Kunstbulletin April 2022
Unsere April Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Irena Haiduk, Jean-Frédéric Schnyder, Kunsthochschulen ZHdK, Sammlung Migros Museum, uvm.
Unsere April Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Irena Haiduk, Jean-Frédéric Schnyder, Kunsthochschulen ZHdK, Sammlung Migros Museum, uvm.
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<strong>April</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–
*Aargauer Kunsthaus<br />
29.1. – 24. 4. <strong>2022</strong><br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
Köpfe, Küsse, Kämpfe<br />
Nicole Eisenman und<br />
die Modernen<br />
Nicole Eisenman, Northern California Potter Woman, 2015<br />
Privatsammlung © Nicole Eisenman<br />
Courtesy of the artist und Vielmetter Gallery, LA<br />
Foto: Ingo Bustorf
FOKUS<br />
24 Irena Haiduk — Ökonomie trifft Ästhetik. Kristin Schmidt<br />
32 Jean-Frédéric Schnyder — Hintersinnig gewohnt Ungewohntes. Marc Munter<br />
42 Sammlerstücke — Alternativen militanter Mittel zur Durchsetzung … Stefanie Manthey<br />
44 Kunsthochschulen — Kraftpaket Zürcher Hochschule der Künste. J. Emil Sennewald<br />
50 Sammlung Migros Museum — Hinter den Kulissen. Giulia Bernardi<br />
58 L’émancipation du double — Perspectives informatiques. Françoise Ninghetto<br />
62 Rolando Raggenbass — Organi senza corpi. Regaida Comensoli<br />
HINWEISE<br />
64 Arbon — Heiko Blankenstein / Basel — Öyvid Fahlström<br />
66 Basel/Riehen — Entrepreneurship<br />
67 Basel — Anne-Dominique Hubert / Bern — Lorenz Fischer<br />
68 Chur — Easy Poses / Fribourg — La réforme de Pooky / Grenchen — Impression 2021/<strong>2022</strong><br />
70 Lausanne — Francis Ruyter / Solothurn — Michael Göbel<br />
72 Yverdon-les-Bains — Xénia Lucie Laffely und Couture<br />
72 Zofingen — Konkret! / Zug — Japan und die Moderne<br />
74 Zürich — Ulysses von 100 Seiten / Zürich — Evan Ifekoya<br />
76 Zürich — Im Namen des Bildes / Zürich — Igshaan Adams<br />
78 Zürich — Otto Baumberger / Zürich — Anna Altmeier / Zürich — Dominique Bondy<br />
BESPRECHUNGEN<br />
80 Aarau — Nicole Eisenman — Malerei im Dialog<br />
82 Baden — Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger — Das Haus, das atmet<br />
84 Basel — Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel — Medienkunst heute<br />
86 Basel — Louise Bourgeois x Jenny Holzer — Kompromisslose Anerkennung<br />
88 Chur — Markus Müller — Ein Dachboden im Museumsraum<br />
90 Langenthal — Ruedi Bechtler — Ein Ritt auf Licht- und Wasserwellen<br />
92 Lausanne — Résister, encore — Die Kunst des Widerstandes<br />
94 Meggen — Affentranger und Treyer — Kunst als körperliche Erfahrung<br />
96 Solothurn — Tiefenschärfe — Die Untiefen des Sichtbaren ausloten<br />
98 Thun — René Myrha — Ein fantastisches Universum<br />
100 Winterthur — Walter Swennen — Gespenster töten<br />
102 Winterthur — Frida Orupabo — Collagierte Selbstporträts<br />
104 Zürich — Geometrische Opulenz — Raster trifft auf Kunstpelz<br />
106 Zürich — Astrid Klein — Assoziationsreiche Unleserlichkeit<br />
NOTIERT<br />
108 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN<br />
113 AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
119 AGENDA<br />
159 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />
TITELBILD · Irena Haiduk · Remaster, Hella Reading in Apartment 50, produziert von Yugoexport, 2020.<br />
Foto: Anna Shteynshleyger<br />
1
Louis-Léopold Robert, Mädchen von Procida, 1822, Kunst Museum Winterthur, Stiftung Oskar Reinhart<br />
12.3.– 11.9.<strong>2022</strong>
Editorial — Konspiratives Treffen in Wohnung 50<br />
Dunkel ist es, keiner weiss, wer sich unter den schwarzen Tüchern<br />
versteckt und wem die Hände gehören. Einer Schauspielerin oder<br />
einer Schaufensterpuppe? Auch wenn wir nicht verstehen, was<br />
hier zelebriert wird, was vorgelesen wird, wer Zutritt erhält, stellen<br />
sich sofort Bilder ein: von geheimen Treffen, Krieg, schwarzer Magie<br />
oder dem Lesen unter der Bettdecke in Kindertagen.<br />
Die Inszenierung von Irena Haiduk war Teil einer Schau im Swiss<br />
Institute New York 2020 und ist eingebettet in eine mehrjährige<br />
Erzählung mit Performances, Objekten und Installationen. Ob die<br />
Hand echt oder nur eine Requisite ist, spielt für die Künstlerin keine<br />
Rolle. Die Figuren und Objekte erfahren in dieser Setzung eine<br />
animistische Aufladung und wirken gleichermassen belebt.<br />
Der Titel ‹Remaster, Hella Reading in Apartment 50› verweist auf<br />
die Satire ‹Der Meister und Margarita› von Michail Bulgakow und<br />
dessen Wohnung, wo er zugleich seine fiktiven Protagonisten auftreten<br />
liess. Doch wir müssen diese irrwitzige märchenhafte Parabel<br />
aus den Jahrzehnten stalinistischer Oppression nicht gelesen<br />
haben, die Essenz der Szene überträgt sich auch so: Es geht um die<br />
Macht der Imagination, darum, Bilder auszublenden, um neue entstehen<br />
zu lassen. Haiduks schwarz verhüllte Gestalten evozieren<br />
die Ostblock-Kultur des Samisdat, als verbotene Bücher in kleinen<br />
Zirkeln gelesen, abgeschrieben und weitergereicht wurden. Zwei<br />
Jahre nach dieser Schau erhält das Werk eine grimmige Aktualität.<br />
Die eigene Geschichte holt Russland ein, die Bürokratie wird<br />
täglich irrationaler, unerbittlicher und konsequenter. Gleichzeitig<br />
wächst die staatliche Unterdrückung der Kunst. Wieso? Haiduk<br />
schreibt dazu: «Die Kunst zeigt, auch wenn ein System noch so<br />
oppressiv, ein Problem noch so komplex, eine Bürokratie noch so<br />
überwältigend ist, gibt es Möglichkeiten, das System gegen den<br />
Willen seiner Kreateure zu richten.» Claudia Jolles<br />
3
Louise Bourgeois x Jenny Holzer<br />
Louise Bourgeois, Garment from Performance “She lost it”, 1992<br />
© The Easton Foundation / <strong>2022</strong>, ProLitteris Zurich and VAGA at Artists Rights Society (ARS), NY<br />
19.2. — 15.5.<strong>2022</strong>
MUSÉE CANTONAL<br />
DES BEAUX-ARTS<br />
LAUSANNE<br />
Résister, encore<br />
Amar Kanwar, Such a Morning, 2017. Installationansicht in der Marian Goodman Gallery, London.<br />
Courtesy des Künstlers und Marian Goodman Gallery, Paris. Photo : Thierry Bal<br />
18.2.<strong>2022</strong> –<br />
15.5.<strong>2022</strong> mcba.ch
Robert Delaunay, Manège de cochons, 1922. Centre Pompidou, Mnam-CCI, Paris.<br />
Photo : © Centre Pompidou, MNAM-CCI / Bertrand Prévost / Dist. RMN-GP
Igshaan Adams<br />
Kicking Dust<br />
05.02.–22.05.<strong>2022</strong><br />
Kunsthalle<br />
Zürich<br />
kunsthalle<br />
zurich.ch<br />
St. Andreas<br />
Slominski<br />
5.3. bis<br />
28.8.<strong>2022</strong>
EVAN<br />
IFEKOYA<br />
~ Resonant Frequencies<br />
29.01 – 01.05 <strong>2022</strong><br />
BASEL ABBAS &<br />
RUANNE ABOU-RAHME<br />
May amnesia never<br />
kiss us on the mouth<br />
21.05 – 11.09 <strong>2022</strong><br />
In Zusammenarbeit mit den KW<br />
RENÉE Institute for Contemporary Art, Berlin GREEN<br />
Inevitable Distances<br />
24.09 <strong>2022</strong><br />
– 08.01 2023<br />
Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />
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Museum Langmatt<br />
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CH-5401 Baden<br />
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6.3.—<br />
4.9.<br />
<strong>2022</strong><br />
Abbildungen:<br />
Grüsse von Julia Steiner,<br />
Klodin Erb (v.l.n.r.)<br />
Norbert Bisky<br />
Reto Boller<br />
Emmanuelle Castellan<br />
Klodin Erb<br />
Florian Germann<br />
Martin Jakob<br />
Renée Levi<br />
Pipilotti Rist<br />
Nele Stecher<br />
Julia Steiner<br />
Raphael Stucky<br />
Christian Vetter<br />
Uwe Wittwer
DAVID<br />
REED<br />
Gagosian Basel
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8.4. − 25.9.<br />
<strong>2022</strong><br />
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Ruedi Bechtler<br />
Zeitreise auf dem Kopf<br />
12. 2.– 1. 5.22<br />
Zeitgleich zur Ausstellung von<br />
Franziska Baumgartner. Bis sich Blasen bilden
05.03. 19.06. <strong>2022</strong><br />
POLLY<br />
APFELBAUM,<br />
JOSEF<br />
HERZOG<br />
Josef Herzog, Ohne Titel, 1978, Aquarell auf Papier, 69.5 × 50 cm, Nachlass Josef Herzog, Foto: Marc Latzel
Party for<br />
öyvind<br />
16.2.–1.5.22<br />
öö öö y<br />
v<br />
i<br />
nd<br />
pa r t<br />
y
Cartoonmuseum Basel<br />
präsentiert — presents<br />
Lika<br />
Nüssli<br />
Im Taumel<br />
26.3.<br />
–29.5.<br />
<strong>2022</strong><br />
cartoonmuseum .ch
ietberg.ch<br />
Unterstützt durch die Stiftung<br />
ACCENTUS, Elena Probst Fonds<br />
Foto: Unbekannt, Porträt einer Frau mit modischer Frisur und Regenschirm, Nigeria (?), um 1890, Albuminabzug,<br />
Museum Rietberg Zürich, Sammlung Christraud M. Geary, Ankauf mit Mitteln des Rietberg-Kreises<br />
«The Future is Blinking» Frühe Studiofotografie aus West- und Zentralafrika<br />
18.März–3.Juli <strong>2022</strong>
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19.30 – 20.45, Abendkasse ab 19.00, Uni Zürich-Zentrum und online<br />
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Picasso und seine Vorbilder Ab Do 12.5. , 5×<br />
Piet Mondrian. Auf der Suche nach dem Wesen der Kunst Ab Do 15.9. , 4×<br />
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Europäische Kunstgeschichte: Klassizismus, Romantik, Historismus<br />
Ab Mi 27.4. (ausser 25.5.), 6×, 19.30 – 21.00, Dr. Madleine Riedenklau<br />
VORLESUNGEN UND EXKURSIONEN<br />
Werk und Wirken von Marianne Werefkin<br />
Aleksandra Kratki, Fr 22. und Sa 23.4<br />
Im Namen des Bildes Dr. Axel Langer, ab 28.4., 2x<br />
Kunst und Geschichte des Deutschen Kaiserreichs 1870 – 1918<br />
Elisabeth Hefti, Prof. Dr. Hans Ramseier, ab Mo 2.5., 4x<br />
Gustave Courbet und Lovis Corinth Kristina Piwecki, ab Di 3.5., 3x<br />
Jenseits von Dürer Stephan Sievers, Mo 30.5., Di 31.5. und Di 7.6., 3x<br />
Der Kunstmarkt im Zeichen der Pandemie Peter Vetsch, ab Di 7.6., 2x<br />
Der Symbolist Giovanni Segantini Gioconda Leykauf-Segantini, Fr 10.6.<br />
E<br />
E<br />
E<br />
E<br />
E<br />
E<br />
Kunst nach 1945 Prof. Alois M. Müller, ab Mi 14.9., 4x<br />
Architektur und Farbe Katrin Oechslin, Mo 19.9.<br />
E<br />
E<br />
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Annabel Elston<br />
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Kudzanai-Violet Hwami, Expiation, 2021, Ölfarbe, Acryl, Ölstick<br />
und Siebdruck auf Leinwand / peinture à l’huile, acrylique, stick de<br />
peinture à l’huile et sérigraphie sur toile; Courtesy the artist and<br />
Victoria Miro; © Kudzanai-Violet Hwami<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch
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FOKUS<br />
Irena Haiduk — Ökonomie trifft<br />
Ästhetik<br />
Etwas entgegensetzen – Irena Haiduk ergreift die Initiative: für<br />
mehr Vorstellungskraft, für eine Produktion, die nicht nur wirtschaftlich,<br />
sondern auch ästhetisch ist, für langlebige Produktions-<br />
und Kunstzyklen. Vor mehr als einem Jahr startete ihre<br />
‹Initiative for Trade Aesthetics (ITA)›, eine Zusammenarbeit zwischen<br />
der Kunst Halle Sankt Gallen und der mündlichen Korporation<br />
Yugoexport: Ausgehend von den Schriftensammlungen<br />
‹Studio Feelings› und ‹All Classifications Will Lose Their Grip›<br />
werden Objekte, Kulissen, Stücke oder Performances produziert.<br />
Einiges davon ist aktuell in der Kunst Halle Sankt Gallen<br />
ausgestellt. Kristin Schmidt<br />
24 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Spinal Discipline: Julia Allnoch, Isabella Artadi, Annika Katja Boll, Beryl Chepkirui, Mona Ein, Ozgür<br />
Genc, Mila Gligorić, Josefine Mundri, Andara Shastika, Wenti Sheng and Alma Weber working, Kassel,<br />
2017, produziert von Yugoexport und documenta 14. Foto: Anna Shteynshleyger<br />
FOKUS // IRENA HAIDUK<br />
25
Disciplina Kičme Kapitel, Tomas Lov Radi (Spinal Discipline Capital, Thomas Love Working), 2017,<br />
produziert von Yugoexport. Foto: David Born<br />
26 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Ein aus der Dunkelheit aufglühendes Rot in einem Gemälde, ein golden glimmender<br />
Spiegel, die in eine schummrige Nische gebettete Reliquie oder ein schwach beleuchtetes<br />
Antlitz in der Loge – diese Sinneseindrücke sind nahezu verloren gegangen, seit<br />
Paläste, Kirchen oder Opernhäuser mit elektrischem Licht ausgestattet worden sind.<br />
Dank Yugoexport ist nun eine Ahnung jenes visuellen Erlebnisses wieder möglich: Die<br />
Kunst Halle Sankt Gallen ist für ‹All Classifications Will Lose Their Grip› ausschliesslich<br />
mit natürlichem Licht und mit Kerzen erleuchtet. Wer die Ausstellung betritt, ist<br />
angehalten, eine Kerze am Eingang zu entzünden. Sie kündet dann von Anwesenheit<br />
wie die Royal-Standard-Flagge über dem Dach des Buckingham Palastes und schafft<br />
zugleich eine atmosphärische Stimmung für das nun Folgende.<br />
Die Firma übernimmt<br />
Der erste Ausstellungsraum ist als offene Bühne konzipiert. Matt spiegelnde Laufstege<br />
geben die Bewegung im Raum vor. Sie werden mehrmals während der Ausstellungsdauer<br />
neu ausgerichtet und ermöglichen es dadurch, bei jedem Besuch andere<br />
der sparsam im Raum verteilten Objekte aus der Nähe zu sehen oder eine der sechs<br />
Kerzen anzuzünden, die vor spiegelnden Ovalen an der Wand hängen. Damit wird die<br />
Schau zum Experimentierraum für die Produktion von Bildern und demonstriert die<br />
Philosophie von Yugoexport, so Irena Haiduk. Die Künstlerin hat Yugoexport gegründet<br />
und verfolgt damit unterschiedliche Ziele: «Yugoexport ist eine kollektive Schnittstelle.<br />
Die Firma produziert Werke für mich und mit mir. Es gibt sowohl ökonomische als<br />
auch konzeptuelle Gründe für die Firma.» So agiert die Firma beispielsweise anstelle<br />
der Künstlerin: «Künstlerinnen und Künstler sind vergleichsweise wenig abgesichert.<br />
Mit Yugoexport setzte ich etwas zwischen mich und die Institution.»<br />
Es gibt im Internet publizierte Regeln, einen Trust, ein jährliches Treffen und einen<br />
Jahresbericht. Aber auch die Verbindung von Ökonomie und Ästhetik wird angestrebt.<br />
Dies war auf andere Art und Weise bereits bei Jugoeksport der Fall: Diese Firma wurde<br />
1953 im damaligen Jugoslawien gegründet, war zunächst Waffenproduzentin und<br />
-exporteurin und stellte bald auch Uniformen für Arbeiterinnen und Arbeiter und für<br />
das Militär her. In den 1980er-Jahren kam Mode auf hohem Niveau dazu, und man<br />
eröffnete Boutiquen auf der ganzen Welt. Produziert wurde nach wie vor in Jugoslawien,<br />
bis in den frühen 1990ern der Niedergang der Firma kam und sie folglich in den<br />
2010er-Jahren zerschlagen wurde.<br />
Elegante Choreografien<br />
Irena Haiduk hat diese Entwicklung eng verfolgt und schliesslich den Namen in<br />
veränderter Form übernommen: «Ich mag den Namen der Firma. Auf Serbisch bedeutet<br />
‹jug› der Süden.» Yugoexport produziert wieder: Anlässlich der documenta 14 wurden<br />
beispielsweise Schuhe nach früheren Entwürfen hergestellt. Diese ergonomisch<br />
durchdachten Schuhe standen dem Documenta-Personal zur Verfügung und wurden<br />
bei der Performance ‹Spinal Discipline› getragen: Frauen liefen lautlos durch den<br />
Stadtraum und balancierten Marcel-Proust-Ausgaben auf dem Kopf. Diese «Army of<br />
FOKUS // IRENA HAIDUK<br />
27
Voice Base, Seductive Exacting Realism Waiting Room, 2017, documenta 14, produziert von Yugoexport,<br />
Inox, Mikrofon und Audiotechnik, Pflanzen. Foto: Anna Shteynshleyger<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Remaster, Variety Theater Working, 2020, produziert von The Swiss Institute und Yugoexport.<br />
Foto: Anna Shteynshleyger<br />
FOKUS // IRENA HAIDUK<br />
29
Irena Haiduk (*1982, Belgrad) lebt in New York<br />
2011 Master of Fine Arts an der University of Illinois, Chicago<br />
Seit 2018 Assistenzprofessorin am Barnard College, Columbia University, New York<br />
Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />
<strong>2022</strong> ‹Irena Haiduk – Frauenbank Berlin›, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin<br />
2021 ‹Art Encounters Biennial 2021›, Art Encounters Foundation, Timișoara<br />
2020 ‹Irena Haiduk – Remaster›, Swiss Institute, New York<br />
2019 ‹Dialogues – Irena Haiduk + Martine Syms›, Institute for Contemporary Art, Virginia Commonwealth<br />
University, Richmond, Virginia; ‹Irena Haiduk – Seductive Exacting Realism›, Kunsthal Charlottenborg,<br />
Kopenhagen<br />
2017 ‹Whitney Biennial›, Whitney Museum of American Art, New York City; ‹documenta 14›, Kassel und<br />
Athen; ‹The Forecast›, Croy Nielsen, Wien<br />
2015 ‹Irena Haiduk – Seductive Exacting Realism›, The Renaissance Society, Chicago<br />
Beautiful Women» war mit einfachen Kleidern in Pastelltönen ausgestattet. Sie bewegte<br />
sich beinahe lautlos schwebend und mit grossem Ernst. Die im Titel angedeutete<br />
Schönheit entsteht für lrena Haiduk aus der Freiheit dank bequemer Kleidung<br />
und dank uneingeschränkter Wege durch die Stadt.<br />
Auch für die aktuelle Ausstellung in St. Gallen sind Performances geplant. Elegante<br />
und doch einfache Choreografien sollen genau wie die Requisiten und die sich<br />
verändernde Ausstellung Fragen und Gespräche provozieren und dienen gleichzeitig<br />
einem weiteren Grundgedanken von Yugoexport: Nicht das Ausstellen und damit das<br />
Zeigen steht im Mittelpunkt, sondern das Initiieren von Gesprächen und Gedanken.<br />
Da sich die Ausstellung ständig verändert, sieht niemand einen endgültigen Zustand.<br />
Irena Haiduk betont: «Die Menschen müssen einander kontaktieren und sich über die<br />
unterschiedlichen Zustände austauschen.» So können sie sich auch über die Objekte<br />
verständigen. Und mit ihren Berichten fügen sie der Ausstellung eine neue Ebene<br />
hinzu, schreiben sie auf mündliche Weise weiter.<br />
Das Schwinden der Vorstellungskraft<br />
Die mögliche Vielfalt der Geschichten, die Vorstellungskraft und besonders deren<br />
Verarmung in der aktuellen Zeit beschäftigen Irena Haiduk sehr und sie muss<br />
das Beispiel nicht weit herholen: Ein Konsumobjekt wird im Internet gesehen, bestellt<br />
und zu Hause ausgepackt. Aber Bild und Wirklichkeit klaffen weit auseinander.<br />
Plötzlich ist das Ersehnte nicht mehr wünschenswert. Der Gegenstand und dessen<br />
Bild sind nicht dasselbe oder, wie es Irena Haiduk formuliert: «Die Bilder sind optisch<br />
aufgeladen und doch ein flacher Abklatsch der Welt. Zudem können wir kaum<br />
noch selbst imaginieren, weil uns ständig bereits Bilder vorgeschlagen werden. In<br />
der oralen Kultur konnten Dinge mit verschiedenen Bildern aufgeladen werden. So<br />
wurden über eine längere Zeit hinweg eigene Bilder im Hirn gesammelt. Heute ist die<br />
Verflachung der Welt eine zugleich komplexe und gefährliche Situation. Die Fähigkeit<br />
zur Imagination verschwindet. Die Kunst muss dem entgegenwirken.» Exemplarisch<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
funktioniert dies mit ‹Dream State of Conduct›. Haiduk entwirft hier die Zukunft im<br />
Jahr 2135. Die Arbeit wird nicht durch aufwendige Auf- und Umbauten konstruiert,<br />
sondern entsteht dank der Imagination. Hinter einem, in einem schmalen Rechteck<br />
hängenden raumhohen Vorhang liest eine Stimme, wie der Höhlenkomplex von Altamira<br />
genutzt wird: Der Zugang ist streng geregelt und kann nur in einem nicht näher<br />
beschriebenen Traumzustand erreicht werden. Im Inneren begegnen sich westliche<br />
Meisterwerke, Höhlenmalereien und die Träumenden in einer zugleich technoiden<br />
wie archaischen Umgebung.<br />
Räume verbergen und öffnen<br />
Der Vorhang als Objekt, das einerseits für sich selbst steht und andererseits eine<br />
Funktion erfüllt, interessiert Haiduk spätestens seit ihrer Arbeit am Theater in Belgrad:<br />
«Ich hatte mit den Requisiten zu tun hinter der Bühne. Der Vorhang war eine<br />
Schwelle, auch für die Requisiten.» In der Kunst Halle Sankt Gallen wird er zum Mittel<br />
des Verbergens, bezogen auf das verhängte Raumvolumen und dadurch zugleich des<br />
Öffnens: Der aus dem Verborgenen erklingende Text offenbart einen unermesslichen<br />
Gedanken- und Assoziationsraum. Er stammt aus einer Sammlung von literarischen<br />
Texten, die ein Langzeitprojekt der Künstlerin darstellen und nun nach und nach auf<br />
der Website der Kunst Halle Sankt Gallen publiziert werden. Die Institution wird damit<br />
zur längerfristigen Plattform für die Künstlerin, was gemeinsam mit den häufigen<br />
Umbauten während der Ausstellungsdauer für die verhältnismässig kleine Institution<br />
eine Herausforderung ist. Bewusst soll am Status quo der Kunsthalle gerüttelt<br />
und das Maximum aus den vorhandenen Strukturen herausgeholt werden.<br />
Die Ausstellung präsentiert sich als perfekte Inszenierung: Den kalten, glatten<br />
Metallflächen der Podeste und Objekte antworten Polstermöbel mit griffig angenehmen<br />
Stoffen. Den anthrazitfarbenen und silbernen Flächen steht eine Grünpflanze –<br />
eine der derzeit so beliebten Monsteras – gegenüber. Die metallenen Objekte sind<br />
poliert, die keramischen zeigen ihre lebendige, grüne Glasur. Die blanken Laufstege<br />
sind makellos und führen über den rohen Boden der Kunsthalle. Härte kontrastiert<br />
mit Weichheit, Kälte mit Komfort, Grau mit Grün und spiegelnde Flächen mit stumpfen.<br />
Irena Haiduk überlässt nichts dem Zufall und schreibt die Ausstellung in ihr<br />
Gesamtwerk ein: «Ich habe Requisiten früherer Ausstellungen integriert und werde<br />
Objekte aus dieser Ausstellung in künftige übernehmen.» Damit wird die Kunst Halle<br />
Sankt Gallen Teil der Geschichte von Yugoexport.<br />
Die Zitate stammen aus einem Telefongespräch mit der Künstlerin am 18.2.<strong>2022</strong>.<br />
Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />
→ ‹Yugoexport – All Classifications Will Lose Their Grip›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 1.5.<br />
↗ www.k9000.ch<br />
FOKUS // IRENA HAIDUK<br />
31
Jean-Frédéric Schnyder — Hintersinnig<br />
das Andere, 2014–2021, Holz geschnitzt, 14’400 Teile (Version Kunsthalle Bern: 9216 Teile), Masse<br />
variabel, Courtesy Galerie Eva Presenhuber Zürich / New York / Wien, Ausstellungsansicht Kunsthalle<br />
Bern. Foto: Gunnar Meier<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
gewohnt Ungewohntes<br />
FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />
33
v.l.n.r.: Schäftli, 2008, darauf: Ich, 2006–2008, beide Holz, Eisen; Chrutze, 2006–2008, Holz; Bett,<br />
2008/09, Holz, MDF; Dominus Providebit, 2007/08, Holz, Fünfliber; Uhr, 2009, Holz, Courtesy Galerie<br />
Eva Presenhuber Zürich / New York / Wien, Ausstellungsansicht Kunsthalle Bern. Foto: Gunnar Meier<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />
35
Mit je einer Ausstellung widmen das Kunstmuseum und die<br />
Kunsthalle Jean-Frédéric Schnyder die bisher grösste Werkschau<br />
in Bern. Die Bilder und Objekte überzeugen durch einen versierten<br />
Umgang mit dem Alltäglichen und vermögen stets von Neuem<br />
zu überraschen mit ihrem Wechsel zwischen Ernst und Humor,<br />
liebevoller Zuwendung und Skurrilität. Marc Munter<br />
Schon früh wurde dem autodidaktischen Künstler Jean-Frédéric Schnyder internationale<br />
Beachtung zuteil mit Beteiligungen an namhaften Ausstellungen, angefangen<br />
bei ‹When Attitudes Become Form› in der Kunsthalle Bern 1969 bis hin zu seinen Autobahnbildern<br />
im Schweizer Pavillon an der Biennale Venedig 1993. Nach Anfängen<br />
in der Konzeptkunst und der Pop-Art war er in den 1980ern endgültig bei der Malerei<br />
und parallel dazu bei der Objektkunst angekommen. Aus dieser Zeit stammt auch der<br />
Grossteil der Werke in den beiden aktuellen Berner Ausstellungen.<br />
Für seine Kunst hält sich Jean-Frédéric Schnyder stets an Gewohntes und Vertrautes,<br />
an Umliegendes, mitunter Übriggebliebenes, das ihm ebenso als Material<br />
dient. Häufig arbeitet er in Werkgruppen und möchte erklärtermassen nicht mehr<br />
und nicht weniger, als etwas Schönes schaffen und das Publikum erfreuen. Doch natürlich<br />
macht er es weder sich noch uns nur einfach. Und selbst wenn es ihm die<br />
Nähe zum Alltäglichen, weil allgemein Verständlichen, erlaubt, keine grossen Worte<br />
darüber zu verlieren: Was er schafft, hat einiges zu sagen, und was er darüber erzählt,<br />
mag aufs Wesentliche beschränkt sein, doch mangelt es ihm ebenso wenig an<br />
Hintersinn und Humor wie seiner Kunst.<br />
Von der Kooperation zu den Ausstellungen<br />
Aus der Zusammenarbeit der Kuratorinnen Kathleen Bühler und Valérie Knoll<br />
vom Kunstmuseum und der Kunsthalle Bern gingen von Jean-Frédéric Schnyder je<br />
eigens konzipierte Ausstellungen hervor, die sich in mancher Hinsicht ergänzen. So<br />
kamen im Museum 68 Werke zusammen, vornehmlich aus der Sammlung Toni Gerber,<br />
dem ersten Galeristen Schnyders in Bern. Die kabinettartige Schau im Untergeschoss<br />
wird dominiert von Bildern der Jahre 1973 bis 2019, wobei sich der Kreis<br />
im letzten Raum der Kunsthalle mit Bildern aus den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart<br />
schliesst. Unter den Werken im Museum sind auch mehrere von Schnyders<br />
expressiven, mit dem Malspachtel bunt und pastos aufgetragenen Bildern aus der<br />
Serie der ‹Berner Veduten›, 1982/83, zu sehen; einer Zeit, als der Künstler ohne Atelier<br />
mit Rennrad und Staffelei auf dem Rücken beinahe täglich Ausblicke rund um<br />
Bern festhielt. Weiter eine Gruppe von Bildern der ersten Stunde, als sich Schnyder<br />
und seine Frau Margret Rufener mithilfe von Broschüren des amerikanischen<br />
Kunstlehrers Walter T. Foster das Malen beibrachten. Eine selten gezeigte Serie von<br />
besonderem Reiz zwischen Populärkultur und eigenem künstlerischen Dreh, der<br />
sich in der Zusammenstellung und nicht zuletzt in den Konservendosendeckeln ma-<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Billige Bilder, 2000–2019, Öl auf Textil, Karton, 162 Stück, Masse variabel, Ausstellungsansicht, Kunsthalle<br />
Bern, <strong>2022</strong>. Foto: Gunnar Meier<br />
FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />
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nifestiert, die anstelle von Rahmen die Bilderecken zieren. Von ähnlichem Charme<br />
zeugen die ‹Herz›-Bilder, teilweise aus Materialimitaten, oder die frühen Schnitzereien,<br />
Zinn- und Keramikobjekte. Auf Vertrautes aus der Ferne mag schliesslich das<br />
‹Empire State Building›, 1971, anspielen. Gebaut aus Legobausteinen, Kaugummi<br />
und Räucherstäbchen, mitsamt Innenbeleuchtung und einem Koffer als Sockel, der,<br />
so Schnyder, damals gerade rumstand.<br />
In der Kunsthalle wiederum bildet das Projekt mit Jean-Frédéric Schnyder auch<br />
einen würdigen Abschluss von Valérie Knolls verdienstvoller Zeit als erste Direktorin<br />
des Hauses, nicht zuletzt wegen ihres Fokus auf gegenwärtige Auseinandersetzungen<br />
mit der Malerei. Indes kam es bei Schnyder etwas anders, und der<br />
Schwerpunkt der Ausstellung liegt nun bei älteren und jüngeren Objekten, die allerdings<br />
weniger bekannt sind. Grösstenteils leicht und verspielt, zeugen sie von seinem<br />
gekonnten Vorgehen, häufig mit Material, das gerade zur Verfügung steht. So<br />
schnitzte er etwa aus einem alten Weihnachtsbaum einen ‹Knüppel›, 2006/07, eine<br />
«Waffe», wie er ihn selber nennt, und aus der gestutzten Haselstaude vor dem Haus<br />
fertigte er gleich zweimal einen gitterartigen Verschlag, eine ‹Chrutze›, 2006–2008,<br />
und einen grös seren ‹Affenkäfig›, 2008. Die fein säuberlich wirkenden Schnitzereien<br />
und andere aufwendige Materialbearbeitungen machen deutlich, dass Schnyder<br />
nicht die Mühe scheut, sich immer wieder Techniken anzueignen und sie bei seinen<br />
Werken zu einer gewissen Vollendung zu bringen. Auch wenn er sich, wie im Fall<br />
der Holzarbeiten, selber bescheiden gibt: «Es stimmt, man entwickelt sich etwas<br />
weiter mit Learning by Doing, und ich habe noch Freude daran. Nur, so hoch ist das<br />
Niveau nicht beim Schreinern.»<br />
Vom ‹Anderen› zum ‹Einen› zu ‹billigen Bildern›<br />
Die Rauminstallation ‹das Andere›, 2014–2021, aus über 9200 handgeschnitzten<br />
Kruzifixen ist schliesslich erstmals in dieser Form zu sehen: raumfüllend auf einem<br />
Podest im Hauptsaal der Kunsthalle ausgebreitet, umgeben von vier Überwachungskameras<br />
aus Karton, ebenfalls aus Schnyders Werkstatt. In Anbetracht der aktuellen<br />
Krisen und Kriege oder der Bilder von Soldatenfriedhöfen liegt die Deutung der<br />
Installation als Mahnmal nahe. Umso mehr, als im entleerten Saal mit Oberlicht eine<br />
quasi-sakrale Stimmung aufkommt. Darauf angesprochen, äussert sich Schnyder<br />
gewohnt lapidar: «Ja, es ist die einfachste Verbindung von zwei Stück Holz. Keines<br />
ist gleich wie das andere. Alles ist Zimmermannsarbeit. Keine andere, besondere Bewandtnis,<br />
keine Esoterik. Aber jeder kann darin sehen, was er will.» Und auf die Frage,<br />
wie er mit der Arbeit begonnen habe und wozu die Kameras, meint er: «Da war kein<br />
Plan dahinter. Ich habe einfach einmal damit angefangen, ein paar Kreuze geschnitzt,<br />
und dann ist es ein wenig ausgeufert. Und wegen der Kameras habe ich gedacht,<br />
«Es stimmt, man entwickelt sich etwas weiter mit Learning by Doing, und<br />
ich habe noch Freude daran. Nur, so hoch ist das Niveau nicht beim Schreinern.»<br />
Jean-Frédéric Schnyder, <strong>2022</strong><br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Jean-Frédéric Schnyder (*1945, Basel) lebt in Zug<br />
1962–1965 Fotografenlehre, Wengen/BE<br />
Seit 1966 freischaffender Künstler (autodidaktisch)<br />
Einzel- und Doppelausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Secession, Wien; Kunsthalle Bern; Kunstmuseum Bern;<br />
‹Jean-Frédéric Schnyder – Apocalypso›, Sammlungsausstellung, Bündner Kunstmuseum Chur<br />
2014 ‹Ferdinand Hodler, Jean-Frédéric Schnyder›, Kunsthaus Zürich<br />
2012/13 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Museum im Bellpark, Kriens<br />
2011/12 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Swiss Institute, New York<br />
2007 ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Öffentliche Kunstsammlung Basel, Museum für Gegenwartskunst<br />
2004 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Peintures›, Centre culturel suisse, Paris<br />
1998 ‹J. F. Schnyder›, Kunsthalle Zürich<br />
1994/95 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Paintings›, The Galleries at Moore College of Art and Design,<br />
Philadelphia, und Akron Art Museum, Ohio, USA<br />
1993 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Wanderung›, Biennale di Venezia, Schweizer Pavillon, Venedig;<br />
‹Jean-Frédéric Schnyder – Landschaft I–XXV›, Portikus, Frankfurt am Main<br />
1992 ‹Jean-Frédéric Schnyder – Malerei 1988–1991›, Aargauer Kunsthaus Aarau<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2021 ‹Continuously Contemporary – Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung›,<br />
Kunstmuseum Basel<br />
2020 ‹Dance Me to the End of Love – Ein Totentanz›, Bündner Kunstmuseum Chur<br />
2013 ‹Feu Sacré – Zum 200-jährigen Jubiläum der Bernischen Kunstgesellschaft›, Kunstmuseum Bern<br />
2008 ‹Average›, Kunsthaus Langenthal<br />
2007 ‹The Third Mind›, Palais de Tokyo, Paris<br />
2002/03 ‹Das Museum, die Sammlung, der Direktor und seine Liebschaften›, Museum für Moderne<br />
Kunst, Frankfurt/M<br />
1998 ‹Freie Sicht aufs Mittelmeer›, Kunsthaus Zürich<br />
1996 ‹Die Sammlung Toni Gerber Zweiter Teil›, Kunstmuseum Bern<br />
1985 ‹Cross-Currents in Swiss Art – Martin Disler, Miriam Cahn, Jean-Frédéric Schnyder, Markus Raetz,<br />
Peter Fischli/David Weiss›, Serpentine Gallery, London<br />
1972 und 1982 Teilnahme an der documenta 5 und documenta 7<br />
1969 ‹When Attitudes Become Form›, Kunsthalle Bern<br />
Foto: Gertraud Presenhuber<br />
FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />
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Stilleben, JF + M, 1970, Öl auf Leinwand, gerahmt, 200 x 390 cm, Courtesy Margret Rufener, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthalle Bern. Foto: Gunnar Meier<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
wenn wir das einmal so ausstellen, müsste man vielleicht etwas machen, denn es<br />
ist ja schon ein wenig diebstahlgefährdet.» Fest steht, die Installation wirkt monumental<br />
durch die Inszenierung und Anhäufung der Kreuze, wobei solche in Schnyders<br />
Arbeit wiederholt auftauchen. Trotzdem sollten den Arbeiten nicht vorschnell Deutungen<br />
übergestülpt werden, womit ihnen ihre Autonomie als Kunstwerke, ihr Gemachtsein<br />
als Gegenstände zur offenen Betrachtung streitig gemacht würde. Ähnlich<br />
verhält es sich bei Schnyders Werken aus übriggebliebenem Material. Die über die<br />
Jahre angesammelten Schnitzabfälle der Kruzifixe presste er zu 100 teilweise intarsienartigen<br />
Bildobjekten, die gleichsam in umgekehrter Reihenfolge mit dem Titel<br />
‹das Eine›, 2014–2021, den Eingang zum Hauptsaal flankieren. Analog dazu rahmte<br />
er zahlreiche bunt verfärbte Mallappen der letzten Jahre in einfachen Kartonrahmen<br />
als ‹Billige Bilder›, 2000–2019, und behängte damit einen kompletten Raum im Untergeschoss.<br />
Sie erinnern an sein grosses Maltuch ‹Hudel›, 1983–2004, wofür er die<br />
Lappen grossflächig zusammennähte und als solche letztmals 2021 in der Ausstellung<br />
‹Stop Painting› in der Fondazione Prada in Venedig ausbreitete.<br />
Von der Anordnung zu ‹Dos and Don’ts›<br />
Klarheit, Symmetrie und Regelmässigkeit bestimmen im Kunstmuseum wie in<br />
der Kunsthalle die Hängung und Platzierung der meisten Arbeiten. Gleichzeitig dringt<br />
Schnyder mit seiner Kunst und deren Präsentation bewusst in Grenzbereiche vor:<br />
Während beispielsweise die grösseren Objekte auf schlichten, weissen Podesten<br />
platziert sind, ruhen die kleineren auf simplen Wandregalen, wie sie im Baumarkt<br />
erhältlich sind. Hierin zeigt sich gleichsam Schnyders Ausloten ästhetischer Konventionen<br />
der Kunst. Was sind ‹Dos and Don’ts›, was wäre ‹comme-il-faut›? Schliesslich<br />
eröffnet die Schau in der Kunsthalle auch Blickachsen zwischen den Räumen und<br />
lässt uns den Bogen früherer Arbeiten in die Gegenwart spannen. Und umgekehrt: So<br />
stehen wir in der Eingangshalle mit Sicht auf die neuste Installation beim Blick zurück<br />
gleichsam unter dem ersten gemalten Bild Schnyders, seinem grossformatigen<br />
‹Stilleben, JF + M›, 1970. Mit dem besonderen Ausdruck einer noch etwas ungelenken<br />
Malerei und einer Ästhetik, die an Vorbilder der naiven Malerei, des Surrealismus<br />
oder der Neuen Sachlichkeit erinnert, entlässt uns das Bild wie die Ausstellungen an<br />
sich mit einem wachen wie mit einem lachenden, erfreuten Auge.<br />
Wenn nicht anders erwähnt, stammen die Zitate vom Medienrundgang mit Jean-Frédéric Schnyder am<br />
23.2.<strong>2022</strong> anlässlich seiner Ausstellung in der Kunsthalle Bern.<br />
Marc Munter ist Kunsthistoriker, lebt und arbeitet in Bern, m_munter@hotmail.com<br />
→ ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Kunstmuseum Bern, bis 29.5. ↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />
→ ‹Jean-Frédéric Schnyder›, Kunsthalle Bern, bis 15.5. ↗ kunsthalle-bern.ch<br />
→ ‹Jean-Frédéric Schnyder – Apocalypso›, Bündner Kunstmuseum, bis 29.5. ↗ kunstmuseum.gr.ch<br />
FOKUS // JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER<br />
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Sammlerstücke — Alternativen<br />
militanter Mittel zur Durchsetzung<br />
höherer Ziele<br />
Drei Fotografien zum Thema Frauenstimm- und -wahlrecht in England sowie Peitsche Theresa<br />
Garnett / Winston Churchill, 1. Hälfte 20. Jh., Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Foto: SKKG<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Die Suffragetten griffen Anfang des 20. Jahrhunderts in Grossbritannien<br />
zu drastischen Mitteln gegen Winston Churchill, um<br />
Grundrechte für Frauen einzufordern. Eine Peitsche zeugt davon<br />
und zeigt zugleich den Unterschied zur Emanzipationsgeschichte<br />
der Schweiz auf. Stefanie Manthey<br />
Auf einem Foto von 1947 ist Theresa Garnett (1888–1960) mit der ledergeflochtenen<br />
Hundepeitsche zu sehen, mit der sie den damaligen Innenminister Winston<br />
Churchill am 14. November 1909 angriff. Wie eine Trophäe hält sie das Objekt, das<br />
bis weit ins 20. Jahrhundert als Mittel der Disziplinierung und Erziehung eingesetzt<br />
wurde, in ihren Händen. Im Mechanismus von Aktion und Reaktion, von Grenzüberschreitung<br />
und Gegenwehr ist es ein Symbol von Abschreckung und Unterdrückung.<br />
Eine Rede von Adela Pankhurst 1907 war ausschlaggebend dafür, dass sich Garnett<br />
der ‹Women’s Social and Political Union/WSPU› anschloss. 1903 von Adelas Mutter<br />
Emmeline gegründet, zielte diese darauf, das Thema ‹Votes for Women› öffentlich zu<br />
machen. Die gleichnamige Zeitschrift spielte eine wichtige Rolle in der Kommunikation<br />
mit den Anhänger:innen. Eines ihrer Titelblätter zierte das Foto von der Verhaftung<br />
Flora Drummonds, einer berühmten Suffragette, im Hyde Park. Garnett selbst<br />
entwickelte sich unter dem Pseudonym Annie O’Sullivan zur Aktivistin.<br />
In anderen Ländern Europas, auch in der Schweiz, formierten sich ab den 1860er-<br />
Jahren Frauenbewegungen. Das Frauenstimmrecht, das europäische Staaten seit<br />
dem Ersten Weltkrieg sukzessive einführten, folgte hierzulande erst 1971. Wesentlich<br />
dafür war, dass sich 1968/69 eine neue Frauenbewegung formierte, die neben der<br />
Verankerung der Gleichstellung in der Verfassung den straffreien Schwangerschaftsabbruch,<br />
die Arbeitsteilung in der Familie und sexuelle Selbstbestimmung forderte.<br />
Die schweizerische Emanzipationsgeschichte, für die sich Frauen wie Iris von Roten<br />
und Emily Lieberherr eingesetzt hatten, wurde jedoch weniger über spektakuläre,<br />
militante Aktionen geprägt als über profunde Studien, Plakate und Projekte, von den<br />
Reines Prochaines bis zu den schweizweiten Frauenstreiks seit den 1990er-Jahren.<br />
Dabei hat sich das Engagement über die Jahrzehnte in Richtung mehr Gerechtigkeit<br />
für alle Menschen in einer diversen Gesellschaft verschoben. Ausstellungsprojekte<br />
zum Kunstschaffen von Frauen haben Hochkonjunkur. Die Förderung von diskriminierungsfreier<br />
Sprache wird vorangetrieben. Dennoch ist dreissig Jahre später nach<br />
wie vor viel zu tun. Statt Peitsche und Bestrafung braucht es ein Mehr an Anerkennung<br />
sozialen und kulturellen Handelns und das Interesse aus einer generationsübergreifenden<br />
Perspektive.<br />
Stefanie Manthey, Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin, Forschung zu Materialen und Techniken, lebt in<br />
Basel. stefaniemanthey@gmail.com<br />
→ Sammlerstücke: Autor:innen kommentieren ein ausgewähltes Werk aus der Sammlung der Stiftung<br />
für Kunst, Kultur und Geschichte ↗ www.skkg.ch<br />
FOKUS // SAMMLERSTÜCKE<br />
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Kunsthochschulen — Kraftpaket<br />
Zürcher Hochschule der Künste<br />
Ansichten aus studentischem Umfeld, darunter Ausstellungsaktivitäten der Master-Fine-Arts-Gruppe<br />
Futur+ment, <strong>2022</strong>. Fotos: Regula Bearth (Treppe); Betty Fleck (Kaffee), ZHdK<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
45
Mit über 2100 Studierenden eine der Grossen Europas, beeindruckt<br />
die aus der Hochschule für Gestaltung und Kunst und<br />
der Hochschule für Musik und Theater fusionierte Institution im<br />
Toni-Areal. Bestens ausgestattet und vernetzt, erfüllen hier rund<br />
650 Dozierende den vierfachen Auftrag zu Lehre, Forschung,<br />
Dienstleistung und Weiterbildung. J. Emil Sennewald<br />
«We don’t need no education. We don’t need no thought control.» Was Pink Floyd 1982<br />
in dem Musikfilm ‹The Wall› inszenierten, mag angesichts des Toni-Areals widerhallen:<br />
Wie eine riesige Lehrfabrik wirkt das massive ehemalige Molkerei-Gebäude mit seiner<br />
spiralförmigen Laderampe. Hier werden Talente gestanzt, sagt das Vorurteil. Dass<br />
die 1878 gegründete Fachhochschule Leitanspruch erhebt, ist legitim: Mit ihren fünf<br />
Departementen Darstellende Künste und Film, Design, Kulturanalysen und Vermittlung,<br />
Musik und Fine Arts wurde sie im Januar mit sehr gutem Zeugnis zur Hochschule<br />
akkreditiert. Sie ist Hort zahlreicher berühmter Künstler und Künstlerinnen. Mit rund<br />
CHF 172 Mio. jährlich üppig ausgestattet, erwirtschaftete sie 2020 CHF 4,5 Mio. Jahresgewinn.<br />
Ihre Abschlussrate wie der solide Prozentsatz erfolgreich ins Berufsleben<br />
wechselnder Absolvent:innen zeigen, dass die ZHdK ihren Auftrag erfüllt.<br />
Zu professionell?<br />
Wer das Ideal «freie Kunst» der Hochschule entgegenstellt, bleibt im Basis-Paradox<br />
der Kunstausbildung hängen, etwas anlernen zu sollen, was per definitionem aus<br />
sich selbst wird. Angesichts der straff organisierten, hochprofessionell auf internationalem<br />
