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CRUISER Edition Februar 2010<br />
<strong>Dieses</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>ist</strong> <strong>Schwul</strong><br />
Photographer Daniel «samo» Bolliger, Soaps and the City, Ferien à rosa,<br />
Hugo Loetscher, Wahlen in Zürich, Viele bunte Parties, Michael von der Heide,<br />
SwissPäck, Marc Döhring, MrGay Kandidaten 2010
Photography - OLAF BLECKER<br />
JACK<br />
06.02.10<br />
JACK<br />
Fantastic<br />
Queer<br />
Company«<br />
The Sweat<br />
Is Best Issue«<br />
TERRY<br />
VIETHEER<br />
LONDON«<br />
JUICEPPE«<br />
ANGEL O.«<br />
THE<br />
FABULOUS<br />
LOVE<br />
BANDITS«<br />
More<br />
Gorgeous<br />
Than Ever«<br />
Saturday<br />
06.02.10<br />
23:00«<br />
Festsaal<br />
Pelikan<br />
Platz<br />
Zurich«<br />
WWW.JACKCOMPANY.COM<br />
kt4_Cruiser_215x290_TP.indd 1 21.01.10 11:30
3<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Inhalt<br />
CR bleibt CR<br />
CR war im vergangenen Dezember geplant als Sondernummer «Cruiser-Winter-Edition», eine<br />
Doppelnummer mit mehr Inhalt. In einem neuen Kleid. Aufwändiger als üblich. Die Reaktionen<br />
auf das luxuriösere Erscheinungsbild waren überwältigend. Soviel Zuspruch aus der Leserschaft<br />
macht uns Mut. Wir scheuen den Mehraufwand nicht und fahren fort mit CR. Wir freuen uns, im<br />
2010 unseren Lesern mit jeder Ausgabe ein modernes <strong>Magazin</strong> mit bestem Inhalt in die Hand geben<br />
zu dürfen.<br />
Martin Ender, Verleger<br />
6<br />
Soaps and the City<br />
<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />
8<br />
Ferien à rosa<br />
Arosa Gay-Ski-Week<br />
12<br />
Hugo Loetscher: In alle Richtungen gehen<br />
Ausstellung, geplant zum 80. Geburtstag<br />
15<br />
<strong>Schwul</strong> wählen<br />
Gemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich<br />
21<br />
Branko B. Gabriel trifft...<br />
Michael von der Heide<br />
23<br />
Daniel «samo» Bolliger<br />
Photographer<br />
6 7<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Gesellschaft<br />
Gesellschaft CRUISER Edition Februar 2010<br />
Soaps and the City<br />
<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />
Und warum gehen ihre Fans nach New York?<br />
Gays in Fernsehserien sind<br />
selbstverständlich geworden.<br />
Aber wann eigentlich?<br />
Eine Geschichte des verspäteten<br />
Sichtbarwerdens,<br />
die ihr vorläufiges Happy<br />
End in New York findet. An<br />
einem grossen Charity-<br />
Event treffen Fans ihre TV-<br />
Helden von nebenan.<br />
Thomas <strong>ist</strong> Jus-Student. Er jobbt als Asylanten-Berater, er hat einen<br />
Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas <strong>ist</strong> der nette <strong>Schwul</strong>e<br />
von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der<br />
inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine<br />
TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Oberarzt<br />
Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der<br />
«Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur<br />
lesbischen Poliz<strong>ist</strong>in in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene<br />
Liebe»: Zur besten Sendezeit flimmern sie täglich in die gute Stube. Ein<br />
bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema<br />
im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Talkshows, trampelten<br />
sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas<br />
grösseren Widerstands für Filme und Serien.<br />
Noch in den 1980ern genossen schwule Figuren in Soaps echten Exotenstatus.<br />
Steven aus dem Denver-Clan etwa oder Carsten Flöter in der<br />
Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine<br />
kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufsehen<br />
und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus,<br />
besonders im konservativen Bayern war die Empörung heftig, die Darsteller<br />
erhielten Morddrohungen.<br />
Seife und Sex<br />
Weit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden allerdings<br />
auch schon früh schwule und lesbische Soaps. «MontagsKinder»<br />
etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk»<br />
und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung<br />
vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer<br />
as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen Raum und als erster<br />
öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziemlich<br />
explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals küssen. Das<br />
Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren lang. Die britische<br />
Serie wurde kurz darauf für den amerikanischen Markt neu verfilmt,<br />
war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publikum und<br />
Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radiohörspielen<br />
und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkonzernen, für<br />
die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute<br />
noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreundlich<br />
bleiben muss.<br />
Jo Weil und Thore Schölermann spielen in der ARD-Serie «Verbotene<br />
Liebe» ein schwules Liebespaar. Negative Reaktionen von Zuschauern<br />
gibt es kaum noch, sagen sie. Und doch <strong>ist</strong> nicht alles so ganz einfach<br />
und selbstverständlich. Ständig taucht in Interviews die Frage auf, ob<br />
sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, die Weil heute zu Recht<br />
nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-<br />
Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf<br />
Frauen stehe.<br />
Big Stars im Big Apple<br />
Zusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann<br />
Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via Youtube<br />
hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde<br />
aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der<br />
grossartigen Kulisse New Yorks ihre Lieblingsdarsteller aus schwulen<br />
Storylines live kennenzulernen. Auch Dennis Grabosch und Igor Dolgatschew<br />
aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Zeiten, schlechte<br />
Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gregory Michael (Dante‘s Cove)<br />
werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Workshops<br />
auf dem Programm. Der Gewinn dieses Charity-Events geht an<br />
die Aidshilfe Köln und das amerikanische Trevor Project, das schwule<br />
Jugendliche unterstützt.<br />
Die wahren Gays of our Lives finden sich natürlich nicht in den TV-Drehbüchern.<br />
Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zuschauer<br />
zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in<br />
Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt.<br />
Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch<br />
mal über eigene Klischees schmunzeln. Sonst hätte «Sex and the City»<br />
wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zicken<br />
werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene<br />
Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Marienhof,<br />
unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und<br />
wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit.<br />
Gays of our Lives<br />
New York, 26.-28. März 2010<br />
Tickets und Infos: www.gaysofourlives.org<br />
Chr<strong>ist</strong>ian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch<br />
8<br />
Kapitel Titel CRUISER Edition Februar 2010<br />
9<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Reisen<br />
<strong>Schwul</strong>e Skiferien sind<br />
vor allem eines: Skiferien.<br />
P<strong>ist</strong>enhäschen und<br />
Nachteulen gaben sich<br />
vom 9. bis 15. Januar<br />
in Arosa die Hand. Michi<br />
Rüegg war für den Cruiser<br />
dabei, auch wenn er mehr<br />
schlief als feierte.<br />
Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels.<br />
Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb<br />
schweigende Heteropaare, mit von Unbefriedigtheit und Langeweile<br />
getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fünfköpfige Familie den<br />
Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den<br />
flauschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig,<br />
halb lüstern zum <strong>Schwul</strong>en, der noch immer mit Brotmocken Dressing<br />
aufsaugt und sich fragt: Verflucht, was mach ich eigentlich hier?<br />
Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien<br />
allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren,<br />
ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich<br />
etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand.<br />
Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens<br />
wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses Sodom,<br />
eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fliessen.<br />
Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde<br />
ausschliesslich des Fickens wegen fahren.<br />
Ich kenn keine Sau.<br />
Nach Ficken war mir definitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die<br />
Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei<br />
mir: Verfluchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Willen<br />
hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fiel<br />
mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern<br />
vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern <strong>Schwul</strong>e.<br />
Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Arosa<br />
gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst<br />
selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue<br />
Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt.<br />
Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann<br />
hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Löwen<br />
– hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die<br />
morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender<br />
Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfundzwanzig<br />
Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht<br />
mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Aber selbst<br />
der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken lassen. Im Gegenteil,<br />
Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen weit hinter sich<br />
gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass<br />
frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem<br />
riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast kleinlaut fragte: «Hat sie die<br />
alle selbst gelegt?».<br />
Es <strong>ist</strong> ein ungewöhnliches Hotel, das Eden. Wie wenn man ein cooles<br />
Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und<br />
kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden steckt der Kitchen<br />
Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mitte<br />
der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich<br />
viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn<br />
nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber nicht dort unten. Da war<br />
nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als<br />
wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste.<br />
Die Hand bleibt da, wo sie <strong>ist</strong>.<br />
Überhaupt wurde man selten Zeuge unflätiger Handlungen. Selbst der<br />
Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als<br />
an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen<br />
an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es<br />
allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym<br />
stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger<br />
Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her gegangen<br />
sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren<br />
am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.<br />
So <strong>ist</strong> das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder macht das, was er will.<br />
Des Morgens im Frühstückssaal schöpfte man sein Müsli, beobachtet<br />
von olympischen Augenringen ringhersum. Der eine hatte eine wilde<br />
Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind früh zu Bett<br />
gegangen. Die Schicksalsgemeinschaft der Gäste geht unterschiedlich<br />
mit den Angeboten um. Müssen tut niemand. Keiner schimpfte, wenn<br />
man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner<br />
schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den<br />
man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche<br />
Billigserie schaute.<br />
Kein CSD im Schnee.<br />
Die grosse Überraschung trat auf den genialen Skip<strong>ist</strong>en zu Tage. Statt<br />
wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reicht,<br />
merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule<br />
Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer<br />
und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder<br />
andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibrille<br />
und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Skiweek<br />
geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat:<br />
auf der P<strong>ist</strong>e – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem<br />
unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs<br />
jeden Alters warfen sich in den Fummel und flitzten an den Toren vorbei<br />
– mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während<br />
einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zuschauer<br />
fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln).<br />
Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche<br />
Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und<br />
überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu<br />
denken: «Dieser verkleidete Mann <strong>ist</strong> ja ne ganz heisse Braut».<br />
<strong>Schwul</strong>e sind auch nur Kunden.<br />
Mit ein paar Hundert <strong>Schwul</strong>en scheint man in Arosa eh kein Problem<br />
zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns<br />
gar ihren schönsten Liegestuhl-Abschnitt, gratis und exklusiv. Es <strong>ist</strong><br />
so: Mittlerweile haben auch konservative Hoteliers und Kurdirektoren<br />
erkannt, dass schwules Geld nicht anderes riecht als Hetero-Geld. Und<br />
in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winterfreuden<br />
geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche<br />
Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier<br />
schwuler Pian<strong>ist</strong>en und des amerikanischen, nicht weniger schwulen<br />
Tenors Zachary Stains in der Dorfkirche auch Hedi und Paul vergnügt<br />
wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showtune-Zeilen wie «I’m as<br />
gay as a daisy in May» füllte.<br />
Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach<br />
ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die<br />
siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündigung,<br />
wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen<br />
im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der<br />
in Lausanne mit den Jungle-Parties selbst Zürcher in die Westschweiz<br />
lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wieder<br />
mit einer Horde von Stammgästen.<br />
www.arosa-gayskiweek.ch<br />
Ferien à rosa<br />
Arosa Gay-Ski-Week<br />
12 13<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Ausstellung<br />
Ausstellung CRUISER Edition Februar 2010<br />
Jede Richtung eine Richtung<br />
– die, in die zu gehen<br />
ich plante, und die, in die<br />
ich ging, und alle jene,<br />
von denen ich nie annahm,<br />
dass sie Richtungen sind.<br />
Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Journal<strong>ist</strong> während mehr als<br />
sechzig Jahren ein grossartiges Werk geschaffen. Sein Tod hinterlässt<br />
eine Lücke im ge<strong>ist</strong>igen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das<br />
er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt <strong>ist</strong>: «Hugo<br />
Loetscher <strong>ist</strong> wohl mehr gere<strong>ist</strong> als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle<br />
zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefühl, dass er weg sei. Er<br />
war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Grossmünster<br />
Zürich.<br />
In alle Richtungen<br />
Die Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />
Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Bege<strong>ist</strong>erung<br />
am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unternommen,<br />
sein Leben und Werk anhand von Gegenständen aus seinem<br />
Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger<br />
Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor<br />
und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten,<br />
Essays und Reportagen.<br />
Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointierten<br />
Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der<br />
Fotografie in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine<br />
zahlreichen Reisen.<br />
Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Seine<br />
Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er<br />
1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung<br />
«Der Holunderstrauch» erscheint bereits 1946 in der Zeitschrift «Zeitbilder»<br />
– Vorgänger des heutigen «<strong>Magazin</strong>» des «Tages-Anzeigers». Seine<br />
frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten<br />
und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben.<br />
His Way<br />
Hugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische<br />
Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und<br />
1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner<br />
Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Frankreichs.<br />
Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein engagierter<br />
Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.<br />
1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «du», den<br />
jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Beilage:<br />
«Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von<br />
Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt<br />
gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann er die unterschiedlichsten<br />
Formen des Journalismus erproben, mit Reportagen<br />
und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 re<strong>ist</strong> Hugo Loetscher regelmässig<br />
nach Lateinamerika und publiziert seine Beiträge. Er schreibt als Literaturkritiker<br />
über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart für<br />
die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen.<br />
«Reisen <strong>ist</strong> wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf»,<br />
hat er einmal gesagt.<br />
Theater<br />
Die ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Stat<strong>ist</strong><br />
und Regieass<strong>ist</strong>ent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmässig<br />
Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel»<br />
wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein<br />
letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiederum<br />
in Zürich zur Uraufführung und findet bei Publikum und Medien<br />
erneut wenig Gnade.<br />
War meine Zeit meine Zeit<br />
Sein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Loetschers Tod, im<br />
August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene<br />
Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem<br />
Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text<br />
<strong>ist</strong> die Summe seines Lebens und Schaffens.<br />
Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publiz<strong>ist</strong>en-Ex<strong>ist</strong>enz haben darin<br />
ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zürich,<br />
die vielen Reisen auf der ganzen Welt und die Gedanken zur Entwicklung<br />
des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse<br />
Hauptthemen durchziehen das Buch: das schwierige und ambivalente<br />
Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loetscher<br />
begegnet <strong>ist</strong>, kunstvoll miteinander verflochten, von der Limmat<br />
und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong.<br />
Von Kurt Büchler<br />
Hugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, Zürich<br />
Hugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich<br />
bis 28. Februar.<br />
Er <strong>ist</strong> am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August<br />
2009 ebenfalls in Zürich gestorben.<br />
Hugo Loetscher: In alle<br />
Richtungen gehen<br />
Die Ausstellung war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />
Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht<br />
Hugo Loetscher © Erling Mandelmann<br />
15<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Politik<br />
<strong>Schwul</strong> wählen<br />
Gemeinde- und<br />
Stadtratswahlen<br />
in Zürich<br />
Wir betrachten, zugegeben,<br />
die Wahlen aus einem einseitigen<br />
Blickwinkel und freuen<br />
uns, dass sich 13 offen schwul<br />
lebende Kandidaten und 3<br />
lesbische Kandidatinnen aus<br />
unterschiedlichen Parteien<br />
in den Zürcher Gemeinderat<br />
wählen lassen wollen.<br />
Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mitgliedern<br />
zusammen. Er wird alle vier Jahre von<br />
den Stimmberechtigten an der Urne gewählt;<br />
letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdauer<br />
2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen<br />
vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) eingehen,<br />
können und wollen wir keinen vollständigen<br />
Überblick über alle Parteien, deren Programme<br />
und Kandidat(inn)en geben.<br />
Nun, offen schwullesbisch leben <strong>ist</strong> ja nicht der<br />
primäre Grund, warum eine Person gewählt<br />
werden soll. <strong>Schwul</strong>e und Lesben sollten sich<br />
vor allem daran orientieren, welche Parteien<br />
sich bisher schon für schwullesbische Anliegen<br />
stark gemacht haben. Und welche Parteien<br />
heute die noch offenen Anliegen im Programm<br />
für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei<br />
einen guten Le<strong>ist</strong>ungsausweis. Aber man sollte<br />
sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die<br />
recht kämpferisch auf immer noch vorhandene<br />
Probleme aufmerksam machen und nach Lösungen<br />
suchen.<br />
Die SP galt bislang bei vielen <strong>Schwul</strong>en und Lesben<br />
als die Partei, die sich am me<strong>ist</strong>en um ihre<br />
Anliegen gekümmert hat. Vielen <strong>ist</strong> die Partei<br />
aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden.<br />
Da sind die Grünen und die AL eine gute Alternative.<br />
Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer<br />
noch die Partei der traditionellen Familie, sieht<br />
sich getäuscht. Auch hier gibt es heute einen<br />
Kandidaten, der offen in Eingetragener Partnerschaft<br />
lebt.<br />
Gemeinderatswahlen<br />
Die uns bekannten offen schwul und lesbisch<br />
lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:<br />
Kreis 1/2<br />
• Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle<br />
Soziale Dienste Zürich (Grüne)<br />
• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Alternative<br />
L<strong>ist</strong>e)<br />
Kreis 3<br />
• Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe,<br />
Geschäftsleitungsmitglied (Grüne)<br />
• Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil.,<br />
H<strong>ist</strong>oriker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP<br />
– Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische Volkspartei)<br />
Kreis 4/5<br />
• Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter,<br />
Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)<br />
• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5<br />
(SP)<br />
• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pflegefachfrau,<br />
Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisation<br />
(Grüne)<br />
• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge,<br />
Jur<strong>ist</strong> (AL – Alternative L<strong>ist</strong>e)<br />
Kreis 6<br />
• Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)<br />
Kreis 7/8<br />
• Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)<br />
Kreis 9<br />
• Sangines Alan David, 1986, kaufm. Angestellter<br />
(SP)<br />
• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester,<br />
Gerontologin (Grüne)<br />
• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepfleger,<br />
Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich<br />
(Grüne)<br />
Kreis 10<br />
• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfachfrau<br />
(SP)<br />
Kreis 12<br />
• Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH,<br />
Fachkundelehrer (Grüne)<br />
• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH<br />
(Grüne)<br />
Stadtratswahlen<br />
In unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir<br />
auf die ebenfalls am 7. März stattfindenden<br />
Stadtratswahlen eingegangen und haben den<br />
Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview<br />
vorgestellt. Nicht, dass wir ihn favorisieren.<br />
Aber uns interessierte damals das Thema, dass<br />
ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat<br />
einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadtrat<br />
<strong>Schwul</strong>enpolitik oder einfach als <strong>Schwul</strong>er<br />
Politik machen wird, sei dahingestellt. Vielleicht<br />
<strong>ist</strong> man ja auch gut bedient mit einer<br />
schwulenfreundlichen Partei, die einen Hetero<br />
als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Robert<br />
Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP)<br />
geben ihre Sitze im Stadtrat frei. Die beiden<br />
Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und<br />
portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und<br />
Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und<br />
die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertretung<br />
im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die<br />
Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und<br />
Walter Angst im Stadtrat.<br />
von Martin Ender<br />
Der Parteien-Überblick<br />
über alle Parteien, geordnet<br />
nach dem «schwullesbischen»<br />
Le<strong>ist</strong>ungsausweis<br />
und nach Grösse.<br />
SP – Sozialdemokratische Partei<br />
Grüne<br />
AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
CVP – Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische<br />
Volkspartei (aufsteigend zu<br />
positiv),<br />
FDP – FDP.Die Liberalen<br />
glp – Grünliberale Partei<br />
SVP – Schweizerische Volkspartei<br />
EVP – Evangelische Volkspartei<br />
SD – Schweizer Demokraten<br />
EDU – Eidgenössisch-Demokratische<br />
Union<br />
PFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert<br />
gegen Corine Mauch)<br />
+<br />
–<br />
=<br />
SP – Sozialdemokratische Partei,<br />
Grüne, AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
Anzeige<br />
Ruth Genner &<br />
Daniel Leupi<br />
in den Stadtrat<br />
«Für ein bunteres Zürich.<br />
Mehr als grün.»<br />
Grüne Stadt Zürich<br />
7. März<br />
2010<br />
Aktive Family-Politik<br />
statt nur schwul.<br />
Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
Wir bleiben unbequem<br />
L<strong>ist</strong>e 7 | www.al-zh.ch<br />
Alecs Recher<br />
Kreis 4/5 (bisher)<br />
Initiant/Vorsitz<br />
Schweizer Trans*Netzwerk,<br />
Transberater<br />
Jur<strong>ist</strong>, Student und<br />
Geschäftsführer<br />
David Garcia<br />
Kreis 1/2<br />
Oberarzt am USZ,<br />
MediGay-Berater,<br />
Psychotherapeutischer<br />
LGBT-Spezial<strong>ist</strong><br />
20 21<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Nachgefragt<br />
Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />
Susis schwule<br />
Strolchenfahrt<br />
von Michi Rüegg<br />
Eins vorneweg: Die Betreiber der Nervous-Bar,<br />
die für einmal nicht an der städtischen Ordnung,<br />
sondern an der sprichwörtlichen Unordnung<br />
scheiterten, hatten bislang meine Sympathie.<br />
Sie sind nicht daran schuld, in eine<br />
so missliche Lage geraten zu sein. Es <strong>ist</strong> auch<br />
verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln<br />
für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat niemand<br />
etwas einzuwenden.<br />
Aber wenn zwei <strong>Schwul</strong>e sich einer popul<strong>ist</strong>ischen<br />
Aerobiclehrerin vor den Wahlkampfkarren<br />
spannen lassen und eine Stadtpräsidentin<br />
anpöbeln, die nun wirklich nichts damit<br />
zu tun hat, dass ihre Bar irrtümlich geschlossen<br />
worden <strong>ist</strong> – dann versteht man mitunter<br />
die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte<br />
Stadtpräsidentin lesbisch <strong>ist</strong> und man den Nerv<br />
hat, ihr Homophobie vorzuwerfen.<br />
Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als<br />
das Debakel stattfand und die Bar geschlossen<br />
wurde, war sie noch nicht einmal gewählt.<br />
Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kultur,<br />
Eheschliessungen und Beerdigungen – das<br />
sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so<br />
recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für<br />
verhühnerte Baubewilligungen verantwortlich<br />
sein soll.<br />
Der Grund <strong>ist</strong> einfach: ihre Opponentin im<br />
Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die bisher<br />
gegen alles Sturm gelaufen <strong>ist</strong>, das nicht<br />
ins Weltbild einer aus der SVP rausgekickten<br />
Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des<br />
beschränkten Mittelstandes kämpft. Susi, die<br />
zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt<br />
hat, weil er nicht zu einer Provinzstadt passt.<br />
Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch keinen<br />
Finger für ein schwullesbisches Anliegen<br />
krumm gemacht hat. Ebendiese Susi hat zwei<br />
neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräftete,<br />
vom Staat betrogene <strong>Schwul</strong>e, denen alles<br />
genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber<br />
mit ein paar Homo-Stimmen untergehen als<br />
ohne». Sie und die Nervous-Jungs bilden eine<br />
Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeit<br />
suchenden Verzweifelten.<br />
Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin<br />
mit einer Schutzpatronin verwechselt. Sie haben<br />
erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete<br />
Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städtische<br />
Verwaltung fegt und rübis und stübis<br />
für Ordnung sorgt. Das <strong>ist</strong> weder ihre Aufgabe<br />
noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadtregierung<br />
hinweg Entscheidungen treffen.<br />
Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht,<br />
in dem alles Monate oder Jahre dauert und in<br />
dem man an der Holzbank festfriert, während<br />
man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir geniessen<br />
heute als sexuelle Minderheit einen besonderen<br />
staatlichen Schutz. Und wir haben das<br />
Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen<br />
wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir<br />
nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschalpen<br />
und von ihr erwarten dürfen, dass sie Himmel<br />
und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie<br />
wie wir aufs eigene Geschlecht steht.<br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft...<br />
Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr<br />
fragt euch jetzt sicher, was<br />
Branko im Sihlcity zu suchen<br />
hat. Das kann ich euch verraten,<br />
mein Kumpel Michael<br />
von der Heide gibt im Papiersaal<br />
ein Konzert mit der unverkennbaren<br />
Corin Curschellas.<br />
Das darf ich auf keinen<br />
Fall verpassen.<br />
Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal!<br />
Ob das gut kommt? Keine zwei Minuten wirbelte<br />
Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />
und schon hatte er das ganze Publikum im<br />
Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />
Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />
Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />
Eine unglaublich spannende Kombination<br />
mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />
konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />
und geniessen.<br />
CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />
drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />
Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />
wichtigsten Männer?<br />
MICHAEL: Oh – das<br />
mit den Frauen hast du im<br />
Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />
noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />
Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />
Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />
gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />
Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />
Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />
meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />
Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />
CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />
erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />
blutjung...<br />
MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />
Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />
noch blutjung!!!<br />
(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />
im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />
mein Papa» gesungen)<br />
CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />
mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />
einem unglaublichen Charme.<br />
MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />
Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />
nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />
«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />
dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />
CRUISER: Du b<strong>ist</strong> eine echte Rampensau, der geborene<br />
Entertainer! Innerhalb von einer Minute<br />
hast du das Publikum in deinen Bann gezogen.<br />
Was <strong>ist</strong> dein Geheimnis?<br />
MICHAEL: Es gibt kein Geheimnis. Ich gehe mit<br />
offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich<br />
ganz und gar dem Publikum hin.<br />
CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an<br />
den Eurovision Song Contest, wer hätte das gedacht!<br />
Du wirkst sehr entspannt...<br />
MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht ...ich freue<br />
mich total! Es <strong>ist</strong> das erste Mal, dass ich in der<br />
Schweiz einen Song eingegeben habe und es<br />
hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury überzeugt<br />
und mich zu einem glücklichen Sänger<br />
gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird<br />
sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt<br />
nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, beten<br />
und Spass an der ganzen Sache haben.<br />
CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon einmal<br />
den deutschen Markt erobern, leider mit<br />
mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internationalen<br />
Durchbruch?<br />
MICHAEL: Ich mache schon so viele Jahre Musik.<br />
Das mit dem Erfolg <strong>ist</strong> so wie im Leben. Es geht<br />
mal rauf, mal runter, mal geradeaus. Ich bin<br />
dankbar für die Begegnungen, die ich durch<br />
meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen,<br />
erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für<br />
«2raumwohnung», mein letztes Album «Freie<br />
Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert,<br />
die Single «Immer, wenn du denkst» war in den<br />
deutschen Charts. Mit meiner Band spiele ich<br />
oft in Deutschland. Für mich persönlich sind<br />
das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert<br />
habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch<br />
nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur<br />
Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen berührt.<br />
CRUISER: Ich drücke dir natürlich ganz fest die<br />
Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen<br />
und wer <strong>ist</strong> der Designer?<br />
MICHAEL: Das wirst du dann in Oslo sehen, doch<br />
du brauchst keine Angst zu haben, ich werde<br />
nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine<br />
Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Willi<br />
Spiess kreiert die Kostüme und <strong>ist</strong> schon Tag<br />
und Nacht damit beschäftigt.<br />
CRUISER: Im Publikum hörte ich, wie jemand<br />
meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich».<br />
MICHAEL: Das <strong>ist</strong> sehr wahrscheinlich das grösste<br />
Kompliment!<br />
CRUISER: Und was macht dich eigentlich glücklich?<br />
MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenuntergänge,<br />
ein gelungenes Konzert, ein glückliches<br />
Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...<br />
Michael von der Heide, bald unterwegs<br />
nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle<br />
Scheibe<br />
www.michaelvonderheide.ch,<br />
www.willispiess.ch<br />
a<br />
scher<br />
nen besonhaben<br />
das<br />
ür bezahlen<br />
n, dass wir<br />
üro tschalass<br />
sie Himnur<br />
weil sie<br />
ht.<br />
belte Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />
und schon hatte er das ganze Publikum im<br />
Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />
Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />
Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />
Eine unglaublich spannende Kombination<br />
mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />
konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />
und geniessen.<br />
CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />
drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />
Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />
wichtigsten Männer?<br />
MICHAEL: Oh – das<br />
mit den Frauen hast du im<br />
Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />
noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />
Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />
Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />
gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />
Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />
Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />
meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />
Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />
CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />
erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />
blutjung...<br />
MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />
Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />
noch blutjung!!!<br />
(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />
im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />
mein Papa» gesungen)<br />
CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />
mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />
einem unglaublichen Charme.<br />
MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />
Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />
nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />
«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />
dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />
w<br />
© by Patrick Mettraux<br />
22 23<br />
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Fotostrecke<br />
Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />
<strong>Schwul</strong>e schützt Euch /<br />
Schützt die <strong>Schwul</strong>en<br />
Es <strong>ist</strong> kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern<br />
einfach die Forderung, über etwas nachzudenken!<br />
<strong>Schwul</strong>e sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie flexiblere Arbeiter sind,<br />
sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, <strong>Schwul</strong>e sind zahlungskräftig,<br />
in der <strong>Schwul</strong>enbar <strong>ist</strong> es einfach ungezwungener, die <strong>Schwul</strong>en<br />
legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.<br />
Doch geben die <strong>Schwul</strong>en auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die<br />
Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständlich?<br />
Jeder, der in der <strong>Schwul</strong>enszene ein neues Lokal betreiben will, sollte eigentlich<br />
wissen, dass er seine Kundschaft pflegen muss. Da gehört nun<br />
mal auch die Vermittlung der Prävention, wie sie die VEGAS-Charta<br />
vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft<br />
auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine,<br />
wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkenntnis<br />
machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden<br />
wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu<br />
haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernachlässigen.<br />
Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?<br />
Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten<br />
rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der <strong>ist</strong><br />
immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! B<strong>ist</strong> Du blöd, Mann?<br />
Das brauch ich denn gar nicht, der <strong>ist</strong> HIV+!!<br />
Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht,<br />
dass er sich mit jedem so verhalten sollte, wie wenn dieser HIV+ wäre,<br />
also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesundheitsbotschaften<br />
nicht verstanden oder sind die Botschaften nicht in<br />
der Sprache unserer Junx, verstehen die gar nicht, was hier gepredigt<br />
wird?<br />
Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicheren Sex und lässt<br />
sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sperma,<br />
kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)<br />
Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig.<br />
Was sicherer Sex <strong>ist</strong>, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die<br />
VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Region<br />
hilft Dir auch weiter oder Du findest Angaben auf www.aids.ch.<br />
Jeder, der einen Event mit Sexmöglichkeiten organisiert, sorgt bitte<br />
auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die<br />
Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittels Kontaktformular<br />
auf www.vegas-web.ch mitteilen und wir nehmen uns spontan<br />
dem Input an.<br />
Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken werden, wenn<br />
alle mitmachen?<br />
Frei nach Obama: Yes we can !<br />
Roger Markowitsch<br />
Warum <strong>ist</strong> die<br />
Liebe so schwer…?<br />
von Jazzmin<br />
Dian Moore<br />
Neulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht<br />
war – sass ich alleine auf der Couch und machte<br />
mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig<br />
<strong>ist</strong>, wie äusserst demokratisch die Kübel voll<br />
Liebeskummer über die Leute ausgegossen werden.<br />
Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und<br />
Filmstars werden mit Ungemach überzogen.<br />
Mann, selbst ich! Warum? Ich hab doch nun<br />
wirklich niemandem etwas getan. Wir angeblich<br />
Liebenden streiten uns in unseren Beziehungen<br />
auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns<br />
sonst für sehr angenehme Zeitgenossen derer<br />
halten, die wir nicht lieben, Arbeitskollegen<br />
zum Beispiel. Die Liebe geht oft flöten, Lebensbunde<br />
brechen auseinander. Zum Beispiel hatte<br />
ich mal einen Freund, der mich nach unserem<br />
ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese<br />
Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte<br />
ich noch nie drüber nachgedacht. Die müsste<br />
mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz<br />
rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch<br />
weitaus länger bei mir als dieser Freund. Schade<br />
eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt.<br />
Menschen verlassen und werden verlassen. An<br />
materiellen Gütern hingegen halten sie oft länger<br />
fest. Folgende Zusammenhänge des andauernden<br />
Scheiterns habe ich auf der Couch aufgedeckt.<br />
Am Anfang einer Beziehung tritt man ein<br />
schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder<br />
die Mutter des nagelneuen Partners haben – was<br />
man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss<br />
– ein emotional dysfunktionales Menschlein<br />
grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder<br />
man hat es mit einem Sprössling von supertollen<br />
Eltern, me<strong>ist</strong> Intellektuellen zu tun. Dann<br />
hat man schon beim Startschuss verloren, denn<br />
mit Mama und Papa kann man nicht konkurrieren.<br />
Man wird aber immer mit ihnen verglichen.<br />
Da fällt mir ein anderer ein, der einmal<br />
fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus<br />
einem intellektuellen Haushalt in München<br />
und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt.<br />
Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht.<br />
Und dabei hat er mich immer ganz heiss gemacht,<br />
indem er von seinem Körper redete, und<br />
wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es<br />
endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle<br />
mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm<br />
kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu<br />
ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und<br />
ich unten frierend eine halbe Stunde lang die<br />
Dealer abwimmeln musste. Me<strong>ist</strong>ens <strong>ist</strong> es eine<br />
Kombination beider Szenarien: Die Eltern deines<br />
Partners sind supertoll und haben es gerade<br />
deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare,<br />
selbstmitleidige oder jähzornige Person heranzuziehen.<br />
Du b<strong>ist</strong> natürlich mindestens ebenso<br />
meschugge und emotional verkrüppelt wie dein<br />
Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst<br />
man sich schon einmal aus Unverständnis die<br />
Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man<br />
mich schon, weil ich immer Schlösser und<br />
Scharniere kaufe.<br />
Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von<br />
dieser Welt. Unmenschliches wird von uns verlangt.<br />
Man soll das Glück ins Leben des anderen<br />
bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend<br />
war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des<br />
Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll<br />
man dieses Glück beim anderen aufrecht erhalten<br />
und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur<br />
des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der Alltag<br />
wieder kommt, wird man unbewusst oder<br />
ganz explizit dafür verantwortlich gemacht,<br />
dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des<br />
Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verändert!»,<br />
heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir<br />
uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur<br />
Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du<br />
noch?» Klar wissen wir das noch. Aber damals<br />
war er auch 12 Pfund leichter, was das Herumwirbeln<br />
ungemein begünstigt hatte. Wir verändern<br />
uns eben alle.<br />
Daniel «samo» Bolliger<br />
Photographer<br />
www.danielbolligerstudio.com<br />
News 4 • Prominent 10 • Viele bunte Parties 16 • Szene 18 • Susis schwule Strolchenfahrt 20<br />
Warum <strong>ist</strong> die Liebe so schwer…? 22 • VEGAS 22 • Fit mit Power Plate 29 • Beauty & Lifestyle 31<br />
Film 32 • Musik 33 • Horoskop 34 • SWISSPÄCK 35 • Kultur 36 • Marc Döhring 37 • MrGay 39<br />
Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42
News CRUISER Edition Februar 2010<br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Meersburg<br />
Schulenfeindlicher CDU-Politiker<br />
verlässt Partei<br />
Die CDU <strong>ist</strong> Deutschlands grösste konservative<br />
Partei, aber unter ihrer liberalen Vorsitzenden<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Erzkonservative<br />
keinen leichten Stand mehr. Das<br />
musste im Dezember der süddeutsche Regionalpolitiker<br />
Werner Leicht erfahren, den schwulenfeindliche<br />
Ausfälle seine politische Karriere kosteten.<br />
Bei einem Treffen des CDU-Ortsverbandes<br />
Meersburg kritisierte Leicht, dass die schwarzgelbe<br />
Bundesregierung die Gleichstellung homosexueller<br />
Paare vorantreiben möchte. Als<br />
sich Widerspruch regte wurde Leicht schwer rabiat<br />
und bezeichnete Homosexuelle als «krank»<br />
und «pervers». Der CDU-Ortsverband Meersburg<br />
d<strong>ist</strong>anzierte sich von Leichts Äusserungen, worauf<br />
der Politiker aus der CDU austrat.<br />
Buenos Aires<br />
Argentinien traut sich was<br />
Joseph Di Bello und Alex Freyre kommen in<br />
Zukunft im Dezember aus dem Feiern nicht<br />
mehr raus. Weihnachten, Silvester und jetzt<br />
auch noch ihr Hochzeitstag, der lateinamerikanische<br />
<strong>Schwul</strong>engeschichte geschrieben hat<br />
– all diese Feiertage fallen auf Ende Dezember.<br />
Di Bello und Freyre waren nämlich Ende Dezember<br />
das erste schwule Paar in Südamerika,<br />
das offiziell und legal heiratete. Nach einem<br />
langen jur<strong>ist</strong>ischen und politischen Streit hatte<br />
ein Gericht in Argentiniens Hauptstadt Buenos<br />
Aires das Verbot von Homo-Ehen für rechtswidrig<br />
erklärt. Allerdings haben konservative Kräfte<br />
ihren Widerstand gegen die Homo-Ehe noch<br />
nicht aufgegeben und versuchen mit allen jur<strong>ist</strong>ischen<br />
Mitteln, diese wieder zu stoppen.<br />
Lissabon<br />
Heiraten in Portugal<br />
Richtig heiraten dürfen <strong>Schwul</strong>e und Lesben<br />
jetzt im katholisch-konservativ geprägten Portugal.<br />
Mit der Mehrheit der sozial<strong>ist</strong>ischen Partei<br />
von Min<strong>ist</strong>erpräsident José Socrates hat das<br />
Parlament die Homo-Ehe eingeführt, allerdings<br />
ohne Adoptionsrecht. Damit steht drei Jahre<br />
nach der Einführung der Homo-Ehe in Spanien<br />
schwul-lesbischen Paaren auf der ganzen iberischen<br />
Halbinsel der Weg zum Traualtar offen.<br />
<strong>Schwul</strong>enaktiv<strong>ist</strong>en sprechen wegen des Ausschlusses<br />
des Adoptionsrechts von einer «Ehe<br />
zweiter Klasse». Ob jedoch <strong>Schwul</strong>e und Lesben<br />
wirklich schon ab April heiraten dürfen, hängt<br />
jetzt vom konservativen Staatspräsidenten Aníbal<br />
Cavaco Silva ab, der das Gesetz unterschreiben<br />
oder sein Veto einlegen kann.<br />
Wien<br />
Ein bisschen gleich<br />
Der österreichische Nationalrat hat Mitte<br />
Dezember 2009 Österreichs <strong>Schwul</strong>en und<br />
Lesben ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.<br />
Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und<br />
den Grünen beschloss das Parlament die Einführung<br />
der «Eingetragenen Partnerschaft»<br />
für gleichgeschlechtliche Paare. Lediglich die<br />
rechtskonservative FPÖ stimmte geschlossen<br />
dagegen. Das Rechtskomitee LAMBDA (RKL)<br />
kommentierte kritisch, Österreich sei damit<br />
im 20. Jahrhundert angekommen. Aber im<br />
21. Jahrhundert gehe es nicht um Sondergesetze<br />
für <strong>Schwul</strong>e und Lesben, sondern um<br />
die völlige Gleichstellung schwul-lesbischer<br />
Partnerschaften. «Ebenso wenig wie man ein<br />
bisschen schwanger oder ein bisschen tot sein<br />
kann, kann man ein bisschen gleich sein», betonte<br />
LAMBDA.<br />
Berlin<br />
Werner Schroeter und Rio<br />
Reiser geehrt<br />
Der «Special Teddy» geht 2010 an den Filmemacher<br />
Werner Schroeter. Schroeters Werk umfasst<br />
bislang an die 20 Langfilme (Der Rosenkönig)<br />
und ebenso viele kurze bis mittellange<br />
Kinoarbeiten sowie mehr als 70 Opern- und<br />
Theaterinszenierungen. Eine besondere Hommage<br />
widmet der «24. Teddy Award» dem 1996<br />
verstorbenen Sänger, Kompon<strong>ist</strong>en, Texter und<br />
Schauspieler Rio Reiser. Rio Reiser war der erste<br />
deutsche Sänger, der sich öffentlich als schwul<br />
geoutet hat. Zusammen mit seiner Band «Ton<br />
Steine Scherben» schuf er nicht nur den Soundtrack<br />
der 68er-Generation sondern auch den<br />
Soundtrack der beginnenden deutschen <strong>Schwul</strong>enbewegung,<br />
als er gemeinsam mit den Theatergruppen<br />
«Brühwarm» und «Transplantis»<br />
und den «Ton Steine Scherben» in den 1970er<br />
Jahren die ersten schwulen Musicals produzierte.<br />
Die schwul-lesbischen Filmpreise »Teddy»<br />
werden am 19. Februar 2010 im Rahmen<br />
der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin<br />
vergeben.
CRUISER Edition Februar 2010<br />
News<br />
Houston<br />
Texasmetropole wählt Lesbe<br />
zur Bürgerme<strong>ist</strong>erin<br />
Mit Annise Parker wurde im texanischen<br />
Houston zum ersten Mal eine offen lesbisch<br />
lebende Frau zur Bürgerme<strong>ist</strong>erin einer amerikanischen<br />
Millionen-Grossstadt gewählt.<br />
Parker schlug ihren afro-amerikanischen Gegner<br />
Gene Locke mit 53 Prozent der Stimmen.<br />
Der Sieg der lesbischen Politikerin <strong>ist</strong> umso erstaunlicher,<br />
da Texas als sehr konservativer US-<br />
Bundesstaat gilt, in dem fundamental<strong>ist</strong>ischchr<strong>ist</strong>liche<br />
Gruppen über enormen Einfluss<br />
verfügen. Die studierte Kunsth<strong>ist</strong>orikerin,<br />
die zudem auf eine Karriere in der in Texas<br />
ebenfalls einflussreichen Öl- und Gasbranche<br />
verweisen kann, nannte ihre Wahl ein klares<br />
Zeichen der Wähler für den Glauben an ihre<br />
Kompetenz, die unabhängig von ihrer sexuellen<br />
Orientierung sei. Seit 1990 lebt Parker mit<br />
ihrer Partnerin zusammen, mit der sie zwei<br />
Adoptivkinder hat.<br />
Tiflis<br />
Polizeischikane gegen<br />
<strong>Schwul</strong>e<br />
In Georgien fährt die Polizei eine massive Einschüchterungspropaganda<br />
gegen <strong>Schwul</strong>e und<br />
Lesben. Mitte Dezember stürmten Poliz<strong>ist</strong>en<br />
in Zivil die Räume der schwul-lesbischen Organisation<br />
«Inclusive Foundation» in Tiflis. Sie<br />
beschlagnahmten die Mobiltelefone der Anwesenden<br />
und beschimpften diese als «Perverse»,<br />
«Kranke» und «Satan<strong>ist</strong>en». <strong>Schwul</strong>enaktiv<strong>ist</strong><br />
Paata Sabelashvili wurde wegen angeblichen<br />
Marihuana-Besitzes verhaftet und erst nach<br />
zwei Wochen wieder auf freien Fuss gesetzt.<br />
Hätte Sabelashvili sich nicht auf Anraten seines<br />
Anwaltes schuldig bekannt, wäre er in Haft geblieben.<br />
Die «Inclusive Foundation» steht weiter<br />
unter Polizeibeobachtung und die Telefone der<br />
Aktiv<strong>ist</strong>en werden überwacht. Homosexualität<br />
<strong>ist</strong> in Georgien seit 2000 legal. Die georgischorthodoxe<br />
Kirche, der vier Fünftel der Bevölkerung<br />
angehören, gilt jedoch als Scharfmacher<br />
gegen <strong>Schwul</strong>e und Lesben.<br />
London<br />
«Sollen <strong>Schwul</strong>e exekutiert<br />
werden?»<br />
Sollen <strong>Schwul</strong>e exekutiert werden? Das wollte<br />
die britische BBC auf ihrer Webseite von ihren<br />
Usern wissen und hat sich mit dieser Frage massive<br />
Proteste der Gay Community und der politischen<br />
Parteien eingehandelt. Die Online-Abstimmung<br />
stand im Zusammenhang mit einem<br />
Beitrag der BBC über die Absicht Ugandas, für<br />
Homosexualität die Todesstrafe zu verhängen.<br />
So mancher User befürwortete unumwunden<br />
