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Cruiser im September 2012

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Dieses Magazin ist schwul<br />

Photographer Karolin Klüppel<br />

Hanna Scheuring in «Love, Marilyn», Ballett-Direktor Christian Spuck, PinkCop-Präsident<br />

Peter Sahli, Tampa/St. Petersburg in Florida, Liebescircus Ohlala , Zürcher Niederdorf,<br />

Michael Steiners «Missen-Massaker», Silvia Seidel, Patrick Hässig, Matthew Mitcham


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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Viel zu kurz ist dieser Sommer, umso grösser dafür die Vorfreude auf unsere neue <strong>September</strong>-<br />

Ausgabe! Wir konzentrieren uns, passend zur neuen Theatersaison 12/13, auf die Bühnen dieser<br />

Welt. Schauspielerin Hanna Scheuring erklärt uns den Zauber von Marilyn Monroe, mit Ohlala<br />

hält ein Liebescircus Einzug in Zürich. Schliesslich wollen wir wissen, weshalb Regisseur Michael<br />

Steiner gerade einige Missen massakriert. Eine weitere Bühne des schwulen Lebens ist das<br />

Zürcher Niederdörfli – Frau Arnold-Korf wagt eine Performance. Umso mystischer die optische<br />

Kunst: Fotografin Karolin Klüppel zeigt in der Fotostrecke hüllenlose Männer in Wald und Nebel.<br />

Stv. Chefredaktor, Daniel Diriwächter<br />

6<br />

Love... wie einst Marilyn<br />

Hanna Scheuring über ihr neues Stück «Love, Marilyn»<br />

10<br />

Liebescircus Ohlala<br />

Exklusive LGBT-Pre-Premiere am 19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

17<br />

Michael Steiners «Missen-Massaker»<br />

Horror-Komödie in den Kinos<br />

20<br />

Tampa/St. Petersburg<br />

Der neue Hotspot <strong>im</strong> Sunshine-State Florida<br />

22<br />

Karolin Klüppel<br />

Photographer<br />

32<br />

Schwules Spa <strong>im</strong> Niederdorf<br />

Eine Tour durch Zürichs Niederdorf<br />

News 4 • Prominent 8 • PinkCop 14 • News Schweiz 15 • Wofür der Penis steht 16<br />

Szene 18 • Kultur 28 • Christian Spuck 30 • Musik 31 • Welcome Big Dick 36 • Hot4You 37<br />

