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Kunstbulletin April 2022

Unsere April Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Irena Haiduk, Jean-Frédéric Schnyder, Kunsthochschulen ZHdK, Sammlung Migros Museum, uvm.

Unsere April Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Irena Haiduk, Jean-Frédéric Schnyder, Kunsthochschulen ZHdK, Sammlung Migros Museum, uvm.

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<strong>April</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–


*Aargauer Kunsthaus<br />

29.1. – 24. 4. <strong>2022</strong><br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Köpfe, Küsse, Kämpfe<br />

Nicole Eisenman und<br />

die Modernen<br />

Nicole Eisenman, Northern California Potter Woman, 2015<br />

Privatsammlung © Nicole Eisenman<br />

Courtesy of the artist und Vielmetter Gallery, LA<br />

Foto: Ingo Bustorf


FOKUS<br />

24 Irena Haiduk — Ökonomie trifft Ästhetik. Kristin Schmidt<br />

32 Jean-Frédéric Schnyder — Hintersinnig gewohnt Ungewohntes. Marc Munter<br />

42 Sammlerstücke — Alternativen militanter Mittel zur Durchsetzung … Stefanie Manthey<br />

44 Kunsthochschulen — Kraftpaket Zürcher Hochschule der Künste. J. Emil Sennewald<br />

50 Sammlung Migros Museum — Hinter den Kulissen. Giulia Bernardi<br />

58 L’émancipation du double — Perspectives informatiques. Françoise Ninghetto<br />

62 Rolando Raggenbass — Organi senza corpi. Regaida Comensoli<br />

HINWEISE<br />

64 Arbon — Heiko Blankenstein / Basel — Öyvid Fahlström<br />

66 Basel/Riehen — Entrepreneurship<br />

67 Basel — Anne-Dominique Hubert / Bern — Lorenz Fischer<br />

68 Chur — Easy Poses / Fribourg — La réforme de Pooky / Grenchen — Impression 2021/<strong>2022</strong><br />

70 Lausanne — Francis Ruyter / Solothurn — Michael Göbel<br />

72 Yverdon-les-Bains — Xénia Lucie Laffely und Couture<br />

72 Zofingen — Konkret! / Zug — Japan und die Moderne<br />

74 Zürich — Ulysses von 100 Seiten / Zürich — Evan Ifekoya<br />

76 Zürich — Im Namen des Bildes / Zürich — Igshaan Adams<br />

78 Zürich — Otto Baumberger / Zürich — Anna Altmeier / Zürich — Dominique Bondy<br />

BESPRECHUNGEN<br />

80 Aarau — Nicole Eisenman — Malerei im Dialog<br />

82 Baden — Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger — Das Haus, das atmet<br />

84 Basel — Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel — Medienkunst heute<br />

86 Basel — Louise Bourgeois x Jenny Holzer — Kompromisslose Anerkennung<br />

88 Chur — Markus Müller — Ein Dachboden im Museumsraum<br />

90 Langenthal — Ruedi Bechtler — Ein Ritt auf Licht- und Wasserwellen<br />

92 Lausanne — Résister, encore — Die Kunst des Widerstandes<br />

94 Meggen — Affentranger und Treyer — Kunst als körperliche Erfahrung<br />

96 Solothurn — Tiefenschärfe — Die Untiefen des Sichtbaren ausloten<br />

98 Thun — René Myrha — Ein fantastisches Universum<br />

100 Winterthur — Walter Swennen — Gespenster töten<br />

102 Winterthur — Frida Orupabo — Collagierte Selbstporträts<br />

104 Zürich — Geometrische Opulenz — Raster trifft auf Kunstpelz<br />

106 Zürich — Astrid Klein — Assoziationsreiche Unleserlichkeit<br />

NOTIERT<br />

108 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN<br />

113 AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

119 AGENDA<br />

159 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

TITELBILD · Irena Haiduk · Remaster, Hella Reading in Apartment 50, produziert von Yugoexport, 2020.<br />

Foto: Anna Shteynshleyger<br />

1


Louis-Léopold Robert, Mädchen von Procida, 1822, Kunst Museum Winterthur, Stiftung Oskar Reinhart<br />

12.3.– 11.9.<strong>2022</strong>


Editorial — Konspiratives Treffen in Wohnung 50<br />

Dunkel ist es, keiner weiss, wer sich unter den schwarzen Tüchern<br />

versteckt und wem die Hände gehören. Einer Schauspielerin oder<br />

einer Schaufensterpuppe? Auch wenn wir nicht verstehen, was<br />

hier zelebriert wird, was vorgelesen wird, wer Zutritt erhält, stellen<br />

sich sofort Bilder ein: von geheimen Treffen, Krieg, schwarzer Magie<br />

oder dem Lesen unter der Bettdecke in Kindertagen.<br />

Die Inszenierung von Irena Haiduk war Teil einer Schau im Swiss<br />

Institute New York 2020 und ist eingebettet in eine mehrjährige<br />

Erzählung mit Performances, Objekten und Installationen. Ob die<br />

Hand echt oder nur eine Requisite ist, spielt für die Künstlerin keine<br />

Rolle. Die Figuren und Objekte erfahren in dieser Setzung eine<br />

animistische Aufladung und wirken gleichermassen belebt.<br />

Der Titel ‹Remaster, Hella Reading in Apartment 50› verweist auf<br />

die Satire ‹Der Meister und Margarita› von Michail Bulgakow und<br />

dessen Wohnung, wo er zugleich seine fiktiven Protagonisten auftreten<br />

liess. Doch wir müssen diese irrwitzige märchenhafte Parabel<br />

aus den Jahrzehnten stalinistischer Oppression nicht gelesen<br />

haben, die Essenz der Szene überträgt sich auch so: Es geht um die<br />

Macht der Imagination, darum, Bilder auszublenden, um neue entstehen<br />

zu lassen. Haiduks schwarz verhüllte Gestalten evozieren<br />

die Ostblock-Kultur des Samisdat, als verbotene Bücher in kleinen<br />

Zirkeln gelesen, abgeschrieben und weitergereicht wurden. Zwei<br />

Jahre nach dieser Schau erhält das Werk eine grimmige Aktualität.<br />

Die eigene Geschichte holt Russland ein, die Bürokratie wird<br />

täglich irrationaler, unerbittlicher und konsequenter. Gleichzeitig<br />

wächst die staatliche Unterdrückung der Kunst. Wieso? Haiduk<br />

schreibt dazu: «Die Kunst zeigt, auch wenn ein System noch so<br />

oppressiv, ein Problem noch so komplex, eine Bürokratie noch so<br />

überwältigend ist, gibt es Möglichkeiten, das System gegen den<br />

Willen seiner Kreateure zu richten.» Claudia Jolles<br />

3


Louise Bourgeois x Jenny Holzer<br />

Louise Bourgeois, Garment from Performance “She lost it”, 1992<br />

© The Easton Foundation / <strong>2022</strong>, ProLitteris Zurich and VAGA at Artists Rights Society (ARS), NY<br />

19.2. — 15.5.<strong>2022</strong>


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Résister, encore<br />

Amar Kanwar, Such a Morning, 2017. Installationansicht in der Marian Goodman Gallery, London.<br />

Courtesy des Künstlers und Marian Goodman Gallery, Paris. Photo : Thierry Bal<br />

18.2.<strong>2022</strong> –<br />

15.5.<strong>2022</strong> mcba.ch


Robert Delaunay, Manège de cochons, 1922. Centre Pompidou, Mnam-CCI, Paris.<br />

Photo : © Centre Pompidou, MNAM-CCI / Bertrand Prévost / Dist. RMN-GP


Igshaan Adams<br />

Kicking Dust<br />

05.02.–22.05.<strong>2022</strong><br />

Kunsthalle<br />

Zürich<br />

kunsthalle<br />

zurich.ch<br />

St. Andreas<br />

Slominski<br />

5.3. bis<br />

28.8.<strong>2022</strong>


EVAN<br />

IFEKOYA<br />

~ Resonant Frequencies<br />

29.01 – 01.05 <strong>2022</strong><br />

BASEL ABBAS &<br />

RUANNE ABOU-RAHME<br />

May amnesia never<br />

kiss us on the mouth<br />

21.05 – 11.09 <strong>2022</strong><br />

In Zusammenarbeit mit den KW<br />

RENÉE Institute for Contemporary Art, Berlin GREEN<br />

Inevitable Distances<br />

24.09 <strong>2022</strong><br />

– 08.01 2023<br />

Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />

migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />

EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT


Liebe<br />

Grüsse<br />

Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt<br />

Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30<br />

CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

6.3.—<br />

4.9.<br />

<strong>2022</strong><br />

Abbildungen:<br />

Grüsse von Julia Steiner,<br />

Klodin Erb (v.l.n.r.)<br />

Norbert Bisky<br />

Reto Boller<br />

Emmanuelle Castellan<br />

Klodin Erb<br />

Florian Germann<br />

Martin Jakob<br />

Renée Levi<br />

Pipilotti Rist<br />

Nele Stecher<br />

Julia Steiner<br />

Raphael Stucky<br />

Christian Vetter<br />

Uwe Wittwer


DAVID<br />

REED<br />

Gagosian Basel


VARLIN<br />

8.4. − 25.9.<br />

<strong>2022</strong><br />

EXZESSIV!<br />

MOSER


Kanton Zürich<br />

Baudirektion<br />

Hochbauamt<br />

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Kunst am Bau 60%<br />

entwickeln - steuern - realisieren<br />

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Arte e botanica nel secolo XXI<br />

19 marzo — 7 agosto <strong>2022</strong><br />

CH–6500 Bellinzona – www.villacedri.ch


Ruedi Bechtler<br />

Zeitreise auf dem Kopf<br />

12. 2.– 1. 5.22<br />

Zeitgleich zur Ausstellung von<br />

Franziska Baumgartner. Bis sich Blasen bilden


05.03. 19.06. <strong>2022</strong><br />

POLLY<br />

APFELBAUM,<br />

JOSEF<br />

HERZOG<br />

Josef Herzog, Ohne Titel, 1978, Aquarell auf Papier, 69.5 × 50 cm, Nachlass Josef Herzog, Foto: Marc Latzel


Party for<br />

öyvind<br />

16.2.–1.5.22<br />

öö öö y<br />

v<br />

i<br />

nd<br />

pa r t<br />

y


Cartoonmuseum Basel<br />

präsentiert — presents<br />

Lika<br />

Nüssli<br />

Im Taumel<br />

26.3.<br />

–29.5.<br />

<strong>2022</strong><br />

cartoonmuseum .ch


ietberg.ch<br />

Unterstützt durch die Stiftung<br />

ACCENTUS, Elena Probst Fonds<br />

Foto: Unbekannt, Porträt einer Frau mit modischer Frisur und Regenschirm, Nigeria (?), um 1890, Albuminabzug,<br />

Museum Rietberg Zürich, Sammlung Christraud M. Geary, Ankauf mit Mitteln des Rietberg-Kreises<br />

«The Future is Blinking» Frühe Studiofotografie aus West- und Zentralafrika<br />

18.März–3.Juli <strong>2022</strong>


RINGVORLESUNGEN AN DER UNIVERSITÄT ZÜRICH<br />

19.30 – 20.45, Abendkasse ab 19.00, Uni Zürich-Zentrum und online<br />

Einzelabende buchbar à Fr. 30.–<br />

HYBRID<br />

Picasso und seine Vorbilder Ab Do 12.5. , 5×<br />

Piet Mondrian. Auf der Suche nach dem Wesen der Kunst Ab Do 15.9. , 4×<br />

LEHRGANG<br />

Europäische Kunstgeschichte: Klassizismus, Romantik, Historismus<br />

Ab Mi 27.4. (ausser 25.5.), 6×, 19.30 – 21.00, Dr. Madleine Riedenklau<br />

VORLESUNGEN UND EXKURSIONEN<br />

Werk und Wirken von Marianne Werefkin<br />

Aleksandra Kratki, Fr 22. und Sa 23.4<br />

Im Namen des Bildes Dr. Axel Langer, ab 28.4., 2x<br />

Kunst und Geschichte des Deutschen Kaiserreichs 1870 – 1918<br />

Elisabeth Hefti, Prof. Dr. Hans Ramseier, ab Mo 2.5., 4x<br />

Gustave Courbet und Lovis Corinth Kristina Piwecki, ab Di 3.5., 3x<br />

Jenseits von Dürer Stephan Sievers, Mo 30.5., Di 31.5. und Di 7.6., 3x<br />

Der Kunstmarkt im Zeichen der Pandemie Peter Vetsch, ab Di 7.6., 2x<br />

Der Symbolist Giovanni Segantini Gioconda Leykauf-Segantini, Fr 10.6.<br />

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Kunst nach 1945 Prof. Alois M. Müller, ab Mi 14.9., 4x<br />

Architektur und Farbe Katrin Oechslin, Mo 19.9.<br />

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mit Exkursion, Führung oder Studienreise<br />

VOLKSHOCHSCHULE<br />

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Mehr verstehen, mehr bewegen.<br />

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Caroline Achaintre, Alberich (Detail / détail),<br />

<strong>2022</strong>, handgetuftete Wolle und Stofffutter /<br />

laine tuftée à la main et doublure en tissu, 250<br />

x 215 cm; Courtesy the artist; Foto / photo:<br />

Annabel Elston<br />

SHIFTINGS<br />

CAROLINE<br />

ACHAINTRE<br />

10.4.–12.6.<strong>2022</strong><br />

KUDZANAI-<br />

VIOLET<br />

HWAMI<br />

Kudzanai-Violet Hwami, Expiation, 2021, Ölfarbe, Acryl, Ölstick<br />

und Siebdruck auf Leinwand / peinture à l’huile, acrylique, stick de<br />

peinture à l’huile et sérigraphie sur toile; Courtesy the artist and<br />

Victoria Miro; © Kudzanai-Violet Hwami<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch


Cranach<br />

Die An änge<br />

in Wien<br />

12. März bis<br />

12. Juni <strong>2022</strong><br />

Sammlung Oskar Reinhart<br />

«Am Römerholz» Winterthur<br />

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€ 53.90*<br />

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online Fr. 145.– / € 110.–*<br />

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online Fr. 86.– / € 60.–*<br />

(*ausserhalb der Schweiz<br />

+ Porto)<br />

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Kontakt: +41 (0)41 329 22 29<br />

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alfonsbuergler.ch – globalartsource.com


FOKUS<br />

Irena Haiduk — Ökonomie trifft<br />

Ästhetik<br />

Etwas entgegensetzen – Irena Haiduk ergreift die Initiative: für<br />

mehr Vorstellungskraft, für eine Produktion, die nicht nur wirtschaftlich,<br />

sondern auch ästhetisch ist, für langlebige Produktions-<br />

und Kunstzyklen. Vor mehr als einem Jahr startete ihre<br />

‹Initiative for Trade Aesthetics (ITA)›, eine Zusammenarbeit zwischen<br />

der Kunst Halle Sankt Gallen und der mündlichen Korporation<br />

Yugoexport: Ausgehend von den Schriftensammlungen<br />

‹Studio Feelings› und ‹All Classifications Will Lose Their Grip›<br />

werden Objekte, Kulissen, Stücke oder Performances produziert.<br />

Einiges davon ist aktuell in der Kunst Halle Sankt Gallen<br />

ausgestellt. Kristin Schmidt<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Spinal Discipline: Julia Allnoch, Isabella Artadi, Annika Katja Boll, Beryl Chepkirui, Mona Ein, Ozgür<br />

Genc, Mila Gligorić, Josefine Mundri, Andara Shastika, Wenti Sheng and Alma Weber working, Kassel,<br />

2017, produziert von Yugoexport und documenta 14. Foto: Anna Shteynshleyger<br />

FOKUS // IRENA HAIDUK<br />

25


Disciplina Kičme Kapitel, Tomas Lov Radi (Spinal Discipline Capital, Thomas Love Working), 2017,<br />

produziert von Yugoexport. Foto: David Born<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Ein aus der Dunkelheit aufglühendes Rot in einem Gemälde, ein golden glimmender<br />

Spiegel, die in eine schummrige Nische gebettete Reliquie oder ein schwach beleuchtetes<br />

Antlitz in der Loge – diese Sinneseindrücke sind nahezu verloren gegangen, seit<br />

Paläste, Kirchen oder Opernhäuser mit elektrischem Licht ausgestattet worden sind.<br />

Dank Yugoexport ist nun eine Ahnung jenes visuellen Erlebnisses wieder möglich: Die<br />

Kunst Halle Sankt Gallen ist für ‹All Classifications Will Lose Their Grip› ausschliesslich<br />

mit natürlichem Licht und mit Kerzen erleuchtet. Wer die Ausstellung betritt, ist<br />

angehalten, eine Kerze am Eingang zu entzünden. Sie kündet dann von Anwesenheit<br />

wie die Royal-Standard-Flagge über dem Dach des Buckingham Palastes und schafft<br />

zugleich eine atmosphärische Stimmung für das nun Folgende.<br />

Die Firma übernimmt<br />

Der erste Ausstellungsraum ist als offene Bühne konzipiert. Matt spiegelnde Laufstege<br />

geben die Bewegung im Raum vor. Sie werden mehrmals während der Ausstellungsdauer<br />

neu ausgerichtet und ermöglichen es dadurch, bei jedem Besuch andere<br />

der sparsam im Raum verteilten Objekte aus der Nähe zu sehen oder eine der sechs<br />

Kerzen anzuzünden, die vor spiegelnden Ovalen an der Wand hängen. Damit wird die<br />

Schau zum Experimentierraum für die Produktion von Bildern und demonstriert die<br />

Philosophie von Yugoexport, so Irena Haiduk. Die Künstlerin hat Yugoexport gegründet<br />

und verfolgt damit unterschiedliche Ziele: «Yugoexport ist eine kollektive Schnittstelle.<br />

Die Firma produziert Werke für mich und mit mir. Es gibt sowohl ökonomische als<br />

auch konzeptuelle Gründe für die Firma.» So agiert die Firma beispielsweise anstelle<br />

der Künstlerin: «Künstlerinnen und Künstler sind vergleichsweise wenig abgesichert.<br />

Mit Yugoexport setzte ich etwas zwischen mich und die Institution.»<br />

Es gibt im Internet publizierte Regeln, einen Trust, ein jährliches Treffen und einen<br />

Jahresbericht. Aber auch die Verbindung von Ökonomie und Ästhetik wird angestrebt.<br />

Dies war auf andere Art und Weise bereits bei Jugoeksport der Fall: Diese Firma wurde<br />

1953 im damaligen Jugoslawien gegründet, war zunächst Waffenproduzentin und<br />

-exporteurin und stellte bald auch Uniformen für Arbeiterinnen und Arbeiter und für<br />

das Militär her. In den 1980er-Jahren kam Mode auf hohem Niveau dazu, und man<br />

eröffnete Boutiquen auf der ganzen Welt. Produziert wurde nach wie vor in Jugoslawien,<br />

bis in den frühen 1990ern der Niedergang der Firma kam und sie folglich in den<br />

2010er-Jahren zerschlagen wurde.<br />

Elegante Choreografien<br />

Irena Haiduk hat diese Entwicklung eng verfolgt und schliesslich den Namen in<br />

veränderter Form übernommen: «Ich mag den Namen der Firma. Auf Serbisch bedeutet<br />

‹jug› der Süden.» Yugoexport produziert wieder: Anlässlich der documenta 14 wurden<br />

beispielsweise Schuhe nach früheren Entwürfen hergestellt. Diese ergonomisch<br />

durchdachten Schuhe standen dem Documenta-Personal zur Verfügung und wurden<br />

bei der Performance ‹Spinal Discipline› getragen: Frauen liefen lautlos durch den<br />

Stadtraum und balancierten Marcel-Proust-Ausgaben auf dem Kopf. Diese «Army of<br />

FOKUS // IRENA HAIDUK<br />

27


Voice Base, Seductive Exacting Realism Waiting Room, 2017, documenta 14, produziert von Yugoexport,<br />

Inox, Mikrofon und Audiotechnik, Pflanzen. Foto: Anna Shteynshleyger<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Remaster, Variety Theater Working, 2020, produziert von The Swiss Institute und Yugoexport.<br />

Foto: Anna Shteynshleyger<br />

FOKUS // IRENA HAIDUK<br />

29


Irena Haiduk (*1982, Belgrad) lebt in New York<br />

2011 Master of Fine Arts an der University of Illinois, Chicago<br />

Seit 2018 Assistenzprofessorin am Barnard College, Columbia University, New York<br />

Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

<strong>2022</strong> ‹Irena Haiduk – Frauenbank Berlin›, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin<br />

2021 ‹Art Encounters Biennial 2021›, Art Encounters Foundation, Timișoara<br />

2020 ‹Irena Haiduk – Remaster›, Swiss Institute, New York<br />

2019 ‹Dialogues – Irena Haiduk + Martine Syms›, Institute for Contemporary Art, Virginia Commonwealth<br />

University, Richmond, Virginia; ‹Irena Haiduk – Seductive Exacting Realism›, Kunsthal Charlottenborg,<br />

Kopenhagen<br />

2017 ‹Whitney Biennial›, Whitney Museum of American Art, New York City; ‹documenta 14›, Kassel und<br />

Athen; ‹The Forecast›, Croy Nielsen, Wien<br />

2015 ‹Irena Haiduk – Seductive Exacting Realism›, The Renaissance Society, Chicago<br />

Beautiful Women» war mit einfachen Kleidern in Pastelltönen ausgestattet. Sie bewegte<br />

sich beinahe lautlos schwebend und mit grossem Ernst. Die im Titel angedeutete<br />

Schönheit entsteht für lrena Haiduk aus der Freiheit dank bequemer Kleidung<br />

und dank uneingeschränkter Wege durch die Stadt.<br />

Auch für die aktuelle Ausstellung in St. Gallen sind Performances geplant. Elegante<br />

und doch einfache Choreografien sollen genau wie die Requisiten und die sich<br />

verändernde Ausstellung Fragen und Gespräche provozieren und dienen gleichzeitig<br />

einem weiteren Grundgedanken von Yugoexport: Nicht das Ausstellen und damit das<br />

Zeigen steht im Mittelpunkt, sondern das Initiieren von Gesprächen und Gedanken.<br />

Da sich die Ausstellung ständig verändert, sieht niemand einen endgültigen Zustand.<br />

Irena Haiduk betont: «Die Menschen müssen einander kontaktieren und sich über die<br />

unterschiedlichen Zustände austauschen.» So können sie sich auch über die Objekte<br />

verständigen. Und mit ihren Berichten fügen sie der Ausstellung eine neue Ebene<br />

hinzu, schreiben sie auf mündliche Weise weiter.<br />

Das Schwinden der Vorstellungskraft<br />

Die mögliche Vielfalt der Geschichten, die Vorstellungskraft und besonders deren<br />

Verarmung in der aktuellen Zeit beschäftigen Irena Haiduk sehr und sie muss<br />

das Beispiel nicht weit herholen: Ein Konsumobjekt wird im Internet gesehen, bestellt<br />

und zu Hause ausgepackt. Aber Bild und Wirklichkeit klaffen weit auseinander.<br />

Plötzlich ist das Ersehnte nicht mehr wünschenswert. Der Gegenstand und dessen<br />

Bild sind nicht dasselbe oder, wie es Irena Haiduk formuliert: «Die Bilder sind optisch<br />

aufgeladen und doch ein flacher Abklatsch der Welt. Zudem können wir kaum<br />

noch selbst imaginieren, weil uns ständig bereits Bilder vorgeschlagen werden. In<br />

der oralen Kultur konnten Dinge mit verschiedenen Bildern aufgeladen werden. So<br />

wurden über eine längere Zeit hinweg eigene Bilder im Hirn gesammelt. Heute ist die<br />

Verflachung der Welt eine zugleich komplexe und gefährliche Situation. Die Fähigkeit<br />

zur Imagination verschwindet. Die Kunst muss dem entgegenwirken.» Exemplarisch<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


funktioniert dies mit ‹Dream State of Conduct›. Haiduk entwirft hier die Zukunft im<br />

Jahr 2135. Die Arbeit wird nicht durch aufwendige Auf- und Umbauten konstruiert,<br />

sondern entsteht dank der Imagination. Hinter einem, in einem schmalen Rechteck<br />

hängenden raumhohen Vorhang liest eine Stimme, wie der Höhlenkomplex von Altamira<br />

genutzt wird: Der Zugang ist streng geregelt und kann nur in einem nicht näher<br />

beschriebenen Traumzustand erreicht werden. Im Inneren begegnen sich westliche<br />

Meisterwerke, Höhlenmalereien und die Träumenden in einer zugleich technoiden<br />

wie archaischen Umgebung.<br />

Räume verbergen und öffnen<br />

Der Vorhang als Objekt, das einerseits für sich selbst steht und andererseits eine<br />

Funktion erfüllt, interessiert Haiduk spätestens seit ihrer Arbeit am Theater in Belgrad:<br />

«Ich hatte mit den Requisiten zu tun hinter der Bühne. Der Vorhang war eine<br />

Schwelle, auch für die Requisiten.» In der Kunst Halle Sankt Gallen wird er zum Mittel<br />

des Verbergens, bezogen auf das verhängte Raumvolumen und dadurch zugleich des<br />

Öffnens: Der aus dem Verborgenen erklingende Text offenbart einen unermesslichen<br />

Gedanken- und Assoziationsraum. Er stammt aus einer Sammlung von literarischen<br />

Texten, die ein Langzeitprojekt der Künstlerin darstellen und nun nach und nach auf<br />

der Website der Kunst Halle Sankt Gallen publiziert werden. Die Institution wird damit<br />

zur längerfristigen Plattform für die Künstlerin, was gemeinsam mit den häufigen<br />

Umbauten während der Ausstellungsdauer für die verhältnismässig kleine Institution<br />

eine Herausforderung ist. Bewusst soll am Status quo der Kunsthalle gerüttelt<br />

und das Maximum aus den vorhandenen Strukturen herausgeholt werden.<br />

Die Ausstellung präsentiert sich als perfekte Inszenierung: Den kalten, glatten<br />

Metallflächen der Podeste und Objekte antworten Polstermöbel mit griffig angenehmen<br />

Stoffen. Den anthrazitfarbenen und silbernen Flächen steht eine Grünpflanze –<br />

eine der derzeit so beliebten Monsteras – gegenüber. Die metallenen Objekte sind<br />

poliert, die keramischen zeigen ihre lebendige, grüne Glasur. Die blanken Laufstege<br />

sind makellos und führen über den rohen Boden der Kunsthalle. Härte kontrastiert<br />

mit Weichheit, Kälte mit Komfort, Grau mit Grün und spiegelnde Flächen mit stumpfen.<br />

Irena Haiduk überlässt nichts dem Zufall und schreibt die Ausstellung in ihr<br />

Gesamtwerk ein: «Ich habe Requisiten früherer Ausstellungen integriert und werde<br />

Objekte aus dieser Ausstellung in künftige übernehmen.» Damit wird die Kunst Halle<br />

Sankt Gallen Teil der Geschichte von Yugoexport.<br />

Die Zitate stammen aus einem Telefongespräch mit der Künstlerin am 18.2.<strong>2022</strong>.<br />

Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />

→ ‹Yugoexport – All Classifications Will Lose Their Grip›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 1.5.<br />

↗ www.k9000.ch<br />

FOKUS // IRENA HAIDUK<br />

31


Jean-Frédéric Schnyder — Hintersinnig<br />

das Andere, 2014–2021, Holz geschnitzt, 14’400 Teile (Version Kunsthalle Bern: 9216 Teile), Masse<br />

variabel, Courtesy Galerie Eva Presenhuber Zürich / New York / Wien, Ausstellungsansicht Kunsthalle<br />

Bern. Foto: Gunnar Meier<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


gewohnt Ungewohntes<br />

FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />

33


v.l.n.r.: Schäftli, 2008, darauf: Ich, 2006–2008, beide Holz, Eisen; Chrutze, 2006–2008, Holz; Bett,<br />

2008/09, Holz, MDF; Dominus Providebit, 2007/08, Holz, Fünfliber; Uhr, 2009, Holz, Courtesy Galerie<br />

Eva Presenhuber Zürich / New York / Wien, Ausstellungsansicht Kunsthalle Bern. Foto: Gunnar Meier<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />

35


Mit je einer Ausstellung widmen das Kunstmuseum und die<br />

Kunsthalle Jean-Frédéric Schnyder die bisher grösste Werkschau<br />

in Bern. Die Bilder und Objekte überzeugen durch einen versierten<br />

Umgang mit dem Alltäglichen und vermögen stets von Neuem<br />

zu überraschen mit ihrem Wechsel zwischen Ernst und Humor,<br />

liebevoller Zuwendung und Skurrilität. Marc Munter<br />

Schon früh wurde dem autodidaktischen Künstler Jean-Frédéric Schnyder internationale<br />

Beachtung zuteil mit Beteiligungen an namhaften Ausstellungen, angefangen<br />

bei ‹When Attitudes Become Form› in der Kunsthalle Bern 1969 bis hin zu seinen Autobahnbildern<br />

im Schweizer Pavillon an der Biennale Venedig 1993. Nach Anfängen<br />

in der Konzeptkunst und der Pop-Art war er in den 1980ern endgültig bei der Malerei<br />

und parallel dazu bei der Objektkunst angekommen. Aus dieser Zeit stammt auch der<br />

Grossteil der Werke in den beiden aktuellen Berner Ausstellungen.<br />

Für seine Kunst hält sich Jean-Frédéric Schnyder stets an Gewohntes und Vertrautes,<br />

an Umliegendes, mitunter Übriggebliebenes, das ihm ebenso als Material<br />

dient. Häufig arbeitet er in Werkgruppen und möchte erklärtermassen nicht mehr<br />

und nicht weniger, als etwas Schönes schaffen und das Publikum erfreuen. Doch natürlich<br />

macht er es weder sich noch uns nur einfach. Und selbst wenn es ihm die<br />

Nähe zum Alltäglichen, weil allgemein Verständlichen, erlaubt, keine grossen Worte<br />

darüber zu verlieren: Was er schafft, hat einiges zu sagen, und was er darüber erzählt,<br />

mag aufs Wesentliche beschränkt sein, doch mangelt es ihm ebenso wenig an<br />

Hintersinn und Humor wie seiner Kunst.<br />

Von der Kooperation zu den Ausstellungen<br />

Aus der Zusammenarbeit der Kuratorinnen Kathleen Bühler und Valérie Knoll<br />

vom Kunstmuseum und der Kunsthalle Bern gingen von Jean-Frédéric Schnyder je<br />

eigens konzipierte Ausstellungen hervor, die sich in mancher Hinsicht ergänzen. So<br />

kamen im Museum 68 Werke zusammen, vornehmlich aus der Sammlung Toni Gerber,<br />

dem ersten Galeristen Schnyders in Bern. Die kabinettartige Schau im Untergeschoss<br />

wird dominiert von Bildern der Jahre 1973 bis 2019, wobei sich der Kreis<br />

im letzten Raum der Kunsthalle mit Bildern aus den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart<br />

schliesst. Unter den Werken im Museum sind auch mehrere von Schnyders<br />

expressiven, mit dem Malspachtel bunt und pastos aufgetragenen Bildern aus der<br />

Serie der ‹Berner Veduten›, 1982/83, zu sehen; einer Zeit, als der Künstler ohne Atelier<br />

mit Rennrad und Staffelei auf dem Rücken beinahe täglich Ausblicke rund um<br />

Bern festhielt. Weiter eine Gruppe von Bildern der ersten Stunde, als sich Schnyder<br />

und seine Frau Margret Rufener mithilfe von Broschüren des amerikanischen<br />

Kunstlehrers Walter T. Foster das Malen beibrachten. Eine selten gezeigte Serie von<br />

besonderem Reiz zwischen Populärkultur und eigenem künstlerischen Dreh, der<br />

sich in der Zusammenstellung und nicht zuletzt in den Konservendosendeckeln ma-<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Billige Bilder, 2000–2019, Öl auf Textil, Karton, 162 Stück, Masse variabel, Ausstellungsansicht, Kunsthalle<br />

Bern, <strong>2022</strong>. Foto: Gunnar Meier<br />

FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />

37


nifestiert, die anstelle von Rahmen die Bilderecken zieren. Von ähnlichem Charme<br />

zeugen die ‹Herz›-Bilder, teilweise aus Materialimitaten, oder die frühen Schnitzereien,<br />

Zinn- und Keramikobjekte. Auf Vertrautes aus der Ferne mag schliesslich das<br />

‹Empire State Building›, 1971, anspielen. Gebaut aus Legobausteinen, Kaugummi<br />

und Räucherstäbchen, mitsamt Innenbeleuchtung und einem Koffer als Sockel, der,<br />

so Schnyder, damals gerade rumstand.<br />

In der Kunsthalle wiederum bildet das Projekt mit Jean-Frédéric Schnyder auch<br />

einen würdigen Abschluss von Valérie Knolls verdienstvoller Zeit als erste Direktorin<br />

des Hauses, nicht zuletzt wegen ihres Fokus auf gegenwärtige Auseinandersetzungen<br />

mit der Malerei. Indes kam es bei Schnyder etwas anders, und der<br />

Schwerpunkt der Ausstellung liegt nun bei älteren und jüngeren Objekten, die allerdings<br />

weniger bekannt sind. Grösstenteils leicht und verspielt, zeugen sie von seinem<br />

gekonnten Vorgehen, häufig mit Material, das gerade zur Verfügung steht. So<br />

schnitzte er etwa aus einem alten Weihnachtsbaum einen ‹Knüppel›, 2006/07, eine<br />

«Waffe», wie er ihn selber nennt, und aus der gestutzten Haselstaude vor dem Haus<br />

fertigte er gleich zweimal einen gitterartigen Verschlag, eine ‹Chrutze›, 2006–2008,<br />

und einen grös seren ‹Affenkäfig›, 2008. Die fein säuberlich wirkenden Schnitzereien<br />

und andere aufwendige Materialbearbeitungen machen deutlich, dass Schnyder<br />

nicht die Mühe scheut, sich immer wieder Techniken anzueignen und sie bei seinen<br />

Werken zu einer gewissen Vollendung zu bringen. Auch wenn er sich, wie im Fall<br />

der Holzarbeiten, selber bescheiden gibt: «Es stimmt, man entwickelt sich etwas<br />

weiter mit Learning by Doing, und ich habe noch Freude daran. Nur, so hoch ist das<br />

Niveau nicht beim Schreinern.»<br />

Vom ‹Anderen› zum ‹Einen› zu ‹billigen Bildern›<br />

Die Rauminstallation ‹das Andere›, 2014–2021, aus über 9200 handgeschnitzten<br />

Kruzifixen ist schliesslich erstmals in dieser Form zu sehen: raumfüllend auf einem<br />

Podest im Hauptsaal der Kunsthalle ausgebreitet, umgeben von vier Überwachungskameras<br />

aus Karton, ebenfalls aus Schnyders Werkstatt. In Anbetracht der aktuellen<br />

Krisen und Kriege oder der Bilder von Soldatenfriedhöfen liegt die Deutung der<br />

Installation als Mahnmal nahe. Umso mehr, als im entleerten Saal mit Oberlicht eine<br />

quasi-sakrale Stimmung aufkommt. Darauf angesprochen, äussert sich Schnyder<br />

gewohnt lapidar: «Ja, es ist die einfachste Verbindung von zwei Stück Holz. Keines<br />

ist gleich wie das andere. Alles ist Zimmermannsarbeit. Keine andere, besondere Bewandtnis,<br />

keine Esoterik. Aber jeder kann darin sehen, was er will.» Und auf die Frage,<br />

wie er mit der Arbeit begonnen habe und wozu die Kameras, meint er: «Da war kein<br />

Plan dahinter. Ich habe einfach einmal damit angefangen, ein paar Kreuze geschnitzt,<br />

und dann ist es ein wenig ausgeufert. Und wegen der Kameras habe ich gedacht,<br />

«Es stimmt, man entwickelt sich etwas weiter mit Learning by Doing, und<br />

ich habe noch Freude daran. Nur, so hoch ist das Niveau nicht beim Schreinern.»<br />

Jean-Frédéric Schnyder, <strong>2022</strong><br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Jean-Frédéric Schnyder (*1945, Basel) lebt in Zug<br />

1962–1965 Fotografenlehre, Wengen/BE<br />

Seit 1966 freischaffender Künstler (autodidaktisch)<br />

Einzel- und Doppelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Secession, Wien; Kunsthalle Bern; Kunstmuseum Bern;<br />

‹Jean-Frédéric Schnyder – Apocalypso›, Sammlungsausstellung, Bündner Kunstmuseum Chur<br />

2014 ‹Ferdinand Hodler, Jean-Frédéric Schnyder›, Kunsthaus Zürich<br />

2012/13 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Museum im Bellpark, Kriens<br />

2011/12 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Swiss Institute, New York<br />

2007 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Öffentliche Kunstsammlung Basel, Museum für Gegenwartskunst<br />

2004 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Peintures›, Centre culturel suisse, Paris<br />

1998 ‹J. F. Schnyder›, Kunsthalle Zürich<br />

1994/95 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Paintings›, The Galleries at Moore College of Art and Design,<br />

Philadelphia, und Akron Art Museum, Ohio, USA<br />

1993 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Wanderung›, Biennale di Venezia, Schweizer Pavillon, Venedig;<br />

‹Jean-Frédéric Schnyder – Landschaft I–XXV›, Portikus, Frankfurt am Main<br />

1992 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Malerei 1988–1991›, Aargauer Kunsthaus Aarau<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Continuously Contemporary – Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung›,<br />

Kunstmuseum Basel<br />

2020 ‹Dance Me to the End of Love – Ein Totentanz›, Bündner Kunstmuseum Chur<br />

2013 ‹Feu Sacré – Zum 200-jährigen Jubiläum der Bernischen Kunstgesellschaft›, Kunstmuseum Bern<br />

2008 ‹Average›, Kunsthaus Langenthal<br />

2007 ‹The Third Mind›, Palais de Tokyo, Paris<br />

2002/03 ‹Das Museum, die Sammlung, der Direktor und seine Liebschaften›, Museum für Moderne<br />

Kunst, Frankfurt/M<br />

1998 ‹Freie Sicht aufs Mittelmeer›, Kunsthaus Zürich<br />

1996 ‹Die Sammlung Toni Gerber Zweiter Teil›, Kunstmuseum Bern<br />

1985 ‹Cross-Currents in Swiss Art – Martin Disler, Miriam Cahn, Jean-Frédéric Schnyder, Markus Raetz,<br />

Peter Fischli/David Weiss›, Serpentine Gallery, London<br />

1972 und 1982 Teilnahme an der documenta 5 und documenta 7<br />

1969 ‹When Attitudes Become Form›, Kunsthalle Bern<br />

Foto: Gertraud Presenhuber<br />

FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />

39


Stilleben, JF + M, 1970, Öl auf Leinwand, gerahmt, 200 x 390 cm, Courtesy Margret Rufener, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthalle Bern. Foto: Gunnar Meier<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


wenn wir das einmal so ausstellen, müsste man vielleicht etwas machen, denn es<br />

ist ja schon ein wenig diebstahlgefährdet.» Fest steht, die Installation wirkt monumental<br />

durch die Inszenierung und Anhäufung der Kreuze, wobei solche in Schnyders<br />

Arbeit wiederholt auftauchen. Trotzdem sollten den Arbeiten nicht vorschnell Deutungen<br />

übergestülpt werden, womit ihnen ihre Autonomie als Kunstwerke, ihr Gemachtsein<br />

als Gegenstände zur offenen Betrachtung streitig gemacht würde. Ähnlich<br />

verhält es sich bei Schnyders Werken aus übriggebliebenem Material. Die über die<br />

Jahre angesammelten Schnitzabfälle der Kruzifixe presste er zu 100 teilweise intarsienartigen<br />

Bildobjekten, die gleichsam in umgekehrter Reihenfolge mit dem Titel<br />

‹das Eine›, 2014–2021, den Eingang zum Hauptsaal flankieren. Analog dazu rahmte<br />

er zahlreiche bunt verfärbte Mallappen der letzten Jahre in einfachen Kartonrahmen<br />

als ‹Billige Bilder›, 2000–2019, und behängte damit einen kompletten Raum im Untergeschoss.<br />

Sie erinnern an sein grosses Maltuch ‹Hudel›, 1983–2004, wofür er die<br />

Lappen grossflächig zusammennähte und als solche letztmals 2021 in der Ausstellung<br />

‹Stop Painting› in der Fondazione Prada in Venedig ausbreitete.<br />

Von der Anordnung zu ‹Dos and Don’ts›<br />

Klarheit, Symmetrie und Regelmässigkeit bestimmen im Kunstmuseum wie in<br />

der Kunsthalle die Hängung und Platzierung der meisten Arbeiten. Gleichzeitig dringt<br />

Schnyder mit seiner Kunst und deren Präsentation bewusst in Grenzbereiche vor:<br />

Während beispielsweise die grösseren Objekte auf schlichten, weissen Podesten<br />

platziert sind, ruhen die kleineren auf simplen Wandregalen, wie sie im Baumarkt<br />

erhältlich sind. Hierin zeigt sich gleichsam Schnyders Ausloten ästhetischer Konventionen<br />

der Kunst. Was sind ‹Dos and Don’ts›, was wäre ‹comme-il-faut›? Schliesslich<br />

eröffnet die Schau in der Kunsthalle auch Blickachsen zwischen den Räumen und<br />

lässt uns den Bogen früherer Arbeiten in die Gegenwart spannen. Und umgekehrt: So<br />

stehen wir in der Eingangshalle mit Sicht auf die neuste Installation beim Blick zurück<br />

gleichsam unter dem ersten gemalten Bild Schnyders, seinem grossformatigen<br />

‹Stilleben, JF + M›, 1970. Mit dem besonderen Ausdruck einer noch etwas ungelenken<br />

Malerei und einer Ästhetik, die an Vorbilder der naiven Malerei, des Surrealismus<br />

oder der Neuen Sachlichkeit erinnert, entlässt uns das Bild wie die Ausstellungen an<br />

sich mit einem wachen wie mit einem lachenden, erfreuten Auge.<br />

Wenn nicht anders erwähnt, stammen die Zitate vom Medienrundgang mit Jean-Frédéric Schnyder am<br />

23.2.<strong>2022</strong> anlässlich seiner Ausstellung in der Kunsthalle Bern.<br />

Marc Munter ist Kunsthistoriker, lebt und arbeitet in Bern, m_munter@hotmail.com<br />

→ ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Kunstmuseum Bern, bis 29.5. ↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />

→ ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Kunsthalle Bern, bis 15.5. ↗ kunsthalle-bern.ch<br />

→ ‹Jean-Frédéric Schnyder – Apocalypso›, Bündner Kunstmuseum, bis 29.5. ↗ kunstmuseum.gr.ch<br />

FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />

41


Sammlerstücke — Alternativen<br />

militanter Mittel zur Durchsetzung<br />

höherer Ziele<br />

Drei Fotografien zum Thema Frauenstimm- und -wahlrecht in England sowie Peitsche Theresa<br />

Garnett / Winston Churchill, 1. Hälfte 20. Jh., Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Foto: SKKG<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Die Suffragetten griffen Anfang des 20. Jahrhunderts in Grossbritannien<br />

zu drastischen Mitteln gegen Winston Churchill, um<br />

Grundrechte für Frauen einzufordern. Eine Peitsche zeugt davon<br />

und zeigt zugleich den Unterschied zur Emanzipationsgeschichte<br />

der Schweiz auf. Stefanie Manthey<br />

Auf einem Foto von 1947 ist Theresa Garnett (1888–1960) mit der ledergeflochtenen<br />

Hundepeitsche zu sehen, mit der sie den damaligen Innenminister Winston<br />

Churchill am 14. November 1909 angriff. Wie eine Trophäe hält sie das Objekt, das<br />

bis weit ins 20. Jahrhundert als Mittel der Disziplinierung und Erziehung eingesetzt<br />

wurde, in ihren Händen. Im Mechanismus von Aktion und Reaktion, von Grenzüberschreitung<br />

und Gegenwehr ist es ein Symbol von Abschreckung und Unterdrückung.<br />

Eine Rede von Adela Pankhurst 1907 war ausschlaggebend dafür, dass sich Garnett<br />

der ‹Women’s Social and Political Union/WSPU› anschloss. 1903 von Adelas Mutter<br />

Emmeline gegründet, zielte diese darauf, das Thema ‹Votes for Women› öffentlich zu<br />

machen. Die gleichnamige Zeitschrift spielte eine wichtige Rolle in der Kommunikation<br />

mit den Anhänger:innen. Eines ihrer Titelblätter zierte das Foto von der Verhaftung<br />