Niveau spielenden ZHdK führt das rasch zum Kurzschluss, sie korrumpiere<br />
systemisch ihre Lernsubjekte. Passend fragte die NZZ am Sonntag Anfang diesen<br />
Jahres angesichts ausgreifender Massnahmen zum Schutz von Empfindlichkeiten,<br />
wie provokative Kunst in einer Umgebung entstehen solle, die jegliche Provokation<br />
scheut. Eine Schule voll stromlinienförmig politisch korrekter Karrierist:innen? Der<br />
Besuch vor Ort zeichnet ein komplexeres Bild. Ich treffe Giuliana Beya Dridi in der<br />
grossen Eingangshalle vor der Cafeteria. «Ich studiere Fine Arts im 2. Jahr Bachelor»,<br />
erklärt die muntere junge Frau aus Bern. Sie sei hierhergekommen «wegen der<br />
internationalen Perspektiven». Sie lobt die Vielfalt der Praxis-, Theorie-, Technologieund<br />
Kontext-Module, könne ihr Studium optimal selbst aufbauen. Theorie-Module<br />
wie Art&Law, Art&Space oder Art&Exhibiting vermitteln Realitäten des Kunstfeldes,<br />
während Praxis-Module im Co-Teaching, beispielsweise von ZHdK-Alumni Marc Bauer,<br />
Elke Bippus, Elsa Himmer, die Entwicklung eines eigenen Ansatzes fördern.<br />
Begegnungen schaffen<br />
Dank grossen Angebots, bestätigt Beya Dridi, gebe es «immer etwas zu tun. Selbstorganisation<br />
ist Voraussetzung – das ist nicht für alle einfach». Kritisiert man an Grossbritanniens<br />
Hochschulen derzeit das Autonomieprimat als Überforderungsaxiom der<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Moderne, ist das in Zürich für die meisten Studierenden normal. Wer Künstler:in werden<br />
wolle, müsse zur Eigengestaltung fähig sein. Bei dem auf Selbstbildung abzielenden<br />
Studium gebe es schon «Studis, die zwischen Stuhl und Bank verloren gehen, die<br />
es schwer haben», bestätigt Judith Welter, Leiterin des Masters Fine Arts. Die müssten<br />
gezielt gefördert, weiter ein Klima geschaffen werden, das ausgewogen gemeinschaftlich<br />
Entwicklung begünstige. Professionnelle aus dem Kunstbetrieb stehen in<br />
Mentoraten den werdenden Kreativen einzeln zur Seite, während Open Studio Nights<br />
oder Workshops vermischen sich die Jahrgänge. «Im Master geht es auch um die Entwicklung<br />
eines Portfolios, eines Netzwerks», sagt Swetlana Heger-Davis. Die Künstlerin<br />
leitet seit 2017 das Departement Fine Arts und begleitet mich beim Rundgang<br />
durch die Master-Ateliers. In einem sitzen drei Studierende beim Gespräch zusammen.<br />
Die italienische Diplomandin Simona Ferrari, die vorher in Japan studierte, betont «die<br />
gute Zugänglichkeit der Zürcher Szene, die Lebensqualität». Und Angelos Merges aus<br />
Griechenland, im 1. Jahr des Master-Studiums, begrüsst Diskussionsmöglichkeiten<br />
und Vielfalt, die grosse Diversität: «Damit muss man umgehen können, sollte zielstrebig<br />
wissen, was man vom Master-Studium erwartet.»<br />
Starkes Ich – wirksames Wir<br />
Sich als Künstlerin oder Künstler bilden meint sowohl das künftige künstlerische<br />
Ich als auch die Einrichtung gemeinsamer Strukturen fürs Werden der Kunst. Mitwirkung<br />
verkörpert als Organisation in der ZHdK die Studierendenvereinigung ‹Verso›.<br />
Wer sich engagiert, kann sich um eine der Vertreter:innen-Stellen bewerben, seit<br />
diesem Jahr werden diese auch gewählt, um ihnen mehr Legitimität zu geben. «Ich<br />
vertrete den Bachelor Fine Arts in Kommissionen auf Departementsebene», sagt<br />
Giuliana Beya Dridi. Viel Arbeit, die entlohnt wird: «Durch die Bezahlung wird der Job<br />
ernster genommen, ist besser ausgestattet, strukturiert», argumentiert die Studentin.<br />
«In Fine Arts sind wir die einzige englischsprachige Gruppe, das soll ausgebaut<br />
werden.» Nicht unbedeutend bei einer Schule, die im Master englischsprachig funktioniert,<br />
im Bachelor auf nicht-deutschsprachige Studierende zielt. «Radikalität ist<br />
möglich», setzt sie der Frage entgegen, ob strukturelle Einbindung nicht an kritischer<br />
«Was die ZHdK besonders macht, ist das gemeinsame Lehren mit Kolleg:innen.<br />
Wir begleiten die Studierenden während drei Jahren Bachelor, so können wir uns<br />
wirklich für jede und jeden einbringen. Auch wegen der grossen Freiheit in der<br />
individuell projektbezogenen Wahl von Mitteln und Methoden ist das Studium sehr<br />
anregend – für Lehrende wie Studierende.» Marc Bauer, Dozent, Bachelor Fine Arts<br />
«Den Bachelor habe ich in London gemacht, dort war es zugänglicher für Maler,<br />
aber auch stark strukturiert. Hier gibt es keine spezifische Malerei-Lehre, das finde<br />
ich gut, man kann sich freier entwickeln.» Valentin Rilliet (Genf), 1. Jahr Master Fine Arts<br />
«Vor allem die 24h offenen Ateliers sind ein Plus, so macht selbstorganisiertes<br />
Arbeiten Spass.» Alina Kopytsa (Ukraine), 2. Jahr Master Fine Arts<br />
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
47
Distanz hindere, «wir hören alle Stimmen, debattieren soziale und andere Fragen».<br />
Am Ende müsse es aber zu einer konstruktiven Mitwirkung am Gesamtgebilde ZHdK<br />
kommen, Dagegen-Sein allein reiche nicht.<br />
Raus aus der Komfortzone<br />
Sind die einzelnen Departements der ZHdK transdisziplinär ausgestaltet, so hapere<br />
es, bestätigt Andreas Vogel, Direktor des Departements für Kulturanalysen und Vermittlung,<br />
noch an Cross-overs: «Obwohl wir in diesem grossen Haus leicht miteinander<br />
kommunizieren könnten, gelingt das nicht immer mit Leichtigkeit.» Das Toni-Areal hat<br />
37 verschiedene Standorte zusammengefasst. Die Codes der Künste sollen jetzt kompatibel<br />
werden. Das Studienmodell Major – Minor ermöglicht ab 2023 beispielsweise<br />
Bachelor-Studierenden mit Major Fine Arts aus den Disziplinen Art Education, Design,<br />
Film, Musik, Tanz, Theater und Transdisziplinarität einen Minor zu wählen. Danach, so<br />
die Hoffnung, gibt es deutlich weniger Berührungsängste für die jeweiligen Berufsfelder.<br />
Kritische Stimmen monieren: Man setze auf Individualisierung und Multikompetenzen,<br />
auf den starken Einzelnen, der die Gesellschaft immer tiefer entsolidarisiere.<br />
«Als ich nach Zürich kam», sagt hingegen Otto Szabo, der gerade sein Master-Diplom<br />
vorbereitet, «war das ein Schock. Ich hatte bereits einen akademischen Abschluss in<br />
Ungarn, kam aus meiner vertrauten Kunstblase in die sehr offene Zürcher Umgebung.»<br />
Darin habe er sich gerade dank Solidarität gut eingefunden.<br />
Toni-Areal von der Pfingstweidstrasse aus. Foto: Regula Bearth/ZHdK<br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
ZHdK-Ausbildungsangebote Departement Fine Arts<br />
Bachelor, Master, PhD<br />
Ab 2023 interdisziplinäres Studienmodell Major – Minor. Mögliche Minors zum Bachelor Fine Arts<br />
(Auswahl):<br />
Art Production & Handling<br />
Essayfilm Advanced<br />
Social Art Practices<br />
Exhibiting & Making Public<br />
Yeah! Yeah! Yeah! – (Global) Pop Cultures<br />
Diversity Politics and the Arts: Gender Perspectives<br />
Materialschlachten: Wie Metaphern die Welt verändern<br />
Critical Thinking<br />
Vereinzelung und Konkurrenzdruck setzt die ZHdK vor allem eines entgegen: Freiräume.<br />
«Wir dürfen nicht alles zuplanen und von oben bestimmen, sodass weiterhin<br />
Nischen möglich sind», wünschte sich Rektor Thomas Meier 2014. Heute gibt es neben<br />
gut ausgestatteten, gepflegten technischen Ateliers auch Probe- und Ausstellungsräume,<br />
selbst verwaltete Teeküchen. 24 Stunden sind die Gemeinschaftsateliers Fine<br />
Arts zugänglich. «Das soziale Leben in den Gemeinschaftsateliers ist eines der Highlights<br />
hier», sagt Gregor Vogel, im 3. Jahr Master-Student. Für ihn sei der wichtigste<br />
Gewinn des Studiums «der Reifungsprozess im aktiven Austausch mit anderen<br />
Studierenden». Das fördern Arbeitsgruppen: Jedes Semester werden sie aus drei bis<br />
fünf Studierenden gebildet, erhalten ein eigenes, selbst verwaltetes Budget, können<br />
Gäste einladen. ‹39942 Steps› ist ein Beispiel. Nach gemeinsamen Wanderungen und<br />
Workshops laden in einem Saal kollektiv erstellte Arbeiten zur Begegnung ein, mit<br />
heissem Kräutertee: «Wir hatten eine prima Zeit, wollen das Erlebte hier vermitteln»,<br />
erklärt Richard Blaško. Er habe vorher in London studiert, «da hatten wir Noten, das<br />
gibt es hier nicht, stattdessen zählen Präsenz und Einsatz in Gruppenprojekten, Semesterberichte,<br />
Abschlussausstellungen, das finde ich gut».<br />
Fit for Fun<br />
Grosse Freiräume fordern viel Selbstorganisation. Wer hierherkommt, sollte wissen,<br />
wohin er oder sie will. Der gesellschaftliche Kontext spielt in die Lehre hinein, ist<br />
aber nicht Hauptanliegen. Hier wird für den Kunstbetrieb fit gemacht, will man «Persönlichkeiten<br />
ausbilden, die fähig sind, tragende Rollen in der Kunst, der Kultur- und<br />
Kreativwirtschaft zu übernehmen», so die Website. Die hoch individualisierte Ausbildung<br />
produziert dennoch keine konkurrierenden Ego-Shooter – das Vorurteil von der<br />
Kunst-Fabrik geht fehl. Wer hier studiert, singt eher: «We do need good education …»<br />
J. Emil Sennewald arbeitet als Kritiker in Paris und unterrichtet Philosophie an der ÉSACM, Clermont-<br />
Ferrand, sowie der F+F Schule für Kunst und Design, Zürich. emil@weiswald.com<br />
→ Zürcher Hochschule der Künste/ZHdK; Veranstaltungen siehe Website ↗ www.zhdk.ch<br />
FOKUS // KUNSTHOCHSCHULEN<br />
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Sammlung Migros Museum — Hinter den Kulissen<br />
Aus den Fugen – Momente der Störung, Ausstellungsansicht Migros Museum für Gegenwartskunst, <strong>2022</strong>, mit Sammlungswerken von Katharina<br />
Sieverding, !Mediengruppe Bitnik, Guerrilla Girls und Gianni Motti © ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Aus den Fugen – Momente der Störung, Ausstellungsansicht Migros Museum für Gegenwartskunst, <strong>2022</strong>, mit Sammlungswerken von Fabrice<br />
Gygi, Christoph Büchel und Gianni Motti. Foto: Stefan Altenburger<br />
FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />
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Die Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst zeichnet<br />
sich durch raumgreifende Installationen aus, durch Werke,<br />
die prozessual angelegt sind oder performative Aspekte beinhalten.<br />
Wie gestaltet sich die Arbeit mit einem solchen Fundus?<br />
Ein Gespräch mit der Sammlungskonservatorin und -kuratorin<br />
Nadia Schneider Willen. Giulia Bernardi<br />
Bernardi: Die Sammlung des Migros Museum fand ihren Anfang mit den Ankäufen<br />
von Gottlieb Duttweiler in den 1950er-Jahren. Wie entwickelte sich die Sammlung<br />
in den nachfolgenden Jahren?<br />
Schneider Willen: Während das Interesse von Gottlieb Duttweiler vor allem Schweizer<br />
Künstlerinnen und Künstlern galt, richtete Urs Raussmüller die Sammlung ab 1976<br />
auf internationale Gegenwartskunst aus. Unter seinen Erwerbungen sind viele Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Minimal und Conceptual Art zu finden. Der Gründer des<br />
Museums, Rein Wolfs, sammelte vorwiegend Werke, die sich in den Relational Aesthetics<br />
der 1990er-Jahre verorten lassen.<br />
Heike Munder, die seit 2001 das Museum leitet, fokussiert auf Werke, die prozessual<br />
sind, performativ aktiviert werden und sich mit gesellschaftlichen und politischen<br />
Fragen auseinandersetzen. Prägend für unsere Sammlungstätigkeit ist auch, dass wir<br />
regelmässig Werke aufnehmen, die Kunstschaffende für ihre Ausstellung bei uns produziert<br />
haben. Heute beschäftigen wir uns vor allem mit dem Kernbestand der Sammlung,<br />
also mit rund 600 Werken, die seit Ende der 1970er-Jahre erworben wurden.<br />
Bernardi: Hätten Sie ein Beispiel für ein performativ aktiviertes Werk?<br />
Schneider Willen: Die Installation ‹Bar Restaurant› von Laura Lima, die letztes Jahr im<br />
Migros Museum zu sehen war, ist ein solches Beispiel. Kunstwerke sind hier wie Gäste<br />
in einem Lokal auf Stühlen an Tischen platziert und trinken Bier. Sie wurden von<br />
einer Person in der Rolle einer Kellnerin oder eines Kellners bedient, welche die sich<br />
leerenden Gläser wieder auffüllt.<br />
Ausführlich dokumentiert<br />
Bernardi: Die Sammlung enthält auch raumfüllende Installationen. Ich denke an<br />
die Installation ‹Celebration? Realife Revisited› von Marc Camille Chaimowicz, die<br />
aus Alltagsobjekten, Lichterketten, Kerzen oder Blumen besteht. Wie lassen sich<br />
solche Werke wieder so ausstellen, wie sie konzipiert wurden?<br />
Schneider Willen: Die Installation von Marc Camille Chaimowicz verdeutlicht, wie wichtig<br />
eine minutiöse Dokumentation ist. Wir erstellen für diese Werke nicht nur genaue<br />
Anleitungen zu deren Auf- und Abbau, sondern erarbeiten auch ausführliche Dokumentationen,<br />
die Informationen zur Ausstellungsgeschichte, zu den verwendeten<br />
Materialien und ihrer Wartung enthalten. Nur so können wir sicherstellen, dass eine<br />
Installation möglichst nah an der Ursprungsidee bleibt, und nachvollziehen, welche<br />
Elemente sich im Verlauf der Jahre verändert haben oder angepasst werden mussten.<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Bernardi: Werden im Migros Museum auch Verkäufe aus der Sammlung diskutiert?<br />
Schneider Willen: Das ist bisher nicht vorgekommen. Allerdings ist die Diskussion um<br />
mögliche Veräusserungen von Werken ein wichtiges Thema für viele Institutionen. Dies<br />
etwa in Hinblick auf ökologische Überlegungen. Die Museumdepots werden immer voller,<br />
und nicht jedes Werk ist im Kontext einer Sammlung von gleicher Bedeutung.<br />
Momente der Störung<br />
Bernardi: Wie die Werke aus den Beständen setzt sich auch die aktuelle Sammlungsausstellung<br />
‹Aus den Fugen› mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander.<br />
Können Sie kurz skizzieren, worum es in der Schau geht?<br />
Schneider Willen: Störungen sind seit der Pandemie ein zentrales Thema unserer Alltagsrealität<br />
geworden. Allerdings hemmen uns diese nicht nur, sondern machen auch<br />
vieles sichtbar, beispielsweise soziale Ungleichheiten. Ihnen wohnt das Potenzial inne,<br />
unsere Realität neu zu denken.<br />
Bernardi: Dies wird gleich am Anfang der Ausstellung deutlich mit der grossformatigen<br />
Fotografie von Katharina Sieverding. ‹The Great White Way Goes Black›<br />
entstand 1977 in New York, als für 25 Stunden der Strom ausfiel. Der Störfall erschütterte<br />
die Normalität und warf ein Schlaglicht auf tiefgreifende Probleme wie<br />
Armut, infrastrukturelle Mängel oder Rassismus.<br />
Schneider Willen: Diese inhaltliche Ebene schien als Einstieg geeignet. Andere Installationen,<br />
etwa ‹Dérouleur de tapis rouge› von Fabrice Gygi, die aus einem aufgewühlten<br />
Teppich besteht, machen die Störmomente hingegen auf visueller Ebene sichtbar.<br />
Nadia Schneider Willen (*1971, Bern) lebt und arbeitet in Zürich<br />
Seit 2015 Sammlungskonservatorin und -kuratorin Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich<br />
2015 Leiterin Adolf Wölfli-Stiftung, Kunstmuseum Bern<br />
2012–2017 Präsidentin Eidgenössische Kunstkommission<br />
2008–2010 Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst, Musée d’Art et d’Histoire de Genève<br />
2001–2007 Direktorin und Kuratorin Kunsthaus Glarus<br />
1991–2000 Studium der Romanistik und Kunstgeschichte, Universität Zürich<br />
Foto: Jasmin Frei<br />
FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />
53
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />
Marc Camille Chaimowicz · Celebration? Realife Revisited, 1972–2000, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst. Foto: S. Altenburger
Laura Lima · Bar Restaurant, 2010, Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst. Foto: Stefan Altenburger<br />
FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />
55
Mit unseren Sammlungsausstellungen möchten wir ein breites Publikum ansprechen,<br />
diesem die Möglichkeit geben, an die eigene Alltagsrealität anzuknüpfen.<br />
Bernardi: Werden die Künstlerinnen und Künstler in den Aufbau einbezogen? Als<br />
Beispiel fällt mir die Installation ‹How Not to Be Seen› von Hito Steyerl ein, die<br />
unter anderem aus weissen Markierungen auf dem Boden besteht und ebenfalls<br />
in der aktuellen Ausstellung zu sehen ist.<br />
Schneider Willen: Es gibt Künstlerinnen, die sehr präzise sind und umfangreiche «Installation<br />
Manuals» zur Verfügung stellen, was bei Hito Steyerl der Fall ist. Anhand<br />
dessen haben wir einen Vorschlag erarbeitet, der anschliessend mit ihr abgesprochen<br />
wurde. Es gibt aber auch Künstler, bei denen der Spielraum grösser ist. Mit einer<br />
internen Dokumentation halten wir fest, wie ein Werk in einer Ausstellung im Raum<br />
installiert wurde und welches die Entscheidungen der Kunstschaffenden oder diejenigen<br />
des Museums waren.<br />
Verbindungen herstellen<br />
Bernardi: Ihre thematischen Ausstellungen gehen meist vom existierenden Sammlungsbestand<br />
aus, wie lässt sich da dennoch eine Verbindungen zwischen den<br />
Einzelstücken schaffen?<br />
Schneider Willen: Wie bei anderen Ausstellungen muss es eine inhaltliche Verbindung<br />
zwischen den Werken geben. Das kann wie in ‹Aus den Fugen› ein bestimmtes Thema<br />
sein. Hier spielen Momente der Störung eine Rolle: Mal dienen historische Ereignisse<br />
oder erlebte Störfälle den Künstlerinnen und Künstlern als Ausgangspunkt, mal<br />
agieren die Werke selbst als Störfaktoren. Während das Werk von Christoph Büchel<br />
eine tiefgreifende Destabilisierung durch terroristische Gefahr thematisiert, stellen<br />
die Arbeiten der !Mediengruppe Bitnik, der Guerrilla Girls oder jene von Gianni Motti<br />
selbst Momente der Störung dar oder dokumentieren solche. Sie greifen in Kontexte<br />
von Kunst, Politik und Gesellschaft ein und hinterfragen damit deren Gesetzmässigkeiten.<br />
Genauso wichtig ist es allerdings, dass die Werke im Raum visuell miteinander<br />
in einen Dialog treten. Denn eine Ausstellung ist nie nur ein Konzept, sondern<br />
auch ein räumliches Erlebnis.<br />
Bernardi: Was bedeutet es, mit einer vorwiegend männlichen Sammlung zu arbeiten?<br />
Aktuell besteht diese zu 64 Prozent aus männlichen Positionen.<br />
Schneider Willen: Dass dem so ist, fällt mir nur auf, wenn ich mit dem älteren Teil der<br />
Sammlung arbeite. Denn in den letzten zwanzig Jahren wurde, sowohl was die Ausstellungen<br />
wie auch die Sammlungspolitik angeht, stark auf eine ausgeglichene Repräsentation<br />
der Geschlechter geachtet. Bei der Ausstellung ‹Playful Geometry› mit<br />
Laura Lima waren viele Werke aus der Minimal und Conceptual Art zu sehen, was<br />
männlich dominierte Bereiche sind. Bei der aktuellen Ausstellung, in der Geschlechterverhältnisse<br />
explizit thematisiert werden, sind die Künstlerinnen in der Überzahl.<br />
Bernardi: Ziehen Sie bei Ausstellungen wie jener von Laura Lima in Betracht, mit entsprechenden<br />
Kontextualisierungen zu arbeiten? So könnten die Geschlechterverhältnisse<br />
etwa am Beispiel vergangener Sammlungspraktiken erläutert werden.<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Schneider Willen: Das ist ein Aspekt, der im Rahmen der Ausstellung von Laura Lima tatsächlich<br />
hätte verhandelt werden können, etwa im Rahmen von thematischen Führungen.<br />
Mit solchen Kontextualisierungen möchten wir in Zukunft stärker arbeiten.<br />
Nicht nur in Hinblick auf Geschlechterfragen, sondern auch, um beispielsweise postund<br />
dekoloniale Diskurse zu beleuchten.<br />
Wechselnde Sammlungsausstellungen<br />
Bernardi: Aktuell besteht die Sammlung aus 5 Prozent aussereuropäischen Werken.<br />
Inwiefern spielen Fragen der Provenienzforschung oder koloniale Kontexte<br />
für das Migros Museum eine Rolle?<br />
Schneider Willen: Diese Frage müssen wir uns zum Glück nicht stellen, denn ein Grossteil<br />
unserer Werke wurde von den von uns eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern<br />
für Ausstellungen im Migros Museum produziert. Bei den aussereuropäischen<br />
Werken handelt es sich um zeitgenössische Werke wie denjenigen von Koki Tanaka<br />
oder Teresa Burga, die alle aus ihren jeweiligen Einzelausstellungen bei uns erworben<br />
wurden. Was den historischen Teil der Sammlung angeht, die Werke, die von den<br />
1950er- bis in die 1970er-Jahre angekauft wurden, war dies von Duttweiler vor allem<br />
als Förderung der lokalen Positionen gedacht. Auch hier wurde meist direkt von den<br />
Kunstschaffenden oder von den jeweiligen Galerien gekauft.<br />
Bernardi: Welche Aspekte im Umgang mit der Sammlung empfinden Sie als besonders<br />
herausfordernd?<br />
Schneider Willen: Aufgrund unserer Räumlichkeiten stellen wir die Sammlung nicht permanent<br />
aus, wie dies andere Institutionen tun, sondern als Wechselausstellungen.<br />
Aus kuratorischer Sicht ist es eine Herausforderung, die Sammlung aus immer neuen<br />
Perspektiven zu beleuchten. Als Sammlungskonservatorin beschäftigt mich aber<br />
auch die Frage, wie wir den Erhalt der Werke für zukünftige Generationen sichern<br />
können. Denn zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler arbeiten oft mit Materialien<br />
oder Medien – von Latex bis zu Computerprogrammen –, die uns heute konservatorisch<br />
vor grosse Fragen stellen.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Bernardi: Wie soll sich die Sammlungspräsentation in Zukunft gestalten?<br />
Schneider Willen: Wir suchen nach Möglichkeiten, die Sammlung stärker in das Gesamtprogramm<br />
zu integrieren, mit neuen Formaten zu experimentieren und sie partizipativer<br />
zu denken, wie es beispielsweise letztes Jahr bei ‹One Is Always a Plural› von Yael<br />
Davids der Fall war. Im Rahmen dieser Schau wurden die Werke gemeinsam mit der<br />
Künstlerin und von den Mitarbeitenden des Migros Museum ausgewählt. In Zukunft<br />
wäre auch die partizipative Zusammenarbeit mit kunstfernen Personen denkbar.<br />
Giulia Bernardi ist freischaffende Kulturpublizistin und lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />
→ ‹Aus den Fugen – Momente der Störung›, Migros Museum für Gegenwartskunst, bis 1.5.<br />
↗ www.migrosmuseum.ch<br />
FOKUS // SAMMLUNG MIGROS MUSEUM<br />
57
L’émancipation du double —<br />
Perspectives informatiques<br />
Sarah Kenderdine et Jeffrey Shaw · Pure Land. Augmented Reality Edition, 2012–2021<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Installé dans l’élégante architecture du Japonais Kuma Kengo<br />
qui a fait du respect de la culture et de l’environnement son credo<br />
architectural, EPFL Pavilions dédie ses trois espaces au dialogue<br />
de la science et de l’art. ‹Deep Fakes : Art and Its Double›<br />
veut ouvrir des perspectives nouvelles sur les « objets grâce à<br />
des techniques informatiques de pointe ». Françoise Ninghetto<br />
Comme la deuxième partie du titre de l’exposition le précise, la présentation traite du<br />
« double » des objets artistiques, à rebrousse-poil du concept de la copie, du double<br />
au sens de « faux » que dénoncent les experts en histoire de l’art. Il est captivant,<br />
fascinant de voir à quels résultats de précision les techniques d’imagerie, fruits de<br />
longues recherches et mises au point par l’EPFL, parviennent à reproduire avec exactitude<br />
des productions humaines que ce soient des objets d’art ou des architectures<br />
voire des sites de grandes dimensions. Quels sont les enjeux de cette « verisimilitude<br />
» et de représentation que posent ces techniques très avancées du retraitement<br />
de l’image ? Celles-ci remettent-elles profondément en question les notions de réel<br />
et de faux structurant l’histoire de l’art et, par extension, celle des musées dont l’histoire<br />
évolue au fil du temps ?<br />
La puissance des musées<br />
Depuis la pandémie, les musées ont cherché à s’assurer de leur présence, à maintenir<br />
un lien avec leurs visiteurs potentiels en développant, avec plus ou moins de<br />
réussite, des activités numériques le plus souvent réalisées à l’arrache. Depuis une<br />
année ou deux, après le monde du marché de l’art, le luxe ou le sport, des musées (La<br />
Galleria degli Uffizi à Florence, L’Ermitage à Saint-Pétersbourg, le Belvédère à Vienne<br />
ou le British Museum à Londres) se sont tournés vers les NFT (jetons non fongibles en<br />
français) en mettant en vente sous forme de NFT des chefs-d’œuvre de leurs collections.<br />
Des reproductions en éditons limitées et authentifiées qui jouent sur l’effet de<br />
rareté et qui se vendent donc très chères, bien plus qu’une lithographie.<br />
Comment les musées repensent-ils leur rôle, leurs fonctions dans un monde qui<br />
ébranle leurs modes de travail acquis depuis plus d’un siècle ? Les pratiques curatoriales<br />
tentent de s’adapter aux enjeux de la pensée contemporaine. Un projet<br />
comme celui de Future Museum, qui a mené une étude sur deux ans, avait pour but<br />
d’aider les musées à identifier les innovations majeures pertinentes pour que les<br />
espaces d’exposition soient « attractifs et interactifs ». L’ICOM a lancé depuis 2019<br />
une large consultation pour savoir s’il est nécessaire de changer la définition même<br />
de musée datant de 2007. Celle-ci devrait aboutir en août <strong>2022</strong>, lors de l’Assemblée<br />
générale extraordinaire, à adopter cette nouvelle définition qui prendrait en compte<br />
ce qui manque dans celle en vigueur. Ayant pour thème ‹La Puissance des musées›,<br />
l’Assemblée va réfléchir au potentiel des musées et à leur capacité de répondre aux<br />
défis et aux besoins de la société au 21 e siècle.<br />
FOKUS // L’ÉMANCIPATION DU DOUBLE<br />
59
De tout temps, les musées ont été pris dans un champ de tension entre le passé,<br />
le présent et le futur. Ils demeurent lieux de formation et de réflexion critique. L’ambition<br />
de ‹Deep Fakes : Art and It’s Double› est de soulever des questions capitales ‹sur<br />
la manière dont les copies numériques, remplaçant des originaux, déconstruisent les<br />
codes de propriété, de la conservation et du rapatriement›.<br />
Copies versus original<br />
Si elles font majoritairement appel à l’interactivité, les installations sont techniquement<br />
diversifiées mais si on fait une coupe transversale, ce qui les rapproche est<br />
bien la question du double, de la copie (numérique), du simulacre. Les installations<br />
ne visent pas qu’un spectaculaire épatant – même si certaines sont bien époustouflantes<br />
– mais offrent des pistes de réflexions multiples sur la matérialité numérique<br />
et l’interprétation, la compréhension que l’on peut en avoir. Certaines techniques<br />
nous paraissent déjà presque familières, telle la numérisation et l’impression<br />
3D mais parvient à remettre en question la question de l’original ou du post-original<br />
(‹Reclining Pan› de Oliver Laric) ou poussé à un niveau tel (‹CultArm3D›) que la caméra<br />
robotique rend presque impossible à l’œil humain de différencier le virtuel du réel.<br />
L’impression 3D semble ne pas avoir de limites lorsqu’on regarde le faux autoportrait<br />
de Rembrandt (‹The Next Rembrandt›, 2016, de Wunderman Thompson) fabriqué à<br />
Deep Fakes, vue de l’exposition, EPFL <strong>2022</strong>. Photo : Alain Herzog<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
partir de données issues de plus de 300 œuvres du célèbre peintre hollandais ainsi<br />
que sa touche picturale, scannées et analysées puis converties par un algorithme de<br />
deep learning …<br />
Plusieurs installations m’ont paru particulièrement intéressantes, celles qui<br />
traitent d’objets, de lieux, d’architectures qui ont disparu, été détruits ou simplement<br />
interdits de visite. Les ‹Clouds of the ancient world›, 2021, par l’entreprise Iconem,<br />
explorent huit sites antiques modélisés à partir de photogrammétrie aérienne<br />
(dont Alep et Palmyre en Syrie, Leptis Magna en Lybie ou la Vallée de Bamiyan en<br />
Afghanistan). L’installation interactive nous permet de circuler dans le site, s’arrêter<br />
sur une partie et découvrir quelques architectures grâce à ces reconstructions<br />
en nuages de points. Il s’agit bien de copie, avec la réplique de ‹Paysage des quatre<br />
saisons avec Soleil et Lune›, un double paravent considéré comme trésor national du<br />
Japon et conservé dans un temple bouddhique à Osaka fermé au public. Facsimilé,<br />
imprimé en 2.5 sur papier japonais, il est accompagné de son double numérique en<br />
très haute résolution affiché sur un écran tactile qui permet d’approcher visuellement<br />
tous les détails de textures, de patine et de dessin de ce paysage historique.<br />
Last but not least, ‹Double Truth›, 2021 de Sarah Kenderdine est une installation singulièrement<br />
captivante. Le titre prend appui sur la thèse de la double vérité qui, dans<br />
le bouddhisme est celle du commun et celle de l’absolu. L’installation est une plateforme<br />
circulaire que le spectateur peut faire tourner dans un sens pour observer les<br />
quinze sculptures bouddhiques vénérées. La rotation dans l’autre sens permet de<br />
découvrir leurs matérialités, des détails de gravure dans une sorte d’enchaînement<br />
d’images qui se fondent, se fragmentent, se transforment. ‹Double Truth› fait partie<br />
d’un projet de recherche et d’expositions (‹The Atlas of Maritime Buddhism›) mené<br />
par le Laboratory for Experimental Museology, EPFL (eM+) et qui est la plus grande<br />
archive au monde d’images 3D de sites et d’objets répartis dans plusieurs pays<br />
d’Asie du Sud-Est.<br />
Double vérité<br />
Comment les musées, dans leurs réflexions sur leurs projets de développement<br />
en concomitance avec les changements du monde, vont-ils ou peuvent-ils intégrer<br />
des technologies spécifiquement avancées dans les recherches sur l’image ? Certaines<br />
des installations de ‹Deep Fakes : Art and Its Double› paraissent en adéquation<br />
immédiate avec des expositions traitant notamment de l’antiquité ou de l’archéologie.<br />
Mais l’apport majeur de cette présentation est la thèse centrale de ces recherches<br />
et son application qui ne peut qu’enrichir le travail scientifique des musées<br />
dans leur mission d’outil de connaissances et de transmission.<br />
Françoise Ninghetto, historienne de l’art, conservatrice honoraire MAMCO Genève. f.ninghetto@bluewin.ch<br />
→ ‹Deep Fakes – Art and Its Double›, EPFL Pavilions, Lausanne, jusqu’au 1.5. ; l’exposition est accompagnée<br />
d’une plaquette et d’une feuille de code-barres avec des explications additionnelles.<br />
Le site web offre des videos des conversations avec différents experts. ↗ www.epfl-pavilions.ch<br />
FOKUS // L’ÉMANCIPATION DU DOUBLE<br />
61
Rolando Raggenbass — Organi<br />
senza corpi<br />
Rolando Raggenbass · Atelier 2002, tecnica mista con poliuretano<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Il Museo Comunale d’Arte Moderna di Ascona presenta un’esposizione<br />
omaggio dedicata all’artista Rolando Raggenbass, precocemente<br />
scomparso nel 2005. Il percorso espositivo esplora le<br />
diverse fasi della produzione di Raggenbass, dagli anni Ottanta al<br />
primo quinquennio del Duemila. Regaida Comensoli<br />
La produzione artistica di Rolando Raggenbass è profondamente legata ad una continua<br />
riflessione sul ruolo dell’artista e dell’arte. Ne sono testimoni i taccuini e i quaderni<br />
che ci ha lasciato, come anche gli articoli di giornali ritagliati e più volte riletti<br />
e commentati a margine. Ancora prima, durante gli anni di formazione, si diploma<br />
all’Accademia di Belle Arti di Brera ma parallelamente segue i corsi di filosofia di<br />
Fulvio Papi all’ Università di Pavia. Coerentemente, l’esposizione si apre con un’opera<br />
particolarmente significativa del 1982 ‹Senza titolo› in cui Raggenbass riprende<br />
la figura del funambolo come metafora dell’artista contemporaneo. Durante gli<br />
anni Ottanta e i primi anni Novanta questo lavoro di ricerca si traduce principalmente<br />
attraverso il medium della pittura, con l’eccezione di inizio e fine carriera, dove<br />
Raggenbass sconfina nei territori dalla performance e dell’installazione ambientale,<br />
dando vita al personaggio del creatore chirurgo oltre che agli ‹Elfimilza›.<br />
A partire dalla metà degli anni Novanta si attesta la serie delle opere sempre più<br />
materiche dei ‹Rossi›, in cui il nero che dominava le opere del periodo precedente, lascia<br />
il posto all’organicismo delle macchie rosse, tracce di organi senza corpi, messe<br />
in evidenza dall’uso di fogli di plastica stratificati. Secondo le parole dello stesso<br />
Raggenbass «Il ricoprire non è solo cura, medicazione, un occultare, ma anche far venire<br />
a nuova luce un nuovo quadro clinico, una nuova sindrome iconica o oggettuale».<br />
In questa frase riecheggiano le influenze di un peculiare modo di concepire il corpo<br />
che si ripropone prepotentemente sulla scena degli anni Novanta e che comprende<br />
ad esempio l’esposizione ‹Post Human› o in ambito italiano la rivista d’arte ‹Virus›.<br />
Sembra esserci un rapporto di filiazione tra queste opere, i ‹Rossi› e in particolare<br />
la materia aggrumata e vermiglia, e le sculture ambientali dell’ultima produzione di<br />
Rolando Raggenbass, gli ‹Elfimilza›. Queste escrescenze tumefatte sono composte<br />
da schiuma di poliuretano, un prodotto che viene utilizzato principalmente nell'edilizia<br />
per sigillare, riempire dei vuoti e per l'isolamento acustico e termico. Il materiale<br />
ha la peculiarità di crescere ed espandersi in modo autonomo adattandosi e<br />
trascendendo allo stesso tempo le forme che lo contengono. La schiuma, che l’artista<br />
spruzza e vaporizza, sperimentando su diversi oggetti come libri, vestiti e altri elementi<br />
presenti nel suo atelier, nelle sculture in esposizione viene inserita in collant<br />
femminili di nylon, lasciando poi che la materia, espandendosi, faccia il suo corso,<br />
dopo che il creatore chirurgo ha eseguito il suo intervento.<br />
Regaida Comensoli storica dell’arte e curatrice indipendente, regaida.comensoli@gmail.com<br />
→ ‹Omaggio a Rolando Raggenbass (1950–2005)›, fino al 15.5., Museo Comunale d’Arte Moderna,<br />
Ascona ↗ www.museoascona.ch<br />
FOKUS // ROLANDO RAGGENBASS<br />
63
HINWEISE<br />
Heiko Blankenstein<br />
Arbon — Auf welche Art und Weise wird unsere<br />
Wahrnehmung von Natur durch das Wechselspiel<br />
von modernen Technologien und romantisierten<br />
Vorstellungen geprägt? Und inwiefern<br />
ist das Künstliche ein fester Bestandteil<br />
unserer sinnlichen Empfindungen des Natürlichen?<br />
In seiner Einzelausstellung ‹Counterworld<br />
3.22› in der Kunsthalle Arbon geht der<br />
Zürcher Künstler Heiko Blankenstein (*1970,<br />
Rheydt) der Frage nach unserem Verständnis<br />
von Natur nach, indem er eine ortsspezifisch<br />
angelegte Landschaft entwirft. Blankenstein<br />
konzipiert seine raumgreifende Installation<br />
als Gesamtkunstwerk aus Geometrie, Skulptur<br />
und Zeichnung. In seine kegelförmigen<br />
Hügel, bestehend aus einer Konstruktion<br />
mit rosafarbenen XPS-Hartschaumplatten,<br />
integriert er seine grossformatigen Kohlezeichnungen.<br />
Dabei sind die geometrischen Hügel<br />
eigenständige Raumskulpturen und dienen<br />
gleichermassen als Display für seine gezeichneten<br />
Darstellungen von idealisierten Wald-,<br />
Berg- und Seelandschaften. Die abstrahierten,<br />
farbig leuchtenden Kegelformen bilden einen<br />
starken visuellen Kontrast zu den detaillierten<br />
schwarz-weissen Zeichnungen. Beim Flanieren<br />
durch den Raum der Kunsthalle Arbon lassen<br />
sich Blankensteins Zeichnungen wie einzelne<br />
Aussichtpunkte auf einer Wanderung entdecken.<br />
Es sind zweidimensionale Landschaftsbilder<br />
innerhalb einer dreidimensionalen Landschaft.<br />
Der physische Raum der Betrachtenden<br />
wird schaufensterartig durch die gezeichneten<br />
Bildräume erweitert, wobei das Idyll der darin<br />
dargestellten, hyperrealistischen Landschaften<br />
durch abstrakte Formen gebrochen wird.<br />
Es sind jene optischen Brüche, jene visuellen<br />
und materiellen Gegensätze, mittels derer der<br />
Künstler seinen eigenen Weltentwurf aufgebaut<br />
hat. Der Titel ‹Counterworld› (Gegenwelt)<br />
referiert auf die Idee einer natürlichen Welt, die<br />
im Gegensatz zu rein künstlichen Welten besteht.<br />
Zwar basiert seine Rauminstallation auf<br />
organischen Formen, und dennoch könnte sie<br />
nicht künstlicher sein. Die Installation lässt sich<br />
mit dem Konzept des Englischen Gartens vergleichen,<br />
bei dem Naturerlebnisse mimetisch<br />
erschaffen werden. Blankensteins Interesse gilt<br />
dem Hybriden, den vom Menschen generierten<br />
Bildnissen, wie sie in Kunst und Naturwissenschaften<br />
vorkommen und unsere individuellen<br />
Naturerfahrungen nachhaltig prägen. So befragt<br />
der Künstler die Gegensätze von Natur- und<br />
Kulturlandschaft, indem er die beiden Konzepte<br />
zusammenführt und visuell überlagert. AW<br />
Heiko Blankenstein · Counterworld 3.22, <strong>2022</strong>,<br />
Visualisierung<br />
Heiko Blankenstein · TI 2, 2018, Kohle auf<br />
Papier, 150 x 130 cm<br />
→ Kunsthalle Arbon, 27.3.–1.5.<br />
↗ www.kunsthallearbon.ch<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Öyvid Fahlström<br />
Basel — Auf der ‹Party for Övyid› – so der<br />
Ausstellungstitel – für Öyvid Fahlström<br />
(1928–1976) und seine Freund:innen sind ganz<br />
unterschiedliche Persönlichkeiten im Museum<br />
Tinguely zu Gast. Sie alle liessen sich vom<br />
schwedischen Maler und Poeten, der noch so<br />
vieles mehr war, inspirieren. Seine künstlerischen<br />
Initiativen waren hoch innovativ, und<br />
er beeinflusste in seiner, wenn auch nur sehr<br />
kurzen, Schaffenszeit eine ganze Generation,<br />
die zwischen den 1950er- und den 1970er-<br />
Jahren nach gesellschaftlichem Aufbruch<br />
und Veränderung strebte. Fahlström wurde<br />
als Sohn skandinavischer Eltern in São Paulo,<br />
Brasilien, geboren und starb bereits im Alter<br />
von 48 Jahren. In Stockholm und Rom studierte<br />
er Kunstgeschichte und Archäologie und lebte<br />
später u. a. in New York.<br />
Sein Œuvre umfasst im übertragenen Sinne in<br />
dieser besonderen Gruppenausstellung nicht<br />
nur eigene Werke, sondern auch die eines<br />
breiten Freundeskreises – über die Sparte der<br />
bildenden Kunst hinaus auch aus den Bereichen<br />
Theater, Literatur, Musik, Tanz und Film.<br />
Fahlströms internationales Netzwerk, zu dem<br />
unter anderem Patty und Claes Oldenburg,<br />
Robert Rauschenberg und Mike Kelley zählten,<br />
war sowohl formal als auch inhaltlich divers.<br />
Fahlström selber arbeitete vor allem politisch.<br />
Er experimentierte mit beweglichen visuellen<br />
Fragmenten, die er im Bild collagenartig vereinte,<br />
und setzte Bild und Text teils comic-haft<br />
und installativ zusammen. Themen wie eine<br />
patriarchische Machtverteilung und kolonial<br />
geprägte Politik spielten dabei eine zentrale<br />
Rolle. Fahlström entwarf beispielsweise ein<br />
alternatives Monopoly-Spiel.<br />
1953 veröffentlichte er in der Zeitschrift Odyseé<br />
das weltweit erste Manifest für Konkrete<br />
Poesie, welche er als seine wahre Herzensangelegenheit<br />
begriff.<br />
Als Fahlström Schweden auf der Biennale in<br />
Venedig 1966 repräsentierte, war er zeitgleich<br />
ebenfalls eingeladen, bei der Ausstellung<br />
‹HON› im Modernen Museum in Stockholm<br />
teilzunehmen. Niki de Saint Phalle schuf dort<br />
zusammen mit Jean Tinguely und Per Olof<br />
Ultvedt eine ihrer grössten Frauenskulpturen.<br />
Fahlström verband eine enge Beziehung zum<br />
Moderna Museet, dessen Botschafter für die<br />
USA er wurde, in einer Zeit, in der Pop-Art und<br />
Happening – im Zentrum Andy Warhol – einen<br />
rasanten Aufstieg in der Kunstwelt erlebten.<br />
Die Nachkriegszeit zu überwinden und neue<br />
Impulse zu setzen, darum ging es Fahlström<br />
und seinen Mitstreiter:innen. Dabei standen<br />
kreative Freiheit und Selbstbestimmtheit im<br />
Mittelpunkt. Im Sommer wird die Ausstellung<br />
im Kunstverein in Hamburg zu sehen sein. VMS<br />
Jean-Philippe Charbonnier · Öyvind Fahlström<br />
in der Ausstellung Pentacle im Musée des Arts<br />
Décoratifs, Paris, 1968 © Gamma-Legends via<br />
Getty Images<br />
Öyvind Fahlström · Section of World Map – A<br />
Puzzle, 1973, Siebdruck auf opak-weissem<br />
Vinyl, geschnitten und magnetisiert auf Metalltafel,<br />
51 x 81,5 cm © ProLitteris<br />
→ Museum Tinguely, bis 1.5.<br />
↗ www.tinguely.ch<br />
HINWEISE // ARBON / BASEL<br />
65
Entrepreneurship<br />
Basel/Riehen — Die Ausstellung ‹Entrepreneurship<br />
– Oder die Verheissung des brotlosen<br />
Glücks› im Kunstraum befragt die Rolle von<br />
Kunstschaffenden als Entrepreneurs und<br />
thematisiert ihre Produktionsbedingungen: Die<br />
Kunst ist ihr Business, und sie sind die Akteure<br />
von Start-ups, die ihre Vermarktung selbst in<br />
