Cruiser im September 2012
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Photographer Karolin Klüppel<br />
Hanna Scheuring in «Love, Marilyn», Ballett-Direktor Christian Spuck, PinkCop-Präsident<br />
Peter Sahli, Tampa/St. Petersburg in Florida, Liebescircus Ohlala , Zürcher Niederdorf,<br />
Michael Steiners «Missen-Massaker», Silvia Seidel, Patrick Hässig, Matthew Mitcham
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© <strong>2012</strong> adidas AG. adidas, the Trefoil logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.<br />
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Viel zu kurz ist dieser Sommer, umso grösser dafür die Vorfreude auf unsere neue <strong>September</strong>-<br />
Ausgabe! Wir konzentrieren uns, passend zur neuen Theatersaison 12/13, auf die Bühnen dieser<br />
Welt. Schauspielerin Hanna Scheuring erklärt uns den Zauber von Marilyn Monroe, mit Ohlala<br />
hält ein Liebescircus Einzug in Zürich. Schliesslich wollen wir wissen, weshalb Regisseur Michael<br />
Steiner gerade einige Missen massakriert. Eine weitere Bühne des schwulen Lebens ist das<br />
Zürcher Niederdörfli – Frau Arnold-Korf wagt eine Performance. Umso mystischer die optische<br />
Kunst: Fotografin Karolin Klüppel zeigt in der Fotostrecke hüllenlose Männer in Wald und Nebel.<br />
Stv. Chefredaktor, Daniel Diriwächter<br />
6<br />
Love... wie einst Marilyn<br />
Hanna Scheuring über ihr neues Stück «Love, Marilyn»<br />
10<br />
Liebescircus Ohlala<br />
Exklusive LGBT-Pre-Premiere am 19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
17<br />
Michael Steiners «Missen-Massaker»<br />
Horror-Komödie in den Kinos<br />
20<br />
Tampa/St. Petersburg<br />
Der neue Hotspot <strong>im</strong> Sunshine-State Florida<br />
22<br />
Karolin Klüppel<br />
Photographer<br />
32<br />
Schwules Spa <strong>im</strong> Niederdorf<br />
Eine Tour durch Zürichs Niederdorf<br />
News 4 • Prominent 8 • PinkCop 14 • News Schweiz 15 • Wofür der Penis steht 16<br />
Szene 18 • Kultur 28 • Christian Spuck 30 • Musik 31 • Welcome Big Dick 36 • Hot4You 37<br />
Renos Relax 38 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42<br />
3
News CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Kuala Lumpur<br />
Fortschritt ohne Schwule<br />
Malaysias Premierminister hat <strong>im</strong> Namen des<br />
Islam dem Liberalismus, Pluralismus und der<br />
Homosexualität eine Absage erteilt. Diese «abartigen<br />
Kulturen» hätten unter seiner Regierung<br />
«keinen Platz in Malaysia», rief der Premierminister<br />
<strong>im</strong> Juni den Delegierten einer Islamkonferenz<br />
zu. Unter seiner Führung werde Malaysia<br />
eine moderne Nation mit hohem Einkommensniveau,<br />
ohne dafür jedoch in Fragen der Moral<br />
und des Glaubens Kompromisse einzugehen.<br />
Die bei den nächsten Wahlen um ihre Macht<br />
fürchtende Regierungspartei Umno und ihr<br />
nahestehende Medien haben seit dem überraschenden<br />
Freispruch von Oppositionsführer<br />
Anwar Ibrah<strong>im</strong> vom Vorwurf der Homosexualität<br />
<strong>im</strong> Januar ihre Rhetorik gegen Schwule und<br />
Lesben verschärft.<br />
Neu Delhi<br />
Eunuch Wahlsieg genommen<br />
Ein Gericht <strong>im</strong> indischen Madhya Pradesh hat<br />
die Wahl eines Eunuchen zum Bürgermeister<br />
von Sagar für nichtig erklärt. Kamla Bua habe<br />
nicht nachweisen können, dass sie eine Frau sei<br />
und zu den «Scheduled Castes» gehöre, berichteten<br />
indische Medien am Freitag Ortszeit. Kamla<br />
habe jedoch für einen Sitz <strong>im</strong> Stadtparlament<br />
kandidiert, der für eine Frau aus den aufgelisteten<br />
Kasten reserviert sei. Kamla Bua hatte die<br />
Wahl 2009 mit weit über 40 000 St<strong>im</strong>men Vorsprung<br />
gegenüber dem Gegenkandidaten gewonnen.<br />
Zu den «Scheduled Castes» gehören die<br />
Unberührbaren. Eunuchen werden in Indien<br />
verachtet oder wegen ihrer angeblichen übersinnlichen<br />
Fähigkeiten gefürchtet. Seit 1994<br />
haben Eunuchen das Wahlrecht.<br />
Vientiane<br />
Regenbogen über Laos<br />
In Laos fand in diesem Sommer die erste Gay Pride<br />
seiner Geschichte statt. Weil Homosexualität in<br />
dem kommunistischen Land zwar legal, aber<br />
gesellschaftlich verpönt ist, zog keine bunte,<br />
schrille Parade durch Vientiane. Vielmehr versammelten<br />
sich gut einhundert Schwule und<br />
Lesben zu einem fröhlichen Event mit einem<br />
bunten Programm auf einem Sportplatz der US-<br />
Botschaft. Unter Präsident Barack Obama und<br />
Aussenministerin Hillary Clinton unterstützen<br />
die US-Botschaften <strong>im</strong> Pride-Monat Juni die Gay<br />
Communities ihrer Gastländer. «Proud to be<br />
Us!» hiess die Gay Pride in Vientiane, zu der sich<br />
Medienberichten zu Folge auch einige ebenso<br />
hochrangige wie neugierige Vertreter der laotischen<br />
Regierung eingefunden haben sollen.<br />
Sydney<br />
Katholischer Priester streitet<br />
gegen «gay panic»-Gesetz<br />
Ausgerechnet ein katholischer Priester <strong>im</strong> australischen<br />
Föderationsstaat Queensland ist die<br />
treibende Kraft einer Kampagne gegen die «Gay<br />
Panic»-Gesetzgebung. «Bitte unterzeichnet die<br />
Petition und gebt sie weiter, um Campbell Newman<br />
zu zeigen, dass seine Verteidigung des ‚gay<br />
panic’ nicht akzeptabel ist», appelliert Pfarrer<br />
Paul Kelly an die Besucher seiner Webseite.<br />
Queenslands neuer, konservativer Premierminister<br />
Campbell Newman hatte angekündigt,<br />
die von der sozialdemokratischen Vorgängerregierung<br />
eingeleitete Reform der «gay panic»-<br />
Gesetzgebung nicht übernehmen zu wollen. Dabei<br />
geht es um ein Gesetz, das zur Abwehr einer<br />
homosexuellen Annährung Gewalt bis hin zum<br />
Mord rechtfertigt.<br />
London<br />
Geschäftsreisemarkt entdeckt<br />
Schwule<br />
Der World Travel Market (WTM), die führende<br />
internationale Messe für den boomenden Geschäftsreisetourismus,<br />
hat den schwul-lesbischen<br />
Reisemarkt entdeckt. WTM will durch<br />
seine neue B2B (Business-to-Business) Initiative<br />
«Out Now» seinen Kunden und Mitgliedern<br />
den Lesbian-Gay-Bisexual-Transsexual<br />
(LGTB)-Markt erschliessen. «Der LGTB-Reisemarkt<br />
hat sich in bemerkenswerter Weise in<br />
den letzten 20 Jahren entwickelt, aber die organisatorischen<br />
Strukturen der Branche haben<br />
damit nicht Schritt gehalten», sagte Ian<br />
Johnson, CEO von «Out Now». Auf dem nächsten<br />
WTM-Event soll durch Marktanalysen und<br />
Netzwerkveranstaltungen der schwul-lesbi-
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
News<br />
sche Reisemarkt damit begonnen werden, die<br />
Defizite der Branche in diesem Segment abzubauen.<br />
Hanoi<br />
Homo-Ehe in Vietnam?<br />
Vietnam könnte das erste Land Asiens mit einer<br />
rechtlichen Würdigung gleichgeschlechtlicher<br />
Beziehungen werden. Das Justizministerium<br />
des kommunistischen Landes hat laut Berichten<br />
schwuler Medien in Asien in einem Änderungsentwurf<br />
zum Eherecht die Ehedefinition durch<br />
die Einbeziehung schwul-lesbischer Beziehungen<br />
erweitert. Justizminister Ha Hung Cuong<br />
habe gesagt, es gebe inzwischen Hunderttausende<br />
Homosexuelle in Vietnam. Viele würden<br />
in Beziehungen leben, ohne aber wie Ehepaare<br />
über Rechte bei Eigentums-, Erb- und Adoptionsfragen<br />
zu verfügen. Etwas merkwürdig mutete<br />
allerdings der Verweis des Ministers auf die<br />
Menschenrechte an. Vietnam verfolgt mit unnachgiebiger<br />
Härte Dissidenten wie kritische<br />
Journalisten und Blogger.<br />
Canberra<br />
Zwei Bundesländer wollen<br />
Homo-Ehe<br />
In Australien haben sich innerhalb einer Woche<br />
die Regierungschefs zweier Bundesstaaten für<br />
die Homo-Ehe ausgesprochen. In Südaustralien<br />
erklärte Premierminister Jay Weatherill seine<br />
Unterstützung eines entsprechenden Antrags<br />
der Grünen. Kurz zuvor hatte die tasmanische<br />
Premierministerin Lara Giddings die Öffnung<br />
der Ehe für Schwule und Lesben befürwortet.<br />
Beide Politiker gehören der Laborpartei an. Die<br />
Partei ist jedoch in dieser Frage gespalten. Australiens<br />
Labor-Premierministerin Julia Gillard<br />
lehnt die Homo-Ehe strikt ab. Gillard hat sich<br />
jedoch bereit erklärt, für die Abst<strong>im</strong>mung in<br />
dieser Frage den Abgeordneten des nationalen<br />
Parlaments eine Gewissensentscheidung zu erlauben.<br />
Washington<br />
Erste lesbische Generalin in<br />
US-Armee<br />
Tammy Smith ist die erste offen lesbische Generalin<br />
in den amerikanischen Streitkräften.<br />
Die 49-jährige outete sich offiziell bei ihrer Ernennung<br />
zur Brigadegeneralin. Die seit vielen<br />
Jahren mit einer festen Partnerin lebende Smith<br />
ist seit 26 Jahren Mitglied der US Army, war<br />
aber zunächst wegen des gesetzlichen Verbots<br />
des Militärdienstes für Homosexuelle und wegen<br />
der von Präsident Bill Clinton eingeführten<br />
Don’t ask, Don’t tell-Politik gezwungen, ihre<br />
sexuelle Orientierung gehe<strong>im</strong>zuhalten. Nach<br />
dieser Regelung durften Homosexuelle dem Vaterland<br />
als Soldaten dienen, solange sie ihre sexuelle<br />
Neigung verschwiegen. Andererseits war<br />
es Vorgesetzten verboten, ihre Soldaten danach<br />
zu fragen. Obama hatte Don’t ask, Don’t tell <strong>im</strong><br />
vergangenen Jahr abgeschafft.<br />
Washington<br />
Antischwule Teeparty mit<br />
Paul Ryan<br />
Der mit martialischem Gepränge als «Running<br />
Mate» des republikanischen Präsidentschaftskandidaten<br />
Mitt Romney präsentierte<br />
Paul Ryan ist ein vehementer Homo-Gegner.<br />
Auf der Score Card der grössten amerikanischen<br />
schwul-lesbischen Organisation Human<br />
Rights Campaign erhält der aktive Katholike<br />
null Prozent. Die Lobbygruppen in Washington<br />
bewerten auf ihren Score Cards, wie empfänglich<br />
jeder der Kongressabgeordneten für ihre<br />
jeweiligen Anliegen ist. Ryan könnte sich für<br />
Romney als Fehlgriff erweisen. Mit der Verbeugung<br />
vor der rechtspopulistischen Tea Party<br />
verprelle Romney die gemässigten Republikaner,<br />
prophezeien politische Beobachter. Inzwischen<br />
gebe es auch unter den republikanischen<br />
Wählern eine Mehrheit gegen die Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
von Schwulen und jüngsten Umfragen<br />
zu Folge unterstützen gar schon 35 Prozent die<br />
Homo-Ehe.<br />
Redmond<br />
Microsoft sponsort Homo-Ehe<br />
Je 100 000 Dollar spendeten Microsoft-Gründer<br />
Bill Gates und Vorstandsvorsitzender Steve Ballmer<br />
der Gruppe Washington United Front for<br />
Marriage. Damit unterstützen die beiden IT-Könige<br />
den Kampf um die Öffnung der Ehe für Homosexuelle<br />
in dem Staat an der Westküste der<br />
USA, in dem sich <strong>im</strong> Örtchen Redmond die Zentrale<br />
des Mircosoft-Imperiums befindet. Zwar<br />
haben bereits beide Kammern des Parlaments<br />
als auch die Gouverneurin der Homo-Ehe ihr Ja-<br />
Wort gegeben. Aber die christliche Rechte will<br />
bei den Wahlen <strong>im</strong> November durch eine Volksabst<strong>im</strong>mung<br />
die demokratische Entscheidung<br />
für die Homo-Ehe kippen. Beide Seiten werden<br />
sich bis zum Wahltag eine millionenschwere<br />
Materialschlacht liefern.<br />
Taipeh<br />
Lesbenhochzeit mit Buddhas<br />
Segen<br />
Erstmalig hat in Taiwan ein gleichgeschlechtliches<br />
Paar nach buddhistischem Ritus geheiratet.<br />
Im Kloster Taoyuan, <strong>im</strong> Norden der Insel,<br />
gaben sich Mitte August die beiden Frauen Fish<br />
Huang und You Ya-ting vor einer Buddha-Statue<br />
das Ja-Wort. Shih Chao-hui, die die Zeremonie<br />
durchführte, sprach anschliessend von einem<br />
«historischen» Ereignis. Taiwan gilt als eines der<br />
liberalsten Länder Asiens und feiert jedes Jahr<br />
<strong>im</strong> Herbst den grössten CSD des Kontinents. Taiwan<br />
könnte das erste asiatische Land werden,<br />
das die Homo-Ehe legalisiert. Bereits 2003 legte<br />
die Regierung einen Gesetzentwurf zur Einführung<br />
der Ehe für homosexuelle Paare vor. Präsident<br />
Ma Ying-jeou sagte seinerzeit jedoch, die<br />
Gesellschaft sei noch nicht reif genug für eine<br />
solche Reform.<br />
Kuala Lumpur<br />
Hochzeitsbankett als<br />
Provokation<br />
Mit einem traditionellen chinesischen Hochzeitsbankett<br />
ist Ouyang Wen Feng einmal mehr<br />
die religionsübergreifende Provokation der Gesellschaft<br />
Malaysias gelungen. Der in New York<br />
lebende Pastor und Autor hatte in seinem He<strong>im</strong>atland<br />
Malaysia mit viel Mediengetöse eine<br />
«private» Hochzeitsfeier in einem Restaurant<br />
in Kuala Lumpur gefeiert. Seinen Partner, den<br />
afro-amerikanischen Musicalproduzenten Phineas<br />
Newborn, hatte Ouyang Wen Feng bereits<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr ganz legal in New York geheiratet.<br />
Mit der Dinnerparty hatte sich Ouyang<br />
Wen Feng den Zorn der Musl<strong>im</strong>e als auch der<br />
christlichen Kirchen Malaysias zugezogen. Homosexualität<br />
ist <strong>im</strong> mehrheitlich islamischen<br />
Malaysia ein Tabu und kann mit bis zu 20 Jahren<br />
Haft bestraft werden.<br />
Berlin<br />
Merkel und Schäuble gegen<br />
Gleichstellung<br />
Das Bundesfinanzministerium lehnt die von<br />
mehreren CDU-Abgeordneten und der FDP geforderte<br />
Gleichbehandlung von eingetragenen<br />
Lebenspartnern <strong>im</strong> Steuerrecht ab. Finanzminister<br />
Wolfgang Schäuble liess erklären,<br />
es gebe «keine Notwendigkeit, eingetragenen<br />
Lebenspartnern dieselben einkommensteuerlichen<br />
Privilegien wie Eheleuten zu gewähren».<br />
Das wird für Streit <strong>im</strong> Kabinett sorgen.<br />
Familienministerin Christina Schröder unterstützt<br />
die steuerrechtliche Gleichstellung<br />
von Homo-Paaren, während Kanzlerin Angela<br />
Merkel die Position Schäubles unterstützt.<br />
Letztlich wird das Bundesverfassungsgericht<br />
in Karlsruhe entscheiden müssen. Mit zwei<br />
Urteilen in Einzelfragen der steuerlichen Ungleichbehandlung<br />
von Homo-Paaren hat das<br />
Gericht in jüngster Vergangenheit gezeigt,<br />
wohin die Reise geht: Richtung vollständiger<br />
Gleichstellung.<br />
5
Bühne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Love... wie einst<br />
Marilyn<br />
Hanna Scheuring über ihr<br />
neues Stück «Love, Marilyn».<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Im August jährte sich der<br />
Todestag von Marilyn Monroe<br />
zum 50. Mal. Unzählige<br />
Tribute erinnern an die Filmgöttin.<br />
Eine besondere<br />
Auseinandersetzung mit Marilyn<br />
Monroe verspricht Hanna<br />
Scheuring. In ihrem Stück<br />
«Love, Marilyn» identifiziert<br />
sich die Protagonistin krankhaft<br />
mit der Ikone.<br />
Wir trafen Hanna Scheuring<br />
zum Gespräch.<br />
Es ist beinahe so, als würde Marilyn Monroe<br />
noch leben. Sie thront auf den Covers diverser<br />
Magazine, ihre Filme werden rauf und runter<br />
gezeigt und Foto-Bücher werden veröffentlicht.<br />
Der 50. Todestag der Hollywood-Ikone ist, so<br />
makaber das klingen mag, ein Fest für die Anhänger<br />
der Blondine. Ideal also, Marilyn Monroe<br />
auch ins Theater zu bringen. So wie Hanna<br />
Scheuring mit ihrem Stück «Love, Marilyn»<br />
«Das war so nicht geplant», sagt Hanna Scheuring<br />
in Anspielung auf das Todesjahr. Es hat sich eher<br />
so ergeben. Ihre Motivation für das Stück, welches<br />
ihr erstes eigenes ist, war eine andere. Doch<br />
dazu später. Denn Hanna war früher kein Fan der<br />
Schauspielerin. «Früher hielt ich Marilyn Monroe<br />
für nichts weiter als eine Sex-Bombe <strong>im</strong> Kino. Genau<br />
das Image, das heute noch viele sehen.»<br />
Wie viele wurde sie auf die Monroe aufmerksam<br />
dank deren erfolgreichstem Film «Some<br />
like it hot». Drei Jahre vor ihrem Tod gab Marilyn<br />
Monroe die bezaubernde wie naive «Sugar<br />
Kane». Eine mittellose Ukulele-Spielerin, deren<br />
beste Freundin ein Mann ist. Eine liebevolle Karikatur<br />
des Images, gegen das Marilyn Monroe<br />
vergeblich ankämpfte.<br />
Mehr als «Sugar»<br />
Hanna Scheurings Interesse begann be<strong>im</strong><br />
Schauspielunterricht. «Ich war eine eher scheue<br />
Person. Fast ein Freak. Was meinen Lehrer dazu<br />
brachte, mich aufzufordern, ich solle gefälligst<br />
einmal so wie Marilyn Monroe spielen.» Hanna<br />
Scheuring hat das gefallen. Auf der Bühne. Und<br />
sie hat Blut geleckt. Es gab mehr von Marilyn zu<br />
entdecken als «Sugar».<br />
«Auch wenn sie ihre körperliche Ausstrahlung<br />
ganz natürlich gelebt hat, da war die Sex-Ikone<br />
auf der einen Seite. Die Frau, deren Körper<br />
sprach, und die Männer verführte. Der<br />
Mensch dahinter ist für mich eine total spannende<br />
Frau. Voller Zerrissenheit. Sie war <strong>im</strong>mer<br />
auf der Suche nach Liebe.» Marilyn Monroe<br />
hatte wenig Sicherheit in ihrem Gepäck.<br />
Sie suchte «nach ihrem inneren Kern».<br />
Tapfer lieben<br />
Vor zwei Jahren brachte der Fischer-Verlag das<br />
Buch «Tapfer lieben» mit unveröffentlichten<br />
Hanna Scheuring in «Love, Marilyn»<br />
6
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Bühne<br />
© Caroline Minjolle<br />
Briefen von Marilyn Monroe in den Handel.<br />
Hanna Scheuring war fasziniert, las es aufmerksam<br />
und stellte das Buch sichtbar ins Regal.<br />
«Wenn ich am Schreibtisch sass, konnte ich es<br />
<strong>im</strong>mer ansehen. Und so entstand die Idee, daraus<br />
ein Stück zu entwickeln.».<br />
Hanna Scheuring wirkt gerührt. «In ihren Sätzen<br />
sagte Marilyn, sie wisse nicht, wer sie sei.»<br />
Musste Marilyn eine Schauspielerin werden,<br />
um Anerkennung und Liebe zu finden?<br />
Diese Frage war zentral für Hanna Scheuring.<br />
Mit «Love, Marilyn» hat sie das Vorhaben eines<br />
Theaterstücks nun realisiert. Ein Jahr habe sie<br />
sich extrem mit Marilyn auseinandergesetzt.<br />
Der Titel selbst verweist übrigens auf Marilyns<br />
Briefe. Es war Marilyns Gruss.<br />
Aber einfach so wollte Hanna Scheuring die<br />
Monroe nicht kopieren. «Gegen Marilyn hätte<br />
ich schlichtweg keine Chance, ich habe mir das<br />
nie zugetraut», erzählt sie.<br />
Kritisch sieht sie auch Michelle Williams <strong>im</strong><br />
Film «My Week with Marilyn». «Michelle war<br />
sehr gut, doch der Zauber fehlte, nie sah ich<br />
Marilyn». Es war für Hanna Scheuring daher<br />
logisch, die Ikone nicht zu verkörpern. Aber<br />
wie wird Marilyn «ohne» Monroe auf die Bühne<br />
gebracht?<br />
Identifikation<br />
Hanna Scheuring entwarf die Geschichte einer<br />
Frau, die sich krampfhaft mit Marilyn identifiziert.<br />
Ihr Name lautet «Sarah», der jedoch <strong>im</strong><br />
Stück nie erwähnt wird. Sarah wird zu Marilyn.<br />
Sie wird hineingezogen in den Monroe-Kosmos<br />
und vergisst so die bittere Realität. Wie einst<br />
ihr Vorbild, ist sie gefangen in einer psychiatrischen<br />
Anstalt.<br />
«Sarah gab mir die Möglichkeit, mit der dunklen<br />
Seite von Marilyn Monroe zu arbeiten, gleichzeitig<br />
aber auch die Träume und den Glamour<br />
sichtbar zu machen», erzählt Hanna Scheuring.<br />
Ein schmaler Grat für eine Schauspielerin?<br />
«Eher der absolute Traum für jeden, der eine<br />
Rolle spielt!» Die Legende zwischen Licht und<br />
Schatten ist dankbares Material.<br />
Das eine Kleid<br />
Die Idee ist verwandt mit der des Films «Poupoupidou»<br />
von Gerald Hustache-Mathieu (2011).<br />
Darin wird ein Kr<strong>im</strong>i-Autor in den Bann einer<br />
Dorfschönheit gezogen, welche glaubt, sie sei<br />
die Reinkarnation von Marilyn Monroe.<br />
«St<strong>im</strong>mt, es gibt Parallelen, aber der Film ist ein<br />
Kr<strong>im</strong>i, welchen ich übrigens total gut finde. Meine<br />
Geschichte geht anders mit dem Mythos um»,<br />
sagt Hanna Scheuring best<strong>im</strong>mt.<br />
Videomitschnitte (von Sarah als Marilyn) sowie<br />
einige berühmte Songs wie «I wanne be loved<br />
by you» sind ebenfalls Bestandteil des Stücks.<br />
Hanna Scheuring spielt dabei nicht alleine auf<br />
der Bühne. Daniel Fueter wird als Psychiatrie-<br />
Pfleger in die Rolle eines Vertrauten schlüpfen,<br />
der Sarah am Klavier begleitet.<br />
Wird Hanna Scheuring auch in vielen Outfits<br />
der Monroe zu sehen sein? «Es gibt genau ein<br />
Kleid, in das Sarah <strong>im</strong>mer wieder schlüpft.» Es<br />
lag ihr fern, eine «Travestie» zu veranstalten.<br />
Zudem hätten solche Kostüme das Stück und<br />
dessen Aussage stark verändert.<br />
«Es geht um Sarah», so Hanna Scheuring. Wird<br />
eben diese Sarah auch ein tragisches Ende erleiden<br />
müssen wir ihr Vorbild? «Das verrate ich<br />