Renos Relax 38 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42<br />

3


News CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Kuala Lumpur<br />

Fortschritt ohne Schwule<br />

Malaysias Premierminister hat <strong>im</strong> Namen des<br />

Islam dem Liberalismus, Pluralismus und der<br />

Homosexualität eine Absage erteilt. Diese «abartigen<br />

Kulturen» hätten unter seiner Regierung<br />

«keinen Platz in Malaysia», rief der Premierminister<br />

<strong>im</strong> Juni den Delegierten einer Islamkonferenz<br />

zu. Unter seiner Führung werde Malaysia<br />

eine moderne Nation mit hohem Einkommensniveau,<br />

ohne dafür jedoch in Fragen der Moral<br />

und des Glaubens Kompromisse einzugehen.<br />

Die bei den nächsten Wahlen um ihre Macht<br />

fürchtende Regierungspartei Umno und ihr<br />

nahestehende Medien haben seit dem überraschenden<br />

Freispruch von Oppositionsführer<br />

Anwar Ibrah<strong>im</strong> vom Vorwurf der Homosexualität<br />

<strong>im</strong> Januar ihre Rhetorik gegen Schwule und<br />

Lesben verschärft.<br />

Neu Delhi<br />

Eunuch Wahlsieg genommen<br />

Ein Gericht <strong>im</strong> indischen Madhya Pradesh hat<br />

die Wahl eines Eunuchen zum Bürgermeister<br />

von Sagar für nichtig erklärt. Kamla Bua habe<br />

nicht nachweisen können, dass sie eine Frau sei<br />

und zu den «Scheduled Castes» gehöre, berichteten<br />

indische Medien am Freitag Ortszeit. Kamla<br />

habe jedoch für einen Sitz <strong>im</strong> Stadtparlament<br />

kandidiert, der für eine Frau aus den aufgelisteten<br />

Kasten reserviert sei. Kamla Bua hatte die<br />

Wahl 2009 mit weit über 40 000 St<strong>im</strong>men Vorsprung<br />

gegenüber dem Gegenkandidaten gewonnen.<br />

Zu den «Scheduled Castes» gehören die<br />

Unberührbaren. Eunuchen werden in Indien<br />

verachtet oder wegen ihrer angeblichen übersinnlichen<br />

Fähigkeiten gefürchtet. Seit 1994<br />

haben Eunuchen das Wahlrecht.<br />

Vientiane<br />

Regenbogen über Laos<br />

In Laos fand in diesem Sommer die erste Gay Pride<br />

seiner Geschichte statt. Weil Homosexualität in<br />

dem kommunistischen Land zwar legal, aber<br />

gesellschaftlich verpönt ist, zog keine bunte,<br />

schrille Parade durch Vientiane. Vielmehr versammelten<br />

sich gut einhundert Schwule und<br />

Lesben zu einem fröhlichen Event mit einem<br />

bunten Programm auf einem Sportplatz der US-<br />

Botschaft. Unter Präsident Barack Obama und<br />

Aussenministerin Hillary Clinton unterstützen<br />

die US-Botschaften <strong>im</strong> Pride-Monat Juni die Gay<br />

Communities ihrer Gastländer. «Proud to be<br />

Us!» hiess die Gay Pride in Vientiane, zu der sich<br />

Medienberichten zu Folge auch einige ebenso<br />

hochrangige wie neugierige Vertreter der laotischen<br />

Regierung eingefunden haben sollen.<br />

Sydney<br />

Katholischer Priester streitet<br />

gegen «gay panic»-Gesetz<br />

Ausgerechnet ein katholischer Priester <strong>im</strong> australischen<br />

Föderationsstaat Queensland ist die<br />

treibende Kraft einer Kampagne gegen die «Gay<br />

Panic»-Gesetzgebung. «Bitte unterzeichnet die<br />

Petition und gebt sie weiter, um Campbell Newman<br />

zu zeigen, dass seine Verteidigung des ‚gay<br />

panic’ nicht akzeptabel ist», appelliert Pfarrer<br />

Paul Kelly an die Besucher seiner Webseite.<br />

Queenslands neuer, konservativer Premierminister<br />

Campbell Newman hatte angekündigt,<br />

die von der sozialdemokratischen Vorgängerregierung<br />

eingeleitete Reform der «gay panic»-<br />

Gesetzgebung nicht übernehmen zu wollen. Dabei<br />

geht es um ein Gesetz, das zur Abwehr einer<br />

homosexuellen Annährung Gewalt bis hin zum<br />

Mord rechtfertigt.<br />

London<br />

Geschäftsreisemarkt entdeckt<br />

Schwule<br />

Der World Travel Market (WTM), die führende<br />

internationale Messe für den boomenden Geschäftsreisetourismus,<br />

hat den schwul-lesbischen<br />

Reisemarkt entdeckt. WTM will durch<br />

seine neue B2B (Business-to-Business) Initiative<br />

«Out Now» seinen Kunden und Mitgliedern<br />

den Lesbian-Gay-Bisexual-Transsexual<br />

(LGTB)-Markt erschliessen. «Der LGTB-Reisemarkt<br />

hat sich in bemerkenswerter Weise in<br />

den letzten 20 Jahren entwickelt, aber die organisatorischen<br />

Strukturen der Branche haben<br />

damit nicht Schritt gehalten», sagte Ian<br />

Johnson, CEO von «Out Now». Auf dem nächsten<br />

WTM-Event soll durch Marktanalysen und<br />

Netzwerkveranstaltungen der schwul-lesbi-


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

News<br />

sche Reisemarkt damit begonnen werden, die<br />

Defizite der Branche in diesem Segment abzubauen.<br />

Hanoi<br />

Homo-Ehe in Vietnam?<br />

Vietnam könnte das erste Land Asiens mit einer<br />

rechtlichen Würdigung gleichgeschlechtlicher<br />

Beziehungen werden. Das Justizministerium<br />