die Hand nehmen müssen. Dazu gehört unter<br />
anderem, neue Produkte zu vermarkten, Netzwerke<br />
aufzubauen. Wichtig für die öffentliche<br />
Anerkennung ist die Teilnahme an Ausschreibungen.<br />
Die Wand ist über zwei Stockwerke mit<br />
dem Aushang eines fiktiven Kunstwettbewerbs<br />
tapeziert. Doch von der Kunst zu leben ist<br />
schwer, obwohl ihr Stellenwert in der Gesellschaft<br />
hoch angesehen ist. Eine hölzerne Palette<br />
von David Berweger weist ironisch auf die<br />
harten Bedingungen hin. Kreativwirtschaft und<br />
Kapitalismus werden mit Stapeln von gefakten<br />
Banknoten aus Styropor thematisiert. In diesen<br />
‹Hedge Fun› von Mickry 3 darf investiert und für<br />
wenig Geld kann ein Gramm Kunst erworben<br />
werden. Ein Plakat kündigt die Performance<br />
von San Keller an: Sämtliche Rechnungen, die<br />
im Zeitraum der Ausstellung eingehen, wird er<br />
in handgeschriebene Originale verwandeln und<br />
vorlesen. Im Spiel- und Lesezimmer können<br />
Ratgeber zur Kunstkarriere konsultiert und<br />
unterschiedliche Karrieremöglichkeiten erprobt<br />
werden. Die belgische Künstlerin Olivia Hernaïz<br />
hat mit ‹Art & My Career› eine Paraphrase auf<br />
Monopoly herausgegeben. Dem Stereotyp des<br />
verkannten Künstlergenies geht Fabio Luks mit<br />
seinem Memory nach, das Ohrmuscheln aus<br />
dem Freundeskreis abbildet.<br />
Auf die Rolle der Frauen im Kunstbetrieb zielen<br />
verschiedene Filme. Lysann König rappt und<br />
spielt in ihrem Musikvideo ‹Survival of an<br />
Artist› mit der Selbst- und Kunstvermarktung.<br />
Einzelne ihrer Objekte glitzern im lila gestrichenen<br />
Wohnzimmer-Ambiente und verbinden<br />
Virtualität und Realität. Das Tabu des alternden<br />
weiblichen Körpers greift Milva Stutz auf. In<br />
ihrer animierten Videoinstallation ‹For the Real<br />
for the Real, for the Real this Time› zeigt sie<br />
einen unförmigen, rosafarbenen Frauenkörper<br />
aus Plastilin. Lustvoll gibt sie sich dem befreiten<br />
Tanz hin, mitten in einer technischen Umgebung<br />
von Servern und Cyberspace, während<br />
eine Schnecke gemächlich ihre Schleimspur<br />
durch diese virtuellen Welten zieht. Das Sekret<br />
steht nicht nur für die körperliche Ausscheidung,<br />
sondern auch für ein reibungsloses Funktionieren<br />
der digitalen Technik. IK<br />
Lysann König · Survival of an Artist, 2018,<br />
Videostill<br />
Mickry 3 · Hedge Fun, <strong>2022</strong>, Mixed Media (participative<br />
ongoing performance). Foto: Gina Folly<br />
→ Kunstraum Riehen, bis 18.4.<br />
↗ www.kunstraumriehen.ch<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Anne-Dominique Hubert<br />
Basel — Im Kellergeschoss der Maison 44, die<br />
dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, hat<br />
Anne-Dominique Hubert (*1952) eine Installation<br />
aus rund zwanzig Objekten aufgebaut. Die<br />
dreidimensionalen, kubischen Teile schweben<br />
an feinen Fäden auf unterschiedlichen Höhen.<br />
Alles sind Einzelstücke, die aus früheren<br />
Entwürfen und Bildwerken zusammengefügt<br />
wurden und in den Farben Weiss, Schwarz<br />
und Blau erscheinen. Mit sichtbaren Stichen<br />
wurden sie an den Kanten zusammengenäht –<br />
jede Binnenfläche erscheint anders. Schemenhafte<br />
Figuren, Zeichen, Spuren von Russ<br />
und Abdrücke von verkohlten Spinnweben aus<br />
dem Holzofen der Künstlerin sind zu erkennen.<br />
Die Konglomerate wirken wie ziellos vor sich<br />
hintreibende Erinnerungen, die in verdichteter<br />
Form aus dem Unbewussten auftauchen.<br />
Auch in Huberts Leporellos im ersten Stock<br />
der Maison verbinden sich unterschiedliche<br />
Zeiträume und Materialien, in die sich die Jahre<br />
eingeschrieben haben. In der Isolation während<br />
der Pandemie bestickte Seiten stockfleckiger<br />
Notizbücher aus dem Ersten Weltkrieg. So ist<br />
eine Art wortloses Tagebuch entstanden, das<br />
zwei Jahrhunderte und individuelle Extremzustände<br />
miteinander verbindet, ohne sie explizit<br />
zu verbalisieren. Mit ihren Werken und dem<br />
poetischen Ausstellungstitel ‹taire le texte›<br />
evoziert die Künstlerin eine Sprache jenseits<br />
des gesprochenen Wortes. IK<br />
Lorenz Fischer<br />
Bern — In den dunklen Lauben zuunterst in<br />
der Altstadt lässt Lorenz Fischer (*1993) in<br />
seiner Installation ‹the gates that I built pt. II<br />
(closing chapters)› Signalfarben aufleuchten.<br />
Der Berner Künstler bespielt zum zweiten<br />
Mal die privat finanzierte Schaufenstergalerie<br />
junkere 11 – ein helles Fenster im kühlen Sandstein.<br />
Lorenz Fischers reduzierte Arbeit ist präzise,<br />
laut und poetisch. Hinter Glas reihen sich<br />
Warntafeln aus signalrotem Metall. Ohne Nummerierung<br />
oder Bezeichnung der gefährlichen<br />
Transportgüter und in einem Ausstellungsraum<br />
statt an einem Laster bleibt die Warnung unbequem<br />
sinnlos. Scharnier an Scharnier gepresst<br />
formen die Tafeln ein repetitives Muster, teilweise<br />
sind sie leicht eingeklappt, sodass beim<br />
Vorbeigehen andere Winkel sichtbar werden.<br />
Es bleiben aber Scheuklappen, die das Gesichtsfeld<br />
einschränken – hinter die scharfen<br />
Metallkante zu blicken ist unmöglich. Die roten<br />
Flächen stehen im Kontrast zu einem gefalteten<br />
Spiegel, der wie eine Regenrinne unauffällig<br />
am unteren Schaufensterrand klebt. Kraklige<br />
Spuren tätowieren die Aluminiumschicht der<br />
Spiegelrückseiten; mit den Warntafeln im Hintergrund<br />
werden sie zu verätzten Oberflächen.<br />
Der sorgfältige Umgang mit unterschiedlichen<br />
Materialien ist kennzeichnend für Fischers<br />
künstlerische Arbeit: Er sammelt, kombiniert<br />
unerwartet und schafft Räume für neue Assoziationen.<br />
AS<br />
Anne-Dominique Hubert · Taire le texte,<br />
2020, 3 Leporellos mit je 12 Blättern, je<br />
17,5 x 24,5 cm, Papier, marouflé sur Seidenmousseline,<br />
Stickgarn, Bleistift<br />
→ Maison 44, bis 2.4. ↗ www.maison44.ch<br />
Lorenz Fischer · the gates that I built pt. II (closing<br />
chapters), <strong>2022</strong>, Courtesy junkere 11, Bern<br />
→ junkere 11, bis 5.4. ↗ www.junkere11.ch<br />
HINWEISE // BASEL/RIEHEN / BASEL / BERN<br />
67
Easy Poses<br />
Chur — Fotogramme entstehen, indem ein<br />
Gegenstand im Fotolabor belichtet wird. Beim<br />
Entwickeln schwärzt sich das Fotopapier, und<br />
dort, wo sich etwas befand, entsteht ein helles<br />
exaktes Abbild. Die Schweizer Künstlerin Eliane<br />
Rutishauser (*1963), welche neben Performances<br />
hauptsächlich mit fotografischen<br />
Selbstbildnissen arbeitet, wendet sich in ihrem<br />
neuesten Werkzyklus ‹Easy Poses› dem Prinzip<br />
des Fotogramms zu. Auch hier spielt sie mit der<br />
Wahrnehmung von Selbst-Wirklichkeit(en) und<br />
platziert anstelle von Objekten sich selbst auf<br />
den unbelichteten Papierbogen. Auf diese Weise<br />
entsteht in einer Momentaufnahme der lichte<br />
Abdruck ihres Körpers mit einer durchscheinenden<br />
Silhouette. Rutishausers Suche nach<br />
der richtigen Pose ist ein Spiel in Anlehnung an<br />
Klassiker der Fotografie wie etwa Man Ray oder<br />
Edward Weston. So wie die Männer damals<br />
ihr nacktes Modell zu einer bestimmten Pose<br />
angeleitet hatten – mit Blick auf bestimmte<br />
Körperteile, wie das Gesäss bei Man Rays ‹La<br />
Prière› –, inszeniert sich die Künstlerin als<br />
ikonische Darstellung des Frauenleibs. Mit dem<br />
Unterschied, dass sie den Herstellungsprozess<br />
selbst kontrolliert, indem sie ihren Körper im<br />
Licht drapiert und so mit einem Augenzwinkern<br />
ihr eigenes Posieren beobachtet. JEN<br />
Eliane Rutishauser · Nach Man Ray, La Prière,<br />
<strong>2022</strong>, Fotogramm auf Fotopapier, 82 x 107 cm<br />
→ Galerie Edition Z, 9.–24.4.<br />
↗ www.galerie-edition-z.ch<br />
La réforme de Pooky<br />
Fribourg — Die Kunsthalle Fri Art zeigt eine<br />
Ausstellung zum Thema Malerei und der Frage,<br />
was deren Bedingungen heute sind. Versammelt<br />
wurden Werke von 19 Kunstschaffenden,<br />
welche die medialen und sozialen Verhältnisse<br />
von Bilderproduktion und Bilderkonsum reflektieren.<br />
‹Menace›, die Buchstabenfolge ist als<br />
sechsteilige Bildreihe auf einer Wand im Fri Art<br />
zu sehen. Aus der Nähe betrachtet, entdeckt<br />
das Publikum in der Malerei von Sophie Reinhold<br />
(*1981) baumartige Miniaturmalereien, auf<br />
denen eine seltsame Vegetation die Bildinhalte<br />
formt. Sie strahlen eine Atmosphäre zwischen<br />
Märchen und Naturkatastrophe aus und evozieren<br />
eine bedrohliche Stimmung.<br />
Die Bilder der Ausstellung ‹La réforme de Pooky›<br />
wecken durchwegs ambivalente Gefühle.<br />
In dem Gemälde ‹Sylvester›, <strong>2022</strong>, von Grégory<br />
Sugnaux (*1989) schaut uns eine Comic-Figur<br />
mit Narrenkappe ratlos entgegen. In der Tat,<br />
was gibt es eigentlich zu lachen? Die Gruppenschau<br />
antwortet mit einer scheinbar bunten<br />
und fröhlichen Welt. Sie versammelt die neuesten<br />
Werke von 19 Schweizer und internationalen<br />
Künstler:innen, die in theatralischen,<br />
absurden Inszenierungen über Malerei und<br />
über die verworrenen Beziehungen zwischen<br />
Objekten, Medien und Affekten sprechen.<br />
Pooky ist ein Teddybär und Garfields bester<br />
Freund in der Welt der Comic und Games. Und<br />
so zieren viele bunte puppenhafte Körper die<br />
Malerei der Ausstellung: nette Bären, Geister<br />
mit vampirhaften Gesichtern, Selfies schiessende<br />
Vögel. Der mediale spielerische Inhalt<br />
der selbstreferenziellen Bilder führt bis hin zu<br />
deren totaler Entwertung. Im Shop der Pariser<br />
Künstlerin Fabienne Audéoud (*1968) kann ich<br />
blaue Pullover für CHF 50 und Bilder kaufen;<br />
der Katalog ist teurer als die Malerei. Ich gerate<br />
in Konsumlust und kaufe ein, auch wenn es<br />
Totenschädel sind, die ich da mit den ‹Brown<br />
Painting› erstanden habe. «Good pick», sagt der<br />
Kurator, und ich lächle ein wenig verlegen.<br />
In ‹La réforme de Pooky› im Fri Art beteiligen<br />
sich die Künstler:innen an der Produktion<br />
von Bildern, die in prekären Engagements,<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
taumelnden Rückzugsschritten oder in der<br />
bewussten Erkundung von Sackgassen enden.<br />
In den ständigen Reflexionen von doppelten<br />
und inszenierten Welten bietet die Ausstellung<br />
einen Beitrag zu einem Diskurs zur Wahrnehmung,<br />
trotz der damit verbundenen Farbe mit<br />
unheimlichen Untertönen. SO<br />
Sophie Reinhold · Menace, 2021, Öl mit Marmorpuder<br />
auf Jute, Courtesy Galerie Sophie<br />
Tappeiner, Wien<br />
Grégory Sugnaux · Sylvester, <strong>2022</strong>, Gouache<br />
und Acryl auf Leinwand<br />
→ Kunsthalle Fri Art bis 8.5.<br />
↗ www.friart.ch<br />
Impression 2021/<strong>2022</strong><br />
Grenchen — Das Kunsthaus Grenchen zeigt<br />
mit ‹Impression 2021/<strong>2022</strong>› die zehnte Ausgabe<br />
der nationalen Gruppenausstellung für<br />
Druckgrafik. Selbstverständlich ist die Technik<br />
des Druckens hier der rote Faden, dennoch sei<br />
die Dynamik hervorgehoben, die sich daraus<br />
entfaltet. Immens sind die dabei sichtbar werdenden<br />
Möglichkeiten, und spannend ist, wenn<br />
eine Arbeit die Gattungsdefinition zu sprengen<br />
scheint. Unter den 58 zeitgenössischen<br />
Positionen sind einige Drucke zu sehen, die den<br />
Gestus der Malerei verkörpern. Etwa die Monotypie<br />
auf Büttenpapier von Oliver Krähenbühl<br />
(*1949): Landschaften, als wären sie gemalt.<br />
Sie hängen neben einem Diptychon: die Ansicht<br />
eines lichten Walds von Gabrielle Dannenberg<br />
(*1967), eine Monotypie mit Handdruck. Auch<br />
hier beinahe mehr Malerei als Druckgrafik.<br />
Mitten im Saal liegt ‹Der gefallene Mann› von<br />
Valentin Magaro (*1972) auf: ein Leporello, furios<br />
gezeichnet, an Gesellschaftskritik kaum zu<br />
überbieten. Eine Lithografie auf Büttenpapier,<br />
in einer Auflage von zehn Stück, gedruckt bei<br />
Thomi Wolfensberger in Zürich. Eine pornografische<br />
Darstellung greift die Affäre des<br />
ungarischen Fidesz-Politikers und ehemaligen<br />
EU-Abgeordneten József Szájer auf, der während<br />
des Lockdowns 2020 in Brüssel bei einer<br />
Sexorgie mit Männern von der Polizei festgenommen<br />
wurde. In Ungarn hatte er homophobe<br />
Gesetze erlassen. Nachdem die Angelegenheit<br />
ans Licht gekommen war, setzte Szájer seiner<br />
Karriere als EU-Parlamentarier ein Ende.<br />
Und wo der eine aufhört, beginnt der andere.<br />
Magaro nimmt die Geschichte auf, spinnt sie<br />
weiter. Weiter, als einem lieb ist, und führt sie<br />
ad absurdum.<br />
Die Ausstellung zeigt längst nicht nur Grenzen<br />
abtastende und experimentelle Werke, sondern<br />
auch in klassischer Weise hergestellte Drucke.<br />
Zwei kleinformatige Radierungen von Sabrina<br />
Barbieri (*1990) etwa überzeugen in ihrer<br />
Sorgfalt und feinen Ästhetik. Juriert wurden die<br />
183 Eingaben von Felicity Lunn, Direktorin des<br />
Kunsthaus Pasquart Biel, Reto Emch, Künstler<br />
und Leiter Haus der Kunst St. Josef Solothurn,<br />
HINWEISE // CHUR / FRIBOURG / GRENCHEN<br />
69
und David Khalat, Direktor Edition VFO, Verein<br />
für Originalgraphik Zürich. «Digitale Verfahren<br />
wurden in die Ausstellung aufgenommen,<br />
sofern sie in Kombination mit herkömmlichen<br />
Techniken verwendet wurden», so die Jury.<br />
«Oder auch dann, wenn eine Umsetzung des<br />
Werkes mit ausschliesslich traditionellen<br />
druckgrafischen Verfahren nicht hätte erzielt<br />
werden können.» Anlässlich der zehnten Ausgabe<br />
wird im November eine Jubiläumsedition<br />
erscheinen, mit Arbeiten von Sabrina Barbieri,<br />
Romain Crelier, Peter Emch, Markus Furrer,<br />
Cécile Hummel, Urs Jost, Barbara Meyer Cesta,<br />
Carmen Perrin, Felix Stöckle, Lex Vögtli. VS<br />
Arno Hassler · Nev greava 8, 2020, Helio gravüre<br />
und Aquatinta<br />
Véronique Zussau · sans titre (1), 2021,<br />
Pigmentdruck auf Moab<br />
→ Kunsthaus Grenchen, bis 15.5.; Führungen<br />
am 3.4., 11.30 Uhr, und 27.4., 18.30 Uhr<br />
↗ www.kunsthausgrenchen.ch<br />
Francis Ruyter<br />
Lausanne — Hier haben die Mauern eine<br />
Geschichte. Im Herzen der Industriebrache von<br />
Lausanne steht das ehemalige Verwaltungsgebäude<br />
der Schlachthöfe von Lausanne, welches<br />
auf Anregung der Stadt in Ateliers umgewandelt<br />
wurde. Hier hat der deutschstämmige<br />
Künstler Matthias Sohr (*1980, Berlin) seit<br />
2018 Atelier und Ausstellungsraum, und zwar<br />
im ehemaligen Büro des Direktors. Der Raum<br />
ist nach wie vor mit dem Mobiliar und den<br />
Holzvertäfelungen aus den 1940er-Jahren<br />
ausgestattet. Der seit 2003 in Wien etablierte<br />
US-amerikanische Künstler Francis Ruyter<br />
(*1968, Washington) hat zusammen mit Sohr<br />
die aktuelle Ausstellung konzipiert. Im Zentrum<br />
steht ein Objekt, das vielen seiner zwischen<br />
2014 und <strong>2022</strong> entstandenen Arbeiten zugrunde<br />
liegt: ein Zelt.<br />
Das Exemplar, das flach an der Wand hängt, ist<br />
der erste Blickfang: ein weisses Zelt, dessen Innenseite<br />
der Künstler in einem bewusst grellen<br />
Orange bemalt hat. Den Pinsel, der hinter der<br />
Zeltblache versteckt ist, sieht man erst auf den<br />
zweiten Blick. So wird die Geste des Künstlers<br />
explizit. Von diesem bemalten Stück Stoff zu<br />
den ausgestellten Leinwänden ist es nur ein<br />
kleiner Schritt, der durch den Titel der Ausstellung<br />
vorgegeben wird ‹(Let us now praise Famous<br />
Men)› – ein Titel, der dem 1941 in den USA<br />
erschienenen Buch mit Fotos über die FSA von<br />
Walker Evans entliehen ist. FSA steht für «Farm<br />
Security Administration», eine 1937 gegründete<br />
US-Regierungsbehörde. Sie half den ärmsten<br />
Landwirten, die von der Grossen Depression<br />
betroffen waren, und beauftragte Fotograf:innen<br />
wie Dorothea Lange oder Russell Lee, den harten<br />
Alltag der Landarbeiter zu dokumentieren.<br />
«Diese Bilder, die durch die Regierungsagentur<br />
auf wundersame Weise produziert wurden,<br />
transzendieren Propaganda und sind zum<br />
Material einer amerikanischen Identität geworden»,<br />
so Francis Ruyter. Aus dem digitalen Fotoarchiv<br />
des FSA schöpft Ruyter seit mehreren<br />
Jahren seine Inspiration: Er wählt Bilder aus,<br />
bei denen das Zelt eine zentrale Rolle spielt.<br />
Davon ausgehend malt er figurative Szenen<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
mit Wasserfarben, kreiert Fotocollagen oder<br />
interpretiert das Objekt Zelt am Computer<br />
anhand von Photoshop-Filtern wie Cut Out neu.<br />
Aus diesem Abstraktionsprozess entstehen<br />
«komprimierte Formen», die mit Acryl oder<br />
Gouache in kräftigen Farben gemalt sind: eine<br />
Farbexplosion für ein eher dunkles Kapitel der<br />
amerikanischen Geschichte. IDL<br />
Francis Ruyter · <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />
Bureaucracy Studies. Foto: Karl Reinhard<br />
Michael Göbel<br />
Solothurn — Von der heiteren Lebendigkeit<br />
eines Jahrmarktes ist hier nichts zu spüren.<br />
Im Gegenteil. Ein rotes Kettenkarussell ruht<br />
seitlich gekippt am Boden des Ausstellungsraums<br />
und fügt sich in die andächtige Stille<br />
der ehemaligen Klosterkirche. Ungewohnt<br />
befremdlich hängen die Metallstreben der<br />
Sitze herab, während der teils gerüsthafte, teils<br />
verschalte Korpus das kolossale Objekt massiv<br />
und filigran zugleich erscheinen lässt. Ob es<br />
sich im Aufbau oder im Zerfall befindet, bleibt<br />
offen, doch so oder so, sein Versprechen der<br />
vergnüglichen Rundfahrt hält das Metallgestell<br />
nicht und an die Stelle des bunten Treibens<br />
tritt der Stillstand. Mit seiner jüngsten Plastik<br />
‹Roundabout› (deutsch: Kettenkarussell)<br />
visualisiert der Künstler Michael Göbel (*1973,<br />
Thedinghausen) die gefühlte Starre der letzten<br />
zwei Jahre: Die Arbeit unterbricht sinnbildlich<br />
das Drehen um sich selbst, die Stabilität<br />
fortwährender Routinen, Traditionen und ziellos<br />
rotierende Konventionen. Die modellhafte<br />
Skulptur ist dabei typisch für Göbels Schaffen,<br />
dessen Objekte, mal mit distanzierter Sachlichkeit,<br />
mal mit einem Augenzwinkern, stets<br />
Raum für einen reflexiven Perspektivenwechsel<br />
eröffnen. Parallel bildet eine Gemäldeauswahl<br />
von Martin Kasper (*1962) den Auftakt der<br />
Überblicksschau zum 20-jährigen Jubiläum des<br />
Haus der Kunst St. Josef. RM<br />
Karl Reinhard · Ohne Titel, <strong>2022</strong> © ProLitteris<br />
→ Bureaucracy Studies, bis 10.4.<br />
↗ www. bureaucracystudies.org<br />
Michael Göbel · Roundabout, 2021, Metall,<br />
pulverbeschichtet, 740 x 575 x 432 cm, Ausstellungsansicht<br />
Haus der Kunst St. Josef<br />
→ Haus der Kunst St. Josef, bis 10.4.<br />
↗ www.hausderkunst.ch<br />
HINWEISE // LAUSANNE / SOLOTHURN<br />
71
Xénia Lucie Laffely und Couture<br />
Yverdon-les-Bains — Ein Hauch von Luxus<br />
weht durch die Räume des Centre d’Art Contemporain.<br />
Schwarze Figurinen präsentieren<br />
Kleider von elegant bis extravagant. Es sind<br />
Kleider der Haute Couture, von namhaften<br />
Designer:innen, die einer Botschaftergattin<br />
gehörten und als Schenkung ins Musée Suisse<br />
de la Mode gelangten. Doch die Kooperation<br />
zwischen dem Kunsthaus und dem Modemuseum<br />
ist mehr als eine Mode-Präsentation. Farbig<br />
gestaltete Wände greifen Muster der Stoffe auf.<br />
An den Wänden hängen textile Bilder von Xénia<br />
Lucie Laffely (*1987). Die Schweizer Künstlerin,<br />
die in Lausanne Kunstgeschichte und in Genf<br />
Modedesign studiert hat, porträtiert Menschen<br />
aus ihrem Umfeld, indem sie sie zunächst<br />
fotografiert. Sie druckt die Fotos auf Stoffe und<br />
bearbeitet sie anschliessend mit Stickereien<br />
und Polsterungen. So entstehen dreidimensionale,<br />
reliefartige Strukturen, und die Porträtierten<br />
erscheinen maskiert und kostümiert. Die<br />
Künstlerin hat sich sichtbar von den Kleidern<br />
inspirieren lassen, deren Muster und Farben<br />
sich in ihren Textilbildern spiegeln. Kunst und<br />
Mode, darauf verweist die Ausstellung, entspringen<br />
beide einer kreativen Auseinandersetzung<br />
mit Gegenwart und Gesellschaft. AH<br />
Xénia Lucie Laffely · Environ Alex & moi <strong>2022</strong>,<br />
bedruckter Satin, Samt, bestickt und gesteppt,<br />
135 x 235 cm, davor: Ensemble, Balenciaga,<br />
1965, und Abendkleid, Sybil Connolly, um 1990<br />
→ Centre d’Art Contemporain, bis 17.4.<br />
↗ www.centre-art-yverdon.ch<br />
Konkret!<br />
Zofingen — Kreis plus Quadrat plus Quadrat<br />
gleich Dreieck. So könnte die Formel lauten,<br />
die Clare Goodwin (*1973) wie ein bildgewordenes<br />
Rechenexempel an die Wand hängt.<br />
Natürlich hat die wunderbare Keramik der<br />
schweizerisch-britischen Künstlerin nichts mit<br />
Algebra zu tun, aber sehr wohl mit Abstraktion<br />
und geometrischem Formenvokabular. Dass die<br />
Künstlerin fast alle neu entstandenen Kompositionen<br />
‹Ceramic Whispers› nennt, hat System.<br />
Man fragt sich: Flüstern hier personifizierte<br />
Formen dem Gegenüber etwas zu? Oder schaut<br />
einem da ein Katzenkopf entgegen, der sich<br />
durch Verschieben der Keramikteile verändern<br />
liesse? Abgerundete Rechtecke werden wie<br />
weiche Lappen ins Eck drapiert, dann wieder<br />
als dekonstruiertes, gelb-schwarzes Antlitz<br />
komponiert oder in einer tollen 90-teiligen<br />
Wandarbeit angelegt. Die Ausstellung ‹Konkret!<br />
Vier Konzepte› im Zofinger Kunsthaus vereint<br />
verschiedene Generationen von Kunstschaffenden<br />
unter einem Dach. Und diese zeigen,<br />
wie facettenreich konkret konstruktive Kunst<br />
immer noch daherkommt: Same same but different.<br />
Nebst Clare Goodwin sind dies Dominik<br />
Stauch (*1962), Lukas Veraguth (*1985) und<br />
Fulvio Castiglioni (1947–2020). Der kürzlich<br />
verstorbene, einheimische Grafiker und Künstler,<br />
so Kunsthausleiterin Eva Bigler, gab Anlass<br />
für die Ausstellung, die nun Kreis, Dreieck und<br />
Rechteck in den Mittelpunkt stellt.<br />
Castiglionis abstrakte Zeichnungen und bunt<br />
bemalte Holzwürfel reihen sich im Erdgeschoss<br />
aneinander, darunter auch Popartiges wie Objekte<br />
mit Putzbürsten oder Tischbeine aus dem<br />
verrückten schwedischen Möbelhaus. Lukas<br />
Veraguth setzt im Erdgeschoss eine Bodenskulptur<br />
aus bunten Glasbausteinen dazwischen<br />
– das Gesellenstück seiner Arbeiten mit<br />
Licht. Eine Plastik aus Neonröhren in Pink und<br />
Blau paart geometrische Strenge mit bunter<br />
Verspieltheit. Und die beinahe schon organisch<br />
wirkende, geschwungene Lichtröhrenskulptur<br />
des Berners – ein weiteres Highlight – verbreitet<br />
in dem ohnehin schon grandiosen Festsaal<br />
einen Stock höher feierliche Stimmung. Domi-<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
nik Stauch wiederum gibt noch eins obendrauf,<br />
indem er auf dem wandfüllenden Video ‹Stand<br />
by – Requiem› bunte Kreise ins Weltall schickt:<br />
Sie tauchen aus dem Nichts auf, überschneiden<br />
sich, werden grösser und verschwinden unter<br />
den rhythmischen Klängen einer Gitarre. Ein<br />
Würfelspiel, so ist dem Saalflyer zu entnehmen,<br />
liegt der Arbeit zugrunde: Die gewürfelte Zahl<br />
legt den Klang fest, und dieser bestimmt die<br />
Farbe. Zufall und System – Kunst und Leben<br />
auf den Punkt gebracht. FS<br />
Clare Goodwin · Ceramic Whispers (conversation),<br />
2021, Keramik, glasiert, vierteilig,<br />
23 x 19 cm, Courtesy Lullin + Ferrari<br />
Lukas Veraguth · 22’102, <strong>2022</strong>, Holz, Netzstoff,<br />
Leuchtstofflampen, PET, Metall,<br />
225 x 335 x 160 cm<br />
→ Kunsthaus Zofingen, bis 10.4.; Künstlergespräch<br />
mit Sabine Schaschl, 31.3., 18 Uhr<br />
↗ www.kunsthauszofingen.ch<br />
Japan und die Moderne<br />
Zug — Klimts Bleistift-Zeichnung zeigt eine<br />
liegende Frau, um deren Körper sich weiche<br />
Stoffe schmiegen. Nebenan schildert ein<br />
Holzschnitt des Japaners Utagawa Kuniyoshi<br />
(1798–1861) die gezierte Pose einer Dame,<br />
deren Kimono-Saum sich in arabeskenhaften<br />
Linien windet. In einer Vitrine liegen Josef<br />
Hoffmanns Entwürfe für textile Ornamente<br />
neben Schablonen für japanische Stoffdrucke<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Die Blätter von Klimt<br />
und Hoffmann gehören der Stiftung Kamm<br />
im Kunsthaus Zug, die Arbeiten der Japaner<br />
stammen aus dem Historischen und Völkerkundemuseum<br />
St. Gallen. In einem kleinen<br />
Raum hängt die berühmte ‹Woge von Kanagawa›<br />
von Hokusai, und just daneben blickt<br />
Annelies Štrbas Videokamera in einen Teich,<br />
in dem japanische Kois langsam ihre Kreise<br />
ziehen. Die Modedesignerin Christa de Carouge<br />
entwarf einen schweren weissen Kimono sowie<br />
schwarze Kleider, die an Japanisches erinnern.<br />
Sie gehören ebenfalls dem Kunsthaus, das<br />
de Carouge 2018 ausstellte. Jetzt werden ihre<br />
Kleider Kimonos der Ainu aus der St. Galler<br />
Sammlung gegenübergestellt.<br />
‹Alles und Nichts. Japan und die moderne<br />
Kunst bis heute›, kuratiert von Matthias<br />
Haldemann und Nina Schweizer, ist nicht<br />
einfach eine Neuauflage früherer Japonismus-<br />
Ausstellungen. Die erwähnten Beispiele zeigen:<br />
Es geht um Beziehungen zwischen japanischer<br />
Kultur und westlicher, teils aktueller Kunst aus<br />
der eigenen Sammlung. Diese ist im Bereich<br />
der Wiener Jahrhundertwende hochkarätig.<br />
Darüber hinaus ist sie reich an prominenten<br />
Werken, die dank der unverwechselbaren Ausstellungstätigkeit<br />
ins Haus kamen.<br />
Die Konfrontation des realen oder auch nur<br />
erträumten «Japanischen» westlicher Provenienz<br />
mit japanischen Holzschnitten und<br />
Kunstobjekten lassen uns manches neu sehen.<br />
Der Blick auf Japan macht dabei auch Gegensätzliches<br />
deutlich. Da ist Balthasar Burkhards<br />
tristes Bild der grauschwarzen Mega-City Tokio.<br />
Dort belegt John Cages Notenschrift, wie sehr<br />
der Zen-Buddhismus und die Betonung der<br />
HINWEISE // YVERDON-LES-BAINS / ZOFINGEN / ZUG<br />
73
Leere als Projektionsort des Fühlens und Denkens<br />
die westliche Avantgarde faszinierten. Auf<br />
Fernöstliches verweist auch Roman Opalkas<br />
Werk: Für den konzeptuellen Maler gibt es nur<br />
ein Thema – den nie endenden Fluss der Zeit.<br />
Die Lack-Objekte von Adrian Schiess und der<br />
schwarze Meditationsstein von Karl Prantl<br />
gewinnen in diesem ruhigen Umfeld an klarer<br />
Präsenz. Biografisches spielt bei Roman Signer<br />
mit, ebenso bei Ruth Himmelsbach: Für sie ist<br />
Japan, ein weiterer Aspekt, «mein Traumland»<br />
und damit unerreichbar als faszinierende<br />
Utopie. Einige weitere Künstler der Ausstellung:<br />
Paul Klee, Oskar Schlemmer, Mark Tobey,<br />
Bernhard Schobinger, Pavel Pepperstein, Ilja<br />
Kabakov, Tadashi Kawamata, Emil Orlik. NO<br />
Nagai Rantei · Manjū Netsuke mit chinesischem<br />
Kind und Schneeball, um 1860, Historisches<br />
und Völkerkundemuseum St. Gallen<br />
Ulysses von 100 Seiten<br />
Zürich — «Ich habe etwas geschrieben», notiert<br />
James Joyce 1915 auf einer grauen Feldpostkarte<br />
aus Triest an seinen Bruder Stanislaus und<br />
erwähnt erstmals ‹Ulysses› als eigenständiges<br />
Buch. Das epochale Werk erschien am 2.2.1922<br />
in Paris mithilfe von Sylvia Beach und ihrer<br />
Buchhandlung ‹Shakespeare and Company›.<br />
Genau 100 Jahre später beginnt im Museum<br />
Strauhof die Ausstellung zum, mit und über das<br />
Buch, seinen Autor, sein Galway Girl Nora Barnacle<br />
und die Frauen, die alles erst möglich gemacht<br />
haben. So präzise Joyce beobachtete und<br />
schrieb, so detailliert und herausfordernd ist die<br />
entlang der 18 Buchkapitel aufgebaute Schau.<br />
Sie beginnt mit dem aufgebahrten Exemplar der<br />
Erstauflage, führt in den nachtdunklen Bauch<br />
von Dublin vorbei an Spazierstock und Schnurrbarttasse<br />
und Biskuitdose und Zitronenseife<br />
und taghellen Videostationen mit wissenschaftlichen<br />
Beiträgen zur knarrenden Treppe in den<br />
ersten Stock mit den Schreibklausen gleichen<br />
Zimmern. 13 Kapitel verfasste Joyce in Zürich,<br />
wo mit der Kunsthistorikerin Carola Giedion-<br />
Welcker auch eine vehemente Verteidigerin des<br />
literarischen Solitärs lebte. Die 100 Exponate<br />
beleuchten das Werk tatsächlich von 100 Seiten<br />
und verlangen Konzentration beim Studium. TS<br />
Pavel Pepperstein · God Number 3, 3011, 2016,<br />
Kunsthaus Zug, Schenkung des Künstlers<br />
→ Kunsthaus Zug, bis 18.4.<br />
↗ www.kunsthauszug,ch<br />
Ulysses-Verlegerin Sylvia Beach und James<br />
Joyce in Beachs Buchhandlung Paris 1922,<br />
Univ. Buffalo, Joyce Collection © ProLitteris<br />
→ Strauhof, bis 1.5.; Reader erhältlich<br />
↗ www.strauhof.ch ↗ www.zjjs.ch<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Evan Ifekoya<br />
Zürich — Klänge füllen die Luft, schwingen uns<br />
sanft entgegen , während wir die Treppe in den<br />
Ausstellungsraum hinunterschreiten. Vor uns<br />
befindet sich ein oktogonales Becken; es ist<br />
mit Wasser gefüllt, die Oberfläche bewegt sich<br />
leicht, zeichnet dünne flüchtige Linien, die sich<br />
bilden, um wieder zu verfliessen. Fluoreszierende<br />
Plexiglasscheiben hängen von der Decke,<br />
rahmen das Becken ein, wie eine schützende<br />
Haut. Vielleicht setzen wir uns auf seinen Rand,<br />
blicken auf die bewegte Oberfläche; vielleicht<br />
gehen wir weiter, legen uns auf eine Matratze,<br />
die sich in einer der oktogonalen Kojen<br />
befindet, um gedankenverloren den Klängen<br />
zu lauschen. Es gibt keine Anweisung, keinen<br />
vorgegebenen Weg, kein richtig oder falsch.<br />
Vielleicht fällt uns die Entscheidung nicht<br />
leicht, fühlen wir uns etwas verloren, hätten<br />
gerne einen Anhaltspunkt, den wir mit unserem<br />
Verstand greifen könnten. Was bedeutet der<br />
Klang? Was die kleinen Skulpturen, die auf<br />
Podesten in den Räumen verteilt sind? Sie<br />
erinnern an Organe, an übereinandergestapelte<br />
Knoblauchknollen oder Kürbisse, orange und<br />
gelb bemalt, an eine urtümliche Rassel; wie<br />
klingt sie, würden wir sie schütteln?<br />
In der Ausstellung ‹Resonant Frequencies›<br />
lässt uns Evan Ifekoya (*1988, Iperu, Nigeria)<br />
in imaginierte oder sich physisch manifestierende<br />
Klänge eintauchen. Wir bleiben<br />
still, hören zu; erkunden neue Möglichkeiten,<br />
unsere Umgebung wahrzunehmen, die wir<br />
allzu oft in vereinfachte Kategorien aufteilen.<br />
Entsprechend setzt sich Evan Ifekoya mit<br />
Denk- und Handlungsmustern auseinander, die<br />
wir bewusst oder unbewusst reproduzieren.<br />
In dieser Umgebung – die aufgeladen ist, und<br />
zugleich Platz für eigene Projektionen bietet –<br />
wird unsere Bewegung im Raum spürbar; wir<br />
sind allein auf sie fokussiert, kontemplieren<br />
sie, bemerken unsere Schritte, wie wir die<br />
Schuhe ausziehen, bevor wir die oktogonalen<br />
Kojen betreten, uns auf die Matratze legen und<br />
tief einatmen. Womöglich unterscheiden sich<br />
diese Handlungen nur marginal von jenen, die<br />
wir im Alltag vollziehen. Doch wann haben wir<br />
ihnen zuletzt unsere Aufmerksamkeit gewidmet?<br />
Dieser Ausstellung liegen nicht zuletzt<br />
gesellschaftspolitische Fragen zugrunde. Denn<br />
mit Denk- und Handlungsmustern, mit unserem<br />
Körper, unseren verinnerlichen Glaubenssätzen<br />
bestimmen wir sogleich den Möglichkeitsraum,<br />
der anderen Menschen zukommt. GB<br />
Evan Ifekoya · Resonant Frequencies, <strong>2022</strong>,<br />
Ausstellungsansicht Migros Museum für<br />
Gegenwartskunst © ProLitteris. Foto: Stefan<br />
Altenburger<br />
Evan Ifekoya · The Central Sun, <strong>2022</strong>, Detail,<br />
2-Kanal-Soundinstallation, Lautsprecher,<br />
Holz, Plexiglas, Styrodur, Motor, Kürbisrasseln<br />
bemalt, Gummi-Trommel bespannt mit Kaurimuscheln,<br />
Kork, Teppich © ProLitteris.<br />
Foto: Lorenzo Pusterla<br />
→ Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />
bis 1.5.<br />
↗ www.migrosmuseum.ch<br />
HINWEISE // ZUG / ZÜRICH<br />
75
Im Namen des Bildes<br />
Zürich — Schon die eigenwillige Schrift, mit<br />
der die verschiedenen Kapitel der Ausstellung<br />
überschrieben sind, kündigt an: Das Thema ist<br />
komplex, hier muss manches regelrecht entschlüsselt<br />
werden. Alles ist voller Zeichen. Der<br />
Versuch, sie zu lesen, gleicht einer Herausforderung.<br />
Zumindest wenn wir den Menschen als<br />
ein Wesen begreifen, das sich von allem ein Bild<br />
zu machen sucht – wobei allein schon die Frage,<br />
was ein Bild ist, nur von Fall zu Fall beantwortet<br />
werden kann. Insofern ist die Ausstellung<br />
im Museum Rietberg auch eine mutige Schau.<br />
Anhand sorgsam ausgewählter, immer wieder in<br />
dialogischen Bezug gesetzter Beispiele geht sie<br />
der Frage nach, was es mit dem ‹Bild zwischen<br />
Kult und Verbot in Islam und Christentum› auf<br />
sich hat, und zeigt Unterschiede und Ähnlichkeiten<br />
der figürlichen Darstellung auf.<br />
In vier Abteilungen, in denen sich Konzentration<br />
und Zusammenschau aufs Schönste abwechseln,<br />
präsentiert Kurator Axel Langer 136 Werke,<br />
mehrheitlich aus der Zeit, «da die Bilderfrage<br />
ausführlich von Theologen erörtert» wurde, also<br />
zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert. Beispielhaft<br />
und beredt sind sie alle, viele bestechen<br />
durch ihre Schönheit und/oder weil sie so interessant<br />
und besonders sind. Und weil sie nicht<br />
selten etwas von dem reflektieren, was sie den<br />
Menschen bedeuteten, die sich im Rahmen von<br />
Kultus, Andacht, Unterhaltung und anderen Formen<br />
der Begegnung mit ihnen befassten. So hat<br />
etwa der spätere Besitzer einer Doppelseite aus<br />
einer Jusuf-und-Suleika-Handschrift aus reiner<br />
Frömmigkeit gehandelt, wenn er sämtlichen<br />
Figuren, welche die prachtvolle Miniatur ‹Picknick<br />
in einem Baumhaus› bevölkern, mit einer<br />
sorgfältig gezogenen roten Linie das Haupt vom<br />
Rumpf trennt und so die orthodoxe Ordnung<br />
wieder herstellt, welche die Darstellung «kopfloser»<br />
Lebewesen erlaubt. Dabei darf in diesem<br />
Zusammenhang nicht vergessen werden: Solch<br />
kostbar illustrierte Werke waren für eine hochgebildete<br />
Elite bestimmt. Langer bringt es auf<br />
den Punkt: «Im Orient ist die Kunst von Anfang<br />
an höfisch», während sie im Okzident «ihrem<br />
Ursprung nach religiös» ist. Im vergleichenden<br />
Blick wird vieles deutlich, Grundsätzliches wie<br />
die Akzeptanz des Kultbildes im Christentum<br />
und seine Ablehnung im Islam. Bilder, die durch<br />
Wort und Schrift im Kopf entstehen, sind aber<br />
auch im Islam erlaubt, ganz abgesehen davon,<br />
dass Kalligrafie zum Höchsten islamischer<br />
Kunst gehört. In der auch didaktisch überzeugenden<br />
Schau finden sich mehrere buchstäblich<br />
kunstvolle Beschreibungen des Propheten<br />
Muhammad, sogenannte Hilyen, denen als<br />
christliches Pendant ein Mandylion (Christusbild)<br />
beigesellt ist. Und überall ist Überraschendes<br />
zu erfahren, angefangen bei der vielleicht<br />
ältesten bildlichen Darstellung Muhammads<br />
auf einer arabischen Münze bis zum Vergleich<br />
von Herrscherporträts am Hof der Mogulen mit<br />
elisabethanischer Porträtminiatur. AM<br />
Mandylion · Russland, um 1800, Farben auf<br />
Holz, 76,5 x 60,5 cm, Ikonen-Museum Recklinghausen<br />
(oben); Hilye-Tafel, Hafiz Osman,<br />
Istanbul, 1691/92, Tinte und Gold auf Papier;<br />
47 x 34 cm, Chester Beatty Library, Dublin<br />
→ Museum Rietberg, bis 22.5. ↗ rietberg.ch<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Igshaan Adams<br />
Zürich — Handwerkliches Arbeiten kann sich<br />
als Moment der Reflexion erweisen, wobei<br />
sich die eigenen Erinnerungen in das jeweilige<br />
Material einschreiben. Diese Überlegung<br />
ist Teil der künstlerischen Praxis von Igshaan<br />
Adams (*1982, Kapstadt). In grossformatigen<br />
Teppichen, die aus Stoffen, Muscheln und<br />
Perlen bestehen, verarbeitet er Gedanken zu<br />
seiner Herkunft und Identität. Dabei nimmt die<br />
Apartheid, deren letzte Phase er in den 1980er-<br />
Jahren erlebte, eine zentrale Rolle ein. Adams<br />
wurde in Bonteheuwel, einem segregierten<br />
Township von Kapstadt, geboren. Als Kreole mit<br />
malaiischen Wurzeln wurde er wegen seiner<br />
gemischten Ethnizität als «farbig» klassifiziert<br />
und zwangsumgesiedelt.<br />
Diese Ereignisse lässt er in seine Teppiche<br />
einfliessen, wobei sich jeder Gedankengang<br />
textil zu manifestieren scheint. Jeder Strang<br />
schlängelt sich an anderen vorbei, darunter<br />
und darüber, kollektiviert sich, bildet neue Verbindungen,<br />
bleibt aber dennoch als individuelles<br />
Element erkennbar. Die Teppiche werden<br />
von Igshaan Adams selbst angefertigt oder mit<br />
der Unterstützung von Frauen, die sich mit den<br />
jeweiligen Webtechniken auskennen und diese<br />
an die nächste Generation weitergeben, als Teil<br />
einer transgenerationalen Erinnerungskultur.<br />
Einige dieser Teppiche sind an den Wänden der<br />
Kunsthalle angebracht, andere wurden auf dem<br />
Boden ausgelegt, wo sie eine abstrakte Landschaft<br />
zu bilden scheinen; eine Landschaft mit<br />
ausgefransten Enden, die auseinandergerissen<br />
wurde, deren einzelne Bestandteile sich langsam<br />
wieder annähern, vielleicht bald wieder<br />
vereint sein werden.<br />
Durch diese Landschaft suchen wir als Besucherinnen<br />
oder Besucher einen Weg, einen<br />
von vielen, laufen zugleich an schwebenden<br />
abstrakten Gebilden aus zusammengeknäulten<br />
Drähten vorbei; wie Wolken aus kondensiertem<br />
Wasserdampf oder aus ausgewirbeltem<br />
Staub hängen sie über der Landschaft. Letztere<br />
Assoziation ist eine Visualisierung des Ausstellungstitels<br />
‹Kicking Dust›, mit dem Adams<br />
sich an den Tanz der indigenen Gemeinschaft<br />
der Nama anlehnt, zu denen seine Grosseltern<br />
gehörten, bei denen er in Kapstadt aufwuchs.<br />
Eine Erinnerungslandschaft, die sich nach und<br />
nach zusammenfügt. GB<br />
Igshaan Adams · Kicking Dust, <strong>2022</strong>,<br />
Ausstellungs ansichten Kunsthalle Zürich.<br />
Foto: Annik Wetter<br />
→ Kunsthalle Zürich, bis 22.5.<br />
↗ www.kunsthallezurich.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
77
Otto Baumberger<br />
Zürich — Der 1927 eröffnete Bahnhof Wiedikon<br />
steht als einzigartiger ‹Reiterbahnhof›<br />
quer über den Gleisen. Für seinen Bau legte<br />
man das Trassee tiefer, grub zwei Tunnels, riss<br />
Häuser ab und bettete die Sihl um. Von der<br />
lichten Halle mit ihren sieben grossen Fenstern<br />
und den charakteristischen Schwingtüren<br />
zweigen Treppen unter der historischen Uhr<br />
hindurch zu den Perrons ab. Kleine Treppen<br />
führten einst in die Dienstwohnungen hinauf.<br />
An den Stirnseiten waren Schalter und der<br />
Wartesaal untergebracht, heute ersetzt durch<br />
Kiosk und Kaffeebar. Über ihnen befinden<br />
sich zwei grosse, als Werbegrafiken für das<br />
Warenhaus ‹Jelmoli› ausgeführte Wandbilder<br />
von Otto Baumberger (1889–1961).<br />
Die eine Seite zeigt drei einander zugewandte<br />
junge Frauen, modisch ganz im Stil der<br />
1920er-Jahre gekleidet. Sie begutachten eine<br />
Stoffbahn in den Händen eines Verkäufers<br />
und werden flankiert von einem älteren Paar<br />
mit Einkäufen und Kindern, denen ein Luftballon<br />
davonfliegt. Auf der Wand gegenüber<br />
blicken drei Männer aus Afrika, Arabien und<br />
Asien mit exotischen Früchten, einem Teppich<br />
und einer Schale mit einem Teeservice auf die<br />
Passant:innen herab. Ein gelber Lieferwagen,<br />
eine Frau in weissem Kleid und rotem Schirm<br />
sowie ein lesendes Schulkind rahmen sie ein.<br />
Die beiden Werke verloren bis zu ihrer Restaurierung<br />
durch die Firma Fontana & Fontana im<br />
Jahre 1997 ihre Schriftzüge, weil sie mechanisch<br />
ausgebürstet und übermalt worden<br />
waren. Die gesamte Oberfläche der Wände war<br />
erheblich beschädigt, während sich die Malerei<br />
relativ gut erhalten hatte. In rund 150 Arbeitsstunden<br />
wurden die Wände nun vorsichtig<br />
gereinigt, die Putzstellen gesichert und farblich<br />
retuschiert. Die beiden Schriftzüge konnten<br />
rekonstruiert und die Bilder nach gründlicher<br />
Reinigung mit Mineralfarbe neu gestrichen<br />
werden. Mithilfe von Fachleuten und umfangreichen<br />
Recherchen gelang es, das ursprüngliche<br />
Erscheinungsbild wieder herzustellen.<br />
Die Projektgruppe Rassismus im öffentlichen<br />
Raum/RiöR der Stadt Zürich hielt nun ihre<br />
gestrenge Lupe auf die Bilder und nahm sie<br />
auch in ihren Bericht über koloniale Spuren<br />
im Stadtraum auf. Sie will die Werke von Otto<br />
Bamberger aufgrund des Wissens um die «zentrale<br />
Bedeutung der Baumwolle im transatlantischen<br />