nicht», lächelt sie. Zu erleben ist dies Ende <strong>September</strong><br />
in: «Love, Marilyn».<br />
«Love, Marilyn»<br />
Ein Theaterstück von Hanna Scheuring nach<br />
Texten vonMarilyn Monroe und J. C. Oates.<br />
Premiere: 19. <strong>September</strong>, Phönix Theater,<br />
Steckborn<br />
Zürcher Premiere: 26. <strong>September</strong>,<br />
Theater Rigiblick<br />
Alle Daten unter www.hannascheuring.ch<br />
Hanna Scheuring<br />
Hanna Scheuring ist in der Nähe von Zürich<br />
geboren, als Jüngste von 4 Töchtern. Nach der<br />
Ausbildung zur Schauspielerin am Konservatorium<br />
für Musik und Theater in Bern, spielte sie<br />
einige Jahre in Deutschland, am Landestheater<br />
Marburg und am Theater Trier. In der Schweiz<br />
wurde sie vor allem durch ihre Rolle der «Vreni»<br />
in der erfolgreichen Sitcom des Schweizer Fernsehens<br />
«Fascht e Familie» berühmt. Weiter sah<br />
man sie auch in der Soap «Lüthi und Blanc» und<br />
in diversen Filmen.<br />
Hanna Scheuring steht <strong>im</strong>mer wieder auf<br />
der Bühne, z.B. <strong>im</strong> Stück «Business Class» von<br />
Martin Suter am Casinotheater Winterthur;<br />
in ihrem ersten Solo-Stück: «Grönland« von H.<br />
Schertenleib und in einer Produktion des Freien<br />
Theaters Thurgau: «Spinnen«, von Sabine Wang.<br />
Daneben ist sie auch als Trainerin und Coach<br />
tätig, unterstützt Menschen in Kultur und Wirtschaft<br />
in Auftrittskompetenz. Sie engagiert sich<br />
seit längerem für UNICEF und bereiste Somalia,<br />
um sich vor Ort über das Thema Mädchenbeschneidung<br />
zu informieren. Sie ist Mutter von<br />
zwei Kindern, Rhea und Lou, 14 und 10 Jahre alt.<br />
Quelle: www.hannascheuring.ch<br />
7
Prominent CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Silvia Seidel<br />
ZDF-Weihnachtsserien bedeuteten in den 80er-<br />
Jahren beinahe alles. Da war der Junge, der sein<br />
Lachen verkaufte (T<strong>im</strong>m Thaler), der Junge mit<br />
dem Pferd (Silas) oder der Junge mit der nervenden<br />
Geige (Oliver Maass). Und da war eben dieses<br />
Mädchen, das nach einem schl<strong>im</strong>men Unfall<br />
wieder Ballett tanzen wollte: «Anna». «Anna»<br />
wurde zur erfolgreichsten ZDF-Weihnachtsserie<br />
überhaupt. Der Soundtrack hielt sich in<br />
den Hitparaden fest (My Love is a Tango) und es<br />
folgte sogar ein Kinofilm (Anna – der Film). Die<br />
Schauspielerin, die in der Titelrolle glänzte,<br />
war Silvia Seidel. Jedes Mädchen wollte 1987<br />
wegen ihr eine Ballerina werden (und auch einige<br />
Jungs). Und wiederum jedes Mädchen wollte<br />
ihren Serien-Freund Patrick Bach küssen (und<br />
auch einige Jungs). Ein Erfolg, den Silvia Seidel<br />
nie mehr wiederholen konnte. Dabei hatte sie<br />
vieles, was es braucht, um <strong>im</strong> harten Filmgeschäft<br />
zu bestehen: Talent, Aussehen, Charme.<br />
Patrick Bach etwa tanzt heute noch (wie etwa<br />
bei RTL in «Let’s Dance»). Silvia Seidel litt zunehmend<br />
unter «Anna», wurde <strong>im</strong>mer wieder auf<br />
Patrick Hässig<br />
Sabin Tambrea<br />
«Sabin wer?», fragen sich vielleicht noch einige.<br />
Ende Jahr wird das Kinopublikum aber an<br />
dem charismatischen Newcomer nicht mehr<br />
vorbeikommen. Sabin Tambrea, zarte 18 Jahre<br />
jung, spielt den Märchenkönig Ludwig II.<br />
in der gleichnamigen Neuverfilmung. Das Leben<br />
des Königs, welcher sich besonders als leidenschaftlicher<br />
Schlossbauherr auszeichnete<br />
(Schloss Neuschwanstein geht auf sein Konto),<br />
bot seit jeher fantastischen Stoff für das Lichtspielhaus.<br />
Das wusste schon Luchino Visconti,<br />
der mit seinem «Ludwig II.» 1972 einen Hit landete.<br />
Damals spielte Helmut Berger die Titelrolle<br />
und vermochte etwas Verruchtes ins königliche<br />
Bayern zu bringen. Die weitere Sensation damals:<br />
Romy Schneider spielte die Rolle der Sis(s)i<br />
noch einmal. Ende Jahr kommt nun die neue<br />
Verfilmung in die Kinos. Sie zeigt das Leben und<br />
Wirken Ludwigs II., der mit jungen Jahren von<br />
einem besseren Bayern träumt. Als hochbegabte<br />
Künstlerseele glaubt er an die Veredelung der<br />
Menschen durch Kunst und Musik. Und er will<br />
den Musikunterricht für das Volk an die Stelle<br />
des Waffendienstes setzen. Doch sein Scheitern<br />
ist vorbest<strong>im</strong>mt. Um all das rein optisch glaubhaft<br />
zu verkaufen, werden satte 17 Millionen<br />
in die Produktion reingesteckt. Peter Sehr und<br />
© pd<br />
diese Rolle reduziert und musste um kleine Rollen<br />
kämpfen. Der Arbeitsmarkt in der Branche<br />
ist hart. So verriet jüngst der Schweizer Soap-<br />
Star Philipp Romann (Wege zum Glück – Spuren<br />
<strong>im</strong> Sand) <strong>im</strong> Bluewin-Interview, dass selbst Hunde<br />
besser bezahlt werden. Davon konnte Silvia<br />
Seidel ein Lied singen. Sie soll mit Geldproblemen<br />
gekämpft haben – und mit Depressionen.<br />
1992 nahm sich ihre Mutter wegen Depressionen<br />
das Leben. Silvia Seidel in einem Interview:<br />
«Meine Mutter litt unter einer Krankheit, die<br />
schl<strong>im</strong>mer ist, als Aids und Krebs zusammen:<br />
Depressionen.». Anfang August wurde Silvia Seidel<br />
mit einem Abschiedsbrief in ihrer Wohnung<br />
tot aufgefunden. Sie hatte sich mit Tabletten das<br />
Leben genommen. Sie wurde nur 42 Jahre alt.<br />
Goodbye Anna Pelzer! (dd)<br />
8<br />
© www.patrickhaessig.ch<br />
Er war die St<strong>im</strong>me Zürichs am Morgen: Patrick<br />
Hässig (33). Radio 24, der erfolgreichste Schweizer<br />
Privatsender, hatte mit dem smarten Moderator<br />
einen echten Trumpf am Mikrofon. Auch<br />
wenn der Sender über gefühlte fünf CDs verfügt,<br />
Patrick Hässig vermochte mit seiner Fröhlichkeit<br />
selbst in der Morgenshow über das in<br />
einem Call-Center ermittelte Musikprogramm<br />
hinwegzutrösten. Nun ist bis Ende Februar 2013<br />
vorübergehend Schluss mit der Morgenshow.<br />
Patrick Hässig moderiert ab sofort <strong>im</strong> Schweizer<br />
Fernsehen «Weniger ist mehr», die Nachfolge-<br />
Show von Sven Epineys «5 gegen 5». Es wurde<br />
Zeit, dass der sympathische Zürcher auf die<br />
Mattschreibe kommt. Für Erwachsene, notabene.<br />
Denn Patrick Hässig war bereits mir der<br />
«Gameshow» <strong>im</strong> Jugendprogramm zu sehen.<br />
Auch privat läuft’s rund. Wie der «Blick» <strong>im</strong><br />
August sensationshungrig mit einer Titelstory<br />
berichtete («Schwuler SF-Star will heiraten!»),<br />
denkt Patrick Hässig über eine Heirat mit seinem<br />
Partner Mikael nach. Im Interview bricht<br />
er auch eine Lanze für Regenbogenfamilien.<br />
Das Paar könne sich ein Adoptivkind durchaus<br />
vorstellen: «Sobald es in der Schweiz erlaubt ist,<br />
könnte das auch bei uns zum Thema werden».<br />
© Stefan Falke<br />
Marie Noëlle inszenieren den Film und warten<br />
mit einer Star-Besetzung auf: So spielen etwa<br />
Uwe Ochsenknecht und Hannah Herzsprung<br />
in diesem Historien-Drama mit. Das wirkliche<br />
Highlight wird aber Sabin Tambrea als Ludwig<br />
II. sein. Der in Berlin lebende Rumäne spielt den<br />
«Märchenkönig» in voller Pracht, wie ein erster<br />
Teaser-Trailer beweist. Kinostart ist der 26. Dezember.<br />
(dd)
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Prominent<br />
Madonna<br />
/Pussy Riot<br />
Entgegen vieler Erwartungen hat Madonna <strong>im</strong><br />
Letzigrund nicht ihre Fans enttäuscht, sondern<br />
höchstens ihre zunehmend einfallslosen Kritiker.<br />
Sie zeigte Körper und Herz, auf der Höhe<br />
ihrer Karriere und der Zeit, und sie präsentierte<br />
ihren neusten Hit, mehrmals. Ein echter Ohrwurm.<br />
Provokativ, dem Mainstream, wie gewohnt,<br />
ganz knapp voraus. «Free! Pussy! Riot!»<br />
auf den Körper geschrieben, mit ehrlicher Empörung<br />
in der St<strong>im</strong>me vorgetragen. Alle singen<br />
mit. Dass da ein euphorischer Fan hinter einem<br />
den Text in «Free Pussie’s Right» abwandelt, legit<strong>im</strong>iert<br />
zumindest das «Dies ist kein Scherz!»<br />
der Queen. Bereits in Moskau hatte sich Madonna<br />
lautstark für die Mitglieder der russischen<br />
Punkband eingesetzt. Der Skandal begann mit<br />
einem 40-sekündigen Protest-Auftritt in der orthodoxen<br />
Erlöser-Kirche. Die bunt maskierten<br />
Musikerinnen störten eine Messe mit einem<br />
«Punk-Gebet», das sich gegen Ministerpräsident<br />
Putin richtete. In einem Schauprozess wurden<br />
Matthew<br />
Mitcham<br />
London <strong>2012</strong> war ein einziges Fest. Die von<br />
Slumdog-Millionaire-Regisseur Danny Boyle<br />
oscarwürdig inszenierte Eröffnungsfeier setzte<br />
den Massstab. 62 000 Zuschauer, darunter<br />
Prominente von Angelina Jolie bis Angela Merkel,<br />
von Mr. Bean bis James Bond, von Queen<br />
Elizabeth bis Prinzessin Max<strong>im</strong>a. 10 500 Athleten<br />
aus über 200 Nationen liefen ein, um die<br />
302 Goldmedaillen unter sich zu verteilen. Von<br />
all diesen Spitzensportlern sind gerade mal 20<br />
bekennend homosexuell, drei davon männlich.<br />
Lesbische Fussballerinnen und schwule Reiter<br />
gibt’s, anderes darf’s nicht geben. Dass der Grindr-Server<br />
während des Einzugs ins Olympiadorf<br />
überlastet zusammenbrach, muss also offiziell<br />
an einer hohen Dunkelziffer liegen oder an<br />
zahlreichen Fans des australischen Turmspringers<br />
Matthew Mitcham. 2008 siegte er mit dem<br />
Motto «out, proud and ready to go for gold» in<br />
Peking, 2010 eröffnete er die Gay Games in Köln.<br />
Er gilt als gros ses Vorbild für schwule Sportler.<br />
In London hielt er seine Verehrer via Twitter bei<br />
Laune (sein freier Oberkörper und seine Ukulele,<br />
was für ein Bild!) und mit einem gewagten<br />
Versprechen: «Bei Gold springe ich nackt<br />
vom 10m-Turm!». Der verpasste Final-Einzug<br />
vermasselte den Traum. Viel Raum für Spekulationen<br />
lassen seine knappen Badeshorts ohnehin<br />
nicht, und allzu skandalträchtig wäre die<br />
Aktion vielleicht gar nicht geworden, während<br />
der antiken olympischen Spiele waren schliesslich<br />
alle Athleten hüllenlos. Spätestens bei der<br />
Schlussfeier gab’s doch noch Aufregendes fürs<br />
schwule Auge, Spice Girls und George Michael<br />
sei Dank. Den Skandal überliess Matthew<br />
galant einem Promi aus der Zuschauerreihe:<br />
Prinz Harry. Da liegt der Gedanke nahe, Strippoker<br />
für Rio 2016 zur olympischen Disziplin<br />
Casper, Mika,<br />
Leo<br />
Jennifer Lopez‘ Toyboy Casper Smart gay? Überraschung!<br />
Für sie jedenfalls, für seine wenig<br />
verschwiegenen (oder aber sehr erfinderischen)<br />
Kumpels, die ihn zu einer «exotischen Massage»<br />
in ein «homosexuelles Etablissement» begleitet<br />
haben wollen, wohl kaum. Smartes Kaspertheater<br />
fürs Boulevard-Sommerloch. Nichts als böse<br />
Gerüchte. Sagt sie – und trennt sich von ihm,<br />
ein bisschen jedenfalls. Mika schwul und doch<br />
nicht bi? Auch das eine echte Offenbarung. Viel<br />
spannender ist die brandneue Platte des Pop-<br />
Paradiesvogels. Leo Ritzmann bi und doch nicht<br />
hetero? Leo wer? Der Musicstar, der Some&Any-<br />
© pd<br />
drei der kritischen Aktionskünstlerinnen dafür<br />
zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Zwei<br />
von ihnen hinterlassen Kinder, die nun möglicherweise<br />
in staatlichen Erziehungsanstalten<br />
landen. Die Empörung ist gross und global. Reykjaviks<br />
Bürgermeister streifte sich anlässlich<br />
der Gay Pride eine Pussy-Riot-Maske über, Paul<br />
McCartney, die Red Hot Chili Peppers, Nina Hagen<br />
und Udo Jürgens bekundeten Sympathie<br />
<strong>im</strong> Namen der künstlerischen Freiheit, ein Zürcher<br />
Punk-Kollektiv besetzte den Grossmünster-Turm.<br />
Madonnas Kritiker werfen ihr PR in<br />
eigener Sache vor, während ihr in Russland ein<br />
Prozess droht, weil sie in St. Petersburg die Gay<br />
Community unterstützte. Da muss jeder sein<br />
Urteil selbst fällen. Und dieses öffentlich vertreten,<br />
falls er in der glücklichen Lage ist, seine<br />
Meinung unbescholten kundtun zu dürfen. (rg)<br />
© pd<br />
zu erküren. Und die Hoffnung, dass bis dahin<br />
Olympia auch für lesbische Synchronspringerinnen<br />
und schwule Boxer kein Hindernislauf<br />
mehr sein wird. (rg)<br />
© pd<br />
Popstar, der vor seiner Musikkarriere Handyund<br />
danach Kleiderverkäufer war. Er hat zwar<br />
kein neues Casting-Projekt am Start, dennoch<br />
war sein mutiges Coming-out eine Gratiszeitung-Schlagzeile<br />
wert. «Ich bin auf keinen Fall<br />
schwul», sagte er früher, «ich verliebe mich in<br />
Menschen, nicht in Männer oder Frauen» heute.<br />
Er stehe dazu und sei gespannt auf die Reaktionen.<br />
Seine Fans werden damit klar kommen.<br />
Alle drei. Derweil verspricht die neuste Popstars-Staffel<br />
eine wirklich talentierte Band und<br />
Coming-out-Stoff für die nächste Sommersaison.<br />
Auch mit Ritzmann ist weiterhin zu rechnen,<br />
Leo from the Handyshop gibt den Traum<br />
von der grossen Bühne nicht auf, muss sie aber<br />
vorerst Jenny from the Block überlassen. Vielleicht<br />
klappt‘s ja irgendwann als einer ihrer<br />
Tänzer? Oder in einer multisexuellen Boygroup<br />
mit Casper und Mika? Und wenn J. Lo am 10.10.<br />
<strong>im</strong> Hallenstadion von Casper Smart sexy angetanzt<br />
wird, fällt es ihm best<strong>im</strong>mt nicht allzu<br />
schwer, sich bis dahin mit einem Platz auf den<br />
Zuschauerrängen abzufinden… (rg)<br />
9
Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Ohlala –<br />
der Liebescircus<br />
Am 19. <strong>September</strong> heisst es Vorhang auf für<br />
«Ohlala – der zweite Akt».<br />
Von Martin Ender<br />
Blush © pd<br />
10
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Show<br />
Die Vorbereitungen für die<br />
neue Show von Gregory<br />
und Rolf Knie laufen auf<br />
Hochtouren. Das lustvolle<br />
Spektakel nur für Erwachsene<br />
(ab 16 Jahren), geht in<br />
die zweite Runde. Die diesjährige<br />
Show «Ohlala» soll<br />
noch lustvoller, noch sinnlicher,<br />
noch mutiger werden<br />
als <strong>im</strong> vergangenen Jahr.<br />
CR sprach mit Gregory<br />
Knie und lüftet jetzt schon<br />
etwas den Vorhang.<br />
Gregory ist der Sohn von Rolf Knie, der vor Jahren vom Familiencircus<br />
weggegangen ist und als Maler berühmt wurde. Fredy Knie Junior, der<br />
zusammen mit Franco Knie das Familienunternehmen Circus Knie<br />
führt, ist sein Onkel. Fredy Knie Senior, der damals mit seinen Impulsen<br />
weltweit eine neue, humane Art der «Pferdedressur» auslöste, war sein<br />
Grossvater.<br />
Vor 10 Jahren hat Gregory zusammen mit seinem Vater Rolf den Wintercircus<br />
Salto Natale ins Leben gerufen und letztes Jahr den Liebescircus<br />
Ohlala.<br />
Auf die Frage, warum denn zusätzlich zum Wintercircus Salto Natale<br />
<strong>im</strong> Spätsommer noch ein weiteres Programm zusammengestellt werde<br />
und erst noch ein gewagtes, antwortete Gregory in einem bereits veröffentlichten<br />
Interview: «Neue Ideen auszuleben, das ist doch reizvoll. Der<br />
Circus muss sich <strong>im</strong>mer wieder neu erfinden, damit er auch in Zukunft<br />
ein Publikum hat. Wir haben bereits mit Salto Natale den Circus modernisiert<br />
und Jahr für Jahr weiterentwickelt. Und unser stetig grösser<br />
werdendes Publikum ermutigt uns, etwas Neues auszuprobieren. Der<br />
Liebescircus ist die Fortsetzung dieses innovativen Weges – mit einem<br />
anderen Thema: Wir werden auch hier alles versuchen, damit unsere Zuschauer<br />
erstklassig unterhalten werden. Und vielleicht gelingt es uns ja,<br />
Menschen in den Circus zu bewegen, die bisher nie da waren.»<br />
Ohlala <strong>2012</strong><br />
Die Liebe hat seit jeher Künstler aller Sparten inspiriert. Komponisten,<br />
Sänger, Maler, Bildhauer oder Schriftsteller haben sich von ihr leiten lassen.<br />
Auch der Circus hat sie entdeckt und Ohlala macht sie – europaweit<br />
einzigartig – zum Hauptthema der Show. Internationale Artisten, Sänger,<br />
Tänzer, Entertainer und skurrile Unikate zelebrieren ihre Auffassung<br />
der Liebe. Mal gewagt und provozierend, dann wieder ganz sinnlich und<br />
verführerisch, werden die Besucher in eine andere Welt voller Magie und<br />
Überraschungen entführt. Eine so viel versprechende und facettenreiche<br />
Inszenierung wie die Liebe selbst.<br />
Leckerbissen auch für das schwule Auge<br />
Gregory Knie betont das hohe Qualitätsniveau aller Artisten, wir picken<br />
hier dennoch zwei Highlights heraus, die insbesondere das schwule Herz<br />
höher schlagen lassen.<br />
Da ist einmal das Duo Iroshnikov aus der Ukraine. Es zeigt Körperbeherrschung,<br />
Ausdruckskraft und Dynamik in Perfektion. Die beiden Brüder<br />
gehören zu den weltbesten Artisten ihres Genres. Mit Leichtigkeit und<br />
blindem Vertrauen wirbeln sie einander durch die Luft und fangen den<br />
anderen <strong>im</strong> letzten Moment wieder sicher auf. Ihre frische und unbekümmerte<br />
Performance überrascht die Zuschauer <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue,<br />
und fesselnde Schreckmomente sind vorprogrammiert.<br />
Ein zweiter Höhepunkt ist natürlich Blush, eine künstlerische Formation<br />
von drei jungen, ambitionierten Artisten aus Holland. Der Act vereint<br />
männliche und weibliche Besonderheiten zu einer lasziven symbiotischen<br />
Performance, wie man sie noch nie gesehen hat. Die Holländer<br />
verschmelzen das Beste aus beiden Welten zu einer energiegeladenen<br />
Choreographie mit Gesang und viel Glamour. Extravagantes Make-up<br />
und Kostüme verleihen der androgynen Darbietung einen theatralischen<br />
und glamourösen Touch.<br />
Das persönliche Gespräch mit Gregory Knie<br />
CR: Gregory Knie, darf ich Sie mit «Du» anreden? In unserem Magazin<br />
für Schwule führen wir die Gespräche persönlich, zudem kenne ich die<br />
Familie Knie, das heisst deinen Onkel und deinen Vater seit Jahren.<br />
GrEGOry: Klar, also «Gregory»<br />
CR: Gregory, bis wann bist du <strong>im</strong> Circus aufgewachsen? Was hast du<br />
nachher gemacht? Als dein Vater den Circus verliess, warst du ja auch<br />
vom Circus weg.<br />
GrEGOry: Bis ich sieben Jahre alt war. Ich war eine Zeit lang unterwegs mit<br />
einem Theater in der Schweiz, sowie in Deutschland und bin dann in Jona<br />
weiter zur Schule gegangen, bis ich zwölf war. Danach zog ich nach New<br />
York, habe die High School absolviert, da war ich 18.<br />
CR: Und dann bist du in die Schweiz zurückgekehrt?<br />
GrEGOry: Nein, nein, mit 18 ging ich nach Costa Rica, habe da in einer Erdnuss-Farm<br />
gearbeitet. Später bin ich bei Disney in Florida gelandet. Ich<br />
bewarb mich an verschiedenen Universitäten. Ich bekam einen Platz in<br />
Florida und studierte da vier Jahre. Anschliessend habe ich ein Jahr gearbeitet.<br />
Erst dann bin ich in die Schweiz zurückgekommen.<br />
CR: Und nun kannst du wohl besser englisch als schwiizerdütsch?<br />
GrEGOry: (lacht)... kann man so sagen...<br />
CR: Jetzt hat dich der Circus wieder. Oder hat er dich nie losgelassen?<br />
GrEGOry: Ich bin durch die Familie <strong>im</strong>mer mit dem Circus verbunden geblieben.<br />
Aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, in das Familienunternehmen<br />
zurückzukommen. Durch den langen Auslandaufenthalt war<br />
ich damals nicht auf die Schweiz fokussiert. Erst als mein Vater mit der<br />
Idee an mich herantrat, zusammen ein Projekt zu starten, überlegte ich,<br />
wieder in die Schweiz zu kommen.<br />
Aber einen Circus Knie gab’s ja schon, ich war der Ansicht, einen zweiten<br />
braucht es nicht. Wir wollten ja nicht den Familiencircus Knie konkurrenzieren.<br />
So konzentrierten wir uns auf ein anderes Konzept und<br />
starteten den Wintercircus Salto Natale. Dieses Jahr feiern wir bereits<br />
das 10-jährige Jubiläum. Und nun kam vor zwei Jahren noch der Liebescircus<br />
Ohlala dazu...<br />
CR: Ohlala spielt einen Monat lang <strong>im</strong> Herbst, welches Konzept steckt<br />
da dahinter?<br />
GrEGOry: Eine Show wie Ohlala ist für Europa ganz neu und nicht vergleichbar<br />
mit einer sonstigen Schweizer Produktion. Allein die Kostüme, welche<br />
allesamt neu entworfen wurden, und unser wunderschön dekoriertes<br />
Foyerzelt sind einen Besuch wert. Wir freuen uns, die Liebe auf unsere Art<br />
und Weise darzustellen. Von provokativ bis verführerisch und sinnlich<br />
versuchen wir aus allen Facetten der Liebe Geschichten zu erzählen. Den<br />
Zuschauern wird Artistik auf höchstem Niveau geboten, welche mit Ge-<br />
11
Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
sang und Tanz verbunden wird. Aber auch die Lachmuskeln werden nicht<br />
zu kurz kommen. Denn zur Liebe gehört auch eine grosse Portion Humor<br />
