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2021/10 |Unternehmen #79 | Ausgabe Oktober 2021 | !

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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> 79 | <strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong> | 3,00 €<br />

Dieser Mann<br />

denkt groß<br />

Ob hoch oder schwer. Selbst Apple und Gazprom<br />

klopfen bei Allgaier in Neu-Ulm an. Frank Bolz führt<br />

einen dennoch oft unterschätzten Logistiker.<br />

FINANZIERUNG WIRD DIGITAL<br />

Auf was sich Unternehmen und<br />

deren Hausbanken einstellen<br />

müssen.<br />

Seite 8<br />

KLIMASCHUTZ IN STEIN<br />

Warum der Neubau der<br />

Technischen Hochschule Ulm ein<br />

Vorbild für andere sein sollte.<br />

Seite 38<br />

UMFRAGE<br />

Führungskräfte verraten, welche<br />

Bücher sie lesen und welche<br />

Autoren sie faszinieren.<br />

Seite 80


2<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Jetzt der<br />

Konkurrenz<br />

eine Investition<br />

voraus sein.<br />

Sichern Sie Ihren Vorsprung:<br />

mit der richtigen Finanzierung.<br />

Bringen Sie Ihr Unternehmen einen Schritt<br />

nach vorne. Denn Investitionen in digitale<br />

Prozesse, nachhaltige Technologien oder globale<br />

Märkte sind Ihr Wettbewerbsvorteil der Zukunft.<br />

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Weil’s um mehr als Geld geht.


unternehmen [!] EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

der Aufschwung nach der Corona-Krise kommt<br />

ins Stocken. Einerseits Umsätze auf Vorkrisen-Niveau,<br />

andrerseits mangelnde Lieferfähigkeit wegen<br />

Materialmangels sind eine eigenartige Mischung.<br />

In der Größenordnung von 2,5 Prozent<br />

soll die Wirtschaft in diesem Jahr aber noch wachsen,<br />

sagen Konjunkturexperten. Doch die Unterschiede<br />

zwischen und selbst in den Branchen sind<br />

riesig. Frank Bolz hat ganz eigene Konjunkturindikatoren:<br />

Der Chef der Allgaier GmbH aus Neu-<br />

Ulm sowie das Logistik-Unternehmen selbst sind<br />

alles außer gewöhnlich.<br />

Wie er erwartet die gesamte Wirtschaft, dass<br />

eine neue Bundesregierung Infrastruktur, Digitalisierung<br />

und Klimaschutz rasch voranbringt. Diese<br />

großen Themen sind auch Teil dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

das hochinnovative Unternehmen TZM aus<br />

Göppingen (Seite 28), das die der Vernetzung von<br />

Daten in der Medizin ermöglicht; die Technische<br />

Hochschule Ulm, die zeigt, wie klimagerechtes<br />

Bauen geht (Seite 38); die Analyse, vor welchen<br />

Herausforderungen Firmen durch Hacker-Angriffe<br />

stehen (Seite 22) und vieles mehr. Ich wünsche<br />

Ihnen eine anregende Lektüre!<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

FINANZIEREN<br />

08 Einen Schritt voraus<br />

Wie Hausbanken gegen die digitale<br />

Konkurrenz punkten können<br />

TITELTHEMA<br />

12 Alles außer gewöhnlich<br />

Allgaier-Geschäftsführer Frank Bolz im<br />

Gespräch<br />

VERANTWORTEN<br />

22 Die Angreifer aus dem Netz<br />

Wie sich Unternehmen vor pausenlosen<br />

Attacken schützen können<br />

38 Klimaschutz in Stein gemeißelt<br />

Ein Paradebeispiel fürs Bauen der Zukunft:<br />

das neue Gebäude der Technischen Hochschule<br />

Ulm<br />

54 An der kurzen Leine Warum das Thema<br />

Dachsicherung an Bedeutung gewinnt<br />

MACHEN<br />

28 Stille Helfer für Frühchen<br />

Die Göppinger TZM-Spezialsten im Porträt<br />

36 Ein Netz für alle Fälle Wie Edim Heinzler<br />

und seine Mitarbeiter Stadien und Bahnhöfe<br />

sicherer machen<br />

44 Edle Stoffe für Betuchte<br />

Neustart für die Ulmer Textilmanufaktur Ege<br />

SPEZIAL<br />

30 Standort im Porträt: Eislingen<br />

Gestärkt aus der Krise<br />

46 Standort im Porträt: Biberach<br />

Forschung in die Praxis umsetzen<br />

61 Tagungen & Events<br />

Restart mit neuen Formaten<br />

LEBEN<br />

58 Vorliebe für Oldie-Paare<br />

H. Werner Utz und sein ungewöhnlicher<br />

Ansatz, Oldtimer zu sammeln<br />

80 Lesen verleiht Flügel<br />

Umfrage unter Zeitungspaten<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

6 Elektro-Lkw made in Ulm<br />

6 Prototypen aus der Fabrik der Zukunft<br />

7 Scanplus: Trotz Insolvenz Jobs nicht in Gefahr<br />

26 Platz fürs Handwerk<br />

82 Aufbruch im Science Park<br />

82 Impressum<br />

22<br />

58<br />

36 54<br />

06


4<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Gebaut auf<br />

Traditionen.<br />

Angekommen<br />

in der Zukunft.<br />

Mit den Taycan Modellen hat die Marke Porsche bereits bewiesen, dass kompromissloses<br />

Sportwagenfeeling und nachhaltiges Umweltmanagement Hand in Hand gehen.<br />

Im Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm sorgt jetzt auch ein weiteres Mitglied der wachsenden<br />

Taycan Familie für Hochspannung: der Taycan Turbo S Cross Turismo.


unternehmen [!] RESSORT 5<br />

Dieser vollelektrische Ausdauerathlet macht das Porsche Gefühl auf ganz besondere Art erlebbar. Gemeinsam<br />

mit einem stetig wachsenden Ladenetz und hochmodernen Schnellladesäulen bietet Ihnen der<br />

lebenshungrige CUV kompromisslose Flexibilität – und elektrischen Fahrspaß, der unverkennbar Porsche ist.<br />

Hinter dem Steuer dieses außergewöhnlichen Allrounders kann man dem eigenen Drang nach Freiheit<br />

ungezügelt nachgehen. Wie seine vollelektrischen Modellbrüder ist auch er ein faszinierender Sportwagen,<br />

der pure Emotionen verkörpert. Und der seinem Fahrer die volle Ladung Performance garantiert –<br />

ganz ohne CO₂-Emissionen.<br />

Auch beim Exterieur setzt der Taycan Turbo S Cross Turismo auf selbstbewusste Statements: Die charakterstarken<br />

Akzente des Offroad Design-Pakets und das prägnante Heck im Cross Turismo Design ermöglichen<br />

einen vergrößerten Kofferraum und mehr Kopffreiheit im Fond.<br />

Ob zeitlose Designikonen, ausdauernde Elektrosportler oder kraftvolle SUVs: Das Porsche Zentrum<br />

Ulm/Neu-Ulm ist Ihre Adresse, wenn es um die Verwirklichung lang gehegter Sportwagenträume geht.<br />

Das kompetente Verkaufsteam berät Sie gerne zu Ihrem Lieblingsmodell und lässt Sie auf Wunsch auch<br />

dort Platz nehmen, wo der Fahrspaß am größten ist: vorn links. Scannen Sie einfach den nebenstehenden<br />

QR-Code und nehmen Sie Kontakt zu unseren Verkaufsberatern auf.<br />

Taycan Turbo S Cross Turismo · Stromverbrauch kombiniert in kWh/<strong>10</strong>0 km: 29,4 (NEFZ); 26,4–24,4 (WLTP);<br />

CO₂-Emissionen kombiniert in g/km: 0 (NEFZ); 0 (WLTP); elektrische Reichweite in km: 388–419 (WLTP) ·<br />

460–495 (WLTP innerorts); Stand 09/<strong>2021</strong><br />

Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm<br />

Sportwagen GmbH Donautal<br />

Steinbeisstraße 26<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 731 94694-0<br />

info@porsche-ulm.de<br />

www.porsche-ulm.de


6<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Elektro-Lkw made in Ulm<br />

Iveco Im Werk des Nutzfahrzeugherstellers laufen künftig batteriebetriebene Lastwagen<br />

vom Band. In Zukunft sollen Modelle mit großer Reichweite folgen.<br />

Mobilität Im Ulmer Donautal<br />

ist das Werk für den Lastwagen<br />

Nikola Tre in Betrieb gegangen.<br />

Das neue Elektro-Modell soll als<br />

Aushängeschild für die Iveco-Fahrzeugflotte<br />

der Zukunft<br />

stehen. Das italienische Unternehmen<br />

setzt bei der Produktion<br />

auf die Expertise von Kooperationspartnern.<br />

So wirkt die<br />

Antriebssparte der Iveco- Muttergesellschaft<br />

CNH Industrial<br />

an der Produktion mit. Als Spezialist<br />

für alternative Antriebskonzepte<br />

ist das US-amerikanische<br />

Start-up Nikola Motors im<br />

Joint Venture an Bord.<br />

Ausschlaggebend für die<br />

Wahl des Standorts Ulm sei die<br />

strategisch gute Lage im Donautal.<br />

Alle Lieferanten befänden<br />

sich in der Nähe, erklärte der<br />

designierte Iveco-CEO Gerrit<br />

Marx. Die Produktion der Elektro-LKW<br />

soll Ende dieses Jahres<br />

beginnen, das Werk wurde<br />

inzwischen eingeweiht.<br />

Die Produktion auf einer Fläche<br />

von 50 000 Quadratmetern<br />

startet pünktlich zum Jahresende.<br />

Anfang 2022 sollen dann die<br />

ersten in Ulm hergestellten Modelle<br />

vom Band rollen und an<br />

ausgewählte Kunden in die USA<br />

geliefert werden. Denn aufgrund<br />

seiner Länge und seines<br />

Wendekreises entspricht das<br />

Modell noch nicht den EU-Vorgaben.<br />

Im Einschichtbetrieb kann<br />

die Produktion <strong>10</strong>00 Einheiten<br />

pro Jahr fertigen, die Kapazitäten<br />

sollen später schrittweise<br />

hochgefahren werden. „Es entstehen<br />

mindestens 150 neue Arbeitsplätze“,<br />

sagte Iveco-Pressesprecher<br />

Patrick Wanner.<br />

Ende 2023 soll dann zudem<br />

eine mit Brennstoffzellen betriebene<br />

Variante des Nikola Tre<br />

ebenfalls in Ulm in Produktion<br />

gehen. Die Leistungsdaten dieses<br />

Modells haben es in sich: Zu<br />

645 PS kommt eine Reichweite<br />

von 800 Kilometern. Die Wasserstofftanks<br />

sind binnen 20 Minuten<br />

voll aufgeladen. Marx<br />

sprach von einer „Vorreiterrolle<br />

im klimaneutralen Straßengüterverkehr“.[!]<br />

jkl<br />

Mit Batterie und Wasserstoff betriebene Lkw sollen künftig im<br />

Ulmer Donautal vom Band laufen. <br />

Foto: Lars Schwerdtfeger<br />

Prototypen aus der Fabrik der Zukunft<br />

Vorstandchef Rolf Najork war bei der Eröffnung des neuen Kundenund<br />

Innovationszentrums dabei. <br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

Bosch Rexroth Um nichts weniger<br />

als um die Zukunft geht es<br />

Bosch Rexroth im Ulmer Science<br />

Park. Der Spezialist für Antriebs-<br />

und Steuerungstechnik<br />

hat am Oberen Eselsberg seine<br />

„Fabrik der Zukunft“ in Betrieb<br />

genommen. Die Modellfabrik ist<br />

Teil eines Kunden- und Innovationszentrums,<br />

das zeigen soll,<br />

wie Fabriken in <strong>10</strong> oder 20 Jahren<br />

aussehen könnten.<br />

Auf insgesamt knapp 20 000<br />

Quadratmetern bündelt das<br />

weltweit in 80 Ländern agierende<br />

Unternehmen damit seine<br />

technologieübergreifenden Entwicklungsaktivitäten.<br />

Fabrikautomation<br />

und die Elektrifizierung<br />

mobiler Arbeitsmaschinen<br />

sind Schwerpunkte. Vom Ulmer<br />

Zentrum verspricht sich Bosch<br />

Rexroth eine Verdopplung der<br />

Produkteinführungen und eine<br />

schnellere Prototyp-Fertigung.<br />

Die komplette Produktpalette<br />

soll einen Platz haben, von der<br />

Halbleitertechnik bis zu Schubsystemen<br />

von Ölplattformen.<br />

Bislang arbeiten 200 Beschäftigte<br />

am Standort, 2022 sollen es<br />

250 werden – Platz ist für bis zu<br />

400 Menschen.<br />

Mit Projektpartnern wie der<br />

Projektentwicklungsgesellschaft<br />

der Stadt Ulm hat Bosch<br />

Rexroth 20 Millionen Euro in<br />

den Standort investiert. [!] jkl


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 7<br />

Jobs trotz Insolvenz nicht in Gefahr<br />

Scanplus Nicht aufgrund eines<br />

akuten Problems und daher<br />

umso überraschender hat der<br />

Ulmer IT-Dienstleister Scanplus<br />

Insolvenz angemeldet. Vielmehr<br />

sei der Schritt infolge eines<br />

nachlaufenden Liquiditätsproblems<br />

von 2019 notwendig geworden.<br />

Probleme mit einem<br />

externen Partner hätten Investitionen<br />

notwendig gemacht, die<br />

letztlich nach Umsatzrückgängen<br />

in <strong>2021</strong> den Schritt in die Insolvenz<br />

unvermeidbar machten.<br />

Die Voraussetzungen für die Insolvenz<br />

in Eigenregie seien gut,<br />

sagte Sanierer Maximilian Pluta.<br />

Einige kleine Sanierungsschritte<br />

– die er nicht näher ausführte<br />

– seien nötig, aber dank<br />

des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung<br />

bleibe das Knowhow<br />

an Bord. Damit gemeint<br />

sind vor allem die Gründer und<br />

Geschäftsführer Andreas Werther<br />

und Jürgen Hörmann. Zusätzlich<br />

soll ein Investor oder<br />

Partner gesucht werden.<br />

Auch die rund 240 Beschäftigten<br />

und 50 Auszubildenden<br />

traf die Nachricht unvorbereitet.<br />

Sorgen um ihren Arbeitsplatz<br />

müssen sie sich laut Sanierungsberater<br />

Maximilian Pluta<br />

aber nicht machen. „Wir brauchen<br />

die alle an Bord. Das ist<br />

eine tolle Mannschaft.“ Wie es<br />

dagegen mit den neuen Büroflächen<br />

weitergeht, die das Unternehmen<br />

im Science Park am<br />

Oberen Eselsberg beziehen<br />

wollte, ist ungewiss. Scanplus<br />

war als Ankermieter für rund<br />

5000 der insgesamt 7500 Quadratmeter<br />

des Neubaus der städtischen<br />

Wohnungsbaugenossenschaft<br />

UWS vorgesehen. [!]<br />

jkl<br />

Am Neubau prangt bereits das Firmenlogo. Ob Scanplus in die<br />

Räumlichkeiten auch einzieht, ist noch offen. Foto: Volkmar Könneke<br />

Aßfalg geht,<br />

Agostini kommt<br />

Allgaier Inmitten einer schwierigen<br />

Neuausrichtung kommt es<br />

beim Uhinger Autozulieferer<br />

Allgaier zu einem Wechsel an<br />

der Spitze. Helmar Aßfalg (60),<br />

der das Unternehmen seit 2008<br />

geleteit hatte, ist – wie geplant<br />

– Ende September ausgeschieden.<br />

Sein Nachfolger als Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung ist<br />

Achim Agostini<br />

(51). Der gebür-<br />

Achim Agostini<br />

führt die<br />

Uhinger Allgaier-Gruppe.<br />

tige Villinger<br />

und promovierte<br />

Diplom-Ingenieur<br />

für Produktionstechnik<br />

(KIT Karlsruhe)<br />

arbeitete bisher<br />

unter anderem<br />

für Porsche und<br />

Thyssen-Krupp<br />

System Enineering.<br />

Zuletzt leitete<br />

er den Automatisierungsspezialisten<br />

Leadec (Stuttgart),<br />

der 18 000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Allgaier steckt in einer Umstrukturierung<br />

und sucht neue<br />

Investoren. [!]<br />

amb<br />

Bucher meldet<br />

Insolvenz an<br />

Zulieferer Anhaltende Auftragsrückgänge,<br />

finanzielle Belastungen<br />

in Folge der Corona-Pandemie<br />

und auch der erhebliche<br />

Kostendruck in der<br />

Branche haben dem Automobilzulieferer<br />

Emil Bucher zugesetzt.<br />

Das Familienunternehmen<br />

musste Insolvenz anmelden. Betroffen<br />

sind am Standort in Eislingen<br />

189 Mitarbeiter, deren<br />

Gehälter laut dem vorläufigen<br />

Insolvenzverwalter Michael<br />

Pluta jedoch für drei Monate<br />

über das Insolvenzgeld gesichert<br />

sind. Die anderen Gesellschaften<br />

der Bucher Gruppe<br />

sind nicht von der Insolvenz betroffen.<br />

Pluta will nun gemeinsam<br />

mit der Geschäftsführung<br />

erste Gespräche mit Kunden<br />

und Lieferanten führen. Ziel ist<br />

es, für den Betrieb eine tragfähige<br />

Zukunftslösung zu erarbeiten.<br />

Geschäftsführer Ralf Bauer<br />

bezeichnet die Situation als<br />

„nicht einfach“. Bereits im Mai<br />

2020 hat die Firma Emil Bucher<br />

89 von 244 Arbeitsplätze abgebaut.<br />

[!]<br />

jkl<br />

Superchip von Trumpf<br />

Pandemie Die Covid-19-Impfkampagne<br />

hat an Fahrt verloren.<br />

Wie Ungeimpfte doch noch aktiviert<br />

werden könnten, zeigt<br />

eine Studie der Zeppelin Universität<br />

(ZU) in Friedrichshafen<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Stadt Bad Nauheim und den<br />

dort ansässigen Kliniken. In einem<br />

offiziellen Schreiben vom<br />

Bürgermeister und den Ärztlichen<br />

Direktoren wurden rund<br />

27 000 Personen zur Impfung<br />

Investition Der Laserspezialist<br />

Trumpf hat gemeinsam mit dem<br />

Start-up Q.ant ein sogenanntes<br />

Photonik-Chip-Verfahren vorgestellt.<br />

Wenn sich die Hoffnungen<br />

der Unternehmen erfüllen,<br />

sollen mit diesem Verfahren<br />

Quantencomputerchips hergestellt<br />

werden. Das Verfahren befindet<br />

sich jedoch noch in einem<br />

sehr frühen Stadium. „Wir gehen<br />

eine Wette ein, dass die Ansätze<br />

richtig sind, sie können<br />

aber auch falsch sein“, erklärt<br />

Peter Leibinger, der Technologie-Vorstand<br />

und stellvertretende<br />

Vorsitzende der Geschäftsführung.<br />

Trumpf stellt<br />

für die Entwicklung einen zweistelligen<br />

Millionenbetrag zur<br />

Verfügung. Wenn in vier Jahren<br />

mehr Geld nötig sein sollte, werde<br />

man vielleicht Kooperationen<br />

eingehen.[!]<br />

vt<br />

„Ihre Impfung“ wartet<br />

gebeten. Die eine Hälfte erhielt<br />

einen allgemein formulierten<br />

Brief, die andere Hälfte wurde<br />

persönlich zu „Ihrer Impfung“<br />

eingeladen. Das Ergebnis: Gruppe<br />

zwei zeigte ein um 39 Prozent<br />

erhöhtes Impfinteresse.<br />

Umgerechnet auf das gesamte<br />

Bundesgebiet könnte ein solches<br />

Vorgehen laut Studienautoren<br />

dazu führen, dass sich bis<br />

zu 2,8 Millionen Menschen zusätzlich<br />

impfen lassen. [!]riz


8<br />

FINANZIEREN unternehmen [!]<br />

Einen Schritt voraus<br />

Hausbank Um ihre Firmenkunden nicht zu verlieren, müssen regionale Kreditinstitute ihr<br />

Geschäftsmodell überdenken. Die Konkurrenz aus dem Internet hat die Chancen erkannt.<br />

Die Weltwirtschaft<br />

nimmt nach der Vollbremsung<br />

durch die<br />

Corona-Pandemie wieder<br />

Fahrt auf. Damit steigt auch<br />

der Finanzbedarf vieler exportlastiger<br />

Mittelständler in Baden-<br />

Württemberg. Die Hausbanken<br />

sind dafür meist die erste Anlaufstelle.<br />

Doch in vielen Fällen<br />

hat sich das Verhältnis der Geldhäuser<br />

zu ihren Firmenkunden<br />

eingetrübt. Darauf deuten Ergebnisse<br />

der diesjährigen Unternehmensbefragung<br />

von KfW<br />

Research hin, an der im Frühjahr<br />

deutschlandweit über 1350<br />

Unternehmen aus allen Branchen<br />

teilgenommen haben.<br />

Rund ein Viertel der Unternehmen<br />

gab an, schwieriger an<br />

Kredite zu kommen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr hat sich dieser Anteil<br />

mehr als verdoppelt. Gründe<br />

dafür sehen die KfW-Experten<br />

im weiter unsicheren konjunkturellen<br />

Umfeld und der angekratzten<br />

Eigenkapitalbasis in<br />

Folge pandemiebedingter Umsatzeinbrüche.<br />

Eine Online-Erhebung<br />

der Unternehmensberatung<br />

Investors Marketing hat<br />

Derzeit stellt die<br />

Filiale immer noch<br />

den wichtigsten<br />

Zugang für<br />

Beratung dar.<br />

Thomas Wollmann<br />

Vorstand von Investors Marketing<br />

bereits im Herbst 2020 die zunehmend<br />

auseinanderklaffende<br />

Lücke zwischen Bedarf und<br />

Wirklichkeit im Firmenkundengeschäft<br />

der Banken dokumen-<br />

© BIZVECTOR/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Fintechs machen Tempo: Sie<br />

wachsen mit schnellen Zusagen<br />

und geringem Antragsaufwand.


unternehmen [!] FINANZIEREN 9<br />

Zur Person<br />

Maurits Weigand arbeitete<br />

nach seinem Studium<br />

bei der Commerzbank und<br />

PWC. Nun berät er beim<br />

Unternehmensberater Accenture<br />

Kunden rund um<br />

die digitale Transformation.<br />

tiert. Demzufolge kommt bei<br />

40 Prozent der befragten Mittelständler<br />

die Hausbank aus dem<br />

Sparkassenlager, bei 27 Prozent<br />

ist es eine Volks- oder Raiffeisenbank.<br />

„Kleine Unternehmen<br />

fühlen sich von den Regionalbanken<br />

nicht gut betreut“, sagt<br />

Thomas Wollmann, Vorstand<br />

von Investors Marketing.<br />

Mit 51 Prozent liegt der Customer<br />

Centricity Index (CCI)<br />

von Direktbanken doppelt so<br />

hoch wie bei Sparkassen. Volksund<br />

Raiffeisenbanken sowie Geschäftsbanken<br />

landen mit einem<br />

CCI von 31 Prozent beziehungsweise<br />

38 Prozent im Mittelfeld.<br />

Der CCI misst den Grad der<br />

Kundenzentrierung anhand der<br />

Faktoren Komfort, Beziehung,<br />

Kompetenz, Fairness, Service,<br />

Individualität, Wertschätzung<br />

und Innovation.<br />

Wie ist dieser Widerspruch<br />

zu erklären? „Mit Blick auf die<br />

Region könnte sich das regionale<br />

Geschäftsmodell der Banken<br />

mit dem internationalen Geschäftsmodell<br />

der Firmenkunden<br />

reiben“, sagt Maurits Weigand,<br />

Senior Manager im Bereich<br />

Banking bei der Unternehmensberatung<br />

Accenture.<br />

„Durch eine stärkere, übergreifende<br />

Zusammenarbeit könnten<br />

Regionalbanken hier dauerhaft<br />

wettbewerbsfähig sein und mit<br />

regionalen Kenntnissen Wettbewerbsvorteile<br />

ausspielen.“<br />

Ein zweiter Trumpf, den die<br />

Regionalbanken weiter in der<br />

© BIZVECTOR/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Der Wettbewerb um Firmenkunden nimmt zu. Zudem wollen sich<br />

Unternehmen häufig nicht mehr von einer Bank abhängig machen.<br />

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<strong>10</strong><br />

FINANZIEREN unternehmen [!]<br />

Kompass für neue Angebote<br />

An Finanzierungsangeboten mangelt es nicht im Netz. Entscheidend ist die Seriosität.<br />

Hand haben, ist die Präsenz vor Ort.<br />

„Im aktuellen Nutzungsverhalten<br />

stellt die Filiale immer noch den<br />

wichtigsten Zugang für Beratung<br />

dar.“ Diese Stärke können Regionalbanken<br />

nutzen und weiter ausbauen,<br />

ist Wollmann überzeugt. Dafür<br />

bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit.<br />

Denn die Digitalisierung macht vor<br />

der Unternehmensfinanzierung<br />

nicht Halt.<br />

Das regelmäßig erhobene<br />

KfW-Mittelstandspanel zeigt zwar:<br />

Die Kreditfinanzierung über Online-Kreditplattformen<br />

ist im Mittelstand<br />

noch eine große Ausnahme.<br />

2018 und 2019 nutzten rund 77 000<br />

kleinere und mittlere Unternehmen<br />

diese vergleichsweise neue Finanzierungsalternative.<br />

Allerdings<br />

nutzt eine kleine Gruppe von Unternehmen<br />

diese Möglichkeit bereits<br />

sehr stark – und diese könnte in den<br />

kommenden Jahren rasant wachsen.<br />

Fintechs und Plattformanbieter<br />

Unternehmen haben mittlerweile<br />

viele Möglichkeiten,<br />

klassische Kredite, aber auch<br />

andere Finanzierungsinstrumente<br />

über Kreditplattformen<br />

innovativer Anbieter abseits<br />

des klassischen Finanzsektors<br />

im Internet abzuwickeln. Immer<br />

neue Wettbewerber drängen<br />

dabei mit ihren Online-Geschäftsmodellen<br />

auf den umkämpften<br />

Markt. Oftmals fällt<br />

es den Verantwortlichen in<br />

Unternehmen aber schwer,<br />

deren Seriosität zu beurteilen.<br />

Eine erste Anlaufstelle ist der<br />

Zur Person<br />

Tomas Rederer ist<br />

Partner bei PWC und<br />

verantwortet das<br />

Management Consulting<br />

für Finanzdienstleister<br />

und Digital<br />

Operations für<br />

EMEA. Er ist über 20<br />

Jahre in der Branche<br />

tätig.<br />

© ZENZEN/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Verband deutscher Kreditplattformen<br />

(kreditplattformen.de),<br />

der sich für eine professionelle<br />

und transparente<br />

Gestaltung digitaler Finanzierungen<br />

sowie die Einhaltung<br />

bestimmter Qualitätsstandards<br />

einsetzt.<br />

Die echte<br />

Barriere ist die<br />

Bereitschaft zu<br />

struktureller<br />

Veränderung.<br />

Tomas Rederer<br />

Unternehmensberatung PWC<br />

punkten durch schnelle Finanzierungszusagen<br />

und einen geringen<br />

Antragsaufwand. Das wissen Firmen<br />

umso mehr zu schätzen, je mehr sie<br />

eigene Strukturen digitalisieren, was<br />

oft mit der Corona-Pandemie Schub<br />

bekommen hat. Die Akzeptanz für<br />

digitale Finanzdienstleistungen wird<br />

das nach Einschätzung der KfW erhöhen.<br />

„Allerdings ist es für Firmenkunden<br />

oftmals sehr schwer die Qualität<br />

und Zuverlässigkeit von branchenfremden<br />

Anbietern zu bewerten“,<br />

gibt Weigand zu bedenken.<br />

Hier könnten Banken einen Mehrwert<br />

leisten und zum einen die Qualifizierung<br />

der Anbieter übernehmen,<br />

zum anderen deren Services<br />

in die Banklösungen integrieren.<br />

Die Hausbank ist für ihn kein generelles<br />

Auslaufmodell im Firmenkundengeschäft<br />

– gerade dann,<br />

wenn es hohen Beratungsbedarf<br />

etwa im Bereich der Liquiditätsstruktur,<br />

Zins- oder Währungsabsicherung<br />

gibt. „Noch erfolgreicher<br />

kann das Hausbankmodell funktionieren,<br />

wenn es zusammen mit anderen<br />

Partnern in ein Ökosystem<br />

eingebettet wird.“<br />

Teil des Ökosystems könnten<br />

etwa Fintechs sein, die banknahe<br />

Dienstleistungen wie Buchhaltungsservices<br />

oder Forderungsmanagement<br />

anbieten. „Die Fintechs profitieren<br />

von dem vorhandenen Vertrauen<br />

in die Hausbank, während die<br />

Bank ihre Kundenbeziehungen<br />

durch die erweiterte Angebotspalette<br />

stärken kann.“ Weigand sieht die<br />

regionalen Banken in einer möglichen<br />

Vorreiterrolle für das Firmenkunden-Geschäft<br />

der Zukunft.<br />

Wichtig sei, den Firmenkunden ein<br />

vollständiges digitales Angebot zu<br />

machen, welches reibungslos in deren<br />

Alltag eingebunden ist, kombiniert<br />

mit kompetenter Beratung für<br />

komplexe Produkte.<br />

Auch für Tomas Rederer, Partner<br />

bei der Unternehmensberatung<br />

PWC, müssen Regionalbanken im<br />

Firmenkundengeschäft noch konsequent<br />

ihre Hausaufgaben machen.<br />

„Die Digitalisierung ist oftmals bereits<br />

angestoßen bei den Volksbanken<br />

und Sparkassen.“ Viele seien jedoch<br />

abhängig von zentralen<br />

IT-Dienstleistern in ihren Gruppen,<br />

wodurch sie mit teuren, wenig flexiblen<br />

Alt-Systemlandschaften belastet<br />

sind. „Zusätzlich müssen sie<br />

stärker als bisher das Thema Nachhaltigkeit<br />

adressieren, um die Wirtschaft<br />

in der anstehenden Transformation<br />

aktiv zu unterstützen.“<br />

Das Problem vieler Entscheider<br />

bei den Banken verortet er allerdings<br />

im Kopf. „Die echte Barriere<br />

ist die Bereitschaft zu struktureller<br />

Veränderung.“ Auf der Firmenkundenseite<br />

sei das Bild zweigeteilt:<br />

„Kunden wollen nach wie vor eine<br />

Haupt-Hausbank – aber sie machen<br />

sich nicht von einer Bank abhängig.“<br />

[!] Thomas Luther


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

11<br />

Werden Sie mit uns noch effizienter –<br />

sparen Sie Energie und Kosten ein<br />

Die Wintermayr Energiekonzepte Gruppe aus Ulm erweitert Ihre Dienstleistungen im Bereich der<br />

Materialeffizienz/ Ressourceneffizienz<br />

Wir, die Wintermayr Energiekonzepte Gruppe<br />

aus Ulm, sind speziell für unsere Dienstleistung<br />

im Bereich der Beleuchtungsoptimierung<br />

bekannt und haben hier schon über 900<br />

Projekte in der Region und auch bundesweit<br />

umgesetzt.<br />

Zu unseren bestehenden Leistungen gehört<br />

derweil die Energiedatenerfassung, die Spitzenlastoptimierung,<br />

die Energieleittechnik sowie<br />

seit 2020 neu die Elektromobilität und der Bereich<br />

Schaltschrankbau. Nun werden wir unsere<br />

Leistungsbereiche um einen weiteren Punkt,<br />

der Materialeffizienz, ergänzen.<br />

Aber was heißt eigentlich Materialeffizienz<br />

bzw. woher kommt dieser Begriff?<br />

Der Begriff Materialeffizienz kommt aus der<br />

Ökonomie und stellt das Verhältnis der hergestellten<br />

Produkte (Output) zur Menge der eingesetzten<br />

Materialien (Input) dar.<br />

Das hört sich erstmal gut an, aber was hat das<br />

mit unseren Dienstleistungen zu tun bzw. was<br />

kann man hier optimieren?<br />

Wir, die Wintermayr Energiekonzepte Gruppe,<br />

bieten Unternehmen an, Ihren Energie- und Materialaufwand<br />

zu prüfen und zu optimieren. Unser<br />

Ziel ist es, den nicht gewollten Abfall zu reduzieren,<br />

damit Unternehmen bei Ihrer Produktion<br />

die eingesetzten Materialien effizienter und<br />

somit kostensparender einsetzen, ohne dass<br />

dabei die Menge oder Qualität Ihres Endprodukts<br />

beeinflusst wird.<br />

Die Materialkosten von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMUs) betragen knapp<br />

die Hälfte der Kosten. Dies haben verschiedene<br />

Studien ergeben und somit ist das Potenzial<br />

dieses Vorgehens enorm. Gerade in den produzierenden<br />

Branchen, wie z.B. Maschinenbau,<br />

lebensmittelverarbeitende Industrie, Textilverarbeitung<br />

sowie kunststoffverarbeitende Unternehmen<br />

macht das Material mit über 45%<br />

den jeweils größten Kostenblock in der Herstellung<br />

aus. Allein auf dem deutschen Markt gehen<br />

wir bei KMUs von mindestens einem Potenzial<br />

im dreistelligen Millionenbereich aus.<br />

Werden die Materialkosten nun reduziert, in<br />

Form wie zum Beispiel Nacharbeit, Ausschuss<br />

etc., sinken auch die anderen Kostenarten wie<br />

Personal und Energie proportional.<br />

Neben der beträchtlichen Kosteneinsparung<br />

hat die Optimierung der Materialeffizienz aber<br />

auch einen ökologischen Effekt, nämlich wie der<br />

Name schon sagt, effizient mit Materialien<br />

umzu gehen. Die Minimierung von Abfällen sowie<br />

das Recycling und die Wiederverwendung<br />

von Materialien verringern nicht nur die Kosten<br />

einer Produktion, sondern auch die Umweltbelastungen,<br />

die durch sie entstehen.<br />

Geringere Materialkosten(mengen) stärken<br />

das Unternehmen und Entlasten die Umwelt.<br />

Sprechen Sie uns an und gemeinsam mit Ihnen<br />

verbessern wir Ihren CO 2 Footprint zur Entlastung<br />

Ihrer Kosten und der Umwelt. Weitere<br />

Informationen zu dem Thema finden Sie unter:<br />

www.win-energie.de/leistungsbereiche/<br />

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Hörvelsinger Weg 11 · 89081 Ulm<br />

T +49 731 96273-0 · F +49 731 96273-11<br />

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Footprint<br />

senken!