die Todesstrafe für <strong>Schwul</strong>e und Lesben. Ein<br />
anderer schrieb: «Das sollten wir in Grossbritannien<br />
auch einführen, um Familienwerte zurückzubringen.»<br />
Ugandas Regierung hat nach<br />
internationalen Protesten Abstand von der Einführung<br />
der Todesstrafe für Homosexuelle genommen<br />
und will Homosexualität stattdessen<br />
mit lebenslanger Haft bestrafen.<br />
London<br />
Rugbystar outet sich<br />
Gareth Thomas hat Geschichte geschrieben.<br />
Der Waliser <strong>ist</strong> der erste aktive Rugby-Spieler,<br />
der sich geoutet hat. Rugby gilt als eine der härtesten<br />
Sportarten und Homosexualität <strong>ist</strong> in<br />
diesem rauen Sport ein noch grösseres Tabu<br />
als im Fussball. Der ehemalige walisische und<br />
englische Nationalspieler steht derzeit bei den<br />
Cardiff Blues unter Vertrag. Thomas war von<br />
2002 bis 2006 verheiratet, 2007 outete er sich<br />
gegenüber seinem Coach und nun auch öffentlich.<br />
Gegenüber der britischen BBC sagte der<br />
bullige 35-jährige, der wegen seiner sportlichen<br />
Erfolge als Rugby-Legende gilt, er hoffe, sein Coming-out<br />
mache es in Zukunft jungen, schwulen<br />
Rugbyspielern leichter, sich zu outen und<br />
als «talentierte schwule Rugbyspieler akzeptiert<br />
zu werden».<br />
Düsseldorf<br />
Kein Sex – Hoden abgerissen<br />
Das Landgericht Düsseldorf muss derzeit einen<br />
bizarren Fall verhandeln. Angeklagt <strong>ist</strong><br />
ein 45-jähriger Mann, der einem Bekannten<br />
wegen Sex-Verweigerung die Hoden abgerissen<br />
hat. Nach einem ausgiebigen Saufgelage<br />
habe der 120 Kilo schwere Hans O. seinen eingeschlafenen<br />
Saufkumpanen Alexander J. zu<br />
sexuellen Handlungen bewegen wollen. Als<br />
sich der Penis des besoffenen Kumpels aber<br />
nicht bewegte sei O. wütend geworden. Laut<br />
deutschen Medien schilderte die Staatsanwaltschaft<br />
den weiteren Ablauf so: «Er drehte ihm<br />
den Hodensack mehrmals um, bis der aufriss.<br />
Dann nahm er die Hoden, schleuderte sie aus<br />
dem Fenster.» J. endete im Krankenhaus. Die<br />
Hoden wurden aber erst drei Tage später in<br />
der Regenrinne des Hausdachs gefunden und<br />
konnten deshalb dem Opfer nicht mehr angenäht<br />
werden.<br />
Berlin<br />
Min<strong>ist</strong>erin für alle Familien<br />
Sie <strong>ist</strong> jung, sie <strong>ist</strong> ledig, sie <strong>ist</strong> CSD-erfahren:<br />
Deutschlands neue Familienmin<strong>ist</strong>erin Kr<strong>ist</strong>ina<br />
Köhler. Mit <strong>Schwul</strong>en und Lesben hat Köhler,<br />
die mit 32 Jahren Deutschlands jüngste<br />
Min<strong>ist</strong>erin <strong>ist</strong>, keine Berührungsängste. Im<br />
vergangenen Jahr fuhr sie auf einem Wagen<br />
mit im Frankfurter CSD und der Leiter ihres<br />
Min<strong>ist</strong>erbüros in Berlin <strong>ist</strong> Eike Letocha, der<br />
zugleich Berliner Landesvorsitzender der Lesben<br />
und <strong>Schwul</strong>en in der Union (LSU) <strong>ist</strong>. In der<br />
CDU-Grundsatzkommission half sie mit, das<br />
konservative Familienbild der Partei zu modernisieren.<br />
Die konservative Tageszeitung «Die<br />
Welt» machte mit der Schlagzeile «Jung, ledig,<br />
kinderlos» klar, dass sie Köhler als Familienmin<strong>ist</strong>erin<br />
für eine Fehlbesetzung hält.<br />
New York<br />
Hatte Tiger Woods<br />
auch Sex mit Männern?<br />
Golfstar Tiger Woods’ Ruf als Saubermann und<br />
modellhafter Familienmensch <strong>ist</strong> ruiniert.<br />
Der Supersportler hat sich als Supersexmaniak<br />
erwiesen, der reihenweise Blondinen vernascht.<br />
Eine der angeblichen Gespielinnen des<br />
Golfers will zudem wissen, dass Woods auch<br />
nicht zu Sex mit Männern Nein gesagt hat.<br />
Das italienische Mannequin Loredana Jolie<br />
Ferriolo behauptete jedenfalls gegenüber RadarOnline.com,<br />
sie sei Zeugin von schwulen<br />
Sexabenteuern des Golfprofis geworden. Einzelheiten<br />
wollte die Ferriolo nicht verraten,<br />
sondern beteuerte, diese in einem «Alles-über-<br />
Tiger-Woods»-Buch zu veröffentlichen. Das<br />
kann aber dauern, denn bisher hat die Dame<br />
laut Medienberichten noch keinen Verlag gefunden,<br />
der ihr das ersehnte Honorar von einer<br />
Million Dollar zahlen will.<br />
5
Gesellschaft CRUISER Edition Februar 2010<br />
Soaps and the City<br />
<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />
Und warum gehen ihre Fans nach New York?<br />
Chr<strong>ist</strong>ian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch<br />
6
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Gesellschaft<br />
Gays in Fernsehserien sind<br />
selbstverständlich geworden.<br />
Aber wann eigentlich?<br />
Eine Geschichte des verspäteten<br />
Sichtbarwerdens,<br />
die ihr vorläufiges Happy<br />
End in New York findet. An<br />
einem grossen Charity-<br />
Event treffen Fans ihre TV-<br />
Helden von nebenan.<br />
Thomas <strong>ist</strong> Jus-Student. Er jobbt als Asylanten-Berater, er hat einen<br />
Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas <strong>ist</strong> der nette <strong>Schwul</strong>e<br />
von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der<br />
inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine<br />
TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Oberarzt<br />
Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der<br />
«Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur<br />
lesbischen Poliz<strong>ist</strong>in in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene<br />
Liebe»: Zur besten Sendezeit flimmern sie täglich in die gute Stube. Ein<br />
bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema<br />
im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Talkshows, trampelten<br />
sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas<br />
grösseren Widerstands für Filme und Serien.<br />
Noch in den 1980ern genossen schwule Figuren in Soaps echten Exotenstatus.<br />
Steven aus dem Denver-Clan etwa oder Carsten Flöter in der<br />
Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine<br />
kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufsehen<br />
und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus,<br />
besonders im konservativen Bayern war die Empörung heftig, die Darsteller<br />
erhielten Morddrohungen.<br />
Seife und Sex<br />
Weit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden allerdings<br />
auch schon früh schwule und lesbische Soaps. «MontagsKinder»<br />
etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk»<br />
und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung<br />
vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer<br />
as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen Raum und als erster<br />
öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziemlich<br />
explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals küssen. Das<br />
Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren lang. Die britische<br />
Serie wurde kurz darauf für den amerikanischen Markt neu verfilmt,<br />
war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publikum und<br />
Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radiohörspielen<br />
und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkonzernen, für<br />
die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute<br />
noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreundlich<br />
bleiben muss.<br />
Jo Weil und Thore Schölermann spielen in der ARD-Serie «Verbotene<br />
Liebe» ein schwules Liebespaar. Negative Reaktionen von Zuschauern<br />
gibt es kaum noch, sagen sie. Und doch <strong>ist</strong> nicht alles so ganz einfach<br />
und selbstverständlich. Ständig taucht in Interviews die Frage auf, ob<br />
sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, die Weil heute zu Recht<br />
nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-<br />
Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf<br />
Frauen stehe.<br />
Big Stars im Big Apple<br />
Zusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann<br />
Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via Youtube<br />
hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde<br />
aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der<br />
grossartigen Kulisse New Yorks ihre Lieblingsdarsteller aus schwulen<br />
Storylines live kennenzulernen. Auch Dennis Grabosch und Igor Dolgatschew<br />
aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Zeiten, schlechte<br />
Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gregory Michael (Dante‘s Cove)<br />
werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Workshops<br />
auf dem Programm. Der Gewinn dieses Charity-Events geht an<br />
die Aidshilfe Köln und das amerikanische Trevor Project, das schwule<br />
Jugendliche unterstützt.<br />
Die wahren Gays of our Lives finden sich natürlich nicht in den TV-Drehbüchern.<br />
Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zuschauer<br />
zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in<br />
Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt.<br />
Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch<br />
mal über eigene Klischees schmunzeln. Sonst hätte «Sex and the City»<br />
wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zicken<br />
werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene<br />
Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Marienhof,<br />
unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und<br />
wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit.<br />
Gays of our Lives<br />
New York, 26.-28. März 2010<br />
Tickets und Infos: www.gaysofourlives.org<br />
7
Kapitel Titel CRUISER Edition Februar 2010<br />
Ferien à rosa<br />
Arosa Gay-Ski-Week<br />
8
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Reisen<br />
<strong>Schwul</strong>e Skiferien sind<br />
vor allem eines: Skiferien.<br />
P<strong>ist</strong>enhäschen und<br />
Nachteulen gaben sich<br />
vom 9. bis 15. Januar<br />
in Arosa die Hand. Michi<br />
Rüegg war für den Cruiser<br />
dabei, auch wenn er mehr<br />
schlief als feierte.<br />
Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels.<br />
Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb<br />
schweigende Heteropaare, mit von Unbefriedigtheit und Langeweile<br />
getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fünfköpfige Familie den<br />
Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den<br />
flauschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig,<br />
halb lüstern zum <strong>Schwul</strong>en, der noch immer mit Brotmocken Dressing<br />
aufsaugt und sich fragt: Verflucht, was mach ich eigentlich hier?<br />
Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien<br />
allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren,<br />
ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich<br />
etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand.<br />
Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens<br />
wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses Sodom,<br />
eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fliessen.<br />
Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde<br />
ausschliesslich des Fickens wegen fahren.<br />
Ich kenn keine Sau.<br />
Nach Ficken war mir definitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die<br />
Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei<br />
mir: Verfluchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Willen<br />
hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fiel<br />
mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern<br />
vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern <strong>Schwul</strong>e.<br />
Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Arosa<br />
gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst<br />
selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue<br />
Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt.<br />
Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann<br />
hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Löwen<br />
– hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die<br />
morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender<br />
Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfundzwanzig<br />
Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht<br />
mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Aber selbst<br />
der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken lassen. Im Gegenteil,<br />
Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen weit hinter sich<br />
gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass<br />
frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem<br />
riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast kleinlaut fragte: «Hat sie die<br />
alle selbst gelegt?».<br />
Es <strong>ist</strong> ein ungewöhnliches Hotel, das Eden. Wie wenn man ein cooles<br />
Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und<br />
kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden steckt der Kitchen<br />
Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mitte<br />
der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich<br />
viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn<br />
nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber nicht dort unten. Da war<br />
nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als<br />
wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste.<br />
Die Hand bleibt da, wo sie <strong>ist</strong>.<br />
Überhaupt wurde man selten Zeuge unflätiger Handlungen. Selbst der<br />
Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als<br />
an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen<br />
an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es<br />
allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym<br />
stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger<br />
Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her gegangen<br />
sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren<br />
am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.<br />
So <strong>ist</strong> das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder macht das, was er will.<br />
Des Morgens im Frühstückssaal schöpfte man sein Müsli, beobachtet<br />
von olympischen Augenringen ringhersum. Der eine hatte eine wilde<br />
Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind früh zu Bett<br />
gegangen. Die Schicksalsgemeinschaft der Gäste geht unterschiedlich<br />
mit den Angeboten um. Müssen tut niemand. Keiner schimpfte, wenn<br />
man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner<br />
schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den<br />
man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche<br />
Billigserie schaute.<br />
Kein CSD im Schnee.<br />
Die grosse Überraschung trat auf den genialen Skip<strong>ist</strong>en zu Tage. Statt<br />
wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reicht,<br />
merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule<br />
Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer<br />
und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder<br />
andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibrille<br />
und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Skiweek<br />
geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat:<br />
auf der P<strong>ist</strong>e – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem<br />
unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs<br />
jeden Alters warfen sich in den Fummel und flitzten an den Toren vorbei<br />
– mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während<br />
einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zuschauer<br />
fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln).<br />
Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche<br />
Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und<br />
überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu<br />
denken: «Dieser verkleidete Mann <strong>ist</strong> ja ne ganz heisse Braut».<br />
<strong>Schwul</strong>e sind auch nur Kunden.<br />
Mit ein paar Hundert <strong>Schwul</strong>en scheint man in Arosa eh kein Problem<br />
zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns<br />
gar ihren schönsten Liegestuhl-Abschnitt, gratis und exklusiv. Es <strong>ist</strong><br />
so: Mittlerweile haben auch konservative Hoteliers und Kurdirektoren<br />
erkannt, dass schwules Geld nicht anderes riecht als Hetero-Geld. Und<br />
in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winterfreuden<br />
geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche<br />
Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier<br />
schwuler Pian<strong>ist</strong>en und des amerikanischen, nicht weniger schwulen<br />
Tenors Zachary Stains in der Dorfkirche auch Hedi und Paul vergnügt<br />
wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showtune-Zeilen wie «I’m as<br />
gay as a daisy in May» füllte.<br />
Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach<br />
ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die<br />
siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündigung,<br />
wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen<br />
im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der<br />
in Lausanne mit den Jungle-Parties selbst Zürcher in die Westschweiz<br />
lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wieder<br />
mit einer Horde von Stammgästen.<br />
www.arosa-gayskiweek.ch<br />
9
Prominent CRUISER Edition Februar 2010<br />
Bel Ami<br />
Casey Johnson<br />
Wenn eine lesbische Millionenerbin buchstäblich<br />
den Löffel abgibt, trauert auch die Regenbogenpresse.<br />
So geschehen mit Casey Johnson. Die<br />
vermögende Ururenkelin des Gründers des Kosmetikkonzerns<br />
Johnson & Johnson verstarb Anfang<br />
Januar. Die genaue Ursache ihres Ablebens<br />
bleibt zunächst unbekannt. Ein Fremdverschulden<br />
wird jedoch ausgeschlossen. Die 30-Jährige<br />
gelangte zuletzt dank der skandalträchtigen<br />
Verlobung mit Tila Tequila, einem bisexuellen<br />
Sternchen des amerikanischen Showbusiness,<br />
in die Schlagzeilen. Auch sonst war Casey Johnson<br />
kein unbeschriebenes Blatt. Ein Dokumentarfilm<br />
namens «Born Rich» widmete sich dem<br />
Leben Johnsons, welche ihr Erbe stets als Fluch<br />
bezeichnete. Als Johnson weiter an Diabetes erkrankte,<br />
schrieb sie mit ihren Eltern ein Buch<br />
mit dem Titel «Managing Your Child‘s Diabetes».<br />
Doch das Leben der jungen Millionärin<br />
geriet langsam aus den Fugen. So soll Johnson<br />
den Kontakt zu ihrer vermögenden Familie abgebrochen<br />
haben, da ihre Verwandten sich für<br />
ihr Liebesleben geschämt haben. Von einem<br />
«totalen Absturz» war bald die Rede. Selten aber<br />
von einer lebensfrohen jungen Frau, die sich<br />
einen Dreck um die amerikanische Doppelmoral<br />
scherte. Nun <strong>ist</strong> Casey Johnson tot. Derweil<br />
trauert ihre Verlobte Tila Tequila öffentlich im<br />
Internet. Gewisse Worte Tequilas via Twitter gehen<br />
dennoch ans Herz: «Ich liebe dich so sehr.<br />
Wir heiraten, wenn wir uns im Himmel wiedersehen.»<br />
(dd)<br />
10<br />
Das slowakische Pornostudio, welches insbesondere<br />
in den frühen 90ern immense Erfolge<br />
feierte, gerät zunehmend in Bedrängnis durch<br />
frivole Amateurfilmchen – wie praktisch jeder<br />
andere Pornoproduzent. Neue Ideen sind gefragt,<br />
denn Bel Amis Gallionsfiguren wie Johan<br />
Paulik oder Lukas Ridgeston sind tatsächlich<br />
ausgelutscht – und haben die 30 längst überschritten.<br />
Doch bei Bel Ami wussten die Fans,<br />
was sie bekommen: keimfreie Erotik nach dem<br />
ewig gleichen Muster. Das bedeutete Reden,<br />
Blasen und Ficken. Selbstverständlich mit Gummi<br />
– und äusserst selten mit Spermakontakt.<br />
Auch kein Geheimnis war, dass viele der Darsteller<br />
heterosexuell waren. Aber im Zeitalter<br />
von «Broke Straight Boys» sollte dies die Lust<br />
nicht mindern. Ziemlich brav, gemessen an der<br />
Konkurrenz, kamen die Filme trotzdem daher.<br />
Das hat sich nun geändert, im letzten Dezember<br />
brach Bel Ami wortwörtlich «das letzte Tabu».<br />
Damit waren zum einen die adretten Zwillinge<br />
Elijah und Milo Peters gemeint, welche sich lüstern<br />
dem Inzest hingaben, zum anderen aber<br />
der Fakt, dass nun ohne Gummi gepoppt wurde<br />
– und mit sehr viel Spermakontakt. Familienintern<br />
zwar, dennoch gewagt. Bel Ami bricht<br />
somit zu neuen Ufern auf, was insofern stimmt,<br />
dass weibliche Zwillinge in der heterosexuellen<br />
Porno-Landschaft einen hohen Stellenwert<br />
haben, allerdings <strong>ist</strong> die neue Richtung fragwürdig,<br />
nicht, was die Peters-Zwillinge selbst<br />
anbelangt, sondern die Ignorierung der Sex-<br />
Regeln. (dd)<br />
Iris Robinson<br />
Eine köstliche Episode verlogener Heterosexualität<br />
erreichte uns jüngst aus Irland. Iris Robinson,<br />
die Frau des nordirischen Min<strong>ist</strong>erpräsidenten,<br />
und selbst Abgeordnete, erschütterte<br />
dort Volk und Regierung. Noch im letzten Jahr<br />
galt Iris Robinson als Ikone religiöser Tugendhaftigkeit.<br />
Als solche teilte sie gerne aus. Laut<br />
der TAZ startete Iris Robinson im vorletzten<br />
Sommer eine Hasstirade gegen <strong>Schwul</strong>e. Homosexualität<br />
sei eine «widerliche Abscheulichkeit»,<br />
die psychiatrischer Behandlung bedürfe.<br />
Aber «wie ein Mörder, so kann auch ein Homosexueller<br />
durch das Blut Chr<strong>ist</strong>i erlöst werden»,<br />
so Robinson. Mit dem Zusatz, dass <strong>Schwul</strong>e<br />
schlimmer als Kinderschänder seien. Doch wer<br />
im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.<br />
Und schliesslich verpflichtet der Name Robinson.<br />
Die 60-jährige, so kam ans Licht, hatte vor<br />
zwei Jahren eine Affäre mit dem damals 19-jährigen<br />
Kirk McCambley. Ausserdem soll sie auch<br />
mit dessen Vater in die K<strong>ist</strong>e gesprungen sein<br />
(und die nicht gezählt, die der Fluss verschlang).<br />
Dies allein bringt den Min<strong>ist</strong>erpräsidenten Peter<br />
Robinson nicht zu Fall. Die Tatsache aber,<br />
dass seine Gattin dem blutjungen Liebhaber<br />
McCambley u.a. einen Kredit auf Staatskosten<br />
besorgt hat, schon. Und als ob das nicht genug<br />
wäre, gibt’s auch Ärger vom anderen Ufer: Das<br />
britische <strong>Schwul</strong>enmagazin «Attitude» hat Mc-<br />
Cambley angefragt, ob er sich nicht für das Cover<br />
fotografieren lassen wolle. Die Hölle <strong>ist</strong> eben<br />
heiss, liebe Mrs. Robinson. (dd)<br />
Lady Gaga<br />
Sie <strong>ist</strong> das Mass aller Dinge, ein Bogen um sie<br />
herum schlicht ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
5 Top-10-Hits 2009, Erwähnung in jedem Jahresrückblick.<br />
Dann geht man in einer überaus<br />
angesagten Stadt an eine überaus angesagte<br />
Silvesterparty, und was wird da gespielt? Sie<br />
gaga-gackert ihr Popo-Pokerface. Was macht<br />
man nach ein paar Drinks? Man gönnt sich den<br />
Spass und tanzt ausgelassen dazu. Täglich erscheinen<br />
Banalitäten aus ihrem Leben auf den<br />
Titelseiten. Sie kollabiert, sie will mit Susan Boyle<br />
singen, sie tritt als Seifenblase oder als blutverschmierter<br />
Zombie auf, sie bekommt einen<br />
Blumenstrauss an den Kopf geschmissen. Bei<br />
jener Geschichte könnte das Gleiche passieren<br />
wie beim unsäglichen Penis-Gerücht: Es könnte<br />
sich herausstellen, dass Frau Gaga gar nicht im<br />
Besitz des besagten Körperteils <strong>ist</strong>. Sie hat im<br />
TV einmal Bauhaus und Beethoven gesagt, ja,<br />
aber auf diese Eigentlich-<strong>ist</strong>-sie-schlau-Masche<br />
will ja seit Verona Feldbusch keiner so schnell<br />
wieder reinfallen. Trotzdem muss man gestehen:<br />
Wenn es um Diskriminierung von <strong>Schwul</strong>en<br />
und Lesben geht, kämpft Lady Gaga stets an<br />
vorderster Front dagegen an. Sie sammelt Geld,<br />
sie verteilt Statements, sie <strong>ist</strong> ein Vorbild der<br />
Toleranz. Vielleicht <strong>ist</strong> das Verhältnis zwischen<br />
Gays und Gaga einfach eine «Bad Romance». Heisst<br />
nicht ihr neuster Hit genau so? Ist da doch<br />
ein schlaues Köpfchen vorhanden? Wir werden<br />
mal genau hinhören müssen. Wenn uns Kostüm<br />
und Frisur nicht wieder allzu sehr ablenken.<br />
Und wenn wir in ein paar Jahren eine Gaga-CD<br />
auf dem Flohmarkt finden, werden wir uns an<br />
die kurze traurige Romanze erinnern, versprochen.<br />
(rg)
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Prominent<br />
Leo Ritzmann<br />
Wenn sich einer derzeit in der Missgunst der<br />
so zurückhaltenden, wie auch frustrierten<br />
Schweizer bestens auskennt, dann <strong>ist</strong> das Leo<br />
Ritzmann. Ein angehendes Gesangstalent,<br />
welches bereits gewisse Erfolge verbuchen konnte.<br />
Nicht genug für Herrn und Frau Schweizer.<br />
Der 20-jährige Hinwiler landete bei der letzten<br />
Musicstar-Staffel unter den zehn Besten. Das <strong>ist</strong><br />
verdammt gut, wenn man einer Jury gegenüber<br />
steht, die statt der Stimme die Männlichkeit kritisiert.<br />
Verdammt schlecht fanden jedoch andere<br />
«Kritiker», welche es höchstwahrscheinlich<br />
nicht mal in die «Leider Nein»-Liga geschafft<br />
hätten. So ging Leo fast vergessen, bis sein Organ<br />
nochmals im TV erklang – diesmal in der<br />
Castingshow «Popstars» auf Pro7. Detlef D. Soost,<br />
selbst Musicstar-erfahren, suchte dort ein<br />
neues Pop-Duo. Und Leo erstaunte alle, indem<br />
er die Show – zusammen mit Vanessa Meisinger<br />
– vor einem Millionenpublikum gewann.<br />
Nur <strong>ist</strong> das so eine Sache mit Castingshows.<br />
Kaum ein Sender, der nicht irgendein Talent<br />
sucht. Das Publikum gähnt inzwischen dazu.<br />
So erstaunt es wenig, dass sich Leos Debutalbum<br />
(unter dem Bandnamen «Some & Any») nur auf<br />
den hintersten Rängen der Charts platzieren<br />
konnte. Wiederum ein Flop für viele. Insbesondere<br />
Schweizer reagierten in zahlreichen Internetforen<br />
ziemlich schadenfroh. Dabei geht vergessen,<br />
dass Leo Ritzmann wirklich erstklassig<br />
singen kann. Keinesfalls <strong>ist</strong> von einer Eintagsfliege<br />
zu reden. (dd)<br />
Mr. Gay China<br />
Schätzungen zufolge gibt es in China 39 Millionen<br />
<strong>Schwul</strong>e und Lesben. Bis 1997 stand<br />
schwuler Sex da unter Strafe, erst 2001 wurde<br />
Homosexualität von der L<strong>ist</strong>e der psychischen<br />
Krankheiten gestrichen. Promi und gay sein <strong>ist</strong><br />
in China eine seltene Kombination. Einer hätte<br />
nun dazukommen sollen, ein Mr. Gay China.<br />
Von der Staatspresse als Zeichen der Liberalisierung<br />
gross gefeiert, wurde das Pekinger Event<br />
jedoch von der lokalen Polizei in letzter Minute<br />
verboten, aus formalen Gründen angeblich, es<br />
habe «Probleme mit der Beantragung» gegeben.<br />
«<strong>Schwul</strong>e haben das Recht, ihre Kultur zu zeigen.<br />
Es <strong>ist</strong> ein Recht, das von der Gesellschaft<br />
respektiert werden sollte», zitierte die Staatsagentur<br />
den bekannten chinesischen Homosexuellen-Experten<br />
Zhang Beichuan. Erst mit 19<br />
hat er erfahren, dass es in chinesischer Sprache<br />
überhaupt ein Wort für homosexuell gibt. Zur<br />
Jury, die untätig abziehen musste, gehörten unter<br />
anderen der Autor eines bekannten Romans<br />
über Homosexuelle in China, ein Filmkritiker<br />
und der Gründer einer <strong>Schwul</strong>enorganisation.<br />
Kein einziger der Kandidaten wollte seinen chinesischen<br />
Namen öffentlich genannt wissen,<br />
aus Angst vor Konsequenzen in der Familie. In<br />
Malawi geht’s währenddessen von der Homo-<br />
Hochzeit direkt ins Gefängnis, für 14 Jahre, und<br />
der Staatspräsident von Uganda überlegt laut,<br />
