23.02.2015 Aufrufe

Dieses Magazin ist Schwul

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CRUISER Edition Februar 2010<br />

<strong>Dieses</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>ist</strong> <strong>Schwul</strong><br />

Photographer Daniel «samo» Bolliger, Soaps and the City, Ferien à rosa,<br />

Hugo Loetscher, Wahlen in Zürich, Viele bunte Parties, Michael von der Heide,<br />

SwissPäck, Marc Döhring, MrGay Kandidaten 2010


Photography - OLAF BLECKER<br />

JACK<br />

06.02.10<br />

JACK<br />

Fantastic<br />

Queer<br />

Company«<br />

The Sweat<br />

Is Best Issue«<br />

TERRY<br />

VIETHEER<br />

LONDON«<br />

JUICEPPE«<br />

ANGEL O.«<br />

THE<br />

FABULOUS<br />

LOVE<br />

BANDITS«<br />

More<br />

Gorgeous<br />

Than Ever«<br />

Saturday<br />

06.02.10<br />

23:00«<br />

Festsaal<br />

Pelikan<br />

Platz<br />

Zurich«<br />

WWW.JACKCOMPANY.COM<br />

kt4_Cruiser_215x290_TP.indd 1 21.01.10 11:30


3<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Inhalt<br />

CR bleibt CR<br />

CR war im vergangenen Dezember geplant als Sondernummer «Cruiser-Winter-Edition», eine<br />

Doppelnummer mit mehr Inhalt. In einem neuen Kleid. Aufwändiger als üblich. Die Reaktionen<br />

auf das luxuriösere Erscheinungsbild waren überwältigend. Soviel Zuspruch aus der Leserschaft<br />

macht uns Mut. Wir scheuen den Mehraufwand nicht und fahren fort mit CR. Wir freuen uns, im<br />

2010 unseren Lesern mit jeder Ausgabe ein modernes <strong>Magazin</strong> mit bestem Inhalt in die Hand geben<br />

zu dürfen.<br />

Martin Ender, Verleger<br />

6<br />

Soaps and the City<br />

<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />

8<br />

Ferien à rosa<br />

Arosa Gay-Ski-Week<br />

12<br />

Hugo Loetscher: In alle Richtungen gehen<br />

Ausstellung, geplant zum 80. Geburtstag<br />

15<br />

<strong>Schwul</strong> wählen<br />

Gemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich<br />

21<br />

Branko B. Gabriel trifft...<br />

Michael von der Heide<br />

23<br />

Daniel «samo» Bolliger<br />

Photographer<br />

6 7<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Gesellschaft<br />

Gesellschaft CRUISER Edition Februar 2010<br />

Soaps and the City<br />

<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />

Und warum gehen ihre Fans nach New York?<br />

Gays in Fernsehserien sind<br />

selbstverständlich geworden.<br />

Aber wann eigentlich?<br />

Eine Geschichte des verspäteten<br />

Sichtbarwerdens,<br />

die ihr vorläufiges Happy<br />

End in New York findet. An<br />

einem grossen Charity-<br />

Event treffen Fans ihre TV-<br />

Helden von nebenan.<br />

Thomas <strong>ist</strong> Jus-Student. Er jobbt als Asylanten-Berater, er hat einen<br />

Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas <strong>ist</strong> der nette <strong>Schwul</strong>e<br />

von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der<br />

inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine<br />

TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Oberarzt<br />

Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der<br />

«Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur<br />

lesbischen Poliz<strong>ist</strong>in in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene<br />

Liebe»: Zur besten Sendezeit flimmern sie täglich in die gute Stube. Ein<br />

bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema<br />

im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Talkshows, trampelten<br />

sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas<br />

grösseren Widerstands für Filme und Serien.<br />

Noch in den 1980ern genossen schwule Figuren in Soaps echten Exotenstatus.<br />

Steven aus dem Denver-Clan etwa oder Carsten Flöter in der<br />

Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine<br />

kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufsehen<br />

und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus,<br />

besonders im konservativen Bayern war die Empörung heftig, die Darsteller<br />

erhielten Morddrohungen.<br />

Seife und Sex<br />

Weit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden allerdings<br />

auch schon früh schwule und lesbische Soaps. «MontagsKinder»<br />

etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk»<br />

und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung<br />

vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer<br />

as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen Raum und als erster<br />

öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziemlich<br />

explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals küssen. Das<br />

Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren lang. Die britische<br />

Serie wurde kurz darauf für den amerikanischen Markt neu verfilmt,<br />

war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publikum und<br />

Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radiohörspielen<br />

und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkonzernen, für<br />

die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute<br />

noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreundlich<br />

bleiben muss.<br />

Jo Weil und Thore Schölermann spielen in der ARD-Serie «Verbotene<br />

Liebe» ein schwules Liebespaar. Negative Reaktionen von Zuschauern<br />

gibt es kaum noch, sagen sie. Und doch <strong>ist</strong> nicht alles so ganz einfach<br />

und selbstverständlich. Ständig taucht in Interviews die Frage auf, ob<br />

sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, die Weil heute zu Recht<br />

nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-<br />

Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf<br />

Frauen stehe.<br />

Big Stars im Big Apple<br />

Zusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann<br />

Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via Youtube<br />

hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde<br />

aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der<br />

grossartigen Kulisse New Yorks ihre Lieblingsdarsteller aus schwulen<br />

Storylines live kennenzulernen. Auch Dennis Grabosch und Igor Dolgatschew<br />

aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Zeiten, schlechte<br />

Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gregory Michael (Dante‘s Cove)<br />

werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Workshops<br />

auf dem Programm. Der Gewinn dieses Charity-Events geht an<br />

die Aidshilfe Köln und das amerikanische Trevor Project, das schwule<br />

Jugendliche unterstützt.<br />

Die wahren Gays of our Lives finden sich natürlich nicht in den TV-Drehbüchern.<br />

Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zuschauer<br />

zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in<br />

Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt.<br />

Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch<br />

mal über eigene Klischees schmunzeln. Sonst hätte «Sex and the City»<br />

wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zicken<br />

werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene<br />

Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Marienhof,<br />

unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und<br />

wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit.<br />

Gays of our Lives<br />

New York, 26.-28. März 2010<br />

Tickets und Infos: www.gaysofourlives.org<br />

Chr<strong>ist</strong>ian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch<br />

8<br />

Kapitel Titel CRUISER Edition Februar 2010<br />

9<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Reisen<br />

<strong>Schwul</strong>e Skiferien sind<br />

vor allem eines: Skiferien.<br />

P<strong>ist</strong>enhäschen und<br />

Nachteulen gaben sich<br />

vom 9. bis 15. Januar<br />

in Arosa die Hand. Michi<br />

Rüegg war für den Cruiser<br />

dabei, auch wenn er mehr<br />

schlief als feierte.<br />

Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels.<br />

Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb<br />

schweigende Heteropaare, mit von Unbefriedigtheit und Langeweile<br />

getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fünfköpfige Familie den<br />

Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den<br />

flauschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig,<br />

halb lüstern zum <strong>Schwul</strong>en, der noch immer mit Brotmocken Dressing<br />

aufsaugt und sich fragt: Verflucht, was mach ich eigentlich hier?<br />

Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien<br />

allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren,<br />

ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich<br />

etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand.<br />

Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens<br />

wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses Sodom,<br />

eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fliessen.<br />

Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde<br />

ausschliesslich des Fickens wegen fahren.<br />

Ich kenn keine Sau.<br />

Nach Ficken war mir definitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die<br />

Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei<br />

mir: Verfluchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Willen<br />

hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fiel<br />

mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern<br />

vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern <strong>Schwul</strong>e.<br />

Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Arosa<br />

gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst<br />

selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue<br />

Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt.<br />

Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann<br />

hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Löwen<br />

– hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die<br />

morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender<br />

Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfundzwanzig<br />

Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht<br />

mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Aber selbst<br />

der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken lassen. Im Gegenteil,<br />

Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen weit hinter sich<br />

gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass<br />

frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem<br />

riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast kleinlaut fragte: «Hat sie die<br />

alle selbst gelegt?».<br />

Es <strong>ist</strong> ein ungewöhnliches Hotel, das Eden. Wie wenn man ein cooles<br />

Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und<br />

kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden steckt der Kitchen<br />

Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mitte<br />

der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich<br />

viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn<br />

nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber nicht dort unten. Da war<br />

nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als<br />

wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste.<br />

Die Hand bleibt da, wo sie <strong>ist</strong>.<br />

Überhaupt wurde man selten Zeuge unflätiger Handlungen. Selbst der<br />

Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als<br />

an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen<br />

an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es<br />

allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym<br />

stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger<br />

Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her gegangen<br />

sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren<br />

am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.<br />

So <strong>ist</strong> das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder macht das, was er will.<br />

Des Morgens im Frühstückssaal schöpfte man sein Müsli, beobachtet<br />

von olympischen Augenringen ringhersum. Der eine hatte eine wilde<br />

Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind früh zu Bett<br />

gegangen. Die Schicksalsgemeinschaft der Gäste geht unterschiedlich<br />

mit den Angeboten um. Müssen tut niemand. Keiner schimpfte, wenn<br />

man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner<br />

schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den<br />

man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche<br />

Billigserie schaute.<br />

Kein CSD im Schnee.<br />

Die grosse Überraschung trat auf den genialen Skip<strong>ist</strong>en zu Tage. Statt<br />

wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reicht,<br />

merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule<br />

Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer<br />

und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder<br />

andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibrille<br />

und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Skiweek<br />

geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat:<br />

auf der P<strong>ist</strong>e – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem<br />

unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs<br />

jeden Alters warfen sich in den Fummel und flitzten an den Toren vorbei<br />

– mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während<br />

einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zuschauer<br />

fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln).<br />

Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche<br />

Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und<br />

überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu<br />

denken: «Dieser verkleidete Mann <strong>ist</strong> ja ne ganz heisse Braut».<br />

<strong>Schwul</strong>e sind auch nur Kunden.<br />

Mit ein paar Hundert <strong>Schwul</strong>en scheint man in Arosa eh kein Problem<br />

zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns<br />

gar ihren schönsten Liegestuhl-Abschnitt, gratis und exklusiv. Es <strong>ist</strong><br />

so: Mittlerweile haben auch konservative Hoteliers und Kurdirektoren<br />

erkannt, dass schwules Geld nicht anderes riecht als Hetero-Geld. Und<br />

in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winterfreuden<br />

geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche<br />

Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier<br />

schwuler Pian<strong>ist</strong>en und des amerikanischen, nicht weniger schwulen<br />

Tenors Zachary Stains in der Dorfkirche auch Hedi und Paul vergnügt<br />

wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showtune-Zeilen wie «I’m as<br />

gay as a daisy in May» füllte.<br />

Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach<br />

ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die<br />

siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündigung,<br />

wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen<br />

im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der<br />

in Lausanne mit den Jungle-Parties selbst Zürcher in die Westschweiz<br />

lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wieder<br />

mit einer Horde von Stammgästen.<br />

www.arosa-gayskiweek.ch<br />

Ferien à rosa<br />

Arosa Gay-Ski-Week<br />

12 13<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Ausstellung<br />

Ausstellung CRUISER Edition Februar 2010<br />

Jede Richtung eine Richtung<br />

– die, in die zu gehen<br />

ich plante, und die, in die<br />

ich ging, und alle jene,<br />

von denen ich nie annahm,<br />

dass sie Richtungen sind.<br />

Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Journal<strong>ist</strong> während mehr als<br />

sechzig Jahren ein grossartiges Werk geschaffen. Sein Tod hinterlässt<br />

eine Lücke im ge<strong>ist</strong>igen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das<br />

er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt <strong>ist</strong>: «Hugo<br />

Loetscher <strong>ist</strong> wohl mehr gere<strong>ist</strong> als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle<br />

zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefühl, dass er weg sei. Er<br />

war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Grossmünster<br />

Zürich.<br />

In alle Richtungen<br />

Die Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />

Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Bege<strong>ist</strong>erung<br />

am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unternommen,<br />

sein Leben und Werk anhand von Gegenständen aus seinem<br />

Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger<br />

Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor<br />

und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten,<br />

Essays und Reportagen.<br />

Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointierten<br />

Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der<br />

Fotografie in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine<br />

zahlreichen Reisen.<br />

Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Seine<br />

Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er<br />

1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung<br />

«Der Holunderstrauch» erscheint bereits 1946 in der Zeitschrift «Zeitbilder»<br />

– Vorgänger des heutigen «<strong>Magazin</strong>» des «Tages-Anzeigers». Seine<br />

frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten<br />

und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben.<br />

His Way<br />

Hugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische<br />

Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und<br />

1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner<br />

Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Frankreichs.<br />

Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein engagierter<br />

Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.<br />

1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «du», den<br />

jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Beilage:<br />

«Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von<br />

Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt<br />

gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann er die unterschiedlichsten<br />

Formen des Journalismus erproben, mit Reportagen<br />

und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 re<strong>ist</strong> Hugo Loetscher regelmässig<br />

nach Lateinamerika und publiziert seine Beiträge. Er schreibt als Literaturkritiker<br />

über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart für<br />

die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen.<br />

«Reisen <strong>ist</strong> wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf»,<br />

hat er einmal gesagt.<br />

Theater<br />

Die ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Stat<strong>ist</strong><br />

und Regieass<strong>ist</strong>ent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmässig<br />

Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel»<br />

wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein<br />

letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiederum<br />

in Zürich zur Uraufführung und findet bei Publikum und Medien<br />

erneut wenig Gnade.<br />

War meine Zeit meine Zeit<br />

Sein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Loetschers Tod, im<br />

August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene<br />

Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem<br />

Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text<br />

<strong>ist</strong> die Summe seines Lebens und Schaffens.<br />

Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publiz<strong>ist</strong>en-Ex<strong>ist</strong>enz haben darin<br />

ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zürich,<br />

die vielen Reisen auf der ganzen Welt und die Gedanken zur Entwicklung<br />

des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse<br />

Hauptthemen durchziehen das Buch: das schwierige und ambivalente<br />

Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loetscher<br />

begegnet <strong>ist</strong>, kunstvoll miteinander verflochten, von der Limmat<br />

und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong.<br />

Von Kurt Büchler<br />

Hugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, Zürich<br />

Hugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich<br />

bis 28. Februar.<br />

Er <strong>ist</strong> am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August<br />

2009 ebenfalls in Zürich gestorben.<br />

Hugo Loetscher: In alle<br />

Richtungen gehen<br />

Die Ausstellung war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />

Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht<br />

Hugo Loetscher © Erling Mandelmann<br />

15<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Politik<br />

<strong>Schwul</strong> wählen<br />

Gemeinde- und<br />

Stadtratswahlen<br />

in Zürich<br />

Wir betrachten, zugegeben,<br />

die Wahlen aus einem einseitigen<br />

Blickwinkel und freuen<br />

uns, dass sich 13 offen schwul<br />

lebende Kandidaten und 3<br />

lesbische Kandidatinnen aus<br />

unterschiedlichen Parteien<br />

in den Zürcher Gemeinderat<br />

wählen lassen wollen.<br />

Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mitgliedern<br />

zusammen. Er wird alle vier Jahre von<br />

den Stimmberechtigten an der Urne gewählt;<br />

letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdauer<br />

2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen<br />

vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) eingehen,<br />

können und wollen wir keinen vollständigen<br />

Überblick über alle Parteien, deren Programme<br />

und Kandidat(inn)en geben.<br />

Nun, offen schwullesbisch leben <strong>ist</strong> ja nicht der<br />

primäre Grund, warum eine Person gewählt<br />

werden soll. <strong>Schwul</strong>e und Lesben sollten sich<br />

vor allem daran orientieren, welche Parteien<br />

sich bisher schon für schwullesbische Anliegen<br />

stark gemacht haben. Und welche Parteien<br />

heute die noch offenen Anliegen im Programm<br />

für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei<br />

einen guten Le<strong>ist</strong>ungsausweis. Aber man sollte<br />

sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die<br />

recht kämpferisch auf immer noch vorhandene<br />

Probleme aufmerksam machen und nach Lösungen<br />

suchen.<br />

Die SP galt bislang bei vielen <strong>Schwul</strong>en und Lesben<br />

als die Partei, die sich am me<strong>ist</strong>en um ihre<br />

Anliegen gekümmert hat. Vielen <strong>ist</strong> die Partei<br />

aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden.<br />

Da sind die Grünen und die AL eine gute Alternative.<br />

Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer<br />

noch die Partei der traditionellen Familie, sieht<br />

sich getäuscht. Auch hier gibt es heute einen<br />

Kandidaten, der offen in Eingetragener Partnerschaft<br />

lebt.<br />

Gemeinderatswahlen<br />

Die uns bekannten offen schwul und lesbisch<br />

lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:<br />

Kreis 1/2<br />

• Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle<br />

Soziale Dienste Zürich (Grüne)<br />

• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Alternative<br />

L<strong>ist</strong>e)<br />

Kreis 3<br />

• Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe,<br />

Geschäftsleitungsmitglied (Grüne)<br />

• Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil.,<br />

H<strong>ist</strong>oriker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP<br />

– Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische Volkspartei)<br />

Kreis 4/5<br />

• Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter,<br />

Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)<br />

• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5<br />

(SP)<br />

• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pflegefachfrau,<br />

Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisation<br />

(Grüne)<br />

• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge,<br />

Jur<strong>ist</strong> (AL – Alternative L<strong>ist</strong>e)<br />

Kreis 6<br />

• Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)<br />

Kreis 7/8<br />

• Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)<br />

Kreis 9<br />

• Sangines Alan David, 1986, kaufm. Angestellter<br />

(SP)<br />

• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester,<br />

Gerontologin (Grüne)<br />

• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepfleger,<br />

Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich<br />

(Grüne)<br />

Kreis 10<br />

• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfachfrau<br />

(SP)<br />

Kreis 12<br />

• Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH,<br />

Fachkundelehrer (Grüne)<br />

• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH<br />

(Grüne)<br />

Stadtratswahlen<br />

In unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir<br />

auf die ebenfalls am 7. März stattfindenden<br />

Stadtratswahlen eingegangen und haben den<br />

Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview<br />

vorgestellt. Nicht, dass wir ihn favorisieren.<br />

Aber uns interessierte damals das Thema, dass<br />

ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat<br />

einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadtrat<br />

<strong>Schwul</strong>enpolitik oder einfach als <strong>Schwul</strong>er<br />

Politik machen wird, sei dahingestellt. Vielleicht<br />

<strong>ist</strong> man ja auch gut bedient mit einer<br />

schwulenfreundlichen Partei, die einen Hetero<br />

als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Robert<br />

Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP)<br />

geben ihre Sitze im Stadtrat frei. Die beiden<br />

Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und<br />

portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und<br />

Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und<br />

die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertretung<br />

im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die<br />

Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und<br />

Walter Angst im Stadtrat.<br />

von Martin Ender<br />

Der Parteien-Überblick<br />

über alle Parteien, geordnet<br />

nach dem «schwullesbischen»<br />

Le<strong>ist</strong>ungsausweis<br />

und nach Grösse.<br />

SP – Sozialdemokratische Partei<br />

Grüne<br />

AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

CVP – Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische<br />

Volkspartei (aufsteigend zu<br />

positiv),<br />

FDP – FDP.Die Liberalen<br />

glp – Grünliberale Partei<br />

SVP – Schweizerische Volkspartei<br />

EVP – Evangelische Volkspartei<br />

SD – Schweizer Demokraten<br />

EDU – Eidgenössisch-Demokratische<br />

Union<br />

PFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert<br />

gegen Corine Mauch)<br />

+<br />

–<br />

=<br />

SP – Sozialdemokratische Partei,<br />

Grüne, AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

Anzeige<br />

Ruth Genner &<br />

Daniel Leupi<br />

in den Stadtrat<br />

«Für ein bunteres Zürich.<br />

Mehr als grün.»<br />

Grüne Stadt Zürich<br />

7. März<br />

2010<br />

Aktive Family-Politik<br />

statt nur schwul.<br />

Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

Wir bleiben unbequem<br />

L<strong>ist</strong>e 7 | www.al-zh.ch<br />

Alecs Recher<br />

Kreis 4/5 (bisher)<br />

Initiant/Vorsitz<br />

Schweizer Trans*Netzwerk,<br />

Transberater<br />

Jur<strong>ist</strong>, Student und<br />

Geschäftsführer<br />

David Garcia<br />

Kreis 1/2<br />

Oberarzt am USZ,<br />

MediGay-Berater,<br />

Psychotherapeutischer<br />

LGBT-Spezial<strong>ist</strong><br />

20 21<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Nachgefragt<br />

Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />

Susis schwule<br />

Strolchenfahrt<br />

von Michi Rüegg<br />

Eins vorneweg: Die Betreiber der Nervous-Bar,<br />

die für einmal nicht an der städtischen Ordnung,<br />

sondern an der sprichwörtlichen Unordnung<br />

scheiterten, hatten bislang meine Sympathie.<br />

Sie sind nicht daran schuld, in eine<br />

so missliche Lage geraten zu sein. Es <strong>ist</strong> auch<br />

verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln<br />

für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat niemand<br />

etwas einzuwenden.<br />

Aber wenn zwei <strong>Schwul</strong>e sich einer popul<strong>ist</strong>ischen<br />

Aerobiclehrerin vor den Wahlkampfkarren<br />

spannen lassen und eine Stadtpräsidentin<br />

anpöbeln, die nun wirklich nichts damit<br />

zu tun hat, dass ihre Bar irrtümlich geschlossen<br />

worden <strong>ist</strong> – dann versteht man mitunter<br />

die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte<br />

Stadtpräsidentin lesbisch <strong>ist</strong> und man den Nerv<br />

hat, ihr Homophobie vorzuwerfen.<br />

Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als<br />

das Debakel stattfand und die Bar geschlossen<br />

wurde, war sie noch nicht einmal gewählt.<br />

Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kultur,<br />

Eheschliessungen und Beerdigungen – das<br />

sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so<br />

recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für<br />

verhühnerte Baubewilligungen verantwortlich<br />

sein soll.<br />

Der Grund <strong>ist</strong> einfach: ihre Opponentin im<br />

Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die bisher<br />

gegen alles Sturm gelaufen <strong>ist</strong>, das nicht<br />

ins Weltbild einer aus der SVP rausgekickten<br />

Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des<br />

beschränkten Mittelstandes kämpft. Susi, die<br />

zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt<br />

hat, weil er nicht zu einer Provinzstadt passt.<br />

Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch keinen<br />

Finger für ein schwullesbisches Anliegen<br />

krumm gemacht hat. Ebendiese Susi hat zwei<br />

neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräftete,<br />

vom Staat betrogene <strong>Schwul</strong>e, denen alles<br />

genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber<br />

mit ein paar Homo-Stimmen untergehen als<br />

ohne». Sie und die Nervous-Jungs bilden eine<br />

Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeit<br />

suchenden Verzweifelten.<br />

Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin<br />

mit einer Schutzpatronin verwechselt. Sie haben<br />

erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete<br />

Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städtische<br />

Verwaltung fegt und rübis und stübis<br />

für Ordnung sorgt. Das <strong>ist</strong> weder ihre Aufgabe<br />

noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadtregierung<br />

hinweg Entscheidungen treffen.<br />

Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht,<br />

in dem alles Monate oder Jahre dauert und in<br />

dem man an der Holzbank festfriert, während<br />

man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir geniessen<br />

heute als sexuelle Minderheit einen besonderen<br />

staatlichen Schutz. Und wir haben das<br />

Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen<br />

wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir<br />

nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschalpen<br />

und von ihr erwarten dürfen, dass sie Himmel<br />

und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie<br />

wie wir aufs eigene Geschlecht steht.<br />

Branko B. Gabriel<br />

trifft...<br />

Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr<br />

fragt euch jetzt sicher, was<br />

Branko im Sihlcity zu suchen<br />

hat. Das kann ich euch verraten,<br />

mein Kumpel Michael<br />

von der Heide gibt im Papiersaal<br />

ein Konzert mit der unverkennbaren<br />

Corin Curschellas.<br />

Das darf ich auf keinen<br />

Fall verpassen.<br />

Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal!<br />

Ob das gut kommt? Keine zwei Minuten wirbelte<br />

Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />

und schon hatte er das ganze Publikum im<br />

Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />

Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />

Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />

Eine unglaublich spannende Kombination<br />

mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />

konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />

und geniessen.<br />

CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />

drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />

Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />

wichtigsten Männer?<br />

MICHAEL: Oh – das<br />

mit den Frauen hast du im<br />

Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />

noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />

Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />

Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />

gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />

Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />

Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />

meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />

Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />

CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />

erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />

blutjung...<br />

MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />

Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />

noch blutjung!!!<br />

(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />

im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />

mein Papa» gesungen)<br />

CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />

mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />

einem unglaublichen Charme.<br />

MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />

Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />

nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />

«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />

dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />

CRUISER: Du b<strong>ist</strong> eine echte Rampensau, der geborene<br />

Entertainer! Innerhalb von einer Minute<br />

hast du das Publikum in deinen Bann gezogen.<br />

Was <strong>ist</strong> dein Geheimnis?<br />

MICHAEL: Es gibt kein Geheimnis. Ich gehe mit<br />

offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich<br />

ganz und gar dem Publikum hin.<br />

CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an<br />

den Eurovision Song Contest, wer hätte das gedacht!<br />

Du wirkst sehr entspannt...<br />

MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht ...ich freue<br />

mich total! Es <strong>ist</strong> das erste Mal, dass ich in der<br />

Schweiz einen Song eingegeben habe und es<br />

hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury überzeugt<br />

und mich zu einem glücklichen Sänger<br />

gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird<br />

sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt<br />

nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, beten<br />

und Spass an der ganzen Sache haben.<br />

CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon einmal<br />

den deutschen Markt erobern, leider mit<br />

mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internationalen<br />

Durchbruch?<br />

MICHAEL: Ich mache schon so viele Jahre Musik.<br />

Das mit dem Erfolg <strong>ist</strong> so wie im Leben. Es geht<br />

mal rauf, mal runter, mal geradeaus. Ich bin<br />

dankbar für die Begegnungen, die ich durch<br />

meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen,<br />

erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für<br />

«2raumwohnung», mein letztes Album «Freie<br />

Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert,<br />

die Single «Immer, wenn du denkst» war in den<br />

deutschen Charts. Mit meiner Band spiele ich<br />

oft in Deutschland. Für mich persönlich sind<br />

das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert<br />

habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch<br />

nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur<br />

Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen berührt.<br />

CRUISER: Ich drücke dir natürlich ganz fest die<br />

Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen<br />

und wer <strong>ist</strong> der Designer?<br />

MICHAEL: Das wirst du dann in Oslo sehen, doch<br />

du brauchst keine Angst zu haben, ich werde<br />

nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine<br />

Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Willi<br />

Spiess kreiert die Kostüme und <strong>ist</strong> schon Tag<br />

und Nacht damit beschäftigt.<br />

CRUISER: Im Publikum hörte ich, wie jemand<br />

meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich».<br />

MICHAEL: Das <strong>ist</strong> sehr wahrscheinlich das grösste<br />

Kompliment!<br />

CRUISER: Und was macht dich eigentlich glücklich?<br />

MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenuntergänge,<br />

ein gelungenes Konzert, ein glückliches<br />

Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...<br />

Michael von der Heide, bald unterwegs<br />

nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle<br />

Scheibe<br />

www.michaelvonderheide.ch,<br />

www.willispiess.ch<br />

a<br />

scher<br />

nen besonhaben<br />

das<br />

ür bezahlen<br />

n, dass wir<br />

üro tschalass<br />

sie Himnur<br />

weil sie<br />

ht.<br />

belte Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />

und schon hatte er das ganze Publikum im<br />

Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />

Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />

Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />

Eine unglaublich spannende Kombination<br />

mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />

konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />

und geniessen.<br />

CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />

drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />

Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />

wichtigsten Männer?<br />

MICHAEL: Oh – das<br />

mit den Frauen hast du im<br />

Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />

noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />

Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />

Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />

gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />

Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />

Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />

meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />

Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />

CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />

erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />

blutjung...<br />

MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />

Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />

noch blutjung!!!<br />

(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />

im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />

mein Papa» gesungen)<br />

CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />

mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />

einem unglaublichen Charme.<br />

MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />

Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />

nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />

«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />

dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />

w<br />

© by Patrick Mettraux<br />

22 23<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Fotostrecke<br />

Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />

<strong>Schwul</strong>e schützt Euch /<br />

Schützt die <strong>Schwul</strong>en<br />

Es <strong>ist</strong> kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern<br />

einfach die Forderung, über etwas nachzudenken!<br />

<strong>Schwul</strong>e sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie flexiblere Arbeiter sind,<br />

sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, <strong>Schwul</strong>e sind zahlungskräftig,<br />

in der <strong>Schwul</strong>enbar <strong>ist</strong> es einfach ungezwungener, die <strong>Schwul</strong>en<br />

legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.<br />

Doch geben die <strong>Schwul</strong>en auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die<br />

Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständlich?<br />

Jeder, der in der <strong>Schwul</strong>enszene ein neues Lokal betreiben will, sollte eigentlich<br />

wissen, dass er seine Kundschaft pflegen muss. Da gehört nun<br />

mal auch die Vermittlung der Prävention, wie sie die VEGAS-Charta<br />

vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft<br />

auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine,<br />

wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkenntnis<br />

machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden<br />

wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu<br />

haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernachlässigen.<br />

Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?<br />

Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten<br />

rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der <strong>ist</strong><br />

immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! B<strong>ist</strong> Du blöd, Mann?<br />

Das brauch ich denn gar nicht, der <strong>ist</strong> HIV+!!<br />

Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht,<br />

dass er sich mit jedem so verhalten sollte, wie wenn dieser HIV+ wäre,<br />

also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesundheitsbotschaften<br />

nicht verstanden oder sind die Botschaften nicht in<br />

der Sprache unserer Junx, verstehen die gar nicht, was hier gepredigt<br />

wird?<br />

Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicheren Sex und lässt<br />

sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sperma,<br />

kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)<br />

Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig.<br />

Was sicherer Sex <strong>ist</strong>, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die<br />

VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Region<br />

hilft Dir auch weiter oder Du findest Angaben auf www.aids.ch.<br />

Jeder, der einen Event mit Sexmöglichkeiten organisiert, sorgt bitte<br />

auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die<br />

Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittels Kontaktformular<br />

auf www.vegas-web.ch mitteilen und wir nehmen uns spontan<br />

dem Input an.<br />

Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken werden, wenn<br />

alle mitmachen?<br />

Frei nach Obama: Yes we can !<br />

Roger Markowitsch<br />

Warum <strong>ist</strong> die<br />

Liebe so schwer…?<br />

von Jazzmin<br />

Dian Moore<br />

Neulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht<br />

war – sass ich alleine auf der Couch und machte<br />

mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig<br />

<strong>ist</strong>, wie äusserst demokratisch die Kübel voll<br />

Liebeskummer über die Leute ausgegossen werden.<br />

Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und<br />

Filmstars werden mit Ungemach überzogen.<br />

Mann, selbst ich! Warum? Ich hab doch nun<br />

wirklich niemandem etwas getan. Wir angeblich<br />

Liebenden streiten uns in unseren Beziehungen<br />

auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns<br />

sonst für sehr angenehme Zeitgenossen derer<br />

halten, die wir nicht lieben, Arbeitskollegen<br />

zum Beispiel. Die Liebe geht oft flöten, Lebensbunde<br />

brechen auseinander. Zum Beispiel hatte<br />

ich mal einen Freund, der mich nach unserem<br />

ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese<br />

Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte<br />

ich noch nie drüber nachgedacht. Die müsste<br />

mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz<br />

rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch<br />

weitaus länger bei mir als dieser Freund. Schade<br />

eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt.<br />

Menschen verlassen und werden verlassen. An<br />

materiellen Gütern hingegen halten sie oft länger<br />

fest. Folgende Zusammenhänge des andauernden<br />

Scheiterns habe ich auf der Couch aufgedeckt.<br />

Am Anfang einer Beziehung tritt man ein<br />

schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder<br />

die Mutter des nagelneuen Partners haben – was<br />

man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss<br />

– ein emotional dysfunktionales Menschlein<br />

grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder<br />

man hat es mit einem Sprössling von supertollen<br />

Eltern, me<strong>ist</strong> Intellektuellen zu tun. Dann<br />

hat man schon beim Startschuss verloren, denn<br />

mit Mama und Papa kann man nicht konkurrieren.<br />

Man wird aber immer mit ihnen verglichen.<br />

Da fällt mir ein anderer ein, der einmal<br />

fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus<br />

einem intellektuellen Haushalt in München<br />

und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt.<br />

Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht.<br />

Und dabei hat er mich immer ganz heiss gemacht,<br />

indem er von seinem Körper redete, und<br />

wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es<br />

endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle<br />

mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm<br />

kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu<br />

ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und<br />

ich unten frierend eine halbe Stunde lang die<br />

Dealer abwimmeln musste. Me<strong>ist</strong>ens <strong>ist</strong> es eine<br />

Kombination beider Szenarien: Die Eltern deines<br />

Partners sind supertoll und haben es gerade<br />

deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare,<br />

selbstmitleidige oder jähzornige Person heranzuziehen.<br />

Du b<strong>ist</strong> natürlich mindestens ebenso<br />

meschugge und emotional verkrüppelt wie dein<br />

Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst<br />

man sich schon einmal aus Unverständnis die<br />

Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man<br />

mich schon, weil ich immer Schlösser und<br />

Scharniere kaufe.<br />

Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von<br />

dieser Welt. Unmenschliches wird von uns verlangt.<br />

Man soll das Glück ins Leben des anderen<br />

bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend<br />

war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des<br />

Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll<br />

man dieses Glück beim anderen aufrecht erhalten<br />

und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur<br />

des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der Alltag<br />

wieder kommt, wird man unbewusst oder<br />

ganz explizit dafür verantwortlich gemacht,<br />

dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des<br />

Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verändert!»,<br />

heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir<br />

uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur<br />

Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du<br />

noch?» Klar wissen wir das noch. Aber damals<br />

war er auch 12 Pfund leichter, was das Herumwirbeln<br />

ungemein begünstigt hatte. Wir verändern<br />

uns eben alle.<br />

Daniel «samo» Bolliger<br />

Photographer<br />

www.danielbolligerstudio.com<br />

News 4 • Prominent 10 • Viele bunte Parties 16 • Szene 18 • Susis schwule Strolchenfahrt 20<br />

Warum <strong>ist</strong> die Liebe so schwer…? 22 • VEGAS 22 • Fit mit Power Plate 29 • Beauty & Lifestyle 31<br />

Film 32 • Musik 33 • Horoskop 34 • SWISSPÄCK 35 • Kultur 36 • Marc Döhring 37 • MrGay 39<br />

Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42


News CRUISER Edition Februar 2010<br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Meersburg<br />

Schulenfeindlicher CDU-Politiker<br />

verlässt Partei<br />

Die CDU <strong>ist</strong> Deutschlands grösste konservative<br />

Partei, aber unter ihrer liberalen Vorsitzenden<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Erzkonservative<br />

keinen leichten Stand mehr. Das<br />

musste im Dezember der süddeutsche Regionalpolitiker<br />

Werner Leicht erfahren, den schwulenfeindliche<br />

Ausfälle seine politische Karriere kosteten.<br />

Bei einem Treffen des CDU-Ortsverbandes<br />

Meersburg kritisierte Leicht, dass die schwarzgelbe<br />

Bundesregierung die Gleichstellung homosexueller<br />

Paare vorantreiben möchte. Als<br />

sich Widerspruch regte wurde Leicht schwer rabiat<br />

und bezeichnete Homosexuelle als «krank»<br />

und «pervers». Der CDU-Ortsverband Meersburg<br />

d<strong>ist</strong>anzierte sich von Leichts Äusserungen, worauf<br />

der Politiker aus der CDU austrat.<br />

Buenos Aires<br />

Argentinien traut sich was<br />

Joseph Di Bello und Alex Freyre kommen in<br />

Zukunft im Dezember aus dem Feiern nicht<br />

mehr raus. Weihnachten, Silvester und jetzt<br />

auch noch ihr Hochzeitstag, der lateinamerikanische<br />

<strong>Schwul</strong>engeschichte geschrieben hat<br />

– all diese Feiertage fallen auf Ende Dezember.<br />

Di Bello und Freyre waren nämlich Ende Dezember<br />

das erste schwule Paar in Südamerika,<br />

das offiziell und legal heiratete. Nach einem<br />

langen jur<strong>ist</strong>ischen und politischen Streit hatte<br />

ein Gericht in Argentiniens Hauptstadt Buenos<br />

Aires das Verbot von Homo-Ehen für rechtswidrig<br />

erklärt. Allerdings haben konservative Kräfte<br />

ihren Widerstand gegen die Homo-Ehe noch<br />

nicht aufgegeben und versuchen mit allen jur<strong>ist</strong>ischen<br />

Mitteln, diese wieder zu stoppen.<br />

Lissabon<br />

Heiraten in Portugal<br />

Richtig heiraten dürfen <strong>Schwul</strong>e und Lesben<br />

jetzt im katholisch-konservativ geprägten Portugal.<br />

Mit der Mehrheit der sozial<strong>ist</strong>ischen Partei<br />

von Min<strong>ist</strong>erpräsident José Socrates hat das<br />

Parlament die Homo-Ehe eingeführt, allerdings<br />

ohne Adoptionsrecht. Damit steht drei Jahre<br />

nach der Einführung der Homo-Ehe in Spanien<br />

schwul-lesbischen Paaren auf der ganzen iberischen<br />

Halbinsel der Weg zum Traualtar offen.<br />

<strong>Schwul</strong>enaktiv<strong>ist</strong>en sprechen wegen des Ausschlusses<br />

des Adoptionsrechts von einer «Ehe<br />

zweiter Klasse». Ob jedoch <strong>Schwul</strong>e und Lesben<br />

wirklich schon ab April heiraten dürfen, hängt<br />

jetzt vom konservativen Staatspräsidenten Aníbal<br />

Cavaco Silva ab, der das Gesetz unterschreiben<br />

oder sein Veto einlegen kann.<br />

Wien<br />

Ein bisschen gleich<br />

Der österreichische Nationalrat hat Mitte<br />

Dezember 2009 Österreichs <strong>Schwul</strong>en und<br />

Lesben ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.<br />

Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und<br />

den Grünen beschloss das Parlament die Einführung<br />

der «Eingetragenen Partnerschaft»<br />

für gleichgeschlechtliche Paare. Lediglich die<br />

rechtskonservative FPÖ stimmte geschlossen<br />

dagegen. Das Rechtskomitee LAMBDA (RKL)<br />

kommentierte kritisch, Österreich sei damit<br />

im 20. Jahrhundert angekommen. Aber im<br />

21. Jahrhundert gehe es nicht um Sondergesetze<br />

für <strong>Schwul</strong>e und Lesben, sondern um<br />

die völlige Gleichstellung schwul-lesbischer<br />

Partnerschaften. «Ebenso wenig wie man ein<br />

bisschen schwanger oder ein bisschen tot sein<br />

kann, kann man ein bisschen gleich sein», betonte<br />

LAMBDA.<br />

Berlin<br />

Werner Schroeter und Rio<br />

Reiser geehrt<br />

Der «Special Teddy» geht 2010 an den Filmemacher<br />

Werner Schroeter. Schroeters Werk umfasst<br />

bislang an die 20 Langfilme (Der Rosenkönig)<br />

und ebenso viele kurze bis mittellange<br />

Kinoarbeiten sowie mehr als 70 Opern- und<br />

Theaterinszenierungen. Eine besondere Hommage<br />

widmet der «24. Teddy Award» dem 1996<br />

verstorbenen Sänger, Kompon<strong>ist</strong>en, Texter und<br />

Schauspieler Rio Reiser. Rio Reiser war der erste<br />

deutsche Sänger, der sich öffentlich als schwul<br />

geoutet hat. Zusammen mit seiner Band «Ton<br />

Steine Scherben» schuf er nicht nur den Soundtrack<br />

der 68er-Generation sondern auch den<br />

Soundtrack der beginnenden deutschen <strong>Schwul</strong>enbewegung,<br />

als er gemeinsam mit den Theatergruppen<br />

«Brühwarm» und «Transplantis»<br />

und den «Ton Steine Scherben» in den 1970er<br />

Jahren die ersten schwulen Musicals produzierte.<br />

Die schwul-lesbischen Filmpreise »Teddy»<br />

werden am 19. Februar 2010 im Rahmen<br />

der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin<br />

vergeben.


CRUISER Edition Februar 2010<br />

News<br />

Houston<br />

Texasmetropole wählt Lesbe<br />

zur Bürgerme<strong>ist</strong>erin<br />

Mit Annise Parker wurde im texanischen<br />

Houston zum ersten Mal eine offen lesbisch<br />

lebende Frau zur Bürgerme<strong>ist</strong>erin einer amerikanischen<br />

Millionen-Grossstadt gewählt.<br />

Parker schlug ihren afro-amerikanischen Gegner<br />

Gene Locke mit 53 Prozent der Stimmen.<br />

Der Sieg der lesbischen Politikerin <strong>ist</strong> umso erstaunlicher,<br />

da Texas als sehr konservativer US-<br />

Bundesstaat gilt, in dem fundamental<strong>ist</strong>ischchr<strong>ist</strong>liche<br />

Gruppen über enormen Einfluss<br />

verfügen. Die studierte Kunsth<strong>ist</strong>orikerin,<br />

die zudem auf eine Karriere in der in Texas<br />

ebenfalls einflussreichen Öl- und Gasbranche<br />

verweisen kann, nannte ihre Wahl ein klares<br />

Zeichen der Wähler für den Glauben an ihre<br />

Kompetenz, die unabhängig von ihrer sexuellen<br />

Orientierung sei. Seit 1990 lebt Parker mit<br />

ihrer Partnerin zusammen, mit der sie zwei<br />

Adoptivkinder hat.<br />

Tiflis<br />

Polizeischikane gegen<br />

<strong>Schwul</strong>e<br />

In Georgien fährt die Polizei eine massive Einschüchterungspropaganda<br />

gegen <strong>Schwul</strong>e und<br />

Lesben. Mitte Dezember stürmten Poliz<strong>ist</strong>en<br />

in Zivil die Räume der schwul-lesbischen Organisation<br />

«Inclusive Foundation» in Tiflis. Sie<br />

beschlagnahmten die Mobiltelefone der Anwesenden<br />

und beschimpften diese als «Perverse»,<br />

«Kranke» und «Satan<strong>ist</strong>en». <strong>Schwul</strong>enaktiv<strong>ist</strong><br />

Paata Sabelashvili wurde wegen angeblichen<br />

Marihuana-Besitzes verhaftet und erst nach<br />

zwei Wochen wieder auf freien Fuss gesetzt.<br />

Hätte Sabelashvili sich nicht auf Anraten seines<br />

Anwaltes schuldig bekannt, wäre er in Haft geblieben.<br />

Die «Inclusive Foundation» steht weiter<br />

unter Polizeibeobachtung und die Telefone der<br />

Aktiv<strong>ist</strong>en werden überwacht. Homosexualität<br />

<strong>ist</strong> in Georgien seit 2000 legal. Die georgischorthodoxe<br />

Kirche, der vier Fünftel der Bevölkerung<br />

angehören, gilt jedoch als Scharfmacher<br />

gegen <strong>Schwul</strong>e und Lesben.<br />

London<br />

«Sollen <strong>Schwul</strong>e exekutiert<br />

werden?»<br />

Sollen <strong>Schwul</strong>e exekutiert werden? Das wollte<br />

die britische BBC auf ihrer Webseite von ihren<br />

Usern wissen und hat sich mit dieser Frage massive<br />

Proteste der Gay Community und der politischen<br />

Parteien eingehandelt. Die Online-Abstimmung<br />

stand im Zusammenhang mit einem<br />

Beitrag der BBC über die Absicht Ugandas, für<br />

Homosexualität die Todesstrafe zu verhängen.<br />

So mancher User befürwortete unumwunden<br />

die Todesstrafe für <strong>Schwul</strong>e und Lesben. Ein<br />

anderer schrieb: «Das sollten wir in Grossbritannien<br />

auch einführen, um Familienwerte zurückzubringen.»<br />

Ugandas Regierung hat nach<br />

internationalen Protesten Abstand von der Einführung<br />

der Todesstrafe für Homosexuelle genommen<br />

und will Homosexualität stattdessen<br />

mit lebenslanger Haft bestrafen.<br />

London<br />

Rugbystar outet sich<br />

Gareth Thomas hat Geschichte geschrieben.<br />

Der Waliser <strong>ist</strong> der erste aktive Rugby-Spieler,<br />

der sich geoutet hat. Rugby gilt als eine der härtesten<br />

Sportarten und Homosexualität <strong>ist</strong> in<br />

diesem rauen Sport ein noch grösseres Tabu<br />

als im Fussball. Der ehemalige walisische und<br />

englische Nationalspieler steht derzeit bei den<br />

Cardiff Blues unter Vertrag. Thomas war von<br />

2002 bis 2006 verheiratet, 2007 outete er sich<br />

gegenüber seinem Coach und nun auch öffentlich.<br />

Gegenüber der britischen BBC sagte der<br />

bullige 35-jährige, der wegen seiner sportlichen<br />

Erfolge als Rugby-Legende gilt, er hoffe, sein Coming-out<br />

mache es in Zukunft jungen, schwulen<br />

Rugbyspielern leichter, sich zu outen und<br />

als «talentierte schwule Rugbyspieler akzeptiert<br />

zu werden».<br />

Düsseldorf<br />

Kein Sex – Hoden abgerissen<br />

Das Landgericht Düsseldorf muss derzeit einen<br />

bizarren Fall verhandeln. Angeklagt <strong>ist</strong><br />

ein 45-jähriger Mann, der einem Bekannten<br />

wegen Sex-Verweigerung die Hoden abgerissen<br />

hat. Nach einem ausgiebigen Saufgelage<br />

habe der 120 Kilo schwere Hans O. seinen eingeschlafenen<br />

Saufkumpanen Alexander J. zu<br />

sexuellen Handlungen bewegen wollen. Als<br />

sich der Penis des besoffenen Kumpels aber<br />

nicht bewegte sei O. wütend geworden. Laut<br />

deutschen Medien schilderte die Staatsanwaltschaft<br />

den weiteren Ablauf so: «Er drehte ihm<br />

den Hodensack mehrmals um, bis der aufriss.<br />

Dann nahm er die Hoden, schleuderte sie aus<br />

dem Fenster.» J. endete im Krankenhaus. Die<br />

Hoden wurden aber erst drei Tage später in<br />

der Regenrinne des Hausdachs gefunden und<br />

konnten deshalb dem Opfer nicht mehr angenäht<br />

werden.<br />

Berlin<br />

Min<strong>ist</strong>erin für alle Familien<br />

Sie <strong>ist</strong> jung, sie <strong>ist</strong> ledig, sie <strong>ist</strong> CSD-erfahren:<br />

Deutschlands neue Familienmin<strong>ist</strong>erin Kr<strong>ist</strong>ina<br />

Köhler. Mit <strong>Schwul</strong>en und Lesben hat Köhler,<br />

die mit 32 Jahren Deutschlands jüngste<br />

Min<strong>ist</strong>erin <strong>ist</strong>, keine Berührungsängste. Im<br />

vergangenen Jahr fuhr sie auf einem Wagen<br />

mit im Frankfurter CSD und der Leiter ihres<br />

Min<strong>ist</strong>erbüros in Berlin <strong>ist</strong> Eike Letocha, der<br />

zugleich Berliner Landesvorsitzender der Lesben<br />

und <strong>Schwul</strong>en in der Union (LSU) <strong>ist</strong>. In der<br />

CDU-Grundsatzkommission half sie mit, das<br />

konservative Familienbild der Partei zu modernisieren.<br />

Die konservative Tageszeitung «Die<br />

Welt» machte mit der Schlagzeile «Jung, ledig,<br />

kinderlos» klar, dass sie Köhler als Familienmin<strong>ist</strong>erin<br />

für eine Fehlbesetzung hält.<br />

New York<br />

Hatte Tiger Woods<br />

auch Sex mit Männern?<br />

Golfstar Tiger Woods’ Ruf als Saubermann und<br />

modellhafter Familienmensch <strong>ist</strong> ruiniert.<br />

Der Supersportler hat sich als Supersexmaniak<br />

erwiesen, der reihenweise Blondinen vernascht.<br />

Eine der angeblichen Gespielinnen des<br />

Golfers will zudem wissen, dass Woods auch<br />

nicht zu Sex mit Männern Nein gesagt hat.<br />

Das italienische Mannequin Loredana Jolie<br />

Ferriolo behauptete jedenfalls gegenüber RadarOnline.com,<br />

sie sei Zeugin von schwulen<br />

Sexabenteuern des Golfprofis geworden. Einzelheiten<br />

wollte die Ferriolo nicht verraten,<br />

sondern beteuerte, diese in einem «Alles-über-<br />

Tiger-Woods»-Buch zu veröffentlichen. Das<br />

kann aber dauern, denn bisher hat die Dame<br />

laut Medienberichten noch keinen Verlag gefunden,<br />

der ihr das ersehnte Honorar von einer<br />

Million Dollar zahlen will.<br />

5


Gesellschaft CRUISER Edition Februar 2010<br />

Soaps and the City<br />

<strong>Schwul</strong>e in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?<br />

Und warum gehen ihre Fans nach New York?<br />

Chr<strong>ist</strong>ian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch<br />

6


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Gesellschaft<br />

Gays in Fernsehserien sind<br />

selbstverständlich geworden.<br />

Aber wann eigentlich?<br />

Eine Geschichte des verspäteten<br />

Sichtbarwerdens,<br />

die ihr vorläufiges Happy<br />

End in New York findet. An<br />

einem grossen Charity-<br />

Event treffen Fans ihre TV-<br />

Helden von nebenan.<br />

Thomas <strong>ist</strong> Jus-Student. Er jobbt als Asylanten-Berater, er hat einen<br />

Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas <strong>ist</strong> der nette <strong>Schwul</strong>e<br />

von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der<br />

inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine<br />

TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Oberarzt<br />

Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der<br />

«Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur<br />

lesbischen Poliz<strong>ist</strong>in in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene<br />

Liebe»: Zur besten Sendezeit flimmern sie täglich in die gute Stube. Ein<br />

bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema<br />

im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Talkshows, trampelten<br />

sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas<br />

grösseren Widerstands für Filme und Serien.<br />

Noch in den 1980ern genossen schwule Figuren in Soaps echten Exotenstatus.<br />

Steven aus dem Denver-Clan etwa oder Carsten Flöter in der<br />

Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine<br />

kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufsehen<br />

und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus,<br />

besonders im konservativen Bayern war die Empörung heftig, die Darsteller<br />

erhielten Morddrohungen.<br />

Seife und Sex<br />

Weit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden allerdings<br />

auch schon früh schwule und lesbische Soaps. «MontagsKinder»<br />

etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk»<br />

und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung<br />

vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer<br />

as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen Raum und als erster<br />

öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziemlich<br />

explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals küssen. Das<br />

Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren lang. Die britische<br />