CR: Da stellt sich die Frage: Liebescircus, ist das Erotik, nackte Haut.<br />
GrEGOry: Gibt es auch! Aber wir legen Wert darauf, dabei stilvoll zu bleiben.<br />
Es darf nicht billig werden...<br />
CR: Bei euren Produktionen beginnt das Erlebnis nicht erst mit der<br />
Show, sondern bereits <strong>im</strong> Foyer. Ist das euer Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis?<br />
GrEGOry: Wir möchten bewusst eine Erlebniswelt schaffen. Der Gast soll in<br />
eine sinnliche, aphrodisierende Welt eintauchen und den Alltag für einen<br />
Abend lang vergessen können. Heutzutage gehört zu einem Ausgeherlebnis<br />
mehr als nur eine tolle Show und deshalb bietet Ohlala neben privaten<br />
Lounges, exquisiten Packages wie L<strong>im</strong>ousinen-Service, Love-Apéros oder<br />
After-Showparties auch kulinarische Freudenspender. Denn schliesslich<br />
geht die Liebe ja auch durch den Magen.<br />
CR: Ohlala geht nun ins zweite Jahr. Waren <strong>im</strong> letzten Jahr die Besucherzahlen<br />
zufriedenstellend?<br />
GrEGOry: In den ersten zwei Wochen haben die Leute etwas abgewartet,<br />
sich rumgehört, was da passieren wird. In der zweiten Hälfte der Spielzeit<br />
waren wir ausgebucht. Für dieses Jahr kann ich nur raten, die Tickets<br />
nicht zu spät zu besorgen.<br />
CR: Am 19. <strong>September</strong> geht’s los mit der LGBT-Pre-Premiere. Wie weit<br />
sind die Vorbereitungen. Bist du schon voll <strong>im</strong> Stress.<br />
GrEGOry: Nein, <strong>im</strong> Stress nicht. Stress ist, wenn man die Arbeit nicht mehr<br />
unter Kontrolle hat... (lacht)...sagen wir es so: Es wird uns nicht langweilig!<br />
CR: Nun nochmals zu deinem Grossvater: Mein Lebenspartner stellte<br />
ihm Ende der 70er-Jahre die mit seinem Bruder einstudierte Luftnummer<br />
vor. Er bekam danach den Bescheid, die Leistung wäre gut, aber er<br />
solle doch besser den Bruder gegen eine Frau auswechseln.<br />
Er war der Ansicht, dass das Schweizer Publikum zwei Männer in der<br />
Luft nicht goutieren würde. Würdest du zwei schwule Männer oder<br />
zwei lesbische Frauen engagieren? Nach welchen Kriterien wählst du<br />
die Nummer aus... speziell für den Liebescirus Ohlala.<br />
GrEGOry: (lacht)... Ach, mittlerweile ist so etwas doch kein Problem mehr,<br />
nicht mal be<strong>im</strong> Circus Knie! Dieser engagierte ja vor zwei Jahren die<br />
Sorellas und sie wurden vom Publikum gefeiert! Das sind zeitlich bedingte<br />
Veränderungen, welche die Gesellschaft grundsätzlich durchgemacht<br />
hat. Bei Ohlala wäre das sowieso kein Thema. (schmunzelnd) ...an diesem<br />
Punkt fangen wir erst an.<br />
CR: Kannst du schon ein paar artistische Highlights nennen?<br />
GrEGOry: Ich mag keine einzelnen Darbietungen hervorheben. Sie sind alle<br />
super. Nur mal so viel: Es sind Artisten dabei, die man noch nie in der<br />
Schweiz gesehen hat. Wir haben einen guten Humorfaktor – aus London.<br />
Auch Intellektuelles hat Platz – Richtung Theater. Dann natürlich Blush,<br />
ein visueller Genuss, drei Tänzer aus Amsterdam – mit super Bodies.<br />
CR: Da wird also das schwule Auge in der kommenden Produktion voll<br />
auf seine Kosten kommen... dazu muss ich natürlich unweigerlich fragen,<br />
bist auch du in der Vorstellung zu sehen?<br />
GrEGOry: Nur am Schluss, als Schlussbouquet (lacht). Nein, ich setze mich<br />
nicht in Szene, ich bin als Host in der Vorstellung da.<br />
CR: Es ist ja so, schwule Circus-Besucher haben schon <strong>im</strong>mer Vermutungen<br />
angestellt über den einen oder andern Artisten oder Dynastie-<br />
Sprössling: «Der sieht so gut aus, der bewegt sich so toll... der muss<br />
schwul sein!» Franco Knie, ist ein attraktiver Mann. Und viele Schwule<br />
erhofften sich, dass er vielleicht ein bisschen schwul sein könnte. Sie<br />
liessen sich auch nicht durch die Beziehung zur Prinzessin von Monaco<br />
davon abhalten, dies anzunehmen. Du bist genauso ein schöner Mann.<br />
Wie gehst du damit um, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer<br />
dich schön finden und dich verehren? Ein Problem für dich? Bekommst<br />
du das mit?<br />
GrEGOry: Ich bekomme das nicht so mit. Aber egal, ob Frau oder Mann...<br />
(Pause)... oh, danke fürs Kompl<strong>im</strong>ent...also, es macht doch einfach Freude,<br />
wenn man spürt, dass man ankommt, egal, ob bei einer Frau oder einem<br />
Mann, und ich kann doch auch einen Mann schön finden. Ich habe kein<br />
Problem, das auch auszusprechen... zudem muss ich ja auch bei der Auswahl<br />
von Artisten aufs Optische schauen...da sag ich durchaus: Ja das ist<br />
ein attraktiver Mann, er ist sexy, er hat eine gute Ausstrahlung... das ist<br />
sehr wichtig <strong>im</strong> Show-Business...<br />
Unter Künstlern gibt’s ja viele Schwule... sie sind oft musischer veranlagt...<br />
Auch hinter den Kulissen hier bei uns gibt es sie. Die Show-Welt, die<br />
Circus-Welt ist stark verbunden mit der Szene. Wenn man aufgewachsen<br />
ist in dieser Welt, so wie ich, kann man gar nie Probleme haben mit der<br />
Welt der Schwulen.<br />
CR: Gregory, danke für das Gespräch.<br />
Ohlala – der Liebescircus<br />
19. <strong>September</strong> – 21. Oktober <strong>2012</strong><br />
Air Force Center Dübendorf<br />
Tickets: Telefon 0900 66 77 88 (CHF 1.15/Min., Festnetztarif)<br />
oder info@circusohlala.ch, www.circusohlala.ch<br />
Exklusive LGBT & Friends-Pre-Premiere am 19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Ob lesbisch, gay, bi- oder transsexuell (LGBT), Ohlala ruft alle auf, mit<br />
ihren Freunden und Partnern am 19. <strong>September</strong> den zweiten Akt <strong>im</strong><br />
Liebescircus zu zelebrieren. An der LGBT-Pre-Premiere gibt es für die<br />
LGBT-Gemeinde (& friends) vergünstigte Karten.<br />
Direktverkauf <strong>im</strong> Cranberry, Zürich, oder online auf circusohlala.ch<br />
Verlosung<br />
CR und queer.ch verlosen 2 x 2 Tickets für die LGBT-Pre-Premiere am<br />
19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong>!<br />
Mail an info@cruiser.ch mit Stichwort Ohlala<br />
Gregory Knie © pd<br />
12
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Kapitel Titel<br />
presents:<br />
Bettag Wochenende<br />
SONNTAG 16. SEPTEMBER<br />
MAD>LAUSANNE<br />
Special Guest Star:<br />
Marco Da Silva - Hollywood<br />
(Circuit, *69, Supermartxé)<br />
Antoine909 - London<br />
(Resident, Circuit Festival)<br />
King of Gospel-Pop<br />
Peyton - London<br />
(Sydney Mardi Gras)<br />
Juiceppe - Zürich<br />
(Jack, Aviator)<br />
Ajaxx - Zürich<br />
(Flexx, Angels)<br />
NIVEA FOR MEN Lounge<br />
Hot & sexy Gaydar Gogo-Boys<br />
Abendessen mit den Künstlern<br />
<strong>im</strong> «Bedroom» Club-Restaurant<br />
Reservation: 078-736.05.02<br />
© photo: Carlos Arias<br />
MAD club<br />
rue de Genève 23<br />
LAUSANNE<br />
infoline: 021-3406969<br />
www.gay-party.net<br />
13
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Branko trifft ...<br />
Wachtmeister Peter Sahli,<br />
Präsident PinkCop<br />
Branko B. Gabriel hört <strong>im</strong>mer<br />
öfter Geschichten von schwulen<br />
Männern, welche nach dem<br />
Sex ihr blaues Wunder erlebten.<br />
Neulich erfuhr Branko, wie ein<br />
Bekannter seinen Flirt mit nach<br />
Hause nahm. Nach dem Sex<br />
folgte der Tiefschlaf, danach<br />
ein unsanftes Erwachen: Der<br />
Typ hatte ihn voll beklaut: Uhr,<br />
Schmuck, Brille und sogar der<br />
Haartr<strong>im</strong>mer waren weg.<br />
Was tun in einer solchen Situation? Natürlich<br />
zur Polizei gehen – dein Freund und Helfer! Dort<br />
wird man(n) automatisch auf PinkCop aufmerksam<br />
gemacht. Eine Organisation, die sich explizit<br />
bei Übergriffen gegen Homosexuelle und<br />
Transmenschen einsetzt. Ich sprach anhand des<br />
Beispiels mit dem Präsidenten persönlich, Herr<br />
Wachtmeister Peter Sahli.<br />
BrANKO B. GABriEL: Peter, für was steht PinkCop?<br />
PETEr SAHLi: PinkCop ist ein Netzwerk von schwullesbischen<br />
und Transgender-Polizistinnen und<br />
-Polizisten schweizweit. Wir haben nicht nur<br />
Mitglieder aus dem Corps der Stadt polizei Zürich,<br />
sondern auch aus Genf, Lausanne, Uri,<br />
Bern, Luzern, Basel und viele mehr. Insgesamt<br />
zählen wir bis heute rund 130 Mitglieder.<br />
BrANKO B. GABriEL: Wie entstand PinkCop?<br />
PETEr SAHLi: Wir haben uns gegründet, um ein<br />
Netzwerk für gleichgesinnte Kolleginnen und<br />
Kollegen zu gründen. Wir veranstalten Grill-<br />
Events, regelmässige Höcks oder Weihnachtsessen,<br />
halt ein normaler Verein für normale Leute.<br />
Wir stehen ein für Toleranz und Respekt gegenüber<br />
unserer Lebensphilosophie innerhalb der<br />
Polizeicorps schweizweit. Und wir stehen auch<br />
für die Arbeit und Offenheit der Polizei gegenüber<br />
der Community ein.<br />
BrANKO B. GABriEL: Was kann ich machen, wenn<br />
der One Night Stand mich zu Hause ausraubt?<br />
PETEr SAHLi: Persönlich würde ich empfehlen,<br />
nicht gleich einen Fremden mit nach Hause zu<br />
nehmen. Es kann genau der Fall eintreffen, wie<br />
eingangs erwähnt. Das Austauschen der Handy-<br />
Nummer ist schon mal empfehlenswert. Name<br />
oder Adresse auch. Safety geht vor – wie überall.<br />
BrANKO B. GABriEL: Hilft mir PinkCop auch in<br />
rechtlichen oder strafrechtlichen Situationen?<br />
PETEr SAHLi: Eines unserer Hauptanliegen ist, dass<br />
sich ein Opfer in strafrechtlichen Situationen<br />
auch an uns wenden kann. Wir wissen, dass sich<br />
Opfer einer Straftat oftmals nicht bei der Polizei<br />
melden, aus Scham, Angst oder anderen Gründen.<br />
Hier wollen wir einschreiten und helfen.<br />
Falls sich ein Opfer nicht getraut, von sich aus<br />
die Polizei aufzusuchen, kann es sich jederzeit<br />
mit uns via E-Mail in Verbindung setzen. Wir<br />
wissen dann, wohin sich der oder die Geschädigte<br />
wenden muss, was zu tun ist oder welche<br />
Sofortmassnahmen einzuleiten sind.<br />
BrANKO B. GABriEL: Die Übergriffe finden meistens<br />
in der Nacht statt. Wie bekomme ich am<br />
schnellsten Hilfe? Gibt es eine Hotline?<br />
PETEr SAHLi: Ja, die Hotline ist ganz einfach zu<br />
merken: 117! Bei Notfällen rufst du sofort diese<br />
Nummer der Polizei. Merke dir die Örtlichkeit,<br />
gegebenenfalls ein Signalement der vermeintlichen<br />
Täterschaft wie die Grösse, Alter, oder<br />
Merkmale wie Piercings oder Tattoos, Bart etc.<br />
BrANKO B. GABriEL: Haben in den letzten Jahren<br />
Übergriffe gegen Homosexuelle zugenommen?<br />
PETEr SAHLi: Leider bestehen dazu keine erfassbaren<br />
Daten. Wir versuchen jedoch mittels Flyer die Opfer<br />
zu an<strong>im</strong>ieren, sich jederzeit auf einer Polizeiwache<br />
zu melden. Jede Polizistin, jeder Polizist,<br />
ist aufgrund seiner professionellen Ausbildung in<br />
der Lage, jegliche Anzeigen entgegenzunehmen.<br />
Zudem haben wir eine Umfrage zur homophoben<br />
Gewalt gestartet, um endlich Zahlen zu erhalten.<br />
BrANKO B. GABriEL: Hast du selbst Anfeindungen<br />
auf der Wache erlebt?<br />
PETEr SAHLi: Da ich offen mit dem Thema umgehe,<br />
sind auch meine Kolleginnen und Kollegen auf<br />
der Wache mehr oder weniger dem Thema gegenüber<br />
aufgeschlossen. Leider habe ich auch<br />
schon negative Erfahrungen machen müssen.<br />
Insofern kann ich Gleichgesinnte verstehen,<br />
wenn sie sich nicht oder nicht sofort vor den Polizeikumpels<br />
outen.<br />
BrANKO B. GABriEL: Was magst du am liebsten an<br />
deinem Job?<br />
PETEr SAHLi: Ein schöner Teil meiner Arbeit ist das<br />
Zusammentreffen mit verschiedenen Leuten in<br />
diversen Situationen: Mal lustig, mal ernst, mal<br />
gefährlich, mal traurig…<br />
BrANKO B. GABriEL: Was stört dich an deiner Arbeit?<br />
PETEr SAHLi: Die zunehmende Respektlosigkeit<br />
gegenüber der Polizei. Das Partyvolk <strong>im</strong> Zürcher<br />
Kreis 4 und 5 kennt oftmals keine Grenzen.<br />
Wir werden dort schon mal grundlos angepöbelt<br />
und besch<strong>im</strong>pft, nur weil wir unseren Job<br />
machen.<br />
PinkCop<br />
Wachtmeister Peter Sahli ist Präsident, Mit-Initiator<br />
und einer der Gründer von PinkCop, dem<br />
schweizweiten Verein homosexueller Polizistinnen<br />
und Polizisten. Sie setzen sich unter anderem<br />
gegen körperliche und verbale Übergriffe<br />
gegen Homosexuelle und Transgenders ein,<br />
halten Vorträge und Schulungen in der Polizei<br />
und suchen weitere Mitglieder oder Gönner für<br />
den Verein.<br />
www.pinkcop.ch oder bei Fragen: info@pinkcop.ch<br />
Umfrage zu homophober Gewalt:<br />
Mach mit bei der Umfrage zur homophoben<br />
Gewalt und hilf PinkCop, Zahlen<br />
zur Situation in der Schweiz zu sammeln<br />
– Auf www.pinkcop.ch!<br />
14
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
News Schweiz<br />
CVP wirbt mit Homo-Paar<br />
Die CVP lancierte ein Wahlplakat mit zwei<br />
Schwulen. Die Partei erntet dafür nicht nur Lob,<br />
sondern auch Kritik aus der Community.<br />
Mit zwei Homosexuellen wirbt die CVP jüngst in Zürich um neue Wählerschaft,<br />
dies auf ganz unaufgeregte Art und Weise. So auch das Motto<br />
der Kampagne: «Anders als man denkt.» Bei dem Paar handelt es sich um<br />
Markus Hungerbühler und Dominik Mazur. «Wir wollten mit dem gängigen<br />
Klischee aufräumen, CVP-Mitglieder seien <strong>im</strong> Durchschnitt 70<br />
Jahre alt und regelmässige Kirchgänger», erklärt Markus Hungerbühler<br />
gegenüber der Presse. Er selbst ist seit 1994 in der CVP und Parteipräsident<br />
der Stadt Zürich.<br />
© CVP<br />
Die Gegner meldeten sich bereits <strong>im</strong> «Blick am Abend» zu Wort. SVP-Nationalrat<br />
Christoph Mörgeli: «Einmal mehr versucht es die CVP mit krampfhaft<br />
pseudomoderner Urbanität.» Die FDP-Frauen, allen voran Generalsekretärin<br />
Claudine Esseiva, sind auch nicht begeistert: «Zwei CVP-Herren.<br />
Und der Slogan: ‹Anders als man denkt› – ja wie denn?». Selbst in der Gay<br />
Community wird Kritik geäussert. «Queerdenker.ch» beispielsweise hält<br />
die Kampagne für «verklemmt» und zweifelt daran, ob es sich «tatsächlich»<br />
um ein echtes Paar handelt.<br />
Aids <strong>2012</strong> mit der Aids-Hilfe<br />
Schweiz<br />
Die Aids <strong>2012</strong>-Konferenz in Washington ist<br />
Geschichte. Mit dabei war eine Delegation<br />
der Aids-Hilfe Schweiz. Ein Vortrag über MSM<br />
wurde viel beachtet.<br />
In einer laut Aids-Hilfe Schweiz eindrücklichen Präsentation mit dem<br />
Titel «Turning the Tide for MSM and HIV» wurde die globale Situation<br />
für MSM gezeigt. Die HIV-Prävalenzen unter MSM sind überall auf<br />
der Welt um ein Vielfaches höher als in anderen von HIV betroffenen<br />
Bevölkerungsgruppen. In den USA beispielsweise hat ein schwuler Mann<br />
afro-amerikanischer Herkunft eine 72-mal höhere Wahrscheinlichkeit,<br />
sich mit HIV zu infizieren als der Rest der Bevölkerung. In Kanada ist die<br />
Wahrscheinlichkeit 73-mal höher und in England sogar 111-mal. Die HIV-<br />
Epidemie unter MSM ist <strong>2012</strong> gravierend und n<strong>im</strong>mt stark zu.<br />
Experten sind sich über die wirksamsten Präventionsmassnahmen <strong>im</strong><br />
MSM-Bereich einig. Aber oftmals verhindert Diskr<strong>im</strong>inierung und Stigmatisierung,<br />
dass diese Massnahmen vollständig umgesetzt werden<br />
können.<br />
Kein weiterer Titel für<br />
Stephan Bitterlin<br />
Miguel Ortiz aus Spanien gewann den Titel<br />
MrGay Europe. «Unser» Stephan Bitterlin hatte<br />
das Nachsehen.<br />
Die MrGay-Europe-Wahlen fanden Mitte August in Rom statt. Die Veranstaltung<br />
wurde hierzulande beinahe totgeschwiegen. Trotzdem, MrGay<br />
Switzerland 2011 Stephan Bitterlin machte sich auf den Weg in die ewige<br />
Stadt, um für die Krone des MrGay Europe zu kämpfen. Es war sein letzter<br />
Auftritt in dieser Funktion.<br />
Der Titel ging jedoch zum dritten Mal nach Spanien: an Miguel Ortiz. Laut<br />
Pressetext war er einer der Favoriten. Der Verleihung selber gingen 11 verschiedene<br />
«Prüfungen» voraus. Darunter ein Interview mit den Juroren,<br />
eine Fotosession sowie der obligate Auftritt in der Badehose.<br />
Aus FKK resultierte Sex<br />
Diesen Sommer war Schluss mit lustig auf<br />
dem «Tuntengrill»: Das Männerdeck der<br />
Zürcher Badi Tiefenbrunnen durfte nicht mehr<br />
für Sex genutzt werden.<br />
Die Zürcher-Badi «Tiefenbrunnen» ist vielleicht das schönste Seebad der<br />
Schweiz. Besonders die FKK-Zone war offenbar ein Knüller. Auf dem Männerdeck<br />
wurde nicht nur der Freikörper-Kultur gefrönt, sondern <strong>im</strong>mer<br />
öfter auch dem puren Sex. Dies wurde den Verantwortlichen der Stadt-<br />
Zürcher Badeanlagen zu wild.<br />
Seit dieser Badesaison werden die Badegäste <strong>im</strong> Tiefenbrunnen mit einem<br />
Aushang darauf hingewiesen, dass unsittliches Verhalten nicht geduldet<br />
wird. Rebellen fliegen sofort raus. Seither soll es merklich ruhiger geworden<br />
sein, so die Verantwortlichen gegenüber «20 Minuten».<br />
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eine Gregory und<br />
rolf Knie Produktion<br />
Der Liebescircus<br />
19. september – 21. Oktober <strong>2012</strong>, Air Force center Dübendorf<br />
LGbT & Friends Pre-Premiere 19. september <strong>2012</strong><br />
Tickets 0900 66 77 88 (cHF 1.15 / Min., Festnetztarif)<br />
oder circusohlala.ch<br />
15
Kolumne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Wofür der Penis<br />
steht<br />
Von Michi Rüegg<br />
Der Mann in der Badi war weder schön noch<br />
hässlich, auffällig hingegen war seine Badehose:<br />
Der mittelknappe Slip trug das Design<br />
der brasilianischen Landesflagge. Dort, wo der<br />
P<strong>im</strong>mel eine Beule bildet, war die blaue Erdkugel,<br />
auf der steht: «Ordem e Progreso» – Auf dem<br />
Penis stand also «Ordnung und Fortschritt». Das<br />
ist bemerkenswert, weil Penisse in letzter Zeit<br />
meist mit Unordnung und kulturellem Rückschritt<br />
in Verbindung gebracht wurden.<br />
Der Penis ist das letzte Wilde am gezähmten<br />
Mann. Einzig der Penis bäumt sich dann und<br />
wann auf und fordert sein archaisches Penetrationsrecht<br />
in die weiblichen Untiefen. Der<br />
Mann, der am Schwanz dranhängt, würde sich<br />
das selber nie getrauen, nur unter dem Druck<br />
des Hormonschubs aus der unteren Etage wagt<br />
er sich in den persönlichen Int<strong>im</strong>bereich seiner<br />
Sexualpartnerin vor. Das Hirn des Mannes<br />
denkt leise «Entschuldigung», während der<br />
harte Mocken sich genüsslich in den Körper<br />
hineinarbeitet.<br />
Genau diese Rolle des Eindringlings macht dem<br />
Penis das Leben so schwer. Kein Wunder, denn<br />
frau hat bei den Katzen gelernt, was sie auf den<br />
Mann überträgt: Wer einen Schmusekater will,<br />
muss dem Vieh die Eier abschneiden. Erst das<br />
kastrierte Büsi ist frei von hormonellem Stress<br />
und einfach nur lieb. Und was be<strong>im</strong> Kater geht,<br />
muss doch verdammtnochmal auch be<strong>im</strong> Partner<br />
möglich sein.<br />
Bloss hat sie dabei die Rechnung ohne ihren eigenen<br />
Hormonhaushalt gemacht. An besonders<br />
guten Tagen fühlt sie etwas in sich drin. Dieses<br />
Etwas ist paradoxerweise eine Leere. Auf der<br />
Suche nach körperlicher und geistiger Erfüllung,<br />
entsinnt sie sich des Menschen, der am<br />
Nachmittag davor noch mit dem Staubsauger in<br />
der Hand durch die Wohnung getigert war, ihr<br />
heute Morgen frische Gipfeli brachte und letzte<br />
Woche das Bild vom Flohmi an die Wand genagelt<br />
hatte. Dieser Mann wäre doch sicherlich zu<br />
noch etwas zu gebrauchen.<br />
Das ist sie, die Stunde des Penis’. Er darf aus seinem<br />
Gehege, darf raus auf die Wiese, darf sich<br />
austoben und seine kurze Freiheit geniessen.<br />
Bis er sich ausgekotzt hat und wieder in der Versenkung<br />
verschwindet. Wo er einstweilen bleiben<br />
muss, weil er ja bekanntermassen für alles<br />
Böse dieser Welt verantwortlich ist. Für Gewalt,<br />
Krieg, Lug und Trug. Für Alkoholexzesse und<br />
Ohrfeigen. Für Urinflecken auf dem Kloring<br />
genauso wie für den Stapel leerer Bierflaschen<br />
auf dem Balkon.<br />
Ordnung und Fortschritt ist das nicht. Fortschritt<br />
entsteht, wenn das Archaische überwunden<br />
ist. Kultur ist das Gegenteil von Natur.<br />
Nieder mit dem Penis, denken die Feministinnen<br />
der Welt.<br />
Uns Schwule kümmert das wenig. Wir haben<br />
längst gelernt, unser P<strong>im</strong>mel zu unseren Gunsten<br />
und unserem Vergnügen einzusetzen. Gewalt<br />
ersetzen wir durch Gefummel. Krieg durch<br />
R<strong>im</strong>ming. Alkoholexzesse sehen wir als Vorspiel<br />
und statt Ohrfeigen gibts Feigwarzen. Der<br />
Dildo in der Schublade ersetzt das Kruzifix an<br />
der Wand. Wir vergöttern Penisse geradezu.<br />
