich der Betrieb nicht in zentraler Lage einer Großstadt befindet – Hotels neben großen Unterhaltungskomplexen mit Geschäften, Theatern, Galerien, Gaststätten usw. voraus. Eine solche Umgebung bzw. Infrastruktur herzustellen übersteigt die Möglichkeiten eines Hotelbetriebs, das heißt wenn die Lage schlechte Voraussetzungen für die Unterhaltungsvariante bietet, lässt sich dies nur dadurch ändern, dass Anregungen, Erlebnisse, Reize usw. anders (etwa im Sinne von Naturerlebnissen oder Selbsterfahrung) definiert werden. Ob dies dem (erst noch genauer zu definierenden und aufzufindenden) Typus des vornehmlich auf Unterhaltung ausgerichteten Bleasure-Reisenden vermittelt werden kann, bleibt abzuwarten. | Fazit | Wie sagte schon der im Altertum wegen seiner einfachen und klaren Ausdrucksweise auch als Schriftsteller geschätzte Gaius Julius Cäsar? „Neue und ungebräuchliche Worte meide wie die Klippe!” Hoteliers sollen sich weder von überflüssigen Wortschöpfungen noch vom dazugehörigen, bisher durch keinerlei aussagekräftige Untersuchungsergebnisse belegbaren Bleasure-Trend-Geschwätz irre machen lassen. Für Wellnesshotels gibt es anhand der bisherigen Erkenntnisse jedenfalls keinen Grund, vorhandene Angebote zugunsten eines nur in den Köpfen von Trendmarketingleuten existierenden neuen Klientels von Bleasure-Urlaubern umzustrukturieren und in wilden Aktionismus zu verfallen. 27 WellHotel
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Text: Renate Linser-Sachers Fotos:
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