Serie wurde kurz darauf für den amerikanischen Markt neu verfilmt,<br />

war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publikum und<br />

Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radiohörspielen<br />

und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkonzernen, für<br />

die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute<br />

noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreundlich<br />

bleiben muss.<br />

Jo Weil und Thore Schölermann spielen in der ARD-Serie «Verbotene<br />

Liebe» ein schwules Liebespaar. Negative Reaktionen von Zuschauern<br />

gibt es kaum noch, sagen sie. Und doch <strong>ist</strong> nicht alles so ganz einfach<br />

und selbstverständlich. Ständig taucht in Interviews die Frage auf, ob<br />

sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, die Weil heute zu Recht<br />

nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-<br />

Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf<br />

Frauen stehe.<br />

Big Stars im Big Apple<br />

Zusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann<br />

Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via Youtube<br />

hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde<br />

aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der<br />

grossartigen Kulisse New Yorks ihre Lieblingsdarsteller aus schwulen<br />

Storylines live kennenzulernen. Auch Dennis Grabosch und Igor Dolgatschew<br />

aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Zeiten, schlechte<br />

Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gregory Michael (Dante‘s Cove)<br />

werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Workshops<br />

auf dem Programm. Der Gewinn dieses Charity-Events geht an<br />

die Aidshilfe Köln und das amerikanische Trevor Project, das schwule<br />

Jugendliche unterstützt.<br />

Die wahren Gays of our Lives finden sich natürlich nicht in den TV-Drehbüchern.<br />

Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zuschauer<br />

zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in<br />

Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt.<br />

Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch<br />

mal über eigene Klischees schmunzeln. Sonst hätte «Sex and the City»<br />

wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zicken<br />

werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene<br />

Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Marienhof,<br />

unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und<br />

wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit.<br />

Gays of our Lives<br />

New York, 26.-28. März 2010<br />

Tickets und Infos: www.gaysofourlives.org<br />

7


Kapitel Titel CRUISER Edition Februar 2010<br />

Ferien à rosa<br />

Arosa Gay-Ski-Week<br />

8


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Reisen<br />

<strong>Schwul</strong>e Skiferien sind<br />

vor allem eines: Skiferien.<br />

P<strong>ist</strong>enhäschen und<br />

Nachteulen gaben sich<br />

vom 9. bis 15. Januar<br />

in Arosa die Hand. Michi<br />

Rüegg war für den Cruiser<br />

dabei, auch wenn er mehr<br />

schlief als feierte.<br />

Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels.<br />

Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb<br />

schweigende Heteropaare, mit von Unbefriedigtheit und Langeweile<br />

getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fünfköpfige Familie den<br />

Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den<br />

flauschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig,<br />

halb lüstern zum <strong>Schwul</strong>en, der noch immer mit Brotmocken Dressing<br />

aufsaugt und sich fragt: Verflucht, was mach ich eigentlich hier?<br />

Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien<br />

allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren,<br />

ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich<br />

etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand.<br />

Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens<br />

wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses Sodom,<br />

eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fliessen.<br />

Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde<br />

ausschliesslich des Fickens wegen fahren.<br />

Ich kenn keine Sau.<br />

Nach Ficken war mir definitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die<br />

Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei<br />

mir: Verfluchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Willen<br />

hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fiel<br />

mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern<br />

vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern <strong>Schwul</strong>e.<br />

Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Arosa<br />

gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst<br />

selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue<br />

Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt.<br />

Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann<br />

hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Löwen<br />

– hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die<br />

morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender<br />

Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfundzwanzig<br />

Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht<br />

mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Aber selbst<br />

der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken lassen. Im Gegenteil,<br />

Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen weit hinter sich<br />

gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass<br />

frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem<br />

riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast kleinlaut fragte: «Hat sie die<br />

alle selbst gelegt?».<br />

Es <strong>ist</strong> ein ungewöhnliches Hotel, das Eden. Wie wenn man ein cooles<br />

Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und<br />

kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden steckt der Kitchen<br />

Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mitte<br />

der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich<br />

viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn<br />

nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber nicht dort unten. Da war<br />

nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als<br />

wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste.<br />

Die Hand bleibt da, wo sie <strong>ist</strong>.<br />

Überhaupt wurde man selten Zeuge unflätiger Handlungen. Selbst der<br />

Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als<br />

an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen<br />

an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es<br />

allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym<br />

stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger<br />

Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her gegangen<br />

sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren<br />

am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.<br />

So <strong>ist</strong> das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder macht das, was er will.<br />

Des Morgens im Frühstückssaal schöpfte man sein Müsli, beobachtet<br />

von olympischen Augenringen ringhersum. Der eine hatte eine wilde<br />

Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind früh zu Bett<br />

gegangen. Die Schicksalsgemeinschaft der Gäste geht unterschiedlich<br />

mit den Angeboten um. Müssen tut niemand. Keiner schimpfte, wenn<br />

man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner<br />

schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den<br />

man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche<br />

Billigserie schaute.<br />

Kein CSD im Schnee.<br />

Die grosse Überraschung trat auf den genialen Skip<strong>ist</strong>en zu Tage. Statt<br />

wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reicht,<br />

merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule<br />

Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer<br />

und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder<br />

andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibrille<br />

und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Skiweek<br />

geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat:<br />

auf der P<strong>ist</strong>e – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem<br />

unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs<br />

jeden Alters warfen sich in den Fummel und flitzten an den Toren vorbei<br />

– mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während<br />

einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zuschauer<br />

fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln).<br />

Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche<br />

Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und<br />

überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu<br />

denken: «Dieser verkleidete Mann <strong>ist</strong> ja ne ganz heisse Braut».<br />

<strong>Schwul</strong>e sind auch nur Kunden.<br />

Mit ein paar Hundert <strong>Schwul</strong>en scheint man in Arosa eh kein Problem<br />

zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns<br />

gar ihren schönsten Liegestuhl-Abschnitt, gratis und exklusiv. Es <strong>ist</strong><br />

so: Mittlerweile haben auch konservative Hoteliers und Kurdirektoren<br />

erkannt, dass schwules Geld nicht anderes riecht als Hetero-Geld. Und<br />

in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winterfreuden<br />

geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche<br />

Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier<br />

schwuler Pian<strong>ist</strong>en und des amerikanischen, nicht weniger schwulen<br />

Tenors Zachary Stains in der Dorfkirche auch Hedi und Paul vergnügt<br />

wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showtune-Zeilen wie «I’m as<br />

gay as a daisy in May» füllte.<br />

Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach<br />

ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die<br />

siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündigung,<br />

wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen<br />

im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der<br />

in Lausanne mit den Jungle-Parties selbst Zürcher in die Westschweiz<br />

lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wieder<br />

mit einer Horde von Stammgästen.<br />

www.arosa-gayskiweek.ch<br />

9


Prominent CRUISER Edition Februar 2010<br />

Bel Ami<br />

Casey Johnson<br />

Wenn eine lesbische Millionenerbin buchstäblich<br />

den Löffel abgibt, trauert auch die Regenbogenpresse.<br />

So geschehen mit Casey Johnson. Die<br />

vermögende Ururenkelin des Gründers des Kosmetikkonzerns<br />

Johnson & Johnson verstarb Anfang<br />

Januar. Die genaue Ursache ihres Ablebens<br />

bleibt zunächst unbekannt. Ein Fremdverschulden<br />

wird jedoch ausgeschlossen. Die 30-Jährige<br />

gelangte zuletzt dank der skandalträchtigen<br />

Verlobung mit Tila Tequila, einem bisexuellen<br />

Sternchen des amerikanischen Showbusiness,<br />

in die Schlagzeilen. Auch sonst war Casey Johnson<br />

kein unbeschriebenes Blatt. Ein Dokumentarfilm<br />

namens «Born Rich» widmete sich dem<br />

Leben Johnsons, welche ihr Erbe stets als Fluch<br />

bezeichnete. Als Johnson weiter an Diabetes erkrankte,<br />

schrieb sie mit ihren Eltern ein Buch<br />

mit dem Titel «Managing Your Child‘s Diabetes».<br />

Doch das Leben der jungen Millionärin<br />

geriet langsam aus den Fugen. So soll Johnson<br />

den Kontakt zu ihrer vermögenden Familie abgebrochen<br />

haben, da ihre Verwandten sich für<br />

ihr Liebesleben geschämt haben. Von einem<br />

«totalen Absturz» war bald die Rede. Selten aber<br />

von einer lebensfrohen jungen Frau, die sich<br />

einen Dreck um die amerikanische Doppelmoral<br />

scherte. Nun <strong>ist</strong> Casey Johnson tot. Derweil<br />

trauert ihre Verlobte Tila Tequila öffentlich im<br />

Internet. Gewisse Worte Tequilas via Twitter gehen<br />

dennoch ans Herz: «Ich liebe dich so sehr.<br />

Wir heiraten, wenn wir uns im Himmel wiedersehen.»<br />

(dd)<br />

10<br />

Das slowakische Pornostudio, welches insbesondere<br />

in den frühen 90ern immense Erfolge<br />

feierte, gerät zunehmend in Bedrängnis durch<br />

frivole Amateurfilmchen – wie praktisch jeder<br />

andere Pornoproduzent. Neue Ideen sind gefragt,<br />

denn Bel Amis Gallionsfiguren wie Johan<br />

Paulik oder Lukas Ridgeston sind tatsächlich<br />

ausgelutscht – und haben die 30 längst überschritten.<br />

Doch bei Bel Ami wussten die Fans,<br />

was sie bekommen: keimfreie Erotik nach dem<br />

ewig gleichen Muster. Das bedeutete Reden,<br />

Blasen und Ficken. Selbstverständlich mit Gummi<br />

– und äusserst selten mit Spermakontakt.<br />

Auch kein Geheimnis war, dass viele der Darsteller<br />

heterosexuell waren. Aber im Zeitalter<br />

von «Broke Straight Boys» sollte dies die Lust<br />

nicht mindern. Ziemlich brav, gemessen an der<br />

Konkurrenz, kamen die Filme trotzdem daher.<br />

Das hat sich nun geändert, im letzten Dezember<br />

brach Bel Ami wortwörtlich «das letzte Tabu».<br />

Damit waren zum einen die adretten Zwillinge<br />

Elijah und Milo Peters gemeint, welche sich lüstern<br />

dem Inzest hingaben, zum anderen aber<br />

der Fakt, dass nun ohne Gummi gepoppt wurde<br />

– und mit sehr viel Spermakontakt. Familienintern<br />

zwar, dennoch gewagt. Bel Ami bricht<br />

somit zu neuen Ufern auf, was insofern stimmt,<br />

dass weibliche Zwillinge in der heterosexuellen<br />

Porno-Landschaft einen hohen Stellenwert<br />

haben, allerdings <strong>ist</strong> die neue Richtung fragwürdig,<br />

nicht, was die Peters-Zwillinge selbst<br />

anbelangt, sondern die Ignorierung der Sex-<br />

Regeln. (dd)<br />

Iris Robinson<br />

Eine köstliche Episode verlogener Heterosexualität<br />

erreichte uns jüngst aus Irland. Iris Robinson,<br />

die Frau des nordirischen Min<strong>ist</strong>erpräsidenten,<br />

und selbst Abgeordnete, erschütterte<br />

dort Volk und Regierung. Noch im letzten Jahr<br />

galt Iris Robinson als Ikone religiöser Tugendhaftigkeit.<br />

Als solche teilte sie gerne aus. Laut<br />

der TAZ startete Iris Robinson im vorletzten<br />

Sommer eine Hasstirade gegen <strong>Schwul</strong>e. Homosexualität<br />

sei eine «widerliche Abscheulichkeit»,<br />

die psychiatrischer Behandlung bedürfe.<br />

Aber «wie ein Mörder, so kann auch ein Homosexueller<br />

durch das Blut Chr<strong>ist</strong>i erlöst werden»,<br />

so Robinson. Mit dem Zusatz, dass <strong>Schwul</strong>e<br />

schlimmer als Kinderschänder seien. Doch wer<br />

im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.<br />

Und schliesslich verpflichtet der Name Robinson.<br />

Die 60-jährige, so kam ans Licht, hatte vor<br />

zwei Jahren eine Affäre mit dem damals 19-jährigen<br />

Kirk McCambley. Ausserdem soll sie auch<br />

mit dessen Vater in die K<strong>ist</strong>e gesprungen sein<br />

(und die nicht gezählt, die der Fluss verschlang).<br />

Dies allein bringt den Min<strong>ist</strong>erpräsidenten Peter<br />

Robinson nicht zu Fall. Die Tatsache aber,<br />

dass seine Gattin dem blutjungen Liebhaber<br />

McCambley u.a. einen Kredit auf Staatskosten<br />

besorgt hat, schon. Und als ob das nicht genug<br />

wäre, gibt’s auch Ärger vom anderen Ufer: Das<br />

britische <strong>Schwul</strong>enmagazin «Attitude» hat Mc-<br />

Cambley angefragt, ob er sich nicht für das Cover<br />

fotografieren lassen wolle. Die Hölle <strong>ist</strong> eben<br />

heiss, liebe Mrs. Robinson. (dd)<br />

Lady Gaga<br />

Sie <strong>ist</strong> das Mass aller Dinge, ein Bogen um sie<br />

herum schlicht ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

5 Top-10-Hits 2009, Erwähnung in jedem Jahresrückblick.<br />

Dann geht man in einer überaus<br />

angesagten Stadt an eine überaus angesagte<br />

Silvesterparty, und was wird da gespielt? Sie<br />

gaga-gackert ihr Popo-Pokerface. Was macht<br />

man nach ein paar Drinks? Man gönnt sich den<br />

Spass und tanzt ausgelassen dazu. Täglich erscheinen<br />

Banalitäten aus ihrem Leben auf den<br />

Titelseiten. Sie kollabiert, sie will mit Susan Boyle<br />

singen, sie tritt als Seifenblase oder als blutverschmierter<br />

Zombie auf, sie bekommt einen<br />

Blumenstrauss an den Kopf geschmissen. Bei<br />

jener Geschichte könnte das Gleiche passieren<br />

wie beim unsäglichen Penis-Gerücht: Es könnte<br />

sich herausstellen, dass Frau Gaga gar nicht im<br />

Besitz des besagten Körperteils <strong>ist</strong>. Sie hat im<br />

TV einmal Bauhaus und Beethoven gesagt, ja,<br />

aber auf diese Eigentlich-<strong>ist</strong>-sie-schlau-Masche<br />

will ja seit Verona Feldbusch keiner so schnell<br />

wieder reinfallen. Trotzdem muss man gestehen:<br />

Wenn es um Diskriminierung von <strong>Schwul</strong>en<br />

und Lesben geht, kämpft Lady Gaga stets an<br />

vorderster Front dagegen an. Sie sammelt Geld,<br />

sie verteilt Statements, sie <strong>ist</strong> ein Vorbild der<br />

Toleranz. Vielleicht <strong>ist</strong> das Verhältnis zwischen<br />

Gays und Gaga einfach eine «Bad Romance». Heisst<br />

nicht ihr neuster Hit genau so? Ist da doch<br />

ein schlaues Köpfchen vorhanden? Wir werden<br />

mal genau hinhören müssen. Wenn uns Kostüm<br />

und Frisur nicht wieder allzu sehr ablenken.<br />

Und wenn wir in ein paar Jahren eine Gaga-CD<br />

auf dem Flohmarkt finden, werden wir uns an<br />

die kurze traurige Romanze erinnern, versprochen.<br />

(rg)


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Prominent<br />

Leo Ritzmann<br />

Wenn sich einer derzeit in der Missgunst der<br />

so zurückhaltenden, wie auch frustrierten<br />

Schweizer bestens auskennt, dann <strong>ist</strong> das Leo<br />

Ritzmann. Ein angehendes Gesangstalent,<br />

welches bereits gewisse Erfolge verbuchen konnte.<br />

Nicht genug für Herrn und Frau Schweizer.<br />

Der 20-jährige Hinwiler landete bei der letzten<br />

Musicstar-Staffel unter den zehn Besten. Das <strong>ist</strong><br />

verdammt gut, wenn man einer Jury gegenüber<br />

steht, die statt der Stimme die Männlichkeit kritisiert.<br />

Verdammt schlecht fanden jedoch andere<br />

«Kritiker», welche es höchstwahrscheinlich<br />

nicht mal in die «Leider Nein»-Liga geschafft<br />

hätten. So ging Leo fast vergessen, bis sein Organ<br />

nochmals im TV erklang – diesmal in der<br />

Castingshow «Popstars» auf Pro7. Detlef D. Soost,<br />

selbst Musicstar-erfahren, suchte dort ein<br />

neues Pop-Duo. Und Leo erstaunte alle, indem<br />

er die Show – zusammen mit Vanessa Meisinger<br />

– vor einem Millionenpublikum gewann.<br />

Nur <strong>ist</strong> das so eine Sache mit Castingshows.<br />

Kaum ein Sender, der nicht irgendein Talent<br />

sucht. Das Publikum gähnt inzwischen dazu.<br />

So erstaunt es wenig, dass sich Leos Debutalbum<br />

(unter dem Bandnamen «Some & Any») nur auf<br />

den hintersten Rängen der Charts platzieren<br />

konnte. Wiederum ein Flop für viele. Insbesondere<br />

Schweizer reagierten in zahlreichen Internetforen<br />

ziemlich schadenfroh. Dabei geht vergessen,<br />

dass Leo Ritzmann wirklich erstklassig<br />

singen kann. Keinesfalls <strong>ist</strong> von einer Eintagsfliege<br />

zu reden. (dd)<br />

Mr. Gay China<br />

Schätzungen zufolge gibt es in China 39 Millionen<br />

<strong>Schwul</strong>e und Lesben. Bis 1997 stand<br />

schwuler Sex da unter Strafe, erst 2001 wurde<br />

Homosexualität von der L<strong>ist</strong>e der psychischen<br />

Krankheiten gestrichen. Promi und gay sein <strong>ist</strong><br />

in China eine seltene Kombination. Einer hätte<br />

nun dazukommen sollen, ein Mr. Gay China.<br />

Von der Staatspresse als Zeichen der Liberalisierung<br />

gross gefeiert, wurde das Pekinger Event<br />

jedoch von der lokalen Polizei in letzter Minute<br />

verboten, aus formalen Gründen angeblich, es<br />

habe «Probleme mit der Beantragung» gegeben.<br />

«<strong>Schwul</strong>e haben das Recht, ihre Kultur zu zeigen.<br />

Es <strong>ist</strong> ein Recht, das von der Gesellschaft<br />

respektiert werden sollte», zitierte die Staatsagentur<br />

den bekannten chinesischen Homosexuellen-Experten<br />

Zhang Beichuan. Erst mit 19<br />

hat er erfahren, dass es in chinesischer Sprache<br />

überhaupt ein Wort für homosexuell gibt. Zur<br />

Jury, die untätig abziehen musste, gehörten unter<br />

anderen der Autor eines bekannten Romans<br />

über Homosexuelle in China, ein Filmkritiker<br />

und der Gründer einer <strong>Schwul</strong>enorganisation.<br />

Kein einziger der Kandidaten wollte seinen chinesischen<br />

Namen öffentlich genannt wissen,<br />

aus Angst vor Konsequenzen in der Familie. In<br />

Malawi geht’s währenddessen von der Homo-<br />

Hochzeit direkt ins Gefängnis, für 14 Jahre, und<br />

der Staatspräsident von Uganda überlegt laut,<br />

auf Homosexualität wieder die Todesstrafe auszusetzen.<br />

Die USA drohen mit wirtschaftlichen<br />

Sanktionen. Aber wie viel Freiheit kann man<br />

sich mit Homophobie-Zöllen erkaufen? In 78<br />

Ländern dieser Welt <strong>ist</strong> homosexueller Sex nach<br />

wie vor strafbar. Da bleibt der Rote Teppich der<br />

Gay-Promis ein Minenfeld, ein Sperrgebiet, mit<br />

Stacheldraht umzäunt. Darunter lässt sich keine<br />

lustige Pointe setzen. Aber ein öffentliches<br />

Ausrufezeichen! (rg)<br />

Von der Heide<br />

Trotz einer strahlenden Tina Turner fehlte es<br />

der pompös angerührten SwissAward-Show<br />

durchwegs an Glanz. Neben Trophäen und Millionen<br />

regnete es dann doch noch Gold – Michael<br />

von der Heide sei Dank. Merci, chéri! Er<br />

präsentierte seinen Beitrag zum diesjährigen<br />

Eurovision Song Contest in Oslo. Schon der erste<br />

Takt war ein Glanzpunkt, geträllert vom Background-Chörli,<br />

das die Crème de la Crème hiesigen<br />

Musikschaffens vereint, Amanda Nikoli<br />

etwa, ehemaliger TEARS-Castingstar (Erinnert<br />

sich einer? Es lohnt sich), oder Freda Goodlett,<br />

Musicstar-Vocalcoach. Warum kam man nicht<br />

schon längst auf die Idee, von der Heide zur Eurovision<br />

zu schicken? Bereits 1999 versuchte er<br />

es bei der deutschen Vorausscheidung, leider<br />

erfolglos, mit dem Lied «Bye Bye Bar». Daraus<br />

<strong>ist</strong> inzwischen eine überaus erfolgreiche Theaterrevue<br />

geworden. Man nehme nun die schwedischen<br />

Eurovisions-Beiträge der letzten Jahre,<br />

ein bisschen Kate Ryan, einen Takt Nicole und<br />

eine Balkangitarre… et voilà: «Il pleut de l’or».<br />

Geht für die Schweiz leicht Richtung Klischee,<br />

aber es geht um l’amour und nicht um les AHV-<br />

Goldréserves. Es könnte ja auch Käse regnen<br />

oder Vampire, kurz: Es könnte schlimmer sein.<br />

Ein eigentlich ganz wunderbar zusammengeklautes<br />

Chanson. Wenn man nun mindestens<br />

ein Auge fest zudrückt, die Zeit um mindestens<br />

zehn Jahre zurückdreht und innig hofft, die<br />

Background-Ladies mögen sich für den grossen<br />

Auftritt betreffend Kleiderwahl kurz absprechen,<br />

gibt’s dafür doch glatte douze points. Aus<br />

Monaco jedenfalls. Bonne chance, Michi! (rg)<br />

11


Ausstellung CRUISER Edition Februar 2010<br />

Hugo Loetscher: In alle<br />

Richtungen gehen<br />

Die Ausstellung war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />

Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht<br />

Hugo Loetscher © Erling Mandelmann<br />

12


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Ausstellung<br />

Jede Richtung eine Richtung<br />

– die, in die zu gehen<br />

ich plante, und die, in die<br />

ich ging, und alle jene,<br />

von denen ich nie annahm,<br />

dass sie Richtungen sind.<br />

Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Journal<strong>ist</strong> während mehr als<br />

sechzig Jahren ein grossartiges Werk geschaffen. Sein Tod hinterlässt<br />

eine Lücke im ge<strong>ist</strong>igen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das<br />

er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt <strong>ist</strong>: «Hugo<br />

Loetscher <strong>ist</strong> wohl mehr gere<strong>ist</strong> als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle<br />

zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefühl, dass er weg sei. Er<br />

war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Grossmünster<br />

Zürich.<br />

In alle Richtungen<br />

Die Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu<br />

Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Bege<strong>ist</strong>erung<br />

am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unternommen,<br />

sein Leben und Werk anhand von Gegenständen aus seinem<br />

Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger<br />

Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor<br />

und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten,<br />

Essays und Reportagen.<br />

Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointierten<br />

Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der<br />

Fotografie in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine<br />

zahlreichen Reisen.<br />

Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Seine<br />

Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er<br />

1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung<br />

«Der Holunderstrauch» erscheint bereits 1946 in der Zeitschrift «Zeitbilder»<br />

– Vorgänger des heutigen «<strong>Magazin</strong>» des «Tages-Anzeigers». Seine<br />

frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten<br />

und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben.<br />

His Way<br />

Hugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische<br />

Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und<br />

1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner<br />

Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Frankreichs.<br />

Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein engagierter<br />

Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.<br />

1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «du», den<br />

jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Beilage:<br />

«Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von<br />

Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt<br />

gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann er die unterschiedlichsten<br />

Formen des Journalismus erproben, mit Reportagen<br />

und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 re<strong>ist</strong> Hugo Loetscher regelmässig<br />

nach Lateinamerika und publiziert seine Beiträge. Er schreibt als Literaturkritiker<br />

über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart für<br />

die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen.<br />

«Reisen <strong>ist</strong> wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf»,<br />

hat er einmal gesagt.<br />

Theater<br />

Die ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Stat<strong>ist</strong><br />

und Regieass<strong>ist</strong>ent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmässig<br />

Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel»<br />

wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein<br />

letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiederum<br />

in Zürich zur Uraufführung und findet bei Publikum und Medien<br />

erneut wenig Gnade.<br />

War meine Zeit meine Zeit<br />

Sein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Loetschers Tod, im<br />

August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene<br />

Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem<br />

Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text<br />

<strong>ist</strong> die Summe seines Lebens und Schaffens.<br />

Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publiz<strong>ist</strong>en-Ex<strong>ist</strong>enz haben darin<br />

ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zürich,<br />

die vielen Reisen auf der ganzen Welt und die Gedanken zur Entwicklung<br />

des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse<br />

Hauptthemen durchziehen das Buch: das schwierige und ambivalente<br />

Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loetscher<br />

begegnet <strong>ist</strong>, kunstvoll miteinander verflochten, von der Limmat<br />

und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong.<br />

<br />

Von Kurt Büchler<br />

Hugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, Zürich<br />

Hugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich<br />

bis 28. Februar.<br />

Er <strong>ist</strong> am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August<br />