Frank Bolz führt seit dem<br />

Jahr 2020 das Neu-Ulmer<br />

Familienunternehmen als<br />

alleiniger Geschäftsführer.


unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />

Alles außer<br />

gewöhnlich<br />

Allgaier Gruppe Wer am Firmensitz in Neu-Ulm vorbeifährt, vermutet nicht, dass hier ein<br />

Partner von Größen wie Apple oder der Bundesbank sitzt. Der Logistiker für spezielle<br />

Lösungen tritt bescheiden auf. Ein Gespräch mit Firmenchef Frank Bolz über Mentalität,<br />

Dienstleistung und warum ihm seine Beschäftigten und deren Feedback so wichtig sind.<br />

Warum ist die Region Ulm so ein starkes Pflaster für<br />

mittelständische Logistikunternehmen?<br />

Wir befinden uns hier in einer enorm wirtschaftsstarken<br />

Region. Die Achse München Stuttgart bietet<br />

mit der riesigen Maschinenbau- und Automobilindustrie,<br />

sowie deren Zulieferer, ein spannendes<br />

Umfeld für die Branche. Auch der Knotenpunkt A7/<br />

A8 ist interessant. Allerdings muss man da unterscheiden.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

In Ulm und Neu-Ulm sitzen besonders viele Stückgut-Speditionen.<br />

Das ist eine Sparte, die Allgaier<br />

nicht bespielt. Unser Schwerpunkt<br />

liegt in den Branchen Maschinenbau<br />

und Automotive. Auch sonst<br />

sind wir mit den meisten großen<br />

Logistikern in der Region nur<br />

schwer zu vergleichen.<br />

Warum?<br />

Wir sind nicht im Fernverkehr tätig.<br />

Vor dem Jahr 2018 bestand die<br />

Allgaier Gruppe aus 13 unabhängigen<br />

GmbHs oder GmbH & Co KG. Dann haben wir<br />

uns entschlossen, aus den 13 Einheiten eine zu machen,<br />

die Allgaier GmbH. Und uns neu und logisch<br />

aufzustellen, nämlich nach Kompetenzen und Tätigkeitsfeldern.<br />

Wie sieht das Ergebnis aus?<br />

Heute basiert Allgaier auf fünf Säulen: Transport,<br />

Logistik, Industrieverpackung, Industrieverlagerung<br />

und Wertlogistik. Jede Säule stellt ein Geschäftsfeld<br />

dar und alle Verwaltungsaufgaben wurden<br />

in einem zentralen Bereich zusammengeführt.<br />

Unser CFO und ich bilden, zusammen mit dem Personalleiter<br />

und den Geschäftsfeldverantwortlichen,<br />

die Geschäftsleitung.<br />

Was ist der Vorteil der neuen Struktur?<br />

Wir können Synergien so besser nutzen. Viele<br />

davon sind nach außen nicht offensichtlich, aus interner<br />

Sicht aber sehr wertvoll. Zudem wollen wir<br />

Der Bedarf<br />

an Bargeld in<br />

der Region ist fast<br />

wieder auf dem<br />

Niveau vor Corona<br />

unseren Kunden ein ganzheitliches Konzept anbieten.<br />

Wir sehen uns als das Dienstleistungsunternehmen<br />

für produzierende Unternehmen jeglicher<br />

Branche, egal ob Luftfahrt, Maschinenbau, Automotive<br />

oder Medizintechnik. In jedem Segment wird<br />

der Kunde mit der gesamten Leistung von Allgaier<br />

bedient. Denn die meisten Kunden möchte sich<br />

nicht mit dem Produktionsumfeld beschäftigen.<br />

Diese Kompetenz muss daher beim Dienstleister –<br />

also bei uns – liegen.<br />

Wie sehr ist Ihre Auftragslage ein regionaler Konjunkturindikator?<br />

Für mich persönlich ist vor allem<br />

der Bereich Exportverpackungen<br />

ein starker Indikator. Hier machen<br />

wir normalerweise circa 20 Millionen<br />

Umsatz pro Jahr. In der Corona-Phase<br />

haben wir sehr deutlich<br />

erlebt, wie die Industrie sich<br />

entwickelt. Seit die dritte Welle<br />

abklingt, erleben wir in diesem<br />

Bereich einen enormen Auftragszuwachs<br />

von Bestands- und Neukunden.<br />

Das ist eher auf den Weltmarkt bezogen.<br />

Und wenn Sie auf den Mikrokosmos Ulm/Neu-Ulm<br />

schauen.<br />

Da zeigt sich die wirtschaftliche Entwicklung etwa<br />

an den Bargeldbedarfen. Für Banken im Umkreis<br />

von 150 Kilometern übernehmen wir die Bargeldversorgung,<br />

also Münzen und Noten. Dazu gehört<br />

auch die Geldautomaten-Befüllung und -Revision.<br />

Die Geldmengen variieren dabei sehr. In den vergangenen<br />

Monaten sind die Bedarfe allerdings wieder<br />

um 25 bis 35 Prozent angestiegen. Fast auf<br />

Vor-Corona-Niveau.<br />

Haben Sie etwa einen ausgelagerten Tresor der Bundesbank<br />

bei sich?<br />

Wir haben bei uns einen Hochsicherheitsbereich,<br />

der natürlich den bank- und versicherungsrechtlichen<br />

Auflagen der jeweiligen Revisionen unterliegt.<br />

Der Grundgedanke unserer Wertlogistik ist aber<br />

Zur Person<br />

Realschule, Fachoberschule,<br />

Banklehre,<br />

rein in ein Industrieunternehmen.<br />

So<br />

startete der gebürtige<br />

Ulmer Frank Bolz (55)<br />

seine Karriere. 1991<br />

holte ihn sein Schwiegervater,<br />

Firmengründer<br />

Konrad Allgaier,<br />

ins Unternehmen.<br />

Dort fing er als Sachbearbeiter<br />

an. Nach<br />

dem plötzlichen Tod<br />

von Konrad Allgaier,<br />

übernahm er 1999 die<br />

Geschäftsleitung für<br />

Exportverpackungen.<br />

Seit 2020 ist Bolz alleiniger<br />

Geschäftsführer<br />

der Allgaier GmbH.<br />

Bolz, seit 31 Jahren<br />

verheiratet, zwei Kinder<br />

(22 und 26 Jahre<br />

alt), engagiert sich in<br />

seiner Freizeit in der<br />

Neuapostolischen Kirche<br />

als Dekan in Ulm.<br />

Einer der Grundsätze<br />

des Familien- und Genussmenschen<br />

lautet:<br />

normal bleiben!


14<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

folgender: Wir beschäftigen uns in der Logistik mit<br />

der Versorgung unserer Kunden mit C-Teilen. Ob<br />

das Schrauben und Muttern sind, ob diese just-intime<br />

oder just-in-sequence ans Band gebracht werden<br />

müssen, oder Münzen und Banknoten, die an<br />

verschiedene Filialen geliefert werden, ist eigentlich<br />

egal. Der einzige Unterschied sind die Sicherheitsbestimmungen<br />

bei der Lagerung. Aber die Anforderungen<br />

an die Kommissionierung oder<br />

zeitgerechte Lieferung sind dieselben wie in der<br />

Logistik.<br />

Warum übernimmt die Bundesbank in Ulm die Versorgung<br />

nicht selbst?<br />

Sie hat keinen eigenen Fuhrpark, um die Banken zu<br />

versorgen. Jahrzehntelang haben sich die Banken<br />

selbst darum gekümmert. Irgendwann wurde diese<br />

Aufgabe ausgelagert. Wir sind seit circa 25 Jahren<br />

„im Boot“ und haben unter anderem, auch die<br />

DM-Euro-Umstellung mitgemacht.<br />

Inwiefern hat die Pandemie Ihr Geschäftsmodell auf<br />

den Prüfstand gestellt?<br />

Natürlich sind analog zur Corona-Pandemie auch<br />

bei uns die Bedarfe in der Logistik eingebrochen.<br />

Viele Unternehmen haben ihre Produktionen zeitweise<br />

heruntergefahren. Im Transportbereich hatten<br />

wir kurzzeitig auch Kurzarbeit angemeldet.<br />

Durch die schnelle Erholung der Exportindustrie<br />

konnten wir aber bereits im September 2020 wieder<br />

in den Normalbetrieb übergehen.<br />

Hat Corona die Umsatzverteilung ihrer fünf Säulen<br />

verändert?<br />

Nein, zu unseren Stärken gehört, dass wir nicht<br />

stark von der Konjunktur abhängen. Unser Kundenportfolio<br />

ist breit. Wir können unsere Kapazitäten<br />

flexibel spielen und haben eine große Schnittstellenfreiheit.<br />

Der Kunde merkt in der Regel nicht, von<br />

welchem Bereich er gerade bedient wird.<br />

Wie grenzen Sie die einzelnen Bereiche voneinander<br />

ab? Speziell die Logistik und den Transport?<br />

Das muss ich etwas weiter fassen. Grundsätzlich<br />

haben deutsche Transportunternehmen einen<br />

Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz<br />

aus dem Osten. Einfach weil wir mehr gesetzliche<br />

Vorgaben beachten müssen und höhere Lohnkosten<br />

haben. Der Markt ist extrem umkämpft. Da geht es<br />

um Ebit-Renditen von 2 Prozent. Wir als Allgaier<br />

haben uns deshalb entschieden, nur in den Marktsegmenten<br />

Werksverkehr, Nahverkehr, Baustofflogistik<br />

und Spezialtransporte tätig zu sein. Also<br />

hoch, schwer, breit, tief. Und das möglichst immer<br />

in Synergie mit unseren anderen Bereichen.<br />

Allgaier-Geschäftsführer<br />

Frank Bolz: „Der Transportmarkt<br />

ist extrem umkämpft.<br />

Daher kümmern<br />

wir uns um die Themen<br />

hoch, schwer, breit, tief.“


unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />

Was heißt das konkret?<br />

Nehmen Sie die Industriemontage. Da geht es um<br />

die De- und Remontage von Fertigungsanlagen an<br />

verschiedenen Orten. Auch in Synergie mit dem Bereich<br />

Exportverpackung, wo wir etwa Transportgüter<br />

in Behältnisse wie Holzkisten, die bis zu 18 Meter<br />

lang sein können und bis zu sieben Tonnen<br />

tragen, verpacken und zum Seehafen bringen.<br />

Wie sieht ihr Transportgeschäft aus?<br />

Wir machen Nahverkehr. Dazu gehören Betriebstransporte<br />

zwischen den Werken unserer Kunden<br />

ebenso wie die Belieferung ihrer Kunden. Für das<br />

reine Speditionsgeschäft haben wir Niederlassungen<br />

in Polen und Nordrhein-Westfalen. Die sind<br />

auch an großen Kunden dran und konzentrieren die<br />

Geschäfte in Richtung Osteuropa und Russland. Ein<br />

weiterer Bereich ist die Baustofflogistik. Hier verbringen<br />

wir die Baustoffe in Silos und Sackware<br />

vom Herstellerwerk zur jeweiligen Baustelle.<br />

Wie funktioniert das Zusammenspiel der Bereiche?<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen in<br />

jedem der Bereiche spezifische Qualifikationen. Da<br />

geht es um Fachkenntnisse etwa zu Zollverfahren,<br />

genauso wie um Sprach- und Kulturkompetenzen.<br />

Die Bereiche dienen sich gegenseitig als Dienstleister.<br />

Diese Dienstleistungsmentalität auch innerhalb<br />

des Unternehmens ist mir besonders wichtig.<br />

Sie haben Ihre Silos komplett abgebaut?<br />

Ja, die einzelnen Satelliten, die um die Gruppe gekreist<br />

sind, gibt es nicht mehr. Das haben wir auch<br />

beim Thema Führung stringent durchgezogen. In<br />

Hochphasen hatten wir bis zu fünf Geschäftsführer.<br />

Jetzt gibt es noch einen. Viel Wert legen wir außerdem<br />

auf die zielgeführte Kommunikation.<br />

Wie sieht die im Alltag aus?<br />

Es gibt keine Besprechung ohne klares Thema, klares<br />

Zeitfenster und einen Beschluss.<br />

Haben Sie ein Beispiel für die Verzahnung Ihrer Bereiche<br />

im Alltag ?<br />

Das liegt schon ein paar Jahre zurück, das war der<br />

Auftrag zu Steve Jobs Campus 2 in Cupertino in Kalifornien.<br />

Ein Großteil der Fassadenteile wurde in<br />

Deutschland gefertigt. Wir haben alle Glasscheiben<br />

nach Ulm geholt, verpackt und zum Seehafen Hamburg<br />

gebracht. In den USA hat unsere Logistik die<br />

bis zu 15 Meter hohen und gewölbten Scheiben entgegengenommen,<br />

eingelagert und sichergestellt,<br />

Ohne klares<br />

Thema und<br />

einen Beschluss<br />

gibt es keine<br />

Besprechung.<br />

making<br />

places<br />

energizing<br />

usm.com


16<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Natürlich ist Klimaschutz<br />

für uns ein Thema. Aber als<br />

Transport-Unternehmen<br />

zu sagen, wir sind Vorreiter,<br />

wäre eine Farce“, sagt<br />

Frank Bolz.<br />

dass jede zur richtigen Zeit auf der Baustelle eintrifft.<br />

Die Verantwortlichen bei Apple wollten ein<br />

ganzheitliches Konzept mit klaren Prozessen, das<br />

haben sie bekommen.<br />

Sie haben auch die Gazprom-Zentrale in Moskau mit<br />

Fassadenteilen beliefert.<br />

Für Russlands Staatschef Wladimir Putin war es<br />

wichtig, dass die Fassade bis zur Europameisterschaft<br />

steht und erleuchtet ist. Kunden schätzen,<br />

dass wir deutlich kommunizieren,<br />

was wir leisten können und was<br />

nicht. Aktuell haben wir ein Fassadenbau-Projekt<br />

in London. Gängig<br />

ist dort, dass Sie als Transportunternehmen<br />

nur bis kurz vor London<br />

fahren. Um in die Innenstadt<br />

zu liefern, braucht man ein spezielles<br />

Sicherheitszertifikat. Unsere<br />

Fahrer sind dementsprechend geschult<br />

und unsere Fahrzeuge sind aufgerüstet, sodass<br />

wir direkt bis zur Baustelle fahren können.<br />

Was war ihr schwierigstes Projekt bisher?<br />

Im Exportverpackungsbereich haben wir zum Beispiel<br />

einen Kunden, der sehr sensible Gerätschaften<br />

fertigt. Durch unsere langjährige Beziehung sind<br />

wir schon mit dabei, wenn neue Teile konstruiert<br />

werden. So wissen wir, auf was zu achten ist, dass<br />

das Teil gut weltweit versandt werden kann. Ich<br />

nenne das nicht schwierig, vielmehr ist es eine tolle<br />

Herausforderung, die uns reizt.<br />

Wie baut man solches Know-how auf?<br />

Wir haben<br />

früh in eigene<br />

Konstrukteure und<br />

3D-Planungstools<br />

investiert.<br />

Wir haben früh in Fachkompetenzen in Form von<br />

Konstrukteuren oder 3D-Planungstools investiert.<br />

Das würde man hinter der Fassade Allgaier nicht<br />

unbedingt vermuten. Unser Anspruch ist es, keine<br />

Exportverpackung rauszugeben, die nicht statisch<br />

geplant und geprüft ist.<br />

Wie stark sind Sie in die Fertigung Ihrer Kunden eingebunden?<br />

Der Industriekunde von heute sagt: Meine Mitarbeiter<br />

brauche ich, um mein Produkt<br />

in der angestrebten Qualität<br />

herstellen zu können. Also am<br />

Band. Alles was zum Band hinläuft<br />

zählt für sie zur Logistik, die sie<br />

nicht selten auslagern. Also sagen<br />

wir, wir stellen nicht nur die<br />

Schraube zur Verfügung, sondern<br />

kommissionieren diese und bringen<br />

sie direkt an die Stellen, wo sie<br />

verbaut wird. Manchen Kunden bauen wir ganze<br />

Sets zusammen und liefern sie einsatzfertig ans<br />

Band.<br />

Klimaschutz ist das Mega-Thema der nächsten Jahre:<br />

Wie umweltschonend können Transport und Logistik<br />

sein?<br />

Euro 6 und neue Antriebe beschäftigen uns natürlich.<br />

Unser Haus wird im Winter durch Presslinge<br />

aus der eigenen Holzfertigung geheizt, dafür sammeln<br />

wir Späne und Holzreste. Die meisten unserer<br />

Hallen haben Photovoltaikanlagen auf den Dächern.<br />

Aber als Transport-Unternehmen zu sagen, wir sind<br />

Vorreiter in Sachen Klimaschutz, wäre eine Farce.


unternehmen [!] TITELTHEMA 17<br />

Wie beurteilen Sie den Ausbau der E-Mobilität?<br />

Bezogen auf Deutschland ist die Entwicklung toll.<br />

Elektroantriebe werden uns aber alleine nicht in die<br />

Zukunft tragen. Aktuell ist der Ausbau sehr politisch<br />

motiviert, man will schnelle Erfolge verbuchen.<br />

Wenn wir Umweltschutz aber durchdenken,<br />

stellen sich Fragen nach den Rohstoffen für die Batterien,<br />

nach der Entsorgung und der benötigten<br />

Energie zum Aufladen. Ich denke, dass Klimaschutz<br />

nur in weltweiten Dimensionen funktionieren kann.<br />

Die großen Märkte müssen mitziehen. So oder so<br />

wird E-Mobilität nur ein Teil der Lösung sein. Im<br />

Schwerlastbereich sehe ich eher die Brennstoffzelle<br />

sowie synthetische Kraftstoffe als Lösungen.<br />

Stellen Sie Ihre Flotte um?<br />

Aktuell nicht. Solange es möglich ist, werden wir<br />

Verbrenner nutzen. Grundsätzlich sind eher die<br />

kleineren Fahrzeuge wie Sprinter austauschfähig.<br />

Wie stark nutzen Sie den Gleisanschluss an der Lessingstraße<br />

in Neu-Ulm?<br />

Den haben wir wiederentdeckt. Aus Umweltschutzgründen,<br />

aber auch aus praktischen. Aktuell kommen<br />

vor allem Holztransporte aus Österreich und<br />

der Schweiz per Zug bei uns an. Hier laden wir auf<br />

Lkw um und versorgen Sägewerke oder Holzcenter.<br />

Wir arbeiten beim Aufbau unseres Bahnhöfles übrigens<br />

mit der Deutschen Bahn Cargo zusammen, ein<br />

sehr professioneller Partner. Ich möchte die Nutzung<br />

weiter vorantreiben. Auf dem Gleis können<br />

wir große Massen anliefern lassen, hier kommissionieren<br />

und zuliefern. Es besteht auch von Kundenseite<br />

großes Interesse.<br />

und werben dort. Aber auch auf Parkplätzen und an<br />

typischen Lkw-Treffpunkten verteilen wir Flyer.<br />

Wir annoncieren über Fachzeitschriften oder ganz<br />

regional in den Wochenblättern.<br />

Fahrer sind also heiß begehrt?<br />

Man muss ehrlich sagen, die Fahrer können sich<br />

heute raussuchen, welche Touren und Fahrzeuge<br />

sie für welchen Betrieb fahren wollen. Sie haben eine<br />

starke Marktstellung. Das ist gut, denn lange war<br />

das nicht so. Auch im Gehalt schlägt sich das nieder.<br />

Neben Festgehältern arbeiten wir mit Zuschlägen,<br />

etwa für ökonomische Fahrweisen, niedrige Schadensquoten<br />

oder lange Touren. Gute Leistung muss<br />

honoriert werden. So kann das Gehalt sich letztlich<br />

verdoppeln. Alle Fahrzeuge sind vernetzt und mit<br />

Tablets ausgestattet. Es ist uns wichtig, Kontakt zu<br />

halten gerade auch mit Mitarbeitern, die wenig im<br />

Haus sind. Sie sollen spüren, dass sie ein wichtiger<br />

Teil unseres Unternehmens sind.<br />

Allgaier hat sich stark für Flüchtlinge engagiert: Wie<br />

sind Ihre Erfahrungen?<br />

Weder positiver noch negativer als bei allen anderen<br />

Mitarbeitern. Wir fahren grundsätzlich eine<br />

Null-Toleranz-Politik im Bereich Rassismus, Sexis-<br />

Fahrer<br />

können<br />

sich heute<br />

aussuchen, wo<br />

sie arbeiten.<br />

IN DEN LERCH GENUSSWELTEN FINDEN SIE<br />

DEN IDEALEN AUSGANGSPUNKT FÜRS<br />

WANDERN UND BIKEN IN DEN BERGEN.<br />

NACH EINEM AUSGIEBIGEN FREILUFTWORKOUT<br />

WINKT ENTSPANNUNG IM SPA.<br />

Nicht nur von der holzverarbeitenden Branche?<br />

Nein, wir sind in Gesprächen mit Kunden im Bereich<br />

Metall und eben auch im Schwertransport.<br />

Weg von der Straße, auf die Schiene – meiner Meinung<br />

nach absolut der richtige Gedanke.<br />

Was kostet eigentlich ein neuer Lkw, wenn Sie ihn kaufen?<br />

Wir rechnen mit 120 000 bis 140 000 Euro. Wir haben<br />

als Transportunternehmen natürlich massive<br />

Herausforderungen auf dem Fahrermarkt. Fachkräfte,<br />

aber vor allem Fahrer zu finden, ist heute sehr<br />

schwer.<br />

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?<br />

Die Marke der Fahrzeuge spielt eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle. Wenn ich ihm einen entsprechenden<br />

Fuhrpark biete, neigt ein Fahrer eher dazu, das<br />

Unternehmen zu wechseln. Wir hören dabei auch<br />

sehr stark auf unsere Fahrer. Denn sie verbringen<br />

am meisten Zeit in den Fahrzeugen. Uns ist es wichtig,<br />

dass die Fahrzeuge die Arbeitsplatzanforderungen<br />

der Kollegen so gut wie möglich erfüllen. Wichtig<br />

für die Kaufentscheidung ist aber auch der<br />

Ausbau des Werkstattnetzes oder auch wie schnell<br />

ich im Schadensfall eine Ersatzmaschine bekomme.<br />

Wie finden Sie Nachwuchs und Fachkräfte?<br />

Wir gehen neue Wege, nutzen soziale Netzwerke


18<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

Ein mitunter unterschätzter Logistik-Spezialist<br />

Blick in den Bau von Exportverpackungen und die Industriemontage: Allgaier ist tief in die Prozesse seiner Kunden eingebunden.<br />

FIRMENFOTOS<br />

Mit sechs Fahrzeugen gründete der Speditionskaufmann<br />

Konrad Allgaier im Jahr<br />

1978 das Transportunternehmen: Heute beschäftigt<br />

das Familienunternehmen in seinen<br />

fünf Geschäftsbereichen 500 Mitarbeiter<br />

und 36 Auszubildende (sechs Ausbildungsberufe)<br />

Transport, Logistik, Industrieverpackung,<br />

Industrieverlagerung und<br />

Wertlogistik. Der Umsatz blieb trotz den<br />

Auswirkungen der Corona-Pandemie im vergangenen<br />

Jahr stabil bei 80 Millionen Euro.<br />

Neben dem Stammsitz Neu-Ulm verfügt der<br />

Logistiker über Standorte in Elchingen<br />

(Landkreis Neu-Ulm) und im nordrhein-westfälischen<br />

Velbert. Im Ausland hat<br />

Allgaier einen Standort im polnischen Kąty<br />

Wrocławskie (Niederschlesien). Allgaier ist<br />

ein Familienunternehmen, das sich in der<br />

Hand der Gesellschafterinnen Hildegard Allgaier<br />

sowie ihrer Töchter Sabine Bolz, Karin<br />

Dangel und Ute Held befindet. Es wird mitunter<br />

unterschätzt. Dabei arbeitet Allgaier<br />

für Top-Adressen der deutschen Industrie,<br />

ist teilweise bereits bei der Entwicklung von<br />

Produkten involviert und war auch schon für<br />

den US-Konzern Apple und den russischen<br />

Energieriesen Gazprom tätig.<br />

Frank Bolz’ Büro ähnelt<br />

einem privaten Arbeitszimmer<br />

– mit Holzboden,<br />

rotem Ledersofa, aber<br />

auch kleinen Dingen wie<br />

dieser Bronzeskulptur,<br />

einem Mitbringsel aus<br />

einem Spanien-Urlaub.<br />

mus oder sonstigen Diskriminierungsformen. Ich<br />

sehe Flüchtlinge nicht anders als andere Bewerber<br />

auch. Sie machen ganz normal ihre Arbeit. Woher<br />

sie jeweils kommen, spielt in unserem Haus keine<br />

Rolle.<br />

Aber …?<br />

Was wir spüren, dass aus anderen Ländern stammende<br />

Mitarbeiter oft eine große Leistungsbereitschaft<br />

mitbringen. Sie wollen lernen, vorankommen,<br />

sich hier ein Leben aufbauen. Ich sehe wenige<br />

Sozialschmarotzer. Wir haben optimale Voraussetzungen<br />

in Deutschland, bei aller Kritik. Gerade das<br />

duale Ausbildungssystem ist einmalig und etwas,<br />

das wir dringend stärken müssen. Die Verbindung<br />

aus Schule und Praxis lässt junge Menschen unheimlich<br />

wachsen.<br />

Schaffen Sie es Ihre Ausbildungsstellen zu besetzen?<br />

Ja, das schaffen wir. Aktuell haben wir 36 Auszubildende.<br />

Es gibt aber leider auch ab und zu Leute, die<br />

ihre Lehre abbrechen. Das empfinde ich als persönliche<br />

Niederlage. Ich habe den Anspruch, dass wir<br />

unseren Nachwuchs selbst ziehen. Die Ausbildung<br />

muss durch innerbetrieblichen Unterricht, durch<br />

eine Nähe zum Management und beidseitiges Feedback<br />

angereichert sein.<br />

Beidseitig?<br />

Das Feedback von Mitarbeitern bringt auch uns als<br />

Unternehmen weiter. Die jungen Menschen sollen<br />

sich alles anschauen können, was Allgaier ihnen<br />

bieten kann und dann gezielt in ihren bevorzugten<br />

Bereich gehen und sich dort weiterentwickeln können.<br />

Wir haben dafür auch unsere Personalabteilung<br />

stark umgebaut und einen Fokus auf Aus- und<br />

Weiterbildung gelegt. Die Fachkräfte werden auch


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

künftig nicht vom Himmel fallen. Jeder Mensch, der<br />

ins Unternehmen kommt, ist wertvoll und bringt<br />

neue Ideen und Gedanken gibt.<br />

Auch kritische?<br />

Ja, bitte. Wie sollen wir uns sonst weiterentwickeln?<br />

Ich möchte nicht als Chef gesehen werden, sondern<br />

als Teil des Ganzen. Dass jemand Verantwortung<br />

übernehmen muss und das Unternehmen Allgaier<br />

auch ein Stück weit nach außen repräsentiert, ist in<br />

Ordnung. Aber ich lebe von meinem Kollegen, der<br />

seit 30 Jahren an seiner Nagelmaschine die Köpfe,<br />

Seitenteile und Deckel für Transportverpackungen<br />

fertigt. Diese Menschen machen unseren Erfolg.<br />

Nur wenn sich Mitarbeiter wohlfühlen und sich entfalten<br />

können, wird das Unternehmen erfolgreich<br />

sein.<br />

Wie konsensorientiert kann so ein Führungsstil sein?<br />

Natürlich sind wir deshalb keine basisdemokratische<br />

Veranstaltung. Sicher muss man an einer bestimmten<br />

Stelle einen Punkt setzen. Aber am liebsten<br />

nach Diskussion und Abwägung. Wenn Sie mich<br />

in die Kistenfabrik stellen und mir sagen, dass ich<br />

eine Kiste nageln soll oder einen Lkw rückwärts<br />

einparken, wird das schwierig. Meine Kollegen machen<br />

das jeden Tag und sorgen damit für unseren<br />

Namen am Markt.<br />

Bei welchen Themen setzen Sie auf Digitalisierung?<br />

Extrem wichtig ist sie für optimale Tourenplanungen.<br />

Im Dispositionsbereich beschäftigen wir uns<br />

auch mit möglichen Einsatzfeldern für KI. Es geht<br />

darum, Wege zu finden, die unseren Disponenten<br />

die Arbeit erleichtern. Sie müssen gut und gerne 30<br />

Kritisches Feedback von<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern ist Allgaier-Chef<br />

Bolz wichtig: „Nur<br />

so können wir uns als<br />

Unternehmen weiterentwickeln.“<br />

WER‘S ERNST<br />

MEINT,<br />

DER STEHT<br />

AUF PAPIER.<br />

So wie ein Vertrag noch immer per Hand<br />

unterschrieben wird, werden die wirklich<br />

wichtigen Dinge ausgedruckt. Ob Brief,<br />

Broschüre oder Buch: Wir stehen auf Papier.<br />

Und realisieren Ihr faszinierendes Printprodukt.<br />

LEROUX-DRUCKEREI.DE


20<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

„Wer einsteigen möchte,<br />

findet einen Platz, muss<br />

sich seinen Weg aber auch<br />

erarbeiten“, sagt Frank<br />

Bolz über die Möglichkeiten<br />

der dritten Generation<br />

der Unternehmerfamilie.<br />

Das Interview führten<br />

Julia Kling und<br />

Alexander Bögelein,<br />

Redaktion<br />

unternehmen [!]<br />

Dokumentation:<br />

Ronja Gysin<br />

Fotos: Marc Hörger<br />

Lkw mit Ladungen und Rückladungen jonglieren.<br />

Im Logistikbereich kann uns die Digitalisierung helfen,<br />

näher am Kunden zu sein, Bedarfe zu erkennen<br />

und möglichst an deren Produktionspläne angeschlossen<br />

zu sein. Es gibt auch andere Projekte, etwa<br />

die Optimierung der Workflows in unseren Zentralbereichen.<br />

Wie kriegen Sie das als Mittelständler hin?<br />

Um das alles zu meistern, halten wir eine für uns<br />

relativ große IT-Abteilung mit sechs Mitarbeitern<br />

vor. Es ist uns wichtig, dass wir alle IT-Systeme unserer<br />

Kunden kennen und lesen können. Deshalb<br />

investieren wir stark in diesen Bereich.<br />

Was war für Sie persönlich der prägendste Moment<br />

als Unternehmer?<br />

Ich könnte jetzt zurück in die Historie gehen, als<br />

unser Gründer plötzlich verstorben ist und die Familie<br />

mit unglaublicher Stärke weitergemacht hat.<br />

Das war eine sehr prägende Zeit.<br />

Und aktuell?<br />

Da ist es die Verschmelzung zur Allgaier GmbH.<br />

Den Gedanken zu entwickeln, wo wir gemeinsam<br />

hinwollen und wie wir die Firma zukunftssicher<br />

weiterentwickeln. Und zu sehen, wie die Vision<br />

Wirklichkeit wird. Das ist eine große Herausforderung,<br />

die mir sehr viel Freude macht. Mit der GmbH<br />

bauen wir das Unternehmen in Strukturen und Abläufen<br />

so auf, dass die junge Generation der Familie<br />

nicht ins Unternehmen einsteigen muss.<br />

Wie sieht es mit der Nachfolge aus?<br />

Meine Schwiegermutter Hildegard Allgaier und ihre<br />

drei Töchter leiten das Unternehmen. Die nächste<br />

Generation besteht aus sieben jungen Menschen<br />

zwischen 17 und 26 Jahren – alle noch in der Ausbildung<br />

oder im Studium. Es war und ist uns ein großes<br />

Anliegen, dass die Kinder sich frei entfalten<br />

können. Gleichzeitig steht die Türe immer offen.<br />

Wir organisieren regelmäßig Veranstaltungen für<br />

die Kinder, in denen wir sie über das Unternehmen<br />

informieren. Sie sollen wissen, was Allgaier ist, was<br />

es uns bedeutet. Aber ohne die Erwartung, dass sie<br />

bei uns einsteigen müssen – jedoch können. Dabei<br />

ist auch wichtig: Nur, weil jemand den Namen Allgaier<br />

trägt, ist er oder sie nicht der Kapitän. Dafür<br />

ist das Unternehmen zu wertvoll. Wer einsteigen<br />

möchte, findet einen Platz, muss sich seinen Weg<br />

aber auch erarbeiten.