Aber eben. Bei den Heten dreht sich die Welt in<br />
die andere Richtung. Und auf der Welt, dieser<br />
blauen Kugel, die das Gemächt umrundet, steht<br />
noch <strong>im</strong>mer «Ordem e Progreso». Wahrlich, der<br />
Spruch auf der Badehose will so gar nicht dorthin<br />
passen. Doch Alternativen gibt es für die<br />
brasilianische Flagge keine. Schliesslich kann<br />
man das südamerikanische Land kaum zwingen,<br />
sein nationales Motto in etwas Idealeres<br />
umzuändern. In «Vorsprung durch Technik»,<br />
zum Beispiel.<br />
Anzeige<br />
Shop: part<strong>im</strong>e.ch<br />
16
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Kino<br />
«Die besten<br />
Missen fürchten<br />
um ihr Leben!»<br />
Interview Michael Steiner<br />
Von Daniel Dirriwächter<br />
Regisseur Michael Steiner ist<br />
mit seinem «Missen-Massaker»<br />
wieder in aller Munde. Ende<br />
August startete die Horror-<br />
Komödie in den Kinos. Die<br />
CR-Filmredaktion hatte natürlich<br />
auch einige Fragen zum<br />
meistdiskutierten Schweizer-<br />
Film des Jahres an den Filmemacher<br />
von Sennetuntschi<br />
und Grounding.<br />
CR: Nach dem «Sennentuntschi» nun wieder ein<br />
Horrorfilm, magst du dieses Genre?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Das «Missen-Massaker» ist kein<br />
eigentlicher Horrorfilm, sondern eine Horrorkomödie<br />
für die Jugend. Ich wollte unbedingt<br />
einen Film für dieses Publikum drehen, denn<br />
«Mein Name ist Eugen» ist ein Film für Kinder<br />
und Familien, «Sennentuntschi» und «Grounding»<br />
sind Filme für Erwachsene.<br />
CR: «Das Missen-Massaker» erinnert an Filme<br />
wie «Scream» und besonders auch an «I still<br />
know what you did last summer»...<br />
MiCHAEL STEiNEr: Wir haben uns klar von Filmen<br />
wie «Scream» inspirieren lassen, aber auch die<br />
Genre-Klassiker aus den 80ern wie «Halloween»<br />
oder «Nightmare on Elm Street» werden zitiert.<br />
Unser Killer benutzt die Masken der Mörder,<br />
welche in amerikanischen Horrorklassikern<br />
zu sehen sind.<br />
CR: War es einfach, die Produzenten mit dem<br />
«Missen-Massaker» zu überzeugen?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Wir hatten die Idee des Films<br />
schon zehn Jahre in der Schublade liegen. Als<br />
Constantin Film uns übernommen hatte, zeigte<br />
unser Produzent Bernhard Burgener Interesse<br />
am «Missen-Massaker». Und auch wir hatten<br />
nach dem schweren «Sennentuntschi» Lust auf<br />
lockere und derbe Unterhaltung.<br />
CR: An einer Dreh-Location wie Thailand war<br />
das sicher nicht schwer, oder?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Es war teilweise schwierig wegen<br />
der Hitze und all den Viechern, aber ansonsten<br />
war es toll, dort zu drehen.<br />
CR: Standen die «Missen» eigentlich Schlange,<br />
um mit dir zu drehen?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Es wurde ein Casting veranstaltet,<br />
bei welchem wir 250 junge Damen angeschaut<br />
haben. Die besten fürchten nun <strong>im</strong> «Missen-<br />
Massaker» um ihr Leben.<br />
CR: Die deutsche Schauspielerin Anuschka<br />
Renzi spielt die «Missen-Mutti», wie bist du auf<br />
sie aufmerksam geworden?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Meine Casting-Agentin hat mir<br />
Anuschka Renzi empfohlen. Nach einem gemeinsamen<br />
Gespräch war ich begeistert und<br />
sie hatte die Rolle.<br />
CR: Moderator Sven Epiney wird in deinem<br />
Film persifliert, weshalb?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Das war keine Absicht. Wir haben<br />
für die Story einfach einen überkandidelten Moderator<br />
gebraucht, den wir mangels einer besseren<br />
Idee kurzerhand «Ken Epinay» getauft haben.<br />
CR: Du drehst oft mit Schauspielern wie Joel<br />
Basman oder Mike Müller. Ist es angenehmer<br />
mit Kollegen zu arbeiten, welche man bereits<br />
kennt?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Auf alle Fälle, ich arbeite gerne<br />
mit Menschen zusammen, die ich schon kenne.<br />
Und wenn das T<strong>im</strong>ing st<strong>im</strong>mt, umso besser. Gerade<br />
bei Mike Müller war es wichtig, er hat eine<br />
grosse Rolle <strong>im</strong> Film. Müller spielt den Missen-<br />
Manager, ein typischer Kreis 4–Charakter, der<br />
es nach oben geschafft hat.<br />
CR: Die Kritiken waren bislang eher verhalten.<br />
Wie gehst du als Regisseur damit um?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Es gibt zwei Arten von Kritikern.<br />
Da sind diejenigen, die den Film als das betrachten,<br />
was er ist: Eine ironische Horror-Komödie<br />
just for fun. Daneben gibt es auch Kritiker, denen<br />
der Film wirklich nicht gefällt und «Kulturstalinisten»,<br />
welche finden, dass jeder Film<br />
die Zuschauer erziehen muss. Das tun wir be<strong>im</strong><br />
Missen Massaker eben nicht.<br />
CR: Wie nahm das Publikum bei der Premiere<br />
in Locarno den Film auf?<br />
MiCHAEL STEiNEr: Super, wir bekamen sogar Szenen-Applaus!<br />
Der Kinozuschauer ist vielleicht<br />
etwas erstaunt, da diese Art von Film hierzulande<br />
neu ist. Das «Missen-Massaker» soll Spass<br />
machen, unterhalten und ist auch ein bisschen<br />
hysterisch (lacht)! Zum Totlachen!<br />
CR: Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Aktuell <strong>im</strong> Kino<br />
www.missenmassaker.ch<br />
17
Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Parties und<br />
Events<br />
Aron<br />
Café <strong>im</strong> Chreis Cheib<br />
Seit kurzem hat Zürich endlich wieder ein schönes<br />
und gemütliches Café für Gays, Lesbians and<br />
Friends – das Aron, an der Rolandstrasse, nähe<br />
Langstrasse. Die Macher dahinter sind die Kerle<br />
von der Männerzone. Von Dienstag bis Sonntag<br />
können hier Mann und Freunde entspannt Kaffee<br />
und Kuchen geniessen. Wer es ruhig mag,<br />
macht es sich <strong>im</strong> Garten bequem, wer eher Lust<br />
auf das bunte Treiben des Quartiers hat, setzt<br />
sich an die Tische auf dem Boulevard. Die Einrichtung<br />
der Café-Lounge ist angenehm und<br />
freundlich gestaltet – man wollte den 70er-Jahre-Touch<br />
beibehalten, ohne grossen Schnickschnack,<br />
eben wie ein echtes Kaffeehaus.<br />
Neben den feinen Torten und der Glace-Bar gibt<br />
es auch eine kleine Karte für den Hunger zwischendurch.<br />
Die Bedienung ist äusserst zuvorkommend<br />
und äusserst sympathisch! Der Name<br />
Aron wurde übrigens abgeleitet von der Pflanze<br />
Aronstab, wenn das nicht perfekt passt!<br />
Aron, Lounge-Café, Rolandstrasse 9,<br />
8004 Zürich, www.aroncafe.ch<br />
Petra und Lady<br />
Gaga<br />
Geburtstagsfeier und<br />
Themaparty<br />
Petra, die charmante Gastgeberin aus der Pigalle<br />
Bar, lässt die Korken knallen! An ihrem Geburtstag<br />
am 5. <strong>September</strong> begrüsst sie bereits<br />
um 20.30 die Gäste mit einem Welcome Drink<br />
<strong>im</strong> T&M. Um 22 Uhr heisst es dann Showt<strong>im</strong>e.<br />
Petra präsentiert eine kleine Show mit Überraschungsgästen.<br />
Anschliessend startet die Schlagerparty<br />
mit DJ Q-Bass.<br />
oder «Marry the Night», DJ Marc S. wird an diesem<br />
Abend alle Gaga-Klassiker spielen! Und wer<br />
noch keine Tickets für das Konzert hat, sollte<br />
diese Party sowieso auf keinen Fall verpassen:<br />
Unter allen Besuchern werden zwei Tickets für<br />
das Konzert verlost.<br />
Petras Geburtstag, 5.<strong>September</strong> <strong>2012</strong>,<br />
Lady Gaga-Party, 14. <strong>September</strong> <strong>2012</strong>,<br />
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.tundm.ch<br />
Jack – The Pick<br />
Me Up Issue<br />
Das Highlight zum<br />
Sommerende<br />
Zwei Wochen vor dem Konzert von Lady Gaga<br />
in Zürich lässt das T&M die Ausnahmekünstlerin<br />
bereits hochleben! Egal, ob «Just Dance»<br />
Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass<br />
sich die «Scissor Sisters» mit einem neuen, vor<br />
Club-Nostalgie strotzenden Album zurückgemeldet<br />
haben. Sammy Jo, umtriebiger Tour-DJ<br />
der wohl weltweit brandheissesten Gute-Laune-<br />
Band überhaupt, reist mit ihnen derzeit rund<br />
um die Welt: Mit seinen Club-Mixes bringt er in<br />
angesagten Locations zwischen Paris, New York<br />
und Barcelona partyhungrige Meuten gleichermassen<br />
zum Kochen. Partyfieber garantiert; so<br />
auch bei Jack! Am 15. <strong>September</strong> schüttelt er<br />
seinen Hintern mit den Gästen <strong>im</strong> Festsaal in<br />
Zürich. Seine Sets, eine Mischung aus Electro-<br />
House, Club-House und Artverwandtem, rufen<br />
letzte Sommergefühle hervor. An der Seite<br />
des New Yorkers Sammy Jo wird der Zürcher<br />
DJ Juiceppe der Jack-Community einmal mehr<br />
beweisen, dass er in Sachen international ge-<br />
18
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Szene<br />
färbtem Club- Appeal seinem Gegenüber in rein<br />
gar nichts nachsteht. DJ Angelo, die Nummer<br />
1 auf dem 2nd floor, sorgt währenddessen für<br />
durchaus erwünschte musikalische Verwirrung.<br />
JACK - The Pick Me Up Issue<br />
Samstag, 15. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich.<br />
www.jackcompany.com<br />
www.twitter.com/jackcompany<br />
Celestial Late<br />
Afterhour<br />
Explizit schwule Afterhour<br />
<strong>im</strong> AAAH!.<br />
Nach einem verheissungsvollen Start während<br />
der Streetparade folgt am 16. <strong>September</strong> (nach<br />
der Jack-Party) die zweite Auflage der explizit<br />
schwulen Afterhour in Zürich. Celestial Late<br />
Afterhour <strong>im</strong> Club AAAH! mit den DJs Thomi B<br />
& May Chay. Für die heisse Atmosphäre sorgen<br />
die Besucher und die erotische Umgebung des<br />
Club AAAH!. Where naked cocks and gay sex<br />
is welcome! – provokativ formuliert. Den Kern<br />
einer schwulen Party bilden neben dem ausschliesslich<br />
schwulen Publikum die Musik, Farben<br />
und die Freude, an einem schwulen Ort zu<br />
sein. Einem Ort, wo das schwule Motto «erlaubt<br />
ist, was nicht stört» gilt. Einem schwulen Ort,<br />
wo man sich treiben lassen und der Musik, ungeachtet<br />
der Veranlagung der Erotik, hingeben<br />
kann, bis zum süssen Ende – wahlweise direkt<br />
auf dem Dancefloor, dem Töggelikasten oder <strong>im</strong><br />
Darkraum. Die Celestial Late Afterhour ist eine<br />
Co-Produktion von androphil.ch, celestial.ch,<br />
aaah.ch und gaymeboys.com.<br />
Celestial Late Afterhour<br />
Sonntag, 16. <strong>September</strong>. 4.00 – 12.00 Uhr<br />
Club AAAH!., Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
Jungle Party<br />
Mit Star Marco Da Silva<br />
© Foto: Carlos Arias<br />
Die Jungle-Parties in Lausanne überraschen <strong>im</strong>mer<br />
wieder mit ganz besonderen Star-DJs. Im<br />
<strong>September</strong> ist es Marco Da Silva, erfolgreicher<br />
Tänzer und Choreograf. Ihm ist die Musik in<br />
die Wiege gelegt. Seine portugiesischen Eltern<br />
waren bekannte Fado-Sänger. Marco selber war<br />
mehrere Jahre lang Mitglied einer portugiesischen<br />
Folklore-Gruppe. In seiner Jugend begann<br />
da Silva, sich allerdings mehr für die moderne<br />
Musik und vor allem für das Tanzen zu interessieren.<br />
Was zunächst mit Auftritten als Gogo-<br />
Tänzer in Clubs begann, wurde für Marco da<br />
Silva schon bald zum Beruf. Und inzwischen arbeitete<br />
er als Tänzer und Choreograf mit den grossen<br />
Stars zusammen, wie etwa Britney Spears,<br />
Kylie Minogue, Avril Lavigne, Mariah Carey und<br />
George Michael. 2009 begann dank seinem Förderer<br />
Peter Rauhofer die Karriere als DJ. Er legte<br />
an der Matinee Circuit Party in Barcelone oder<br />
auch an der White Party in Miami Beach auf.<br />
Man holte ihn nach Rio de Janiero, Sydney sowie<br />
an die Gay Pride in New York. Am 16. <strong>September</strong><br />
ist er nun <strong>im</strong> MAD in Lausanne an der Jungle<br />
Party. Ein doppeltes Vergnügen, einmal für die<br />
Ohren und einmal für die Augen.<br />
Jungle Party, 16. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Mad Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne<br />
20 Jahre<br />
Tolerdance<br />
Party für Schwule, Lesben<br />
und FreundInnen<br />
Im <strong>September</strong> 1992 fand <strong>im</strong> Konzert- und Disco-<br />
Club ISC (Internationaler Studentenclub), hinter<br />
der Berner Reithalle, zum ersten Mal eine<br />
Party für Schwule und Lesben statt. Vor 20 Jahren<br />
war für schwule und lesbische Disco-Fans<br />
und -Tänzer nicht viel los in Bern. Eine Disco gab<br />
es nur <strong>im</strong> Schwulen-Lokal Ursus Club. Dieses<br />
schloss aber bald seine Türen für <strong>im</strong>mer. Aber es<br />
herrschte Aufbruchst<strong>im</strong>mung bei den Schwulen<br />
und Lesben in Bern. Die HAB (Homosexuellen<br />
Arbeitsgruppen Bern) eröffneten das Kulturund<br />
Begegnungszentrum anderLand und in der<br />
Reitschule wurde ein grosses Homofest gefeiert.<br />
Das Tolerdance ist heute aus der Berner Gay-<br />
Szene nicht mehr wegzudenken. Einige Gäste<br />
sind dem Tolderdance seit 20 Jahren treu, aber<br />
es kommen auch <strong>im</strong>mer neue Gäste dazu. Für<br />
viele junge Schwule und Lesben ist das Tolerdance<br />
oft der erste Schritt in die Gay-Szene und<br />
eine Hilfe be<strong>im</strong> Coming-out. Da das Tolerdance<br />
niemanden ausschliesst, fällt es unerfahrenen<br />
Gays leichter, Neuland zu betreten. Diese kommen<br />
be<strong>im</strong> ersten Mal meistens mit ihrer besten<br />
Freundin – «rein zufällig». Be<strong>im</strong> zweiten Mal<br />
wagen sie es alleine. Be<strong>im</strong> dritten Mal gehen sie<br />
nicht mehr alleine nach Hause.<br />
Das Konzept der offenen Gay-Party hat sich bewährt.<br />
Der vierte Samstag <strong>im</strong> Monat ist heute<br />
und best<strong>im</strong>mt auch morgen ein fixes Datum <strong>im</strong><br />
Berner Party-Kalender. Dabei bleibt Tolerdance<br />
am Puls der Zeit.<br />
DJs Ludwig, PCB & Matz bringen Hits aus 20 Jahren<br />
Tolerdance, es gibt eine Live- und Playbackshow<br />
um Mitternacht und eine Openair Bar.<br />
Tolerdance – 20 YEARS – B-Day Party<br />
Samstag, 22. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern<br />
Rollkoffer<br />
Pyjama-Party inkl.<br />
Kissenschlacht<br />
Wie der Name es schon verrät, handelt es sich<br />
hier tatsächlich um eine echt fette Pyjama-Party<br />
mit allem drum und dran. Neben der obligaten<br />
Kissenschlacht gibt es natürlich auch ein<br />
Guetnachtgschichtli und jede Menge geile<br />
Beats und das bis in den späten Morgen! Natürlich<br />
ist der Name auch Programm. Deshalb<br />
werden die Besucher gebeten, sich dem Thema<br />
anzupassen. Dress-Code: Pyjama, Nachthemd,<br />
Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous<br />
oder als süsses Sandmännchen. Wie <strong>im</strong>mer<br />
erwartet die Rollkoffer-Crew ein schrilles<br />
und kunterbuntes Publikum. Und wer Irena<br />
de la Boom und Krizzi Boop, die Macher<br />
von Rollkoffer, kennt, weiss, dass es ihnen<br />
ernst ist. Deshalb gilt es, sich cool zu stylen und<br />
natürlich das Kissen nicht zu vergessen!<br />
DJs Sabaka (Pussy Power), Styro 0915, Playlove,<br />
Marc (Pantoffelheld) Bach.<br />
Rollkoffer, Samstag, 22. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
23.00 Uhr – Openend<br />
Pfingstweide-Klub<br />
Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich<br />
www.facebook.com/rollkoffer.crew<br />
19
Reisen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Tampa/<br />
St. Petersburg<br />
Der neue Hotspot <strong>im</strong> Sunshine<br />
State Florida<br />
Von Branko B. Gabriel<br />
Die USA, insbesondere Florida<br />
mit Miami und Key West,<br />
gehörten schon <strong>im</strong>mer zu den<br />
beliebtesten Gay-Destinationen.<br />
Neu kommt nun auch<br />
Tampa und St. Petersburg<br />
dazu, dank der Schweizer<br />
Fluggesellschaft Edelweiss Air,<br />
denn die fliegt seit kurzem notstop<br />
von Zürich nach Tampa.<br />
Seit Edelweiss Air direkt Tampa in Florida bedient,<br />
ist diese wunderbare Ferienregion neu zu<br />
entdecken. Binnen acht Stunden hat man sein<br />
Ziel erreicht und kann sich auf einen spannenden<br />
und doch erholsamen Urlaub freuen.<br />
© pd<br />
Tampa<br />
Am besten bucht man schon in der Schweiz<br />
einen geeigneten Leihwagen (z.B Hertz), denn<br />
ohne Auto ist man hier ziemlich schnell aufgeschmissen.<br />
Der Grossraum Tampa / St. Petersburg<br />
verteilt sich nämlich auf mehrere Inseln,<br />
die mit riesigen Brücken verbunden sind. Der<br />
Tampa International Airport liegt etwas ausserhalb<br />
und so ist man dann in ca. 30 Minuten<br />
in der ultramodernen City. In den letzten Jahren<br />
hat man hier viel für den Tourismus getan.<br />
Neben der <strong>im</strong>posanten und sehr sauberen Stadt,<br />
lockt vor allem Tampa Bay die Besucher mit faszinierenden<br />
Sehenswürdigkeiten wie z.B. die<br />
Tampa University und das neue Kunstmuseum,<br />
das in einem kühlen, grauen, – nachts farbigen<br />
– Neubau untergebracht ist. Unbedingt eine<br />
Bootsfahrt buchen! Da hat man einen herrlichen<br />
Blick auf die Skyline, Tampa Bay und die<br />
luxuriösen Anwesen der Stars und Sternchen.<br />
Tampa bietet vor allem für Gays ein schillerndes<br />
Nachtleben. In Ybor, oder besser gesagt Gaybor<br />
City, gibt es unzählige Restaurants, Bars und<br />
Klubs (da darf man sogar rauchen). Unbedingt<br />
bei Mary – coole Drag Shows – und <strong>im</strong> Liquid –<br />
geile Gogo Boys – reinschauen! Eine sympathische<br />
Erscheinung ist der etwas in die Jahre gekommene<br />
Marc (Gay-Reiseleiter, siehe Infobox).<br />
Bei Fragen oder einer privaten Führung durch<br />
Gaybor ist er der richtige Mann. Ein echtes Unikat<br />
und ein wandelndes Lexikon.<br />
In Tampa checken wir <strong>im</strong> gediegenen Marriott<br />
Westshore Hotel ein (ideal gelegen, zwischen<br />
Airport und Zentrum). Was wäre ein Urlaub<br />
ohne Shopping! Und Dollar sei dank, profitiert<br />
man gleich doppelt. Eine spektakuläre Auswahl<br />
findet man in der riesigen Shopping Mall International<br />
Plaza. Das Marriott bietet seinen<br />
Gästen gar einen Gratis-Shuttlebus-Service an.<br />
Die Mall ist typisch amerikanisch mit den typischen<br />
US Labels wie: Abercrombie & Fitch,<br />
Hollister, Footlocker, UrbanOutfitters, Victoria<br />
Secret und wie sie alle heissen.<br />
St. Petersburg<br />
Über eine riesige Brücke erreicht man in rund<br />
30 Minuten St. Petersburg. Neben einem gros sen<br />
und bunten Gaylife bietet St. Petersburg auch<br />
weitläufige und sehr saubere Strände mit glasklarem<br />
Wasser. Hier kann man ordentlich entspannen,<br />
und wer Lust auf etwas Gay Beach hat<br />
ist bei Treasure Island (nähe Sunset Beach), dem<br />
offiziellen Gay Beach, bestens aufgehoben. Ein<br />
weiteres Highlight sind die berühmt berüchtigten<br />
Pool Parties <strong>im</strong> Flamingo Resort (34th St.<br />
South, St Petersburg). Ja, da sind sie denn auch<br />
alle, die hübschen und leckeren Kerle. Ausgelas-<br />
20
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Reisen<br />
sen wird hier getanzt und getrunken, als gäbe<br />
es kein Morgen!<br />
Jedes Jahr feiert die riesige Community <strong>im</strong><br />
Juli die St. Pete Pride. Dieses Jahr waren rund<br />
100 000 Besucher zu verzeichnen, ein neuer Rekord.<br />
Die Parade findet <strong>im</strong> Grand Central District<br />
von St. Petersburg statt. Da es in Tampa<br />
/ St.Petersburg heiss – und ich meine wirklich<br />
heiss – ist, startet der farbenfrohe Umzug bereits<br />
um neun Uhr in der Früh, alles andere<br />
wäre töricht, der Hitze wegen. Hier trifft sich<br />
alles, was Rang und Namen hat in Florida. Ein<br />
Spektakel der Extraklasse. Viel nackte Haut,<br />
gepaart mit bunten Stoffresten, geilen Latinos,<br />
alten Säcken, fetten Drag Queens und Lederlesben<br />
und sogar ein Pfarrer gesellt sich<br />
in seinem Chevi mit der Aufschrift: «Yes, we<br />
can» dazu!<br />
St. Petersburg ist aber nicht nur Sonne und<br />
Strand pur, auch die Kultur kommt hier nicht<br />
zu kurz. Ein Besuch <strong>im</strong> berühmten und grössten<br />
Dali-Museum der Welt ist ein Muss. Das Museum<br />
ist in einem spektakulären Bau untergebracht.<br />
Ein angenehmes und cooles Hotel in<br />
St. Petersburg direkt am Beach ist das schmucke<br />
Surf-Style Hotel Postcard Inn (6300 Gulf Blvd, St.<br />
Pete Beach). Die Z<strong>im</strong>mer sind gross und sauber<br />
und die Anlage bietet den Gästen auch einen<br />
grossen Pool an.<br />
Fazit<br />
Tampa Bay und St. Petersburg sind ein toller<br />
und interessanter Hotspot, mit wunderschönen<br />
Sandstränden! Da Edelweiss Air zwe<strong>im</strong>al<br />