Flora Drummonds, einer berühmten Suffragette, im Hyde Park. Garnett selbst<br />

entwickelte sich unter dem Pseudonym Annie O’Sullivan zur Aktivistin.<br />

In anderen Ländern Europas, auch in der Schweiz, formierten sich ab den 1860er-<br />

Jahren Frauenbewegungen. Das Frauenstimmrecht, das europäische Staaten seit<br />

dem Ersten Weltkrieg sukzessive einführten, folgte hierzulande erst 1971. Wesentlich<br />

dafür war, dass sich 1968/69 eine neue Frauenbewegung formierte, die neben der<br />

Verankerung der Gleichstellung in der Verfassung den straffreien Schwangerschaftsabbruch,<br />

die Arbeitsteilung in der Familie und sexuelle Selbstbestimmung forderte.<br />

Die schweizerische Emanzipationsgeschichte, für die sich Frauen wie Iris von Roten<br />

und Emily Lieberherr eingesetzt hatten, wurde jedoch weniger über spektakuläre,<br />

militante Aktionen geprägt als über profunde Studien, Plakate und Projekte, von den<br />

Reines Prochaines bis zu den schweizweiten Frauenstreiks seit den 1990er-Jahren.<br />

Dabei hat sich das Engagement über die Jahrzehnte in Richtung mehr Gerechtigkeit<br />

für alle Menschen in einer diversen Gesellschaft verschoben. Ausstellungsprojekte<br />

zum Kunstschaffen von Frauen haben Hochkonjunkur. Die Förderung von diskriminierungsfreier<br />

Sprache wird vorangetrieben. Dennoch ist dreissig Jahre später nach<br />

wie vor viel zu tun. Statt Peitsche und Bestrafung braucht es ein Mehr an Anerkennung<br />

sozialen und kulturellen Handelns und das Interesse aus einer generationsübergreifenden<br />

Perspektive.<br />

Stefanie Manthey, Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin, Forschung zu Materialen und Techniken, lebt in<br />

Basel. stefaniemanthey@gmail.com<br />

→ Sammlerstücke: Autor:innen kommentieren ein ausgewähltes Werk aus der Sammlung der Stiftung<br />

für Kunst, Kultur und Geschichte ↗ www.skkg.ch<br />

FOKUS // SAMMLERSTÜCKE<br />

43


Kunsthochschulen — Kraftpaket<br />

Zürcher Hochschule der Künste<br />

Ansichten aus studentischem Umfeld, darunter Ausstellungsaktivitäten der Master-Fine-Arts-Gruppe<br />

Futur+ment, <strong>2022</strong>. Fotos: Regula Bearth (Treppe); Betty Fleck (Kaffee), ZHdK<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

45


Mit über 2100 Studierenden eine der Grossen Europas, beeindruckt<br />

die aus der Hochschule für Gestaltung und Kunst und<br />

der Hochschule für Musik und Theater fusionierte Institution im<br />

Toni-Areal. Bestens ausgestattet und vernetzt, erfüllen hier rund<br />

650 Dozierende den vierfachen Auftrag zu Lehre, Forschung,<br />

Dienstleistung und Weiterbildung. J. Emil Sennewald<br />

«We don’t need no education. We don’t need no thought control.» Was Pink Floyd 1982<br />

in dem Musikfilm ‹The Wall› inszenierten, mag angesichts des Toni-Areals widerhallen:<br />

Wie eine riesige Lehrfabrik wirkt das massive ehemalige Molkerei-Gebäude mit seiner<br />

spiralförmigen Laderampe. Hier werden Talente gestanzt, sagt das Vorurteil. Dass<br />

die 1878 gegründete Fachhochschule Leitanspruch erhebt, ist legitim: Mit ihren fünf<br />

Departementen Darstellende Künste und Film, Design, Kulturanalysen und Vermittlung,<br />

Musik und Fine Arts wurde sie im Januar mit sehr gutem Zeugnis zur Hochschule<br />

akkreditiert. Sie ist Hort zahlreicher berühmter Künstler und Künstlerinnen. Mit rund<br />

CHF 172 Mio. jährlich üppig ausgestattet, erwirtschaftete sie 2020 CHF 4,5 Mio. Jahresgewinn.<br />

Ihre Abschlussrate wie der solide Prozentsatz erfolgreich ins Berufsleben<br />

wechselnder Absolvent:innen zeigen, dass die ZHdK ihren Auftrag erfüllt.<br />

Zu professionell?<br />

Wer das Ideal «freie Kunst» der Hochschule entgegenstellt, bleibt im Basis-Paradox<br />

der Kunstausbildung hängen, etwas anlernen zu sollen, was per definitionem aus<br />

sich selbst wird. Angesichts der straff organisierten, hochprofessionell auf internationalem<br />

Niveau spielenden ZHdK führt das rasch zum Kurzschluss, sie korrumpiere<br />

systemisch ihre Lernsubjekte. Passend fragte die NZZ am Sonntag Anfang diesen<br />

Jahres angesichts ausgreifender Massnahmen zum Schutz von Empfindlichkeiten,<br />

wie provokative Kunst in einer Umgebung entstehen solle, die jegliche Provokation<br />

scheut. Eine Schule voll stromlinienförmig politisch korrekter Karrierist:innen? Der<br />

Besuch vor Ort zeichnet ein komplexeres Bild. Ich treffe Giuliana Beya Dridi in der<br />

grossen Eingangshalle vor der Cafeteria. «Ich studiere Fine Arts im 2. Jahr Bachelor»,<br />

erklärt die muntere junge Frau aus Bern. Sie sei hierhergekommen «wegen der<br />

internationalen Perspektiven». Sie lobt die Vielfalt der Praxis-, Theorie-, Technologieund<br />

Kontext-Module, könne ihr Studium optimal selbst aufbauen. Theorie-Module<br />

wie Art&Law, Art&Space oder Art&Exhibiting vermitteln Realitäten des Kunstfeldes,<br />

während Praxis-Module im Co-Teaching, beispielsweise von ZHdK-Alumni Marc Bauer,<br />

Elke Bippus, Elsa Himmer, die Entwicklung eines eigenen Ansatzes fördern.<br />

Begegnungen schaffen<br />

Dank grossen Angebots, bestätigt Beya Dridi, gebe es «immer etwas zu tun. Selbstorganisation<br />

ist Voraussetzung – das ist nicht für alle einfach». Kritisiert man an Grossbritanniens<br />

Hochschulen derzeit das Autonomieprimat als Überforderungsaxiom der<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Moderne, ist das in Zürich für die meisten Studierenden normal. Wer Künstler:in werden<br />

wolle, müsse zur Eigengestaltung fähig sein. Bei dem auf Selbstbildung abzielenden<br />

Studium gebe es schon «Studis, die zwischen Stuhl und Bank verloren gehen, die<br />

es schwer haben», bestätigt Judith Welter, Leiterin des Masters Fine Arts. Die müssten<br />

gezielt gefördert, weiter ein Klima geschaffen werden, das ausgewogen gemeinschaftlich<br />

Entwicklung begünstige. Professionnelle aus dem Kunstbetrieb stehen in<br />

Mentoraten den werdenden Kreativen einzeln zur Seite, während Open Studio Nights<br />

oder Workshops vermischen sich die Jahrgänge. «Im Master geht es auch um die Entwicklung<br />

eines Portfolios, eines Netzwerks», sagt Swetlana Heger-Davis. Die Künstlerin<br />

leitet seit 2017 das Departement Fine Arts und begleitet mich beim Rundgang<br />

durch die Master-Ateliers. In einem sitzen drei Studierende beim Gespräch zusammen.<br />

Die italienische Diplomandin Simona Ferrari, die vorher in Japan studierte, betont «die<br />

gute Zugänglichkeit der Zürcher Szene, die Lebensqualität». Und Angelos Merges aus<br />

Griechenland, im 1. Jahr des Master-Studiums, begrüsst Diskussionsmöglichkeiten<br />

und Vielfalt, die grosse Diversität: «Damit muss man umgehen können, sollte zielstrebig<br />

wissen, was man vom Master-Studium erwartet.»<br />

Starkes Ich – wirksames Wir<br />

Sich als Künstlerin oder Künstler bilden meint sowohl das künftige künstlerische<br />

Ich als auch die Einrichtung gemeinsamer Strukturen fürs Werden der Kunst. Mitwirkung<br />

verkörpert als Organisation in der ZHdK die Studierendenvereinigung ‹Verso›.<br />

Wer sich engagiert, kann sich um eine der Vertreter:innen-Stellen bewerben, seit<br />

diesem Jahr werden diese auch gewählt, um ihnen mehr Legitimität zu geben. «Ich<br />

vertrete den Bachelor Fine Arts in Kommissionen auf Departementsebene», sagt<br />

Giuliana Beya Dridi. Viel Arbeit, die entlohnt wird: «Durch die Bezahlung wird der Job<br />

ernster genommen, ist besser ausgestattet, strukturiert», argumentiert die Studentin.<br />

«In Fine Arts sind wir die einzige englischsprachige Gruppe, das soll ausgebaut<br />

werden.» Nicht unbedeutend bei einer Schule, die im Master englischsprachig funktioniert,<br />

im Bachelor auf nicht-deutschsprachige Studierende zielt. «Radikalität ist<br />

möglich», setzt sie der Frage entgegen, ob strukturelle Einbindung nicht an kritischer<br />

«Was die ZHdK besonders macht, ist das gemeinsame Lehren mit Kolleg:innen.<br />

Wir begleiten die Studierenden während drei Jahren Bachelor, so können wir uns<br />

wirklich für jede und jeden einbringen. Auch wegen der grossen Freiheit in der<br />

individuell projektbezogenen Wahl von Mitteln und Methoden ist das Studium sehr<br />

anregend – für Lehrende wie Studierende.» Marc Bauer, Dozent, Bachelor Fine Arts<br />

«Den Bachelor habe ich in London gemacht, dort war es zugänglicher für Maler,<br />

aber auch stark strukturiert. Hier gibt es keine spezifische Malerei-Lehre, das finde<br />

ich gut, man kann sich freier entwickeln.» Valentin Rilliet (Genf), 1. Jahr Master Fine Arts<br />

«Vor allem die 24h offenen Ateliers sind ein Plus, so macht selbstorganisiertes<br />

Arbeiten Spass.» Alina Kopytsa (Ukraine), 2. Jahr Master Fine Arts<br />

FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

47


Distanz hindere, «wir hören alle Stimmen, debattieren soziale und andere Fragen».<br />

Am Ende müsse es aber zu einer konstruktiven Mitwirkung am Gesamtgebilde ZHdK<br />

kommen, Dagegen-Sein allein reiche nicht.<br />

Raus aus der Komfortzone<br />

Sind die einzelnen Departements der ZHdK transdisziplinär ausgestaltet, so hapere<br />

es, bestätigt Andreas Vogel, Direktor des Departements für Kulturanalysen und Vermittlung,<br />

noch an Cross-overs: «Obwohl wir in diesem grossen Haus leicht miteinander<br />

kommunizieren könnten, gelingt das nicht immer mit Leichtigkeit.» Das Toni-Areal hat<br />

37 verschiedene Standorte zusammengefasst. Die Codes der Künste sollen jetzt kompatibel<br />

werden. Das Studienmodell Major – Minor ermöglicht ab 2023 beispielsweise<br />

Bachelor-Studierenden mit Major Fine Arts aus den Disziplinen Art Education, Design,<br />

Film, Musik, Tanz, Theater und Transdisziplinarität einen Minor zu wählen. Danach, so<br />

die Hoffnung, gibt es deutlich weniger Berührungsängste für die jeweiligen Berufsfelder.<br />

Kritische Stimmen monieren: Man setze auf Individualisierung und Multikompetenzen,<br />

auf den starken Einzelnen, der die Gesellschaft immer tiefer entsolidarisiere.<br />

«Als ich nach Zürich kam», sagt hingegen Otto Szabo, der gerade sein Master-Diplom<br />

vorbereitet, «war das ein Schock. Ich hatte bereits einen akademischen Abschluss in<br />

Ungarn, kam aus meiner vertrauten Kunstblase in die sehr offene Zürcher Umgebung.»<br />

Darin habe er sich gerade dank Solidarität gut eingefunden.<br />

Toni-Areal von der Pfingstweidstrasse aus. Foto: Regula Bearth/ZHdK<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


ZHdK-Ausbildungsangebote Departement Fine Arts<br />

Bachelor, Master, PhD<br />

Ab 2023 interdisziplinäres Studienmodell Major – Minor. Mögliche Minors zum Bachelor Fine Arts<br />

(Auswahl):<br />

Art Production & Handling<br />

Essayfilm Advanced<br />

Social Art Practices<br />

Exhibiting & Making Public<br />

Yeah! Yeah! Yeah! – (Global) Pop Cultures<br />

Diversity Politics and the Arts: Gender Perspectives<br />

Materialschlachten: Wie Metaphern die Welt verändern<br />

Critical Thinking<br />

Vereinzelung und Konkurrenzdruck setzt die ZHdK vor allem eines entgegen: Freiräume.<br />

«Wir dürfen nicht alles zuplanen und von oben bestimmen, sodass weiterhin<br />

Nischen möglich sind», wünschte sich Rektor Thomas Meier 2014. Heute gibt es neben<br />

gut ausgestatteten, gepflegten technischen Ateliers auch Probe- und Ausstellungsräume,<br />

selbst verwaltete Teeküchen. 24 Stunden sind die Gemeinschaftsateliers Fine<br />

Arts zugänglich. «Das soziale Leben in den Gemeinschaftsateliers ist eines der Highlights<br />

hier», sagt Gregor Vogel, im 3. Jahr Master-Student. Für ihn sei der wichtigste<br />

Gewinn des Studiums «der Reifungsprozess im aktiven Austausch mit anderen<br />

Studierenden». Das fördern Arbeitsgruppen: Jedes Semester werden sie aus drei bis<br />

fünf Studierenden gebildet, erhalten ein eigenes, selbst verwaltetes Budget, können<br />

Gäste einladen. ‹39942 Steps› ist ein Beispiel. Nach gemeinsamen Wanderungen und<br />

Workshops laden in einem Saal kollektiv erstellte Arbeiten zur Begegnung ein, mit<br />

heissem Kräutertee: «Wir hatten eine prima Zeit, wollen das Erlebte hier vermitteln»,<br />

erklärt Richard Blaško. Er habe vorher in London studiert, «da hatten wir Noten, das<br />

gibt es hier nicht, stattdessen zählen Präsenz und Einsatz in Gruppenprojekten, Semesterberichte,<br />

Abschlussausstellungen, das finde ich gut».<br />

Fit for Fun<br />

Grosse Freiräume fordern viel Selbstorganisation. Wer hierherkommt, sollte wissen,<br />

wohin er oder sie will. Der gesellschaftliche Kontext spielt in die Lehre hinein, ist<br />

aber nicht Hauptanliegen. Hier wird für den Kunstbetrieb fit gemacht, will man «Persönlichkeiten<br />

ausbilden, die fähig sind, tragende Rollen in der Kunst, der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft zu übernehmen», so die Website. Die hoch individualisierte Ausbildung<br />

produziert dennoch keine konkurrierenden Ego-Shooter – das Vorurteil von der<br />

Kunst-Fabrik geht fehl. Wer hier studiert, singt eher: «We do need good education …»<br />

J. Emil Sennewald arbeitet als Kritiker in Paris und unterrichtet Philosophie an der ÉSACM, Clermont-<br />

Ferrand, sowie der F+F Schule für Kunst und Design, Zürich. emil@weiswald.com<br />

→ Zürcher Hochschule der Künste/ZHdK; Veranstaltungen siehe Website ↗ www.zhdk.ch<br />

FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />

49


Sammlung Migros Museum — Hinter den Kulissen<br />

Aus den Fugen – Momente der Störung, Ausstellungsansicht Migros Museum für Gegenwartskunst, <strong>2022</strong>, mit Sammlungswerken von Katharina<br />

Sieverding, !Mediengruppe Bitnik, Guerrilla Girls und Gianni Motti © ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Aus den Fugen – Momente der Störung, Ausstellungsansicht Migros Museum für Gegenwartskunst, <strong>2022</strong>, mit Sammlungswerken von Fabrice<br />

Gygi, Christoph Büchel und Gianni Motti. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />

51


Die Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst zeichnet<br />

sich durch raumgreifende Installationen aus, durch Werke,<br />

die prozessual angelegt sind oder performative Aspekte beinhalten.<br />

Wie gestaltet sich die Arbeit mit einem solchen Fundus?<br />

Ein Gespräch mit der Sammlungskonservatorin und -kuratorin<br />

Nadia Schneider Willen. Giulia Bernardi<br />

Bernardi: Die Sammlung des Migros Museum fand ihren Anfang mit den Ankäufen<br />

von Gottlieb Duttweiler in den 1950er-Jahren. Wie entwickelte sich die Sammlung<br />

in den nachfolgenden Jahren?<br />

Schneider Willen: Während das Interesse von Gottlieb Duttweiler vor allem Schweizer<br />

Künstlerinnen und Künstlern galt, richtete Urs Raussmüller die Sammlung ab 1976<br />

auf internationale Gegenwartskunst aus. Unter seinen Erwerbungen sind viele Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Minimal und Conceptual Art zu finden. Der Gründer des<br />

Museums, Rein Wolfs, sammelte vorwiegend Werke, die sich in den Relational Aesthetics<br />

der 1990er-Jahre verorten lassen.<br />

Heike Munder, die seit 2001 das Museum leitet, fokussiert auf Werke, die prozessual<br />

sind, performativ aktiviert werden und sich mit gesellschaftlichen und politischen<br />

Fragen auseinandersetzen. Prägend für unsere Sammlungstätigkeit ist auch, dass wir<br />

regelmässig Werke aufnehmen, die Kunstschaffende für ihre Ausstellung bei uns produziert<br />

haben. Heute beschäftigen wir uns vor allem mit dem Kernbestand der Sammlung,<br />

also mit rund 600 Werken, die seit Ende der 1970er-Jahre erworben wurden.<br />

Bernardi: Hätten Sie ein Beispiel für ein performativ aktiviertes Werk?<br />

Schneider Willen: Die Installation ‹Bar Restaurant› von Laura Lima, die letztes Jahr im<br />

Migros Museum zu sehen war, ist ein solches Beispiel. Kunstwerke sind hier wie Gäste<br />

in einem Lokal auf Stühlen an Tischen platziert und trinken Bier. Sie wurden von<br />

einer Person in der Rolle einer Kellnerin oder eines Kellners bedient, welche die sich<br />

leerenden Gläser wieder auffüllt.<br />

Ausführlich dokumentiert<br />

Bernardi: Die Sammlung enthält auch raumfüllende Installationen. Ich denke an<br />

die Installation ‹Celebration? Realife Revisited› von Marc Camille Chaimowicz, die<br />

aus Alltagsobjekten, Lichterketten, Kerzen oder Blumen besteht. Wie lassen sich<br />

solche Werke wieder so ausstellen, wie sie konzipiert wurden?<br />

Schneider Willen: Die Installation von Marc Camille Chaimowicz verdeutlicht, wie wichtig<br />

eine minutiöse Dokumentation ist. Wir erstellen für diese Werke nicht nur genaue<br />

Anleitungen zu deren Auf- und Abbau, sondern erarbeiten auch ausführliche Dokumentationen,<br />

die Informationen zur Ausstellungsgeschichte, zu den verwendeten<br />

Materialien und ihrer Wartung enthalten. Nur so können wir sicherstellen, dass eine<br />

Installation möglichst nah an der Ursprungsidee bleibt, und nachvollziehen, welche<br />

Elemente sich im Verlauf der Jahre verändert haben oder angepasst werden mussten.<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Bernardi: Werden im Migros Museum auch Verkäufe aus der Sammlung diskutiert?<br />

Schneider Willen: Das ist bisher nicht vorgekommen. Allerdings ist die Diskussion um<br />

mögliche Veräusserungen von Werken ein wichtiges Thema für viele Institutionen. Dies<br />

etwa in Hinblick auf ökologische Überlegungen. Die Museumdepots werden immer voller,<br />

und nicht jedes Werk ist im Kontext einer Sammlung von gleicher Bedeutung.<br />

Momente der Störung<br />

Bernardi: Wie die Werke aus den Beständen setzt sich auch die aktuelle Sammlungsausstellung<br />

‹Aus den Fugen› mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander.<br />

Können Sie kurz skizzieren, worum es in der Schau geht?<br />

Schneider Willen: Störungen sind seit der Pandemie ein zentrales Thema unserer Alltagsrealität<br />

geworden. Allerdings hemmen uns diese nicht nur, sondern machen auch<br />

vieles sichtbar, beispielsweise soziale Ungleichheiten. Ihnen wohnt das Potenzial inne,<br />

unsere Realität neu zu denken.<br />

Bernardi: Dies wird gleich am Anfang der Ausstellung deutlich mit der grossformatigen<br />

Fotografie von Katharina Sieverding. ‹The Great White Way Goes Black›<br />

entstand 1977 in New York, als für 25 Stunden der Strom ausfiel. Der Störfall erschütterte<br />

die Normalität und warf ein Schlaglicht auf tiefgreifende Probleme wie<br />

Armut, infrastrukturelle Mängel oder Rassismus.<br />

Schneider Willen: Diese inhaltliche Ebene schien als Einstieg geeignet. Andere Installationen,<br />

etwa ‹Dérouleur de tapis rouge› von Fabrice Gygi, die aus einem aufgewühlten<br />

Teppich besteht, machen die Störmomente hingegen auf visueller Ebene sichtbar.<br />

Nadia Schneider Willen (*1971, Bern) lebt und arbeitet in Zürich<br />

Seit 2015 Sammlungskonservatorin und -kuratorin Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich<br />

2015 Leiterin Adolf Wölfli-Stiftung, Kunstmuseum Bern<br />

2012–2017 Präsidentin Eidgenössische Kunstkommission<br />

2008–2010 Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst, Musée d’Art et d’Histoire de Genève<br />

2001–2007 Direktorin und Kuratorin Kunsthaus Glarus<br />

1991–2000 Studium der Romanistik und Kunstgeschichte, Universität Zürich<br />

Foto: Jasmin Frei<br />

FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />

53


54 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />

Marc Camille Chaimowicz · Celebration? Realife Revisited, 1972–2000, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst. Foto: S. Altenburger


Laura Lima · Bar Restaurant, 2010, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />

55


Mit unseren Sammlungsausstellungen möchten wir ein breites Publikum ansprechen,<br />

diesem die Möglichkeit geben, an die eigene Alltagsrealität anzuknüpfen.<br />

Bernardi: Werden die Künstlerinnen und Künstler in den Aufbau einbezogen? Als<br />

Beispiel fällt mir die Installation ‹How Not to Be Seen› von Hito Steyerl ein, die<br />

unter anderem aus weissen Markierungen auf dem Boden besteht und ebenfalls<br />

in der aktuellen Ausstellung zu sehen ist.<br />

Schneider Willen: Es gibt Künstlerinnen, die sehr präzise sind und umfangreiche «Installation<br />

Manuals» zur Verfügung stellen, was bei Hito Steyerl der Fall ist. Anhand<br />

dessen haben wir einen Vorschlag erarbeitet, der anschliessend mit ihr abgesprochen<br />

wurde. Es gibt aber auch Künstler, bei denen der Spielraum grösser ist. Mit einer<br />

internen Dokumentation halten wir fest, wie ein Werk in einer Ausstellung im Raum<br />

installiert wurde und welches die Entscheidungen der Kunstschaffenden oder diejenigen<br />

des Museums waren.<br />

Verbindungen herstellen<br />

Bernardi: Ihre thematischen Ausstellungen gehen meist vom existierenden Sammlungsbestand<br />

aus, wie lässt sich da dennoch eine Verbindungen zwischen den<br />

Einzelstücken schaffen?<br />

Schneider Willen: Wie bei anderen Ausstellungen muss es eine inhaltliche Verbindung<br />

zwischen den Werken geben. Das kann wie in ‹Aus den Fugen› ein bestimmtes Thema<br />

sein. Hier spielen Momente der Störung eine Rolle: Mal dienen historische Ereignisse<br />

oder erlebte Störfälle den Künstlerinnen und Künstlern als Ausgangspunkt, mal<br />

agieren die Werke selbst als Störfaktoren. Während das Werk von Christoph Büchel<br />

eine tiefgreifende Destabilisierung durch terroristische Gefahr thematisiert, stellen<br />

die Arbeiten der !Mediengruppe Bitnik, der Guerrilla Girls oder jene von Gianni Motti<br />

selbst Momente der Störung dar oder dokumentieren solche. Sie greifen in Kontexte<br />

von Kunst, Politik und Gesellschaft ein und hinterfragen damit deren Gesetzmässigkeiten.<br />

Genauso wichtig ist es allerdings, dass die Werke im Raum visuell miteinander<br />

in einen Dialog treten. Denn eine Ausstellung ist nie nur ein Konzept, sondern<br />

auch ein räumliches Erlebnis.<br />

Bernardi: Was bedeutet es, mit einer vorwiegend männlichen Sammlung zu arbeiten?<br />

Aktuell besteht diese zu 64 Prozent aus männlichen Positionen.<br />

Schneider Willen: Dass dem so ist, fällt mir nur auf, wenn ich mit dem älteren Teil der<br />

Sammlung arbeite. Denn in den letzten zwanzig Jahren wurde, sowohl was die Ausstellungen<br />

wie auch die Sammlungspolitik angeht, stark auf eine ausgeglichene Repräsentation<br />

der Geschlechter geachtet. Bei der Ausstellung ‹Playful Geometry› mit<br />

Laura Lima waren viele Werke aus der Minimal und Conceptual Art zu sehen, was<br />

männlich dominierte Bereiche sind. Bei der aktuellen Ausstellung, in der Geschlechterverhältnisse<br />

explizit thematisiert werden, sind die Künstlerinnen in der Überzahl.<br />

Bernardi: Ziehen Sie bei Ausstellungen wie jener von Laura Lima in Betracht, mit entsprechenden<br />

Kontextualisierungen zu arbeiten? So könnten die Geschlechterverhältnisse<br />

etwa am Beispiel vergangener Sammlungspraktiken erläutert werden.<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Schneider Willen: Das ist ein Aspekt, der im Rahmen der Ausstellung von Laura Lima tatsächlich<br />

hätte verhandelt werden können, etwa im Rahmen von thematischen Führungen.<br />

Mit solchen Kontextualisierungen möchten wir in Zukunft stärker arbeiten.<br />

Nicht nur in Hinblick auf Geschlechterfragen, sondern auch, um beispielsweise postund<br />

dekoloniale Diskurse zu beleuchten.<br />

Wechselnde Sammlungsausstellungen<br />

Bernardi: Aktuell besteht die Sammlung aus 5 Prozent aussereuropäischen Werken.<br />

Inwiefern spielen Fragen der Provenienzforschung oder koloniale Kontexte<br />

für das Migros Museum eine Rolle?<br />

Schneider Willen: Diese Frage müssen wir uns zum Glück nicht stellen, denn ein Grossteil<br />

unserer Werke wurde von den von uns eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern<br />

für Ausstellungen im Migros Museum produziert. Bei den aussereuropäischen<br />

Werken handelt es sich um zeitgenössische Werke wie denjenigen von Koki Tanaka<br />

oder Teresa Burga, die alle aus ihren jeweiligen Einzelausstellungen bei uns erworben<br />

wurden. Was den historischen Teil der Sammlung angeht, die Werke, die von den<br />

1950er- bis in die 1970er-Jahre angekauft wurden, war dies von Duttweiler vor allem<br />

als Förderung der lokalen Positionen gedacht. Auch hier wurde meist direkt von den<br />

Kunstschaffenden oder von den jeweiligen Galerien gekauft.<br />

Bernardi: Welche Aspekte im Umgang mit der Sammlung empfinden Sie als besonders<br />

herausfordernd?<br />

Schneider Willen: Aufgrund unserer Räumlichkeiten stellen wir die Sammlung nicht permanent<br />

aus, wie dies andere Institutionen tun, sondern als Wechselausstellungen.<br />

Aus kuratorischer Sicht ist es eine Herausforderung, die Sammlung aus immer neuen<br />

Perspektiven zu beleuchten. Als Sammlungskonservatorin beschäftigt mich aber<br />

auch die Frage, wie wir den Erhalt der Werke für zukünftige Generationen sichern<br />

können. Denn zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler arbeiten oft mit Materialien<br />

oder Medien – von Latex bis zu Computerprogrammen –, die uns heute konservatorisch<br />

vor grosse Fragen stellen.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Bernardi: Wie soll sich die Sammlungspräsentation in Zukunft gestalten?<br />

Schneider Willen: Wir suchen nach Möglichkeiten, die Sammlung stärker in das Gesamtprogramm<br />

zu integrieren, mit neuen Formaten zu experimentieren und sie partizipativer<br />

zu denken, wie es beispielsweise letztes Jahr bei ‹One Is Always a Plural› von Yael<br />

Davids der Fall war. Im Rahmen dieser Schau wurden die Werke gemeinsam mit der<br />

Künstlerin und von den Mitarbeitenden des Migros Museum ausgewählt. In Zukunft<br />

wäre auch die partizipative Zusammenarbeit mit kunstfernen Personen denkbar.<br />

Giulia Bernardi ist freischaffende Kulturpublizistin und lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />

→ ‹Aus den Fugen – Momente der Störung›, Migros Museum für Gegenwartskunst, bis 1.5.<br />

↗ www.migrosmuseum.ch<br />

FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />

57


L’émancipation du double —<br />

Perspectives informatiques<br />

Sarah Kenderdine et Jeffrey Shaw · Pure Land. Augmented Reality Edition, 2012–2021<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Installé dans l’élégante architecture du Japonais Kuma Kengo<br />

qui a fait du respect de la culture et de l’environnement son credo<br />

architectural, EPFL Pavilions dédie ses trois espaces au dialogue<br />

de la science et de l’art. ‹Deep Fakes : Art and Its Double›<br />

veut ouvrir des perspectives nouvelles sur les « objets grâce à<br />

des techniques informatiques de pointe ». Françoise Ninghetto<br />

Comme la deuxième partie du titre de l’exposition le précise, la présentation traite du<br />

« double » des objets artistiques, à rebrousse-poil du concept de la copie, du double<br />

au sens de « faux » que dénoncent les experts en histoire de l’art. Il est captivant,<br />

fascinant de voir à quels résultats de précision les techniques d’imagerie, fruits de<br />

longues recherches et mises au point par l’EPFL, parviennent à reproduire avec exactitude<br />

des productions humaines que ce soient des objets d’art ou des architectures<br />

voire des sites de grandes dimensions. Quels sont les enjeux de cette « verisimilitude<br />

» et de représentation que posent ces techniques très avancées du retraitement<br />

de l’image ? Celles-ci remettent-elles profondément en question les notions de réel<br />

et de faux structurant l’histoire de l’art et, par extension, celle des musées dont l’histoire<br />

évolue au fil du temps ?<br />

La puissance des musées<br />

Depuis la pandémie, les musées ont cherché à s’assurer de leur présence, à maintenir<br />

un lien avec leurs visiteurs potentiels en développant, avec plus ou moins de<br />

réussite, des activités numériques le plus souvent réalisées à l’arrache. Depuis une<br />

année ou deux, après le monde du marché de l’art, le luxe ou le sport, des musées (La<br />

Galleria degli Uffizi à Florence, L’Ermitage à Saint-Pétersbourg, le Belvédère à Vienne<br />

ou le British Museum à Londres) se sont tournés vers les NFT (jetons non fongibles en<br />

français) en mettant en vente sous forme de NFT des chefs-d’œuvre de leurs collections.<br />

Des reproductions en éditons limitées et authentifiées qui jouent sur l’effet de<br />

rareté et qui se vendent donc très chères, bien plus qu’une lithographie.<br />

Comment les musées repensent-ils leur rôle, leurs fonctions dans un monde qui<br />

ébranle leurs modes de travail acquis depuis plus d’un siècle ? Les pratiques curatoriales<br />

tentent de s’adapter aux enjeux de la pensée contemporaine. Un projet<br />

comme celui de Future Museum, qui a mené une étude sur deux ans, avait pour but<br />

d’aider les musées à identifier les innovations majeures pertinentes pour que les<br />

espaces d’exposition soient « attractifs et interactifs ». L’ICOM a lancé depuis 2019<br />

une large consultation pour savoir s’il est nécessaire de changer la définition même<br />

de musée datant de 2007. Celle-ci devrait aboutir en août <strong>2022</strong>, lors de l’Assemblée<br />

générale extraordinaire, à adopter cette nouvelle définition qui prendrait en compte<br />

ce qui manque dans celle en vigueur. Ayant pour thème ‹La Puissance des musées›,<br />

l’Assemblée va réfléchir au potentiel des musées et à leur capacité de répondre aux<br />

défis et aux besoins de la société au 21 e siècle.<br />

FOKUS // L’ÉMANCIPATION DU DOUBLE<br />

59


De tout temps, les musées ont été pris dans un champ de tension entre le passé,<br />

le présent et le futur. Ils demeurent lieux de formation et de réflexion critique. L’ambition<br />

de ‹Deep Fakes : Art and It’s Double› est de soulever des questions capitales ‹sur<br />

la manière dont les copies numériques, remplaçant des originaux, déconstruisent les<br />

codes de propriété, de la conservation et du rapatriement›.<br />

Copies versus original<br />

Si elles font majoritairement appel à l’interactivité, les installations sont techniquement<br />

diversifiées mais si on fait une coupe transversale, ce qui les rapproche est<br />

bien la question du double, de la copie (numérique), du simulacre. Les installations<br />

ne visent pas qu’un spectaculaire épatant – même si certaines sont bien époustouflantes<br />

– mais offrent des pistes de réflexions multiples sur la matérialité numérique<br />

et l’interprétation, la compréhension que l’on peut en avoir. Certaines techniques<br />

nous paraissent déjà presque familières, telle la numérisation et l’impression<br />

3D mais parvient à remettre en question la question de l’original ou du post-original<br />

(‹Reclining Pan› de Oliver Laric) ou poussé à un niveau tel (‹CultArm3D›) que la caméra<br />

robotique rend presque impossible à l’œil humain de différencier le virtuel du réel.<br />

L’impression 3D semble ne pas avoir de limites lorsqu’on regarde le faux autoportrait<br />

de Rembrandt (‹The Next Rembrandt›, 2016, de Wunderman Thompson) fabriqué à<br />

Deep Fakes, vue de l’exposition, EPFL <strong>2022</strong>. Photo : Alain Herzog<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


partir de données issues de plus de 300 œuvres du célèbre peintre hollandais ainsi<br />

que sa touche picturale, scannées et analysées puis converties par un algorithme de<br />

deep learning …<br />

Plusieurs installations m’ont paru particulièrement intéressantes, celles qui<br />

traitent d’objets, de lieux, d’architectures qui ont disparu, été détruits ou simplement<br />

interdits de visite. Les ‹Clouds of the ancient world›, 2021, par l’entreprise Iconem,<br />

explorent huit sites antiques modélisés à partir de photogrammétrie aérienne<br />

(dont Alep et Palmyre en Syrie, Leptis Magna en Lybie ou la Vallée de Bamiyan en<br />

Afghanistan). L’installation interactive nous permet de circuler dans le site, s’arrêter<br />

sur une partie et découvrir quelques architectures grâce à ces reconstructions<br />

en nuages de points. Il s’agit bien de copie, avec la réplique de ‹Paysage des quatre<br />

saisons avec Soleil et Lune›, un double paravent considéré comme trésor national du<br />

Japon et conservé dans un temple bouddhique à Osaka fermé au public. Facsimilé,<br />

imprimé en 2.5 sur papier japonais, il est accompagné de son double numérique en<br />

très haute résolution affiché sur un écran tactile qui permet d’approcher visuellement<br />

tous les détails de textures, de patine et de dessin de ce paysage historique.<br />

Last but not least, ‹Double Truth›, 2021 de Sarah Kenderdine est une installation singulièrement<br />

captivante. Le titre prend appui sur la thèse de la double vérité qui, dans<br />

le bouddhisme est celle du commun et celle de l’absolu. L’installation est une plateforme<br />

circulaire que le spectateur peut faire tourner dans un sens pour observer les<br />

quinze sculptures bouddhiques vénérées. La rotation dans l’autre sens permet de<br />

découvrir leurs matérialités, des détails de gravure dans une sorte d’enchaînement<br />

d’images qui se fondent, se fragmentent, se transforment. ‹Double Truth› fait partie<br />

d’un projet de recherche et d’expositions (‹The Atlas of Maritime Buddhism›) mené<br />

par le Laboratory for Experimental Museology, EPFL (eM+) et qui est la plus grande<br />

archive au monde d’images 3D de sites et d’objets répartis dans plusieurs pays<br />

d’Asie du Sud-Est.<br />

Double vérité<br />

Comment les musées, dans leurs réflexions sur leurs projets de développement<br />

en concomitance avec les changements du monde, vont-ils ou peuvent-ils intégrer<br />

des technologies spécifiquement avancées dans les recherches sur l’image ? Certaines<br />

des installations de ‹Deep Fakes : Art and Its Double› paraissent en adéquation<br />

immédiate avec des expositions traitant notamment de l’antiquité ou de l’archéologie.<br />

Mais l’apport majeur de cette présentation est la thèse centrale de ces recherches<br />

et son application qui ne peut qu’enrichir le travail scientifique des musées<br />

dans leur mission d’outil de connaissances et de transmission.<br />

Françoise Ninghetto, historienne de l’art, conservatrice honoraire MAMCO Genève. f.ninghetto@bluewin.ch<br />

→ ‹Deep Fakes – Art and Its Double›, EPFL Pavilions, Lausanne, jusqu’au 1.5. ; l’exposition est accompagnée<br />

d’une plaquette et d’une feuille de code-barres avec des explications additionnelles.<br />

Le site web offre des videos des conversations avec différents experts. ↗ www.epfl-pavilions.ch<br />

FOKUS // L’ÉMANCIPATION DU DOUBLE<br />

61


Rolando Raggenbass — Organi<br />

senza corpi<br />

Rolando Raggenbass · Atelier 2002, tecnica mista con poliuretano<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Il Museo Comunale d’Arte Moderna di Ascona presenta un’esposizione<br />

omaggio dedicata all’artista Rolando Raggenbass, precocemente<br />

scomparso nel 2005. Il percorso espositivo esplora le<br />

diverse fasi della produzione di Raggenbass, dagli anni Ottanta al<br />

primo quinquennio del Duemila. Regaida Comensoli<br />

La produzione artistica di Rolando Raggenbass è profondamente legata ad una continua<br />

riflessione sul ruolo dell’artista e dell’arte. Ne sono testimoni i taccuini e i quaderni<br />

che ci ha lasciato, come anche gli articoli di giornali ritagliati e più volte riletti<br />

e commentati a margine. Ancora prima, durante gli anni di formazione, si diploma<br />

all’Accademia di Belle Arti di Brera ma parallelamente segue i corsi di filosofia di<br />

Fulvio Papi all’ Università di Pavia. Coerentemente, l’esposizione si apre con un’opera<br />

particolarmente significativa del 1982 ‹Senza titolo› in cui Raggenbass riprende<br />

la figura del funambolo come metafora dell’artista contemporaneo. Durante gli<br />

anni Ottanta e i primi anni Novanta questo lavoro di ricerca si traduce principalmente<br />

attraverso il medium della pittura, con l’eccezione di inizio e fine carriera, dove<br />

Raggenbass sconfina nei territori dalla performance e dell’installazione ambientale,<br />

dando vita al personaggio del creatore chirurgo oltre che agli ‹Elfimilza›.<br />

A partire dalla metà degli anni Novanta si attesta la serie delle opere sempre più<br />

materiche dei ‹Rossi›, in cui il nero che dominava le opere del periodo precedente, lascia<br />

il posto all’organicismo delle macchie rosse, tracce di organi senza corpi, messe<br />

in evidenza dall’uso di fogli di plastica stratificati. Secondo le parole dello stesso<br />

Raggenbass «Il ricoprire non è solo cura, medicazione, un occultare, ma anche far venire<br />

a nuova luce un nuovo quadro clinico, una nuova sindrome iconica o oggettuale».<br />

In questa frase riecheggiano le influenze di un peculiare modo di concepire il corpo<br />

che si ripropone prepotentemente sulla scena degli anni Novanta e che comprende<br />

ad esempio l’esposizione ‹Post Human› o in ambito italiano la rivista d’arte ‹Virus›.<br />

Sembra esserci un rapporto di filiazione tra queste opere, i ‹Rossi› e in particolare<br />

la materia aggrumata e vermiglia, e le sculture ambientali dell’ultima produzione di<br />

Rolando Raggenbass, gli ‹Elfimilza›. Queste escrescenze tumefatte sono composte<br />

da schiuma di poliuretano, un prodotto che viene utilizzato principalmente nell'edilizia<br />

per sigillare, riempire dei vuoti e per l'isolamento acustico e termico. Il materiale<br />

ha la peculiarità di crescere ed espandersi in modo autonomo adattandosi e<br />

trascendendo allo stesso tempo le forme che lo contengono. La schiuma, che l’artista<br />

spruzza e vaporizza, sperimentando su diversi oggetti come libri, vestiti e altri elementi<br />

presenti nel suo atelier, nelle sculture in esposizione viene inserita in collant<br />

femminili di nylon, lasciando poi che la materia, espandendosi, faccia il suo corso,<br />

dopo che il creatore chirurgo ha eseguito il suo intervento.<br />

Regaida Comensoli storica dell’arte e curatrice indipendente, regaida.comensoli@gmail.com<br />

→ ‹Omaggio a Rolando Raggenbass (1950–2005)›, fino al 15.5., Museo Comunale d’Arte Moderna,<br />

Ascona ↗ www.museoascona.ch<br />

FOKUS // ROLANDO RAGGENBASS<br />

63


HINWEISE<br />

Heiko Blankenstein<br />

Arbon — Auf welche Art und Weise wird unsere<br />

Wahrnehmung von Natur durch das Wechselspiel<br />

von modernen Technologien und romantisierten<br />

Vorstellungen geprägt? Und inwiefern<br />

ist das Künstliche ein fester Bestandteil<br />

unserer sinnlichen Empfindungen des Natürlichen?<br />

In seiner Einzelausstellung ‹Counterworld<br />

3.22› in der Kunsthalle Arbon geht der<br />

Zürcher Künstler Heiko Blankenstein (*1970,<br />

Rheydt) der Frage nach unserem Verständnis<br />

von Natur nach, indem er eine ortsspezifisch<br />

angelegte Landschaft entwirft. Blankenstein<br />

konzipiert seine raumgreifende Installation<br />

als Gesamtkunstwerk aus Geometrie, Skulptur<br />

und Zeichnung. In seine kegelförmigen<br />

Hügel, bestehend aus einer Konstruktion<br />

mit rosafarbenen XPS-Hartschaumplatten,<br />

integriert er seine grossformatigen Kohlezeichnungen.<br />

Dabei sind die geometrischen Hügel<br />

eigenständige Raumskulpturen und dienen<br />

gleichermassen als Display für seine gezeichneten<br />

Darstellungen von idealisierten Wald-,<br />

Berg- und Seelandschaften. Die abstrahierten,<br />

farbig leuchtenden Kegelformen bilden einen<br />

starken visuellen Kontrast zu den detaillierten<br />

schwarz-weissen Zeichnungen. Beim Flanieren<br />

durch den Raum der Kunsthalle Arbon lassen<br />

sich Blankensteins Zeichnungen wie einzelne<br />

Aussichtpunkte auf einer Wanderung entdecken.<br />

Es sind zweidimensionale Landschaftsbilder<br />

innerhalb einer dreidimensionalen Landschaft.<br />

Der physische Raum der Betrachtenden<br />

wird schaufensterartig durch die gezeichneten<br />

Bildräume erweitert, wobei das Idyll der darin<br />

dargestellten, hyperrealistischen Landschaften<br />

durch abstrakte Formen gebrochen wird.<br />

Es sind jene optischen Brüche, jene visuellen<br />

und materiellen Gegensätze, mittels derer der<br />

Künstler seinen eigenen Weltentwurf aufgebaut<br />

hat. Der Titel ‹Counterworld› (Gegenwelt)<br />

referiert auf die Idee einer natürlichen Welt, die<br />

im Gegensatz zu rein künstlichen Welten besteht.<br />

Zwar basiert seine Rauminstallation auf<br />

organischen Formen, und dennoch könnte sie<br />

nicht künstlicher sein. Die Installation lässt sich<br />

mit dem Konzept des Englischen Gartens vergleichen,<br />

bei dem Naturerlebnisse mimetisch<br />

erschaffen werden. Blankensteins Interesse gilt<br />

dem Hybriden, den vom Menschen generierten<br />

Bildnissen, wie sie in Kunst und Naturwissenschaften<br />

vorkommen und unsere individuellen<br />

Naturerfahrungen nachhaltig prägen. So befragt<br />

der Künstler die Gegensätze von Natur- und<br />

Kulturlandschaft, indem er die beiden Konzepte<br />

zusammenführt und visuell überlagert. AW<br />

Heiko Blankenstein · Counterworld 3.22, <strong>2022</strong>,<br />

Visualisierung<br />

Heiko Blankenstein · TI 2, 2018, Kohle auf<br />

Papier, 150 x 130 cm<br />

→ Kunsthalle Arbon, 27.3.–1.5.<br />

↗ www.kunsthallearbon.ch<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Öyvid Fahlström<br />