Sklavenhandel und der Verstrickung<br />
der Zürcher Baumwollindustrie» nicht mehr<br />
als «reine Werbegrafik» sehen und findet eine<br />
Kontextualisierung «durch Gedenktafeln oder<br />
andern Formen erläuternden Erklärungen»<br />
angebracht. TS<br />
Otto Baumberger · Jelmoli, Werbegrafik, Wandmalerei,<br />
Mineralfarbe auf Verputz, Bahnhof<br />
Wiedikon © ProLitteris<br />
→ Wandbilder im Bahnhof Wiedikon, öffentlich<br />
zugänglich; Bericht der Stadt Zürich: ‹Möglichkeiten<br />
zum Umgang mit kolonialen Spuren im<br />
Stadtraum› der Projektgruppe Rassismus im<br />
öffentlichen Raum RiöR, Zürich, März 2021<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Anna Altmeier<br />
Zürich — Alle Ränge sind leer, und dort, wo<br />
normalerweise Schauspielerinnen und Sänger<br />
agieren, sitzt eine enorme Heuschrecke wie<br />
eine Art Symbol für alle erdenklichen biblischen<br />
Plagen. Das ‹Theater Corona›, 2020,<br />
das Anna Altmeier auf Leinwand gestaltet<br />
hat, nimmt erkennbar Bezug auf das Gegenwartsgeschehen<br />
und gleichzeitig öffnet es<br />
eine leicht traumhaft anmutende Welt. Die<br />
Grössenverhältnisse sind seltsam verzerrt,<br />
die Farbigkeit des Bildes wirkt verschleiert,<br />
wie von Patina überzogen. Die am Thunersee<br />
lebende Künstlerin Anna Altmeier erkundet in<br />
ihren figurativen Gemälden Stimmungen, Beziehungen,<br />
die leisen Zwischentöne im Leben.<br />
Das Märchenhafte, das Fantastische haben<br />
einen festen Platz in ihrem Werk, das zuweilen<br />
wie ein modernes Echo auf den Surrealismus<br />
wirkt. In ihren Bildern begegnet man menschlichen<br />
Schachfiguren und Luftballons mit<br />
Gesichtern, Szenen, die zwischen Melancholie<br />
und leisem Unheil oszillieren. Während der<br />
Corona-Pandemie hat die Künstlerin zudem<br />
ein Fenster in innere Welten gestaltet: In einem<br />
alten Sprossenrahmen hat sie die Glasscheiben<br />
durch kleine Leinwände ersetzt, auf denen<br />
sie – mal figurativ, mal gestisch – Stimmungen<br />
und Eindrücke festgehalten hat. AH<br />
Dominique Bondy<br />
Zürich — Eine bunte Familie auf einer vergilbten<br />
Zeitungsseite mit Zivilstandsnachrichten,<br />
Trauungen, Geburten, Todesfällen sowie Kleinanzeigen:<br />
die Einladung einer Kirchgemeinde<br />
zum Vortrag ‹Was ist Spiritualität› oder die<br />
Werbung für die «jetzt billigste Brockenstube».<br />
Spiritualität ist immer eine Diskussion und<br />
die Brockenstube einen Besuch wert. Auch<br />
die Frage, was eine Familie sei, stellt sich ein<br />
Leben lang neu. Das Leben von Dominique<br />
Bondy (*1946, Zürich), Psychoanalytikerin und<br />
Künstlerin, liest sich abenteuerlich: Die junge<br />
Familie wohnte zunächst bei den Grosseltern,<br />
die als deutsch-belgische jüdische Emigranten<br />
1942 in die Schweiz kamen, pendelte dann zwischen<br />
Zürich und Paris, bis sie in Paris sesshaft<br />
wurde. Die Eltern führten ein gastliches Haus.<br />
Familie bedeutet hier: die engste Form von<br />
Kultur in einem wechselnden Umfeld. Eine<br />
Auseinandersetzung mit Zusammengehörigkeit,<br />
Diversität und Sprache in einer Mikro-<br />
Gesellschaft. Dominique Bondy hat zeitlebens<br />
gezeichnet, geschrieben und gemalt. Die<br />
schwarz umrandeten Gestalten strahlen keine<br />
familiäre Gemütlichkeit aus. Vielmehr zeigen<br />
sie Individuen, die auf einer Zeitungsseite ihre<br />
Autonomie und Zeitlichkeit einfordern. CJ<br />
Anna Altmeier · Theater Corona, 2020, Mischtechnik<br />
auf Leinen, 80 x 120 cm<br />
→ Jedlitschka Gallery, bis 30.4.<br />
↗ www.jedlitschka-gallery.ch<br />
Dominique Bondy · Une Famille, 1982–1987,<br />
Acryl auf Zeitungspapier, 32 x 47 cm<br />
→ Frédérique Hutter, Trittligasse 4, 7.–24.4.;<br />
Künstlergespräch mit Georg Kohler, 14.4.,<br />
18.30 Uhr; Monografie, Scheidegger & Spiess<br />
↗ www.frederiquehutter.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
79
BESPRECHUNGEN<br />
Nicole Eisenman — Malerei im Dialog<br />
In der Schweiz waren Zeichnungen und Gemälden von Nicole<br />
Eisenman zuletzt 2007 in der Kunsthalle Zürich zu sehen. Die<br />
aktuelle Ausstellung im Aargauer Kunsthaus ist Teil eines kollaborativen<br />
Projekts von vier europäischen Kunsthäusern. Aarau<br />
ist nach Bielefeld die zweite Station vor Arles und Den Haag.<br />
Aarau — Im Foyer des Aargauer Kunsthaus liegen der Ausstellungskatalog mit Glossar<br />
zu Begriffen wie Abstraktion, Museumskunst, Stilgeschichte und eine Auswahl<br />
an Schriften zu Diversität, Gender und feministischer Theorie aus. Sie weisen auf<br />
zentrale Themen hin, mit denen sich die Wahl-New-Yorkerin Nicole Eisenman (*1965,<br />
Verdun) seit den 1990er-Jahren in Zeichnungen und Malerei befasst.<br />
In einem Interview betonte sie 2015: «Malerei muss im Original gesehen werden.<br />
Ich bin nie zufrieden mit Reproduktionen, weil der ganze Kampf, die künstlerische<br />
Handschrift dabei auf der Strecke bleiben.» Anfang 2020 trafen sich die Kurator:innen<br />
der aktuellen Wanderausstellung mit Eisenman in Madrid, um gemeinsam den Prado<br />
zu besuchen. Bei der Betrachtung der dortigen Gemälde fokussierten sie auf Komposition,<br />
Malweise, Materialität und Themen wie Identität und Einsamkeit in der Kunst<br />
der Moderne. Hier wurde der Entschluss zum gemeinsamen Projekt gefasst, Arbeiten<br />
von Eisenman in jedem Haus einzelnen Sammlungswerken gegenüberzustellen.<br />
Der Parcours setzt in Aarau mit ‹Night Studio› ein. Das Gemälde entstand spontan<br />
aus einem abendlichen Besuch von Freunden in Eisenmans Studio 2006. Zwei Personen<br />
wollten posieren. Eisenman malte sie als vielschichtigen Doppelakt umgeben<br />
von Büchern mit Referenzen zur Malerei, einer Bierflasche, Vitamin-Limo und Zigaretten.<br />
Im Gegenüber mit dem ‹Brautpaar› von Paul Camenisch (1893–1970), das sich<br />
auf literarische Figuren des russischen Autors Iwan Gontscharow bezieht, werden<br />
historische und gegenwärtige Vorstellungen von Gender und Identität fluid. Damit ist<br />
das osmotische Moment eingeführt, das für die kuratorische Arbeit zentral war. Über<br />
Selbstporträts, Badende und Szenen in Biergärten werden Betrachter:innen dazu<br />
ermutigt, sich von didaktischen Krücken zu lösen, Eisenmans «humour» und historische<br />
Gestalten wie Hamlet neu kennenzulernen. Höhepunkt ist die Begegnung mit<br />
dem grossformatigen Diptychon ‹Progress: Real and Imagined› von 2006. Es führt das<br />
Studio als stabilen Ort ungebändigter Schaffenskraft in einer umtosten Welt vor und<br />
zeigt in einem kargen, inselartigen Landschaftsszenario aus Ober- und Unterwelt die<br />
Souveränität, mit der Eisenman figurenreiche Welten alternativer Formen des Zusammenlebens<br />
schafft. Stefanie Manthey<br />
→ ‹Köpfe, Küsse, Kämpfe – Nicole Eisenman und die Modernen›, Aargauer Kunsthaus, bis 24.4.; Fond.<br />
Vincent van Gogh, Arles, 21.5.–23.10.; Kunstmuseum Den Haag, 12.11.–12.2. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Nicole Eisenman · Hamlet, 2007, Öl auf Leinwand, 208 x 165 cm, Courtesy Karin & Peter Haas.<br />
Foto: Ingo Bustorf<br />
BESPRECHUNGEN // AARAU<br />
81
Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger — Das Haus, das atmet<br />
Die mehrstöckige Architektur des Trudelhaus ist eine Herausforderung,<br />
doch die Künstlerinnen Carmen Perrin und Andrea<br />
Wolfensberger laufen hier zu Hochform auf. Die beiden Plastikerinnen<br />
rücken den verwinkelten Räumen mit handfesten Eingriffen<br />
zu Leibe – ein kühner Handstreich.<br />
Baden — Viel ist im Trudelhaus auf den ersten Blick nicht zu sehen. Man betritt einen<br />
sich weitenden Holzsteg, als gelte es, gleich in einen Teich zu springen. Eine Säule<br />
streckt sich zur Decke, fein gegliedert in die Farbschichten Grau, Beige und Weiss.<br />
Der sogenannte ‹Bohrkern› aus ausgestanzten Buchseiten scheint die Farben und<br />
Pfeiler des von Architekt Adrian Meyer seinerzeit umgebauten – und in den 1960er-<br />
Jahren als modern geltenden Innenraums – aufzunehmen. Doch halt: Gab es die<br />
Treppe im Hintergrund schon immer, auf der neuerdings irregeleitete Besucher:innen<br />
zum Depot aufsteigen? Und seit wann existiert das Fenster neben dem Eingang, das<br />
plötzlich über einen nach innen geöffneten Laden den Blick auf den Kirchplatz freigibt?<br />
Und was soll um Himmelswillen das permanente Rascheln, das einem ans Ohr<br />
dringt, als flatterte ein Schlossgespenst durch die dicken Altstadtmauern?<br />
Angefangen hatte alles mit einer Anfrage des Kuratorenteams Esther Amrein und<br />
Christian Greutmann an die Plastikerin Andrea Wolfensberger (*1961), ob sie im Trudelhaus<br />
eine Einzelschau realisieren würde. «Das war mir fast zu langweilig. Also<br />
holte ich meine Genfer Kollegin Carmen Perrin mit ins Boot, die sich, wie ich selber,<br />
mit Kunst am Bau auseinandersetzt», erzählt sie. So lautete die Frage nach der gemeinsamen<br />
Besichtigung des Ortes schnell: Was ist zu tun in einem Haus, das Säulen<br />
auf allen Etagen, dicke Mauern nach aussen und – trotz Fenstern – kein natürliches<br />
Licht im Innern aufweist? Die beiden Kunsthochschuldozentinnen sägten kurzerhand<br />
Wände vor bestehenden Fenstern heraus und holten Licht ins Innere. Weiter überzogen<br />
sie geöffnete Fenster mit Folien, sodass nun ein listiges Rascheln und Knistern<br />
davon ausgeht. «Wir wollten einen einzigen grossen Körper bauen, der atmet», sagt<br />
Carmen Perrin (*1953). Die «Wirbelsäule» aus Buchseiten erstreckt sich über zwei<br />
Etagen und mutiert im Untergeschoss zum ‹Bohrkern› aus Heu, Kohle, Erde und Tonscherben.<br />
Es scheint, als hätte man ihn aus dem vormittelalterlichen Badener Boden<br />
gebohrt und nicht, wie in Tat und Wahrheit, mit vereinter Muskelkraft konstruiert. Er<br />
wächst aus einem Erdhügel, der, mit Laub und Grünpflanzen übersät, die terrassenförmige<br />
Topografie des Innen- und Aussenraums übernimmt. Genial. Dass man dabei<br />
ein bisschen frieren, Denkarbeit leisten und Sehgewohnheiten ändern muss, gehört<br />
zum Konzept. Der emeritierte Architekturprofessor Meyer, hört man, soll von den Eingriffen<br />
an seinem Erstlingswerk begeistert sein. Wir sind es auch. Feli Schindler<br />
→ ‹Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger – Haus am Rain›, Kunst im Trudelhaus, bis 3.4.<br />
↗ www.trudelhaus-baden.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Carmen Perrin, Andrea Wolfensberger · Haus am Rain, Mixed Media, Ausstellungsansichten Trudelhaus,<br />
<strong>2022</strong>. Foto: Kaspar Ruoff<br />
BESPRECHUNGEN // BADEN<br />
83
Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel — Medienkunst heute<br />
«Medienkunst» ist ein weitreichender Begriff. Das zeigt auch<br />
die aktuelle Ausstellung im Haus der Elektronischen Künste<br />
mit den drei Gewinner:innen des Pax Art Award, die alle auf ihre<br />
eigene Weise eine Nähe zwischen den Betrachtenden und der<br />
Technologie herstellen.<br />
Basel — Die Prämierten des Pax Art Awards 2021 werden mit einem Preisgeld und<br />
einer Ausstellung im HEK geehrt. Gleich am Eingang begegnen wir übergrossen Leinwänden,<br />
in die wir eintauchen wie in eine Virtual Reality. Die immersiven, interaktiven<br />
Installationen des Zürcher Künstlers Marc Lee (*1969) hinterfragen den Informationsgehalt<br />
der sozialen Medien und den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf unser<br />
Menschsein. In ‹Time to Nest Time to Migrate› zeigt sich die Verletzlichkeit subtil. Die<br />
Arbeit öffnet den menschlichen Körper und lädt ein auf eine Reise durch Bakterien,<br />
Pilze und Parasiten. Sinnlich nahe und zugleich ferne, künstliche Bilder verbinden<br />
sich zu einer technoiden Poesie. Sein neuestes Werk ‹Ocean›, das speziell für die<br />
Schau entstand, zeigt die Unterwasserwelt eines Aquafarmings. Fiktive Fischarten,<br />
von einem selbstlernenden Algorithmus produziert, schwimmen durchs Bild, und<br />
man kann sich per Smartphone an ihnen vorbei navigieren. Sie haben sich an die Bedingungen<br />
der Meeresverschmutzung angepasst. Sieht so die nahe Zukunft aus? Ist<br />
das ein potenzieller Ausweg aus der ökologischen Krise? Daneben werden in Echtzeit<br />
Posts verschiedener Influencer von Instagram gestreamt sowie Uploads von Mitgliedern<br />
einer Onlineplattform, die bedrohte Tier- und Pflanzenarten gesichtet haben.<br />
Die lakonische Ernsthaftigkeit, die in den Werken mitschwingt, verdichtet sich in<br />
den Arbeiten der Genfer Nachwuchskünstlerin Chloé Delarue (*1986). Ihre Objekte<br />
und Installationen setzen sich sowohl aus haptisch-analogen wie auch digitalen Mitteln<br />
zusammen, welche die Ebenen zwischen Fiktion und Realität verschieben und<br />
auf feinste Weise ein Spiel aus Faszination und Widerstand justieren. Es sind Assemblagen<br />
mit Latex-Farnblättern aus dem 3D-Drucker, alten Neonröhren, sperrmüllartigen<br />
industriellen Lüftungen und Videos, in denen Avatare unser Weltbild prüfen.<br />
Der Bieler Laurent Güdel (*1984) arbeitet vorwiegend mit Sound. Dabei begreift er<br />
Klang nicht nur additiv, sondern auch visuell und materiell. Aus einem Online-Archiv<br />
druckt er grafische Visualisierungen von Klang-Samples aus Radiowellen auf Textil.<br />
Dazu ist Musik zu hören. Mit ‹Unknown Artist› gelang ihm ein klangliches Readymade:<br />
Auf einem Tonrecorder, den er im Internet bestellte, war bereits eine 18-stündige<br />
Tonspur von Fabrikgeräuschen vorhanden. Die Interdisziplinarität der diesjährigen<br />
Preisträger deckt ein breites Spektrum ab, von reduzierten Flatscreens über<br />
atmosphärische Skulpturen bis hin zu teils unsichtbaren Klangwellen. Valeska Stach<br />
→ ‹Schweizer Medienkunst: Marc Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel – Pax Art Awards 2021›, Haus der<br />
Elektronischen Künste, bis 24.4. ↗ www.hek.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Marc Lee, Birgit Kempker & Shervin Saremi · Time to Nest Time to Migrate, 2020, Ausstellungsansicht<br />
HEK. Foto: Franz Wamhof<br />
Marc Lee, Iris Qu Xiaoyu & Shervin Saremi · YANTO – Yaw And Not Tip Over, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />
HEK. Foto: Franz Wamhof<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
85
Louise Bourgeois x Jenny Holzer — Kompromisslose Anerkennung<br />
Für die aktuelle Sonderausstellung hat das Kunstmuseum Basel<br />
Carte blanche an Jenny Holzer gegeben, das Werk der Jahrhundertkünstlerin<br />
Louise Bourgeois zu zeigen. Das Ergebnis ist<br />
ein Ereignis. Rund 500 selten ausgestellte Werke sind zu sehen,<br />
zu lesen und in ihrer schonungslosen Kraft zu erfahren.<br />
Basel — Louise Bourgeois und Jenny Holzer begrüssen die Besucher:innen im Neubau<br />
des Kunstmuseums Basel mit zwei Fotos, die auf die Kratzputzfassade des<br />
Vorraums tapeziert sind. Die gebürtige Pariserin Bourgeois ist in dem Haus an der<br />
20 th Street in New York zu sehen, in dem sie seit 1958 und bis zu ihrem Tod 2010 lebte<br />
und arbeitete. Ihr Gesicht ist mit einem Blatt Papier verdeckt. Es ist ein Fax. An wen<br />
sie 2004 die Botschaft «Be Calm» schickte, wissen wir nicht. Zusammen mit einem<br />
Foto, das Jenny Holzer (*1950) vor einer eigenen Arbeit in einer Amsterdamer Galerie<br />
zeigt, wird deutlich, was die beiden Künstlerinnen verbindet: die Arbeit mit Sprache.<br />
Holzer hat die Ausstellung in rund zwei Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunstmuseum und der Easton Foundation entwickelt. Sie greift unter anderem auf<br />
das gesamte Spektrum an Textarbeiten Bourgeois’ zurück: früheste Tagebucheinträge,<br />
Stickereien, Screenprints auf gebrauchten Textilien, Postsäcke und Kleidung, Notizen<br />
und rot pigmentierte Aquarelle. In Ergänzung zu den neun Räumen im Neubau<br />
werden Arbeiten von Bourgeois in der Passage und vier Räumen im Hauptbau im Dialog<br />
mit Sammlungswerken gezeigt. Zudem projiziert Holzer Text von Bourgois auf den<br />
LED-Fries des Museums. Die beiden Künstlerinnen waren sich von Zeit zu Zeit in New<br />
York begegnet. Sie diskutierten über Farbe und die fortwährende Herausforderung, in<br />
der künstlerischen Arbeit «richtige» Entscheidungen zu treffen. Bourgeois’ Aussage<br />
aus einem Interview mit Donald Kuspit von 1989 liest sich wie ein Hinweis darauf, die<br />
Ausstellungsräume als Installationen zu Themen wie Einsamkeit, Verlassenwerden,<br />
Repression, Sublimation, Beziehung zu Mutter und Vater, Fragen der Anerkennung<br />
des Selbst und der Anderen zu verstehen, Themen, die Bourgeois lebenslang begleiteten:<br />
«I am not interested in art history, in the academies of style, a succession of<br />
ideas. Art is not about art. Art is about life, and that sums it up.»<br />
Kunst war für Bourgeois ein Garant für «sanity», geistige Gesundheit. Holzer hat<br />
für jeden Raum eine präzise Auswahl an Arbeiten getroffen, die dieses Kunstverständnis<br />
nachvollziehbar machen. Die Schau beginnt im ersten Raum mit der ersten<br />
Grafikfolge, die Bourgeois schuf, als sie Ende der 1930er-Jahre in New York ein neues<br />
Leben als Frau und Künstlerin in Angriff nahm. Eindrücklich kulminiert die Präsentation<br />
in einem roten Raum, wo das ikonografische Gesamtrepertoire von Bourgeois<br />
zum Thema weibliche Identität und Sexualität aufgeboten wird. Stefanie Manthey<br />
→ ‹Louise Bourgeois x Jenny Holzer – The Violence of Handwriting Across a Page›, Kunstmuseum Basel,<br />
bis 15.5.; mit Künstlerbuch und AR-App zu ‹The Destruction of the Father›, 1974 ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Louise Bourgeois · Extreme tension, 2007, Graphit und mit Tinte gehöhte Drucke auf Papier,<br />
148,6 x 162,6 cm © ProLitteris. Foto: Benjamin Shiff<br />
Louise Bourgeois · Nature Study, 1984, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Basel © ProLitteris.<br />
Foto: Jonas Hänggi<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
87
Markus Müller — Ein Dachboden im Museumsraum<br />
Mit der Installation ‹Im Umbau› bespielt Markus Müller den<br />
höchstgelegenen Ausstellungsraum im Neubau des Bündner<br />
Kunstmuseums. Entstanden ist ein vermeintlicher Dachboden,<br />
ein Raum für Erinnerungen und ein Angebot, um Ideen zu entwickeln<br />
und Pläne zu schmieden.<br />
Chur — Es riecht nach Jute. Der Geruch beisst ein bisschen in der Nase. Mir schiesst<br />
der Gedanke an einen schummrigen, mit Erinnerungen gefüllten, staubigen Dachboden<br />
durch den Kopf. Es ist just diese Assoziation, die Markus Müller (*1970, Teufen)<br />
hervorrufen möchte: Sorgsam hat er den musealen White Cube in einen estrichähnlichen<br />
Raum mit markanten Dachschrägen umgebaut. Und doch, mit der Entscheidung,<br />
das einzige Fenster des Ausstellungsraums in das Konzept einzubinden und nicht<br />
etwa zu verbergen, durchbricht Müller die Illusion und entlarvt die Inszenierung als<br />
Attrappe. Auch die beiden massiv wirkenden tischähnlichen Objekte geben sich bei<br />
näherer Betrachtung durch ihre Materialitätsstruktur als leichte Spanholzkonstruktionen<br />
zu erkennen. Materielle Zuschreibungen nutzt Müller geschickt, um die Wahrnehmung<br />
zu täuschen. Im gleichen Atemzug regt er dazu an, tradierte Vorstellungen<br />
des Mediums Skulptur zu überdenken und sie zeitgenössisch zu interpretieren. Das<br />
‹Labor› des Bündner Kunstmuseums ist hierfür einmal mehr zur Bühne geworden.<br />
Mit dem Titel ‹Im Umbau› adressiert Müller nicht nur den Charakter seiner Ausstellung,<br />
sondern thematisiert auch das Wesen dieses spezifischen Ausstellungsraums,<br />
der für ein experimentelles Umgestalten und Ausloten von Möglichkeiten steht.<br />
Mit einem im Rahmen der Ausstellung entstandenen Künstlerbuch eröffnet<br />
Müller anhand von 185 Zeichnungen zudem erstmals einen Einblick in die Grundlagen<br />
seines bildhauerischen Schaffens. Es ist ein Formenvokabular aus Ornamentik,<br />
Räumen und Design, das mit Schleifstaub oder Holzschnitten auch Formen des<br />
skulpturalen Arbeitsprozesses miteinschliesst. Die Stichworte und für Müller wichtigen<br />
Handlungen «ordnen», «rauchen», «schmücken», «wenden», «übertreiben» und<br />
«repetieren» gliedern die Publikation. Diverse Autor:innen setzen sich mit diesen<br />
Begriffen in einer teils philosophischen, teils alltagsbasierten Herangehensweise<br />
auseinander. Damian Jurt, Kurator der Ausstellung, schreibt ungezwungen über die<br />
beklemmende Vorstellung, Bücher aus einem Umzugskarton gemäss einem System<br />
in ein Regal einzuordnen. Ähnlich wie Markus Müller dazu aufruft, feste Strukturen<br />
und Gewohnheiten regelmässig infrage zu stellen, seziert Jurt das menschliche Bemühen,<br />
Ordnungssysteme zu definieren, mit denen die eigentliche Komplexität der<br />
Dinge aber unweigerlich auf der Strecke bleibt. Eine Antwort zu finden auf die daraus<br />
folgende Frage nach den losen Enden einer scheinbar linearen Erzählung fällt nach<br />
der Lektüre unweigerlich auf einen selbst zurück. Seraina Peer<br />
→ ‹Markus Müller – Im Umbau›, Bündner Kunstmuseum Chur, bis 3.7. ↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Markus Müller · Im Umbau, <strong>2022</strong>, Holz, Jute, Lack, Spanplatte, Stahl, Leuchtkörper, Taschenbuch, Ausstellungsansicht<br />
Bündner Kunstmuseum Chur, Courtesy der Künstler und Nicolas Krupp © ProLitteris<br />
Markus Müller · ohne Titel (Rauch 238), 2018, Laserdruck u. Ölfarbe auf Papier, 21 x 30 cm © ProLitteris<br />
BESPRECHUNGEN // CHUR<br />
89
Ruedi Bechtler — Ein Ritt auf Licht- und Wasserwellen<br />
Werke von Ruedi Bechtler aus fünfzig Schaffensjahren sind aktuell<br />
in Langenthal versammelt, neu auch in Katalogform. Seine<br />
künstlerische Bandbreite, von partizipativen Installationen über<br />
Fotografien bis zu «Brunnenobjekten», wird mit der ersten Einzelausstellung<br />
von Franziska Baumgartner geschickt ergänzt.<br />
Langenthal — Das vielfältige Werk von Ruedi Bechtler (*1942) zwischen Buchdeckel<br />
zu bringen ist eine Herausforderung – es auf einer Etage im Kunsthaus Langenthal zu<br />
kondensieren, trickreich! Die Spanne der ‹Zeitreise auf dem Kopf› reicht vom jüngsten<br />
Werk ‹Leuchter›, an eine Zauberlaterne erinnernd, bis zum ‹Neonobjekt› von 1976,<br />
einer «interaktiven» Installation, bei der ein Gewicht bedrohlich nah an einer Leuchtstoffröhre<br />
baumelt – Durchtrennen der Schnur ist heute nicht mehr erlaubt!<br />
Ruedi Bechtlers Ansatz ist breit, prozessorientiert und experimentell. Er nutzt neben<br />
vielen klassischen Medien Alltagsobjekte oder gefundene Materialien, die er neu<br />
kombiniert und transformiert. Ihn interessieren Kreisläufe, Zufälligkeiten und formale<br />
Konstellationen wie Spiegelungen: Er schneidet und rollt in seinen faszinierenden<br />
‹Paper Cuts› aus den 1980er-Jahren je ein Blatt Papier zum dreidimensionalen Objekt.<br />
Oder er arbeitet konzeptionell in Fotografie-Installationen: In seinen ‹Reflexionen›<br />
kombiniert er persönliche, auf den Kopf gestellte Fotos mit Postkarten. Seit<br />
2000 rücken die Elemente Licht und Wasser vermehrt in den Fokus seiner Tätigkeit.<br />
Das zentrale Werk ‹Wasserfall› von 2002, ein Rasensprenger an der Decke, der in geschlossenem<br />
Kreislauf auf eine Blache spritzt, erweist sich als einer der Höhepunkte<br />
der Schau. Man kann Bechtler als Künstler durchaus mit Namen wie Fischli/Weiss<br />
oder Roman Signer in Verbindung bringen. Zugleich ist er auch ein wichtiger Sammler<br />
von Letzterem und seit Jahrzehnten eine feste Grösse der Zürcher Kunstszene.<br />
Den sehenswerten Rundgang durch den vielgestaltigen Kosmos von Bechtler trägt<br />
letztlich die klare Haltung des Künstlers. Der Gastkurator Michael Hiltbrunner, der in<br />
den letzten drei Jahren mit ihm das Archiv aufgearbeitet hat, schreibt im jüngst erschienenen<br />
umfassenden Katalog: «Die Ablehnung der Überhöhung des Kunstwerks,<br />
die Absicht, künstlerische Arbeiten nicht auf einen Altar zu heben, sondern sie zu den<br />
Menschen zurückzuholen, ist offensichtlich.» Vereinfacht ist Bechtlers Credo eine<br />
Offenheit der Kunst, die einen Dialog mit den Betrachtenden auf Augenhöhe eingeht.<br />
Bechtlers «experimentell-tüftlerischen» Ansatz ergänzt das Kunsthaus mit Franziska<br />
Baumgartners (*1987) Soloschau ‹Bis sich Blasen bilden›. Sie zeigt zu ähnlichen<br />
Fragestellungen, der Beschäftigung mit materiellen Prozessen, etwa Fermentation<br />
oder Kristallisation, eine kontemporäre, fast schon cleane Laborästhetik und<br />
bildet so einen aufschlussreichen Kontrapunkt. Adrian Dürrwang<br />
→ ‹Ruedi Bechtler – Zeitreise auf dem Kopf›, ‹Franziska Baumgartner – Bis sich Blasen bilden›, Kunsthaus<br />
Langenthal, bis 1.5.; Katalog zu Bechtler bei Scheidegger & Spiess ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Ruedi Bechtler · Wasserfall, 2002/<strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: CE<br />
Ruedi Bechtler · Fotowand, <strong>2022</strong>; Lichtobjekt, <strong>2022</strong>; Spiegelung, 2003, Ausstellungsansicht Kunsthaus<br />
Langenthal. Foto: CE<br />
BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL<br />
91
Résister, encore — Die Kunst des Widerstands<br />
Die letzte Schau von Bernard Fibicher, abtretender Direktor des<br />
MCBA in Lausanne, ist ein Manifest für die freie Kunst. Er fokussiert<br />
auf diesen Aspekt als einen für eine demokratische, egalitäre<br />
Gesellschaft entscheidenden Ort des konstanten Widerstands<br />
gegen jede Form von Ungerechtigkeit und Zerstörung.<br />
Lausanne — Die mit ‹Résister, encore› betitelte Schau kann nicht nur als Gegengift<br />
zu einer mit belangloser Extravaganz um Marktanteile am Luxusgeschäft buhlende<br />
Kunst verstanden werden. Sie distanziert sich auch von den immer wieder aufflammenden<br />
Ansätzen, Kunst für bestimmte Zwecke zu instrumentalisieren, statt sie als<br />
individuelle Äusserung stehen zu lassen. Kurator Bernard Fibicher führt vor Augen,<br />
dass sich die freie Kunst, wie sie sich seit dem Humanismus als persönliche Formulierung<br />
derjenigen herausgebildet hat, die sie geschaffen haben, des Zugriffs von<br />
Politik und Religion, ja sogar Ästhetik entzieht. Und gerade deshalb differenziertere<br />
Blicke auf das ermöglicht, was uns alle angeht.<br />
Die Ausstellung beginnt mit der Holzschnittserie ‹C’est la guerre›, 1916, von Félix<br />
Vallotton, der darin als ebenso besessener Formalist wie erschütterter Intellektueller<br />
die Gewalt im Ersten Weltkrieg spiegelte. Zwischen den sechs Bildern ist ein<br />
Video von Sigalit Landau (*1969, Jerusalem) platziert, der ersten von zwölf zeitgenössischen<br />
Kunstschaffenden, denen Fibicher die Rolle zuerkennt, das Unerträgliche<br />
in Verbindung mit der Erinnerung an ein gutes Leben in künstlerisch vollendeter<br />
Form zu artikulieren. Gegenüber ihrem Nackttanz mit einem Hulahoop-Reifen aus<br />
Stacheldraht an der einzigen natürlichen Grenze von Israel zum Meer steht das eindrückliche<br />
Mahnmal von Banu Cennetoğlu (*1970, Ankara) für die kurdische Journalistin<br />
Gurbetelli Ersöz. Die Künstlerin übertrug das Tagebuch der Kurdin aus den<br />
Jahren 1995–1997, als diese für die Befreiung ihres Volkes zu den Waffen griff – eine<br />
fatale Entscheidung, die sie mit ihrem Leben bezahlte –, auf druckfertige Lithografiesteine,<br />
die sie nun auf einem Metallgestell präsentiert. Damit weicht die Ausstellung<br />
auch dieser nun plötzlich brennenden Frage nicht aus, was das Konzept zivilen Ungehorsams<br />
gegen einen vor nichts Halt machenden Despotismus ausrichten kann.<br />
Letztlich lädt die Schau auf beiden Ausstellungsplattformen des Hauses plus im<br />
Projektraum zu einem Spaziergang zwischen Werkblöcken und Einzelarbeiten ein,<br />
die schlicht und einfach zum Besten gehören, was an Kunst in diesem Jahrhundert<br />
bisher hervorgebracht wurde. Den Schluss bildet eine ergreifende Vision von Demokratie<br />
von Kimsooja (*1957, Daegu). Sie legt hautfarbene Lehmklumpen bereit, aus<br />
denen wir zwischen unseren Handflächen Kugeln formen können, um sie auf einem<br />
sanft und warm beleuchteten Holztisch zu deponieren und so zu einem Kollektivwerk<br />
beizutragen. Schönheit pur! Katharina Holderegger<br />
→ ‹Résister, encore›, Musée cantonal des Beaux-Arts, bis 15.5.; mit Katalog u. Podcast ↗ www.mcba.ch<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Banu Cennetoğlu, Thomas Hirschhorn, Félix Vallotton und Sigalit Landau · Résister, encore,<br />
Ausstellungsansicht MCBA, Lausanne, <strong>2022</strong>. Foto: MCBA<br />
William Kentridge · Notes Towards a Model Opera, 2014/15, Ausstellungsansicht MCBA, <strong>2022</strong>. Foto: MCBA<br />
BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />
93
Affentranger und Treyer — Kunst als körperliche Erfahrung<br />
Kunst ist kein fertiges Produkt. Ihr geht ein performativer Akt<br />
voraus, der unseren Augen meist entzogen bleibt. Unter dem Titel<br />
‹In Verkörperung› legt das Benzeholz in einer Ausstellung mit<br />
Arbeiten von Kathrin Affentranger und Pat Treyer den Fokus auf<br />
den Aspekt von Kunst als geronnene Bewegung.<br />
Meggen — Meist betrachten wir Zeichnungen in der Position der Vertikalen. Kathrin<br />
Affentranger (*1987) kehrt diese Konvention mit ihren partiell auf dem Boden des<br />
Erdgeschosses präsentierten Blättern um 90 Grad um: Anstatt auf Augenhöhe sehen<br />
wir in Vogelperspektive auf scharfkantige und spitz zulaufende Formen. In Pastelltönen<br />
gehalten, haftet ihnen ein unbeschwerter Charakter an. ‹(Don’t) Panic› heisst<br />
denn auch eine Zeichnung. Sie zeigt einen dunklen Halbmond, der mit kreuz und quer<br />
über seinen Rand hinausführenden Linien wie behaart wirkt. Darüber schweben zwei<br />
Strahlenkränze, ausgehend von einem je mittig ausgesparten Oval. Das Zusammenspiel<br />
der Formen lässt ein Gesicht erahnen, das lacht. Die minutiös gesetzten Linien,<br />
der repetitive Ansatz des Zeichnungsstifts weisen auf ein meditatives Arbeiten hin.<br />
Anders als Affentranger trägt Pat Treyer (*1956) im Obergeschoss mit ihren grossformatigen<br />
Leinwänden dick auf: Mit dem Pinsel legt sie von pastos bis lasierend<br />
Farbschicht um Farbschicht auf den Malgrund. Dieser Prozess wirkt intuitiv und dynamisch.<br />
Die androgynen Kreaturen, die uns von jeder Wand mit weit aufgerissenen<br />
Augen anstarren, suchen eine direkte Konfrontation. Mit ihren eher unsinnlichen<br />
nackten Körpern wirken sie nicht charmant, sondern vor allem blossgestellt. Vor<br />
dunklem Grund in kauernder Haltung gezeigt, haftet ihnen etwas Melancholisches<br />
an. So auch der ‹Frau mit blauem Kopf›, eine ausgemergelte, mund- und nasenlose<br />
Figur, deren Blick dafür umso sprechender scheint. Ein unbequemes graues Trapez<br />
dient ihr als Sitzgelegenheit und unterstreicht die Flächigkeit der Malerei, die zur<br />
psychologischen Tiefe der Figur einen starken Kontrast bildet. Auch Affentrangers<br />
Tonobjekte ‹Fruits of Love and Pain› weisen auf psychische Zustände hin: auf die sich<br />
bedingenden Gefühle Schmerz und Liebe. Scheinbar zufällig auf dem Boden liegend,<br />
erinnern die Keramiken an reife, vom Baum gefallene Früchte. Mit ihren Einkerbungen<br />
und den beidseitig spitz zulaufenden Enden muten sie wie eine Kreuzung zwischen<br />
Muschel und Zitrone an. Während Zitrusfrüchte bitter Qualvolles evozieren, lässt das<br />
Muschelhafte an die Liebesgöttin Venus sowie Sinnlichkeit und Erotik denken.<br />
Affentranger und Treyer verfolgen in ihrer Kunst zwar unterschiedliche Ansätze,<br />
für beide steht jedoch die körpereigene Erfahrung innerhalb ihres künstlerischen<br />
Schaffens im Vordergrund. Die Aussage in der Medienmitteilung, den Künstlerinnen<br />
gehe es um die ‹gesellschaftliche Wahrnehmung von Körpern›, geht allerdings aus<br />
den gezeigten Arbeiten nicht schlüssig hervor. Tiziana Bonetti<br />
→ ‹In Verkörperung – Kathrin Affentranger und Pat Treyer›, Benzeholz, bis 1.5. ↗ meggen.ch/benzeholz<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Kathrin Affentranger · (Don’t) Panic, <strong>2022</strong>, Buntstift und Neocolor auf Papier, zweiteilig: je 70 x 100 cm<br />
Pat Treyer · Frau mit blauem Kopf, 2021, Acryl auf Leinwand, 200 x 140 cm<br />
BESPRECHUNGEN // MEGGEN<br />
95
Tiefenschärfe — Die Untiefen des Sichtbaren ausloten<br />
Zum Abschied aus dem Leitungsamt des Kunstmuseum Solothurn<br />
gibt Christoph Vögele zusammen mit dem freien Kurator<br />
Andreas Fiedler eine Schau der Sonderklasse: ‹Tiefenschärfe›<br />
versammelt Werke aus eineinhalb Jahrhunderten und fragt<br />
fröhlich nach den Untiefen gegenständlicher Kunst.<br />
Solothurn — Allein sie sind bereits eine Fahrt nach Solothurn wert: Die Malerin<br />
Friederike Feldmann (*1962) und der mittlerweile in Brüssel lebende Fotokünstler<br />
Bernard Voïta (*1960). Ein heiteres Farewell an den scheidenden Konservator, ein tolles<br />
Geschenk an das Museum, das von seiner künftigen Direktorin bald von Neuem<br />
wachgeküsst werden darf. Vögele/Fiedler legen, sportiv gesprochen, die Startblöcke<br />
bereit: Die charmante und kluge Berlinerin Feldmann bekam den Auftrag, einen Kabinettsaal<br />
auszumalen. Ihre ‹Raumspezifische Wandmalerei›, <strong>2022</strong>, lässt nun die Sinne<br />
schwindeln, ist sie doch selbst eine clevere Schwindlerin mit Mitteln der Malerei.<br />
Illusionismus pur: Mit gesprühtem Schwarz direkt auf die weisse Wand täuscht sie<br />
Kanten übereinanderliegender abgerissener Papierbahnen vor, die mit breitem orangerotem<br />
Pinsel beschriftet scheinen, jedoch nicht lesbar sind. Je mehr wir Orientierung<br />
suchen, umso mehr verlieren wir uns darin, und der Raum scheint zu bersten.<br />
Bereits im Saal davor konnten wir uns an dem monumentalen und doch zerbrechlich<br />
wirkenden, monochromen blauen Druck ‹Natascha IV›, 1987/88, von Franz Gertsch in<br />
Demut und Hingabe üben. ‹Natascha II› wird uns ein paar Räume weiter noch in einer<br />
kleineren Version begegnen.<br />
Vorerst geht der Ball jedoch in den folgenden Raum an den Waadtländer Wahlbelgier<br />
Voïta. Er führt raffinierte Dribblings mit der Augentäuschung vor: Ins Auge fällt<br />
‹Jalousie I›, 2017, eine rot lackierte Stahlskulptur, deren in den Raum ausschwingende<br />
Bänder den Pinselstrichen Feldmanns einen Echoraum geben. Bekannt ist Voïta<br />
für seine Schwarz-Weiss-Fotografien, aus denen uns die Melancholie und Verrücktheit<br />
einer analog arrangierten Objektwelt entgegenstarrt. Bereits im ersten Saal waren<br />
zwei Arbeiten davon zu sehen, ‹Camera III›, 2003, zum Beispiel. Doch bei näherer<br />
Betrachtung zeigt sich, dass der Sibergelatine-Print einen aus Küchengeräten zusammengesetzten<br />
Kasten zeigt. Nirgendwo waltet Welt, wie sie uns erscheint.<br />
Mit sicherem Instinkt verweben die Kuratoren Vögele und Fiedler Medien, Generationen<br />
und Geschlechter, wissen die gefährlich glänzenden Baggerstahlzähne der<br />
schwedisch-berlinerischen Konzeptkünstlerin Sofia Hultén dramaturgisch klug zwischen<br />
den Gemälden Vallottons, Adolf Dietrichs oder Niklaus Stoecklins zu platzieren,<br />
denen Vögeles unverbrüchliche Zuneigung gilt. Doch er weiss zugleich, dass sie<br />
erst in diesem Verband zum Glänzen kommen. Auf nach Solothurn! Max Glauner<br />
→ ‹Tiefenschärfe – Zwischen Lust, List und Schrecken›, Kunstmuseum Solothurn, bis 24.4.<br />
↗ www.kunstmuseum-so.ch<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Bernard Voïta · Camera VIII, 2003, Silbergelatine-Print, Ed. 5 + 2 AP, 49 x 44 cm, Kunstmuseum Solothurn<br />
BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />
97
René Myrha — Ein fantastisches Universum<br />
René Myrhas Kunst nahm ihren Anfang in der Schweizer Pop-<br />
Art und entwickelte sich ab den 1980er-Jahren zum so rätselhaften<br />
wie bildstarken Figurenkosmos. Eine umfassende Ausstellung<br />
im Kunstmuseum Thun gibt Einblick in das malerische<br />
und plastische Schaffen des Jurassiers.<br />
Thun — Im dunkeln Hintergrund lauern, weiss konturiert, maskierte Beobachter. Im<br />
Mittelgrund eine Figur zwischen Chirurg und Kardinal, flankiert von einem grossen,<br />
bleichen Narr, und im Vordergrund drei geschnäbelte Dämonen, einander zugewandt.<br />
Das Gemälde ‹Weltbezug› von 2021 ist in der Pandemie entstanden, nimmt diese<br />
aber nur durch subtile Hinweise auf, die Situation bleibt mehrdeutig. Ein Einblick in<br />
‹Un univers singulier›, wie es René Myrha (*1939) in seinem Schaffen seit Mitte der<br />
1980er-Jahre prägt und worauf der Titel der Schau im Kunstmuseum Thun anspielt.<br />
René Myrhas Bildräume erinnern an Kulissen, vor denen Figuren in einem unergründlichen<br />
Spiel interagieren: tragisch-komisch, karnevalesk oder existenziell.<br />
Oftmals versuchen Mischwesen und weiteres seltsames Personal Ebenen zu überschreiten.<br />
Mittlerfiguren und Wächter scheinen herauszutreten oder uns zum Eintreten<br />
aufzufordern. Myrhas Motive, selbst eine Atelier-Darstellung, erweitern sich zu<br />
surrealen, fantastischen Szenerien einer Art «Welttheater». Dazu im Katalog: «Meine<br />
Vorstellungskraft, meine Fantasie, nährt sich vom Zustand der Welt und der Gesellschaft<br />
mit allen Schönheiten und aller Gewalt, mit Poesie und Befremden.» Myrha,<br />
der auch einige Bühnenbilder verantwortete, betreibt die Grenzüberschreitung nicht<br />
nur symbolisch, sondern auch physisch. Er arbeitet mit Scherenschnitten, die neben<br />
Skizzen zu sehen sind. Und er arrangiert mit farbigem Karton und dünnen Leichtschaumplatten<br />
dreidimensionale Objekte und Reliefs, ganz im Stil seiner Gemälde.<br />
Seine künstlerischen Anfänge hingegen waren abstrakt. Sie waren geprägt durch<br />
sein Grafikstudium und den Einfluss der Pop-Art. Im Kunstmuseum Thun hatte er<br />
damit unter dem damaligen Direktor Georg J. Dolézal, einem Förderer der Schweizer<br />
Pop-Art, 1980 bereits eine Soloschau. Zwischen dem Frühwerk und den späteren<br />
Figurenwelten klafft auf den ersten Blick eine Diskrepanz. Bei näherer Betrachtung<br />
aber fällt neben der verbindenden intensiven Farbigkeit auf, dass Fragen der Räumlichkeit<br />
und des Überschreitens von «Grenzen» gleichermassen präsent sind. So<br />
etwa in der Gemäldegruppe ‹Portes› aus den frühen 1970ern, wo Durchblicke eine<br />
abstrahierte «Landschaft» enthüllen. Oder auch bei den zeitgleichen ‹Art-Moires›,<br />
einer Mischung aus Kunst und verschliessbarem Schrank. Ein Beispiel in der Schau<br />
enthält ein dreidimensionales Relief mit hängenden Plastikstreifen, die an Vorhänge<br />
einer Bühne erinnern. Die umfassende Einzelausstellung ermöglicht so eine spannende<br />
Entdeckung des gesamten Schaffens von Myrha. Adrian Dürrwang<br />
→ ‹René Myrha – Un univers singulier›, Kunstmuseum Thun, bis 1.5. ↗ www.kunstmuseumthun.ch<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
René Myrha · Atelier III, 1997, Acrylfarbe auf Leinwand © Pro Litteris. Foto: A. Stocker<br />
BESPRECHUNGEN // THUN<br />
99
Walter Swennen — Gespenster töten<br />
Ungeheuer leicht und verspielt jongliert Walter Swennen mit<br />
kunst- und kulturhistorischen Motiven und kombiniert sie zu<br />
comicartigen Malereien im Stile des «bad painting». Nun wird<br />
sein Werk erstmals in der Schweiz in einer Schau in Kooperation<br />
mit Museen in Bonn und Den Haag gezeigt.<br />
Winterthur — Die facettenreiche Werke von Walter Swennen (*1946, Brüssel) leben<br />
von versponnenem Hintersinn. Freundliche Gespenster und Totenschädel treten unerwartet<br />
auf. Mit einer Zigarre im Mund und einer Melone auf dem Kopf entweichen<br />
sie einer geöffneten Konservendose oder erscheinen als Phantom vor einem Spaziergänger<br />
und verwickeln ihn in ein Zwiegespräch. Ein andermal schwebt ein Geist<br />
ins Bild mit einer Malerpalette, auf der nebst dem Mondrian-Dreiklang Gelb, Rot und<br />
Blau auch Braun und Grün aufscheinen. Dieser Farbkombination begegnen wir in den<br />
konstruktiven Bildern des belgischen Künstlers immer wieder.<br />
Während eines Philosophie- und später eines Psychologiestudiums macht sich<br />
Walter Swennen zunächst einen Namen als Poet im Umfeld der Beatnik-Generation.<br />
Er wurde Professor für Psychoanalyse und wandte sich in den 1980ern endgültig der<br />
Malerei zu. Von dieser Wandlung zeugt das Werk ‹Untitled (Mots effacés)›, 1981, eine<br />
Art Abschiedsode an die Poesie. Über ein grisailleartiges, grossformatiges Bildgeviert<br />
ergiesst sich ein schwer lesbarer Text mit durchgestrichenen Worten. Gleichzeitig<br />
verweist das Bild auf die weiterhin bestimmende Rolle von Schrift, kombiniert<br />
mit einem gestischen Farbauftrag. Swennens Malerei steht in der Tradition des «bad<br />
painting» der 1970er- und 1980er-Jahre eines Francis Picabia, Philip Guston, Martin<br />
Kippenberger, Albert Oehlen u. a. Mit ihrer bewussten Abkehr von einem persönlichen<br />
Stil und technischer Bravour sowie einer Huldigung an den Kitsch versuchten sie die<br />
Möglichkeiten der Malerei neu auszuloten. Swennen geht noch einen Schritt weiter<br />
und lehnt im Streben nach einem möglichst puren Malprozess alle empirisch gültigen<br />