unternehmen [!] RESSORT 21<br />

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Der Schutz von Rechenzentren und Firmendaten muss zur Chefaufgabe werden, sagen Experten. Häufig ist es das noch nicht.<br />

Unsichtbar, aber real – die<br />

Angreifer aus dem Netz<br />

Cyberkriminalität Die meisten Betriebe kennen Attacken aus dem Internet. Gut gerüstet<br />

sind jedoch die wenigsten. Dabei kann es schnell um das Überleben der Firma gehen.<br />

Es sind besorgniserregende<br />

Zahlen, die der Digitalverband<br />

Bitkom erhoben und im<br />

Sommer veröffentlicht hat:<br />

Durch Cyber-Diebstahl, -Spionage<br />

und -Sabotage ist der deutschen<br />

Wirtschaft innerhalb der letzten<br />

zwölf Monate ein Gesamtschaden<br />

von 223 Milliarden Euro entstanden.<br />

Das bedeutet eine Verdoppelung innerhalb<br />

der letzten zwei Jahre.<br />

Fast alle Unternehmen waren laut<br />

der Bitkom-Auswertung bereits von<br />

Angriffen aus dem Internet betroffen<br />

– so wie kürzlich das Bauunternehmen<br />

Leonhard Weiss mit Stammsitz<br />

in Göppingen. Oder in Freiburg<br />

– dort konnte der Versandunternehmer<br />

Waschbär drei Monate<br />

nicht richtig arbeiten, weil Daten<br />

verschlüsselt wurden und deren<br />

Freigabe erpresst wurde. Lieferungen<br />

waren nur noch teilweise möglich.<br />

Auch Fertigungshersteller von<br />

Dieselinjektoren waren betroffen<br />

und ebenfalls über Monate nicht in<br />

der Lage, die Produktion ordnungsgemäß<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Den Verbrechern geht es fast immer<br />

um hohe Lösegeldforderungen,<br />

die in Kryptowährung beglichen<br />

werden müssen. Und die Opfer zahlen,<br />

denn sie haben meist keine andere<br />

Wahl. Wenn Produktions- oder<br />

Geschäftsbetrieb lahmgelegt sind,<br />

wird für die betroffenen Betriebe<br />

daraus schnell eine Überlebensfrage.<br />

Zehn Prozent aller deutschen<br />

Zur Person<br />

Sebastian Artz<br />

vom Verband Bitkom<br />

vertrat dieses Jahr<br />

als Sachverständiger<br />

die Perspektive der<br />

Wirtschaft in der öffentlichen<br />

Anhörung<br />

zum IT-Sicherheitsgesetz<br />

2.0 im Ausschuss<br />

des Deutschen<br />

Bundestags.<br />

Firmen fürchten laut Verbandsumfrage<br />

wegen der Online-Attacken inzwischen<br />

um ihre Existenz.<br />

Angriffsflächen vergrößern sich<br />

„Mit voranschreitender Digitalisierung<br />

als solcher vergrößern sich<br />

auch die Angriffsflächen“, resümiert<br />

Sebastian Artz, Bereichsleiter Cyber-<br />

& Informationssicherheit beim<br />

Verband Bitkom. Die Corona-Pandemie,<br />

bei der viele Belegschaften<br />

ins Home-Office migrierten, verursachte<br />

noch einmal einen besonderen<br />

Schub, da sich damit ein weiteres<br />

Öffnungstor für Kriminelle erschloss.<br />

„Die organisierte Kriminalität<br />

hat parallel stark zugenommen,<br />

weil heutzutage Cyberangriffe ohne


unternehmen [!] VERANTWORTEN 23<br />

Foto: © Gorodenkoff/shutterstock.com<br />

Vieler Firmen schulen ihre Mitarbeiter: Sie sind die größte Schwachstelle<br />

– vor allem bei echt anmutenden Phishing-Mails.<br />

FOTO: © GORODENKOFF/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Pro Tag<br />

entstehen<br />

300 000 neue<br />

Varianten von<br />

Schadcodes.<br />

Sebastian Artz<br />

Bitkom-Experte<br />

große IT-Kenntnisse von Kriminellen<br />

gefahren werden können<br />

und man Unternehmen damit so<br />

gut erpressen kann“, sagt Artz.<br />

„Und das zwar nicht nur mit der<br />

Verschlüsselung von Daten,<br />

sondern auch mit dem Diebstahl<br />

sensibler Daten und der Drohung<br />

der Veröffentlichung.“<br />

Laut Bitkom-Experten ist das<br />

meistgenutzte Instrument der<br />

Cyber-Gangster die Phishing-Mail,<br />

entweder als Massenversendung<br />

oder individuell<br />

zugeschnitten auf eine bestimmte<br />

Person. Die Schadsoftware<br />

wird meist beim Öffnen von Anhängen<br />

solcher Mails auf das<br />

Endgerät gespielt und kann sich<br />

dann auf das gesamte Unternehmensnetzwerk<br />

verbreiten, wenn<br />

keine oder nicht ausreichende<br />

interne Schutzwälle eingezogen<br />

wurden. Softwareschwachstellen,<br />

etwa wenn Updates nicht<br />

aktualisiert werden, bieten weitere<br />

Möglichkeiten für virtuelle<br />

Eindringlinge.<br />

Schadsoftware per Mail<br />

Auch wenn die Zentralstelle zur<br />

Bekämpfung der Internetkriminalität<br />

(ZIT) in Frankfurt in Zusammenarbeit<br />

mit den Strafverfolgungsbehörden<br />

der Niederlande,<br />

der Ukraine, Litauens,<br />

Frankreichs, Großbritanniens,<br />

Kanadas und den USA die Infrastruktur<br />

der weltweit als am ge-<br />

Sicherheitsbeauftragte/r<br />

Erstschulung<br />

18. November <strong>2021</strong> in Vollzeit<br />

Bildungsakademie Ulm<br />

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24<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Erste Hilfe im Notfall<br />

Neben den grundsätzlichen<br />

klassischen Vorsichtsmaßnahmen<br />

wie stets aktualisierte<br />

Firewalls und Softwareupdates<br />

sollten sich die Verantwortlichen<br />

in den Unternehmen<br />

grundsätzlich darüber Klarheit<br />

verschaffen, welche Bereiche,<br />

Daten und Informationen überhaupt<br />

geschützt werden sollten<br />

Ist ein Unternehmen Opfer eines Cyber-Angriffs geworden, ist meist Hilfe von Experten nötig.<br />

FOTO: © DOTSHOCK/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Zur Person<br />

Michael Lück Der Kölner<br />

ist seit über 20 Jahren als<br />

Berater für Strategie- und<br />

Personalentwicklung tätig.<br />

Ungewöhnlich ist sein Konzept<br />

„Lichtlos“, mit dem er<br />

Workshops in völliger Dunkelheit<br />

durchführt.<br />

fährlichsten geltenden Schadsoftware<br />

„Emotet“ übernehmen<br />

und zerschlagen konnte, sind<br />

solche Erfolge eher die Ausnahme.<br />

Oberstaatsanwalt Benjamin<br />

Krause, Pressesprecher der ZIT,<br />

bestätigt, dass immer mal wieder<br />

Täter gefasst werden, vor allem<br />

wenn sie aus Deutschland<br />

heraus agieren.<br />

International vernetzt<br />

Durch die internationale Vernetzung<br />

der Kriminellen gelinge<br />

ihre Identifizierung aber nur<br />

selten. „Pro Tag“, ergänzt Artz,<br />

„entstehen 300 000 neue Schadcode-Varianten,<br />

die im Internet<br />

dazu kommen, pausenlos werden<br />

Angriffe auf Infrastrukturen<br />

gefahren.“<br />

Unternehmen<br />

verheimlichen<br />

Cyberattacken,<br />

weil sie um ihr<br />

Ansehen fürchten.<br />

Jens Fröhner<br />

IHK Digital<br />

Von Cyberangriffen betroffene<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

können sich in einem<br />

ersten Schritt an die Cyberwehr<br />

Baden-Württemberg,<br />

ein Projekt der Digitalisierungsstrategie<br />

des Landes,<br />

wenden. Die Experten dort<br />

leisten bislang ausschließlich<br />

am Telefon kostenlos und vertraulich<br />

erste Hilfe und schalten<br />

zur Vorfalldiagnose weitere<br />

IT-Fachleute dazu, die Sofortmaßnahmen<br />

empfehlen<br />

können. Stellt sich heraus,<br />

dass weitere Maßnahmen<br />

oder ein Einsatz vor Ort erforderlich<br />

sind, werden Experten<br />

zu vorab festgelegten Preisen<br />

vermittelt. Sobald der Schaden<br />

eingetreten beziehungsweise<br />

erkannt ist, raten die<br />

Experten der Cyberwehr dazu,<br />

sofort auffällige Bildschirminhalten<br />

zu fotografieren und<br />

Snapshots von virtuellen Infrastrukturen<br />

zu erstellen.<br />

Notfall-Rufnummer:<br />

0800-CYBERWEHR oder<br />

0800/29 23 79 347.<br />

Daher gilt Prävention als der<br />

einzig wirksame Schutz. Aber<br />

die Aufmerksamkeit für diese<br />

Problematik ist noch nicht so<br />

verbreitet wie es ihrer Bedeutung<br />

entspricht. Das betont Jens<br />

Fröhner, der federführend bei<br />

den baden-württembergischen<br />

IHK für das Thema Digitalisierung<br />

zuständig ist: „Die Geschäftsführungen<br />

müssen dafür<br />

noch mehr sensibilisiert werden.<br />

Brandschutzübungen beispielsweise<br />

sind an der Tagesordnung,<br />

aber Simulationen, um<br />

mit Cyberangriffen umzugehen,<br />

finden kaum statt.“ Zudem verheimlichten<br />

viele Betriebe, dass<br />

sie Opfer einer Cyberattacke geworden<br />

sind, weil sie befürchten<br />

ihr Ansehen zu verlieren.<br />

und wo entsprechend die<br />

Schwachstellen liegen können<br />

rät Steven Arzt, Leiter der Abteilung<br />

Secure Software Engineering,<br />

Fraunhofer Institut für<br />

Sichere Informationstechnologie<br />

SIT in Darmstadt.<br />

Schwachstellen identifizieren<br />

Und Markus Grau von Purestorage<br />

ergänzt, dass das frühe Erkennen<br />

einer möglichen Attacke<br />

wichtig sei. „Da auch im Mittelstand<br />

die IT-Umgebungen und<br />

Datenvolumen immens gewachsen<br />

sind, können IT-Teams und<br />

deren Experten alleine dies<br />

nicht leisten. Der Einsatz künstlicher<br />

Intelligenz entlastet die<br />

IT-Teams und erweitert deren<br />

Möglichkeiten deutlich, Angriffe<br />

schnell zu erkennen und rasch<br />

zu handeln.“<br />

Die meisten Fachleute im Cyberbereich<br />

mahnen aber auch,<br />

den „menschlichen Faktor“<br />

nicht außer Acht zu lassen. So<br />

auch der Kölner Strategieberater<br />

im Bereich IT-Security Michael<br />

Lück. Als Kooperationspartner<br />

der Cyber Alliance des<br />

Bundesamtes für Sicherheit in<br />

der Informationstechnik führt<br />

der Trainer und Coach regelmä-


unternehmen [!] VERANTWORTEN 25<br />

FOTO: © FIRMENFOTO<br />

Um Unregelmäßigkeiten an besonderen Tagen wie Hausmessen oder an Wochenenden zu erkennen,<br />

braucht es nicht nur Technik, sondern auch Fachkräfte.<br />

ßig Workshops und Schulungen<br />

durch, um Mitarbeiter in den<br />

Unternehmen zu sensibilisieren.<br />

„Bei der Unmenge an Daten,<br />

die täglich über den Bildschirm<br />

flimmern, ist das Gespür,<br />

das Bauchgefühl oder die Intuition<br />

entscheidend“, sagt er und<br />

ergänzt: „Das Empfinden ‚Achtung,<br />

hier könnte etwas nicht<br />

stimmen‘ ist von besonderer Bedeutung.“<br />

Denn Menschen, die<br />

schon seit Jahren im Unternehmen<br />

arbeiten und ganz genau<br />

wissen, wie die Datennetze an<br />

besonderen Tagen wie etwa<br />

Messen, Betriebsurlaub, Feiertage,<br />

Wochenende oder bei bestimmten<br />

Prozessen wie Wartungsarbeiten<br />

oder dem Anfahren<br />

neuer Produktionsstraßen<br />

reagieren. „Sie haben oft ein gutes<br />

Gespür für Anomalien.“<br />

Unbekannte Anomalien gelten<br />

als Gefahren-Indikatoren. Es<br />

sei eine wichtige Führungsaufgabe,<br />

dieses Gespür ernst zu<br />

nehmen, die Kollegen und Kolleginnen<br />

dafür zu sensibilisieren<br />

und das Bewusstsein zu<br />

schärfen.<br />

Ganz wichtig, so Lück: Der<br />

Bereich Cybersicherheit muss<br />

direkt bei der Geschäftsführung<br />

angesiedelt sein, am besten mit<br />

einer eigenen Abteilung oder einem<br />

speziellen Team. [!]<br />

<br />

Wilfried Urbe<br />

www.swu.de


26<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Gingen geht<br />

eigene Wege<br />

Gewerbegebiet Nach dem Aus<br />

für den Gewerbepark Lautertal<br />

und dem Stillstand beim geplanten<br />

gemeinsamen Gewerbegebiet<br />

mit Süßen will Gingen nun<br />

parallel dazu eigene Flächen im<br />

Gebiet „Unter der Steingrube“<br />

prüfen. In der Gemeinde bestehe<br />

eine sehr große Nachfrage<br />

nach Gewerbeflächen, teilt Bürgermeister<br />

Marius Hick mit.<br />

Deshalb wurden als weitere Entwicklungsflächen<br />

vom Gemeindeverwaltungsverband<br />

Mittlere<br />

Fils-Lautertal der Gewerbepark<br />

Lautertal auf der Gemarkung<br />

Donzdorf und das interkommunale<br />

Gewerbegebiet „Auen“ auf<br />

den Gemarkungen Süßen und<br />

Gingen ausgewiesen.<br />

Kooperation mit<br />

Siemens<br />

Teamviewer Der Göppinger<br />

Software-Anbieter Teamviewer<br />

ist eine Partnerschaft mit Siemens<br />

Healthineers eingegangen.<br />

Der sogenannten Remote-Scanning-Service<br />

sei ein wichtiger<br />

Schritt bei der Bekämpfung des<br />

Fachkräftemangels im medizinisch-technischen<br />

Bereich.<br />

Wescan, wie der neue Service<br />

heißt, versetze Gesundheitsversorger<br />

in die Lage, auch bei<br />

Mangel an medizinisch-technischem<br />

Personal weiterhin Untersuchungen<br />

mittels Magnet re<br />

sonanztomographie (MRT)<br />

durchführen zu können. Derweil<br />

hat das Wachstum bei<br />

Teamviewer einen Dämpfer erhalten.<br />

Im zweiten Quartal verdiente<br />

das Unternehmen wegen<br />

deutlich gestiegener Kosten nur<br />

noch halb so viel wie ein Jahr<br />

zuvor. Der Nettogewinn lag zwischen<br />

April und Ende Juni bei<br />

14,7 Millionen Euro.<br />

Der Tower One entsteht in Frankfurt/Main.<br />

Gutes Raumklima aus Eislingen<br />

191 Meter hoch ist der 55-geschossige Hotel- und<br />

Büroturm „Tower One“ in Frankfurt hoch. Ausgestattet<br />

ist er mit Technologie aus Eislingen. Im Rahmen<br />

einer strategischen Partnerschaft bietet die Elektround<br />

Gebäudetchnikfirma Salvia gemeinsam mit der<br />

Stuttgarter M-WAY Solutions GmbH eine App-Lösung<br />

für digitales Gebäudemanagement an. der auf<br />

die Telefone geladenen „LuCas“-App werden Nutzer<br />

lers Boehringer wurde kernsaniert<br />

und bietet nun unterschiedlichen<br />

Einrichtungen des<br />

Handwerks Platz. Künftig sind<br />

die Kreishandwerkerschaft Göppingen,<br />

die Kfz-Innung Göppingen,<br />

eine neue Außenstelle der<br />

Handwerkskammer Region<br />

Stuttgart, die Innungskrankenkasse<br />

IKK classic mit ihrem Kundencenter<br />

und die private Handwerksversicherung<br />

Signal Iduna<br />

in dem Bürogebäude zu finden.<br />

nehmen will mit dieser Technik<br />

weitere Getränke aus Wiesenobst<br />

herstellen. Auf der neuen<br />

Anlage werden Trauben- und<br />

Apfelweine nach Bio-Standard<br />

produziert, jeweils verfeinert<br />

mit Blüten und Gewürzen<br />

Brotbier aus<br />

Gruibingen<br />

Foto: Marcus Fehse/Isidoo GmbH/CA IMMO<br />

in Räumen erkannt und diese stellen sich individuell<br />

selbst auf die jeweilige Person ein. Darüber hinaus<br />

kann etwa mit Sensoren auch der CO 2<br />

-Gehalt im<br />

Raum gemessen und die Belüftung entsprechend<br />

angepasst werden. Möglich ist das durch das von<br />

M-Way entwickelte Kommunikationsverfahren der<br />

einzelnen Komponenten. Mit einem Präsenzmelder<br />

soll zudem die Flächennutzung optimiert werden.<br />

Brot als Bier bezeichnet werden<br />

darf, ist der Bierverordnung zu<br />

verdanken. Sie sieht eine Ausnahmegenehmigung<br />

für „besondere<br />

Biere“ vor. Der Brotanteil<br />

beträgt den Angaben zufolge<br />

mindestens 30 Prozent.<br />

Andere Pläne<br />

fürs „Agnes“<br />

Platz fürs<br />

Handwerk<br />

Eröffnung Nach zwei Jahren<br />

Umbauzeit ist das Haus des<br />

Handwerks in der Stuttgarter<br />

Straße in Göppingen feierlich eröffnet<br />

worden. Das ehe ma lige<br />

Gebäude des Maschinenherstel-<br />

Alkoholfrei dank<br />

Vakuum<br />

Getränke Die Schlater Manufaktur<br />

Jörg Geiger hat eine Entalkoholisierungsanlage<br />

in Betrieb<br />

genommen. Sie arbeitet auf<br />

Basis der besonders schonenden<br />

Vakuummethode. Das Unter-<br />

Braukunst Die Gruibinger<br />

Lamm-Brauerei Hilsenbeck hat<br />

ein Verfahren entwickelt, mit<br />

dem sie aus Brot Bier braut. Die<br />

Braumeister Hans-Dieter und<br />

Christoph Hilsenbeck möchten<br />

damit das Bewusstsein für<br />

Nachhaltigkeit fördern. Ein Patentierungsverfahren<br />

läuft, während<br />

das Getränk selbst bereits<br />

auf dem Markt ist. Dass das Gebräu<br />

trotz der Verwendung von<br />

Handel Die Investoren des<br />

„Agnes“ haben ihre Pläne geändert.<br />

Statt eines reinen Einkaufszentrum<br />

soll nun in der Göppinger<br />

Bleichstraße ein „multifunktionales<br />

Stadtquartier“ entstehen,<br />

das im Frühjahr 2022<br />

eröffnet wird. Neben einer Kita<br />

zieht auch ein Fitnessstudio ein.<br />

Bisher sind gut 50 Prozent der<br />

18 000 Quadratmeter reinen<br />

Verkaufsfläche vermietet. [!]


DER JÄGERSBERG<br />

Oberstdorf<br />

ALLES AUSSER GEWÖHNLICH<br />

Auf 895 Metern erwartet Sie in herrlicher<br />

Alleinlage – mitten in der Natur – ein Kleinod<br />

für einen außergewöhnlichen Urlaub. An einem<br />

Südhang mit freiem Bergblick gelegen,<br />

bietet Der Jägersberg alles, was man sich im<br />

Urlaub nur wünschen kann. In traditioneller<br />

und hochwertiger Holzbauweise präsentiert<br />

sich das Chalet gleichzeitig als heimeliges<br />

als auch exklusives Urlaubszuhause.<br />

Die 4 Wohnungen sind <strong>10</strong>0 – 150 m² groß<br />

und bieten jeweils Raum für zwei bis sechs<br />

Personen.<br />

LUXUS TRIFFT GEMÜTLICHKEIT<br />

Private Sauna, gemütlicher Schwedenofen,<br />

freistehende Badewanne und Freiluftbalkon<br />

sorgen am Jägersberg in jeder der 4 Wohnungen<br />

für luxuriöse Gemütlichkeit. Das<br />

Highlight ist jedoch unbestreitbar der traumhafte<br />

Bergblick. Die großen Fensterfronten<br />

gewähren freie Sicht auf den Hauptkamm<br />

der Allgäuer Alpen. Auch im ganzjährig<br />

beheizten Infinity Pool mit chlorfreiem<br />

Bergquellwasser genießen Sie Sommer wie<br />

Winter beim Schwimmen das Bergpanorama.<br />

Wer eine exklusive und unvergessliche<br />

Location für den Urlaub, einen besonderen<br />

Anlass oder eine Incentive-Reise sucht, hat<br />

mit dem Jägersberg ein Traumdomizil im<br />

Allgäu gefunden.<br />

KONTAKT<br />

DER JÄGERSBERG | Luxusferienwohnungen<br />

Jägersberg 1<br />

87538 Fischen<br />

T +49 (0)8322 800 3<strong>10</strong><br />

M +49 (0)171 2758398<br />

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I www.jaegersberg.de


Auf Intensivstationen ist Zeit ein kostbares Gut. Die Firma TZM hat eine Sprache für die Maschinen verschiedener Hersteller entwickelt.<br />

FOTO: © BEERKOFF/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Stille Helfer für Frühchen<br />

Medizintechnik Die TZM GmbH macht mit ihrem Gerät UMG den Alltag auf Intensivstationen<br />

leichter und leiser. Zudem bauen die Göppinger mit an einer Infrastruktur, damit<br />

Patienten dank Künstlicher Intelligenz besser versorgt werden können.<br />

Zeit auf Intensivstationen<br />

sollte für die Behandlung<br />

der Patienten zur Verfügung<br />

stehen und nicht beim Abschreiben<br />

von medizinischen Werten<br />

verschwendet werden – das war<br />

eines der Motive des Göppinger<br />

Software-Unternehmens TZM bei<br />

der Entwicklung des „Universal Medical<br />

Gateway“, kurz „UMG“. Das<br />

erste eigene Medizingerät der Göppinger<br />

„übersetzt“ die Protokolle<br />

verschiedener medizinischer Maschinen<br />

unterschiedlicher Hersteller<br />

in eine „Sprache“.<br />

Bislang „verstehen“ sich die Geräte<br />

oft nicht untereinander, wenn<br />

sie von verschiedenen Herstellern<br />

stammen, erklärt Professor Rainer<br />

Würslin, Emeritus der Hochschule<br />

Esslingen am Campus Göppingen<br />

sowie TZM-Gesellschafter. Bis heute<br />

müssen daher kostenintensive<br />

Umprogrammierungen und Neuzulassungen<br />

vorgenommen werden,<br />

oder eben Werte vom Personal per<br />

Hand abgeschrieben werden. Der<br />

„Übersetzer“ muss dagegen einfach<br />

nur angesteckt werden.<br />

Und er hat einen weiteren Vorteil,<br />

weswegen TZM schon mehr als<br />

<strong>10</strong>0 Geräte an Frühchenstationen in<br />

der Schweiz geliefert hat. Der Hintergrund:<br />

Studien haben ergeben,<br />

dass durch beständiges Piepsen diverser<br />

Geräte Hörschäden bei den<br />

kleinen Patienten entstanden waren.<br />

Durch das TZM-Produkt können die<br />

Alarmsignale nun nach außerhalb<br />

des Hörbereichs der Babys geleitet<br />

werden. Denn das Gerät darf auch<br />

Alarmsignale übertragen. Für die<br />

Zulassung von UMG als Medizingerät<br />

mussten 150 verschiedene Doku-<br />

Zur Person<br />

Rainer Würslin ist<br />

seit 2017 Gesellschafter<br />

der TZM<br />

GmbH. Zuvor hatte<br />

er mehr als 23 Jahre<br />

als Professor für<br />

Elektrotechnik und<br />

Elektronik an der<br />

Hochschule Esslingen<br />

gearbeitet.<br />

mente eingereicht werden, die Firma<br />

sei intensiv geprüft, regelrecht<br />

zerlegt worden, erklärt Würslin. Die<br />

Zulassungsvoraussetzungen bei Medizingeräten<br />

sind umfangreich.<br />

Auch eine permanente (24/7)-Erreichbarkeit<br />

beim Hersteller muss<br />

beispielsweise gewährleistet sein.<br />

Bereits seit 20 Jahren entwickelt<br />

TZM für Geräte der Firma Philips<br />

Treiber. Um diese Prozesse zu verkürzen<br />

und mehrere Hersteller ansprechen<br />

zu können, entwickelte<br />

TZM Software und mit UMG nicht<br />

nur sein erstes Medizingerät, sondern<br />

auch das derzeit einzige derartige<br />

herstellerunabhängige Produkt<br />

auf dem Markt.<br />

Gerade über die verschiedenen<br />

Hersteller kommt TZM mit UMG<br />

nun auch in die Kliniken. Denn diese<br />

wollen ihre Produkte dort verkau-


unternehmen [!] MACHEN 29<br />

Vier Gesellschafter, 40 Beschäftigte<br />

fen, auch wenn bereits Geräte<br />

anderer Hersteller vorhanden<br />

sind.<br />

Hohe Entwicklungskosten<br />

Bei TZM sind Überzeugungstäter<br />

am Werk. Denn die Entwicklung<br />

in den Jahren 20<strong>10</strong> bis 2014<br />

verschlang hohe Summen. Wie<br />

sehr die Entwickler von ihrem<br />

Produkt überzeugt sind und<br />

wieviel Herzblut darin steckt,<br />

wird nicht zuletzt am Umstand<br />

deutlich, dass TZM keine<br />

Fremdschulden hat und zwei<br />

Millionen aus eigenen Mitteln<br />

investiert wurden. Für Zertifizierungsverfahren,<br />

den Aufbau<br />

eines Vertriebs und bis UMG<br />

auf dem Markt war, vergingen<br />

Jahre, die das 40-Mann-Unternehmen<br />

beinahe an seine Belastungsgrenze<br />

brachten, sagt<br />

Würslin beispielsweise mit<br />

Blick auf die EU-Verordnung<br />

über Medizinprodukte. Diese<br />

habe bereits mehrere kleine Entwicklungsfir-<br />

men zur Aufgabe<br />

gebracht.<br />

Herausfordernd<br />

ist auch<br />

Bei Ersparnis<br />

von ein bis zwei<br />

Arbeitsstunden pro<br />

Tag rechnet sich das<br />

schnell.<br />

der Vertrieb.<br />

Denn, es müssen<br />

sowohl<br />

Ärzte, „ITler“<br />

als auch Einkäufer<br />

über-<br />

TZM-Gesellschafter<br />

Rainer Würslin<br />

zeugt werden.<br />

Zuhilfe kommen die Zahlen.<br />

Eine UMG-Anbindung koste<br />

zwischen <strong>10</strong>00 und 2000 Euro,<br />

Leasing im Monat rund 50 Euro,<br />

es gebe verschiedenste individuelle<br />

Preismodelle. Bedenke<br />

man aber die Ersparnis von ein<br />

bis zwei Arbeitsstunden pro<br />

Tag, rechne sich eine solche Anschaffung<br />

schnell, erläutert<br />

Würslin. Nicht nur in finanzieller<br />

Hinsicht, sondern auch unter<br />

dem Gesichtspunkt der Arbeitsplatzattraktivität.<br />

Zum Vergleich:<br />

ein Beatmungsgerät koste<br />

rund 50 000 Euro, sagt der<br />

TZM-Gesellschafter.<br />

Auch die Folgen der Corona-Pandemie<br />

belasten das Geschäft<br />

des Göppinger Unternehmens.<br />

Nun bieten sich aber gerade<br />

hier neue Einsatzmöglichkeiten.<br />

Inzwischen sei klar,<br />

welche unterschiedlichen Gesundheitsdaten<br />

von Patienten<br />

zur Beurteilung von deren Prognose<br />

relevant seien, erzählt<br />

Würslin. Damit könne UMG helfen,<br />

Fortschritte bei der Therapie<br />

zu erzielen.<br />

TZM arbeitet auch an einem<br />

größeren System mit, das von einem<br />

Forschungskonsortium<br />

entwickelt wird. Diesem gehören<br />

fünf Unikliniken in Deutschland<br />

an. Darunter ist die Charité<br />

in Berlin, an der derzeit ein Pilotprojekt<br />

mit einem Anwendungsfall<br />

auf einer Demo-Intensivstation<br />

läuft: Es geht darum,<br />

Patienten bereits auf Intensivstationen<br />

zu mobilisieren, und<br />

damit die Reha zu verkürzen.<br />

Dazu kann beitragen, dass Daten<br />

von bis zu zwölf medizinischen<br />

Geräten nun auf einem<br />

Zielsystem zusammengeführt<br />

werden. Das Coronathema ist<br />

ein weiterer Anwendungsfall innerhalb<br />

des Forschungsvorhabens<br />

„AIQNET“, an dem 16 Unternehmen<br />

beteiligt sind. Ziel ist<br />

eine eigene europäische<br />

Cloudplattform<br />

für den<br />

Austausch klinischer<br />

Daten.<br />

Würslin<br />

sieht gute<br />

Wachstumsperspektiven<br />

für TZM, auch<br />

weil er davon<br />

ausgeht, dass die Kliniken künftig<br />

Künstliche Intelligenz (KI)<br />

intensiver nutzen werden. Je<br />

mehr Kliniken auf diese Weise<br />

Daten zur Verfügung stellten,<br />

umso mehr Anwendungsfälle<br />

und damit Erkenntnisse könnten<br />

für medizinischen Fortschritt<br />

und die Behandlung der<br />

Patienten genutzt werden.<br />

Würslin: „KI lebt von der Anzahl<br />

der Daten“.<br />

Im Jahr 2020 ist das Unternehmen<br />

in das bisherige Team-<br />

Viewer-Gebäude umgezogen.<br />

Das sei nicht nur eine räumliche<br />

Veränderung, sondern auch ein<br />

Bekenntnis zum Standort: TZM<br />

bleibe „voll und ganz in Göppingen“,<br />

betont Rainer Würslin.<br />

Geleitet wird der Medizintechnik-IT-Spezialist<br />

von Geschäftsführer<br />

Markus Uttikal, der seit<br />

einem Vierteljahrhundert für<br />

TZM arbeitet. [!] Axel Raisch<br />

Geschäftsführer Markus Uttikal mit dem „Übersetzer“.<br />

Die TZM GmbH ist<br />

aus einem 1991 gegründeten<br />

Steinbeis-Transferzentrum<br />

hervorgegangen,<br />

das Anwendungen<br />

für<br />

Medizintechnik,<br />

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Autoindustrie und<br />

Maschinenbau entwickelte.<br />

Gründer<br />

waren vier Professoren<br />

des Campus<br />

Göppingen. Heute<br />

ist TZM eine GmbH<br />

mit vier Gesellschaftern,<br />

20 Prozent<br />

entfallen auf<br />

Steinbeis. 2020 erwirtschaftete<br />

TZM<br />

mit mit 40 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz<br />

von circa 4<br />

Millionen Euro.<br />

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FOTO: GIACINTO CARLUCCI


spezial<br />

30<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Standort<br />

im Porträt<br />

Gestärkt<br />

aus der<br />

Krise<br />

Stadtentwicklung Eislingen muss sich in<br />

direkter Nachbarschaft zur großen<br />

Kreisstadt Göppingen behaupten. Trotz der<br />

Konkurrenz verfügt die Stadt im FIlstal über<br />

einen breiten Branchenmix und geht mit<br />

gestiegenen Steuereinnahmen aus der<br />

Corona-Krise.<br />

Eislingen<br />

www.swp-unternehmen.de<br />

Eislingen hat eine Tradition<br />

als Industriestadt. In<br />

den letzten Jahren siedelten<br />

sich in der Großen<br />

Kreisstadt auch vermehrt Unternehmen<br />

der Elektronik- und<br />

IT-Branche an. Um in Konkurrenz<br />

zur Nachbarstadt Göppingen<br />

auch als Einzelhandelsstandort<br />

mit lebendiger Innenstadt bestehen<br />

zu können und attraktiv<br />

zu bleiben, unternimmt die<br />

22 000-Einwohner-Kommune<br />

seit einigen Jahren große Anstrengungen.<br />

Wir haben in die<br />

Verbesserung<br />

der Infrastruktur<br />

sehr viel<br />

investiert.<br />

Klaus Heininger<br />

Oberbürgermeister<br />

Wir sprachen mit Oberbürgermeister<br />

Klaus Heininger über<br />

die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts<br />

Eislingen im<br />

Fils tal.<br />

Beginnen wir mit den harten Fakten<br />

und Zahlen: Wie sieht es in<br />

Eislingen aus mit Unternehmen<br />

und Beschäftigten?<br />

Eislingen hat in den letzten Jahren<br />

eine sehr dynamische Entwicklung<br />

genommen, sowohl<br />

hinsichtlich der Einwohnerzahl<br />

als auch bei den sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten.<br />