Basel — Auf der ‹Party for Övyid› – so der<br />

Ausstellungstitel – für Öyvid Fahlström<br />

(1928–1976) und seine Freund:innen sind ganz<br />

unterschiedliche Persönlichkeiten im Museum<br />

Tinguely zu Gast. Sie alle liessen sich vom<br />

schwedischen Maler und Poeten, der noch so<br />

vieles mehr war, inspirieren. Seine künstlerischen<br />

Initiativen waren hoch innovativ, und<br />

er beeinflusste in seiner, wenn auch nur sehr<br />

kurzen, Schaffenszeit eine ganze Generation,<br />

die zwischen den 1950er- und den 1970er-<br />

Jahren nach gesellschaftlichem Aufbruch<br />

und Veränderung strebte. Fahlström wurde<br />

als Sohn skandinavischer Eltern in São Paulo,<br />

Brasilien, geboren und starb bereits im Alter<br />

von 48 Jahren. In Stockholm und Rom studierte<br />

er Kunstgeschichte und Archäologie und lebte<br />

später u. a. in New York.<br />

Sein Œuvre umfasst im übertragenen Sinne in<br />

dieser besonderen Gruppenausstellung nicht<br />

nur eigene Werke, sondern auch die eines<br />

breiten Freundeskreises – über die Sparte der<br />

bildenden Kunst hinaus auch aus den Bereichen<br />

Theater, Literatur, Musik, Tanz und Film.<br />

Fahlströms internationales Netzwerk, zu dem<br />

unter anderem Patty und Claes Oldenburg,<br />

Robert Rauschenberg und Mike Kelley zählten,<br />

war sowohl formal als auch inhaltlich divers.<br />

Fahlström selber arbeitete vor allem politisch.<br />

Er experimentierte mit beweglichen visuellen<br />

Fragmenten, die er im Bild collagenartig vereinte,<br />

und setzte Bild und Text teils comic-haft<br />

und installativ zusammen. Themen wie eine<br />

patriarchische Machtverteilung und kolonial<br />

geprägte Politik spielten dabei eine zentrale<br />

Rolle. Fahlström entwarf beispielsweise ein<br />

alternatives Monopoly-Spiel.<br />

1953 veröffentlichte er in der Zeitschrift Odyseé<br />

das weltweit erste Manifest für Konkrete<br />

Poesie, welche er als seine wahre Herzensangelegenheit<br />

begriff.<br />

Als Fahlström Schweden auf der Biennale in<br />

Venedig 1966 repräsentierte, war er zeitgleich<br />

ebenfalls eingeladen, bei der Ausstellung<br />

‹HON› im Modernen Museum in Stockholm<br />

teilzunehmen. Niki de Saint Phalle schuf dort<br />

zusammen mit Jean Tinguely und Per Olof<br />

Ultvedt eine ihrer grössten Frauenskulpturen.<br />

Fahlström verband eine enge Beziehung zum<br />

Moderna Museet, dessen Botschafter für die<br />

USA er wurde, in einer Zeit, in der Pop-Art und<br />

Happening – im Zentrum Andy Warhol – einen<br />

rasanten Aufstieg in der Kunstwelt erlebten.<br />

Die Nachkriegszeit zu überwinden und neue<br />

Impulse zu setzen, darum ging es Fahlström<br />

und seinen Mitstreiter:innen. Dabei standen<br />

kreative Freiheit und Selbstbestimmtheit im<br />

Mittelpunkt. Im Sommer wird die Ausstellung<br />

im Kunstverein in Hamburg zu sehen sein. VMS<br />

Jean-Philippe Charbonnier · Öyvind Fahlström<br />

in der Ausstellung Pentacle im Musée des Arts<br />

Décoratifs, Paris, 1968 © Gamma-Legends via<br />

Getty Images<br />

Öyvind Fahlström · Section of World Map – A<br />

Puzzle, 1973, Siebdruck auf opak-weissem<br />

Vinyl, geschnitten und magnetisiert auf Metalltafel,<br />

51 x 81,5 cm © ProLitteris<br />

→ Museum Tinguely, bis 1.5.<br />

↗ www.tinguely.ch<br />

HINWEISE // ARBON / BASEL<br />

65


Entrepreneurship<br />

Basel/Riehen — Die Ausstellung ‹Entrepreneurship<br />

– Oder die Verheissung des brotlosen<br />

Glücks› im Kunstraum befragt die Rolle von<br />

Kunstschaffenden als Entrepreneurs und<br />

thematisiert ihre Produktionsbedingungen: Die<br />

Kunst ist ihr Business, und sie sind die Akteure<br />

von Start-ups, die ihre Vermarktung selbst in<br />

die Hand nehmen müssen. Dazu gehört unter<br />

anderem, neue Produkte zu vermarkten, Netzwerke<br />

aufzubauen. Wichtig für die öffentliche<br />

Anerkennung ist die Teilnahme an Ausschreibungen.<br />

Die Wand ist über zwei Stockwerke mit<br />

dem Aushang eines fiktiven Kunstwettbewerbs<br />

tapeziert. Doch von der Kunst zu leben ist<br />

schwer, obwohl ihr Stellenwert in der Gesellschaft<br />

hoch angesehen ist. Eine hölzerne Palette<br />

von David Berweger weist ironisch auf die<br />

harten Bedingungen hin. Kreativwirtschaft und<br />

Kapitalismus werden mit Stapeln von gefakten<br />

Banknoten aus Styropor thematisiert. In diesen<br />

‹Hedge Fun› von Mickry 3 darf investiert und für<br />

wenig Geld kann ein Gramm Kunst erworben<br />

werden. Ein Plakat kündigt die Performance<br />

von San Keller an: Sämtliche Rechnungen, die<br />

im Zeitraum der Ausstellung eingehen, wird er<br />

in handgeschriebene Originale verwandeln und<br />

vorlesen. Im Spiel- und Lesezimmer können<br />

Ratgeber zur Kunstkarriere konsultiert und<br />

unterschiedliche Karrieremöglichkeiten erprobt<br />

werden. Die belgische Künstlerin Olivia Hernaïz<br />

hat mit ‹Art & My Career› eine Paraphrase auf<br />

Monopoly herausgegeben. Dem Stereotyp des<br />

verkannten Künstlergenies geht Fabio Luks mit<br />

seinem Memory nach, das Ohrmuscheln aus<br />

dem Freundeskreis abbildet.<br />

Auf die Rolle der Frauen im Kunstbetrieb zielen<br />

verschiedene Filme. Lysann König rappt und<br />

spielt in ihrem Musikvideo ‹Survival of an<br />

Artist› mit der Selbst- und Kunstvermarktung.<br />

Einzelne ihrer Objekte glitzern im lila gestrichenen<br />

Wohnzimmer-Ambiente und verbinden<br />

Virtualität und Realität. Das Tabu des alternden<br />

weiblichen Körpers greift Milva Stutz auf. In<br />

ihrer animierten Videoinstallation ‹For the Real<br />

for the Real, for the Real this Time› zeigt sie<br />

einen unförmigen, rosafarbenen Frauenkörper<br />

aus Plastilin. Lustvoll gibt sie sich dem befreiten<br />

Tanz hin, mitten in einer technischen Umgebung<br />

von Servern und Cyberspace, während<br />

eine Schnecke gemächlich ihre Schleimspur<br />

durch diese virtuellen Welten zieht. Das Sekret<br />

steht nicht nur für die körperliche Ausscheidung,<br />

sondern auch für ein reibungsloses Funktionieren<br />

der digitalen Technik. IK<br />

Lysann König · Survival of an Artist, 2018,<br />

Videostill<br />

Mickry 3 · Hedge Fun, <strong>2022</strong>, Mixed Media (participative<br />

ongoing performance). Foto: Gina Folly<br />

→ Kunstraum Riehen, bis 18.4.<br />

↗ www.kunstraumriehen.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Anne-Dominique Hubert<br />

Basel — Im Kellergeschoss der Maison 44, die<br />

dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, hat<br />

Anne-Dominique Hubert (*1952) eine Installation<br />

aus rund zwanzig Objekten aufgebaut. Die<br />

dreidimensionalen, kubischen Teile schweben<br />

an feinen Fäden auf unterschiedlichen Höhen.<br />

Alles sind Einzelstücke, die aus früheren<br />

Entwürfen und Bildwerken zusammengefügt<br />

wurden und in den Farben Weiss, Schwarz<br />

und Blau erscheinen. Mit sichtbaren Stichen<br />

wurden sie an den Kanten zusammengenäht –<br />

jede Binnenfläche erscheint anders. Schemenhafte<br />

Figuren, Zeichen, Spuren von Russ<br />

und Abdrücke von verkohlten Spinnweben aus<br />

dem Holzofen der Künstlerin sind zu erkennen.<br />

Die Konglomerate wirken wie ziellos vor sich<br />

hintreibende Erinnerungen, die in verdichteter<br />

Form aus dem Unbewussten auftauchen.<br />

Auch in Huberts Leporellos im ersten Stock<br />

der Maison verbinden sich unterschiedliche<br />

Zeiträume und Materialien, in die sich die Jahre<br />

eingeschrieben haben. In der Isolation während<br />

der Pandemie bestickte Seiten stockfleckiger<br />

Notizbücher aus dem Ersten Weltkrieg. So ist<br />

eine Art wortloses Tagebuch entstanden, das<br />

zwei Jahrhunderte und individuelle Extremzustände<br />

miteinander verbindet, ohne sie explizit<br />

zu verbalisieren. Mit ihren Werken und dem<br />

poetischen Ausstellungstitel ‹taire le texte›<br />

evoziert die Künstlerin eine Sprache jenseits<br />

des gesprochenen Wortes. IK<br />

Lorenz Fischer<br />

Bern — In den dunklen Lauben zuunterst in<br />

der Altstadt lässt Lorenz Fischer (*1993) in<br />

seiner Installation ‹the gates that I built pt. II<br />

(closing chapters)› Signalfarben aufleuchten.<br />

Der Berner Künstler bespielt zum zweiten<br />

Mal die privat finanzierte Schaufenstergalerie<br />

junkere 11 – ein helles Fenster im kühlen Sandstein.<br />

Lorenz Fischers reduzierte Arbeit ist präzise,<br />

laut und poetisch. Hinter Glas reihen sich<br />

Warntafeln aus signalrotem Metall. Ohne Nummerierung<br />

oder Bezeichnung der gefährlichen<br />

Transportgüter und in einem Ausstellungsraum<br />

statt an einem Laster bleibt die Warnung unbequem<br />

sinnlos. Scharnier an Scharnier gepresst<br />

formen die Tafeln ein repetitives Muster, teilweise<br />

sind sie leicht eingeklappt, sodass beim<br />

Vorbeigehen andere Winkel sichtbar werden.<br />

Es bleiben aber Scheuklappen, die das Gesichtsfeld<br />

einschränken – hinter die scharfen<br />

Metallkante zu blicken ist unmöglich. Die roten<br />

Flächen stehen im Kontrast zu einem gefalteten<br />

Spiegel, der wie eine Regenrinne unauffällig<br />

am unteren Schaufensterrand klebt. Kraklige<br />

Spuren tätowieren die Aluminiumschicht der<br />

Spiegelrückseiten; mit den Warntafeln im Hintergrund<br />

werden sie zu verätzten Oberflächen.<br />

Der sorgfältige Umgang mit unterschiedlichen<br />

Materialien ist kennzeichnend für Fischers<br />

künstlerische Arbeit: Er sammelt, kombiniert<br />

unerwartet und schafft Räume für neue Assoziationen.<br />

AS<br />

Anne-Dominique Hubert · Taire le texte,<br />

2020, 3 Leporellos mit je 12 Blättern, je<br />

17,5 x 24,5 cm, Papier, marouflé sur Seidenmousseline,<br />

Stickgarn, Bleistift<br />

→ Maison 44, bis 2.4. ↗ www.maison44.ch<br />

Lorenz Fischer · the gates that I built pt. II (closing<br />

chapters), <strong>2022</strong>, Courtesy junkere 11, Bern<br />

→ junkere 11, bis 5.4. ↗ www.junkere11.ch<br />

HINWEISE // BASEL/RIEHEN / BASEL / BERN<br />

67


Easy Poses<br />

Chur — Fotogramme entstehen, indem ein<br />

Gegenstand im Fotolabor belichtet wird. Beim<br />

Entwickeln schwärzt sich das Fotopapier, und<br />

dort, wo sich etwas befand, entsteht ein helles<br />

exaktes Abbild. Die Schweizer Künstlerin Eliane<br />

Rutishauser (*1963), welche neben Performances<br />

hauptsächlich mit fotografischen<br />

Selbstbildnissen arbeitet, wendet sich in ihrem<br />

neuesten Werkzyklus ‹Easy Poses› dem Prinzip<br />

des Fotogramms zu. Auch hier spielt sie mit der<br />

Wahrnehmung von Selbst-Wirklichkeit(en) und<br />

platziert anstelle von Objekten sich selbst auf<br />

den unbelichteten Papierbogen. Auf diese Weise<br />

entsteht in einer Momentaufnahme der lichte<br />

Abdruck ihres Körpers mit einer durchscheinenden<br />

Silhouette. Rutishausers Suche nach<br />

der richtigen Pose ist ein Spiel in Anlehnung an<br />

Klassiker der Fotografie wie etwa Man Ray oder<br />

Edward Weston. So wie die Männer damals<br />

ihr nacktes Modell zu einer bestimmten Pose<br />

angeleitet hatten – mit Blick auf bestimmte<br />

Körperteile, wie das Gesäss bei Man Rays ‹La<br />

Prière› –, inszeniert sich die Künstlerin als<br />

ikonische Darstellung des Frauenleibs. Mit dem<br />

Unterschied, dass sie den Herstellungsprozess<br />

selbst kontrolliert, indem sie ihren Körper im<br />

Licht drapiert und so mit einem Augenzwinkern<br />

ihr eigenes Posieren beobachtet. JEN<br />

Eliane Rutishauser · Nach Man Ray, La Prière,<br />

<strong>2022</strong>, Fotogramm auf Fotopapier, 82 x 107 cm<br />

→ Galerie Edition Z, 9.–24.4.<br />

↗ www.galerie-edition-z.ch<br />

La réforme de Pooky<br />

Fribourg — Die Kunsthalle Fri Art zeigt eine<br />

Ausstellung zum Thema Malerei und der Frage,<br />

was deren Bedingungen heute sind. Versammelt<br />

wurden Werke von 19 Kunstschaffenden,<br />

welche die medialen und sozialen Verhältnisse<br />

von Bilderproduktion und Bilderkonsum reflektieren.<br />

‹Menace›, die Buchstabenfolge ist als<br />

sechsteilige Bildreihe auf einer Wand im Fri Art<br />

zu sehen. Aus der Nähe betrachtet, entdeckt<br />

das Publikum in der Malerei von Sophie Reinhold<br />

(*1981) baumartige Miniaturmalereien, auf<br />

denen eine seltsame Vegetation die Bildinhalte<br />

formt. Sie strahlen eine Atmosphäre zwischen<br />

Märchen und Naturkatastrophe aus und evozieren<br />

eine bedrohliche Stimmung.<br />

Die Bilder der Ausstellung ‹La réforme de Pooky›<br />

wecken durchwegs ambivalente Gefühle.<br />

In dem Gemälde ‹Sylvester›, <strong>2022</strong>, von Grégory<br />

Sugnaux (*1989) schaut uns eine Comic-Figur<br />

mit Narrenkappe ratlos entgegen. In der Tat,<br />

was gibt es eigentlich zu lachen? Die Gruppenschau<br />

antwortet mit einer scheinbar bunten<br />

und fröhlichen Welt. Sie versammelt die neuesten<br />

Werke von 19 Schweizer und internationalen<br />

Künstler:innen, die in theatralischen,<br />

absurden Inszenierungen über Malerei und<br />

über die verworrenen Beziehungen zwischen<br />

Objekten, Medien und Affekten sprechen.<br />

Pooky ist ein Teddybär und Garfields bester<br />

Freund in der Welt der Comic und Games. Und<br />

so zieren viele bunte puppenhafte Körper die<br />

Malerei der Ausstellung: nette Bären, Geister<br />

mit vampirhaften Gesichtern, Selfies schiessende<br />

Vögel. Der mediale spielerische Inhalt<br />

der selbstreferenziellen Bilder führt bis hin zu<br />

deren totaler Entwertung. Im Shop der Pariser<br />

Künstlerin Fabienne Audéoud (*1968) kann ich<br />

blaue Pullover für CHF 50 und Bilder kaufen;<br />

der Katalog ist teurer als die Malerei. Ich gerate<br />

in Konsumlust und kaufe ein, auch wenn es<br />

Totenschädel sind, die ich da mit den ‹Brown<br />

Painting› erstanden habe. «Good pick», sagt der<br />

Kurator, und ich lächle ein wenig verlegen.<br />

In ‹La réforme de Pooky› im Fri Art beteiligen<br />

sich die Künstler:innen an der Produktion<br />

von Bildern, die in prekären Engagements,<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


taumelnden Rückzugsschritten oder in der<br />

bewussten Erkundung von Sackgassen enden.<br />

In den ständigen Reflexionen von doppelten<br />

und inszenierten Welten bietet die Ausstellung<br />

einen Beitrag zu einem Diskurs zur Wahrnehmung,<br />

trotz der damit verbundenen Farbe mit<br />

unheimlichen Untertönen. SO<br />

Sophie Reinhold · Menace, 2021, Öl mit Marmorpuder<br />

auf Jute, Courtesy Galerie Sophie<br />

Tappeiner, Wien<br />

Grégory Sugnaux · Sylvester, <strong>2022</strong>, Gouache<br />

und Acryl auf Leinwand<br />

→ Kunsthalle Fri Art bis 8.5.<br />

↗ www.friart.ch<br />

Impression 2021/<strong>2022</strong><br />

Grenchen — Das Kunsthaus Grenchen zeigt<br />

mit ‹Impression 2021/<strong>2022</strong>› die zehnte Ausgabe<br />

der nationalen Gruppenausstellung für<br />

Druckgrafik. Selbstverständlich ist die Technik<br />

des Druckens hier der rote Faden, dennoch sei<br />

die Dynamik hervorgehoben, die sich daraus<br />

entfaltet. Immens sind die dabei sichtbar werdenden<br />

Möglichkeiten, und spannend ist, wenn<br />

eine Arbeit die Gattungsdefinition zu sprengen<br />

scheint. Unter den 58 zeitgenössischen<br />

Positionen sind einige Drucke zu sehen, die den<br />

Gestus der Malerei verkörpern. Etwa die Monotypie<br />

auf Büttenpapier von Oliver Krähenbühl<br />

(*1949): Landschaften, als wären sie gemalt.<br />

Sie hängen neben einem Diptychon: die Ansicht<br />

eines lichten Walds von Gabrielle Dannenberg<br />

(*1967), eine Monotypie mit Handdruck. Auch<br />

hier beinahe mehr Malerei als Druckgrafik.<br />

Mitten im Saal liegt ‹Der gefallene Mann› von<br />

Valentin Magaro (*1972) auf: ein Leporello, furios<br />

gezeichnet, an Gesellschaftskritik kaum zu<br />

überbieten. Eine Lithografie auf Büttenpapier,<br />

in einer Auflage von zehn Stück, gedruckt bei<br />

Thomi Wolfensberger in Zürich. Eine pornografische<br />

Darstellung greift die Affäre des<br />

ungarischen Fidesz-Politikers und ehemaligen<br />

EU-Abgeordneten József Szájer auf, der während<br />

des Lockdowns 2020 in Brüssel bei einer<br />

Sexorgie mit Männern von der Polizei festgenommen<br />

wurde. In Ungarn hatte er homophobe<br />

Gesetze erlassen. Nachdem die Angelegenheit<br />

ans Licht gekommen war, setzte Szájer seiner<br />

Karriere als EU-Parlamentarier ein Ende.<br />

Und wo der eine aufhört, beginnt der andere.<br />

Magaro nimmt die Geschichte auf, spinnt sie<br />

weiter. Weiter, als einem lieb ist, und führt sie<br />

ad absurdum.<br />

Die Ausstellung zeigt längst nicht nur Grenzen<br />

abtastende und experimentelle Werke, sondern<br />

auch in klassischer Weise hergestellte Drucke.<br />

Zwei kleinformatige Radierungen von Sabrina<br />

Barbieri (*1990) etwa überzeugen in ihrer<br />

Sorgfalt und feinen Ästhetik. Juriert wurden die<br />

183 Eingaben von Felicity Lunn, Direktorin des<br />

Kunsthaus Pasquart Biel, Reto Emch, Künstler<br />

und Leiter Haus der Kunst St. Josef Solothurn,<br />

HINWEISE // CHUR / FRIBOURG / GRENCHEN<br />

69


und David Khalat, Direktor Edition VFO, Verein<br />

für Originalgraphik Zürich. «Digitale Verfahren<br />

wurden in die Ausstellung aufgenommen,<br />

sofern sie in Kombination mit herkömmlichen<br />

Techniken verwendet wurden», so die Jury.<br />

«Oder auch dann, wenn eine Umsetzung des<br />

Werkes mit ausschliesslich traditionellen<br />

druckgrafischen Verfahren nicht hätte erzielt<br />

werden können.» Anlässlich der zehnten Ausgabe<br />

wird im November eine Jubiläumsedition<br />

erscheinen, mit Arbeiten von Sabrina Barbieri,<br />

Romain Crelier, Peter Emch, Markus Furrer,<br />

Cécile Hummel, Urs Jost, Barbara Meyer Cesta,<br />

Carmen Perrin, Felix Stöckle, Lex Vögtli. VS<br />

Arno Hassler · Nev greava 8, 2020, Helio gravüre<br />

und Aquatinta<br />

Véronique Zussau · sans titre (1), 2021,<br />

Pigmentdruck auf Moab<br />

→ Kunsthaus Grenchen, bis 15.5.; Führungen<br />

am 3.4., 11.30 Uhr, und 27.4., 18.30 Uhr<br />

↗ www.kunsthausgrenchen.ch<br />

Francis Ruyter<br />

Lausanne — Hier haben die Mauern eine<br />

Geschichte. Im Herzen der Industriebrache von<br />

Lausanne steht das ehemalige Verwaltungsgebäude<br />

der Schlachthöfe von Lausanne, welches<br />

auf Anregung der Stadt in Ateliers umgewandelt<br />

wurde. Hier hat der deutschstämmige<br />

Künstler Matthias Sohr (*1980, Berlin) seit<br />

2018 Atelier und Ausstellungsraum, und zwar<br />

im ehemaligen Büro des Direktors. Der Raum<br />

ist nach wie vor mit dem Mobiliar und den<br />

Holzvertäfelungen aus den 1940er-Jahren<br />

ausgestattet. Der seit 2003 in Wien etablierte<br />

US-amerikanische Künstler Francis Ruyter<br />

(*1968, Washington) hat zusammen mit Sohr<br />

die aktuelle Ausstellung konzipiert. Im Zentrum<br />

steht ein Objekt, das vielen seiner zwischen<br />

2014 und <strong>2022</strong> entstandenen Arbeiten zugrunde<br />

liegt: ein Zelt.<br />

Das Exemplar, das flach an der Wand hängt, ist<br />

der erste Blickfang: ein weisses Zelt, dessen Innenseite<br />

der Künstler in einem bewusst grellen<br />

Orange bemalt hat. Den Pinsel, der hinter der<br />

Zeltblache versteckt ist, sieht man erst auf den<br />

zweiten Blick. So wird die Geste des Künstlers<br />

explizit. Von diesem bemalten Stück Stoff zu<br />

den ausgestellten Leinwänden ist es nur ein<br />

kleiner Schritt, der durch den Titel der Ausstellung<br />

vorgegeben wird ‹(Let us now praise Famous<br />

Men)› – ein Titel, der dem 1941 in den USA<br />

erschienenen Buch mit Fotos über die FSA von<br />

Walker Evans entliehen ist. FSA steht für «Farm<br />

Security Administration», eine 1937 gegründete<br />

US-Regierungsbehörde. Sie half den ärmsten<br />

Landwirten, die von der Grossen Depression<br />

betroffen waren, und beauftragte Fotograf:innen<br />

wie Dorothea Lange oder Russell Lee, den harten<br />

Alltag der Landarbeiter zu dokumentieren.<br />

«Diese Bilder, die durch die Regierungsagentur<br />

auf wundersame Weise produziert wurden,<br />

transzendieren Propaganda und sind zum<br />

Material einer amerikanischen Identität geworden»,<br />

so Francis Ruyter. Aus dem digitalen Fotoarchiv<br />

des FSA schöpft Ruyter seit mehreren<br />

Jahren seine Inspiration: Er wählt Bilder aus,<br />

bei denen das Zelt eine zentrale Rolle spielt.<br />

Davon ausgehend malt er figurative Szenen<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


mit Wasserfarben, kreiert Fotocollagen oder<br />

interpretiert das Objekt Zelt am Computer<br />

anhand von Photoshop-Filtern wie Cut Out neu.<br />

Aus diesem Abstraktionsprozess entstehen<br />

«komprimierte Formen», die mit Acryl oder<br />

Gouache in kräftigen Farben gemalt sind: eine<br />

Farbexplosion für ein eher dunkles Kapitel der<br />

amerikanischen Geschichte. IDL<br />

Francis Ruyter · <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Bureaucracy Studies. Foto: Karl Reinhard<br />

Michael Göbel<br />

Solothurn — Von der heiteren Lebendigkeit<br />

eines Jahrmarktes ist hier nichts zu spüren.<br />

Im Gegenteil. Ein rotes Kettenkarussell ruht<br />

seitlich gekippt am Boden des Ausstellungsraums<br />

und fügt sich in die andächtige Stille<br />

der ehemaligen Klosterkirche. Ungewohnt<br />

befremdlich hängen die Metallstreben der<br />

Sitze herab, während der teils gerüsthafte, teils<br />

verschalte Korpus das kolossale Objekt massiv<br />

und filigran zugleich erscheinen lässt. Ob es<br />

sich im Aufbau oder im Zerfall befindet, bleibt<br />

offen, doch so oder so, sein Versprechen der<br />

vergnüglichen Rundfahrt hält das Metallgestell<br />

nicht und an die Stelle des bunten Treibens<br />

tritt der Stillstand. Mit seiner jüngsten Plastik<br />

‹Roundabout› (deutsch: Kettenkarussell)<br />

visualisiert der Künstler Michael Göbel (*1973,<br />

Thedinghausen) die gefühlte Starre der letzten<br />

zwei Jahre: Die Arbeit unterbricht sinnbildlich<br />

das Drehen um sich selbst, die Stabilität<br />

fortwährender Routinen, Traditionen und ziellos<br />

rotierende Konventionen. Die modellhafte<br />

Skulptur ist dabei typisch für Göbels Schaffen,<br />

dessen Objekte, mal mit distanzierter Sachlichkeit,<br />

mal mit einem Augenzwinkern, stets<br />

Raum für einen reflexiven Perspektivenwechsel<br />

eröffnen. Parallel bildet eine Gemäldeauswahl<br />

von Martin Kasper (*1962) den Auftakt der<br />

Überblicksschau zum 20-jährigen Jubiläum des<br />

Haus der Kunst St. Josef. RM<br />

Karl Reinhard · Ohne Titel, <strong>2022</strong> © ProLitteris<br />

→ Bureaucracy Studies, bis 10.4.<br />

↗ www. bureaucracystudies.org<br />

Michael Göbel · Roundabout, 2021, Metall,<br />

pulverbeschichtet, 740 x 575 x 432 cm, Ausstellungsansicht<br />

Haus der Kunst St. Josef<br />

→ Haus der Kunst St. Josef, bis 10.4.<br />

↗ www.hausderkunst.ch<br />

HINWEISE // LAUSANNE / SOLOTHURN<br />

71


Xénia Lucie Laffely und Couture<br />

Yverdon-les-Bains — Ein Hauch von Luxus<br />

weht durch die Räume des Centre d’Art Contemporain.<br />

Schwarze Figurinen präsentieren<br />

Kleider von elegant bis extravagant. Es sind<br />

Kleider der Haute Couture, von namhaften<br />

Designer:innen, die einer Botschaftergattin<br />

gehörten und als Schenkung ins Musée Suisse<br />

de la Mode gelangten. Doch die Kooperation<br />

zwischen dem Kunsthaus und dem Modemuseum<br />

ist mehr als eine Mode-Präsentation. Farbig<br />

gestaltete Wände greifen Muster der Stoffe auf.<br />

An den Wänden hängen textile Bilder von Xénia<br />

Lucie Laffely (*1987). Die Schweizer Künstlerin,<br />

die in Lausanne Kunstgeschichte und in Genf<br />

Modedesign studiert hat, porträtiert Menschen<br />

aus ihrem Umfeld, indem sie sie zunächst<br />

fotografiert. Sie druckt die Fotos auf Stoffe und<br />

bearbeitet sie anschliessend mit Stickereien<br />

und Polsterungen. So entstehen dreidimensionale,<br />

reliefartige Strukturen, und die Porträtierten<br />

erscheinen maskiert und kostümiert. Die<br />

Künstlerin hat sich sichtbar von den Kleidern<br />

inspirieren lassen, deren Muster und Farben<br />

sich in ihren Textilbildern spiegeln. Kunst und<br />

Mode, darauf verweist die Ausstellung, entspringen<br />

beide einer kreativen Auseinandersetzung<br />

mit Gegenwart und Gesellschaft. AH<br />

Xénia Lucie Laffely · Environ Alex & moi <strong>2022</strong>,<br />

bedruckter Satin, Samt, bestickt und gesteppt,<br />

135 x 235 cm, davor: Ensemble, Balenciaga,<br />

1965, und Abendkleid, Sybil Connolly, um 1990<br />

→ Centre d’Art Contemporain, bis 17.4.<br />

↗ www.centre-art-yverdon.ch<br />

Konkret!<br />

Zofingen — Kreis plus Quadrat plus Quadrat<br />

gleich Dreieck. So könnte die Formel lauten,<br />

die Clare Goodwin (*1973) wie ein bildgewordenes<br />

Rechenexempel an die Wand hängt.<br />

Natürlich hat die wunderbare Keramik der<br />

schweizerisch-britischen Künstlerin nichts mit<br />

Algebra zu tun, aber sehr wohl mit Abstraktion<br />

und geometrischem Formenvokabular. Dass die<br />

Künstlerin fast alle neu entstandenen Kompositionen<br />

‹Ceramic Whispers› nennt, hat System.<br />

Man fragt sich: Flüstern hier personifizierte<br />

Formen dem Gegenüber etwas zu? Oder schaut<br />

einem da ein Katzenkopf entgegen, der sich<br />

durch Verschieben der Keramikteile verändern<br />

liesse? Abgerundete Rechtecke werden wie<br />

weiche Lappen ins Eck drapiert, dann wieder<br />

als dekonstruiertes, gelb-schwarzes Antlitz<br />

komponiert oder in einer tollen 90-teiligen<br />

Wandarbeit angelegt. Die Ausstellung ‹Konkret!<br />

Vier Konzepte› im Zofinger Kunsthaus vereint<br />

verschiedene Generationen von Kunstschaffenden<br />

unter einem Dach. Und diese zeigen,<br />

wie facettenreich konkret konstruktive Kunst<br />

immer noch daherkommt: Same same but different.<br />

Nebst Clare Goodwin sind dies Dominik<br />

Stauch (*1962), Lukas Veraguth (*1985) und<br />

Fulvio Castiglioni (1947–2020). Der kürzlich<br />

verstorbene, einheimische Grafiker und Künstler,<br />

so Kunsthausleiterin Eva Bigler, gab Anlass<br />

für die Ausstellung, die nun Kreis, Dreieck und<br />

Rechteck in den Mittelpunkt stellt.<br />

Castiglionis abstrakte Zeichnungen und bunt<br />

bemalte Holzwürfel reihen sich im Erdgeschoss<br />

aneinander, darunter auch Popartiges wie Objekte<br />

mit Putzbürsten oder Tischbeine aus dem<br />

verrückten schwedischen Möbelhaus. Lukas<br />

Veraguth setzt im Erdgeschoss eine Bodenskulptur<br />

aus bunten Glasbausteinen dazwischen<br />

– das Gesellenstück seiner Arbeiten mit<br />

Licht. Eine Plastik aus Neonröhren in Pink und<br />

Blau paart geometrische Strenge mit bunter<br />

Verspieltheit. Und die beinahe schon organisch<br />

wirkende, geschwungene Lichtröhrenskulptur<br />

des Berners – ein weiteres Highlight – verbreitet<br />

in dem ohnehin schon grandiosen Festsaal<br />

einen Stock höher feierliche Stimmung. Domi-<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


nik Stauch wiederum gibt noch eins obendrauf,<br />

indem er auf dem wandfüllenden Video ‹Stand<br />

by – Requiem› bunte Kreise ins Weltall schickt:<br />

Sie tauchen aus dem Nichts auf, überschneiden<br />

sich, werden grösser und verschwinden unter<br />

den rhythmischen Klängen einer Gitarre. Ein<br />

Würfelspiel, so ist dem Saalflyer zu entnehmen,<br />

liegt der Arbeit zugrunde: Die gewürfelte Zahl<br />

legt den Klang fest, und dieser bestimmt die<br />

Farbe. Zufall und System – Kunst und Leben<br />

auf den Punkt gebracht. FS<br />

Clare Goodwin · Ceramic Whispers (conversation),<br />

2021, Keramik, glasiert, vierteilig,<br />

23 x 19 cm, Courtesy Lullin + Ferrari<br />

Lukas Veraguth · 22’102, <strong>2022</strong>, Holz, Netzstoff,<br />

Leuchtstofflampen, PET, Metall,<br />

225 x 335 x 160 cm<br />

→ Kunsthaus Zofingen, bis 10.4.; Künstlergespräch<br />

mit Sabine Schaschl, 31.3., 18 Uhr<br />

↗ www.kunsthauszofingen.ch<br />

Japan und die Moderne<br />

Zug — Klimts Bleistift-Zeichnung zeigt eine<br />

liegende Frau, um deren Körper sich weiche<br />

Stoffe schmiegen. Nebenan schildert ein<br />

Holzschnitt des Japaners Utagawa Kuniyoshi<br />

(1798–1861) die gezierte Pose einer Dame,<br />

deren Kimono-Saum sich in arabeskenhaften<br />

Linien windet. In einer Vitrine liegen Josef<br />

Hoffmanns Entwürfe für textile Ornamente<br />

neben Schablonen für japanische Stoffdrucke<br />

aus dem 19. Jahrhundert. Die Blätter von Klimt<br />

und Hoffmann gehören der Stiftung Kamm<br />

im Kunsthaus Zug, die Arbeiten der Japaner<br />

stammen aus dem Historischen und Völkerkundemuseum<br />

St. Gallen. In einem kleinen<br />

Raum hängt die berühmte ‹Woge von Kanagawa›<br />

von Hokusai, und just daneben blickt<br />

Annelies Štrbas Videokamera in einen Teich,<br />

in dem japanische Kois langsam ihre Kreise<br />

ziehen. Die Modedesignerin Christa de Carouge<br />

entwarf einen schweren weissen Kimono sowie<br />

schwarze Kleider, die an Japanisches erinnern.<br />

Sie gehören ebenfalls dem Kunsthaus, das<br />

de Carouge 2018 ausstellte. Jetzt werden ihre<br />

Kleider Kimonos der Ainu aus der St. Galler<br />

Sammlung gegenübergestellt.<br />

‹Alles und Nichts. Japan und die moderne<br />

Kunst bis heute›, kuratiert von Matthias<br />

Haldemann und Nina Schweizer, ist nicht<br />

einfach eine Neuauflage früherer Japonismus-<br />

Ausstellungen. Die erwähnten Beispiele zeigen:<br />

Es geht um Beziehungen zwischen japanischer<br />

Kultur und westlicher, teils aktueller Kunst aus<br />

der eigenen Sammlung. Diese ist im Bereich<br />

der Wiener Jahrhundertwende hochkarätig.<br />

Darüber hinaus ist sie reich an prominenten<br />

Werken, die dank der unverwechselbaren Ausstellungstätigkeit<br />

ins Haus kamen.<br />

Die Konfrontation des realen oder auch nur<br />

erträumten «Japanischen» westlicher Provenienz<br />

mit japanischen Holzschnitten und<br />

Kunstobjekten lassen uns manches neu sehen.<br />

Der Blick auf Japan macht dabei auch Gegensätzliches<br />

deutlich. Da ist Balthasar Burkhards<br />

tristes Bild der grauschwarzen Mega-City Tokio.<br />

Dort belegt John Cages Notenschrift, wie sehr<br />

der Zen-Buddhismus und die Betonung der<br />

HINWEISE // YVERDON-LES-BAINS / ZOFINGEN / ZUG<br />

73


Leere als Projektionsort des Fühlens und Denkens<br />

die westliche Avantgarde faszinierten. Auf<br />

Fernöstliches verweist auch Roman Opalkas<br />

Werk: Für den konzeptuellen Maler gibt es nur<br />

ein Thema – den nie endenden Fluss der Zeit.<br />

Die Lack-Objekte von Adrian Schiess und der<br />

schwarze Meditationsstein von Karl Prantl<br />

gewinnen in diesem ruhigen Umfeld an klarer<br />

Präsenz. Biografisches spielt bei Roman Signer<br />

mit, ebenso bei Ruth Himmelsbach: Für sie ist<br />

Japan, ein weiterer Aspekt, «mein Traumland»<br />

und damit unerreichbar als faszinierende<br />

Utopie. Einige weitere Künstler der Ausstellung:<br />

Paul Klee, Oskar Schlemmer, Mark Tobey,<br />

Bernhard Schobinger, Pavel Pepperstein, Ilja<br />

Kabakov, Tadashi Kawamata, Emil Orlik. NO<br />

Nagai Rantei · Manjū Netsuke mit chinesischem<br />

Kind und Schneeball, um 1860, Historisches<br />

und Völkerkundemuseum St. Gallen<br />

Ulysses von 100 Seiten<br />

Zürich — «Ich habe etwas geschrieben», notiert<br />

James Joyce 1915 auf einer grauen Feldpostkarte<br />

aus Triest an seinen Bruder Stanislaus und<br />

erwähnt erstmals ‹Ulysses› als eigenständiges<br />

Buch. Das epochale Werk erschien am 2.2.1922<br />

in Paris mithilfe von Sylvia Beach und ihrer<br />

Buchhandlung ‹Shakespeare and Company›.<br />

Genau 100 Jahre später beginnt im Museum<br />

Strauhof die Ausstellung zum, mit und über das<br />

Buch, seinen Autor, sein Galway Girl Nora Barnacle<br />

und die Frauen, die alles erst möglich gemacht<br />

haben. So präzise Joyce beobachtete und<br />

schrieb, so detailliert und herausfordernd ist die<br />

entlang der 18 Buchkapitel aufgebaute Schau.<br />

Sie beginnt mit dem aufgebahrten Exemplar der<br />

Erstauflage, führt in den nachtdunklen Bauch<br />

von Dublin vorbei an Spazierstock und Schnurrbarttasse<br />

und Biskuitdose und Zitronenseife<br />

und taghellen Videostationen mit wissenschaftlichen<br />

Beiträgen zur knarrenden Treppe in den<br />

ersten Stock mit den Schreibklausen gleichen<br />

Zimmern. 13 Kapitel verfasste Joyce in Zürich,<br />

wo mit der Kunsthistorikerin Carola Giedion-<br />

Welcker auch eine vehemente Verteidigerin des<br />

literarischen Solitärs lebte. Die 100 Exponate<br />

beleuchten das Werk tatsächlich von 100 Seiten<br />

und verlangen Konzentration beim Studium. TS<br />

Pavel Pepperstein · God Number 3, 3011, 2016,<br />

Kunsthaus Zug, Schenkung des Künstlers<br />

→ Kunsthaus Zug, bis 18.4.<br />

↗ www.kunsthauszug,ch<br />

Ulysses-Verlegerin Sylvia Beach und James<br />

Joyce in Beachs Buchhandlung Paris 1922,<br />

Univ. Buffalo, Joyce Collection © ProLitteris<br />

→ Strauhof, bis 1.5.; Reader erhältlich<br />

↗ www.strauhof.ch ↗ www.zjjs.ch<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Evan Ifekoya<br />

Zürich — Klänge füllen die Luft, schwingen uns<br />

sanft entgegen , während wir die Treppe in den<br />

Ausstellungsraum hinunterschreiten. Vor uns<br />

befindet sich ein oktogonales Becken; es ist<br />

mit Wasser gefüllt, die Oberfläche bewegt sich<br />

leicht, zeichnet dünne flüchtige Linien, die sich<br />

bilden, um wieder zu verfliessen. Fluoreszierende<br />

Plexiglasscheiben hängen von der Decke,<br />

rahmen das Becken ein, wie eine schützende<br />

Haut. Vielleicht setzen wir uns auf seinen Rand,<br />

blicken auf die bewegte Oberfläche; vielleicht<br />

gehen wir weiter, legen uns auf eine Matratze,<br />

die sich in einer der oktogonalen Kojen<br />

befindet, um gedankenverloren den Klängen<br />

zu lauschen. Es gibt keine Anweisung, keinen<br />

vorgegebenen Weg, kein richtig oder falsch.<br />

Vielleicht fällt uns die Entscheidung nicht<br />

leicht, fühlen wir uns etwas verloren, hätten<br />

gerne einen Anhaltspunkt, den wir mit unserem<br />

Verstand greifen könnten. Was bedeutet der<br />

Klang? Was die kleinen Skulpturen, die auf<br />

Podesten in den Räumen verteilt sind? Sie<br />

erinnern an Organe, an übereinandergestapelte<br />

Knoblauchknollen oder Kürbisse, orange und<br />

gelb bemalt, an eine urtümliche Rassel; wie<br />

klingt sie, würden wir sie schütteln?<br />

In der Ausstellung ‹Resonant Frequencies›<br />

lässt uns Evan Ifekoya (*1988, Iperu, Nigeria)<br />

in imaginierte oder sich physisch manifestierende<br />

Klänge eintauchen. Wir bleiben<br />

still, hören zu; erkunden neue Möglichkeiten,<br />

unsere Umgebung wahrzunehmen, die wir<br />

allzu oft in vereinfachte Kategorien aufteilen.<br />

Entsprechend setzt sich Evan Ifekoya mit<br />

Denk- und Handlungsmustern auseinander, die<br />

wir bewusst oder unbewusst reproduzieren.<br />

In dieser Umgebung – die aufgeladen ist, und<br />

zugleich Platz für eigene Projektionen bietet –<br />

wird unsere Bewegung im Raum spürbar; wir<br />

sind allein auf sie fokussiert, kontemplieren<br />

sie, bemerken unsere Schritte, wie wir die<br />

Schuhe ausziehen, bevor wir die oktogonalen<br />

Kojen betreten, uns auf die Matratze legen und<br />

tief einatmen. Womöglich unterscheiden sich<br />

diese Handlungen nur marginal von jenen, die<br />

wir im Alltag vollziehen. Doch wann haben wir<br />

ihnen zuletzt unsere Aufmerksamkeit gewidmet?<br />

Dieser Ausstellung liegen nicht zuletzt<br />

gesellschaftspolitische Fragen zugrunde. Denn<br />

mit Denk- und Handlungsmustern, mit unserem<br />

Körper, unseren verinnerlichen Glaubenssätzen<br />

bestimmen wir sogleich den Möglichkeitsraum,<br />

der anderen Menschen zukommt. GB<br />

Evan Ifekoya · Resonant Frequencies, <strong>2022</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Migros Museum für<br />