wöchentlich von Zürich nonstop nach Tampa<br />
fliegt, reicht es auch schon für einen Kurzurlaub.<br />
Grosse und spannende Gay Community<br />
trifft auf Beach, Kultur, Nightlife und Shopping.<br />
Absolut sehenswert!<br />
www.visitpeteclearwater.com<br />
www.visittampabay.com<br />
www.edelweissair.com<br />
www.mcfilm.com<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
© pd<br />
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W I L D Z E I T<br />
Rehrücken “Gnüsserei“<br />
Auf zwei Teller serviert<br />
ein doppelter Genuss<br />
Rehrückenfilet vom Grill<br />
mit Wildrahmsauce / Trüffelsauce<br />
und Herbstpilzen<br />
serviert mit<br />
Rotkraut, Maronen, Rosenkohl,<br />
gefülltem Apfel,<br />
Birne mit Preiselbeeren,<br />
Spätzli und Risotto<br />
. . . und andere Wildgerichte<br />
www.gnuesserei.ch<br />
21
Fotostrecke CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Karolin Klüppel<br />
Photographer<br />
Die Fotografien von Karolin Klüppel zeichnen<br />
sich durch eine bewusste Inszenierung und Arrangierung<br />
der einzelnen Personen und Orte<br />
aus. Wie ein Regisseur und Drehbuchautor setzt<br />
Karolin Klüppel die dem Bild zugrunde liegende<br />
Idee und Konzeption schrittweise um und bedient<br />
sich einer Art von Fotografie, deren Inhalt<br />
bewusst vor der Aufnahme konstruiert ist. In<br />
der Serie «I never promised you a rose garden»,<br />
die <strong>im</strong> Kontext ihrer diesjährigen Abschlussarbeit<br />
entstanden ist, setzt sie nackte junge Männer<br />
in der freien Natur in Szene und lässt sie<br />
verträumt auf einem Baumstamm liegend ins<br />
Wasser blicken, in sich gekehrt zwischen frühlingshaft<br />
blühenden Obstbäumen stehen oder<br />
als «Petit Julien» («Manneken Pis») in eine einsame,<br />
romantische Seenlandschaft pinkeln.<br />
Die Foto-Künstlerin Karolin Klüppel wurde 1985<br />
in Kassel geboren und studierte an der dortigen<br />
Kunsthochschule sowie an der Faculdade de Belas<br />
Artes in Lissabon. Im Rahmen ihrer ersten<br />
Einzelausstellung «I never promised you a rose<br />
garden» präsentierte Karolin Klüppel <strong>im</strong> Winter<br />
diesen Jahres eine Auswahl ihrer Arbeiten in der<br />
«Galerie für Moderne Fotografie» in Berlin.<br />
(Text: Carolin Leistenschneider/dd)<br />
www.karolinklueppel.de<br />
22
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Fotostrecke<br />
23
Kultur CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Stepdad<br />
Die Misshandlung eines<br />
Kindes und die Folgen – das<br />
englische Drama «Stepdad»<br />
ist nichts für schwache Nerven.<br />
Der Film von Mark<br />
Moraghan beruht auf wahren<br />
Begebenheiten.<br />
Billy ist während seiner gesamten Kinder- und<br />
Schulzeit den brutalsten physischen und psychischen<br />
Misshandlungen seines Stiefvaters<br />
ausgesetzt. Dieser schlägt ihn, sperrt ihn ein,<br />
zwingt ihn, Hundefutter zu essen oder schiesst<br />
mit dem Luftgewehr auf ihn. Zwanzig Jahre<br />
später hat Billy selbst eine Familie und einen<br />
Freundeskreis, zu dem auch ein Polizist gehört.<br />
In Gesprächen ermuntert ihn dieser, seine Vergangenheit<br />
aufzuarbeiten.<br />
Der wiedergefundene<br />
Freund<br />
Fred Uhlmans bewegende Erzählung<br />
hat nichts an Intensität<br />
verloren. Die Geschichte<br />
um einen jungen Juden, dessen<br />
bester Freund aus einer<br />
Nazi-Familie stammt, vermag<br />
zu fesseln.<br />
Zwei 16-jährige Jungen besuchen die gleiche exklusive<br />
Schule. Der eine, Hans Schwarz, ist der<br />
Sohn eines Arztes, der andere, Konradin von Hohenfels,<br />
entstammt einer reichen Adelsfamilie.<br />
Zwischen den beiden entspinnt sich eine innige<br />
Freundschaft, die auf einem tiefen, magischen<br />
Einverständnis beruht. Bis ein Jahr später die<br />
Beziehung zerbricht. Die Geschichte spielt in<br />
Deutschland. Wir schreiben das Jahr 1933...<br />
Fred Uhlmans bewegende Erzählung erforscht<br />
mit ungewohnter Zartheit und suggestiver<br />
Kraft die Gesetze der Freundschaft, die Widrigkeiten,<br />
die ihr gefährlich werden und sie<br />
zerstören können, sowie jene anderen Kräfte,<br />
die unzerstörbar Trennung, Enttäuschung,<br />
Verzweiflung und sogar den Tod überdauern.<br />
«Der wiedergefundene Freund» erschien 1971<br />
in den USA, wurde begeistert aufgenommen<br />
und auch in England, Holland, Italien, Schweden,<br />
Norwegen, Dänemark, Spanien, Portugal,<br />
Deutschland und Israel publiziert und ist in<br />
diesen Ländern längst zum Klassiker geworden;<br />
1985 war es das bestverkaufte Taschenbuch in<br />
Frankreich.<br />
Filmmusik-<br />
Wettbewerb<br />
Die Tonhalle wird <strong>im</strong> <strong>September</strong><br />
einen Preis für den ersten<br />
internationalen Filmmusik-<br />
Wettbewerb vergeben. Auch<br />
die TonhalleLATE steht <strong>im</strong><br />
Zeichen von Soundtracks.<br />
Erstmals findet in Zürich der Internationale Filmmusik-Wettbewerb<br />
statt, eine Co-Produktion<br />
mit Zurich Film Festival und Forum Filmmusik.<br />
Im Vorfeld galt es, eine Filmmusik für Orchester<br />
Besetzung zum Kurzfilm «Evermore» von Philip<br />
Hofmänner zu komponieren.<br />
Billy entscheidet sich, seine Eltern für ihren<br />
Missbrauch vor Gericht zu bringen. Doch die<br />
geben sich keineswegs reumütig, sondern versuchen,<br />
Billys Anschuldigungen offensiv zu<br />
widerlegen. Die Einzigen, die ihm jetzt Gerechtigkeit<br />
für all seine Qualen widerfahren lassen<br />
können, sind die Geschworenen. Werden sie<br />
ihm oder seinen Eltern glauben? Ein erschütterndes<br />
Drama nach einer wahren Begebenheit.<br />
CMV Laservision<br />
Ab sofort auf DVD<br />
28<br />
Fred Uhlmann<br />
Der wiedergefundene Freund<br />
Diogenes Verlag<br />
Am 27. <strong>September</strong> findet das Preisträger-Konzert<br />
statt, in dem die fünf besten Kompositionen<br />
mit dem Film vorgestellt werden. Dem<br />
Sieger, der am Konzert gekürt wird, winkt das<br />
«Goldene Auge», ein mit 10 000 Franken dotierter<br />
Preis. Im zweiten Teil des Konzertes wird<br />
Filmmusik aufgeführt, die ihren Durchbruch<br />
weltweit schon erlangt hat. Durch den Abend<br />
führt Sandra Studer.<br />
Eine Nacht später findet die TonhalleLATE statt.<br />
David Zinman stellt fünf populäre Musikalische<br />
Weke aus der Filmgeschichte vor. Anschliessend<br />
geht die Party ab: Techno am Flügel mit<br />
Francesco Tristano, dem smarten Grenzgänger<br />
zwischen den Stilen.<br />
Donnerstag, 27. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />
Tonhalle-Orchester Zürich<br />
Freitag, 28. <strong>September</strong>, 22 Uhr<br />
TonhalleLATE<br />
www.tonhalle-orchester.ch
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Kultur<br />
Zurich Film<br />
Festival<br />
Vom 20. bis 30. <strong>September</strong><br />
findet an der L<strong>im</strong>mat das 8.<br />
Zurich Film Festival statt. Neben<br />
dem Kino glänzen Stars<br />
wie Herbert Grönemeyer,<br />
Oliver Stone und John Travolta.<br />
Bereits zum achten Mal wird in Zürich das<br />
«Goldene Auge» an Filme verliehen. Das Zurich<br />
Film Festival, kurz ZFF, wurde zu Beginn in der<br />
Schweiz eher belächelt. Heute kommt es dem<br />
Locarno-Film-Festival gefährlich nahe. Und spätestens,<br />
als Roman Polanski vor drei Jahren verhaftet<br />
wurde, wissen nun die Film-Fans aus aller<br />
Welt, dass das ZFF nicht zu unterschätzen ist.<br />
Prominente Namen locken auch diesen Herbst:<br />
Der deutsche Sänger und Schauspieler Herbert<br />
Grönemeyer wird die deutschsprachige Spielfilmjury<br />
leiten. Mit ihm beehrt einer der bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Musiker Europas<br />
das ZFF. Grönemeyer hat sich aber auch<br />
als Filmmusik-Komponist und als Schauspieler<br />
einen Namen gemacht.<br />
Image Problem<br />
Das Image der Schweiz <strong>im</strong><br />
Ausland war selten so desolat<br />
wie in jüngster Zeit. S<strong>im</strong>on<br />
Baumann und Andreas<br />
Pfiffner machen daraus einen<br />
Dokumentarfilm.<br />
Steuerstreit, Bankgehe<strong>im</strong>nis und ausbeuterische<br />
Rohstofffirmen: Die Schweiz hat ein Imageproblem.<br />
Doch keine Sorge. S<strong>im</strong>on und Andreas<br />
kümmern sich darum. Die beiden furchtlosen<br />
Filmemacher begeben sich auf eine einjährige<br />
Lady Gaga<br />
Die derzeit erfolgreichste<br />
Pop-Künstlerin kommt nach<br />
Zürich. Wegen grosser Nachfrage<br />
singt Lady Gaga für<br />
ihre «Little Monsters» gleich<br />
zwe<strong>im</strong>al.<br />
Sie kam aus dem Nichts und ihre Botschaften<br />
sind lobenswert, aber beliebig: Lady Gaga. Vor<br />
zwei Jahren noch als Eintagsfliege gebrandmarkt,<br />
ist sie heute dank perfekter Pop-Musik<br />
beinahe die «Queen of Pop». Beinahe. Im Internet<br />
liefern sich die Fans von Gaga und Madonna<br />
heftige Wortgefechte.<br />
Es sind die «Little Monsters», die sich für nichts<br />
zu schade sind und von Lady Gaga sogar eine<br />
eigene Internetplattform erhalten haben:<br />
www.littlemonsters.com. Diese Monster sorgen<br />
für den weltweiten Erfolg einer Sängerin, die so<br />
cool ist, dass man in ihrer Gegenwart erschaudert.<br />
Dennoch gilt die fünffache Grammy-Gewinnerin<br />
als «hot». Innert kürzester Zeit war die<br />
Show vom Mittwoch, 26. <strong>September</strong>, <strong>im</strong> Hallenstadion<br />
Zürich ausverkauft. Aufgrund der grossen<br />
Nachfrage hat Lady Gaga beschlossen, ein<br />
Weiter werden Oliver Stone und John Travolta<br />
ihren neuen Film «Savages» vorstellen. Letzterer<br />
erhält auch gleich einen Preis für sein Lebenswerk.<br />
Doch die Seele des Festivals bleiben die<br />
zahlreichen Filme; das Programm wird am 6.<br />
<strong>September</strong> bekanntgegeben.<br />
Zurich Film Festival<br />
20. bis 30. <strong>September</strong><br />
Tour de Suisse, um das ramponierte Ansehen<br />
ihres He<strong>im</strong>atlandes zurechtzurücken. Dabei<br />
treffen S<strong>im</strong>on und Andreas auf Sennen und<br />
Schrebergärtner, Journalisten und Touristen,<br />
Goldküsten-Villenbesitzer und zahlreiche irritierte<br />
Ausländer.<br />
«Image Problem» n<strong>im</strong>mt das aktuelle Image der<br />
Schweiz – und den ganzen Rest –gehörig auf die<br />
Schippe. Ein satirischer Dokumentarfilm, der<br />
amüsant und mit eigenwilligen Mitteln den<br />
Mangel an Solidarität und die zunehmende<br />
Fremdenfeindlichkeit <strong>im</strong> Kleinstaat Schweiz<br />
entlarvt.<br />
www.<strong>im</strong>ageproblemthemovie.com<br />
Ab 20. <strong>September</strong> <strong>im</strong> Kino<br />
Zusatzkonzert in Zürich zu geben. Dieses findet<br />
am Folgetag der ersten Show, am Donnerstag,<br />
27. <strong>September</strong>, ebenfalls <strong>im</strong> Hallenstadion statt.<br />
Lady Gaga, Hallenstadion Zürich<br />
The Born This Way Ball<br />
26. & 27. <strong>September</strong><br />
29
Bühne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Ein Mann fürs<br />
Auge<br />
Christian Spuck tritt die<br />
Nachfolge von Heinz Spoerli<br />
<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus an.<br />
von Daniel Diriwächter<br />
Alles neu <strong>im</strong> Zürcher Opernhaus.<br />
Die nun beginnende<br />
Saison <strong>2012</strong>/13 wird von vielen<br />
Liebhabern der E-Musik<br />
mit Spannung erwartet. Besonders<br />
der Weggang des<br />
Ballett-Direktors Heinz Spoerli<br />
schmerzt. Ein schweres Erbe<br />
für Nachfolger Andreas<br />
Homoki, aber ein verheissungsvolles.<br />
Heinz Spoerli bricht auf zu neuen Ufern. Die<br />
Liebhaber des Zürcher Balletts sind darüber bestürzt.<br />
Der Nachfolger des so legendären Ballettmeisters<br />
wird Christian Spuck sein. Sozusagen<br />
der neue Mann fürs Auge <strong>im</strong> Opernhaus. Nicht,<br />
dass bei Ballettproduktionen die Musik zweitrangig<br />
wäre, doch diese Kunst ist nun mal ein<br />
wahrer Augenschmaus. Wird Christian Spuck<br />
die hohen Anforderungen erfüllen? Er wird.<br />
Der aus Marburg stammende Christian Spuck<br />
(42) absolvierte seine Ausbildung an der John-<br />
Cranko-Schule in Stuttgart. Tanzen war und<br />
ist sein Leben. «Auch wenn Bewegungen <strong>im</strong>mer<br />
flüchtig sind und bereits <strong>im</strong> Moment ihres<br />
Entstehens wieder vergehen, vermitteln sie<br />
Sinnlichkeit und rühren uns an», erzählt er in<br />
seinem Vorwort des Saisonbuchs.<br />
1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter<br />
Balletts. Seine erste eigene Choreographie<br />
erarbeitete er bereits 1996, ein «Pas de<br />
deux / Towards The Night», das kurz darauf<br />
ins Repertoire des Stuttgarter Balletts und der<br />
Deutschen Oper Berlin aufgenommen wurde.<br />
Nur drei Jahre später folgte seine erste Uraufführung<br />
be<strong>im</strong> Stuttgarter Ballett: «Passacaglia».<br />
Als späterer Haus-Choreograph hat er 15<br />
Premieren für die Compagnie erschaffen, darunter<br />
drei abendfüllende Handlungsballette.<br />
Das Zürcher Opernhaus bescheinigt Christian<br />
Spuck eine «hohe Musikalität, einen souveränen<br />
Umgang mit dem Raum sowie eine stilsichere<br />
Inszenierungskunst».<br />
2006 wurde Spuck für eine Spielzeit zum Resident<br />
Choreographer der Compagnie «Hubbard<br />
Street Dance 2 Chicago» ernannt und erhielt<br />
den Deutschen Tanzpreis «Zukunft» für Choreographie.<br />
Film & Musiktheater<br />
Seit 2005 tritt Christian Spuck auch <strong>im</strong> Bereich<br />
Film- und Musiktheater in Erscheinung: Am<br />
Theater Heidelberg inszenierte er erstmals eine<br />
Oper: «Berenice» von Johannes Maria Staud. Ein<br />
25-minutiger Tanzfilm mit Marcia Haydée und<br />
Robert Tewsley wurde 2006 von ARTE ausgestrahlt.<br />
Jüngste Projekte waren Woyzeck für das<br />
norwegische Nationalballett Oslo (2011) und die<br />
Uraufführung «Das Fräulein von S.» be<strong>im</strong> Stuttgarter<br />
Ballett (<strong>2012</strong>).<br />
Mit seinem Engagement be<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus<br />
kommt nun eine weitere Station hinzu.<br />
Die Zürcher Ballett-Liebhaber dürfen sich auf<br />
Christian Spuck freuen. Seine Premiere findet<br />
am 13. Oktober mit «Romeo und Julia» statt.<br />
Die Choreographie zur Shakespeare-Tragödie<br />
und der Musik von Sergej Prokofjew wird mit<br />
Spannung erwartet. «Ich versuche, bekannte<br />
und unbekannte Geschichten mit neuen choreographischen<br />
Mitteln zu erzählen und sie<br />
gleichzeitig in den Kontext der klassischen<br />
Ballett-Tradition zu stellen», sagt Christian<br />
Spuck.<br />
Opernhaus – Saison <strong>2012</strong>/13<br />
Be<strong>im</strong> Opernhaus wird in der neuen Saison<br />
<strong>2012</strong>/13 vieles neu und alles bleibt spannend.<br />
Wie der neue Direktor Andreas Homoki bekanntgab,<br />
lautet das Motto der neuen Saison «Öffnung».<br />
So finden sich in der Saison <strong>2012</strong>/13 eine<br />
Fülle von Debüts bei Regisseuren, Dirigenten<br />
und Sängern. Mozart, Wagner und Verdi werden<br />
dabei den Ton angeben. Weiter wird Daniele<br />
Gatti in der Rolle des Chefdirigenten von Fabio<br />
Luisi abgelöst. Eine weitere Neuerung sorgt für<br />
Aufsehen: Das Orchester der Oper Zürich nennt<br />
sich künftig Philharmonia Zürich.<br />
Christian Spuck © Opernhaus<br />
30
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Musik<br />
Frank Ocean<br />
Channel Orange<br />
*****<br />
Werk auf, muss es sofort eingeordnet werden. Der Y<br />
Musikkritiker sind eine höchst ordnungsliebende Spezies.<br />
Kaum taucht ein vielversprechendes Newcomer-<br />
ist der neue X, steht als B 2.0 ganz in der Tradition der<br />
alten A-Schule und prägt das soeben erfundene Genre<br />
C. Frank Ocean ist da eine Knacknuss. Als nächster<br />
Marvin Gaye gehandelt, als Erbe von Mary J. Blige, beschreiben den Star<br />
der Stunde doch nur folgende Buchstaben: Frank Ocean. Er befreit den Rap<br />
von der platten Gangster-Schablone, den tiefen Soul von triefender Nostalgie,<br />
die Musikindustrie vom Schubladendenken, die Videoclips von veralteten<br />
plakativen Geschlechterbildern. Süsse Melodien, bittere Geschichten,<br />
progressive Rhythmen, verschmolzen zu funkig-melancholischen<br />
Songs. «Thinkin bout you», die bezaubernd kitschfreie R’n’B-Liebeshymne<br />
oder «Forrest Gump», ein meisterhaftes Stück Soulpop, das einen in Gedanken<br />
gleichzeitig meilenweit rennen und andächtig stillstehen lässt.<br />
Er erzählt von gebrochenen Illusionen und Herzen, in schönsten Tönen.<br />
Echtes Herzblut kurz vor dem Gefrierpunkt statt halbwegs aufgewärmte<br />
Klischees, da muss man mindestens zwe<strong>im</strong>al hinhören, um nicht auf der<br />
heissen Oberfläche auszurutschen.<br />
Hier steht Frank Ocean, geboren als Christopher Breaux in New Orleans,<br />
mitten auf seinem Weg. Er schrieb Songs für Brandy, Justin Bieber und<br />
John Legend, machte mit einem Mixtape Grössen wie Kanye West, Beyoncé<br />
und Jay-Z auf sich aufmerksam. Kurz vor der Veröffentlichung seines Debüts<br />
sorgte sein Coming-out für Aufsehen. Seine erste Liebe habe er mit<br />
einem Mann erlebt. Ein Hip-Hop-Star, der mit Männern schläft. Und es<br />
dann schafft, dass in erster Linie über seine Musik geschrieben und gesprochen<br />
wird. Musik, die mindestens ebenso unkonventionell ist wie seine<br />
Lebensgeschichte. Schwarz, pink und Blues, live übertragen auf Channel<br />
Orange. Orange ist der neue Regenbogen. Dahinter Songs in allen Farben,<br />
die es auch jenen Kritikern sehr einfach machen, die es mit der Ordnung<br />
nicht so genau nehmen: Sie gehören ganz einfach auf die A-Playlist. (rg)<br />
Universal<br />
Cat Power *****<br />
Sun<br />
Längst angekündigt, mehrmals verschoben,<br />
lässt Cat Power mit ihren ersten eigenen Songs<br />
seit sechs Jahren die Sonne wieder aufgehen.<br />
Das grandiose «The Greatest» ist noch längst<br />
nicht verleidet, aber eine der neben Feist und<br />
Fiona Apple aufregendsten und schönsten St<strong>im</strong>men<br />
der Songwriter-Landschaft in neuen Facetten<br />
zu entdecken, dafür war es höchste Zeit.<br />
Anspruchsvoll und vielschichtig präsentiert<br />
sich das Material, von Cat Power komplett selbst<br />
geschrieben und produziert, aber auch verspielt<br />
und frisch. Bisweilen ist der Hang zum Neuerfinden<br />
etwas überlastig, werden die Exper<strong>im</strong>ente<br />
leicht übermütig. So sticht inmitten von<br />
Latin-Beats, 70er-Gitarren und 90er-Loops das<br />
komplett reduzierte «Always on my own» besonders<br />
hervor. Ein Gesamtkunstwerk aus starken<br />
Texten und innovativen<br />
Kompositionen, das auch in<br />
schwächeren Momenten mit<br />
einem der vielen Aspekte zu<br />
überzeugen vermag. (rg) <br />
Matador (Musikvertrieb)<br />
Bloc Party *****<br />
Four<br />
Der kometenhafte Aufstieg startete 2003, als<br />
Kele Okereke dem Franz Ferdinand-Sänger und<br />
einem BBC-Journalisten während eines Konzerts<br />
ein Demo in die Hand drückte. Es folgte<br />
eine Einladung ins Radiostudio, bald der gefeierte<br />
Erstling «Silent Alarm». Als das nächste<br />
ganz grosse Ding gefeiert, etablierten sich Bloc<br />
Party mit einem einzigartigen Sound aus Rock,<br />
Elektronik, hartem Punk und zartschmelzenden<br />
Melodien zu einer der einflussreichsten<br />
britischen Indie-Bands der letzten Dekade. Nach<br />
zwei weiteren überaus erfolgreichen Alben folgte<br />
eine längere Pause. Kele, von einer Musikseite<br />
übrigens nach seinem Coming-out 2010 <strong>im</strong> Butt-<br />
Magazin zum «Sexiest Out Gay Male Artist» gewählt,<br />
war solo unterwegs, Fans bangten um<br />
die Zukunft der Band. Nun sind die vier Jungs<br />
zurück, mit ihrem vierten<br />
Album, mit ihrem kompromisslosen<br />
Klang, mit allen<br />
alten Qualitäten und vielen<br />
neuen Ideen. (rg)<br />
Universal<br />
Lunik *****<br />
What Is Next?<br />
Was kommt als Nächstes? Das hat man sich bei<br />
Lunik <strong>im</strong>mer mal wieder gefragt, hat Jaël den<br />
internationalen Durchbruch zugetraut, als sie<br />
mit ihrer Band feinste Trip-Hop-Klänge zauberte.<br />
Wirklich laut wurde es nie um Lunik, und<br />
das ist vielleicht gut so. Neu als Trio unterwegs,<br />
gibt’s weiterhin keine grossen Sprünge, sondern<br />
angenehm unaufgeregten Pop, sorgfältig<br />
arrangiert. Zurückhaltend akustisch instrumentiert,<br />
aber voller Raffinessen. Eine Tuba, ein<br />
Chor, eine Chipstüte als Perkussion, Cello, Xylophon…<br />
Ein lobens- und hoffentlich lohnenswerter<br />
Schachzug, dass sich Lunik von der ausländischen<br />
Plattenfirma getrennt haben, um endlich<br />
wieder Musik ganz nach ihrem Geschmack zu<br />
machen. Auf einem Fuss leichtfüssig tänzelnd,<br />
mit dem andern melancholisch schleichend.<br />
Der letzte Sommer-Sonnenstrahl<br />