Kompositions- und Konstruktionsregeln ab: «... arriver à peindre n’importe quoi,<br />
voilà l’idéale.» Auch wenn Swennen einfach nur malt, stellt der grösste Teil seiner Arbeit<br />
einen geistigen Prozess dar. Diesen bezeichnet er als «Töten von Gespenstern»,<br />
worauf der Ausstellungstitel ‹Das Phantom der Malerei› auch anspielt.<br />
Eine Kugelschreiberzeichnung von 2012 vermag dies anschaulich zu illustrieren:<br />
Sie zeigt, wie zwei Gespenster zwei kleine Bilder betrachten. Sie scheinen nachzusinnen,<br />
ob das Dargestellte real oder imaginär sei. Wenn Phantome über den Realitätsgehalt<br />
von illusionistischen Bildern rätseln, die von einem Künstler gezeichnet<br />
und mit Nägeln an einer Wand befestigt sind, ist das Bildgeschehen im Bereich der<br />
Metaphysik zu verorten und sind die Fragestellungen der visuellen Repräsentation<br />
eines René Magritte mit spielerischer List ausgetrickst. Dominique von Burg<br />
→ ‹Walter Swennen – Das Phantom der Malerei›, Kunst Museum Winterthur, bis 24.4. ↗ www.kmw.ch<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Walter Swennen · Untitled (1569–1983), 1983, Öl auf Leinwand, 205 x 137 cm, Privatsammlung<br />
© ProLitteris<br />
BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 101
Frida Orupabo — Collagierte Selbstporträts<br />
In den aktuellen Ausstellungen im Fotomuseum und der Fotostiftung<br />
geht es um Identitäten und deren Repräsentation. Dabei<br />
wird die visuelle Wahrnehmung des weiblichen Körpers, des<br />
weiblich-Schwarzen Körpers und die körperliche Transition in<br />
Bezug auf gesellschaftliche Machtverhältnisse diskutiert.<br />
Winterthur — Vor Frida Orupabos (*1986) lebensgrossen Collagen zu stehen erzeugt<br />
ein sonderbares Gefühl. Die Blicke der Gestalten an der Wand sind auf einen gerichtet,<br />
egal, wo im Raum man sich aufhält. Die collagierten Figuren haben den Ausdruck<br />
und die Ausstrahlung eines weiblichen Wesens, auch wenn unterhalb des Gesichtes<br />
etwa das dunkle Faltengefüge einer Fledermaus flattert. Menschliche Geschöpfe,<br />
wie wir sie kennen, sind sie definitiv nicht: Die Gruppe umkreist die Besuchenden<br />
fliegend (‹Batwoman›), sitzend mit Kopftuch und Fächerhänden (‹Seated with Two<br />
Hands›), auseinander dividiert in Beine und Torso (‹Girl with Necklace›), stolz reitend<br />
mit verdrehtem Kopf und Oberkörper (‹Girl on Horse›).<br />
Der Ausdruck dieser «Selbstporträts» erregt Irritation und gleichzeitig Anziehung.<br />
«Ich möchte unsere vorgefassten Vorstellungen, die sich seit der Kolonialzeit<br />
in den Abbildungen des Schwarzen Frauenkörpers spiegeln, entblössen und sichtbar<br />
machen», sagt Orupabo. Indem sie die Körper Schwarzer Frauen zerlegt und neu zusammensetzt,<br />
interpretiert die norwegische Künstlerin mit nigerianischen Wurzeln<br />
die unbewusst verinnerlichten Vorstellungen von Rassismus und Sexismus neu. Ihre<br />
Abbildungen von Frauen sollen fremd und anders sein, «sodass man ohne Vorbehalte<br />
und Vorurteile bei der Betrachtung eines weiblichen Schwarzen Körpers nicht in<br />
die alten Reflexe verfallen und ihn zum Objekt machen kann». Orupabos Karriere als<br />
Künstlerin begann im Internet, wo sie Freund:innen und Familie ihre «Wohnzimmerkunst»<br />
mit allem, was sie berührte und beschäftigte, auf Instagram zeigte: Schwarze<br />
Körper, Gedichte, koloniale Gewaltdarstellungen, Aktbilder, Malerei. «Ich wollte mir<br />
damit selbst als Subjekt meiner eigenen Erzählung einen virtuellen Raum geben.»<br />
Eine Erzählung über sich selbst entwarf auch die Schweizer Künstlerin Manon<br />
(*1940) aufs Schönste mit Inszenierungen ihres fragilen Körpers und öffnete dabei<br />
ein ganzes Spektrum weiblicher – und feministischer! – Wirklichkeiten der 1970erund<br />
1980er-Jahre. Fliessende Geschlechtsidentitäten thematisiert die Ausstellung<br />
‹Orlando› mit der Frage, was als weiblich und was als männlich wahrgenommen wird<br />
und inwieweit die Interpretation von Geschlecht und Gender die kulturell bedingten<br />
Machtverhältnisse spiegelt. Johanna Encrantz<br />
→ ‹Frida Orupabo – I have seen a million pictures of my face and still I have no idea›, ‹Orlando›,<br />
Fotomuseum; ‹Manon›, Fotostiftung, bis 29.5. ↗ www.fotomuseum.ch ↗ www.fotostiftung.ch<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Frida Orupabo · Batwoman, 2021, Courtesy Galerie Nordenhake, Berlin/Stockholm/Mexiko-Stadt,<br />
Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur. Foto: Conradin Frei<br />
BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 103
Geometrische Opulenz — Raster trifft auf Kunstpelz<br />
Nach einer Zeit der Einschränkungen im Kulturbetrieb, der kulturellen<br />
«Enthaltsamkeit» brauche es wieder Opulenz, so das<br />
Credo von Sabine Schaschl. Im Haus Konstruktiv in Zürich hat<br />
die Direktorin eine überraschend barocke Gruppenausstellung<br />
eingerichtet, mit der sie die Schaulust feiert.<br />
Zürich — Der Titel der Ausstellung ‹Geometrische Opulenz› ist eine bewusste Irritation.<br />
Geometrie, das klingt nach strengen Linien, sauber mit dem Lineal gezogen. Bei<br />
Opulenz denkt man Überschwang und Fülle. Im Haus Konstruktiv wird jetzt gewissermassen<br />
mit dem Lineal in der Hand über die Stränge geschlagen. Besonders deutlich<br />
wird das in Arbeiten von Sylvie Fleury (*1961). Der Name der Genferin ist verbunden<br />
mit der Welt des Luxus, des Glamours, mithin der Opulenz. Im Haus Konstruktiv zeigt<br />
sie Hommagen an Mondrian, beispielsweise ‹Composition with Blue›, 2021, schwarze<br />
Gitternetze auf weissem Grund. Die Farben hat Fleury weggelassen, dafür plustert<br />
sich im Liniengeviert wuschelig weisser Fake Fur. Wilde Üppigkeit spriesst hier direkt<br />
aus dem streng geometrischen Raster. Daneben hängen übergrosse gemalte Puderund<br />
Lidschattendosen, die wie eine Synthese aus Kosmetikwerbung und Minimalismus<br />
aussehen. Ja, Geometrie und Opulenz passen sehr gut zusammen.<br />
Haus-Konstruktiv-Direktorin Sabine Schaschl hat für die Ausstellung neun Positionen<br />
zusammengestellt, bei deren Arbeiten geometrische Formen und kreativer<br />
Übermut aufeinandertreffen. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. Grossartige<br />
Hingucker sind sie alle. So die Aluminiumtafeln von Elza Sile (*1989). Die in Zürich<br />
lebende lettische Künstlerin ritzt und sticht Lochstrukturen in die Bildträger, drückt<br />
Farbpunkte und -wülste direkt aus der Tube darauf und erzeugt reliefartige Strukturen<br />
aus Gelatine. Meist sind klare Grundstrukturen erkennbar, die allerdings zu<br />
grossen Teilen von einem Wirbel an Farben und Formen überlagert werden. Ungewöhnlich<br />
in ihrer Materialität ist auch eine Arbeit der Schweizer Künstlerin Franziska<br />
Furter (*1972). In einem petrolgrün gestrichenen Kabinett installierte sie eine Raumzeichnung<br />
aus zarten hellen Perlenschnüren, ‹Atmos of Delight›, 2021/22. In einem<br />
zweiten Kabinett zeigt die Künstlerin die Schwarz-Weiss-Zeichnung einer Comic-<br />
Explosion, ‹I Can See Clearly Now›, <strong>2022</strong>: Das Chaos wird hier in eine grafisch klare<br />
Sprache übersetzt, das Unkontrollierbare wird mit präzisem Strich dargestellt.<br />
Die Schau zeigt verschiedene Strategien, wie Geometrie und Opulenz zusammenfinden<br />
können. Manchmal genügt bereits die Wahl der Farben, um strenge Farbfeldmalerei<br />
zum Vibrieren zu bringen. Der US-Amerikaner Peter Halley (*1953) arbeitet<br />
mit reduziertem Formenvokabular, füllt die rechteckigen «Zellen» in seinen Bildern<br />
dann mit Farben, die durch Beimischung von Sand eine haptische Qualität entwickeln<br />
und so auf die Geometrisierung des urbanen Lebensraums hinweisen. Alice Henkes<br />
→ ‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich, bis 8.5. ↗ www.hauskonstruktiv.ch<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Sylvie Fleury · Ausstellungsansicht ‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Stefan Altenburger<br />
Franziska Furter · Atmos of Delight, 2021/22, Glasperlen, Nylon, Masse variabel, Ausstellungs ansicht<br />
‹Geometrische Opulenz›, Museum Haus Konstruktiv, <strong>2022</strong>. Foto: Stefan Altenburger<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105
Astrid Klein — Assoziationsreiche Unleserlichkeit<br />
Die Zürcher Galerie Haas präsentiert die konzeptuelle Malerei<br />
der deutschen Künstlerin Astrid Klein. Ihr grossformatigen,<br />
scheinbar monochromen Gemälde erzählen vom Überwinden<br />
kunsthistorischer Dogmen, vom Ringen um Worte und vom<br />
Klang der Stille.<br />
Zürich — ‹Silence or Another Sound› heisst die aktuelle Ausstellung von Astrid Klein<br />
(*1951) in der Galerie Haas. Ein Paradox? Mitnichten! Musiker begreifen Stille als Teil<br />
ihrer Musik. Sie setzen Pausen, um die Dramatik ihrer Komposition zu akzentuieren.<br />
Die deutsche Künstlerin malt sehr grosse Bilder, die enorme Ruhe ausstrahlen,<br />
auf den ersten Blick. Monochrom weiss, silbern oder ocker-orange erscheinen sie<br />
wie Fenster zur Welt, denen die Welt abhanden gekommen ist. Alles Wiedererkennbare<br />
ist ausradiert. Die Mitte bleibt leer, wie weisser Nebel, aus dem heraus allenfalls<br />
schemenhafte Andeutungen unser Auge irritieren. Das Geschehen hat sich auf<br />
die Bildränder verlagert. Dort weist die Malerei Risse auf, wie abbröckelnder Putz an<br />
einer in die Jahre gekommenen Hausfassade. Assoziationen an die ausgefransten<br />
Ränder bei Clifford Still werden geweckt, oder an die Weissverwischungen eines Cy<br />
Twombly. Auch vor einem Flirt mit der klaren Geometrie eines Kasimir Malewitsch,<br />
des ukrainischen Konstruktivisten, schreckt die Künstlerin nicht zurück.<br />
Was die formalen Referenzen anbelangt, so scheint Astrid Klein vollkommen undogmatisch.<br />
Alles, was die Kunstgeschichte zu bieten hat, ist als Andeutung möglich,<br />
wie ein kurzer Erinnerungssplitter, der aufscheint, bei dem es aber keinesfalls bleibt.<br />
Denn ihre scheinbar auf Fernsicht angelegte Malerei bietet aus der Nähe eine grosse<br />
Überraschung: kleinformatige Schriftzeichen. Keine Handschrift, wie etwa bei Twombly,<br />
sondern mit der Schreibmaschine gesetzte, wacklige Druckbuchstaben, die Worte<br />
und allenfalls Halbsätze bilden. Oft sind die Buchstaben wenig prägnant, etwa so,<br />
als wäre das Farbband der Maschine fast aufgebraucht. Oft auch springen die Lettern<br />
oder ganze Worte aus der Zeile und überschreiben sich bis zum Unleserlichen.<br />
Hier ist die geballte Aufmerksamkeit gefordert und das maximale Herantreten an die<br />
Leinwand. Doch manchmal hilft auch das nicht weiter: «Aus-X-ungen» belagern Lesbares<br />
und machen das Zugängliche unzugänglich. Einerseits sucht Klein die Kommunikation<br />
mit dem Publikum, andererseits verweigert sie diese. Oder sie demonstriert<br />
ihr Ringen mit den richtigen Worten, den Kampf um die Aussagehoheit und versetzt<br />
uns damit ins Grübeln. Denn was sie zur Debatte stellt, ist, neben eigenen Gedanken,<br />
immer auch eine philosophische Spurensuche, die sich auf den französischen Existenzialisten<br />
Albert Camus oder auch dessen Zeitgenossen, den nihilistischen Literaten<br />
Samuel Beckett, besinnt. Mechthild Heuser<br />
→ ‹Astrid Klein – Silence or Another Sound›, Galerie Haas, bis 15.4.; mit Begleitkatalog mit einem Text<br />
von Corinna Thierolf ↗ galleryhaasag.com<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Astrid Klein · Untitled, 2010, iridisierende Bronze-Acrylfarbe auf Leinwand, 160 x 130 cm<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 107
NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />
Sala Viaggatori<br />
Castasegna — Am Dorfausgang von Castasegna<br />
baute Bruno Giacometti (1907–2012)<br />
Ende der 1950er im Auftrag des Bundes<br />
eine Zollstation. Heute dient dieses Zeugnis<br />
moderner Architektur, inmitten der urigen<br />
Bergeller Berglandschaft, als Warteraum der<br />
Postbushaltestelle – und neu auch als Ort der<br />
Kunst: Eine wandfüllende Vitrine bietet Raum<br />
für thematische Ausstellungen mit Beiträgen<br />
aus der bildenden Kunst, dem Design und der<br />
Alltagskultur. Unter Leitung des Churer Galeristen<br />
und Kurators Luciano Fasciati wird die ‹Sala<br />
Viaggatori› zweimal jährlich neu bespielt und<br />
ist 24/7 zugänglich. Zum Auftakt wird basierend<br />
auf privaten Postkartensammlungen aus<br />
dem Bergell ein Panoptikum dieses Grenztals<br />
aufgefächert. Daneben haben verschiedene<br />
Kunstschaffende – etwa Judith Albert, Michael<br />
Günzburger oder Isabelle Krieg – Original-<br />
Ansichtskarten aus der Region überarbeitet.<br />
Eine raumbezogene Hängung von Eva Leitolfs<br />
Bild-Text-Arbeit ‹Postcards from Europe›, in der<br />
sich die Künstlerin seit 2006 mit den Aussengrenzen<br />
der EU auseinandersetzt, ergänzt die<br />
Vitrinen-Schau. Die Eröffnung der ‹Sala Viaggiatori›<br />
ist eingebettet in das Kulturprogramm des<br />
Artipasto-Wochenendes, mit dem das Bergell in<br />
seine Frühlingssaison startet.<br />
Sala Viaggiatori, ehem. Zollstation (Architekt:<br />
Bruno Giacometti), Aussenansicht 2021.<br />
Foto: Ralph Feiner, Malans<br />
→ ‹Max. 5 Grussworte – Das Postkartenbergell›,<br />
Eröffnung: 16.4., 17 Uhr, bis 28.8.<br />
↗ www.sala-viaggiatori.ch<br />
↗ www.bregaglia.ch/de/artipasto<br />
Pop-up-Galerien — Zollikerstrasse<br />
Zürich — Einladend wirkt das ‹Haus zum Öpfelbaum›,<br />
ein Büroriegel aus den 1970er-Jahren,<br />
nicht. Doch steigen wir die schmale Treppe<br />
zur Galerie Gregor Staiger hinauf, werden wir<br />
gleich am Eingang überrascht: Im Gegenlicht<br />
formt sich an einem Pfeiler der tiefen, doch<br />
lichten Räume eine Silhouette. Unverkennbar<br />
ein Wolfsbalg, der als Aluminiumplatte, an<br />
Stahlbögen von Spanngurten gehalten, in der<br />
Höhe schwebt. ‹Eurowolf›, 2020, nennt der Bildhauer<br />
und Materialforscher Florian Germann<br />
sein Werk. Es wird von Arbeiten einer illustren<br />
Schar Künstler:innen aus dem Portfolio des<br />
jungen Galeristen begleitet, die einen gelungenen<br />
Kontrast bilden, etwa LED-Leuchtkästen<br />
von Nora Turato oder eine Videodokumentation<br />
der Performerin Monster Chetwynd.<br />
Wölfe und Künstler:innen gehören zu den<br />
nomadisch organisierten Lebewesen.<br />
Galerist:innen zunehmend auch. Exorbitante<br />
Mieten, die Verschiebung des Markts in<br />
digitale Räume und die Internationalisierung<br />
des Kunstgeschäfts fordern Beweglichkeit. Ein<br />
probates Modell, um die Kunst dennoch lokal<br />
präsent zu halten, basiert seit einigen Jahren<br />
auf Pop-up-Räumen, oder, so Lorenzo Bernet,<br />
auf «Salon-Galerien». Seit zwei Jahren bespielt<br />
er die Zollikerstrasse 249/251 als Zwischennutzung.<br />
Eine Win-win-Situation für den Eigentümer,<br />
die zehn Künstler:innen, die hier Ateliers<br />
bezogen haben, und inzwischen vier Galerien.<br />
Neben Staiger und Bernet noch Flat Markus<br />
und Damien & The Love Guru. Rudelbildung.<br />
Clever drehte Bernet den scheinbaren Nachteil<br />
seiner Räume, lichtdurchflutete Südseite zum<br />
See, zum Alleinstellungsmerkmal und nannte<br />
seinen Space ‹suns.works›. Bis Ende Februar<br />
stellte er die junge Savoyerin Kelly Tissot aus.<br />
Ein Glücksgriff, denn mit ihren skulpturalen<br />
Interventionen, etwa dem gigantischen Lastwagenplanenkissen<br />
‹Oozy slumber›, 2019, besetzt<br />
sie den Raum mit Nachdruck und Eleganz,<br />
während sechs digitale Hundemischling-Porträt-Drucke<br />
auf Aluminium erwartungsvoll auf<br />
ihr Herrchen / Frauchen warten. Das rührt und<br />
wir hätten gern mehr davon. MG<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Aussenansicht Zollikerstrasse 249/251. Foto:<br />
Kristien Daem, Courtesy Damien & The Love Guru<br />
↗ suns.works<br />
↗ galerie.gregorstaiger.com<br />
↗ www.flatmarkus.com<br />
↗ www.damienandtheloveguru.com<br />
Stand der Thymos AG, Hersteller für natürliche<br />
und traditionelle Anstrichstoffe, Cultura Suisse<br />
2020. Foto: Ajas Kulici<br />
→ Bernexpo, 6.–8.4.<br />
↗ www.cultura-suisse.ch<br />
Fumetto<br />
GROSSANLÄSSE<br />
Cultura Suisse<br />
Bern — Die Cultura Suisse ist die noch junge<br />
Fachmesse für Museen, Denkmalpflege und<br />
Kulturguterhaltung. Bei ihrer dritten Ausgabe,<br />
die ursprünglich für Februar geplant war,<br />
präsentiert sie sich erneut mit rund 130 Aussteller:innen<br />
aus dem In- und dem nahen Ausland<br />
und einem breiten Angebot: Ein ‹Werkplatz›<br />
bietet Live-Demonstrationen unterschiedlichster<br />
Handwerke. Am ‹Denkplatz› werden neue Ansätze<br />
aus der Forschung, der Restaurierung und<br />
Konservierung sowie der Vermittlung vorgestellt,<br />
während sich am ‹Bildungsplatz› Hoch-, Fachschulen<br />
und Verbände präsentieren. Im Bereich<br />
‹Produkte› sind Baustoffe sowie verschiedenste<br />
Werkzeug- und Software-Lösungsanbieter zu<br />
finden, im ‹Museumsbereich› entsprechende<br />
Technologie und Fachberatung. Augmented<br />
Reality rückt als Sonderthema in den Fokus. Das<br />
‹Forum› im Zentrum der Messehalle bietet Platz<br />
für Referate und Podiumsgespräche. Auf dem<br />
Programm steht etwa ein Vortrag zum Thema<br />
‹Digitalisation has just begun› oder zu den<br />
‹Zukunftsaussichten für das Besuchsmarketing›.<br />
Luzern — Das Comic-Festival Fumetto knüpft<br />
mit seiner diesjährigen Ausgabe an das hybride<br />
Festival von 2021 an. Digitale Formate<br />
wie das ‹Comic Chat Café› werden verfeinert<br />
und weiter ausgebaut, doch parallel dazu wird<br />
die Kunst des Comic auch wieder in physischen<br />
Haupt- und Satelliten-Ausstellungen<br />
an verschiedenen Orten der Stadt gezeigt.<br />
Neu steht das gesamte Festival unter einem<br />
übergeordneten Motto: ‹Superpower› heisst<br />
es <strong>2022</strong>, womit man direkt die Thematik des<br />
internationalen Wettbewerbs aufgreift. Rund<br />
1400 Beiträge waren auf die Ausschreibung<br />
eingegangen. Zehn prämierte Arbeiten sowie<br />
vierzig nominierte Werke (in Ordnern) sind nun<br />
in der Kunsthalle zu sehen. Das Kunstmuseum<br />
Luzern kann endlich seine Ausstellung von<br />
Nathalie Djurberg & Hans Berg präsentieren,<br />
die coronabedingt schon zweimal verschoben<br />
werden musste. Das Duo entwirft in aufwendigen<br />
Stop-Motion-Filmen mit einem Personal<br />
von Menschen, Tieren und Fabelwesen ein<br />
schauerliches Universum, in dem Wahnsinn,<br />
Halluzinationen und Triebe dominieren. Weitere<br />
Ausstellungen sind etwa dem maskierten<br />
Superhelden Zorro oder der Erotik – satirisch<br />
und humorvoll interpretiert – gewidmet.<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109
Kurzfilmtage Oberhausen<br />
Robin Phildius · Le K, 2021, Gouache und<br />
Farbstift auf Papier, A3<br />
→ 2.–10.4. ↗ www.fumetto.ch<br />
Visions du Réel<br />
Nyon — Das Schweizer Dokumentarfilmfestival<br />
Visions du Réel ist nach zwei Online- und<br />
Hybrid-Ausgaben zurück in den Kinos mit einer<br />
vielfältigen Selektion internationaler Arbeiten.<br />
Für Daheimgebliebene steht ein Film- und<br />
Rahmenprogramm zum Streamen bereit. Drei<br />
Spezialprogramme beleuchten heuer das<br />
Schaffen ausgewählter Filmemacher:innen –<br />
etwa der US-Amerikanerin Kirsten Johnson. In<br />
den Wettbewerben konkurrieren derweil kurze,<br />
mittellange und lange Dokumentarfilme miteinander,<br />
darunter auch künstlerische Formate.<br />
So präsentiert die litauische Künstlerin Emilija<br />
Škarnulytė mit ‹Apothic Zone› einen Film, der<br />
auch in der Ausstellung ‹Penumbra› als Parallel-Event<br />
der Venedig-Biennale gezeigt wird.<br />
Oberhausen — Nach zwei Online-Ausgaben<br />
spielen die Kurzfilmtage Oberhausen dieses<br />
Jahr wieder in den Kinos – und mit dem Kino.<br />
Verschiedene Arbeiten quer durch die Programme<br />
loten die Möglichkeiten des Kinoraums<br />
jenseits von Projektion und Leinwand aus. In<br />
der Reihe ‹Celluloid Expanded› beispielsweise<br />
präsentieren kanadische Filmemacher:innen<br />
und Kunstschaffende Live-Peformances rund<br />
um den (analogen) Film. Der Programmblock<br />
‹Conditional Cinema›, kuratiert vom finnischen<br />
Experimentalfilmer und Künstler Mika Taanila,<br />
vereint Filme, in denen die menschliche Figur<br />
vage bis unnötig geworden ist. Auch hier spielen<br />
Live-Elemente eine Rolle. Die mittlerweile<br />
sieben Wettbewerbskategorien, zwei davon als<br />
neue, reine Online-Formate konzipiert, bieten<br />
mit rund 180 Beiträgen Einblick in das aktuelle<br />
Kurzfilmschaffen von Myanmar bis Norwegen.<br />
Im internationalen Wettbewerb ist dieses Jahr<br />
unter anderem die Schweizer Künstlerin Elodie<br />
Pong mit einer neuen Arbeit vertreten.<br />
Heidi Phillips & Ian Campbell · Field of Decay,<br />
Filmstill, Performance im Programm ‹Celluloid<br />
Expanded›<br />
→ 30.4.–9.5.; Online-Wettbewerbe: 30.4.–3.5.<br />
↗ www.kurzfilmtage.de<br />
Art Paris<br />
Kirsten Johnson, Vincent Sahli · Twins Days<br />
Festival, 2003, Offsetdruck, 89,5 x 128 cm<br />
→ 7.–17.4. ↗ www.visionsdureel.ch<br />
Paris — Coronabedingt zuletzt im vergangenen<br />
September durchgeführt, kehrt die Art Paris<br />
für ihre 24. Ausgabe zum Frühlingsterminplan<br />
zurück. Im temporären Grand Palais Ephémère<br />
sollen rund 130 Galerien aus Frankreich und<br />
19 anderen Ländern zusammenkommen. Unter<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
anderem sind auch die Zürcher Galerien La<br />
Ligne und Andres Thalmann oder Gowen Contemporary<br />
aus Genf präsent. In Sondersektoren<br />
bietet die Messe für moderne und zeitgenössische<br />
Kunst Platz für Solopräsentationen oder<br />
für aufstrebende Galerien. Mit wechselnden<br />
Gastkurator:innen wirft sie zudem seit 2018 ein<br />
besonderes Schlaglicht auf zeitgenössisches<br />
französisches Kunstschaffen. Ökologische<br />
Fragen rücken im Sektor ‹Art & Environment›<br />
mit rund 20 internationalen Positionen in<br />
den Blick – doch auch strukturell kündigt die<br />
Messe hier eine Neuerung an: Sie lässt sich von<br />
verschiedenen Nachhaltigkeits-Unternehmen<br />
beraten, um eine besser Ökobilanz zu erzielen.<br />
Galerie Loevenbruck, Ausstellungsansicht<br />
Art Paris 2021<br />
→ Grand Palais Ephémère, 7.–10.4.<br />
↗ www.artparis.com<br />
58 Ländern eingeladen, ihre Werke im Arsenale<br />
und im Padiglione Centrale in den Giardini zu<br />
präsentieren. Für 180 Künstler:innen ist es der<br />
erste Auftritt an der Biennale, vor allem aber<br />
ist die grosse Mehrheit der gezeigten Positionen<br />
erstmals in der Geschichte der Grossausstellung<br />
weiblich oder nicht-binär. Aus der<br />
zeitgenössischen Schweizer Kunst sind Louise<br />
Bonnet (*1970), Miriam Cahn (*1949) und Wu<br />
Tsang (*1982) vertreten. Daneben haben Meret<br />
Oppenheim, Hélène Smith und Sophie Taeuber-<br />
Arp in historischen Sektionen, die in die Hauptausstellung<br />
integriert sind, einen Auftritt. Das<br />
italienische Designbüro Formfantasma, das<br />
noch bis Anfang Mai im Museum für Gestaltung<br />
in Zürich zu sehen ist, war für die Architektur<br />
dieser «Zeitkapseln» zuständig.<br />
In den Giardini, im Arsenale und verteilt in der<br />
Stadt präsentieren sich daneben 80 Nationen<br />
mit ausgewählten Kunstschaffenden. Der<br />
Schweizer Pavillon wird von Latifa Echakhch<br />
bestritten (→ KB 3/<strong>2022</strong>, S. 28–37). Russland<br />
ist aufgrund der Kündigung der beteiligten<br />
Kurator:innen und Künstler:innen diesmal<br />
nicht vertreten, wie die Biennale Anfang März<br />
vermeldete. Erstmals dabei sind derweil<br />
Kamerun, Namibia, Nepal, Oman und Uganda.<br />
Neu ist auch, dass die Biennale einen Massnahmenplan<br />
erarbeitet, um die ökologischen<br />
Auswirkungen ihrer sämtlichen Grossanlässe<br />
zu reduzieren.<br />
Biennale di Venezia<br />
Venedig — Wegen Corona musste die 59. Ausgabe<br />
der Kunstbiennale um ein Jahr verschoben<br />
werden, nun öffnet sie endlich ihre Tore.<br />
Die diesjährige Kuratorin Cecilia Alemani, die<br />
erste Italienerin in dieser Funktion, stellt ihre<br />
Ausgabe unter den Titel ‹The Milk of Dreams›<br />
(→ s. KB 9/2021, S. 125/126) und fokussiert dabei<br />
auf drei Themenstränge, in denen sich die<br />
grossen Fragen der Zeit spiegeln: Repräsentationen<br />
des Körpers und dessen Metamorphosen,<br />
das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie<br />
und die Verbindung zwischen Körpern und<br />
der Erde. Vor dem Hintergrund dieser Leitthemen<br />
hat Alemani 200 Kunstschaffende aus<br />
Arsenale aus der Vogelperspektive, Venedig.<br />
Foto: Andrea Avezzù / Biennale di Venezia<br />
→ 23.4.–27.11.<br />
↗ www.labiennale.org<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE 111
Personal Structures — Reflections<br />
Venedig — Parallel zu Venedigs Kunstbiennale<br />
findet seit 2011 die thematische Gruppenschau<br />
‹Personal Structures› statt. Sie ist eine Initiative<br />
des European Cultural Centre ECC, einer Organisation<br />
mit Hauptsitz in Venedig, deren junges<br />
Team sich mit Ausstellungen, Symposien und<br />
andere Projekten für den kulturellen Austausch<br />
weltweit einsetzt. Die diesjährige Ausstellung in<br />
Venedig steht unter dem Leitthema ‹reflections›<br />
im doppelten Sinne des Wortes – als optisches<br />
Phänomen und als geistige Handlung. Rund<br />
200 Kunstschaffende sowie Vorzeigeprojekte<br />
von internationalen Hochschulen werden an<br />
den historischen Schauplätzen Palazzo Bembo,<br />
Palazzo Mora und in den Giardini della Marinaressa<br />
präsentiert. Zudem wird der Ende 2021<br />
verstorbene Konzeptkünstler Lawrence Weiner,<br />
der mit mit dem ECC verschiedene Projekte<br />
realisiert hatte, in einer Hommage-Installation<br />
gewürdigt. Gespräche, Performances und Workshops<br />
begleiten die siebenmonatigen Ausstellungen,<br />
die kostenlos zugänglich sind.<br />
breiteres Publikum dürfte ihm 2019 auf Thomas<br />
Hirschhorns ‹Robert Walser-Sculpture› begegnet<br />
sein, wo das Bieler Stadtoriginal Esperanto-Kurse<br />
anbot und seine Interventionen mit «Esperanto-Inseraten»<br />
in Zeitungen, Büchern und an<br />
anderen Objekten präsentierte. Seit mehr als<br />
50 Jahren baut Parzival sein Schaffen rund um<br />
diese völkerverbindende Sprache auf – durchaus<br />
mit einem friedensaktivistischen Gedanken:<br />
Parzival ist überzeugt, dass sich die Armeen<br />
der Welt besser verstehen, wenn sie dieselbe<br />
Sprache sprechen – und dass dies der weltweiten<br />
Abrüstung dient. Nun ist er mit seinem<br />
Œuvre, das einem Gesamtkunstwerk gleicht und<br />
stets in Bearbeitung ist, noch für kurze Zeit im<br />
Kunstraum Juraplatz präsent. Im Rahmen dieser<br />
Ausstellung präsentiert Parzival auch eine neuartige,<br />
von ihm selbst geschaffene Weltwährung:<br />
den Espero. Er soll als einheitliche unabhängige<br />
Währung für den Weltfrieden wirken.<br />
Sandra Cattaneo Adorno · Águas de Ouro III,<br />
2018, Fotografie<br />
→ 23.4.–27.11.<br />
↗ www.personalstructures.com<br />
↗ www.ecc-italy.eu<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Parzival — Weltwährungskiosk<br />
Biel — Der ‹Weltwährungskiosk› ist ein Work-in-<br />
Progress des Schweizer Künstlers Parzival. Ein<br />
Parzival · Weltwährungskiosk, fortlaufende<br />
Performance/Intervention in Zeitungen und<br />
Büchern, Ausstellungsansicht Juraplatz, <strong>2022</strong><br />
→ Kunstraum Juraplatz, bis 31.3.<br />
↗ www.juraplatz.ch<br />
NAMEN<br />
Nathalie Herschdorfer<br />
Lausanne — Ende letzten Jahres vollzog das<br />
vormalige Musée de l’Elysée den Namenswechsel<br />
zu Photo Elysée und den Umzug ins<br />
neue Gebäude im Museumsquartier Plateforme<br />
10. Nun hat eine Auswahljury, einberufen<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
von der Stiftung Plateforme 10, auch die neue<br />
Direktorin gewählt: Nathalie Herschdorfer<br />
(*1972) tritt das Amt im Juni an. Sie ist Kunstund<br />
Fotohistorikerin und war von 1998 bis<br />
2010 bereits als Kuratorin für das Musée de<br />
l’Elysée tätig. Seit 2014 leitet sie das Musée<br />
des Beaux-Arts in Le Locle, wo sie rund fünfzig<br />
Ausstellungen mit Schweizer und internationalen<br />
Kunstschaffenden realisiert hat,<br />
darunter Louise Bourgeois, Georg Baselitz oder<br />
Hiroshi Sugimoto. Herschdorfer unterrichtet<br />
zudem an der ECAL, ist künstlerische Leiterin<br />
des Festivals Alt.+1000 für zeitgenössische<br />
Fotografie und tritt international als Kuratorin<br />
und Referentin auf. 2021 kuratierte sie etwa für<br />
die Messe Paris Photo das Programm ‹Elles x<br />
Paris Photo›, das Fotografinnen gewidmet ist.<br />
«Ihre strategischen Überlegungen, ihr Fokus<br />
auf Bilddidaktik sowie ihre Vorstellungen zur<br />
Weiterentwicklung von Photo Elysée in enger<br />
Zusammenarbeit mit allen Teams von Plateforme<br />
10 überzeugten die Kommission besonders»,<br />
heisst es in der Medienmitteilung.<br />
Halle für Kunst Lüneburg, stellvertretende Kuratorin<br />
der Kunsthalle Mulhouse in Frankreich und<br />
Geschäftsführerin der Kunstmeile Hamburg,<br />
dem Marketingverband der örtlichen Museen<br />
und Ausstellungsräume. Steinbrügge lehrte an<br />
der Leuphana Universität Lüneburg, der HEAD<br />
in Genf und ist Professorin für Kunsttheorie und<br />
-geschichte an der Hochschule für bildende<br />
Künste in Hamburg. Sie stelle sich das MUDAM<br />
«als ein Foyer der Künste vor, einen Ort der<br />
Begegnung, der dazu beitragen kann, kollektive<br />
Visionen für die Zukunft zu gestalten und neue<br />
partizipative Formen des Zusammenlebens<br />
zu unterstützen», so Steinbrügge. Ihr früherer<br />
Posten in Hamburg wird ebenfalls per <strong>April</strong> von<br />
Milan Ther (*1987, Kopenhagen) übernommen.<br />
Bettina Steinbrügge. Foto: Susanne Dupont<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
Kunstkredit Basel-Stadt — Projekt- und<br />
Nathalie Herschdorfer. Foto: Julien Chavaillaz<br />
Bettina Steinbrügge<br />
Luxemburg — Das renommierte Musée d’Art<br />
Moderne Grand-Duc Jean, kurz MUDAM, hat<br />
eine neue Generaldirektorin: Bettina Steinbrügge<br />
(*1970), die seit 2014 den Hamburger Kunstverein<br />
leitete, tritt das Amt per <strong>April</strong> an. Sie ist<br />
bekannt für anspruchsvolle Ausstellungen, die<br />
in Zusammenarbeit mit international renommierten<br />
Institutionen entstehen. In ihrer früheren<br />
Funktion als Senior-Kuratorin und Leiterin<br />
der Zeitgenössischen Sammlung im Belvedere<br />
in Wien war sie massgeblich an der Konzeption<br />
und Entwicklung von Belvedere 21 beteiligt, dem<br />
neuen Schwerpunkt des Museums für zeitgenössische<br />
Kunst. Zuvor war sie Direktorin der<br />
Werkbeiträge<br />
Basel — Aktuell laufen die Ausschreibungen<br />
des Kunstkredits Basel-Stadt für Projekt- und<br />
Werkbeiträge. Bewerben können sich professionelle<br />
Kunstschaffende, die im Kanton Basel-<br />
Stadt heimatberechtigt sind oder regelmässig<br />
in der Stadt Basel künstlerisch präsent sind,<br />
oder solche, die seit mindestens einem Jahr<br />
in einem der beiden Baseler Kantone wohnen.<br />
Pro Bewerber:in kann in der Regel maximal<br />
entweder ein Werkbeitrag oder ein Projektbeitrag<br />
jährlich bewilligt werden. Die in den Jahren<br />
davor geltende Regelung von maximal sieben<br />
Bewerbungen pro Künstlerin und Künstler<br />
wurde 2021 abgeschafft.<br />
→ Eingabeschluss: 18.4.<br />
↗ www.kultur.bs.ch/kunstkredit<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN / AUSSCHREIBUNGEN 113
Förderatelier Klingental<br />
Basel — Die denkmalgeschützte Klingentalkirche<br />
auf dem Kasernenareal enthält heute<br />
30 Ateliers. Ab Juni oder nach Vereinbarung<br />
vermietet die Abteilung Kultur zu einem nicht<br />
kostendeckenden Fördermietpreis ein Atelier<br />
prioritär an eine Künstlerin oder einen Künstler,<br />
die oder der älter als 60 Jahre ist. Die Nutzungsdauer<br />
beträgt zehn Jahre mit einer Option<br />
auf Verlängerung. Die Bewerbung mit allen nötigen<br />
Unterlagen gemäss Ausschreibung erfolgt<br />
via elektronisches Gesuchsportal.<br />
→ Eingabeschluss: 3.4.<br />
↗ www.kultur.bs.ch/proberaume-und-ateliers<br />
KVOst Stipendium <strong>2022</strong><br />
Berlin — Der Kunstverein Ost schreibt zum<br />
dritten Mal das KVOst Stipendium aus, das verbunden<br />
ist mit einem sechswöchigen Residency-Programm<br />
und einer Soloschau. Angesprochen<br />
sind Künstler:innen, deren biografische<br />
Wurzeln in Osteuropa bzw. dem ehemaligen<br />
Ostblock liegen. Die Stipendiat:innen sind dazu<br />
eingeladen, dem vielschichtigen Bedeutungsgeflecht<br />
von Leipziger Strasse/Dönhoffplatz,<br />
wo der Kunstverein seinen Sitz hat, und seiner<br />
Umgebung nachzuspüren oder sich mit anderen<br />
Aspekten des Ostens auseinanderzusetzen.<br />
Die in diesem Prozess entstandenen Werke<br />
werden in einer dreimonatigen Einzelausstellung<br />
präsentiert, die zur Berlin Art Week im<br />
September <strong>2022</strong> startet.<br />
→ Eingabeschluss: 4.4.<br />
↗ www.kvost.de/kunstverein<br />
Förderpreis Kunstwissenschaft <strong>2022</strong><br />
Bern — Dank der Grosszügigkeit der Alfred<br />
Richterich Stiftung mit Sitz in Laufen kann<br />
die Vereinigung der Kunsthistorikerinnen und<br />
Kunsthistoriker in der Schweiz VKKS den<br />
kunsthistorischen Nachwuchs mit jährlich zwei<br />
Förderpreisen à CHF 4000 bzw. CHF 6000 auszeichnen.<br />
Sie werden von einer Jury in den Kategorien<br />
‹Junior› und ‹Senior› für herausragende<br />
Forschungsberichte und Aufsätze zu einem<br />
kunstwissenschaftlichen Thema der mittelalterlichen<br />
bis zeitgenössischen Kunst vergeben.<br />
→ Eingabeschluss: 25.4.<br />
↗ www.vkks.ch/de/aktivitaeten<br />
Kunstpfad<br />
Gros-de-Vaud — Der Espace culturel Assens<br />
organisiert für Sommer 2023 erneut<br />
einen Kunstpfad in freier Natur. Der Parcours<br />
erstreckt sich durch Felder, Wiese und Wälder<br />
entlang des Flusses Talent bis hin zum Nachbardorf<br />
Bottens und zur Ortschaft Echallens.<br />
Kunstschaffende und Bildhauer:innen von hier<br />
und anderswo können sich mit wetterfesten<br />
Werken und Projekten bewerben. Transport<br />
und Installation gehen zu Lasten des Espace<br />
culturel Assens, nicht aber die Versicherung.<br />
Interessierte Künstler werden am 25.6. zu einer<br />
Informationssitzung und Begehung eingeladen.<br />
→ Eingabeschluss: 18.6.<br />
(Bewerbung an info@espace-culturel.ch)<br />
↗ www.espace-culturel.ch<br />
Stipendium der Fotoakademie-Koeln <strong>2022</strong><br />
Köln — in Kooperation mit der Photoszene Köln<br />
vergibt die Fotoakademie-Koeln auch im Jahr<br />
<strong>2022</strong> wieder ein Stipendium für die Ausbildung<br />
zum Fotografen, zur Fotografin. In den<br />
zweieinhalb Jahren Studienzeit erlernen die<br />
Bewerber:innen alles, was für den Beruf wichtig<br />
ist. Die nötigen Unterlagen gemäss Website<br />
müssen postalisch eingereicht werden. Die<br />
Jury lädt die drei besten Bewerber:innen am<br />
29. <strong>April</strong> zum Gespräch ein.<br />
→ Eingabeschluss: 22.4.<br />
↗ www.fotoakademie-koeln.de<br />
Les jours des éphémères<br />
Olten — Das kleine Festival für ephemere<br />
Kunststrategien aus allen künstlerischen Dis-<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
ziplinen geht in die nächste Runde: An einem<br />
Wochenende im kommenden August wird die<br />
neunte Ausgabe der ‹Jours des éphémères›<br />
im Kino Lichtspiele in Olten durchgeführt. Die<br />
Projekteingabe sollte eine kurze, aussagekräftige<br />
Werkbeschreibung enthalten sowie einen<br />
kurzen CV mit einer Werkdokumentation. Alle<br />
durch eine Fachjury ausgewählten Produktionen<br />
werden mit einem pauschalen Spesenbetrag<br />
von CHF 300 entschädigt.<br />
→ Eingabeschluss: 29.5.<br />
↗ www.lesjoursdesephemeres.ch<br />
kunst lokal rheinfelden <strong>2022</strong><br />
Rheinfelden — Das Kulturbüro Rheinfelden lädt<br />
Künstler:innen aus der Region oder mit Bezug<br />
zur Region Rheinfelden/Fricktal sowie Rheinfelden<br />
(Deutschland) ein, sich mit aktuellen<br />
Werken aller Sparten der bildenden Kunst für<br />
die jurierte und kuratierte Ausstellung ‹kunst<br />
lokal rheinfelden› zu bewerben. Sie findet kommenden<br />
November in der Kurbrunnenanlage<br />
Rheinfelden statt. Für die Trinkhalle der Anlage<br />
wird eine ortsbezogene Arbeit, welche sich mit<br />
der Geschichte oder räumlichen Begebenheiten<br />
des Ortes auseinandersetzt, ausgeschrieben<br />
und mit einem Werkbeitrag unterstützt.<br />
→ Eingabeschluss: 15.6.<br />
↗ www.kultur-rheinfelden.ch<br />
Beteiligten ist Bestandteil des Festivals, das<br />
schliesslich im Mai 2023 ausgetragen wird.<br />
→ Eingabeschluss: 10.4.<br />
↗ www.supergau.org/open-call<br />
Kulturförderpreis <strong>2022</strong>, Atelier Berlin 2023<br />
Thun — Die Kulturabteilung der Stadt Thun hat<br />
aktuell den Kulturförderpreis <strong>2022</strong> sowie ein<br />
Atelierstipendium für Berlin ausgeschrieben.<br />
Der Förderpreis à CHF 10’000, gestiftet vom<br />
Gemeindeverband Thuner Amtsanzeiger, soll<br />
für eine Aus- oder Weiterbildung, ein Berufspraktikum<br />
oder auch einen Studienaufenthalt<br />
im Ausland verwendet werden. Es können sich<br />
Künstler:innen aller Sparten bewerben, wenn<br />
sie unter 40 sind und in Thun oder in einer<br />
Gemeinde des Gemeindeverbandes Kulturförderung<br />
Region Thun aufgewachsen oder dort<br />
seit mindestens zwei Jahren wohnhaft sind.<br />
Das Atelier in Berlin steht ab Februar 2023 für<br />
sechs Monate zur Verfügung. Angesprochen<br />
sind Kulturschaffende, Kulturvermittelnde und<br />
Kunstkritiker:innen aus der Region oder mit<br />
engem Bezug zu Thun. Das Stipendium umfasst<br />
den kostenlosen Atelieraufenthalt und einen<br />
Beitrag an die Lebenshaltungskosten.<br />
→ Eingabeschluss: 30.4.<br />
↗ www.thun.ch/foerderpreis<br />
↗ www.thun.ch/berlin<br />
Supergau Festival<br />
Salzburg — Zur zweiten Ausgabe des biennalen<br />
Supergau Festivals im Salzburger Land wird<br />
der Lungau zum Supergau für zeitgenössische<br />
Kunst. Die Wald-, Wiesen- und Häuserlandschaft<br />
der Region – der Gaue – bietet Platz für<br />
künstlerische Interventionen. Supergau lädt<br />
Künstler:innen aus aller Welt ein, sich für das<br />
Festival Zeit zu nehmen, und ermöglicht daher<br />
Residenzen, die Gelegenheit bieten, vor Ort zu<br />
arbeiten, zu forschen und in den Austausch zu<br />
kommen. Der gesamte Entstehungsprozess,<br />
die Entwicklung einer Dramaturgie und die<br />
gemeinsame inhaltliche Erarbeitung mit den<br />
Jungkunst <strong>2022</strong><br />
Winterthur — Noch für kurze Zeit sind Bewerbungen<br />
für die kommende Jungkunst möglich.<br />
Angesprochen sind Schweizer Kunstschaffende<br />
oder solche mit engem Bezug zur Schweiz<br />
im Alter von 18 bis maximal 35 Jahren, die noch<br />
keine Galerievertretung haben und Kunst nicht<br />
nur als Hobby, sondern als Lebensmittelpunkt<br />
verstehen. Aus den eingegangenen Portfolios<br />
wählt das Kurationsteam 20 bis 25 Kunstschaffende<br />
für die Ausstellung im Oktober aus.<br />
→ Eingabeschluss: 31.3.<br />
↗ www.jungkunst.ch/anmeldung<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN 115
Kurzfilmtage Winterthur<br />
Winterthur — Die Kurzfilmtage Winterthur<br />
haben die Ausschreibungen für die 26. Festivalausgabe<br />
lanciert, die im kommenden November<br />
stattfindet. Kurzfilme aller Genres nicht länger<br />
als 30 Minuten (Internationaler Wettbewerb)<br />
respektive 40 Minuten (Schweizer Wettbewerb)<br />
mit Produktionsjahr 2021 oder <strong>2022</strong> können<br />
eingereicht werden. Ausgenommen sind<br />
Auftragsfilme, die eine Funktion der Werbung<br />
bzw. PR erfüllen. Bereits an den Kurzfilmtagen<br />
gezeigte oder einmal abgewiesene Filme<br />
können kein zweites Mal eingereicht werden.<br />
Insgesamt gibt es an den Kurzfilmtagen Preise<br />
im Wert von CHF 54’000 zu gewinnen.<br />
→ Eingabeschluss: 17.7.<br />
↗ www.kurzfilmtage.ch<br />
Sammlungen bewegen und beleben — Festival<br />
Zürcher Oberland — Das Festival ‹Sammlungen<br />
bewegen und beleben› soll ab Ende August<br />
zeitgenössische Künstler:innen in Dialog bringen<br />
mit der vielfältigen Museumslandschaft<br />
des Zürcher Oberlands. Gesucht sind ortsspezifische,<br />
partizipative oder temporäre Werke für<br />
den öffentlichen Raum. Das Festival bespielt<br />
die Aussenräume von Museen und Kulturzentren<br />
in Uster, Pfäffikon, Wetzikon, Bäretswil,<br />
Grüningen, Rüti und Dürnten zu Orten der<br />
Aktivierung, der Reflexion und des Austauschs.<br />
Die Projekteingaben sollten eine kurze Projektskizze<br />
und ein CV mit Portfolio enthalten<br />
und per E-Mail (PDF) eingereicht werden. Eine<br />
Aufwandsentschädigung ist vorgesehen.<br />
Eine jährlich neu besetzte Fachjury wählt aus<br />
allen Einsendungen zehn Arbeiten aus, die<br />
in Ausstellungen und einem Begleitkatalog<br />
präsentiert werden. Die Jury vergibt überdies<br />
den von Keystone-SDA gestifteten Hauptpreis<br />