auf Homosexualität wieder die Todesstrafe auszusetzen.<br />
Die USA drohen mit wirtschaftlichen<br />
Sanktionen. Aber wie viel Freiheit kann man<br />
sich mit Homophobie-Zöllen erkaufen? In 78<br />
Ländern dieser Welt <strong>ist</strong> homosexueller Sex nach<br />
wie vor strafbar. Da bleibt der Rote Teppich der<br />
Gay-Promis ein Minenfeld, ein Sperrgebiet, mit<br />
Stacheldraht umzäunt. Darunter lässt sich keine<br />
lustige Pointe setzen. Aber ein öffentliches<br />
Ausrufezeichen! (rg)<br />
Von der Heide<br />
Trotz einer strahlenden Tina Turner fehlte es<br />
der pompös angerührten SwissAward-Show<br />
durchwegs an Glanz. Neben Trophäen und Millionen<br />
regnete es dann doch noch Gold – Michael<br />
von der Heide sei Dank. Merci, chéri! Er<br />
präsentierte seinen Beitrag zum diesjährigen<br />
Eurovision Song Contest in Oslo. Schon der erste<br />
Takt war ein Glanzpunkt, geträllert vom Background-Chörli,<br />
das die Crème de la Crème hiesigen<br />
Musikschaffens vereint, Amanda Nikoli<br />
etwa, ehemaliger TEARS-Castingstar (Erinnert<br />
sich einer? Es lohnt sich), oder Freda Goodlett,<br />
Musicstar-Vocalcoach. Warum kam man nicht<br />
schon längst auf die Idee, von der Heide zur Eurovision<br />
zu schicken? Bereits 1999 versuchte er<br />
es bei der deutschen Vorausscheidung, leider<br />
erfolglos, mit dem Lied «Bye Bye Bar». Daraus<br />
<strong>ist</strong> inzwischen eine überaus erfolgreiche Theaterrevue<br />
geworden. Man nehme nun die schwedischen<br />
Eurovisions-Beiträge der letzten Jahre,<br />
ein bisschen Kate Ryan, einen Takt Nicole und<br />
eine Balkangitarre… et voilà: «Il pleut de l’or».<br />
Geht für die Schweiz leicht Richtung Klischee,<br />
aber es geht um l’amour und nicht um les AHV-<br />
Goldréserves. Es könnte ja auch Käse regnen<br />
oder Vampire, kurz: Es könnte schlimmer sein.<br />
Ein eigentlich ganz wunderbar zusammengeklautes<br />
Chanson. Wenn man nun mindestens<br />
ein Auge fest zudrückt, die Zeit um mindestens<br />
zehn Jahre zurückdreht und innig hofft, die<br />
Background-Ladies mögen sich für den grossen<br />
Auftritt betreffend Kleiderwahl kurz absprechen,<br />
gibt’s dafür doch glatte douze points. Aus<br />
Monaco jedenfalls. Bonne chance, Michi! (rg)<br />
11
Ausstellung CRUISER Edition Februar 2010<br />
Hugo Loetscher: In alle<br />
Richtungen gehen<br />
Die Ausstellung war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />
Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht<br />
Hugo Loetscher © Erling Mandelmann<br />
12
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Ausstellung<br />
Jede Richtung eine Richtung<br />
– die, in die zu gehen<br />
ich plante, und die, in die<br />
ich ging, und alle jene,<br />
von denen ich nie annahm,<br />
dass sie Richtungen sind.<br />
Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Journal<strong>ist</strong> während mehr als<br />
sechzig Jahren ein grossartiges Werk geschaffen. Sein Tod hinterlässt<br />
eine Lücke im ge<strong>ist</strong>igen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das<br />
er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt <strong>ist</strong>: «Hugo<br />
Loetscher <strong>ist</strong> wohl mehr gere<strong>ist</strong> als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle<br />
zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefühl, dass er weg sei. Er<br />
war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Grossmünster<br />
Zürich.<br />
In alle Richtungen<br />
Die Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />
Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Bege<strong>ist</strong>erung<br />
am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unternommen,<br />
sein Leben und Werk anhand von Gegenständen aus seinem<br />
Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger<br />
Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor<br />
und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten,<br />
Essays und Reportagen.<br />
Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointierten<br />
Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der<br />
Fotografie in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine<br />
zahlreichen Reisen.<br />
Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Seine<br />
Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er<br />
1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung<br />
«Der Holunderstrauch» erscheint bereits 1946 in der Zeitschrift «Zeitbilder»<br />
– Vorgänger des heutigen «<strong>Magazin</strong>» des «Tages-Anzeigers». Seine<br />
frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten<br />
und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben.<br />
His Way<br />
Hugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische<br />
Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und<br />
1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner<br />
Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Frankreichs.<br />
Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein engagierter<br />
Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.<br />
1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «du», den<br />
jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Beilage:<br />
«Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von<br />
Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt<br />
gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann er die unterschiedlichsten<br />
Formen des Journalismus erproben, mit Reportagen<br />
und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 re<strong>ist</strong> Hugo Loetscher regelmässig<br />
nach Lateinamerika und publiziert seine Beiträge. Er schreibt als Literaturkritiker<br />
über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart für<br />
die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen.<br />
«Reisen <strong>ist</strong> wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf»,<br />
hat er einmal gesagt.<br />
Theater<br />
Die ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Stat<strong>ist</strong><br />
und Regieass<strong>ist</strong>ent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmässig<br />
Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel»<br />
wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein<br />
letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiederum<br />
in Zürich zur Uraufführung und findet bei Publikum und Medien<br />
erneut wenig Gnade.<br />
War meine Zeit meine Zeit<br />
Sein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Loetschers Tod, im<br />
August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene<br />
Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem<br />
Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text<br />
<strong>ist</strong> die Summe seines Lebens und Schaffens.<br />
Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publiz<strong>ist</strong>en-Ex<strong>ist</strong>enz haben darin<br />
ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zürich,<br />
die vielen Reisen auf der ganzen Welt und die Gedanken zur Entwicklung<br />
des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse<br />
Hauptthemen durchziehen das Buch: das schwierige und ambivalente<br />
Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loetscher<br />
begegnet <strong>ist</strong>, kunstvoll miteinander verflochten, von der Limmat<br />
und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong.<br />
<br />
Von Kurt Büchler<br />
Hugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, Zürich<br />
Hugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich<br />
bis 28. Februar.<br />
Er <strong>ist</strong> am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August<br />
2009 ebenfalls in Zürich gestorben.<br />
13
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Politik<br />
<strong>Schwul</strong> wählen<br />
Gemeinde- und<br />
Stadtratswahlen<br />
in Zürich<br />
Wir betrachten, zugegeben,<br />
die Wahlen aus einem einseitigen<br />
Blickwinkel und freuen<br />
uns, dass sich 13 offen schwul<br />
lebende Kandidaten und 3<br />
lesbische Kandidatinnen aus<br />
unterschiedlichen Parteien<br />
in den Zürcher Gemeinderat<br />
wählen lassen wollen.<br />
Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mitgliedern<br />
zusammen. Er wird alle vier Jahre von<br />
den Stimmberechtigten an der Urne gewählt;<br />
letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdauer<br />
2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen<br />
vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) eingehen,<br />
können und wollen wir keinen vollständigen<br />
Überblick über alle Parteien, deren Programme<br />
und Kandidat(inn)en geben.<br />
Nun, offen schwullesbisch leben <strong>ist</strong> ja nicht der<br />
primäre Grund, warum eine Person gewählt<br />
werden soll. <strong>Schwul</strong>e und Lesben sollten sich<br />
vor allem daran orientieren, welche Parteien<br />
sich bisher schon für schwullesbische Anliegen<br />
stark gemacht haben. Und welche Parteien<br />
heute die noch offenen Anliegen im Programm<br />
für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei<br />
einen guten Le<strong>ist</strong>ungsausweis. Aber man sollte<br />
sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die<br />
recht kämpferisch auf immer noch vorhandene<br />
Probleme aufmerksam machen und nach Lösungen<br />
suchen.<br />
Die SP galt bislang bei vielen <strong>Schwul</strong>en und Lesben<br />
als die Partei, die sich am me<strong>ist</strong>en um ihre<br />
Anliegen gekümmert hat. Vielen <strong>ist</strong> die Partei<br />
aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden.<br />
Da sind die Grünen und die AL eine gute Alternative.<br />
Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer<br />
noch die Partei der traditionellen Familie, sieht<br />
sich getäuscht. Auch hier gibt es heute einen<br />
Kandidaten, der offen in Eingetragener Partnerschaft<br />
lebt.<br />
Gemeinderatswahlen<br />
Die uns bekannten offen schwul und lesbisch<br />
lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:<br />
Kreis 1/2<br />
• Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle<br />
Soziale Dienste Zürich (Grüne)<br />
• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Alternative<br />
L<strong>ist</strong>e)<br />
Kreis 3<br />
• Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe,<br />
Geschäftsleitungsmitglied (Grüne)<br />
• Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil.,<br />
H<strong>ist</strong>oriker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP<br />
– Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische Volkspartei)<br />
Kreis 4/5<br />
• Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter,<br />
Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)<br />
• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5<br />
(SP)<br />
• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pflegefachfrau,<br />
Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisation<br />
(Grüne)<br />
• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge,<br />
Jur<strong>ist</strong> (AL – Alternative L<strong>ist</strong>e)<br />
Kreis 6<br />
• Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)<br />
Kreis 7/8<br />
• Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)<br />
Kreis 9<br />
• Sangines Alan David, 1986, kaufm. Angestellter<br />
(SP)<br />
• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester,<br />
Gerontologin (Grüne)<br />
• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepfleger,<br />
Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich<br />
(Grüne)<br />
Kreis 10<br />
• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfachfrau<br />
(SP)<br />
Kreis 12<br />
• Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH,<br />
Fachkundelehrer (Grüne)<br />
• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH<br />
(Grüne)<br />
Stadtratswahlen<br />
In unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir<br />
auf die ebenfalls am 7. März stattfindenden<br />
Stadtratswahlen eingegangen und haben den<br />
Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview<br />
vorgestellt. Nicht, dass wir ihn favorisieren.<br />
Aber uns interessierte damals das Thema, dass<br />
ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat<br />
einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadtrat<br />
<strong>Schwul</strong>enpolitik oder einfach als <strong>Schwul</strong>er<br />
Politik machen wird, sei dahingestellt. Vielleicht<br />
<strong>ist</strong> man ja auch gut bedient mit einer<br />
schwulenfreundlichen Partei, die einen Hetero<br />
als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Robert<br />
Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP)<br />
geben ihre Sitze im Stadtrat frei. Die beiden<br />
Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und<br />
portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und<br />
Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und<br />
die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertretung<br />
im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die<br />
Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und<br />
Walter Angst im Stadtrat.<br />
<br />
von Martin Ender<br />
Der Parteien-Überblick<br />
über alle Parteien, geordnet<br />
nach dem «schwullesbischen»<br />
Le<strong>ist</strong>ungsausweis<br />
und nach Grösse.<br />
+<br />
=<br />
–<br />
SP – Sozialdemokratische Partei<br />
Grüne<br />
AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
CVP – Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische<br />
Volkspartei (aufsteigend zu<br />
positiv),<br />
FDP – FDP.Die Liberalen<br />
glp – Grünliberale Partei<br />
SVP – Schweizerische Volkspartei<br />
EVP – Evangelische Volkspartei<br />
SD – Schweizer Demokraten<br />
EDU – Eidgenössisch-Demokratische<br />
Union<br />
PFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert<br />
gegen Corine Mauch)<br />
Anzeige<br />
SP – Sozialdemokratische Partei,<br />
Grüne, AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
15
Szene CRUISER Edition Februar 2010<br />
Viele bunte<br />
Parties für Gays<br />
and Friends<br />
Es tut sich was in<br />
der schwulen<br />
Züricher Partylandschaft<br />
Nach längerer Durststrecke darf man sich jetzt<br />
an einigen neuen und alten Partyreihen erfreuen.<br />
Einer der Clubs, der in diesem frischen Wind<br />
mitsegelt, <strong>ist</strong> das Loop38. Dieser mausert sich<br />
langsam, aber sicher zum Geheimtipp für «Gays<br />
and Friends».<br />
Der Club Loop38 an der Albulastrasse in Altstetten<br />
hat sich in den letzten Jahren in der Züricher<br />
Partyszene etabliert. Wie viele bereits wissen<br />
und schätzen, werden im Loop38 schon seit<br />
einiger Zeit Parties veranstaltet, die für <strong>Schwul</strong>e<br />
und Lesben interessant sind. Me<strong>ist</strong>ens sind es<br />
eben auch schwule Veranstalter, die dahinter stecken.<br />
Es lohnt sich daher, einen genaueren Blick<br />
auf die einzelnen Veranstaltungen zu werfen.<br />
Flugscheibe<br />
Seit Mitte Januar dieses Jahres dürfen wir uns<br />
an einer spannenden und brandneuen Partyreihe<br />
namens Flugscheibe erfreuen. Flugscheibe<br />
hat im Loop38 jeweils den dritten Samstag jedes<br />
zweiten Monats gebucht. Verantwortlich für<br />
das neue Label sind Pascal (DJ Tokee), Michael (DJ<br />
Michael K.) und Salvatore. Als langjährige DJs,<br />
Musiker und Partygänger wissen die drei sehr<br />
gut, was die Szene vermisst. Die Flugscheibe<br />
bietet eine Plattform für ausgelassenes Feiern,<br />
ohne an den nächsten Tag denken zu müssen.<br />
Pascal: «Es soll ein Ort der Geborgenheit sein,<br />
mit verführerischer Atmosphäre und einer<br />
ausgelassenen Stimmung.» Zielpublikum sind<br />
Gays und Friends ab 21 Jahren, die guten Sound<br />
schätzen und dabei mit ihren Freundinnen und<br />
Freunden feiern wollen. Flugscheibe hat den Anspruch,<br />
die alten Zeiten in neuem Gewand wieder<br />
aufleben zu lassen. Musikalisch darf man<br />
exzellenten Progressive, House, Trance und Goa<br />
erwarten. Die nächste Party geht am 20. März<br />
2010 im Loop38 über die Bühne.<br />
Flexx und Revolution<br />
Der erste Samstag des Monats im Loop38 gehört<br />
der Partyreihe Flexx. Die Flexx-Parties finden<br />
seit der Eröffnung am 3. Oktober 2009 regelmässig<br />
einmal im Monat statt und haben das Ziel,<br />
Parties für anspruchsvolle Partygäste zu bieten.<br />
Eine Flexx-Party besticht immer durch guten<br />
Sound, einer guten Anlage, Überraschungen im<br />
Laufe des Abends und vor allem durch international<br />
bekannte Star-DJs wie zum Beispiel Jack<br />
Chang, Jan Fischer, Steven Redant oder Mike<br />
Kelly. Und die Flexx-Macher Chr<strong>ist</strong>ian (DJ Ajaxx),<br />
Béat und Thomas haben bereits ein neues Ass im<br />
Ärmel. Ab dem 20. Februar 2010 findet im Loop38<br />
monatlich eine neue Party mit dem Namen Revolution<br />
statt. Warum eine neue Party reihe? Dazu<br />
meint Béat: «Auf der Revolution-Party werden in<br />
erster Linie bekannte Schweizer DJs zum Zuge<br />
kommen. Zudem soll Nachwuchs-DJs die Möglichkeit<br />
geboten werden, Ihr Können hinter dem<br />
Anzeige<br />
AUCH DAS<br />
GESELLSCHAFTLICHE<br />
KLIMA BRAUCHT<br />
UNSEREN SCHUTZ.<br />
7.MÄRZ 2010 in den Stadtrat<br />
André Odermatt und Claudia Nielsen<br />
16
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Szene<br />
Plattenteller unter Beweis zu stellen.» Sowohl<br />
bei der Flexx wie auch bei der Revolution bewegt<br />
sich der Musikstil im Bereich von Progressive,<br />
Tech-House und Tribal-House. Unter dem Namen<br />
«Dark Space» steht auch ein Darkroom zur Verfügung.<br />
Dieser wird anfangs Frühling umgebaut<br />
und den Bedürfnissen der Gäste angepasst. Auf<br />
der Homepage www.flexx-party.ch hat der unentschlossene<br />
Partygänger die originelle Möglichkeit,<br />
sich spontan live zur Party einzuklinken.<br />
So kann man in letzter Minute entscheiden,<br />
ob der Sound des Abends dem eigenen Gusto entspricht.<br />
Aus datenschutztechnischen Gründen<br />
wird jedoch nur das DJ-Pult gefilmt.<br />
Take a Dance und Local Underground<br />
Seit rund 6 Jahren finden regelmässig die Takea-Dance-Parties<br />
statt. Immer mehr <strong>Schwul</strong>e und<br />
Lesben schätzen den guten Mix von Publikum,<br />
Musik und Ambiente. Die ursprüngliche Idee<br />
von Gründungsteam Ingrid, Stefania, Roger,<br />
Hatschgi und Jesse (DJ Jesse Jay) war eine Tanzschule,<br />
in der Körperbewusstsein und Ausdruck<br />
durch Bewegung im Zentrum stehen. Die Begriffe<br />
Harmony, Balance und Rhythm sind die<br />
Grundsteine von Take a Dance. Der Lokalwechsel<br />
von der Dachoase zum Loop38 läutete eine<br />
neue Aera ein. Musikalisch kriegt man gute<br />
progressive Beats in allen Facetten zu hören.<br />
Lokale DJ-Grössen wie z.B. Robert Travis, Michael<br />
K, Restless, Mike Muff, Nukem, Mental X,<br />
5th Element und viele mehr haben bereits an<br />
einer Take-a-Dance-Party aufgelegt. Die nächste<br />
Party am 13. Februar 2010 findet unter dem<br />
Motto «Darkside» statt und bietet neben der altbekannten,<br />
ungezwungenen Atmosphäre auch<br />
einen Darkroom.<br />
Die Partyreihe Local Underground wurde im<br />
2002 ins Leben gerufen. Dahinter verbergen<br />
sich Maggie, Chriglä, DJ Frisk und DJ Bossy. Ihre<br />
Parties fanden in den letzten Jahren schon an<br />
einigen renommierten Locations statt, unter<br />
anderem im ehemaligen Labitzke, im Labyrinth<br />
oder dem Spidergalaxy. Am zweiten Weihnachtstag<br />
des letzten Jahres fand die Party im<br />
Loop38 statt und lockte wie immer viele <strong>Schwul</strong>en<br />
und Lesben an. Das Ziel des Partylabels <strong>ist</strong><br />
eine entspannte, offene und unkomplizierte<br />
Atmosphäre mit guter Musik von Tech-House bis<br />
Goa. Die Gäste der beliebten Partyreihe bestehen<br />
aus einer guten Mischung aus Gays, Bi- und<br />
Heterosexuellen.<br />
Afterhour-Parties<br />
Neben den erwähnten Veranstaltungen finden<br />
im Loop38 auch regelmässig Afterhour-Parties<br />
und die berühmt berüchtigten (und teils nostalgisch<br />
angehauchten) Spidergalaxy- und Smokingfish-Parties<br />
statt. Diese tragen zwar nicht<br />
explizit das Label «Gay», sind jedoch gerne besucht<br />
von <strong>Schwul</strong>en und Lesben. Warum <strong>ist</strong> das<br />
so? Gianfranco vom Loop38 erklärt sich das so:<br />
«Wir haben uns eigentlich schon bei der Eröffnung<br />
vor drei Jahren mehr schwules Publikum<br />
gewünscht. Leider war das anfangs nicht so, was<br />
ich immer sehr schade fand. So wie es aussieht,<br />
haben die <strong>Schwul</strong>en und Lesben nun aber die<br />
Qualitäten des Clubs zu schätzen gelernt. Eher<br />
klein, aber fein. Und es hat einen Darkroom.<br />
Nicht, dass so einer immer nötig wäre, aber wir<br />
haben uns jetzt dazu entschieden.»<br />
Pünktlich zum Rauchverbot ab 1. Mai 2010 wird<br />
das Loop38 übrigens eine Raucher-Lounge im<br />
Clublokal zur Verfügung stellen. Raucher müssen<br />
somit nicht für jede Zigarette vor die Türe<br />
und der Veranstalter spart sich so mögliche<br />
Lärmklagen. Es bleibt nun abzuwarten, wie<br />
sich die Zürcher Partylandschaft zukünftig<br />
entwickeln wird. Mit dem Angebot im Loop38<br />
<strong>ist</strong> die Szene ganz sicher um einige gute Veranstaltungen<br />
reicher. Und um die Homepage des<br />
Loops zu zitieren: Don‘t miss the party of your<br />
life. Don‘t forget to go home.<br />
<br />
von Vinnie Albani<br />
www.flexx-party.ch<br />
www.party-revolution.ch<br />
www.localunderground.ch<br />
www.loop38.ch<br />
www.flugscheibe.ch (under construction)<br />
Anzeige<br />
Zürich<br />
braucht<br />
drei liberale<br />
Stimmen<br />
im Stadtrat.<br />
www.fdp-zh.ch<br />
bISher<br />
bISher<br />
Martin Vollenwyder Andres Türler Urs Egger<br />
In den Stadtrat<br />
Wahlen 7. März 2010<br />
Ins Stadtra te Cruiser.indd 1<br />
21.1.2010 11:56:03 Uhr<br />
www.artischock.net<br />
Martin Abele Jürg Ammann Peider Filli Gioia Hofmann Lisa Kromer Thomas Wyss<br />
Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidat Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidatin Gemeinderatskandidatin Gemeinderat bisher<br />
Kreis 3 Kreis 1&2 Kreis 7&8 Kreis 9 Kreis 4&5 Kreis 12<br />
Für Dich. In Zürich. Mehr als grün.<br />
Grüne Stadt Zürich
Szene CRUISER Edition Februar 2010<br />
Jack Night Club<br />
The sweat is best issue<br />
Terry Vietheers DJ-Karriere begann 2005 vor ein<br />
paar 100 Leuten in Sidneys «Oxord St. as». Dank<br />
seinem Umzug nach London begann für Terry<br />
ein neues Kapitel. Mit seiner Karriere ging’s<br />
schnell steil aufwärts. In der Zwischenzeit begegnet<br />
man dem DJ in angesagten Clubs rund<br />
um den Globus. So auch in Zürich im April 2009<br />
im Kaufleuten an der Jim-Party.<br />
Nun legt er an der kommenden Jack-Party auf<br />
und findet Unterstützung durch die DJs Juiceppe,<br />
Angel O. und den Love Bandits<br />
JACK, The sweat is best issue<br />
Samstag, 6. Februar 2010, 23.00 Uhr<br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
Italian Selection<br />
2 Floors & 4 DJs<br />
Nach nur drei Parties hat sich die Selection-<br />
Reihe im Club Lotus definitiv etabliert. Klare<br />
Ansage der Veranstalter, auch in Zukunft mit «2<br />
Floors» an den Start zu gehen und immer Top-<br />
DJs an Bord zu haben. So wundert es nicht, dass<br />
es im Februar wieder eine ganz spezielle Selection<br />
gibt, nämlich die Italian Selection.<br />
Verpflichtet wurde kein Geringerer als «fabulous<br />
Fabio White». Vielen noch bekannt von<br />
seinem Hammerset im Volkshaus letztes Jahr.<br />
Dank seiner ersten Musikproduktion ‘Oh you’<br />
(Nummer 2 in the UK-Dance-Charts) gelang Fabio<br />
der internationale Durchbruch. Typisch für<br />
Fabio <strong>ist</strong> seine besondere Auswahl und sein<br />
erhebender Stil in Sachen House-Musik. Von<br />
reiner elektronischer Musik bis hin Progressive-House.<br />
Fabio <strong>ist</strong> nicht allein, er wird unterstützt von<br />
Dikky Vendetta. Der Name klingt zwar italienisch,<br />
doch Dikky kommt aus Amsterdam. Sein<br />
Musikstil läst sich nicht so einfach einordnen.<br />
Wenn er auflegt, dann <strong>ist</strong> das so, als ob er eine<br />
Landschaft anlegt, die sich um die Gäste aufbaut<br />
und mit ihnen verschmilzt.<br />
Auf dem zweiten Floor geben sich Willi P. und<br />
5th Element mit den Classics die Ehre.<br />
Italian Selection<br />
Samstag, 27.02.2010, 23.00 Uhr<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />
queertunes.fm<br />
Erstes schwul-lesbisches Webradio<br />
der Schweiz geht ganzjährig<br />
online<br />
Seit der Lancierung des Labels «queertunes»<br />
im Jahre 2007 wurde an der Idee eines schwullesbischen<br />
Webradios gefeilt. Was damals noch<br />
als reines Eventradio während des Zürcher<br />
CSD und der EuroPride09 durchgeführt wurde,<br />
wird nun auf ein ganzjähriges Programm<br />
ausgebaut.<br />
Nach einem erfolgreichen Radio «queertunes»<br />
im 2007, welches durch eine externe Firma organisiert<br />
wurde, hatte man in den beiden vergangenen<br />
Jahren 2008 und 2009 das Label dem<br />
gleichnamigen Verein kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Trotz sehr erfolgreicher Präsenz während<br />
der EuroPride09, insbesondere dank exquisiter<br />
Studiolage, resultiert ein erhebliches<br />
Defizit, so dass ein erneutes Eventradio durch<br />
den Verein kaum realisiert werden könnte.<br />
Daher entschied man sich, die Idee des Webradios<br />
nochmals zu prüfen und wieder selber<br />
unter dem Label «queertunes» Anfang Jahr auf<br />
Sendung zu gehen. Neben einzelnen Fixsendungen<br />
über Reisen, Mode, Kunst etc. werden<br />
auch Live-Übertragungen aus Clubs, DJ-Sessions<br />
und Talksendungen aus dem Studio angeboten.<br />
Selbstverständlich wird Radio «queertunes»<br />
auch in diesem Jahr am bewährten Musikkonzept<br />
mit internationalen und nationalen<br />
schwulen und lesbischen Künstlern festhalten<br />
und diese auch speziell promoten. Es lohnt sich<br />
bestimmt mal reinzuhören!<br />
Mehr Infos unter www.queertunes.fm<br />
Kreative Radiofreaks gesucht<br />
Wer Interesse hat, beim ersten schwul-lesbischen<br />
Webradio der Schweiz mitzuwirken,<br />
sei es in der Redaktion, in der Moderation,<br />
im Bereich Sponsoring, als GrafikerIn,<br />
TechnikerIn oder sonst als freiwillige Helferin<br />
oder Helfer, kann sich gerne melden.<br />
Mail mit Personalien und Handynummer an:<br />
team@queertunes.ch<br />
Barcelona<br />
Selection<br />
Dem Winter die kalte Schulter<br />
zeigen<br />
Nach der gelungenen Weihnachtsparty zieht es<br />
die Selection-Reihe im winterlich kalten Zürich<br />
nun in etwas südlichere und wärmere Gefilde:<br />
Barcelona <strong>ist</strong> angesagt. Aus dieser Stadt werden<br />
die angesagtesten Top-DJs eingeflogen: Steven<br />
Redant und Nacho Chapado! Und weil der obere<br />
Stock das letzte Mal so guten Zuspruch fand,<br />
wird es auch dieses Mal oben einen Züri-Floor<br />
geben. Hier werden sich einige sicher an die guten<br />
Labby-Zeiten erinnert fühlen, wenn Michael<br />
K. und Tokee sich die Ehre geben. Und wird’s zu<br />
heiss, dann gibt’s ein Eis!<br />
Barcelona-Selection<br />
Samstag, 30. Januar 2010, ab 23.00 Uhr<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />
Tropic Bar<br />
Der Treffpunkt im raum<br />
Brugg<br />
In diesem Monat feiert die Tropic Bar in Windisch<br />
ihren 4. Geburtstag. Sie <strong>ist</strong> über die Jahre<br />
zu einem beliebten Treffpunkt geworden.<br />
Anzeige<br />
2x auf jede L<strong>ist</strong>e<br />
Markus Hungerbühler<br />
«Orange ghört<br />
zum Rägeboge<br />
wie CVP zu Züri.»<br />
LISTE 5<br />
Gemeinderatswahlen<br />
vom 7. März 2010<br />
Stadt Zürich, Kreis 3<br />
www.zueriwahl.ch<br />
Gerold Lauber<br />
Wieder in den Stadtrat!