Statt eines großen Global Players<br />

haben wir eine breit gefächerte<br />

und vielfältige Gewerbestruktur.<br />

Das macht uns robust und krisenfest,<br />

da wir bei der Gewerbesteuer<br />

nicht von einer Branche<br />

und einem Betrieb abhängig<br />

sind.<br />

Mit der Corona-Pandemie haben<br />

wir einen großen Krisentest hinter<br />

uns. Wie geht Eislingen aus dieser<br />

Zeit hervor?<br />

Während in vielen Kommunen<br />

die Gewerbesteuereinnahmen<br />

eingebrochen sind, sind sie in<br />

Eislingen sogar gestiegen.<br />

Wie sieht der Gewerbemix, der für<br />

diese beeindruckenden Zahlen<br />

sorgt, aus?<br />

Das Besondere ist, dass wir nach<br />

wie vor etliche Zulieferbetriebe<br />

der Automobilindustrie und Firmen<br />

im Maschinenbau haben,<br />

also aus den klassischen Branchen<br />

des Filstals. Gleichzeitig haben<br />

wir leistungsstarke Traditionsbetriebe<br />

wie Zeller + Gmelin,<br />

Hinterkopf, Benecke Kaliko/<br />

Continental, Herrlinger, EMAG,<br />

und Stahlbau Nägele um nur einige<br />

zu nennen. Hinzu kamen in


unternehmen [!] SPEZIAL 31<br />

MERK DEN<br />

UNTERSCHIED!<br />

FOTO: STADT EISLINGEN<br />

Ein kleiner Einblick in unsere Leistungen:<br />

• Gestaltung von Wänden und Decken mit<br />

verschiedenen Materialien: Tapeten, Stoffe, Putze...<br />

• Spritzlackieren von Möbeln, Türen, Gittern...<br />

in unserer Lackierwerkstatt<br />

• Verlegen von hochwertigen Design- und<br />

Kautschukbelägen, Teppichböden...<br />

• Fassadensanierung, Betonschutz, Betoninstandsetzung<br />

seit 1925<br />

Merk GmbH<br />

Schmalzgartenweg <strong>10</strong><br />

73054 Eislingen/Fils<br />

Tel. 07161/89196<br />

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Der parteilose Oberbürgermeister Klaus Heininger freut sich über<br />

die Entwicklung seiner Kommune. Ein funktionierendes Stadtmarketing<br />

hat bislang auch den Einzelhandel in der Stadt gehalten.<br />

den letzten zehn Jahren viele<br />

kleine und mittelständische Betriebe<br />

des Elektronik- und Digitalsektors,<br />

wie Pusch Data, Prinzing<br />

Elektrotechnik und Salvia<br />

Gebäudetechnik.<br />

Das heißt, die Stadt Eislingen ist<br />

auch hinsichtlich Digitalisierung<br />

gut aufgestellt?<br />

Über 95 Prozent der Gewerbebetriebe<br />

können heute bereits mit<br />

<strong>10</strong>00Mbit/s versorgt werden. Die<br />

wenigen, die noch fehlen, werden<br />

derzeit angeschlossen.<br />

Neben der Infrastruktur 2.0 sind<br />

natürlich auch Straßen wichtig,<br />

gerade wenn auch klassische Industriebetriebe<br />

den Gewerbemix<br />

bereichern …<br />

Und genau deshalb haben wir<br />

auch in die Verbesserung dieser<br />

Infrastruktur in den vergangenen<br />

Jahren sehr viel investiert. Für<br />

unsere Gewerbebetriebe waren<br />

der Ausbau der Schloßstraße sowie<br />

der Neubau der Osttangente<br />

sehr wichtig. Damit konnte<br />

dem Wunsch der Betriebe Rechnung<br />

getragen werden, eine<br />

schnelle und zuverlässige Anbindung<br />

an das überörtliche Straßennetz<br />

zu schaffen.<br />

Zur Attraktivität eines Gewerbestandortes<br />

gehören inzwischen<br />

auch sogenannte weichen Faktoren.<br />

Erfolgreiche Betriebe, die gleichzeitig<br />

interessante Arbeitgeber<br />

sind, brauchen auch ein attraktives<br />

Stadtumfeld. Nicht nur deshalb<br />

werden derzeit viele städtebauliche<br />

Projekte umgesetzt und<br />

die Stadt zukunftsfähig gemacht.<br />

Dazu zählt ein großer Umbau der<br />

Innenstadt mit der Schaffung einer<br />

erlebbaren Stadtmitte, die<br />

eine neue Aufenthaltsqualität<br />

bietet. Unseren Bahnhof haben<br />

wir zum Mobilitätspunkt ausgebaut,<br />

um dem veränderten Mobilitätsverhalten<br />

Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Es ist uns auch wichtig, Eislingen<br />

als Einzelhandelsstandort zu<br />

stärken und eine qualitätsvolle<br />

Kinderbetreuung zu sichern.<br />

Thema Einzelhandelsstandort:<br />

Auf diesem Feld kämpfen derzeit<br />

viele Kommunen. Ihre Nähe zu<br />

Göppingen dürfte das nicht gerade<br />

erleichtern?<br />

Durch die Nähe zum Mittelzentrum<br />

Göppingen liegt das Augenmerk<br />

für unsere Stadt auf dem<br />

Erhalt der vorhandenen Laden-<br />

Die Experten<br />

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32<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

So geht Stadtmarketing in Eislingen<br />

Einkaufsmöglichkeiten in der Eislinger Innenstadt<br />

FOTOS: GIACINTO CARLUCCI<br />

Im Rahmen eines ge mein schaft li chen Pro jekts des Ver bands Re gi on<br />

Stutt gart entstand am Eislinger Bahnhof ein Mobilitätspunkt.<br />

strukturen und der Dienstleistungsangebote.<br />

Mit der Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen<br />

soll den überwiegend inhabergeführten<br />

Betrieben eine sichere<br />

Zukunft ermöglicht werden.<br />

Denn auch der Dienstleistungssektor<br />

und der Handel stellen einen<br />

nicht unerheblichen Teil unserer<br />

Arbeitsplätze. Für unsere<br />

Stadt ist es deshalb wichtig, auch<br />

den Dienstleistern und dem Einzelhandel<br />

große Aufmerksamkeit<br />

zu schenken.<br />

Angesichts des in Nachbarschaft<br />

zu Göppingen erstaunlichen Handelsanteils<br />

scheinen Sie vieles<br />

richtig zu machen. Verraten Sie<br />

uns wie das geht?<br />

In den vergangenen Jahren wurde<br />

das Stadtmarketing in Zusammenarbeit<br />

mit den Eislinger<br />

Selbständigen zu einem zentralen<br />

Marketinginstrument ausgebaut.<br />

Zusammen haben wir seither<br />

einiges auf die Beine gestellt<br />

und umgesetzt. Gemeinsam abgestimmte<br />

Werbeaktionen, Verkaufsoffene<br />

Sonntage, Eventveranstaltungen,<br />

die tausende Menschen<br />

in die Stadt locken und<br />

städtebauliche Maßnahmen, die<br />

die Aufenthaltsqualität in der<br />

Stadt erhöhen, tragen bereits<br />

Früchte.<br />

Die Nähe zur Kreisstadt ist die eine<br />

Herausforderung, Corona war<br />

für den Einzelhandel bundesweit<br />

ein Nackenschlag. Wie hat man in<br />

Eislingen darauf reagiert?<br />

Wir haben parallel zu den Bundes-<br />

und Landesprogrammen<br />

kommunale Coronahilfen aufgelegt<br />

und unsere Läden, Gastronomen<br />

und Dienstleister beispielsweise<br />

mit Gutscheinen, Ersatzveranstaltungen<br />

zum Weihnachtsmarkt<br />

sowie<br />

Unterstützung<br />

des Einzelhandels<br />

mit Punktesammelaktion<br />

und<br />

Vereinsförderung<br />

Diverse Werbeaktionen<br />

für lokales<br />

Einkaufen und<br />

Nutzung von Click<br />

& Collect<br />

Begleitung der<br />

verkaufsoffenen<br />

Sonntage und Aktionswochen<br />

mit<br />

verschiedenen Aktionen<br />

wie Straßenmalen<br />

oder<br />

Schaufensterwettbewerb<br />

Gemeinsame Aktionen<br />

zum lokalen<br />

Einkaufen in der<br />

Adventszeit, etwa<br />

Aufmerksamkeit erzeugenden<br />

Schaufensteraktionen unterstützt.<br />

Das hört sich gut an. Ist Eislingen<br />

eine Insel der Seligen oder gibt es<br />

auch ungelöste Probleme?<br />

Die Große Kreisstadt Eislingen<br />

hat mit 1641 Hektar nur eine sehr<br />

kleine Gemarkung. Die zukünftige<br />

gewerbliche Entwicklung<br />

wird sich daher auf die Bestandspflege<br />

und Revitalisierung von<br />

Adventskalender,<br />

Auftritte auf dem<br />

Weihnachtsmarkt,<br />

Eislinger Weihnachtszauber<br />

Allgemeine Unterstützung<br />

bei der<br />

Entwicklung von<br />

Ideen und der Findung<br />

von Schwerpunktthemen<br />

Beschilderung der<br />

Ortseingänge und<br />

Gewerbegebiete<br />

Verbesserung des<br />

Geschäftsumfeldes<br />

und der Aufenthaltsqualität<br />

in der Innenstadt<br />

durch Aufwertung<br />

des öffentlichen<br />

Raums, insbesondere<br />

die Aktionen<br />

„<strong>10</strong>0 Bänke für<br />

Eislingen“ und<br />

Kampagne für<br />

mehr Sauberkeit<br />

Leerstandsmanagement,<br />

Beratung<br />

und Ansprechpartner<br />

für Gründer<br />

Teilnahme an<br />

Messen, Mitwirkung<br />

an Aktionen<br />

des Landkreises<br />

und der ESA<br />

Belebung der Innenstadt<br />

durch<br />

Events, insbesondere<br />

den Filstalrock<br />

Erreichung des<br />

Titel „Fairtrade<br />

Town“<br />

Gewerbebrachen konzentrieren<br />

müssen. Besonders deutlich wird<br />

unsere räumliche Begrenztheit<br />

anhand eines Vergleichs: Unsere<br />

Fläche ist nur doppelt so groß<br />

wie die der Gemeinde Börtlingen<br />

mit gerade einmal 1700 Einwohnern.<br />

Zukünftige Ansiedlungen<br />

werden sich demnach auf die<br />

wenigen noch freien Baulücken<br />

und mögliche Umnutzungsflächen<br />

konzentrieren müssen. [!]<br />

<br />

Axel Raisch


unternehmen [!] volksbank-goeppingen.de<br />

RESSORT 33<br />

Von Mittelstand zu Mittelstand.<br />

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34<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Zahlen, Daten<br />

& Fakten<br />

Stadtentwicklung Der Gewerbestandort Eislingen verfügt über eine stabile<br />

Wirrtschaftsstruktur. Das zeigt sich auch an der Zusammensetzung des<br />

Gewerbesteueraufkommens: Von rund 500 Betrieben steuern elf Betriebe die Hälfte bei.<br />

Sechs von zehn Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe.<br />

Einwohner (in Tausend)<br />

21,9<br />

19,7<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

5545<br />

1.<strong>10</strong>0<br />

4.440<br />

Einpendler<br />

in die Gemeinde<br />

2000 <strong>2021</strong><br />

SWP GRAFIK QUELLE: SWP, DPA<br />

1.850<br />

7.400<br />

7059<br />

Produzierendes Gewrbe<br />

Dienstleistungssektor<br />

SWP GRAFIK QUELLE: SWP, DPA<br />

Handel<br />

Auspendler<br />

in die Gemeinde<br />

FOTO: STADT EISLINGEN / GRAFIK: MAX MESCHKOWSKI, ALEN PAHIC


Anzeige<br />

unternehmen [!] RESSORT 35<br />

Teamarbeit, flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege zeichnen uns aus.<br />

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und Kosmetiktuben auf unseren<br />

Anlagen hergestellt und veredelt. Unsere Position<br />

als „Hidden Champion“ verdanken wir<br />

vor allem der hohen Kompetenz in der technischen<br />

Entwicklung und der Qualität unserer<br />

Produkte sowie unseren ca. 180 Mitarbeitern.<br />

Nachhaltigkeit gehört ohne jeden Zweifel zu<br />

den Begriffen, die heute und in den kommenden<br />

Jahren den gesellschaftlichen Diskurs auf<br />

vielen Ebenen prägen. Mit unseren Digitaldrucklösungen<br />

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wir Unternehmen der Verpackungsindustrie<br />

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36<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Ein Netz für alle Fälle<br />

Sicherheit Edim Heinzlers Mitarbeiter sind Kletterkünstler. In luftiger Höhe montieren sie<br />

Schutzkonstruktionen. Damit stellen sie sicher, dass in Bahnhöfen Züge rollen, in Stadien<br />

Fußball gespielt werden darf und verwirklichen ganz nebenbei die Vision ihres Chefs.<br />

FOTO: © FIRMENFOTO<br />

München im März 2015.<br />

Orkan Niklas fegt<br />

über Bayern. Über<br />

400 000 Menschen<br />

betreten und verlassen jeden<br />

Tag die denkmalgeschützten<br />

Hallen des Hauptbahnhofs<br />

München. Plötzlich löst sich<br />

durch den starken Wind eine<br />

der Tausenden von Scheiben<br />

aus dem Dach und fällt aus rund<br />

20 Metern Höhe in die Tiefe.<br />

Verletzt wird niemand. Zum<br />

Glück. Doch jetzt müssen<br />

schnellstmöglich Schutzmaßnahmen<br />

her. Netze sollen gespannt<br />

werden, die im Notfall<br />

weitere Scheiben auffangen.<br />

Doch der Bahnhofsbetrieb<br />

darf deswegen nicht stillstehen.<br />

Verschiedene Unternehmen<br />

werden angefragt, keine traute<br />

sich das schwierige Unterfangen<br />

zu. Eins war nämlich klar: Auch<br />

die Montage der Netze an einem<br />

maroden Dach würde schwierig<br />

werden. Am Ende blieb Heinzler<br />

Netzmontagen GmbH aus<br />

Weingarten übrig. Und das Vorzeige-Projekt<br />

begann.<br />

Schwindelfrei sollten die Mitarbeiter von Edim<br />

Heinzler sein. Die Netze hängen meist in großen<br />

Höhen wie hier in der BayArena in Leverkusen.<br />

Der größte deutsche Netzer<br />

Wer Visionen hat, der sollte zum<br />

Arzt gehen – so soll es der verstorbene<br />

Altkanzler Helmut<br />

Schmidt einst gesagt haben.<br />

Edim Heinzler hatte auch eine<br />

Vision, aber keine, die krankhaft<br />

gewesen wäre. Im Gegenteil. Sie<br />

hat ihn angetrieben und erfolgreich<br />

gemacht. Sein Ziel: Der<br />

größte Netzer Deutschlands zu<br />

sein. „Ich habe schnell gemerkt,<br />

dass das ein junger und dynamischer<br />

Markt ist, in dem man sehr<br />

viel verändern kann“, sagt der<br />

gebürtige Ravensburger. Mittlerweile<br />

ist aus einer kleinen<br />

Provinz-Firma ein Unternehmen<br />

geworden, das ganz oben<br />

mitspielt. Im wahrsten Sinne des<br />

Wortes.<br />

Münchner Hauptbahnhof,


auswirken können. „Wenn man<br />

mal jemandem aus der Patsche<br />

geholfen hat, vergisst der Kunde<br />

das nicht so schnell“, sagt<br />

Heinzler. Seine Firma führt er<br />

gemeinsam mit Ibrahim Mansur<br />

– und sollte es notwendig sein,<br />

übernimmt dieser auch persönlich<br />

die Montage. Geschäftsführer<br />

hin oder her.<br />

Die Netze des Unternehmens<br />

kommen überall da zum Einsatz,<br />

wo Bauten abgesichert werden<br />

müssen. Das kann Einfamilienhäuser<br />

genauso betreffen wie<br />

Autobahn-Brücken. „Uns geht<br />

es dann gut, wenn die Wirtschaft<br />

in Deutschland funktioniert.<br />

Wir müssen hoffen, dass<br />

gebaut und saniert wird“, sagt<br />

Heinzler. Dann habe sein Unternehmen<br />

viele Aufträge. Die Netze<br />

werden vermietet, in Ausnahmefällen<br />

auch verkauft.<br />

Das Ausgangsmaterial ist im<br />

Großen und Ganzen für alle<br />

Netzmontage-Firmen das gleiche.<br />

Es gibt EU-Normen, die genau<br />

festlegen wie Herstellung<br />

und Montage solcher Polypropylen-Netze<br />

zu sein haben. Wer<br />

sich auf dem Markt durchsetzen<br />

will, muss daher mit Schnelligkeit,<br />

Vertrieb oder Logistik<br />

punkten. Heinzler setzt auf sein<br />

„bundesweites Kompetenzteam“.<br />

So sitzen etwa in Frankfurt,<br />

Hamburg oder München<br />

Mitarbeiter, die schnell vor Ort<br />

sind. Hinzukommen deutschlandweit<br />

Lager, in denen die<br />

Netze aufbewahrt werden.<br />

Ein weiteres Versprechen: Innerhalb<br />

von 48 Stunden liegt das<br />

Angebot beim Kunden. Die flachen<br />

Hierarchien tragen außerunternehmen<br />

[!] MACHEN 37<br />

Wenn man ihm<br />

aus der Patsche<br />

geholfen hat,<br />

vergisst der Kunde<br />

das nicht schnell.<br />

Edim Heinzler<br />

Geschäftsführer<br />

Therme Erding, Fußball-Stadien<br />

– die Heinzler Netzmontagen<br />

GmbH hatte sie alle. Genauer ist<br />

damit gemeint, dass Edim<br />

Heinzler und sein Team diese<br />

großen Gebäude mit Sicherheitsnetzen<br />

und Schutzkonstruktionen<br />

ausgestattet haben.<br />

In der BayArena des Fußballvereins<br />

Bayer 04 Leverkusen<br />

mussten aus Sicherheitsgründen<br />

Platten in der Decke ausgetauscht<br />

werden. Um dabei niemanden<br />

zu gefährden, wurden<br />

zunächst großflächige Netze unterhalb<br />

des Dachs befestigt.<br />

Dann die Platten gefahrlos ausgetauscht.<br />

„Ein Tag vor dem Saison-Auftakt<br />

haben wir das letzte<br />

Netz entfernt“, erzählt Heinzler.<br />

Gefahr im Verzug<br />

Oft wird seine Firma dann<br />

beauftragt, wenn bereits Gefahr<br />

im Verzug ist. Dann ist nur wenig<br />

Zeit für Planung und Umsetzung.<br />

Aber es sind gerade diese<br />

Projekte, die Edim Heinzler große<br />

Freude bereiten und seine<br />

Leidenschaft wecken – und die<br />

sich nachhaltig auf den Erfolg<br />

Seit 2003 beschäftigt<br />

sich der<br />

Diplom-Betriebswirt<br />

Edim Heinzler<br />

beruflich mit Netzmontagen.<br />

2006<br />

machte er sich mit<br />

einer Firma für die<br />

Montage von Sicherheitsnetzen<br />

und Schutzkonstruktionen<br />

selbstständig.<br />

Seit 2009<br />

Pro Quadratmeter bis zu 120 Euro<br />

führt er gemeinsam<br />

mit Ibrahim<br />

Mansur die Heinzler<br />

Netzmontagen<br />

GmbH. „Wir operieren<br />

mit gesunden<br />

70 bis 80 Prozent<br />

Auslastung“, sagt<br />

Heinzler. Mit rund<br />

36 festangestellten<br />

Mitarbeitern erwirtschaften<br />

sie einen<br />

Jahresumsatz<br />

zwischen sechs<br />

und acht Millionen<br />

Euro. Ein Netz kostet<br />

pro Quadratmeter<br />

zwischen 1<br />

Euro und 120 Euro<br />

– je nach Voraussetzungen.<br />

Als zusätzliche<br />

Dienstleistung<br />

bietet die<br />

Firma auch zertifizierte<br />

Netz-Prüfungen<br />

an.<br />

FOTOS: OLIVER BODMER/HEINZLER<br />

dem zu einem gesunden Betriebsklima<br />

bei, so Heinzler.<br />

Zwei bis drei Konkurrenten gibt<br />

es seiner Meinung nach in<br />

Deutschland, die ähnlich qualitativ<br />

arbeiten.<br />

Es geht um Menschenleben<br />

„Für mich war der Qualitätsanspruch<br />

innerhalb der Dienstleistung<br />

immer wichtig. Es gibt leider<br />

viele schwarze Schafe“, sagt<br />

Heinzler. „Wenn wir einen Fehler<br />

machen, verunglückt im<br />

schlimmsten Fall ein Mensch.“<br />

Eine Zertifizierung seiner Monteure<br />

ist ihm daher besonders<br />

wichtig.<br />

Generell seien Sanierungen<br />

schwieriger als Neubauten. „Sie<br />

finden in der Regel statt, wenn<br />

der Betrieb läuft. Die Bänder<br />

dürfen nicht stillstehen.“ Das sei<br />

eine größere Herausforderung<br />

als eine leere Halle. Stolz machen<br />

ihn nicht nur seine Großprojekte.<br />

Er erzählt von einem<br />

Vorarbeiter, der vor zehn Jahren<br />

als Hilfsarbeiter angefangen<br />

habe. Nun arbeiten dessen drei<br />

Söhne mit, einer mit erst 25 Jahren<br />

als Vorarbeiter. „Human Capital<br />

ist wichtiger als alles andere“,<br />

sagt Heinzler. Seit dem Projekt<br />

am Hauptbahnhof München<br />

darf die Firma sich „Premiumlieferant<br />

der Deutschen Bahn“<br />

nennen. Die Netze hängen noch<br />

dort und sind sichtbares Zeichen<br />

einer Wirklichkeit gewordenen<br />

Vision. [!] Julia Rizzolo<br />

Die Montage muss häufig rasch<br />

und in großer Höhe erfolgen.<br />

ZAR Zentren für ambulante Rehabilitation<br />

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ZAR Ulm<br />

Pfarrer-Weiß-Weg <strong>10</strong><br />

89077 Ulm<br />

Tel. 0731. 964 293-<strong>10</strong>0<br />

info@zar-ulm.de<br />

zar-ulm.de


Beton und Glas dominieren<br />

den energie-effizienten<br />

Neubau der Technischen<br />

Hochschule Ulm.


Auf dem Dach ist eine rund<br />

2000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage<br />

mit 420 Kilowatt<br />

peak (kWp) installiert. Eine<br />

Wärmepumpe sorgt für Kühlung<br />

im Sommer und Heizung<br />

im Winter. Der Clou: Das Gebäude<br />

greift auf das bereits auf<br />

dem Campus vorhandene Fernkältenetz<br />

zu, so dass die vorhandene<br />

Infrastruktur optimal genutzt<br />

wird. „Langfristig können<br />

wir so rund 17 000 Kilowattstunden<br />

Überschuss pro Jahr produzieren<br />

und einspeisen“, freut<br />

sich Rektor Volker Reuter.<br />

Leuchtturmprojekte wie dieses<br />

zeigen, wie viel Potenzial<br />

der Gebäudesektor in Sachen<br />

Klimaschutz mitbringt. Aber:<br />

„Auch wer im kleineren Maße<br />

versucht, die Ideen des nachhaltigen<br />

Bauens umzusetzen, beunternehmen<br />

[!] VERANTWORTEN 39<br />

Für Studentinnen und Studenten ist der Neubau ein schöner Campus, zugleich ist er Reallabor, das<br />

etwa Daten über die Qualität der Raumluft und anderes aufzeichnet.<br />

Fotos: Volkmar Könneke<br />

Klimaschutz in<br />

Stein gemeißelt<br />

Bauen Das neue Gebäude der Technische Hochschule Ulm zeigt<br />

wie Zukunft geht. Nachhaltig, kostengünstig, intelligent gesteuerte<br />

Energieströme und zum Wohlfühlen für Menschen.<br />

Eigentlich sieht der Neubau<br />

der Technischen<br />

Hochschule Ulm (THU)<br />

aus wie viele moderne<br />

Gebäude. Klare geometrische<br />

Linien, große Fensterflächen,<br />

viel Beton. Doch in dem frisch<br />

eingeweihten Quader steckt<br />

deutlich mehr. Es ist ein sogenanntes<br />

Energie-Effizienz-Haus<br />

Plus. Das heißt, das Gebäude<br />

kann seinen gesamten Strom<br />

und Wärmebedarf selbst decken.<br />

Und das ist nicht alles:<br />

Überschüssige Wärme, Kälte<br />

oder Energie wird dem jeweiligen<br />

Netz zugeführt. Das vom<br />

Bund geförderte Objekt ist<br />

deutschlandweit einmalig.<br />

Möglich wird der klimapositive<br />

Betrieb durch modernste<br />

Gebäudetechnik und die Nutzung<br />

regenerativer Energien.<br />

Wir können<br />

langfristig<br />

17 000<br />

Kilowattstunden<br />

einspeisen.<br />

Volker Reuter<br />

THU-Rektor


unternehmen [!]<br />

Gebäude<br />

schlagen in der<br />

Gesamtrechnung<br />

nur mit etwa zehn<br />

Prozent zu Buche.<br />

Sabine Djahanschah<br />

DBU-Architektin<br />

Dabei geht es immer um den<br />

aktiven Umgang mit Zielkonflikten.<br />

Denn Klimaneutralität ist<br />

zwar ein wichtiger aber nicht<br />

der einzige Faktor, um den es<br />

beim nachhaltigen Bauen geht.<br />

Neben der Ökologie – also dem<br />

umweltverträglichen Bau – müssen<br />

auch die Ökonomie und der<br />

Mensch betrachtet werden. „Es<br />

ist nur logisch, Gebäude so zu<br />

planen, dass sie wirtschaftlich<br />

sinnvoll über ihren gesamten<br />

Lebenszyklus genutzt werden<br />

können“, sagt Sabine Djahanschah,<br />

Leiterin des Referats Architektur<br />

und Bauwesen bei der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU).<br />

Beispielsweise ist es möglich,<br />

in der Konstruktion von Bauteilen<br />

zukünftige Erweiterungen<br />

mitzudenken, sodass diese zurück-<br />

und an anderer Stelle wieder<br />

aufgebaut werden können.<br />

„Gerade auch für eher auf kurze<br />

Zyklen angelegte Produktionsgebäude<br />

kann das Sinn machen“,<br />

führt die Architektin aus.<br />

Die anfänglichen Mehrkosten<br />

rechnen sich meist schon mit<br />

dem ersten Umbau.<br />

Der Blick nach draußen, ein<br />

Fenster zum Öffnen: Egal ob<br />

Wohn-, Büro- oder Produktionsgebäude,<br />

letztendlich müssen<br />

auch nachhaltig konzipierte<br />

Gebäude Menschen ansprechen,<br />

die darin arbeiten oder<br />

leben. Fotos: Volkmar Könneke<br />

wegt etwas“, ist sich Felix Jansen<br />

von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen<br />

(DGNB) sicher. Seit 2007 setzt<br />

sich die Non-Profit-Organisation<br />

für die Transformation des<br />

Bau- und Immobilienmarktes<br />

ein und zählt inzwischen fast<br />

1500 Mitglieder.<br />

Das A und O sei, sich der<br />

Thematik so früh wie möglich<br />

zu widmen. „Als Unternehmer<br />

muss ich mir überlegen, welche<br />

Anforderungen ich an das Gebäude<br />

habe und in Zukunft haben<br />

werde“, sagt DGNB-Sprecher<br />

Jansen. Diese könne man<br />

dann mit den verschiedenen<br />

Nachhaltigkeitskriterien abgleichen.<br />

Orientierung bietet beispielsweise<br />

der kostenlos abrufbare<br />

DGNB-Kriterienkatalog,<br />

der im Neubau 37 potenzielle<br />

Ansatzpunkte zusammenfasst,<br />

um insgesamt nachhaltiger zu<br />

bauen.<br />

Wichtigster Faktor: Mensch<br />

Der wichtigste Faktor beim<br />

nachhaltigen Bauen – da sind<br />

sich die Experten einig – bleibt<br />

aber der Mensch. Jansen: „Egal<br />

ob Wohn-, Büro- oder Produktionsimmobilien,<br />

wir bauen für<br />

Menschen.“ Was beim Design<br />

beginnt, reicht über wohltemperierte<br />

und beleuchtete Räume,<br />

hohe Luftqualität, den Verzicht<br />

auf Schadstoffe bis hin zur<br />

Schalldämmung.<br />

Das Argument, dass solche<br />

„Annehmlichkeiten“ auch die<br />

Kosten in die Höhe schnellen<br />

lassen, kann so manche Studie<br />

relativieren. Denn Fakt ist: Wer<br />

in einer „gesunden“ Umgebung<br />

Weiter auf Seite 42 »


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

41<br />

Von New Work, Bienen & Community Spirit<br />

Flächenkonzepte im Wandel – wohin geht die Reise?<br />

Exemplarisches Neubauprojekt bloom Offices.<br />

Verändert die Automatisierung der Arbeitsprozesse<br />

an sich die Arbeitswelt, so beschleunigt<br />

der Generationswechsel in den<br />

Chef-Étagen sowie die Corona-Pandemie<br />

diesen Wandel umso mehr. Für Büroflächen<br />

bedeutet dies „Weg von der bisherigen Nutzung<br />

hin zu absolut flexiblen und damit neuartigen<br />

Flächenkonzepten und Nutzungsmodellen“.<br />

So sehr wie sich Unternehmenskulturen, Arbeitsabläufe,<br />

Mitarbeiter und Ziele unterscheiden,<br />

so variabel müssen zukünftig Büroflächen<br />

an diese Anforderungen angepasst<br />

werden können.<br />

Gemeinsamer Nenner ist die Ausrichtung auf<br />

eine Büro-Nutzung an sich. D. h., die nachgefragte<br />

Fläche ist – bis auf statisch erforderliche<br />

Stützen und Wände – nicht durch ein<br />

Layout gegliedert. Das wird erst entwickelt,<br />

wenn der Nutzer und dessen individuelle Anforderungen<br />

an die Fläche bekannt sind. Dass<br />

ggf. ein Nachnutzer wiederum andere Anforderungen<br />

haben kann, ist hierbei ebenfalls zu<br />

berücksichtigen.<br />

Je nach Arbeitskultur, Aktivitäten und internen<br />

Abläufen werden entsprechende Module<br />

hinzugefügt. Ein solches aktivitätsbezogenes<br />

Flächenkonzept spart schnell bis zu 20% der<br />

Fläche pro Mitarbeiter. So erhöht sich neben<br />

der Flächenproduktivität auch Flächenqualität<br />

für jeden Einzelnen. Der so für Unternehmen<br />

wie Mitarbeiter geschaffene Mehrwert<br />

kann im Kampf um qualifizierte Fachkräfte<br />

entscheidend sein.<br />

Bild: bloom Offices/ Ulm Projektentwicklung GmbH & Co. KG<br />

Wie sieht das nun in der Praxis aus?<br />

Ein Softwareunternehmen könnte folgende<br />

Flächenaufteilung wählen: 20% feste Einzelund<br />

Doppelbüros für Management und Backoffice.<br />

50% Großraumbüros für Softwareentwickler<br />

– einen Teil davon als Desk sharing-<br />

Modell ohne feste Arbeitsplatzzuteilung.<br />

<strong>10</strong>% der Flächen entfallen auf Besprechungsräume<br />

und weitere <strong>10</strong>% werden Kommunikationszonen<br />

zur Förderung der Zusammenarbeit<br />

im Team und zwischen einzelnen Abteilungen.<br />

Neben einer höheren Kosteneffizienz bietet<br />

das Desksharing-Modell auch bei Neueinstellungen<br />

einen großen Vorteil: Durch Erhöhung<br />

der Homeoffice-Quote und der Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeit, kann auch bei gestiegener<br />