à CHF 5000 für die beste Arbeit sowie attraktive<br />
Sachpreise für den zweiten und dritten Rang.<br />
→ Eingabeschluss: 30.4.<br />
↗ www.vfg.ch<br />
DIES UND DAS<br />
Gallery Weekend Berlin<br />
Berlin — Zum 18. Gallery Weekend präsentieren<br />
insgesamt 52 Berliner Galerien Ausstellungen<br />
von rund 80 aufstrebenden Kunstschaffenden<br />
und etablierten Positionen. Viele der<br />
Ausstellungen eröffnen erst oder werden von<br />
Veranstaltungen begleitet. Mit dem international<br />
renommierten Termin steht das Kunstwochenende<br />
für die Arbeit der Galerien, die<br />
mit dem sorgfältigen Aufbau ihres Programms<br />
und der Präsentation ihrer Künstler:innen den<br />
Kunststandort Berlin prägen. Darüber hinaus<br />
präsentieren zahlreiche Museen und Privatsammlungen<br />
neue Ausstellungen zum Gallery<br />
Weekend. Ein (ganzjährig betriebenes) Online-<br />
Journal auf der Website des Gallery Weekend<br />
bietet zusätzliche Informationen zu den Ausstellungen<br />
und den Kunstschaffenden.<br />
→ Eingabeschluss: 30.4.<br />
↗ ajour-festival.ch<br />
25. vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie<br />
Zürich — Seit 1995 schreibt die Vereinigung<br />
fotografischer GestalterInnen den vfg Nachwuchsförderpreis<br />
für Fotografie aus. Er richtet<br />
sich an junge Fotografinnen und Fotografen<br />
mit Bürgerrecht oder Wohnsitz in der Schweiz.<br />
Monia Ben Hamouda · Ausstellungsansicht<br />
ChertLüdde, 2021. Foto: Stefan Korte<br />
→ 29.4.–1.5.<br />
↗ www.gallery-weekend-berlin.de<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Dada2025 — Podcast<br />
Online/Zürich — Im Februar vor zwanzig Jahren<br />
besetzten Kunstschaffende und Aktivist:innen<br />
die Spiegelgasse 1 in Zürich. Hier, wo die<br />
Dada-Bewegung einst ihren legendären Anfang<br />
nahm, sollte – so die Erzählung – eine Apotheke<br />
untergebracht werden. Der Protest der<br />
Kulturakteur:innen mündete in der Wiederbelebung<br />
des Cabaret Voltaire als Kulturinstitution,<br />
wie wir es heute kennen. Bevor das Haus, das<br />
in den vergangenen Monaten renoviert wurde,<br />
Ende <strong>April</strong> erneut Eröffnung feiert, erinnert<br />
das ‹Maison du Futur› – ein Innovationszentrum<br />
für audio-visuelles und performatives<br />
Erzählen – mit einem dreiteiligen Podcast an<br />
jene bewegten zwei Monate des Jahres 2002.<br />
Als Zeitzeug:innen schlagen Mark Divo und die<br />
Rapperin Big Zis im Gespräch mit Moderatorin<br />
Wanda Wylowa einen Bogen von der Besetzung<br />
des Wohlgroth-Areals Anfang der 1990er bis zu<br />
jener des Cabaret Voltaire. Jean-Pierre Hoby,<br />
damals Kulturdirektor der Stadt Zürich und<br />
heute u. a. Präsident des Schweizer Kunstvereins,<br />
kommt am Ende der ersten zwei Episoden<br />
kurz zu Wort. In einer dritten Folge, die im Juni<br />
aus dem Cabaret Voltaire öffentlich zugänglich<br />
ausgestrahlt wird, berichtet er als Befürworter<br />
der Institution aus seiner Perspektive.<br />
Tobias Gutmann & Sai-Bot — Face-o-mat<br />
Zürich — Mit der «analogen Porträtmaschine»<br />
Face-o-mat reist Tobias Gutmann seit 2012 um<br />
die Welt und hält in abstrakten Zeichnungen<br />
fest, was er in den Gesichtern der Menschen<br />
sieht. Im Grunde gehe es darum, Begegnungen<br />
zu erschaffen und zu erforschen. Jetzt hat der<br />
Zürcher Künstler seine zehnjährige Erfahrung<br />
und 5000 Face-o-mat-Porträts verarbeitet, um<br />
Sai Bot zu kreieren, seinen digitalen Künstlerzwilling.<br />
Sai hat die Face-o-mat-DNA internalisiert<br />
und entwickelt gleichzeitig seine eigene<br />
künstlerische Porträtiersprache. Die Galerie<br />
Barbara Seiler lässt den Künstler und seinen<br />
Bot nun im Schwarzen Café des Löwenbräu<br />
erstmals gemeinsam auftreten. Für CHF 300<br />
kann man sich im Vorfeld eine Porträt-Session<br />
buchen. Ganz kostenlos kann man vorbeikommen<br />
und zuschauen, wie der Künstler und<br />
seine digitale Schöpfung sich in der Kunst des<br />
Zeichnens messen.<br />
Tobias Gutmann · Face-o-mat, 2018, Performance,<br />
4 h/Tag, Mindpark Shenzhen<br />
→ Schwarzes Café, Löwenbräu: 1.4., 16–21 Uhr,<br />
2.4., 12–18 Uhr<br />
↗ www.sai.face-o-mat.com<br />
Cabaret Voltaire 2002, aus der Künstlerpublikation<br />
‹Im Bett mit Mark Divo›.<br />
Foto: Lander Loeckx<br />
→ Zwei Episoden bereits online, 3. Episode live<br />
aus dem Cabaret Voltaire, 24./25.6.<br />
↗ www.soundcloud.com (Suche: Dada2025)<br />
↗ www.cabaretvoltaire.ch<br />
↗ www.maison-du-futur.ch<br />
Kunstszene Zürich aufgeschoben<br />
Zürich — Mitte letzten Jahres hatte die Stadt<br />
Zürich eine Ausschreibung für die nächste<br />
Trägerschaft der ‹Kunstszene Zürich› lanciert<br />
(→ KB 10/2021, S. 108). Seit den frühen 1970er-<br />
Jahren bietet diese unjurierte Ausstellung<br />
alle vier bis sechs Jahre eine breite Plattform<br />
für Kunstschaffende der Stadt. Die als Verein<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 117
organisierten Offspaces Hamlet und unanimous<br />
consent hatten den Zuschlag für die<br />
Konzeption der diesjährigen Durchführung<br />
erhalten. Nun wurden gegen diesen Entscheid<br />
von einer mitbewerbenden Partei rechtliche<br />
Schritte eingeleitet, wie die Stadt Zürich in<br />
einer Medienmitteilung verlauten liess. Wegen<br />
des laufenden Verfahrens muss die Durchführung<br />
der Kunstszene für <strong>2022</strong> abgesagt werden.<br />
Weitere Informationen sollen folgen.<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />
(Suche: Kunstszene)<br />
Otto Wyler — Digitaler Werkkatalog<br />
Zürich — Derzeit wird ein elektronischer Werkkatalog<br />
zu Otto Wyler (1887–1965) erarbeitet.<br />
Es konnten bereits mehr als 1000 Gemälde<br />
und Arbeiten auf Papier erfasst werden. Für<br />
eine möglichst lückenlose Erschliessung sind<br />
Meldungen zu noch unbekannten Bildern sehr<br />
erwünscht. Zu vielen Werken fehlen aktuelle<br />
Angaben und Fotografien. Otto Wylers Enkel,<br />
Yehuda Sprecher, nimmt Hinweise entgegen.<br />
Absolute Diskretion wird zugesichert.<br />
Zurich Moves!<br />
Zürich — In seinem elften Jahr widmet sich das<br />
Tanz- und Performance-Festival zurich moves!,<br />
radikalen Ausdrucksformen des Miteinanders<br />
und spannt dafür mit der Initiative ‹Forever Imbricated›<br />
zusammen. Die Choreografin Simone<br />
Aughterlony und der Kulturunternehmer und<br />
Tanzschaffende Marc Streit hatten das Format<br />
mit ihrem neu gegründeten Verein ‹Imbricated<br />
Real› im Dezember 2021 lanciert, als sie<br />
Künstler:innen, Aktivist:innen, Denker:innen<br />
und Kreative im Centre culturel suisse in Paris<br />
zum Austausch versammelten. Bereits dort<br />
bildete die Wiederbelebung des Nachtlebens<br />
und der Clubkultur nach der coronabedingten<br />
Pause den Ausgangspunkt, um Ideen für alternative<br />
soziale Architekturen zu entwickeln. Im<br />
Rahmen von ‹zurich moves! Forever Imbricated›<br />
werden diese Gedanken nun bei Sharings,<br />
Performances, Listening Sessions, Partys,<br />
Gesprächen und kulinarischen Events weiterentwickelt.<br />
Die Veranstaltungen mit internationalen<br />
und nationalen Kunstschaffenden finden<br />
in Tanz- und Theaterhäusern der Stadt sowie in<br />
der Binz39 oder der Shedhalle statt.<br />
Rafał Pierzyński/Divas, From Touching: Through<br />
Space, 2020, Performance. Foto: João Neves<br />
Otto Wyler · Selbstportrait, 1917, Öl auf<br />
Sperrholz, 41 x 34,5 cm, Sammlung Aargauer<br />
Kunsthaus, Aarau<br />
→ 2.–30.4.<br />
↗ www.zurichmoves.com<br />
→ Hinweis an: yehuda@schwartz-arch.co.il<br />
↗ www.otto-wyler.ch<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Köpfe, Küsse, Kämpfe – Nicole<br />
–ı 24.4.<br />
Eisenman und die Modernen<br />
Dominic Michel –ı 24.4.<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Residenz Residenz – Theater Marie –ı 3.4.<br />
Residenz Residenz – BiglerWeibel 21.4.–1.5.<br />
–ı 26.3.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse /<br />
Zollrain, *78 830 33 44<br />
Videocity zu Gast im Eck –<br />
Essensverarbeitung<br />
What / do you see / me? 7.4.–27.5.<br />
Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 fünf klang –ı 27.3.<br />
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Adlige-Art <strong>2022</strong> –ı 9.4.<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Franz Fedier – Die Retrospektive –ı 15.5.<br />
Altendorf Galleria il Tesoro, Mülistrasse 3, *55 462 38 88 Robert Rothen –ı 2.4.<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan 3.4.–16.10.<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan 3.4.–16.10.<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Heiko Blankenstein –<br />
27.3.–1.5.<br />
Counterworld 3.22<br />
Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2 se souvenir 16.4.–14.5.<br />
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 14.8.<br />
Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Marion Nyffenegger – Das Leben<br />
–ı 30.4.<br />
ist eines der Leichtesten<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
Omaggio a Rolando Raggenbass –ı 15.5.<br />
*91 759 81 40<br />
Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1, Ignaz Epper 9.4.–30.10.<br />
*91 791 1942<br />
Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Blanc-seing – Sebastian Muniz –ı 26.3.<br />
Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Liebe Grüsse –ı 4.9.<br />
Renoir unplugged –ı 4.9.<br />
Schaufenster Archiv – Historische –ı 18.9.<br />
Postkartengrüsse<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Berge – Sandro Livio Straube,<br />
–ı 30.4.<br />
Zak van Biljon<br />
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />
Carmen Perrin, Andrea<br />
Wolfensberger<br />
–ı 3.4.<br />
Basel<br />
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban-<br />
Graben 5, *61 201 12 12<br />
Off Stage – L. Fröhlicher,<br />
2.4.–5.6.<br />
J. Giger, M. Gros, N. Mokhtar,<br />
Z. Leutenegger<br />
tierisch! –ı 19.6.<br />
Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Lika Nüssli 26.3.–29.5.<br />
Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />
Affenschande! –ı 22.5.<br />
*61 205 8600<br />
Historisches Museum Basel – Musikmuseum, Im Lohnhof 9 tierisch! – Der Klang der Tiere –ı 25.6.<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Pedro Wirz –ı 1.5.<br />
Alia Farid – In Lieu of What Is –ı 22.5.<br />
Yoan Mudry –ı 7.8.<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Joseph Beuys – Die Ursache liegt in –ı 3.7.<br />
der Zukunft<br />
Heute Nacht geträumt – Eine<br />
Ausstellung von Ruth Buchanan<br />
–ı 14.8.<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 62 62<br />
Cuno Amiet – Frühe Kinderporträts<br />
Hermann Scherer – Kerben und<br />
Kanten<br />
–ı 27.3.<br />
–ı 18.4.<br />
NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 119
Appenzell — Agnès Geoffray, Kunstmuseum.<br />
Foto: Ludovic Combe, Paris<br />
Basel — Öyvind Fahlström, Museum<br />
Tinguely © ProLitteris. Foto: J.Ph. Ch.<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />
*61 266 56 00<br />
Making the World – Spirituelle<br />
–ı 24.4.<br />
Welten<br />
Louise Bourgeois x Jenny Holzer –ı 15.5.<br />
Memory<br />
–ı 5.7.<br />
Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Party for Öyvind –ı 1.5.<br />
Jean-Jacques Lebel 13.4.–18.9.<br />
Le Définitiv – c’est le Provisoire –ı 1.3.<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Rita Ernst – sichten –ı 3.4.<br />
Amerbach Studios Basel, 55A Amerbachstrasse Frauen, Körper, Pornographie –ı 25.3.<br />
Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *0 79 308 53 43<br />
Dynamic Photography – Ismael<br />
–ı 31.3.<br />
Lorenzo<br />
Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Parallèles noires – J. C. Kien –ı 5.5.<br />
Artstübli, Steinentorberg 28 Shadowman — Richard Hambleton 9.4.–25.6.<br />
Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Ilustrationskunst – Karen Lee<br />
1.4.–3.4.<br />
Vendriger<br />
Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Jomo – Sarah Hepp –ı 24.4.<br />
*61 556 4066<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />
Janik Bürgin, Niklaus Stoecklin,<br />
–ı 30.4.<br />
Evelin Turria<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Druckgrafik 31.3.–30.4.<br />
*61 263 70 80<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Roger Ackling –ı 26.3.<br />
Clare Kenny – birthmark 9.4.–14.5.<br />
Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10,<br />
*78 953 72 58<br />
Barbara Jäggi – Nach der Natur –ı 29.4.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Whyinedit<br />
–ı 16.4.<br />
Balthazar Wyss – Spring Out –ı 21.5.<br />
Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 Katrin Paul 26.3.–21.5.<br />
Mayday, Hafenstrasse 25 Ramon Feller – Before We Think –ı 27.3.<br />
Toni Schmale 9.4.–15.5.<br />
Maison 44, Steinenring 44 Anne-Dominique Hubert –ı 2.4.<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Lone Haugaard Madsen –ı 30.4.<br />
Palazzina, Alemannengasse 60 Palazzina #14 1.4.–1.5.<br />
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Auf Sicht –ı 7.5.<br />
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Zoja Brülisauer –ı 2.4.<br />
Brigitte Brunner 7.4.–23.4.<br />
Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />
Valentina Stieger – Furnished<br />
–ı 2.4.<br />
Desire<br />
videocity.bs, Messeplatz 21 Videocity zu Gast – Einsamkeit –ı 1.5.<br />
Augen-Blick –ı 22.5.<br />
Vitrine, Basel, Vogesenplatz The Grass at our Feet –ı 29.5.<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Basel/Muttenz — Anne-Lise Coste,<br />
Kunsthaus Baselland<br />
Chur — Anne Hausner, Forum Würth Interlaken — Claude Sandoz,<br />
Kunsthaus<br />
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463<br />
Christian Andersson – Kitbash<br />
–ı 30.4.<br />
Tales<br />
Terry Haggerty – Into the Wind –ı 30.4.<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Mathieu Dafflon 2.4.–27.5.<br />
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 frag°ment –ı 3.4.<br />
–ı 24.4.<br />
Basel/<br />
Münchenstein<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />
*61 283 60 50<br />
Schweizer Medienkunst – Marc<br />
Lee, Chloé Delarue, Laurent Güdel<br />
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Fritz Hauser – Sweet Spot –ı 27.3.<br />
Laura Mietrup – Traverse –ı 27.3.<br />
Anne-Lise Coste 8.4.–17.7.<br />
Claudia & Julia Müller 8.4.–31.12.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Georgia O’Keeffe –ı 22.5.<br />
Passagen – Landschaft, Figur und –ı 14.8.<br />
Abstraktion<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71<br />
Entrepreneurship – Oder die<br />
–ı 18.4.<br />
Verheissung des brotlosen Glücks<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Freude mit Farben – Claire Ochsner –ı 24.4.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Accrochage d’hiver –ı 17.4.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Barbara Schnetzler –ı 17.4.<br />
Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Jean-Frédéric Schnyder –ı 15.5.<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Jean-Frédéric Schnyder –ı 29.5.<br />
Heidi Bucher – Metamorphosen I 8.4.–7.8.<br />
Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15<br />
The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />
Ginsberg<br />
Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />
Schweizerische Nationalbibliothek, Hallwylstr. 15,<br />
Schnee – Das weisse Wunder –ı 1.7.<br />
*31 322 8971<br />
Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47<br />
Refuse to Collaborate – Sophie<br />
–ı 26.3.<br />
Carapetian<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3<br />
Gabriele Münter – Pionierin der<br />
–ı 8.5.<br />
Moderne<br />
Paul Klee – Menschen unter sich –ı 22.5.<br />
artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16,<br />
*31 312 5151<br />
Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00<br />
Elsbeth Gyger, Haviva Jacobson –<br />
Entfalten<br />
Denkmal 2051 – Für zukünftige<br />
Generationen<br />
forever young – Willkommen im<br />
langen Leben<br />
–ı 9.4.<br />
–ı 29.5.<br />
–ı 31.5.<br />
Christine Brügger, Kramgasse 31 Gruppenausstellung 26.3.–30.4.<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 14 –<br />
–ı 31.3.<br />
Bundesgasse 35<br />
25 Jahre Prix Mobilière<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Claude Gigon – Sisyphos –ı 9.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 121
DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 311 4262, *79 423 75 50<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
*31 332 11 90<br />
Panic vor Beginners –<br />
–ı 9.4.<br />
Tanja Schwarz<br />
Franz Fedier – Werke der 1960er-<br />
–ı 2.4.<br />
und 1970er-Jahre<br />
Tashi Brauen, Gian Losinger –<br />
8.4.–14.5.<br />
Tomorrow’s Wind Blows Tomorrow<br />
La lumière du Midi<br />
–ı 8.4.<br />
Peter Aerschmann –ı 8.4.<br />
junkere 11, Junkerngasse 11 Lorenz Fischer –ı 11.4.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Gastausstellung by<br />
–ı 2.4.<br />
elementum.art – Stephan<br />
Bruelhart<br />
Boyband CHIC, Looking for Alaska, 8.4.–14.5.<br />
<strong>2022</strong>, 14:25 min.<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />
La vie en fleurs –ı 27.3.<br />
*32 672 29 89<br />
Biel/Bienne Kunstraum Juraplatz, Juraplatz Weltwährungskiosk – Parzival –ı 31.3.<br />
Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Stéphanie Saadé<br />
–ı 27.3.<br />
Gil Pellaton –ı 27.3.<br />
Shiftings – Caroline Achaintre 10.4.–12.6.<br />
Kudzanai-Violet Hwami 10.4.–12.6.<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Résidence –ı 27.3.<br />
Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Rafael Gomez –ı 2.4.<br />
Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Trace, Set, Print! –ı 23.4.<br />
Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Diana Seeholzer –ı 26.3.<br />
Atlas der Kulturfragen zum Kanton 9.4.–21.5.<br />
Schwyz<br />
Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />
*78 300 25 01<br />
SXA –ı 14.5.<br />
–ı 31.5.<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />
*79 316 3027<br />
Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />
Ueli Gantner<br />
Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Animal Farm – Tiergestalten in Art –ı 26.3.<br />
Brut und afrikanischer Kunst<br />
Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Mireille Gros –ı 19.6.<br />
Xenia Hauser –ı 28.8.<br />
Franz Gertsch –ı 28.8.<br />
Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />
*79 665 08 47<br />
Altes Schlachthaus Bernhard<br />
Luginbühl<br />
13.4.–11.12.<br />
Castasegna Pavillon Zollstation, Sala Viaggiatori Max. 5 Grussworte – Das<br />
17.4.–28.8.<br />
Postkartenbergell<br />
Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Annelies Štrba – Noonday –ı 25.6.<br />
Celerina/ Elevation 1049, St. Moritz, <strong>2022</strong>, Vietta da Staz Nancy Baker Cahill –ı 30.4.<br />
Schlarigna<br />
Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Le stanze della arte/Premio giovani –ı 27.3.<br />
artisti – Genesi creativa<br />
Treni fra arte, grafica e design –ı 24.4.<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Ursula Palla – Nowhereland –ı 29.5.<br />
Markus Müller – Im Umbau –ı 3.7.<br />
Wolfgang Laib – Crossing Rivers –ı 31.7.<br />
Jean-Frédéric Schnyder —<br />
–ı 31.12.<br />
Apocalypso<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Anne Hausner – Naturstücke –ı 29.5.<br />
Galerie Obertor, Obere Gasse 54, *78 875 5187<br />
Michael Fridman, Roman Platz,<br />
–ı 9.4.<br />
Kathi Shtraus Valär<br />
Galerie Edition Z, Salisstrasse 12 Eliane Rutishauser 9.4.–24.4.<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Heidi Schöni –ı 9.4.<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Combremontle-Petit<br />
Davos<br />
Galerie Medamothi, rte de Combremont-le-Grand 8,<br />
*26 666 0005<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />
Kirchner Platz<br />
Memorial für Asylsuchende (Teil 2) –ı 8.5.<br />
Europa auf Kur – E. L. Kirchner, Th.<br />
Mann und der Mythos Davos<br />
–ı 30.10.<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Bergimpressionen –ı 19.4.<br />
Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Theodora –ı 10.4.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Lass uns teilen – gifty gifty –ı 24.4.<br />
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Lisa Olshanskaya – sur le fil –ı 30.4.<br />
Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Daniel Infanger – Photographien,<br />
–ı 18.4.<br />
Filme<br />
Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
Facetten –ı 1.4.<br />
*52 724 5620<br />
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Songs of Resilience –<br />
–ı 27.3.<br />
Maria Xagorari<br />
Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 À toute vitesse –ı 26.6.<br />
Kunsthalle Fri Art Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />
La réforme de Pooky –ı 8.5.<br />
*26 323 23 51<br />
Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Nous et les autres –ı 8.5.<br />
Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Anne Morgenstern –ı 10.4.<br />
MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Jo Baer –ı 19.6.<br />
Jackie Winsor –ı 19.6.<br />
Geraldo de Barros –ı 19.6.<br />
Verena Loewensberg –ı 19.6.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix Où est le monstre ? Jean Fontaine –ı 22.5.<br />
Tasses ! –ı 31.7.<br />
Hubert Crevoisier –ı 7.8.<br />
Alexandre Joly –ı 7.8.<br />
Musée d’ethnographie, 65–67, blv Carl-Vogt Injustice environnementale –<br />
–ı 21.8.<br />
Alternatives autochtones<br />
Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Paul Paillet –ı 9.4.<br />
*22 310 4102<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois My sister’s hand in mine –<br />
–ı 29.4.<br />
Mai-Thu Perret<br />
Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Mindfocus –ı 17.4.<br />
Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 Important Nothings by Lignereux –ı 7.5.<br />
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Mothership – Caroline Tschumi –ı 8.5.<br />
Galerie Esther Woerdehoff, rue M.-Dellenbach /<br />
Albarrán Calebra –ı 21.5.<br />
rue Bergalonne 3<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Christian Kosmas Mayer –ı 7.5.<br />
Galerie Mighela Shama, 87A Rue des Eaux-Vives Uranus Skin – David Weishaar –ı 8.4.<br />
Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Song of the Chimeras – Yuval Avital –ı 23.4.<br />
Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 James Turrell – Elemental –ı 7.5.<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Erik Bulatov –ı 30.4.<br />
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Alexandre Joly – Double Rainbow –ı 6.5.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 Farah Atassi –ı 2.4.<br />
Matt Bohli –ı 2.4.<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Blumen in Vasen –ı 15.5.<br />
Goldau Galerie Meier, Sonneggstrasse 19a Samuele Gabai 26.3.–9.4.<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />
–ı 31.3.<br />
Peter Frey<br />
Schaufenster Intermezzo<br />
Marianne Döbeli<br />
1.4.–31.5.<br />
Grenchen<br />
Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
20 m 2 – Fenster ins Atelier von<br />
Mattania Bösiger<br />
–ı 15.5.<br />
Impression 2021/<strong>2022</strong> –ı 15.5.<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />
Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Grégory Sugnaux –ı 5.6.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 123
Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />
*71 891 44 04<br />
Christelle Boulé 1.4.–19.6.<br />
Flagge zeigen<br />
9.4.–30.10.<br />
Unternehmen Algerien –ı 30.10.<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 tangente_N –ı 10.4.<br />
Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Brigitte Schneider, Melina Nestore –ı 1.5.<br />
Horgen Villa Seerose, Seegartenstr. 12, *44 218 6000 Kunstfrühling am See <strong>2022</strong> –ı 3.4.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55 Harold Studer und Freunde 6.3.–15.5.<br />
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />
Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Dieter Meiers Rinderfarm –<br />
–ı 10.4.<br />
Jeremias Heppeler, DAIF,<br />
Jessica Jurassica<br />
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />
Kunst beflügelt – Werke aus der 26.3.–2.5.<br />
Sammlung<br />
Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 Sauter von Moos –ı 1.5.<br />
Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Eva Stürmlin, Carola Bürgi –ı 3.4.<br />
Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28 Apocalypso now – Leila Peacock –ı 30.6.<br />
Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Gitta Masciadri-Kübler –ı 9.4.<br />
La Chaux-de- SIS123, 26 Rue Jaquet-Droz Doris Lasch – Le retard (suite et fin) 27.3.–15.5.<br />
Fonds<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Ruedi Bechtler,<br />
–ı 1.5.<br />
Franziska Baumgartner<br />
Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Alles fliesst – Erwin Rehmann –ı 19.6.<br />
Lausanne Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Résister, encore –ı 15.5.<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Envol – Le Prix de Lausanne, 50 ans –ı 29.5.<br />
de danse<br />
Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />
La charge –ı 14.4.<br />
*21 601 4170<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Between The Lines –ı 26.3.<br />
Rebecca Brodskis 12.4.–4.6.<br />
Lausanne/ EPFL – Rolex Learning Center Claudia Comte – Tree – Line Curve –ı 24.4.<br />
Ecublens<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Fluidités –ı 24.4.<br />
*32 933 8950<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Breath of life –ı 17.4.<br />
Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı 22.5.<br />
Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Gabriela Spector 10.4.–17.7.<br />
la rada, via della Morettina 2 Between the lines –ı 24.4.<br />
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />
*91 921 4632<br />
Vedo Rosso 26.3.–12.6.<br />
MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />
*58 866 4230<br />
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />
6/a, *91 980 08 88<br />
Antonio Ciseri<br />
–ı 1.5.<br />
Nach der Natur 27.3.–3.7.<br />
James Barnor: Accra/London –<br />
–ı 31.7.<br />
A Retrospective<br />
Personnages da Werefkin a Miró e –ı 16.7.<br />
da Warhol a Paladino<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Martin Disler –ı 26.6.<br />
Sonnenstube, Via Emilio Rava 13 Il Più Bell'Errore del Mondo –ı 30.3.<br />
Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *034 461 36 23 Dreiklang 26.3.–10.4.<br />
Luzern<br />
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />
Schweiz, *041 370 44 44<br />
Kommunikationswege – Hans Ernis –ı 7.5.<br />
Wandteppiche für die PTT<br />
Alpensinfonie –ı 19.6.<br />
Sammlungspräsentation Hans<br />
–ı 31.12.<br />
Erni-Stiftung<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Polly Apfelbaum, Josef Herzog –ı 19.6.<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Lugano — James Barnor, MASI<br />
© James Barnor/Autograph ABP<br />
Luzern — Reinhard Voigt, Hans Erni<br />
Museum<br />
Moutier — Romain Crelier, Musée<br />
jurassien des Arts<br />
PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host,<br />
Sälisstrasse 24<br />
Nathalie Djurberg, Hans Berg – 2.4.–19.6.<br />
Delights of an Undirected Mind<br />
Durch Raum und Zeit –ı 20.11.<br />
mal so – mal so 2.4.–30.4.<br />
Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Monika Günther –ı 26.3.<br />
Ruth Rieder 2.4.–23.4.<br />
Fumetto, D&K, Rössligasse 12 Fumetto <strong>2022</strong> 2.4.–10.4.<br />
Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse, fumetto satelliten_patrick bonato –ı 10.4.<br />
*76 390 55 10<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Studio Mirko Baselgia –ı 29.4.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />
Passage – Sepideh<br />
–ı 30.4.<br />
Nourmohammad Manesh<br />
Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 Feeling Free 7.4.–28.5.<br />
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65<br />
Contacto – Alfredo Mendoza<br />
–ı 30.4.<br />
Bullain, Havanna, Kuba<br />
Wonders of Colour –ı 2.4.<br />
Redaktion Luzern, Himmelrichstrasse 4 Zeichnungen Sisiphosisis –<br />
–ı 17.4.<br />
Gabriela Gyr<br />
Männedorf Viewing Room Männedorf, Alte Landstrasse 331,<br />
Andrea Nyffeler 7.4.–29.5.<br />
*79 480 48 48<br />
Martigny Fondation Louis Moret, 33, chemin des Barrières,<br />
Corona Call –ı 18.4.<br />
*27 722 2347<br />
Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir<br />
GPS – Mélissa Rouvinet, A bord!<br />
–ı 3.4.<br />
Au bord.<br />
Paysages oubliés – regards sur<br />
la plaine<br />
–ı 22.5.<br />
Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377<br />
1365<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />
*32 493 36 77<br />
In Verkörperung – Kathrin<br />
–ı 1.5.<br />
Affentranger, Pat Treyer<br />
Mystères et frissons 27.3.–15.5.<br />
Muri Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Grand Tour Caspar Wolf –ı 7.8.<br />
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />
*32 724 01 60<br />
Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*32 720 2060<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Parallels<br />
–ı 3.4.<br />
Parallels Part 1 – Astral Border –ı 24.4.<br />
Mathis Gasser – mountaincutters –ı 24.4.<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
–ı 15.5.<br />
Karikaturen<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
–ı 31.12.<br />
Schriftsteller und Maler<br />
Henry Brandt – cinéaste et<br />
–ı 29.5.<br />
photographe<br />
Permanent – Les automates<br />
–ı 31.12.<br />
Jaquet-Droz<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Pfäffikon — Eva Wipf, Museum &<br />
Forum Eva Wipf<br />
Rapperswil-Jona — Hans Schweizer,<br />
Kunst(Zeug)Haus<br />
Scuol — Uriel Orlow, Fundaziun Nairs<br />
© ProLitteris<br />
Mouvements –ı 23.1.<br />
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />
Flavio Paolucci<br />
–ı 3.4.<br />
*32 724 5700<br />
Lluis LLEO 9.4.–21.5.<br />
Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Jean-Christophe Norman –ı 2.4.<br />
Neuhausen am Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09<br />
Rochus Lussi, Albert Merz,<br />
3.4.–1.5.<br />
Rheinfall<br />
Irene Näf<br />
Nidau Étage 19, Schulgasse 19 LAP – Lea Krebs, Annina Schmid,<br />
–ı 27.3.<br />
Mirja Thomer<br />
Galerie mnart, Beundenring 43, *76 401 63 15 Marcel Neuenschwander –ı 27.3.<br />
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Martin Ziegelmüller –<br />
–ı 15.5.<br />
Überholungen<br />
Thomas Kneubühler – Im Dunkeln –ı 15.5.<br />
Schatzkammer Sammlung #2 & #3 –ı 15.5.<br />
IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Contact Sheets by Magnum Photos –ı 22.5.<br />
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15<br />
Roland Weibel,<br />
–ı 10.4.<br />
Norbert Eggenschwiler<br />
Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 10 | Filogramme –<br />
Marianne Büttiker<br />
–ı 7.5.<br />
Pfäffikon ZH<br />
Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />
Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />
Horizonte 1 – Begegnungen mit<br />
Eva Wipf<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />
Waldstücke<br />
Porrentruy<br />
Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />
Péquignat 9, *32 420 8402<br />
Sophie Yerly, Nico Müller –<br />
Solitaires<br />
26.3.–10.4.<br />
–ı 18.4.<br />
–ı 10.4.<br />
Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Veronica Branca-Masa –<br />
–ı 10.4.<br />
Frammento infinito<br />
Prilly Bureaucracy Studies, Avenue du Chablais 18 Francis Ruyter –ı 10.4.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />
Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />
(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
*71 463 1811<br />
Acht Räume<br />
–ı 2.4.<br />
Leonardo Bürgi – Exo Terra –ı 1.5.<br />
Hans Schweizer – Hier und<br />
–ı 1.5.<br />
Anderswo<br />
Alltagsspuren – Judith Mundwiler 4.4.–10.6.<br />
Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Barbara Dombrowski –ı 24.4.<br />
art faces –ı 29.5.<br />
S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 New works by Verena Vanoli –ı 16.4.<br />
Saanenmöser Elevation 1049, Gstaad <strong>2022</strong>, Promenandenweg Alicja Kwade –ı 31.5.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! 8.4.–25.4.<br />
Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel<br />
[FATecke] #11 – Frauen Zählen –ı 17.4.<br />
2. & 3. Etage<br />
Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 Vom Ursprung 1.4.–30.4.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Sigriswil — Franz Gertsch, Paradiesli<br />
Solothurn — Félix Vallotton,<br />
Kunstmuseum<br />
St. Gallen — Irena Haiduk, Kunst<br />
Halle. Foto: Anna Shteynshleyger<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />
*52 625 2418<br />
Rachel Lumsden, Alexandra<br />
Häberli, Nadja Solari<br />
Schattdorf Contact Contemporary, Spielmatthof 2 Now and Forever – 10 Minutes into 26.3.–17.4.<br />
Eternity<br />
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Uriel Orlow – Up Up Up –ı 17.4.<br />
Sierre Espace 100 titres, 5 Rue Notre Dame des Marais Strommorts – Drône, musique<br />
–ı 27.3.<br />
éternelle<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Druckgrafik 3.4.–29.5.<br />
Sion Lemme, Les Arsenaux, Rue de Lausanne 45 Ilona Ruegg – Liminal –ı 9.4.<br />
Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Raphael Ritz Aujourd’hui – Heute –ı 5.6.<br />
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />
*32 624 40 00<br />
Tiefenschärfe<br />
Hommage an Otto Lehmann<br />
(1943–2021)<br />
–ı 1.5.<br />
–ı 24.4.<br />
–ı 1.5.<br />
Baseltorkiosk, 5A Baselstrasse, Unterführung Videoausstellungsprojekt Transit –ı 26.3.<br />
Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Fraenzi Neuhaus –ı 9.4.<br />
–ı 9.4.<br />
Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />
*79 682 03 28<br />
Jürg Straumann – ob es passt oder<br />
nicht<br />
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Roundabout – Michael Göbel –ı 10.4.<br />
Rückblicke 02–22 mit Martin<br />
–ı 10.4.<br />
Kasper<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Myung-Joo Kim –ı 9.4.<br />
Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Hansjörg Sahli –ı 10.4.<br />
St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 Juliette Rosset –ı 3.4.<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Yugoexport – All Classifications<br />
–ı 1.5.<br />
Will Lose Their Grip<br />
Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Blicke aus der Zeit –ı 24.4.<br />
Birgit Werres –ı 7.8.<br />
Andreas Slominski –ı 28.8.<br />
Manon de Boer 26.3.–9.10.<br />
Perfect Love 9.4.–14.5.<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Krüsi am Zug – Hans Krüsi –ı 10.7.<br />
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7 Birgit Werres –ı 7.8.<br />
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8, *76 458 11 52 Michèle Mettler –ı 3.4.<br />
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Karin Karinna Bühler &<br />
–ı 29.3.<br />
Tamara Janes<br />
Raoul Doré & Stefan Inauen 31.3.–26.4.<br />
St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />
Das Feuer des Engadiner Winters – –ı 31.3.<br />
*81 830 0070<br />
Renzo Papini<br />
Ernestina Abbühl –ı 31.3.<br />
Patrick Nyfeler –ı 31.3.<br />
Erzählende Kunst – Giada Bianchi –ı 31.3.<br />
Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Dokoupil – Leopards –ı 9.4.<br />
Helmut Newton – Muses –ı 9.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50<br />
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />
*618 7514<br />
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*41 618 73 40<br />
David Salle – Early Work –ı 9.4.<br />
Thomas J Price – The Space<br />
–ı 4.5.<br />
Between<br />
Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt<br />
Nidwalden – Objekte erzählen die<br />
Geschichten eines Kantons<br />
Hemauer/Keller – Über den<br />
menschgemachten Himmel<br />
2.4.–29.1.<br />
1.4.–29.1.<br />
Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />
Von Blättler Dädi bis Hans von<br />
–ı 30.10.<br />
Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />
Galerie Stans, Dorfplatz 11<br />
Nadja Iseli, Gabriela<br />
–ı 10.4.<br />
Schoenenberger<br />
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Malerei – privat/unprivat 2.4.–7.5.<br />
Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Sarah Lehnerer 26.3.–22.5.<br />
Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Andreas Dobler – Ojo Vagabundo 26.3.–8.5.<br />
Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Appenzell in Afghanistan –<br />
–ı 30.4.<br />
Herbert Maeder<br />
Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Malerei, Objekte und Fotografie 9.4.–26.4.<br />
Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Skulpturenpark Steinmaur –ı 1.5.<br />
Sünikon<br />
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Ester Vonplon –ı 19.6.<br />
Die Badi –ı 2.10.<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Feliza Bursztyn – Welding Madness –ı 26.6.<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Zwischenstellung – Freund:innen –ı 24.4.<br />
zu Gast<br />
Permakultur – Judith Stokvis,<br />
–ı 8.5.<br />
Kurt Forster<br />
Steinbrüche – Christian Hörler –ı 8.5.<br />
Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox105 – Fumetto-Satellit,<br />
1.4.–2.5.<br />
*44 720 78 56<br />
Ilja Senn<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 René Myrha – Un univers singulier –ı 1.5.<br />
Christian Helmle – Stralau –ı 1.5.<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Uli Colombi –ı 26.3.<br />
Christoph Flück 3.4.–23.4.<br />
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Guadalupe Ruiz –ı 28.4.<br />
Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />
Marianna Müller –ı 10.4.<br />
Untere Gasse 2, *33 826 64 64<br />
Uster akku künstleratelier uster, Zeughausareal Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />
–ı 9.6.<br />
des Akku-Atelierstipendiums<br />
2021/<strong>2022</strong><br />
Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Art cruel 8.4.–31.7.<br />
Kokoschka – Grand voyageur 8.4.–31.7.<br />
Pietro Sarto – Chemins détournés 8.4.–31.7.<br />
L’Appartement – Espace Images Vevey, Place de la Gare 3,<br />
*21 922 4854<br />
Flurina Rothenberger &<br />
Collaborations<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Nomadic Suite – Vom Maghreb<br />
bis Gobi<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />
Ittingen, *58 345 1060<br />
–ı 7.8.<br />
–ı 1.5.<br />
–ı 7.5.<br />
Neue Kollektion<br />
–ı 18.4.<br />
Harald F. Müller –ı 26.6.<br />
Claudio Hils –ı 18.4.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Edlyn Brucker, Viviana González<br />
–ı 3.4.<br />
Méndez<br />
Vorbild 7.4.–10.4.<br />
Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Pulpokosmos – M. S. Bastian und 10.4.–10.7.<br />
Isabelle L.<br />
Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Orlando –ı 15.5.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Sursee — Jeremias Bucher, Museum<br />
Sankturbanhof<br />
Zofingen — Dominik Stauch,<br />
Kunsthaus<br />
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />
Haldenstr. 95, *058 466 77 40<br />
Manon – Einst war sie «La dame au –ı 29.5.<br />
crâne rasé»<br />
Bilderbücher – illustriert &<br />
–ı 23.10.<br />
inszeniert<br />
Walter Swennen<br />
–ı 24.4.<br />
Gerry Schum 26.3.–11.9.<br />
Nord – Süd<br />
–ı 11.9.<br />
Italia –ı 11.9.<br />
Di passaggio –ı 12.2.<br />
Cranach – Die Anfänge in Wien –ı 12.6.<br />
AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Maureen Kägi –ı 2.5.<br />
Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, Aykan Safoƒülu –ı 1.5.<br />
*52 268 6868<br />
kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Johanna Müller – mutable life –ı 13.5.<br />
Temporäre Kapelle, Dorfkirche Veltheim,<br />
Felsenhofstrasse 8<br />
Transformation #9 6.4.–5.5.<br />
Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22, Exposition Georges Gara –ı 9.4.<br />
*24 425 6011<br />
Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains Place Pestalozzi –ı 17.4.<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Konkret –ı 10.4.<br />
Zollikon C&C Contemporary, Zollikerstrasse 86, *79 480 48 48 Andrea Nyffeler 7.4.–29.5.<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Alles und Nichts –ı 18.4.<br />
Shedhalle Zug, Hofstrasse 15<br />
Now and Forever – 10 Minutes into 26.3.–17.4.<br />
Eternity<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Lorenz Spring –ı 26.3.<br />
Romuald Etter 9.4.–15.5.<br />
Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />
Female Layers – Miranda Fierz,<br />
Michaela Schmid<br />
–ı 7.5.<br />
–ı 26.3.<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />
*81 850 1390<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41,<br />