2009 ebenfalls in Zürich gestorben.<br />

13


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Politik<br />

<strong>Schwul</strong> wählen<br />

Gemeinde- und<br />

Stadtratswahlen<br />

in Zürich<br />

Wir betrachten, zugegeben,<br />

die Wahlen aus einem einseitigen<br />

Blickwinkel und freuen<br />

uns, dass sich 13 offen schwul<br />

lebende Kandidaten und 3<br />

lesbische Kandidatinnen aus<br />

unterschiedlichen Parteien<br />

in den Zürcher Gemeinderat<br />

wählen lassen wollen.<br />

Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mitgliedern<br />

zusammen. Er wird alle vier Jahre von<br />

den Stimmberechtigten an der Urne gewählt;<br />

letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdauer<br />

2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen<br />

vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) eingehen,<br />

können und wollen wir keinen vollständigen<br />

Überblick über alle Parteien, deren Programme<br />

und Kandidat(inn)en geben.<br />

Nun, offen schwullesbisch leben <strong>ist</strong> ja nicht der<br />

primäre Grund, warum eine Person gewählt<br />

werden soll. <strong>Schwul</strong>e und Lesben sollten sich<br />

vor allem daran orientieren, welche Parteien<br />

sich bisher schon für schwullesbische Anliegen<br />

stark gemacht haben. Und welche Parteien<br />

heute die noch offenen Anliegen im Programm<br />

für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei<br />

einen guten Le<strong>ist</strong>ungsausweis. Aber man sollte<br />

sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die<br />

recht kämpferisch auf immer noch vorhandene<br />

Probleme aufmerksam machen und nach Lösungen<br />

suchen.<br />

Die SP galt bislang bei vielen <strong>Schwul</strong>en und Lesben<br />

als die Partei, die sich am me<strong>ist</strong>en um ihre<br />

Anliegen gekümmert hat. Vielen <strong>ist</strong> die Partei<br />

aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden.<br />

Da sind die Grünen und die AL eine gute Alternative.<br />

Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer<br />

noch die Partei der traditionellen Familie, sieht<br />

sich getäuscht. Auch hier gibt es heute einen<br />

Kandidaten, der offen in Eingetragener Partnerschaft<br />

lebt.<br />

Gemeinderatswahlen<br />

Die uns bekannten offen schwul und lesbisch<br />

lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:<br />

Kreis 1/2<br />

• Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle<br />

Soziale Dienste Zürich (Grüne)<br />

• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Alternative<br />

L<strong>ist</strong>e)<br />

Kreis 3<br />

• Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe,<br />

Geschäftsleitungsmitglied (Grüne)<br />

• Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil.,<br />

H<strong>ist</strong>oriker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP<br />

– Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische Volkspartei)<br />

Kreis 4/5<br />

• Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter,<br />

Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)<br />

• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5<br />

(SP)<br />

• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pflegefachfrau,<br />

Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisation<br />

(Grüne)<br />

• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge,<br />

Jur<strong>ist</strong> (AL – Alternative L<strong>ist</strong>e)<br />

Kreis 6<br />

• Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)<br />

Kreis 7/8<br />

• Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)<br />

Kreis 9<br />

• Sangines Alan David, 1986, kaufm. Angestellter<br />

(SP)<br />

• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester,<br />

Gerontologin (Grüne)<br />

• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepfleger,<br />

Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich<br />

(Grüne)<br />

Kreis 10<br />

• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfachfrau<br />

(SP)<br />

Kreis 12<br />

• Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH,<br />

Fachkundelehrer (Grüne)<br />

• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH<br />

(Grüne)<br />

Stadtratswahlen<br />

In unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir<br />

auf die ebenfalls am 7. März stattfindenden<br />

Stadtratswahlen eingegangen und haben den<br />

Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview<br />

vorgestellt. Nicht, dass wir ihn favorisieren.<br />

Aber uns interessierte damals das Thema, dass<br />

ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat<br />

einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadtrat<br />

<strong>Schwul</strong>enpolitik oder einfach als <strong>Schwul</strong>er<br />

Politik machen wird, sei dahingestellt. Vielleicht<br />

<strong>ist</strong> man ja auch gut bedient mit einer<br />

schwulenfreundlichen Partei, die einen Hetero<br />

als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Robert<br />

Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP)<br />

geben ihre Sitze im Stadtrat frei. Die beiden<br />

Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und<br />

portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und<br />

Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und<br />

die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertretung<br />

im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die<br />

Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und<br />

Walter Angst im Stadtrat.<br />

<br />

von Martin Ender<br />

Der Parteien-Überblick<br />

über alle Parteien, geordnet<br />

nach dem «schwullesbischen»<br />

Le<strong>ist</strong>ungsausweis<br />

und nach Grösse.<br />

+<br />

=<br />

–<br />

SP – Sozialdemokratische Partei<br />

Grüne<br />

AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

CVP – Chr<strong>ist</strong>lichdemokratische<br />

Volkspartei (aufsteigend zu<br />

positiv),<br />

FDP – FDP.Die Liberalen<br />

glp – Grünliberale Partei<br />

SVP – Schweizerische Volkspartei<br />

EVP – Evangelische Volkspartei<br />

SD – Schweizer Demokraten<br />

EDU – Eidgenössisch-Demokratische<br />

Union<br />

PFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert<br />

gegen Corine Mauch)<br />

Anzeige<br />

SP – Sozialdemokratische Partei,<br />

Grüne, AL – Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

15


Szene CRUISER Edition Februar 2010<br />

Viele bunte<br />

Parties für Gays<br />

and Friends<br />

Es tut sich was in<br />

der schwulen<br />

Züricher Partylandschaft<br />

Nach längerer Durststrecke darf man sich jetzt<br />

an einigen neuen und alten Partyreihen erfreuen.<br />

Einer der Clubs, der in diesem frischen Wind<br />

mitsegelt, <strong>ist</strong> das Loop38. Dieser mausert sich<br />

langsam, aber sicher zum Geheimtipp für «Gays<br />

and Friends».<br />

Der Club Loop38 an der Albulastrasse in Altstetten<br />

hat sich in den letzten Jahren in der Züricher<br />

Partyszene etabliert. Wie viele bereits wissen<br />

und schätzen, werden im Loop38 schon seit<br />

einiger Zeit Parties veranstaltet, die für <strong>Schwul</strong>e<br />

und Lesben interessant sind. Me<strong>ist</strong>ens sind es<br />

eben auch schwule Veranstalter, die dahinter stecken.<br />

Es lohnt sich daher, einen genaueren Blick<br />

auf die einzelnen Veranstaltungen zu werfen.<br />

Flugscheibe<br />

Seit Mitte Januar dieses Jahres dürfen wir uns<br />

an einer spannenden und brandneuen Partyreihe<br />

namens Flugscheibe erfreuen. Flugscheibe<br />

hat im Loop38 jeweils den dritten Samstag jedes<br />

zweiten Monats gebucht. Verantwortlich für<br />

das neue Label sind Pascal (DJ Tokee), Michael (DJ<br />

Michael K.) und Salvatore. Als langjährige DJs,<br />

Musiker und Partygänger wissen die drei sehr<br />

gut, was die Szene vermisst. Die Flugscheibe<br />

bietet eine Plattform für ausgelassenes Feiern,<br />

ohne an den nächsten Tag denken zu müssen.<br />

Pascal: «Es soll ein Ort der Geborgenheit sein,<br />

mit verführerischer Atmosphäre und einer<br />

ausgelassenen Stimmung.» Zielpublikum sind<br />

Gays und Friends ab 21 Jahren, die guten Sound<br />

schätzen und dabei mit ihren Freundinnen und<br />

Freunden feiern wollen. Flugscheibe hat den Anspruch,<br />

die alten Zeiten in neuem Gewand wieder<br />

aufleben zu lassen. Musikalisch darf man<br />

exzellenten Progressive, House, Trance und Goa<br />

erwarten. Die nächste Party geht am 20. März<br />

2010 im Loop38 über die Bühne.<br />

Flexx und Revolution<br />

Der erste Samstag des Monats im Loop38 gehört<br />

der Partyreihe Flexx. Die Flexx-Parties finden<br />

seit der Eröffnung am 3. Oktober 2009 regelmässig<br />

einmal im Monat statt und haben das Ziel,<br />

Parties für anspruchsvolle Partygäste zu bieten.<br />

Eine Flexx-Party besticht immer durch guten<br />

Sound, einer guten Anlage, Überraschungen im<br />

Laufe des Abends und vor allem durch international<br />

bekannte Star-DJs wie zum Beispiel Jack<br />

Chang, Jan Fischer, Steven Redant oder Mike<br />

Kelly. Und die Flexx-Macher Chr<strong>ist</strong>ian (DJ Ajaxx),<br />

Béat und Thomas haben bereits ein neues Ass im<br />

Ärmel. Ab dem 20. Februar 2010 findet im Loop38<br />

monatlich eine neue Party mit dem Namen Revolution<br />

statt. Warum eine neue Party reihe? Dazu<br />

meint Béat: «Auf der Revolution-Party werden in<br />

erster Linie bekannte Schweizer DJs zum Zuge<br />

kommen. Zudem soll Nachwuchs-DJs die Möglichkeit<br />

geboten werden, Ihr Können hinter dem<br />

Anzeige<br />

AUCH DAS<br />

GESELLSCHAFTLICHE<br />

KLIMA BRAUCHT<br />

UNSEREN SCHUTZ.<br />

7.MÄRZ 2010 in den Stadtrat<br />

André Odermatt und Claudia Nielsen<br />

16


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Szene<br />

Plattenteller unter Beweis zu stellen.» Sowohl<br />

bei der Flexx wie auch bei der Revolution bewegt<br />

sich der Musikstil im Bereich von Progressive,<br />

Tech-House und Tribal-House. Unter dem Namen<br />

«Dark Space» steht auch ein Darkroom zur Verfügung.<br />

Dieser wird anfangs Frühling umgebaut<br />

und den Bedürfnissen der Gäste angepasst. Auf<br />

der Homepage www.flexx-party.ch hat der unentschlossene<br />

Partygänger die originelle Möglichkeit,<br />

sich spontan live zur Party einzuklinken.<br />

So kann man in letzter Minute entscheiden,<br />

ob der Sound des Abends dem eigenen Gusto entspricht.<br />

Aus datenschutztechnischen Gründen<br />

wird jedoch nur das DJ-Pult gefilmt.<br />

Take a Dance und Local Underground<br />

Seit rund 6 Jahren finden regelmässig die Takea-Dance-Parties<br />

statt. Immer mehr <strong>Schwul</strong>e und<br />

Lesben schätzen den guten Mix von Publikum,<br />

Musik und Ambiente. Die ursprüngliche Idee<br />

von Gründungsteam Ingrid, Stefania, Roger,<br />

Hatschgi und Jesse (DJ Jesse Jay) war eine Tanzschule,<br />

in der Körperbewusstsein und Ausdruck<br />

durch Bewegung im Zentrum stehen. Die Begriffe<br />

Harmony, Balance und Rhythm sind die<br />

Grundsteine von Take a Dance. Der Lokalwechsel<br />

von der Dachoase zum Loop38 läutete eine<br />

neue Aera ein. Musikalisch kriegt man gute<br />

progressive Beats in allen Facetten zu hören.<br />

Lokale DJ-Grössen wie z.B. Robert Travis, Michael<br />

K, Restless, Mike Muff, Nukem, Mental X,<br />

5th Element und viele mehr haben bereits an<br />

einer Take-a-Dance-Party aufgelegt. Die nächste<br />

Party am 13. Februar 2010 findet unter dem<br />

Motto «Darkside» statt und bietet neben der altbekannten,<br />

ungezwungenen Atmosphäre auch<br />

einen Darkroom.<br />

Die Partyreihe Local Underground wurde im<br />

2002 ins Leben gerufen. Dahinter verbergen<br />

sich Maggie, Chriglä, DJ Frisk und DJ Bossy. Ihre<br />

Parties fanden in den letzten Jahren schon an<br />

einigen renommierten Locations statt, unter<br />

anderem im ehemaligen Labitzke, im Labyrinth<br />

oder dem Spidergalaxy. Am zweiten Weihnachtstag<br />

des letzten Jahres fand die Party im<br />

Loop38 statt und lockte wie immer viele <strong>Schwul</strong>en<br />

und Lesben an. Das Ziel des Partylabels <strong>ist</strong><br />

eine entspannte, offene und unkomplizierte<br />

Atmosphäre mit guter Musik von Tech-House bis<br />

Goa. Die Gäste der beliebten Partyreihe bestehen<br />

aus einer guten Mischung aus Gays, Bi- und<br />

Heterosexuellen.<br />

Afterhour-Parties<br />

Neben den erwähnten Veranstaltungen finden<br />

im Loop38 auch regelmässig Afterhour-Parties<br />

und die berühmt berüchtigten (und teils nostalgisch<br />

angehauchten) Spidergalaxy- und Smokingfish-Parties<br />

statt. Diese tragen zwar nicht<br />

explizit das Label «Gay», sind jedoch gerne besucht<br />

von <strong>Schwul</strong>en und Lesben. Warum <strong>ist</strong> das<br />

so? Gianfranco vom Loop38 erklärt sich das so:<br />

«Wir haben uns eigentlich schon bei der Eröffnung<br />

vor drei Jahren mehr schwules Publikum<br />

gewünscht. Leider war das anfangs nicht so, was<br />

ich immer sehr schade fand. So wie es aussieht,<br />

haben die <strong>Schwul</strong>en und Lesben nun aber die<br />

Qualitäten des Clubs zu schätzen gelernt. Eher<br />

klein, aber fein. Und es hat einen Darkroom.<br />

Nicht, dass so einer immer nötig wäre, aber wir<br />

haben uns jetzt dazu entschieden.»<br />

Pünktlich zum Rauchverbot ab 1. Mai 2010 wird<br />

das Loop38 übrigens eine Raucher-Lounge im<br />

Clublokal zur Verfügung stellen. Raucher müssen<br />

somit nicht für jede Zigarette vor die Türe<br />

und der Veranstalter spart sich so mögliche<br />

Lärmklagen. Es bleibt nun abzuwarten, wie<br />

sich die Zürcher Partylandschaft zukünftig<br />

entwickeln wird. Mit dem Angebot im Loop38<br />

<strong>ist</strong> die Szene ganz sicher um einige gute Veranstaltungen<br />

reicher. Und um die Homepage des<br />

Loops zu zitieren: Don‘t miss the party of your<br />

life. Don‘t forget to go home.<br />

<br />

von Vinnie Albani<br />

www.flexx-party.ch<br />

www.party-revolution.ch<br />

www.localunderground.ch<br />

www.loop38.ch<br />

www.flugscheibe.ch (under construction)<br />

Anzeige<br />

Zürich<br />

braucht<br />

drei liberale<br />

Stimmen<br />

im Stadtrat.<br />

www.fdp-zh.ch<br />

bISher<br />

bISher<br />

Martin Vollenwyder Andres Türler Urs Egger<br />

In den Stadtrat<br />

Wahlen 7. März 2010<br />

Ins Stadtra te Cruiser.indd 1<br />

21.1.2010 11:56:03 Uhr<br />

www.artischock.net<br />

Martin Abele Jürg Ammann Peider Filli Gioia Hofmann Lisa Kromer Thomas Wyss<br />

Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidat Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidatin Gemeinderatskandidatin Gemeinderat bisher<br />

Kreis 3 Kreis 1&2 Kreis 7&8 Kreis 9 Kreis 4&5 Kreis 12<br />

Für Dich. In Zürich. Mehr als grün.<br />

Grüne Stadt Zürich


Szene CRUISER Edition Februar 2010<br />

Jack Night Club<br />

The sweat is best issue<br />

Terry Vietheers DJ-Karriere begann 2005 vor ein<br />

paar 100 Leuten in Sidneys «Oxord St. as». Dank<br />

seinem Umzug nach London begann für Terry<br />

ein neues Kapitel. Mit seiner Karriere ging’s<br />

schnell steil aufwärts. In der Zwischenzeit begegnet<br />

man dem DJ in angesagten Clubs rund<br />

um den Globus. So auch in Zürich im April 2009<br />

im Kaufleuten an der Jim-Party.<br />

Nun legt er an der kommenden Jack-Party auf<br />

und findet Unterstützung durch die DJs Juiceppe,<br />

Angel O. und den Love Bandits<br />

JACK, The sweat is best issue<br />

Samstag, 6. Februar 2010, 23.00 Uhr<br />

Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />

www.jackcompany.com<br />

Italian Selection<br />

2 Floors & 4 DJs<br />

Nach nur drei Parties hat sich die Selection-<br />

Reihe im Club Lotus definitiv etabliert. Klare<br />

Ansage der Veranstalter, auch in Zukunft mit «2<br />

Floors» an den Start zu gehen und immer Top-<br />

DJs an Bord zu haben. So wundert es nicht, dass<br />

es im Februar wieder eine ganz spezielle Selection<br />

gibt, nämlich die Italian Selection.<br />

Verpflichtet wurde kein Geringerer als «fabulous<br />

Fabio White». Vielen noch bekannt von<br />

seinem Hammerset im Volkshaus letztes Jahr.<br />

Dank seiner ersten Musikproduktion ‘Oh you’<br />

(Nummer 2 in the UK-Dance-Charts) gelang Fabio<br />

der internationale Durchbruch. Typisch für<br />

Fabio <strong>ist</strong> seine besondere Auswahl und sein<br />

erhebender Stil in Sachen House-Musik. Von<br />

reiner elektronischer Musik bis hin Progressive-House.<br />

Fabio <strong>ist</strong> nicht allein, er wird unterstützt von<br />

Dikky Vendetta. Der Name klingt zwar italienisch,<br />

doch Dikky kommt aus Amsterdam. Sein<br />

Musikstil läst sich nicht so einfach einordnen.<br />

Wenn er auflegt, dann <strong>ist</strong> das so, als ob er eine<br />

Landschaft anlegt, die sich um die Gäste aufbaut<br />

und mit ihnen verschmilzt.<br />

Auf dem zweiten Floor geben sich Willi P. und<br />

5th Element mit den Classics die Ehre.<br />

Italian Selection<br />

Samstag, 27.02.2010, 23.00 Uhr<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />

queertunes.fm<br />

Erstes schwul-lesbisches Webradio<br />

der Schweiz geht ganzjährig<br />

online<br />

Seit der Lancierung des Labels «queertunes»<br />

im Jahre 2007 wurde an der Idee eines schwullesbischen<br />

Webradios gefeilt. Was damals noch<br />

als reines Eventradio während des Zürcher<br />

CSD und der EuroPride09 durchgeführt wurde,<br />

wird nun auf ein ganzjähriges Programm<br />

ausgebaut.<br />

Nach einem erfolgreichen Radio «queertunes»<br />

im 2007, welches durch eine externe Firma organisiert<br />

wurde, hatte man in den beiden vergangenen<br />

Jahren 2008 und 2009 das Label dem<br />

gleichnamigen Verein kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Trotz sehr erfolgreicher Präsenz während<br />

der EuroPride09, insbesondere dank exquisiter<br />

Studiolage, resultiert ein erhebliches<br />

Defizit, so dass ein erneutes Eventradio durch<br />

den Verein kaum realisiert werden könnte.<br />

Daher entschied man sich, die Idee des Webradios<br />

nochmals zu prüfen und wieder selber<br />

unter dem Label «queertunes» Anfang Jahr auf<br />

Sendung zu gehen. Neben einzelnen Fixsendungen<br />

über Reisen, Mode, Kunst etc. werden<br />

auch Live-Übertragungen aus Clubs, DJ-Sessions<br />

und Talksendungen aus dem Studio angeboten.<br />

Selbstverständlich wird Radio «queertunes»<br />

auch in diesem Jahr am bewährten Musikkonzept<br />

mit internationalen und nationalen<br />

schwulen und lesbischen Künstlern festhalten<br />

und diese auch speziell promoten. Es lohnt sich<br />

bestimmt mal reinzuhören!<br />

Mehr Infos unter www.queertunes.fm<br />

Kreative Radiofreaks gesucht<br />

Wer Interesse hat, beim ersten schwul-lesbischen<br />

Webradio der Schweiz mitzuwirken,<br />

sei es in der Redaktion, in der Moderation,<br />

im Bereich Sponsoring, als GrafikerIn,<br />

TechnikerIn oder sonst als freiwillige Helferin<br />

oder Helfer, kann sich gerne melden.<br />

Mail mit Personalien und Handynummer an:<br />

team@queertunes.ch<br />

Barcelona<br />

Selection<br />

Dem Winter die kalte Schulter<br />

zeigen<br />

Nach der gelungenen Weihnachtsparty zieht es<br />

die Selection-Reihe im winterlich kalten Zürich<br />

nun in etwas südlichere und wärmere Gefilde:<br />

Barcelona <strong>ist</strong> angesagt. Aus dieser Stadt werden<br />

die angesagtesten Top-DJs eingeflogen: Steven<br />

Redant und Nacho Chapado! Und weil der obere<br />

Stock das letzte Mal so guten Zuspruch fand,<br />

wird es auch dieses Mal oben einen Züri-Floor<br />

geben. Hier werden sich einige sicher an die guten<br />

Labby-Zeiten erinnert fühlen, wenn Michael<br />

K. und Tokee sich die Ehre geben. Und wird’s zu<br />

heiss, dann gibt’s ein Eis!<br />

Barcelona-Selection<br />

Samstag, 30. Januar 2010, ab 23.00 Uhr<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />

Tropic Bar<br />

Der Treffpunkt im raum<br />

Brugg<br />

In diesem Monat feiert die Tropic Bar in Windisch<br />

ihren 4. Geburtstag. Sie <strong>ist</strong> über die Jahre<br />

zu einem beliebten Treffpunkt geworden.<br />

Anzeige<br />

2x auf jede L<strong>ist</strong>e<br />

Markus Hungerbühler<br />

«Orange ghört<br />

zum Rägeboge<br />

wie CVP zu Züri.»<br />

LISTE 5<br />

Gemeinderatswahlen<br />

vom 7. März 2010<br />

Stadt Zürich, Kreis 3<br />

www.zueriwahl.ch<br />

Gerold Lauber<br />

Wieder in den Stadtrat!


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Szene<br />

So organisiert beispielsweise «Alwä» (Aargauer<br />

Treff für junge homo-, bi- und heterosexuelle<br />

Menschen) gemütliche Abende in der Tropic<br />

Bar. Und auch die Gruppe Aargay hat das Lokal<br />

zu ihrem regelmässigen Treffpunkt gemacht.<br />

Luis von der Tropic Bar dankt all seinen Gästen<br />

für die Treue und freut sich auf die Geburtstagsparty<br />

am 27. Februar mit mitternächtlichem<br />

Gratis-Prosecco.<br />

Montag, Dienstag geschlossen.<br />

Mi., Do., So. offen von 19.00 bis 24.00 Uhr,<br />

Freitag und Samstag bis 2.00 Uhr<br />

Tropic Bar und Lounge, Zürcherstrasse 21,<br />

5210 Windisch<br />

www.tropicbar.ch<br />

Queer Disco<br />

Tanzbarer Sound<br />

Anfangs Februar steht die nächste Ausgabe<br />

von «Queer Disco» an. DJ G.P., bekannt für seinen<br />

vielseitigen, gut tanzbaren Sound, wird<br />

mit Hits, Musik aus den 70ern bis 90ern sowie<br />

House kräftig einheizen. DJ Pra-Vos, den<br />

Gästen noch bestens bekannt von der November-Party,<br />

folgt anschliessend mit House und<br />

Elektro-Beats. Eine ausgelassene Partynacht im<br />

stylischen Berner Club CU, direkt beim Bahnhof<br />

Bern, wartet auf tanz- und flirtwillige Partyanimals.<br />

«Queer Disco», For Gays, Friends and Lesbians,<br />

gibt’s jeden 1. Freitag im Monat.<br />

Queer Disco Freitag, 5. Februar 10, 22.00 –<br />

5.00 Uhr Eintritt Fr. 20, Einlass ab 18 Jahren<br />

CU-Club beim Hauptbahnhof , 3000 Bern<br />

celestial<br />

Faszination Musik gemeinsam<br />

eleben<br />

Und wiederum wird zu einem «celestial trip»<br />

mit Progressive-Goa-Trance-Sound geladen. Wie<br />

gewohnt für Gays and Friends, mit einer speziellen<br />

Light-Show und einem Darkroom für körperliche<br />

Lustbarkeiten.<br />

Seit dem Beginn im Oktober letzten Jahres<br />

konnte sich celestial einer stetig steigenden Gästeschar<br />

erfreuen. Auch prägten Freundschaft,<br />

Freude und Frieden die Veranstaltungen. Die<br />

Faszination Musik, gemeinsam erlebt und ertanzt,<br />

erwies sich als zentrale Gemeinsamkeit<br />

von Gästen und Veranstaltern. Dies spornt an<br />

weiterzumachen.<br />

celestial, Samstag, 20. Februar 2010, 23.00 Uhr<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 Zürich<br />

FLEXX goes crazy, 6. Februar 2010<br />

Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />

www.flexx-party.ch<br />

Jazzbar in Aarau<br />

Ausgang der andern Art<br />

Der Initiant Luciano Lutz sagt dazu: «Amerika<br />

hat einen farbigen Präsidenten, Berlin einen<br />

gutaussehenden schwulen Bürgerme<strong>ist</strong>er, Zürich<br />

eine Lesbe als Stadtpräsidentin. Aarau bekommt<br />

jetzt das Benson‘s, eine schwule Jazzbar<br />

mit Wein- Kaffeekultur und immer wieder Live<br />

Konzerten.» Die Zeiten haben sich geändert und<br />

so gibt er auch der Idee, in Aarau eine Jazzbar zu<br />

betreiben, gute Chancen. Wer also mal einen<br />

<strong>Schwul</strong>en Ausgang der andern Art geniessen<br />

will, kommt hier auf seine Kosten.<br />

Am 12. Februar, 19.00 Uhr findet ein VIP-Apéro<br />

statt. Gross gefeiert wird die Eröffnung des Benson<br />

und die Verlobung von Luciano und Beat.<br />

Bitte reservieren.<br />

Benson Jazzbar, Adelbändli 12, 5000 Aarau<br />

Tel. 062 822 13 48<br />

Montag, geschlossen<br />

Dienstag bis Donnerstag, 17.00 Uhr – 24.00 Uhr<br />

Freitag, 17.00h - 02.00 Uhr<br />

Samstag, 15.00h - 24.00 Uhr<br />

Sonntag, 17.00h - 23.00 Uhr<br />

Flexx goes crazy<br />

Mit Deutschlands «Hauptstadtrepresentranse».<br />

Die Karneval-Edition der Flexx Party hält etwas<br />

ganz Besonderes bereit: Der 28jährige DJ Jan Fischer<br />

und die fabelhafte Gloria Viagra aus Berlin<br />

werden für euch die heissesten Dance-Tracks<br />

der Gay- und Partyszene auflegen. Seit einiger<br />

Zeit <strong>ist</strong> Jan nun auch als DJ tätig und als Resident<br />

in den Clubs Banganluu (Berlin), Heroes (Köln),<br />

136° (Hamburg) und Ken (Berlin) zu hören. Sein<br />

Stil <strong>ist</strong> beeinflusst von Vocal-, Electro- und Progressive-House.<br />