Mitarbeiteranzahl auf derselben<br />

Fläche ge arbeitet werden. Mitunter gibt es gar<br />

keine festen Arbeitsplätze mehr: Der Mitarbeiter<br />

räumt nach Feierabend den Arbeitsplatz<br />

und seine Utensilien in den Container.<br />

Dies alles führt zu einer deutlich höheren<br />

Auslastung der vorhandenen Fläche und somit<br />

zu einer erheblichen Steigerung der Flächeneffizienz.<br />

Bereits heute werden in der Planung neuer<br />

Bürogebäude diese Aspekte berücksichtigt.<br />

Zudem werden Features wie z.B. Rezeptionsoder<br />

Concierge-Dienstleistungen, Co-Working-Arbeitsplätze<br />

oder flexibel anmietbare<br />

Besprechungsräume in das jeweilige Gebäudekonzept<br />

mit eingebunden. Ebenso die<br />

Schaffung von zentralen Kommunikationszonen<br />

wie Dachterrassen, Lounges oder Gastro-<br />

nomie sowie Fitnessräume mit Umkleiden<br />

und Duschen.<br />

Solche „Allgemeinflächen“ hält nicht mehr<br />

der jeweilige Mieter für seine Mitarbeiter vor,<br />

sondern der Vermieter als zusätzliches – und<br />

kostenmäßig nur anteilig zu tragendes – Serviceangebot<br />

für den jeweiligen Mieter. Hierdurch<br />

erhöht sich die Flächeneffizienz für den<br />

Mieter weiter – der Vermieter selbst generiert<br />

einen Wettbewerbsvorteil am Büromarkt.<br />

Immer mehr rückt der „ökologische Fußabdruck“<br />

eines Gebäudes in den Vordergrund.<br />

Ökostrom – ob vom Energieversorger oder<br />

von der eigenen PV-Anlage – E-Lade Stationen<br />

oder das eigene bzw. geleaste Bienenvolk<br />

sind schon länger „en vogue“. Die Aspekte<br />

‚Umwelt‘ (Environment), ‚Soziales‘ (Social)<br />

und ‚verantwortungsvolle Unternehmensführung‘<br />

(Governance) – kurz ESG – werden in<br />

Bezug auf Gebäude extrem an Bedeutung gewinnen,<br />

so dass zukünftig die „Qualität“ eines<br />

Gebäudes auch unter diesen Gesichtspunkten<br />

zu bewerten sein wird.<br />

Zukunftsmusik für internationale<br />

Metropolen oder der neue Standard?<br />

Tatsächlich bildet der Markt schon aktuell exakt<br />

die zuvor beschriebene Entwicklung ab.<br />

Und zwar nicht nur in den großen Metropolen,<br />

sondern überall dort, wo die Wirtschaft<br />

boomt, Fachkräfte knapp sind und es an adäquaten<br />

Büroflächen mangelt. Da diese Punkte<br />

auch für den Standort Ulm zutreffen, wundert<br />

es nicht, dass Büroneubauprojekte wie<br />

beispielsweise die „bloom Offices“ am Safranberg<br />

(bloom-offices.de), das Projekt „Urban<br />

Eight“ in der Innenstadt (urban-eight.de)<br />

sowie „Blue Sight Ulm“ im Science Park III<br />

(bluesight-ulm.de) genau diese Themen aufgreifen.<br />

Für Unternehmen, welche Ihren persönlichen<br />

Weg zum Büro der Zukunft am<br />

Standort Ulm verwirklichen möchten, bieten<br />

sich also vielfältige Möglichkeiten.<br />

www.objekta-realestate.de


42<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

arbeitet, ist produktiver und weniger<br />

oft krank. „Gebäude schlagen in<br />

der Gesamtkostenrechnung eines<br />

Unternehmens nur mit etwa zehn<br />

Prozent zu Buche. Die Personalkosten<br />

hingegen bilden in der Regel den<br />

Löwenanteil“, gibt DBU-Architektin<br />

Djahanschah zu bedenken. Neben<br />

Konzentration und Produktivität,<br />

steigere ein gesundheitsförderndes<br />

Umfeld die Identifikation mit dem<br />

Unternehmen und die Attraktivität<br />

des Arbeitsplatzes.<br />

Auch in Ulm hat man deshalb ein<br />

besonderes Augenmerk auf den<br />

Wohlfühlfaktor gelegt. Das Lüftungssystem,<br />

das die Raumluft in<br />

den Seminarräumen mehrmals täglich<br />

umwälzt, sorgt für beste Luftqualität.<br />

Es läuft am effizientesten,<br />

wenn die Fenster dauerhaft geschlossen<br />

bleiben. „Allerdings hat<br />

sich gezeigt, dass sich die meisten<br />

Menschen unwohl fühlen, wenn sich<br />

Fenster nicht öffnen lassen. Also haben<br />

wir uns dazu entschlossen, diese<br />

Option beizubehalten und auf die<br />

Eigenverantwortung der Gebäudenutzer<br />

zu setzen“, erklärt Peter Renze,<br />

Leiter des Instituts Energie und<br />

Antriebstechnik an der THU.<br />

Hörsaal und Reallabor in einem<br />

Für optimale Beleuchtung sorgen<br />

Helligkeits- und Bewegungssensoren.<br />

Das System reguliert die Leuchtstärke<br />

der LED-Lichter und passt sie<br />

den aktuellen Lichtverhältnissen an.<br />

Den nutzenden Fakultäten dient das<br />

Energie-Effizienz-Plus-Gebäude<br />

auch als Reallabor. Renze: „Studierende<br />

haben jetzt die Chance, modernste<br />

Energietechnik selbst zu erleben,<br />

Daten auszuwerten und zu<br />

analysieren.“ Das Gebäude kommuniziert<br />

sowohl mit Nutzerinnen und<br />

Nutzern als auch mit der Umgebung<br />

und den Leitzentralen der örtlichen<br />

Energieversorger. Sämtliche Daten<br />

zur Energienutzung und -erzeugung<br />

werden erfasst.<br />

Dass Gewerbeneubauten inzwischen<br />

weitgehend klimaneutral und<br />

teilweise auch biodivers geplant<br />

werden, ist fast schon Standard. Das<br />

zeigt sich auch im Zertifizierungswillen.<br />

Rund 8000 Zertifikate in Platin,<br />

Gold, Silber und Bronze hat die<br />

DGNB bisher vergeben. Zertifiziert<br />

wird weltweit. Je nach Gebäudetyp<br />

fließen bis zu 40 Nachhaltigkeitskriterien<br />

in die Bewertung ein.<br />

Ganz anders sieht es mit Blick auf<br />

die Sanierungsquoten aus. Gerade<br />

Faktor Gebäudemanagement<br />

Das neue THU-Gebäude ist ein Reallabor, das mit seiner Umgebung kommuniziert.<br />

Nach dem Bauen kommt das<br />

Betreiben. Wer klimaneutral<br />

oder -positiv bleiben will, sollte<br />

eine Form des Monitorings<br />

mitdenken. Denn nur das systematische<br />

Beobachten aller<br />

relevanten Gebäudeinformationen<br />

und Verbrauchsdaten<br />

Zur Person<br />

Volker Reuter ist<br />

Professor für Mathematik<br />

und Statistik.<br />

Der Rektor der THU<br />

ist Vorsitzender der<br />

Rektorenkonferenz<br />

der Hoschulen für<br />

angewandte Wissenschaften<br />

im Land.<br />

schafft Transparenz und – falls<br />

notwendig – die Möglichkeit<br />

zum Gegensteuern. Eine Option<br />

ist das<br />

DGNB-Managementsystem<br />

„Gebäude im Betrieb“. Das<br />

System fokussiert auf neun<br />

Kriterien: Klimaschutz und<br />

einmal rund ein Prozent der Bestandsgebäude<br />

in Deutschland sind<br />

im vergangenen Jahr modernisiert<br />

worden. „Hier braucht es dringend<br />

stärkere Anreize und einen leichteren<br />

Zugang zu Förderungen“, sagt<br />

Jansen. Denn ohne den Bau- und Gebäudesektor<br />

sei eine Umsetzung der<br />

Klimaziele nicht erreichbar. Dieser<br />

sorgt immerhin für ein Drittel des<br />

jährlichen CO2-Ausstoßes der Bundesrepublik.<br />

Materialien wiederverwenden<br />

Verbesserungspotenzial gibt es auch<br />

unter Gesichtspunkten der Kreislaufwirtschaft.<br />

Mit jährlich rund 230<br />

Millionen Tonnen ist die Baubranche<br />

für mehr als die Hälfte des gesamten<br />

deutschen Abfallaufkommens<br />

verantwortlich. „Es gehört<br />

auch zur Ressourcenschonung, bestehenden<br />

Materialien wieder einen<br />

Wert beizumessen und diese soweit<br />

FOTO: VOLKMAR KÖNNEKE<br />

Energie, Wasser, Wertstoffmanagement,<br />

Betriebskosten, Risikomanagement<br />

und Werterhalt,<br />

Beschaffung und Bewirtschaftung,<br />

Innenraumkomfort,<br />

Nutzerfreundlichkeit und Mobilität.<br />

Mehr Informationen<br />

unter www.dgnb.de<br />

wie möglich wiederzuverwenden“,<br />

erklärt Djahanschah. Etwa indem<br />

man Abbruchunternehmen mit Bauherrinnen<br />

und -herren ins Gespräch<br />

bringt und versucht, möglichst viel<br />

von dem, was bereits da ist, in die<br />

Planung mitaufzunehmen.<br />

Damit das möglich wird, müssten<br />

allerdings auch die geltenden Bauverordnungen,<br />

Förder- und Genehmigungsverfahren<br />

modernisiert<br />

werden. Viele Vorteile könnte an<br />

dieser Stelle die digitale Bauplanung<br />

bringen. Mithilfe von Software können<br />

nicht nur Lichteinfall, Energiebedarf<br />

und Luftströmungen an einem<br />

digitalen Abbild des geplanten<br />

Gebäudes simuliert, sondern auch<br />

die Ökodaten aller eingesetzten Materialien<br />

und Bauteile erfasst werden.<br />

Auch wenn das Gebäude länger<br />

steht, weiß die kommende Generation<br />

so, was alles im Gebäude<br />

steckt. [!]<br />

Ronja Gysin


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

43<br />

ENTWURF: SICK + FISCHBACH ARCHITEKTEN,<br />

OCHSENHAUSEN<br />

ENTWURF: BRAUNGER WÖRTZ ARCHITEKTEN,<br />

BLAUSTEIN<br />

ENTWURF: RAPP ARCHITEKTEN, ULM<br />

BILD: CONNÉ VAN D´GRACHTEN<br />

Umdenken für die Zukunft<br />

Fritschle setzt verstärkt auf ressourcenschonende Holzbauelemente<br />

Die Bauwirtschaft ist bei Anwendung herkömmlicher<br />

Bauweisen derzeit für einen erheblichen<br />

Teil des Energie- und Ressourcenverbrauchs,<br />

des Abfallaufkommens und<br />

CO2-Ausstoßes verantwortlich. Es ist notwendig,<br />

umzudenken – wie es das Bauunternehmen<br />

Fritschle aus dem oberschwäbischen<br />

Uttenweiler verstärkt tut. Mit Holzund<br />

Holzhybridbauteilen beschreitet<br />

Fritschle einen guten Weg zur Klimaneutralität<br />

und leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />

Reduktion des CO2-Ausstoßes.<br />

„Im Gegensatz zu nicht nachwachsenden<br />

Rohstoffen bleibt Holz über die gesamte Einsatzdauer<br />

hinweg ein nachhaltiges Kreislaufprodukt“<br />

sagt Geschäftsführer Mathias Fritschle.<br />

„Einen weiteren Vorteil in Sachen Klimaschutz<br />

erreicht man durch die zentrale<br />

Vorfertigung einzelner Bauteile. Wenn<br />

Holzwände oder -decken nicht auf der Baustelle<br />

zusammengebaut werden müssen,<br />

spart das Ressourcen, verursacht weniger<br />

Staub und Lärm und verkürzt die Bauzeit.<br />

Diese Vorgehensweise wird die Zukunft prägen<br />

und für uns ist sie eine wichtige Ergänzung<br />

zu unseren bisherigen Bauverfahren.“<br />

Weshalb man bei Fritschle auch größere Investitionen<br />

im Bereich Vorfertigung tätigt.<br />

Das Familienunternehmen Fritschle feiert in<br />

diesem Jahr 75jähriges Jubiläum und hat<br />

sich mit mittlerweile rund <strong>10</strong>0 Mitarbeitern<br />

zu einem namhaften Anbieter von Komplettlösungen<br />

entwickelt. Mit Wurzeln im Gewerk<br />

Rohbau wurden die Kompetenzen durch<br />

Holzbau, Schlüsselfertigbau und Planung erweitert.<br />

Auch beim eigenen Büro-Neubau in<br />

ENTWURF: BRAUNGER WÖRTZ ARCHITEKTEN, BLAUSTEIN<br />

BILD: CONNÉ VAN D´GRACHTEN<br />

Uttenweiler wurde übrigens viel Wert auf<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelegt. So<br />

wurde eine CO2-neutrale Heizung und Kühlung<br />

über Erdsonden verbaut, ein System,<br />

welches die natürliche geothermische Erdwärme<br />

nutzbar macht. Die jetzige Generation<br />

ist für die Zukunft kommender Generationen<br />

verantwortlich – ein Grundsatz, der bei<br />

Fritschle jetzt noch konsequenter in die Tat<br />

umgesetzt wird.<br />

75 Jahre<br />

Kernbereiche: Gewerbe- & Industriebau,<br />

Wohnbau, Hochbau, Holzbau,<br />

Immobilien, Denkmalschutz<br />

Rund <strong>10</strong>0 Mitarbeiter<br />

Leistungen: Beratung, Planung,<br />

Bauen, Projektmanagement und<br />

Engineering<br />

Top-Arbeitgeber DtGV <strong>2021</strong>/22<br />

Fritschle GmbH<br />

Dieterskircher Straße 25<br />

88524 Uttenweiler<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 7374 9200-0<br />

E-Mail: info@fritschle-baut.de<br />

www.fritschle-baut.de


44<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Vom angestellten Top-Manager großer Unternehmen zum Besitzer<br />

einer kleinen Manufaktur, der ins Risiko geht: Felix Fremerey hat<br />

seine Leidenschaft für schöne Textilien entdeckt .<br />

<br />

Fotos: Lars Schwerdtfeger<br />

Edle Stoffe<br />

für die<br />

Betuchten<br />

der Welt<br />

Textilmanufaktur Ege Von Autoreifen zu<br />

feinster Tischwäsche. Der Sprung könnte<br />

kaum größer sein: Felix Fremerey will den<br />

Edelschneider wieder erfolgreich machen.<br />

Felix Fremerey (60) hat<br />

sich in seiner Manager-Karriere<br />

schon mit<br />

vielem beschäftigt: mit<br />

Anlagenbau, Chemie, Inkontinenz-Produkten<br />

und Reifen. An<br />

diesem Morgen streicht er beim<br />

Rundgang durch die lichterfüllten<br />

Ateliers der Textilmanufaktur<br />

Ege sanft über reliefartig<br />

erhabene Stickereien,<br />

lässt edle Stoffe<br />

durch seine Finger<br />

gleiten und lobt die<br />

Fertigkeiten seines<br />

Teams. In<br />

vielen seiner<br />

wohlgesetzten<br />

Formulierungen<br />

ist wahre<br />

Begeisterung<br />

herauszuhören.<br />

„Das alles<br />

ist es wert, dass<br />

es überlebt“, so<br />

fasst Fremerey<br />

seine Motivation<br />

für seinen bankfinanzierten<br />

Einstieg<br />

zusammen.<br />

Bis vor einem Jahr<br />

hatte der promovierte Maschinenbauer<br />

mit Karriere in<br />

international tätigen Großunternehmen,<br />

die Ege Textilmanufaktur<br />

noch nicht gekannt. Damals<br />

war Fremerey auf der Suche<br />

nach einer neuen Herausforderung.<br />

Sein Mandat als<br />

Vorstand beim österreichischen<br />

Kautschukverarbeiter Semperit<br />

AG wollte er nicht verlängern.<br />

Doch für den Ruhestand fühlte<br />

sich der ausgewiesene Industrie-<br />

und Technik-Experte noch<br />

zu jung. Der Reifenhersteller<br />

war bis dato die letzte Station<br />

auf seiner langen Karriereleiter.<br />

Zuvor war er unter anderem<br />

Technikbereichsvorstand beim<br />

Maschinen- und Anlagen-Baukonzern<br />

GEA, Geschäftsführer<br />

der Kajo Neukirchen Group und<br />

Vorstand beim Pflege- und Medizinproduktespezialisten<br />

Paul<br />

Hartmann. Das Engagement bei<br />

dem Heidenheimer Unternehmen<br />

hatte ihn damals zum Umzug<br />

mit seiner Familie von Bochum<br />

nach Ulm bewogen.<br />

30 statt <strong>10</strong> 000 Mitarbeiter<br />

Seit Februar <strong>2021</strong> befindet sich<br />

in der Donaustadt auch sein Arbeitsplatz.<br />

Der Quereinsteiger<br />

übernahm 90 Prozent der Manufaktur,<br />

die restlichen zehn<br />

Prozent behielt Christoph Ege,<br />

der als geschäftsführender Gesellschafter<br />

bis dato die alteingesessene<br />

Firma in dritter Generation<br />

geleitet hatte.<br />

Vom Industriekonzern mit<br />

mehr als <strong>10</strong> 000 Beschäftigten<br />

zur Edelschneiderei mit damals<br />

gerade einmal 30. Individuelle<br />

und handgefertigte statt standardisierte<br />

Massenprodukte.


unternehmen [!] MACHEN 45<br />

Die Liste mit den Unterschieden<br />

ließe sich noch verlängern: „Es<br />

schlägt hier schon ein anderer<br />

Takt“, sagt Fremerey „Die Mitarbeiterinnen<br />

leben ihre Firma.<br />

Für sie wäre eine Welt zusammengebrochen.“<br />

Bei allen Unterschieden zur<br />

industriellen Sphäre aber gibt es<br />

Die Mitarbeiter<br />

innen leben<br />

ihre Firma. Für sie<br />

wäre eine Welt<br />

eingestürzt.<br />

Felix Fremerey<br />

Gesellschafter<br />

doch Gemeinsamkeiten: die Unerbittlichkeit<br />

von Geschäftszahlen<br />

etwa. Die hatte sich der sanierungserfahrene<br />

Fremerey<br />

vor seiner Unterschrift genau<br />

angeschaut. Zwar war es Christoph<br />

Ege gelungen, nach einer<br />

Insolvenz 2015 die 1930 gegründete<br />

Firma zurückzuerwerben.<br />

Doch lief es auch danach nicht<br />

wirklich gut.<br />

Eges Stärken lagen mehr im<br />

ästhetischen Bereich und in der<br />

Produktentwicklung, weniger in<br />

der Optimierung der Prozesse.<br />

Es floss mehr Geld ab, als erwirtschaftet<br />

wurde. Es fehlte<br />

Personal. Hinzu kamen die Folgen<br />

der Pandemie und des Brexits.<br />

„Dadurch ist bei den Lieferketten<br />

vieles durcheinander<br />

geraten“, sagt Fremerey. Denn<br />

das Unternehmen ist von anderen<br />

Manufakturen abhängig, den<br />

Produzenten der hochwertigen<br />

Stoffe: Brokatdamast, Baumwollsatin,<br />

Giza-Baumwolle,<br />

Cashmere-Wolle, Leinenstoffe<br />

aller Art, die häufig ihren Sitz<br />

im Ausland haben.<br />

Textilien für Schloss Bellevue<br />

Inzwischen geht es bei der Textilmanufaktur<br />

wieder aufwärts.<br />

Einige neue Näherinnen sind<br />

eingestellt, erste Abläufe optimiert.<br />

Die Suche nach neuen<br />

Außendienstmitarbeitern, bei<br />

Ege „Repräsentanten“ genannt,<br />

sei angelaufen. Weiße Flecken<br />

auf der europäischen Landkarte<br />

will Fremerey so tilgen und<br />

neue Märkte für die Produkte<br />

Früher Spezialist für die Aussteuer<br />

Designs für Kunden: Genäht und gefertigt wird ausschließlich<br />

auf Bestellung.<br />

Die Geschichte<br />

von Ege, 1930 gegründet<br />

unter den<br />

Namen „Ege &<br />

Lang“ und zwischenzeitlich<br />

unter<br />

„Ege exquisit“ firmierend,<br />

ist eng<br />

verbunden mit der<br />

Tradition der Leinenweberei<br />

auf der<br />

aus Ulm erschließen. Der Business-Plan<br />

beruht auf Expansion.<br />

Da der Vertrieb ausschließlich<br />

über diese Repräsentanten<br />

laufe und diese direkt zu Kunden<br />

nach Hause kommen, gelten<br />

für sie besondere Anforderungen:<br />

„Sie müssen hochgestellten<br />

Persönlichkeiten auf<br />

Augenhöhe begegnen können,<br />

parkettsicher sein, diskret und<br />

kompetent.“<br />

Zum Kundenkreis lässt sich<br />

Fremerey nichts entlocken. Verschwiegenheit<br />

ist im Geschäft<br />

mit den Betuchten aus Adel, Unternehmertum<br />

und Showbiz<br />

Pflicht. Bekannt ist allerdings,<br />

dass US-Sängerin Tina Turner<br />

Ege-Produkte schätzt und das<br />

Bundespräsidialamt zum Kundenkreis<br />

zählt, beispielsweise<br />

für die textile Ausstattung von<br />

Schloss Bellevue. Neben der direkten<br />

Kundenbetreung setzt<br />

Fremerey aber auch auf eine<br />

moderne und stilvolle Internetpräsenz.<br />

Schwäbischen Alb<br />

und von Artikeln für<br />

die Aussteuer von<br />

Bräuten. Dr. Felix<br />

Fremerey kann seinerseits<br />

auf eine<br />

gewisse Familientradition<br />

in der Textilbranche<br />

zurückblicken.<br />

Aus Frankreich<br />

zugewanderte<br />

Vorfahren von ihm<br />

waren im Raum Aachen<br />

als Textilfabrikanten<br />

tätig. Er<br />

selbst erhielt durch<br />

sein Aufsichtsratsmandat<br />

bei der österreichischen<br />

Lenzing<br />

AG vertiefte<br />

Einblicke in den<br />

textilen Bereich.<br />

Tisch- und Bettwäsche stehen<br />

nach Fremereys Angaben<br />

für rund 60 Prozent der Umsätze,<br />

Frottier- und Badwäsche für<br />

15, der Rest entfalle auf Accessoires<br />

und Maßhemden, die aufgrund<br />

der edlen Stoffe schon<br />

mal 300 Euro und mehr kosten<br />

können.<br />

Produziert wird ausschließlich<br />

auf Bestellung. Die Zahl der<br />

Aufträge liege derzeit um 30<br />

Prozent über Vorjahresniveau,<br />

sagt Fremerey. Ausbaufähig sei<br />

zudem das Geschäft mit der<br />

Ausstattung von Yachten, das<br />

bisher nicht systematisch<br />

bearbeitet worden sei.<br />

Die Kollektion werde<br />

derzeit behutsam modernisiert.<br />

Neue Kombinationen,<br />

neue Textil-Designs,<br />

für die<br />

man sich auch mal<br />

eine Charge an Stoffen<br />

exklusiv sichere.<br />

Eine Gratwanderung.<br />

Die Kunden<br />

liebten nun mal weder zeitgeistige<br />

Sprünge noch verstaubte<br />

Designs, weshalb auch hier eine<br />

besondere Sensibilität gefordert<br />

sei. Dabei nehme Ege auch Impulse<br />

seiner Kunden auf.<br />

Im Kreis der Besten<br />

„Das große Buch der Manufakturen“<br />

hat dem Ulmer Unternehmen<br />

einen Beitrag gewidmet.<br />

Es gilt als das umfangreichste<br />

Nachschlagewerk der<br />

besten Manufakturen im<br />

deutschsprachigen Raum. 300<br />

Betriebe aus dem Bereichen<br />

Möbel, Tischkultur, Körperpflege,<br />

Papeterie und Textilien werden<br />

dort vorgestellt. Rund zwei<br />

Dutzend, darunter wiederum<br />

Ege, sind Mitglied in der „Initiative<br />

Deutsche Manufakturen“,<br />

die sich durch eine hohe Spezialisierung,<br />

Handarbeit und Premium-Produkte<br />

auszeichnen.<br />

Seine Kunden, so Fremerey,<br />

eine das Wissen, dass Werte erhalten<br />

werden müssen. Entsprechend<br />

eng sei ihre Bindung an<br />

ihre „Lieblingsstücke“. Mitunter<br />

so eng sogar, dass sie in ihre<br />

maßgeschneiderten Ege-Hemden<br />

neue Manschetten und Krägen<br />

einsetzen lassen, wenn es<br />

an der Zeit ist.<br />

Außer dem Reparatur- bietet<br />

die Ege Textilmanufaktur einen<br />

Reinigungsservice für Daunen<br />

aus Daunenbetten. Bei einem<br />

Preis von 6000 Euro pro Kilogramm<br />

isländischer Eiderdaunen,<br />

die aus den zurückgelassenen<br />

Nestern gesammelt werden,<br />

ist das für Kunden eine <strong>Ausgabe</strong>,<br />

die sich lohnt. [!]<br />

Thomas Vogel


spezial<br />

46<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Standort<br />

im Porträt<br />

„Forschung in<br />

die Praxis<br />

umsetzen“<br />

Wirtschaftsstandort Biberach<br />

Bodenständig ist seine Stadt – beste<br />

Voraussetzung für High-Tech von Weltrang.<br />

Der Erste Bürgermeister Ralf Miller erläutert,<br />

wie Stadt sich entwickeln will.<br />

Biberach<br />

www.swp-unternehmen.de<br />

Ist das in Biberach sehr stark<br />

vorhandene produzierende Gewerbe<br />

von Nachteil im Blick auf<br />

die Zukunft, wo jeder von der<br />

Wissensgesellschaft spricht?<br />

Keinesfalls! Produktion setzt<br />

Wissenschaft um! Innovation<br />

und Wissenschaft macht unsere<br />

Region seit jeher stark. Einer<br />

Idee Leben einzuhauchen ist das<br />

Fundament erfolgreichen Unternehmertums.<br />

Die in Biberach<br />

ansässigen Produktionsbetriebe<br />

gehören seit jeher zu den innovativsten<br />

in der Region und zählen<br />

zu den Weltmarktführern.<br />

Auch Abläufe verändern sich.<br />

Um Innovationen bei Herstellungsabläufen<br />

zu unterstützen,<br />

wird aktuell das Innovationsund<br />

Technologiezentrum, kurz<br />

ITZ Plus, gebaut. Dieser Innovationshotspot<br />

ist ein weiterer<br />

Meilenstein, um die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Wirtschaft weit<br />

über Biberach hinaus zu sichern.<br />

Neben Forschungs- und Kooperationsprojekten<br />

für und mit<br />

Unternehmen der Region,<br />

Co-Working-Bereichen und modernster<br />

technischer Ausstattung<br />

bietet des ITZ Plus exzellenten<br />

Nährboden und Mietfläche<br />

für innovative Start-ups und<br />

Forschungsprojekte mit und für<br />

Unternehmen.<br />

Welche Schwerpunkte werden<br />

dort gesetzt?<br />

Die Themen Biotechnologie<br />

und Energie stehen im Vordergrund.<br />

Im nächsten Schritt wollen<br />

wir das Thema Bioökonomie<br />

etablieren, eines der wichtigsten<br />

Zukunftsthemen. Sie umfasst<br />

die Erzeugung, Erschließung<br />

und Nutzung biologischer<br />

Ressourcen, Prozesse und Systeme,<br />

um Produkte, Verfahren<br />

und Dienstleistungen in allen<br />

wirtschaftlichen Sektoren im<br />

Rahmen eines zukunftsfähigen<br />

Wirtschaftssystems bereitzustellen.<br />

Es gibt bereits die Förderzusage<br />

für die Entwicklung<br />

eines Zentrums der Bioökonomie.<br />

Die Stadt Biberach ist hier<br />

Projektträger und zugleich<br />

größter Investor.<br />

Stichwort Infrastruktur, wie<br />

sieht es bezüglich der Vernetzung<br />

mit der Region aus?<br />

Biberach mit seinen 34 000 Einwohnern<br />

bietet 29 000 Arbeitsplätze.<br />

Knapp 21 000 Einpendlern<br />

stehen nur 6200 Auspendler<br />

gegenüber. Die Anbindung<br />

an das Straßen- und Bahnnetz<br />

ist für Unternehmen und Arbeitnehmer<br />

gut und wird weiter<br />

ausgebaut: Mit dem geplanten<br />

Aufstieg zur Bundesstraße B 30,<br />

dem Ausbau der Ost-West-Achse<br />

B 312, einem Haltepunkt der<br />

Regio-S-Bahn und der Elektrifizierung<br />

der Südbahn. Die Flugplätze<br />

Stuttgart, Memmingen<br />

und Friedrichshafen sind nah<br />

und auf dem Verkehrslandeplatz<br />

in Biberach können auch<br />

Businessjets ganzjährig landen.<br />

WAPPEN: FOTO © FOUAD VOLLMER


unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

47<br />

Nicht zu vergessen ist unser ehrgeiziges<br />

Radwege- und Fußwegenetzprogramm.<br />

Wie sieht es bei der digitalen Infrastruktur<br />

aus, was hat sich da<br />

in den vergangenen Jahren getan,<br />

was muss noch dringend<br />

gemacht werden?<br />

Die Breitbandversorgung im<br />

Stadtgebiet ist insgesamt gut.<br />

Dennoch gibt es noch Flecken<br />

auf der Karte, insbesondere in<br />

FOTO: ©STADT BIBERACH TOURISMUS<br />

Nachhaltigeres<br />

Wirtschaften<br />

erfordert Spitzentechnologie<br />

und<br />

neue Ansätze.<br />

Ralf Miller<br />

Erster Bürgermeister Biberach<br />

den Außenbereichen, aber auch<br />

stellenweise in den Ortslagen.<br />

Bei Gewerbe oder Schulen fehlt<br />

es teilweise noch an einem bedarfsgerechten<br />

Netzausbau. Um<br />

diese unterversorgten Bereiche<br />

zu schließen, beabsichtigt die<br />

Stadt Biberach unter Nutzung<br />

von öffentlichen Förderungen in<br />

den nächsten Jahren ein Gesamtvolumen<br />

von knapp 18 Millionen<br />

Euro umzusetzen.<br />

Infrastruktur alleine genügt jedoch<br />

nicht. Viele, gerade kleinere<br />

Betriebe und der Mittelstand<br />

benötigen Unterstützung beim<br />

Thema Digitalisierung. Für die<br />

Eine reizvolle historische Altstadt in schöner Landschaft mit starker Wirtschaft: Das ist Biberach.<br />

Stadt Biberach war es daher<br />

selbstverständlich sich an dem<br />

neuen Digitalisierungszentrum<br />

zu beteiligen und das Vorhaben<br />

zu unterstützen. So fand beispielsweise<br />

vor Kurzem gemeinsam<br />

mit dem Digitalisierungszentrum<br />

und unserer Wirtschaftsförderung<br />

ein Unternehmertag<br />

in Biberach statt, bei<br />

dem die vielfältigen Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung vorgestellt<br />

und veranschaulicht wurden.<br />

Mit der Hochschule und zahlreichen<br />

weiterführenden Schulen<br />

ist Biberach bei der Ausbildung<br />

sehr breit aufgestellt. Wie sieht<br />

es im Unternehmensbereich<br />

aus?<br />

Auch unsere Unternehmen sind<br />

sehr gut aufgestellt. Die Stadt<br />

und der gesamte Landkreis Biberach<br />

verzeichnen in den letzten<br />

Jahren eine enorme wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Für<br />

Unternehmensentwicklungen<br />

sind die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen,<br />

Forschung und<br />

Entwicklung durch das Innovations-<br />

und Technologiezentrum<br />

sowie die Digitalisierung wichtig.<br />

Das ITZ wird mit dem Technologietransfermanager<br />

die Kooperationsprojekte<br />

zwischen<br />

Gemeinsam<br />

ulm.ihk24.de<br />

IHK<br />

Regionale Wirtschaft<br />

Marktdaten- und Standortinformationen


48<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Zur Person<br />

Ralf Miller ist seit Februar<br />

2019 Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Biberach. Er leitet<br />

das Dezernat Wirtschaft<br />

und Bildung, zudem ist er<br />

Chef der Stadtwerke Biberach<br />

und der Hospitalverwalter.<br />

Zuvor war der<br />

56-Jährige seit dem Jahr<br />

2000 Finanzdezernent des<br />

Landkreises Biberach.<br />

Und für das Gewerbe?<br />

Unseren Unternehmen – natürlich<br />

sind wir auch offen für Neuansiedlungen<br />

– bieten wir Entwicklungsmöglichkeiten<br />

mit<br />

den Gewerbegebieten am Flugplatz<br />

und in der Mittelbiberacher<br />

Steige. Gewerbeflächen bereitzustellen<br />

ist ein kontinuierlicher<br />

und dynamischer Prozess,<br />

der auch die (Neu-)Strukturierung<br />

älterer Gewerbegebiete<br />

umfasst. Perspektivisch wird es<br />

eine Herausforderung bleiben,<br />

den Gewerbeflächenbedarf auf<br />

Dauer zu decken. Die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Kommunen<br />

bietet hier Chancen. Beispielhaft<br />

ist aktuell das Interkommunale<br />

Industriegebiet<br />

Rißtal: Zusammen mit den Gemeinden<br />

Maselheim, Schemmerhofen<br />

und Warthausen bieten<br />

wir neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und damit auch Arbeitsplätze<br />

in der Region.<br />

Das Innovations- und Technologiezentrum ITZ Plus soll Forschungs- und Kooperationsprojekte,<br />