Gegenwartskunst © ProLitteris. Foto: Stefan<br />

Altenburger<br />

Evan Ifekoya · The Central Sun, <strong>2022</strong>, Detail,<br />

2-Kanal-Soundinstallation, Lautsprecher,<br />

Holz, Plexiglas, Styrodur, Motor, Kürbisrasseln<br />

bemalt, Gummi-Trommel bespannt mit Kaurimuscheln,<br />

Kork, Teppich © ProLitteris.<br />

Foto: Lorenzo Pusterla<br />

→ Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

bis 1.5.<br />

↗ www.migrosmuseum.ch<br />

HINWEISE // ZUG / ZÜRICH<br />

75


Im Namen des Bildes<br />

Zürich — Schon die eigenwillige Schrift, mit<br />

der die verschiedenen Kapitel der Ausstellung<br />

überschrieben sind, kündigt an: Das Thema ist<br />

komplex, hier muss manches regelrecht entschlüsselt<br />

werden. Alles ist voller Zeichen. Der<br />

Versuch, sie zu lesen, gleicht einer Herausforderung.<br />

Zumindest wenn wir den Menschen als<br />

ein Wesen begreifen, das sich von allem ein Bild<br />

zu machen sucht – wobei allein schon die Frage,<br />

was ein Bild ist, nur von Fall zu Fall beantwortet<br />

werden kann. Insofern ist die Ausstellung<br />

im Museum Rietberg auch eine mutige Schau.<br />

Anhand sorgsam ausgewählter, immer wieder in<br />

dialogischen Bezug gesetzter Beispiele geht sie<br />

der Frage nach, was es mit dem ‹Bild zwischen<br />

Kult und Verbot in Islam und Christentum› auf<br />

sich hat, und zeigt Unterschiede und Ähnlichkeiten<br />

der figürlichen Darstellung auf.<br />

In vier Abteilungen, in denen sich Konzentration<br />

und Zusammenschau aufs Schönste abwechseln,<br />

präsentiert Kurator Axel Langer 136 Werke,<br />

mehrheitlich aus der Zeit, «da die Bilderfrage<br />

ausführlich von Theologen erörtert» wurde, also<br />

zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert. Beispielhaft<br />

und beredt sind sie alle, viele bestechen<br />

durch ihre Schönheit und/oder weil sie so interessant<br />

und besonders sind. Und weil sie nicht<br />

selten etwas von dem reflektieren, was sie den<br />

Menschen bedeuteten, die sich im Rahmen von<br />

Kultus, Andacht, Unterhaltung und anderen Formen<br />

der Begegnung mit ihnen befassten. So hat<br />

etwa der spätere Besitzer einer Doppelseite aus<br />

einer Jusuf-und-Suleika-Handschrift aus reiner<br />

Frömmigkeit gehandelt, wenn er sämtlichen<br />

Figuren, welche die prachtvolle Miniatur ‹Picknick<br />

in einem Baumhaus› bevölkern, mit einer<br />

sorgfältig gezogenen roten Linie das Haupt vom<br />

Rumpf trennt und so die orthodoxe Ordnung<br />

wieder herstellt, welche die Darstellung «kopfloser»<br />

Lebewesen erlaubt. Dabei darf in diesem<br />

Zusammenhang nicht vergessen werden: Solch<br />

kostbar illustrierte Werke waren für eine hochgebildete<br />

Elite bestimmt. Langer bringt es auf<br />

den Punkt: «Im Orient ist die Kunst von Anfang<br />

an höfisch», während sie im Okzident «ihrem<br />

Ursprung nach religiös» ist. Im vergleichenden<br />

Blick wird vieles deutlich, Grundsätzliches wie<br />

die Akzeptanz des Kultbildes im Christentum<br />

und seine Ablehnung im Islam. Bilder, die durch<br />

Wort und Schrift im Kopf entstehen, sind aber<br />

auch im Islam erlaubt, ganz abgesehen davon,<br />

dass Kalligrafie zum Höchsten islamischer<br />

Kunst gehört. In der auch didaktisch überzeugenden<br />

Schau finden sich mehrere buchstäblich<br />

kunstvolle Beschreibungen des Propheten<br />

Muhammad, sogenannte Hilyen, denen als<br />

christliches Pendant ein Mandylion (Christusbild)<br />

beigesellt ist. Und überall ist Überraschendes<br />

zu erfahren, angefangen bei der vielleicht<br />

ältesten bildlichen Darstellung Muhammads<br />

auf einer arabischen Münze bis zum Vergleich<br />

von Herrscherporträts am Hof der Mogulen mit<br />

elisabethanischer Porträtminiatur. AM<br />

Mandylion · Russland, um 1800, Farben auf<br />

Holz, 76,5 x 60,5 cm, Ikonen-Museum Recklinghausen<br />

(oben); Hilye-Tafel, Hafiz Osman,<br />

Istanbul, 1691/92, Tinte und Gold auf Papier;<br />

47 x 34 cm, Chester Beatty Library, Dublin<br />

→ Museum Rietberg, bis 22.5. ↗ rietberg.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Igshaan Adams<br />

Zürich — Handwerkliches Arbeiten kann sich<br />

als Moment der Reflexion erweisen, wobei<br />

sich die eigenen Erinnerungen in das jeweilige<br />

Material einschreiben. Diese Überlegung<br />

ist Teil der künstlerischen Praxis von Igshaan<br />

Adams (*1982, Kapstadt). In grossformatigen<br />

Teppichen, die aus Stoffen, Muscheln und<br />

Perlen bestehen, verarbeitet er Gedanken zu<br />

seiner Herkunft und Identität. Dabei nimmt die<br />

Apartheid, deren letzte Phase er in den 1980er-<br />

Jahren erlebte, eine zentrale Rolle ein. Adams<br />

wurde in Bonteheuwel, einem segregierten<br />

Township von Kapstadt, geboren. Als Kreole mit<br />

malaiischen Wurzeln wurde er wegen seiner<br />

gemischten Ethnizität als «farbig» klassifiziert<br />

und zwangsumgesiedelt.<br />

Diese Ereignisse lässt er in seine Teppiche<br />

einfliessen, wobei sich jeder Gedankengang<br />

textil zu manifestieren scheint. Jeder Strang<br />

schlängelt sich an anderen vorbei, darunter<br />

und darüber, kollektiviert sich, bildet neue Verbindungen,<br />

bleibt aber dennoch als individuelles<br />

Element erkennbar. Die Teppiche werden<br />

von Igshaan Adams selbst angefertigt oder mit<br />

der Unterstützung von Frauen, die sich mit den<br />

jeweiligen Webtechniken auskennen und diese<br />

an die nächste Generation weitergeben, als Teil<br />

einer transgenerationalen Erinnerungskultur.<br />

Einige dieser Teppiche sind an den Wänden der<br />

Kunsthalle angebracht, andere wurden auf dem<br />

Boden ausgelegt, wo sie eine abstrakte Landschaft<br />

zu bilden scheinen; eine Landschaft mit<br />

ausgefransten Enden, die auseinandergerissen<br />

wurde, deren einzelne Bestandteile sich langsam<br />

wieder annähern, vielleicht bald wieder<br />

vereint sein werden.<br />

Durch diese Landschaft suchen wir als Besucherinnen<br />

oder Besucher einen Weg, einen<br />

von vielen, laufen zugleich an schwebenden<br />

abstrakten Gebilden aus zusammengeknäulten<br />

Drähten vorbei; wie Wolken aus kondensiertem<br />

Wasserdampf oder aus ausgewirbeltem<br />

Staub hängen sie über der Landschaft. Letztere<br />

Assoziation ist eine Visualisierung des Ausstellungstitels<br />

‹Kicking Dust›, mit dem Adams<br />

sich an den Tanz der indigenen Gemeinschaft<br />

der Nama anlehnt, zu denen seine Grosseltern<br />

gehörten, bei denen er in Kapstadt aufwuchs.<br />

Eine Erinnerungslandschaft, die sich nach und<br />

nach zusammenfügt. GB<br />

Igshaan Adams · Kicking Dust, <strong>2022</strong>,<br />

Ausstellungs ansichten Kunsthalle Zürich.<br />

Foto: Annik Wetter<br />

→ Kunsthalle Zürich, bis 22.5.<br />

↗ www.kunsthallezurich.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

77


Otto Baumberger<br />

Zürich — Der 1927 eröffnete Bahnhof Wiedikon<br />

steht als einzigartiger ‹Reiterbahnhof›<br />

quer über den Gleisen. Für seinen Bau legte<br />

man das Trassee tiefer, grub zwei Tunnels, riss<br />

Häuser ab und bettete die Sihl um. Von der<br />

lichten Halle mit ihren sieben grossen Fenstern<br />

und den charakteristischen Schwingtüren<br />

zweigen Treppen unter der historischen Uhr<br />

hindurch zu den Perrons ab. Kleine Treppen<br />

führten einst in die Dienstwohnungen hinauf.<br />

An den Stirnseiten waren Schalter und der<br />

Wartesaal untergebracht, heute ersetzt durch<br />

Kiosk und Kaffeebar. Über ihnen befinden<br />

sich zwei grosse, als Werbegrafiken für das<br />

Warenhaus ‹Jelmoli› ausgeführte Wandbilder<br />

von Otto Baumberger (1889–1961).<br />

Die eine Seite zeigt drei einander zugewandte<br />

junge Frauen, modisch ganz im Stil der<br />

1920er-Jahre gekleidet. Sie begutachten eine<br />

Stoffbahn in den Händen eines Verkäufers<br />

und werden flankiert von einem älteren Paar<br />

mit Einkäufen und Kindern, denen ein Luftballon<br />

davonfliegt. Auf der Wand gegenüber<br />

blicken drei Männer aus Afrika, Arabien und<br />

Asien mit exotischen Früchten, einem Teppich<br />

und einer Schale mit einem Teeservice auf die<br />

Passant:innen herab. Ein gelber Lieferwagen,<br />

eine Frau in weissem Kleid und rotem Schirm<br />

sowie ein lesendes Schulkind rahmen sie ein.<br />

Die beiden Werke verloren bis zu ihrer Restaurierung<br />

durch die Firma Fontana & Fontana im<br />

Jahre 1997 ihre Schriftzüge, weil sie mechanisch<br />

ausgebürstet und übermalt worden<br />

waren. Die gesamte Oberfläche der Wände war<br />

erheblich beschädigt, während sich die Malerei<br />

relativ gut erhalten hatte. In rund 150 Arbeitsstunden<br />

wurden die Wände nun vorsichtig<br />

gereinigt, die Putzstellen gesichert und farblich<br />

retuschiert. Die beiden Schriftzüge konnten<br />

rekonstruiert und die Bilder nach gründlicher<br />

Reinigung mit Mineralfarbe neu gestrichen<br />

werden. Mithilfe von Fachleuten und umfangreichen<br />

Recherchen gelang es, das ursprüngliche<br />

Erscheinungsbild wieder herzustellen.<br />

Die Projektgruppe Rassismus im öffentlichen<br />

Raum/RiöR der Stadt Zürich hielt nun ihre<br />

gestrenge Lupe auf die Bilder und nahm sie<br />

auch in ihren Bericht über koloniale Spuren<br />

im Stadtraum auf. Sie will die Werke von Otto<br />

Bamberger aufgrund des Wissens um die «zentrale<br />

Bedeutung der Baumwolle im transatlantischen<br />

Sklavenhandel und der Verstrickung<br />

der Zürcher Baumwollindustrie» nicht mehr<br />

als «reine Werbegrafik» sehen und findet eine<br />

Kontextualisierung «durch Gedenktafeln oder<br />

andern Formen erläuternden Erklärungen»<br />

angebracht. TS<br />

Otto Baumberger · Jelmoli, Werbegrafik, Wandmalerei,<br />

Mineralfarbe auf Verputz, Bahnhof<br />

Wiedikon © ProLitteris<br />

→ Wandbilder im Bahnhof Wiedikon, öffentlich<br />

zugänglich; Bericht der Stadt Zürich: ‹Möglichkeiten<br />

zum Umgang mit kolonialen Spuren im<br />

Stadtraum› der Projektgruppe Rassismus im<br />

öffentlichen Raum RiöR, Zürich, März 2021<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Anna Altmeier<br />

Zürich — Alle Ränge sind leer, und dort, wo<br />

normalerweise Schauspielerinnen und Sänger<br />

agieren, sitzt eine enorme Heuschrecke wie<br />

eine Art Symbol für alle erdenklichen biblischen<br />

Plagen. Das ‹Theater Corona›, 2020,<br />

das Anna Altmeier auf Leinwand gestaltet<br />

hat, nimmt erkennbar Bezug auf das Gegenwartsgeschehen<br />

und gleichzeitig öffnet es<br />

eine leicht traumhaft anmutende Welt. Die<br />

Grössenverhältnisse sind seltsam verzerrt,<br />

die Farbigkeit des Bildes wirkt verschleiert,<br />

wie von Patina überzogen. Die am Thunersee<br />

lebende Künstlerin Anna Altmeier erkundet in<br />

ihren figurativen Gemälden Stimmungen, Beziehungen,<br />

die leisen Zwischentöne im Leben.<br />

Das Märchenhafte, das Fantastische haben<br />

einen festen Platz in ihrem Werk, das zuweilen<br />

wie ein modernes Echo auf den Surrealismus<br />

wirkt. In ihren Bildern begegnet man menschlichen<br />

Schachfiguren und Luftballons mit<br />

Gesichtern, Szenen, die zwischen Melancholie<br />

und leisem Unheil oszillieren. Während der<br />

Corona-Pandemie hat die Künstlerin zudem<br />

ein Fenster in innere Welten gestaltet: In einem<br />

alten Sprossenrahmen hat sie die Glasscheiben<br />

durch kleine Leinwände ersetzt, auf denen<br />

sie – mal figurativ, mal gestisch – Stimmungen<br />

und Eindrücke festgehalten hat. AH<br />

Dominique Bondy<br />

Zürich — Eine bunte Familie auf einer vergilbten<br />

Zeitungsseite mit Zivilstandsnachrichten,<br />

Trauungen, Geburten, Todesfällen sowie Kleinanzeigen:<br />

die Einladung einer Kirchgemeinde<br />

zum Vortrag ‹Was ist Spiritualität› oder die<br />

Werbung für die «jetzt billigste Brockenstube».<br />

Spiritualität ist immer eine Diskussion und<br />

die Brockenstube einen Besuch wert. Auch<br />

die Frage, was eine Familie sei, stellt sich ein<br />

Leben lang neu. Das Leben von Dominique<br />

Bondy (*1946, Zürich), Psychoanalytikerin und<br />

Künstlerin, liest sich abenteuerlich: Die junge<br />

Familie wohnte zunächst bei den Grosseltern,<br />

die als deutsch-belgische jüdische Emigranten<br />

1942 in die Schweiz kamen, pendelte dann zwischen<br />

Zürich und Paris, bis sie in Paris sesshaft<br />

wurde. Die Eltern führten ein gastliches Haus.<br />

Familie bedeutet hier: die engste Form von<br />

Kultur in einem wechselnden Umfeld. Eine<br />

Auseinandersetzung mit Zusammengehörigkeit,<br />

Diversität und Sprache in einer Mikro-<br />

Gesellschaft. Dominique Bondy hat zeitlebens<br />

gezeichnet, geschrieben und gemalt. Die<br />

schwarz umrandeten Gestalten strahlen keine<br />

familiäre Gemütlichkeit aus. Vielmehr zeigen<br />

sie Individuen, die auf einer Zeitungsseite ihre<br />

Autonomie und Zeitlichkeit einfordern. CJ<br />

Anna Altmeier · Theater Corona, 2020, Mischtechnik<br />

auf Leinen, 80 x 120 cm<br />

→ Jedlitschka Gallery, bis 30.4.<br />

↗ www.jedlitschka-gallery.ch<br />

Dominique Bondy · Une Famille, 1982–1987,<br />

Acryl auf Zeitungspapier, 32 x 47 cm<br />

→ Frédérique Hutter, Trittligasse 4, 7.–24.4.;<br />

Künstlergespräch mit Georg Kohler, 14.4.,<br />

18.30 Uhr; Monografie, Scheidegger & Spiess<br />

↗ www.frederiquehutter.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

79


BESPRECHUNGEN<br />

Nicole Eisenman — Malerei im Dialog<br />

In der Schweiz waren Zeichnungen und Gemälden von Nicole<br />

Eisenman zuletzt 2007 in der Kunsthalle Zürich zu sehen. Die<br />

aktuelle Ausstellung im Aargauer Kunsthaus ist Teil eines kollaborativen<br />

Projekts von vier europäischen Kunsthäusern. Aarau<br />

ist nach Bielefeld die zweite Station vor Arles und Den Haag.<br />

Aarau — Im Foyer des Aargauer Kunsthaus liegen der Ausstellungskatalog mit Glossar<br />

zu Begriffen wie Abstraktion, Museumskunst, Stilgeschichte und eine Auswahl<br />

an Schriften zu Diversität, Gender und feministischer Theorie aus. Sie weisen auf<br />

zentrale Themen hin, mit denen sich die Wahl-New-Yorkerin Nicole Eisenman (*1965,<br />

Verdun) seit den 1990er-Jahren in Zeichnungen und Malerei befasst.<br />

In einem Interview betonte sie 2015: «Malerei muss im Original gesehen werden.<br />

Ich bin nie zufrieden mit Reproduktionen, weil der ganze Kampf, die künstlerische<br />

Handschrift dabei auf der Strecke bleiben.» Anfang 2020 trafen sich die Kurator:innen<br />

der aktuellen Wanderausstellung mit Eisenman in Madrid, um gemeinsam den Prado<br />

zu besuchen. Bei der Betrachtung der dortigen Gemälde fokussierten sie auf Komposition,<br />

Malweise, Materialität und Themen wie Identität und Einsamkeit in der Kunst<br />

der Moderne. Hier wurde der Entschluss zum gemeinsamen Projekt gefasst, Arbeiten<br />

von Eisenman in jedem Haus einzelnen Sammlungswerken gegenüberzustellen.<br />

Der Parcours setzt in Aarau mit ‹Night Studio› ein. Das Gemälde entstand spontan<br />

aus einem abendlichen Besuch von Freunden in Eisenmans Studio 2006. Zwei Personen<br />

wollten posieren. Eisenman malte sie als vielschichtigen Doppelakt umgeben<br />

von Büchern mit Referenzen zur Malerei, einer Bierflasche, Vitamin-Limo und Zigaretten.<br />

Im Gegenüber mit dem ‹Brautpaar› von Paul Camenisch (1893–1970), das sich<br />

auf literarische Figuren des russischen Autors Iwan Gontscharow bezieht, werden<br />

historische und gegenwärtige Vorstellungen von Gender und Identität fluid. Damit ist<br />

das osmotische Moment eingeführt, das für die kuratorische Arbeit zentral war. Über<br />

Selbstporträts, Badende und Szenen in Biergärten werden Betrachter:innen dazu<br />

ermutigt, sich von didaktischen Krücken zu lösen, Eisenmans «humour» und historische<br />

Gestalten wie Hamlet neu kennenzulernen. Höhepunkt ist die Begegnung mit<br />

dem grossformatigen Diptychon ‹Progress: Real and Imagined› von 2006. Es führt das<br />

Studio als stabilen Ort ungebändigter Schaffenskraft in einer umtosten Welt vor und<br />

zeigt in einem kargen, inselartigen Landschaftsszenario aus Ober- und Unterwelt die<br />

Souveränität, mit der Eisenman figurenreiche Welten alternativer Formen des Zusammenlebens<br />

schafft. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Köpfe, Küsse, Kämpfe – Nicole Eisenman und die Modernen›, Aargauer Kunsthaus, bis 24.4.; Fond.<br />

Vincent van Gogh, Arles, 21.5.–23.10.; Kunstmuseum Den Haag, 12.11.–12.2. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Nicole Eisenman · Hamlet, 2007, Öl auf Leinwand, 208 x 165 cm, Courtesy Karin & Peter Haas.<br />

Foto: Ingo Bustorf<br />

BESPRECHUNGEN // AARAU<br />

81


Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger — Das Haus, das atmet<br />

Die mehrstöckige Architektur des Trudelhaus ist eine Herausforderung,<br />

doch die Künstlerinnen Carmen Perrin und Andrea<br />

Wolfensberger laufen hier zu Hochform auf. Die beiden Plastikerinnen<br />

rücken den verwinkelten Räumen mit handfesten Eingriffen<br />

zu Leibe – ein kühner Handstreich.<br />

Baden — Viel ist im Trudelhaus auf den ersten Blick nicht zu sehen. Man betritt einen<br />

sich weitenden Holzsteg, als gelte es, gleich in einen Teich zu springen. Eine Säule<br />

streckt sich zur Decke, fein gegliedert in die Farbschichten Grau, Beige und Weiss.<br />

Der sogenannte ‹Bohrkern› aus ausgestanzten Buchseiten scheint die Farben und<br />

Pfeiler des von Architekt Adrian Meyer seinerzeit umgebauten – und in den 1960er-<br />

Jahren als modern geltenden Innenraums – aufzunehmen. Doch halt: Gab es die<br />

Treppe im Hintergrund schon immer, auf der neuerdings irregeleitete Besucher:innen<br />

zum Depot aufsteigen? Und seit wann existiert das Fenster neben dem Eingang, das<br />

plötzlich über einen nach innen geöffneten Laden den Blick auf den Kirchplatz freigibt?<br />

Und was soll um Himmelswillen das permanente Rascheln, das einem ans Ohr<br />

dringt, als flatterte ein Schlossgespenst durch die dicken Altstadtmauern?<br />

Angefangen hatte alles mit einer Anfrage des Kuratorenteams Esther Amrein und<br />

Christian Greutmann an die Plastikerin Andrea Wolfensberger (*1961), ob sie im Trudelhaus<br />

eine Einzelschau realisieren würde. «Das war mir fast zu langweilig. Also<br />

holte ich meine Genfer Kollegin Carmen Perrin mit ins Boot, die sich, wie ich selber,<br />

mit Kunst am Bau auseinandersetzt», erzählt sie. So lautete die Frage nach der gemeinsamen<br />

Besichtigung des Ortes schnell: Was ist zu tun in einem Haus, das Säulen<br />

auf allen Etagen, dicke Mauern nach aussen und – trotz Fenstern – kein natürliches<br />

Licht im Innern aufweist? Die beiden Kunsthochschuldozentinnen sägten kurzerhand<br />

Wände vor bestehenden Fenstern heraus und holten Licht ins Innere. Weiter überzogen<br />

sie geöffnete Fenster mit Folien, sodass nun ein listiges Rascheln und Knistern<br />

davon ausgeht. «Wir wollten einen einzigen grossen Körper bauen, der atmet», sagt<br />

Carmen Perrin (*1953). Die «Wirbelsäule» aus Buchseiten erstreckt sich über zwei<br />

Etagen und mutiert im Untergeschoss zum ‹Bohrkern› aus Heu, Kohle, Erde und Tonscherben.<br />

Es scheint, als hätte man ihn aus dem vormittelalterlichen Badener Boden<br />

gebohrt und nicht, wie in Tat und Wahrheit, mit vereinter Muskelkraft konstruiert. Er<br />

wächst aus einem Erdhügel, der, mit Laub und Grünpflanzen übersät, die terrassenförmige<br />

Topografie des Innen- und Aussenraums übernimmt. Genial. Dass man dabei<br />

ein bisschen frieren, Denkarbeit leisten und Sehgewohnheiten ändern muss, gehört<br />

zum Konzept. Der emeritierte Architekturprofessor Meyer, hört man, soll von den Eingriffen<br />

an seinem Erstlingswerk begeistert sein. Wir sind es auch. Feli Schindler<br />

→ ‹Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger – Haus am Rain›, Kunst im Trudelhaus, bis 3.4.<br />

↗ www.trudelhaus-baden.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Carmen Perrin, Andrea Wolfensberger · Haus am Rain, Mixed Media, Ausstellungsansichten Trudelhaus,<br />

<strong>2022</strong>. Foto: Kaspar Ruoff<br />

BESPRECHUNGEN // BADEN<br />

83


Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel — Medienkunst heute<br />

«Medienkunst» ist ein weitreichender Begriff. Das zeigt auch<br />

die aktuelle Ausstellung im Haus der Elektronischen Künste<br />

mit den drei Gewinner:innen des Pax Art Award, die alle auf ihre<br />

eigene Weise eine Nähe zwischen den Betrachtenden und der<br />

Technologie herstellen.<br />

Basel — Die Prämierten des Pax Art Awards 2021 werden mit einem Preisgeld und<br />

einer Ausstellung im HEK geehrt. Gleich am Eingang begegnen wir übergrossen Leinwänden,<br />

in die wir eintauchen wie in eine Virtual Reality. Die immersiven, interaktiven<br />

Installationen des Zürcher Künstlers Marc Lee (*1969) hinterfragen den Informationsgehalt<br />

der sozialen Medien und den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf unser<br />

Menschsein. In ‹Time to Nest Time to Migrate› zeigt sich die Verletzlichkeit subtil. Die<br />

Arbeit öffnet den menschlichen Körper und lädt ein auf eine Reise durch Bakterien,<br />

Pilze und Parasiten. Sinnlich nahe und zugleich ferne, künstliche Bilder verbinden<br />

sich zu einer technoiden Poesie. Sein neuestes Werk ‹Ocean›, das speziell für die<br />

Schau entstand, zeigt die Unterwasserwelt eines Aquafarmings. Fiktive Fischarten,<br />

von einem selbstlernenden Algorithmus produziert, schwimmen durchs Bild, und<br />

man kann sich per Smartphone an ihnen vorbei navigieren. Sie haben sich an die Bedingungen<br />

der Meeresverschmutzung angepasst. Sieht so die nahe Zukunft aus? Ist<br />

das ein potenzieller Ausweg aus der ökologischen Krise? Daneben werden in Echtzeit<br />

Posts verschiedener Influencer von Instagram gestreamt sowie Uploads von Mitgliedern<br />

einer Onlineplattform, die bedrohte Tier- und Pflanzenarten gesichtet haben.<br />

Die lakonische Ernsthaftigkeit, die in den Werken mitschwingt, verdichtet sich in<br />

den Arbeiten der Genfer Nachwuchskünstlerin Chloé Delarue (*1986). Ihre Objekte<br />

und Installationen setzen sich sowohl aus haptisch-analogen wie auch digitalen Mitteln<br />

zusammen, welche die Ebenen zwischen Fiktion und Realität verschieben und<br />

auf feinste Weise ein Spiel aus Faszination und Widerstand justieren. Es sind Assemblagen<br />

mit Latex-Farnblättern aus dem 3D-Drucker, alten Neonröhren, sperrmüllartigen<br />

industriellen Lüftungen und Videos, in denen Avatare unser Weltbild prüfen.<br />

Der Bieler Laurent Güdel (*1984) arbeitet vorwiegend mit Sound. Dabei begreift er<br />

Klang nicht nur additiv, sondern auch visuell und materiell. Aus einem Online-Archiv<br />

druckt er grafische Visualisierungen von Klang-Samples aus Radiowellen auf Textil.<br />

Dazu ist Musik zu hören. Mit ‹Unknown Artist› gelang ihm ein klangliches Readymade:<br />

Auf einem Tonrecorder, den er im Internet bestellte, war bereits eine 18-stündige<br />

Tonspur von Fabrikgeräuschen vorhanden. Die Interdisziplinarität der diesjährigen<br />

Preisträger deckt ein breites Spektrum ab, von reduzierten Flatscreens über<br />

atmosphärische Skulpturen bis hin zu teils unsichtbaren Klangwellen. Valeska Stach<br />

→ ‹Schweizer Medienkunst: Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel – Pax Art Awards 2021›, Haus der<br />

Elektronischen Künste, bis 24.4. ↗ www.hek.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Marc Lee, Birgit Kempker & Shervin Saremi · Time to Nest Time to Migrate, 2020, Ausstellungsansicht<br />

HEK. Foto: Franz Wamhof<br />

Marc Lee, Iris Qu Xiaoyu & Shervin Saremi · YANTO – Yaw And Not Tip Over, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />

HEK. Foto: Franz Wamhof<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

85


Louise Bourgeois x Jenny Holzer — Kompromisslose Anerkennung<br />

Für die aktuelle Sonderausstellung hat das Kunstmuseum Basel<br />

Carte blanche an Jenny Holzer gegeben, das Werk der Jahrhundertkünstlerin<br />

Louise Bourgeois zu zeigen. Das Ergebnis ist<br />

ein Ereignis. Rund 500 selten ausgestellte Werke sind zu sehen,<br />

zu lesen und in ihrer schonungslosen Kraft zu erfahren.<br />

Basel — Louise Bourgeois und Jenny Holzer begrüssen die Besucher:innen im Neubau<br />

des Kunstmuseums Basel mit zwei Fotos, die auf die Kratzputzfassade des<br />

Vorraums tapeziert sind. Die gebürtige Pariserin Bourgeois ist in dem Haus an der<br />

20 th Street in New York zu sehen, in dem sie seit 1958 und bis zu ihrem Tod 2010 lebte<br />

und arbeitete. Ihr Gesicht ist mit einem Blatt Papier verdeckt. Es ist ein Fax. An wen<br />

sie 2004 die Botschaft «Be Calm» schickte, wissen wir nicht. Zusammen mit einem<br />

Foto, das Jenny Holzer (*1950) vor einer eigenen Arbeit in einer Amsterdamer Galerie<br />

zeigt, wird deutlich, was die beiden Künstlerinnen verbindet: die Arbeit mit Sprache.<br />

Holzer hat die Ausstellung in rund zwei Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunstmuseum und der Easton Foundation entwickelt. Sie greift unter anderem auf<br />

das gesamte Spektrum an Textarbeiten Bourgeois’ zurück: früheste Tagebucheinträge,<br />

Stickereien, Screenprints auf gebrauchten Textilien, Postsäcke und Kleidung, Notizen<br />

und rot pigmentierte Aquarelle. In Ergänzung zu den neun Räumen im Neubau<br />

werden Arbeiten von Bourgeois in der Passage und vier Räumen im Hauptbau im Dialog<br />

mit Sammlungswerken gezeigt. Zudem projiziert Holzer Text von Bourgois auf den<br />

LED-Fries des Museums. Die beiden Künstlerinnen waren sich von Zeit zu Zeit in New<br />

York begegnet. Sie diskutierten über Farbe und die fortwährende Herausforderung, in<br />

der künstlerischen Arbeit «richtige» Entscheidungen zu treffen. Bourgeois’ Aussage<br />

aus einem Interview mit Donald Kuspit von 1989 liest sich wie ein Hinweis darauf, die<br />

Ausstellungsräume als Installationen zu Themen wie Einsamkeit, Verlassenwerden,<br />

Repression, Sublimation, Beziehung zu Mutter und Vater, Fragen der Anerkennung<br />

des Selbst und der Anderen zu verstehen, Themen, die Bourgeois lebenslang begleiteten:<br />

«I am not interested in art history, in the academies of style, a succession of<br />

ideas. Art is not about art. Art is about life, and that sums it up.»<br />

Kunst war für Bourgeois ein Garant für «sanity», geistige Gesundheit. Holzer hat<br />

für jeden Raum eine präzise Auswahl an Arbeiten getroffen, die dieses Kunstverständnis<br />

nachvollziehbar machen. Die Schau beginnt im ersten Raum mit der ersten<br />

Grafikfolge, die Bourgeois schuf, als sie Ende der 1930er-Jahre in New York ein neues<br />

Leben als Frau und Künstlerin in Angriff nahm. Eindrücklich kulminiert die Präsentation<br />

in einem roten Raum, wo das ikonografische Gesamtrepertoire von Bourgeois<br />

zum Thema weibliche Identität und Sexualität aufgeboten wird. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Louise Bourgeois x Jenny Holzer – The Violence of Handwriting Across a Page›, Kunstmuseum Basel,<br />

bis 15.5.; mit Künstlerbuch und AR-App zu ‹The Destruction of the Father›, 1974 ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Louise Bourgeois · Extreme tension, 2007, Graphit und mit Tinte gehöhte Drucke auf Papier,<br />

148,6 x 162,6 cm © ProLitteris. Foto: Benjamin Shiff<br />

Louise Bourgeois · Nature Study, 1984, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Basel © ProLitteris.<br />

Foto: Jonas Hänggi<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

87


Markus Müller — Ein Dachboden im Museumsraum<br />

Mit der Installation ‹Im Umbau› bespielt Markus Müller den<br />

höchstgelegenen Ausstellungsraum im Neubau des Bündner<br />

Kunstmuseums. Entstanden ist ein vermeintlicher Dachboden,<br />

ein Raum für Erinnerungen und ein Angebot, um Ideen zu entwickeln<br />

und Pläne zu schmieden.<br />

Chur — Es riecht nach Jute. Der Geruch beisst ein bisschen in der Nase. Mir schiesst<br />

der Gedanke an einen schummrigen, mit Erinnerungen gefüllten, staubigen Dachboden<br />

durch den Kopf. Es ist just diese Assoziation, die Markus Müller (*1970, Teufen)<br />

hervorrufen möchte: Sorgsam hat er den musealen White Cube in einen estrichähnlichen<br />

Raum mit markanten Dachschrägen umgebaut. Und doch, mit der Entscheidung,<br />

das einzige Fenster des Ausstellungsraums in das Konzept einzubinden und nicht<br />

etwa zu verbergen, durchbricht Müller die Illusion und entlarvt die Inszenierung als<br />

Attrappe. Auch die beiden massiv wirkenden tischähnlichen Objekte geben sich bei<br />

näherer Betrachtung durch ihre Materialitätsstruktur als leichte Spanholzkonstruktionen<br />

zu erkennen. Materielle Zuschreibungen nutzt Müller geschickt, um die Wahrnehmung<br />

zu täuschen. Im gleichen Atemzug regt er dazu an, tradierte Vorstellungen<br />

des Mediums Skulptur zu überdenken und sie zeitgenössisch zu interpretieren. Das<br />

‹Labor› des Bündner Kunstmuseums ist hierfür einmal mehr zur Bühne geworden.<br />

Mit dem Titel ‹Im Umbau› adressiert Müller nicht nur den Charakter seiner Ausstellung,<br />

sondern thematisiert auch das Wesen dieses spezifischen Ausstellungsraums,<br />

der für ein experimentelles Umgestalten und Ausloten von Möglichkeiten steht.<br />

Mit einem im Rahmen der Ausstellung entstandenen Künstlerbuch eröffnet<br />

Müller anhand von 185 Zeichnungen zudem erstmals einen Einblick in die Grundlagen<br />

seines bildhauerischen Schaffens. Es ist ein Formenvokabular aus Ornamentik,<br />

Räumen und Design, das mit Schleifstaub oder Holzschnitten auch Formen des<br />

skulpturalen Arbeitsprozesses miteinschliesst. Die Stichworte und für Müller wichtigen<br />

Handlungen «ordnen», «rauchen», «schmücken», «wenden», «übertreiben» und<br />

«repetieren» gliedern die Publikation. Diverse Autor:innen setzen sich mit diesen<br />

Begriffen in einer teils philosophischen, teils alltagsbasierten Herangehensweise<br />

auseinander. Damian Jurt, Kurator der Ausstellung, schreibt ungezwungen über die<br />

beklemmende Vorstellung, Bücher aus einem Umzugskarton gemäss einem System<br />

in ein Regal einzuordnen. Ähnlich wie Markus Müller dazu aufruft, feste Strukturen<br />

und Gewohnheiten regelmässig infrage zu stellen, seziert Jurt das menschliche Bemühen,<br />

Ordnungssysteme zu definieren, mit denen die eigentliche Komplexität der<br />

Dinge aber unweigerlich auf der Strecke bleibt. Eine Antwort zu finden auf die daraus<br />

folgende Frage nach den losen Enden einer scheinbar linearen Erzählung fällt nach<br />

der Lektüre unweigerlich auf einen selbst zurück. Seraina Peer<br />

→ ‹Markus Müller – Im Umbau›, Bündner Kunstmuseum Chur, bis 3.7. ↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Markus Müller · Im Umbau, <strong>2022</strong>, Holz, Jute, Lack, Spanplatte, Stahl, Leuchtkörper, Taschenbuch, Ausstellungsansicht<br />

Bündner Kunstmuseum Chur, Courtesy der Künstler und Nicolas Krupp © ProLitteris<br />

Markus Müller · ohne Titel (Rauch 238), 2018, Laserdruck u. Ölfarbe auf Papier, 21 x 30 cm © ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // CHUR<br />

89


Ruedi Bechtler — Ein Ritt auf Licht- und Wasserwellen<br />

Werke von Ruedi Bechtler aus fünfzig Schaffensjahren sind aktuell<br />

in Langenthal versammelt, neu auch in Katalogform. Seine<br />

künstlerische Bandbreite, von partizipativen Installationen über<br />

Fotografien bis zu «Brunnenobjekten», wird mit der ersten Einzelausstellung<br />

von Franziska Baumgartner geschickt ergänzt.<br />

Langenthal — Das vielfältige Werk von Ruedi Bechtler (*1942) zwischen Buchdeckel<br />

zu bringen ist eine Herausforderung – es auf einer Etage im Kunsthaus Langenthal zu<br />

kondensieren, trickreich! Die Spanne der ‹Zeitreise auf dem Kopf› reicht vom jüngsten<br />

Werk ‹Leuchter›, an eine Zauberlaterne erinnernd, bis zum ‹Neonobjekt› von 1976,<br />

einer «interaktiven» Installation, bei der ein Gewicht bedrohlich nah an einer Leuchtstoffröhre<br />

baumelt – Durchtrennen der Schnur ist heute nicht mehr erlaubt!<br />

Ruedi Bechtlers Ansatz ist breit, prozessorientiert und experimentell. Er nutzt neben<br />

vielen klassischen Medien Alltagsobjekte oder gefundene Materialien, die er neu<br />

kombiniert und transformiert. Ihn interessieren Kreisläufe, Zufälligkeiten und formale<br />

Konstellationen wie Spiegelungen: Er schneidet und rollt in seinen faszinierenden<br />

‹Paper Cuts› aus den 1980er-Jahren je ein Blatt Papier zum dreidimensionalen Objekt.<br />

Oder er arbeitet konzeptionell in Fotografie-Installationen: In seinen ‹Reflexionen›<br />

kombiniert er persönliche, auf den Kopf gestellte Fotos mit Postkarten. Seit<br />

2000 rücken die Elemente Licht und Wasser vermehrt in den Fokus seiner Tätigkeit.<br />

Das zentrale Werk ‹Wasserfall› von 2002, ein Rasensprenger an der Decke, der in geschlossenem<br />

Kreislauf auf eine Blache spritzt, erweist sich als einer der Höhepunkte<br />

der Schau. Man kann Bechtler als Künstler durchaus mit Namen wie Fischli/Weiss<br />

oder Roman Signer in Verbindung bringen. Zugleich ist er auch ein wichtiger Sammler<br />

von Letzterem und seit Jahrzehnten eine feste Grösse der Zürcher Kunstszene.<br />

Den sehenswerten Rundgang durch den vielgestaltigen Kosmos von Bechtler trägt<br />

letztlich die klare Haltung des Künstlers. Der Gastkurator Michael Hiltbrunner, der in<br />

den letzten drei Jahren mit ihm das Archiv aufgearbeitet hat, schreibt im jüngst erschienenen<br />

umfassenden Katalog: «Die Ablehnung der Überhöhung des Kunstwerks,<br />

die Absicht, künstlerische Arbeiten nicht auf einen Altar zu heben, sondern sie zu den<br />

Menschen zurückzuholen, ist offensichtlich.» Vereinfacht ist Bechtlers Credo eine<br />

Offenheit der Kunst, die einen Dialog mit den Betrachtenden auf Augenhöhe eingeht.<br />

Bechtlers «experimentell-tüftlerischen» Ansatz ergänzt das Kunsthaus mit Franziska<br />

Baumgartners (*1987) Soloschau ‹Bis sich Blasen bilden›. Sie zeigt zu ähnlichen<br />

Fragestellungen, der Beschäftigung mit materiellen Prozessen, etwa Fermentation<br />

oder Kristallisation, eine kontemporäre, fast schon cleane Laborästhetik und<br />

bildet so einen aufschlussreichen Kontrapunkt. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Ruedi Bechtler – Zeitreise auf dem Kopf›, ‹Franziska Baumgartner – Bis sich Blasen bilden›, Kunsthaus<br />

Langenthal, bis 1.5.; Katalog zu Bechtler bei Scheidegger & Spiess ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Ruedi Bechtler · Wasserfall, 2002/<strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: CE<br />

Ruedi Bechtler · Fotowand, <strong>2022</strong>; Lichtobjekt, <strong>2022</strong>; Spiegelung, 2003, Ausstellungsansicht Kunsthaus<br />

Langenthal. Foto: CE<br />

BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL<br />

91


Résister, encore — Die Kunst des Widerstands<br />

Die letzte Schau von Bernard Fibicher, abtretender Direktor des<br />

MCBA in Lausanne, ist ein Manifest für die freie Kunst. Er fokussiert<br />

auf diesen Aspekt als einen für eine demokratische, egalitäre<br />

Gesellschaft entscheidenden Ort des konstanten Widerstands<br />

gegen jede Form von Ungerechtigkeit und Zerstörung.<br />

Lausanne — Die mit ‹Résister, encore› betitelte Schau kann nicht nur als Gegengift<br />

zu einer mit belangloser Extravaganz um Marktanteile am Luxusgeschäft buhlende<br />

Kunst verstanden werden. Sie distanziert sich auch von den immer wieder aufflammenden<br />

Ansätzen, Kunst für bestimmte Zwecke zu instrumentalisieren, statt sie als<br />

individuelle Äusserung stehen zu lassen. Kurator Bernard Fibicher führt vor Augen,<br />

dass sich die freie Kunst, wie sie sich seit dem Humanismus als persönliche Formulierung<br />

derjenigen herausgebildet hat, die sie geschaffen haben, des Zugriffs von<br />

Politik und Religion, ja sogar Ästhetik entzieht. Und gerade deshalb differenziertere<br />

Blicke auf das ermöglicht, was uns alle angeht.<br />

Die Ausstellung beginnt mit der Holzschnittserie ‹C’est la guerre›, 1916, von Félix<br />

Vallotton, der darin als ebenso besessener Formalist wie erschütterter Intellektueller<br />

die Gewalt im Ersten Weltkrieg spiegelte. Zwischen den sechs Bildern ist ein<br />

Video von Sigalit Landau (*1969, Jerusalem) platziert, der ersten von zwölf zeitgenössischen<br />

Kunstschaffenden, denen Fibicher die Rolle zuerkennt, das Unerträgliche<br />

in Verbindung mit der Erinnerung an ein gutes Leben in künstlerisch vollendeter<br />

Form zu artikulieren. Gegenüber ihrem Nackttanz mit einem Hulahoop-Reifen aus<br />

Stacheldraht an der einzigen natürlichen Grenze von Israel zum Meer steht das eindrückliche<br />

Mahnmal von Banu Cennetoğlu (*1970, Ankara) für die kurdische Journalistin<br />

Gurbetelli Ersöz. Die Künstlerin übertrug das Tagebuch der Kurdin aus den<br />

Jahren 1995–1997, als diese für die Befreiung ihres Volkes zu den Waffen griff – eine<br />

fatale Entscheidung, die sie mit ihrem Leben bezahlte –, auf druckfertige Lithografiesteine,<br />

die sie nun auf einem Metallgestell präsentiert. Damit weicht die Ausstellung<br />

auch dieser nun plötzlich brennenden Frage nicht aus, was das Konzept zivilen Ungehorsams<br />

gegen einen vor nichts Halt machenden Despotismus ausrichten kann.<br />

Letztlich lädt die Schau auf beiden Ausstellungsplattformen des Hauses plus im<br />

Projektraum zu einem Spaziergang zwischen Werkblöcken und Einzelarbeiten ein,<br />

die schlicht und einfach zum Besten gehören, was an Kunst in diesem Jahrhundert<br />

bisher hervorgebracht wurde. Den Schluss bildet eine ergreifende Vision von Demokratie<br />

von Kimsooja (*1957, Daegu). Sie legt hautfarbene Lehmklumpen bereit, aus<br />

denen wir zwischen unseren Handflächen Kugeln formen können, um sie auf einem<br />

sanft und warm beleuchteten Holztisch zu deponieren und so zu einem Kollektivwerk<br />

beizutragen. Schönheit pur! Katharina Holderegger<br />

→ ‹Résister, encore›, Musée cantonal des Beaux-Arts, bis 15.5.; mit Katalog u. Podcast ↗ www.mcba.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Banu Cennetoğlu, Thomas Hirschhorn, Félix Vallotton und Sigalit Landau · Résister, encore,<br />

Ausstellungsansicht MCBA, Lausanne, <strong>2022</strong>. Foto: MCBA<br />

William Kentridge · Notes Towards a Model Opera, 2014/15, Ausstellungsansicht MCBA, <strong>2022</strong>. Foto: MCBA<br />

BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />

93


Affentranger und Treyer — Kunst als körperliche Erfahrung<br />

Kunst ist kein fertiges Produkt. Ihr geht ein performativer Akt<br />

voraus, der unseren Augen meist entzogen bleibt. Unter dem Titel<br />

‹In Verkörperung› legt das Benzeholz in einer Ausstellung mit<br />

Arbeiten von Kathrin Affentranger und Pat Treyer den Fokus auf<br />

den Aspekt von Kunst als geronnene Bewegung.<br />

Meggen — Meist betrachten wir Zeichnungen in der Position der Vertikalen. Kathrin<br />

Affentranger (*1987) kehrt diese Konvention mit ihren partiell auf dem Boden des<br />

Erdgeschosses präsentierten Blättern um 90 Grad um: Anstatt auf Augenhöhe sehen<br />

wir in Vogelperspektive auf scharfkantige und spitz zulaufende Formen. In Pastelltönen<br />

gehalten, haftet ihnen ein unbeschwerter Charakter an. ‹(Don’t) Panic› heisst<br />

denn auch eine Zeichnung. Sie zeigt einen dunklen Halbmond, der mit kreuz und quer<br />

über seinen Rand hinausführenden Linien wie behaart wirkt. Darüber schweben zwei<br />

Strahlenkränze, ausgehend von einem je mittig ausgesparten Oval. Das Zusammenspiel<br />

der Formen lässt ein Gesicht erahnen, das lacht. Die minutiös gesetzten Linien,<br />

der repetitive Ansatz des Zeichnungsstifts weisen auf ein meditatives Arbeiten hin.<br />

Anders als Affentranger trägt Pat Treyer (*1956) im Obergeschoss mit ihren grossformatigen<br />

Leinwänden dick auf: Mit dem Pinsel legt sie von pastos bis lasierend<br />

Farbschicht um Farbschicht auf den Malgrund. Dieser Prozess wirkt intuitiv und dynamisch.<br />

Die androgynen Kreaturen, die uns von jeder Wand mit weit aufgerissenen<br />

Augen anstarren, suchen eine direkte Konfrontation. Mit ihren eher unsinnlichen<br />

nackten Körpern wirken sie nicht charmant, sondern vor allem blossgestellt. Vor<br />

dunklem Grund in kauernder Haltung gezeigt, haftet ihnen etwas Melancholisches<br />

an. So auch der ‹Frau mit blauem Kopf›, eine ausgemergelte, mund- und nasenlose<br />

Figur, deren Blick dafür umso sprechender scheint. Ein unbequemes graues Trapez<br />

dient ihr als Sitzgelegenheit und unterstreicht die Flächigkeit der Malerei, die zur<br />

psychologischen Tiefe der Figur einen starken Kontrast bildet. Auch Affentrangers<br />

Tonobjekte ‹Fruits of Love and Pain› weisen auf psychische Zustände hin: auf die sich<br />

bedingenden Gefühle Schmerz und Liebe. Scheinbar zufällig auf dem Boden liegend,<br />

erinnern die Keramiken an reife, vom Baum gefallene Früchte. Mit ihren Einkerbungen<br />

und den beidseitig spitz zulaufenden Enden muten sie wie eine Kreuzung zwischen<br />

Muschel und Zitrone an. Während Zitrusfrüchte bitter Qualvolles evozieren, lässt das<br />

Muschelhafte an die Liebesgöttin Venus sowie Sinnlichkeit und Erotik denken.<br />

Affentranger und Treyer verfolgen in ihrer Kunst zwar unterschiedliche Ansätze,<br />

für beide steht jedoch die körpereigene Erfahrung innerhalb ihres künstlerischen<br />

Schaffens im Vordergrund. Die Aussage in der Medienmitteilung, den Künstlerinnen<br />

gehe es um die ‹gesellschaftliche Wahrnehmung von Körpern›, geht allerdings aus<br />

den gezeigten Arbeiten nicht schlüssig hervor. Tiziana Bonetti<br />

→ ‹In Verkörperung – Kathrin Affentranger und Pat Treyer›, Benzeholz, bis 1.5. ↗ meggen.ch/benzeholz<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Kathrin Affentranger · (Don’t) Panic, <strong>2022</strong>, Buntstift und Neocolor auf Papier, zweiteilig: je 70 x 100 cm<br />

Pat Treyer · Frau mit blauem Kopf, 2021, Acryl auf Leinwand, 200 x 140 cm<br />

BESPRECHUNGEN // MEGGEN<br />

95


Tiefenschärfe — Die Untiefen des Sichtbaren ausloten<br />

Zum Abschied aus dem Leitungsamt des Kunstmuseum Solothurn<br />

gibt Christoph Vögele zusammen mit dem freien Kurator<br />

Andreas Fiedler eine Schau der Sonderklasse: ‹Tiefenschärfe›<br />

versammelt Werke aus eineinhalb Jahrhunderten und fragt<br />

fröhlich nach den Untiefen gegenständlicher Kunst.<br />

Solothurn — Allein sie sind bereits eine Fahrt nach Solothurn wert: Die Malerin<br />

Friederike Feldmann (*1962) und der mittlerweile in Brüssel lebende Fotokünstler<br />

Bernard Voïta (*1960). Ein heiteres Farewell an den scheidenden Konservator, ein tolles<br />

Geschenk an das Museum, das von seiner künftigen Direktorin bald von Neuem<br />

wachgeküsst werden darf. Vögele/Fiedler legen, sportiv gesprochen, die Startblöcke<br />

bereit: Die charmante und kluge Berlinerin Feldmann bekam den Auftrag, einen Kabinettsaal<br />

auszumalen. Ihre ‹Raumspezifische Wandmalerei›, <strong>2022</strong>, lässt nun die Sinne<br />

schwindeln, ist sie doch selbst eine clevere Schwindlerin mit Mitteln der Malerei.<br />

Illusionismus pur: Mit gesprühtem Schwarz direkt auf die weisse Wand täuscht sie<br />

Kanten übereinanderliegender abgerissener Papierbahnen vor, die mit breitem orangerotem<br />

Pinsel beschriftet scheinen, jedoch nicht lesbar sind. Je mehr wir Orientierung<br />

suchen, umso mehr verlieren wir uns darin, und der Raum scheint zu bersten.<br />

Bereits im Saal davor konnten wir uns an dem monumentalen und doch zerbrechlich<br />

wirkenden, monochromen blauen Druck ‹Natascha IV›, 1987/88, von Franz Gertsch in<br />

Demut und Hingabe üben. ‹Natascha II› wird uns ein paar Räume weiter noch in einer<br />

kleineren Version begegnen.<br />

Vorerst geht der Ball jedoch in den folgenden Raum an den Waadtländer Wahlbelgier<br />

Voïta. Er führt raffinierte Dribblings mit der Augentäuschung vor: Ins Auge fällt<br />

‹Jalousie I›, 2017, eine rot lackierte Stahlskulptur, deren in den Raum ausschwingende<br />

Bänder den Pinselstrichen Feldmanns einen Echoraum geben. Bekannt ist Voïta<br />

für seine Schwarz-Weiss-Fotografien, aus denen uns die Melancholie und Verrücktheit<br />

einer analog arrangierten Objektwelt entgegenstarrt. Bereits im ersten Saal waren<br />

zwei Arbeiten davon zu sehen, ‹Camera III›, 2003, zum Beispiel. Doch bei näherer<br />

Betrachtung zeigt sich, dass der Sibergelatine-Print einen aus Küchengeräten zusammengesetzten<br />

Kasten zeigt. Nirgendwo waltet Welt, wie sie uns erscheint.<br />

Mit sicherem Instinkt verweben die Kuratoren Vögele und Fiedler Medien, Generationen<br />

und Geschlechter, wissen die gefährlich glänzenden Baggerstahlzähne der<br />

schwedisch-berlinerischen Konzeptkünstlerin Sofia Hultén dramaturgisch klug zwischen<br />

den Gemälden Vallottons, Adolf Dietrichs oder Niklaus Stoecklins zu platzieren,<br />

denen Vögeles unverbrüchliche Zuneigung gilt. Doch er weiss zugleich, dass sie<br />

erst in diesem Verband zum Glänzen kommen. Auf nach Solothurn! Max Glauner<br />

→ ‹Tiefenschärfe – Zwischen Lust, List und Schrecken›, Kunstmuseum Solothurn, bis 24.4.<br />

↗ www.kunstmuseum-so.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Bernard Voïta · Camera VIII, 2003, Silbergelatine-Print, Ed. 5 + 2 AP, 49 x 44 cm, Kunstmuseum Solothurn<br />

BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />

97


René Myrha — Ein fantastisches Universum<br />

René Myrhas Kunst nahm ihren Anfang in der Schweizer Pop-<br />

Art und entwickelte sich ab den 1980er-Jahren zum so rätselhaften<br />

wie bildstarken Figurenkosmos. Eine umfassende Ausstellung<br />

im Kunstmuseum Thun gibt Einblick in das malerische<br />

und plastische Schaffen des Jurassiers.<br />

Thun — Im dunkeln Hintergrund lauern, weiss konturiert, maskierte Beobachter. Im<br />

Mittelgrund eine Figur zwischen Chirurg und Kardinal, flankiert von einem grossen,<br />

bleichen Narr, und im Vordergrund drei geschnäbelte Dämonen, einander zugewandt.<br />

Das Gemälde ‹Weltbezug› von 2021 ist in der Pandemie entstanden, nimmt diese<br />

aber nur durch subtile Hinweise auf, die Situation bleibt mehrdeutig. Ein Einblick in<br />

‹Un univers singulier›, wie es René Myrha (*1939) in seinem Schaffen seit Mitte der<br />

1980er-Jahre prägt und worauf der Titel der Schau im Kunstmuseum Thun anspielt.<br />

René Myrhas Bildräume erinnern an Kulissen, vor denen Figuren in einem unergründlichen<br />

Spiel interagieren: tragisch-komisch, karnevalesk oder existenziell.<br />

Oftmals versuchen Mischwesen und weiteres seltsames Personal Ebenen zu überschreiten.<br />

Mittlerfiguren und Wächter scheinen herauszutreten oder uns zum Eintreten<br />

aufzufordern. Myrhas Motive, selbst eine Atelier-Darstellung, erweitern sich zu<br />

surrealen, fantastischen Szenerien einer Art «Welttheater». Dazu im Katalog: «Meine<br />

Vorstellungskraft, meine Fantasie, nährt sich vom Zustand der Welt und der Gesellschaft<br />

mit allen Schönheiten und aller Gewalt, mit Poesie und Befremden.» Myrha,<br />

der auch einige Bühnenbilder verantwortete, betreibt die Grenzüberschreitung nicht<br />

nur symbolisch, sondern auch physisch. Er arbeitet mit Scherenschnitten, die neben<br />

Skizzen zu sehen sind. Und er arrangiert mit farbigem Karton und dünnen Leichtschaumplatten<br />

dreidimensionale Objekte und Reliefs, ganz im Stil seiner Gemälde.<br />

Seine künstlerischen Anfänge hingegen waren abstrakt. Sie waren geprägt durch<br />

sein Grafikstudium und den Einfluss der Pop-Art. Im Kunstmuseum Thun hatte er<br />

damit unter dem damaligen Direktor Georg J. Dolézal, einem Förderer der Schweizer<br />

Pop-Art, 1980 bereits eine Soloschau. Zwischen dem Frühwerk und den späteren<br />

Figurenwelten klafft auf den ersten Blick eine Diskrepanz. Bei näherer Betrachtung<br />

aber fällt neben der verbindenden intensiven Farbigkeit auf, dass Fragen der Räumlichkeit<br />

und des Überschreitens von «Grenzen» gleichermassen präsent sind. So<br />

etwa in der Gemäldegruppe ‹Portes› aus den frühen 1970ern, wo Durchblicke eine<br />

abstrahierte «Landschaft» enthüllen. Oder auch bei den zeitgleichen ‹Art-Moires›,<br />

einer Mischung aus Kunst und verschliessbarem Schrank. Ein Beispiel in der Schau<br />

enthält ein dreidimensionales Relief mit hängenden Plastikstreifen, die an Vorhänge<br />

einer Bühne erinnern. Die umfassende Einzelausstellung ermöglicht so eine spannende<br />

Entdeckung des gesamten Schaffens von Myrha. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹René Myrha – Un univers singulier›, Kunstmuseum Thun, bis 1.5. ↗ www.kunstmuseumthun.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


René Myrha · Atelier III, 1997, Acrylfarbe auf Leinwand © Pro Litteris. Foto: A. Stocker<br />

BESPRECHUNGEN // THUN<br />

99


Walter Swennen — Gespenster töten<br />

Ungeheuer leicht und verspielt jongliert Walter Swennen mit<br />

kunst- und kulturhistorischen Motiven und kombiniert sie zu<br />

comicartigen Malereien im Stile des «bad painting». Nun wird<br />

sein Werk erstmals in der Schweiz in einer Schau in Kooperation<br />

mit Museen in Bonn und Den Haag gezeigt.<br />

Winterthur — Die facettenreiche Werke von Walter Swennen (*1946, Brüssel) leben<br />

von versponnenem Hintersinn. Freundliche Gespenster und Totenschädel treten unerwartet<br />

auf. Mit einer Zigarre im Mund und einer Melone auf dem Kopf entweichen<br />

sie einer geöffneten Konservendose oder erscheinen als Phantom vor einem Spaziergänger<br />

und verwickeln ihn in ein Zwiegespräch. Ein andermal schwebt ein Geist<br />

ins Bild mit einer Malerpalette, auf der nebst dem Mondrian-Dreiklang Gelb, Rot und<br />

Blau auch Braun und Grün aufscheinen. Dieser Farbkombination begegnen wir in den<br />

konstruktiven Bildern des belgischen Künstlers immer wieder.<br />

Während eines Philosophie- und später eines Psychologiestudiums macht sich<br />

Walter Swennen zunächst einen Namen als Poet im Umfeld der Beatnik-Generation.<br />

Er wurde Professor für Psychoanalyse und wandte sich in den 1980ern endgültig der<br />

Malerei zu. Von dieser Wandlung zeugt das Werk ‹Untitled (Mots effacés)›, 1981, eine<br />

Art Abschiedsode an die Poesie. Über ein grisailleartiges, grossformatiges Bildgeviert<br />

ergiesst sich ein schwer lesbarer Text mit durchgestrichenen Worten. Gleichzeitig<br />

verweist das Bild auf die weiterhin bestimmende Rolle von Schrift, kombiniert<br />

mit einem gestischen Farbauftrag. Swennens Malerei steht in der Tradition des «bad<br />

painting» der 1970er- und 1980er-Jahre eines Francis Picabia, Philip Guston, Martin<br />

Kippenberger, Albert Oehlen u. a. Mit ihrer bewussten Abkehr von einem persönlichen<br />

Stil und technischer Bravour sowie einer Huldigung an den Kitsch versuchten sie die<br />

Möglichkeiten der Malerei neu auszuloten. Swennen geht noch einen Schritt weiter<br />

und lehnt im Streben nach einem möglichst puren Malprozess alle empirisch gültigen<br />

Kompositions- und Konstruktionsregeln ab: «... arriver à peindre n’importe quoi,<br />

voilà l’idéale.» Auch wenn Swennen einfach nur malt, stellt der grösste Teil seiner Arbeit<br />

einen geistigen Prozess dar. Diesen bezeichnet er als «Töten von Gespenstern»,<br />

worauf der Ausstellungstitel ‹Das Phantom der Malerei› auch anspielt.<br />

Eine Kugelschreiberzeichnung von 2012 vermag dies anschaulich zu illustrieren:<br />

Sie zeigt, wie zwei Gespenster zwei kleine Bilder betrachten. Sie scheinen nachzusinnen,<br />

ob das Dargestellte real oder imaginär sei. Wenn Phantome über den Realitätsgehalt<br />

von illusionistischen Bildern rätseln, die von einem Künstler gezeichnet<br />

und mit Nägeln an einer Wand befestigt sind, ist das Bildgeschehen im Bereich der<br />

Metaphysik zu verorten und sind die Fragestellungen der visuellen Repräsentation<br />

eines René Magritte mit spielerischer List ausgetrickst. Dominique von Burg<br />

→ ‹Walter Swennen – Das Phantom der Malerei›, Kunst Museum Winterthur, bis 24.4. ↗ www.kmw.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Walter Swennen · Untitled (1569–1983), 1983, Öl auf Leinwand, 205 x 137 cm, Privatsammlung<br />

© ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 101


Frida Orupabo — Collagierte Selbstporträts<br />

In den aktuellen Ausstellungen im Fotomuseum und der Fotostiftung<br />

geht es um Identitäten und deren Repräsentation. Dabei<br />

wird die visuelle Wahrnehmung des weiblichen Körpers, des<br />

weiblich-Schwarzen Körpers und die körperliche Transition in<br />

Bezug auf gesellschaftliche Machtverhältnisse diskutiert.<br />

Winterthur — Vor Frida Orupabos (*1986) lebensgrossen Collagen zu stehen erzeugt<br />

ein sonderbares Gefühl. Die Blicke der Gestalten an der Wand sind auf einen gerichtet,<br />

egal, wo im Raum man sich aufhält. Die collagierten Figuren haben den Ausdruck<br />

und die Ausstrahlung eines weiblichen Wesens, auch wenn unterhalb des Gesichtes<br />

etwa das dunkle Faltengefüge einer Fledermaus flattert. Menschliche Geschöpfe,<br />

wie wir sie kennen, sind sie definitiv nicht: Die Gruppe umkreist die Besuchenden<br />

fliegend (‹Batwoman›), sitzend mit Kopftuch und Fächerhänden (‹Seated with Two<br />

Hands›), auseinander dividiert in Beine und Torso (‹Girl with Necklace›), stolz reitend<br />

mit verdrehtem Kopf und Oberkörper (‹Girl on Horse›).<br />

Der Ausdruck dieser «Selbstporträts» erregt Irritation und gleichzeitig Anziehung.<br />

«Ich möchte unsere vorgefassten Vorstellungen, die sich seit der Kolonialzeit<br />

in den Abbildungen des Schwarzen Frauenkörpers spiegeln, entblössen und sichtbar<br />

machen», sagt Orupabo. Indem sie die Körper Schwarzer Frauen zerlegt und neu zusammensetzt,<br />

interpretiert die norwegische Künstlerin mit nigerianischen Wurzeln<br />

die unbewusst verinnerlichten Vorstellungen von Rassismus und Sexismus neu. Ihre<br />

Abbildungen von Frauen sollen fremd und anders sein, «sodass man ohne Vorbehalte<br />

und Vorurteile bei der Betrachtung eines weiblichen Schwarzen Körpers nicht in<br />

die alten Reflexe verfallen und ihn zum Objekt machen kann». Orupabos Karriere als<br />

Künstlerin begann im Internet, wo sie Freund:innen und Familie ihre «Wohnzimmerkunst»<br />

mit allem, was sie berührte und beschäftigte, auf Instagram zeigte: Schwarze<br />

Körper, Gedichte, koloniale Gewaltdarstellungen, Aktbilder, Malerei. «Ich wollte mir<br />

damit selbst als Subjekt meiner eigenen Erzählung einen virtuellen Raum geben.»<br />

Eine Erzählung über sich selbst entwarf auch die Schweizer Künstlerin Manon<br />

(*1940) aufs Schönste mit Inszenierungen ihres fragilen Körpers und öffnete dabei<br />

ein ganzes Spektrum weiblicher – und feministischer! – Wirklichkeiten der 1970erund<br />

1980er-Jahre. Fliessende Geschlechtsidentitäten thematisiert die Ausstellung<br />

‹Orlando› mit der Frage, was als weiblich und was als männlich wahrgenommen wird<br />

und inwieweit die Interpretation von Geschlecht und Gender die kulturell bedingten<br />

Machtverhältnisse spiegelt. Johanna Encrantz<br />

→ ‹Frida Orupabo – I have seen a million pictures of my face and still I have no idea›, ‹Orlando›,<br />

Fotomuseum; ‹Manon›, Fotostiftung, bis 29.5. ↗ www.fotomuseum.ch ↗ www.fotostiftung.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Frida Orupabo · Batwoman, 2021, Courtesy Galerie Nordenhake, Berlin/Stockholm/Mexiko-Stadt,<br />

Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur. Foto: Conradin Frei<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 103


Geometrische Opulenz — Raster trifft auf Kunstpelz<br />

Nach einer Zeit der Einschränkungen im Kulturbetrieb, der kulturellen<br />

«Enthaltsamkeit» brauche es wieder Opulenz, so das<br />

Credo von Sabine Schaschl. Im Haus Konstruktiv in Zürich hat<br />

die Direktorin eine überraschend barocke Gruppenausstellung<br />

eingerichtet, mit der sie die Schaulust feiert.<br />

Zürich — Der Titel der Ausstellung ‹Geometrische Opulenz› ist eine bewusste Irritation.<br />

Geometrie, das klingt nach strengen Linien, sauber mit dem Lineal gezogen. Bei<br />

Opulenz denkt man Überschwang und Fülle. Im Haus Konstruktiv wird jetzt gewissermassen<br />

mit dem Lineal in der Hand über die Stränge geschlagen. Besonders deutlich<br />

wird das in Arbeiten von Sylvie Fleury (*1961). Der Name der Genferin ist verbunden<br />

mit der Welt des Luxus, des Glamours, mithin der Opulenz. Im Haus Konstruktiv zeigt<br />

sie Hommagen an Mondrian, beispielsweise ‹Composition with Blue›, 2021, schwarze<br />

Gitternetze auf weissem Grund. Die Farben hat Fleury weggelassen, dafür plustert<br />

sich im Liniengeviert wuschelig weisser Fake Fur. Wilde Üppigkeit spriesst hier direkt<br />

aus dem streng geometrischen Raster. Daneben hängen übergrosse gemalte Puderund<br />

Lidschattendosen, die wie eine Synthese aus Kosmetikwerbung und Minimalismus<br />

aussehen. Ja, Geometrie und Opulenz passen sehr gut zusammen.<br />

Haus-Konstruktiv-Direktorin Sabine Schaschl hat für die Ausstellung neun Positionen<br />

zusammengestellt, bei deren Arbeiten geometrische Formen und kreativer<br />

Übermut aufeinandertreffen. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. Grossartige<br />

Hingucker sind sie alle. So die Aluminiumtafeln von Elza Sile (*1989). Die in Zürich<br />

lebende lettische Künstlerin ritzt und sticht Lochstrukturen in die Bildträger, drückt<br />

Farbpunkte und -wülste direkt aus der Tube darauf und erzeugt reliefartige Strukturen<br />

aus Gelatine. Meist sind klare Grundstrukturen erkennbar, die allerdings zu<br />

grossen Teilen von einem Wirbel an Farben und Formen überlagert werden. Ungewöhnlich<br />

in ihrer Materialität ist auch eine Arbeit der Schweizer Künstlerin Franziska<br />

Furter (*1972). In einem petrolgrün gestrichenen Kabinett installierte sie eine Raumzeichnung<br />

aus zarten hellen Perlenschnüren, ‹Atmos of Delight›, 2021/22. In einem<br />

zweiten Kabinett zeigt die Künstlerin die Schwarz-Weiss-Zeichnung einer Comic-<br />

Explosion, ‹I Can See Clearly Now›, <strong>2022</strong>: Das Chaos wird hier in eine grafisch klare<br />

Sprache übersetzt, das Unkontrollierbare wird mit präzisem Strich dargestellt.<br />

Die Schau zeigt verschiedene Strategien, wie Geometrie und Opulenz zusammenfinden<br />

können. Manchmal genügt bereits die Wahl der Farben, um strenge Farbfeldmalerei<br />

zum Vibrieren zu bringen. Der US-Amerikaner Peter Halley (*1953) arbeitet<br />

mit reduziertem Formenvokabular, füllt die rechteckigen «Zellen» in seinen Bildern<br />

dann mit Farben, die durch Beimischung von Sand eine haptische Qualität entwickeln<br />

und so auf die Geometrisierung des urbanen Lebensraums hinweisen. Alice Henkes<br />

→ ‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich, bis 8.5. ↗ www.hauskonstruktiv.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Sylvie Fleury · Ausstellungsansicht ‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Stefan Altenburger<br />

Franziska Furter · Atmos of Delight, 2021/22, Glasperlen, Nylon, Masse variabel, Ausstellungs ansicht<br />

‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, <strong>2022</strong>. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105


Astrid Klein — Assoziationsreiche Unleserlichkeit<br />

Die Zürcher Galerie Haas präsentiert die konzeptuelle Malerei<br />

der deutschen Künstlerin Astrid Klein. Ihr grossformatigen,<br />

scheinbar monochromen Gemälde erzählen vom Überwinden<br />

kunsthistorischer Dogmen, vom Ringen um Worte und vom<br />

Klang der Stille.<br />

Zürich — ‹Silence or Another Sound› heisst die aktuelle Ausstellung von Astrid Klein<br />

(*1951) in der Galerie Haas. Ein Paradox? Mitnichten! Musiker begreifen Stille als Teil<br />

ihrer Musik. Sie setzen Pausen, um die Dramatik ihrer Komposition zu akzentuieren.<br />

Die deutsche Künstlerin malt sehr grosse Bilder, die enorme Ruhe ausstrahlen,<br />

auf den ersten Blick. Monochrom weiss, silbern oder ocker-orange erscheinen sie<br />

wie Fenster zur Welt, denen die Welt abhanden gekommen ist. Alles Wiedererkennbare<br />

ist ausradiert. Die Mitte bleibt leer, wie weisser Nebel, aus dem heraus allenfalls<br />

schemenhafte Andeutungen unser Auge irritieren. Das Geschehen hat sich auf<br />

die Bildränder verlagert. Dort weist die Malerei Risse auf, wie abbröckelnder Putz an<br />

einer in die Jahre gekommenen Hausfassade. Assoziationen an die ausgefransten<br />

Ränder bei Clifford Still werden geweckt, oder an die Weissverwischungen eines Cy<br />

Twombly. Auch vor einem Flirt mit der klaren Geometrie eines Kasimir Malewitsch,<br />

des ukrainischen Konstruktivisten, schreckt die Künstlerin nicht zurück.<br />

Was die formalen Referenzen anbelangt, so scheint Astrid Klein vollkommen undogmatisch.<br />

Alles, was die Kunstgeschichte zu bieten hat, ist als Andeutung möglich,<br />

wie ein kurzer Erinnerungssplitter, der aufscheint, bei dem es aber keinesfalls bleibt.<br />

Denn ihre scheinbar auf Fernsicht angelegte Malerei bietet aus der Nähe eine grosse<br />

Überraschung: kleinformatige Schriftzeichen. Keine Handschrift, wie etwa bei Twombly,<br />

sondern mit der Schreibmaschine gesetzte, wacklige Druckbuchstaben, die Worte<br />

und allenfalls Halbsätze bilden. Oft sind die Buchstaben wenig prägnant, etwa so,<br />

als wäre das Farbband der Maschine fast aufgebraucht. Oft auch springen die Lettern<br />

oder ganze Worte aus der Zeile und überschreiben sich bis zum Unleserlichen.<br />

Hier ist die geballte Aufmerksamkeit gefordert und das maximale Herantreten an die<br />

Leinwand. Doch manchmal hilft auch das nicht weiter: «Aus-X-ungen» belagern Lesbares<br />

und machen das Zugängliche unzugänglich. Einerseits sucht Klein die Kommunikation<br />

mit dem Publikum, andererseits verweigert sie diese. Oder sie demonstriert<br />

ihr Ringen mit den richtigen Worten, den Kampf um die Aussagehoheit und versetzt<br />

uns damit ins Grübeln. Denn was sie zur Debatte stellt, ist, neben eigenen Gedanken,<br />

immer auch eine philosophische Spurensuche, die sich auf den französischen Existenzialisten<br />

Albert Camus oder auch dessen Zeitgenossen, den nihilistischen Literaten<br />

Samuel Beckett, besinnt. Mechthild Heuser<br />

→ ‹Astrid Klein – Silence or Another Sound›, Galerie Haas, bis 15.4.; mit Begleitkatalog mit einem Text<br />

von Corinna Thierolf ↗ galleryhaasag.com<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Astrid Klein · Untitled, 2010, iridisierende Bronze-Acrylfarbe auf Leinwand, 160 x 130 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 107


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Sala Viaggatori<br />

Castasegna — Am Dorfausgang von Castasegna<br />

baute Bruno Giacometti (1907–2012)<br />

Ende der 1950er im Auftrag des Bundes<br />

eine Zollstation. Heute dient dieses Zeugnis<br />

moderner Architektur, inmitten der urigen<br />

Bergeller Berglandschaft, als Warteraum der<br />

Postbushaltestelle – und neu auch als Ort der<br />

Kunst: Eine wandfüllende Vitrine bietet Raum<br />

für thematische Ausstellungen mit Beiträgen<br />

aus der bildenden Kunst, dem Design und der<br />

Alltagskultur. Unter Leitung des Churer Galeristen<br />

und Kurators Luciano Fasciati wird die ‹Sala<br />

Viaggatori› zweimal jährlich neu bespielt und<br />

ist 24/7 zugänglich. Zum Auftakt wird basierend<br />

auf privaten Postkartensammlungen aus<br />

dem Bergell ein Panoptikum dieses Grenztals<br />

aufgefächert. Daneben haben verschiedene<br />

Kunstschaffende – etwa Judith Albert, Michael<br />

Günzburger oder Isabelle Krieg – Original-<br />

Ansichtskarten aus der Region überarbeitet.<br />

Eine raumbezogene Hängung von Eva Leitolfs<br />

Bild-Text-Arbeit ‹Postcards from Europe›, in der<br />

sich die Künstlerin seit 2006 mit den Aussengrenzen<br />

der EU auseinandersetzt, ergänzt die<br />

Vitrinen-Schau. Die Eröffnung der ‹Sala Viaggiatori›<br />

ist eingebettet in das Kulturprogramm des<br />

Artipasto-Wochenendes, mit dem das Bergell in<br />

seine Frühlingssaison startet.<br />

Sala Viaggiatori, ehem. Zollstation (Architekt:<br />

Bruno Giacometti), Aussenansicht 2021.<br />

Foto: Ralph Feiner, Malans<br />

→ ‹Max. 5 Grussworte – Das Postkartenbergell›,<br />

Eröffnung: 16.4., 17 Uhr, bis 28.8.<br />

↗ www.sala-viaggiatori.ch<br />

↗ www.bregaglia.ch/de/artipasto<br />

Pop-up-Galerien — Zollikerstrasse<br />

Zürich — Einladend wirkt das ‹Haus zum Öpfelbaum›,<br />

ein Büroriegel aus den 1970er-Jahren,<br />

nicht. Doch steigen wir die schmale Treppe<br />

zur Galerie Gregor Staiger hinauf, werden wir<br />

gleich am Eingang überrascht: Im Gegenlicht<br />

formt sich an einem Pfeiler der tiefen, doch<br />

lichten Räume eine Silhouette. Unverkennbar<br />

ein Wolfsbalg, der als Aluminiumplatte, an<br />

Stahlbögen von Spanngurten gehalten, in der<br />

Höhe schwebt. ‹Eurowolf›, 2020, nennt der Bildhauer<br />

und Materialforscher Florian Germann<br />

sein Werk. Es wird von Arbeiten einer illustren<br />

Schar Künstler:innen aus dem Portfolio des<br />

jungen Galeristen begleitet, die einen gelungenen<br />

Kontrast bilden, etwa LED-Leuchtkästen<br />

von Nora Turato oder eine Videodokumentation<br />

der Performerin Monster Chetwynd.<br />

Wölfe und Künstler:innen gehören zu den<br />

nomadisch organisierten Lebewesen.<br />

Galerist:innen zunehmend auch. Exorbitante<br />

Mieten, die Verschiebung des Markts in<br />

digitale Räume und die Internationalisierung<br />

des Kunstgeschäfts fordern Beweglichkeit. Ein<br />

probates Modell, um die Kunst dennoch lokal<br />

präsent zu halten, basiert seit einigen Jahren<br />

auf Pop-up-Räumen, oder, so Lorenzo Bernet,<br />

auf «Salon-Galerien». Seit zwei Jahren bespielt<br />

er die Zollikerstrasse 249/251 als Zwischennutzung.<br />

Eine Win-win-Situation für den Eigentümer,<br />

die zehn Künstler:innen, die hier Ateliers<br />

bezogen haben, und inzwischen vier Galerien.<br />

Neben Staiger und Bernet noch Flat Markus<br />

und Damien & The Love Guru. Rudelbildung.<br />

Clever drehte Bernet den scheinbaren Nachteil<br />

seiner Räume, lichtdurchflutete Südseite zum<br />

See, zum Alleinstellungsmerkmal und nannte<br />

seinen Space ‹suns.works›. Bis Ende Februar<br />

stellte er die junge Savoyerin Kelly Tissot aus.<br />

Ein Glücksgriff, denn mit ihren skulpturalen<br />

Interventionen, etwa dem gigantischen Lastwagenplanenkissen<br />

‹Oozy slumber›, 2019, besetzt<br />

sie den Raum mit Nachdruck und Eleganz,<br />

während sechs digitale Hundemischling-Porträt-Drucke<br />

auf Aluminium erwartungsvoll auf<br />

ihr Herrchen / Frauchen warten. Das rührt und<br />

wir hätten gern mehr davon. MG<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Aussenansicht Zollikerstrasse 249/251. Foto:<br />

Kristien Daem, Courtesy Damien & The Love Guru<br />

↗ suns.works<br />

↗ galerie.gregorstaiger.com<br />

↗ www.flatmarkus.com<br />

↗ www.damienandtheloveguru.com<br />

Stand der Thymos AG, Hersteller für natürliche<br />

und traditionelle Anstrichstoffe, Cultura Suisse<br />

2020. Foto: Ajas Kulici<br />

→ Bernexpo, 6.–8.4.<br />

↗ www.cultura-suisse.ch<br />

Fumetto<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Cultura Suisse<br />

Bern — Die Cultura Suisse ist die noch junge<br />

Fachmesse für Museen, Denkmalpflege und<br />

Kulturguterhaltung. Bei ihrer dritten Ausgabe,<br />

die ursprünglich für Februar geplant war,<br />

präsentiert sie sich erneut mit rund 130 Aussteller:innen<br />

aus dem In- und dem nahen Ausland<br />

und einem breiten Angebot: Ein ‹Werkplatz›<br />

bietet Live-Demonstrationen unterschiedlichster<br />

Handwerke. Am ‹Denkplatz› werden neue Ansätze<br />

aus der Forschung, der Restaurierung und<br />

Konservierung sowie der Vermittlung vorgestellt,<br />

während sich am ‹Bildungsplatz› Hoch-, Fachschulen<br />

und Verbände präsentieren. Im Bereich<br />

‹Produkte› sind Baustoffe sowie verschiedenste<br />

Werkzeug- und Software-Lösungsanbieter zu<br />

finden, im ‹Museumsbereich› entsprechende<br />

Technologie und Fachberatung. Augmented<br />

Reality rückt als Sonderthema in den Fokus. Das<br />

‹Forum› im Zentrum der Messehalle bietet Platz<br />

für Referate und Podiumsgespräche. Auf dem<br />

Programm steht etwa ein Vortrag zum Thema<br />

‹Digitalisation has just begun› oder zu den<br />

‹Zukunftsaussichten für das Besuchsmarketing›.<br />

Luzern — Das Comic-Festival Fumetto knüpft<br />

mit seiner diesjährigen Ausgabe an das hybride<br />

Festival von 2021 an. Digitale Formate<br />

wie das ‹Comic Chat Café› werden verfeinert<br />

und weiter ausgebaut, doch parallel dazu wird<br />

die Kunst des Comic auch wieder in physischen<br />

Haupt- und Satelliten-Ausstellungen<br />

an verschiedenen Orten der Stadt gezeigt.<br />

Neu steht das gesamte Festival unter einem<br />

übergeordneten Motto: ‹Superpower› heisst<br />

es <strong>2022</strong>, womit man direkt die Thematik des<br />

internationalen Wettbewerbs aufgreift. Rund<br />

1400 Beiträge waren auf die Ausschreibung<br />

eingegangen. Zehn prämierte Arbeiten sowie<br />

vierzig nominierte Werke (in Ordnern) sind nun<br />

in der Kunsthalle zu sehen. Das Kunstmuseum<br />

Luzern kann endlich seine Ausstellung von<br />

Nathalie Djurberg & Hans Berg präsentieren,<br />

die coronabedingt schon zweimal verschoben<br />

werden musste. Das Duo entwirft in aufwendigen<br />

Stop-Motion-Filmen mit einem Personal<br />

von Menschen, Tieren und Fabelwesen ein<br />

schauerliches Universum, in dem Wahnsinn,<br />

Halluzinationen und Triebe dominieren. Weitere<br />

Ausstellungen sind etwa dem maskierten<br />

Superhelden Zorro oder der Erotik – satirisch<br />

und humorvoll interpretiert – gewidmet.<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109


Kurzfilmtage Oberhausen<br />

Robin Phildius · Le K, 2021, Gouache und<br />

Farbstift auf Papier, A3<br />

→ 2.–10.4. ↗ www.fumetto.ch<br />

Visions du Réel<br />

Nyon — Das Schweizer Dokumentarfilmfestival<br />

Visions du Réel ist nach zwei Online- und<br />

Hybrid-Ausgaben zurück in den Kinos mit einer<br />

vielfältigen Selektion internationaler Arbeiten.<br />

Für Daheimgebliebene steht ein Film- und<br />

Rahmenprogramm zum Streamen bereit. Drei<br />

Spezialprogramme beleuchten heuer das<br />

Schaffen ausgewählter Filmemacher:innen –<br />

etwa der US-Amerikanerin Kirsten Johnson. In<br />

den Wettbewerben konkurrieren derweil kurze,<br />

mittellange und lange Dokumentarfilme miteinander,<br />

darunter auch künstlerische Formate.<br />

So präsentiert die litauische Künstlerin Emilija<br />

Škarnulytė mit ‹Apothic Zone› einen Film, der<br />

auch in der Ausstellung ‹Penumbra› als Parallel-Event<br />

der Venedig-Biennale gezeigt wird.<br />

Oberhausen — Nach zwei Online-Ausgaben<br />

spielen die Kurzfilmtage Oberhausen dieses<br />

Jahr wieder in den Kinos – und mit dem Kino.<br />

Verschiedene Arbeiten quer durch die Programme<br />

loten die Möglichkeiten des Kinoraums<br />

jenseits von Projektion und Leinwand aus. In<br />

der Reihe ‹Celluloid Expanded› beispielsweise<br />

präsentieren kanadische Filmemacher:innen<br />

und Kunstschaffende Live-Peformances rund<br />

um den (analogen) Film. Der Programmblock<br />

‹Conditional Cinema›, kuratiert vom finnischen<br />

Experimentalfilmer und Künstler Mika Taanila,<br />

vereint Filme, in denen die menschliche Figur<br />

vage bis unnötig geworden ist. Auch hier spielen<br />

Live-Elemente eine Rolle. Die mittlerweile<br />

sieben Wettbewerbskategorien, zwei davon als<br />

neue, reine Online-Formate konzipiert, bieten<br />

mit rund 180 Beiträgen Einblick in das aktuelle<br />

Kurzfilmschaffen von Myanmar bis Norwegen.<br />

Im internationalen Wettbewerb ist dieses Jahr<br />

unter anderem die Schweizer Künstlerin Elodie<br />

Pong mit einer neuen Arbeit vertreten.<br />

Heidi Phillips & Ian Campbell · Field of Decay,<br />

Filmstill, Performance im Programm ‹Celluloid<br />

Expanded›<br />

→ 30.4.–9.5.; Online-Wettbewerbe: 30.4.–3.5.<br />

↗ www.kurzfilmtage.de<br />

Art Paris<br />

Kirsten Johnson, Vincent Sahli · Twins Days<br />

Festival, 2003, Offsetdruck, 89,5 x 128 cm<br />

→ 7.–17.4. ↗ www.visionsdureel.ch<br />

Paris — Coronabedingt zuletzt im vergangenen<br />

September durchgeführt, kehrt die Art Paris<br />

für ihre 24. Ausgabe zum Frühlingsterminplan<br />

zurück. Im temporären Grand Palais Ephémère<br />

sollen rund 130 Galerien aus Frankreich und<br />

19 anderen Ländern zusammenkommen. Unter<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


anderem sind auch die Zürcher Galerien La<br />

Ligne und Andres Thalmann oder Gowen Contemporary<br />

aus Genf präsent. In Sondersektoren<br />

bietet die Messe für moderne und zeitgenössische<br />

Kunst Platz für Solopräsentationen oder<br />

für aufstrebende Galerien. Mit wechselnden<br />

Gastkurator:innen wirft sie zudem seit 2018 ein<br />

besonderes Schlaglicht auf zeitgenössisches<br />

französisches Kunstschaffen. Ökologische<br />

Fragen rücken im Sektor ‹Art & Environment›<br />

mit rund 20 internationalen Positionen in<br />

den Blick – doch auch strukturell kündigt die<br />

Messe hier eine Neuerung an: Sie lässt sich von<br />

verschiedenen Nachhaltigkeits-Unternehmen<br />

beraten, um eine besser Ökobilanz zu erzielen.<br />

Galerie Loevenbruck, Ausstellungsansicht<br />

Art Paris 2021<br />

→ Grand Palais Ephémère, 7.–10.4.<br />

↗ www.artparis.com<br />

58 Ländern eingeladen, ihre Werke im Arsenale<br />

und im Padiglione Centrale in den Giardini zu<br />

präsentieren. Für 180 Künstler:innen ist es der<br />

erste Auftritt an der Biennale, vor allem aber<br />

ist die grosse Mehrheit der gezeigten Positionen<br />

erstmals in der Geschichte der Grossausstellung<br />

weiblich oder nicht-binär. Aus der<br />

zeitgenössischen Schweizer Kunst sind Louise<br />

Bonnet (*1970), Miriam Cahn (*1949) und Wu<br />

Tsang (*1982) vertreten. Daneben haben Meret<br />

Oppenheim, Hélène Smith und Sophie Taeuber-<br />

Arp in historischen Sektionen, die in die Hauptausstellung<br />

integriert sind, einen Auftritt. Das<br />

italienische Designbüro Formfantasma, das<br />

noch bis Anfang Mai im Museum für Gestaltung<br />

in Zürich zu sehen ist, war für die Architektur<br />

dieser «Zeitkapseln» zuständig.<br />

In den Giardini, im Arsenale und verteilt in der<br />

Stadt präsentieren sich daneben 80 Nationen<br />

mit ausgewählten Kunstschaffenden. Der<br />

Schweizer Pavillon wird von Latifa Echakhch<br />

bestritten (→ KB 3/<strong>2022</strong>, S. 28–37). Russland<br />

ist aufgrund der Kündigung der beteiligten<br />

Kurator:innen und Künstler:innen diesmal<br />

nicht vertreten, wie die Biennale Anfang März<br />

vermeldete. Erstmals dabei sind derweil<br />

Kamerun, Namibia, Nepal, Oman und Uganda.<br />

Neu ist auch, dass die Biennale einen Massnahmenplan<br />

erarbeitet, um die ökologischen<br />

Auswirkungen ihrer sämtlichen Grossanlässe<br />

zu reduzieren.<br />

Biennale di Venezia<br />

Venedig — Wegen Corona musste die 59. Ausgabe<br />

der Kunstbiennale um ein Jahr verschoben<br />

werden, nun öffnet sie endlich ihre Tore.<br />

Die diesjährige Kuratorin Cecilia Alemani, die<br />

erste Italienerin in dieser Funktion, stellt ihre<br />

Ausgabe unter den Titel ‹The Milk of Dreams›<br />

(→ s. KB 9/2021, S. 125/126) und fokussiert dabei<br />

auf drei Themenstränge, in denen sich die<br />

grossen Fragen der Zeit spiegeln: Repräsentationen<br />

des Körpers und dessen Metamorphosen,<br />

das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie<br />

und die Verbindung zwischen Körpern und<br />

der Erde. Vor dem Hintergrund dieser Leitthemen<br />

hat Alemani 200 Kunstschaffende aus<br />

Arsenale aus der Vogelperspektive, Venedig.<br />

Foto: Andrea Avezzù / Biennale di Venezia<br />

→ 23.4.–27.11.<br />

↗ www.labiennale.org<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 111


Personal Structures — Reflections<br />

Venedig — Parallel zu Venedigs Kunstbiennale<br />

findet seit 2011 die thematische Gruppenschau<br />

‹Personal Structures› statt. Sie ist eine Initiative<br />

des European Cultural Centre ECC, einer Organisation<br />

mit Hauptsitz in Venedig, deren junges<br />

Team sich mit Ausstellungen, Symposien und<br />

andere Projekten für den kulturellen Austausch<br />

weltweit einsetzt. Die diesjährige Ausstellung in<br />

Venedig steht unter dem Leitthema ‹reflections›<br />

im doppelten Sinne des Wortes – als optisches<br />

Phänomen und als geistige Handlung. Rund<br />

200 Kunstschaffende sowie Vorzeigeprojekte<br />

von internationalen Hochschulen werden an<br />

den historischen Schauplätzen Palazzo Bembo,<br />

Palazzo Mora und in den Giardini della Marinaressa<br />

präsentiert. Zudem wird der Ende 2021<br />

verstorbene Konzeptkünstler Lawrence Weiner,<br />

der mit mit dem ECC verschiedene Projekte<br />

realisiert hatte, in einer Hommage-Installation<br />

gewürdigt. Gespräche, Performances und Workshops<br />

begleiten die siebenmonatigen Ausstellungen,<br />

die kostenlos zugänglich sind.<br />

breiteres Publikum dürfte ihm 2019 auf Thomas<br />

Hirschhorns ‹Robert Walser-Sculpture› begegnet<br />

sein, wo das Bieler Stadtoriginal Esperanto-Kurse<br />

anbot und seine Interventionen mit «Esperanto-Inseraten»<br />

in Zeitungen, Büchern und an<br />

anderen Objekten präsentierte. Seit mehr als<br />

50 Jahren baut Parzival sein Schaffen rund um<br />

diese völkerverbindende Sprache auf – durchaus<br />

mit einem friedensaktivistischen Gedanken:<br />

Parzival ist überzeugt, dass sich die Armeen<br />

der Welt besser verstehen, wenn sie dieselbe<br />

Sprache sprechen – und dass dies der weltweiten<br />

Abrüstung dient. Nun ist er mit seinem<br />

Œuvre, das einem Gesamtkunstwerk gleicht und<br />

stets in Bearbeitung ist, noch für kurze Zeit im<br />

Kunstraum Juraplatz präsent. Im Rahmen dieser<br />

Ausstellung präsentiert Parzival auch eine neuartige,<br />

von ihm selbst geschaffene Weltwährung:<br />

den Espero. Er soll als einheitliche unabhängige<br />

Währung für den Weltfrieden wirken.<br />

Sandra Cattaneo Adorno · Águas de Ouro III,<br />

2018, Fotografie<br />

→ 23.4.–27.11.<br />

↗ www.personalstructures.com<br />

↗ www.ecc-italy.eu<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Parzival — Weltwährungskiosk<br />