küsst das erste fallende<br />
Blatt. What is next? Egal,<br />
erst mal den Moment geniessen.<br />
(rg) <br />
Sony<br />
31
Dossier CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Schwules Spa <strong>im</strong><br />
Niederdorf<br />
Schlemmen, schlürfen, lecken und schlecken in Zürichs<br />
Altstadt – mit Trendscout Petra aus der Bar Pigalle<br />
Von Lola Sara Arnold-Korf<br />
32
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Dossier<br />
Seit Jahrzehnten ist das<br />
Zürcher Niederdorf Zentrum<br />
schwulen Treibens –<br />
ohne Sicherheitsgurt und<br />
Schw<strong>im</strong>mweste. Und: Nicht<br />
nur Stadtzürcher selbst<br />
wissen die Vorzüge diverser<br />
Amüsier-Stübchen zu<br />
schätzen. Denn: Die<br />
schwule Hautevolee strömt<br />
aus allen Teilen der<br />
Schweiz, ja ganz Europas<br />
und aus Übersee in Zürichs<br />
Altstadt – früher noch vermummt,<br />
heute ganz offen.<br />
Mit Szene-Scout Petra<br />
aus der Bar Pigalle streifte<br />
Lola Sara Arnold-Korf für<br />
den CR durch das schwule<br />
Altstadt-Revier.<br />
Sieben Tage die Woche verspricht das schwule Partydorf Abwechslung<br />
und sensationelle Anbahnungsmöglichkeiten in kommunikativer und<br />
sexueller Güte – für jungfräuliches Männergemüse bis zum schwulen<br />
Opa. Gleichwohl beklagen vor allem Barbesitzer einen deutlichen Rückgang<br />
an schwulen Gästen. «Ob alt oder jung – früher sind die Leute mehr<br />
in den Ausgang gegangen. Letztlich war auch der Zusammenhalt unter<br />
den Schwulen viel besser gewesen. Alles war weitaus familiärer und man<br />
konnte Gott und die Welt antreffen», resümiert Institution Petra, die sich<br />
bis zur völligen Erschöpfung seit 1985 in diversen Niederdorf-Locations<br />
hinter und vor Bars abrackert. Ursachen sieht die Diva, die sich auch als<br />
glanzvolle Drag Queen in Szene zu setzen weiss, vor allem an den neuen<br />
Möglichkeiten des Internet und, dank gesellschaftlicher Tolerierung, in<br />
der zunehmenden Vermischung des Partyvolks. Ob schwul oder hetero<br />
spielt heute oft keine Rolle mehr in Bars und Clubs – und so sinkt der<br />
Stern rein schwuler Örtlichkeiten zugunsten von Gemischtwarenläden.<br />
Das schwule Niederdorf schreibt Geschichte<br />
Nach einem Vierteljahrhundert weiss Petra viele Geschichten zu berichten:<br />
«Das schwule Leben in den 80er-Jahren war weitaus konzentrierter<br />
und längst nicht so offen wie heute. Nachts um zwei Uhr war damals spätestens<br />
Feierabend – oft auch schon um Mitternacht. Danach gings auf<br />
private Homeparties oder in diverse Klappen und Parks.» Die Hotspots des<br />
alten schwulen Niederdorfs nannten sich: Tiptop-Bar, Bagpiper (heutiges<br />
Dynasty), Predigerhof, Babaloo, Barfüsser, Odeon, T&M und Karussell.<br />
Und, so weiss Niederdorf-Prinzessin Petra aus der Schlagerbar Pigalle<br />
aus dem Nähkästchen zu erzählen: «Früher waren die Lokale eher noch<br />
verdunkelt, viel kleiner als heutzutage und oft einzige Kontaktbörse für<br />
Schwule.» Aus Mangel an Alternativen waren die Bars <strong>im</strong> Niederdorf<br />
Kontakt-Anlaufstelle Nummer eins. «Daneben fluteten seitenweise Kontaktannoncen<br />
die wenigen Schwulengazetten wie <strong>Cruiser</strong> oder Kontakt.<br />
Manchmal füllten die Kontaktanzeigen die halbe Zeitung.» Mit diversen<br />
Internetportalen wie Gayromeo sind die goldenen Zeiten schwuler Zeitungskontaktbörsen,<br />
aber auch schwuler Barkultur, nahezu passé.<br />
Barfüsser, neu und trendy<br />
Die Zeiten abgedunkelter, blickdichter Bars sind heutzutage <strong>im</strong> Niederdorf<br />
ein Auslaufmodell. Mann passt sich dem Trend der Zeit geschäftstüchtig<br />
an. «Der Barfüsser ist ein krasses Beispiel von einer Leder-Bar hin<br />
zum neuen Niederdorf-Schick», so Scout Petra über ein Urgestein sexueller<br />
Toleranz <strong>im</strong> Niederdorf, das bereits 1956 gegründet wurde. Die einstige<br />
reine Schwulen- und Lesbenbar kredenzt heute neben Cocktails und<br />
Longdrinks auch leckeres Sushi aus Bio-Zucht. «Wir geben täglich alles,<br />
um Ihnen die bestmögliche Qualität direkt frisch auf den Teller zu bringen»,<br />
darf man auf der Webseite des Barfüssers lesen. Gleich vier Star-Köche<br />
aus Malaysia und zwei Japaner bewirten den Gourmet von Welt. Nicht<br />
nur die Speise- und Cocktailkarte ist bunt gemischt: auch das Publikum.<br />
So versammeln sich nicht ohne Grund am längsten Tresen der Stadt in<br />
Mischkultur Schwule, Lesben und Heteros betont zeitgemäss. «Die ganze<br />
Bandbreite sexueller Orientierung harmoniert sehr gut miteinander.<br />
Entscheidend ist die Hausphilosophie nach den Idealen von Offenheit,<br />
Freundlichkeit und Toleranz», weiss der stellvertretende Geschäftsführer<br />
Marcel Morgenrot zu berichten. Und Mitinhaber Patrick verweist auf<br />
das «Kulturprogramm» <strong>im</strong> Barfüsser: «In der Lounge kann man kleine<br />
Events mit DJs und allem drum und dran buchen – egal, ob Geburtstagsoder<br />
Singleparties. Die gemischte Partybowle aus Hochprozentigem mit<br />
Früchtchen ist der absolute Renner!»<br />
Cranberry feiert das 15. Jubiläum<br />
Trendsicher und dennoch ur-schwul präsentiert sich <strong>im</strong> Niederdorf das<br />
neu ausstaffierte und mit den besten Cocktails der Stadt bestückte Cranberry,<br />
das am 19. Oktober sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Mit Standfestigkeit<br />
und Zielsicherheit hat sich das Cranberry dem modernen schwulen<br />
Niederdorfleben angepasst. Und, so findet Petra: «Nach dem schicken<br />
Umbau ist das Cranberry in den letzten Jahren zur Nummer eins der noch<br />
existierenden Schwulenbars <strong>im</strong> Niederdorf mutiert. Es ist das Trendlokal<br />
vor allem auch bei jungen Schwulen ab 18 Jahren.» Neidlos schwärmt<br />
Scout Petra vor allem von der reichhaltigen Auswahl an exotischen Cocktails<br />
die unter Namen wie «Schlampe» firmieren. «Egal, ob schwul oder<br />
33
Dossier CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
hetero – das Cranberry ist für mich die beste Cocktail-Location der Stadt!»<br />
Auch <strong>im</strong> Cranberry kann der schwule Mann kleine Events buchen. In der<br />
frisch renovierten oberen Etage lassen sich perfekt feine Umtrünke orgasmisieren.<br />
Und in Bezug auf schwules Amüsement bietet das Cranberry<br />
ohnehin neben aktueller Musik auch jede Menge visueller Reize – von der<br />
nie.» Angefeuert von Musikklassikern aus der Jukebox, die einst Thommy<br />
Schallenberger Anfang 2000 – wahrscheinlich aus irgendeinem Brockenhaus<br />
– ergattert hat, steppt hier der Tanzbär. Aber auch prominentes<br />
schwules Volk lässt sich hier gerne verwöhnen und kommt ganz ohne<br />
Bodyguards in den Laden. Gute Laune ist Programm – angefangen be<strong>im</strong><br />
Wand bis unter den Tresen.<br />
Der schwule Supergau?<br />
Ein Sorgenkind des Niederdorfs ist ausgerechnet deren schwuler Mittelpunkt<br />
– das Grossprojekt an der Marktgasse 14 – ein Haus mit Disco, Club,<br />
Bar und Hotel – eine Art schwules Disneyland. Die drei Inhaber suchen<br />
seit einigen Monaten nach einer neuen Immobilie. Das Haus wird aber,<br />
wie wir aus bestens informierten Kreisen erfahren haben, dem Niederdorf<br />
so lange erhalten bleiben, bis <strong>im</strong> März 2013 die neue Location eröffnet<br />
wird. Ein Weggang dieses ganzheitlich schwulen Projektes aus dem<br />
Niederdorf wäre wohl der grösste anzunehmende schwule Unfall, der<br />
schwule Super-Gau <strong>im</strong> Niederdorf. Mit T&M, Club AAAH, Pigalle Bar und<br />
Hotel ist nämlich die Marktgasse 14 das schwule Aushängeschild für Besucher<br />
aus ganz Europa und Übersee. Noch herrscht eine Informationssperre<br />
über den neuen Standort. So viel ist aber sicher: die Location wird<br />
wiederum <strong>im</strong> Niederdorf behe<strong>im</strong>atet sein!<br />
T&M und AAAH! – eine 7-tägige Partylocation<br />
Am 22. November wird das T&M seine 25-jährige Niederkunft <strong>im</strong> Niederdorf<br />
feiern. Es war und ist die Location schwuler Dramen, Kontaktbörse,<br />
Partyexplosion pur und nicht zuletzt ein Treffpunkt, in dem schwule Geschichte<br />
geschrieben wird und wurde. «Früher gab es <strong>im</strong> T&M nur einen<br />
Personal bis zum bunt durchmischten Publikum. Wer einmal entspannen<br />
und den Alltag hinter sich lassen will, der findet, wonach er sucht.<br />
Die Alternative zum Mainstream<br />
Wer nicht ganz frisch, nicht ganz jung, traditionell und vielleicht auch<br />
nicht so exper<strong>im</strong>entierfreudig ist, der muss <strong>im</strong> schwulen Niederdorf auch<br />
nicht traurig sein: Gleich zwei Locations, gespickt mit blutjungen Boys,<br />
findet man <strong>im</strong> Niederdorf: Club Dynasty und Predigerhof. Sie gehören<br />
zu den Urgesteinen schwuler Ausgehkultur und gleich vis-a-vis findet<br />
sich eines der besten schwulen Restaurants <strong>im</strong> Zürcher Niederdorf: das<br />
Restaurant Marion, in dem man sich schon früh (samstags und sonntags<br />
ab 5.00 Uhr morgens! – über die Woche ab 7.30 Uhr) satt essen kann, und<br />
den einen oder anderen Schwulen trifft.<br />
Club und Bar Dynasty<br />
In der Clubbar Dynasty gibt’s nach Sonnenuntergang ein kleines Champagner-Stösschen<br />
und -Prösterchen und knackige junge Oberkörper.<br />
Floor und er war das Partyzentrum für Schwule, die auch nach Ladenschluss<br />
der schwulen Bars <strong>im</strong> Niederdorf noch nicht nach Hause gehen<br />
wollten. Das Personal mischte damals multi-talentiert mit. Der Barmann<br />
war auch gleichzeitig Drag Queen oder wahlweise Türsteher. Wenn die<br />
Barcrew oder der Einlasser nachts auf die Bühne gingen, wurde unten die<br />
Tür abgeschlossen», so Scout Petra, Int<strong>im</strong>kenner der T&M-Szenerie. Heute<br />
ist das T&M vor allem am Wochenende das sprichwörtliche «schwarze<br />
Loch», in dem sich die schwule Materie nicht nur aus der Schweiz sammelt.<br />
Eine Etage höher lädt der AAAH! Club die gesamte Woche zum Rund-<br />
Um-Sorglos-Nachtprogramm ein. «Ganz tolle Sache, vor allem auch für<br />
schwule Partydauergänger mit Stehergarantie, denn neben Tanzfläche<br />
und Bar gibt es auch einen Darkroom!», so Petra, die unten <strong>im</strong> Hause ihre<br />
Schlagerbar Pigalle betreibt und nach Dienstschluss nur kurz raufhuschen<br />
muss. Wobei wir schon be<strong>im</strong> dritten Highlight des Hauses an der<br />
Marktgasse 14 angekommen wären.<br />
Bar Pigalle – die Schlagerbar für<br />
Hochprozentiges<br />
Seit 61 Jahren existiert die Bar Pigalle. «Früher hat sich hier alles getroffen<br />
– vom Bankdirektor, der Nutte, dem Stricher, dem «normalen» Schwulen<br />
bis hin zum neugierigen Bisexuellen.», weiss Scout und Barschlampe Petra<br />
zu referieren. Und: «Ein gewisser Exhibitionismus schadet <strong>im</strong> Laden<br />
Auch hier kann geflirtet werden, weniger «cool», dafür eine Spur gemütlicher.<br />
Die gut sortierte Bar samt kleinen Snacks, Törtchen und Sandwiches<br />
hält derweil alles bereit, was das schwule Herz begehrt. Besonders<br />
auch das riesige Angebot an verschiedenen Shots (insgesamt über 35 Variationen)<br />
welche man einzeln oder gleich meterweise auf dem Holzbrett<br />
bestellen kann, lässt die Herzen der jüngeren Generation höher schlagen.<br />
Insofern sollte man den Laden sehen als das, was er ist: Eine wahre Szenebar<br />
mit gemischtem Multikulti-Publikum! Und das liebt man entweder<br />
oder geht woanders hin. Den zahlreichen Gästen, vor allem am Wochenende,<br />
scheint es zu gefallen.<br />
Der Predigerhof – schwule He<strong>im</strong>statt<br />
Es ist erfrischend und gut, wenn es auch schwule Locations <strong>im</strong> Niederdorf<br />
gibt, die sich nicht ausschliesslich auf das schwule Publikum fixiert<br />
haben und stattdessen alles Menschenvolk zum Eintritt verführen. Und<br />
zwar nicht schlechtgelaunte Irrtümer der Geschichte, sondern Menschen,<br />
die noch, trotz aller Wirren der Zeit, eine gewisse Lust auf Konversation<br />
– auf überschaubarem Niveau – verspüren. Im Predigerhof muss<br />
man nicht gleich seine Nase in die Tabakdose stecken, um in konversative<br />
34
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Kapitel Titel<br />
Fahrt zu kommen. Ein Prosecco, ein zartes Räuspern, ein kleiner Hauch<br />
von Sternenstaub – <strong>im</strong> Predigerhof darf M.A.N.N. oder F.R.A.U. seinen/ihren<br />
Gefühlen freien Lauf lassen. Es ist kein Hotel und auch keine Weichspülereinrichtung<br />
– denn auch den Schleudergang der äusserst witzigen<br />
Barbedienung muss man vertragen können.<br />
Petras Plan für einen ausgewogenen<br />
schwulen Niederdorf-Tag<br />
Scout Petra empfiehlt für einen ausgewogenen schwulen Tag <strong>im</strong> Niederdorf<br />
folgendes Programm: «Ich empfehle Schwulen nachmittags einen Kaffee <strong>im</strong><br />
Rathaus-Café an der L<strong>im</strong>mat, danach einen Apéro <strong>im</strong> Cranberry, Predigerhof<br />
oder Dynasty und das Restaurant Marion oder den Barfüsser zum Nachtessen,<br />
die Pigalle Bar zum Aufheizen und anschliessend einen Tanz <strong>im</strong> T&M<br />
oder <strong>im</strong> AAAH-Club.» Na bitte: Das ist doch endlich mal ein Programm!<br />
Fotos: © Stefan Büchi, www.stefanbuechi.ch<br />
Täglich geöffnet<br />
von 14:00 bis 02:00 h<br />
Daily open 2 p.m. to 2 a.m.<br />
Mühlegasse 15 · 8001 Zürich<br />
www.predigerhof.ch<br />
Anzeige<br />
Das geschichtsträchtige Lokal<br />
<strong>im</strong> Herzen des Zürcher Niederdorfs<br />
mit zwei Terrassen, dem<br />
längsten Bar-Tresen und einem<br />
der besten Sushi der Stadt!<br />
Montag 11:30 bis 22:30<br />
Dienstag 11:30 bis 23:30<br />
Mittwoch 11:30 bis 23:30<br />
Donnerstag 11:30 bis 23:30<br />
Freitag 11:30 bis 02:00<br />
Samstag 13:00 bis 02:00<br />
Sonntag 15:30 bis 22:30<br />
Mittag - Special Sushi Menüs<br />
für CHF 23.-/25.- inkl Suppe oder Salat<br />
35
Prävention CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Welcome Big Dick<br />
«Wenn der Freier glaubt, dass<br />
ich sein Ding gross finde,<br />
zahlt er besser.»<br />
von Michael Lenz<br />
Fehlende Aufklärungsprojekte,<br />
schlechter Zugang zu Gesundheitsdiensten<br />
und Aids-Medikamenten,<br />
ein durch Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
und Ausgrenzung<br />
bedingter riskanter Lebensstil<br />
hat die HIV-Infektionszahlen<br />
unter Asiens Transsexuellen<br />
auf einen «kritischen Level» getrieben.<br />
Eine ehemalige Sexarbeiterin<br />
geht auf nächtliche<br />
Aids-Aufklärungstour über<br />
den Strassenstrich.<br />
May ist eine schöne Frau. In dem grauen Kostüm,<br />
über das sie zu dem rosaroten T-Shirt ein<br />
silbriges Spitzenjäckchen trägt, wirkt sie eher<br />
wie eine junge Dame als eine ehemalige Sexarbeiterin<br />
auf nächtlicher Aids-Aufklärungstour<br />
über den Strassenstrich auf der Walking Street<br />
in Pattaya.<br />
Die jungen Frauen sind nicht besonders aufgedonnert,<br />
sehen eher aus wie jemand, der auf<br />
eine Verabredung wartet. Das ist eine dürftige<br />
Tarnung ihres Gewerbes, denn Prostitution ist<br />
illegal in Thailand. Was auf den ersten Blick<br />
nicht zu erkennen ist: Die meisten Mädels sind<br />
Katois oder Ladyboys, wie man Transsexuelle in<br />
Thailand nennt.<br />
Von der Anschafferin zur Aufklärerin<br />
May ist eine Katoi. Auch sie hat angeschafft.<br />
Jetzt arbeitet die 26-Jährige für die Transsexuellenorganisation<br />
Sisters, die sich der Aids-Aufklärung<br />
ihrer «Schwestern» verschrieben hat.<br />
Mit der Unterstützung der Gesundheitsorganisation<br />
Population Services International (PSI)<br />
betreibt Sisters ein Zentrum in Pattaya, in dem<br />
Katois zu Gesundheitsfragen sowie bei rechtlichen<br />
oder sozialen Problemen Hilfe finden oder<br />
sich auf HIV testen lassen können.<br />
Bis zu 50 Prozent der geschätzten 9.5 Millionen<br />
Transsexuellen Asiens sind HIV-positiv. Fehlende<br />
Aufklärungsprojekte, schlechter Zugang zu<br />
Gesundheitsdiensten und Aids-Medikamenten<br />
sowie ein durch Diskr<strong>im</strong>inierung und Ausgrenzung<br />
bedingter riskanter Lebensstil hat die HIV-<br />
Infektionszahlen unter Asiens Transsexuellen<br />
auf einen «kritischen Level» getrieben, warnt<br />
das UN Development Program in einer <strong>im</strong> Mai<br />
dieses Jahres veröffentlichten Studie.<br />
Die Studie enthält aber auch eine gute Nachricht.<br />
Asiens Transsexuelle werden selbstbewusster,<br />
gründen – oft mit Hilfe internationaler<br />
Nichtregierungsorganisationen – Selbsthilfegruppen<br />
und Interessenvertretungen wie die<br />
Sisters <strong>im</strong> Sextourismus-Hotspot Pattaya.<br />
May ist Mitglied der Outreach-Gruppe, die vor<br />
Ort in den Bars und auf dem Strich die Katois<br />
anspricht und über Aids aufklärt. «Wir sehen<br />
jede Nacht neue Gesichter. Sie kommen aus ganz<br />
Thailand, aber auch aus Laos und Kambodscha.<br />
Manche arbeiten hier nur während der Hauptsaison,<br />
andere sind das ganze Jahr hier», weiss<br />
26-Jährige, die selbst vor sieben Jahren auf der<br />
Suche nach einem Verdienst aus Kambodscha<br />
nach Pattaya gekommen ist.<br />
R & R als Anfang des Sextourismus<br />
Pattaya hat kein Rotlichtviertel. Pattaya ist<br />
ein Rotlichtviertel. Am Anfang von Pattaya als<br />
Sextouristen-Destination standen zwei Buchstaben:<br />
R & R, Rest & Recreation, etwa «Entspannung<br />
& Erholung» als Fronturlaub für die<br />
US-Soldaten <strong>im</strong> Vietnamkrieg. Bei Sex, Bier und<br />
Rock’n Roll konnten sich die GIs austoben, Krieg<br />
und Tod für ein paar Tage vergessen.<br />
Nach Ende des Vietnamkriegs 1975 begannen,<br />
statt der amerikanischen B 52 die Bumsbomber<br />
aus Europa zu landen, voll mit lüsternen<br />
Herren aus Deutschland, der Schweiz oder<br />
Skandinavien. Manche dieser Männer kommen<br />
nur zum Urlaub, andere bilden jene gewaltige<br />
Armee der Single-Senioren aus Gerolstein<br />
und Göteborg, Birmingham und Berlin,<br />
die in Pattaya ihren bumsfidelen Ruhestand<br />
geniessen.<br />
Immer noch das gute Geschäft<br />
Die meisten Moneyboys und Ladyboys kommen<br />
aus dem Isan, dem armen Nordosten Thailands.<br />
Sie kennen die Wünsche der Freier. Pum, ein<br />
Bargirl aus Nong Khai, hält ein selbstgemaltes<br />
Schild hoch: «Welcome Big Dick.» Die 26-Jährige<br />
lacht sich darüber tot. «Mir ist das egal, ob<br />
der Schwanz gross oder klein ist. Aber wenn<br />
der Freier glaubt, dass ich sein Ding gross finde,<br />
zahlt er besser.»<br />
Allerdings sitzt den Freiern das Geld durch Eurokrise<br />
und schlechte Wechselkurse nicht mehr<br />
so locker. «Ich komme jedes Jahr nach Pattaya»,<br />
erzählt ein Klaus, der seinen richtigen Namen<br />
nicht nennen mag. Der 52-jährige Niederrheiner<br />
sagt: «Die Mädels hier sind einfach süss und<br />
nicht so kompliziert wie die deutschen Frauen.<br />
Früher konnte ich allerdings jeden Tag ausgehen,<br />
jetzt aber nur noch zwei- oder dre<strong>im</strong>al in<br />
der Woche.»<br />
Somsak «Maew» Thongbot ist nach zwei Jahrzehnten<br />
aus dem Rotlichtleben ausgestiegen.<br />
«Ich war gut. Aber es hat mir nicht gefallen.<br />
Man hatte mit vielen Männern Sex, aber keinen<br />
für die Liebe. Ich habe dann mein Leben umgekrempelt<br />
und Public Health studiert, um hier<br />
in Pattaya HIV-Patienten und Katois zu helfen»,<br />
sagt die Leiterin des Sisters-Zentrums.<br />
Diskr<strong>im</strong>inierung auch in Pattaya<br />
Ausgrenzung, Diskr<strong>im</strong>inierung und Polizeiwillkür<br />
sind Alltag für Katois in Thailand, auch<br />
<strong>im</strong> Sündenbabel Pattaya. Maew findet das ungerecht<br />
und wünscht sich mehr Anerkennung.<br />
«Die Katois tragen doch zur Volkswirtschaft<br />
bei. Was wäre der Thailand Tourismus ohne die<br />
vielen Ladyboy-Shows und die Katois als Sexworker?<br />
Die Ausländer kommen doch nicht wegen<br />
Sonne und Strand, sondern wegen Sex hierher<br />
nach Pattaya.»<br />
Sisters wird seit vielen Jahren von PSI unterstützt.<br />
Das ist ein Glücksfall. Zwar sind in vielen<br />
asiatischen Ländern die Zahlen neuer HIV-Infektionen<br />
rückläufig, aber sie steigen unter sexuellen<br />
Minderheiten, weil es wegen allerlei politischen<br />
und religiösen Tabus nicht genügend<br />
Mittel für Aufklärungsprojekte für Schwule<br />
und Transsexuelle gibt.<br />
Die Katois auf der Walking Street plaudern gerne<br />
mit den Sisters. Aber der Job geht vor. Wanida<br />
unterhält sich mit May, als plötzlich ein dünner<br />
Araber auftaucht, die Frau <strong>im</strong> knallengen<br />
blauen, Fummel am Arm packt und wortlos<br />
mit sich zieht. Vielleicht ist er ein Stammfreier,<br />
vielleicht ein Mann ohne Worte. May kann<br />