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Szene<br />
So organisiert beispielsweise «Alwä» (Aargauer<br />
Treff für junge homo-, bi- und heterosexuelle<br />
Menschen) gemütliche Abende in der Tropic<br />
Bar. Und auch die Gruppe Aargay hat das Lokal<br />
zu ihrem regelmässigen Treffpunkt gemacht.<br />
Luis von der Tropic Bar dankt all seinen Gästen<br />
für die Treue und freut sich auf die Geburtstagsparty<br />
am 27. Februar mit mitternächtlichem<br />
Gratis-Prosecco.<br />
Montag, Dienstag geschlossen.<br />
Mi., Do., So. offen von 19.00 bis 24.00 Uhr,<br />
Freitag und Samstag bis 2.00 Uhr<br />
Tropic Bar und Lounge, Zürcherstrasse 21,<br />
5210 Windisch<br />
www.tropicbar.ch<br />
Queer Disco<br />
Tanzbarer Sound<br />
Anfangs Februar steht die nächste Ausgabe<br />
von «Queer Disco» an. DJ G.P., bekannt für seinen<br />
vielseitigen, gut tanzbaren Sound, wird<br />
mit Hits, Musik aus den 70ern bis 90ern sowie<br />
House kräftig einheizen. DJ Pra-Vos, den<br />
Gästen noch bestens bekannt von der November-Party,<br />
folgt anschliessend mit House und<br />
Elektro-Beats. Eine ausgelassene Partynacht im<br />
stylischen Berner Club CU, direkt beim Bahnhof<br />
Bern, wartet auf tanz- und flirtwillige Partyanimals.<br />
«Queer Disco», For Gays, Friends and Lesbians,<br />
gibt’s jeden 1. Freitag im Monat.<br />
Queer Disco Freitag, 5. Februar 10, 22.00 –<br />
5.00 Uhr Eintritt Fr. 20, Einlass ab 18 Jahren<br />
CU-Club beim Hauptbahnhof , 3000 Bern<br />
celestial<br />
Faszination Musik gemeinsam<br />
eleben<br />
Und wiederum wird zu einem «celestial trip»<br />
mit Progressive-Goa-Trance-Sound geladen. Wie<br />
gewohnt für Gays and Friends, mit einer speziellen<br />
Light-Show und einem Darkroom für körperliche<br />
Lustbarkeiten.<br />
Seit dem Beginn im Oktober letzten Jahres<br />
konnte sich celestial einer stetig steigenden Gästeschar<br />
erfreuen. Auch prägten Freundschaft,<br />
Freude und Frieden die Veranstaltungen. Die<br />
Faszination Musik, gemeinsam erlebt und ertanzt,<br />
erwies sich als zentrale Gemeinsamkeit<br />
von Gästen und Veranstaltern. Dies spornt an<br />
weiterzumachen.<br />
celestial, Samstag, 20. Februar 2010, 23.00 Uhr<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />
FLEXX goes crazy, 6. Februar 2010<br />
Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />
www.flexx-party.ch<br />
Jazzbar in Aarau<br />
Ausgang der andern Art<br />
Der Initiant Luciano Lutz sagt dazu: «Amerika<br />
hat einen farbigen Präsidenten, Berlin einen<br />
gutaussehenden schwulen Bürgerme<strong>ist</strong>er, Zürich<br />
eine Lesbe als Stadtpräsidentin. Aarau bekommt<br />
jetzt das Benson‘s, eine schwule Jazzbar<br />
mit Wein- Kaffeekultur und immer wieder Live<br />
Konzerten.» Die Zeiten haben sich geändert und<br />
so gibt er auch der Idee, in Aarau eine Jazzbar zu<br />
betreiben, gute Chancen. Wer also mal einen<br />
<strong>Schwul</strong>en Ausgang der andern Art geniessen<br />
will, kommt hier auf seine Kosten.<br />
Am 12. Februar, 19.00 Uhr findet ein VIP-Apéro<br />
statt. Gross gefeiert wird die Eröffnung des Benson<br />
und die Verlobung von Luciano und Beat.<br />
Bitte reservieren.<br />
Benson Jazzbar, Adelbändli 12, 5000 Aarau<br />
Tel. 062 822 13 48<br />
Montag, geschlossen<br />
Dienstag bis Donnerstag, 17.00 Uhr – 24.00 Uhr<br />
Freitag, 17.00h - 02.00 Uhr<br />
Samstag, 15.00h - 24.00 Uhr<br />
Sonntag, 17.00h - 23.00 Uhr<br />
Flexx goes crazy<br />
Mit Deutschlands «Hauptstadtrepresentranse».<br />
Die Karneval-Edition der Flexx Party hält etwas<br />
ganz Besonderes bereit: Der 28jährige DJ Jan Fischer<br />
und die fabelhafte Gloria Viagra aus Berlin<br />
werden für euch die heissesten Dance-Tracks<br />
der Gay- und Partyszene auflegen. Seit einiger<br />
Zeit <strong>ist</strong> Jan nun auch als DJ tätig und als Resident<br />
in den Clubs Banganluu (Berlin), Heroes (Köln),<br />
136° (Hamburg) und Ken (Berlin) zu hören. Sein<br />
Stil <strong>ist</strong> beeinflusst von Vocal-, Electro- und Progressive-House.<br />
Weitere Parties, an denen er gespielt<br />
hat, sind unter anderem GMF Weekend in<br />
Berlin, Nil Party in Stuttgart, Club-Q Circuit in<br />
Zürich, Club Sixty9 Gdansk in Polen oder Insatiable<br />
Mix in Paris. Ebenfalls hinter dem Plattenteller<br />
stehen wird Gloria Viagra, Drag-Star und<br />
Deutschlands «Hauptstadtrepresentranse». Wer<br />
Gloria schon mal live gehört und gesehen hat,<br />
weiss, dass es mit ihr rund geht. Einer heissen,<br />
geilen, wilden und unvergesslichen Tanznacht<br />
steht also nichts mehr im Weg!<br />
Anzeige<br />
Network – Gay Leadership unterstützt die Wahl.<br />
Marco Denoth<br />
Architekt, Vorstand SP 6,<br />
Vize-Präsident HAZ,<br />
Zürich 6<br />
Patrick Hadi Huber<br />
Projektleiter, Eventorganisator,<br />
Präsident SP 4,<br />
Präsident HAZ, Zürich 4 & 5<br />
WIR VERTRETEN<br />
DEINE INTERESSEN IM<br />
GEMEINDERAT.<br />
Am 7. März in den Zürcher Gemeinderat<br />
LISTE 1
Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />
Susis schwule<br />
Strolchenfahrt<br />
von Michi Rüegg<br />
Eins vorneweg: Die Betreiber der Nervous-Bar,<br />
die für einmal nicht an der städtischen Ordnung,<br />
sondern an der sprichwörtlichen Unordnung<br />
scheiterten, hatten bislang meine Sympathie.<br />
Sie sind nicht daran schuld, in eine<br />
so missliche Lage geraten zu sein. Es <strong>ist</strong> auch<br />
verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln<br />
für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat niemand<br />
etwas einzuwenden.<br />
Aber wenn zwei <strong>Schwul</strong>e sich einer popul<strong>ist</strong>ischen<br />
Aerobiclehrerin vor den Wahlkampfkarren<br />
spannen lassen und eine Stadtpräsidentin<br />
anpöbeln, die nun wirklich nichts damit<br />
zu tun hat, dass ihre Bar irrtümlich geschlossen<br />
worden <strong>ist</strong> – dann versteht man mitunter<br />
die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte<br />
Stadtpräsidentin lesbisch <strong>ist</strong> und man den Nerv<br />
hat, ihr Homophobie vorzuwerfen.<br />
Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als<br />
das Debakel stattfand und die Bar geschlossen<br />
wurde, war sie noch nicht einmal gewählt.<br />
Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kultur,<br />
Eheschliessungen und Beerdigungen – das<br />
sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so<br />
recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für<br />
verhühnerte Baubewilligungen verantwortlich<br />
sein soll.<br />
Der Grund <strong>ist</strong> einfach: ihre Opponentin im<br />
Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die bisher<br />
gegen alles Sturm gelaufen <strong>ist</strong>, das nicht<br />
ins Weltbild einer aus der SVP rausgekickten<br />
Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des<br />
beschränkten Mittelstandes kämpft. Susi, die<br />
zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt<br />
hat, weil er nicht zu einer Provinzstadt passt.<br />
Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch keinen<br />
Finger für ein schwullesbisches Anliegen<br />
krumm gemacht hat. Ebendiese Susi hat zwei<br />
neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräftete,<br />
vom Staat betrogene <strong>Schwul</strong>e, denen alles<br />
genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber<br />
mit ein paar Homo-Stimmen untergehen als<br />
ohne». Sie und die Nervous-Jungs bilden eine<br />
Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeit<br />
suchenden Verzweifelten.<br />
Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin<br />
mit einer Schutzpatronin verwechselt. Sie haben<br />
erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete<br />
Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städtische<br />
Verwaltung fegt und rübis und stübis<br />
für Ordnung sorgt. Das <strong>ist</strong> weder ihre Aufgabe<br />
noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadtregierung<br />
hinweg Entscheidungen treffen.<br />
Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht,<br />
in dem alles Monate oder Jahre dauert und in<br />
dem man an der Holzbank festfriert, während<br />
man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir genies-<br />
sen heute als sexuelle Minderheit einen besonderen<br />
staatlichen Schutz. Und wir haben das<br />
Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen<br />
wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir<br />
nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschalpen<br />
und von ihr erwarten dürfen, dass sie Himmel<br />
und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie<br />
wie wir aufs eigene Geschlecht steht.<br />
«Für ein bunteres Zürich.<br />
Mehr als grün.»<br />
Aktive Family-Politik<br />
statt nur schwul.<br />
7. März<br />
2010<br />
Ruth Genner &<br />
Daniel Leupi<br />
in den Stadtrat<br />
Grüne Stadt Zürich<br />
Alecs Recher<br />
Kreis 4/5 (bisher)<br />
Initiant/Vorsitz<br />
Schweizer Trans*Netzwerk,<br />
Transberater<br />
Jur<strong>ist</strong>, Student und<br />
Geschäftsführer<br />
Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
Wir bleiben unbequem<br />
L<strong>ist</strong>e 7 | www.al-zh.ch<br />
David Garcia<br />
Kreis 1/2<br />
Oberarzt am USZ,<br />
MediGay-Berater,<br />
Psychotherapeutischer<br />
LGBT-Spezial<strong>ist</strong>
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Nachgefragt<br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft...<br />
© by Patrick Mettraux<br />
Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr<br />
fragt euch jetzt sicher, was<br />
Branko im Sihlcity zu suchen<br />
hat. Das kann ich euch verraten,<br />
mein Kumpel Michael<br />
von der Heide gibt im Papiersaal<br />
ein Konzert mit der unverkennbaren<br />
Corin Curschellas.<br />
Das darf ich auf keinen<br />
Fall verpassen.<br />
Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal!<br />
Ob das gut kommt? Keine zwei Minuten wir-<br />
belte Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />
und schon hatte er das ganze Publikum im<br />
Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />
Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />
Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />
Eine unglaublich spannende Kombination<br />
mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />
konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />
und geniessen.<br />
CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />
drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />
Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />
wichtigsten Männer?<br />
MICHAEL: Oh – das<br />
mit den Frauen hast du im<br />
Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />
noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />
Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />
Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />
gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />
Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />
Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />
meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />
Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />
CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />
erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />
blutjung...<br />
MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />
Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />
noch blutjung!!!<br />
(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />
im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />
mein Papa» gesungen)<br />
CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />
mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />
einem unglaublichen Charme.<br />
MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />
Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />
nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />
«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />
dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />
CRUISER: Du b<strong>ist</strong> eine echte Rampensau, der geborene<br />
Entertainer! Innerhalb von einer Minute<br />
hast du das Publikum in deinen Bann gezogen.<br />
Was <strong>ist</strong> dein Geheimnis?<br />
MICHAEL: Es gibt kein Geheimnis. Ich gehe mit<br />
offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich<br />
ganz und gar dem Publikum hin.<br />
CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an<br />
den Eurovision Song Contest, wer hätte das gedacht!<br />
Du wirkst sehr entspannt...<br />
MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht ...ich freue<br />
mich total! Es <strong>ist</strong> das erste Mal, dass ich in der<br />
Schweiz einen Song eingegeben habe und es<br />
hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury überzeugt<br />
und mich zu einem glücklichen Sänger<br />
gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird<br />
sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt<br />
nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, beten<br />
und Spass an der ganzen Sache haben.<br />
CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon einmal<br />
den deutschen Markt erobern, leider mit<br />
mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internationalen<br />
Durchbruch?<br />
MICHAEL: Ich mache schon so viele Jahre Musik.<br />
Das mit dem Erfolg <strong>ist</strong> so wie im Leben. Es geht<br />
mal rauf, mal runter, mal geradeaus. Ich bin<br />
dankbar für die Begegnungen, die ich durch<br />
meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen,<br />
erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für<br />
«2raumwohnung», mein letztes Album «Freie<br />
Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert,<br />
die Single «Immer, wenn du denkst» war in den<br />
deutschen Charts. Mit meiner Band spiele ich<br />
oft in Deutschland. Für mich persönlich sind<br />
das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert<br />
habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch<br />
nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur<br />
Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen berührt.<br />
CRUISER: Ich drücke dir natürlich ganz fest die<br />
Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen<br />
und wer <strong>ist</strong> der Designer?<br />
MICHAEL: Das wirst du dann in Oslo sehen, doch<br />
du brauchst keine Angst zu haben, ich werde<br />
nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine<br />
Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Willi<br />
Spiess kreiert die Kostüme und <strong>ist</strong> schon Tag<br />
und Nacht damit beschäftigt.<br />
CRUISER: Im Publikum hörte ich, wie jemand<br />
meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich».<br />
MICHAEL: Das <strong>ist</strong> sehr wahrscheinlich das grösste<br />
Kompliment!<br />
CRUISER: Und was macht dich eigentlich glücklich?<br />
MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenuntergänge,<br />
ein gelungenes Konzert, ein glückliches<br />
Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...<br />
Michael von der Heide, bald unterwegs<br />
nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle<br />
Scheibe<br />
www.michaelvonderheide.ch,<br />
www.willispiess.ch<br />
21
Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />
Warum <strong>ist</strong> die<br />
Liebe so schwer…?<br />
von Jazzmin<br />
Dian Moore<br />
Neulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht<br />
war – sass ich alleine auf der Couch und machte<br />
mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig<br />
<strong>ist</strong>, wie äusserst demokratisch die Kübel voll<br />
Liebeskummer über die Leute ausgegossen werden.<br />
Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und<br />
Filmstars werden mit Ungemach überzogen.<br />
Mann, selbst ich! Warum? Ich hab doch nun<br />
wirklich niemandem etwas getan. Wir angeblich<br />
Liebenden streiten uns in unseren Beziehungen<br />
auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns<br />
sonst für sehr angenehme Zeitgenossen derer<br />
halten, die wir nicht lieben, Arbeitskollegen<br />
zum Beispiel. Die Liebe geht oft flöten, Lebensbunde<br />
brechen auseinander. Zum Beispiel hatte<br />
ich mal einen Freund, der mich nach unserem<br />
ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese<br />
Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte<br />
ich noch nie drüber nachgedacht. Die müsste<br />
mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz<br />
rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch<br />
weitaus länger bei mir als dieser Freund. Schade<br />
eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt.<br />
Menschen verlassen und werden verlassen. An<br />
materiellen Gütern hingegen halten sie oft länger<br />
fest. Folgende Zusammenhänge des andauernden<br />
Scheiterns habe ich auf der Couch aufgedeckt.<br />
Am Anfang einer Beziehung tritt man ein<br />
schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder<br />
die Mutter des nagelneuen Partners haben – was<br />
man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss<br />
– ein emotional dysfunktionales Menschlein<br />
grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder<br />
man hat es mit einem Sprössling von supertollen<br />
Eltern, me<strong>ist</strong> Intellektuellen zu tun. Dann<br />
hat man schon beim Startschuss verloren, denn<br />
mit Mama und Papa kann man nicht konkurrieren.<br />
Man wird aber immer mit ihnen verglichen.<br />
Da fällt mir ein anderer ein, der einmal<br />
fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus<br />
einem intellektuellen Haushalt in München<br />
und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt.<br />
Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht.<br />
Und dabei hat er mich immer ganz heiss gemacht,<br />
indem er von seinem Körper redete, und<br />
wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es<br />
endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle<br />
mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm<br />
kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu<br />
ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und<br />
ich unten frierend eine halbe Stunde lang die<br />
Dealer abwimmeln musste. Me<strong>ist</strong>ens <strong>ist</strong> es eine<br />
Kombination beider Szenarien: Die Eltern deines<br />
Partners sind supertoll und haben es gerade<br />
deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare,<br />
selbstmitleidige oder jähzornige Person heranzuziehen.<br />
Du b<strong>ist</strong> natürlich mindestens ebenso<br />
meschugge und emotional verkrüppelt wie dein<br />
Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst<br />
man sich schon einmal aus Unverständnis die<br />
Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man<br />
mich schon, weil ich immer Schlösser und<br />
Scharniere kaufe.<br />
Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von<br />
dieser Welt. Unmenschliches wird von uns verlangt.<br />
Man soll das Glück ins Leben des anderen<br />
bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend<br />
war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des<br />
Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll<br />
man dieses Glück beim anderen aufrecht erhalten<br />
und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur<br />
des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der Alltag<br />
wieder kommt, wird man unbewusst oder<br />
ganz explizit dafür verantwortlich gemacht,<br />
dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des<br />
Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verändert!»,<br />
heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir<br />
uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur<br />
Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du<br />
noch?» Klar wissen wir das noch. Aber damals<br />
war er auch 12 Pfund leichter, was das Herumwirbeln<br />
ungemein begünstigt hatte. Wir verändern<br />
uns eben alle.<br />
<strong>Schwul</strong>e schützt Euch /<br />
Schützt die <strong>Schwul</strong>en<br />
Es <strong>ist</strong> kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern<br />
einfach die Forderung, über etwas nachzudenken!<br />
<strong>Schwul</strong>e sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie flexiblere Arbeiter sind,<br />
sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, <strong>Schwul</strong>e sind zahlungskräftig,<br />
in der <strong>Schwul</strong>enbar <strong>ist</strong> es einfach ungezwungener, die <strong>Schwul</strong>en<br />
legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.<br />
Doch geben die <strong>Schwul</strong>en auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die<br />
Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständlich?<br />
Jeder, der in der <strong>Schwul</strong>enszene ein neues Lokal betreiben will, sollte eigentlich<br />
wissen, dass er seine Kundschaft pflegen muss. Da gehört nun<br />
mal auch die Vermittlung der Prävention, wie sie die VEGAS-Charta<br />
vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft<br />
auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine,<br />
wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkenntnis<br />
machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden<br />
wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu<br />
haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernachlässigen.<br />
Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?<br />
Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten<br />
rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der <strong>ist</strong><br />
immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! B<strong>ist</strong> Du blöd, Mann?<br />
Das brauch ich denn gar nicht, der <strong>ist</strong> HIV+!!<br />
Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht,<br />
dass er sich mit jedem so verhalten sollte, wie wenn dieser HIV+ wäre,<br />
also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesundheitsbotschaften<br />
nicht verstanden oder sind die Botschaften nicht in<br />
der Sprache unserer Junx, verstehen die gar nicht, was hier gepredigt<br />
wird?<br />
Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicheren Sex und lässt<br />
sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sperma,<br />
kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)<br />
Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig.<br />
Was sicherer Sex <strong>ist</strong>, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die<br />
VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Region<br />
hilft Dir auch weiter oder Du findest Angaben auf www.aids.ch.<br />
Jeder, der einen Event mit Sexmöglichkeiten organisiert, sorgt bitte<br />
auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die<br />
Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittels Kontaktformular<br />
auf www.vegas-web.ch mitteilen und wir nehmen uns spontan<br />
dem Input an.<br />
Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken werden, wenn<br />
alle mitmachen?<br />
Frei nach Obama: Yes we can !<br />
Roger Markowitsch<br />
22
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Fotostrecke<br />
Daniel «samo» Bolliger<br />
Photographer<br />
www.danielbolligerstudio.com<br />
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Bestelle deine Membercard jetzt unter<br />
www.g-colors.ch/member
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Gesundheit<br />
Fit mit Power Plate<br />
Weg mit Brankos<br />
Speck<br />
Das <strong>ist</strong> ja so eine Sache: Neues<br />
Jahr, neue Vorsätze. Mein Vorsatz:<br />
Weg mit meiner lästigen<br />
Wampe! Wie das so <strong>ist</strong>, lösen<br />
sich dann die Vorsätze ziemlich<br />
schnell wieder in Luft auf.<br />
Nicht so bei mir, denn ich werde<br />
für euch Power Plate testen!<br />
Power Plate kennt man ja aus der Werbung,<br />
da räkelt sich die ganze Schweizer Prominenz<br />
auf diesen angeblich so tollen Geräten, da wird<br />
gerüttelt und geschüttelt, und jeder hat noch<br />
einen flotten Spruch parat. Ich will es wissen<br />
und teste während 3 Monaten diese Wunderwaffe<br />
für euch und berichte in den nächsten<br />
3 Ausgaben ausführlich über meine Vita und<br />
über das Training. Der wöchentliche Blog auf<br />
queer.ch informiert zusätzlich über mein Fitnessprogramm<br />