Biel — Der ‹Weltwährungskiosk› ist ein Work-in-<br />

Progress des Schweizer Künstlers Parzival. Ein<br />

Parzival · Weltwährungskiosk, fortlaufende<br />

Performance/Intervention in Zeitungen und<br />

Büchern, Ausstellungsansicht Juraplatz, <strong>2022</strong><br />

→ Kunstraum Juraplatz, bis 31.3.<br />

↗ www.juraplatz.ch<br />

NAMEN<br />

Nathalie Herschdorfer<br />

Lausanne — Ende letzten Jahres vollzog das<br />

vormalige Musée de l’Elysée den Namenswechsel<br />

zu Photo Elysée und den Umzug ins<br />

neue Gebäude im Museumsquartier Plateforme<br />

10. Nun hat eine Auswahljury, einberufen<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


von der Stiftung Plateforme 10, auch die neue<br />

Direktorin gewählt: Nathalie Herschdorfer<br />

(*1972) tritt das Amt im Juni an. Sie ist Kunstund<br />

Fotohistorikerin und war von 1998 bis<br />

2010 bereits als Kuratorin für das Musée de<br />

l’Elysée tätig. Seit 2014 leitet sie das Musée<br />

des Beaux-Arts in Le Locle, wo sie rund fünfzig<br />

Ausstellungen mit Schweizer und internationalen<br />

Kunstschaffenden realisiert hat,<br />

darunter Louise Bourgeois, Georg Baselitz oder<br />

Hiroshi Sugimoto. Herschdorfer unterrichtet<br />

zudem an der ECAL, ist künstlerische Leiterin<br />

des Festivals Alt.+1000 für zeitgenössische<br />

Fotografie und tritt international als Kuratorin<br />

und Referentin auf. 2021 kuratierte sie etwa für<br />

die Messe Paris Photo das Programm ‹Elles x<br />

Paris Photo›, das Fotografinnen gewidmet ist.<br />

«Ihre strategischen Überlegungen, ihr Fokus<br />

auf Bilddidaktik sowie ihre Vorstellungen zur<br />

Weiterentwicklung von Photo Elysée in enger<br />

Zusammenarbeit mit allen Teams von Plateforme<br />

10 überzeugten die Kommission besonders»,<br />

heisst es in der Medienmitteilung.<br />

Halle für Kunst Lüneburg, stellvertretende Kuratorin<br />

der Kunsthalle Mulhouse in Frankreich und<br />

Geschäftsführerin der Kunstmeile Hamburg,<br />

dem Marketingverband der örtlichen Museen<br />

und Ausstellungsräume. Steinbrügge lehrte an<br />

der Leuphana Universität Lüneburg, der HEAD<br />

in Genf und ist Professorin für Kunsttheorie und<br />

-geschichte an der Hochschule für bildende<br />

Künste in Hamburg. Sie stelle sich das MUDAM<br />

«als ein Foyer der Künste vor, einen Ort der<br />

Begegnung, der dazu beitragen kann, kollektive<br />

Visionen für die Zukunft zu gestalten und neue<br />

partizipative Formen des Zusammenlebens<br />

zu unterstützen», so Steinbrügge. Ihr früherer<br />

Posten in Hamburg wird ebenfalls per <strong>April</strong> von<br />

Milan Ther (*1987, Kopenhagen) übernommen.<br />

Bettina Steinbrügge. Foto: Susanne Dupont<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Kunstkredit Basel-Stadt — Projekt- und<br />

Nathalie Herschdorfer. Foto: Julien Chavaillaz<br />

Bettina Steinbrügge<br />

Luxemburg — Das renommierte Musée d’Art<br />

Moderne Grand-Duc Jean, kurz MUDAM, hat<br />

eine neue Generaldirektorin: Bettina Steinbrügge<br />

(*1970), die seit 2014 den Hamburger Kunstverein<br />

leitete, tritt das Amt per <strong>April</strong> an. Sie ist<br />

bekannt für anspruchsvolle Ausstellungen, die<br />

in Zusammenarbeit mit international renommierten<br />

Institutionen entstehen. In ihrer früheren<br />

Funktion als Senior-Kuratorin und Leiterin<br />

der Zeitgenössischen Sammlung im Belvedere<br />

in Wien war sie massgeblich an der Konzeption<br />

und Entwicklung von Belvedere 21 beteiligt, dem<br />

neuen Schwerpunkt des Museums für zeitgenössische<br />

Kunst. Zuvor war sie Direktorin der<br />

Werkbeiträge<br />

Basel — Aktuell laufen die Ausschreibungen<br />

des Kunstkredits Basel-Stadt für Projekt- und<br />

Werkbeiträge. Bewerben können sich professionelle<br />

Kunstschaffende, die im Kanton Basel-<br />

Stadt heimatberechtigt sind oder regelmässig<br />

in der Stadt Basel künstlerisch präsent sind,<br />

oder solche, die seit mindestens einem Jahr<br />

in einem der beiden Baseler Kantone wohnen.<br />

Pro Bewerber:in kann in der Regel maximal<br />

entweder ein Werkbeitrag oder ein Projektbeitrag<br />

jährlich bewilligt werden. Die in den Jahren<br />

davor geltende Regelung von maximal sieben<br />

Bewerbungen pro Künstlerin und Künstler<br />

wurde 2021 abgeschafft.<br />

→ Eingabeschluss: 18.4.<br />

↗ www.kultur.bs.ch/kunstkredit<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN / AUSSCHREIBUNGEN 113


Förderatelier Klingental<br />

Basel — Die denkmalgeschützte Klingentalkirche<br />

auf dem Kasernenareal enthält heute<br />

30 Ateliers. Ab Juni oder nach Vereinbarung<br />

vermietet die Abteilung Kultur zu einem nicht<br />

kostendeckenden Fördermietpreis ein Atelier<br />

prioritär an eine Künstlerin oder einen Künstler,<br />

die oder der älter als 60 Jahre ist. Die Nutzungsdauer<br />

beträgt zehn Jahre mit einer Option<br />

auf Verlängerung. Die Bewerbung mit allen nötigen<br />

Unterlagen gemäss Ausschreibung erfolgt<br />

via elektronisches Gesuchsportal.<br />

→ Eingabeschluss: 3.4.<br />

↗ www.kultur.bs.ch/proberaume-und-ateliers<br />

KVOst Stipendium <strong>2022</strong><br />

Berlin — Der Kunstverein Ost schreibt zum<br />

dritten Mal das KVOst Stipendium aus, das verbunden<br />

ist mit einem sechswöchigen Residency-Programm<br />

und einer Soloschau. Angesprochen<br />

sind Künstler:innen, deren biografische<br />

Wurzeln in Osteuropa bzw. dem ehemaligen<br />

Ostblock liegen. Die Stipendiat:innen sind dazu<br />

eingeladen, dem vielschichtigen Bedeutungsgeflecht<br />

von Leipziger Strasse/Dönhoffplatz,<br />

wo der Kunstverein seinen Sitz hat, und seiner<br />

Umgebung nachzuspüren oder sich mit anderen<br />

Aspekten des Ostens auseinanderzusetzen.<br />

Die in diesem Prozess entstandenen Werke<br />

werden in einer dreimonatigen Einzelausstellung<br />

präsentiert, die zur Berlin Art Week im<br />

September <strong>2022</strong> startet.<br />

→ Eingabeschluss: 4.4.<br />

↗ www.kvost.de/kunstverein<br />

Förderpreis Kunstwissenschaft <strong>2022</strong><br />

Bern — Dank der Grosszügigkeit der Alfred<br />

Richterich Stiftung mit Sitz in Laufen kann<br />

die Vereinigung der Kunsthistorikerinnen und<br />

Kunsthistoriker in der Schweiz VKKS den<br />

kunsthistorischen Nachwuchs mit jährlich zwei<br />

Förderpreisen à CHF 4000 bzw. CHF 6000 auszeichnen.<br />

Sie werden von einer Jury in den Kategorien<br />

‹Junior› und ‹Senior› für herausragende<br />

Forschungsberichte und Aufsätze zu einem<br />

kunstwissenschaftlichen Thema der mittelalterlichen<br />

bis zeitgenössischen Kunst vergeben.<br />

→ Eingabeschluss: 25.4.<br />

↗ www.vkks.ch/de/aktivitaeten<br />

Kunstpfad<br />

Gros-de-Vaud — Der Espace culturel Assens<br />

organisiert für Sommer 2023 erneut<br />

einen Kunstpfad in freier Natur. Der Parcours<br />

erstreckt sich durch Felder, Wiese und Wälder<br />

entlang des Flusses Talent bis hin zum Nachbardorf<br />

Bottens und zur Ortschaft Echallens.<br />

Kunstschaffende und Bildhauer:innen von hier<br />

und anderswo können sich mit wetterfesten<br />

Werken und Projekten bewerben. Transport<br />

und Installation gehen zu Lasten des Espace<br />

culturel Assens, nicht aber die Versicherung.<br />

Interessierte Künstler werden am 25.6. zu einer<br />

Informationssitzung und Begehung eingeladen.<br />

→ Eingabeschluss: 18.6.<br />

(Bewerbung an info@espace-culturel.ch)<br />

↗ www.espace-culturel.ch<br />

Stipendium der Fotoakademie-Koeln <strong>2022</strong><br />

Köln — in Kooperation mit der Photoszene Köln<br />

vergibt die Fotoakademie-Koeln auch im Jahr<br />

<strong>2022</strong> wieder ein Stipendium für die Ausbildung<br />

zum Fotografen, zur Fotografin. In den<br />

zweieinhalb Jahren Studienzeit erlernen die<br />

Bewerber:innen alles, was für den Beruf wichtig<br />

ist. Die nötigen Unterlagen gemäss Website<br />

müssen postalisch eingereicht werden. Die<br />

Jury lädt die drei besten Bewerber:innen am<br />

29. <strong>April</strong> zum Gespräch ein.<br />

→ Eingabeschluss: 22.4.<br />

↗ www.fotoakademie-koeln.de<br />

Les jours des éphémères<br />

Olten — Das kleine Festival für ephemere<br />

Kunststrategien aus allen künstlerischen Dis-<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


ziplinen geht in die nächste Runde: An einem<br />

Wochenende im kommenden August wird die<br />

neunte Ausgabe der ‹Jours des éphémères›<br />

im Kino Lichtspiele in Olten durchgeführt. Die<br />

Projekteingabe sollte eine kurze, aussagekräftige<br />

Werkbeschreibung enthalten sowie einen<br />

kurzen CV mit einer Werkdokumentation. Alle<br />

durch eine Fachjury ausgewählten Produktionen<br />

werden mit einem pauschalen Spesenbetrag<br />

von CHF 300 entschädigt.<br />

→ Eingabeschluss: 29.5.<br />

↗ www.lesjoursdesephemeres.ch<br />

kunst lokal rheinfelden <strong>2022</strong><br />

Rheinfelden — Das Kulturbüro Rheinfelden lädt<br />

Künstler:innen aus der Region oder mit Bezug<br />

zur Region Rheinfelden/Fricktal sowie Rheinfelden<br />

(Deutschland) ein, sich mit aktuellen<br />

Werken aller Sparten der bildenden Kunst für<br />

die jurierte und kuratierte Ausstellung ‹kunst<br />

lokal rheinfelden› zu bewerben. Sie findet kommenden<br />

November in der Kurbrunnenanlage<br />

Rheinfelden statt. Für die Trinkhalle der Anlage<br />

wird eine ortsbezogene Arbeit, welche sich mit<br />

der Geschichte oder räumlichen Begebenheiten<br />

des Ortes auseinandersetzt, ausgeschrieben<br />

und mit einem Werkbeitrag unterstützt.<br />

→ Eingabeschluss: 15.6.<br />

↗ www.kultur-rheinfelden.ch<br />

Beteiligten ist Bestandteil des Festivals, das<br />

schliesslich im Mai 2023 ausgetragen wird.<br />

→ Eingabeschluss: 10.4.<br />

↗ www.supergau.org/open-call<br />

Kulturförderpreis <strong>2022</strong>, Atelier Berlin 2023<br />

Thun — Die Kulturabteilung der Stadt Thun hat<br />

aktuell den Kulturförderpreis <strong>2022</strong> sowie ein<br />

Atelierstipendium für Berlin ausgeschrieben.<br />

Der Förderpreis à CHF 10’000, gestiftet vom<br />

Gemeindeverband Thuner Amtsanzeiger, soll<br />

für eine Aus- oder Weiterbildung, ein Berufspraktikum<br />

oder auch einen Studienaufenthalt<br />

im Ausland verwendet werden. Es können sich<br />

Künstler:innen aller Sparten bewerben, wenn<br />

sie unter 40 sind und in Thun oder in einer<br />

Gemeinde des Gemeindeverbandes Kulturförderung<br />

Region Thun aufgewachsen oder dort<br />

seit mindestens zwei Jahren wohnhaft sind.<br />

Das Atelier in Berlin steht ab Februar 2023 für<br />

sechs Monate zur Verfügung. Angesprochen<br />

sind Kulturschaffende, Kulturvermittelnde und<br />

Kunstkritiker:innen aus der Region oder mit<br />

engem Bezug zu Thun. Das Stipendium umfasst<br />

den kostenlosen Atelieraufenthalt und einen<br />

Beitrag an die Lebenshaltungskosten.<br />

→ Eingabeschluss: 30.4.<br />

↗ www.thun.ch/foerderpreis<br />

↗ www.thun.ch/berlin<br />

Supergau Festival<br />

Salzburg — Zur zweiten Ausgabe des biennalen<br />

Supergau Festivals im Salzburger Land wird<br />

der Lungau zum Supergau für zeitgenössische<br />

Kunst. Die Wald-, Wiesen- und Häuserlandschaft<br />

der Region – der Gaue – bietet Platz für<br />

künstlerische Interventionen. Supergau lädt<br />

Künstler:innen aus aller Welt ein, sich für das<br />

Festival Zeit zu nehmen, und ermöglicht daher<br />

Residenzen, die Gelegenheit bieten, vor Ort zu<br />

arbeiten, zu forschen und in den Austausch zu<br />

kommen. Der gesamte Entstehungsprozess,<br />

die Entwicklung einer Dramaturgie und die<br />

gemeinsame inhaltliche Erarbeitung mit den<br />

Jungkunst <strong>2022</strong><br />

Winterthur — Noch für kurze Zeit sind Bewerbungen<br />

für die kommende Jungkunst möglich.<br />

Angesprochen sind Schweizer Kunstschaffende<br />

oder solche mit engem Bezug zur Schweiz<br />

im Alter von 18 bis maximal 35 Jahren, die noch<br />

keine Galerievertretung haben und Kunst nicht<br />

nur als Hobby, sondern als Lebensmittelpunkt<br />

verstehen. Aus den eingegangenen Portfolios<br />

wählt das Kurationsteam 20 bis 25 Kunstschaffende<br />

für die Ausstellung im Oktober aus.<br />

→ Eingabeschluss: 31.3.<br />

↗ www.jungkunst.ch/anmeldung<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN 115


Kurzfilmtage Winterthur<br />

Winterthur — Die Kurzfilmtage Winterthur<br />

haben die Ausschreibungen für die 26. Festivalausgabe<br />

lanciert, die im kommenden November<br />

stattfindet. Kurzfilme aller Genres nicht länger<br />

als 30 Minuten (Internationaler Wettbewerb)<br />

respektive 40 Minuten (Schweizer Wettbewerb)<br />

mit Produktionsjahr 2021 oder <strong>2022</strong> können<br />

eingereicht werden. Ausgenommen sind<br />

Auftragsfilme, die eine Funktion der Werbung<br />

bzw. PR erfüllen. Bereits an den Kurzfilmtagen<br />

gezeigte oder einmal abgewiesene Filme<br />

können kein zweites Mal eingereicht werden.<br />

Insgesamt gibt es an den Kurzfilmtagen Preise<br />

im Wert von CHF 54’000 zu gewinnen.<br />

→ Eingabeschluss: 17.7.<br />

↗ www.kurzfilmtage.ch<br />

Sammlungen bewegen und beleben — Festival<br />

Zürcher Oberland — Das Festival ‹Sammlungen<br />

bewegen und beleben› soll ab Ende August<br />

zeitgenössische Künstler:innen in Dialog bringen<br />

mit der vielfältigen Museumslandschaft<br />

des Zürcher Oberlands. Gesucht sind ortsspezifische,<br />

partizipative oder temporäre Werke für<br />

den öffentlichen Raum. Das Festival bespielt<br />

die Aussenräume von Museen und Kulturzentren<br />

in Uster, Pfäffikon, Wetzikon, Bäretswil,<br />

Grüningen, Rüti und Dürnten zu Orten der<br />

Aktivierung, der Reflexion und des Austauschs.<br />

Die Projekteingaben sollten eine kurze Projektskizze<br />

und ein CV mit Portfolio enthalten<br />

und per E-Mail (PDF) eingereicht werden. Eine<br />

Aufwandsentschädigung ist vorgesehen.<br />

Eine jährlich neu besetzte Fachjury wählt aus<br />

allen Einsendungen zehn Arbeiten aus, die<br />

in Ausstellungen und einem Begleitkatalog<br />

präsentiert werden. Die Jury vergibt überdies<br />

den von Keystone-SDA gestifteten Hauptpreis<br />

à CHF 5000 für die beste Arbeit sowie attraktive<br />

Sachpreise für den zweiten und dritten Rang.<br />

→ Eingabeschluss: 30.4.<br />

↗ www.vfg.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Gallery Weekend Berlin<br />

Berlin — Zum 18. Gallery Weekend präsentieren<br />

insgesamt 52 Berliner Galerien Ausstellungen<br />

von rund 80 aufstrebenden Kunstschaffenden<br />

und etablierten Positionen. Viele der<br />

Ausstellungen eröffnen erst oder werden von<br />

Veranstaltungen begleitet. Mit dem international<br />

renommierten Termin steht das Kunstwochenende<br />

für die Arbeit der Galerien, die<br />

mit dem sorgfältigen Aufbau ihres Programms<br />

und der Präsentation ihrer Künstler:innen den<br />

Kunststandort Berlin prägen. Darüber hinaus<br />

präsentieren zahlreiche Museen und Privatsammlungen<br />

neue Ausstellungen zum Gallery<br />

Weekend. Ein (ganzjährig betriebenes) Online-<br />

Journal auf der Website des Gallery Weekend<br />

bietet zusätzliche Informationen zu den Ausstellungen<br />

und den Kunstschaffenden.<br />

→ Eingabeschluss: 30.4.<br />

↗ ajour-festival.ch<br />

25. vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie<br />

Zürich — Seit 1995 schreibt die Vereinigung<br />

fotografischer GestalterInnen den vfg Nachwuchsförderpreis<br />

für Fotografie aus. Er richtet<br />

sich an junge Fotografinnen und Fotografen<br />

mit Bürgerrecht oder Wohnsitz in der Schweiz.<br />

Monia Ben Hamouda · Ausstellungsansicht<br />

ChertLüdde, 2021. Foto: Stefan Korte<br />

→ 29.4.–1.5.<br />

↗ www.gallery-weekend-berlin.de<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Dada2025 — Podcast<br />

Online/Zürich — Im Februar vor zwanzig Jahren<br />

besetzten Kunstschaffende und Aktivist:innen<br />

die Spiegelgasse 1 in Zürich. Hier, wo die<br />

Dada-Bewegung einst ihren legendären Anfang<br />

nahm, sollte – so die Erzählung – eine Apotheke<br />

untergebracht werden. Der Protest der<br />

Kulturakteur:innen mündete in der Wiederbelebung<br />

des Cabaret Voltaire als Kulturinstitution,<br />

wie wir es heute kennen. Bevor das Haus, das<br />

in den vergangenen Monaten renoviert wurde,<br />

Ende <strong>April</strong> erneut Eröffnung feiert, erinnert<br />

das ‹Maison du Futur› – ein Innovationszentrum<br />

für audio-visuelles und performatives<br />

Erzählen – mit einem dreiteiligen Podcast an<br />

jene bewegten zwei Monate des Jahres 2002.<br />

Als Zeitzeug:innen schlagen Mark Divo und die<br />

Rapperin Big Zis im Gespräch mit Moderatorin<br />

Wanda Wylowa einen Bogen von der Besetzung<br />

des Wohlgroth-Areals Anfang der 1990er bis zu<br />

jener des Cabaret Voltaire. Jean-Pierre Hoby,<br />

damals Kulturdirektor der Stadt Zürich und<br />

heute u. a. Präsident des Schweizer Kunstvereins,<br />

kommt am Ende der ersten zwei Episoden<br />

kurz zu Wort. In einer dritten Folge, die im Juni<br />

aus dem Cabaret Voltaire öffentlich zugänglich<br />

ausgestrahlt wird, berichtet er als Befürworter<br />

der Institution aus seiner Perspektive.<br />

Tobias Gutmann & Sai-Bot — Face-o-mat<br />

Zürich — Mit der «analogen Porträtmaschine»<br />

Face-o-mat reist Tobias Gutmann seit 2012 um<br />

die Welt und hält in abstrakten Zeichnungen<br />

fest, was er in den Gesichtern der Menschen<br />

sieht. Im Grunde gehe es darum, Begegnungen<br />

zu erschaffen und zu erforschen. Jetzt hat der<br />

Zürcher Künstler seine zehnjährige Erfahrung<br />

und 5000 Face-o-mat-Porträts verarbeitet, um<br />

Sai Bot zu kreieren, seinen digitalen Künstlerzwilling.<br />

Sai hat die Face-o-mat-DNA internalisiert<br />

und entwickelt gleichzeitig seine eigene<br />

künstlerische Porträtiersprache. Die Galerie<br />

Barbara Seiler lässt den Künstler und seinen<br />

Bot nun im Schwarzen Café des Löwenbräu<br />

erstmals gemeinsam auftreten. Für CHF 300<br />

kann man sich im Vorfeld eine Porträt-Session<br />

buchen. Ganz kostenlos kann man vorbeikommen<br />

und zuschauen, wie der Künstler und<br />

seine digitale Schöpfung sich in der Kunst des<br />

Zeichnens messen.<br />

Tobias Gutmann · Face-o-mat, 2018, Performance,<br />

4 h/Tag, Mindpark Shenzhen<br />

→ Schwarzes Café, Löwenbräu: 1.4., 16–21 Uhr,<br />

2.4., 12–18 Uhr<br />

↗ www.sai.face-o-mat.com<br />

Cabaret Voltaire 2002, aus der Künstlerpublikation<br />

‹Im Bett mit Mark Divo›.<br />

Foto: Lander Loeckx<br />

→ Zwei Episoden bereits online, 3. Episode live<br />

aus dem Cabaret Voltaire, 24./25.6.<br />

↗ www.soundcloud.com (Suche: Dada2025)<br />

↗ www.cabaretvoltaire.ch<br />

↗ www.maison-du-futur.ch<br />

Kunstszene Zürich aufgeschoben<br />

Zürich — Mitte letzten Jahres hatte die Stadt<br />

Zürich eine Ausschreibung für die nächste<br />

Trägerschaft der ‹Kunstszene Zürich› lanciert<br />

(→ KB 10/2021, S. 108). Seit den frühen 1970er-<br />

Jahren bietet diese unjurierte Ausstellung<br />

alle vier bis sechs Jahre eine breite Plattform<br />

für Kunstschaffende der Stadt. Die als Verein<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 117


organisierten Offspaces Hamlet und unanimous<br />

consent hatten den Zuschlag für die<br />

Konzeption der diesjährigen Durchführung<br />

erhalten. Nun wurden gegen diesen Entscheid<br />

von einer mitbewerbenden Partei rechtliche<br />

Schritte eingeleitet, wie die Stadt Zürich in<br />

einer Medienmitteilung verlauten liess. Wegen<br />

des laufenden Verfahrens muss die Durchführung<br />

der Kunstszene für <strong>2022</strong> abgesagt werden.<br />

Weitere Informationen sollen folgen.<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />

(Suche: Kunstszene)<br />

Otto Wyler — Digitaler Werkkatalog<br />

Zürich — Derzeit wird ein elektronischer Werkkatalog<br />

zu Otto Wyler (1887–1965) erarbeitet.<br />

Es konnten bereits mehr als 1000 Gemälde<br />

und Arbeiten auf Papier erfasst werden. Für<br />

eine möglichst lückenlose Erschliessung sind<br />

Meldungen zu noch unbekannten Bildern sehr<br />

erwünscht. Zu vielen Werken fehlen aktuelle<br />

Angaben und Fotografien. Otto Wylers Enkel,<br />

Yehuda Sprecher, nimmt Hinweise entgegen.<br />

Absolute Diskretion wird zugesichert.<br />

Zurich Moves!<br />

Zürich — In seinem elften Jahr widmet sich das<br />

Tanz- und Performance-Festival zurich moves!,<br />

radikalen Ausdrucksformen des Miteinanders<br />

und spannt dafür mit der Initiative ‹Forever Imbricated›<br />

zusammen. Die Choreografin Simone<br />

Aughterlony und der Kulturunternehmer und<br />

Tanzschaffende Marc Streit hatten das Format<br />

mit ihrem neu gegründeten Verein ‹Imbricated<br />

Real› im Dezember 2021 lanciert, als sie<br />

Künstler:innen, Aktivist:innen, Denker:innen<br />

und Kreative im Centre culturel suisse in Paris<br />

zum Austausch versammelten. Bereits dort<br />

bildete die Wiederbelebung des Nachtlebens<br />

und der Clubkultur nach der coronabedingten<br />

Pause den Ausgangspunkt, um Ideen für alternative<br />

soziale Architekturen zu entwickeln. Im<br />

Rahmen von ‹zurich moves! Forever Imbricated›<br />

werden diese Gedanken nun bei Sharings,<br />

Performances, Listening Sessions, Partys,<br />

Gesprächen und kulinarischen Events weiterentwickelt.<br />

Die Veranstaltungen mit internationalen<br />

und nationalen Kunstschaffenden finden<br />

in Tanz- und Theaterhäusern der Stadt sowie in<br />

der Binz39 oder der Shedhalle statt.<br />

Rafał Pierzyński/Divas, From Touching: Through<br />

Space, 2020, Performance. Foto: João Neves<br />

Otto Wyler · Selbstportrait, 1917, Öl auf<br />

Sperrholz, 41 x 34,5 cm, Sammlung Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau<br />

→ 2.–30.4.<br />

↗ www.zurichmoves.com<br />

→ Hinweis an: yehuda@schwartz-arch.co.il<br />

↗ www.otto-wyler.ch<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Köpfe, Küsse, Kämpfe – Nicole<br />

–ı 24.4.<br />

Eisenman und die Modernen<br />

Dominic Michel –ı 24.4.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Residenz Residenz – Theater Marie –ı 3.4.<br />

Residenz Residenz – BiglerWeibel 21.4.–1.5.<br />

–ı 26.3.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse /<br />

Zollrain, *78 830 33 44<br />

Videocity zu Gast im Eck –<br />

Essensverarbeitung<br />

What / do you see / me? 7.4.–27.5.<br />

Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 fünf klang –ı 27.3.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Adlige-Art <strong>2022</strong> –ı 9.4.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Franz Fedier – Die Retrospektive –ı 15.5.<br />

Altendorf Galleria il Tesoro, Mülistrasse 3, *55 462 38 88 Robert Rothen –ı 2.4.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan 3.4.–16.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan 3.4.–16.10.<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Heiko Blankenstein –<br />

27.3.–1.5.<br />

Counterworld 3.22<br />

Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2 se souvenir 16.4.–14.5.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 14.8.<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Marion Nyffenegger – Das Leben<br />

–ı 30.4.<br />

ist eines der Leichtesten<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

Omaggio a Rolando Raggenbass –ı 15.5.<br />

*91 759 81 40<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1, Ignaz Epper 9.4.–30.10.<br />

*91 791 1942<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Blanc-seing – Sebastian Muniz –ı 26.3.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Liebe Grüsse –ı 4.9.<br />

Renoir unplugged –ı 4.9.<br />

Schaufenster Archiv – Historische –ı 18.9.<br />

Postkartengrüsse<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Berge – Sandro Livio Straube,<br />

–ı 30.4.<br />

Zak van Biljon<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />

Carmen Perrin, Andrea<br />

Wolfensberger<br />

–ı 3.4.<br />

Basel<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban-<br />

Graben 5, *61 201 12 12<br />

Off Stage – L. Fröhlicher,<br />

2.4.–5.6.<br />

J. Giger, M. Gros, N. Mokhtar,<br />

Z. Leutenegger<br />

tierisch! –ı 19.6.<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Lika Nüssli 26.3.–29.5.<br />

Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />

Affenschande! –ı 22.5.<br />

*61 205 8600<br />

Historisches Museum Basel – Musikmuseum, Im Lohnhof 9 tierisch! – Der Klang der Tiere –ı 25.6.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Pedro Wirz –ı 1.5.<br />

Alia Farid – In Lieu of What Is –ı 22.5.<br />

Yoan Mudry –ı 7.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Joseph Beuys – Die Ursache liegt in –ı 3.7.<br />

der Zukunft<br />

Heute Nacht geträumt – Eine<br />

Ausstellung von Ruth Buchanan<br />

–ı 14.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Cuno Amiet – Frühe Kinderporträts<br />

Hermann Scherer – Kerben und<br />

Kanten<br />

–ı 27.3.<br />

–ı 18.4.<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 119


Appenzell — Agnès Geoffray, Kunstmuseum.<br />

Foto: Ludovic Combe, Paris<br />

Basel — Öyvind Fahlström, Museum<br />

Tinguely © ProLitteris. Foto: J.Ph. Ch.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Making the World – Spirituelle<br />

–ı 24.4.<br />

Welten<br />

Louise Bourgeois x Jenny Holzer –ı 15.5.<br />

Memory<br />

–ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Party for Öyvind –ı 1.5.<br />

Jean-Jacques Lebel 13.4.–18.9.<br />

Le Définitiv – c’est le Provisoire –ı 1.3.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Rita Ernst – sichten –ı 3.4.<br />

Amerbach Studios Basel, 55A Amerbachstrasse Frauen, Körper, Pornographie –ı 25.3.<br />

Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *0 79 308 53 43<br />

Dynamic Photography – Ismael<br />

–ı 31.3.<br />

Lorenzo<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Parallèles noires – J. C. Kien –ı 5.5.<br />

Artstübli, Steinentorberg 28 Shadowman — Richard Hambleton 9.4.–25.6.<br />

Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Ilustrationskunst – Karen Lee<br />

1.4.–3.4.<br />

Vendriger<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Jomo – Sarah Hepp –ı 24.4.<br />

*61 556 4066<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />

Janik Bürgin, Niklaus Stoecklin,<br />

–ı 30.4.<br />

Evelin Turria<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Druckgrafik 31.3.–30.4.<br />

*61 263 70 80<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Roger Ackling –ı 26.3.<br />

Clare Kenny – birthmark 9.4.–14.5.<br />

Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10,<br />

*78 953 72 58<br />

Barbara Jäggi – Nach der Natur –ı 29.4.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Whyinedit<br />

–ı 16.4.<br />

Balthazar Wyss – Spring Out –ı 21.5.<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 Katrin Paul 26.3.–21.5.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Ramon Feller – Before We Think –ı 27.3.<br />

Toni Schmale 9.4.–15.5.<br />

Maison 44, Steinenring 44 Anne-Dominique Hubert –ı 2.4.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Lone Haugaard Madsen –ı 30.4.<br />

Palazzina, Alemannengasse 60 Palazzina #14 1.4.–1.5.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Auf Sicht –ı 7.5.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Zoja Brülisauer –ı 2.4.<br />

Brigitte Brunner 7.4.–23.4.<br />

Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />

Valentina Stieger – Furnished<br />

–ı 2.4.<br />

Desire<br />

videocity.bs, Messeplatz 21 Videocity zu Gast – Einsamkeit –ı 1.5.<br />

Augen-Blick –ı 22.5.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz The Grass at our Feet –ı 29.5.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Basel/Muttenz — Anne-Lise Coste,<br />

Kunsthaus Baselland<br />

Chur — Anne Hausner, Forum Würth Interlaken — Claude Sandoz,<br />

Kunsthaus<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463<br />

Christian Andersson – Kitbash<br />

–ı 30.4.<br />

Tales<br />

Terry Haggerty – Into the Wind –ı 30.4.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Mathieu Dafflon 2.4.–27.5.<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 frag°ment –ı 3.4.<br />

–ı 24.4.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Schweizer Medienkunst – Marc<br />

Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Fritz Hauser – Sweet Spot –ı 27.3.<br />

Laura Mietrup – Traverse –ı 27.3.<br />

Anne-Lise Coste 8.4.–17.7.<br />

Claudia & Julia Müller 8.4.–31.12.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Georgia O’Keeffe –ı 22.5.<br />

Passagen – Landschaft, Figur und –ı 14.8.<br />

Abstraktion<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71<br />

Entrepreneurship – Oder die<br />

–ı 18.4.<br />

Verheissung des brotlosen Glücks<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Freude mit Farben – Claire Ochsner –ı 24.4.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Accrochage d’hiver –ı 17.4.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Barbara Schnetzler –ı 17.4.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Jean-Frédéric Schnyder –ı 15.5.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Jean-Frédéric Schnyder –ı 29.5.<br />

Heidi Bucher – Metamorphosen I 8.4.–7.8.<br />

Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15<br />

The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />

Ginsberg<br />

Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />

Schweizerische Nationalbibliothek, Hallwylstr. 15,<br />

Schnee – Das weisse Wunder –ı 1.7.<br />

*31 322 8971<br />

Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47<br />

Refuse to Collaborate – Sophie<br />

–ı 26.3.<br />

Carapetian<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3<br />

Gabriele Münter – Pionierin der<br />

–ı 8.5.<br />

Moderne<br />

Paul Klee – Menschen unter sich –ı 22.5.<br />

artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16,<br />

*31 312 5151<br />

Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00<br />

Elsbeth Gyger, Haviva Jacobson –<br />

Entfalten<br />

Denkmal 2051 – Für zukünftige<br />

Generationen<br />

forever young – Willkommen im<br />

langen Leben<br />

–ı 9.4.<br />

–ı 29.5.<br />

–ı 31.5.<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31 Gruppenausstellung 26.3.–30.4.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 14 –<br />

–ı 31.3.<br />

Bundesgasse 35<br />

25 Jahre Prix Mobilière<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Claude Gigon – Sisyphos –ı 9.4.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 121


DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 311 4262, *79 423 75 50<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Panic vor Beginners –<br />

–ı 9.4.<br />

Tanja Schwarz<br />

Franz Fedier – Werke der 1960er-<br />

–ı 2.4.<br />

und 1970er-Jahre<br />

Tashi Brauen, Gian Losinger –<br />

8.4.–14.5.<br />

Tomorrow’s Wind Blows Tomorrow<br />

La lumière du Midi<br />

–ı 8.4.<br />

Peter Aerschmann –ı 8.4.<br />

junkere 11, Junkerngasse 11 Lorenz Fischer –ı 11.4.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Gastausstellung by<br />

–ı 2.4.<br />

elementum.art – Stephan<br />

Bruelhart<br />

Boyband CHIC, Looking for Alaska, 8.4.–14.5.<br />

<strong>2022</strong>, 14:25 min.<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />

La vie en fleurs –ı 27.3.<br />

*32 672 29 89<br />

Biel/Bienne Kunstraum Juraplatz, Juraplatz Weltwährungskiosk – Parzival –ı 31.3.<br />

Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Stéphanie Saadé<br />

–ı 27.3.<br />

Gil Pellaton –ı 27.3.<br />

Shiftings – Caroline Achaintre 10.4.–12.6.<br />

Kudzanai-Violet Hwami 10.4.–12.6.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Résidence –ı 27.3.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Rafael Gomez –ı 2.4.<br />

Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Trace, Set, Print! –ı 23.4.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Diana Seeholzer –ı 26.3.<br />

Atlas der Kulturfragen zum Kanton 9.4.–21.5.<br />

Schwyz<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

*78 300 25 01<br />

SXA –ı 14.5.<br />

–ı 31.5.<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />

Ueli Gantner<br />

Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Animal Farm – Tiergestalten in Art –ı 26.3.<br />

Brut und afrikanischer Kunst<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Mireille Gros –ı 19.6.<br />

Xenia Hauser –ı 28.8.<br />

Franz Gertsch –ı 28.8.<br />

Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Altes Schlachthaus Bernhard<br />

Luginbühl<br />

13.4.–11.12.<br />

Castasegna Pavillon Zollstation, Sala Viaggiatori Max. 5 Grussworte – Das<br />

17.4.–28.8.<br />

Postkartenbergell<br />

Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Annelies Štrba – Noonday –ı 25.6.<br />

Celerina/ Elevation 1049, St. Moritz, <strong>2022</strong>, Vietta da Staz Nancy Baker Cahill –ı 30.4.<br />

Schlarigna<br />

Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Le stanze della arte/Premio giovani –ı 27.3.<br />

artisti – Genesi creativa<br />

Treni fra arte, grafica e design –ı 24.4.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Ursula Palla – Nowhereland –ı 29.5.<br />

Markus Müller – Im Umbau –ı 3.7.<br />

Wolfgang Laib – Crossing Rivers –ı 31.7.<br />

Jean-Frédéric Schnyder —<br />

–ı 31.12.<br />

Apocalypso<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Anne Hausner – Naturstücke –ı 29.5.<br />

Galerie Obertor, Obere Gasse 54, *78 875 5187<br />

Michael Fridman, Roman Platz,<br />

–ı 9.4.<br />

Kathi Shtraus Valär<br />

Galerie Edition Z, Salisstrasse 12 Eliane Rutishauser 9.4.–24.4.<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Heidi Schöni –ı 9.4.<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Combremontle-Petit<br />

Davos<br />

Galerie Medamothi, rte de Combremont-le-Grand 8,<br />

*26 666 0005<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Memorial für Asylsuchende (Teil 2) –ı 8.5.<br />

Europa auf Kur – E. L. Kirchner, Th.<br />

Mann und der Mythos Davos<br />

–ı 30.10.<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Bergimpressionen –ı 19.4.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Theodora –ı 10.4.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Lass uns teilen – gifty gifty –ı 24.4.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Lisa Olshanskaya – sur le fil –ı 30.4.<br />

Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Daniel Infanger – Photographien,<br />

–ı 18.4.<br />

Filme<br />

Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

Facetten –ı 1.4.<br />

*52 724 5620<br />

Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Songs of Resilience –<br />

–ı 27.3.<br />

Maria Xagorari<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 À toute vitesse –ı 26.6.<br />

Kunsthalle Fri Art Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

La réforme de Pooky –ı 8.5.<br />

*26 323 23 51<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Nous et les autres –ı 8.5.<br />

Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Anne Morgenstern –ı 10.4.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Jo Baer –ı 19.6.<br />

Jackie Winsor –ı 19.6.<br />

Geraldo de Barros –ı 19.6.<br />

Verena Loewensberg –ı 19.6.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Où est le monstre ? Jean Fontaine –ı 22.5.<br />

Tasses ! –ı 31.7.<br />

Hubert Crevoisier –ı 7.8.<br />

Alexandre Joly –ı 7.8.<br />

Musée d’ethnographie, 65–67, blv Carl-Vogt Injustice environnementale –<br />

–ı 21.8.<br />

Alternatives autochtones<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Paul Paillet –ı 9.4.<br />

*22 310 4102<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois My sister’s hand in mine –<br />

–ı 29.4.<br />

Mai-Thu Perret<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Mindfocus –ı 17.4.<br />

Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 Important Nothings by Lignereux –ı 7.5.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Mothership – Caroline Tschumi –ı 8.5.<br />

Galerie Esther Woerdehoff, rue M.-Dellenbach /<br />

Albarrán Calebra –ı 21.5.<br />

rue Bergalonne 3<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Christian Kosmas Mayer –ı 7.5.<br />

Galerie Mighela Shama, 87A Rue des Eaux-Vives Uranus Skin – David Weishaar –ı 8.4.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Song of the Chimeras – Yuval Avital –ı 23.4.<br />

Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 James Turrell – Elemental –ı 7.5.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Erik Bulatov –ı 30.4.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Alexandre Joly – Double Rainbow –ı 6.5.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Farah Atassi –ı 2.4.<br />

Matt Bohli –ı 2.4.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Blumen in Vasen –ı 15.5.<br />

Goldau Galerie Meier, Sonneggstrasse 19a Samuele Gabai 26.3.–9.4.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

–ı 31.3.<br />

Peter Frey<br />

Schaufenster Intermezzo<br />

Marianne Döbeli<br />

1.4.–31.5.<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20 m 2 – Fenster ins Atelier von<br />

Mattania Bösiger<br />

–ı 15.5.<br />

Impression 2021/<strong>2022</strong> –ı 15.5.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Grégory Sugnaux –ı 5.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />

*71 891 44 04<br />

Christelle Boulé 1.4.–19.6.<br />

Flagge zeigen<br />

9.4.–30.10.<br />

Unternehmen Algerien –ı 30.10.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 tangente_N –ı 10.4.<br />

Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Brigitte Schneider, Melina Nestore –ı 1.5.<br />

Horgen Villa Seerose, Seegartenstr. 12, *44 218 6000 Kunstfrühling am See <strong>2022</strong> –ı 3.4.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55 Harold Studer und Freunde 6.3.–15.5.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Dieter Meiers Rinderfarm –<br />

–ı 10.4.<br />

Jeremias Heppeler, DAIF,<br />

Jessica Jurassica<br />

ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />

Kunst beflügelt – Werke aus der 26.3.–2.5.<br />

Sammlung<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 Sauter von Moos –ı 1.5.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Eva Stürmlin, Carola Bürgi –ı 3.4.<br />

Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28 Apocalypso now – Leila Peacock –ı 30.6.<br />

Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Gitta Masciadri-Kübler –ı 9.4.<br />

La Chaux-de- SIS123, 26 Rue Jaquet-Droz Doris Lasch – Le retard (suite et fin) 27.3.–15.5.<br />

Fonds<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Ruedi Bechtler,<br />

–ı 1.5.<br />

Franziska Baumgartner<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Alles fliesst – Erwin Rehmann –ı 19.6.<br />

Lausanne Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Résister, encore –ı 15.5.<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Envol – Le Prix de Lausanne, 50 ans –ı 29.5.<br />

de danse<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

La charge –ı 14.4.<br />

*21 601 4170<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Between The Lines –ı 26.3.<br />