ihr gerade noch verstohlen ein Kondom in die<br />
Hand drücken.<br />
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Lifestyle<br />
HOT 4 YOU!<br />
1Fan de Fendi<br />
Ein neuer und elektrisierender Duft hat das italienische Luxuslabel Fendi lanciert.<br />
Fan de Fendi pour Homme ist ein eleganter und moderner Duft, der perfekt zum<br />
heutigen Dandy passt. Eine vollkommene Kombination aus Frische, aromatischen<br />
Hölzern und betörenden Ledernoten. Marc Ronson, der Topseller der Musikwelt<br />
und eine Fashion-Ikone ist der neue Fan-de-Fendi-Botschafter. Mit Sicherheit einer<br />
der spektakulärsten Düfte der Saison, inkl. italienischem Charme und Sexappeal!<br />
<br />
Der Duft ist ab Mitte <strong>September</strong> exklusiv in den Marionnaud Parfümerien ab<br />
CHF 83.70 50ml erhältlich<br />
2perfekte Bilder<br />
Jawohl, man glaubt es kaum, aber das hier ist tatsächlich eine Kamera.<br />
Aber nicht irgendeine, sondern das Meisterwerk des US Labels Lytro. Die<br />
Lytro-Kamera funktioniert anders als normale Digitalkameras, denn<br />
hier werden die Bilder über sogenannte Lichtfelder gespeichert. Wenn<br />
man also ein unscharfes Bild geschossen hat, kann man es nachträglich<br />
scharf stellen. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Touchscreen<br />
und vorne am Gehäuse sitzt die grosse Objektivlinse, die über ein<br />
8-faches Zoom verfügt. Am Anfang ist diese Neuheit sehr gewöhnungsbedürftig<br />
und erfordert einiges an Geduld und Geschick. Leider funktioniert<br />
die notwendige Software derzeit nur mit Mac-Rechnern, trotzdem<br />
ein Muss für alle, die auf die neusten Gadgets abfahren!<br />
Die bunten Dinger sind ab sofort um die CHF 500.– bei Digitec zu kaufen.<br />
Weitere Infos unter: www.lytro.com, www.digitec.ch<br />
3exzentrischer Duft<br />
Mit dem neuen Duft «To be the Illusionist» hat das bekannte Trendlabel Police einen coolen<br />
und starken Duft für selbstbewusste und exzentrische Männer geschaffen. Neben kalabrischer<br />
Bergamotte, Efeublättern und Salbei, dominieren vor allem Moos, Moschus und edles<br />
Kaschmirholz dieses verführerische Eau de Toilette und garantieren so einen unnachahmlich<br />
starken Auftritt. Besonders das Design des Flacons – der glänzende, in Stahl gekleidete<br />
Totenkopf – zeigt den raffinierten Aspekt dieses neuen Duftes. Neben dem Eau de Toilette gibt<br />
es auch ein erfrischendes Shower Gel und ein Deostick. Wann wirst du zum Illusionisten?<br />
Ab sofort <strong>im</strong> Fachhandel, um die CHF 40.– 75ml erhältlich.<br />
4Blow Dry Bar<br />
Am 30. August fand in Zürich die Eröffnung der ersten Blow Dry Bar der Schweiz<br />
statt. Nach New York, London und Berlin kann man sich also auch bei uns ohne<br />
Voranmeldung kurz vor einem Galaabend oder einer rauschenden Party die<br />
Haare stylen lassen. Aber Achtung, das Konzept von Blow Dry ist so s<strong>im</strong>pel wie<br />
genial. Denn hier kann man sich weder die Haare schneiden noch färben lassen,<br />
hier wird der Friseur nur kurz ein Refreshing verpasst. Immer noch keine Ahnung<br />
wie es funktioniert? Kein Problem, einfach ein Mail an vip@blowdry.ch senden,<br />
CR und die Blowdry Bar verlosen 3 Gutscheine zum Testen! Viel Glück!<br />
Blowdry by eleven, Talacker 41, 8001 Zürich, www.blowdry.ch<br />
37
Unternehmen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Renos Relax<br />
Sauna<br />
Die Sauna hat sich zum<br />
15-jährigen Jubiläum<br />
eine umfassende Renovation<br />
gegönnt.<br />
Von Martin Ender<br />
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte,<br />
wie Dominic Bachl<br />
vor gut 15 Jahren zur Sauna<br />
Renos Relax kam. Als einer,<br />
der in jungen Jahren mit Sex<br />
Geld verdiente, weiss er haargenau,<br />
was Männer mögen,<br />
und dass sie nicht nur zum<br />
Schwitzen in die Sauna kommen.<br />
Unterschiedlich ausgestattete<br />
Spiel-Ecken und -Z<strong>im</strong>mer<br />
gehören zum Inventar.<br />
Renos Relax wurde 1993 eröffnet. Da gab es einen<br />
«Herrn Doktor», wie Dominic ihn nennt,<br />
der hatte einen Partner und ausserdem noch<br />
einen jungen Liebhaber. Dem Liebhaber wollte<br />
er zu einem Job verhelfen. Also richtete er kurzerhand<br />
eine Sauna ein, taufte sie Renos Relax<br />
und übergab dem Liebhaber die Geschäftsleitung.<br />
Der aber war schon nach drei Monaten<br />
wieder weg, da er sich sein Leben angenehmer<br />
vorgestellt hatte. Nun sass der Herr Doktor auf<br />
einer Sauna. Vorübergehend leitete er sie selber,<br />
später setzte er einen Pächter ein, wurde damit<br />
aber auch nicht glücklich.<br />
In dieser Zeit verkehrte Dominic oft <strong>im</strong> Renos.<br />
Er kam mit seinen Männern her, denen er als<br />
junger, gut aussehender Mann zu Diensten war.<br />
Da erfuhr er, dass die Sauna zu kaufen sei. Und<br />
er griff zu.<br />
Wer nun glaubt, dass die Sauna deshalb eine<br />
Stricher-Sauna geworden ist, liegt völlig falsch.<br />
«Wir haben eine ähnliche Klientel wie die nahe<br />
gelegene Sauna Moustache. Wir dulden keine<br />
Männer, die an der Theke auf Herren warten<br />
und sie anbaggern, weil sich unsere Kundschaft<br />
dadurch belästigt fühlen würde. Wenn der<br />
Mann und der Junge zusammen kommen ist<br />
das ok», sagt der ehemalige Anschaffer.<br />
Dominics Vergangenheit ist sein grosses Plus. Er<br />
kennt sich aus, wenn es um Lustbereitung geht. So<br />
hat er denn auch be<strong>im</strong> Umbau der Sauna einiges<br />
neu gemacht, was zum Spielen verleitet und vieles<br />
erleichtert. Der Empfang wurde verkleinert, dafür<br />
das Dampfbad vergrössert, das recht verwinkelt<br />
und abgedunkelt ist. Stolz zeigt Dominic einige<br />
Details wie die Analdusche, Gitterstäbe, viele<br />
Trennwände mit Schlitzen und Löchern oder den<br />
Fickbock, um «bequem genagelt» zu werden, wie<br />
er sich ausdrückt. Es ist eine fest installierte Liege,<br />
die man mit dem zur Verfügung stehenden Desinfektionsmittel<br />
abspritzen kann. Auf Sauberkeit<br />
wird Wert gelegt. Zwei neue zusätzliche Duschen<br />
mit Regenbrausen sind auch da. Dennoch wurde<br />
auch die Nasszelle nicht unnötig gross gehalten.<br />
Dominic will lieber mehr Fläche für Ruheräume<br />
und Kabinen, die eingerichtet sind für die verschiedenen<br />
Spiele. Da gibt’s z.B. einen Bumsbock,<br />
zwei Slings oder einen Gynostuhl.<br />
Renos Relax ist eine Sauna für Schwule. Aber<br />
nicht nur. Dienstags und freitags ist sie offen<br />
für ein gemischtes Publikum. Und das hat sich<br />
bewährt. «An diesen Tagen ist die Atmosphäre<br />
recht offen und es herrscht einfach eine andere<br />
St<strong>im</strong>mung als an den reinen Gay-Tagen. Es ist<br />
für gewisse Gays eine Herausforderung, mal einen<br />
Heti rumzukriegen. Und ein Heti lässt sich–<br />
wenn aus seiner Sicht nichts los ist – auch mal<br />
von einem Gay verführen. Die Konstellationen,<br />
die sich da ergeben, sind oft recht witzig – bis<br />
hin zum reinen Schwulen der mal bei einem<br />
Paar Voyeur sein kann», so Dominic. Als Gründe,<br />
warum man seine Sauna besuchen soll, nennt<br />
er: «warme Ambiance, freundlicher Staff, Sauberkeit,<br />
sehr durchmischtes Publikum und ein<br />
cooler Sound».<br />
Neue Öffnungszeiten<br />
Ab <strong>September</strong> <strong>2012</strong> öffnet die Renos Relax Sauna<br />
sonntags jeweils zwei Stunden früher als bisher,<br />
nämlich bereits um 12.00 Uhr<br />
Spezialpreise:<br />
Teenies bis 20 Jahre zahlen Fr. 15.–<br />
Youngsters bis 25 Jahre nur Fr. 22.–<br />
Studenten Fr. 25.–<br />
Weekend Card Fr, Sa, So für nur 65.–<br />
Jubiläumangebot<br />
Zum Jubiläum gibt es <strong>im</strong> <strong>September</strong> und Oktober<br />
günstigere Preise:<br />
Sonntags: Wer zwischen 12.00 und 14.00<br />
kommt, bezahlt nur Fr. 20.–.<br />
Freitags und samstags: Nachtsauna ab 23.00<br />
Uhr Fr. 25.–<br />
Mehr Infos unter: www.renosrelax.ch<br />
Renos Relax, Kernstrasse 57, 8004 Zürich<br />
38
Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Pia<br />
Sparen mit einem<br />
hohen Selbstbehalt<br />
ist fragwürdig.<br />
Es gibt ja <strong>im</strong>mer wieder diese Momente, wo man<br />
quasi aus Versehen etwas lernen kann. Wenn<br />
man zum Beispiel mit 40 Jahren in der Badi wieder<br />
mal aufs 10-Meter-Brett steigt und erstaunt<br />
feststellt, dass sich eine Höhe von 10 Metern<br />
total verändern kann <strong>im</strong> Lauf der Jahre. Mit 20<br />
war der 10-Meter-Sprungturm 10 Meter hoch.<br />
Mit 40 ist er ungefähr 70 Meter hoch und unten<br />
wartet entweder der Tod oder eine schwere Körperverletzung<br />
– egal, welches Körperteil zuerst<br />
auf dem betonharten Wasserspiegel aufschlägt.<br />
Erstaunlich. Denselben Effekt stellt man übrigens<br />
fest, wenn man aufs 5-Meter-Brett hinunter<br />
steigt: grausam hoch.<br />
War das <strong>im</strong>mer so hoch? Vielleicht sind die<br />
Mass-Einheiten auch Kursschwankungen unterworfen?<br />
Weil man selten in der Badi ganz<br />
alleine ist, verbietet sich aus Gründen der sozialen<br />
Kontrolle ein weiterer Abstieg zum 3-Meter-<br />
Brett oder der Vernunftentscheid, den Scheiss<br />
gleich ganz bleiben zu lassen – wodurch der<br />
Satz «l’enfer c’est les autres» wieder eine neue<br />
Aktualität gewinnt.<br />
Nur so viel: Auch vom 5-Meter brennen die Fusssohlen,<br />
wenn man vergisst, die Zehen zu strecken.<br />
Und: Ich kenne angenehmere Möglichkeiten,<br />
zu einer rektalen Spülung zu kommen.<br />
Nun gut. Sommer ist ja <strong>im</strong>mer auch die Jahreszeit<br />
sich einbrennender Erinnerungen, die einen<br />
ein Leben lang begleiten. Zum Glück gab‘s<br />
an der Streetparade ausreichend Gelegenheit,<br />
Trost <strong>im</strong> Vergessen zu finden. Mein neues Loretta-<br />
Lynn-Styling trug massgebend zu sommerlichem<br />
Frohsinn bei, aber andere waren auch<br />
recht hübsch.<br />
Apropos «neues Styling»: Jeder weiss es, nach<br />
der Streetparade kommt das Theaterspektakel<br />
und nach dem Theaterspektakel kommt die<br />
Zeit, wo man sich gerade noch schnell entscheiden<br />
kann, ob man seine Krankenversicherung<br />
neu stylen sollte. Das ist der natürliche Lauf des<br />
Jahres, und bevor die Frist am 30. November abläuft,<br />
möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch<br />
etwas Wichtiges ans Männerherz zu legen.<br />
Es gibt ja Möglichkeiten, Geld zu sparen, die<br />
sind ganz einfach und liegen auf der Hand. Zum<br />
Beispiel Prix-Garantie-Camembert kaufen und<br />
merken, dass er genauso gut schmeckt wie seine<br />
exaltierten französischen Kollegen <strong>im</strong> Goldpapierli.<br />
Und dann gibt es Dinge, die sind ein<br />
bisschen komplexer und der Benefit erschliesst<br />
sich einem erst zwei Minuten später.<br />
Männer, die Überlegung, Krankenkassenprämien<br />
zu sparen, indem ihr die Franchise (den<br />
Selbstbehalt) auf 2500 setzt, ist zwar naheliegend,<br />
und ich weiss schon, wie die Endorphine<br />
einschiessen, wenn man zum ersten Mal eine<br />
Prämienrechnung für Fr. 100.– <strong>im</strong> Monat bekommt.<br />
Freiheit! Allerdings lässt sich ein sexuell<br />
aktiver Mann bei Verstand einmal <strong>im</strong> Jahr<br />
auf die «Big 5» (Tripper, Syphilis, HIV, Hepatitis<br />
und Chlamydien) testen, kostet Fr 400.–.<br />
Vielleicht kommt noch irgendwann eine Pilzinfektion<br />
dazu, oder eine Grippe. Ein PEP (Post-<br />
Expositions-Prophylaxe) nach einer Risikosituation<br />
schlägt mit etwa Fr. 2 500.– zu Buche. Mit<br />
einem hohen Selbstbehalt zahlt ihr das meiste<br />
selber. Und weil ich ja weiss, dass einen dann<br />
der Stutz reut, ist mir schon klar, dass einer mit<br />
einer hohen Franchise die medizinischen Kosten<br />
natürlich klein halten will. Sonst geht der<br />
Bargain ja nicht auf. Also geht Mann dann so<br />
selten wie möglich zum Arzt.<br />
Ein solches Tun kann ich als Hygiene- und Präventionsfachfrau<br />
nicht akzeptieren. Es ist auch<br />
einfach nicht mehr zeitgemäss. Etwa wie in den<br />
Jeans skifahren. Wer sexuell aktiv ist, sollte sich<br />
keinen Selbstbehalt von Fr. 2 500.– leisten: Bis<br />
zum 30. November könnt ihr bei der Krankenkasse<br />
die Franchise ändern lassen. Ich empfehle<br />
den Selbstbehalt von Fr. 300.–. Mit dem Geld,<br />
das Ihr damit spart, dürft Ihr mich <strong>im</strong> 2013 zu<br />
einem Eierlikör einladen, wann <strong>im</strong>mer ich am<br />
Tresen auftauche.<br />
Pröschtli und eine gute Zeit!<br />
Eure Pia<br />
Checkpoint<br />
Zürich<br />
Neue Öffnungszeiten<br />
– neue Angebote<br />
Um die medizinische Versorgung von schwulen,<br />
bisexuellen Männern und Trans menschen<br />
zu verbessern, erweitert Checkpoint Zürich ab<br />
<strong>September</strong> die Öffnungszeiten. Nun stellt er<br />
seine Dienstleistungen von Sonntag bis Freitag<br />
zur Verfügung.<br />
Neue Öffnungszeiten:<br />
Sonntag: 16.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />
Montag: 14.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />
Dienstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />
Mittwoch: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />
Donnerstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />
Freitag: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />
Der Besuch ist mit oder ohne Voranmeldung<br />
möglich. Voranmeldung: Telefon: 044 455 59 10<br />
Neue Angebote:<br />
Queer-KISS<br />
Drogen, ob legale oder illegale, sind in der<br />
schwulen Szene allgegenwärtig. Ob in Bars, Saunas,<br />
auf Sexparties oder in Diskotheken – Alkohol<br />
gibt es mindestens überall.<br />
Drogen sind in vielen Fällen und für viele Männer<br />
selbstverständlicher Bestanteil einer ge-<br />
lungen Party, eines entspannten Abends oder<br />
eines geilen Sexdates. Einige Männer haben<br />
damit überhaupt keine Probleme, bei anderen<br />
kann der Konsum zu schweren sozialen,<br />
psychischen, körperlichen oder finanziellen<br />
Schwierigkeiten führen. Queer-KISS ist ein<br />
Gruppenangebot für Männer, welche ihren<br />
Konsum überdenken, halten oder vielleicht<br />
einschränken möchten. Das Angebot startet<br />
<strong>im</strong> Oktober – jetzt anmelden.<br />
Checkpoint goes China<br />
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist<br />
eine ganzheitliche Naturheilkunde, die auf Erfahrungen<br />
von Jahrtausenden basiert.<br />
TCM eignet sich zur Behandlung von Schlafstörungen,<br />
Depressionen, Angstgefühlen,<br />
Verdauungsstörungen, Suchtproblemen, Nebenwirkungen<br />
einer HIV-Therapie oder bei<br />
Errektionsschwierigkeiten. Verschiedenen<br />
Verfahren wie Akupunktur, Schröpfen, Wärmetherapie<br />
oder Heilkräuter werden angewendet.<br />
Ab <strong>September</strong> werden diese Verfahren von<br />
einem ausgebildetem TCM-Arzt angeboten.<br />
Interesse: www.checkpoint-zh.ch<br />
40
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Gesundheit<br />
Geschlechteridentität<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich bin Christian. Also eigentlich bin ich ein Mädchen, aber ich fühle<br />
mich wie ein Junge. Ich weiss auch nicht. Meinen Eltern habe ich es schon<br />
gesagt. Bin ich jetzt schwul, weil ich mich als Mann sehe? Ich schaue mir<br />
auch gerne schwule Spielfilme an, aber keine Pornos. Ich weiss echt nicht,<br />
was ich tun soll. Kannst du mir helfen?<br />
Christian, 17 Jahre<br />
Haarige Sache<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich bin 16 Jahre alt und sehr behaart. Zurzeit bekomme ich richtig stark<br />
Brusthaare. Ist das in meinem Alter normal? Ich schäme mich für meine<br />
Körperbehaarung. Auch mein Int<strong>im</strong>bereich ist sehr behaart. Wie kann ich<br />
mir die Haare am besten entfernen? Gibt es einen Tipp?<br />
Giuseppe, 16 Jahre<br />
Hallo Christian<br />
Menschen, die sich als Junge in einem Mädchenkörper fühlen oder umgekehrt,<br />
nennt man Transmenschen. Der Überbegriff dazu heisst Transgender.<br />
Mit Schwulsein oder generell sexueller Orientierung hat das nichts<br />
zu tun. Ein Transmensch kann genauso lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell<br />
sein wie jeder andere auch. Die Schweizer Organisation von und<br />
für Transmenschen nennt sich Transgender<br />
Network Switzerland (TGNS) und wurde 2010<br />
ins Leben gerufen. Weitere Informationen, Hilfe,<br />
Beratung und vieles mehr findest du hier:<br />
www.transgender-network.ch<br />
Vor kurzem hat <strong>im</strong> Gesundheitszentrum Checkpoint<br />
in Zürich die erste Fachstelle für Transmenschen<br />
in der Deutschschweiz ihre Türen<br />
geöffnet. Die persönliche Beratung ohne Voranmeldung<br />
gibt es an jedem zweiten Donnerstag<br />
des Monats zwischen 18 und 21 Uhr <strong>im</strong> Checkpoint Zürich, Konradstrasse 1<br />
in 8005 Zürich (gleich be<strong>im</strong> Hauptbahnhof). Termine für eine Beratung<br />
ausserhalb dieser Zeiten können per e-Mail über fachstelle-zh@transgender-network.ch<br />
vereinbart werden. Das Angebot wurde vom Checkpoint<br />
Zürich in Zusammenarbeit mit dem Verein Transgender Network Switzerland<br />
(TGNS) geschaffen.<br />
Alles Gute, Dr Gay<br />
Hallo Giuseppe<br />
Eines vorweg: Für deine Körperbehaarung brauchst du dich nicht zu<br />
schämen! Männer können nun mal stark behaart sein, das ist ganz normal.<br />
Zudem stehen viele auf stark behaarte Partner. Oft wünschen sich<br />
Männer mit wenig oder keiner Behaarung sogar, behaarter zu sein. Einige<br />
Männer stehen zu ihrer Behaarung, andere wiederum stutzen die Haare<br />
je nach Vorlieben mit einem<br />
Barttr<strong>im</strong>mer oder<br />
rasieren sie mit Rasierschaum<br />
und Rasierklinge<br />
ganz weg. Aber Vorsicht:<br />
Du kannst dich<br />
damit verletzen. Von<br />
Enthaarungscremes<br />
würde ich dir eher abraten,<br />
weil es je nach<br />
Hauttyp zu Hautirritationen kommen kann. Wenn du dich trotzdem für<br />
eine Creme entscheidest, probiere sie zuerst an einer kleinen Hautstelle<br />
aus, halte dich strikt an die Gebrauchsanweisung und verhindere den<br />
Kontakt mit den Schle<strong>im</strong>häuten. Ob du deine Körperhaare nun stutzt,<br />
rasierst oder einfach dazu stehst. Ein Grund, dich zu schämen, sind sie<br />
jedenfalls nicht.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Anzeige<br />
41
Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
FR 31. August<br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />
people@The Loft Haldenstr. 21. Mykonos<br />
Special Edition. DJs Whiteside & C-Side.<br />
Boys ab 18 und Girls ab 21 Jahre.<br />
Winterthur<br />
19.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />
Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />
Zürich<br />
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
Heute mit Cocktails. Tomás mixt für dich<br />
die coolsten Drinks<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Uncut Friday. DJ Gaetano mit Vocal-, 90ties<br />
und Deep House<br />
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Erection.<br />
Cruise Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top.<br />
DJ Marc S. Bumpin Charts &T Delicious RnB<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er/80er Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Erection. Full fetish<br />
Anzeige<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
SA 01. Sept.<br />
Bern<br />
21.00 A n k la ng: Opus Gay ganz undogmatisch,<br />
bis das Firmament hell erleuchte! DJs<br />
Playlove, Xylophee & Sybille Jeans. Im<br />
Frauenraum der Reitschule. Fr. 16.-<br />
Thurgau<br />
19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstrasse<br />
5, 9545 Wängi Schlagerparty <strong>2012</strong>. DJ, Bar<br />
mit tollen Drinks und Snacks. Komm in<br />
deinem Schlageroutfit.<br />
Winterthur<br />
10.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />
Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />
Zürich<br />
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />
Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />
bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cum,<br />
Cruise & enjoy<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Gangbang. Heute kein Dresscode<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
SO 02. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - Alles<br />
in Deutsch<br />
Winterthur<br />
11.00 G O ! é:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />
Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />
Zürich<br />
19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen.<br />
Ab 19h Standard, ab 21h DJ Elif Erisik (Pop),<br />
ab 23h DJ Miss Brownsugar (Urban Groove)<br />
20.00 Sprit Bar: - Erfrischend anders auf der<br />
Innenhof-Terrasse Talacker 34. Nur bei<br />
schönem Wetter. Infos www.spritbar.ch<br />
oder über Newsletter<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt<br />