Weitere Parties, an denen er gespielt<br />

hat, sind unter anderem GMF Weekend in<br />

Berlin, Nil Party in Stuttgart, Club-Q Circuit in<br />

Zürich, Club Sixty9 Gdansk in Polen oder Insatiable<br />

Mix in Paris. Ebenfalls hinter dem Plattenteller<br />

stehen wird Gloria Viagra, Drag-Star und<br />

Deutschlands «Hauptstadtrepresentranse». Wer<br />

Gloria schon mal live gehört und gesehen hat,<br />

weiss, dass es mit ihr rund geht. Einer heissen,<br />

geilen, wilden und unvergesslichen Tanznacht<br />

steht also nichts mehr im Weg!<br />

Anzeige<br />

Network – Gay Leadership unterstützt die Wahl.<br />

Marco Denoth<br />

Architekt, Vorstand SP 6,<br />

Vize-Präsident HAZ,<br />

Zürich 6<br />

Patrick Hadi Huber<br />

Projektleiter, Eventorganisator,<br />

Präsident SP 4,<br />

Präsident HAZ, Zürich 4 & 5<br />

WIR VERTRETEN<br />

DEINE INTERESSEN IM<br />

GEMEINDERAT.<br />

Am 7. März in den Zürcher Gemeinderat<br />

LISTE 1


Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />

Susis schwule<br />

Strolchenfahrt<br />

von Michi Rüegg<br />

Eins vorneweg: Die Betreiber der Nervous-Bar,<br />

die für einmal nicht an der städtischen Ordnung,<br />

sondern an der sprichwörtlichen Unordnung<br />

scheiterten, hatten bislang meine Sympathie.<br />

Sie sind nicht daran schuld, in eine<br />

so missliche Lage geraten zu sein. Es <strong>ist</strong> auch<br />

verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln<br />

für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat niemand<br />

etwas einzuwenden.<br />

Aber wenn zwei <strong>Schwul</strong>e sich einer popul<strong>ist</strong>ischen<br />

Aerobiclehrerin vor den Wahlkampfkarren<br />

spannen lassen und eine Stadtpräsidentin<br />

anpöbeln, die nun wirklich nichts damit<br />

zu tun hat, dass ihre Bar irrtümlich geschlossen<br />

worden <strong>ist</strong> – dann versteht man mitunter<br />

die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte<br />

Stadtpräsidentin lesbisch <strong>ist</strong> und man den Nerv<br />

hat, ihr Homophobie vorzuwerfen.<br />

Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als<br />

das Debakel stattfand und die Bar geschlossen<br />

wurde, war sie noch nicht einmal gewählt.<br />

Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kultur,<br />

Eheschliessungen und Beerdigungen – das<br />

sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so<br />

recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für<br />

verhühnerte Baubewilligungen verantwortlich<br />

sein soll.<br />

Der Grund <strong>ist</strong> einfach: ihre Opponentin im<br />

Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die bisher<br />

gegen alles Sturm gelaufen <strong>ist</strong>, das nicht<br />

ins Weltbild einer aus der SVP rausgekickten<br />

Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des<br />

beschränkten Mittelstandes kämpft. Susi, die<br />

zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt<br />

hat, weil er nicht zu einer Provinzstadt passt.<br />

Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch keinen<br />

Finger für ein schwullesbisches Anliegen<br />

krumm gemacht hat. Ebendiese Susi hat zwei<br />

neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräftete,<br />

vom Staat betrogene <strong>Schwul</strong>e, denen alles<br />

genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber<br />

mit ein paar Homo-Stimmen untergehen als<br />

ohne». Sie und die Nervous-Jungs bilden eine<br />

Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeit<br />

suchenden Verzweifelten.<br />

Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin<br />

mit einer Schutzpatronin verwechselt. Sie haben<br />

erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete<br />

Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städtische<br />

Verwaltung fegt und rübis und stübis<br />

für Ordnung sorgt. Das <strong>ist</strong> weder ihre Aufgabe<br />

noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadtregierung<br />

hinweg Entscheidungen treffen.<br />

Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht,<br />

in dem alles Monate oder Jahre dauert und in<br />

dem man an der Holzbank festfriert, während<br />

man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir genies-<br />

sen heute als sexuelle Minderheit einen besonderen<br />

staatlichen Schutz. Und wir haben das<br />

Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen<br />

wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir<br />

nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschalpen<br />

und von ihr erwarten dürfen, dass sie Himmel<br />

und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie<br />

wie wir aufs eigene Geschlecht steht.<br />

«Für ein bunteres Zürich.<br />

Mehr als grün.»<br />

Aktive Family-Politik<br />

statt nur schwul.<br />

7. März<br />

2010<br />

Ruth Genner &<br />

Daniel Leupi<br />

in den Stadtrat<br />

Grüne Stadt Zürich<br />

Alecs Recher<br />

Kreis 4/5 (bisher)<br />

Initiant/Vorsitz<br />

Schweizer Trans*Netzwerk,<br />

Transberater<br />

Jur<strong>ist</strong>, Student und<br />

Geschäftsführer<br />

Alternative L<strong>ist</strong>e<br />

Wir bleiben unbequem<br />

L<strong>ist</strong>e 7 | www.al-zh.ch<br />

David Garcia<br />

Kreis 1/2<br />

Oberarzt am USZ,<br />

MediGay-Berater,<br />

Psychotherapeutischer<br />

LGBT-Spezial<strong>ist</strong>


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Nachgefragt<br />

Branko B. Gabriel<br />

trifft...<br />

© by Patrick Mettraux<br />

Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr<br />

fragt euch jetzt sicher, was<br />

Branko im Sihlcity zu suchen<br />

hat. Das kann ich euch verraten,<br />

mein Kumpel Michael<br />

von der Heide gibt im Papiersaal<br />

ein Konzert mit der unverkennbaren<br />

Corin Curschellas.<br />

Das darf ich auf keinen<br />

Fall verpassen.<br />

Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal!<br />

Ob das gut kommt? Keine zwei Minuten wir-<br />

belte Michael von der Heide auf der Bühne herum<br />

und schon hatte er das ganze Publikum im<br />

Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger!<br />

Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten<br />

Mundwerk führte er durch den bunten Liederabend.<br />

Eine unglaublich spannende Kombination<br />

mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich<br />

konnte wunderbar zwei Stunden abschalten<br />

und geniessen.<br />

CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spielen<br />

drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina<br />

Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die<br />

wichtigsten Männer?<br />

MICHAEL: Oh – das<br />

mit den Frauen hast du im<br />

Radio gehört – gell! Es gibt natürlich<br />

noch viel mehr Frauen, die in meinem<br />

Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen meine<br />

Mutter und alle meine Freundinnen! Männer<br />

gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein<br />

Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15<br />

Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir<br />

meine Musiker sehr wichtig und auch meine<br />

Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...<br />

CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser<br />

erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren<br />

blutjung...<br />

MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys<br />

Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer<br />

noch blutjung!!!<br />

(Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen<br />

im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh<br />

mein Papa» gesungen)<br />

CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Hagel»<br />

mit einer grossen Klappe, aber immer mit<br />

einem unglaublichen Charme.<br />

MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen<br />

Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich<br />

nicht, deswegen musste ich mich auf die<br />

«Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit<br />

dem Charme sagst, schmeichelt mir natürlich.<br />

CRUISER: Du b<strong>ist</strong> eine echte Rampensau, der geborene<br />

Entertainer! Innerhalb von einer Minute<br />

hast du das Publikum in deinen Bann gezogen.<br />

Was <strong>ist</strong> dein Geheimnis?<br />

MICHAEL: Es gibt kein Geheimnis. Ich gehe mit<br />

offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich<br />

ganz und gar dem Publikum hin.<br />

CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an<br />

den Eurovision Song Contest, wer hätte das gedacht!<br />

Du wirkst sehr entspannt...<br />

MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht ...ich freue<br />

mich total! Es <strong>ist</strong> das erste Mal, dass ich in der<br />

Schweiz einen Song eingegeben habe und es<br />

hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury überzeugt<br />

und mich zu einem glücklichen Sänger<br />

gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird<br />

sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt<br />

nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, beten<br />

und Spass an der ganzen Sache haben.<br />

CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon einmal<br />

den deutschen Markt erobern, leider mit<br />

mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internationalen<br />

Durchbruch?<br />

MICHAEL: Ich mache schon so viele Jahre Musik.<br />

Das mit dem Erfolg <strong>ist</strong> so wie im Leben. Es geht<br />

mal rauf, mal runter, mal geradeaus. Ich bin<br />

dankbar für die Begegnungen, die ich durch<br />

meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen,<br />

erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für<br />

«2raumwohnung», mein letztes Album «Freie<br />

Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert,<br />

die Single «Immer, wenn du denkst» war in den<br />

deutschen Charts. Mit meiner Band spiele ich<br />

oft in Deutschland. Für mich persönlich sind<br />

das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert<br />

habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch<br />

nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur<br />

Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen berührt.<br />

CRUISER: Ich drücke dir natürlich ganz fest die<br />

Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen<br />

und wer <strong>ist</strong> der Designer?<br />

MICHAEL: Das wirst du dann in Oslo sehen, doch<br />

du brauchst keine Angst zu haben, ich werde<br />

nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine<br />

Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Willi<br />

Spiess kreiert die Kostüme und <strong>ist</strong> schon Tag<br />

und Nacht damit beschäftigt.<br />

CRUISER: Im Publikum hörte ich, wie jemand<br />

meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich».<br />

MICHAEL: Das <strong>ist</strong> sehr wahrscheinlich das grösste<br />

Kompliment!<br />

CRUISER: Und was macht dich eigentlich glücklich?<br />

MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenuntergänge,<br />

ein gelungenes Konzert, ein glückliches<br />

Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...<br />

Michael von der Heide, bald unterwegs<br />

nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle<br />

Scheibe<br />

www.michaelvonderheide.ch,<br />

www.willispiess.ch<br />

21


Kolumne CRUISER Edition Februar 2010<br />

Warum <strong>ist</strong> die<br />

Liebe so schwer…?<br />

von Jazzmin<br />

Dian Moore<br />

Neulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht<br />

war – sass ich alleine auf der Couch und machte<br />

mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig<br />

<strong>ist</strong>, wie äusserst demokratisch die Kübel voll<br />

Liebeskummer über die Leute ausgegossen werden.<br />

Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und<br />

Filmstars werden mit Ungemach überzogen.<br />

Mann, selbst ich! Warum? Ich hab doch nun<br />

wirklich niemandem etwas getan. Wir angeblich<br />

Liebenden streiten uns in unseren Beziehungen<br />

auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns<br />

sonst für sehr angenehme Zeitgenossen derer<br />

halten, die wir nicht lieben, Arbeitskollegen<br />

zum Beispiel. Die Liebe geht oft flöten, Lebensbunde<br />

brechen auseinander. Zum Beispiel hatte<br />

ich mal einen Freund, der mich nach unserem<br />

ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese<br />

Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte<br />

ich noch nie drüber nachgedacht. Die müsste<br />

mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz<br />

rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch<br />

weitaus länger bei mir als dieser Freund. Schade<br />

eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt.<br />

Menschen verlassen und werden verlassen. An<br />

materiellen Gütern hingegen halten sie oft länger<br />

fest. Folgende Zusammenhänge des andauernden<br />

Scheiterns habe ich auf der Couch aufgedeckt.<br />

Am Anfang einer Beziehung tritt man ein<br />

schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder<br />

die Mutter des nagelneuen Partners haben – was<br />

man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss<br />

– ein emotional dysfunktionales Menschlein<br />

grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder<br />

man hat es mit einem Sprössling von supertollen<br />

Eltern, me<strong>ist</strong> Intellektuellen zu tun. Dann<br />

hat man schon beim Startschuss verloren, denn<br />

mit Mama und Papa kann man nicht konkurrieren.<br />

Man wird aber immer mit ihnen verglichen.<br />

Da fällt mir ein anderer ein, der einmal<br />

fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus<br />

einem intellektuellen Haushalt in München<br />

und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt.<br />

Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht.<br />

Und dabei hat er mich immer ganz heiss gemacht,<br />

indem er von seinem Körper redete, und<br />

wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es<br />

endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle<br />

mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm<br />

kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu<br />

ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und<br />

ich unten frierend eine halbe Stunde lang die<br />

Dealer abwimmeln musste. Me<strong>ist</strong>ens <strong>ist</strong> es eine<br />

Kombination beider Szenarien: Die Eltern deines<br />

Partners sind supertoll und haben es gerade<br />

deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare,<br />

selbstmitleidige oder jähzornige Person heranzuziehen.<br />

Du b<strong>ist</strong> natürlich mindestens ebenso<br />

meschugge und emotional verkrüppelt wie dein<br />

Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst<br />

man sich schon einmal aus Unverständnis die<br />

Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man<br />

mich schon, weil ich immer Schlösser und<br />

Scharniere kaufe.<br />

Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von<br />

dieser Welt. Unmenschliches wird von uns verlangt.<br />

Man soll das Glück ins Leben des anderen<br />

bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend<br />

war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des<br />

Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll<br />

man dieses Glück beim anderen aufrecht erhalten<br />

und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur<br />

des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der Alltag<br />

wieder kommt, wird man unbewusst oder<br />

ganz explizit dafür verantwortlich gemacht,<br />

dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des<br />

Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verändert!»,<br />

heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir<br />

uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur<br />

Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du<br />

noch?» Klar wissen wir das noch. Aber damals<br />

war er auch 12 Pfund leichter, was das Herumwirbeln<br />

ungemein begünstigt hatte. Wir verändern<br />

uns eben alle.<br />

<strong>Schwul</strong>e schützt Euch /<br />

Schützt die <strong>Schwul</strong>en<br />

Es <strong>ist</strong> kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern<br />

einfach die Forderung, über etwas nachzudenken!<br />

<strong>Schwul</strong>e sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie flexiblere Arbeiter sind,<br />

sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, <strong>Schwul</strong>e sind zahlungskräftig,<br />

in der <strong>Schwul</strong>enbar <strong>ist</strong> es einfach ungezwungener, die <strong>Schwul</strong>en<br />

legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.<br />

Doch geben die <strong>Schwul</strong>en auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die<br />

Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständlich?<br />

Jeder, der in der <strong>Schwul</strong>enszene ein neues Lokal betreiben will, sollte eigentlich<br />

wissen, dass er seine Kundschaft pflegen muss. Da gehört nun<br />

mal auch die Vermittlung der Prävention, wie sie die VEGAS-Charta<br />

vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft<br />

auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine,<br />

wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkenntnis<br />

machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden<br />

wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu<br />

haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernachlässigen.<br />

Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?<br />

Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten<br />

rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der <strong>ist</strong><br />

immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! B<strong>ist</strong> Du blöd, Mann?<br />

Das brauch ich denn gar nicht, der <strong>ist</strong> HIV+!!<br />

Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht,<br />

dass er sich mit jedem so verhalten sollte, wie wenn dieser HIV+ wäre,<br />

also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesundheitsbotschaften<br />

nicht verstanden oder sind die Botschaften nicht in<br />

der Sprache unserer Junx, verstehen die gar nicht, was hier gepredigt<br />

wird?<br />

Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicheren Sex und lässt<br />

sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sperma,<br />

kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)<br />

Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig.<br />

Was sicherer Sex <strong>ist</strong>, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die<br />

VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Region<br />

hilft Dir auch weiter oder Du findest Angaben auf www.aids.ch.<br />

Jeder, der einen Event mit Sexmöglichkeiten organisiert, sorgt bitte<br />

auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die<br />

Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittels Kontaktformular<br />

auf www.vegas-web.ch mitteilen und wir nehmen uns spontan<br />

dem Input an.<br />

Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken werden, wenn<br />

alle mitmachen?<br />

Frei nach Obama: Yes we can !<br />

Roger Markowitsch<br />

22


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Fotostrecke<br />

Daniel «samo» Bolliger<br />

Photographer<br />

www.danielbolligerstudio.com<br />

23


Bestelle deine Membercard jetzt unter<br />

www.g-colors.ch/member


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Gesundheit<br />

Fit mit Power Plate<br />

Weg mit Brankos<br />

Speck<br />

Das <strong>ist</strong> ja so eine Sache: Neues<br />

Jahr, neue Vorsätze. Mein Vorsatz:<br />

Weg mit meiner lästigen<br />

Wampe! Wie das so <strong>ist</strong>, lösen<br />

sich dann die Vorsätze ziemlich<br />

schnell wieder in Luft auf.<br />

Nicht so bei mir, denn ich werde<br />

für euch Power Plate testen!<br />

Power Plate kennt man ja aus der Werbung,<br />

da räkelt sich die ganze Schweizer Prominenz<br />

auf diesen angeblich so tollen Geräten, da wird<br />

gerüttelt und geschüttelt, und jeder hat noch<br />

einen flotten Spruch parat. Ich will es wissen<br />

und teste während 3 Monaten diese Wunderwaffe<br />

für euch und berichte in den nächsten<br />

3 Ausgaben ausführlich über meine Vita und<br />

über das Training. Der wöchentliche Blog auf<br />

queer.ch informiert zusätzlich über mein Fitnessprogramm<br />

und meine sonstigen Strapa-<br />

zen, hier stehe ich euch auch Red und Antwort.<br />

Ob Power Plate echt das hält, was es verspricht,<br />

könnt ihr ab dieser Ausgabe hautnah folgen.<br />

PS: Nur so nebenbei gesagt, mit meinen 35 Jahren<br />

sehe ich doch noch ganz OK aus, oder? Wenn<br />

da nur nicht diese Problemzonen wären, Big<br />

brother is watching you, also meine lieben Le-<br />

mitverser,<br />

drückt mir die Daumen!<br />

Fitnessprogramm:<br />

3 x in der Woche Power Plate (ca. 15 min)<br />

2 x in der Woche Schwimmen (ca. 30 min)<br />

Jeden Morgen kurze Aufwärmübungen (z.B.<br />

Liegestütze, Rumpfbeugen, Stemmstütze)<br />

Persönliche Angaben:<br />

35 Jahre Alt, 64 Kg schwer, 178 cm gross, 89 cm<br />

Bauchumfang<br />

Power Plate – das Prinzip der Beschleunigungstechnologie<br />

Power Plate heisst wörtlich übersetzt Kraftplatte<br />

und bewirkt durch die multidimensionalen<br />

Beschleunigungen die verschiedenen<br />

und gewünschten Effekte. Durch die Beschleunigungen<br />

können bis zu 50 Muskelreflexe in<br />

der Sekunde erzeugt werden, wodurch über<br />

90 % der Muskeln im Körper aktiviert werden<br />

können.<br />

Der 10 Minuten Erfolg<br />

Ausschlaggebend für den «10 Minuten Erfolg»<br />

sind die wohltuenden multidimensionalen Power-Plate-Schwingungen,<br />

die auf den<br />

Körper des Anwenders übertragen<br />

werden. Bei regelmässiger Anwendung,<br />

2-3 mal 10 Minuten<br />

pro Woche, können überzeugende<br />

Ergebnisse in kurzer<br />

Zeit erreicht werden.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.powerplate.ch<br />

Problem 1<br />

Problem 2<br />

Lösung aller Probleme?<br />

Problem 3<br />

29


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Beauty & Lifestyle<br />

Cellmen – Pflege pur<br />

Die Schweizer Luxus-Pflegelinie für den Mann ergänzt ihre zellulare Linie um einige Neuheiten.<br />

Die Pflegebehandlungen auf Basis von gezielt wirksamen Phyto- und Meeresextrakten,<br />

sowie 100% natürlichen ätherischen Ölen entsprechen den Bedürfnissen der Entspannung<br />

und des Wohlbefindens. Mit diesen «High-Tech»-Hautpflegeprodukten geniesst<br />

Cellap Laboratoire weltweit die Anerkennung als Experte in der Schweizer Zellular- und<br />

Phyto-Cosmeceuticals. Zu den bestehenden<br />

Produkten kommen unter anderem neu dazu:<br />

Cell Splash, ein belebendes zellulares After-<br />

Shave Tonikum, wirkt intensiv erfrischend,<br />

revitalisiert und schenkt ein frisches Aussehen.<br />

Die Haut beruhigt sich, Rötungen und<br />

Entzündungen werden vermindert. Die Rare<br />

Mask (High Tech Detox) – mit seltenen Erdsorten<br />

aus Amazonien und einem Edelweiss-Extrakt<br />

– begünstigt die Ausscheidung von Toxinen,<br />

beseitigt Müdigkeitserscheinungen und<br />

sorgt für ein glattes Hautbild. Und Last, but not<br />

least, das Highlight schlechthin, die zellulare<br />

Handcreme. Und Cell Hands hält echt, was sie<br />

verspricht! Mit aktiv stabilisierten bio-integralen<br />

Zellen und pflanzlichen Ceramiden.<br />

Die Hände werden geschützt, genährt und<br />

repariert, die Creme zieht sofort ein und<br />

hinterlässt keine lästigen Rückstände.<br />

Cellmen <strong>ist</strong> Luxus-Pflege pur, für Männer<br />

und nur für Männer!<br />

Athos Fashion –<br />

New arrivals<br />

Nach der erfolgreichen, provokativen Nacktunterhosen-Kollektion<br />

lanciert der brasilianische<br />

Designer Athos de Oliveira eine neue patentierte<br />

Tattoo-Underwear-Kollektion.<br />

Das Leitmotiv sind Prints im Stil von den weltweit<br />

bekannten Tattoo-Künsten wie Oriental,<br />

Maori und Old School. Die Oriental-Motive<br />

lassen sich aneinanderreihen wie eine Bildergeschichte,<br />

die man sammeln kann. Die sexy<br />

Höschen haben einen dreidimensionalen Effekt<br />

und sind auf Mikrofaserstoff gedruckt. Die<br />

Pants sind von höchster Qualität und in der<br />

Form perfekt, so dass sie wie eine zweite Haut<br />

wirken. Besonders sexy sehen sie auch als Badehosen<br />

aus! Für die Gestaltung konnte Athos unter<br />

anderem zwei echte Cracks der Tattoo-Szene<br />

Produkte im ausgesuchten Fachhandel<br />

erhältlich,<br />

www.cellap.ch<br />

Cruiser und queer.ch verlosen 2 Cellmen Face Ultra Travel Sets im Wert von CHF 262.–<br />

Mail an branko@queer.ch<br />

Mein Name <strong>ist</strong> Bond, James Bond!<br />

Getreu der Bell & Ross-Philosophie findet die coole Armbanduhr „Radar“ ihre Inspiration<br />

in den Cockpit-Instrumenten von Flugzeugen, wo jedes einzelne Teil in Sachen Lesbarkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Performance eine wichtige Bezugskomponente darstellt. Ein<br />

Radar gestattet schnelles, präzises und unmittelbares Ablesen einer oft komplexen<br />

Realität. Die Firma Bell & Ross nutzte die Anzeige des Radars als Vorbild, stimmte sie<br />

auf ihre Uhr ab und geht damit deutlich über das klassische Konzept des Zeitablesens<br />

hinaus. Die Anzeige, die traditionelle Codes umstösst, besticht bereits auf<br />

den ersten Blick mit ihrer Schlichtheit. Dabei erinnert sie an das Lichtbündel,<br />

das sich über den runden Bildschirm eines Radars bewegt.<br />

Zeiger und Zifferblatt sind auf einer Ebene zusammengeführt. An ihre Stelle<br />

treten drei leuchtende Farbsegmente in Form von drei unabhängigen<br />

konzentrischen Scheiben. Diese geben jeweils die Stunden, Minuten und<br />

Sekunden an, je weiter das Auge zur Mitte des Ziffernblattes hin bewegt<br />

wird. Das Zifferblattglas erscheint im Zielscheiben-Look. Die Scheiben<br />

werden von zwei Achsen mit graduierter Skala überlagert, womit<br />

eine präzise Zeitabmessung möglich wird. Ein entspiegeltes Saphirgals<br />

sorgt für beste Sehverhältnisse, das Gummi-Armband für einen<br />

ungemeinen männlichen Touch. Eben echt Bond-like!<br />

Limitiert auf 500 Stück, Preis auf Anfrage, www.bellross.com<br />

gewinnen. Einerseits den Zürcher Mick (Mick<br />

Tattoo Zürich): Seine Designs befassen sich mit<br />

den vier Elementen. In einer ersten Serie sind<br />

folgende Sujets erhältlich: «Phönix & Drachen»,<br />

«Tiger & Leopard im Bambuswald» sowie «Koi-<br />

Karpfen & Chrysanthemen». Andererseits Jaqueline<br />

Spoerle (Corazon Tattoo Luzern) – eine absolute<br />

Spezial<strong>ist</strong>in für Tribals. Sie hat ebenfalls<br />

zwei Designs beigesteuert. Diese orientieren<br />

sich an der Kunst der polynesischen Ureinwohner<br />

und der Maoris. Jedes Stück <strong>ist</strong> nummeriert<br />

und garantiert so Exklusivität!<br />

Zu beziehen unter: www.athosfashion.com<br />

31


Film CRUISER Edition Februar 2010<br />

Prayers for Bobby<br />

Drama<br />

«Ich habe keinen schwulen<br />

Sohn!» Mary Griffith,<br />

eine streng religiöse Mutter<br />

in den USA Anfang der<br />

80er, kann sich mit der Homosexualität<br />

ihres Sohnes<br />

nicht abfinden und tut alles,<br />

um ihren Sohn von seiner<br />

«Krankheit» zu «heilen». Sie<br />

<strong>ist</strong> der festen Überzeugung, Bobbys <strong>Schwul</strong>sein<br />

sei eine Sünde. In der Hoffnung auf die Aner-<br />

kennung seiner Mutter tut Bobby alles, was sie<br />

von ihm verlangt ... als er jedoch merkt, dass er<br />

sich nicht ändern kann, machen die Zurückweisung<br />

und der Liebesentzug seiner Mutter<br />

ihn zunehmend depressiv und führen letzten<br />

Endes zu seinem Selbstmord.<br />

Mary macht sich auf die schmerzhafte Suche<br />

nach dem «Warum?» und beginnt, ihren Glauben<br />

in Frage zu stellen. Als sie endlich erkennt,<br />

dass Bobbys Homosexualität weder Sünde noch<br />

freie Wahl war, engagiert sie sich zunehmend<br />

für die Rechte von Homosexuellen. Heute <strong>ist</strong><br />

Mary Griffith eine Ikone der <strong>Schwul</strong>enbewegung.<br />

Regisseur Russell Mulcahy gelang ein überaus<br />

bewegender Film nach einer wahren Begebenheit.<br />

Sigourney Weaver, welche gerade in «Avatar»<br />

ein Millionenpublikum bege<strong>ist</strong>ert, spielt<br />

ihre Rolle zutiefst glaubwürdig und war dafür<br />

für einen «Emmy» nominiert. Ebenso sollten<br />

Filmfreunde den talentierten Darsteller des<br />

Bobby, Ryan Kelley, im Auge behalten. (dd)<br />

LOL ***<br />

Komödie<br />

Wer noch immer nicht weiss, was die Abkürzung<br />

«LOL» bedeutet, wird mit dieser erfrischenden französischen<br />

Komödie bestens bedient. Neben der Abkürzung<br />

für «Laughing out loud», steht LOL hier auch für<br />

Lola, welche sich auf den ersten Schultag und ihren<br />

Freund Arthur freut. Doch dieser hat sie offenbar in<br />

den Sommerferien betrogen. Lolas Mutter Anne (Sophie<br />

Marceau) macht alles noch viel schlimmer: Sie<br />

trifft sich heimlich mit dem eigenen Ex und macht<br />

obendrein auch den Schulpoliz<strong>ist</strong>en an. Unmöglich, findet Lola. Anne<br />

wiederum fragt sich, was bloss mit ihrer süssen Tochter passiert <strong>ist</strong> und<br />

warum sie nicht mehr mit ihr reden kann. LOL bietet eine fröhlich-chaotische<br />