und meine sonstigen Strapa-<br />
zen, hier stehe ich euch auch Red und Antwort.<br />
Ob Power Plate echt das hält, was es verspricht,<br />
könnt ihr ab dieser Ausgabe hautnah folgen.<br />
PS: Nur so nebenbei gesagt, mit meinen 35 Jahren<br />
sehe ich doch noch ganz OK aus, oder? Wenn<br />
da nur nicht diese Problemzonen wären, Big<br />
brother is watching you, also meine lieben Le-<br />
mitverser,<br />
drückt mir die Daumen!<br />
Fitnessprogramm:<br />
3 x in der Woche Power Plate (ca. 15 min)<br />
2 x in der Woche Schwimmen (ca. 30 min)<br />
Jeden Morgen kurze Aufwärmübungen (z.B.<br />
Liegestütze, Rumpfbeugen, Stemmstütze)<br />
Persönliche Angaben:<br />
35 Jahre Alt, 64 Kg schwer, 178 cm gross, 89 cm<br />
Bauchumfang<br />
Power Plate – das Prinzip der Beschleunigungstechnologie<br />
Power Plate heisst wörtlich übersetzt Kraftplatte<br />
und bewirkt durch die multidimensionalen<br />
Beschleunigungen die verschiedenen<br />
und gewünschten Effekte. Durch die Beschleunigungen<br />
können bis zu 50 Muskelreflexe in<br />
der Sekunde erzeugt werden, wodurch über<br />
90 % der Muskeln im Körper aktiviert werden<br />
können.<br />
Der 10 Minuten Erfolg<br />
Ausschlaggebend für den «10 Minuten Erfolg»<br />
sind die wohltuenden multidimensionalen Power-Plate-Schwingungen,<br />
die auf den<br />
Körper des Anwenders übertragen<br />
werden. Bei regelmässiger Anwendung,<br />
2-3 mal 10 Minuten<br />
pro Woche, können überzeugende<br />
Ergebnisse in kurzer<br />
Zeit erreicht werden.<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.powerplate.ch<br />
Problem 1<br />
Problem 2<br />
Lösung aller Probleme?<br />
Problem 3<br />
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CRUISER Edition Februar 2010<br />
Beauty & Lifestyle<br />
Cellmen – Pflege pur<br />
Die Schweizer Luxus-Pflegelinie für den Mann ergänzt ihre zellulare Linie um einige Neuheiten.<br />
Die Pflegebehandlungen auf Basis von gezielt wirksamen Phyto- und Meeresextrakten,<br />
sowie 100% natürlichen ätherischen Ölen entsprechen den Bedürfnissen der Entspannung<br />
und des Wohlbefindens. Mit diesen «High-Tech»-Hautpflegeprodukten geniesst<br />
Cellap Laboratoire weltweit die Anerkennung als Experte in der Schweizer Zellular- und<br />
Phyto-Cosmeceuticals. Zu den bestehenden<br />
Produkten kommen unter anderem neu dazu:<br />
Cell Splash, ein belebendes zellulares After-<br />
Shave Tonikum, wirkt intensiv erfrischend,<br />
revitalisiert und schenkt ein frisches Aussehen.<br />
Die Haut beruhigt sich, Rötungen und<br />
Entzündungen werden vermindert. Die Rare<br />
Mask (High Tech Detox) – mit seltenen Erdsorten<br />
aus Amazonien und einem Edelweiss-Extrakt<br />
– begünstigt die Ausscheidung von Toxinen,<br />
beseitigt Müdigkeitserscheinungen und<br />
sorgt für ein glattes Hautbild. Und Last, but not<br />
least, das Highlight schlechthin, die zellulare<br />
Handcreme. Und Cell Hands hält echt, was sie<br />
verspricht! Mit aktiv stabilisierten bio-integralen<br />
Zellen und pflanzlichen Ceramiden.<br />
Die Hände werden geschützt, genährt und<br />
repariert, die Creme zieht sofort ein und<br />
hinterlässt keine lästigen Rückstände.<br />
Cellmen <strong>ist</strong> Luxus-Pflege pur, für Männer<br />
und nur für Männer!<br />
Athos Fashion –<br />
New arrivals<br />
Nach der erfolgreichen, provokativen Nacktunterhosen-Kollektion<br />
lanciert der brasilianische<br />
Designer Athos de Oliveira eine neue patentierte<br />
Tattoo-Underwear-Kollektion.<br />
Das Leitmotiv sind Prints im Stil von den weltweit<br />
bekannten Tattoo-Künsten wie Oriental,<br />
Maori und Old School. Die Oriental-Motive<br />
lassen sich aneinanderreihen wie eine Bildergeschichte,<br />
die man sammeln kann. Die sexy<br />
Höschen haben einen dreidimensionalen Effekt<br />
und sind auf Mikrofaserstoff gedruckt. Die<br />
Pants sind von höchster Qualität und in der<br />
Form perfekt, so dass sie wie eine zweite Haut<br />
wirken. Besonders sexy sehen sie auch als Badehosen<br />
aus! Für die Gestaltung konnte Athos unter<br />
anderem zwei echte Cracks der Tattoo-Szene<br />
Produkte im ausgesuchten Fachhandel<br />
erhältlich,<br />
www.cellap.ch<br />
Cruiser und queer.ch verlosen 2 Cellmen Face Ultra Travel Sets im Wert von CHF 262.–<br />
Mail an branko@queer.ch<br />
Mein Name <strong>ist</strong> Bond, James Bond!<br />
Getreu der Bell & Ross-Philosophie findet die coole Armbanduhr „Radar“ ihre Inspiration<br />
in den Cockpit-Instrumenten von Flugzeugen, wo jedes einzelne Teil in Sachen Lesbarkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Performance eine wichtige Bezugskomponente darstellt. Ein<br />
Radar gestattet schnelles, präzises und unmittelbares Ablesen einer oft komplexen<br />
Realität. Die Firma Bell & Ross nutzte die Anzeige des Radars als Vorbild, stimmte sie<br />
auf ihre Uhr ab und geht damit deutlich über das klassische Konzept des Zeitablesens<br />
hinaus. Die Anzeige, die traditionelle Codes umstösst, besticht bereits auf<br />
den ersten Blick mit ihrer Schlichtheit. Dabei erinnert sie an das Lichtbündel,<br />
das sich über den runden Bildschirm eines Radars bewegt.<br />
Zeiger und Zifferblatt sind auf einer Ebene zusammengeführt. An ihre Stelle<br />
treten drei leuchtende Farbsegmente in Form von drei unabhängigen<br />
konzentrischen Scheiben. Diese geben jeweils die Stunden, Minuten und<br />
Sekunden an, je weiter das Auge zur Mitte des Ziffernblattes hin bewegt<br />
wird. Das Zifferblattglas erscheint im Zielscheiben-Look. Die Scheiben<br />
werden von zwei Achsen mit graduierter Skala überlagert, womit<br />
eine präzise Zeitabmessung möglich wird. Ein entspiegeltes Saphirgals<br />
sorgt für beste Sehverhältnisse, das Gummi-Armband für einen<br />
ungemeinen männlichen Touch. Eben echt Bond-like!<br />
Limitiert auf 500 Stück, Preis auf Anfrage, www.bellross.com<br />
gewinnen. Einerseits den Zürcher Mick (Mick<br />
Tattoo Zürich): Seine Designs befassen sich mit<br />
den vier Elementen. In einer ersten Serie sind<br />
folgende Sujets erhältlich: «Phönix & Drachen»,<br />
«Tiger & Leopard im Bambuswald» sowie «Koi-<br />
Karpfen & Chrysanthemen». Andererseits Jaqueline<br />
Spoerle (Corazon Tattoo Luzern) – eine absolute<br />
Spezial<strong>ist</strong>in für Tribals. Sie hat ebenfalls<br />
zwei Designs beigesteuert. Diese orientieren<br />
sich an der Kunst der polynesischen Ureinwohner<br />
und der Maoris. Jedes Stück <strong>ist</strong> nummeriert<br />
und garantiert so Exklusivität!<br />
Zu beziehen unter: www.athosfashion.com<br />
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Film CRUISER Edition Februar 2010<br />
Prayers for Bobby<br />
Drama<br />
«Ich habe keinen schwulen<br />
Sohn!» Mary Griffith,<br />
eine streng religiöse Mutter<br />
in den USA Anfang der<br />
80er, kann sich mit der Homosexualität<br />
ihres Sohnes<br />
nicht abfinden und tut alles,<br />
um ihren Sohn von seiner<br />
«Krankheit» zu «heilen». Sie<br />
<strong>ist</strong> der festen Überzeugung, Bobbys <strong>Schwul</strong>sein<br />
sei eine Sünde. In der Hoffnung auf die Aner-<br />
kennung seiner Mutter tut Bobby alles, was sie<br />
von ihm verlangt ... als er jedoch merkt, dass er<br />
sich nicht ändern kann, machen die Zurückweisung<br />
und der Liebesentzug seiner Mutter<br />
ihn zunehmend depressiv und führen letzten<br />
Endes zu seinem Selbstmord.<br />
Mary macht sich auf die schmerzhafte Suche<br />
nach dem «Warum?» und beginnt, ihren Glauben<br />
in Frage zu stellen. Als sie endlich erkennt,<br />
dass Bobbys Homosexualität weder Sünde noch<br />
freie Wahl war, engagiert sie sich zunehmend<br />
für die Rechte von Homosexuellen. Heute <strong>ist</strong><br />
Mary Griffith eine Ikone der <strong>Schwul</strong>enbewegung.<br />
Regisseur Russell Mulcahy gelang ein überaus<br />
bewegender Film nach einer wahren Begebenheit.<br />
Sigourney Weaver, welche gerade in «Avatar»<br />
ein Millionenpublikum bege<strong>ist</strong>ert, spielt<br />
ihre Rolle zutiefst glaubwürdig und war dafür<br />
für einen «Emmy» nominiert. Ebenso sollten<br />
Filmfreunde den talentierten Darsteller des<br />
Bobby, Ryan Kelley, im Auge behalten. (dd)<br />
LOL ***<br />
Komödie<br />
Wer noch immer nicht weiss, was die Abkürzung<br />
«LOL» bedeutet, wird mit dieser erfrischenden französischen<br />
Komödie bestens bedient. Neben der Abkürzung<br />
für «Laughing out loud», steht LOL hier auch für<br />
Lola, welche sich auf den ersten Schultag und ihren<br />
Freund Arthur freut. Doch dieser hat sie offenbar in<br />
den Sommerferien betrogen. Lolas Mutter Anne (Sophie<br />
Marceau) macht alles noch viel schlimmer: Sie<br />
trifft sich heimlich mit dem eigenen Ex und macht<br />
obendrein auch den Schulpoliz<strong>ist</strong>en an. Unmöglich, findet Lola. Anne<br />
wiederum fragt sich, was bloss mit ihrer süssen Tochter passiert <strong>ist</strong> und<br />
warum sie nicht mehr mit ihr reden kann. LOL bietet eine fröhlich-chaotische<br />
Geschichte über verliebte Teenager. Im Prinzip eine frisierte und<br />
moderne Version von «La Boum», dem Durchbruch für Sophie Marceau in<br />
den frühen 80ern, nur diesmal mit Internet und Handy. (dd)<br />
Eating Out 3 ***<br />
<strong>Schwul</strong><br />
Dies <strong>ist</strong> der dritte Teil der beliebten «Eating Out»- Serie.<br />
Eine Art «American Pie» für <strong>Schwul</strong>e. Randvoll mit<br />
Anspielungen zieht der Film alles durch den Kakao,<br />
was nicht bei drei auf den Bäumen <strong>ist</strong>. Zeigten die ersten<br />
beiden Filme jeweils Typen, die sich als schwul<br />
respektive hetero ausgaben, um sich dem Objekt ihrer<br />
Begierde zu nähern, fälscht diesmal der schüchterne<br />
Casey mithilfe seiner neuen besten Freundin<br />
Tiffani sein Online-Profil, um den göttlichen Zak zu<br />
beeindrucken. Dies geht natürlich voll in die Hose und es braucht den<br />
ganzen Einsatz aller Beteiligten, damit die beiden hübschen Romantiker<br />
doch noch zusammenfinden. Besetzt mit durchtrainierten und<br />
offen schwulen Jungs, schafft es «Eating Out 3» bei allem Schenkelklopfen<br />
und Schwanzwedeln eine vollwertige Mahlzeit auf die Leinwand zu<br />
zaubern. (dd)<br />
32
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Musik<br />
Hot Chip<br />
One Life Stand<br />
Es <strong>ist</strong> immer schwierig, den<br />
richtigen Zeitpunkt zu finden,<br />
wenn es darum geht, Grosses<br />
zu sagen. Februar 2010, darf<br />
man da schon von der Platte<br />
des Jahres reden, des neuen<br />
Jahrzehnts sogar? Wohl zu früh, aber Hot Chip<br />
bringen einen wirklich in Versuchung.<br />
Wie aggressive Zärtlichkeit fühlt sich ihr<br />
viertes Album an, wie Achterbahnfahren in<br />
Zeitlupe. Wie träumen, man sei wach, wie ein<br />
gemütlicher Sonntagsspaziergang in einem David<br />
Lynch-Film. Man geht über den Dancefloor<br />
im Strobogewitter oder den regennassen Waldboden<br />
im Vollmondlicht, immer hat man einen<br />
doppelten Boden unter den Füssen, auch die<br />
süssesten Töne sind geheimnisvoll bedrohlich.<br />
Neben dem verblassenden Electrorock-Stern ensteht<br />
bei Hot Chip aus tief verwurzeltem House<br />
und virtuosem Songwriting eine neue Galaxie,<br />
ein bisher unbekannter Aggregatzustand der<br />
Musik. Da, wo Ruhe und Sturm sich treffen,<br />
wo Rhythmen aus dem Erdinnern ausbrechen,<br />
um im nächsten Moment von überirdisch schönen<br />
Mitsing-Refrains abgelöst zu werden, wo<br />
der melancholisch-tiefgründige Gesang von<br />
Alexis Taylor die tiefergelegten Beats von Joe<br />
Goddard küsst. Die Füsse stampfen, die Hände<br />
fliegen «Take it in» <strong>ist</strong> ein Paradebeispiel dafür,<br />
«We have Love» bestätigt die Ausnahme und<br />
«Brothers» könnte die ganz grosse neue Gay-<br />
Hymne werden.<br />
Aus der ersten Dekade des neuen Jahrtausends<br />
nimmt das 2000 gegründete Londoner Quintett<br />
alles Wichtige mit und lässt alles Überflüssige<br />
auf der Strecke. Sie spielen mit Möglichkeiten,<br />
Instrumenten und Gefühlen. Sie spielen ja nur,<br />
aber damit meinen sie es bitterernst. Aufregende<br />
emotionale Intensität flirtet mit Unverwüstlichkeit,<br />
ein One Life Stand eben, und eine<br />
der wegweisendsten und kreativsten Bands unserer<br />
Zeit. Um das zu sagen, dafür <strong>ist</strong> es eigentlich<br />
schon fast zu spät. Der richtige Zeitpunkt<br />
<strong>ist</strong> immer Vergangenheit oder Zukunft. Es sei<br />
denn, man hört Hot Chip. (rg)<br />
Annie ****<br />
Don’t Stop<br />
Das norwegische Bergen <strong>ist</strong> mit 248 Regentagen nicht<br />
nur die niederschlagsreichste Stadt Europas, sondern<br />
scheint auch ein überaus günstiges Klima für Musiker<br />
zu bieten. Nach Grieg, Kings of Convenience und<br />
Röyksopp sticht nun Annie in See. Ihre cleveren Discotracks<br />
pendeln wie Partyboote zwischen Subkultur<br />
und Kitsch, zwischen Anspruch und Unbeschwertheit.<br />
Sehr 80er, sehr trendy, sehr heiss, sehr vieles auf einmal. Mit etwas<br />
gar viel Xylophon und Synthies geraten sie manchmal in Retro-Untiefen,<br />
kurz vor dem Kentern kommt aber immer der rettende raffinierte Dreh.<br />
Kursfähre oder Piratenkahn, bei Annie weiss man das nie genau. Die frühe<br />
Madonna und die experimentelle Kylie scheinen sie sicher in jeden Hafen<br />
zu navigieren. «My Love is better» bringt jede Party zum Kochen, und<br />
wenn Annie wieder neue Ufer ansteuert, wird sie bestimmt keine Mühe<br />
haben, eine Fancrew aus knackigen Matrosen zu rekrutieren. Sie hat das<br />
Zeug zur Ikone, zur Kapitänin des Disco-Ozeandampfers. (rg)<br />
Friska Viljor ****<br />
For New Beginnings<br />
Die Geschichte beginnt trostlos. Daniel und Joakim,<br />
beide frisch verlassen von ihren Freundinnen, torkeln<br />
durchs Stockholmer Nachtleben. Unverhofft landen<br />
sie im Aufnahmestudio und bald darauf in den Charts.<br />
Ihr nun dritter Streich <strong>ist</strong> ein auf CD gebranntes Kaminfeuer,<br />
ein Notvorrat an Wärme, der jeden Winter<br />
rettet. Aus Britpop und Balkanfolk werden windschiefe Walzer und<br />
betrunkene Polkas. Diskretes Mitgröhlen wird Pflicht, Schunkeln wird<br />
Rock’n’Roll. Mikaesker Übermut gesellt sich auf die Ofenbank, Adam<br />
Green bringt eine K<strong>ist</strong>e Bier vorbei und Robbie Williams winkt durchs<br />
Fenster. Die Trostlosigkeit tanzt auf den Tischen, der Herzschmerz macht<br />
Purzelbäume, die gute alte Freundin Ironie sitzt daneben und grinst.<br />
Etwas poppiger als die Vorgänger und ohne elektronische Spielereien<br />
diesmal, bleiben Friska Viljor skurril, herzerwärmend und einzigartig.<br />
Nicht wirklich ein Neuanfang, aber wenn sie «Sunny Day» singen, darf es<br />
draussen im Nebel ruhig endlos weiterschneien. (rg)<br />
33
Horoskop CRUISER Edition Februar 2010<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
Der Widder plant …<br />
Für den Widder-Mann gleicht der Start ins neue Jahr einer<br />
Reinkarnation. Schon jetzt macht sich ein verfrüht eingesetzter<br />
Frühlingsanfang bemerkbar, denn du setzt, als<br />
durchsetzungsfähigstes Tierkreiszeichen, deine Pläne am<br />
effizientesten in die Realität um. Deine Aufgabe im Zenit<br />
der kalten Wintertage wird es sein, dein Potenzial, das du in<br />
der Verwirklichung deiner Absichten siehst, vollends auszuschöpfen.<br />
Daher wirst du dich im Februar ab und an in dein<br />
stilles Kämmerchen zurückziehen, um zu planen. Widder mit<br />
Wassermann-, Stier- oder Steinbock-Aszendent werden dank<br />
erfolgsorientierten Strategien die frühesten Erfolge verbuchen<br />
können.<br />
Der Stier geniesst …<br />
Im Leben eines Stiers sollte die ausgeprägte Geniesser-Natur<br />
nie zu kurz kommen. Im Februar werden punkto Pläsier<br />
und Lasterhaftigkeit ganz neue Massstäbe gesetzt. Deine<br />
Mitmenschen sind zu Jahresanfang besonders bemüht, aufregende<br />
wie auch sinnliche Momente mit dir zu erleben und<br />
wissen genau, dass du der richtige Mann b<strong>ist</strong>, wenn es um die<br />
Gestaltung harmonischer Gemeinschaft geht. Die Wintertage<br />
werden daher entsprechend angenehm und reichhaltig an<br />
zwischenmenschlichem Austausch. Stiere mit Skorpionoder<br />
Krebs-Aszendent neigen besonders dazu, Erotik auf sehr<br />
sinnliche Art und Weise auszuleben. Stiere mit Zwillinge-,<br />
Schütze- oder Löwe-Aszendent hingegen geniessen lieber ein<br />
Abendessen mit vielen Freunden.<br />
Die Zwillinge suchen nach sich selbst …<br />
Zwillinge sollten die letzten Wintertage dazu nutzen, etwas<br />
mehr zur Ruhe zu kommen und sich über die gegenwärtige<br />
Situation bezüglich Liebe/Freundschaft klarer werden.<br />
Möglicherweise hast du dich erst kürzlich von einem<br />
Partner / Freund abgenabelt und musst dich zuerst wieder<br />
neu orientieren. Bis Anfang Frühling solltest du wieder<br />
zu Kräften kommen und wissen, wo du im Leben stehst.<br />
Beruflich sollte es endlich wieder bergaufwärts gehen. Du<br />
zeigst dich bemüht, b<strong>ist</strong> strebsam und versuchst somit, deine<br />
Unabhängigkeit auszudrücken. Konzentriere dich daher etwas<br />
mehr auf deine intellektuellen Fähigkeiten und lass die<br />
Herzensangelegenheiten ruhen.<br />
Der Krebs arbeitet …<br />
Der Krebs gehört sicherlich nicht zu den strebsamsten oder<br />
arbeitswütigsten Tierkreiszeichen. Dennoch kennt dein<br />
Ehrgeiz gerade jetzt keine Grenzen! Du arbeitest jedoch in erster<br />
Linie nicht um dein Bedürfnis nach Sicherheit zu stillen,<br />
sondern weil du den Winter effizient nutzen willst, um dich<br />
im Sommer einer möglichen Expansion zu widmen. Grosse<br />
Reisen, neue Projekte – all das können Motivationen für deine<br />
unüberbietbare Selbstdisziplin sein. Krebse mit Schütze-<br />
Aszendent sind besonders imaginativ und verfolgen ein bestimmtes<br />
Ziel. Ein Krebs mit Waage-, Steinbock, Fische- oder<br />
Widder-Aszendent <strong>ist</strong> enthusiastisch und steckt bereits in der<br />
Verwirklichungsphase ausgearbeiteter Pläne.<br />
Der Löwe flüchtet …<br />
Als gebürtiger Löwe lebst gerade du während den Wintertagen<br />
in einem Sommernachtstraum. Während andere noch daran<br />
feilen, machst du deinen Traum vom Sommer bereits wahr.<br />
Mit einer Reise in ein südliches Land oder einem ausgelassenen<br />
Skiurlaub versuchst du, einen strahlenden Moment<br />
im tiefsten Winter zu kreieren. Darum arbeitest du derzeit<br />
wie ein Wilder, um dir danach eingestehen zu können, dass<br />
du dir deine Ferien wohlverdient hast. Löwen mit Skorpion-<br />
Aszendent sind die grössten Visionäre ihrer Gattung und werden<br />
die weitesten Reisen unternehmen. Löwen mit Schütze-,<br />
Jungfrau- oder Zwillinge-Aszendent zieht es nicht ganz so weit<br />
weg, dafür werden die Urlaubstage besonders gesellig.<br />
Die Jungfrau explodiert …<br />
Die Jungfrau gilt eigentlich als mildes Zeichen mit gemässigtem<br />
Temperament. Gewisse Vertreter dieses Tierkreiszeichens<br />
beweisen uns allerdings häufig das Gegenteil: Amy Winehouse<br />
und P!nk sind Jungfrauen, die dem Ruf oftmals nicht ganz gerecht<br />
werden. Auch eine Jungfrau sollte sich hin und wieder<br />
erlauben auszubrechen. Und so, wie es aussieht, wird es demnächst<br />
wieder so weit sein: dein hervorragender Biorhythmus<br />
erlaubt dir Nächte durchzutanzen und einer Tätigkeit nach<br />
g<br />
h<br />
i<br />
j<br />
k<br />
l<br />
der andern nachzugehen. Du scheinst wild und rastlos.<br />
Geniesse es, denn schon bald steht der Frühjahrsputz wieder<br />
an. Jungfrauen mit Wassermann-Aszendent sind im Monat<br />
Februar explosiv wie Granaten.<br />
Die Waage lässt nichts anbrennen …<br />
Du b<strong>ist</strong> ausgelassen und unbesorgt wie kaum ein anderer!<br />
Hemmungslos stürzt du dich in aufregende Liebesabenteuer<br />
und geniesst es, mit der Welt zu flirten. Als Waage-Mann b<strong>ist</strong><br />
du prädestiniert, deinem Drang nach Liebe und Anerkennung<br />
nachzugehen. Dabei helfen dir dein natürlicher Charme und<br />
die liebreizende Ausstrahlung. Du neigst jedoch dazu, oftmals<br />
zu vergessen, die rosa Brille wieder abzunehmen, so dass du in<br />
praktisch jedem Sympathisanten einen potenziellen Partner<br />
siehst. Waagen mit Skorpion oder Löwe-Aszendent werden es<br />
besonders schwer haben, ihren «Mr. Right» zu treffen. Waagen<br />
mit Schütze-, Widder- und Krebs-Aszendent sind sowieso nur<br />
auf heisse Flirts aus.<br />
Der Skorpion <strong>ist</strong> angespannt …<br />
Du nimmst wieder einmal alles viel zu gewissenhaft.<br />
Skorpione können Dingen nur ungern ihren Lauf lassen und<br />
müssen immer wieder lernen, neuen Konfrontationen mit einer<br />
gewissen Leichtigkeit zu begegnen. Wenn du die letzten<br />
Wintermonate etwas lockerer angehst, wirst du leichter innere<br />
Zufriedenheit finden und dein Misstrauen langsam ablegen<br />
können. Niemand will dir etwas Böses. Versetze dich also nicht<br />
unnötig in irgendeine Opferrolle. Skorpione mit Steinbockoder<br />
Widder-Aszendent sollten zu ihrer Entspannung die Hilfe<br />
von Wellness-Einrichtungen nutzen.<br />
Der Schütze erntet Applaus …<br />
Schützen in einem kreativen Beruf gelangen alsbald zu Erfolg<br />
und Anerkennung. Endlich bietet sich dir eine Plattform, die<br />
dir zu deinem individuellen Ausdruck verhilft. Du zählst momentan<br />
zu den fleissigsten Bienchen und b<strong>ist</strong> voller Energie.<br />
Egal, ob im Journalismus, der Kunst oder im Bildungswesen…<br />
die Leute sind fasziniert von so viel Ethos. Leider hat dein Eifer<br />
auch seine Schattenseiten: Zu viel Druck und zu wenig Schlaf<br />
könnten sich negativ auf deine offenherzige Persönlichkeit<br />
auswirken. Schau deshalb gut zu dir.<br />
Der Steinbock wird begehrt …<br />
Steinböcke sind wahre Glückspilze in diesem Winter. Sie<br />
werden unbewusst von ihrem Umfeld getragen und gewisse<br />
Menschen sind sehr bemüht, dem ehrgeizigen und warmherzigen<br />
Steinbock entspannte Momente zu schenken. B<strong>ist</strong> du<br />
gerade in einer Beziehung, so dürftest du viel Aufmerksamkeit<br />
und motivierende Worte von deinem Schatz erhalten. Auch im<br />
beruflichen Umfeld sind dir alle wohlgesinnt und können es<br />
kaum erwarten, mit einem so enthusiastischen Kerl wie dir<br />
ins neue Jahr zu starten.<br />
Der Wassermann zieht die Zügel an …<br />
Als Wassermann in einer Führungsposition ergreifst du<br />
im Laufe des Monats drastische Massnahmen. Dank einer<br />
Eingebung konzipierst, planst und überdenkst du gewisse<br />
Dinge. Gerade deine Offenheit verhilft dir dabei zu Gehör,<br />
denn du lässt andere an deiner Idee teilhaben. Wichtig <strong>ist</strong>, dass<br />
du vorausschauend denkst und deine rationale Denkweise<br />
miteinbeziehst. So wirst du relativ zügig zu Ergebnissen kommen,<br />
die deinen Anforderungen entsprechen. Wassermänner<br />
mit Widder- oder Jungfrau-Aszendent haben dank ihrem Eifer<br />
und wohlgesinnten Absichten Ansprüche auf den Titel «Chef<br />
des Jahres 2010».<br />
Die Fische geben Gas …<br />
Du weisst, was du willst und bringst das deutlich zum<br />
Ausdruck. Da du nicht der Typ b<strong>ist</strong>, der sich des öfteren auf<br />
einen Lottogewinn verlässt, b<strong>ist</strong> du dementsprechend fleissig<br />
und aktiv. Wo auch immer sich eine Chance zu beruflichem<br />
Aufstieg bietet – du ergreifst sie. Dein Sicherheitsgefühl<br />
steigt gegen Winterende, denn das Jahr 2010 wird ein Jahr<br />
der Selbstverwirklichung für dich werden. Dazu braucht es<br />
allerdings die nötige Portion Selbstdisziplin. Aber auch die<br />
wirst du schnell genug erlangen, wenn du ein Ziel verfolgst,<br />
das sich für dich als wirklich lohnenswert herausstellt. Fische<br />
mit Stier-Aszendent sind besonders beharrlich und ausdauernd,<br />
während Fische mit Skorpion- oder Schütze-Aszendent<br />
sehr energisch an die Sache rangehen.<br />
34
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Bühne<br />
David, Luca und<br />
Raffael – drei<br />
Männer im Frack<br />
Auf der Bühne<br />
des Theater am<br />
Hechtplatz<br />
Ganz in der Tradition von «The<br />
Rat Pack» präsentieren SWISS-<br />
PÄCK ihr erstes Programm<br />
SWISSPÄCK, das sind die drei singenden und<br />
swingenden David Degele (Gregor Altenburger),<br />
Luca de Angeli (Fabiano Romano) und Raffael<br />
Suave (Eric Hättenschwiler) mit ihrem ersten<br />
Programm «Coming Home».<br />
Ganz in der Tradition von «The Rat Pack» präsentieren<br />
sie auf der Bühne des Theater am Hechtplatz<br />
ihr erstes und ausserdem selbst auf die<br />