Co-Working-Bereiche und Startups beherbergen.<br />

Fotos: © Stadt Biberach<br />

Unternehmen, Hochschule und<br />

ITZ koordinieren und die Forschungsergebnisse<br />

in die Praxis<br />

überführen.<br />

Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsthema,<br />

das immer wichtiger<br />

wird.<br />

Nachhaltigeres Wirtschaften erfordert<br />

Spitzentechnologie,<br />

neue Ansätze und Geschäftsmodelle,<br />

um Wertschöpfungsketten<br />

wieder räumlich enger zu fassen<br />

und Produktionen nicht zu<br />

verlagern – dabei helfen auch<br />

die Erfahrungen der aktuellen<br />

Pandemie. Der Ansatz der Nachhaltigkeit<br />

und der Kreislaufwirtschaft<br />

bietet Chancen, neue<br />

Wertschöpfung zu generieren.<br />

Der Materialanteil der allermeisten<br />

Produkte bietet hier ein<br />

großes Potenzial, ebenso wie<br />

die bessere Nutzung von Bioressourcen.<br />

Um unsere Unternehmer<br />

in diesem Prozess zu unterstützen<br />

und den Wirtschaftsstandort<br />

Biberach weiter zu<br />

stärken, steht bald das ITZ zur<br />

Verfügung. Ein Transferzentrum<br />

für Industrielle Bioökonomie ist<br />

in den Startpflöcken.<br />

Platz für Wohn- und Gewerbegebiete<br />

ist immer begrenzt. Wie<br />

lässt sich dieser Konflikt lösen?<br />

Durch vorausschauende Grundstückspolitik<br />

werden wir auch<br />

in den nächsten Jahren kontinuierlich<br />

Wohnbauplätze anbieten<br />

können. Mit den Baugebieten<br />

Taubenplätzle II und Hirschberg<br />

entstehen in zentraler Lage<br />

weit über 400 Wohneinheiten.<br />

Mit Baugebieten in den Teilorten<br />

Stafflangen und Ringschnait<br />

stehen überdies bald weitere<br />

Bauplätze in ländlicher Atmosphäre<br />

bereit.<br />

Gleichzeitig ist uns die Innenentwicklung<br />

wichtig. Durch Sanierungsgebiete<br />

und mit privaten<br />

Investoren wurden in Biberach<br />

in den vergangenen Jahren<br />

zahlreiche Projekte umgesetzt,<br />

beispielhaft an der Entwicklung<br />

entlang des Zeppelinrings zu sehen.<br />

In den Baugebieten sehen<br />

wir grundsätzlich einen Wohnungsmix<br />

aus Einfamilienhäusern<br />

und einem Anteil an Geschosswohnungsbau<br />

vor, so dass<br />

im Zusammenwirken mit Baugenossenschaften<br />

und Privatinvestoren<br />

attraktive Angebote für<br />

die unterschiedlichsten Wohnbedarfe<br />

am Markt sind.<br />

In welchen weiteren Bereichen ist<br />

die Stadt tätig, um fit für die Zukunft<br />

zu werden oder zu bleiben?<br />

Viele Betriebe benötigen Fachkräfte,<br />

die im In- und Ausland<br />

rekrutiert werden. Fachkräfte<br />

haben nicht nur Anforderungen<br />

an ihren Arbeitgeber, sondern<br />

auch an das Umfeld, in dem Betriebe<br />

sich befinden. Es muss attraktiv<br />

und zukunftsfähig sein.<br />

Wir sehen es als kommunale<br />

Aufgabe, die Infrastruktur bereitzustellen,<br />

die es Fachkräften<br />

erleichtert, sich für den Standort<br />

Biberach zu entscheiden.<br />

Eine zentrale Rolle spielt die<br />

Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf. Mit großem Engagement<br />

schaffen wir seit Jahren kontinuierlich<br />

ein attraktives, umfassendes<br />

und ausreichendes Angebot<br />

an Betreuungseinrichtungen:<br />

Kindertagesstätten, Hortund<br />

Ganztagesbetreuung, es<br />

sind alle weiterführenden Schulen<br />

vor Ort.<br />

Aktuell laufen allein bei der<br />

Kleinkindbetreuung mit den<br />

Kindergärten Hauderboschen,<br />

Hirschberg und Sandgrabenstraße<br />

drei Projekte, die ein weiteres<br />

Angebot schaffen. Zeitgleich<br />

werden bereits seit Jahren<br />

umfassend Schulen saniert,<br />

um sie auf einem zeitgemäßen<br />

Level zu halten. [!]<br />

<br />

Werner Gallbronner


unternehmen [!] RESSORT 49


50 Anzeige<br />

Raum Sonneneck für bis zu 70 Personen<br />

VIELSEITIG, PROFESSIONELL,<br />

UNKOMPLIZIERT<br />

Fotos: Lerch GmbH<br />

Die Dachmarke Lerch Genusswelten umfasst<br />

vier Hotels, ein Chaletdorf, neun Ferienwohnungen<br />

und eine Almhütte – alles<br />

liebevoll unter der Obhut von Familie Lerch<br />

und Zwicker sowie ihren mehr als 550 Mitarbeitern.<br />

Trotz der Verbundenheit trägt<br />

jeder Betrieb der Lerch Genusswelten seine<br />

eigene Handschrift und vereint ein ganz<br />

eigenes Genusserlebnis. Je nach Vorliebe<br />

entscheiden Sie selbst, welche Destination<br />

Sie ansteuern möchten.<br />

Rundum-sorglos-Paket für Ihre Tagung –<br />

Das Parkhotel Jordanbad<br />

Konferenzen, Jahrestagungen, Kreativseminare,<br />

Weihnachtsfeiern, Fortbildungen oder<br />

Teambuilding-Events … in den Lerch Genuss<br />

Welten ist alles möglich.<br />

Inmitten einer großen, idyllischen Parkanlage<br />

bieten wir Ihnen im 4-Sterne Parkhotel Jordanbad<br />

eine einzigartige Atmosphäre zum Tagen,<br />

Wohlfühlen und Entspannen.<br />

8 moderne, neu renovierte und lichtdurchflutete<br />

Veranstaltungsräume von 32 bis 266<br />

m² für bis zu 150 Personen stehen Ihnen für Ihre<br />

individuelle Veranstaltung zur Verfügung.<br />

Bei gutem Wetter können Sie Ihre Seminare<br />

auch auf die Sonnenterrasse oder in den<br />

traumhaft schönen Jordanpark verlegen. Egal<br />

wofür Sie sich entscheiden – unser Team garantiert<br />

Ihnen überall einen perfekten Service.<br />

Und das Beste: Nach einer anstrengenden<br />

Tagung entspannen Sie in unserer direkt ans<br />

Hotel angeschlossenen 9.000 m² großenTherme<br />

mit Saunalandschaft. Den Abend lassen Sie<br />

harmonisch in unserer neuen Hotelbar Enoteca<br />

ausklingen – wie wäre es mit einer Weinprobe?<br />

Gerne organisieren wir diese für Sie.<br />

Werden Sie unser Gast – wir freuen uns darauf,<br />

Sie zu beraten und Ihre Wünsche realisieren zu<br />

dürfen. Rundum-Organisation aus einer Hand:<br />

Wir freuen uns darauf, Ihre Veranstaltung für<br />

Sie zu planen und durchzuführen.<br />

Kulinarisch verwöhnt werden Sie und Ihre<br />

Mitarbeiter mit idealen Speisen und Getränken<br />

für effektives Arbeiten: vitaminreiche<br />

Smoothies, leichte Gerichte am Mittag und<br />

feine 3-Gänge-Menüs am Abend. Damit alles<br />

nach Ihren Vorstellungen und Wünschen<br />

verläuft, stellt Ihnen die Familie Lerch einen<br />

erfahrenen Ansprechpartner zur Seite, der<br />

von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur<br />

Nachbetreuung immer für Sie da ist. Tagen in<br />

den Lerch Genusswelten bedeutet Erlebnis,<br />

Service, Top-Verpflegung, Highspeed-Technik,<br />

Spaß am Business und immer eine gute Stimmung.<br />

FÜR NEUE ENERGIE – Kreativ- und Aktivpausen:<br />

Nordic Walking, Yoga, Massagen im hoteleigenen<br />

ParkSPA, Klangschalen Meditation,<br />

Entspannungskurs, kleines Workout indoor<br />

oder outdoor, Kräuter- und Blumenspaziergang<br />

und vieles mehr.<br />

TEAMBUILDING & ENTERTAIMENT:<br />

Cocktailkurs, BBQ Abend, Bogenschießen,<br />

Waldbaden, Krimidinner, Flossbau, Weinprobe,<br />

Wandern, Kanu fahren, Geocaching<br />

und vieles mehr.<br />

Parkhotel Jordanbad****<br />

Ansprechpartnerin: Gabriele Barth<br />

Jordanbad 7<br />

88400 Biberach<br />

Tel.: +49 (0) 7351 343-498<br />

event@jordanbad-parkhotel.de<br />

8 Räume zwischen 32 und 266 m²<br />

für bis zu 150 Personen<br />

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+49 (0) 7351 343-300 | HOTEL@JORDANBAD-PARKHOTEL.DE<br />

Lerch GmbH I Jordanbad 7 I 88400 Biberach


52<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Biberach – da<br />

produziert man gerne<br />

Wirtschaftskraft Ob Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur oder Lebensqualität: Die Stadt<br />

und ihr Umland schneiden in Studien glänzend ab und rangieren im Ranking der deutschen<br />

Regionen ganz weit vorne.<br />

Ein starkes wirtschaftliches<br />

Rückgrat ist ein<br />

Pfund, mit dem die Große<br />

Kreisstadt Biberach<br />

wuchern kann. Aufgrund ihrer<br />

Geschichte – Biberach wurde<br />

<strong>10</strong>83 erstmals urkundlich erwähnt<br />

und 1281 zur Reichsstadt<br />

erhoben – hat sie mit ihren Teilgemeinden<br />

Mettenberg, Stafflangen,<br />

Ringschnait und Rißegg<br />

auch historisch und kulturell<br />

viel zu bieten. Mit den Biberacher<br />

Filmfestspielen und dem<br />

Schützenfest ist sie über die Region<br />

hinaus bekannt.<br />

Das Mittelzentrum mit etwas<br />

mehr als 34 000 Einwohnern<br />

kann heute dank eines starken<br />

Mittelstandes und einer guten<br />

Branchenstruktur knapp 29 000<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze vorweisen – die<br />

Zahlen sind vom Juni 2020 – und<br />

bietet so seinem ländlich geprägten<br />

Umland kurze Wege zur<br />

Arbeit. Die gut 20 700 Einpendler<br />

kommen vorwiegend aus Biberach<br />

selbst oder aus der näheren<br />

Region. Ihnen stehen<br />

6200 Auspendler entgegen.<br />

29 000 Arbeitsplätze<br />

Seit Jahren gehören die Stadt<br />

und der Landkreis zu den Regionen<br />

mit den wenigsten Arbeitslosen<br />

in Deutschland, in<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

kann der Kreis das viertstärkste<br />

Wachstum vorweisen.<br />

9000 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze sind in den<br />

vergangenen 20 Jahren in der<br />

Stadt hinzu gekommen. „Eine<br />

Besonderheit ist, dass Landkreis<br />

und Stadt unter den wenigen<br />

Kreisen und Mittelzentren liegen,<br />

bei denen über die Hälfte<br />

der Beschäftigten im produzierenden<br />

Gewerbe tätig sind und<br />

eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen<br />

geschaffen wurde“, sagt Simon<br />

Pflüger, Standortbeauftragter<br />

der IHK Ulm. „Es lohnt sich<br />

offensichtlich für die Unternehmen,<br />

vor Ort zu produzieren.“<br />

Aber auch zu forschen: Denn die<br />

weltweit agierende Boehringer<br />

Ingelheim Pharma GmbH hat<br />

ihren größten Forschungsstandort<br />

in Biberach und betreibt dort<br />

einen der europaweit größten<br />

Standorte für die Herstellung<br />

von biopharmazeutischen Wirkstoffen<br />

mit mehr als 6500 Mitarbeitern.<br />

Beruflich qualifizierte<br />

Arbeitskräfte sind daher bei<br />

den Unternehmen in der Stadt<br />

gefragt. 30 Prozent der von der<br />

IHK befragten Betriebe gaben<br />

an, dass sie am Standort expandieren<br />

wollen. Und 85 Prozent,<br />

dass sie den Standort anderen<br />

Unternehmen zur Ansiedlung<br />

empfehlen würden.<br />

Doch die Stadt ist nicht nur<br />

Wirtschaftsstandort, sondern<br />

beherbergt unter anderem zahlreiche<br />

weiterführende und berufliche<br />

Schulen des Landkreises,<br />

die Hochschule Biberach<br />

sowie seit kurzer Zeit ein neues<br />

Zentralkrankenhaus. Mit dem<br />

Handel zieht die Stadt so neben<br />

den Berufspendlern zahlreiche<br />

weitere Menschen aus dem Umkreis<br />

an. Ein gut funktionierender<br />

ÖPNV ist da wesentlich.<br />

Wobei der von den Unternehmen<br />

bei der IHK-Standortumfrage<br />

– die letzte war 2017 – nie<br />

als Problem identifiziert wurde.<br />

Regio-S-Bahn kommt<br />

Mit der Elektrifizierung der<br />

Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen<br />

geht im Dezember<br />

dieses Jahres das größte E-Mobilitätsprojekt<br />

im Landkreis in<br />

Betrieb und wird mit der Ausweitung<br />

des Fahrplans das Projekt<br />

Regio-S-Bahn in Schwung<br />

bringen. Aber im ländlichen<br />

Raum wollen die politisch Verantwortlichen<br />

auch die Autofahrer<br />

nicht vergessen – Stichwort<br />

Ausbau des B30-Aufstiegs. [!]<br />

<br />

Werner Gallbronner<br />

FOTO: © KLAUS BRAUNER/SHUTTERSTOCK.COM


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

53<br />

Liebherr als starker Partner<br />

Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes<br />

Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem<br />

Produktprogramm. Mit der Erfindung<br />

des ersten mobilen Turmdrehkrans<br />

der Welt im Jahr 1949 legte Firmengründer<br />

Hans Liebherr den Grundstein. Heute zählt die<br />

Liebherr-Werk Biberach GmbH mit anspruchsvollen<br />

Technologien zu einem der weltweit führenden<br />

Herstellern von Turmdrehkranen.<br />

Die Seilbahn Zugspitze oder das höchste Gebäude<br />

Europas, der Lakhta Tower in Russland<br />

– an diesen und vielen weiteren Großprojekten<br />

haben Krane aus Biberach mitgewirkt. Das<br />

Liebherr-Werk Biberach hat mehr als 70 Jahre<br />

Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung<br />

von Kranen.<br />

Das Portfolio umfasst hochwertige Schnelleinsatz-,<br />

Obendreher-, Verstellausleger- und Spezialkrane<br />

sowie Mobilbaukrane. Schnelleinsatz-<br />

und Obendreherkrane bewähren sich im<br />

Wohnungsbau wie auch in der Industrie oder<br />

bei Großprojekten. Ankommen, heben, weiterfahren<br />

– Mobilbaukrane kombinieren die Mobilität<br />

des Fahrzeugkrans mit der Funktionalität<br />

des Turmdrehkrans. Umfangreiche Dienstund<br />

Serviceleistungen rund um das Krangeschäft<br />

vervollständigen das Angebot.<br />

Das Liebherr-Werk Biberach mit seinen rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fertigt hochwertige<br />

Schnelleinsatz-, Obendreher-, Verstellausleger- und Spezialkrane sowie Mobilbaukrane. ©Firmenfoto<br />

Hebetechnik für jeden Einsatz –<br />

von über 1.600 Mitarbeitenden<br />

Am Wirtschaftsstandort Biberach sind mit<br />

der Liebherr-Werk Biberach GmbH und der<br />

Liebherr-Components Biberach GmbH zwei<br />

Produktionsgesellschaften der Firmengruppe<br />

ansässig. Das Liebherr-Werk Biberach beschäftigt<br />

rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Sie sorgen für passende und innovative<br />

Hebetechniken auf jeder Baustelle. Als<br />

unabhängiges Familienunternehmen bietet<br />

Liebherr sichere Arbeitsplätze. Von Ausbildungsberufen<br />

über duale Studiengänge bis hin<br />

zu diversen Angeboten für Berufserfahrene<br />

bietet die Firmengruppe vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Denn der Schlüssel zum<br />

Erfolg sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Den Fortschritt erleben.<br />

Liebherr-Werk Biberach GmbH<br />

Memminger Straße 120<br />

88400 Biberach an der Riß<br />

Tel.: +49 7351 41-0<br />

E-Mail: info.lbc@liebherr.com<br />

www.liebherr.com


54<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Diese Anschlagseinrichtung<br />

sieht wie eine sichere Lösung<br />

aus, ist aber nicht in allen Fällen<br />

erlaubt. Beim Thema Dachsicherung<br />

stecken die Stolperfallen<br />

im Detail.<br />

An der<br />

kurzen Leine<br />

FOTO: © KING ROPES ACCESS/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Arbeitssicherheit Photovoltaik-Anlagen, Klimaboxen und Grünstreifen. Firmen könnten<br />

ihre Dächer sicher noch öfter sinnvoll nutzen. Auf diese Punkte sollten sie achten.<br />

Linkerhand reckt sich der<br />

Turm der Schapfenmühle<br />

in die Höhe, geradeaus<br />

blickt man auf ein kleines<br />

Wäldchen vor Jungingen und<br />

wenn man nach rechts schaut,<br />

dann kann man bei gutem Wetter<br />

sogar die Alpen sehen. Wer<br />

der Melotec Kunststoffverarbeitungs-GmbH<br />

aufs Dach steigt,<br />

hat einen herrlichen Ausblick –<br />

mit Sicherheit. Denn das 2000<br />

Quadratmeter große Flachdach<br />

des Junginger Betriebes ist nach<br />

allen Seiten durch ein Geländer<br />

gesichert. Umwehrung heißt das<br />

offiziell in den Bauordnungen<br />

und bezeichnet eine bauliche<br />

Vorrichtung, die das Abstürzen<br />

von Personen auf tiefer liegende<br />

Flächen eines Baugrundstücks<br />

verhindern soll.<br />

Rainer Lochmüller musste<br />

beim Bau seines im Juli in Betrieb<br />

genommenen neuen Verwaltungs-<br />

und Produktionsgebäudes<br />

im Buchbrunnenweg<br />

nicht lange über diese Maßnahme<br />

nachdenken: „Die Umwehrung<br />

war für uns bereits in der<br />

Planungsphase die optimale Lösung,<br />

um die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Maßnahmen zur<br />

Dachflächensicherung umzusetzen“,<br />

so der Bauherr: „Auf diese<br />

Weise können sich die Arbeiter<br />

frei und flexibel auf dem<br />

Dach bewegen und sind in ihrer<br />

Tätigkeit nicht eingeengt.“<br />

Sechs Mal im Jahr<br />

Etwa sechs Mal im Jahr beauftragt<br />

der Melotec-Inhaber externe<br />

Dienstleister, um Wartungsarbeiten<br />

an der Photovoltaik-Anlage<br />

durchzuführen, die<br />

Dachabläufe zu reinigen und die<br />

Lichtkuppeln über der Werkshalle<br />

zu säubern. Grundsätzlich<br />

gilt: Bei der Planung von Dächern<br />

und baulichen Einrichtungen<br />

auf Dächern sowie für<br />

die spätere Instandhaltung sind<br />

aktuell gültige Regelwerke<br />

schon während der Planungsphase<br />

zwingend mit zu berücksichtigen.<br />

Sprich: Wer als Gebäudeeigentümer<br />

Personen<br />

ohne Sicherheitsmaßnahmen<br />

auf seinem Dach herumspazieren<br />

lässt, vernachlässigt die Verkehrssicherungspflicht.<br />

Denn nach der Musterbauordnung<br />

(MBO) sind „sicher benutzbare“<br />

Vorrichtungen anzubringen.<br />

Konkretisiert wird dies<br />

im Paragraph 3 der Landesbauordnung<br />

Baden-Württemberg in


unternehmen [!] VERANTWORTEN 55<br />

Wer etwa eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, muss in regelmäßigen Abständen Wartungsarbeiten auf dem Dach durchführen<br />

lassen. Eine ordentliche Sicherung der Fachkräfte ist dabei Pflicht.<br />

Fotos: Matthias Kessler<br />

dem „Dächer oder Dachteile, die<br />

zum auch nur zeitweiligen Aufenthalt<br />

von Menschen bestimmt<br />

sind“ mit Umwehrungen zu versehen<br />

sind.<br />

Und dies betrifft keinesfalls<br />

nur mehrstöckige Firmengebäude<br />

oder Bürotürme. Denn müssen<br />

Personen hin und wieder ein<br />

Die Arbeiter<br />

können sich<br />

frei und flexibel<br />

auf dem Dach<br />

bewegen.<br />

Rainer Lochmüller<br />

Melotec Kunststoffverarbeitung<br />

Flachdach überqueren und befindet<br />

sich dieser Verkehrsweg<br />

im Gefahrenbereich, muss bereits<br />

ab einer Höhe von einem<br />

Meter eine Absturzsicherung an<br />

der Absturzkante angebracht<br />

werden. Werden im „Gefahrenbereich<br />

Absturz“ längere Arbeiten<br />

verrichtet, also zum Beispiel<br />

eine Begrünung angelegt, gilt<br />

diese gesetzliche Vorgabe ab einer<br />

Höhe von zwei Metern.<br />

Doch auch hier bestimmen Ausnahmen<br />

die Regeln. Misst die<br />

Dachneigung nicht mehr als<br />

22,5 Grad und ist die gesamte<br />

Fläche nicht größer als 50 Quadratmeter<br />

liegt die magische<br />

Zahl hier sogar bei drei Metern.<br />

Fanggerüste bieten Schutz<br />

Doch nicht nur feste Umwehrungen<br />

oder mobile Dachrandgeländer<br />

bieten Schutz. Denn<br />

für Arbeiten auf dem Dach können<br />

auch Gerüste um das Gebäude<br />

herum hochgezogen werden,<br />

die eine abstürzende Person<br />

auffangen. Allerdings ist<br />

solch eine Auffangeinrichtung<br />

nur möglich, wenn eine Umwehrung<br />

aus betriebstechnischen<br />

oder arbeitstechnischen<br />

Gründen nicht umsetzbar ist.<br />

„Dies ist möglicherweise eine<br />

teure, jedoch für längere Bauzeiten<br />

eine sehr gute Variante“, erklärt<br />

Tanja Kopp.<br />

Ihr Arbeitsgebiet bei der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) sind persönliche<br />

Schutzausrüstungen<br />

gegen Absturz und Rettungsausrüstungen.<br />

Sie weist darauf hin,<br />

dass Unternehmer grundsätzlich<br />

dazu verpflichtet seien, eine<br />

Gefährdungsbeurteilung zu verfassen,<br />

sprich im Vorfeld zu de-<br />

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56<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Rund 35 000 sogenannte Absturzunfälle pro Jahr<br />

Zur Person<br />

Tanja Kopp leitet<br />

seit 2020 das Sachgebiet<br />

PSAgA und<br />

Rettungsausrüstungen<br />

im Fachbereich<br />

Persönliche Schutzausrüstungen<br />

der<br />

Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung<br />

(DGUV). Ihre<br />

Mission: Abstürze<br />

verhindern.<br />

Geländer schützen: 2020 stürzten bundesweit 760 Menschen von Dächern. Foto: Matthias Kessler<br />

Im Jahr 2020 haben sich bundesweit<br />

760 369 Arbeitsunfälle<br />

ereignet. Das sind rund 1<strong>10</strong> 000<br />

weniger als 2019. Als Absturzunfälle<br />

listet die Deutsche Unfallversicherung<br />

in ihrem Jahresbericht<br />

fürs Jahr 2020 knapp<br />

35 000 Unfälle auf. Dabei starben<br />

60 Menschen. In 31 Prozent<br />

aller meldepflichtigen Absturzunfälle<br />

fielen die Menschen<br />

von Leitern und Tritten (<strong>10</strong> 988<br />

Fälle), 6973 Frauen und Männer<br />

fielen von Treppen, 5423 von<br />

Lkw- und Ladeflächen und 760<br />

von Dächern, wobei viele der<br />

Todesfälle in Verbindung mit<br />

Dächern stehen.<br />

finieren, was passieren kann,<br />

wenn man ein Dach besteigt.<br />

Nur wenn durch diese Beurteilung<br />

der Einsatz einer Absturzsicherung<br />

und einer Auffangeinrichtung<br />

ausgeschlossen<br />

wurden, kann die dritte Variante,<br />

die Arbeiten mit einer persönlichen<br />

Schutzausrüstung gegen<br />

Absturz, kurz PSAgA, zum<br />

Tragen kommen. Tanja Kopp:<br />

„Aber nur dann. Denn das Arbeitsschutzrecht<br />

erlaubt diese<br />

Möglichkeit allein aus rein finanziellen<br />

Gründen nicht.“<br />

Zwei Meter Abstand<br />

Eine wirkungsvolle Absicherung<br />

hat nicht nur ihren Preis,<br />

sondern muss auch sinnvoll angebracht<br />

werden. Wichtig ist,<br />

dass die installierte Anschlagseinrichtung,<br />

die Ösen, in denen<br />

man die Karabiner der Schutzausrüstung<br />

klicken lässt, für die<br />

PSAgA ungehindert und frei zugänglich<br />

ist. Denn kommt zum<br />

Beispiel später zusätzlich noch<br />

eine PV-Anlage dazu, funktioniert<br />

es nicht mehr wie vorgesehen<br />

und es kann zu Unfällen<br />

kommen.<br />

Wer eine eigene<br />

Ausrüstung<br />

benutzt, darf<br />

niemals alleine auf<br />

dem Dach arbeiten.<br />

Tanja Kopp<br />

DGUV<br />

Denn kommt man näher als<br />

zwei Meter an die Dachkante<br />

heran, befindet man sich automatisch<br />

im gesetzlich definierten<br />

absturzgefährdeten Bereich.<br />

Hier machen auch die Anschlageinrichtungen<br />

keinen Sinn.<br />

Tanja Kopp: „Die Anschlageinrichtungen<br />

müssen außerhalb<br />

dieser Gefahrenzone fest auf<br />

dem Dach befestigt und einmal<br />

im Jahr von einem Sachkundigen<br />

geprüft werden.“<br />

Doch wer darf denn eigentlich<br />

nun mit einer Schutzausrüstung<br />

gegen Absturz aufs Dach?<br />

Tanja Kopp: „Alle Personen, die<br />

eine besondere Unterweisung<br />

bekommen und die sichere Benutzung<br />

der PSAgA in Theorie<br />

und Praxis erlernt haben.“ Bei<br />

Nichteinhaltung der Maßnahmen<br />

drohen mitunter saftige<br />

Geldbußen. Tanja Kopp: „Wer<br />

eine persönliche Schutzausrüstung<br />

gegen Absturz benutzt,<br />

darf niemals allein auf dem<br />

Dach arbeiten, sondern braucht<br />

immer einen Partner, der ihn im<br />

Fall eines Absturzes aus der unglücklichen<br />

Lage befreien<br />

kann.“<br />

Denn spätestens nach etwa<br />

15 Minuten muss eine bewegungslos<br />

im Auffanggurt hängenden<br />

Person gerettet sein, da<br />

sonst nicht selten schwere gesundheitliche<br />

Folgen, mitunter<br />

auch ein Hängetrauma auftreten<br />

können, bei dem das Blut in den<br />

herabhängenden Körperteilen<br />

versackt.<br />

Für Rainer Lochmüller sprachen<br />

auch noch andere Gründe<br />

dafür, sich für ein umlaufendes<br />

Geländer statt für die in das<br />

Dach getriebene Bolzen zu entscheiden:<br />

„Mitunter können diese<br />

Anschlagvorrichtungen den<br />

Boden beschädigen und wasserdurchlässig<br />

sein.“ Die Folge: Das<br />

Dach wird anfällig, die Dämmschicht<br />

feucht und zusätzliche<br />

Reparaturkosten sind letztendlich<br />

nur eine Frage der Zeit. Und<br />

das waren für ihn bereits bei der<br />

Planung keine allzu schönen<br />

Aussichten. [!] Stefan Loeffler


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

57<br />

Bei Meißner, einem der ältesten Hersteller von Schutzausrüstungen gegen Absturz, steht Qualität an erster Stelle.<br />

Fotos: BlendePi Photography<br />

Hans-Peter Jakob + Firma Meißner<br />

Seit 1<strong>10</strong> Jahren Schutz in luftiger Höhe<br />

Der Familienbetrieb feiert in diesem Jahr<br />

sein 1<strong>10</strong>-jähriges Jubiläum. Die Meißner<br />

Sicherheitstechnik GmbH aus Ulm ist einer<br />

der ältesten Hersteller Deutschlands für<br />

persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz<br />

(PSAgA).<br />

Zum Kundenkreis der Firma Meißner gehören<br />

unter anderem führende Windkraftunternehmer,<br />

Anlagen- und Freileitungsbauer,<br />

Photovoltaikanlagenbauer und Mobilfunkanbieter<br />

sowie große Energieversorger.<br />

„Wir stellen in unserer hauseigenen Werkstatt<br />

mit modernsten Produktionsmaschinen und<br />

in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden<br />

praxisorientierte, hochwertige Sicherheitsprodukte,<br />

wie zum Beispiel Vertikale<br />

Steigschutzsysteme (VSS) oder Horizontale<br />

Sicherungssysteme (HSS), Auffanggurte,<br />

Sicherheitsseile, Seilkürzer und Anschlagskonstruktionen<br />

her“, erklärt Caroline Liebler,<br />

die mit ihrem Ehemann Stefan Liebler in vierter<br />

Generation die Geschäfte der Meißner<br />

Sicherheitstechnik GmbH führt.<br />

Die Sicherungssysteme werden nach Vorgaben<br />

und Anforderungen der Kunden geplant<br />

und entwickelt, produziert und dann vor Ort<br />

montiert. Die Qualität und jahrzehntelange<br />

Kompetenz sind Gründe dafür, dass Weltunternehmen<br />

zu den Kunden zählen.<br />

Im Jahr 2016 trat Meißner mit dem Aufbau<br />

der Niederlassungen in Cottbus, Neubrandenburg<br />

und Pirmasens in das Geschäft der<br />

Windkraftanlagen ein. Durch die breite Aufstellung<br />

ist der Familienbetrieb weniger<br />

krisenanfällig. Das Unternehmen rüstet die<br />

Arbeiter an Windmühlen, Strommasten oder<br />

Antennen nicht nur mit modernster, zum Teil<br />

patentierter Sicherheitstechnik aus, sondern<br />

zeigt diesen auch, wie man damit umgeht.<br />

So bietet die Firma Meißner Sicherheitstechnik<br />

GmbH praxisorientierte und sachkundige<br />

Schulungen nach BGG 906 / DGUV<br />

Regel 112-198 / DGUV Regel 112-199 an.<br />

Ebenso führt das Unternehmen die gesetzlich<br />

vorgeschriebene jährliche Überprüfung<br />

von Absturzsicherung, PSA, Befahranlagen,<br />

Steigschutz, Leitern und Lastenwinden<br />

durch.<br />

Unter das Kapitel Innovation fällt auch die Entwicklung<br />

einer eigenen Meißner Service-App.<br />

Diese ermöglicht dem User per Smartphone<br />

direkt mit dem Kunden zu kommunizieren und<br />

damit papierlos und ohne Zeitverlust den Zustand<br />

der Sicherheitseinrichtungen von geprüften<br />

Anlagen mitzuteilen.<br />

Meißner Sicherheitstechnik GmbH<br />

August-Nagel-Straße 21<br />

89079 Ulm-Einsingen<br />

Tel.: 07305 9635-0<br />

E-Mail: info@meissner-ulm.de<br />

www.meissner-ulm.de<br />

Familienunternehmen<br />

in vierter<br />

Generation<br />

Das Unternehmen<br />

wurde 19<strong>10</strong> in<br />

Potsdam-Babelsberg<br />

von Arthur Meißner als Sattlerei gegründet.<br />

1927 brachte er „Meißners Sicherheits-Riemen“<br />

auf den Markt, gedacht zum Einsatz auf<br />

Telegrafenmasten. Das war der erste<br />

Meilenstein auf dem Weg zum Hersteller von<br />

persönlicher Sicherheitsausrüstung gegen<br />

Absturz. Sohn Diethard Meißner siedelte die<br />

Firma noch vor dem Mauerbau nach Ulm um.<br />

Regina Meißner, Enkelin des Gründers, und ihr<br />

Ehemann, der Metallfachmann und Oldtimer<br />

Liebhaber Hermann Glöckler bauten das<br />

Produktsortiment aus und firmierten fortan<br />

unter Meißner Sicherheitstechnik GmbH.<br />

Mehrere Umzüge der Produktionsstätte<br />

wurden aus Expansionsgründen notwendig,<br />

zuletzt im Jahr 2002 an den heutigen Standort<br />

in der August-Nagel-Straße 21 in<br />

Ulm-Einsingen.<br />

Tochter Caroline Liebler, mittlerweile<br />

geschäftsführende Gesellschafterin, führt mit<br />

ihrem Mann Stefan Liebler das Unternehmen<br />

in vierter Generation.<br />

Foto: BlendePi Photography Hans-Peter Jakob


unternehmen [!] LEBEN 59<br />

Vorliebe für Oldie-Paare<br />

Die private Seite Der Ulmer Unternehmer H. Werner Utz ist seit Kindesbeinen Autofan,<br />

ehemaliger Rennsportler und seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Sammler – mit einem<br />

ungewöhnlichen Ansatz an einem ungewöhnlichen Ort: in einem umgebauten Kuhstall.<br />

Coupé oder Cabrio, das<br />

ist nicht die Frage. Jedenfalls<br />

nicht für den<br />

Ulmer Unternehmer H.<br />

Werner Utz, der in seiner Oldtimersammlung<br />

von jedem Modell<br />

beide Versionen hat. Diese<br />

klare Zielsetzung gab es zunächst<br />

nicht. Stattdessen Liebe<br />

auf den ersten Blick für einen<br />

Jaguar Baujahr 1968, den er im<br />

Sommer 1994 bei einem Autohändler<br />

in Locarno entdeckte.<br />

Zu dieser Zeit hatte Utz bereits<br />

ein Faible für diese Marke.<br />

Er fährt auch als Geschäftswagen<br />

einen Jaguar. Die Uzin Utz<br />

AG wird inzwischen von seinen<br />

Die Passion<br />

für Oldtimer<br />

kam später hinzu.<br />

H. Werner Utz<br />

Autofan und Sammler<br />

Söhnen Philipp und Julian sowie<br />

einem weiteren Vorstand geführt,<br />

aber als Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats ist er noch zweibis<br />

drei Mal pro Woche in seinem<br />

Büro. Mehr als dreißig Jahre<br />

führte der promovierte Betriebswirt<br />

die Geschäfte, formte<br />

aus einem kleinen<br />

Klebstoffhersteller einen Komplettanbieter<br />

fürs bodenverlegende<br />

Handwerk, brachte das<br />

Familienunternehmen an die<br />

Börse und entwickelte es zu einem<br />

Vorreiter in der Branche in<br />

Sachen ökologischer und sozialer<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Leidenschaft für Autos entdeckte<br />

er früh, als junger Mann<br />

fuhr er Rundrennen. „Die Passion<br />

für Oldtimer kam erst später<br />

Werner Utz in einem umgebauten Kuhstall inmitten seiner Kostbarkeiten. In seiner Sammlung stehen<br />

überwiegend englische Modelle, wie der Jaguar E-Type (Bild unten). <br />

Fotos: Volkmar Könnecke<br />

hinzu – ähnlich wie es oft mit<br />

klassischer Musik und gutem<br />

Wein ist“. Nach dem Spontankauf<br />

seines ersten Oldtimers erwarb<br />

er dasselbe Modell, um ein<br />

Ersatzteillager zu haben. Innerhalb<br />

von zwei Jahren wuchs die<br />

Sammlung auf zwölf Fahrzeuge.<br />

Da entstand aus der Idee „Ersatzteillager“<br />

das außergewöhnliche<br />

Ziel der Sammlung: Pärchen<br />

zu sammeln und von jedem<br />

Modell sowohl das Coupé, als<br />

auch das Cabrio zu besitzen.<br />

Das ist ihm bis auf eine Ausnahme<br />

gelungen: von einem Aston<br />

Martin, BJ 1958, ein Auto, das<br />

nur 111 Mal vom Band lief, fehlt<br />

Werner Utz an einem Jaguar XK 120. Von dieser Ausführung des Aston-Martin-Modells (links unten) gibt es weltweit nur drei Stück.