MO 03. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />
DI 04. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />
Cruise. Gratiseintritt<br />
Dr. med. dent.<br />
Martin Lehner<br />
L<strong>im</strong>mattalstrasse 25<br />
8049 Zürich<br />
044 342 19 30<br />
Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching - Composite-Füllungen - Dentalhygiene - Implantate<br />
Inlays - Knirscherschienen - Kronen/Brücken - Prothesen - Veneers - Versiegelungen<br />
Weisheitszahnentfernungen - Wurzelbehandlungen - Zahnschmuck - Zahnsteinentfernung<br />
www.zahnaerztehoengg.ch<br />
42<br />
LIVE RUND UM DIE UHR:<br />
Aufregende Flirts<br />
Junge Gays Live<br />
Scharfe Boys online<br />
CHF 2.-/Min.<br />
aus dem Festnetz<br />
Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />
SPITZE<br />
BOYS<br />
GRÖSSTER GAY-CHAT DER SCHWEIZ<br />
0906 29 29 29
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
MI 05. Sept.<br />
Bern<br />
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />
translesbischwule Bern. Apéro Bar. Abendessen<br />
ab 19.30h<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
DJ Garçon Sauvage<br />
21.00 Petra lässt die Korken knallen: Petra aus<br />
dem Pigalle wird 45. Grosse feucht-fröhliches<br />
Geburtstagsfest mit Show um 22h.<br />
T&M & Pigalle, Marktgasse 14. Alle sind<br />
eingeladen. Gratiseintritt<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
(nur Schuhe)<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Live DJ. Gratiseintritt<br />
DO 06. Sept.<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. Mega Nackt-Party<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Gratiseintritt<br />
FR 07. Sept.<br />
Zürich<br />
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck <strong>im</strong> Restaurant<br />
Marion, Mühlegasse 22<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />
Gratiseintritt bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren bad<br />
boyz friday<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />
Sneakers<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB. Sportswear only<br />
SA 08. Sept.<br />
Aarau<br />
08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Ganztägige Wanderung.<br />
Details folgen nach Anmeldung bei<br />
pkamer@hotmail.com. Ersatzdatum bei<br />
schlechtem Wetter ist der 15.9.<br />
Basel<br />
23.00 QueerPlanet Party: The hot house & electro<br />
house party for gays, lesbians and friends.<br />
DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,<br />
Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch<br />
Bern<br />
20.30 TanzBar <strong>im</strong> Frauenraum der Reitschule:<br />
Das ult<strong>im</strong>ative Tanzerlebnis in einem heterofriendly<br />
Ambiente für Gays & Lesbians<br />
mit DJ Zardas. 20.30h - 22.30h Standardund<br />
Lateinmusik. 22.30h - 02.00h:<br />
Discot<strong>im</strong>e. Dazwischen 23.30h - 00.30h<br />
Special-Set Motto Bella Italia.<br />
Luzern<br />
22.30 United - Vol. 3: Gay, Lesbian & Friends<br />
Party. Mainfloor: DJs Loyce & Peeza. Diva<br />
Floor: DJs Groovemaster & Dynam!ke. Tunnel<br />
Club, Inseliquai 12c, direkt hinter dem<br />
Hauptbahnhof. Eintritt Fr. 20.–<br />
Winterthur<br />
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend<br />
für die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />
Badgasse 8 Anmeldung über<br />
www.badgasse8.ch<br />
20.00 Gay Revolution: Gay, Lesbian & Friends<br />
Party mit DJs Micky Friedmann, Ajaxx, Pravos,<br />
+db-, Pink Lady Deejay & Luce Le Grand.<br />
Dragqueen Jazzmin Dian More & TänzerInnen.<br />
Garden Club, Archstrasse 8. Fr. 25.–.<br />
Mit einem roten Kleidungsstück gibt es ein<br />
Welcome-Cüpli<br />
Zürich<br />
08.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />
Wochentour nach Südfrankreich bis 15.9.<br />
Villa Jaume in Argelès-Plage. Genaue Infos<br />
und Anmeldung www.lmz.ch<br />
10.00 HAZ Outdoor: Zweitägige Bergwanderung<br />
Garzonera. Mit Zug bis Airolo. Dann zu Fuss<br />
nach Nante über Alpe di Ravina zum Rifugio<br />
Garzonera. Am 2. Tag über Alpe di Rato, Lago<br />
di Cara, Valle dei Cani zum Lago Tremoro<br />
zurück nach Airolo. Genaue Infos & Anmeldung<br />
über www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab<br />
19h Kulturbar; Cha Cha Cha-Crashkurs mit<br />
t<strong>im</strong>e2dance. Ab 21h Party mit DJ Matteo.<br />
Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram<br />
7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www.<br />
party4lesandgay.ch<br />
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />
Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />
bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Open sector. Heute kein Dresscode<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />
SO 09. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels<br />
on Speed - Disco Cruise<br />
Zürich<br />
14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für<br />
tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu<br />
Standard- und lateinamerikanischen Tänzen<br />
oder einfach zum plaudern.<br />
Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />
Förrlibuckstr. 62<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />
Gartiseintritt<br />
MO 10. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y,<br />
Gratiseintritt<br />
DI 11. Sept.<br />
Bern<br />
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />
der Reitschule. «Männer zum Knutschen», D<br />
<strong>2012</strong>, Digital 84 Min. D/E/d. Bar ab 20h, Film<br />
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Agenda<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />
Cruise. Gratiseintritt<br />
MI 12. Sept.<br />
Bern<br />
18.30 3gang in der Villa Stucki:<br />
Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur.<br />
Treffpunkt für das translesbischwule Bern.<br />
Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
Team The Dramaqueens. Partytunes, Disco<br />
und Indiedance<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
(freiwillig)<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Live DJ. Gratiseintritt<br />
DO 13. Sept.<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear &<br />
oben ohne<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Live DJ. Gratiseintritt<br />
FR 14. Sept.<br />
Ganze Schweiz<br />
17.00 Les lacets roses: Wanderwochenende bis<br />
16.9. <strong>im</strong> Kanton Uri. Infos & Anmeldung<br />
www.lacetsroses.ch<br />
Zürich<br />
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />
mit speziellem kulinarischem Angebot<br />
präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco<br />
20.00 gay: my way: Schwule Männer <strong>im</strong><br />
Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />
Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />
Stamm <strong>im</strong> Restaurant Moléson,<br />
Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />
Gratiseintritt bis 22.30h<br />
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cum,<br />
cruise & enjoy<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Underwear, Jocks, nacked<br />
SA 15. Sept.<br />
Winterthur<br />
21.00 WILSCH-tanze Ü18 Party: für LesBiGay &<br />
Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire,<br />
Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg<br />
vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)<br />
Zürich<br />
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />
Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club.<br />
Gratiseintritt bis 22.30h<br />
43
Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Jack Party: Be proud, we are<br />
DJs Sammy Jo aus New York - Scissor Sisters<br />
Tour DJ, Juiceppe & Angel O.<br />
Kaufleuten, Festsaal, Pelikanplatz.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Ultraleather<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
Neumond-Party<br />
SO 16. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Superhomo<br />
- Oldschool Electro, Pop, Rock<br />
Lausanne<br />
22.00 Jungle: the gay party Level 00:<br />
DJs Antoine909, Peyton und Special Guest<br />
Star DJ Marco Da Silva. Hot & sexy Gaydar<br />
Gogo-Boys. Level +01: Mezzanine VIP table<br />
overlooking dance floor. Level +02: 20h<br />
Abendessen mit den Künstlern <strong>im</strong> Bedroom<br />
Club-Restaurant Res. 078 736 05 02 Fr. 69.–<br />
inkl. Partyeintritt. Le Bedroom late cocktail<br />
bar ab 23h mit DJ Ajaxx. Level +03: Nivea for<br />
men Lounge mit DJ Juiceppe. Im MAD Club,<br />
rue de Genève 23. Fr. 25.– <strong>im</strong> Vorverkauf,<br />
Abendkasse Fr. 30.–. Infos www.gay-party.<br />
net<br />
Zürich<br />
04.00 Celestial late afterhours@Aaah!: Marktgasse<br />
14. DJs Thomi B & May Chay. Explizit<br />
schwule Afterhour nach der Jack Party. Progressive<br />
Goa. Specials, Darkroom, Fumoir.<br />
Naked cocks & gay sex welcome - to make<br />
you smile! Koproduktion von androphil.ch,<br />
celestial.ch und Aaah.ch sowie gaymeboys.<br />
com. Eintritt welcher schon vorher <strong>im</strong><br />
Aaah! gelöst wurde sowie Member-Eintritte<br />
bleiben auch für die Afterhour gültig<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
Bartmänner-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />
Gartiseintritt<br />
MO 17. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />
DI 18. Sept.<br />
Aarau<br />
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Pizza essen.<br />
Details folgen nach Anmeldung bis 4.9. bei<br />
pkamer@hotmail.com<br />
Bern<br />
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />
der Reitschule. «Joe & Belle», Israel 2011, digital<br />
80 Min., Hebräisch/d. Bar ab 20h, Film<br />
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance,<br />
Game & Cruise. Gratiseintritt<br />
MI 19. Sept.<br />
Bern<br />
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />
translesbischwule Bern. (Herbstferien<br />
26.9. & 3.10.) Apéro Bar. Abendessen ab<br />
19.30h. Zudem Jassabend<br />
Zürich<br />
19.30 Geschlecht, was ist das überhaupt?:<br />
homo-sapiens und TGNS (Transgender<br />
Network Switzerland) präsentieren eine<br />
Podiumsdiskussion. Mit Eveline Yv Nay,<br />
Niklaus Flütsch, Martina Flütsch, Sivliva<br />
Müri, Martina Fritschy, Martina Buchen.<br />
Moderation Bettina Dyttrich (WOZ). Zentrum<br />
Karl der Grosse, Kirchgasse 14.<br />
Infos über weare.homo-sapiens.ch<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
20.30 Circus ohlala - der zweite Akt!:<br />
Spezial LGBT-Vorstellung <strong>im</strong> Air Force Center<br />
Dübendorf. Infos www.circusohlala.ch.<br />
Weitere Vorstellungen bis 21.10. siehe ebenfalls<br />
unter der Webseite<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
(nur Schuhe)<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Gratiseintritt<br />
DO 20. Sept.<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Gratiseintritt<br />
FR 21. Sept.<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />
Gratiseintritt bis 22.30h<br />
22.00 Offstream - The alternative Gay Party:<br />
<strong>im</strong> Club Pfingstweide, Pfingstweidstr. 12.<br />
Offstream DJ Crew. Infos www.offstream.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off!<br />
Nasty Sports Lads<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Kick-off! Sports & Sneaks only<br />
SA 22. Sept.<br />
Bern<br />
22.00 ISC Club: Neubrückstr. 10. Tolerdance für<br />
Schwule, Lesben und FreundInnen 20 Jahre<br />
Tolerdance! Jubiläumsparty mit DJs Ludwig,<br />
PCB & Matz. Midnight-Show, Openair-Bar<br />
Zürich<br />
19.05 Gay-Schiff: auf dem Zürichsee Chillen,<br />
tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der<br />
schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt<br />
inkl. Fr. 6.– Getränke-Gutschein. Ticket-<br />
Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch<br />
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />
Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />
bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Erection.<br />
Sexparty<br />
23.00 Rollkoffer goes Pyjamaparty: Irena de la<br />
Boom und Krizzi Boop laden euch dazu ein.<br />
Eine schrille, sexy Party für ein kunterbuntes<br />
Publikum. Dresscode: Pyjama, Nachthemd,<br />
Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous<br />
etc. Kissen für Kissenschlacht. Dazu<br />
gibt es nebem dem Guetnachtgschichtli<br />
natürlich auch geile Beats. Im Pfingstweide<br />
Club, Pfingstweidestr. 12<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Erection. Full fetish<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
SO 23. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23<br />
DJ Süess – Aargauer Musik<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
70ies & 80ies-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />
Gartiseintritt<br />
MO 24. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />
DI 25. Sept.<br />
Winterthur<br />
20.15 10 Jahre Das Zelt:<br />
Jubiläumstour mit Stars u.a. mit Kay Yanar,<br />
Marco R<strong>im</strong>a, I Quattro, Florian Ast &<br />
Francine Jordi, Oropax, DJs Antoine & Ötzi<br />
etc. Vom 25.9. bis 6.10 in Wiesendangen bei<br />
Winterthur, S8 & S30. Infos www.daszelt.ch,<br />
Tickets über Ticketcorner<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen.<br />
Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />
Cruise. Gratiseintritt<br />
MI 26. Sept.<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Branko B. Gabriel presents<br />
the trashed and smashed 80ies<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Leder, Gummi, Uniform<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Live DJ. Gratiseintritt<br />
DO 27. Sept.<br />
Zürich<br />
19.30 z&h Schwule:<br />
Studis an Uni & ETH z&h Nachtessen <strong>im</strong><br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 H A Z - C ent ro:<br />
Schwubliothek, Schwule Bücher- und ausgewählte<br />
Videoausleihe, Sihlquai 67<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
(freiwillig)<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Gratiseintritt<br />
FR 28. Sept.<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos<br />
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />
bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cruising4men<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />
Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday naked<br />
44
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
NEu<br />
ab 14. sEptEmbEr <strong>2012</strong><br />
Immer von Freitag auf Samstag<br />
und von Samstag auf Sonntag<br />
Nachtsauna bis 7 Uhr in der Früh.<br />
Chill-Out Lounge Music. Men only.<br />
EiNführuNgsaNgEbot<br />
Im <strong>September</strong> und Oktober<br />
nur CHF 25.00 statt CHF 35.00<br />
für Eintritte ab 23 Uhr.<br />
Nacht<br />
sauNa<br />
Engelstrasse 4, 8004 Zürich, Tel. +41 44 241 10 80, www.moustache.ch
ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />
15<br />
11<br />
4<br />
13<br />
PLATZSPITZ<br />
SEEBAHNSTRASSE<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
KALKBREITENSTRASSE<br />
12<br />
BÄCKERANLAGE<br />
ENGELSTRASSE<br />
13<br />
BADENERSTRASSE<br />
HOHLSTRASSE<br />
LANGSTRASSE<br />
BIRMENSDORFERSTRASSE<br />
14<br />
LANGSTRASSE<br />
HELVETIAPLATZ<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
MILITÄRSTRASSE<br />
KASERNENAREAL<br />
Rudolf-Brun-<br />
Brücke<br />
Stauffacherbrücke<br />
LAGERSTRASSE<br />
KASERNENSTR.<br />
Sihlbrücke<br />
Sihl<br />
GESSNERALLEE<br />
MUSEUMSSTRASSE<br />
15<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
STAUFFACHER<br />
2 3 9 14<br />
8<br />
8<br />
3 14 3 14<br />
2 9<br />
HAUPTBAHNHOF<br />
13<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
PARADEPLATZ<br />
2 9 6 7<br />
8 13 11<br />
3 14<br />
13<br />
LINDENHOF<br />
Walche-Brücke<br />
4<br />
13<br />
Bahnhofbrücke<br />
Rathausbrücke<br />
1<br />
Münsterbrücke<br />
4<br />
15<br />
LIMMATQUAI<br />
4<br />
15<br />
2<br />
10<br />
4<br />
15<br />
CENTRAL<br />
4 3 5 6<br />
15 7 10<br />
NIEDERDORFSTRASSE<br />
9<br />
5 7<br />
6<br />
8<br />
SEILERGRABEN<br />
4 3<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
L<strong>im</strong>mat<br />
8 13<br />
BELLEVUE<br />
4 15 5<br />
2 9 8 11<br />
A1<br />
2 9 8<br />
Quaibrücke<br />
12 Moustache<br />
DIE SAUnA FÜR MÄnnER<br />
Engelstrasse 4<br />
www.moustache.ch<br />
1 Rathaus caFÉ<br />
BAR – CAFé<br />
L<strong>im</strong>matquai 61<br />
www.rathauscafe.ch<br />
7 the dynasty club<br />
3 BARS – 1 EnTRAnCE<br />
Zähringerstrasse 11<br />
www.dynastyclub.ch<br />
13 huusMaa<br />
KAFI – MITTAGSTISCH – BAR<br />
Badenerstrasse 138<br />
www.huusmaa.ch<br />
APP<br />
RUNTERLADEN<br />
2 cRanbeRRy<br />
BAR<br />
Metzgergasse 3<br />
www.cranberry.ch<br />
8 Macho<br />
CITY SHoP<br />
Häringstrasse 16<br />
www.macho.ch<br />
14 Renos Relax<br />
CLUB SAUnA<br />
Kernstrasse 57<br />
www.renosrelax.ch<br />
3 tIPtoP baR<br />
SCHLAGER – DRInK – TREFF<br />
Seilergraben13<br />
www.tiptopbar.ch<br />
9 johannIteR<br />
RAUCHER LoUnGE<br />
Zähringerstrasse 33<br />
www.johanniter.com<br />
15 Route 39<br />
B&B AnD APARTMEnTS<br />
Winzerstrasse 39<br />
www.route39.ch<br />
4 baRFüsseR<br />
CAFé – BAR – SUSHI<br />
Spitalgasse 14<br />
www.barfuesser.ch<br />
10 leonhaRdsaPotheke<br />
Stampfenbachstr. 7<br />
www.leonhardsapotheke.ch<br />
Interesse in diesem Inserat<br />
aufgeführt zu sein?<br />
Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />
Design: bicorne.ch<br />
APRIL <strong>2012</strong><br />
.CH<br />
5 PaRagonya<br />
WELLnESS CLUB<br />
Mühlegasse 11<br />
www.paragonya.ch<br />
6 PRedIgeRhoF<br />
BISTRo – BAR<br />
Mühlegasse 15<br />
www.predigerhof.ch<br />
11 checkPoInt<br />
GESUnDHEITSZEnTRUM<br />
Konradstrasse 1<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
044 455 59 10
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
SA 29. Sept.<br />
Bern<br />
23.00 Julius Party: <strong>im</strong> Schichtwechsel,<br />
Waldeggstrasse 47, 3097 Liebefeld (S6, Linie 10, 17 & 29 ab Bern HB).<br />
Neue junge DJs<br />
Chur<br />
14.00 Schlagerparade <strong>2012</strong>: Der Umzug der 16. Schlagerparade startet<br />
um 14h auf dem Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue Streckenführung<br />
ist von der Stadthalle durch das Welschdörfli, über die<br />
Grabenstrasse, über den Postplatz und Poststrasse zum Martinsplatz.<br />
Livekonzerte u.a. mit dem Kultstar Gitte Haenning auf der Schlagerbühne<br />
Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties in diversen Lokalen bis in<br />
den frühen Morgen. Infos www.schlagerparade.ch<br />
Zürich<br />
08.00 Gay Bikers Zürich: Deutschland Tour bis 30.9. Genaue Infos und Anmeldung<br />
über www.gaybikers.ch<br />
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben<br />
reduzierten Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler Eintritt von Fr.<br />
30.–<br />
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos<br />
auf<br />
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unl<strong>im</strong>ited. Bierpass 3 für 2<br />
22.30 Av ia tor: Layover Party: Tokyo DJs Juiceppe & Micke Hi. An<strong>im</strong>ation Gogo<br />
Robots. Im Papiersaal, Kalanderplatz (Sihlcity, Bus 33, Tram 13, S4 &<br />
Nachtbus & -zug).<br />
Infos www.itraveller.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Ultrarubber. Bierpass<br />
3 für 2<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Vollmond-Party<br />
SO 30. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag <strong>im</strong> Keller des<br />
Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 Das Komplott Soundsystem -<br />
Catwalk Tunes<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />
Gartiseintritt<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse:<br />
AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich,<br />
Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch<br />
Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann,<br />
Charly Büchi, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />
René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz,<br />
Alex Rudolf<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich<br />
Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich,<br />
Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG,<br />
Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
Open daily from 11.30am to 11pm<br />
FREE WIFI INTERNET<br />
IPADS FOR USE<br />
BAR&SNACKS<br />
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STEAM BATH<br />
BIG WHIRLPOOL<br />
CRUISING & DARKROOM<br />
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Kapitel Titel<br />
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47
Photography - STEFAN HEINRICHS<br />
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