*81 868 80 81<br />
Julian Charrière, Katie Paterson –<br />
Vertigo<br />
Gianluca Di Pasquale<br />
–ı 16.4.<br />
Alex Katz, Stephan Balkenhol –ı 16.4.<br />
Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Monika Baum, Kirstin Eichenberg –ı 16.4.<br />
Zürich Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />
Blue Links – Cyanotypes –<br />
30.3.–26.6.<br />
*44 632 4046<br />
Daniela Keiser<br />
Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6<br />
Ins Licht gezeichnet – Scheibenrisse<br />
–ı 2.7.<br />
von Amman bis Füssli<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Gold –ı 10.4.<br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Trajal Harrell –ı 3.4.<br />
Igshaan Adams –ı 22.5.<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz Alexandra Bachzetsis –<br />
2020:Obscene<br />
–ı 1.5.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Zürich — Barbara Diethelm,<br />
Helmhaus. Foto: Zoe Tempest<br />
Zürich — Claudia Comte, Haus<br />
Konstruktiv. Foto: Stefan Altenburger<br />
Yoko Ono – This room moves at the –ı 29.5.<br />
same speed as the clouds<br />
Take Care – Kunst und Medizin 8.4.–17.7.<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Farben im Licht – Glasmalerei vom –ı 3.4.<br />
13. bis 21. Jahrhundert<br />
Weg aus der Schweiz –ı 24.4.<br />
wunderbar widersprüchlich –ı 24.4.<br />
Einfach Zürich –ı 31.1.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Die Sammlung –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Aus den Fugen – Momente<br />
–ı 1.5.<br />
der Störung<br />
Evan Ifekoya – Resonant<br />
–ı 1.5.<br />
Frequencies<br />
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Neverending Stories –<br />
–ı 7.8.<br />
Mario Cassisa, Lea Oetken<br />
Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60<br />
Formafantasma – Cambio: Baum,<br />
–ı 8.5.<br />
Holz, Mensch<br />
Die Schweiz im Weltformat –ı 15.5.<br />
Planet Digital –ı 6.6.<br />
–ı 3.4.<br />
Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Plant Fever – vers un design<br />
phyto-centré<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Geometrische Opulenz –ı 8.5.<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15<br />
Kunst im Blick – Fotografien von<br />
–ı 24.4.<br />
Eberhard Fischer aus Westafrika<br />
und Indien<br />
Im Namen des Bildes –ı 22.5.<br />
The Future is Blinking – –ı 3.7.<br />
Frühe Studiofotografie aus Westund<br />
Zentralafrika<br />
Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Ulysses von 100 Seiten –ı 1.5.<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Erica Leuba, Albert Rüegg,<br />
–ı 7.5.<br />
Rämistrasse 30<br />
Melanie Rüegg-Leuthold<br />
Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Lorenz Löffler verbunden –ı 22.5.<br />
ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 oræ – Experiences on the border 1.4.–22.5.<br />
Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 Expensive Energy, Priceless Time –ı 5.7.<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Nigel Hall – Through Clouds –ı 14.5.<br />
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 James Bishop, Sol LeWitt,<br />
–ı 22.4.<br />
Fred Sandback, Richard Tuttle<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Ana Roldán – Air –ı 2.4.<br />
Abraham David Christian 9.4.–21.5.<br />
ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 PPP III – Paper, Porcelain, Passion –ı 26.3.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Spring <strong>2022</strong> 30.3.–28.5.<br />
Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Martina Morger – Distant Lover –ı 20.5.<br />
Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18<br />
They keep on calling – Douglas<br />
–ı 2.4.<br />
Mandry<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Jung Lee –ı 4.6.<br />
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Notes on Abstraction –ı 28.5.<br />
Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />
Beds –ı 9.4.<br />
*44 440 40 18<br />
Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33<br />
Johnny Izatt-Lowry – Around Dusk, –ı 26.3.<br />
Or Thereabouts<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Persiens starke Frauen –<br />
–ı 28.3.<br />
Babak Dehchamani<br />
Essence 30.3.–11.4.<br />
Reflexionen 12.4.–18.4.<br />
Mona Arnold und Ladina Durisch 19.4.–2.5.<br />
–ı 9.4.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />
*43 444 7050<br />
J.-M. Appriou, A. Feldman,<br />
L. Gagliardi, K. Lemsalu, C. Maier,<br />
S. Mitsola, T. Pils<br />
Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse 6 Chase Hall –ı 9.4.<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Rochelle Feinstein – You Again –ı 26.3.<br />
Philippe Decrauzat 9.4.–21.5.<br />
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />
Fernando Botero –ı 25.6.<br />
*44 226 7070<br />
Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a Silence or another sound –<br />
Astrid Klein<br />
–ı 15.4.<br />
–ı 4.6.<br />
Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35,<br />
*44 422 5050<br />
Felipe Góes – Zirkadianer<br />
Rhythmus<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29<br />
Group Exhibition – Winter Group<br />
–ı 14.4.<br />
Show<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Some like it pop –ı 7.5.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Jürg Stäuble – Affinitäten 1.4.–21.5.<br />
Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Monika E. Kazi – Room with a view –ı 2.4.<br />
Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Jean Pfaff –ı 30.4.<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs und Partner –ı 15.7.<br />
Galerie «Art & Business», Trittligasse 4 Das Tier wie ich es sehe –ı 26.3.<br />
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Life, without Buildings –ı 20.5.<br />
Hauser & Wirth, Bahnhofstrasse 1 John Chamberlain 31.3.–28.5.<br />
Hauser & Wirth, Limmatstr. 270 François Morellet – Neons –ı 21.5.<br />
Seventy Years of The Second Sex –ı 21.5.<br />
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, Judy Ledgerwood –ı 2.4.<br />
*43 810 0426<br />
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52 Anna Altmeier –ı 30.4.<br />
jevouspropose, Molkenstrasse 21 Soojin Kang –ı 30.4.<br />
Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />
My Light – Ein Lichtraum des<br />
–ı 3.4.<br />
Künstlers James Turrell für das<br />
Kinderspital Zürich<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Gazed and Confused – Chapter 2 –ı 7.5.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 André Butzer – Konzentrationspole –ı 31.3.<br />
Ralph Bürgin, Sofía Durrieu,<br />
8.4.–27.5.<br />
Roman Gysin<br />
Loop, 118 Weststrasse Frozen Unfrozen – Katja Jug –ı 27.5.<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Juli Juli! Fülle der Möglichkeiten 1.4.–28.5.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Wire, Line & String –ı 26.3.<br />
nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Matthias Gubler, Andrea Suter –ı 1.4.<br />
Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Sehn Saat Zieh Ohne N –<br />
Christian Eisenberger<br />
–ı 7.5.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Belgien *0032<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Tobias Kaspar –ı 2.4.<br />
Maja Bajevic 8.4.–21.5.<br />
Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Stand for Democracy – Myanmar –ı 17.4.<br />
Thomas Kern – je te regards et<br />
–ı 24.4.<br />
tu dis<br />
Noah Di Bettschen – Einsichten –ı 24.4.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Jan Czerwinski –ı 26.3.<br />
Sihlhalle, Sihlhallenstrasse 7 Lulu & Whiskey – protean vessel –ı 27.3.<br />
so-da, Hotel Limmathof, Limmatquai 142<br />
Genevieve Leong – Evaporation<br />
–ı 27.3.<br />
Studies<br />
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />
Maya Rochat – Language of color –ı 20.4.<br />
Passage<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Rosmarie Baumann-Ott /<br />
–ı 30.3.<br />
Ursula Baur<br />
Esther Rusterholz 19.4.–1.5.<br />
WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09<br />
Shelter – Rudolf Leitner-<br />
–ı 2.4.<br />
Gründberg<br />
We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />
The Mouth is for Speaking –ı 28.5.<br />
Limmatstrasse 268<br />
Windhager von Kaenel, Aemtlerstrasse 74 Linda Voorwinde – Crack in the Dam –ı 8.5.<br />
Antwerpen Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Anthea Hamilton – Mash Up –ı 15.5.<br />
LLS Paleis, 140 Paleisstraat Ingeborg Lüscher –ı 24.4.<br />
Lichtekooi Artspace, 11 Florastraat Ingeborg Lüscher –ı 24.4.<br />
Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Lucy McKenzie –ı 26.3.<br />
Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Huguette Caland – Tête-à-Tête –ı 12.6.<br />
Kasper Bosmans – Husbandry –ı 12.6.<br />
Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 Dayiyi II proposé par Makrout Unité –ı 30.4.<br />
Eupen<br />
–ı 29.5.<br />
Gent<br />
Hornu<br />
Dänemark *0045<br />
IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg<br />
12B, *87 560 110<br />
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />
hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />
Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />
Louise<br />
Reinhard Doubrawa – Die ganze<br />
Weltsammlung Teil 1<br />
The Little Catalogue of the<br />
–ı 24.4.<br />
S.M.A.K. Collection – The<br />
Exhibition<br />
Pop Art – From Warhol to<br />
–ı 8.5.<br />
Panamarenko<br />
Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />
Aline Bouvy – Cruising Bye –ı 18.9.<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Sonia Delaunay –ı 12.6.<br />
Deutschland *0049<br />
Albstadt Kunstmuseum der Stadt Albstadt, Kirchengraben 11 Familienband – Otto Dix:<br />
–ı 11.9.<br />
Generationen<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Maximilian Rödel –ı 10.4.<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Singarum J. Moodley, Neo<br />
–ı 30.4.<br />
I. Matloga – Ersehnte Nähe<br />
Bad<br />
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Martin Voigt – Hyperborea –ı 12.6.<br />
Frankenhausen<br />
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />
Margaret und Christine Wertheim –ı 26.6.<br />
*7221 398 9831<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Cosmos Ottinger –ı 15.5.<br />
Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />
Jürgen Brodwolf – Paraphrasen –ı 19.6.<br />
*921 764 5312<br />
Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı 29.8.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />
*2202 142 334<br />
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />
Straße 98A<br />
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333<br />
Inge Schmidt – an der Wand und vor<br />
und neben<br />
Katharina Hinsberg – Linien<br />
im Raum<br />
Alexander Camaro zum<br />
120. Geburtstag<br />
Fred Koch – Naturfotografie der<br />
1920/30er-Jahre<br />
27.3.–25.7.<br />
–ı 7.8.<br />
–ı 8.4.<br />
–ı 24.4.<br />
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Paul Gauguin – Why are you angry? 26.3.–10.7.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Alicja Kwade –ı 4.4.<br />
Ruth Hildegard Geyer-Raack –ı 18.4.<br />
Modebilder – Kunstkleider –ı 30.5.<br />
Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Hand Große Kunst –<br />
–ı 6.1.<br />
Medaillenkunst in Deutschland<br />
2007 bis heute<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Karl Marx und der Kapitalismus –ı 21.8.<br />
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anna Dorothea Therbusch –ı 10.4.<br />
Fantastische Tierwesen in der<br />
–ı 6.6.<br />
Graphik des 15.–17. Jh.<br />
David Hockney – Landschaften 9.4.–10.7.<br />
im Dialog<br />
Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Beirut and the Golden Sixties –<br />
–ı 12.6.<br />
A Manifesto of Fragility<br />
Dayanita Singh – Dancing with my<br />
–ı 7.8.<br />
Camera<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Church for Sale –ı 11.6.<br />
Nation, Narration, Narcosis –ı 3.7.<br />
Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Konstantin Grcic –ı 8.5.<br />
Humboldt Forum, Schloßplatz Nimm Platz! –ı 27.3.<br />
Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14 Frédéric Brenner – Zerheilt –ı 24.4.<br />
Wir träumten von nichts als<br />
Aufklärung<br />
14.4.–11.9.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />
*30 8 3215 9120<br />
Alexandra Bircken – Fair Game<br />
–ı 15.5.<br />
Landscapes of Belonging –ı 3.7.<br />
Michaela Melián – Red Threads 27.3.–24.7.<br />
Kunstgewerbemuseum, Tiergartenstraße 6 Design Lab #11 – LithoMania –ı 3.4.<br />
Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />
Fantastische Tierwesen<br />
–ı 5.6.<br />
in der Graphik des 15. bis<br />
18. Jahrhunderts<br />
KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Rabih Mroué – Under the Carpet –ı 1.5.<br />
Peter Friedl – Report 1964–<strong>2022</strong> –ı 1.5.<br />
Mies van der Rohe Haus, Oberseestr. 60, *30 9700 0618 Gregor Hildebrandt –ı 27.3.<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton – Legacy –ı 22.5.<br />
Bild und Raum – Candida Höfer im –ı 28.8.<br />
Dialog mit der Sammlung<br />
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Gerhard Richter – Künstlerbücher –ı 29.5.<br />
Pergamonmuseum, Bodestr. 1–3 Samarra Revisited –ı 29.5.<br />
C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße Harald Hauswald – Voll das Leben! –ı 21.4.<br />
22–24, *30 284 4416 0<br />
Reloaded<br />
Songs of the Sky – Photography & –ı 21.4.<br />
the Cloud<br />
Adji Dieye – Culture Lost and<br />
Learned by Heart<br />
–ı 21.4.<br />
Flughafen Berlin Tempelhof, Hangar 2/Einfahrt<br />
Columbiadamm 10<br />
Bernar Venet – 1961–2021:<br />
60 Jahre Performance, Bilder und<br />
Skulpturen<br />
–ı 30.5.<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Christoph Hänsli –ı 9.4.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 133
Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26,<br />
Susa Templin –ı 23.4.<br />
*30 889 225 890<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Form Constriction 9.4.–14.5.<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Andreas Silbermann –<br />
Tour imaginaire<br />
–ı 16.4.<br />
nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />
Oranienstr. 25<br />
Twister<br />
Lucien Kroll in Hellersdorf –<br />
Eine Bausstelle<br />
–ı 30.4.<br />
26.3.–28.5.<br />
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Hyun-Sook Song –ı 26.3.<br />
Robert Irwin –ı 26.3.<br />
Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Von den Vorfahren geleckt –ı 15.5.<br />
Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />
Museum unter Tage, 29C Nevelstraße Ingeborg Lüscher –ı 18.4.<br />
Bonn Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Maria Lassnig – Wach bleiben –ı 8.5.<br />
Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />
Tin Can 14.4.–10.6.<br />
*228 5387 6612<br />
Braunschweig<br />
–ı 27.3.<br />
Museum für Photographie Braunschweig, Helmstedter<br />
Strasse 1<br />
Transitions – Protestkulturen und<br />
digitale Welten im Wandel<br />
Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Alexandra Leykauf, Dominik Styk –ı 15.5.<br />
Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Horst Antes – Radierungen –ı 19.6.<br />
Richard Mosse 26.3.–31.7.<br />
Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />
Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69<br />
Jimmy Robert – La musique dans<br />
–ı 18.4.<br />
la chambre<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Ulla von Brandenburg –ı 10.4.<br />
Junges Blut – Touch me –ı 17.4.<br />
Skulpturale Poesie 26.3.–14.8.<br />
So wie wir sind 3.0 –ı 21.8.<br />
Burgrieden-Rot Museum Villa Rot, Schlossweg 2<br />
Der Teppich in der zeitgenössichen<br />
Kunst – Faig Ahmed, Ramazan Can,<br />
Zuzanna Czebatul u.a.<br />
–ı 22.5.<br />
Donaueschingen<br />
Dortmund<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />
Hartware MedienKunstVerein (HMKV), Leonie-Reygers-<br />
Terrasse, *231 496 6420<br />
Durchstarten – Take off<br />
–ı 11.9.<br />
Reiner Seliger 3.4.–9.10.<br />
House of Mirrors – Künstliche<br />
9.4.–31.7.<br />
Intelligenz als Phantasma<br />
Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 gute aussichten 26.3.–1.5.<br />
Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />
–ı 13.11.<br />
Terrasse<br />
Zähneputzen<br />
Museum für Kunst u. Kulturgeschichte Dortmund,<br />
Ruth Baumgarte – Lebenskunst –ı 6.6.<br />
Hansastr. 3<br />
Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Gerhard Richter – Portraits, Glas,<br />
–ı 1.5.<br />
Abstraktionen<br />
At the Threshold – An der Schwelle –ı 26.6.<br />
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss/ Blickwechsel –ı 2.5.<br />
Taschenberg 2<br />
Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Tony Cragg –ı 18.4.<br />
Janet Cardiff, George Bures Miller 27.3.–14.8.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Omoshirogara –ı 4.9.<br />
Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 Jeremy Shaw – Quantification<br />
–ı 10.4.<br />
Trilogy<br />
Christoph Schlingensief – Message –ı 10.4.<br />
in a Bottle<br />
Screening – Mark Leckey –ı 10.4.<br />
JSC on view – Mythologists –ı 10.4.<br />
K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />
*211 8381204<br />
Gerhard Richter – Birkenau-<br />
Zyklus, Zeichnungen,<br />
Übermalte Fotos<br />
–ı 24.4.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,<br />
*211 520 99 596<br />
Düsseldorf Kunstarchiv Kaiserswerth, Suitbertus-Stiftsplatz 1,<br />
Eingang Stiftsgasse 2<br />
Dialoge im Wandel – Fotografie aus 9.4.–25.9.<br />
The Walther Collection<br />
Der Bogen im Auge –ı 12.6.<br />
Kulturlandschaft Niederrhein –<br />
Düsseldorf Rheinhafen<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Happiness is a State of Mind 26.3.–22.5.<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Lygia Pape – The Skin of All –ı 17.7.<br />
*211 8381204<br />
C. G. Boerner Düsseldorf, Grabenstrasse 5, *211 13 18 05 Pia Fries – Herkules Farnese –ı 8.4.<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22 Josef Albers – Colors of Play –ı 14.5.<br />
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />
Closer –ı 24.4.<br />
Grabbeplatz 4<br />
Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Adjustable Monuments –ı 26.6.<br />
Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Neïl Beloufa –ı 15.5.<br />
Lu Yang –ı 19.6.<br />
Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Home! Identitäten –ı 3.4.<br />
Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Renoir, Monet, Gauguin – Bilder<br />
–ı 15.5.<br />
einer fließenden Welt<br />
Neue Welten – Die Entdeckung<br />
–ı 30.12.<br />
der Sammlung<br />
Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />
Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Freezing Point –ı 18.4.<br />
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />
27.3.–27.11.<br />
dem Land<br />
Fotografie Forum, Braubachstrasse 30–32, *69 291 726 Ferhat Bouda – Photographs<br />
–ı 15.5.<br />
and Diaries<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Craft is Cactus –ı 27.3.<br />
Meet asian art –ı 18.9.<br />
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />
Cyprien Gaillard – Frankfurter<br />
–ı 29.5.<br />
*69 2123 0447<br />
Schacht<br />
Museum MMK – Marcel Duchamp –ı 18.9.<br />
Schirn Kunsthalle, Römerberg Carlos Bunga –ı 22.5.<br />
Walk! –ı 22.5.<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63 Andreas Mühe – Stories of Conflict –ı 19.6.<br />
Renoir Rococo Revival –ı 19.6.<br />
Into the New – Menschsein:<br />
6.4.–17.7.<br />
Von Pollock bis Bourgeois<br />
basis, Gutleutstrasse 8–12 10. Lichter Art Award –ı 17.4.<br />
Freiburg/B<br />
–ı 27.3.<br />
Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />
Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />
Infrastrukturen – Cäcilia Brown &<br />
Marc Lee<br />
–ı 29.5.<br />
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />
Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />
*641 250 9444<br />
Marcel Walldorf<br />
Lucia Dellefant<br />
–ı 23.4.<br />
30.3.–11.6.<br />
Halle<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-<br />
Bach-Platz 5<br />
Willy Schulz<br />
9.4.–12.6.<br />
Anna Franziska Schwarzbach 9.4.–28.8.<br />
Franz Marc 9.4.–28.8.<br />
Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Minimal Art – Körper im Raum –ı 24.4.<br />
Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Tom Sachs –ı 10.4.<br />
Gute Aussichten 2020/2021 –ı 1.5.<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Klasse Gesellschaft<br />
–ı 27.3.<br />
Futura –ı 10.4.<br />
Meistens grundiere ich mit<br />
–ı 18.4.<br />
Kreide ... – Emil Nolde<br />
Von Mischwesen –ı 31.7.<br />
Ernst Wilhelm Nay –ı 7.8.<br />
Hans Makart –ı 31.12.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 135
Kaiserslautern — Jochen Dewerth,<br />
Museum Pfalzgalerie<br />
Völklingen — Heavy Baile, Völklinger<br />
Hütte. Foto: Waxploitation Records<br />
Impressionismus –ı 31.12.<br />
something new, something old,<br />
–ı 18.2.<br />
something desired<br />
Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15, *40 335 803 Lo(l) – Embodied Language –ı 1.5.<br />
Von Menzel bis Monet –ı 27.3.<br />
Klasse Gesellschaft –ı 24.4.<br />
Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />
*49017670732160<br />
durée<br />
–ı 27.3.<br />
Max Czycholl – Trip Nr.5 9.4.–24.4.<br />
Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Ludwig Schönherr – Bilderinflation –ı 8.5.<br />
Andrzej Steinbach – Modelle und<br />
–ı 12.6.<br />
Verfahren<br />
Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, *40 428 13 30 Konflikte –ı 8.5.<br />
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Hildegard Heise –ı 24.4.<br />
Drift – Moments of Connection –ı 8.5.<br />
Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />
Tomi Ungerer – It’s all about<br />
–ı 24.4.<br />
*40 3250 6762<br />
freedom<br />
Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Jongsuk Yoon – Gang –ı 22.5.<br />
Malte Taffner – A Fragment of Eden –ı 22.5.<br />
Helen Cammock – behind the eye is –ı 22.5.<br />
the promise of rain<br />
Vittorio Santoro – Rhinocéros/<br />
–ı 22.5.<br />
Bérenger<br />
Famed – Until the End of the Circle –ı 22.5.<br />
Mathieu Kleyebe Abonnenc –ı 22.5.<br />
Vittorio Santoro – Rhinocéros/<br />
–ı 22.5.<br />
Béranger<br />
Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5,<br />
Im Freien – von Monet bis Corinth –ı 26.6.<br />
*511 980 7686<br />
Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Isabel Nuño de Buen –ı 27.3.<br />
Markus Vater – Mary Sees The Sun –ı 27.3.<br />
Art Germania Miami Beach –ı 29.4.<br />
Elementarteile –ı 31.12.<br />
Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Kameelah Janan Rasheed –ı 10.4.<br />
Hattingen Kunstverein Bochum, An der Kemnade 10, *234 862 012 Sequence #2 – Vom Fliegen –ı 26.3.<br />
Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />
*2323 162 951<br />
Nicola Schrudde –ı 24.4.<br />
–ı 13.3.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*2551 69 4200<br />
Kaiserslautern<br />
mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />
Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />
Winterlicht – plants and plastics –<br />
Nils Völker<br />
Vom Zauber der Handbewegung<br />
–ı 8.5.<br />
Hans Hofmann – Chimbote 9.4.–18.9.<br />
Graffiti 9.4.–18.9.<br />
Karlsruhe Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Sigmar Polke – Dualismen –ı 12.6.<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 BioMedien –ı 28.8.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />
Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Ulrike Grossarth –ı 18.4.<br />
Kassel Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Necla Rüzgar – My Name Was<br />
–ı 24.4.<br />
Written On Every Page<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Annette Kelm – Die Bücher 2.4.–4.9.<br />
Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Tierschicksale – Franz Marc,<br />
–ı 17.7.<br />
Paul Klee, Gustave Flaubert<br />
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 The Fall Of Apple – Yin Ming-Ming –ı 30.4.<br />
–ı 10.7.<br />
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />
Mediapark 7<br />
Photographische Konzepte und<br />
Kostbarkeiten<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4 In die Weite –ı 15.8.<br />
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Isamu Noguchi 26.3.–31.7.<br />
Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />
Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />
Unter die Haut<br />
Abenteuer Appiani – Die<br />
Entdeckung eines Zeichners<br />
–ı 24.4.<br />
–ı 5.6.<br />
Anke Schmidt, Schönhauser Str. 8 Hanspeter Hofmann –ı 14.5.<br />
Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Meuser –ı 26.3.<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Ulrich Pester –ı 16.4.<br />
Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Wachsen – Blühen – Welken –ı 17.4.<br />
Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Mixed Feelings – Sammlung<br />
–ı 18.9.<br />
Hildebrand<br />
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Vom Haben und Teilen – Wem<br />
gehört die Sammlung?<br />
–ı 25.12.<br />
MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />
Katharinenstr. 10<br />
Chiharu Shiota – Internal Line<br />
Harry Hachmeister – Von Disko<br />
zu Disko<br />
–ı 27.3.<br />
–ı 8.5.<br />
Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Anne Arndt – Die DDR hat’s nie<br />
–ı 24.4.<br />
gegeben<br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Von hier von da von dort –ı 18.4.<br />
Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Schätze –ı 1.5.<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Walid Raad – We Lived So Well<br />
–ı 15.5.<br />
Together<br />
Marburg Universitätskirche Marburg, 3 Reitgasse huber.huber – Imagine: über<br />
–ı 13.4.<br />
80 000 000 Menschen sind auf der<br />
Flucht<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Josef Madlener, Max Unold,<br />
–ı 18.4.<br />
Max Pöppel<br />
Gabbi Cattani – Chaoskampf<br />
–ı 15.5.<br />
Tutorials<br />
Josef Madlener –ı 15.5.<br />
Elmar Haardt – Land of Dreams –ı 5.6.<br />
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Jacobus Vrel – Eine Spurensuche –ı 18.6.<br />
Die neue Kraft der Farben –<br />
29.3.–24.7.<br />
Raffaelino Del Garbos<br />
Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Archiv Galerie 2021/<strong>2022</strong> –ı 1.5.<br />
Fujiko Nakaya 8.4.–31.7.<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Stille Rebellen –ı 7.8.<br />
Lothringer_13_Halle, Lothringer Str. 13<br />
Förderpreise der<br />
–ı 15.5.<br />
Landeshauptstadt München <strong>2022</strong><br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Site Visit –ı 3.4.<br />
German Pop –ı 18.4.<br />
Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Shirin Neshat – Living in one land, –ı 24.4.<br />
dreaming in another<br />
Neue Nachbar*Innen – Einblicke<br />
ins Archiv<br />
–ı 5.6.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 137
Murnau am<br />
Staffelsee<br />
Murrhardt<br />
Staatl. Graphische Sammlung, Katharina-von-Borab-Str. 10 Venedig – La Serenissima –ı 8.5.<br />
Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/ Gruppendynamik – Kollektive der –ı 24.4.<br />
Königsplatz<br />
Moderne<br />
Dip in the Past –ı 15.5.<br />
Mouse on Mars 9.4.–18.9.<br />
Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Misha Kahn –ı 19.6.<br />
BNKR, Ungererstraße 158 The Architecture of Transformation –ı 29.5.<br />
Galerie Biedermann, Barerstr. 44<br />
Thomas Kratz – Arbeiten auf<br />
Papier<br />
–ı 13.5.<br />
Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />
*89 220 463<br />
Mana<br />
Die ersten Jahre der<br />
Professionalität #41<br />
–ı 3.4.<br />
12.4.–8.5.<br />
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Lienhard von Monkiewitsch –ı 9.4.<br />
Kunstverein München, Galeriestrasse 4<br />
Yalda Afsah – Every word was once –ı 3.4.<br />
an animal<br />
LDBV-Galerie, Alexandrastraße 4 Wir sind an Bord –ı 27.5.<br />
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Monika Huber – Fragments of Time 31.3.–30.4.<br />
Pulpo Gallery, Obermarkt 51, *171 1778796 Felicidad Moreno – Streamflow –ı 16.4.<br />
Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus,<br />
Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />
Videocity – Food Austria –ı 24.4.<br />
Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Bertram Jesdinsky 1.4.–7.8.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Jean Fautrier –ı 10.4.<br />
–ı 18.4.<br />
Nürnberg Albrecht-Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Str. 39,<br />
*911 231 5421<br />
Reflexionen zu Dürer – Jo Niklaus<br />
zum 80. Geburtstag<br />
Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />
Werkstatt Mittelalter 7.4.–1.10.<br />
*911 133 1103<br />
Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Something Between Us –ı 15.5.<br />
Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Falling Apart 26.3.–12.6.<br />
Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Keith Sonnier –ı 8.5.<br />
Kunstverein Nürnberg, Kressengartenstr. 2<br />
Feral Domestic – Dani & Sheilah<br />
–ı 27.3.<br />
Restack<br />
Oldenburg Horst-Janssen-Museum, Am Stadtmuseum 4–8 überAll – Den zeichnerischen<br />
–ı 15.5.<br />
Kosmos Nanne Meyers entdecken<br />
Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Viktoria Binschtok – Connection –ı 24.4.<br />
Pforzheim Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Exotic Formosa – Schmuck und<br />
–ı 6.6.<br />
Objekte von Ruan Weng Mong<br />
Ratingen Museum der Stadt Ratingen, Peter-Brüning-Platz 1 Unendliche Geschichten –ı 13.7.<br />
Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Jaqueline de Jong – The ultimate<br />
kiss<br />
–ı 26.6.<br />
–ı 28.8.<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4<br />
Vom Verrinnen – Zeitkonzepte der<br />
Gegenwartskunst<br />
Frans Masereel<br />
Ins Licht – Highlights der<br />
Gemäldesammlung<br />
–ı 10.4.<br />
–ı 29.1.<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14, Kunst Reutlingen <strong>2022</strong> 2.4.–6.6.<br />
*7121 303 2322<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Disneys große Zeichner –ı 12.6.<br />
Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Les Amusements – Max Slevogt –ı 19.6.<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Lange nicht gesehen!<br />
–ı 29.5.<br />
Nach August Sander –ı 29.5.<br />
Florence Jung –ı 26.2.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Ritual – B. Brossard, H. Dowling,<br />
–ı 29.5.<br />
S.-L. Maierhofer<br />
Tierzeichnungen und Landschaftsaquarelle<br />
–ı 3.7.<br />
– Ilse Beate Jäkel<br />
Warnung vor dem Hund –ı 3.7.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Die zweite Stimme – Dichterbilder 2.4.–19.6.<br />
und Bücher von Eckhard Froeschlin<br />
Mark Tobey – Arnold Stadler<br />
2.4.–19.6.<br />
unterwegs in Marks Welt<br />
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Claudia Magdalena Merk –ı 10.4.<br />
Tobias Rehberger 26.3.–28.8.<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 The Gällery –ı 19.6.<br />
Moved by Schlemmer 10.4.–9.10.<br />
Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />
Wechselspiel – Ruri Matsumoto 9.4.–28.5.<br />
*711 640 5989<br />
Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87<br />
Portrait – S. Lukkarinen, H. Koelbl, –ı 22.4.<br />
D. Cherbuin, Marck u. a.<br />
Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Carrie Mae Weems – The Evidence<br />
–ı 3.7.<br />
of Things Not Seen<br />
Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Camill Leberer – Glashaut –ı 3.4.<br />
Ulrich J. Wolff – Lebenswelten – 9.4.–15.5.<br />
Kunstkreis Tuttlingen e.V.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Brunner/Ritz – Kunstturnen –ı 27.3.<br />
Wir müssen reden! –ı 19.6.<br />
Otl Aicher 100 27.3.–8.1.<br />
Kunstverein Ulm, Kramgasse 4, *731 66 258 Paul Hutchinson –ı 26.3.<br />
Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />
Gunter Sachs – Kamerakunst –ı 15.5.<br />
*7151 5001 1686<br />
Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />
Spot On – Designerinnen in der<br />
–ı 8.5.<br />
*7621 702 3200<br />
Sammlung<br />
Plastik – Die Welt neu denken 26.3.–4.9.<br />
Weilburg<br />
–ı 31.8.<br />
fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich-<br />
Ebert-Straße 7a<br />
Reality Show 2020–2021 –<br />
Klaus Graubner<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 True Pictures? LaToya Ruby Frazier –ı 10.4.<br />
Menschenbilder –ı 10.4.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />
Hans-Christian Schink –ı 10.7.<br />
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />
Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />
Wilheom Mundt – Klumpen –ı 31.7.<br />
Frankreich *0033<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Love Song –ı 15.5.<br />
Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />
Paradoxales –ı 3.10.<br />
*5 4592 8701<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Quand je n’aurai plus de feuille,<br />
–ı 7.5.<br />
j’écrirai sur le blanc de l’oeil<br />
Casablancas –ı 7.5.<br />
Arles<br />
Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton, Souffler de son souffle –ı 1.5.<br />
*490 930 808<br />
Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Eva Koťátková –ı 29.5.<br />
Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Nina Childress – Body Body –ı 20.8.<br />
Bourges Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle,<br />
*2 4850 3861<br />
Hope will never be silent –ı 24.4.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 139
Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Safouane Ben Slama –ı 16.4.<br />
Rue Henri Douard<br />
Cadillac Château de Cadillac, Place de la Libération Agnès Geoffray – Voix éteintes,<br />
–ı 15.5.<br />
Âmes agissantes<br />
Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 John Coplans – La vie des formes –ı 15.5.<br />
Octeville<br />
Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Plus haut que les nues … –ı 30.4.<br />
Ferrand<br />
Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Les trois mouseketeers – tout<br />
–ı 29.5.<br />
pour rien<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Bertrand Lavier – Unwittingly but<br />
willingly<br />
–ı 22.5.<br />
Douchy-les-<br />
Mines<br />
Dunkerque<br />
Gentilly<br />
Landerneau<br />
Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />
Place des Nations, *2731 3193<br />
FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />
*3 28 65 84 20<br />
Maison de la Photographie Robert Doisneau, 1 rue de la<br />
Division du Général Leclerc, *1 5501 0485<br />
Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />
Blanche, Rue des Capucins<br />
Tsavt Tanem – Camille Lévêque –ı 24.4.<br />
Angyvir Padilla –ı 30.4.<br />
Soham Gupta – Angst –ı 30.4.<br />
Françoise Pétrovitch –ı 3.4.<br />
Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Oniric Landscapes –ı 16.7.<br />
Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Une histoire de famille,<br />
20.4.–10.7.<br />
Collection(s) Robelin<br />
Malakoff La Maison des Arts, 105, av. du 12 février 1934,<br />
Malachi Farrell – La Caravane folle –ı 26.6.<br />
*147 359 694<br />
Marseille Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Histoire(s) de René L. Hétéropies<br />
–ı 8.5.<br />
Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />
contrariées<br />
Triangle France, 41 Rue Jobin Les cendres du naufrage –<br />
Dominique White<br />
–ı 5.6.<br />
Metz<br />
Mouans-<br />
Sartoux<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />
CS 90490, *3 8715 3939<br />
Toi et moi, on ne vit pas sur la<br />
–ı 4.4.<br />
même planète<br />
L’art d’apprendre –ı 29.8.<br />
Montpellier MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Trans(m)issions, l’expérience du<br />
–ı 15.5.<br />
partage<br />
Montreuil Centre d’art Mira Phalaina, 9, rue Dombasle, *1 4287 0868 Aquarium –ı 23.4.<br />
Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150<br />
–ı 12.6.<br />
Camille Graeser – Devenir un<br />
artiste concret<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Boaz – Romain Kronenberg –ı 30.4.<br />
Musée des Beaux-Arts Mulhouse, 4, Place Guillaume Tell, Romain Kronenberg – Boaz –ı 30.4.<br />
*389 337 811<br />
Nice<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Promenade des Arts<br />
Le Théâtre des Objets de<br />
Daniel Spoerri<br />
–ı 27.3.<br />
Nîmes<br />
Nogent-sur-<br />
Marne<br />
Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place<br />
Roger Bastide<br />
Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />
*1 48 71 90 07<br />
Mazaccio & Drowilal – Laisse<br />
–ı 4.6.<br />
à désirer<br />
Cellule de performance 7.4.–17.7.<br />
Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Des champs de fraises pour<br />
l’éternité<br />
Notre-Dame de<br />
Bondeville<br />
Le Shed, centre d’art contemporain de Normandie, 12 rue<br />
de l’Abbaye, *6 8169 1918<br />
–ı 2.4.<br />
Sosthène Baran – Antifer –ı 24.4.<br />
Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 Furkart ephemera –ı 3.4.<br />
Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Stan Douglas – Luanda-Kinshasa –ı 30.6.<br />
Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Graciela Iturbide – Heliotropo 37 –ı 29.5.<br />
Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Morgan Courtois – Décharge –ı 26.3.<br />
Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79,<br />
*1 40 61 50 50<br />
Mathieu Pernot – La ruine de sa<br />
demeure<br />
–ı 12.6.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Pontault-<br />
Combault<br />
ICI Léon, 19, rue Léon<br />
André Bretonuser,<br />
–ı 10.4.<br />
Alberto Giacometti<br />
Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />
Fata Morgana, Le festival du Jeu<br />
–ı 22.5.<br />
de Paume<br />
Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Xinyi Cheng –ı 28.5.<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Bruno Serralongue – Pour la vie –ı 24.4.<br />
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />
Président Wilson<br />
Joseph Beuys – Ligne à ligne,<br />
feuille à feuille<br />
–ı 27.3.<br />
Musée Guimet, 6, place d’Iéna, *1 5652 5345 Chiharu Shiota –ı 6.6.<br />
Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai We paint! Prix Jean-François Prat –ı 24.4.<br />
Malaquais, *1 4703 5000<br />
Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Chourouk Hriech –ı 15.6.<br />
Galerie de Sèvres, 4 Place André Malraux<br />
Ulla von Brandenburg, Hélène<br />
–ı 22.7.<br />
Delprat, Annette Messager<br />
Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 Lovis Corinth –ı 21.5.<br />
L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Enrico Bertelli – Dove Sei? –ı 26.3.<br />
L’Ahah #Moret, 24 Rue Moret Vincent Dulom – Tracer le peu –ı 26.3.<br />
Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la Ipáamamu – Histoires de Wawaim –ı 10.4.<br />
République, *170 054 982<br />
Manon de Boer, Latifa Laâbissi –ı 15.5.<br />
Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123,<br />
*2 9937 3793<br />
Rochechouart<br />
Rodez<br />
Roubaix<br />
La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />
Commeurec<br />
Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />
Château, *5503 7777<br />
Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue<br />
Victor Hugo<br />
Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />
Champs – 23, rue de l’Espérance, *3 2069 2360<br />
Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne<br />
Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />
Bertille Bak – Dark en ciel –ı 24.4.<br />
Helen Mirra – du vent au vent –ı 18.9.<br />
Sous le signe du serpent,<br />
–ı 8.5.<br />
Chaissac & CoBrA<br />
Johann Creten – Bestiarium –ı 29.5.<br />
L’énigme autodidacte<br />
–ı 3.4.<br />
Thea Djordjadze –ı 15.5.<br />
Saint-Priesten-Jarez<br />
Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Perspectives #02 –ı 29.5.<br />
Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Alexandra Bircken, Bianca Bondi –ı 22.5.<br />
Tourcoing Le Fresnoy, 22, rue du Fresnoy Jusque-là –ı 30.4.<br />
Vélizy-<br />
L’Onde, 8, av. Louis Breguet, *134 580 335 Les Grands Ensembles –ı 8.4.<br />
Villacoublay<br />
Versailles La Maréchalerie, 5, av. de Sceaux, *1 3907 4027 Laurent Mareschal – Soleil noir –ı 3.4.<br />
Italien *0039<br />
Ancona Mole Vanvitelliana, Banchina Giovanni Da Chio 28,<br />
Terra sacra –ı 8.5.<br />
*71 222 5045<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 La memoria dell’Aosta –ı 31.5.<br />
Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Premio Lorenzo Bonaldi per l’Arte – –ı 29.5.<br />
EnterPrize<br />
Bologna Museo Civico Medievale, Via Manzoni 4, *51 228 912 Jacopo Valentini –ı 30.4.<br />
Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Italo Zuffi –ı 1.5.<br />