Geschichte über verliebte Teenager. Im Prinzip eine frisierte und<br />

moderne Version von «La Boum», dem Durchbruch für Sophie Marceau in<br />

den frühen 80ern, nur diesmal mit Internet und Handy. (dd)<br />

Eating Out 3 ***<br />

<strong>Schwul</strong><br />

Dies <strong>ist</strong> der dritte Teil der beliebten «Eating Out»- Serie.<br />

Eine Art «American Pie» für <strong>Schwul</strong>e. Randvoll mit<br />

Anspielungen zieht der Film alles durch den Kakao,<br />

was nicht bei drei auf den Bäumen <strong>ist</strong>. Zeigten die ersten<br />

beiden Filme jeweils Typen, die sich als schwul<br />

respektive hetero ausgaben, um sich dem Objekt ihrer<br />

Begierde zu nähern, fälscht diesmal der schüchterne<br />

Casey mithilfe seiner neuen besten Freundin<br />

Tiffani sein Online-Profil, um den göttlichen Zak zu<br />

beeindrucken. Dies geht natürlich voll in die Hose und es braucht den<br />

ganzen Einsatz aller Beteiligten, damit die beiden hübschen Romantiker<br />

doch noch zusammenfinden. Besetzt mit durchtrainierten und<br />

offen schwulen Jungs, schafft es «Eating Out 3» bei allem Schenkelklopfen<br />

und Schwanzwedeln eine vollwertige Mahlzeit auf die Leinwand zu<br />

zaubern. (dd)<br />

32


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Musik<br />

Hot Chip<br />

One Life Stand<br />

Es <strong>ist</strong> immer schwierig, den<br />

richtigen Zeitpunkt zu finden,<br />

wenn es darum geht, Grosses<br />

zu sagen. Februar 2010, darf<br />

man da schon von der Platte<br />

des Jahres reden, des neuen<br />

Jahrzehnts sogar? Wohl zu früh, aber Hot Chip<br />

bringen einen wirklich in Versuchung.<br />

Wie aggressive Zärtlichkeit fühlt sich ihr<br />

viertes Album an, wie Achterbahnfahren in<br />

Zeitlupe. Wie träumen, man sei wach, wie ein<br />

gemütlicher Sonntagsspaziergang in einem David<br />

Lynch-Film. Man geht über den Dancefloor<br />

im Strobogewitter oder den regennassen Waldboden<br />

im Vollmondlicht, immer hat man einen<br />

doppelten Boden unter den Füssen, auch die<br />

süssesten Töne sind geheimnisvoll bedrohlich.<br />

Neben dem verblassenden Electrorock-Stern ensteht<br />

bei Hot Chip aus tief verwurzeltem House<br />

und virtuosem Songwriting eine neue Galaxie,<br />

ein bisher unbekannter Aggregatzustand der<br />

Musik. Da, wo Ruhe und Sturm sich treffen,<br />

wo Rhythmen aus dem Erdinnern ausbrechen,<br />

um im nächsten Moment von überirdisch schönen<br />

Mitsing-Refrains abgelöst zu werden, wo<br />

der melancholisch-tiefgründige Gesang von<br />

Alexis Taylor die tiefergelegten Beats von Joe<br />

Goddard küsst. Die Füsse stampfen, die Hände<br />

fliegen «Take it in» <strong>ist</strong> ein Paradebeispiel dafür,<br />

«We have Love» bestätigt die Ausnahme und<br />

«Brothers» könnte die ganz grosse neue Gay-<br />

Hymne werden.<br />

Aus der ersten Dekade des neuen Jahrtausends<br />

nimmt das 2000 gegründete Londoner Quintett<br />

alles Wichtige mit und lässt alles Überflüssige<br />

auf der Strecke. Sie spielen mit Möglichkeiten,<br />

Instrumenten und Gefühlen. Sie spielen ja nur,<br />

aber damit meinen sie es bitterernst. Aufregende<br />

emotionale Intensität flirtet mit Unverwüstlichkeit,<br />

ein One Life Stand eben, und eine<br />

der wegweisendsten und kreativsten Bands unserer<br />

Zeit. Um das zu sagen, dafür <strong>ist</strong> es eigentlich<br />

schon fast zu spät. Der richtige Zeitpunkt<br />

<strong>ist</strong> immer Vergangenheit oder Zukunft. Es sei<br />

denn, man hört Hot Chip. (rg)<br />

Annie ****<br />

Don’t Stop<br />

Das norwegische Bergen <strong>ist</strong> mit 248 Regentagen nicht<br />

nur die niederschlagsreichste Stadt Europas, sondern<br />

scheint auch ein überaus günstiges Klima für Musiker<br />

zu bieten. Nach Grieg, Kings of Convenience und<br />

Röyksopp sticht nun Annie in See. Ihre cleveren Discotracks<br />

pendeln wie Partyboote zwischen Subkultur<br />

und Kitsch, zwischen Anspruch und Unbeschwertheit.<br />

Sehr 80er, sehr trendy, sehr heiss, sehr vieles auf einmal. Mit etwas<br />

gar viel Xylophon und Synthies geraten sie manchmal in Retro-Untiefen,<br />

kurz vor dem Kentern kommt aber immer der rettende raffinierte Dreh.<br />

Kursfähre oder Piratenkahn, bei Annie weiss man das nie genau. Die frühe<br />

Madonna und die experimentelle Kylie scheinen sie sicher in jeden Hafen<br />

zu navigieren. «My Love is better» bringt jede Party zum Kochen, und<br />

wenn Annie wieder neue Ufer ansteuert, wird sie bestimmt keine Mühe<br />

haben, eine Fancrew aus knackigen Matrosen zu rekrutieren. Sie hat das<br />

Zeug zur Ikone, zur Kapitänin des Disco-Ozeandampfers. (rg)<br />

Friska Viljor ****<br />

For New Beginnings<br />

Die Geschichte beginnt trostlos. Daniel und Joakim,<br />

beide frisch verlassen von ihren Freundinnen, torkeln<br />

durchs Stockholmer Nachtleben. Unverhofft landen<br />

sie im Aufnahmestudio und bald darauf in den Charts.<br />

Ihr nun dritter Streich <strong>ist</strong> ein auf CD gebranntes Kaminfeuer,<br />

ein Notvorrat an Wärme, der jeden Winter<br />

rettet. Aus Britpop und Balkanfolk werden windschiefe Walzer und<br />

betrunkene Polkas. Diskretes Mitgröhlen wird Pflicht, Schunkeln wird<br />

Rock’n’Roll. Mikaesker Übermut gesellt sich auf die Ofenbank, Adam<br />

Green bringt eine K<strong>ist</strong>e Bier vorbei und Robbie Williams winkt durchs<br />

Fenster. Die Trostlosigkeit tanzt auf den Tischen, der Herzschmerz macht<br />

Purzelbäume, die gute alte Freundin Ironie sitzt daneben und grinst.<br />

Etwas poppiger als die Vorgänger und ohne elektronische Spielereien<br />

diesmal, bleiben Friska Viljor skurril, herzerwärmend und einzigartig.<br />

Nicht wirklich ein Neuanfang, aber wenn sie «Sunny Day» singen, darf es<br />

draussen im Nebel ruhig endlos weiterschneien. (rg)<br />

33


Horoskop CRUISER Edition Februar 2010<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

f<br />

Der Widder plant …<br />

Für den Widder-Mann gleicht der Start ins neue Jahr einer<br />

Reinkarnation. Schon jetzt macht sich ein verfrüht eingesetzter<br />

Frühlingsanfang bemerkbar, denn du setzt, als<br />

durchsetzungsfähigstes Tierkreiszeichen, deine Pläne am<br />

effizientesten in die Realität um. Deine Aufgabe im Zenit<br />

der kalten Wintertage wird es sein, dein Potenzial, das du in<br />

der Verwirklichung deiner Absichten siehst, vollends auszuschöpfen.<br />

Daher wirst du dich im Februar ab und an in dein<br />

stilles Kämmerchen zurückziehen, um zu planen. Widder mit<br />

Wassermann-, Stier- oder Steinbock-Aszendent werden dank<br />

erfolgsorientierten Strategien die frühesten Erfolge verbuchen<br />

können.<br />

Der Stier geniesst …<br />

Im Leben eines Stiers sollte die ausgeprägte Geniesser-Natur<br />

nie zu kurz kommen. Im Februar werden punkto Pläsier<br />

und Lasterhaftigkeit ganz neue Massstäbe gesetzt. Deine<br />

Mitmenschen sind zu Jahresanfang besonders bemüht, aufregende<br />

wie auch sinnliche Momente mit dir zu erleben und<br />

wissen genau, dass du der richtige Mann b<strong>ist</strong>, wenn es um die<br />

Gestaltung harmonischer Gemeinschaft geht. Die Wintertage<br />

werden daher entsprechend angenehm und reichhaltig an<br />

zwischenmenschlichem Austausch. Stiere mit Skorpionoder<br />

Krebs-Aszendent neigen besonders dazu, Erotik auf sehr<br />

sinnliche Art und Weise auszuleben. Stiere mit Zwillinge-,<br />

Schütze- oder Löwe-Aszendent hingegen geniessen lieber ein<br />

Abendessen mit vielen Freunden.<br />

Die Zwillinge suchen nach sich selbst …<br />

Zwillinge sollten die letzten Wintertage dazu nutzen, etwas<br />

mehr zur Ruhe zu kommen und sich über die gegenwärtige<br />

Situation bezüglich Liebe/Freundschaft klarer werden.<br />

Möglicherweise hast du dich erst kürzlich von einem<br />

Partner / Freund abgenabelt und musst dich zuerst wieder<br />

neu orientieren. Bis Anfang Frühling solltest du wieder<br />

zu Kräften kommen und wissen, wo du im Leben stehst.<br />

Beruflich sollte es endlich wieder bergaufwärts gehen. Du<br />

zeigst dich bemüht, b<strong>ist</strong> strebsam und versuchst somit, deine<br />

Unabhängigkeit auszudrücken. Konzentriere dich daher etwas<br />

mehr auf deine intellektuellen Fähigkeiten und lass die<br />

Herzensangelegenheiten ruhen.<br />

Der Krebs arbeitet …<br />

Der Krebs gehört sicherlich nicht zu den strebsamsten oder<br />

arbeitswütigsten Tierkreiszeichen. Dennoch kennt dein<br />

Ehrgeiz gerade jetzt keine Grenzen! Du arbeitest jedoch in erster<br />

Linie nicht um dein Bedürfnis nach Sicherheit zu stillen,<br />

sondern weil du den Winter effizient nutzen willst, um dich<br />

im Sommer einer möglichen Expansion zu widmen. Grosse<br />

Reisen, neue Projekte – all das können Motivationen für deine<br />

unüberbietbare Selbstdisziplin sein. Krebse mit Schütze-<br />

Aszendent sind besonders imaginativ und verfolgen ein bestimmtes<br />

Ziel. Ein Krebs mit Waage-, Steinbock, Fische- oder<br />

Widder-Aszendent <strong>ist</strong> enthusiastisch und steckt bereits in der<br />

Verwirklichungsphase ausgearbeiteter Pläne.<br />

Der Löwe flüchtet …<br />

Als gebürtiger Löwe lebst gerade du während den Wintertagen<br />

in einem Sommernachtstraum. Während andere noch daran<br />

feilen, machst du deinen Traum vom Sommer bereits wahr.<br />

Mit einer Reise in ein südliches Land oder einem ausgelassenen<br />

Skiurlaub versuchst du, einen strahlenden Moment<br />

im tiefsten Winter zu kreieren. Darum arbeitest du derzeit<br />

wie ein Wilder, um dir danach eingestehen zu können, dass<br />

du dir deine Ferien wohlverdient hast. Löwen mit Skorpion-<br />

Aszendent sind die grössten Visionäre ihrer Gattung und werden<br />

die weitesten Reisen unternehmen. Löwen mit Schütze-,<br />

Jungfrau- oder Zwillinge-Aszendent zieht es nicht ganz so weit<br />

weg, dafür werden die Urlaubstage besonders gesellig.<br />

Die Jungfrau explodiert …<br />

Die Jungfrau gilt eigentlich als mildes Zeichen mit gemässigtem<br />

Temperament. Gewisse Vertreter dieses Tierkreiszeichens<br />

beweisen uns allerdings häufig das Gegenteil: Amy Winehouse<br />

und P!nk sind Jungfrauen, die dem Ruf oftmals nicht ganz gerecht<br />

werden. Auch eine Jungfrau sollte sich hin und wieder<br />

erlauben auszubrechen. Und so, wie es aussieht, wird es demnächst<br />

wieder so weit sein: dein hervorragender Biorhythmus<br />

erlaubt dir Nächte durchzutanzen und einer Tätigkeit nach<br />

g<br />

h<br />

i<br />

j<br />

k<br />

l<br />

der andern nachzugehen. Du scheinst wild und rastlos.<br />

Geniesse es, denn schon bald steht der Frühjahrsputz wieder<br />

an. Jungfrauen mit Wassermann-Aszendent sind im Monat<br />

Februar explosiv wie Granaten.<br />

Die Waage lässt nichts anbrennen …<br />

Du b<strong>ist</strong> ausgelassen und unbesorgt wie kaum ein anderer!<br />

Hemmungslos stürzt du dich in aufregende Liebesabenteuer<br />

und geniesst es, mit der Welt zu flirten. Als Waage-Mann b<strong>ist</strong><br />

du prädestiniert, deinem Drang nach Liebe und Anerkennung<br />

nachzugehen. Dabei helfen dir dein natürlicher Charme und<br />

die liebreizende Ausstrahlung. Du neigst jedoch dazu, oftmals<br />

zu vergessen, die rosa Brille wieder abzunehmen, so dass du in<br />

praktisch jedem Sympathisanten einen potenziellen Partner<br />

siehst. Waagen mit Skorpion oder Löwe-Aszendent werden es<br />

besonders schwer haben, ihren «Mr. Right» zu treffen. Waagen<br />

mit Schütze-, Widder- und Krebs-Aszendent sind sowieso nur<br />

auf heisse Flirts aus.<br />

Der Skorpion <strong>ist</strong> angespannt …<br />

Du nimmst wieder einmal alles viel zu gewissenhaft.<br />

Skorpione können Dingen nur ungern ihren Lauf lassen und<br />

müssen immer wieder lernen, neuen Konfrontationen mit einer<br />

gewissen Leichtigkeit zu begegnen. Wenn du die letzten<br />

Wintermonate etwas lockerer angehst, wirst du leichter innere<br />

Zufriedenheit finden und dein Misstrauen langsam ablegen<br />

können. Niemand will dir etwas Böses. Versetze dich also nicht<br />

unnötig in irgendeine Opferrolle. Skorpione mit Steinbockoder<br />

Widder-Aszendent sollten zu ihrer Entspannung die Hilfe<br />

von Wellness-Einrichtungen nutzen.<br />

Der Schütze erntet Applaus …<br />

Schützen in einem kreativen Beruf gelangen alsbald zu Erfolg<br />

und Anerkennung. Endlich bietet sich dir eine Plattform, die<br />

dir zu deinem individuellen Ausdruck verhilft. Du zählst momentan<br />

zu den fleissigsten Bienchen und b<strong>ist</strong> voller Energie.<br />

Egal, ob im Journalismus, der Kunst oder im Bildungswesen…<br />

die Leute sind fasziniert von so viel Ethos. Leider hat dein Eifer<br />

auch seine Schattenseiten: Zu viel Druck und zu wenig Schlaf<br />

könnten sich negativ auf deine offenherzige Persönlichkeit<br />

auswirken. Schau deshalb gut zu dir.<br />

Der Steinbock wird begehrt …<br />

Steinböcke sind wahre Glückspilze in diesem Winter. Sie<br />

werden unbewusst von ihrem Umfeld getragen und gewisse<br />

Menschen sind sehr bemüht, dem ehrgeizigen und warmherzigen<br />

Steinbock entspannte Momente zu schenken. B<strong>ist</strong> du<br />

gerade in einer Beziehung, so dürftest du viel Aufmerksamkeit<br />

und motivierende Worte von deinem Schatz erhalten. Auch im<br />

beruflichen Umfeld sind dir alle wohlgesinnt und können es<br />

kaum erwarten, mit einem so enthusiastischen Kerl wie dir<br />

ins neue Jahr zu starten.<br />

Der Wassermann zieht die Zügel an …<br />

Als Wassermann in einer Führungsposition ergreifst du<br />

im Laufe des Monats drastische Massnahmen. Dank einer<br />

Eingebung konzipierst, planst und überdenkst du gewisse<br />

Dinge. Gerade deine Offenheit verhilft dir dabei zu Gehör,<br />

denn du lässt andere an deiner Idee teilhaben. Wichtig <strong>ist</strong>, dass<br />

du vorausschauend denkst und deine rationale Denkweise<br />

miteinbeziehst. So wirst du relativ zügig zu Ergebnissen kommen,<br />

die deinen Anforderungen entsprechen. Wassermänner<br />

mit Widder- oder Jungfrau-Aszendent haben dank ihrem Eifer<br />

und wohlgesinnten Absichten Ansprüche auf den Titel «Chef<br />

des Jahres 2010».<br />

Die Fische geben Gas …<br />

Du weisst, was du willst und bringst das deutlich zum<br />

Ausdruck. Da du nicht der Typ b<strong>ist</strong>, der sich des öfteren auf<br />

einen Lottogewinn verlässt, b<strong>ist</strong> du dementsprechend fleissig<br />