60<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Von Bohnerwachs zu Bau-Chemie<br />

Mit so einem Glas 1300 GT fuhr Utz früher Rundrennen.<br />

FOTOS VOLKMAR KÖNNECKE<br />

Schöne Details: die Rückleuchten des Glas 1300 GT und die<br />

Einfüllöffnung für Kühlwasser eines Jaguar.<br />

1978 trat Dr. H. Werner Utz<br />

in den väterlichen Betrieb ein.<br />

Zwei Jahre arbeitete er mit seinem<br />

Vater zusammen. Doch<br />

die beiden waren sehr unterschiedlich.<br />

H.Werner Utz’Umgang<br />

mit den Mitarbeitern, seine<br />

offene Kommunikation und<br />

seine Personalentscheidungen<br />

waren geprägt von seiner Persönlichkeit<br />

und seinem Studium<br />

an der Uni München mit<br />

dem Schwerpunkt Arbeits-und<br />

Organisationspsychologie.<br />

Nach dem Ausscheiden seines<br />

Vaters stellte er frühzeitig auf<br />

lösungsmittelfreie Produkte<br />

und eine nachhaltige, ökologische<br />

Produktion um. 1997<br />

brachte er das Familienunternehmen<br />

an die Börse und stellte<br />

sich mit ergänzenden Übernahmen<br />

breiter auf. 2016<br />

wechselte er in den Aufsichtsrat<br />

der Uzin Utz AG, dessen<br />

Vorsitzender er ist.<br />

Angefangen hatte sein Großvater<br />

1911 mit der Herstellung<br />

chemischer Produkte in Wien.<br />

Nach der Übersiedlung nach<br />

Ulm 1919, produzierte er Bohnerwachs,<br />

Schuhcreme und<br />

Seifenpulver, bis sein Vater im<br />

Jahr 1948 mit der Anmeldung<br />

der Marke Uzin den Grundstein<br />

der Klebstoffära legte. Heute<br />

ist das Unternehmen (Jahresumsatz<br />

384 Millionen Euro,<br />

1335 Mitarbeiter) Marktführer<br />

im Bereich bauchemischer Systemprodukte<br />

für den Boden.<br />

ihm bis heute das Cabrio.<br />

Die Sammlung ist englisch<br />

geprägt mit Klassikern von Jaguar<br />

und Aston Martin. Aber es<br />

finden sich auch andere Schätzchen<br />

wie zwei Glas 1300 GT,<br />

zwei Saab-Modelle, ein Lotus<br />

Elan und zwei neuere Jaguar<br />

XK. „Die Form dieser beiden<br />

Modelle ist einfach gelungen,<br />

die beiden werden absehbar<br />

Oldtimer“, sagt Utz. Der Glas<br />

weckt Erinnerungen. „Genauso<br />

ein Glas war mein erstes eigenes<br />

Auto mit dem ich in den<br />

60er und 70er Jahren Rundstreckenrennen<br />

gefahren bin. Und<br />

das Saab-Pärchen ist etwas ganz<br />

Besonderes. Von Kennern werde<br />

ich auf diese Marke am meisten<br />

angesprochen“.<br />

Für seine Sammlung wird<br />

selbst der ehemalige Kuhstall<br />

mit Werkstatt und Hebebühne,<br />

der zu seinem Herrenhaus aus<br />

dem 18.Jahrhundert gehört, langsam<br />

zu klein. Utz und seine Frau<br />

Sabine Gum erwarben das restaurierungsbedürftige<br />

Anwesen<br />

2002. Heute ist es ein<br />

Schmuckstück.<br />

Mitarbeiter<br />

dürfen Jaguar<br />

MK V fahren.<br />

H. Werner Utz arbeitet selbst in<br />

der Werkstatt und schraubt. Das<br />

überrascht, entspricht aber seinem<br />

unprätentiösen Umgang<br />

mit den Oldtimern. „Den ersten<br />

Oldtimer habe ich mit professioneller<br />

Unterstützung in eineinhalb<br />

Jahren restauriert. Es sind<br />

Alltagsautos – in jeder Hinsicht.<br />

Ich kaufe keine exklusiven Fahrzeuge<br />

und es sind für mich keine<br />

Ausstellungsstücke“. Einladungen<br />

wie beispielsweise zum<br />

Concours d’Elegance lehnt er<br />

daher ab. „Die Autos aus der<br />

Sammlung waren von 1998 bis<br />

2005 bei Oldtimerausfahrten im<br />

Einsatz und mit Roadbook und<br />

Programm das Highlight für<br />

Kunden und Partner des Unternehmens.<br />

Die beiden Jaguar MK<br />

V stehen noch heute allen Mitarbeitern<br />

zur Verfügung die<br />

„sich trauen“, sagt Utz. Zwei<br />

wunderschöne Hochzeitsautos.<br />

Ein Lancia Coupé, Baujahr 1948,<br />

das für den Turiner Autosalon<br />

nur drei Mal gebaut wurde, ist<br />

das älteste Fahrzeug seiner<br />

Sammlung, zu der nur Nachkriegsklassiker<br />

gehören.<br />

Die jährliche Wertsteigerung<br />

seiner Sammlung ist höher als<br />

die Kosten für Unterhalt und<br />

Pflege, aber das ist für den Oldtimerliebhaber<br />

Utz kein Kriterium.<br />

Er genießt Ausfahrten im<br />

Freundeskreis, die mittlerweile<br />

die Teilnahme an Oldtimer Rallyes<br />

abgelöst haben, das Sammeln<br />

und Restaurieren. Von fast<br />

allen seinen Oldtimern kennt er<br />

die Namen der Erstbesitzer und<br />

den Ort der Erstzulassung. Beide<br />

sind international, erzählen<br />

Geschichte und Geschichten<br />

und die sind so interessant wie<br />

die Sammlung und sein Besitzer.<br />

<br />

Sigrid Balke


spezial<br />

Tagungen &<br />

Events<br />

Professionell geführte und<br />

außergewöhnliche Locations<br />

und Dienstleister aus Ulm und<br />

Umgebung stellen sich vor.<br />

+19<br />

EXTRA-<br />

SEITEN


62<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Restart mit<br />

neuen Formaten<br />

Tagungen und Kongresse Innovative Formen wie hybride und dezentrale Veranstaltungen<br />

sind angesichts des vielschichtigen Wandels immer mehr gefragt.<br />

FOTO: © ENGEL.AC/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Formate für Kongresse und Messen im realen Raum verlangen nach kreaitiven Lösungen. Forscher gehen davon aus, dass das analoge<br />

Die Corona-Pandemie<br />

mit den einhergehenden<br />

Kontaktbeschränkungen<br />

hat der Branche<br />

für Tagungen, Kongresse und<br />

Messen einen herben Schlag<br />

versetzt. Aber sie hat auch eine<br />

Entwicklung beschleunigt, die<br />

sowieso in Gang gekommen ist.<br />

Geschäftsmodelle, für die Kreativität<br />

und Neuerungen schon<br />

bisher ständige Begleiter waren,<br />

werden Themen wie dem demografischen<br />

Wandel und den damit<br />

einhergehenden Bedürfnissen<br />

älterer Menschen, der Nachhaltigkeit,<br />

sich ändernder Mobilität<br />

und weiterer<br />

Internationalisierung Rechnung<br />

tragen müssen.<br />

Rückkehr der Kongresse<br />

Die Ulm/Neu-Ulm Touristik<br />

GmbH (UNT), die Tagungs- und<br />

Kongressveranstalter in der<br />

Doppelstadt und der Region unter<br />

anderem bei der Vermittlung<br />

von Tagungsstätten, Zimmern,<br />

Organisation und Begleitprogramm<br />

unterstützt, hat festgestellt,<br />

dass trotz der Lockerungen<br />

bis zum Spätsommer <strong>2021</strong><br />

noch keine neuen größeren Veranstaltungen<br />

gebucht wurden.<br />

Was vor allem ab Frühjahr 2022<br />

in den Donaustädten und Umgebung<br />

wieder stattfindet, seien<br />

„Tagungen, Kongresse und Messen,<br />

die aufgeschoben worden<br />

sind“, sagt Susanne Baumann<br />

von der UNT.<br />

Weniger Besucher als früher<br />

hätten aber schon vor der Pandemie<br />

große Messen wie die<br />

„Leben – Wohnen – Freizeit“ angelockt.<br />

Nachfragen für kleinere<br />

Tagungen und Treffen gibt es<br />

jedoch schon. Was in Ulm und<br />

Umgebung alles möglich ist, finden<br />

Ausrichter von Messen,<br />

Kongressen und Events beispielsweise<br />

auf der UNT-Internetseite<br />

tagen.ulm.de auf einen<br />

Klick.<br />

Wie kann es weiter gehen,<br />

wie kann die Branche wieder<br />

Boden unter die Füße bekommen?<br />

Gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation<br />

IAO untersucht derzeit das German<br />

Convention Bureau (GCB)<br />

e.V. mit Sitz in Frankurt am<br />

Main, das sich in Deutschland<br />

Teilnehmer<br />

sollen wählen<br />

können, wie sie<br />

eine Veranstaltung<br />

besuchen können.<br />

als Impulsgeber der Veranstaltungsbranche<br />

sieht, die Herausforderungen<br />

der Post-Corona-Epoche<br />

im Forschungsprojekt<br />

„Future Meeting Space<br />

<strong>2021</strong>“ unter der Annahme, dass<br />

das Ökosystem von Veranstaltungen<br />

sich massiv und nachhaltig<br />

verändern wird. Der Forschungsverbund<br />

Future Meeting<br />

Space identifiziert Einflussfaktoren<br />

und<br />

Wirkungszusammenhänge sowie<br />

die aus dieser Veränderung<br />

entstehenden Möglichkeiten<br />

und Chancen. Die Ergebnisse<br />

der Studie sollen bis Ende des<br />

Jahres vorliegen.<br />

Eines der zehn untersuchten<br />

Handlungsfelder sind die Veranstaltungsformate.<br />

Denn nach<br />

wie vor stehen bei Teilnehmern<br />

einer Veranstaltung laut Studie<br />

vor allem das Netzwerken, der<br />

Wissenstransfer sowie das Erlebnis<br />

im Vordergrund. Um diese<br />

drei Faktoren sowohl im virtuellen<br />

als auch im physischen<br />

und hybriden Kontext zu unterstützen,<br />

werden zukünftig neue<br />

Veranstaltungsformate entwickelt.<br />

Die Teilnehmer sollen<br />

wählen können, ob sie eine Veranstaltung<br />

vor Ort oder virtuell<br />

besuchen.<br />

Vor allem Formate im realen<br />

Raum verlangen daher nach<br />

Kreativität und Innovation. Die<br />

Forscher gehen davon aus, dass<br />

das analoge Erlebnis trotz oder<br />

gerade durch die Digitalisierung<br />

aller gesellschaftlichen Bereiche<br />

eine Renaissance erleben werde.<br />

Aber auch davon, dass auch<br />

nach der Pandemie virtuelle<br />

Kommunikationsplattformen<br />

dauerhaft integriert werden.<br />

„VR/AR-Technologien werden<br />

sich flächendeckend etablieren<br />

und weiterentwickeln, um das<br />

Erlebnis durch die Erweiterung<br />

des realen Raumes zu stärken“,


63<br />

FOTO: © ANDREY_POPOV/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Erlebnis trotz oder gerade durch die Digitalisierung eine Renaissance erleben werde.<br />

heißt es. Dazu kommt: Das Sicherheits-<br />

und Gesundheitsbewusstsein<br />

ist in jüngster Zeit<br />

stark gewachsen.<br />

Die zunehmend international<br />

geprägten Sektoren von Wissenschaft<br />

und Wirtschaft haben<br />

also einen wachsenden Bedarf<br />

an Vernetzung und damit an diversen<br />

Kooperationstechnologien<br />

wie Audio- und Videokonferenzen<br />

auch bei Tagungen und<br />

Kongressen zur Folge. Interaktive<br />

Technologien werden noch<br />

mehr als bisher die Teilnehmer<br />

digital und in Echtzeit in den Tagungsablauf<br />

einbinden.<br />

Besserer CO2-Fußabdruck<br />

Bei dezentralen und hybriden<br />

Events handelt es sich zum Beispiel<br />

um Tagungen, die gleichzeitig<br />

an mehreren Orten stattfinden.<br />

So kann beispielsweise<br />

in jedem Tagungsort abwechselnd<br />

ein Livepart stattfinden,<br />

der in die anderen gestreamt<br />

wird. All dies ist auch über die<br />

Region hinaus und länderübergreifend<br />

möglich.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

kann so auch die Anreisemobilität<br />

verringert werden. Schließlich<br />

entfallen bei Veranstaltungen<br />

wie Tagungen oder Seminaren<br />

nicht weniger als 80 Prozent<br />

der CO 2<br />

-Emissionen auf die Anund<br />

Abreise. Aber auch technologische<br />

Entwicklungen beeinflussen<br />

die An- und Abreise zu<br />

den Veranstaltungsorten sowie<br />

die Mobilität vor Ort.<br />

Die Verbindung unterschiedlicher<br />

Verkehrsmittel zu einer<br />

Mobilitätskette, buchbar über<br />

digitale Plattformen, sehen die<br />

Forscher da im Vordergrund.<br />

Teilnehmer sollen in Zukunft<br />

„noch schneller, sicherer und<br />

ökologisch verantwortbarer jeden<br />

Ort der Erde erreichen können“,<br />

heißt es in der GBC-Studie.<br />

Im Tagungs- und Kongressort<br />

Ulm und Umgebung setzt<br />

man da unter anderem auch auf<br />

die Fertigstellung von „Stuttgart<br />

21“ und der damit schnelleren<br />

Anbindung an die Landesmesse.<br />

Denn eines ist klar: Die Veranstaltungsstätten<br />

wollen wieder<br />

mehr Kongresse und Messen<br />

vor Ort haben und Kunden<br />

zurück gewinnen.<br />

Veränderungen in der Arbeitswelt<br />

werden auch die Veranstaltungslandschaft<br />

nachhaltig<br />

prägen, meinen die Forscher:<br />

„Durch die hohe Flexibilisierung<br />

lassen sich beispielsweise<br />

neue Zeitfenster für Events etablieren“<br />

– Early-Bird-Formate<br />

statt Abendveranstaltungen.<br />

Angesichts der wachsenden<br />

Zahl von Senioren, die in Zukunft<br />

Tagungen, Kongresse und<br />

Messen besuchen werden, werde<br />

sich die Branche – so die<br />

GBC-Zukunftsstudie – auf diesen<br />

Wandel einstellen müssen,<br />

etwa hinsichtlich der Zusammensetzung<br />

der Belegschaften<br />

und Teams in Tagungsgebäuden<br />

sowie deren spezifischen kulturellen<br />

Fähigkeiten.<br />

Kreative Lösungen<br />

Blick Donau-abwärts nach Bayern:<br />

Auf die Herausforderung<br />

der Corona-Pandemie hat beispielsweise<br />

die Regensburg<br />

Tourismus GmbH bereits im<br />

April 2020 mit einer Destination-Management-Organisation<br />

als erste dieser Art in Bayern reagiert,<br />

und zwar in Form eines<br />

dezentralen, digitalen<br />

Streaming events. Dieses mit<br />

Partnern in kürzester Zeit umgesetzte<br />

Projekt wurde für den<br />

Tagungspool<br />

Ulm/Neu-Ulm Touristik<br />

GmbH Das städtische<br />

Tochterunternehmen UNT<br />

bietet über seinen Tagungspool<br />

– im Internet<br />

unter tagen.ulm.de – Unterstützung<br />

bei der Planung<br />

von Kongressen, Messen<br />

und Events. Dort gibt es<br />

eine Übersicht zu Locations,<br />

Rahmenprogramm,<br />

Beratungsmöglichkeit und<br />

sonstigen Service.<br />

Bayerischen ADAC-Tourismuspreis<br />

nominiert. Aber das rein<br />

digitale Onlineevent für Meeting,<br />

Incentives, Congresses und<br />

Events, davon waren auch die<br />

Regensburger von Anfang überzeugt,<br />

konnte nur ein erster<br />

Schritt sein. Ziel müsse sein, so<br />

schnell wie möglich wieder<br />

Liveveranstaltungen zu gestalten.<br />

Aus dieser Überlegung heraus<br />

entstand auch bei ihnen früh<br />

die Idee der dezentralen, hybriden<br />

Veranstaltungen. [!]<br />

Werner Gallbronner


64 RESSORT unternehmen [!]<br />

Bootshaus | Settele Catering<br />

Ulm<br />

Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia<br />

EVENT CATERING<br />

Catering | Messen | Exklusive Locations<br />

Diese 3 Kernbereiche stehen für Settele<br />

Event & Catering aus Neu-Ulm.<br />

Als familiengeführtes Unternehmen und<br />

Gastgeber aus Leidenschaft verwöhnen wir<br />

Sie und Ihre Gäste mit immer neuen kulinarischen<br />

Highlights.<br />

Gerade für Business- und Messecatering<br />

haben wir Einiges zu bieten – ein breites &<br />

langjähriges Erfahrungsspektrum in diesem<br />

Bereich lassen uns zu Ihrem professionellen<br />

Partner werden – fragen Sie unverbindlich<br />

an! Wir richten Veranstaltungen<br />

bis zu <strong>10</strong>.000 Personen aus, natürlich mit<br />

jeweiligem Corona-Sicherheitskonzept.<br />

Kurze Entscheidungswege, perfekte Planung,<br />

reibungslose Abläufe und ein professionelles<br />

Team mit Herz und Liebe zum Detail<br />

zeichnen uns aus.<br />

Private Feiern & Hochzeiten zählen<br />

ebenfalls zu unseren Spezialitäten. Wir betreuen<br />

„unsere“ Brautpaare & Jubilare<br />

ganzheitlich und sorgen sprichwörtlich für<br />

einen der schönsten Tage im Leben!<br />

BOOTSHAUS ULM<br />

für Veranstaltungen buchbar!<br />

Settele Event & Catering betreut exklusiv<br />

das Bootshaus Ulm!<br />

Verbringen Sie hier in einem unvergleichlichen<br />

Ambiente auf der Donau unvergessliche<br />

Stunden! Bezaubern Sie auf dem<br />

Bootshaus Ihre Gäste oder Kunden mit<br />

auserlesenen Köstlichkeiten aus unserer<br />

Küche. Gepaart mit unserem engangierten<br />

Service-Personal wird Ihre Veranstaltung<br />

zu etwas Besonderem, das sicher in bester<br />

Erinnerung bleibt.


unternehmen [!] RESSORT 65<br />

regadi | Settele Catering<br />

Neu-Ulm<br />

Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia<br />

Tipp: Fragen Sie bereits jetzt Ihre Weihnachtsfeier<br />

auf dem Bootshaus Ulm an!<br />

BETRIEBSCATERING<br />

regadi Betriebs- und Messegastronomie<br />

regadi kümmert sich um das Wohlsein Ihrer<br />

Mitarbeiter, und zwar direkt in Ihrem<br />

Betriebsrestaurant.<br />

Frische, regionale & saisonale Zutaten, ohne<br />

Zugabe von künstlichen Geschmacksund<br />

Konservierungsstoffen und frische<br />

Zubereitung der täglichen Gerichte für Sie<br />

und Ihre Mitarbeiter sind für uns eine<br />

Selbstverständlichkeit. Zugeschnitten auf<br />

Ihre Bedürfnisse und Wünsche verköstigt<br />

die für Sie zuständige Küchen-Crew Ihre<br />

Mitarbeiter auf Restaurant-Niveau – jeden<br />

Tag! Flexible Abrechnungsmodalitäten,<br />

bargeldlose Bezahlsysteme, eine eigene<br />

App zur Bestellung der täglichen Menüs,<br />

sowie Automaten-Services vervollständigen<br />

unser Angebot. Auch hier laden wir<br />

Sie herzlich ein, eine unverbindliche Anfrage<br />

an uns zu stellen!<br />

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Gäste, egal<br />

ob Business-, Messe-, Betriebs- oder Privatcatering!<br />

KONTAKT<br />

Eder Catering Company GmbH<br />

Dornierstraße 11 · 89231 Neu-Ulm<br />

T +49 731 834-56<br />

@ info@settele-catering.com<br />

I www.settele-catering.com<br />

I www.regadi-bertriebscatering.com<br />

I www.bootshaus-ulm.events


66 RESSORT unternehmen [!]<br />

Bantleon Forum<br />

Ulm<br />

DAS BANTLEON FORUM<br />

IST FÜR SIE DA!<br />

Wir haben für unser Bantleon Forum ein<br />

Bestuhlungskonzept erstellt, welches den<br />

Anforderungen der aktuellen Corona-VO<br />

entspricht. Die Räume können ab sofort<br />

wie folgt ausgelastet werden:<br />

Großes Forum: 22 Sitzplätze<br />

Kleines Forum: <strong>10</strong> Sitzplätze<br />

Berblinger Räume: 6 Sitzplätze<br />

In allen Räumen ist nur die Anzahl an<br />

Stühlen laut Vorgabe vorhanden.<br />

Der Schulungsbereich ist von den Räumlichkeiten<br />

der Hermann Bantleon GmbH<br />

getrennt und kann über den separaten<br />

Eingang des Forums genutzt werden.<br />

Zudem sind vor den Schulungsräumen<br />

sowie im Treppenhaus Handdesinfektionsmittelspender<br />

vorhanden.<br />

Unser Cateringbereich bietet Platz für<br />

28 Personen. Das Cateringkonzept<br />

entspricht den aktuellen Hygienestandards.<br />

Bitte senden Sie Ihre Anfrage an<br />

forum@bantleon.de oder telefonisch an<br />

0731 / 3990 – 130.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Mehr Infos finden Sie unter:<br />

www.bantleon-forum.de<br />

Unsere hauseigenen Veranstaltungen finden<br />

Sie ebenfalls auf unserer Hompage!<br />

Besuchen Sie uns im Bantleon Forum!<br />

KONTAKT<br />

Bantleon Forum für Wissen & Dialog<br />

Blaubeurer Straße 32 · 89077 Ulm<br />

T +49 (0)731 39 90-130<br />

@ forum@bantleon.de<br />

I www.bantleon-forum.de


unternehmen [!] RESSORT 67<br />

Bodensee-Hotel Sonnenhof<br />

Kressbronn<br />

HERZLICH WILLKOMMEN<br />

IM SONNENHOF!<br />

Sehen, Sprechen, Treffen – Sicheres Tagen<br />

im Sonnenhof. Normalität im wunderschönen<br />

Ambiente mit einem bestmöglichen<br />

Hygienekonzept. Besondere Zeiten<br />

erfordern besonderes Engagement. Der<br />

Wunsch nach wieder etwas mehr Normalität<br />

ist groß. Das erhöhte Sicherheitsbedürfnis<br />

bleibt.<br />

Deshalb stellen wir uns – das gesamte Sonnenhof­Team<br />

– der großen Herausforderung,<br />

unseren Gästen einen sicheren und<br />

unvergesslichen Aufenthalt zu ermöglichen.<br />

Mit Charme, Wertschätzung, Freundlichkeit,<br />

Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Kombinieren Sie Ihre Präsenz­Veranstaltung<br />

im kleinen, sicheren Kreis im Sonnenhof mit<br />

der virtuellen Teilnahme weiterer Personen<br />

per Live­Stream. Mit bester (Tagungs­)<br />

Technik und unserem Know­How, machen<br />

wir aus Ihrer Veranstaltung zwei großartige<br />

Erlebnisse. Bringen Sie mit uns zusammen<br />

was zusammengehört und fühlen Sie sich<br />

bei uns wohl – mit Sicherheit.<br />

Weitere, detaillierte Informationen unter:<br />

sonnenhof-bodensee.de/tagung<br />

KONTAKT<br />

Bodensee­Hotel Sonnenhof<br />

Sonnenhof 8<br />

88079 Kressbronn<br />

T +49 7543 500 220<br />

@ info@sonnenhof­bodensee.de<br />

I www.sonnenhof­bodensee.de<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Romy Lemke


68 RESSORT unternehmen [!]<br />

BellaVista<br />

Ulm<br />

LOCATIONS – EVENTS – CATERING<br />

Der Anlass ist da, die Gäste sind geladen, da kompetente Unterstützung gibt. In unseren<br />

Locations wie dem BellaVista, dem<br />

doch wie wird daraus jetzt ein unvergessliches<br />

Event? Viele Locations, gutes Essen LAGO, dem WILEY CLUB mit unserem neuen<br />

BarrelHouse, wie auch bei individuellen<br />

und kreative Ideen bieten die Veranstaltungs-Profis<br />

von gastroevents, die ihre Caterings, steht Ihnen unser professionelles<br />

Team von der Anfrage bis zur Durch-<br />

Kunden bei der Planung und Durchführung<br />

gerne unterstützen – professionell führung zur Seite. Alle Mitarbeiter sind im<br />

und individuell.<br />

eigenen Schulungszentrum ausgebildet<br />

worden und somit optimal vorbereitet, die<br />

Einen Event zu planen ist eine ziemlich unterschiedlichsten Veranstaltungen und<br />

große Herausforderung. Wie gut, dass es Feierlichkeiten professionell zu begleiten.<br />

Das breite und stets frisch zubereitete kulinarische<br />

Angebot soll Gäste nicht nur<br />

satt machen, sondern Ihnen das Essen als<br />

genussvolles Geschmackserlebnis anbieten.<br />

Neben hausgemachter Pasta stehen<br />

dabei deswegen auch selbstgebrautes<br />

Bier und Apfelsaft von eigenen Streuobstwiesen<br />

auf der Speisekarte.<br />

Gerne gestalten wir Ihnen ein stimmungsvolles<br />

Ambiente mit individueller Deko,<br />

hochwertiges Ambiente & effektvolle Beleuchtung.<br />

Dies geschieht in Kooperation<br />

mit von uns ausgewählten Partnern.


unternehmen [!] RESSORT 69<br />

WILEY CLUB<br />

Neu-Ulm<br />

Auch für einen stilvollen Ausklang ist gesorgt:<br />

Dank des Kooperationspartners<br />

LAGO hotel & restaurant am see können<br />

auf Wunsch auch Hotelzimmer angeboten<br />

werden. Das mehrfach ausgezeichnete<br />

Haus liegt direkt an einem Natursee im<br />

Naherholungsgebiet Friedrichsau in Ulm,<br />

nur fünf Minuten von der Innenstadt entfernt.<br />

Kapazität bis zu 15.000 Personen<br />

Angebot<br />

Eigene Locations<br />

Individuelles Catering<br />

Geschultes Serviceteam<br />

Professionelle Partner für Dekoration,<br />

Licht- und Soundtechnik, etc.<br />

Kompetenter Ansprechpartner vor Ort von<br />

der Begrüßung bis zur Verabschiedung<br />

Eventplanung/-management<br />

Unsere Locations<br />

BellaVista, LAGO, WILEY CLUB &<br />

BarrelHouse und viele mehr!<br />

KONTAKT<br />

gastroevents GmbH & Co. KG<br />

Steinbeisstraße 7<br />

89079 Ulm<br />

T +49 (0)731 71 57 90 81<br />

@ j.nassall@gastroevents-ulm.de<br />

I www.gastroevents-ulm.de<br />

„Sie haben einen Anlass –<br />

wir machen daraus einen<br />

besonderen Event.“<br />

Julia Nassall,<br />

Leitung Verkauf


70 RESSORT unternehmen [!]<br />

Seeberger Genusswelt<br />

Ulm<br />

TAGEN UND FEIERN MIT<br />

GENUSS!<br />

Kleines Meeting, große Tagung oder individuelles<br />

Event – in der Seeberger Genusswelt<br />

wird jeder Anlass zum Genuss!<br />

Durch flexible Bestuhlungs- und Ge staltungs<br />

möglichkeiten lassen sich die modernen<br />

Tagungsräume auf Ihre Bedürfnisse anpassen.<br />

Besprechungen im kleinen Kreis bis<br />

hin zur großen Firmenfeierlichkeit – kommen<br />

Sie gerne mit Ihren Wünschen auf uns zu. Alle<br />

Räume verfügen über Tageslicht, eine Belüftungsanlage<br />

sowie modernste Technik für<br />

Tagungen, Vorträge und Events. Der Multimediaraum<br />

ist technisch speziell für Gruppen-<br />

Videokonferenzen ausgelegt. Eine gute Verkehrsanbindung<br />

und kostenfreie Parkplätze<br />

sorgen für eine entspannte An- und Abreise.<br />

Ob Kochschule, Barista-Schulungszentrum<br />

oder Restaurant mit Außenbereich: Die Seeberger<br />

Genusswelt bietet neben den<br />

Tagungs räumen zahlreiche weitere Möglichkeiten<br />

für unvergessliche Veranstaltungen<br />

und ein außergewöhnliches genussvolles<br />

Rahmenprogramm.<br />

Das Genusswelt-Team macht Ihr Event auch<br />

zum kulinarischen Erlebnis: Von der Konferenzraumverpflegung<br />

bis hin zum Galadinner<br />

– wir sorgen zu jedem Anlass für Hochgenuss.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />

KONTAKT<br />

Seeberger Genusswelt GmbH<br />

Hans-Lorenser-Straße 20<br />

89079 Ulm/Donautal<br />

T +49 731 4093 6000<br />

info@seeberger-genusswelt.de<br />

www.seeberger-genusswelt.de


unternehmen [!] RESSORT 71<br />

Hotel-Wirtshaus-Brauerei Klingenstein<br />

Blaustein<br />

Das Hotel-Wirtshaus-Brauerei Klingenstein<br />

in Blaustein ist Ihr ideales Tagungs- und<br />

Veranstaltungsdomizil für bis zu <strong>10</strong>0 Personen.<br />

Sechs verschiedene, variabel miteinander<br />

kombinierbare Räumlichkeiten von<br />

26 m² bis <strong>10</strong>4 m² bieten Flexibilität für kleine<br />

und große Tagungen, Workshops und<br />

Veranstaltungen. Moderne Tagungstechnik<br />

wie LCD-Fernseher mit Click-Share-Anschluss,<br />

Beamer, Magnetwände, kostenloses<br />

High-Speed-WLAN, Tageslicht und direkter<br />

Zugang ins Freie ist genau das, was<br />

Sie suchen. Attraktive Tagungspauschalen,<br />

professionelle Betreuung, schwäbische<br />

Küche im historischen Wirtshaus und ein<br />

Holzhotel mit 63 Zimmern der gehobenen<br />

Kategorie sorgen für die perfekte Veranstaltung.<br />

Kostenfreie Parkplätze sind direkt<br />

am Haus vorhanden. Das besondere Highlight:<br />

Passend zum nahegelegenen Ursprung<br />

der Bäche Blau und Lauter brauen<br />

wir hier unser Bier. Das Klingenstein Quellfrisch<br />

ist eine Eigenkreation angelehnt an<br />

ein altes, wiederentdecktes Rezept. Insgesamt<br />

brauen wir acht verschiedene Biere –<br />

drei handwerksfrische Sorten und fünf<br />

Craftbiere. So wird Ihre Tagung zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis.<br />

KONTAKT<br />

Hotel Wirtshaus Brauerei Klingenstein<br />

Klingensteiner Gastronomie<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ulmer Straße 30<br />

Ansprechpartner: unser Rezeptionsteam<br />

T +49 (0)7304 43699-0<br />

F +49 (0)7304 43699-25<br />

@ info@klingenstein.online<br />

I www.klingenstein.online


72<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Neu-Ulm<br />

„WEITERENTWICKLUNG<br />

BRAUCHT RAUM“ – WIR<br />

BIETEN IHNEN RÄUME.<br />

Das Conference Center im OrangeCampus<br />

ist Ihr Raum für Meetings und Konferenzen<br />

auf einem neuen Level. Das Zusammenspiel<br />

modernster Kommunikationstechnik,<br />

interaktiver Medien, variabler Ausstattung<br />

und kreativer Raumkonzepte ist bereits<br />

einzigartig. Dazu finden Sie uns an der<br />

Schnittstelle zwischen Profi-Sport, High-<br />

End-Workout und lässiger Gastronomie –<br />

alles barrierefrei direkt an der Donau und<br />

im Herzen der Zweilandstadt gelegen. Wir<br />

bieten Ihnen hier alle Möglichkeiten, Ihr<br />

Projekt effizient umzusetzen.<br />

Wenn Sie Schulungen, Klausurtagungen<br />

oder kreative Kick-Offs in einem innovativen<br />

Umfeld abhalten möchten, dann fühlen<br />

Sie sich im OrangeCampus wohl. Und<br />

wenn trotz all der modernen Meeting-Möglichkeiten<br />

der Gesprächsstoff ausgeht,<br />

dann gehen Sie einfach zwei Türen weiter<br />

und stehen auf der Galerie des Main<br />

Courts. Mit etwas Glück können Sie hier<br />

den Basketball-Profis von ratiopharm ulm<br />

beim Training zusehen.<br />

Schon im OrangeCampus selbst bieten wir<br />

Ihnen mit direktem Zugang zum Fitnessstudio<br />

OrangeGym eine abwechslungsreiche<br />

Ergänzung für Ihre Veranstaltung. Die<br />

ganze Vielfalt entdecken Sie mit dem ersten<br />

Schritt nach draußen. Starten Sie eine<br />

Besichtigungstour entlang der Donau: Entweder<br />

zur sehenswerten „Illerspitze“ oder<br />

zum malerischen Fischerviertel mit urigen


unternehmen [!] RESSORT 73<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Neu-Ulm<br />

Gasthäusern und kleinen Cafés. Der perfekte<br />

Ausgleich nach einem erfolgreichen<br />

Meeting.<br />

Lässige Gastronomie für Ihre geplante Bewirtung:<br />

Unser Uuulmer’s besteht aus einem<br />

Indoor-Bereich für Frühstück, Lunch<br />

oder Abendessen, sowie einen Biergarten<br />

mit bis zu 120 Plätzen. Zusätzlich betreibt<br />

das Uuulmer’s eine Café-Lounge mit<br />

Snacks und kleinen Getränken. Der neue<br />

kulinarische Treffpunkt in der Zweilandstadt<br />

begeistert alle mit einer einzigartigen Atmosphäre.<br />

Vom Apfelkompott bis Zanderfilet<br />

legt das Uuulmer’s größten Wert auf hochwertige<br />

und frische Zutaten. Unser Partner,<br />

das Uuulmer’s, weiß aus Erfahrung, worauf<br />

es bei Kongressen und Tagungen ankommt<br />

und kreiert passende kulinarische Akzente<br />

für qualitatives Kongress- und Tagungs-Catering.<br />

Gerne stellen wir Ihnen für eine optimale<br />

Planung Ihrer Veranstaltung das<br />

Uuulmer’s Catering-Team zur Seite.<br />

Sie kommen zu uns –<br />

den Rest übernehmen wir.<br />

KONTAKT<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Am OrangeCampus<br />

Wiblinger Straße 37<br />

89231 Neu-Ulm<br />

Tel. +49(0)731 72558799<br />

conference@orangeservice.one<br />

www.orangecampus.one


74<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

ratiopharm arena<br />

Neu-Ulm<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

Die ratiopharm arena bietet Ihnen viel<br />

Raum für Ihre Veranstaltung.<br />

Wir unterstützen Sie bei einem Hygienekonzept<br />

und stellen Ihnen kompetente<br />

Ansprechpartner für Ihre Veranstaltungsdurchführung<br />

zur Seite.<br />

NUTZUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Unsere Räume sind variabel und parallel<br />

nutzbar. Auch eine teilweise Nutzung des<br />

Halleninnenraums ist möglich. Ideal für<br />

Vorträge und Tagungen.<br />

BESONDERE MERKMALE<br />

Großflächige Veranstaltungsräume<br />

(Hallen innenraum, Foyer, Umlauf und<br />

Business Club), Platzierung & Catering<br />

mit der Einhaltung von Abstands- &<br />

Hygiene regeln möglich, über 1.000<br />

kosten freie Parkplätze, barrierefreie<br />

Zugänge, groß zügige Anlieferungszonen,<br />

modernste Lichttechnik, freie WLAN-<br />

Nutzung, beste Voraussetzungen zur<br />

Anbring ung von Eventtechnik, ständige<br />

Betreuung durch ein erfahrenes Event-<br />

Team.<br />

KONTAKT<br />

ratiopharm arena<br />

Europastr. 25<br />

89231 Neu-Ulm<br />

T +49 (0)7 31 2 06 41-0<br />

@ richard.king@ratiopharmarena.de<br />

I www.ratiopharmarena.de<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Richard King,<br />

Vermarktung<br />

ratiopharm arena


unternehmen [!] RESSORT 75<br />

Bildungsforum Kloster Untermarchtal<br />

Untermarchtal<br />

Rendering: LanzSchwagerArchitekten<br />

Rendering: LanzSchwagerArchitekten<br />

Foto: Achim Mende<br />

BILDUNGSFORUM KLOSTER<br />

UNTERMARCHTAL<br />

Das neue Gäste- und Tagungshaus<br />

St. Maria, welches im Frühjahr 2022 eröffnet,<br />

setzt zukunftsweisende Akzente<br />

für modernes Tagen von Gruppen aus Wirtschaft,<br />

Politik, Kirche, Vereinen und Verbänden.<br />

In ruhiger Lage entstehen auf dem<br />

Oberen Klosterhof 30 neue Gästezimmer<br />

und 4 flexibel nutzbare Tagungsräume mit<br />

herrlichem Blick auf die Donau. Die Infrastruktur<br />

des Bildungsforums mit über <strong>10</strong>0<br />

kostenfreien Parkplätzen, gebührenfreiem<br />

schnellen Internet (WLAN und LAN), zwei<br />

neuen Zapfstellen für E-Autos, einem Elektro-Mietfahrzeug<br />

wird durch das neue Haus<br />

qualitativ aufgewertet. Kulinarisch versorgt<br />

werden die Gäste mit täglich frisch gekochten<br />

Buffets aus der Klosterküche mit hochwertigen<br />

Produkten aus der eigenen Landwirtschaft,<br />

Bäckerei und Metzgerei.<br />

2019 wurde das Bildungsforum mit dem<br />

Qualitätssiegel „BDVT-Empfohlenes Seminar-Hotel“<br />

ausgezeichnet. Herzlich willkommen<br />

– wir freuen uns über Ihre Anfrage.<br />

KONTAKT<br />

Bildungsforum Kloster Untermarchtal<br />

Margarita-Linder-Str. 8<br />

89617 Untermarchtal<br />

T +49 7393 30-250<br />

F +49 7393 30-564<br />

@ bildungsforum@untermarchtal.de<br />

www.bildungsforum-kloster-untermarchtal.de


76<br />

Ulm<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Hapag-Lloyd Ulm<br />

ANGEBOT MIT FULL-SERVICE<br />

Weltweit hat das Hapag-Lloyd-Team Kongresse,<br />

Symposien und Incentives für bis<br />

zu <strong>10</strong>00 Personen erfolgreich durchgeführt.<br />

Auf diese Erfahrungen setzt das<br />

Team natürlich auch hier in Ulm und garantiert<br />

Ihnen Veranstaltungen der Spitzenklasse.<br />

Mit viel Routine werden alle Standardleistungen<br />

umgesetzt. Beispielweise:<br />

• Registrierung, Anmeldung, Controlling<br />

durch professionelle Buchungssoftware<br />

• Steuerung der Zimmerreservierungen<br />

inkl. Abwicklung der Zahlungen<br />

• Buchung von Seminarräumen, Konferenztechnik<br />

und Catering<br />

• An- und Abreise (Flug, Bahn, Bus)<br />

• Budgetierung und Finanzcontrolling<br />

MIT DEM GEWISSEN ETWAS<br />

Mit außergewöhnlichen Ideen und professioneller<br />

Umsetzung, Buffets der Extraklasse,<br />

Künstlern und Dekorationen sorgen<br />

wir dafür, dass das Event erfolgreich<br />

wird – denn nur Ihr Erfolg zählt!<br />

HYBRIDE EVENTS<br />

Mit unserem Full-Service Dienstleistungspaket<br />

unterstützen wir Sie professionell<br />

und kompetent bei der Planung und Umsetzung<br />

Ihres nächsten hybriden Events.<br />

Hybridveranstaltungen sind die Lösung,


unternehmen [!] RESSORT 77<br />

Hapag-Lloyd Ulm<br />

Ulm<br />

wenn Sie Ihre Veranstaltung sowohl vor Ort<br />

als auch virtuell durchführen wollen. Die<br />

Digitalisierung bietet Ihnen und Ihren Kunden<br />

Flexibilität im Wirkungsspektrum und<br />

vergrößert Ihre Reichweite nachhaltig. Dadurch<br />

können Sie immer und überall an<br />

Online-Events teilnehmen. Wir von Hapag-<br />

Lloyd Kongresse und Tagungen haben eine<br />

virtuelle Veranstaltungswelt geschaffen,<br />

die „HapagWorld“. Erleben Sie unsere HapagWorld<br />

mit all den zahlreichen Möglichkeiten<br />

Online-Events professionell zu gestalten.<br />

Die Plattform kann individuell an<br />

Ihre Wünsche und Ihr Corporate Design<br />

angepasst werden. Zudem können Sie Ihren<br />

Teilnehmern einfachen Zugriff auf<br />

wichtige Eventinformationen, beispielsweise<br />

mit einer interaktiven Lobby und vielem<br />

mehr, bieten. Eine speziell für Ihr Event gestaltete<br />

Handyapp rundet das Erlebnis ab.<br />

#virtuellkannsoechtsein<br />

Benutzen Sie folgenden Event-Code, um<br />

sich auf unserer HapagWorld umzuschauen:<br />

https://meetingbox.tv/login<br />

Eventcode: XXGQUO<br />

KONTAKT<br />

Hapag-Lloyd Ulm<br />

Hafenbad 4 · 89073 Ulm<br />

T +49 (0)731 14 45-43<br />

F +49 (0)731 14 45-11<br />

@ kongress@swp-hapag-lloyd.de<br />

I www.kongress-reisen.com<br />

„Ich berate Sie gerne.“<br />

Frank Wesserlingk,<br />

Geschäftsführer


78<br />

Ulm<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

NEUE PRESSEGESELLSCHAFT messe & veranstaltungen<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

KONTAKT<br />

Als Full-Service Eventagentur sind wir darauf<br />

spezialisiert Ihr Event zu organisieren.<br />

Egal, ob es sich hierbei um ein Seminar,<br />

eine Jubiläumsfeier, ein stimmungsvolles<br />

Mitarbeiterfest, einen Messeauftritt oder<br />

einen Galaabend handelt. Wir kreieren die<br />

für Sie perfekt maßgeschneiderte Veranstaltung,<br />

zielgenau zugeschnitten auf Ihre<br />

Bedürfnisse, ganz individuell, ganz nach<br />

Ihren Wünschen!<br />

Wir begleiten Sie ab der ersten Minute,<br />

finden für Sie die perfekte Location und<br />

den richtigen Künstler, helfen Ihnen sowohl<br />

bei der kulinarischen Auswahl als<br />

auch bei allen anfallenden organisatorischen<br />

und logistischen Aufgaben.<br />

Als Full-Service Eventagentur realisieren<br />

wir alles aus einer Hand. Wir sorgen dafür,<br />

dass Ihre Veranstaltung einmalig und unvergesslich<br />

wird.<br />

NEUE PRESSEGESELLSCHAFT<br />

Messe und Veranstaltungs-GmbH<br />

Frauenstraße 77<br />

89073 Ulm<br />

T +49 (0)731 156-<strong>10</strong>9<br />

T +49 (0)731 156-674<br />

kontakt@npg-messeundevent.de


unternehmen [!] RESSORT 79<br />

Zeughaus Ulm<br />

Ulm<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

Das Zeughaus liegt am Rande der Ulmer<br />

Altstadt. Es diente der freien Reichsstadt<br />

über Jahrhunderte hinweg als Waffenlager.<br />

Durch mehrfache Erweiterungen entstand<br />

bis ins 17. Jahrhundert hinein ein weitläufi g­<br />

er Gebäudekomplex.<br />

Die heute davon erhaltenen Bauten veranschaulichen<br />

die wirt schaftliche Blüte, die<br />

Ulm im Mittelalter durch seine günstige<br />

Lage erlangt hatte.<br />

NUTZUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Die 2 schönen Säulenhallen mit Gewölbe<br />

eignen sich für Tagungen, Vorträge, Präsen<br />

ta tionen, Lesungen, Ausstellungen,<br />

Empfänge, Weinproben, Filmvorführungen<br />

und Märkte.<br />

BESONDERE MERKMALE<br />

2 Tagungsräume mit 380 m² + 150 m²,<br />

kostenfreies WLAN, freie Cateringwahl,<br />

barrierefreie Veranstaltungsfläche<br />

KONTAKT<br />

Zeughaus Ulm<br />

Zeughausgasse 16 + 17<br />

89073 Ulm<br />

T +49 (0)731 5 02 59 34<br />

F +49 (0)731 5 02 58 12<br />

@ susanne.bohnet@ssg.bwl.de<br />

I www.schloesser­und­gaerten.de


80<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Lesen verleiht<br />

Flügel<br />

Umfrage Es ist wie Fernsehen im Kopf: Für Stefan Loeffler haben sechs Zeitungs-Paten der<br />

Südwest Presse und der Neuen Württembergischen Zeitung in ihren Bücherregalen<br />

geschmökert und verraten, in welche Welten sie nach Feierabend am liebsten eintauchen.<br />

1) Mit welchen Autoren wären oder würden<br />

Sie gerne ins Gespräch gekommen?<br />

2) Warum ist das Lesen so wichtig für Sie?<br />

3) Sind Sie der Hardcover oder E-Book-Typ?<br />

4) Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?<br />

5) Über was würden Sie selbst gerne einmal<br />

ein Buch schreiben?<br />

6) Was ist Ihr Lieblingsbuch und weshalb?<br />

Paten für Schulen täglich<br />

Mit dem Projekt<br />

„Wir lesen!“ bieten<br />

Südwest Presse<br />

und Neue Württembergische<br />

Zeitung<br />

(NWZ) Schülerinnen<br />

und Schülern<br />

einen niederschwelligen<br />

Zugang<br />

zu hochwertiger<br />

Berichterstattung.<br />

Firmen und Privatleute<br />

übernehmen<br />

eine Zeitungspatenschaft<br />

und<br />

schenken einer<br />

Schule ihrer Wahl<br />

ein Jahres-Abo. Sie<br />

fördern damit auch<br />

deren Lese- und<br />

Schreibkompetenz.<br />

Nähere Infos unter<br />

abo.swp.de/swp/<br />

wirlesen<br />

Sonja Elser, Geschäftsführerin<br />

des AWO Kreisverbandes<br />

Göppingen e.V., hat durch<br />

„Sofies Welt“ die Philosophie für<br />

sich entdeckt.<br />

Dr. Wolfgang Seel, Vorstandsvorsitzender<br />

der VR-Bank<br />

Neu-Ulm, würde gerne einmal<br />

über Genossenschaften in der<br />

digitalen Wirtschaftswelt<br />

schreiben.<br />

HINTERGRUNDBILD: © FRAN_KIE/SHUTTERSTOCK.COM<br />

1Virginia Woolf! Sie hat die Benachteiligung<br />

der eigenen<br />

Person zum Anlass genommen<br />

um sich mit Schreiben zu befreien.<br />

2Weil es bildet, beruhigt, aufregt,<br />

anregt, zum Weinen<br />

und Lachen verführt, einen in<br />

Fantasieländer entführt und zu<br />

großen Persönlichkeiten werden<br />

lässt. Oder einfacher ausgedrückt:<br />

Lesen verleiht Gedanken<br />

und Gefühlen Flügel.<br />

3Nach einer Probephase bin<br />

ich wieder zum Hardcover<br />

umgestiegen. Das Aufschlagen<br />

und Zuklappen hat etwas Magisches.<br />

4<br />

„Das Haus der Frauen“ von<br />

Laetitia Colombani.<br />

5Ein Aufruf für eine neue feministische<br />

Frauenbewegung.<br />

Einmischen und kämpfen<br />

gegen den aktuellen Rollback in<br />

der Gleichstellungspolitik.<br />

6Da sich das Leseverhalten<br />

im Laufe der Jahre ändert,<br />

so sind es auch unterschiedliche<br />

Bücher, die Spuren hinterlassen.<br />

Durch „Sofies Welt“ von Jostein<br />

Gaardner habe ich die Philosophie<br />

für mich entdeckt.<br />

1Gerne wäre ich mit dem österreichischen<br />

Autor, Philosoph<br />

und Kommunikationswissenschaftler<br />

Paul Watzlawick<br />

ins Gespräch gekommen.<br />

2Das Lesen eröffnet mir die<br />

Möglichkeit, in neue Welten<br />

einzutauchen und meinen Horizont<br />

zu erweitern.<br />

3Beides, wobei ich sehr gerne<br />

mit dem Lesen auch die<br />

Haptik eines Hardcover-Buches<br />

verbinde.<br />

4Ganz aktuell ein Reiseführer:<br />

Der Band „<strong>10</strong>0 Alpenpässe<br />

mit dem Rennrad“ von Rudolf<br />

Geser, der selbst ein passionierter<br />

Radsportler ist.<br />

5Da habe ich ein Thema im<br />

Kopf: „Über die Bedeutung<br />

von Genossenschaften in einer<br />

digitalen Wirtschaft.“<br />

6Das Buch „Wie wirklich ist<br />

die Wirklichkeit?“. Der Autor<br />

Paul Watzlawick stellt auf<br />

sehr amüsante Weise dar, wie<br />

sich unser Bild der Wirklichkeit<br />

aus dem Ergebnis subjektiver<br />

Wahrnehmungen und aus der<br />

Kommunikation ergibt.


unternehmen [!] LEBEN 81<br />

Heike Kallfass, Geschäftsführerin<br />

der AOK Neckar-Fils,<br />

interessiert sich für das Leben<br />

von Michelle Obama.<br />

1In meiner Funktion habe ich<br />

die Möglichkeit mit verschiedensten<br />

Autoren Lesungen zu<br />

veranstalten. Das ist interessant<br />

und macht Spaß.<br />

2Weil es den Sprachschatz erweitert<br />

und die Fantasie anregt.<br />

Für mich ist Lesen eine absolute<br />

Bereicherung, Entspannung<br />

und ganz einfach beste<br />

Unterhaltung.<br />

3Beides, aber auf Reisen ist<br />

mein E-Book einfach unschlagbar.<br />

Brigitte Schilling, Teamleiterin<br />

Generationenmanagement/<br />

Networking bei der Sparkasse<br />

Neu-Ulm-Illertissen verschlang<br />

„Die Kinder von Bullerbü“.<br />

4<br />

„Berlin in hundert Kapiteln,<br />

von denen nur dreizehn fertig<br />

wurden“ von Harald Martenstein<br />

und Lorenz Maroldt.<br />

5Das wäre dann eine Sammlung<br />

von Geschichten über<br />

die Menschen, die mir in langer<br />

Freundschaft verbunden sind.<br />

Oder vielleicht eins mit dem Titel:<br />

„Die kleine Schwester – mit<br />

vier älteren Brüdern aufwachsen<br />

und du brauchst im Leben<br />

kein Selbstbehauptungs-Seminar“.<br />

6In meiner Kindheit war es<br />

„Die Kinder von Bullerbü“.<br />

1Mit Astrid Lindgren, um mehr<br />

über ihr bewegtes Leben zu<br />

erfahren.<br />

2Durch Lesen kann ich in eine<br />

andere Welt abtauchen und<br />

so vom Arbeitsalltag abschalten.<br />

Außerdem ist mir wichtig,<br />

durch Lesen meinen Horizont<br />

zu erweitern und stetig dazuzulernen.<br />

3Ich nutze seit ein paar Jahren<br />

ausschließlich E-Books,<br />

da ein E-Book-Reader für mich<br />

viel handlicher ist als oft schwere<br />

Bücher.<br />

4Aktuell lese ich „Becoming<br />

– Meine Geschichte“. Mich<br />

interessiert, wer hinter dem<br />

Menschen Michelle Obama<br />

steckt und was sie ausmacht.<br />

5Ich würde gerne ein Buch<br />

über Verbrechen und deren<br />

Aufklärung schreiben.<br />

6Der Roman „Der Wal und<br />

das Ende der Welt“. Dieser<br />

ist aktueller denn je, nicht nur,<br />

weil er eine Epidemie beschreibt,<br />

sondern die Themen<br />

Menschlichkeit und Gemeinschaft<br />

in den Mittelpunkt stellt.<br />

1Mit Yuvel Noah Harari, dem<br />

Autor von „Eine kurze Geschichte<br />

der Menschheit“.<br />

2Es ist für mich „Fernsehen<br />

im Kopf“ – gleichermaßen<br />

entspannend und gedanklich bereichernd.<br />

Gerade der Perspektivwechsel<br />

in die Sicht der Autorin<br />

oder des Autors eröffnen<br />

mir neue Sichtweisen.<br />

3Früher E-Book, jetzt wieder<br />

Hardcover.<br />

4Haruki Murakami:<br />

„1Q84“.<br />

Für Dr. Stefan Bill, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Ulm,<br />

ist Lesen wie Fernsehen im<br />

Kopf.<br />

5Das wäre wohl eher ein<br />

Fachbuch/Ratgeber: „Das<br />

1x1 der privaten Finanzen“<br />

6Es gibt mehrere Bücher, die<br />

meine Sicht verändert haben,<br />

auch wenn Sie zum Teil nur<br />

gut recherchierte Romane sind.<br />

Dazu gehören „Das Kartell“ von<br />

Don Winslow und „Blackout“<br />

von Marc Elsberg. Andere Bücher<br />

waren einfach nur schöne<br />

Geschichten, die bereichernd zu<br />

lesen waren. Dazu gehört beispielsweise<br />

„Löwen wecken“<br />

von Ayelet Gundar-Goshen.<br />

1Eine bestimmte Autorin oder<br />

einen bestimmten Autor gibt<br />

es da nicht.<br />

2Beim Lesen kann ich entspannen,<br />

andere Welten kennenlernen<br />

und immer wieder<br />

aufs Neue entscheiden, in welche<br />

Welt ich als Nächstes eintauchen<br />

möchte.<br />

3Solange im Bücherregal<br />

noch Platz ist, lese ich<br />

Hardcover-Bücher.<br />

4<br />

„Die Liebe in den Zeiten der<br />

Cholera“ von Gabriel García<br />

Márquez.<br />

Die Geschäftsführerin der<br />

Honest GmbH & Co. KG<br />

(Neu-Ulm), Ann-Kathrin<br />

Brauchle, lernt mit Büchern<br />

gerne neue Welten kennen.<br />

5Ich würde wahrscheinlich<br />

ein Fachbuch schreiben oder<br />

einen Roman, der in einem eindrucksvollen<br />

Reiseziel spielt.<br />

6<br />

„Tausend strahlende Sonnen“<br />

von Khaled Hosseini.<br />

Ein Buch, das mich nicht nur<br />

sehr berührt, sondern auch die<br />

herzzerreißenden Schicksale einer<br />

mir völlig fremden Welt verdeutlicht<br />

– gerade jetzt denke<br />

ich oft an das Buch.


82<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Burkhardt folgt<br />

auf Stoller<br />

Teva Der weltweit tätige Pharmakonzern<br />

Teva hat einen neuen<br />

General Manager für<br />

Deutschland und Österreich:<br />

Andreas Burkhardt löst Christoph<br />

Stoller ab, der Teva verlässt.<br />

Burkhardt übernimmt die<br />

Position interimsmäßig. Zum<br />

Zeithorizont gibt es keine weiteren<br />

Angaben. Andreas Burkhardt<br />

war bisher Geschäftsführer<br />

Generika bei Teva Deutschland.<br />

Das Land sei der größte<br />

europäische Markt und ein strategisch<br />

wichtiger aus globaler<br />

Sicht für den israelischen Arzneimittelkonzern,<br />

der 20<strong>10</strong> Ratiopharm<br />

gekauft hat.<br />

Unterstützung<br />

für Einstein<br />

Rentschler Das in Laupheim<br />

ansässige Pharma-Unternehmen<br />

Rentschler fördert den Bau<br />

des des Albert Einstein Discovery<br />

Centers in Ulm mit 50 000<br />

Euro. Das Entdeckungs- und Erlebniszentrum<br />

soll das Vermächtnis<br />

des Physikers für die<br />

Allgemeinheit nicht nur begreifbar,<br />

sondern erlebbar machen.<br />

„Als führendes biopharmazeutisches<br />

Unternehmen verstehen<br />

wir die Förderung der Wissenschaften<br />

als eine unserer Kernverantwortungen“,<br />

fasst CEO<br />

Frank Mathias die Beweggründe<br />

des Familienunternehmens<br />

zusammen, das 1<strong>10</strong>0 Angestellte<br />

am Hauptsitz in Laupheim beschäftigt.<br />

Immopact investiert in den Bau von drei achtgeschossigen Bürogebäuden am Oberen Eselsberg <strong>10</strong>0<br />

Millionen Euro.<br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

Aufbruchstimmung im Science Park<br />

Neuer alter<br />

Prorektor<br />

Hochschule Andreas Mahr<br />

bleibt Prorektor der Dualen<br />

Hochschule Baden-Württemberg<br />

Heidenheim. Der Hochschulrat<br />

bestätigte den Wissenschaftler<br />

für weitere sechs Jahre<br />

im Amt. Mahr begann seine<br />

Tätigkeit 2001 an der damaligen<br />

Berufsakademie und heutigen<br />

DHBW Heidenheim als Studiengangsleiter<br />

im Studiengang<br />

Informatik. 2005 wurde er erstmalig<br />

zum Dekan der Fakultät<br />

Technik und Prorektor gewählt.<br />

Liebherr schafft<br />

Platz<br />

Erweiterung Der Kranbauer<br />

Liebherr plant eine Erweiterung<br />

seines Werksgeländes. Diese<br />

„Universelle Ulm“ heißt das <strong>10</strong>0 Millionen Euro<br />

schwere Vorhaben der Merckle-Gruppe, zu der unter<br />

anderem Heidelberg-Cement, Pistenbully und der<br />

Pharmahändler Phoenix gehören. Drei architektonisch<br />

auffällige, achtgeschossige Bürotürme, dazu<br />

Labore und Werkstattflächen plant die Immobilien-Tochter<br />

Immopact im Science Park 3 am Oberen<br />

Eselsberg. Auf dem Grundstück zwischen Max-Born-<br />

Straße, Marie-Goeppert-Mayer-Straße und Hans-Albrecht-Bethe-Straße<br />

sollen bis 2024 allein 25 000<br />

Quadratmeter Bürofläche entstehen. Ein Drittel der<br />

Flächen ist schon vermietet.<br />

soll im Industriegebiet Berg, wo<br />

derzeit das Servicezentrum namens<br />

„Reparaturniederlassung<br />

Süd“ gebaut wird. Das Unternehmen<br />

mit einem Jahresumsatz<br />

von zwei Millarden Euro<br />

begründet die Investition mit einer<br />

steigenden Nachfrage an<br />

Mobil- und Raupenkranen. Wie<br />

viel das Unternehmen, das in<br />

Ehingen 3600 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

am Standort investieren<br />

möchte, ist bislang nicht bekannt.<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77<br />

89073 Ulm<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />

Julia Kling<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director)<br />

Max Meschkowski<br />

(Layout & Illustration)<br />

Astrid Müllerleile (Bild)<br />

Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),<br />

Volkmar Könneke, Lars<br />

Schwerdtfeger, Matthias Kessler,<br />

Werkfotos, PR, Archiv<br />

Druck<br />

Druckerei R. le Roux GmbH<br />

Daimlerstraße 4<br />

89155 Erbach<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann<br />

Telefon 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum<br />

Telefon 0731 156-500<br />

E-Mail c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

unternehmen.vertrieb@swp.de<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter:<br />

datenschutz@swp.de<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 08.12.<strong>2021</strong><br />

Die Themen<br />

Family Office: Wenn die nächste<br />

Generation anders investieren<br />

will<br />

Burnoutprävention: Offen mit<br />

eigenen Krisen umgehen<br />

Intralogistik: Wie smarte Lösungen<br />

den Alltag revolutionieren<br />

Energieeffizienz: mit moderner<br />

Gebäudetechnik Geld sparen<br />

u. v. m.<br />

Anzeigenschluss: <strong>10</strong>.11.<strong>2021</strong><br />

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FCH – FC ST. PAULI<br />

Sa.: 16.<strong>10</strong>.21 I 13:30 Uhr I Voith-Arena<br />

FCH – HOLSTEIN KIEL<br />

So.: 21.11.21 I 13:30 Uhr I Voith-Arena<br />

FCH – FC SCHALKE 04<br />

Fr.: 29.<strong>10</strong>.21 I 18:30 Uhr I Voith-Arena<br />

AUCH HIER ERHÄLTLICH:<br />

FCH Fan- und Ticketshop Voith-Arena (Schloßhaustr. 162, Heidenheim) I FCH Fan- und Ticketshop Fußgängerzone (Hauptstraße 22, Heidenheim)


84<br />

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09/<strong>2021</strong>. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig. Für gewerbliche Einzelabnehmer<br />

mit Ausnahme von Sonderkunden. Inkl. Selbstabholung in der Autostadt Wolfsburg oder Dresden. Zzgl. MwSt. Bonität vorausgesetzt. 2 Ein Angebot der Volkswagen Leasing<br />

GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig, für gewerbliche Einzelabnehmer (ohne Sonderabnehmer), nur in Verbindung mit GeschäftsfahrzeugLeasing der<br />

Volkswagen Leasing. 3 Über die Auszahlung des Bundesanteils entscheidet ausschließlich das BAFA nach Ihrem Antrag anhand der Förderbedingungen. Anträge auf<br />

Förderung mit einem verdoppelten Bundesanteil („Innovationsprämie“) können beim BAFA bis zum 31.12.<strong>2021</strong> gestellt werden. Die Gewährung des Umweltbonus mit<br />

gleichen Bundes- und Herstelleranteilen endet spätestens am 31.12.2025.<br />

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