Beine gestelltes Programm. Die drei erfahrenen<br />
Musical-Darsteller waren bereits gemeinsam<br />
auf der Bühne bei «Ewigi Liebi».<br />
Unterstützt werden sie von der Schläpferbuebe-<br />
Swing-Band unter der Leitung von Hans Ueli<br />
Schläpfer. Bekannte Jazz-Standards und alte<br />
Schweizer Lieder werden neu verpackt neben<br />
neuen eigenen Nummern.<br />
CR hat sich mit den drei Männern unterhalten.<br />
cruiser: Ihr drei habt ja bereits «Ewigi Liebi» mit<br />
zur Welt gebracht. Da muss ja SWISSPÄCK ein<br />
Erfolg werden. Wer hat das Konzept – das Script<br />
geschrieben?<br />
Gregor: Wir hatten zwar alle die Gelegenheit<br />
bei «Ewigi Liebi» von Anfang an mitzuspielen –<br />
entwickelt und geschrieben wurde das Stück jedoch<br />
von Roman Riklin und Dominik Flaschka.<br />
Dafür durften wir jetzt umso mehr aus dem<br />
Vollen schöpfen.<br />
Eric: Ja, wir haben es gewagt, einen Schritt weiter<br />
zu gehen. Wir haben das Stück selber geschrieben,<br />
getextet, komponiert und produziert. Für<br />
uns alle <strong>ist</strong> das in dieser Form eine Premiere.<br />
Fabio: Die Idee für SWISSPÄCK entstand vor<br />
zwei Jahren. Wir hatten die Vision eines Swing-<br />
Abends, gespickt mit viel Witz und Swissness.<br />
cruiser: Erzählt doch ein bisschen über das Stück<br />
– oder nennt ihr es Show?<br />
Gregor: Wir spielen drei Schweizer, die gerade<br />
von Ihrer Ausland-Tournee zurückkommen<br />
und sich darauf freuen, endlich wieder in der<br />
Schweiz zu sein, um ihr Comeback zu feiern. Ob<br />
sich jedoch noch jemand an sie erinnern kann,<br />
sei dahingestellt.<br />
Fabio: Wir erzählen mit spritzigen und herrlich<br />
absurden Conférencen von unserem Auslandeinsatz<br />
und singen bekannte Swing-Nummern<br />
in Mundart, auch eigene Kompositionen sowie<br />
alte Schweizer Volkslieder in frischer Form. Das<br />
Ganze wird von einer sechsköpfigen Live-Band<br />
begleitet.<br />
Eric: Ich denke Music-Comedy würde es wohl am<br />
besten zusammenfassen.<br />
cruiser: Wenn ich euch drei anschaue, muss ich<br />
natürlich an Rat Pack denken. Welche Verbindungen<br />
bestehen da?<br />
Eric: Die Verbindung <strong>ist</strong> natürlich offensichtlich<br />
und bewusst gewählt. Aber wir sind alles andere<br />
als eine Mundart Rat-Pack-Kopie.<br />
Gregor: Und wir hoffen, mit unserem Stil und<br />
Sprachen-Mix vom traditionsbewussten Bergler<br />
bis zum globalisierten Stadtzürcher jedem<br />
etwas bieten zu können.<br />
cruiser: Welche Charaktere haben Luca, David<br />
und Rafael in dieser Produktion?<br />
Gregor (David): Gemeinsam im Flugzeug würde<br />
Rafael (Eric) bei der Stewardess wohl als erstes<br />
einen Drink bestellen, Luca (Fabiano) nach ihrer<br />
Telefonnummer und David (ich selbst) nach der<br />
Wettersituation am Zielflughafen fragen.<br />
cruiser: Seid ihr Sänger oder Schauspieler?<br />
Fabio: Ich hoffe beides.<br />
cruiser: So und nun sagt mir jeder bitte noch ein<br />
paar ganz persönliche Worte<br />
Gregor: Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Publikum<br />
mit unserem Programm zu überraschen<br />
und freue mich auf viele neugierige Besucher.<br />
Fabio: Ich denke, es <strong>ist</strong> uns ein Mix aus Songs mit<br />
verschiedener Couleur, witzigen Conférencen<br />
und überraschenden musikalischen Arrangements<br />
gelungen.<br />
Eric: Ich freue mich extrem auf diese Produktion<br />
und kann es kaum erwarten, bis es los geht.<br />
Könnte ich nochmals einen Drink haben?<br />
cruiser: Werden die Songs original oder textlich<br />
«verfälscht» gesungen?<br />
Fabio: Wenn der Song im Original schon in Mundart<br />
<strong>ist</strong>, bringen wir ihn auch so. Bei allen anderen<br />
haben wir neu getextet.<br />
cruiser: Warum drei Männer ... und keine Frau... ?<br />
Eric: Irgendwie wollte keine der Frauen einen<br />
Smoking anziehen.<br />
Fabio: Auf jeden Fall kommen auch die Frauen<br />
bei uns nicht zu kurz.<br />
cruiser: Es gibt ein Lied: «Min Fründ, ich lieb<br />
dich...» ...Wer mit Wem???<br />
Gregor: So was verraten wir doch nicht (grinst).<br />
Eric: Vorbeikommen und rausfinden!<br />
Theater am Hechtplatz in Zürich. 8., 9. und<br />
22. Februar, dann ab 1. März jeden Montag.<br />
Tickets 044 252 32 34, täglich von 16.00 – 19.00.<br />
<br />
von Kurt Büchler<br />
35
Kultur CRUISER Edition Februar 2010<br />
Drei kahlköpfige<br />
blaue Gestalten<br />
Wir haben mit Seumas Francis<br />
Sargent, einem Blue Man,<br />
gesprochen.<br />
Ob ihm Zürich gefällt, wollten wir wissen. Ja, er<br />
liebt die Stadt. «Nach der Premiere sind wir drei<br />
Blue Men von Oerlikon in die City gegangen. Es<br />
hat geschneit und wir haben sofort eine Schneeballschlacht<br />
gemacht...» Seumas, dessen Name<br />
von seinen irischen Vorfahren stammt, hat erst<br />
wissenschaftliche Fächer studiert, dann das<br />
Studium geschmissen und als Schlagzeuger mit<br />
einer Band Musik gemacht. Die Blue Man Group<br />
hatte er bereits als Student in Boston gesehen,<br />
war zwar fasziniert, aber noch mit seinem Studium<br />
beschäftigt. Erst später <strong>ist</strong> er von Portugal<br />
aus nach Berlin geflogen, wo sie zum ersten Mal<br />
in Europa gastieren sollten. «Ich hatte Glück,<br />
wurde engagiert und dann haben wir sechs Monate<br />
lang die Show in Berlin einstudiert.»<br />
Insgesamt sind es sechzig oder siebzig Blue Men,<br />
aber es sind immer bloss drei auf der Bühne.<br />
«Einmal war auch eine Frau als Blue Man dabei.<br />
Und keiner im Publikum hat das gemerkt,<br />
denn es war eine sehr männliche Frau» (Seumas<br />
lacht). Und warum ausgerechnet blau? «Blau <strong>ist</strong><br />
eine sehr friedliche, ruhige Farbe. Blau <strong>ist</strong> wie<br />
die Luft. Blau <strong>ist</strong> wie der See». 1991 haben Matt<br />
Goldman, Phil Stanton und Chris Wink die Blue<br />
Man Group gegründet. Wie sind sie denn überhaupt<br />
auf diese Idee gekommen? «Die drei waren<br />
gute Freunde und wollten Theater einmal<br />
etwas anders machen. Nichts Exklusives, etwas<br />
Einfaches, für Jung und Alt. Und es sollten nur<br />
wenige Schauspieler auf der Bühne sein, die<br />
miteinander kommunizieren. Sie sollten auch<br />
das Publikum miteinbeziehen, sozusagen mit<br />
dem Publikum spielen. Und das alles ohne ein<br />
gesprochenes Wort.»<br />
Die Blue Man Group, drei kahlköpfige blaue Gestalten<br />
zeigen eine der ungewöhnlichsten und<br />
erfolgreichsten Bühnenshows mit Perkussion,<br />
Comedy, Kunst und Wissenschaft. Alle Musikinstrumente<br />
wurden eigens für die Show entwickelt<br />
und kreieren so den unverwechselbaren<br />
Blue Man Sound. Zürich <strong>ist</strong> derzeit eine Art Test:<br />
Es wird speziell mit Licht gespielt und wenn das<br />
Erfolg hat, kann es gut sein, dass das auch an anderen<br />
Orten gemacht wird. kb.<br />
www.bluemangroup.ch oder<br />
www.musical.ch<br />
Blue Man Group, bis 28. März 2010, Theater 11<br />
Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich<br />
übliche Vorverkaufsstellen und<br />
www.ticketcorner.com<br />
36<br />
Peter Denlo: Völlig<br />
Ausgebucht<br />
Reprise Im Maiers Theater,<br />
Zürich<br />
Schauspieler und Comedy-Autor Peter Denlo<br />
wurde in New York auf das Solo-Stück «Völlig<br />
ausgebucht» aufmerksam und spielte diese<br />
rasante Komödie im Herbst 2009 erstmals in<br />
Zürich. Er <strong>ist</strong> der einzige Schauspieler auf der<br />
Bühne und verkörpert vierzig Figuren, vom indischen<br />
Koch über die Simmentaler Bäuerin<br />
bis zum schmierigen Diktator. Um das zu realisieren<br />
setzt Regisseur und Kameramann Iuri<br />
Rigo auf unzählige Videoinstallationen, die es<br />
Peter Denlo erlauben, mit sich selbst zu interagieren.<br />
kb.<br />
www.voellig-ausgebucht.ch und<br />
www.maiers.ch<br />
5. bis 7. und 11.,12. Februar<br />
Maiers Theater, Albisriederstrasse 16<br />
8003 Zürich<br />
Im Herbst Tournee durch die ganze Schweiz.<br />
Tickets www.starticket.ch<br />
www.dinnerkrimi.ch<br />
The Power of Ten<br />
The Ten Tenors mit ihrer<br />
neuen Show<br />
Sie sind ein Phänomen. Sie lassen sich in keine<br />
musikalische Schublade stecken. Sie sind<br />
Opernsänger und Popstars, Rock’n’Roller, Entertainer<br />
und Variétékünstler – und das alles<br />
auf einmal. Die neue Show der Australier verbindet<br />
anspruchsvolle Arien und mitreissende<br />
Rock- und Popklassiker zu einem einzigartigen<br />
Live-Erlebnis. Die zehn aussergewöhnlichen<br />
Opernstimmen werden dabei von einer Band<br />
harmonisch in Szene gesetzt, von Giacomo Puccini<br />
über Paul McCartney und Simon and Garfunkel<br />
bis zu AC/DC. kb.<br />
www.thetentenors.com<br />
19. bis 21. Februar, Kongresshaus, 8001 Zürich.<br />
Ticketcorner 0900 800 800 oder<br />
www.ticketcorner.com<br />
Richard III<br />
Der Rosenkrieg – von William<br />
Shakespeare<br />
Die letzten Auseinandersetzungen zwischen<br />
den Königshäusern Lancaster und York. Das<br />
gross Finale. Ein später Shakespeare: gnadenlos,<br />
packend und grausam. Richard III <strong>ist</strong> ein Mann<br />
des absoluten Machtanspruchs. Er kennt nur ein<br />
Ziel: Er will König werden. Dafür geht er über<br />
Leichen. Von seiner Verwandtschaft bleibt kaum<br />
jemand übrig. Am Ende sind es vier Frauen, die<br />
für ihn zur grössten Herausforderung werden.<br />
Aber <strong>ist</strong> Richard nur ein Psychopath? Richard III<br />
<strong>ist</strong> eine Parabel über das Phänomen der Macht –<br />
und über unsere Faszination davon.<br />
Michael Simon, Regisseur und Bühnenbildner,<br />
kehrt mit dieser Inszenierung nach Basel zurück,<br />
wo er 1990 seine Laufbahn mit der Ausstattung<br />
von «Wozzeck» begann. Heute leitet<br />
Michael Simon die Ausbildung‚ «Bühnenbild –<br />
Master of Arts in Theater», an der Zürcher Hochschule<br />
der Künste. kb.<br />
12. Februar grosse Bühne Premiere<br />
Dann 15., 20. und 21. Februar, Theater Basel,
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Portait<br />
Marc Döhring<br />
Chefpatissier im<br />
Café Conditorei<br />
Schober<br />
Er <strong>ist</strong> mit Leidenschaft Konditor.<br />
Er liebt es, neue Produkte<br />
zu kreieren, seine Ideen zu verwirklichen.<br />
Ausserdem <strong>ist</strong> er<br />
ein sehr sympathischer Mann,<br />
der mit leuchtenden Augen<br />
und mit viel Enthusiasmus von<br />
seinen Kreationen erzählt.<br />
Seine Lehre als Bäcker und Konditor machte<br />
Marc Döhring auf dem Zollikerberg. Bäckerme<strong>ist</strong>er<br />
Kägi war ein sehr strenger Chef, der peinlichst<br />
genau darauf achtete, dass sauber und<br />
mit hohem Tempo gearbeitet wurde. Doch das<br />
lohnte sich, denn Marc machte seinen Lehrabschluss<br />
mit Bravour. Dann suchte er nach einem<br />
Job im Internet. Und er fand ihn: als Alleinbäcker<br />
in Bivio hoch oben an der Julierstrasse.<br />
Noch in der Nacht musste er Brot backen und<br />
am Morgen ab sieben Uhr die Patisserie kreieren.<br />
Ein Zwölfstundentag war die Regel, es<br />
konnten aber auch mal dreizehn oder vierzehn<br />
Stunden werden.<br />
Dann zog es den jungen Mann nach München an<br />
den Walchensee, wohl auf die Spuren von Ludwig<br />
II. «Das war ein traumhafter Job», schwärmt Marc<br />
strahlend. Auch wenn die Arbeit schon morgens<br />
um vier oder halb fünf begann. Er konnte alles mit<br />
frischen Produkten erarbeiten. Auch die Früchte<br />
wurden auf dem Markt eingekauft. Dann kam er<br />
zurück nach Zürich, bevor er nach Kanada auswandern<br />
wollte. Der Arbeitsvertrag für die Stelle<br />
in Kanada war bereits in der Tasche, als von der<br />
kanadischen Einwanderungsbehörde leider der<br />
negative Bescheid für die Arbeitsbewilligung eintraf.<br />
Die Enttäuschung war gross. Nun brauchte es<br />
für die Zwischenzeit einen Gelegenheitsjob. Ein<br />
Freund arbeitete in der Pumpstation am Zürcher<br />
Utoquai. Dort konnte er im Service aushelfen.<br />
Michel Péclard, der Wirt, erzählte von seinen Plänen<br />
mit dem Café Schober, das gerade umgebaut<br />
wurde. Und so kam es, dass Marc engagiert wurde.<br />
Zuerst wurde er aber für zwei Monate nach Nizza<br />
geschickt, um bei Patrick Mésiano, dem Star-Patissier,<br />
hinter die Geheimnisse von Patisserie, Macarons<br />
und Croissants zu kommen. Seit März 2009,<br />
zwei Wochen vor Eröffnung des neuen Schober <strong>ist</strong><br />
er nun Chef Konditor.<br />
«alles <strong>ist</strong> möglich. Der Überzug <strong>ist</strong> weisse Schoggi,<br />
mit Airbrush auf die Kuchen gesprayt». Dann<br />
zeigt er mir seine neuste Gugelhopf-Kreation.<br />
Grossmutters Gugelhopf <strong>ist</strong> noch derselbe. Doch<br />
mitten drin gibt es eine Füllung und da steht ein<br />
rotes – natürlich ebenfalls essbares – Herz. «Es<br />
kann aber auch eine Rose sein», schmunzelt er.<br />
Marcs Augen leuchten, wenn er bege<strong>ist</strong>ert von<br />
seiner Tätigkeit erzählt. Er steht mit viel Liebe<br />
und Geduld in der Backstube.<br />
Im neuen, Café Schober kann er an vorderster<br />
Front dabei sein und mithelfen, die Philosophie<br />
von Michel Péclard, dem neuen Pächter des legendären<br />
Hauses, umzusetzen. Neue Linien zu<br />
kreieren und zu lancieren, <strong>ist</strong> seine Aufgabe. Der<br />
Geschmack der Kundschaft hat sich nämlich<br />
gewandelt. Mit Yoghurt und Quark lässt sich leckere<br />
Patisserie herstellen, kleine Kunstwerke<br />
entstehen dabei, innovative Kreationen.<br />
Marc führt mich in der Boutique zu einem Regal.<br />
Doch anstatt Bücher stehen hier wunderbare<br />
Gläser mit Konfitüre. Sie kommen aus der<br />
Gegend von Nîmes, aus einem abgelegenen Tal<br />
der Provence, wo Catherine und Delphine sonnengereifte<br />
Früchte allererster Güte zu den besten<br />
Konfitüren der Welt verarbeiten. Die Kreationen<br />
und die Sortenvielfalt sind einmalig<br />
und für die Schweiz exklusiv an der Napfgasse<br />
erhältlich. Die Kartei der zwei Damen von ‚Le<br />
Comptoir des Confitures’ <strong>ist</strong> klein und exklusiv<br />
und umfasst neben Starkoch Paul Bocuse nur<br />
eine Handvoll weitere Kunden. Neu <strong>ist</strong> auch ein<br />
Champagner-Gelée im Sortiment.<br />
Das legendäre Cafe Conditorei Schober<br />
und Michel Péclard<br />
Wer kennt nicht den Schober an der Napfgasse<br />
in der Zürcher Altstadt. Während Jahren war es<br />
der Kitschladen pur. Künstliche Blumen waren<br />
allgegenwärtig und die Patisserie oder Schokolade<br />
konnte man bloss erahnen. Eine Zauberwelt,<br />
die die vornehmen Damen wie auch<br />
Gays anzog. Michel Péclard, der neue Pächter<br />
hat gründlich aufgeräumt. Er befreite das Café<br />
Schober vom angesammelten Kitsch und legte<br />
die h<strong>ist</strong>orische Bausubstanz wieder offen. Im<br />
ersten Stock wurde mit der Zür<strong>ist</strong>ube auch ein<br />
neuer Saal eingebaut. Überall sieht man wieder<br />
die Architektur des Hauses, die alten Balken<br />
an der Decke und auch den alten gusseisernen<br />
Holzofen im Restaurant, der Wärme spendet.<br />
Michel Péclard, 40, wurde 2009 als mutigster<br />
Gastronom mit dem Muntermacherpreis von<br />
Gastro Suisse und dem Fachmagazin Salz &<br />
Pfeffer ausgezeichnet. Mut hat er vor allem mit<br />
der Übernahme des legendären Café Schober bewiesen.<br />
Das hätten sich nicht viele zugetraut. Péclard<br />
betreibt unter anderem auch die Pumpstation,<br />
die Tramstation oder das Münsterhöfli.<br />
Ein architektonisches Juwel und Kernstück bildet<br />
die unter Denkmalschutz stehende Boutique<br />
aus der Jahrhundertwende. Der Süsswarenladen<br />
wurde mit viel Sorgfalt in seinen ursprünglichen<br />
Zustand zurückversetzt und bildet den<br />
Rahmen für die verschiedenen Delikatessen.<br />
Während das räumliche Konzept der Tradition<br />
des Hauses treu bleibt, steht die gastronomische<br />
Idee ganz im Zeichen der Innovation. Das Boutique-Kaffeehaus<br />
Schober bietet verschiedenen<br />
Produzenten einen geeigneten Rahmen, um<br />
ihre Produkte anzubieten. So gibt es eine enge<br />
Zusammenarbeit mit Patrick Mésiano, dem bekannten<br />
Patissier in Nizza. Die Zürcher Confiserie<br />
Honold liefert die Truffes Maison und<br />
der Heini Schwarzenbach in nächster Nachbarschaft<br />
sorgt für die einzigartige Tee- und<br />
Kaffeeauswahl im neuen Café Schober. Phillip<br />
Schwander, Master of Wine, hat die Weine ausgewählt,<br />
die nun im Keller lagern, und bürgt<br />
mit seinem Namen für deren Qualität.<br />
<br />
von Kurt Büchler<br />
Cafe Schober – Aus seiner Geschichte<br />
Berits um 1400 wird die spätere Napfgasse 4<br />
erwähnt. 1842 gründet Eberle hier einen Süsskramladen,<br />
der 1874 von Theodor Schober senior<br />
übernommen wird. 1890 wird Laden und<br />
Ladenfront im Neobarock umgestaltet. 1909<br />
übernimmt Theodor Schober junior das Geschäft<br />
seines Vaters, nachdem dieser 50 Jahre<br />
Konditorme<strong>ist</strong>er war. Bis 1975 führt er das Geschäft<br />
66 Jahre mit seiner Frau und den drei<br />
Töchtern bis zu seinem 92. Lebensjahr. Dann,<br />
1976, pachtet die Chocolaterie Teuscher zusammen<br />
mit Felix Daetwyler die Konditorei<br />
Schober. 2009 wird Michel Péclard neuer Pächter.<br />
Unter seiner Führung wird der Betrieb<br />
umgebaut. Péclard legt viel Wert auf eine gute<br />
Präsentation des Angebots – Die Kreationen<br />
sollen wie Juwelen inszeniert werden. Dass<br />
dies erfolgreich gelingt, bewe<strong>ist</strong> der junge Patissier<br />
Marc Döhring.<br />
Neue Ideen im Schober verwirklichen<br />
«Wir wollen uns abheben von der Konkurrenz»,<br />
strahlt er förmlich. «Neue Kreationen sollen<br />
unsere Kundschaft bege<strong>ist</strong>ern». Während ich<br />
das kleine Kunstwerk «Symphony» geniesse, ein<br />
Gedicht aus Maracuja-Pêche-Mousse, staune ich<br />
über den jungen Mann. «Da hat es Rahm drin,<br />
Eiweiss, ein wenig Gelatine und Fruchtmark,<br />
Ei, Marzipan und ein Hauch von Orangen – alles<br />
ganz frisch», verrät er mir.<br />
Ganz neu will sich das Café Schober auch mit<br />
Hochzeitskuchen positionieren. Marc führt<br />
mich zu den Schaufenstern. Da stehen mehrstöckige<br />
Gebilde: «Alles, alles essbar», lacht er,<br />
Marc Döhring (links) mit Sebastian Wolloschanowski, dem Geschäftsführer.<br />
37
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Szene<br />
MrGay Switzerland 2010<br />
Das sind die Kandidaten<br />
Fotos © Marco Carocari<br />
39
Gesundheit CRUISER Edition Februar 2010<br />
Hildegard<br />
«Die Leber wächst<br />
mit ihren Aufgaben»<br />
Vielleicht gerade weil das neue Jahr bereits ein<br />
paar Wochen und Erfahrungen alt <strong>ist</strong>, möchte<br />
ich euch alles Gute, viel Glück und Energie wünschen!<br />
Ihr werdet es brauchen können, denn ich<br />
werde euch heute gleich schon das erste Problemkind<br />
des Jahres – nämlich die Leber – um<br />
die Ohren hauen.<br />
«Die Leber wächst mit ihren Aufgaben», sagte<br />
Eckart von Hirschhausen. «Nicht unbedingt»,<br />
wird dazu vermutlich jeder andere Arzt sagen.<br />
Nur wer sich durch regelmässigen «übers-Zielhinaus-schiessenden»<br />
Alkoholzuspruch eine sogenannte<br />
Fettleber wachsen lässt, kann dergestaltigen<br />
Zuwachs verzeichnen. Allerdings gibt<br />
es mehr Aufgaben, die die Leber schrumpfen lassen:<br />
Hepatitis A, B und C sind Virusinfektionen,<br />
die vor allem die Leber schädigen. Hepatitis A<br />
bekommt man, wenn man verunreinigte<br />
Lebensmittel zu sich nimmt. Hepatitis<br />
B bekommt man, wenn man mit<br />
Kot in Berührung kommt. Hepatitis<br />
C wird über infiziertes Blut übertragen<br />
und <strong>ist</strong> besonders ansteckend,<br />
inwieweit es über sexuelle<br />
Praktiken zu einer Infektion<br />
kommt, <strong>ist</strong> wenig untersucht.<br />
Symptome können, aber müssen<br />
nicht auftreten. Dazu<br />
gehören Müdigkeit, Abgeschlagenheit,<br />
Übelkeit<br />
und Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit,<br />
Durchfall.<br />
Aber bei weitem nicht jeder,<br />
der eine Gelbsucht hat,<br />
wird tatsächlich zum Zitronenschnitz.<br />
Oft merkt man<br />
wenig oder sogar nichts – oder<br />
missdeutet die Symptome als<br />
Magenverstimmung.<br />
Die Hepatitis C galt bislang als<br />
nicht bzw. nur schwer sexuell<br />
übertragbar. In den letzten Jahren<br />
traten allerdings vermehrt Hepatitis-C-Infektionen<br />
bei HIV-positiven<br />
schwulen Männern auf, die vermutlich durch<br />
Sexualpraktiken wie z.B. F<strong>ist</strong>en übertragen<br />
wurden. Und neuerdings werden auch vereinzelt<br />
Hepatitis-C-Infektionen bei HIV-negativen<br />
schwulen Männern festgestellt. Es gibt Anlass<br />
zur Vermutung, dass die HCV-Infektion auch<br />
bei anderen Sexpraktiken und beim Konsum<br />
bestimmter Drogen (Schnupfen mit dem gleichen<br />
Röhrchen z.B.) eine Rolle spielt, und dass<br />
die Erkrankungshäufigkeit von Hepatitis C bei<br />
schwulen Männern steigt. Grund genug für<br />
Checkpoint Zürich, eine Hepatitis-C-Testaktion<br />
durchzuführen: Im Februar werden wir schwule<br />
Männer kostenfrei auf Hepatitis C testen.<br />
Besonders gravierend <strong>ist</strong> es, wenn sich HIV-Positive<br />
mit dem HC-Virus anstecken, da die Hepatitis<br />
dann einen deutlich schlechteren Verlauf<br />
nimmt. So kommt es zu einer auffallend rascheren<br />
Zirrhose-Entwicklung und insbesondere<br />
bei weit fortgeschrittener Immunschwäche<br />
kann ein lebensbedrohliches Leberversagen die<br />
Folge sein.<br />
Aber auch ohne HIV <strong>ist</strong> eine Hepatitis kein Spaziergang.<br />
Eine Behandlung kann die Prognose<br />
entscheidend verbessern und den chronischen<br />
Verlauf in den me<strong>ist</strong>en Fällen stoppen. Es <strong>ist</strong><br />
also wichtig, über eine mögliche Infektion informiert<br />
zu sein!<br />
Männer, lasst euch testen – ihr könnt dabei NUR<br />
gewinnen. (Und gewinnen <strong>ist</strong> ja sowieso geil.)<br />
Ihr habt nur die eine Leber zur Verfügung –<br />
und sofern ihr kein Prometheus seid, wird sie<br />
leider auch nicht nachwachsen, also kümmert<br />
euch drum!<br />
Und wer jetzt den Vergleich mit Prometheus<br />
nicht verstanden hat, der sitzt nach und guckt<br />
ins Lexikon. Ich werde auf meinen kommenden<br />
Ausflügen Stichproben machen…nicht von der<br />
Leber (das machen die Buben vom Checkpoint),<br />
aber vom Allgemeinwissen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen<br />
Januar und warme Ohren. Bis bald!<br />
Eure Hildegard
CRUISER Edition Februar 2010<br />
Gesundheit<br />
HIV & Drogen?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich bin HIV-positiv, aber ich fühle mich ziemlich<br />
gesund, auch meine Viruslast <strong>ist</strong> ok. Nun wollte<br />
ich dich fragen, wie sich die sogenannten Designer-Drogen<br />
wie z.B. Pillen, Speed, Kokain etc.<br />
oder natürliche Drogen wie Cannabis und Pilze<br />
auf mein Immunsystem auswirken, wenn der<br />
Konsum sporadisch <strong>ist</strong>, also ca. alle drei Wochen.<br />
Auch möchte ich wissen, wie sich der Konsum von<br />
Poppers auswirken kann in meiner Situation?<br />
Liebe Grüsse, Matthias, 39<br />
Lieber Matthias<br />
Bezüglich der verschiedenen Substanzen besteht<br />
kein direkter Einfluss auf das Immunsystem<br />
oder das Virus. Durch den Gebrauch<br />
oder Einfluss von Drogen besteht aber eine grosse<br />
Gefahr, dass die Safer-Sex-Regeln nicht mehr<br />
eingehalten werden und es somit zu einer Risikosituation<br />
kommen kann.<br />
Falls du in einer medikamentösen Therapie<br />
stehst, können die verschiedenen Substanzen<br />
einen Einfluss auf die Wirksamkeit der antiviralen<br />
Medikamente und somit einen negativen<br />
Einfluss auf den Therapieerfolg haben. Dies,<br />
aber auch die Tatsache, dass Drogen generell<br />
gefährlich und ungesund sind, sollte dich davon<br />
abhalten, weiterhin «sporadisch» Designer-<br />
Drogen zu nehmen. In deiner Lage wäre es sinnvoll,<br />
gesund zu leben und echte Lebensfreude<br />
zu geniessen.<br />
Alles Gute<br />
Ich kann nicht<br />
abspritzen!<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich habe öfters Sex mit diversen Typen. Mein Penis<br />
wird hart und Lust habe ich auch, aber ich<br />
spritze nicht ab! Und wenn ich doch abspritze<br />
(was sehr selten <strong>ist</strong>), dann nur, wenn ich mich<br />
stark auf einen Pornofilm konzentriere, den ich<br />
mal gesehen habe. Wenn ich alleine zu Hause<br />
bin und mir vor einem Porno einen runterhole,<br />
dann geht’s aber superschnell! Was mache ich<br />