Rebecca Brodskis 12.4.–4.6.<br />

Lausanne/ EPFL – Rolex Learning Center Claudia Comte – Tree – Line Curve –ı 24.4.<br />

Ecublens<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Fluidités –ı 24.4.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Breath of life –ı 17.4.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı 22.5.<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Gabriela Spector 10.4.–17.7.<br />

la rada, via della Morettina 2 Between the lines –ı 24.4.<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

*91 921 4632<br />

Vedo Rosso 26.3.–12.6.<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Antonio Ciseri<br />

–ı 1.5.<br />

Nach der Natur 27.3.–3.7.<br />

James Barnor: Accra/London –<br />

–ı 31.7.<br />

A Retrospective<br />

Personnages da Werefkin a Miró e –ı 16.7.<br />

da Warhol a Paladino<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Martin Disler –ı 26.6.<br />

Sonnenstube, Via Emilio Rava 13 Il Più Bell'Errore del Mondo –ı 30.3.<br />

Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *034 461 36 23 Dreiklang 26.3.–10.4.<br />

Luzern<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *041 370 44 44<br />

Kommunikationswege – Hans Ernis –ı 7.5.<br />

Wandteppiche für die PTT<br />

Alpensinfonie –ı 19.6.<br />

Sammlungspräsentation Hans<br />

–ı 31.12.<br />

Erni-Stiftung<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Polly Apfelbaum, Josef Herzog –ı 19.6.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Lugano — James Barnor, MASI<br />

© James Barnor/Autograph ABP<br />

Luzern — Reinhard Voigt, Hans Erni<br />

Museum<br />

Moutier — Romain Crelier, Musée<br />

jurassien des Arts<br />

PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host,<br />

Sälisstrasse 24<br />

Nathalie Djurberg, Hans Berg – 2.4.–19.6.<br />

Delights of an Undirected Mind<br />

Durch Raum und Zeit –ı 20.11.<br />

mal so – mal so 2.4.–30.4.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Monika Günther –ı 26.3.<br />

Ruth Rieder 2.4.–23.4.<br />

Fumetto, D&K, Rössligasse 12 Fumetto <strong>2022</strong> 2.4.–10.4.<br />

Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse, fumetto satelliten_patrick bonato –ı 10.4.<br />

*76 390 55 10<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Studio Mirko Baselgia –ı 29.4.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />

Passage – Sepideh<br />

–ı 30.4.<br />

Nourmohammad Manesh<br />

Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 Feeling Free 7.4.–28.5.<br />

Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65<br />

Contacto – Alfredo Mendoza<br />

–ı 30.4.<br />

Bullain, Havanna, Kuba<br />

Wonders of Colour –ı 2.4.<br />

Redaktion Luzern, Himmelrichstrasse 4 Zeichnungen Sisiphosisis –<br />

–ı 17.4.<br />

Gabriela Gyr<br />

Männedorf Viewing Room Männedorf, Alte Landstrasse 331,<br />

Andrea Nyffeler 7.4.–29.5.<br />

*79 480 48 48<br />

Martigny Fondation Louis Moret, 33, chemin des Barrières,<br />

Corona Call –ı 18.4.<br />

*27 722 2347<br />

Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir<br />

GPS – Mélissa Rouvinet, A bord!<br />

–ı 3.4.<br />

Au bord.<br />

Paysages oubliés – regards sur<br />

la plaine<br />

–ı 22.5.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377<br />

1365<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

In Verkörperung – Kathrin<br />

–ı 1.5.<br />

Affentranger, Pat Treyer<br />

Mystères et frissons 27.3.–15.5.<br />

Muri Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Grand Tour Caspar Wolf –ı 7.8.<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Parallels<br />

–ı 3.4.<br />

Parallels Part 1 – Astral Border –ı 24.4.<br />

Mathis Gasser – mountaincutters –ı 24.4.<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 15.5.<br />

Karikaturen<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Henry Brandt – cinéaste et<br />

–ı 29.5.<br />

photographe<br />

Permanent – Les automates<br />

–ı 31.12.<br />

Jaquet-Droz<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Pfäffikon — Eva Wipf, Museum &<br />

Forum Eva Wipf<br />

Rapperswil-Jona — Hans Schweizer,<br />

Kunst(Zeug)Haus<br />

Scuol — Uriel Orlow, Fundaziun Nairs<br />

© ProLitteris<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

Flavio Paolucci<br />

–ı 3.4.<br />

*32 724 5700<br />

Lluis LLEO 9.4.–21.5.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Jean-Christophe Norman –ı 2.4.<br />

Neuhausen am Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09<br />

Rochus Lussi, Albert Merz,<br />

3.4.–1.5.<br />

Rheinfall<br />

Irene Näf<br />

Nidau Étage 19, Schulgasse 19 LAP – Lea Krebs, Annina Schmid,<br />

–ı 27.3.<br />

Mirja Thomer<br />

Galerie mnart, Beundenring 43, *76 401 63 15 Marcel Neuenschwander –ı 27.3.<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Martin Ziegelmüller –<br />

–ı 15.5.<br />

Überholungen<br />

Thomas Kneubühler – Im Dunkeln –ı 15.5.<br />

Schatzkammer Sammlung #2 & #3 –ı 15.5.<br />

IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Contact Sheets by Magnum Photos –ı 22.5.<br />

Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15<br />

Roland Weibel,<br />

–ı 10.4.<br />

Norbert Eggenschwiler<br />

Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 10 | Filogramme –<br />

Marianne Büttiker<br />

–ı 7.5.<br />

Pfäffikon ZH<br />

Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />

Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Horizonte 1 – Begegnungen mit<br />

Eva Wipf<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />

Waldstücke<br />

Porrentruy<br />

Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Sophie Yerly, Nico Müller –<br />

Solitaires<br />

26.3.–10.4.<br />

–ı 18.4.<br />

–ı 10.4.<br />

Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Veronica Branca-Masa –<br />

–ı 10.4.<br />

Frammento infinito<br />

Prilly Bureaucracy Studies, Avenue du Chablais 18 Francis Ruyter –ı 10.4.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

*71 463 1811<br />

Acht Räume<br />

–ı 2.4.<br />

Leonardo Bürgi – Exo Terra –ı 1.5.<br />

Hans Schweizer – Hier und<br />

–ı 1.5.<br />

Anderswo<br />

Alltagsspuren – Judith Mundwiler 4.4.–10.6.<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Barbara Dombrowski –ı 24.4.<br />

art faces –ı 29.5.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 New works by Verena Vanoli –ı 16.4.<br />

Saanenmöser Elevation 1049, Gstaad <strong>2022</strong>, Promenandenweg Alicja Kwade –ı 31.5.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! 8.4.–25.4.<br />

Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel<br />

[FATecke] #11 – Frauen Zählen –ı 17.4.<br />

2. & 3. Etage<br />

Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 Vom Ursprung 1.4.–30.4.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Sigriswil — Franz Gertsch, Paradiesli<br />

Solothurn — Félix Vallotton,<br />

Kunstmuseum<br />

St. Gallen — Irena Haiduk, Kunst<br />

Halle. Foto: Anna Shteynshleyger<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Rachel Lumsden, Alexandra<br />

Häberli, Nadja Solari<br />

Schattdorf Contact Contemporary, Spielmatthof 2 Now and Forever – 10 Minutes into 26.3.–17.4.<br />

Eternity<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Uriel Orlow – Up Up Up –ı 17.4.<br />

Sierre Espace 100 titres, 5 Rue Notre Dame des Marais Strommorts – Drône, musique<br />

–ı 27.3.<br />

éternelle<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Druckgrafik 3.4.–29.5.<br />

Sion Lemme, Les Arsenaux, Rue de Lausanne 45 Ilona Ruegg – Liminal –ı 9.4.<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Raphael Ritz Aujourd’hui – Heute –ı 5.6.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 624 40 00<br />

Tiefenschärfe<br />

Hommage an Otto Lehmann<br />

(1943–2021)<br />

–ı 1.5.<br />

–ı 24.4.<br />

–ı 1.5.<br />

Baseltorkiosk, 5A Baselstrasse, Unterführung Videoausstellungsprojekt Transit –ı 26.3.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Fraenzi Neuhaus –ı 9.4.<br />

–ı 9.4.<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

*79 682 03 28<br />

Jürg Straumann – ob es passt oder<br />

nicht<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Roundabout – Michael Göbel –ı 10.4.<br />

Rückblicke 02–22 mit Martin<br />

–ı 10.4.<br />

Kasper<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Myung-Joo Kim –ı 9.4.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Hansjörg Sahli –ı 10.4.<br />

St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 Juliette Rosset –ı 3.4.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Yugoexport – All Classifications<br />

–ı 1.5.<br />

Will Lose Their Grip<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Blicke aus der Zeit –ı 24.4.<br />

Birgit Werres –ı 7.8.<br />

Andreas Slominski –ı 28.8.<br />

Manon de Boer 26.3.–9.10.<br />

Perfect Love 9.4.–14.5.<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Krüsi am Zug – Hans Krüsi –ı 10.7.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7 Birgit Werres –ı 7.8.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8, *76 458 11 52 Michèle Mettler –ı 3.4.<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Karin Karinna Bühler &<br />

–ı 29.3.<br />

Tamara Janes<br />

Raoul Doré & Stefan Inauen 31.3.–26.4.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

Das Feuer des Engadiner Winters – –ı 31.3.<br />

*81 830 0070<br />

Renzo Papini<br />

Ernestina Abbühl –ı 31.3.<br />

Patrick Nyfeler –ı 31.3.<br />

Erzählende Kunst – Giada Bianchi –ı 31.3.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Dokoupil – Leopards –ı 9.4.<br />

Helmut Newton – Muses –ı 9.4.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 7514<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

David Salle – Early Work –ı 9.4.<br />

Thomas J Price – The Space<br />

–ı 4.5.<br />

Between<br />

Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt<br />

Nidwalden – Objekte erzählen die<br />

Geschichten eines Kantons<br />

Hemauer/Keller – Über den<br />

menschgemachten Himmel<br />

2.4.–29.1.<br />

1.4.–29.1.<br />

Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />

Von Blättler Dädi bis Hans von<br />

–ı 30.10.<br />

Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11<br />

Nadja Iseli, Gabriela<br />

–ı 10.4.<br />

Schoenenberger<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Malerei – privat/unprivat 2.4.–7.5.<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Sarah Lehnerer 26.3.–22.5.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Andreas Dobler – Ojo Vagabundo 26.3.–8.5.<br />

Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Appenzell in Afghanistan –<br />

–ı 30.4.<br />

Herbert Maeder<br />

Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Malerei, Objekte und Fotografie 9.4.–26.4.<br />

Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Skulpturenpark Steinmaur –ı 1.5.<br />

Sünikon<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Ester Vonplon –ı 19.6.<br />

Die Badi –ı 2.10.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Feliza Bursztyn – Welding Madness –ı 26.6.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Zwischenstellung – Freund:innen –ı 24.4.<br />

zu Gast<br />

Permakultur – Judith Stokvis,<br />

–ı 8.5.<br />

Kurt Forster<br />

Steinbrüche – Christian Hörler –ı 8.5.<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox105 – Fumetto-Satellit,<br />

1.4.–2.5.<br />

*44 720 78 56<br />

Ilja Senn<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 René Myrha – Un univers singulier –ı 1.5.<br />

Christian Helmle – Stralau –ı 1.5.<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Uli Colombi –ı 26.3.<br />

Christoph Flück 3.4.–23.4.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Guadalupe Ruiz –ı 28.4.<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

Marianna Müller –ı 10.4.<br />

Untere Gasse 2, *33 826 64 64<br />

Uster akku künstleratelier uster, Zeughausareal Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />

–ı 9.6.<br />

des Akku-Atelierstipendiums<br />

2021/<strong>2022</strong><br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Art cruel 8.4.–31.7.<br />

Kokoschka – Grand voyageur 8.4.–31.7.<br />

Pietro Sarto – Chemins détournés 8.4.–31.7.<br />

L’Appartement – Espace Images Vevey, Place de la Gare 3,<br />

*21 922 4854<br />

Flurina Rothenberger &<br />

Collaborations<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Nomadic Suite – Vom Maghreb<br />

bis Gobi<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

–ı 7.8.<br />

–ı 1.5.<br />

–ı 7.5.<br />

Neue Kollektion<br />

–ı 18.4.<br />

Harald F. Müller –ı 26.6.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Edlyn Brucker, Viviana González<br />

–ı 3.4.<br />

Méndez<br />

Vorbild 7.4.–10.4.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Pulpokosmos – M. S. Bastian und 10.4.–10.7.<br />

Isabelle L.<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Orlando –ı 15.5.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Sursee — Jeremias Bucher, Museum<br />

Sankturbanhof<br />

Zofingen — Dominik Stauch,<br />

Kunsthaus<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *058 466 77 40<br />

Manon – Einst war sie «La dame au –ı 29.5.<br />

crâne rasé»<br />

Bilderbücher – illustriert &<br />

–ı 23.10.<br />

inszeniert<br />

Walter Swennen<br />

–ı 24.4.<br />

Gerry Schum 26.3.–11.9.<br />

Nord – Süd<br />

–ı 11.9.<br />

Italia –ı 11.9.<br />

Di passaggio –ı 12.2.<br />

Cranach – Die Anfänge in Wien –ı 12.6.<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Maureen Kägi –ı 2.5.<br />

Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, Aykan Safoƒülu –ı 1.5.<br />

*52 268 6868<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Johanna Müller – mutable life –ı 13.5.<br />

Temporäre Kapelle, Dorfkirche Veltheim,<br />

Felsenhofstrasse 8<br />

Transformation #9 6.4.–5.5.<br />

Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22, Exposition Georges Gara –ı 9.4.<br />

*24 425 6011<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains Place Pestalozzi –ı 17.4.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Konkret –ı 10.4.<br />

Zollikon C&C Contemporary, Zollikerstrasse 86, *79 480 48 48 Andrea Nyffeler 7.4.–29.5.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Alles und Nichts –ı 18.4.<br />

Shedhalle Zug, Hofstrasse 15<br />

Now and Forever – 10 Minutes into 26.3.–17.4.<br />

Eternity<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Lorenz Spring –ı 26.3.<br />

Romuald Etter 9.4.–15.5.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />

Female Layers – Miranda Fierz,<br />

Michaela Schmid<br />

–ı 7.5.<br />

–ı 26.3.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />

*81 850 1390<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41,<br />

*81 868 80 81<br />

Julian Charrière, Katie Paterson –<br />

Vertigo<br />

Gianluca Di Pasquale<br />

–ı 16.4.<br />

Alex Katz, Stephan Balkenhol –ı 16.4.<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Monika Baum, Kirstin Eichenberg –ı 16.4.<br />

Zürich Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

Blue Links – Cyanotypes –<br />

30.3.–26.6.<br />

*44 632 4046<br />

Daniela Keiser<br />

Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6<br />

Ins Licht gezeichnet – Scheibenrisse<br />

–ı 2.7.<br />

von Amman bis Füssli<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Gold –ı 10.4.<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Trajal Harrell –ı 3.4.<br />

Igshaan Adams –ı 22.5.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Alexandra Bachzetsis –<br />

2020:Obscene<br />

–ı 1.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Zürich — Barbara Diethelm,<br />

Helmhaus. Foto: Zoe Tempest<br />

Zürich — Claudia Comte, Haus<br />

Konstruktiv. Foto: Stefan Altenburger<br />

Yoko Ono – This room moves at the –ı 29.5.<br />

same speed as the clouds<br />

Take Care – Kunst und Medizin 8.4.–17.7.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Farben im Licht – Glasmalerei vom –ı 3.4.<br />

13. bis 21. Jahrhundert<br />

Weg aus der Schweiz –ı 24.4.<br />

wunderbar widersprüchlich –ı 24.4.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Aus den Fugen – Momente<br />

–ı 1.5.<br />

der Störung<br />

Evan Ifekoya – Resonant<br />

–ı 1.5.<br />

Frequencies<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Neverending Stories –<br />

–ı 7.8.<br />

Mario Cassisa, Lea Oetken<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60<br />

Formafantasma – Cambio: Baum,<br />

–ı 8.5.<br />

Holz, Mensch<br />

Die Schweiz im Weltformat –ı 15.5.<br />

Planet Digital –ı 6.6.<br />

–ı 3.4.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Plant Fever – vers un design<br />

phyto-centré<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Geometrische Opulenz –ı 8.5.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15<br />

Kunst im Blick – Fotografien von<br />

–ı 24.4.<br />

Eberhard Fischer aus Westafrika<br />

und Indien<br />

Im Namen des Bildes –ı 22.5.<br />

The Future is Blinking – –ı 3.7.<br />

Frühe Studiofotografie aus Westund<br />

Zentralafrika<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Ulysses von 100 Seiten –ı 1.5.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Erica Leuba, Albert Rüegg,<br />

–ı 7.5.<br />

Rämistrasse 30<br />

Melanie Rüegg-Leuthold<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Lorenz Löffler verbunden –ı 22.5.<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 oræ – Experiences on the border 1.4.–22.5.<br />

Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 Expensive Energy, Priceless Time –ı 5.7.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Nigel Hall – Through Clouds –ı 14.5.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 James Bishop, Sol LeWitt,<br />

–ı 22.4.<br />

Fred Sandback, Richard Tuttle<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Ana Roldán – Air –ı 2.4.<br />

Abraham David Christian 9.4.–21.5.<br />

ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 PPP III – Paper, Porcelain, Passion –ı 26.3.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Spring <strong>2022</strong> 30.3.–28.5.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Martina Morger – Distant Lover –ı 20.5.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18<br />

They keep on calling – Douglas<br />

–ı 2.4.<br />

Mandry<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Jung Lee –ı 4.6.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Notes on Abstraction –ı 28.5.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

Beds –ı 9.4.<br />

*44 440 40 18<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33<br />

Johnny Izatt-Lowry – Around Dusk, –ı 26.3.<br />

Or Thereabouts<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Persiens starke Frauen –<br />

–ı 28.3.<br />

Babak Dehchamani<br />

Essence 30.3.–11.4.<br />

Reflexionen 12.4.–18.4.<br />

Mona Arnold und Ladina Durisch 19.4.–2.5.<br />

–ı 9.4.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

J.-M. Appriou, A. Feldman,<br />

L. Gagliardi, K. Lemsalu, C. Maier,<br />

S. Mitsola, T. Pils<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse 6 Chase Hall –ı 9.4.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Rochelle Feinstein – You Again –ı 26.3.<br />

Philippe Decrauzat 9.4.–21.5.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

Fernando Botero –ı 25.6.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a Silence or another sound –<br />

Astrid Klein<br />

–ı 15.4.<br />

–ı 4.6.<br />

Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35,<br />

*44 422 5050<br />

Felipe Góes – Zirkadianer<br />

Rhythmus<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29<br />

Group Exhibition – Winter Group<br />

–ı 14.4.<br />

Show<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Some like it pop –ı 7.5.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Jürg Stäuble – Affinitäten 1.4.–21.5.<br />

Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Monika E. Kazi – Room with a view –ı 2.4.<br />

Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Jean Pfaff –ı 30.4.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs und Partner –ı 15.7.<br />

Galerie «Art & Business», Trittligasse 4 Das Tier wie ich es sehe –ı 26.3.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Life, without Buildings –ı 20.5.<br />

Hauser & Wirth, Bahnhofstrasse 1 John Chamberlain 31.3.–28.5.<br />

Hauser & Wirth, Limmatstr. 270 François Morellet – Neons –ı 21.5.<br />

Seventy Years of The Second Sex –ı 21.5.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, Judy Ledgerwood –ı 2.4.<br />

*43 810 0426<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52 Anna Altmeier –ı 30.4.<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21 Soojin Kang –ı 30.4.<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

My Light – Ein Lichtraum des<br />

–ı 3.4.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Gazed and Confused – Chapter 2 –ı 7.5.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 André Butzer – Konzentrationspole –ı 31.3.<br />

Ralph Bürgin, Sofía Durrieu,<br />

8.4.–27.5.<br />

Roman Gysin<br />

Loop, 118 Weststrasse Frozen Unfrozen – Katja Jug –ı 27.5.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Juli Juli! Fülle der Möglichkeiten 1.4.–28.5.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Wire, Line & String –ı 26.3.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Matthias Gubler, Andrea Suter –ı 1.4.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Sehn Saat Zieh Ohne N –<br />

Christian Eisenberger<br />

–ı 7.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Belgien *0032<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Tobias Kaspar –ı 2.4.<br />

Maja Bajevic 8.4.–21.5.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Stand for Democracy – Myanmar –ı 17.4.<br />

Thomas Kern – je te regards et<br />

–ı 24.4.<br />

tu dis<br />

Noah Di Bettschen – Einsichten –ı 24.4.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Jan Czerwinski –ı 26.3.<br />

Sihlhalle, Sihlhallenstrasse 7 Lulu & Whiskey – protean vessel –ı 27.3.<br />

so-da, Hotel Limmathof, Limmatquai 142<br />

Genevieve Leong – Evaporation<br />

–ı 27.3.<br />

Studies<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />

Maya Rochat – Language of color –ı 20.4.<br />

Passage<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Rosmarie Baumann-Ott /<br />

–ı 30.3.<br />

Ursula Baur<br />

Esther Rusterholz 19.4.–1.5.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09<br />

Shelter – Rudolf Leitner-<br />

–ı 2.4.<br />

Gründberg<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

The Mouth is for Speaking –ı 28.5.<br />

Limmatstrasse 268<br />

Windhager von Kaenel, Aemtlerstrasse 74 Linda Voorwinde – Crack in the Dam –ı 8.5.<br />

Antwerpen Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Anthea Hamilton – Mash Up –ı 15.5.<br />

LLS Paleis, 140 Paleisstraat Ingeborg Lüscher –ı 24.4.<br />

Lichtekooi Artspace, 11 Florastraat Ingeborg Lüscher –ı 24.4.<br />

Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Lucy McKenzie –ı 26.3.<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Huguette Caland – Tête-à-Tête –ı 12.6.<br />

Kasper Bosmans – Husbandry –ı 12.6.<br />

Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 Dayiyi II proposé par Makrout Unité –ı 30.4.<br />

Eupen<br />

–ı 29.5.<br />

Gent<br />

Hornu<br />

Dänemark *0045<br />

IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg<br />

12B, *87 560 110<br />

S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />

Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />

Louise<br />

Reinhard Doubrawa – Die ganze<br />

Weltsammlung Teil 1<br />

The Little Catalogue of the<br />

–ı 24.4.<br />

S.M.A.K. Collection – The<br />

Exhibition<br />

Pop Art – From Warhol to<br />

–ı 8.5.<br />

Panamarenko<br />

Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />

Aline Bouvy – Cruising Bye –ı 18.9.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Sonia Delaunay –ı 12.6.<br />

Deutschland *0049<br />

Albstadt Kunstmuseum der Stadt Albstadt, Kirchengraben 11 Familienband – Otto Dix:<br />

–ı 11.9.<br />

Generationen<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Maximilian Rödel –ı 10.4.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Singarum J. Moodley, Neo<br />

–ı 30.4.<br />

I. Matloga – Ersehnte Nähe<br />

Bad<br />

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Martin Voigt – Hyperborea –ı 12.6.<br />

Frankenhausen<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

Margaret und Christine Wertheim –ı 26.6.<br />

*7221 398 9831<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Cosmos Ottinger –ı 15.5.<br />

Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />

Jürgen Brodwolf – Paraphrasen –ı 19.6.<br />

*921 764 5312<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı 29.8.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />

*2202 142 334<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333<br />

Inge Schmidt – an der Wand und vor<br />

und neben<br />

Katharina Hinsberg – Linien<br />

im Raum<br />

Alexander Camaro zum<br />

120. Geburtstag<br />

Fred Koch – Naturfotografie der<br />

1920/30er-Jahre<br />

27.3.–25.7.<br />

–ı 7.8.<br />

–ı 8.4.<br />

–ı 24.4.<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Paul Gauguin – Why are you angry? 26.3.–10.7.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Alicja Kwade –ı 4.4.<br />

Ruth Hildegard Geyer-Raack –ı 18.4.<br />

Modebilder – Kunstkleider –ı 30.5.<br />

Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Hand Große Kunst –<br />

–ı 6.1.<br />

Medaillenkunst in Deutschland<br />

2007 bis heute<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Karl Marx und der Kapitalismus –ı 21.8.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anna Dorothea Therbusch –ı 10.4.<br />

Fantastische Tierwesen in der<br />

–ı 6.6.<br />

Graphik des 15.–17. Jh.<br />

David Hockney – Landschaften 9.4.–10.7.<br />

im Dialog<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Beirut and the Golden Sixties –<br />

–ı 12.6.<br />

A Manifesto of Fragility<br />

Dayanita Singh – Dancing with my<br />

–ı 7.8.<br />

Camera<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Church for Sale –ı 11.6.<br />

Nation, Narration, Narcosis –ı 3.7.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Konstantin Grcic –ı 8.5.<br />

Humboldt Forum, Schloßplatz Nimm Platz! –ı 27.3.<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14 Frédéric Brenner – Zerheilt –ı 24.4.<br />

Wir träumten von nichts als<br />

Aufklärung<br />

14.4.–11.9.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />

*30 8 3215 9120<br />

Alexandra Bircken – Fair Game<br />

–ı 15.5.<br />

Landscapes of Belonging –ı 3.7.<br />

Michaela Melián – Red Threads 27.3.–24.7.<br />

Kunstgewerbemuseum, Tiergartenstraße 6 Design Lab #11 – LithoMania –ı 3.4.<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />

Fantastische Tierwesen<br />

–ı 5.6.<br />

in der Graphik des 15. bis<br />

18. Jahrhunderts<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Rabih Mroué – Under the Carpet –ı 1.5.<br />

Peter Friedl – Report 1964–<strong>2022</strong> –ı 1.5.<br />

Mies van der Rohe Haus, Oberseestr. 60, *30 9700 0618 Gregor Hildebrandt –ı 27.3.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton – Legacy –ı 22.5.<br />

Bild und Raum – Candida Höfer im –ı 28.8.<br />

Dialog mit der Sammlung<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Gerhard Richter – Künstlerbücher –ı 29.5.<br />

Pergamonmuseum, Bodestr. 1–3 Samarra Revisited –ı 29.5.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße Harald Hauswald – Voll das Leben! –ı 21.4.<br />

22–24, *30 284 4416 0<br />

Reloaded<br />

Songs of the Sky – Photography & –ı 21.4.<br />

the Cloud<br />

Adji Dieye – Culture Lost and<br />

Learned by Heart<br />

–ı 21.4.<br />

Flughafen Berlin Tempelhof, Hangar 2/Einfahrt<br />

Columbiadamm 10<br />

Bernar Venet – 1961–2021:<br />

60 Jahre Performance, Bilder und<br />

Skulpturen<br />

–ı 30.5.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Christoph Hänsli –ı 9.4.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 133


Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26,<br />

Susa Templin –ı 23.4.<br />

*30 889 225 890<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Form Constriction 9.4.–14.5.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Andreas Silbermann –<br />

Tour imaginaire<br />

–ı 16.4.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Oranienstr. 25<br />

Twister<br />

Lucien Kroll in Hellersdorf –<br />

Eine Bausstelle<br />

–ı 30.4.<br />

26.3.–28.5.<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Hyun-Sook Song –ı 26.3.<br />

Robert Irwin –ı 26.3.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Von den Vorfahren geleckt –ı 15.5.<br />

Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />

Museum unter Tage, 29C Nevelstraße Ingeborg Lüscher –ı 18.4.<br />

Bonn Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Maria Lassnig – Wach bleiben –ı 8.5.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

Tin Can 14.4.–10.6.<br />

*228 5387 6612<br />

Braunschweig<br />

–ı 27.3.<br />

Museum für Photographie Braunschweig, Helmstedter<br />

Strasse 1<br />

Transitions – Protestkulturen und<br />

digitale Welten im Wandel<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Alexandra Leykauf, Dominik Styk –ı 15.5.<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Horst Antes – Radierungen –ı 19.6.<br />

Richard Mosse 26.3.–31.7.<br />

Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69<br />

Jimmy Robert – La musique dans<br />

–ı 18.4.<br />

la chambre<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Ulla von Brandenburg –ı 10.4.<br />

Junges Blut – Touch me –ı 17.4.<br />

Skulpturale Poesie 26.3.–14.8.<br />

So wie wir sind 3.0 –ı 21.8.<br />

Burgrieden-Rot Museum Villa Rot, Schlossweg 2<br />

Der Teppich in der zeitgenössichen<br />

Kunst – Faig Ahmed, Ramazan Can,<br />

Zuzanna Czebatul u.a.<br />

–ı 22.5.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV), Leonie-Reygers-<br />

Terrasse, *231 496 6420<br />

Durchstarten – Take off<br />

–ı 11.9.<br />

Reiner Seliger 3.4.–9.10.<br />

House of Mirrors – Künstliche<br />

9.4.–31.7.<br />

Intelligenz als Phantasma<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 gute aussichten 26.3.–1.5.<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />

–ı 13.11.<br />

Terrasse<br />

Zähneputzen<br />

Museum für Kunst u. Kulturgeschichte Dortmund,<br />

Ruth Baumgarte – Lebenskunst –ı 6.6.<br />

Hansastr. 3<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Gerhard Richter – Portraits, Glas,<br />

–ı 1.5.<br />

Abstraktionen<br />

At the Threshold – An der Schwelle –ı 26.6.<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss/ Blickwechsel –ı 2.5.<br />

Taschenberg 2<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Tony Cragg –ı 18.4.<br />

Janet Cardiff, George Bures Miller 27.3.–14.8.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Omoshirogara –ı 4.9.<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 Jeremy Shaw – Quantification<br />

–ı 10.4.<br />

Trilogy<br />

Christoph Schlingensief – Message –ı 10.4.<br />

in a Bottle<br />

Screening – Mark Leckey –ı 10.4.<br />

JSC on view – Mythologists –ı 10.4.<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

*211 8381204<br />

Gerhard Richter – Birkenau-<br />

Zyklus, Zeichnungen,<br />

Übermalte Fotos<br />

–ı 24.4.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,<br />

*211 520 99 596<br />

Düsseldorf Kunstarchiv Kaiserswerth, Suitbertus-Stiftsplatz 1,<br />

Eingang Stiftsgasse 2<br />

Dialoge im Wandel – Fotografie aus 9.4.–25.9.<br />

The Walther Collection<br />

Der Bogen im Auge –ı 12.6.<br />

Kulturlandschaft Niederrhein –<br />

Düsseldorf Rheinhafen<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Happiness is a State of Mind 26.3.–22.5.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Lygia Pape – The Skin of All –ı 17.7.<br />

*211 8381204<br />

C. G. Boerner Düsseldorf, Grabenstrasse 5, *211 13 18 05 Pia Fries – Herkules Farnese –ı 8.4.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Josef Albers – Colors of Play –ı 14.5.<br />

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />

Closer –ı 24.4.<br />

Grabbeplatz 4<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Adjustable Monuments –ı 26.6.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Neïl Beloufa –ı 15.5.<br />

Lu Yang –ı 19.6.<br />

Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Home! Identitäten –ı 3.4.<br />

Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Renoir, Monet, Gauguin – Bilder<br />

–ı 15.5.<br />

einer fließenden Welt<br />

Neue Welten – Die Entdeckung<br />

–ı 30.12.<br />

der Sammlung<br />

Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Freezing Point –ı 18.4.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />

27.3.–27.11.<br />

dem Land<br />

Fotografie Forum, Braubachstrasse 30–32, *69 291 726 Ferhat Bouda – Photographs<br />

–ı 15.5.<br />

and Diaries<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Craft is Cactus –ı 27.3.<br />

Meet asian art –ı 18.9.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

Cyprien Gaillard – Frankfurter<br />

–ı 29.5.<br />

*69 2123 0447<br />

Schacht<br />

Museum MMK – Marcel Duchamp –ı 18.9.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Carlos Bunga –ı 22.5.<br />

Walk! –ı 22.5.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Andreas Mühe – Stories of Conflict –ı 19.6.<br />

Renoir Rococo Revival –ı 19.6.<br />

Into the New – Menschsein:<br />

6.4.–17.7.<br />

Von Pollock bis Bourgeois<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 10. Lichter Art Award –ı 17.4.<br />

Freiburg/B<br />

–ı 27.3.<br />

Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Infrastrukturen – Cäcilia Brown &<br />

Marc Lee<br />

–ı 29.5.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />

*641 250 9444<br />

Marcel Walldorf<br />

Lucia Dellefant<br />

–ı 23.4.<br />

30.3.–11.6.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-<br />

Bach-Platz 5<br />

Willy Schulz<br />

9.4.–12.6.<br />

Anna Franziska Schwarzbach 9.4.–28.8.<br />

Franz Marc 9.4.–28.8.<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Minimal Art – Körper im Raum –ı 24.4.<br />

Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Tom Sachs –ı 10.4.<br />

Gute Aussichten 2020/2021 –ı 1.5.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Klasse Gesellschaft<br />

–ı 27.3.<br />

Futura –ı 10.4.<br />

Meistens grundiere ich mit<br />

–ı 18.4.<br />

Kreide ... – Emil Nolde<br />

Von Mischwesen –ı 31.7.<br />

Ernst Wilhelm Nay –ı 7.8.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 135


Kaiserslautern — Jochen Dewerth,<br />

Museum Pfalzgalerie<br />

Völklingen — Heavy Baile, Völklinger<br />

Hütte. Foto: Waxploitation Records<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15, *40 335 803 Lo(l) – Embodied Language –ı 1.5.<br />

Von Menzel bis Monet –ı 27.3.<br />

Klasse Gesellschaft –ı 24.4.<br />

Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />

*49017670732160<br />

durée<br />

–ı 27.3.<br />

Max Czycholl – Trip Nr.5 9.4.–24.4.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Ludwig Schönherr – Bilderinflation –ı 8.5.<br />

Andrzej Steinbach – Modelle und<br />

–ı 12.6.<br />

Verfahren<br />

Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, *40 428 13 30 Konflikte –ı 8.5.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Hildegard Heise –ı 24.4.<br />

Drift – Moments of Connection –ı 8.5.<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

Tomi Ungerer – It’s all about<br />

–ı 24.4.<br />

*40 3250 6762<br />

freedom<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Jongsuk Yoon – Gang –ı 22.5.<br />

Malte Taffner – A Fragment of Eden –ı 22.5.<br />

Helen Cammock – behind the eye is –ı 22.5.<br />

the promise of rain<br />

Vittorio Santoro – Rhinocéros/<br />

–ı 22.5.<br />

Bérenger<br />

Famed – Until the End of the Circle –ı 22.5.<br />

Mathieu Kleyebe Abonnenc –ı 22.5.<br />

Vittorio Santoro – Rhinocéros/<br />

–ı 22.5.<br />

Béranger<br />

Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5,<br />

Im Freien – von Monet bis Corinth –ı 26.6.<br />

*511 980 7686<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Isabel Nuño de Buen –ı 27.3.<br />

Markus Vater – Mary Sees The Sun –ı 27.3.<br />

Art Germania Miami Beach –ı 29.4.<br />

Elementarteile –ı 31.12.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Kameelah Janan Rasheed –ı 10.4.<br />

Hattingen Kunstverein Bochum, An der Kemnade 10, *234 862 012 Sequence #2 – Vom Fliegen –ı 26.3.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Nicola Schrudde –ı 24.4.<br />

–ı 13.3.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

Kaiserslautern<br />

mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Winterlicht – plants and plastics –<br />

Nils Völker<br />

Vom Zauber der Handbewegung<br />

–ı 8.5.<br />

Hans Hofmann – Chimbote 9.4.–18.9.<br />

Graffiti 9.4.–18.9.<br />

Karlsruhe Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Sigmar Polke – Dualismen –ı 12.6.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 BioMedien –ı 28.8.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Ulrike Grossarth –ı 18.4.<br />

Kassel Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Necla Rüzgar – My Name Was<br />

–ı 24.4.<br />

Written On Every Page<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Annette Kelm – Die Bücher 2.4.–4.9.<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Tierschicksale – Franz Marc,<br />

–ı 17.7.<br />

Paul Klee, Gustave Flaubert<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 The Fall Of Apple – Yin Ming-Ming –ı 30.4.<br />

–ı 10.7.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Photographische Konzepte und<br />

Kostbarkeiten<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 In die Weite –ı 15.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Isamu Noguchi 26.3.–31.7.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

Unter die Haut<br />

Abenteuer Appiani – Die<br />

Entdeckung eines Zeichners<br />

–ı 24.4.<br />

–ı 5.6.<br />

Anke Schmidt, Schönhauser Str. 8 Hanspeter Hofmann –ı 14.5.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Meuser –ı 26.3.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Ulrich Pester –ı 16.4.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Wachsen – Blühen – Welken –ı 17.4.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Mixed Feelings – Sammlung<br />

–ı 18.9.<br />

Hildebrand<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Vom Haben und Teilen – Wem<br />

gehört die Sammlung?<br />

–ı 25.12.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Katharinenstr. 10<br />

Chiharu Shiota – Internal Line<br />

Harry Hachmeister – Von Disko<br />

zu Disko<br />

–ı 27.3.<br />

–ı 8.5.<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Anne Arndt – Die DDR hat’s nie<br />

–ı 24.4.<br />

gegeben<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Von hier von da von dort –ı 18.4.<br />

Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Schätze –ı 1.5.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Walid Raad – We Lived So Well<br />

–ı 15.5.<br />

Together<br />

Marburg Universitätskirche Marburg, 3 Reitgasse huber.huber – Imagine: über<br />

–ı 13.4.<br />

80 000 000 Menschen sind auf der<br />

Flucht<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Josef Madlener, Max Unold,<br />

–ı 18.4.<br />

Max Pöppel<br />

Gabbi Cattani – Chaoskampf<br />

–ı 15.5.<br />

Tutorials<br />

Josef Madlener –ı 15.5.<br />

Elmar Haardt – Land of Dreams –ı 5.6.<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Jacobus Vrel – Eine Spurensuche –ı 18.6.<br />

Die neue Kraft der Farben –<br />

29.3.–24.7.<br />

Raffaelino Del Garbos<br />

Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Archiv Galerie 2021/<strong>2022</strong> –ı 1.5.<br />

Fujiko Nakaya 8.4.–31.7.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Stille Rebellen –ı 7.8.<br />

Lothringer_13_Halle, Lothringer Str. 13<br />

Förderpreise der<br />

–ı 15.5.<br />

Landeshauptstadt München <strong>2022</strong><br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Site Visit –ı 3.4.<br />

German Pop –ı 18.4.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Shirin Neshat – Living in one land, –ı 24.4.<br />

dreaming in another<br />

Neue Nachbar*Innen – Einblicke<br />

ins Archiv<br />

–ı 5.6.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 137


Murnau am<br />

Staffelsee<br />

Murrhardt<br />

Staatl. Graphische Sammlung, Katharina-von-Borab-Str. 10 Venedig – La Serenissima –ı 8.5.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/ Gruppendynamik – Kollektive der –ı 24.4.<br />

Königsplatz<br />

Moderne<br />

Dip in the Past –ı 15.5.<br />

Mouse on Mars 9.4.–18.9.<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Misha Kahn –ı 19.6.<br />

BNKR, Ungererstraße 158 The Architecture of Transformation –ı 29.5.<br />

Galerie Biedermann, Barerstr. 44<br />

Thomas Kratz – Arbeiten auf<br />

Papier<br />

–ı 13.5.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

Mana<br />

Die ersten Jahre der<br />

Professionalität #41<br />

–ı 3.4.<br />

12.4.–8.5.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Lienhard von Monkiewitsch –ı 9.4.<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4<br />

Yalda Afsah – Every word was once –ı 3.4.<br />

an animal<br />

LDBV-Galerie, Alexandrastraße 4 Wir sind an Bord –ı 27.5.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Monika Huber – Fragments of Time 31.3.–30.4.<br />

Pulpo Gallery, Obermarkt 51, *171 1778796 Felicidad Moreno – Streamflow –ı 16.4.<br />

Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus,<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Videocity – Food Austria –ı 24.4.<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Bertram Jesdinsky 1.4.–7.8.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Jean Fautrier –ı 10.4.<br />

–ı 18.4.<br />

Nürnberg Albrecht-Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Str. 39,<br />

*911 231 5421<br />

Reflexionen zu Dürer – Jo Niklaus<br />

zum 80. Geburtstag<br />

Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter 7.4.–1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Something Between Us –ı 15.5.<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Falling Apart 26.3.–12.6.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Keith Sonnier –ı 8.5.<br />

Kunstverein Nürnberg, Kressengartenstr. 2<br />

Feral Domestic – Dani & Sheilah<br />

–ı 27.3.<br />

Restack<br />

Oldenburg Horst-Janssen-Museum, Am Stadtmuseum 4–8 überAll – Den zeichnerischen<br />

–ı 15.5.<br />

Kosmos Nanne Meyers entdecken<br />

Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Viktoria Binschtok – Connection –ı 24.4.<br />

Pforzheim Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Exotic Formosa – Schmuck und<br />

–ı 6.6.<br />

Objekte von Ruan Weng Mong<br />

Ratingen Museum der Stadt Ratingen, Peter-Brüning-Platz 1 Unendliche Geschichten –ı 13.7.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Jaqueline de Jong – The ultimate<br />

kiss<br />

–ı 26.6.<br />

–ı 28.8.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Vom Verrinnen – Zeitkonzepte der<br />

Gegenwartskunst<br />

Frans Masereel<br />

Ins Licht – Highlights der<br />

Gemäldesammlung<br />

–ı 10.4.<br />

–ı 29.1.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14, Kunst Reutlingen <strong>2022</strong> 2.4.–6.6.<br />

*7121 303 2322<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Disneys große Zeichner –ı 12.6.<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Les Amusements – Max Slevogt –ı 19.6.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Lange nicht gesehen!<br />

–ı 29.5.<br />

Nach August Sander –ı 29.5.<br />

Florence Jung –ı 26.2.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Ritual – B. Brossard, H. Dowling,<br />

–ı 29.5.<br />

S.-L. Maierhofer<br />

Tierzeichnungen und Landschaftsaquarelle<br />

–ı 3.7.<br />

– Ilse Beate Jäkel<br />

Warnung vor dem Hund –ı 3.7.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Die zweite Stimme – Dichterbilder 2.4.–19.6.<br />

und Bücher von Eckhard Froeschlin<br />

Mark Tobey – Arnold Stadler<br />

2.4.–19.6.<br />

unterwegs in Marks Welt<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Claudia Magdalena Merk –ı 10.4.<br />

Tobias Rehberger 26.3.–28.8.<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 The Gällery –ı 19.6.<br />

Moved by Schlemmer 10.4.–9.10.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

Wechselspiel – Ruri Matsumoto 9.4.–28.5.<br />

*711 640 5989<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87<br />

Portrait – S. Lukkarinen, H. Koelbl, –ı 22.4.<br />

D. Cherbuin, Marck u. a.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Carrie Mae Weems – The Evidence<br />

–ı 3.7.<br />

of Things Not Seen<br />

Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Camill Leberer – Glashaut –ı 3.4.<br />

Ulrich J. Wolff – Lebenswelten – 9.4.–15.5.<br />

Kunstkreis Tuttlingen e.V.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Brunner/Ritz – Kunstturnen –ı 27.3.<br />

Wir müssen reden! –ı 19.6.<br />

Otl Aicher 100 27.3.–8.1.<br />

Kunstverein Ulm, Kramgasse 4, *731 66 258 Paul Hutchinson –ı 26.3.<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

Gunter Sachs – Kamerakunst –ı 15.5.<br />

*7151 5001 1686<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

Spot On – Designerinnen in der<br />

–ı 8.5.<br />

*7621 702 3200<br />

Sammlung<br />

Plastik – Die Welt neu denken 26.3.–4.9.<br />

Weilburg<br />

–ı 31.8.<br />

fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich-<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Reality Show 2020–2021 –<br />

Klaus Graubner<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 True Pictures? LaToya Ruby Frazier –ı 10.4.<br />

Menschenbilder –ı 10.4.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />

Hans-Christian Schink –ı 10.7.<br />

Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

Wilheom Mundt – Klumpen –ı 31.7.<br />

Frankreich *0033<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Love Song –ı 15.5.<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

Paradoxales –ı 3.10.<br />

*5 4592 8701<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Quand je n’aurai plus de feuille,<br />

–ı 7.5.<br />

j’écrirai sur le blanc de l’oeil<br />

Casablancas –ı 7.5.<br />

Arles<br />

Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton, Souffler de son souffle –ı 1.5.<br />

*490 930 808<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Eva Koťátková –ı 29.5.<br />

Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Nina Childress – Body Body –ı 20.8.<br />

Bourges Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle,<br />

*2 4850 3861<br />

Hope will never be silent –ı 24.4.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 139


Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Safouane Ben Slama –ı 16.4.<br />

Rue Henri Douard<br />

Cadillac Château de Cadillac, Place de la Libération Agnès Geoffray – Voix éteintes,<br />

–ı 15.5.<br />

Âmes agissantes<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 John Coplans – La vie des formes –ı 15.5.<br />

Octeville<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Plus haut que les nues … –ı 30.4.<br />

Ferrand<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Les trois mouseketeers – tout<br />

–ı 29.5.<br />

pour rien<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Bertrand Lavier – Unwittingly but<br />

willingly<br />

–ı 22.5.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Dunkerque<br />

Gentilly<br />

Landerneau<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

Maison de la Photographie Robert Doisneau, 1 rue de la<br />

Division du Général Leclerc, *1 5501 0485<br />

Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />

Blanche, Rue des Capucins<br />

Tsavt Tanem – Camille Lévêque –ı 24.4.<br />

Angyvir Padilla –ı 30.4.<br />

Soham Gupta – Angst –ı 30.4.<br />

Françoise Pétrovitch –ı 3.4.<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Oniric Landscapes –ı 16.7.<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Une histoire de famille,<br />

20.4.–10.7.<br />

Collection(s) Robelin<br />

Malakoff La Maison des Arts, 105, av. du 12 février 1934,<br />

Malachi Farrell – La Caravane folle –ı 26.6.<br />

*147 359 694<br />

Marseille Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Histoire(s) de René L. Hétéropies<br />

–ı 8.5.<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

contrariées<br />

Triangle France, 41 Rue Jobin Les cendres du naufrage –<br />

Dominique White<br />

–ı 5.6.<br />

Metz<br />

Mouans-<br />

Sartoux<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Toi et moi, on ne vit pas sur la<br />

–ı 4.4.<br />

même planète<br />

L’art d’apprendre –ı 29.8.<br />

Montpellier MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Trans(m)issions, l’expérience du<br />

–ı 15.5.<br />

partage<br />

Montreuil Centre d’art Mira Phalaina, 9, rue Dombasle, *1 4287 0868 Aquarium –ı 23.4.<br />

Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150<br />

–ı 12.6.<br />

Camille Graeser – Devenir un<br />

artiste concret<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Boaz – Romain Kronenberg –ı 30.4.<br />

Musée des Beaux-Arts Mulhouse, 4, Place Guillaume Tell, Romain Kronenberg – Boaz –ı 30.4.<br />

*389 337 811<br />

Nice<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Le Théâtre des Objets de<br />

Daniel Spoerri<br />

–ı 27.3.<br />

Nîmes<br />

Nogent-sur-<br />

Marne<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place<br />

Roger Bastide<br />

Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />

*1 48 71 90 07<br />

Mazaccio & Drowilal – Laisse<br />

–ı 4.6.<br />

à désirer<br />

Cellule de performance 7.4.–17.7.<br />

Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Des champs de fraises pour<br />

l’éternité<br />

Notre-Dame de<br />

Bondeville<br />

Le Shed, centre d’art contemporain de Normandie, 12 rue<br />

de l’Abbaye, *6 8169 1918<br />

–ı 2.4.<br />

Sosthène Baran – Antifer –ı 24.4.<br />

Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 Furkart ephemera –ı 3.4.<br />

Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Stan Douglas – Luanda-Kinshasa –ı 30.6.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Graciela Iturbide – Heliotropo 37 –ı 29.5.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Morgan Courtois – Décharge –ı 26.3.<br />

Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79,<br />

*1 40 61 50 50<br />

Mathieu Pernot – La ruine de sa<br />

demeure<br />

–ı 12.6.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Pontault-<br />

Combault<br />

ICI Léon, 19, rue Léon<br />

André Bretonuser,<br />

–ı 10.4.<br />

Alberto Giacometti<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />

Fata Morgana, Le festival du Jeu<br />

–ı 22.5.<br />

de Paume<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Xinyi Cheng –ı 28.5.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Bruno Serralongue – Pour la vie –ı 24.4.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />

Président Wilson<br />

Joseph Beuys – Ligne à ligne,<br />

feuille à feuille<br />

–ı 27.3.<br />

Musée Guimet, 6, place d’Iéna, *1 5652 5345 Chiharu Shiota –ı 6.6.<br />

Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai We paint! Prix Jean-François Prat –ı 24.4.<br />

Malaquais, *1 4703 5000<br />

Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Chourouk Hriech –ı 15.6.<br />

Galerie de Sèvres, 4 Place André Malraux<br />

Ulla von Brandenburg, Hélène<br />

–ı 22.7.<br />

Delprat, Annette Messager<br />

Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 Lovis Corinth –ı 21.5.<br />

L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Enrico Bertelli – Dove Sei? –ı 26.3.<br />

L’Ahah #Moret, 24 Rue Moret Vincent Dulom – Tracer le peu –ı 26.3.<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la Ipáamamu – Histoires de Wawaim –ı 10.4.<br />

République, *170 054 982<br />

Manon de Boer, Latifa Laâbissi –ı 15.5.<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123,<br />

*2 9937 3793<br />

Rochechouart<br />

Rodez<br />

Roubaix<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />

Commeurec<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue<br />

Victor Hugo<br />

Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance, *3 2069 2360<br />

Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne<br />

Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />

Bertille Bak – Dark en ciel –ı 24.4.<br />

Helen Mirra – du vent au vent –ı 18.9.<br />

Sous le signe du serpent,<br />

–ı 8.5.<br />

Chaissac & CoBrA<br />

Johann Creten – Bestiarium –ı 29.5.<br />

L’énigme autodidacte<br />

–ı 3.4.<br />

Thea Djordjadze –ı 15.5.<br />

Saint-Priesten-Jarez<br />

Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Perspectives #02 –ı 29.5.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Alexandra Bircken, Bianca Bondi –ı 22.5.<br />

Tourcoing Le Fresnoy, 22, rue du Fresnoy Jusque-là –ı 30.4.<br />

Vélizy-<br />

L’Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 Les Grands Ensembles –ı 8.4.<br />

Villacoublay<br />

Versailles La Maréchalerie, 5, av. de Sceaux, *1 3907 4027 Laurent Mareschal – Soleil noir –ı 3.4.<br />

Italien *0039<br />

Ancona Mole Vanvitelliana, Banchina Giovanni Da Chio 28,<br />

Terra sacra –ı 8.5.<br />

*71 222 5045<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 La memoria dell’Aosta –ı 31.5.<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Premio Lorenzo Bonaldi per l’Arte – –ı 29.5.<br />

EnterPrize<br />

Bologna Museo Civico Medievale, Via Manzoni 4, *51 228 912 Jacopo Valentini –ı 30.4.<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Italo Zuffi –ı 1.5.<br />

Museo Morandi, Palazzo Accursio Re-Collecting – Morandi racconta –ı 22.5.<br />

Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Adji Diey – Cultura persa e<br />

–ı 30.4.<br />

imparata a memoria<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Charlotte Posenenske –ı 11.9.<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Brescia Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551 Donne nell’Arte – Da Tiziano<br />

–ı 12.6.<br />

a Boldini<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />

–ı 8.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Catanzaro Marca, Via Alessandro Aron Demetz – Autarkeia –ı 31.3.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 141


Civitella<br />

d’Agliano<br />

La Serpara, *761 914 071<br />

Mitico expo – Samuele Vesuvio,<br />

Angela Wahr @ Padiglione Serpara<br />

–ı 30.4.<br />

39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 De Pisis –ı 2.6.<br />

PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari,<br />

*532 244 949<br />

XIX Biennale Donna 27.3.–29.5.<br />

Firenze<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Monte Verità – Back to nature<br />

Anj Smith – A Willow Grows Aslant<br />

the Brook<br />

–ı 10.4.<br />

–ı 1.5.<br />

Vinicio Berti –ı 5.5.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Donatello, il Rinascimento –ı 31.7.<br />

Base Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Francesco Jodice –ı 9.4.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

*33 170 6011<br />

Genova<br />

La Spezia<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

*10 562 440<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Chiara Dynys<br />

–ı 8.5.<br />

Michele Lombardelli –ı 8.5.<br />

Ottavio Missoni –ı 30.6.<br />

Monet – Capolavori dal Musée<br />

–ı 22.5.<br />

Marmottan di Parigi<br />

Eleonora Roaro – Fiat 633NM<br />

–ı 1.5.<br />

Sabrina D’Alessandro –ı 1.5.<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Gina Klaber Thusek, Elisabeth Hölzl –ı 5.6.<br />

Milano Biblioteca Ambrosiana, Piazza Pio XI 2, MI Napoleone –ı 3.4.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Letizia Cariello –ı 23.12.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />

Emanuele II, MI<br />

Useless Bodies? by Elmgreen & 31.3.–22.8.<br />

Dragset<br />

Role Play –ı 27.6.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Miriam Cahn – Gezeichnet –ı 28.5.<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Jasmine Gregory –ı 3.4.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI<br />

Piet Mondrian – Dalla figurazione<br />

–ı 27.3.<br />

all’astrazione<br />

Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Artur Zmijewski –ı 12.6.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Anicka Yi – Metaspore –ı 24.7.<br />

Steve McQueen 31.3.–31.7.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Raymond Depardon – La vita<br />

–ı 10.4.<br />

moderna<br />

Monica De Cardenas Milano Via Francesco Viganò 4 –ı 7.5.<br />

Napoli Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />

Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19<br />

Enrico Caruso – Da Napoli a<br />

–ı 22.4.<br />

New York<br />

Giocare a regola d’arte –ı 2.6.<br />

Luigi Spina –ı 30.6.<br />

Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Rethinking Nature –ı 2.5.<br />

Settembrini, 79, NA<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Carlo Levi –ı 19.6.<br />

Palermo ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4 L’altro lo stesso –ı 27.3.<br />

Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Voi siete qui –ı 18.4.<br />

Pisa Palazzo Blu, Lungarno Gambacorti 9, PI Keith Haring –ı 17.4.<br />

Pistoia Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı 26.5.<br />

Ponzano<br />

Romano<br />

PRAC – Centro per l’Arte Contemporanea, 6 Via XX<br />

Settembre, RM<br />

lllusions & Mirrors – Sarah, Roja,<br />

Shirin Neshat<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO L’arte e la città –ı 12.6.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Tarwuk – ante mare et terras –ı 31.7.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Otobong Nkanga –ı 3.7.<br />

Bracha L. Ettinger – Bracha’s<br />

–ı 17.7.<br />

Notebooks<br />

Agnieszka Kurant – Crowd Crystal –ı 17.7.<br />

–ı 9.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 Friedrich Noack in Italia –ı 17.4.<br />

Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Jasmine Gregory – Mommie<br />

–ı 3.4.<br />

dearest<br />

Mai-Thu Perret – Real Estate –ı 3.7.<br />

–ı 30.4.<br />

Rovereto<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Galleria Ugo Ferranti – Roma<br />

1974–1985<br />

Cao Fei –ı 8.5.<br />

The Independent Numero<br />

–ı 8.5.<br />

Cromatico Superstimolo<br />

Scarpa/Olivetti –ı 29.5.<br />

Buone Nuove – donne in<br />

–ı 11.9.<br />

architettura<br />

Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />

Museo dell’ Ara Pacis, Lungotevere in Augusta, RM Alberto Biasi –ı 30.4.<br />

Nomas Foundation, Viale Somalia 33, RM, *8639 8381 Iris Nesher –ı 29.4.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso<br />

Bettini 43<br />

Canova tra innocenza e peccato<br />

–ı 18.4.<br />

Depero New Depero –ı 5.6.<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Polo Reale, Palazzo Chiablese, Piazza San Giovanni, 2 Vivian Maier –ı 26.6.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Paola Anziché –ı 16.4.<br />

Trento Palazzo delle Albere, Via R. da Sanseverion 45 Il viaggio meraviglioso –<br />

Tra scienza e filosofia<br />

–ı 5.6.<br />

Venezia<br />

Vicenza<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Fondazione Giorgio Cini, Isola di San Giorgio Maggiore,<br />

*41 271 0229<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050,<br />

VE, *41 522 2247<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Homo Faber – Crafting a more<br />

10.4.–1.5.<br />

human future<br />

Anish Kapoor 20.4.–9.10.<br />

Surrealism and Magic – Enchanted<br />

Modernity<br />

–ı 26.9.<br />

Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Venetia 1600 – Nascite e rinascite –ı 25.3.<br />

Anselm Kiefer 20.4.–29.10.<br />

Gallerie d’Italia – Palazzo Leoni Montanari, Contra’ Santa Venezia che impresa! –ı 18.4.<br />

Corona 25, VI<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Rivane Neuenschwander<br />

Im Kontext der Sammlung –<br />

Matthias Frick<br />

–ı 24.4.<br />

1.4.–7.8.<br />

Körper – Geste – Raum –ı 28.8.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Talking Studios –ı 15.5.<br />

Luxemburg<br />

Monaco *0377<br />

Monaco<br />

Niederlande *0031<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse<br />

Grace, *98 981 962<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />

Zoe Leonard – Al río / To the River –ı 6.6.<br />

Isamu Noguchi, Danh Vo –ı 19.9.<br />

Tremblements –ı 15.5.<br />

Bodily Abstraction – Fragmented<br />

Anatomies<br />

–ı 30.4.<br />

Amsterdam Stedelijk Museum, Museumplein Hito Steyerl –ı 12.6.<br />

Rotterdam TENT, Witte de Withstraat 50, *10 413 5498 Exhibition To Be Like Water –ı 22.5.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE 143


Österreich *0043<br />

Bregenz<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

... im Erdgeschoss<br />

–ı 1.5.<br />

Drawing Out | Zur Zeit Wien –ı 1.5.<br />

Liminal Creatures –ı 1.5.<br />

Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 F.C. Gundlach – Mensch und Form –ı 28.5.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Robert Kuśmirowski – DUSTribute –ı 29.5.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 The Golden Pixel Cooperative 5.4.–18.4.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Martin Walde –ı 15.5.<br />

A Playground Guide to Getting Lost –ı 6.6.<br />

Paul Neagu –ı 26.6.<br />

Katharina Sabernig –ı 3.7.<br />

Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Stano Filko –ı 5.6.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Am Rand –ı 18.4.<br />

Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />

*512 508 3178<br />

Göttinnen –ı 1.5.<br />

Klagenfurt Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8,<br />

*50 5363 0542<br />

Pepo Pichler – a glimpse<br />

–ı 15.5.<br />

fokus sammlung – Meisterwerke –ı 15.5.<br />

Bernhard Wolf – pink dust –ı 15.5.<br />

Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />

Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Margot Pilz – Selbstauslöserin –ı 3.4.<br />

Angelika Loderer –ı 3.4.<br />

Andreas Werner –ı 3.4.<br />

Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Friedl Dicker-Brandeis –ı 29.5.<br />

Inge Dick –ı 14.8.<br />

Nordico, Dametzstr. 23 Gebaut für alle –ı 18.4.<br />

Lustenau<br />

Salzburg<br />

galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Dock 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Pontenstraße 20<br />

Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-<br />

Philharmonikergasse 9<br />

Collection Wuensch – Mappenwerke –ı 31.3.<br />

Peter Dorn –ı 31.3.<br />

Beti Bricelj 1.4.–30.6.<br />

Collection Wuensch – Stephan 1.4.–30.9.<br />

Siebers<br />

Billie Clarken –ı 15.5.<br />

Heimo Zobernig<br />

–ı 27.5.<br />

Marion Kalter – Deep Time –ı 27.5.<br />

Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg, Mönchsberg 32 Jasmina Cibic –ı 12.6.<br />

Thalheim b/Wels Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />

4.4.–25.9.<br />

Dämonentheater<br />

Wien Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Ugo Rondinone –ı 1.5.<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Enjoy – Die mumok Sammlung<br />

–ı 18.4.<br />

Museumsplatz 1<br />

im Wandel<br />

Wolfgang Tillmans – Schall<br />

–ı 24.4.<br />

ist flüssig<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Auf Linie –ı 24.4.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Siggi Hofer, Dineo Seshee Bopape, –ı 12.6.<br />

D.I.S.<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Bona Dea – Lina Hermsdorf –ı 9.4.<br />

Genital(, * )Panic – Mary Maggic 30.3.–21.5.<br />

Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Tobias Pils, G. Rockenschaub 1.4.–20.5.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18<br />

Wall Fall II – Hungarian painting<br />

in the 80s<br />

–ı 30.4.<br />

↗ www.artlog.net<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac Timoteo Pérez Rubio –ı 3.4.<br />

Patrick Hamilton –ı 4.4.<br />

Barcelona<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />

Domillas 6–8, Barcelona<br />

La máquina Magritte –<br />

René Magritte<br />

¡Ratas! ¡Ratas! ¡Ratas! –ı 19.6.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 La tradició que ens travessa. –ı 30.4.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 La màscara no menteix mai –ı 1.5.<br />

Francesc Tosquelles 8.4.–28.8.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />

En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 El llegat més íntim – Miró 1.4.–26.9.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, Barcelona,<br />

*932 723 180<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1,<br />

Barcelona<br />

–ı 5.6.<br />

Lee Friedlander<br />

–ı 8.5.<br />

Adolf Mas –ı 8.5.<br />

Manuals de reparacions i sons<br />

–ı 1.5.<br />

còsmics<br />

En temps real –ı 6.6.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Proyecto – Picasso 5.4.–4.9.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000<br />

Ángela Bonadies & Juan José<br />

–ı 5.6.<br />

Olavarría<br />

Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Josep Hurtuna – El genio discreto –ı 14.4.<br />

Leticia Feduchi – Sol –ı 17.4.<br />

Carles Taché, Consell de Cent, 290 Xavi Ceerre –ı 16.4.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Luis Gordillo –ı 22.4.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Imaginaris multiespècies –ı 30.4.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Musée d’Art Moderne de Paris –ı 22.5.<br />

Monira Al Qadiri – Cuarto sagrado –ı 12.6.<br />

Jean Dubuffet – Ferviente<br />

–ı 21.8.<br />

celebración<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Ikuspuntuak –ı 27.3.<br />

Maria Helena, Vieira da Silva –ı 27.3.<br />

Agustín Ibarrola – Guernica –ı 26.6.<br />

Milton Glaser – Carteles –ı 26.6.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Izaskun Araluzea Itza –ı 27.3.<br />

Manuel Quintana Martelo –ı 3.7.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Alán Carrasco –ı 22.5.<br />

Anaisa Franco –ı 22.5.<br />

Humberto Poblete-Bustamante –ı 22.5.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón L’arbre de la ràbia –ı 12.6.<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, *957 498 413 Un mundo de retales –ı 13.5.<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Manuel Colmeiro – Colour and<br />

–ı 17.4.<br />

Feeling<br />

Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Pablo Helguera – la comedia<br />

–ı 8.5.<br />

del arte<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Arte asturiano en Residencia 2021 –ı 4.6.<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12, Narcohumanisme –ı 22.5.<br />

*97 222 3305<br />

Huarte<br />

Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />

*948 361 457<br />

Habitación – 6+4 –ı 18.4.<br />

–ı 29.5.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Arita Shahrzad – Human, All Too<br />

Human<br />

El delirio de los caballos<br />

–ı 1.5.<br />

Kaoru Katayama –ı 1.5.<br />

Memoria del porvenir –ı 1.5.<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 145


Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Laia Estruch – Jingle –ı 22.5.<br />

Miereia Sallarès –ı 22.5.<br />

Madrid<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, Jean Paul Gaultier –ı 5.6.<br />

*91 330 7300<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Memorias en movivmiento –ı 15.5.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

Super Superlike –ı 17.4.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Poéticas de lo real –ı 15.5.<br />

Panorama Madrid 02 –ı 29.5.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Bruno Munari –ı 22.5.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Jorge Ribalta – Todo es verdad –ı 8.5.<br />

*91 581 6100<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242<br />

Anna Heringer – La belleza<br />

–ı 8.5.<br />

esencial<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

Pedro G. Romero – Máquinas<br />

–ı 28.3.<br />

de trovar<br />

Belkis Ayón – Colografías –ı 18.4.<br />

De Posada a Isotype, de Kollwitz<br />

–ı 29.8.<br />

a Catlett<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8<br />

Carla Hayes Mayoral – Memorias<br />

–ı 15.5.<br />

mestizas<br />

Arte Americano en la Colección<br />

–ı 26.6.<br />

Thyssen<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Carlos Bunga 8.4.–4.9.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Guillermo Mora 16.4.–15.5.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Juan Downey & Lea Lublin 2.4.–28.5.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid 15 años, 15 iconos –ı 7.5.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Vari Caramés –ı 24.4.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid Patrick Hamilton – Atacama –ı 23.4.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Raquel Manchado –ı 13.4.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Cabello / Carceller –ı 7.5.<br />

Guillermo de Osma, Claudio Coello 4 Chillida – Gravitaciones –ı 8.4.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Generación <strong>2022</strong> –ı 17.4.<br />

Chiara Fumai – Poemas que nunca<br />

–ı 1.5.<br />

mostraré<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Elena Lavellés – Recordar el futuro –ı 30.4.<br />

Parra & Romero, 14 Calle de Claudio Coello, Madrid Claudio Parmiggiani –ı 16.4.<br />

Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00<br />

Diego Bianchi – Colección XXI.<br />

–ı 15.5.<br />

Álvaro Perdices –ı 21.8.<br />

Renate Lorenz & Pauline Boudry 2.4.–19.10.<br />

Sophie Calle –ı 17.4.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 El París de Brassaï –ı 3.4.<br />

Cara a cara. Picasso y los maestros –ı 26.6.<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Mounir Fatmi – Mientras llega<br />

–ı 19.6.<br />

la tormenta<br />

Mal Pelo – Before the words –ı 28.8.<br />

Personae – Máscaras contra<br />

–ı 13.11.<br />

la barbarie<br />

–ı 9.7.<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

Una historia del arte reciente<br />

1960–2020<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Isabel Villar – Leones en el jardín –ı 2.5.<br />

El vértigo de la vida –ı 28.8.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Maul Bonneaud – C’est la vie –ı 27.4.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Itinerarios XXVI –ı 15.5.<br />

Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López<br />

Pintado, Sevilla<br />

Suso Fandiño – Wunderkammer<br />

Sandra Gamarra Heshiki –<br />

Bo Goberno<br />

–ı 15.5.<br />

–ı 29.5.<br />

Cruzamentos –ı 19.6.<br />

Raquel Bartolomé – Manto –ı 19.6.<br />

Textiles<br />

–ı 15.5.<br />

Muntadas –ı 4.9.<br />

Rubén Guerrero 7.4.–11.9.<br />

La imagen humana –ı 29.5.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Pinazo – Pinazo en el espacio<br />

–ı 5.6.<br />

público<br />

Jordi Teixidor – Final de Partida –ı 5.6.<br />

Ignacio Pinazo –ı 5.6.<br />

Anni y Josef Albers – El arte y<br />

–ı 19.6.<br />

la vida<br />

Anna Boghiguian –ı 4.9.<br />

Zanele Muholi 6.4.–4.9.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Turno de réplica – Construcción/<br />

–ı 22.5.<br />

Composición<br />

Berta Cácamo – Horas felices –ı 29.5.<br />

Carlos Cánovas – Plantas y<br />

–ı 12.6.<br />

circunstancias<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Teresa Moro – O efecto reliquia –ı 3.4.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Anna Daučíková 8.4.–18.9.<br />

Erlea Maneras Zabala 8.4.–18.9.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Emii Alrai – The Courtship of Giants –ı 16.4.<br />

Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Carlo Crivelli – Shadows on the Sky –ı 29.5.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Rachel Goodyear – Stirrings 26.3.–11.6.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Ida Applebroog – Right Up To Now<br />

–ı 2.5.<br />

1969–2021<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Ad Minoliti – Biosphere Plush –ı 8.5.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties 1.4.–30.10.<br />

The Tetley, Hunslet Road Justin Fitzpatrick – Alpha Salad –ı 8.5.<br />

Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Emily Speed – Flatland –ı 5.6.<br />

Bluecoat, Bluecoat Chambers Bruce Asbestos – OK! Cherub! –ı 5.6.<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Let the song hold us –ı 19.6.<br />

London Design Museum London, 224–238 Kensington High St Amy [Winehouse] – Beyond the<br />

Stage<br />

–ı 10.4.<br />

–ı 19.6.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Greater London<br />

Hair, Untold Stories (group<br />

exhibition)<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Decriminalised Futures –ı 22.5.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood Art Fund Makers Open –ı 9.4.<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Radio Ballads 31.3.–29.5.<br />

Greater London<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Sophia Al-Maria – Taraxos –ı 24.4.<br />

Dominique Gonzalez-Foerster –ı 1.5.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Il y aura (There will be) –<br />

–ı 5.6.<br />

Alice Theobald<br />

Tate Britain, Millbank<br />

Life Between Islands – Carribean-<br />

–ı 3.4.<br />

British Art 1950 – Now<br />

Tate Modern, Bankside<br />

Yayoi Kusama – Infinity Mirror<br />

Rooms<br />

–ı 12.6.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 147


Lubaina Himid –ı 3.7.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />

of Menswear<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Simone Fattal – Finding a Way –ı 15.5.<br />

A Century of the Artist’s Studio –<br />

–ı 5.6.<br />

1920–2020<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Janiva Ellis, Donald Rodney –ı 30.3.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Andrea Tierney – Pattern 7.4.–23.4.<br />

Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023<br />

Postwar Modern New Art in Britain –ı 26.6.<br />

1945–1965<br />

Chelsea space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Rachel Jones – say cheeeeese –ı 12.6.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Suki Chan – Conscious –ı 7.5.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Gala Porras-Kim –ı 27.3.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Ed Clark – Without a Doubt –ı 20.4.<br />

Fausto Melotti – Theatre –ı 20.4.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Water Has a Perfect Memory –<br />

–ı 14.4.<br />

Lubaina Himid<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts),<br />

Pink Tongue, Brown Cheek –<br />

–ı 1.4.<br />

Rivington Place<br />

Rosa-Johan Uddoh<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Ridgeline – Bernard Piffaretti –ı 9.4.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tatsuo Miyajima – Art in You –ı 9.4.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paulo Bimer Pjota –ı 24.4.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. John Stezaker – Double Shadow –ı 26.3.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Manchester Open Exhibition <strong>2022</strong> –ı 27.3.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous The Turner Contemporary Open –ı 30.5.<br />

Larry Achiampong and JMW Turner –ı 19.6.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Chemical City –ı 24.4.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross,<br />

*115 948 9750<br />

Our silver city, 2094 –ı 18.4.<br />

Southend-on-<br />

Sea Essex<br />

Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108<br />

Emma Edmondson<br />

–ı 30.6.<br />

Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Damien Hirst –ı 1.4.<br />

Yukihiro Akama – Ki no ie –ı 29.5.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid 7.4.–25.9.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Yasmin David – Into the Light –ı 30.3.<br />

Keith Piper – Jet Black Futures –ı 14.4.<br />

Benin *0229<br />

Cotonou Palais de la Marina, Boulevard de la Marina Art du Bénin –ı 22.5.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

William Kentridge – Weigh All Tears –ı 29.4.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />

Tracey Rose – Shooting Down<br />

Babylon<br />

–ı 28.8.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Andy Warhol – Lifetimes –ı 27.3.<br />

Adam Stamp – The Slippery Slope –ı 1.5.<br />

Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />

–ı 24.4.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Recent Acquisitions from the<br />

BAMPFA Collection<br />

Tammy Rae Carland, David<br />

Huffman, Lava Thomas, John Zurier<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. Raúl de Nieves – The Treasure<br />

House of Memory<br />

Bárbara Wagner & Benjamin de<br />

Burca – Swinguerra<br />

A Place for Me – Figurative<br />

Painting Now<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

–ı 17.7.<br />

–ı 24.7.<br />

31.3.–5.9.<br />

31.3.–5.9.<br />

Helina Metaferia – Generations<br />

–ı 3.4.<br />

Turner’s Modern World 27.3.–10.7.<br />

Real Photo Postcards – Pictures<br />

–ı 12.7.<br />

from a Changing Nation<br />

Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Caroline Kent –ı 12.6.<br />

Alfredo Jaar –ı 3.7.<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Traitor, Survivor, Icon –ı 8.5.<br />

ReVisión –ı 17.7.<br />

Detroit<br />

Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />

Ave, *313 832 6622<br />

dream hampton<br />

Ground Up – Reflections on Black<br />

Abstraction<br />

15.4.–14.8.<br />

8.4.–15.8.<br />

Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. The Art of Cruelty –ı 27.3.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.8.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, *718 784 2084 Greater New York 2021 –ı 18.4.<br />

Frédéric Bruly Bouabré –ı 13.8.<br />

Our Selves 16.4.–2.10.<br />

Los Angeles Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Phyllida Barlow – glimpse –ı 8.5.<br />

Gary Simmons – Remembering<br />

–ı 22.5.<br />

Tomorrow<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Five Ways In – Themes from the<br />

–ı 1.1.<br />

Collection<br />

New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Andy Warhol – Revelation –ı 19.6.<br />

Rafael Lozano-Hemmer –ı 26.6.<br />

Baseera Khan – I Am an Archive –ı 10.7.<br />

Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />

Walter De Maria – The Broken<br />

–ı 30.9.<br />

Kilometer<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Jacques Louis David –ı 15.5.<br />

Charles Ray – Figure Ground –ı 5.6.<br />

–ı 12.6.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

Basel Abbas and Ruanne Abou-<br />

Rahme<br />

Our Selves 16.4.–2.10.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Faith Ringgold – American People –ı 5.6.<br />

Daniel Lie – Unnamed Entities –ı 5.6.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Stephanie Dinkins – On Love<br />

–ı 14.8.<br />

and Data<br />

Suzanne Lacy –ı 14.8.<br />

Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />

S.R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Gillian Wearing – Wearing Masks –ı 4.4.<br />

Jennie C. Jones – Dynamics –ı 2.5.<br />

Vasily Kandinsky – Around the Circle –ı 5.9.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Jennifer Packer –ı 17.4.<br />

apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Art for Women’s Lives 2.4.–30.4.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / BENIN / HONGKONG / NORWEGEN / SÜDAFRIKA / … 149


Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Chambliss Giobbi –ı 10.4.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY The New Bend –ı 2.4.<br />

Keith Tyson – Drawings & Paintings –ı 2.4.<br />

Takesada Matsutani – Combine –ı 2.4.<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Max Bill & Georges Vantongerloo – –ı 26.3.<br />

crossover<br />

Cindy Sherman 21.4.–29.7.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Tauba Auerbach –ı 1.5.<br />

Nature × Humanity –ı 15.5.<br />

Washington<br />

Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av.<br />

at 7 th Street SW<br />

Marcel Duchamp<br />

–ı 8.5.<br />

Laurie Anderson –ı 30.7.<br />

Messen und Auktionen<br />

Bern Bernexpo, Halle 1.2, Mingerstrasse 6, *49 170 900 45 14 Cultura Suisse <strong>2022</strong> 6.4.–8.4.<br />

Zürich Schuler Auktionen, Seestr. 341 März-Auktion <strong>2022</strong> 21.3.–25.3.<br />

Berlin<br />

Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz, Französische paper positions berlin <strong>2022</strong> 28.4.–1.5.<br />

Strasse 33 a-c, *30 7407 3788<br />

Paris Le Couvent des Cordeliers, 15, rue de l’Ecole de Médecine Paris Print Fair <strong>2022</strong> 18.5.–22.5.<br />

Grand Palais/Champs-Elysées, 3 Av. du Général Eisenhower Art Paris <strong>2022</strong> 7.4.–10.4.<br />

Milano Fiera Milano, S. S. del Sempione 28, MI miart <strong>2022</strong> 1.4.–3.4.<br />

Wien Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, *1 996 2033 SPARK Art Fair Vienna <strong>2022</strong> 24.3.–27.3.<br />

Ihre Daten in der Agenda<br />

Präsenz im grössten kunstjournalistischen<br />

Netzwerk Europas<br />

International verlinkt über<br />

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Jahresabo für Institutionen<br />

CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />

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150 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Kunstraum Baden<br />

Lea Fröhlicher<br />

Mireille Gros<br />

Jannik Giger<br />

Zilla Leutenegger<br />

Noha Mokhtar<br />

«Off Stage»<br />

2. <strong>April</strong> - 6. Juli <strong>2022</strong><br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Entrepreneurship<br />

Oder die Verheissung des brotlosen Glücks<br />

bis 18. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />

Kuratiert von Fabio Luks<br />

Ostermontag, 18. <strong>April</strong>, 15 Uhr: «Billing»<br />

Performance von San Keller und Finissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Projekt11_Anzeige Bulletin 22.02.22 12:28 Seite 1<br />

KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

Bis 24. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />

Tiefenschärfe.<br />

Zwischen Lust, List<br />

und Schrecken<br />

Bis 1. Mai <strong>2022</strong><br />

Hommage an<br />

Otto Lehmann<br />

15. Mai bis 31. Juli <strong>2022</strong><br />

Balance(n).<br />

1970–1990: Kunst,<br />

Gesellschaft, Umwelt<br />

15. Mai bis 31. Juli <strong>2022</strong><br />

Leonardo Bezzola &<br />

Bernhard Luginbühl<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di – Fr 11–17 Uhr, Sa + So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

KUNST.ESS.KURSION<br />

Samstag, 2. <strong>April</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Ein kunstsinniger Abend rund um das Werk von Lenz Klotz (1925­2017)<br />

Kunstapèro und Eröffnung der aktuellen Ausstellung “Monotypie ­Unikate der Drucktechnik”<br />

im Kunstfoyer der “Alten Brennerei” ­ in Nuglar bei Liestal.<br />

Präsentation der Neupublikation “Oeuvre Druckgrak” ­ das grasche Werk von Lenz Klotz.<br />

Klotzsches 3­Gang Menu ­ kredenzt von Martin Klotz im Restaurant der Alten Brennerei.<br />

Begrenzte Teilnehmeranzahl, Anmeldung via eMail an mail@altebrennerei.ch. Kosten: 85 Fr.<br />

altebrennerei.ch, Bifangstrasse 1, 4412 Nuglar<br />

(Parkplätze und ÖV vor Ort)<br />

www.lenzklotz.com<br />

AARGAU / BASEL / SOLOTHURN 151


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mehr Freiheiten<br />

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152 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


HEMAUER/<br />

KELLER<br />

Über den<br />

menschgemachten<br />

Himmel<br />

LUCERNE<br />

Studio<br />

Mirko<br />

Baselgia<br />

materia viva<br />

17.3. – 29. 4. <strong>2022</strong><br />

ERÖFFNUNG:<br />

Donnerstag, 17.3.<strong>2022</strong><br />

17.30 – 19.30 Uhr<br />

Galerie Urs Meile Lucerne<br />

Galerie Urs Meile Beijing<br />

www.galerieursmeile.com<br />

galerie@galerieursmeile.com<br />

19. März<br />

— 7. August<br />

<strong>2022</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

3. <strong>April</strong> bis 1. Mai <strong>2022</strong><br />

11.03. —<br />

01.05.<strong>2022</strong><br />

In Verkörperung<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitge n öss ische<br />

Kunst<br />

Kathrin Affentranger<br />

Pat Treyer<br />

Seestrasse<br />

6045 Meggen<br />

www.benzeholz.ch<br />

www.galeriereinart.ch<br />

Laufengasse 17<br />

8212 Neuhausen am Rheinfall<br />

Mobile: 0041 78 658 09 09<br />

Sa / So 16 – 18 Uhr<br />

Vernissage: 3. <strong>April</strong> 14 bis 20 Uhr<br />

Einführung: Dr. Heinz Stahlhut<br />

Finissage: 1. Mai 14 bis 20 Uhr<br />

Besuche auf Anfrage möglich<br />

SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 153


FRANZ FEDIER<br />

DIE RETROSPEKTIVE<br />

12. März bis 15. Mai <strong>2022</strong><br />

Kunstsammlung 9320 Arbon TG<br />

www.artbon.ch sammlung@artbon.ch<br />

Besichtigungen auf Anfrage<br />

Besichtigungen jeden ersten<br />

Samstag im Monat von <strong>April</strong> bis<br />

Oktober oder auf Anfrage.<br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />

041 870 29 29 www.hausfuerkunsturi.ch<br />

KUNST UND<br />

HANDWERK<br />

Der neue Lehrgang in Maienfeld mit Dozierenden<br />

wie Mirko Baselgia, Laurin Schaub und weiteren.<br />

Infos:<br />

www.ibw.ch/kunst<br />

bis 1. Mai<br />

Rachel Lumsden<br />

Obscured by cloud<br />

Alexandra Häberli<br />

Zwischenraum-Geflüster<br />

Nadja Solari<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />

Dass was ist und das was bleibt<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Women & FLINT<br />

in arts<br />

5. FATart Fair<br />

Exhibition<br />

Schaffhausen<br />

09. – 11.09.<strong>2022</strong><br />

ARTFAIR<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

21.-23.9.2018<br />

Open Call<br />

for Artists<br />

fatart.ch


Heinrich Gebert<br />

Kulturstiftung<br />

JUDITH ALBERT<br />

MIRIAM CAHN<br />

VALÉRIE FAVRE<br />

Wir öffnen Bildungsräume.<br />

ASI FÖCKER<br />

AGNÈS GEOFFRAY<br />

ROSWITHA GOBBO<br />

DIANA MICHENER<br />

MARTINA MORGER<br />

SUZANNE TREISTER<br />

BIRGIT WIDMER<br />

3. <strong>April</strong> bis<br />

16. Oktober <strong>2022</strong><br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Kunsthalle Ziegelhütte<br />

kunstmuseumappenzell.ch<br />

Manoir de la Ville de Martigny<br />

19.02 — 22.05.<strong>2022</strong><br />

Paysages oubliés : regards sur la plaine<br />

Fragmentin<br />

Aline Seigne<br />

Maximilien Urfer<br />

Marie Velardi & Jérôme Leuba<br />

www.manoir-martigny.ch<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ/ GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 155


kunstverein.ch<br />

präsentiert die Sektion<br />

des Monats <strong>April</strong><br />

und dazu ein Videoporträt<br />

von arttv.ch<br />

Zürcher<br />

Kunstgesell<br />

schaft<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Société Suisse des Beaux-Arts<br />

Ausschreibung<br />

Zuger Werkjahr und Förderbeiträge <strong>2022</strong><br />

Der Regierungsrat des Kantons Zug schreibt erneut Zuger Förderbeiträge und ein<br />

Werkjahr für Zuger Kunstschaffende der Sparten bildende und angewandte Kunst, Musik,<br />

Literatur, Tanz und Theater aus.<br />

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Bewerbungen können nur digital eingereicht werden.<br />

Rückfragen und Bewerbung an:<br />

Renée Pascale Schwerzmann, 041 728 31 46, renee.schwerzmann@zg.ch<br />

Anmeldeschluss:<br />

Montag, 9. Mai <strong>2022</strong> (Eintreffen der Bewerbung)<br />

Ausschreibung Werkbeiträge <strong>2022</strong><br />

Angewandte Kunst und Design<br />

Bildende Kunst und Architektur<br />

Film<br />

Literatur Tanz und Theater<br />

Musik<br />

Ausschreibung Atelierstipendium <strong>2022</strong><br />

AiR – Artist in Residence<br />

Detaillierte Bewerbungsunterlagen ar-kulturstiftung.ch, Einsendeschluss 30. Juni <strong>2022</strong><br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />

powered by<br />

artlog.<br />

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Ausschreibung<br />

SCHWYZERWERKBEITRÄGE<br />

Die Kulturkommission des Kantons Schwyz<br />

schreibt <strong>2022</strong> erneut Werkbeiträge aus –<br />

gleichzeitig für die vier Sparten bildende<br />

Kunst, Musik, Tanz und Theater sowie<br />

Kurz- und Animationsfilm.<br />

Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende<br />

und Gruppen, die im Kanton<br />

Schwyz seit mindestens zwei Jahren<br />

wohnhaft sind oder in einem engen<br />

Bezug zum Kanton stehen.<br />

Detaillierte Bewerbungsunterlagen<br />

können auf www.sz.ch/kultur (Rubrik<br />

Kulturförderung) bezogen werden oder<br />

bei: Kulturkommission des Kantons<br />

Schwyz, Geschäftsstelle, Postfach 2202,<br />

6431 Schwyz.<br />

E-Mail: kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />

Telefon: 041 819 19 48<br />

EINSENDESCHLUSS: DONNERSTAG, 7. JULI <strong>2022</strong><br />

(Datum Poststempel)<br />

ERIC LEUBA<br />

10.3. - 7.5.<strong>2022</strong><br />

KONZERT<br />

Marco Santilli & Julio Azcano<br />

Mittwoch, 6.4.<strong>2022</strong>, 19:30 Uhr<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

On Kawara · Jan. 4, 1966 (New York’s traffic<br />

strike). New York. From Today, 1966–2013, Acryl<br />

auf Leinwand, 20,3 x 25,4 cm, Privatsammlung,<br />

Courtesy David Zwirner, New York / London<br />

ZÜRICH 157


158 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innen dieser Ausgabe<br />

Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AM), Ava Slappnig (AS),<br />

Alice Wilke (AW), Claudia Jolles (CJ), Feli Schindler (FS), Giulia<br />

Bernardi (GB), Iris Kretzschmar (IK), Ingrid Dubach-Lemainque<br />

(IDL), Johanna Encrantz (JEN), Max Glauner(MG), Niklaus<br />

Oberholzer (NO), Rani Magnani (RM), Thomas Schlup (TS),<br />

Valeska Marina Stach (VMS), Vanessa Simili (VS)<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

5 Mai 22.04.<strong>2022</strong> 16.03.<strong>2022</strong><br />

6 Juni 27.05.<strong>2022</strong> 27.04.<strong>2022</strong><br />

7-8 Juli/August 15.07.<strong>2022</strong> 15.06.<strong>2022</strong><br />

9 September 26.08.<strong>2022</strong> 27.07.<strong>2022</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

159


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Nun Leseesel, nun!<br />

Hafen von Palamós (Spanien), 22.02.<strong>2022</strong>. Foto SH<br />

Man sieht einem Bild nur selten an, wann genau es geschaffen wurde. Meistens spielt<br />

das auch keine Rolle, nimmt sich ein Bild doch vom Moment seiner Schöpfung an<br />

stets seine eigene Zeit. Gleichwohl kann ich den Augenblick, in dem ich das schönste<br />

Datums-Palindrom meines Lebens durchatme, nicht einfach bildlos verstreichen<br />

lassen. Am 22.02.<strong>2022</strong> bin ich in Palamós an der Costa Brava und schlendere kurz<br />

vor 20 Uhr zum Ende der Hafenmole hinaus. Zwischen Jachten und Fischerbooten,<br />

die sich hier ächzend gegen Pneus und Fender drücken, versuchen ein paar Angler<br />

ihr Glück. Das Pfeifen ihrer Haken, die durch die feuchte Luft in die Dunkelheit hinausschiessen,<br />

klingt, als zischten Vögel dicht an meinen Ohren vorbei. Es riecht nach<br />

Kunstharz, denn in ein paar Tagen geht die Winterpause der Berufsfischer zu Ende<br />

und alle machen ihre Boote für die kommende Saison mit frischer Farbe flott. Ich<br />

richte meine Kamera auf die hellste Stelle hier draussen, denn Fotografie braucht<br />

schliesslich Licht. Als meine Uhr 20.02 anzeigt, drücke ich für 02 Sekunden den Auslöser.<br />

Zufällig geht genau da ein Mann mit gelber Jacke durchs Bild. Ich weiss nicht,<br />

ob ich ihn dafür lieben oder hassen soll.<br />

Es ist ein kurioses Privileg, einen Moment zu erleben, in dem sich Tag und Stunde<br />

mit nur zwei Zahlen vorwärts wie rückwärts lesen lassen. Und der Kopf kann dabei<br />

allerlei Spiele mit der Zeit anstellen.<br />

hat so manchem Datum in seiner Vita<br />

ein Bild gewidmet, einen solchen Moment aber hat er nie erlebt. Kann man daraus<br />

schliessen, dass es eigentlich immer von zentraler Bedeutung ist, wann genau ein<br />

Bild entsteht? Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 17.4. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>


Martin Ziegelmüller Überholungen<br />

Thomas Kneubühler Im Dunkeln<br />

Schatzkammer Sammlung #2 & #3<br />

bis 15.5.<strong>2022</strong><br />

bis 3.4.<strong>2022</strong> im Dienstraum #16 im Bahnhof<br />

Lorenz Fischer<br />

Kunstmuseum Olten<br />

www.kunstmuseumolten.ch<br />

Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />

Abb.: Thomas Kneubühler: Black Box (Ausschnitt), <strong>2022</strong>. Fotografie

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