und aktiv. Wo auch immer sich eine Chance zu beruflichem<br />

Aufstieg bietet – du ergreifst sie. Dein Sicherheitsgefühl<br />

steigt gegen Winterende, denn das Jahr 2010 wird ein Jahr<br />

der Selbstverwirklichung für dich werden. Dazu braucht es<br />

allerdings die nötige Portion Selbstdisziplin. Aber auch die<br />

wirst du schnell genug erlangen, wenn du ein Ziel verfolgst,<br />

das sich für dich als wirklich lohnenswert herausstellt. Fische<br />

mit Stier-Aszendent sind besonders beharrlich und ausdauernd,<br />

während Fische mit Skorpion- oder Schütze-Aszendent<br />

sehr energisch an die Sache rangehen.<br />

34


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Bühne<br />

David, Luca und<br />

Raffael – drei<br />

Männer im Frack<br />

Auf der Bühne<br />

des Theater am<br />

Hechtplatz<br />

Ganz in der Tradition von «The<br />

Rat Pack» präsentieren SWISS-<br />

PÄCK ihr erstes Programm<br />

SWISSPÄCK, das sind die drei singenden und<br />

swingenden David Degele (Gregor Altenburger),<br />

Luca de Angeli (Fabiano Romano) und Raffael<br />

Suave (Eric Hättenschwiler) mit ihrem ersten<br />

Programm «Coming Home».<br />

Ganz in der Tradition von «The Rat Pack» präsentieren<br />

sie auf der Bühne des Theater am Hechtplatz<br />

ihr erstes und ausserdem selbst auf die<br />

Beine gestelltes Programm. Die drei erfahrenen<br />

Musical-Darsteller waren bereits gemeinsam<br />

auf der Bühne bei «Ewigi Liebi».<br />

Unterstützt werden sie von der Schläpferbuebe-<br />

Swing-Band unter der Leitung von Hans Ueli<br />

Schläpfer. Bekannte Jazz-Standards und alte<br />

Schweizer Lieder werden neu verpackt neben<br />

neuen eigenen Nummern.<br />

CR hat sich mit den drei Männern unterhalten.<br />

cruiser: Ihr drei habt ja bereits «Ewigi Liebi» mit<br />

zur Welt gebracht. Da muss ja SWISSPÄCK ein<br />

Erfolg werden. Wer hat das Konzept – das Script<br />

geschrieben?<br />

Gregor: Wir hatten zwar alle die Gelegenheit<br />

bei «Ewigi Liebi» von Anfang an mitzuspielen –<br />

entwickelt und geschrieben wurde das Stück jedoch<br />

von Roman Riklin und Dominik Flaschka.<br />

Dafür durften wir jetzt umso mehr aus dem<br />

Vollen schöpfen.<br />

Eric: Ja, wir haben es gewagt, einen Schritt weiter<br />

zu gehen. Wir haben das Stück selber geschrieben,<br />

getextet, komponiert und produziert. Für<br />

uns alle <strong>ist</strong> das in dieser Form eine Premiere.<br />

Fabio: Die Idee für SWISSPÄCK entstand vor<br />

zwei Jahren. Wir hatten die Vision eines Swing-<br />

Abends, gespickt mit viel Witz und Swissness.<br />

cruiser: Erzählt doch ein bisschen über das Stück<br />

– oder nennt ihr es Show?<br />

Gregor: Wir spielen drei Schweizer, die gerade<br />

von Ihrer Ausland-Tournee zurückkommen<br />

und sich darauf freuen, endlich wieder in der<br />

Schweiz zu sein, um ihr Comeback zu feiern. Ob<br />

sich jedoch noch jemand an sie erinnern kann,<br />

sei dahingestellt.<br />

Fabio: Wir erzählen mit spritzigen und herrlich<br />

absurden Conférencen von unserem Auslandeinsatz<br />

und singen bekannte Swing-Nummern<br />

in Mundart, auch eigene Kompositionen sowie<br />

alte Schweizer Volkslieder in frischer Form. Das<br />

Ganze wird von einer sechsköpfigen Live-Band<br />

begleitet.<br />

Eric: Ich denke Music-Comedy würde es wohl am<br />

besten zusammenfassen.<br />

cruiser: Wenn ich euch drei anschaue, muss ich<br />

natürlich an Rat Pack denken. Welche Verbindungen<br />

bestehen da?<br />

Eric: Die Verbindung <strong>ist</strong> natürlich offensichtlich<br />

und bewusst gewählt. Aber wir sind alles andere<br />

als eine Mundart Rat-Pack-Kopie.<br />

Gregor: Und wir hoffen, mit unserem Stil und<br />

Sprachen-Mix vom traditionsbewussten Bergler<br />

bis zum globalisierten Stadtzürcher jedem<br />

etwas bieten zu können.<br />

cruiser: Welche Charaktere haben Luca, David<br />

und Rafael in dieser Produktion?<br />

Gregor (David): Gemeinsam im Flugzeug würde<br />

Rafael (Eric) bei der Stewardess wohl als erstes<br />

einen Drink bestellen, Luca (Fabiano) nach ihrer<br />

Telefonnummer und David (ich selbst) nach der<br />

Wettersituation am Zielflughafen fragen.<br />

cruiser: Seid ihr Sänger oder Schauspieler?<br />

Fabio: Ich hoffe beides.<br />

cruiser: So und nun sagt mir jeder bitte noch ein<br />

paar ganz persönliche Worte<br />

Gregor: Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Publikum<br />

mit unserem Programm zu überraschen<br />

und freue mich auf viele neugierige Besucher.<br />

Fabio: Ich denke, es <strong>ist</strong> uns ein Mix aus Songs mit<br />

verschiedener Couleur, witzigen Conférencen<br />

und überraschenden musikalischen Arrangements<br />

gelungen.<br />

Eric: Ich freue mich extrem auf diese Produktion<br />

und kann es kaum erwarten, bis es los geht.<br />

Könnte ich nochmals einen Drink haben?<br />

cruiser: Werden die Songs original oder textlich<br />

«verfälscht» gesungen?<br />

Fabio: Wenn der Song im Original schon in Mundart<br />

<strong>ist</strong>, bringen wir ihn auch so. Bei allen anderen<br />

haben wir neu getextet.<br />

cruiser: Warum drei Männer ... und keine Frau... ?<br />

Eric: Irgendwie wollte keine der Frauen einen<br />

Smoking anziehen.<br />

Fabio: Auf jeden Fall kommen auch die Frauen<br />

bei uns nicht zu kurz.<br />

cruiser: Es gibt ein Lied: «Min Fründ, ich lieb<br />

dich...» ...Wer mit Wem???<br />

Gregor: So was verraten wir doch nicht (grinst).<br />

Eric: Vorbeikommen und rausfinden!<br />

Theater am Hechtplatz in Zürich. 8., 9. und<br />

22. Februar, dann ab 1. März jeden Montag.<br />

Tickets 044 252 32 34, täglich von 16.00 – 19.00.<br />

<br />

von Kurt Büchler<br />

35


Kultur CRUISER Edition Februar 2010<br />

Drei kahlköpfige<br />

blaue Gestalten<br />

Wir haben mit Seumas Francis<br />

Sargent, einem Blue Man,<br />

gesprochen.<br />

Ob ihm Zürich gefällt, wollten wir wissen. Ja, er<br />

liebt die Stadt. «Nach der Premiere sind wir drei<br />

Blue Men von Oerlikon in die City gegangen. Es<br />

hat geschneit und wir haben sofort eine Schneeballschlacht<br />

gemacht...» Seumas, dessen Name<br />

von seinen irischen Vorfahren stammt, hat erst<br />

wissenschaftliche Fächer studiert, dann das<br />

Studium geschmissen und als Schlagzeuger mit<br />

einer Band Musik gemacht. Die Blue Man Group<br />

hatte er bereits als Student in Boston gesehen,<br />

war zwar fasziniert, aber noch mit seinem Studium<br />

beschäftigt. Erst später <strong>ist</strong> er von Portugal<br />

aus nach Berlin geflogen, wo sie zum ersten Mal<br />

in Europa gastieren sollten. «Ich hatte Glück,<br />

wurde engagiert und dann haben wir sechs Monate<br />

lang die Show in Berlin einstudiert.»<br />

Insgesamt sind es sechzig oder siebzig Blue Men,<br />

aber es sind immer bloss drei auf der Bühne.<br />

«Einmal war auch eine Frau als Blue Man dabei.<br />

Und keiner im Publikum hat das gemerkt,<br />

denn es war eine sehr männliche Frau» (Seumas<br />

lacht). Und warum ausgerechnet blau? «Blau <strong>ist</strong><br />

eine sehr friedliche, ruhige Farbe. Blau <strong>ist</strong> wie<br />

die Luft. Blau <strong>ist</strong> wie der See». 1991 haben Matt<br />

Goldman, Phil Stanton und Chris Wink die Blue<br />

Man Group gegründet. Wie sind sie denn überhaupt<br />

auf diese Idee gekommen? «Die drei waren<br />

gute Freunde und wollten Theater einmal<br />

etwas anders machen. Nichts Exklusives, etwas<br />

Einfaches, für Jung und Alt. Und es sollten nur<br />

wenige Schauspieler auf der Bühne sein, die<br />

miteinander kommunizieren. Sie sollten auch<br />

das Publikum miteinbeziehen, sozusagen mit<br />

dem Publikum spielen. Und das alles ohne ein<br />

gesprochenes Wort.»<br />

Die Blue Man Group, drei kahlköpfige blaue Gestalten<br />

zeigen eine der ungewöhnlichsten und<br />

erfolgreichsten Bühnenshows mit Perkussion,<br />

Comedy, Kunst und Wissenschaft. Alle Musikinstrumente<br />

wurden eigens für die Show entwickelt<br />

und kreieren so den unverwechselbaren<br />

Blue Man Sound. Zürich <strong>ist</strong> derzeit eine Art Test:<br />

Es wird speziell mit Licht gespielt und wenn das<br />

Erfolg hat, kann es gut sein, dass das auch an anderen<br />

Orten gemacht wird. kb.<br />

www.bluemangroup.ch oder<br />

www.musical.ch<br />

Blue Man Group, bis 28. März 2010, Theater 11<br />

Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich<br />

übliche Vorverkaufsstellen und<br />

www.ticketcorner.com<br />

36<br />

Peter Denlo: Völlig<br />

Ausgebucht<br />

Reprise Im Maiers Theater,<br />

Zürich<br />

Schauspieler und Comedy-Autor Peter Denlo<br />

wurde in New York auf das Solo-Stück «Völlig<br />

ausgebucht» aufmerksam und spielte diese<br />

rasante Komödie im Herbst 2009 erstmals in<br />

Zürich. Er <strong>ist</strong> der einzige Schauspieler auf der<br />

Bühne und verkörpert vierzig Figuren, vom indischen<br />

Koch über die Simmentaler Bäuerin<br />

bis zum schmierigen Diktator. Um das zu realisieren<br />

setzt Regisseur und Kameramann Iuri<br />

Rigo auf unzählige Videoinstallationen, die es<br />

Peter Denlo erlauben, mit sich selbst zu interagieren.<br />

kb.<br />

www.voellig-ausgebucht.ch und<br />

www.maiers.ch<br />

5. bis 7. und 11.,12. Februar<br />

Maiers Theater, Albisriederstrasse 16<br />

8003 Zürich<br />

Im Herbst Tournee durch die ganze Schweiz.<br />

Tickets www.starticket.ch<br />

www.dinnerkrimi.ch<br />

The Power of Ten<br />

The Ten Tenors mit ihrer<br />

neuen Show<br />

Sie sind ein Phänomen. Sie lassen sich in keine<br />

musikalische Schublade stecken. Sie sind<br />

Opernsänger und Popstars, Rock’n’Roller, Entertainer<br />

und Variétékünstler – und das alles<br />

auf einmal. Die neue Show der Australier verbindet<br />

anspruchsvolle Arien und mitreissende<br />

Rock- und Popklassiker zu einem einzigartigen<br />

Live-Erlebnis. Die zehn aussergewöhnlichen<br />

Opernstimmen werden dabei von einer Band<br />

harmonisch in Szene gesetzt, von Giacomo Puccini<br />

über Paul McCartney und Simon and Garfunkel<br />

bis zu AC/DC. kb.<br />

www.thetentenors.com<br />

19. bis 21. Februar, Kongresshaus, 8001 Zürich.<br />

Ticketcorner 0900 800 800 oder<br />

www.ticketcorner.com<br />

Richard III<br />

Der Rosenkrieg – von William<br />

Shakespeare<br />

Die letzten Auseinandersetzungen zwischen<br />

den Königshäusern Lancaster und York. Das<br />

gross Finale. Ein später Shakespeare: gnadenlos,<br />

packend und grausam. Richard III <strong>ist</strong> ein Mann<br />

des absoluten Machtanspruchs. Er kennt nur ein<br />

Ziel: Er will König werden. Dafür geht er über<br />

Leichen. Von seiner Verwandtschaft bleibt kaum<br />

jemand übrig. Am Ende sind es vier Frauen, die<br />

für ihn zur grössten Herausforderung werden.<br />

Aber <strong>ist</strong> Richard nur ein Psychopath? Richard III<br />

<strong>ist</strong> eine Parabel über das Phänomen der Macht –<br />

und über unsere Faszination davon.<br />

Michael Simon, Regisseur und Bühnenbildner,<br />

kehrt mit dieser Inszenierung nach Basel zurück,<br />

wo er 1990 seine Laufbahn mit der Ausstattung<br />

von «Wozzeck» begann. Heute leitet<br />

Michael Simon die Ausbildung‚ «Bühnenbild –<br />

Master of Arts in Theater», an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste. kb.<br />

12. Februar grosse Bühne Premiere<br />

Dann 15., 20. und 21. Februar, Theater Basel,


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Portait<br />

Marc Döhring<br />

Chefpatissier im<br />

Café Conditorei<br />

Schober<br />

Er <strong>ist</strong> mit Leidenschaft Konditor.<br />

Er liebt es, neue Produkte<br />

zu kreieren, seine Ideen zu verwirklichen.<br />

Ausserdem <strong>ist</strong> er<br />

ein sehr sympathischer Mann,<br />

der mit leuchtenden Augen<br />

und mit viel Enthusiasmus von<br />

seinen Kreationen erzählt.<br />

Seine Lehre als Bäcker und Konditor machte<br />

Marc Döhring auf dem Zollikerberg. Bäckerme<strong>ist</strong>er<br />

Kägi war ein sehr strenger Chef, der peinlichst<br />

genau darauf achtete, dass sauber und<br />

mit hohem Tempo gearbeitet wurde. Doch das<br />

lohnte sich, denn Marc machte seinen Lehrabschluss<br />

mit Bravour. Dann suchte er nach einem<br />

Job im Internet. Und er fand ihn: als Alleinbäcker<br />

in Bivio hoch oben an der Julierstrasse.<br />

Noch in der Nacht musste er Brot backen und<br />

am Morgen ab sieben Uhr die Patisserie kreieren.<br />

Ein Zwölfstundentag war die Regel, es<br />

konnten aber auch mal dreizehn oder vierzehn<br />

Stunden werden.<br />

Dann zog es den jungen Mann nach München an<br />

den Walchensee, wohl auf die Spuren von Ludwig<br />

II. «Das war ein traumhafter Job», schwärmt Marc<br />

strahlend. Auch wenn die Arbeit schon morgens<br />

um vier oder halb fünf begann. Er konnte alles mit<br />

frischen Produkten erarbeiten. Auch die Früchte<br />

wurden auf dem Markt eingekauft. Dann kam er<br />

zurück nach Zürich, bevor er nach Kanada auswandern<br />

wollte. Der Arbeitsvertrag für die Stelle<br />

in Kanada war bereits in der Tasche, als von der<br />

kanadischen Einwanderungsbehörde leider der<br />

negative Bescheid für die Arbeitsbewilligung eintraf.<br />

Die Enttäuschung war gross. Nun brauchte es<br />

für die Zwischenzeit einen Gelegenheitsjob. Ein<br />

Freund arbeitete in der Pumpstation am Zürcher<br />

Utoquai. Dort konnte er im Service aushelfen.<br />

Michel Péclard, der Wirt, erzählte von seinen Plänen<br />

mit dem Café Schober, das gerade umgebaut<br />

wurde. Und so kam es, dass Marc engagiert wurde.<br />

Zuerst wurde er aber für zwei Monate nach Nizza<br />

geschickt, um bei Patrick Mésiano, dem Star-Patissier,<br />

hinter die Geheimnisse von Patisserie, Macarons<br />

und Croissants zu kommen. Seit März 2009,<br />

zwei Wochen vor Eröffnung des neuen Schober <strong>ist</strong><br />

er nun Chef Konditor.<br />

«alles <strong>ist</strong> möglich. Der Überzug <strong>ist</strong> weisse Schoggi,<br />

mit Airbrush auf die Kuchen gesprayt». Dann<br />

zeigt er mir seine neuste Gugelhopf-Kreation.<br />

Grossmutters Gugelhopf <strong>ist</strong> noch derselbe. Doch<br />

mitten drin gibt es eine Füllung und da steht ein<br />

rotes – natürlich ebenfalls essbares – Herz. «Es<br />

kann aber auch eine Rose sein», schmunzelt er.<br />

Marcs Augen leuchten, wenn er bege<strong>ist</strong>ert von<br />

seiner Tätigkeit erzählt. Er steht mit viel Liebe<br />

und Geduld in der Backstube.<br />

Im neuen, Café Schober kann er an vorderster<br />

Front dabei sein und mithelfen, die Philosophie<br />

von Michel Péclard, dem neuen Pächter des legendären<br />

Hauses, umzusetzen. Neue Linien zu<br />

kreieren und zu lancieren, <strong>ist</strong> seine Aufgabe. Der<br />

Geschmack der Kundschaft hat sich nämlich<br />

gewandelt. Mit Yoghurt und Quark lässt sich leckere<br />

Patisserie herstellen, kleine Kunstwerke<br />

entstehen dabei, innovative Kreationen.<br />

Marc führt mich in der Boutique zu einem Regal.<br />

Doch anstatt Bücher stehen hier wunderbare<br />

Gläser mit Konfitüre. Sie kommen aus der<br />

Gegend von Nîmes, aus einem abgelegenen Tal<br />

der Provence, wo Catherine und Delphine sonnengereifte<br />

Früchte allererster Güte zu den besten<br />

Konfitüren der Welt verarbeiten. Die Kreationen<br />

und die Sortenvielfalt sind einmalig<br />

und für die Schweiz exklusiv an der Napfgasse<br />

erhältlich. Die Kartei der zwei Damen von ‚Le<br />

Comptoir des Confitures’ <strong>ist</strong> klein und exklusiv<br />

und umfasst neben Starkoch Paul Bocuse nur<br />

eine Handvoll weitere Kunden. Neu <strong>ist</strong> auch ein<br />

Champagner-Gelée im Sortiment.<br />

Das legendäre Cafe Conditorei Schober<br />

und Michel Péclard<br />

Wer kennt nicht den Schober an der Napfgasse<br />

in der Zürcher Altstadt. Während Jahren war es<br />

der Kitschladen pur. Künstliche Blumen waren<br />

allgegenwärtig und die Patisserie oder Schokolade<br />

konnte man bloss erahnen. Eine Zauberwelt,<br />

die die vornehmen Damen wie auch<br />

Gays anzog. Michel Péclard, der neue Pächter<br />

hat gründlich aufgeräumt. Er befreite das Café<br />

Schober vom angesammelten Kitsch und legte<br />

die h<strong>ist</strong>orische Bausubstanz wieder offen. Im<br />

ersten Stock wurde mit der Zür<strong>ist</strong>ube auch ein<br />

neuer Saal eingebaut. Überall sieht man wieder<br />

die Architektur des Hauses, die alten Balken<br />

an der Decke und auch den alten gusseisernen<br />

Holzofen im Restaurant, der Wärme spendet.<br />

Michel Péclard, 40, wurde 2009 als mutigster<br />

Gastronom mit dem Muntermacherpreis von<br />

Gastro Suisse und dem Fachmagazin Salz &<br />

Pfeffer ausgezeichnet. Mut hat er vor allem mit<br />

der Übernahme des legendären Café Schober bewiesen.<br />

Das hätten sich nicht viele zugetraut. Péclard<br />

betreibt unter anderem auch die Pumpstation,<br />

die Tramstation oder das Münsterhöfli.<br />

Ein architektonisches Juwel und Kernstück bildet<br />

die unter Denkmalschutz stehende Boutique<br />

aus der Jahrhundertwende. Der Süsswarenladen<br />

wurde mit viel Sorgfalt in seinen ursprünglichen<br />

Zustand zurückversetzt und bildet den<br />

Rahmen für die verschiedenen Delikatessen.<br />

Während das räumliche Konzept der Tradition<br />

des Hauses treu bleibt, steht die gastronomische<br />

Idee ganz im Zeichen der Innovation. Das Boutique-Kaffeehaus<br />

Schober bietet verschiedenen<br />

Produzenten einen geeigneten Rahmen, um<br />

ihre Produkte anzubieten. So gibt es eine enge<br />

Zusammenarbeit mit Patrick Mésiano, dem bekannten<br />

Patissier in Nizza. Die Zürcher Confiserie<br />

Honold liefert die Truffes Maison und<br />

der Heini Schwarzenbach in nächster Nachbarschaft<br />

sorgt für die einzigartige Tee- und<br />

Kaffeeauswahl im neuen Café Schober. Phillip<br />

Schwander, Master of Wine, hat die Weine ausgewählt,<br />

die nun im Keller lagern, und bürgt<br />

mit seinem Namen für deren Qualität.<br />

<br />

von Kurt Büchler<br />

Cafe Schober – Aus seiner Geschichte<br />

Berits um 1400 wird die spätere Napfgasse 4<br />

erwähnt. 1842 gründet Eberle hier einen Süsskramladen,<br />

der 1874 von Theodor Schober senior<br />

übernommen wird. 1890 wird Laden und<br />

Ladenfront im Neobarock umgestaltet. 1909<br />

übernimmt Theodor Schober junior das Geschäft<br />

seines Vaters, nachdem dieser 50 Jahre<br />

Konditorme<strong>ist</strong>er war. Bis 1975 führt er das Geschäft<br />

66 Jahre mit seiner Frau und den drei<br />

Töchtern bis zu seinem 92. Lebensjahr. Dann,<br />

1976, pachtet die Chocolaterie Teuscher zusammen<br />

mit Felix Daetwyler die Konditorei<br />

Schober. 2009 wird Michel Péclard neuer Pächter.<br />

Unter seiner Führung wird der Betrieb<br />

umgebaut. Péclard legt viel Wert auf eine gute<br />

Präsentation des Angebots – Die Kreationen<br />

sollen wie Juwelen inszeniert werden. Dass<br />

dies erfolgreich gelingt, bewe<strong>ist</strong> der junge Patissier<br />

Marc Döhring.<br />

Neue Ideen im Schober verwirklichen<br />

«Wir wollen uns abheben von der Konkurrenz»,<br />

strahlt er förmlich. «Neue Kreationen sollen<br />

unsere Kundschaft bege<strong>ist</strong>ern». Während ich<br />

das kleine Kunstwerk «Symphony» geniesse, ein<br />

Gedicht aus Maracuja-Pêche-Mousse, staune ich<br />

über den jungen Mann. «Da hat es Rahm drin,<br />

Eiweiss, ein wenig Gelatine und Fruchtmark,<br />

Ei, Marzipan und ein Hauch von Orangen – alles<br />

ganz frisch», verrät er mir.<br />

Ganz neu will sich das Café Schober auch mit<br />

Hochzeitskuchen positionieren. Marc führt<br />

mich zu den Schaufenstern. Da stehen mehrstöckige<br />

Gebilde: «Alles, alles essbar», lacht er,<br />

Marc Döhring (links) mit Sebastian Wolloschanowski, dem Geschäftsführer.<br />

37


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Szene<br />

MrGay Switzerland 2010<br />

Das sind die Kandidaten<br />

Fotos © Marco Carocari<br />

39


Gesundheit CRUISER Edition Februar 2010<br />

Hildegard<br />

«Die Leber wächst<br />

mit ihren Aufgaben»<br />

Vielleicht gerade weil das neue Jahr bereits ein<br />

paar Wochen und Erfahrungen alt <strong>ist</strong>, möchte<br />

ich euch alles Gute, viel Glück und Energie wünschen!<br />

Ihr werdet es brauchen können, denn ich<br />

werde euch heute gleich schon das erste Problemkind<br />

des Jahres – nämlich die Leber – um<br />

die Ohren hauen.<br />

«Die Leber wächst mit ihren Aufgaben», sagte<br />

Eckart von Hirschhausen. «Nicht unbedingt»,<br />

wird dazu vermutlich jeder andere Arzt sagen.<br />

Nur wer sich durch regelmässigen «übers-Zielhinaus-schiessenden»<br />

Alkoholzuspruch eine sogenannte<br />

Fettleber wachsen lässt, kann dergestaltigen<br />

Zuwachs verzeichnen. Allerdings gibt<br />

es mehr Aufgaben, die die Leber schrumpfen lassen:<br />

Hepatitis A, B und C sind Virusinfektionen,<br />

die vor allem die Leber schädigen. Hepatitis A<br />

bekommt man, wenn man verunreinigte<br />

Lebensmittel zu sich nimmt. Hepatitis<br />

B bekommt man, wenn man mit<br />

Kot in Berührung kommt. Hepatitis<br />

C wird über infiziertes Blut übertragen<br />

und <strong>ist</strong> besonders ansteckend,<br />

inwieweit es über sexuelle<br />

Praktiken zu einer Infektion<br />

kommt, <strong>ist</strong> wenig untersucht.<br />

Symptome können, aber müssen<br />

nicht auftreten. Dazu<br />

gehören Müdigkeit, Abgeschlagenheit,<br />

Übelkeit<br />

und Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit,<br />

Durchfall.<br />

Aber bei weitem nicht jeder,<br />

der eine Gelbsucht hat,<br />

wird tatsächlich zum Zitronenschnitz.<br />

Oft merkt man<br />

wenig oder sogar nichts – oder<br />

missdeutet die Symptome als<br />

Magenverstimmung.<br />

Die Hepatitis C galt bislang als<br />

nicht bzw. nur schwer sexuell<br />

übertragbar. In den letzten Jahren<br />

traten allerdings vermehrt Hepatitis-C-Infektionen<br />

bei HIV-positiven<br />

schwulen Männern auf, die vermutlich durch<br />

Sexualpraktiken wie z.B. F<strong>ist</strong>en übertragen<br />

wurden. Und neuerdings werden auch vereinzelt<br />

Hepatitis-C-Infektionen bei HIV-negativen<br />

schwulen Männern festgestellt. Es gibt Anlass<br />

zur Vermutung, dass die HCV-Infektion auch<br />

bei anderen Sexpraktiken und beim Konsum<br />

bestimmter Drogen (Schnupfen mit dem gleichen<br />

Röhrchen z.B.) eine Rolle spielt, und dass<br />

die Erkrankungshäufigkeit von Hepatitis C bei<br />

schwulen Männern steigt. Grund genug für<br />

Checkpoint Zürich, eine Hepatitis-C-Testaktion<br />

durchzuführen: Im Februar werden wir schwule<br />

Männer kostenfrei auf Hepatitis C testen.<br />

Besonders gravierend <strong>ist</strong> es, wenn sich HIV-Positive<br />

mit dem HC-Virus anstecken, da die Hepatitis<br />

dann einen deutlich schlechteren Verlauf<br />

nimmt. So kommt es zu einer auffallend rascheren<br />

Zirrhose-Entwicklung und insbesondere<br />

bei weit fortgeschrittener Immunschwäche<br />

kann ein lebensbedrohliches Leberversagen die<br />

Folge sein.<br />

Aber auch ohne HIV <strong>ist</strong> eine Hepatitis kein Spaziergang.<br />

Eine Behandlung kann die Prognose<br />

entscheidend verbessern und den chronischen<br />

Verlauf in den me<strong>ist</strong>en Fällen stoppen. Es <strong>ist</strong><br />

also wichtig, über eine mögliche Infektion informiert<br />

zu sein!<br />

Männer, lasst euch testen – ihr könnt dabei NUR<br />

gewinnen. (Und gewinnen <strong>ist</strong> ja sowieso geil.)<br />

Ihr habt nur die eine Leber zur Verfügung –<br />

und sofern ihr kein Prometheus seid, wird sie<br />

leider auch nicht nachwachsen, also kümmert<br />

euch drum!<br />

Und wer jetzt den Vergleich mit Prometheus<br />

nicht verstanden hat, der sitzt nach und guckt<br />

ins Lexikon. Ich werde auf meinen kommenden<br />

Ausflügen Stichproben machen…nicht von der<br />

Leber (das machen die Buben vom Checkpoint),<br />

aber vom Allgemeinwissen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen<br />

Januar und warme Ohren. Bis bald!<br />

Eure Hildegard


CRUISER Edition Februar 2010<br />

Gesundheit<br />

HIV & Drogen?<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich bin HIV-positiv, aber ich fühle mich ziemlich<br />

gesund, auch meine Viruslast <strong>ist</strong> ok. Nun wollte<br />

ich dich fragen, wie sich die sogenannten Designer-Drogen<br />

wie z.B. Pillen, Speed, Kokain etc.<br />

oder natürliche Drogen wie Cannabis und Pilze<br />

auf mein Immunsystem auswirken, wenn der<br />

Konsum sporadisch <strong>ist</strong>, also ca. alle drei Wochen.<br />

Auch möchte ich wissen, wie sich der Konsum von<br />

Poppers auswirken kann in meiner Situation?<br />

Liebe Grüsse, Matthias, 39<br />

Lieber Matthias<br />

Bezüglich der verschiedenen Substanzen besteht<br />

kein direkter Einfluss auf das Immunsystem<br />

oder das Virus. Durch den Gebrauch<br />

oder Einfluss von Drogen besteht aber eine grosse<br />

Gefahr, dass die Safer-Sex-Regeln nicht mehr<br />

eingehalten werden und es somit zu einer Risikosituation<br />

kommen kann.<br />

Falls du in einer medikamentösen Therapie<br />

stehst, können die verschiedenen Substanzen<br />

einen Einfluss auf die Wirksamkeit der antiviralen<br />

Medikamente und somit einen negativen<br />

Einfluss auf den Therapieerfolg haben. Dies,<br />

aber auch die Tatsache, dass Drogen generell<br />

gefährlich und ungesund sind, sollte dich davon<br />

abhalten, weiterhin «sporadisch» Designer-<br />

Drogen zu nehmen. In deiner Lage wäre es sinnvoll,<br />

gesund zu leben und echte Lebensfreude<br />

zu geniessen.<br />

Alles Gute<br />

Ich kann nicht<br />

abspritzen!<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich habe öfters Sex mit diversen Typen. Mein Penis<br />

wird hart und Lust habe ich auch, aber ich<br />

spritze nicht ab! Und wenn ich doch abspritze<br />

(was sehr selten <strong>ist</strong>), dann nur, wenn ich mich<br />

stark auf einen Pornofilm konzentriere, den ich<br />

mal gesehen habe. Wenn ich alleine zu Hause<br />

bin und mir vor einem Porno einen runterhole,<br />

dann geht’s aber superschnell! Was mache ich<br />

falsch? Bin ich am Ende nicht entspannt genug?<br />

Bin ich vielleicht gar nicht schwul? Danke für<br />

deine Antwort.<br />

Gruss, Stefan, 22<br />

Lieber Stefan<br />

Es <strong>ist</strong> nicht so leicht, wie man denkt. Auch wenn<br />

man schnell erregt <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> das noch keine Garantie<br />

für guten Sex. Wie du schreibst, kannst<br />

du sehr wohl abspritzen, allerdings nur alleine<br />

oder wenn du an einen Porno denkst. Vielleicht<br />

<strong>ist</strong> für dich der Sex etwas mechanisch geworden?<br />

Es <strong>ist</strong> wichtig, dich zu entspannen, dich<br />

ganz hinzugeben und auch Gefühle walten zu<br />

lassen. Oder b<strong>ist</strong> du auch nervös? Es kann durchaus<br />

sein, dass der Druck, unbedingt abspritzen<br />

zu wollen, dich bremst. Versuche also, dich nicht<br />

davon beirren zu lassen. Der Weg <strong>ist</strong> das Ziel.<br />

Wie eingangs erwähnt <strong>ist</strong> es bei vielen Jungs<br />

und Männern eine Frage der Übung, um Sex<br />

wirklich «beherrschen» zu können. Du brauchst<br />

dir daher keine Sorgen zu machen, rein medizinisch<br />

gesehen liegt kein Problem vor. Die<br />

Frage, ob du vielleicht gar nicht schwul b<strong>ist</strong>,<br />

kannst nur du dir beantworten. Deinen Worten<br />

nach zu urteilen, würde ich aber schon eher auf<br />

schwul tippen.<br />

Alles Gute<br />

LIVE<br />

spitze BOYS<br />

rund um die Uhr<br />

0906 56 56 56<br />

Nr.1 Gay-Telefon-Treffpunkt seit 18 Jahren!<br />

100% private Anrufer,<br />

jederzeit unterbrechbar<br />

Sofortige, anonyme<br />

Online-Verbindung<br />

CHF2.-/mIN<br />

Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />

www.boys.ch<br />

41


Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />

FR 29. Januar<br />

Basel<br />

22.00 Queer Friday im CU Club:<br />

Steinentorstrasse 35 bei der Heuwaage.<br />

DJs Taylor Cruz und Jorge Martin S<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Disco Inferno mit DJane Jasmin<br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night:<br />

happy sound for happy people@The Loft Haldenstr.<br />

21. Special Event: Winter Night Party. DJs Jean Luc<br />

Piccard & Dommy Dean. Infos www.frigaynight.ch<br />

Zürich<br />

19.30 GayMigs:<br />

schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertangoqueer:<br />

Queer Milonga für <strong>Schwul</strong>e, Lesben und ihre Freunde.<br />

Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Gay.ch Singstar Contest & Chartstation<br />

mit DJ Marc S<br />

22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en!:<br />

Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />

Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er Disco und einem Schuss 90er;<br />

Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge.<br />

X-Tra, Limmatstr. 118<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren Westwild - Go Wild-Specials.<br />

DJ Garçon Sauvage. Fast wie gewildert: Jedes 2. Getränk<br />

geschenkt! [excl. spirituosen] Kein Dress code.<br />

Shuttle-Bus Rage - Zürich: 3 h, 4 h<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage DJ Luc Le Grand<br />

23.00 Stairs Club:<br />

Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). Maryic@<br />

Stairs. DJs Toni Rios, I-Tee, Angy Dee & TonTon<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode Full Fetish<br />

SA 30. Januar<br />

Basel<br />

22.00 Rainbow Feel:<br />

The Heaven in der Bar Rouge (Messeturm), Messeplatz<br />

10. DJs Mary, Skilly, Tony Star<br />

22.00 GameBoys:<br />

Neue Sause für alle GameBoys und PlayGirls in der<br />

Kuppel, Binningerstrasse 14. Gespielt wird Elektronische<br />

Tanzmusik & Indielectro von B-Movie<br />

Diskomurder & Supermario (Zaber Riders) & Special<br />

Guest<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Dance Revolution mit DJ Däni<br />

21.00 Bad Boyz Party im Plan B:<br />

Rathausgasse 53. Hosted by Ginger C. Brown mit<br />

Show um 24h. Fr. 10.-<br />

Zürich<br />

20.00 Wie es uns gefällt:<br />

GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1<br />

MHz. Infos www.gayradio.ch<br />

20.30 Barfussdisco:<br />

Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr.<br />

17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Workwear Party - Willkommen<br />

auf der Baustelle. Baustellen Bierpass 3 für 2<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass Workwear-Party.<br />

Schweinebucht, Full Fetish (Yellow). Bierpass 3 für 2<br />

23.00 Stairs Club:<br />

Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark) fierjahreszeiten<br />

- Frühling. DJ Human Element - live. DJs<br />

Artemiss, Alison, martin, m&d babes & Frisk<br />

SO 31. Januar<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!:<br />

Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />

Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />

DJ High Heels On Speed - Alternative & Electro<br />

Lausanne<br />

23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD:<br />

avec DJ Chr<strong>ist</strong>hoper Power<br />

Thurgau<br />

13.30 HOT:<br />

Wilerstr. 5, 9545 Wängi. HOT-Lotto. Es gibt wieder<br />

tolle Preise. Zudem wird ein Imbiss offeriert. Anmeldung<br />

bis 26.1. über anmeldung@hot-tg.ch oder<br />

077 401 31 76 (Roger). Infos www.hot-tg.ch<br />

Winterthur<br />

10.00 Badgasse 8 Sonntagsbrunch:<br />

Anmeldung erforderlich über www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

05.00 Stairs Club:<br />

Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). After<br />

Hour DJs Beat Herren, Ezikiel, Dr. Helmut & Angy<br />

Dee. Bis Montagmorgen 04h<br />

Anzeige<br />

Schöne<br />

BeScherung<br />

in der Männerzone<br />

6. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhr<br />

SonntagSeinkauf Mit SaMichlauS, kaffee und kuchen<br />

20. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhr<br />

SonntagSeinkauf Mit glühwein und weihnachtSgeBäck<br />

24. dezeMBer 2009, 23.00 – 03.00 uhr<br />

weihnachtSfeier Mit den weihnachtS-zonen-Männern<br />

25. dezeMBer 2009<br />

Shop und Bar geSchloSSen<br />

26. dezeMBer 2009, 22.00 – 02.30 uhr<br />

Bar geöffnet, Shop geSchloSSen<br />

31. dezeMBer 2009, 22.00 uhr – 02.30 uhr<br />

SilveSternacht in der Männerzone<br />

1. – 11. Januar 2010<br />

Shop und Bar geSchloSSen<br />

www.Maennerzone.coM<br />

Inserat_Cruiser.indd 1<br />

11.11.2009 23:37:52 Uhr<br />

You offer sex for money<br />

be informed – and protect yourself<br />

safeboy.ch<br />

cruiser_101x70.indd 1<br />

11.6.2008 8:55:42 Uhr


Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />

08.00 Gay Bikers Zürich:<br />

Besuch Motorradmesse in Friedrichshafen. Genaue<br />

Infos www.gaybikers.ch<br />

16.00 Männerzone:<br />

Kernstr. 57. Polarnacht. Häppchen, Weine und<br />

heisse Getränke<br />

19.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Sunday Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />

20.00 Ladies Night im Adagio:<br />

Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) Music by DJ x-child<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />

MO 01. Februar<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />

DI 02. Februar<br />

Zürich<br />

11.30 Aidspfarramt Zürich:<br />

Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff.<br />

Infos 044 255 90 55<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />

MI 03. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Exzess:<br />

Party für Gays und Freunde im Sous-Soul: Junkerngasse<br />

1. DJ Jane Vayne - Elektro. Eintritt frei<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 Brennendes Kabel. Electronica & Techno<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />

DO 04. Februar<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Qbass<br />

FR 05. Februar<br />

Aarau<br />

23.59 Aargay:<br />

Anmeldeschluss für Fondue-Schlittenfahrt ab Bergstation<br />

Seilbahn Wirzweli vom 13.2. Fr. 50.– auf<br />

PC-Konto 50-107321-7 mit Vermerk Fondueplausch.<br />

Platzzahl <strong>ist</strong> beschränkt. Infos www.aargay.ch.<br />

Wird nur bei guten Schneeverhältnissen durchgeführt.<br />

Auskunft unter 078 720 59 35<br />

Basel<br />

22.00 Poppshop@Sudhaus Warteck:<br />

Burgweg 7 - 15. Neue Partyreihe. DJ High Heel on Speed<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Hot Floor mit DJ Paulito<br />

22.00 Queer Disco@CU-Club:<br />

Bahnhofparking Bern, 3. Stock DJs Dee Jay G.P. (Hits,<br />

70s to 90s, House) & Pra-Vos (House, Electro). Fr. 20.-<br />

Zürich<br />

20.00 Gay Bikers Zürich:<br />

Höck im Hot Pot Café, Badenerstr. 138<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Bootylicious. DJs Raffiness & Zör<br />

Gollin<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren BadBoyz-Friday<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage DJ Nick Harvey<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode sportsLAB - cum in<br />

sports gear<br />

23.00 Kabelsalat:<br />

Minimal, Tech House, Techno<br />

Benja, High Five, Polonium 88/79<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

SA 06. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Dance Floor Fever mit DJ Andi<br />

Luzern<br />

22.00 Uferlos:<br />

<strong>Schwul</strong>-lesbisches Zentrum LesBi<strong>Schwul</strong>e Party von<br />

Halu & Why Not<br />

St. Gallen<br />

21.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />

Saturday Night Fever. Tanzbarer Sound mit DJ<br />

Whitermoon<br />

Zürich<br />

14.00 Queertangoqueer:<br />

Tango-Workshop II for queers and friends mit<br />

Thomas Reyes. Cafetin de Buenos Aires, Alfred<br />

Escherstr. 23. Fr. 75.-. Anmeldung bis 30.1. queertangoqueer@gmx.ch.<br />

Weitere Infos www.queertangoqueer.ch<br />

Anzeige<br />

18.00 a.part:<br />

Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166<br />

20.30 Barfussdisco:<br />

Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr.<br />

17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Thomas<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Men-2-Men Cruising Zone<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest<br />

23.00 JACK:<br />

Night Club im Festsaal, Kaufleuten, Pelikanplatz.<br />

The Sweat is Best Issue. DJs Terry Vietheer, Juiceppe,<br />

Angel O., The Fabulous Love Bandits.<br />

Infos www.jackcompany.com<br />

23.00 Testosteron Party:<br />

Men only Kinky Dance im Lotus Club, Pfingstweidstr.<br />

70. DJs DJanson, Manuel & Alan Joe. Dress fetish<br />

& benefit. Infos www.testosteron-party.ch<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass Motorbikers & Leather / Rubber<br />

23.00 Loop 38:<br />

Albulastr. 38. Party mit After Hour am Sonntag ab<br />

06h flexx-goes crazy. DJs Jan Fischer & Gloria Viagra<br />

23.00 Musiglade:<br />

Minimal, Tech House, Techno DJs: TonTon, Winnie<br />

Puuh, TECHNOkultur DJ’s, Markoff<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

SO 07. Februar<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!:<br />

Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />

Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />

DJ Roj.r - Centuries Pop Ups<br />

44


.<br />

CRUISER Edition Februar 2010<br />

Lausanne<br />

23.00 TrIXX Gay Bar @ MAD:<br />

Une House progressive teintée d’Electro, énergique,<br />

hypnotique et dark. Avec Dj David Armada<br />

Schwyz<br />

20.00 Mythengay:<br />

schwyz & schwul Treff im Hirschen Backpackers,<br />

Schwyz<br />

St. Gallen<br />

15.00 Saunaclub Why-Not:<br />

Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party.<br />

Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung<br />

erwünscht 076 227 33 70<br />

Zürich<br />

07.00 «life is a bitch» After Hours:<br />

Pad Martin, Ezikiel, Titto La Rocka, Sky Janssen,<br />

Sonik. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

18.15 Gottesdienst für Lesben, <strong>Schwul</strong>e und<br />

Andere : Im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13,<br />

www.homo-gottesdienst.info<br />

Anzeige<br />

! Checkpoint Zürich<br />

Konradstrasse 1<br />

www.checkpoint-zh.ch<br />

044 455 59 10<br />

@ Barfüsser<br />

Café-Bar-Sushi<br />

Spitalgasse 14<br />

www.barfuesser.ch<br />

# Apollo<br />

Sauna<br />

Seilergraben 41<br />

$ Restaurant<br />

Johanniter<br />

044 253 62 00<br />

Geöffnet bis 04:00 Uhr<br />

www.johanniter.com<br />

% The Dynasty Club<br />

3 Bars – 1 Entrance<br />

Zähringerstrasse 11<br />

www.dynastyclub.ch<br />

^ Cranberry Bar<br />

Metzgergasse 3<br />

www.cranberry.ch<br />

& Rathaus Café<br />

Limmatquai 61<br />

www.rathauscafe.ch<br />

* Tip Top<br />

Seilergraben 13<br />

www.tiptopbar.ch<br />

\<br />

!<br />

Rathausbrüc<br />

hausbrücke<br />

Limmatquai<br />

Rudolf-Bruhn-Brücke<br />

Central<br />

Metzgergasse<br />

&<br />

Marktgasse<br />

asse<br />

Limmatquai<br />

Mühlegasse<br />

^<br />

Metzgerg^<br />

Häringstr.<br />

Inserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.ch<br />

Niederdorfs<br />

fstr<br />

tr.<br />

BM<br />

Zähringerstr.<br />

Seilergraben<br />

Spitalgasse<br />

asse<br />

Grossmünster<br />

Utoquai<br />

Quaibrücke<br />

$ BO #<br />

(BP<br />

%<br />

MühlegBP<br />

BN<br />

BL<br />

@<br />

SBB<br />

Haupt-<br />

bahnhof<br />

Spitalg@<br />

Hirschen-<br />

Platz<br />

Bellevue-<br />

Platz<br />

Räm<strong>ist</strong>r.<br />

*<br />

G ay L i v e - D at e<br />

0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min.<br />

19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle:<br />

Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Salsa-Special,<br />

ab 21h DJane Beatween (Disco Deluxe), ab 23h<br />

DJane Sanguine (Tec-House, Minimal & Electro)<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />

MO 08. Feb.<br />

Zürich<br />

19.30 Queertangoqueer:<br />

Tango Anfängerkurs an 5 Abenden for queers and<br />

friends mit Thomas Reyes. Auch ohne TanzpartnerIn<br />

willkommen. Cafetin de Buenos Aires, Alfred<br />

Escherstr. 23. Fr. 180.–.<br />

Anmeldung bis 31.1. queertangoqueer@gmx.ch.<br />

Weitere Infos www.queertangoqueer.ch<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />

( Paragonya<br />

Wellness Club<br />

Mühlegasse 11<br />

www.paragonya.ch<br />

BL G-HOTEL<br />

Marktgasse 14<br />

+41 (0)44 250 70 80<br />

AAAH! Trendclub<br />

Dancefloor & Cruising<br />

T&M Club<br />

Live DJs & Performance<br />

PIGALLE Bar<br />

Evergreens & Schlager<br />

BM Leonhards Apotheke<br />

Stampfenbachstrasse 7<br />

BN Lobby<br />

Cocktail Bar<br />

Spitalgasse 3<br />

BO Macho City Shop<br />

Häringstrasse 16 www.macho.ch<br />

BP Predigerhof<br />

Mühlegasse 15<br />

www.predigerhof.ch<br />

Interesse in diesem<br />

Inserat aufgeführt zu sein?<br />

Anfragen bitte an:<br />

info@zbiro.ch<br />

Agenda<br />

DI 09. Februar<br />

Bern<br />

20.00 Uncut:<br />

warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule.<br />

Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />

Infos über Film www.gay-bern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />

MI 10. Februar<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJane Beatween<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />

DO 11. Februar<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Ungarian Gay Dance. DJs Hamvai<br />

PG, Mongonja & Holic. Special Party<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad House<br />

FR 12. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Dance Revolution mit DJ Däni<br />

Zürich<br />

19.30 HAZ-Centro:<br />

Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem<br />

Angebot<br />

20.00 gay my way: <strong>Schwul</strong>e Männer im<br />

Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />

Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />

20.00 LMZ:<br />

der <strong>Schwul</strong>e Schweizer Motorradclub Stamm im<br />

Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Absolutely Disco. DJs Dynamike &<br />

Groovemaster<br />

22.00 Lollipop Party:<br />

mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en! Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch von Canzoni<br />

& Chansons; Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er Disco und<br />

einem Schuss 90er; Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa, Bachata<br />

etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren P1MP.MY.Ass-Friday<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage DJ Plus 1<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode FF / SM / Bondage /<br />

Fetish<br />

23.00 Another World:<br />

I-Tee, TonTon. Stairs Club, Baslerstr. 50, 8066 Zürich<br />

SA 13. Februar<br />

Aarau<br />

16.05 Aargay:<br />

2 Stunden Fondue-Schlittenfahrt ab Bergstation<br />

Seilbahn Wirzweli. Aarau ab 16.14h, Olten ab<br />

16.30h, Luzern an 17.05h, Luzern ab 17.11h, Dallenwil<br />

an 17.39h, Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli ab<br />

18.20h. Spezialrückfahrt zur Talstation nach der<br />

Schlittenfahrt. Fr. 50.- auf PC-Konto 50-107321-7 mit<br />

Vermerk Fondueplausch. Platzzahl <strong>ist</strong> beschränkt.<br />

Anmeldeschluss 5.2.! Infos www.aargay.ch. Wird<br />

nur bei guten Schneeverhältnissen durchgeführt.<br />

Auskunft unter 078 720 59 35<br />

45


Agenda CRUISER Edition Februar 2010<br />

Basel<br />

22.30 queerPlanet:<br />

Party im Singerhaus, Marktplatz 34. DJs Taylor Cruz<br />

& Nick Harvey. Verlosung Tickets für «Glitterball»<br />

vom 13.3. Infos www.queerplanet.ch<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Deal Mix mit DJ Bobby<br />

Zürich<br />

20.00 Wie es uns gefällt:<br />

GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,<br />

1 MHz. Infos www.gayradio.ch<br />

20.30 Barfussdisco Zürich:<br />

Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-,<br />

Getränk Fr. 3.-. DJ Guy<br />

21.00 Monkeys on Stage!:<br />

Live-Bands & Party im Papiersaal (Sihlcity). 5 Nachwuchsband<br />

der Schweizer Indie-Rock Szene: Chr<strong>ist</strong>opher<br />

Chr<strong>ist</strong>opher, Les Yeux Sans Visage, Sheila<br />

Loves You, White Stiff Music & Boredom Laughs.<br />

Hosts of the Night One Lucky Sperm (7 Dollar Taxi<br />

Sänger Tizian) & Reto Zampano. Afterparty mit DJ<br />

Scott Vega. Infos www.wesetmonkeysonfire.ch &<br />

www.monkeysonstage.ch<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Marc S<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Industrial Cruise Zone.<br />

Bierpass 3 für 2<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gaetano<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass Yellow - Piss-off<br />

23.00 Sweet, sweet Valentine:<br />

DJs 5th Element, Willi P & Fred Extasia<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich<br />

23.00 Future Waves – Part 5:<br />

Progressive, Goa<br />

Gaudium – Live, Beat Herren, Jacky, Marcosis, Heinz<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

SO 14. Februar<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!:<br />

Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />

Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />

DJ Bruder Roland - Egotrip<br />

Lausanne<br />

23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD spécial St-<br />

Valentin:<br />

Un style unique avec un savant mélange de house<br />

sensuelle, fraîche et trendy... Avec Miss Sadia<br />

Thurgau<br />

11.00 HOT:<br />

Valentinsbrunch im Vereinslokal, Wilerstr., Wängi.<br />

Fr. 25.- (Vereinsmitglieder Fr. 20.-) Anmeldung bis<br />

9.2. an anmeldung@hot-tg.ch, 077 401 31 76 (Roger)<br />

Zürich<br />

07.00 HAZ Outdoor:<br />

Schneeschuh-Tour im Waadtländer Jura. Route:<br />

Vuiteboeuf, Les Rasses, Chasseron - Ste. Croix.<br />

Zürich ab 07.04h (IR Richtung Lausanne), Genaue<br />

Infos & Ameldung bis 11.02. www.haz.ch/outdooraktuell<br />

07.00 After Hours:<br />

Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno<br />

La Luna, TonTon, Tonic.<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />

MO 15. Feb.<br />

Zürich<br />

22. AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />

DI 16. Februar<br />

Aarau<br />

20.00 Aarglos Lesbengruppe:<br />

Treff im GZ Telli, Girixweg 12. Programmplanung;<br />

eure Ideen sind gefragt<br />

Zürich<br />

11.30 Aidspfarramt Zürich:<br />

Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255<br />

90 55<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />

MI 17. Februar<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ Microcat - reloaded madmixed<br />

nano techno tracks<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy Dee<br />

DO 18. Februar<br />

Zürich<br />

Anzeige<br />

100117_1649_ins_februar.ai 1 17.01.2010 16:50:26<br />

Opening Party<br />

matchmakermaker<br />

proudly presents:<br />

Samstag<br />

20. Februar r 20100<br />

23.00 till late<br />

DJ La Luna<br />

Stairs Club (Zürich)<br />

DJ Ajaxx<br />

Flexx (Zürich)<br />

CSD (Stuttgart)<br />

progressiveressive<br />

tribal-house<br />

tech-househouse<br />

Albulastrasse 38<br />

8048 Zürich<br />

www.party-revolution.ch<br />

46


CRUISER Edition Februar 2010<br />

21.00 Labor-Bar:<br />

Schiffbaustr. 3. Ladybumb, Party for Lesbians &<br />

Friends. Infos www.ladybumb.ch<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Qbass<br />

FR 19. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Dance Floor Fever mit DJ Andi<br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The<br />

Loft Haldenstr. 21 DJ Whiteside, DJ C-Side<br />

und MC Stephen Davis<br />

Zürich<br />

19.00 HIV-Treff:<br />

Universitätstr. 42. Nachtessen (Unkostenbeitrag Fr.<br />

5.-). Info 044 455 59 00<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren Suck my Dick-Zone<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage DJ Mad House<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode X-treme Leather &<br />

Rubber<br />

23.00 Junksound@Stairs:<br />

Minimal, Tech House, Techno<br />

Glückshormon, Tanto Fernando, TonTon,<br />

TECHNOkultur DJ’s. Stairs Club, Baslerstrasse 50,<br />

8066 Zürich<br />

SA 20. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Disco Inferno mit DJane Jasmin<br />

St. Gallen<br />

21.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />

Infernal Night. Die Nacht der Phantasien. Bei<br />

gedämpften Licht und Kerzenschein den Fetisch<br />

ausleben von Leder bis nackt.<br />

Zürich<br />

18.00 a.part:<br />

Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166<br />

20.30 Barfussdisco Zürich:<br />

Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-,<br />

Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Klubnacht. DJs PraVos & special<br />

guest DJ dB<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>rasse 13, Schlieren Fre<strong>ist</strong>oss - Sniff my<br />

Sneaks. Sports & Sneaks<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Klubnacht. DJ Plus 1<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass Fre<strong>ist</strong>oss - Sniff my<br />

Sneaks. Sports & Sneaks only!<br />

23.00 Celestial 4th by Androphil:<br />

DJs Martin & Thomi B. mit Progressive - Goa -<br />

Trance Sound<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich<br />

23.00 EmoTTion:<br />

Progressive, Goa. Mahi, Epi, Inorganic, La Luna.<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

SO 21. Februar<br />

Basel<br />

22.00 Untragbar!:<br />

Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im<br />

Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23<br />

Tanz in den Morgenstraich. Extra Large Party mit<br />

den Psychonaunts, Möped Lads & DJ High Heels on<br />

Speed. Eintritt Fr. 15.-<br />

Lausanne<br />

23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD:<br />

Le «cute boy» qui vous met la pêche en d<strong>ist</strong>illant un<br />

son joyeux et festif. Avec Dj Daniel dB<br />

St. Gallen<br />

15.00 Saunaclub Why-Not:<br />

Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party.<br />

Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung<br />

erwünscht 076 227 33 70<br />

Zürich<br />

07.00 HAZ Outdoor:<br />

Schneeschuh-Schnupper-Tour in den Innerschweizer<br />

Voralpen. Genaue Infos & Ameldung www.haz.<br />

ch/outdooraktuell<br />

07.00 After Hours:<br />

Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno<br />

Marcosis, Ezikiel, DJ Helder, TonTon<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />

MO 22. Feb.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />

DI 23. Februar<br />

Bern<br />

20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />

der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos<br />

über Film www.gay-bern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot Café,<br />

Badenerstr. 138<br />

22.30 AAAH!:<br />

Agenda<br />

Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse Jay<br />

MI 24. Februar<br />

Zürich<br />

20.00 <strong>Schwul</strong>e Väter:<br />

Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 Wednesday Night Fever with DJ Chris.<br />

Best of Soul, Funk & Pop from 70s to 90s<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon Sauvage<br />

DO 25. Februar<br />

Zürich<br />

19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />

Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, ab<br />

20.30h B<strong>ist</strong>ro Marion<br />

19.30 z&h <strong>Schwul</strong>e Studis an Uni & ETH:<br />

z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 HAZ-Centro:<br />

Schwubliothek, <strong>Schwul</strong>e Bücher- und ausgewählte<br />

Videoausleihe, Sihlquai 67<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad House<br />

FR 26. Februar<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Cool Hits mit DJane Peter Pan<br />

Zürich<br />

18.00 z&h <strong>Schwul</strong>e Studis an Uni & ETH:<br />

Schneeweekend in den Flumserbergen. Infos und<br />

Anmeldung bis 14.2. siehe www.zundh.uzh.ch<br />

19. GayMigs: schwule Migranten Treff im<br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für<br />

<strong>Schwul</strong>e, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />

Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Gala Gay Brazil. DJs Miss Delicious &<br />

Angel O mit Brazil Elektro House<br />

22.00 Lollipop:<br />

Party mit 3 Tanzp<strong>ist</strong>en! Schlagerp<strong>ist</strong>e mit Hauch<br />

von Canzoni & Chansons; Discop<strong>ist</strong>e 70er/80er<br />

Disco und einem Schuss 90er; Latinp<strong>ist</strong>e mit Salsa,<br />

Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.<br />

118<br />

22.00 Rage:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13, Schlieren XXL Naked Party Supersize.<br />

Fr. 38.- alles inklusive (exkl. Spirituosen). Eintritt<br />

nur nackt im ganzen Club<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage DJ Gil Everest<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wag<strong>ist</strong>r. 13. Strikter Dresscode XXL Naked-Party<br />

23.00 Maryic@Stairs :<br />

TonTon Birthday Bash / Minimal, Tech House, Techno<br />

TonTon, I-Tee, Tonic, Angy Dee<br />

Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />

Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />

Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Vinnie Albani, Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />

René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach<br />

Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />

Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />

Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />

Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />

47


„Ja, ich will ihn.“<br />

Wem würden Sie Ihr Ja-Wort geben?<br />

Mit gay-PARSHIP, Europas führender Partneragentur für <strong>Schwul</strong>e und<br />

Lesben, haben bereits Tausende den Partner gefunden, der wirklich passt. Wir<br />

setzen uns nicht nur für das Glück einzelner Paare ein, sondern auch für die<br />

Gleichstellung. Deshalb unterstützen wir das weltweite Engagement von<br />

„The White Knot“. Für die gleichgeschlechtliche Ehe.<br />

Jetzt kostenlos testen<br />

www.gay-PARSHIP.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!