Museo Morandi, Palazzo Accursio Re-Collecting – Morandi racconta –ı 22.5.<br />
Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Adji Diey – Cultura persa e<br />
–ı 30.4.<br />
imparata a memoria<br />
Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Charlotte Posenenske –ı 11.9.<br />
BZ, *0471 971 626<br />
Brescia Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551 Donne nell’Arte – Da Tiziano<br />
–ı 12.6.<br />
a Boldini<br />
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />
–ı 8.10.<br />
nella Collezione Würth<br />
Catanzaro Marca, Via Alessandro Aron Demetz – Autarkeia –ı 31.3.<br />
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 141
Civitella<br />
d’Agliano<br />
La Serpara, *761 914 071<br />
Mitico expo – Samuele Vesuvio,<br />
Angela Wahr @ Padiglione Serpara<br />
–ı 30.4.<br />
39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />
Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 De Pisis –ı 2.6.<br />
PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari,<br />
*532 244 949<br />
XIX Biennale Donna 27.3.–29.5.<br />
Firenze<br />
Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />
Novella 10, FI<br />
Monte Verità – Back to nature<br />
Anj Smith – A Willow Grows Aslant<br />
the Brook<br />
–ı 10.4.<br />
–ı 1.5.<br />
Vinicio Berti –ı 5.5.<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Donatello, il Rinascimento –ı 31.7.<br />
Base Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Francesco Jodice –ı 9.4.<br />
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />
*33 170 6011<br />
Genova<br />
La Spezia<br />
Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />
*10 562 440<br />
Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />
Battisti 1, SP, *187 734 593<br />
Chiara Dynys<br />
–ı 8.5.<br />
Michele Lombardelli –ı 8.5.<br />
Ottavio Missoni –ı 30.6.<br />
Monet – Capolavori dal Musée<br />
–ı 22.5.<br />
Marmottan di Parigi<br />
Eleonora Roaro – Fiat 633NM<br />
–ı 1.5.<br />
Sabrina D’Alessandro –ı 1.5.<br />
Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Gina Klaber Thusek, Elisabeth Hölzl –ı 5.6.<br />
Milano Biblioteca Ambrosiana, Piazza Pio XI 2, MI Napoleone –ı 3.4.<br />
Building, Via Monte di Pietà 23, MI Letizia Cariello –ı 23.12.<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />
*25 3570 9200<br />
Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />
Emanuele II, MI<br />
Useless Bodies? by Elmgreen & 31.3.–22.8.<br />
Dragset<br />
Role Play –ı 27.6.<br />
ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Miriam Cahn – Gezeichnet –ı 28.5.<br />
Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Jasmine Gregory –ı 3.4.<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI<br />
Piet Mondrian – Dalla figurazione<br />
–ı 27.3.<br />
all’astrazione<br />
Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Artur Zmijewski –ı 12.6.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Anicka Yi – Metaspore –ı 24.7.<br />
Steve McQueen 31.3.–31.7.<br />
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Raymond Depardon – La vita<br />
–ı 10.4.<br />
moderna<br />
Monica De Cardenas Milano Via Francesco Viganò 4 –ı 7.5.<br />
Napoli Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />
Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19<br />
Enrico Caruso – Da Napoli a<br />
–ı 22.4.<br />
New York<br />
Giocare a regola d’arte –ı 2.6.<br />
Luigi Spina –ı 30.6.<br />
Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Rethinking Nature –ı 2.5.<br />
Settembrini, 79, NA<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Carlo Levi –ı 19.6.<br />
Palermo ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4 L’altro lo stesso –ı 27.3.<br />
Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Voi siete qui –ı 18.4.<br />
Pisa Palazzo Blu, Lungarno Gambacorti 9, PI Keith Haring –ı 17.4.<br />
Pistoia Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı 26.5.<br />
Ponzano<br />
Romano<br />
PRAC – Centro per l’Arte Contemporanea, 6 Via XX<br />
Settembre, RM<br />
lllusions & Mirrors – Sarah, Roja,<br />
Shirin Neshat<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO L’arte e la città –ı 12.6.<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Tarwuk – ante mare et terras –ı 31.7.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Otobong Nkanga –ı 3.7.<br />
Bracha L. Ettinger – Bracha’s<br />
–ı 17.7.<br />
Notebooks<br />
Agnieszka Kurant – Crowd Crystal –ı 17.7.<br />
–ı 9.9.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />
La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 Friedrich Noack in Italia –ı 17.4.<br />
Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Jasmine Gregory – Mommie<br />
–ı 3.4.<br />
dearest<br />
Mai-Thu Perret – Real Estate –ı 3.7.<br />
–ı 30.4.<br />
Rovereto<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />
Via Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />
Galleria Ugo Ferranti – Roma<br />
1974–1985<br />
Cao Fei –ı 8.5.<br />
The Independent Numero<br />
–ı 8.5.<br />
Cromatico Superstimolo<br />
Scarpa/Olivetti –ı 29.5.<br />
Buone Nuove – donne in<br />
–ı 11.9.<br />
architettura<br />
Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />
Museo dell’ Ara Pacis, Lungotevere in Augusta, RM Alberto Biasi –ı 30.4.<br />
Nomas Foundation, Viale Somalia 33, RM, *8639 8381 Iris Nesher –ı 29.4.<br />
MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso<br />
Bettini 43<br />
Canova tra innocenza e peccato<br />
–ı 18.4.<br />
Depero New Depero –ı 5.6.<br />
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Dia Beacon –ı 20.11.<br />
Polo Reale, Palazzo Chiablese, Piazza San Giovanni, 2 Vivian Maier –ı 26.6.<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Paola Anziché –ı 16.4.<br />
Trento Palazzo delle Albere, Via R. da Sanseverion 45 Il viaggio meraviglioso –<br />
Tra scienza e filosofia<br />
–ı 5.6.<br />
Venezia<br />
Vicenza<br />
Liechtenstein *0423<br />
Vaduz<br />
Luxemburg *0352<br />
Fondazione Giorgio Cini, Isola di San Giorgio Maggiore,<br />
*41 271 0229<br />
Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050,<br />
VE, *41 522 2247<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />
Homo Faber – Crafting a more<br />
10.4.–1.5.<br />
human future<br />
Anish Kapoor 20.4.–9.10.<br />
Surrealism and Magic – Enchanted<br />
Modernity<br />
–ı 26.9.<br />
Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Venetia 1600 – Nascite e rinascite –ı 25.3.<br />
Anselm Kiefer 20.4.–29.10.<br />
Gallerie d’Italia – Palazzo Leoni Montanari, Contra’ Santa Venezia che impresa! –ı 18.4.<br />
Corona 25, VI<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Rivane Neuenschwander<br />
Im Kontext der Sammlung –<br />
Matthias Frick<br />
–ı 24.4.<br />
1.4.–7.8.<br />
Körper – Geste – Raum –ı 28.8.<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Talking Studios –ı 15.5.<br />
Luxemburg<br />
Monaco *0377<br />
Monaco<br />
Niederlande *0031<br />
MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse<br />
Grace, *98 981 962<br />
Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />
Zoe Leonard – Al río / To the River –ı 6.6.<br />
Isamu Noguchi, Danh Vo –ı 19.9.<br />
Tremblements –ı 15.5.<br />
Bodily Abstraction – Fragmented<br />
Anatomies<br />
–ı 30.4.<br />
Amsterdam Stedelijk Museum, Museumplein Hito Steyerl –ı 12.6.<br />
Rotterdam TENT, Witte de Withstraat 50, *10 413 5498 Exhibition To Be Like Water –ı 22.5.<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE 143
Österreich *0043<br />
Bregenz<br />
Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />
Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />
... im Erdgeschoss<br />
–ı 1.5.<br />
Drawing Out | Zur Zeit Wien –ı 1.5.<br />
Liminal Creatures –ı 1.5.<br />
Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 F.C. Gundlach – Mensch und Form –ı 28.5.<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Robert Kuśmirowski – DUSTribute –ı 29.5.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 The Golden Pixel Cooperative 5.4.–18.4.<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Martin Walde –ı 15.5.<br />
A Playground Guide to Getting Lost –ı 6.6.<br />
Paul Neagu –ı 26.6.<br />
Katharina Sabernig –ı 3.7.<br />
Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Stano Filko –ı 5.6.<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Am Rand –ı 18.4.<br />
Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />
*512 508 3178<br />
Göttinnen –ı 1.5.<br />
Klagenfurt Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8,<br />
*50 5363 0542<br />
Pepo Pichler – a glimpse<br />
–ı 15.5.<br />
fokus sammlung – Meisterwerke –ı 15.5.<br />
Bernhard Wolf – pink dust –ı 15.5.<br />
Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />
Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Margot Pilz – Selbstauslöserin –ı 3.4.<br />
Angelika Loderer –ı 3.4.<br />
Andreas Werner –ı 3.4.<br />
Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Friedl Dicker-Brandeis –ı 29.5.<br />
Inge Dick –ı 14.8.<br />
Nordico, Dametzstr. 23 Gebaut für alle –ı 18.4.<br />
Lustenau<br />
Salzburg<br />
galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
*69988796723<br />
Dock 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />
Pontenstraße 20<br />
Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-<br />
Philharmonikergasse 9<br />
Collection Wuensch – Mappenwerke –ı 31.3.<br />
Peter Dorn –ı 31.3.<br />
Beti Bricelj 1.4.–30.6.<br />
Collection Wuensch – Stephan 1.4.–30.9.<br />
Siebers<br />
Billie Clarken –ı 15.5.<br />
Heimo Zobernig<br />
–ı 27.5.<br />
Marion Kalter – Deep Time –ı 27.5.<br />
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg, Mönchsberg 32 Jasmina Cibic –ı 12.6.<br />
Thalheim b/Wels Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />
4.4.–25.9.<br />
Dämonentheater<br />
Wien Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Ugo Rondinone –ı 1.5.<br />
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Enjoy – Die mumok Sammlung<br />
–ı 18.4.<br />
Museumsplatz 1<br />
im Wandel<br />
Wolfgang Tillmans – Schall<br />
–ı 24.4.<br />
ist flüssig<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Auf Linie –ı 24.4.<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />
Siggi Hofer, Dineo Seshee Bopape, –ı 12.6.<br />
D.I.S.<br />
das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Bona Dea – Lina Hermsdorf –ı 9.4.<br />
Genital(, * )Panic – Mary Maggic 30.3.–21.5.<br />
Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Tobias Pils, G. Rockenschaub 1.4.–20.5.<br />
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18<br />
Wall Fall II – Hungarian painting<br />
in the 80s<br />
–ı 30.4.<br />
↗ www.artlog.net<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Spanien *0034<br />
Badajoz Meiac Timoteo Pérez Rubio –ı 3.4.<br />
Patrick Hamilton –ı 4.4.<br />
Barcelona<br />
Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />
Domillas 6–8, Barcelona<br />
La máquina Magritte –<br />
René Magritte<br />
¡Ratas! ¡Ratas! ¡Ratas! –ı 19.6.<br />
Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 La tradició que ens travessa. –ı 30.4.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 La màscara no menteix mai –ı 1.5.<br />
Francesc Tosquelles 8.4.–28.8.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />
En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 El llegat més íntim – Miró 1.4.–26.9.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, Barcelona,<br />
*932 723 180<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1,<br />
Barcelona<br />
–ı 5.6.<br />
Lee Friedlander<br />
–ı 8.5.<br />
Adolf Mas –ı 8.5.<br />
Manuals de reparacions i sons<br />
–ı 1.5.<br />
còsmics<br />
En temps real –ı 6.6.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Proyecto – Picasso 5.4.–4.9.<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000<br />
Ángela Bonadies & Juan José<br />
–ı 5.6.<br />
Olavarría<br />
Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />
Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Josep Hurtuna – El genio discreto –ı 14.4.<br />
Leticia Feduchi – Sol –ı 17.4.<br />
Carles Taché, Consell de Cent, 290 Xavi Ceerre –ı 16.4.<br />
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Luis Gordillo –ı 22.4.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Imaginaris multiespècies –ı 30.4.<br />
Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Musée d’Art Moderne de Paris –ı 22.5.<br />
Monira Al Qadiri – Cuarto sagrado –ı 12.6.<br />
Jean Dubuffet – Ferviente<br />
–ı 21.8.<br />
celebración<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Ikuspuntuak –ı 27.3.<br />
Maria Helena, Vieira da Silva –ı 27.3.<br />
Agustín Ibarrola – Guernica –ı 26.6.<br />
Milton Glaser – Carteles –ı 26.6.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Izaskun Araluzea Itza –ı 27.3.<br />
Manuel Quintana Martelo –ı 3.7.<br />
Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Alán Carrasco –ı 22.5.<br />
Anaisa Franco –ı 22.5.<br />
Humberto Poblete-Bustamante –ı 22.5.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón L’arbre de la ràbia –ı 12.6.<br />
Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, *957 498 413 Un mundo de retales –ı 13.5.<br />
Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Manuel Colmeiro – Colour and<br />
–ı 17.4.<br />
Feeling<br />
Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Pablo Helguera – la comedia<br />
–ı 8.5.<br />
del arte<br />
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Arte asturiano en Residencia 2021 –ı 4.6.<br />
121, *985 185 577<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12, Narcohumanisme –ı 22.5.<br />
*97 222 3305<br />
Huarte<br />
Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />
*948 361 457<br />
Habitación – 6+4 –ı 18.4.<br />
–ı 29.5.<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />
Las Palmas<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, León<br />
Arita Shahrzad – Human, All Too<br />
Human<br />
El delirio de los caballos<br />
–ı 1.5.<br />
Kaoru Katayama –ı 1.5.<br />
Memoria del porvenir –ı 1.5.<br />
AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 145
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Laia Estruch – Jingle –ı 22.5.<br />
Miereia Sallarès –ı 22.5.<br />
Madrid<br />
Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, Jean Paul Gaultier –ı 5.6.<br />
*91 330 7300<br />
Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Memorias en movivmiento –ı 15.5.<br />
Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />
Super Superlike –ı 17.4.<br />
*91 588 5834<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Poéticas de lo real –ı 15.5.<br />
Panorama Madrid 02 –ı 29.5.<br />
Fundación Juan March, Castelló 77 Bruno Munari –ı 22.5.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Jorge Ribalta – Todo es verdad –ı 8.5.<br />
*91 581 6100<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242<br />
Anna Heringer – La belleza<br />
–ı 8.5.<br />
esencial<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />
Pedro G. Romero – Máquinas<br />
–ı 28.3.<br />
de trovar<br />
Belkis Ayón – Colografías –ı 18.4.<br />
De Posada a Isotype, de Kollwitz<br />
–ı 29.8.<br />
a Catlett<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8<br />
Carla Hayes Mayoral – Memorias<br />
–ı 15.5.<br />
mestizas<br />
Arte Americano en la Colección<br />
–ı 26.6.<br />
Thyssen<br />
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Carlos Bunga 8.4.–4.9.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Guillermo Mora 16.4.–15.5.<br />
1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Juan Downey & Lea Lublin 2.4.–28.5.<br />
Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid 15 años, 15 iconos –ı 7.5.<br />
Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Vari Caramés –ı 24.4.<br />
Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid Patrick Hamilton – Atacama –ı 23.4.<br />
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Raquel Manchado –ı 13.4.<br />
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Cabello / Carceller –ı 7.5.<br />
Guillermo de Osma, Claudio Coello 4 Chillida – Gravitaciones –ı 8.4.<br />
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Generación <strong>2022</strong> –ı 17.4.<br />
Chiara Fumai – Poemas que nunca<br />
–ı 1.5.<br />
mostraré<br />
Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Elena Lavellés – Recordar el futuro –ı 30.4.<br />
Parra & Romero, 14 Calle de Claudio Coello, Madrid Claudio Parmiggiani –ı 16.4.<br />
Madrid/<br />
Mostoles<br />
Málaga<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />
*91 276 0221<br />
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />
s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00<br />
Diego Bianchi – Colección XXI.<br />
–ı 15.5.<br />
Álvaro Perdices –ı 21.8.<br />
Renate Lorenz & Pauline Boudry 2.4.–19.10.<br />
Sophie Calle –ı 17.4.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 El París de Brassaï –ı 3.4.<br />
Cara a cara. Picasso y los maestros –ı 26.6.<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />
Mounir Fatmi – Mientras llega<br />
–ı 19.6.<br />
la tormenta<br />
Mal Pelo – Before the words –ı 28.8.<br />
Personae – Máscaras contra<br />
–ı 13.11.<br />
la barbarie<br />
–ı 9.7.<br />
Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />
Baleares<br />
Una historia del arte reciente<br />
1960–2020<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Isabel Villar – Leones en el jardín –ı 2.5.<br />
El vértigo de la vida –ı 28.8.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />
Sebastian 10, *92 284 9057<br />
Maul Bonneaud – C’est la vie –ı 27.4.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Itinerarios XXVI –ı 15.5.<br />
Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Santiago de<br />
Compostela<br />
Segovia<br />
Sevilla<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />
Bellas Artes s/n<br />
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />
Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />
CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López<br />
Pintado, Sevilla<br />
Suso Fandiño – Wunderkammer<br />
Sandra Gamarra Heshiki –<br />
Bo Goberno<br />
–ı 15.5.<br />
–ı 29.5.<br />
Cruzamentos –ı 19.6.<br />
Raquel Bartolomé – Manto –ı 19.6.<br />
Textiles<br />
–ı 15.5.<br />
Muntadas –ı 4.9.<br />
Rubén Guerrero 7.4.–11.9.<br />
La imagen humana –ı 29.5.<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Pinazo – Pinazo en el espacio<br />
–ı 5.6.<br />
público<br />
Jordi Teixidor – Final de Partida –ı 5.6.<br />
Ignacio Pinazo –ı 5.6.<br />
Anni y Josef Albers – El arte y<br />
–ı 19.6.<br />
la vida<br />
Anna Boghiguian –ı 4.9.<br />
Zanele Muholi 6.4.–4.9.<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Turno de réplica – Construcción/<br />
–ı 22.5.<br />
Composición<br />
Berta Cácamo – Horas felices –ı 29.5.<br />
Carlos Cánovas – Plantas y<br />
–ı 12.6.<br />
circunstancias<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Teresa Moro – O efecto reliquia –ı 3.4.<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Anna Daučíková 8.4.–18.9.<br />
Erlea Maneras Zabala 8.4.–18.9.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Emii Alrai – The Courtship of Giants –ı 16.4.<br />
Susan Philipsz –ı 1.9.<br />
Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Carlo Crivelli – Shadows on the Sky –ı 29.5.<br />
Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Rachel Goodyear – Stirrings 26.3.–11.6.<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Ida Applebroog – Right Up To Now<br />
–ı 2.5.<br />
1969–2021<br />
Gateshead Baltic, South Shore Road Ad Minoliti – Biosphere Plush –ı 8.5.<br />
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties 1.4.–30.10.<br />
The Tetley, Hunslet Road Justin Fitzpatrick – Alpha Salad –ı 8.5.<br />
Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Emily Speed – Flatland –ı 5.6.<br />
Bluecoat, Bluecoat Chambers Bruce Asbestos – OK! Cherub! –ı 5.6.<br />
Fact Liverpool, 88 Wood Street Let the song hold us –ı 19.6.<br />
London Design Museum London, 224–238 Kensington High St Amy [Winehouse] – Beyond the<br />
Stage<br />
–ı 10.4.<br />
–ı 19.6.<br />
Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />
Greater London<br />
Hair, Untold Stories (group<br />
exhibition)<br />
ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Decriminalised Futures –ı 22.5.<br />
Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood Art Fund Makers Open –ı 9.4.<br />
Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />
Radio Ballads 31.3.–29.5.<br />
Greater London<br />
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Sophia Al-Maria – Taraxos –ı 24.4.<br />
Dominique Gonzalez-Foerster –ı 1.5.<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Il y aura (There will be) –<br />
–ı 5.6.<br />
Alice Theobald<br />
Tate Britain, Millbank<br />
Life Between Islands – Carribean-<br />
–ı 3.4.<br />
British Art 1950 – Now<br />
Tate Modern, Bankside<br />
Yayoi Kusama – Infinity Mirror<br />
Rooms<br />
–ı 12.6.<br />
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 147
Lubaina Himid –ı 3.7.<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />
of Menswear<br />
Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Simone Fattal – Finding a Way –ı 15.5.<br />
A Century of the Artist’s Studio –<br />
–ı 5.6.<br />
1920–2020<br />
Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Janiva Ellis, Donald Rodney –ı 30.3.<br />
Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Andrea Tierney – Pattern 7.4.–23.4.<br />
Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023<br />
Postwar Modern New Art in Britain –ı 26.6.<br />
1945–1965<br />
Chelsea space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Rachel Jones – say cheeeeese –ı 12.6.<br />
Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Suki Chan – Conscious –ı 7.5.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Gala Porras-Kim –ı 27.3.<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Ed Clark – Without a Doubt –ı 20.4.<br />
Fausto Melotti – Theatre –ı 20.4.<br />
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Water Has a Perfect Memory –<br />
–ı 14.4.<br />
Lubaina Himid<br />
Iniva (Institute of International Visual Arts),<br />
Pink Tongue, Brown Cheek –<br />
–ı 1.4.<br />
Rivington Place<br />
Rosa-Johan Uddoh<br />
Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Ridgeline – Bernard Piffaretti –ı 9.4.<br />
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tatsuo Miyajima – Art in You –ı 9.4.<br />
Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paulo Bimer Pjota –ı 24.4.<br />
The Approach, 47 Approach Rd. John Stezaker – Double Shadow –ı 26.3.<br />
Manchester Home, 70 Oxford St. Manchester Open Exhibition <strong>2022</strong> –ı 27.3.<br />
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous The Turner Contemporary Open –ı 30.5.<br />
Larry Achiampong and JMW Turner –ı 19.6.<br />
Middlesbrough mima, Centre Square Chemical City –ı 24.4.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross,<br />
*115 948 9750<br />
Our silver city, 2094 –ı 18.4.<br />
Southend-on-<br />
Sea Essex<br />
Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108<br />
Emma Edmondson<br />
–ı 30.6.<br />
Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Damien Hirst –ı 1.4.<br />
Yukihiro Akama – Ki no ie –ı 29.5.<br />
The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid 7.4.–25.9.<br />
Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Yasmin David – Into the Light –ı 30.3.<br />
Keith Piper – Jet Black Futures –ı 14.4.<br />
Benin *0229<br />
Cotonou Palais de la Marina, Boulevard de la Marina Art du Bénin –ı 22.5.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />
Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
William Kentridge – Weigh All Tears –ı 29.4.<br />
Norwegen *0047<br />
Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />
Südafrika *0027<br />
Kapstadt<br />
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />
S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />
Tracey Rose – Shooting Down<br />
Babylon<br />
–ı 28.8.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Vereinigte Staaten *0001<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Andy Warhol – Lifetimes –ı 27.3.<br />
Adam Stamp – The Slippery Slope –ı 1.5.<br />
Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />
–ı 24.4.<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />
*510 642 0808<br />
Recent Acquisitions from the<br />
BAMPFA Collection<br />
Tammy Rae Carland, David<br />
Huffman, Lava Thomas, John Zurier<br />
Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. Raúl de Nieves – The Treasure<br />
House of Memory<br />
Bárbara Wagner & Benjamin de<br />
Burca – Swinguerra<br />
A Place for Me – Figurative<br />
Painting Now<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
–ı 17.7.<br />
–ı 24.7.<br />
31.3.–5.9.<br />
31.3.–5.9.<br />
Helina Metaferia – Generations<br />
–ı 3.4.<br />
Turner’s Modern World 27.3.–10.7.<br />
Real Photo Postcards – Pictures<br />
–ı 12.7.<br />
from a Changing Nation<br />
Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Caroline Kent –ı 12.6.<br />
Alfredo Jaar –ı 3.7.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Traitor, Survivor, Icon –ı 8.5.<br />
ReVisión –ı 17.7.<br />
Detroit<br />
Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />
Ave, *313 832 6622<br />
dream hampton<br />
Ground Up – Reflections on Black<br />
Abstraction<br />
15.4.–14.8.<br />
8.4.–15.8.<br />
Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. The Art of Cruelty –ı 27.3.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.8.<br />
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, *718 784 2084 Greater New York 2021 –ı 18.4.<br />
Frédéric Bruly Bouabré –ı 13.8.<br />
Our Selves 16.4.–2.10.<br />
Los Angeles Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Phyllida Barlow – glimpse –ı 8.5.<br />
Gary Simmons – Remembering<br />
–ı 22.5.<br />
Tomorrow<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Five Ways In – Themes from the<br />
–ı 1.1.<br />
Collection<br />
New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Andy Warhol – Revelation –ı 19.6.<br />
Rafael Lozano-Hemmer –ı 26.6.<br />
Baseera Khan – I Am an Archive –ı 10.7.<br />
Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />
Walter De Maria – The Broken<br />
–ı 30.9.<br />
Kilometer<br />
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Jacques Louis David –ı 15.5.<br />
Charles Ray – Figure Ground –ı 5.6.<br />
–ı 12.6.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />
Street, NY<br />
Basel Abbas and Ruanne Abou-<br />
Rahme<br />
Our Selves 16.4.–2.10.<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Faith Ringgold – American People –ı 5.6.<br />
Daniel Lie – Unnamed Entities –ı 5.6.<br />
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Stephanie Dinkins – On Love<br />
–ı 14.8.<br />
and Data<br />
Suzanne Lacy –ı 14.8.<br />
Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />
S.R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Gillian Wearing – Wearing Masks –ı 4.4.<br />
Jennie C. Jones – Dynamics –ı 2.5.<br />
Vasily Kandinsky – Around the Circle –ı 5.9.<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Jennifer Packer –ı 17.4.<br />
apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Art for Women’s Lives 2.4.–30.4.<br />
AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / BENIN / HONGKONG / NORWEGEN / SÜDAFRIKA / … 149
Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Chambliss Giobbi –ı 10.4.<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY The New Bend –ı 2.4.<br />
Keith Tyson – Drawings & Paintings –ı 2.4.<br />
Takesada Matsutani – Combine –ı 2.4.<br />
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Max Bill & Georges Vantongerloo – –ı 26.3.<br />
crossover<br />
Cindy Sherman 21.4.–29.7.<br />
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Tauba Auerbach –ı 1.5.<br />
Nature × Humanity –ı 15.5.<br />
Washington<br />
Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av.<br />
at 7 th Street SW<br />
Marcel Duchamp<br />
–ı 8.5.<br />
Laurie Anderson –ı 30.7.<br />
Messen und Auktionen<br />
Bern Bernexpo, Halle 1.2, Mingerstrasse 6, *49 170 900 45 14 Cultura Suisse <strong>2022</strong> 6.4.–8.4.<br />
Zürich Schuler Auktionen, Seestr. 341 März-Auktion <strong>2022</strong> 21.3.–25.3.<br />
Berlin<br />
Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz, Französische paper positions berlin <strong>2022</strong> 28.4.–1.5.<br />
Strasse 33 a-c, *30 7407 3788<br />
Paris Le Couvent des Cordeliers, 15, rue de l’Ecole de Médecine Paris Print Fair <strong>2022</strong> 18.5.–22.5.<br />
Grand Palais/Champs-Elysées, 3 Av. du Général Eisenhower Art Paris <strong>2022</strong> 7.4.–10.4.<br />
Milano Fiera Milano, S. S. del Sempione 28, MI miart <strong>2022</strong> 1.4.–3.4.<br />
Wien Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, *1 996 2033 SPARK Art Fair Vienna <strong>2022</strong> 24.3.–27.3.<br />
Ihre Daten in der Agenda<br />
Präsenz im grössten kunstjournalistischen<br />
Netzwerk Europas<br />
International verlinkt über<br />
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Jahresabo für Institutionen<br />
CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />
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150 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Kunstraum Baden<br />
Lea Fröhlicher<br />
Mireille Gros<br />
Jannik Giger<br />
Zilla Leutenegger<br />
Noha Mokhtar<br />
«Off Stage»<br />
2. <strong>April</strong> - 6. Juli <strong>2022</strong><br />
Kunst<br />
Raum<br />
Riehen<br />
Entrepreneurship<br />
Oder die Verheissung des brotlosen Glücks<br />
bis 18. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
Kuratiert von Fabio Luks<br />
Ostermontag, 18. <strong>April</strong>, 15 Uhr: «Billing»<br />
Performance von San Keller und Finissage<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
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KUNSTMUSEUM<br />
SOLOTHURN<br />
Bis 24. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
Tiefenschärfe.<br />
Zwischen Lust, List<br />
und Schrecken<br />
Bis 1. Mai <strong>2022</strong><br />
Hommage an<br />
Otto Lehmann<br />
15. Mai bis 31. Juli <strong>2022</strong><br />
Balance(n).<br />
1970–1990: Kunst,<br />
Gesellschaft, Umwelt<br />
15. Mai bis 31. Juli <strong>2022</strong><br />
Leonardo Bezzola &<br />
Bernhard Luginbühl<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
CH-4500 Solothurn<br />
Telefon 032 624 40 00<br />
Di – Fr 11–17 Uhr, Sa + So 10–17 Uhr<br />
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Ein kunstsinniger Abend rund um das Werk von Lenz Klotz (19252017)<br />
Kunstapèro und Eröffnung der aktuellen Ausstellung “Monotypie Unikate der Drucktechnik”<br />
im Kunstfoyer der “Alten Brennerei” in Nuglar bei Liestal.<br />
Präsentation der Neupublikation “Oeuvre Druckgrak” das grasche Werk von Lenz Klotz.<br />
Klotzsches 3Gang Menu kredenzt von Martin Klotz im Restaurant der Alten Brennerei.<br />
Begrenzte Teilnehmeranzahl, Anmeldung via eMail an mail@altebrennerei.ch. Kosten: 85 Fr.<br />
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152 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
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Über den<br />
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17.3. – 29. 4. <strong>2022</strong><br />
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19. März<br />
— 7. August<br />
<strong>2022</strong><br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
3. <strong>April</strong> bis 1. Mai <strong>2022</strong><br />
11.03. —<br />
01.05.<strong>2022</strong><br />
In Verkörperung<br />
Benzeholz<br />
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Mobile: 0041 78 658 09 09<br />
Sa / So 16 – 18 Uhr<br />
Vernissage: 3. <strong>April</strong> 14 bis 20 Uhr<br />
Einführung: Dr. Heinz Stahlhut<br />
Finissage: 1. Mai 14 bis 20 Uhr<br />
Besuche auf Anfrage möglich<br />
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DIE RETROSPEKTIVE<br />
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KUNST UND<br />
HANDWERK<br />
Der neue Lehrgang in Maienfeld mit Dozierenden<br />
wie Mirko Baselgia, Laurin Schaub und weiteren.<br />
Infos:<br />
www.ibw.ch/kunst<br />
bis 1. Mai<br />
Rachel Lumsden<br />
Obscured by cloud<br />
Alexandra Häberli<br />
Zwischenraum-Geflüster<br />
Nadja Solari<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />
Dass was ist und das was bleibt<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
Women & FLINT<br />
in arts<br />
5. FATart Fair<br />
Exhibition<br />
Schaffhausen<br />
09. – 11.09.<strong>2022</strong><br />
ARTFAIR<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
21.-23.9.2018<br />
Open Call<br />
for Artists<br />
fatart.ch
Heinrich Gebert<br />
Kulturstiftung<br />
JUDITH ALBERT<br />
MIRIAM CAHN<br />
VALÉRIE FAVRE<br />
Wir öffnen Bildungsräume.<br />
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ROSWITHA GOBBO<br />
DIANA MICHENER<br />
MARTINA MORGER<br />
SUZANNE TREISTER<br />
BIRGIT WIDMER<br />
3. <strong>April</strong> bis<br />
16. Oktober <strong>2022</strong><br />
Kunstmuseum Appenzell<br />
Kunsthalle Ziegelhütte<br />
kunstmuseumappenzell.ch<br />
Manoir de la Ville de Martigny<br />
19.02 — 22.05.<strong>2022</strong><br />
Paysages oubliés : regards sur la plaine<br />
Fragmentin<br />
Aline Seigne<br />
Maximilien Urfer<br />
Marie Velardi & Jérôme Leuba<br />
www.manoir-martigny.ch<br />
INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ/ GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 155
kunstverein.ch<br />
präsentiert die Sektion<br />
des Monats <strong>April</strong><br />
und dazu ein Videoporträt<br />
von arttv.ch<br />
Zürcher<br />
Kunstgesell<br />
schaft<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Société Suisse des Beaux-Arts<br />
Ausschreibung<br />
Zuger Werkjahr und Förderbeiträge <strong>2022</strong><br />
Der Regierungsrat des Kantons Zug schreibt erneut Zuger Förderbeiträge und ein<br />
Werkjahr für Zuger Kunstschaffende der Sparten bildende und angewandte Kunst, Musik,<br />
Literatur, Tanz und Theater aus.<br />
Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Bewerbungen können nur digital eingereicht werden.<br />
Rückfragen und Bewerbung an:<br />
Renée Pascale Schwerzmann, 041 728 31 46, renee.schwerzmann@zg.ch<br />
Anmeldeschluss:<br />
Montag, 9. Mai <strong>2022</strong> (Eintreffen der Bewerbung)<br />
Ausschreibung Werkbeiträge <strong>2022</strong><br />
Angewandte Kunst und Design<br />
Bildende Kunst und Architektur<br />
Film<br />
Literatur Tanz und Theater<br />
Musik<br />
Ausschreibung Atelierstipendium <strong>2022</strong><br />
AiR – Artist in Residence<br />
Detaillierte Bewerbungsunterlagen ar-kulturstiftung.ch, Einsendeschluss 30. Juni <strong>2022</strong><br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong><br />
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Ausschreibung<br />
SCHWYZERWERKBEITRÄGE<br />
Die Kulturkommission des Kantons Schwyz<br />
schreibt <strong>2022</strong> erneut Werkbeiträge aus –<br />
gleichzeitig für die vier Sparten bildende<br />
Kunst, Musik, Tanz und Theater sowie<br />
Kurz- und Animationsfilm.<br />
Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende<br />
und Gruppen, die im Kanton<br />
Schwyz seit mindestens zwei Jahren<br />
wohnhaft sind oder in einem engen<br />
Bezug zum Kanton stehen.<br />
Detaillierte Bewerbungsunterlagen<br />
können auf www.sz.ch/kultur (Rubrik<br />
Kulturförderung) bezogen werden oder<br />
bei: Kulturkommission des Kantons<br />
Schwyz, Geschäftsstelle, Postfach 2202,<br />
6431 Schwyz.<br />
E-Mail: kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />
Telefon: 041 819 19 48<br />
EINSENDESCHLUSS: DONNERSTAG, 7. JULI <strong>2022</strong><br />
(Datum Poststempel)<br />
ERIC LEUBA<br />
10.3. - 7.5.<strong>2022</strong><br />
KONZERT<br />
Marco Santilli & Julio Azcano<br />
Mittwoch, 6.4.<strong>2022</strong>, 19:30 Uhr<br />
Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
On Kawara · Jan. 4, 1966 (New York’s traffic<br />
strike). New York. From Today, 1966–2013, Acryl<br />
auf Leinwand, 20,3 x 25,4 cm, Privatsammlung,<br />
Courtesy David Zwirner, New York / London<br />
ZÜRICH 157
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />
info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />
www.artlog.net<br />
Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Web App: www.artlist.net<br />
Redaktion<br />
Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />
Deborah Keller (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />
Satz/Druck/Papier<br />
Druckerei Odermatt AG<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Neufrankengasse 4<br />
CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
Autor/innen dieser Ausgabe<br />
Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AM), Ava Slappnig (AS),<br />
Alice Wilke (AW), Claudia Jolles (CJ), Feli Schindler (FS), Giulia<br />
Bernardi (GB), Iris Kretzschmar (IK), Ingrid Dubach-Lemainque<br />
(IDL), Johanna Encrantz (JEN), Max Glauner(MG), Niklaus<br />
Oberholzer (NO), Rani Magnani (RM), Thomas Schlup (TS),<br />
Valeska Marina Stach (VMS), Vanessa Simili (VS)<br />
ABONNEMENTE<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />
Postfach, CH-4600 Olten<br />
Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />
aboservice@kunstbulletin.ch<br />
PREISE<br />
Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />
(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />
Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />
Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />
CHF 145/€ 110*<br />
Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />
*Auslandspreise zzgl. Porto<br />
Kombi Abo reduziert:<br />
Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />
Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />
Mit Kulturlegi: CHF 40<br />
ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
5 Mai 22.04.<strong>2022</strong> 16.03.<strong>2022</strong><br />
6 Juni 27.05.<strong>2022</strong> 27.04.<strong>2022</strong><br />
7-8 Juli/August 15.07.<strong>2022</strong> 15.06.<strong>2022</strong><br />
9 September 26.08.<strong>2022</strong> 27.07.<strong>2022</strong><br />
Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />
↗ www.artlog.net/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />
Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />
Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Administration<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
159
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Nun Leseesel, nun!<br />
Hafen von Palamós (Spanien), 22.02.<strong>2022</strong>. Foto SH<br />
Man sieht einem Bild nur selten an, wann genau es geschaffen wurde. Meistens spielt<br />
das auch keine Rolle, nimmt sich ein Bild doch vom Moment seiner Schöpfung an<br />
stets seine eigene Zeit. Gleichwohl kann ich den Augenblick, in dem ich das schönste<br />
Datums-Palindrom meines Lebens durchatme, nicht einfach bildlos verstreichen<br />
lassen. Am 22.02.<strong>2022</strong> bin ich in Palamós an der Costa Brava und schlendere kurz<br />
vor 20 Uhr zum Ende der Hafenmole hinaus. Zwischen Jachten und Fischerbooten,<br />
die sich hier ächzend gegen Pneus und Fender drücken, versuchen ein paar Angler<br />
ihr Glück. Das Pfeifen ihrer Haken, die durch die feuchte Luft in die Dunkelheit hinausschiessen,<br />
klingt, als zischten Vögel dicht an meinen Ohren vorbei. Es riecht nach<br />
Kunstharz, denn in ein paar Tagen geht die Winterpause der Berufsfischer zu Ende<br />
und alle machen ihre Boote für die kommende Saison mit frischer Farbe flott. Ich<br />
richte meine Kamera auf die hellste Stelle hier draussen, denn Fotografie braucht<br />
schliesslich Licht. Als meine Uhr 20.02 anzeigt, drücke ich für 02 Sekunden den Auslöser.<br />
Zufällig geht genau da ein Mann mit gelber Jacke durchs Bild. Ich weiss nicht,<br />
ob ich ihn dafür lieben oder hassen soll.<br />
Es ist ein kurioses Privileg, einen Moment zu erleben, in dem sich Tag und Stunde<br />
mit nur zwei Zahlen vorwärts wie rückwärts lesen lassen. Und der Kopf kann dabei<br />
allerlei Spiele mit der Zeit anstellen.<br />
hat so manchem Datum in seiner Vita<br />
ein Bild gewidmet, einen solchen Moment aber hat er nie erlebt. Kann man daraus<br />
schliessen, dass es eigentlich immer von zentraler Bedeutung ist, wann genau ein<br />
Bild entsteht? Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 17.4. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 4/<strong>2022</strong>
Martin Ziegelmüller Überholungen<br />
Thomas Kneubühler Im Dunkeln<br />
Schatzkammer Sammlung #2 & #3<br />
bis 15.5.<strong>2022</strong><br />
bis 3.4.<strong>2022</strong> im Dienstraum #16 im Bahnhof<br />
Lorenz Fischer<br />
Kunstmuseum Olten<br />
www.kunstmuseumolten.ch<br />
Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />
Abb.: Thomas Kneubühler: Black Box (Ausschnitt), <strong>2022</strong>. Fotografie