falsch? Bin ich am Ende nicht entspannt genug?<br />
Bin ich vielleicht gar nicht schwul? Danke für<br />
deine Antwort.<br />
Gruss, Stefan, 22<br />
Lieber Stefan<br />
Es <strong>ist</strong> nicht so leicht, wie man denkt. Auch wenn<br />
man schnell erregt <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> das noch keine Garantie<br />
für guten Sex. Wie du schreibst, kannst<br />
du sehr wohl abspritzen, allerdings nur alleine<br />
oder wenn du an einen Porno denkst. Vielleicht<br />
<strong>ist</strong> für dich der Sex etwas mechanisch geworden?<br />
Es <strong>ist</strong> wichtig, dich zu entspannen, dich<br />
ganz hinzugeben und auch Gefühle walten zu<br />
lassen. Oder b<strong>ist</strong> du auch nervös? Es kann durchaus<br />
sein, dass der Druck, unbedingt abspritzen<br />
zu wollen, dich bremst. Versuche also, dich nicht<br />
davon beirren zu lassen. Der Weg <strong>ist</strong> das Ziel.<br />
Wie eingangs erwähnt <strong>ist</strong> es bei vielen Jungs<br />
und Männern eine Frage der Übung, um Sex<br />
wirklich «beherrschen» zu können. Du brauchst<br />
dir daher keine Sorgen zu machen, rein medizinisch<br />
gesehen liegt kein Problem vor. Die<br />
Frage, ob du vielleicht gar nicht schwul b<strong>ist</strong>,<br />
kannst nur du dir beantworten. Deinen Worten<br />
nach zu urteilen, würde ich aber schon eher auf<br />
schwul tippen.<br />
Alles Gute<br />
LIVE<br />
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rund um die Uhr<br />
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Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />
www.boys.ch<br />
41
Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />
FR 29. Januar<br />
Basel<br />
22.00 Queer Friday im CU Club:<br />
Steinentorstrasse 35 bei der Heuwaage.<br />
DJs Taylor Cruz und Jorge Martin S<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Disco Inferno mit DJane Jasmin<br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night:<br />
happy sound for happy people@The Loft Haldenstr.<br />
21. Special Event: Winter Night Party. DJs Jean Luc<br />
Piccard & Dommy Dean. Infos www.frigaynight.ch<br />
Zürich<br />
19.30 GayMigs:<br />
schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertangoqueer:<br />
Queer Milonga für <strong>Schwul</strong>e, Lesben und ihre Freunde.<br />
Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Gay.ch Singstar Contest & Chartstation<br />
mit DJ Marc S<br />
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en!:<br />
Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />
Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er Disco und einem Schuss 90er;<br />
Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge.<br />
X-Tra, Limmatstr. 118<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren Westwild - Go Wild-Specials.<br />
DJ Garçon Sauvage. Fast wie gewildert: Jedes 2. Getränk<br />
geschenkt! [excl. spirituosen] Kein Dress code.<br />
Shuttle-Bus Rage - Zürich: 3 h, 4 h<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage DJ Luc Le Grand<br />
23.00 Stairs Club:<br />
Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). Maryic@<br />
Stairs. DJs Toni Rios, I-Tee, Angy Dee & TonTon<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode Full Fetish<br />
SA 30. Januar<br />
Basel<br />
22.00 Rainbow Feel:<br />
The Heaven in der Bar Rouge (Messeturm), Messeplatz<br />
10. DJs Mary, Skilly, Tony Star<br />
22.00 GameBoys:<br />
Neue Sause für alle GameBoys und PlayGirls in der<br />
Kuppel, Binningerstrasse 14. Gespielt wird Elektronische<br />
Tanzmusik & Indielectro von B-Movie<br />
Diskomurder & Supermario (Zaber Riders) & Special<br />
Guest<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Dance Revolution mit DJ Däni<br />
21.00 Bad Boyz Party im Plan B:<br />
Rathausgasse 53. Hosted by Ginger C. Brown mit<br />
Show um 24h. Fr. 10.-<br />
Zürich<br />
20.00 Wie es uns gefällt:<br />
GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1<br />
MHz. Infos www.gayradio.ch<br />
20.30 Barfussdisco:<br />
Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr.<br />
17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Workwear Party - Willkommen<br />
auf der Baustelle. Baustellen Bierpass 3 für 2<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Workwear-Party.<br />
Schweinebucht, Full Fetish (Yellow). Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Stairs Club:<br />
Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark) fierjahreszeiten<br />
- Frühling. DJ Human Element - live. DJs<br />
Artemiss, Alison, martin, m&d babes & Frisk<br />
SO 31. Januar<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!:<br />
Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />
Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />
DJ High Heels On Speed - Alternative & Electro<br />
Lausanne<br />
23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD:<br />
avec DJ Chr<strong>ist</strong>hoper Power<br />
Thurgau<br />
13.30 HOT:<br />
Wilerstr. 5, 9545 Wängi. HOT-Lotto. Es gibt wieder<br />
tolle Preise. Zudem wird ein Imbiss offeriert. Anmeldung<br />
bis 26.1. über anmeldung@hot-tg.ch oder<br />
077 401 31 76 (Roger). Infos www.hot-tg.ch<br />
Winterthur<br />
10.00 Badgasse 8 Sonntagsbrunch:<br />
Anmeldung erforderlich über www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
05.00 Stairs Club:<br />
Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). After<br />
Hour DJs Beat Herren, Ezikiel, Dr. Helmut & Angy<br />
Dee. Bis Montagmorgen 04h<br />
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6. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhr<br />
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20. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhr<br />
SonntagSeinkauf Mit glühwein und weihnachtSgeBäck<br />
24. dezeMBer 2009, 23.00 – 03.00 uhr<br />
weihnachtSfeier Mit den weihnachtS-zonen-Männern<br />
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Shop und Bar geSchloSSen<br />
26. dezeMBer 2009, 22.00 – 02.30 uhr<br />
Bar geöffnet, Shop geSchloSSen<br />
31. dezeMBer 2009, 22.00 uhr – 02.30 uhr<br />
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Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />
08.00 Gay Bikers Zürich:<br />
Besuch Motorradmesse in Friedrichshafen. Genaue<br />
Infos www.gaybikers.ch<br />
16.00 Männerzone:<br />
Kernstr. 57. Polarnacht. Häppchen, Weine und<br />
heisse Getränke<br />
19.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Sunday Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />
20.00 Ladies Night im Adagio:<br />
Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) Music by DJ x-child<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />
MO 01. Februar<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />
DI 02. Februar<br />
Zürich<br />
11.30 Aidspfarramt Zürich:<br />
Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff.<br />
Infos 044 255 90 55<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />
MI 03. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Exzess:<br />
Party für Gays und Freunde im Sous-Soul: Junkerngasse<br />
1. DJ Jane Vayne - Elektro. Eintritt frei<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 Brennendes Kabel. Electronica & Techno<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 04. Februar<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Qbass<br />
FR 05. Februar<br />
Aarau<br />
23.59 Aargay:<br />
Anmeldeschluss für Fondue-Schlittenfahrt ab Bergstation<br />
Seilbahn Wirzweli vom 13.2. Fr. 50.– auf<br />
PC-Konto 50-107321-7 mit Vermerk Fondueplausch.<br />
Platzzahl <strong>ist</strong> beschränkt. Infos www.aargay.ch.<br />
Wird nur bei guten Schneeverhältnissen durchgeführt.<br />
Auskunft unter 078 720 59 35<br />
Basel<br />
22.00 Poppshop@Sudhaus Warteck:<br />
Burgweg 7 - 15. Neue Partyreihe. DJ High Heel on Speed<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Hot Floor mit DJ Paulito<br />
22.00 Queer Disco@CU-Club:<br />
Bahnhofparking Bern, 3. Stock DJs Dee Jay G.P. (Hits,<br />
70s to 90s, House) & Pra-Vos (House, Electro). Fr. 20.-<br />
Zürich<br />
20.00 Gay Bikers Zürich:<br />
Höck im Hot Pot Café, Badenerstr. 138<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Bootylicious. DJs Raffiness & Zör<br />
Gollin<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren BadBoyz-Friday<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage DJ Nick Harvey<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode sportsLAB - cum in<br />
sports gear<br />
23.00 Kabelsalat:<br />
Minimal, Tech House, Techno<br />
Benja, High Five, Polonium 88/79<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
SA 06. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Dance Floor Fever mit DJ Andi<br />
Luzern<br />
22.00 Uferlos:<br />
<strong>Schwul</strong>-lesbisches Zentrum LesBi<strong>Schwul</strong>e Party von<br />
Halu & Why Not<br />
St. Gallen<br />
21.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />
Saturday Night Fever. Tanzbarer Sound mit DJ<br />
Whitermoon<br />
Zürich<br />
14.00 Queertangoqueer:<br />
Tango-Workshop II for queers and friends mit<br />
Thomas Reyes. Cafetin de Buenos Aires, Alfred<br />
Escherstr. 23. Fr. 75.-. Anmeldung bis 30.1. queertangoqueer@gmx.ch.<br />
Weitere Infos www.queertangoqueer.ch<br />
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Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166<br />
20.30 Barfussdisco:<br />
Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr.<br />
17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Thomas<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Men-2-Men Cruising Zone<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest<br />
23.00 JACK:<br />
Night Club im Festsaal, Kaufleuten, Pelikanplatz.<br />
The Sweat is Best Issue. DJs Terry Vietheer, Juiceppe,<br />
Angel O., The Fabulous Love Bandits.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
23.00 Testosteron Party:<br />
Men only Kinky Dance im Lotus Club, Pfingstweidstr.<br />
70. DJs DJanson, Manuel & Alan Joe. Dress fetish<br />
& benefit. Infos www.testosteron-party.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Motorbikers & Leather / Rubber<br />
23.00 Loop 38:<br />
Albulastr. 38. Party mit After Hour am Sonntag ab<br />
06h flexx-goes crazy. DJs Jan Fischer & Gloria Viagra<br />
23.00 Musiglade:<br />
Minimal, Tech House, Techno DJs: TonTon, Winnie<br />
Puuh, TECHNOkultur DJ’s, Markoff<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
SO 07. Februar<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!:<br />
Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />
Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />
DJ Roj.r - Centuries Pop Ups<br />
44
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CRUISER Edition Februar 2010<br />
Lausanne<br />
23.00 TrIXX Gay Bar @ MAD:<br />
Une House progressive teintée d’Electro, énergique,<br />
hypnotique et dark. Avec Dj David Armada<br />
Schwyz<br />
20.00 Mythengay:<br />
schwyz & schwul Treff im Hirschen Backpackers,<br />
Schwyz<br />
St. Gallen<br />
15.00 Saunaclub Why-Not:<br />
Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party.<br />
Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung<br />
erwünscht 076 227 33 70<br />
Zürich<br />
07.00 «life is a bitch» After Hours:<br />
Pad Martin, Ezikiel, Titto La Rocka, Sky Janssen,<br />
Sonik. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
18.15 Gottesdienst für Lesben, <strong>Schwul</strong>e und<br />
Andere : Im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13,<br />
www.homo-gottesdienst.info<br />
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Konradstrasse 1<br />
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www.rathauscafe.ch<br />
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Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Salsa-Special,<br />
ab 21h DJane Beatween (Disco Deluxe), ab 23h<br />
DJane Sanguine (Tec-House, Minimal & Electro)<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />
MO 08. Feb.<br />
Zürich<br />
19.30 Queertangoqueer:<br />
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friends mit Thomas Reyes. Auch ohne TanzpartnerIn<br />
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Escherstr. 23. Fr. 180.–.<br />
Anmeldung bis 31.1. queertangoqueer@gmx.ch.<br />
Weitere Infos www.queertangoqueer.ch<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />
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Marktgasse 14<br />
+41 (0)44 250 70 80<br />
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T&M Club<br />
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BN Lobby<br />
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Anfragen bitte an:<br />
info@zbiro.ch<br />
Agenda<br />
DI 09. Februar<br />
Bern<br />
20.00 Uncut:<br />
warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule.<br />
Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />
Infos über Film www.gay-bern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />
MI 10. Februar<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJane Beatween<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />
DO 11. Februar<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Ungarian Gay Dance. DJs Hamvai<br />
PG, Mongonja & Holic. Special Party<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad House<br />
FR 12. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Dance Revolution mit DJ Däni<br />
Zürich<br />
19.30 HAZ-Centro:<br />
Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem<br />
Angebot<br />
20.00 gay my way: <strong>Schwul</strong>e Männer im<br />
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />
Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 LMZ:<br />
der <strong>Schwul</strong>e Schweizer Motorradclub Stamm im<br />
Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Absolutely Disco. DJs Dynamike &<br />
Groovemaster<br />
22.00 Lollipop Party:<br />
mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en! Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch von Canzoni<br />
& Chansons; Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er Disco und<br />
einem Schuss 90er; Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa, Bachata<br />
etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren P1MP.MY.Ass-Friday<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage DJ Plus 1<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode FF / SM / Bondage /<br />
Fetish<br />
23.00 Another World:<br />
I-Tee, TonTon. Stairs Club, Baslerstr. 50, 8066 Zürich<br />
SA 13. Februar<br />
Aarau<br />
16.05 Aargay:<br />
2 Stunden Fondue-Schlittenfahrt ab Bergstation<br />
Seilbahn Wirzweli. Aarau ab 16.14h, Olten ab<br />
16.30h, Luzern an 17.05h, Luzern ab 17.11h, Dallenwil<br />
an 17.39h, Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli ab<br />
18.20h. Spezialrückfahrt zur Talstation nach der<br />
Schlittenfahrt. Fr. 50.- auf PC-Konto 50-107321-7 mit<br />
Vermerk Fondueplausch. Platzzahl <strong>ist</strong> beschränkt.<br />
Anmeldeschluss 5.2.! Infos www.aargay.ch. Wird<br />
nur bei guten Schneeverhältnissen durchgeführt.<br />
Auskunft unter 078 720 59 35<br />
45
Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />
Basel<br />
22.30 queerPlanet:<br />
Party im Singerhaus, Marktplatz 34. DJs Taylor Cruz<br />
& Nick Harvey. Verlosung Tickets für «Glitterball»<br />
vom 13.3. Infos www.queerplanet.ch<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Deal Mix mit DJ Bobby<br />
Zürich<br />
20.00 Wie es uns gefällt:<br />
GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,<br />
1 MHz. Infos www.gayradio.ch<br />
20.30 Barfussdisco Zürich:<br />
Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-,<br />
Getränk Fr. 3.-. DJ Guy<br />
21.00 Monkeys on Stage!:<br />
Live-Bands & Party im Papiersaal (Sihlcity). 5 Nachwuchsband<br />
der Schweizer Indie-Rock Szene: Chr<strong>ist</strong>opher<br />
Chr<strong>ist</strong>opher, Les Yeux Sans Visage, Sheila<br />
Loves You, White Stiff Music & Boredom Laughs.<br />
Hosts of the Night One Lucky Sperm (7 Dollar Taxi<br />
Sänger Tizian) & Reto Zampano. Afterparty mit DJ<br />
Scott Vega. Infos www.wesetmonkeysonfire.ch &<br />
www.monkeysonstage.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Marc S<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Industrial Cruise Zone.<br />
Bierpass 3 für 2<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gaetano<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Yellow - Piss-off<br />
23.00 Sweet, sweet Valentine:<br />
DJs 5th Element, Willi P & Fred Extasia<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich<br />
23.00 Future Waves – Part 5:<br />
Progressive, Goa<br />
Gaudium – Live, Beat Herren, Jacky, Marcosis, Heinz<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
SO 14. Februar<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!:<br />
Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />
Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />
DJ Bruder Roland - Egotrip<br />
Lausanne<br />
23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD spécial St-<br />
Valentin:<br />
Un style unique avec un savant mélange de house<br />
sensuelle, fraîche et trendy... Avec Miss Sadia<br />
Thurgau<br />
11.00 HOT:<br />
Valentinsbrunch im Vereinslokal, Wilerstr., Wängi.<br />
Fr. 25.- (Vereinsmitglieder Fr. 20.-) Anmeldung bis<br />
9.2. an anmeldung@hot-tg.ch, 077 401 31 76 (Roger)<br />
Zürich<br />
07.00 HAZ Outdoor:<br />
Schneeschuh-Tour im Waadtländer Jura. Route:<br />
Vuiteboeuf, Les Rasses, Chasseron - Ste. Croix.<br />
Zürich ab 07.04h (IR Richtung Lausanne), Genaue<br />
Infos & Ameldung bis 11.02. www.haz.ch/outdooraktuell<br />
07.00 After Hours:<br />
Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno<br />
La Luna, TonTon, Tonic.<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />
MO 15. Feb.<br />
Zürich<br />
22. AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />
DI 16. Februar<br />
Aarau<br />
20.00 Aarglos Lesbengruppe:<br />
Treff im GZ Telli, Girixweg 12. Programmplanung;<br />
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Zürich<br />
11.30 Aidspfarramt Zürich:<br />
Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255<br />
90 55<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />
MI 17. Februar<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Microcat - reloaded madmixed<br />
nano techno tracks<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy Dee<br />
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21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Qbass<br />
FR 19. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Dance Floor Fever mit DJ Andi<br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The<br />
Loft Haldenstr. 21 DJ Whiteside, DJ C-Side<br />
und MC Stephen Davis<br />
Zürich<br />
19.00 HIV-Treff:<br />
Universitätstr. 42. Nachtessen (Unkostenbeitrag Fr.<br />
5.-). Info 044 455 59 00<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren Suck my Dick-Zone<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage DJ Mad House<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode X-treme Leather &<br />
Rubber<br />
23.00 Junksound@Stairs:<br />
Minimal, Tech House, Techno<br />
Glückshormon, Tanto Fernando, TonTon,<br />
TECHNOkultur DJ’s. Stairs Club, Baslerstrasse 50,<br />
8066 Zürich<br />
SA 20. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Disco Inferno mit DJane Jasmin<br />
St. Gallen<br />
21.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />
Infernal Night. Die Nacht der Phantasien. Bei<br />
gedämpften Licht und Kerzenschein den Fetisch<br />
ausleben von Leder bis nackt.<br />
Zürich<br />
18.00 a.part:<br />
Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166<br />
20.30 Barfussdisco Zürich:<br />
Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-,<br />
Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Klubnacht. DJs PraVos & special<br />
guest DJ dB<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Fre<strong>ist</strong>oss - Sniff my<br />
Sneaks. Sports & Sneaks<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Klubnacht. DJ Plus 1<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Fre<strong>ist</strong>oss - Sniff my<br />
Sneaks. Sports & Sneaks only!<br />
23.00 Celestial 4th by Androphil:<br />
DJs Martin & Thomi B. mit Progressive - Goa -<br />
Trance Sound<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich<br />
23.00 EmoTTion:<br />
Progressive, Goa. Mahi, Epi, Inorganic, La Luna.<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
SO 21. Februar<br />
Basel<br />
22.00 Untragbar!:<br />
Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />
Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />
Tanz in den Morgenstraich. Extra Large Party mit<br />
den Psychonaunts, Möped Lads & DJ High Heels on<br />
Speed. Eintritt Fr. 15.-<br />
Lausanne<br />
23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD:<br />
Le «cute boy» qui vous met la pêche en d<strong>ist</strong>illant un<br />
son joyeux et festif. Avec Dj Daniel dB<br />
St. Gallen<br />
15.00 Saunaclub Why-Not:<br />
Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party.<br />
Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung<br />
erwünscht 076 227 33 70<br />
Zürich<br />
07.00 HAZ Outdoor:<br />
Schneeschuh-Schnupper-Tour in den Innerschweizer<br />
Voralpen. Genaue Infos & Ameldung www.haz.<br />
ch/outdooraktuell<br />
07.00 After Hours:<br />
Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno<br />
Marcosis, Ezikiel, DJ Helder, TonTon<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />
MO 22. Feb.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />
DI 23. Februar<br />
Bern<br />
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />
der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos<br />
über Film www.gay-bern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot Café,<br />
Badenerstr. 138<br />
22.30 AAAH!:<br />
Agenda<br />
Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />
MI 24. Februar<br />
Zürich<br />
20.00 <strong>Schwul</strong>e Väter:<br />
Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 Wednesday Night Fever with DJ Chris.<br />
Best of Soul, Funk & Pop from 70s to 90s<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon Sauvage<br />
DO 25. Februar<br />
Zürich<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, ab<br />
20.30h B<strong>ist</strong>ro Marion<br />
19.30 z&h <strong>Schwul</strong>e Studis an Uni & ETH:<br />
z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 HAZ-Centro:<br />
Schwubliothek, <strong>Schwul</strong>e Bücher- und ausgewählte<br />
Videoausleihe, Sihlquai 67<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad House<br />
FR 26. Februar<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Cool Hits mit DJane Peter Pan<br />
Zürich<br />
18.00 z&h <strong>Schwul</strong>e Studis an Uni & ETH:<br />
Schneeweekend in den Flumserbergen. Infos und<br />
Anmeldung bis 14.2. siehe www.zundh.uzh.ch<br />
19. GayMigs: schwule Migranten Treff im<br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für<br />
<strong>Schwul</strong>e, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Gala Gay Brazil. DJs Miss Delicious &<br />
Angel O mit Brazil Elektro House<br />
22.00 Lollipop:<br />
Party mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en! Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch<br />
von Canzoni & Chansons; Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er<br />
Disco und einem Schuss 90er; Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa,<br />
Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.<br />
118<br />
22.00 Rage:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren XXL Naked Party Supersize.<br />
Fr. 38.- alles inklusive (exkl. Spirituosen). Eintritt<br />
nur nackt im ganzen Club<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage DJ Gil Everest<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode XXL Naked-Party<br />
23.00 Maryic@Stairs :<br />
TonTon Birthday Bash / Minimal, Tech House, Techno<br />
TonTon, I-Tee, Tonic, Angy Dee<br />
Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Vinnie Albani, Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />
René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach<br />
Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
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„Ja, ich will ihn.“<br />
Wem würden Sie Ihr Ja-Wort geben?<br />
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