des kommunistischen Landes hat laut Berichten<br />

schwuler Medien in Asien in einem Änderungsentwurf<br />

zum Eherecht die Ehedefinition durch<br />

die Einbeziehung schwul-lesbischer Beziehungen<br />

erweitert. Justizminister Ha Hung Cuong<br />

habe gesagt, es gebe inzwischen Hunderttausende<br />

Homosexuelle in Vietnam. Viele würden<br />

in Beziehungen leben, ohne aber wie Ehepaare<br />

über Rechte bei Eigentums-, Erb- und Adoptionsfragen<br />

zu verfügen. Etwas merkwürdig mutete<br />

allerdings der Verweis des Ministers auf die<br />

Menschenrechte an. Vietnam verfolgt mit unnachgiebiger<br />

Härte Dissidenten wie kritische<br />

Journalisten und Blogger.<br />

Canberra<br />

Zwei Bundesländer wollen<br />

Homo-Ehe<br />

In Australien haben sich innerhalb einer Woche<br />

die Regierungschefs zweier Bundesstaaten für<br />

die Homo-Ehe ausgesprochen. In Südaustralien<br />

erklärte Premierminister Jay Weatherill seine<br />

Unterstützung eines entsprechenden Antrags<br />

der Grünen. Kurz zuvor hatte die tasmanische<br />

Premierministerin Lara Giddings die Öffnung<br />

der Ehe für Schwule und Lesben befürwortet.<br />

Beide Politiker gehören der Laborpartei an. Die<br />

Partei ist jedoch in dieser Frage gespalten. Australiens<br />

Labor-Premierministerin Julia Gillard<br />

lehnt die Homo-Ehe strikt ab. Gillard hat sich<br />

jedoch bereit erklärt, für die Abst<strong>im</strong>mung in<br />

dieser Frage den Abgeordneten des nationalen<br />

Parlaments eine Gewissensentscheidung zu erlauben.<br />

Washington<br />

Erste lesbische Generalin in<br />

US-Armee<br />

Tammy Smith ist die erste offen lesbische Generalin<br />

in den amerikanischen Streitkräften.<br />

Die 49-jährige outete sich offiziell bei ihrer Ernennung<br />

zur Brigadegeneralin. Die seit vielen<br />

Jahren mit einer festen Partnerin lebende Smith<br />

ist seit 26 Jahren Mitglied der US Army, war<br />

aber zunächst wegen des gesetzlichen Verbots<br />

des Militärdienstes für Homosexuelle und wegen<br />

der von Präsident Bill Clinton eingeführten<br />

Don’t ask, Don’t tell-Politik gezwungen, ihre<br />

sexuelle Orientierung gehe<strong>im</strong>zuhalten. Nach<br />

dieser Regelung durften Homosexuelle dem Vaterland<br />

als Soldaten dienen, solange sie ihre sexuelle<br />

Neigung verschwiegen. Andererseits war<br />

es Vorgesetzten verboten, ihre Soldaten danach<br />

zu fragen. Obama hatte Don’t ask, Don’t tell <strong>im</strong><br />

vergangenen Jahr abgeschafft.<br />

Washington<br />

Antischwule Teeparty mit<br />

Paul Ryan<br />

Der mit martialischem Gepränge als «Running<br />

Mate» des republikanischen Präsidentschaftskandidaten<br />

Mitt Romney präsentierte<br />

Paul Ryan ist ein vehementer Homo-Gegner.<br />

Auf der Score Card der grössten amerikanischen<br />

schwul-lesbischen Organisation Human<br />

Rights Campaign erhält der aktive Katholike<br />

null Prozent. Die Lobbygruppen in Washington<br />

bewerten auf ihren Score Cards, wie empfänglich<br />

jeder der Kongressabgeordneten für ihre<br />

jeweiligen Anliegen ist. Ryan könnte sich für<br />

Romney als Fehlgriff erweisen. Mit der Verbeugung<br />

vor der rechtspopulistischen Tea Party<br />

verprelle Romney die gemässigten Republikaner,<br />

prophezeien politische Beobachter. Inzwischen<br />

gebe es auch unter den republikanischen<br />

Wählern eine Mehrheit gegen die Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

von Schwulen und jüngsten Umfragen<br />

zu Folge unterstützen gar schon 35 Prozent die<br />

Homo-Ehe.<br />

Redmond<br />

Microsoft sponsort Homo-Ehe<br />

Je 100 000 Dollar spendeten Microsoft-Gründer<br />

Bill Gates und Vorstandsvorsitzender Steve Ballmer<br />

der Gruppe Washington United Front for<br />

Marriage. Damit unterstützen die beiden IT-Könige<br />

den Kampf um die Öffnung der Ehe für Homosexuelle<br />

in dem Staat an der Westküste der<br />

USA, in dem sich <strong>im</strong> Örtchen Redmond die Zentrale<br />

des Mircosoft-Imperiums befindet. Zwar<br />

haben bereits beide Kammern des Parlaments<br />

als auch die Gouverneurin der Homo-Ehe ihr Ja-<br />

Wort gegeben. Aber die christliche Rechte will<br />

bei den Wahlen <strong>im</strong> November durch eine Volksabst<strong>im</strong>mung<br />

die demokratische Entscheidung<br />

für die Homo-Ehe kippen. Beide Seiten werden<br />

sich bis zum Wahltag eine millionenschwere<br />

Materialschlacht liefern.<br />

Taipeh<br />

Lesbenhochzeit mit Buddhas<br />

Segen<br />

Erstmalig hat in Taiwan ein gleichgeschlechtliches<br />

Paar nach buddhistischem Ritus geheiratet.<br />

Im Kloster Taoyuan, <strong>im</strong> Norden der Insel,<br />

gaben sich Mitte August die beiden Frauen Fish<br />

Huang und You Ya-ting vor einer Buddha-Statue<br />

das Ja-Wort. Shih Chao-hui, die die Zeremonie<br />

durchführte, sprach anschliessend von einem<br />

«historischen» Ereignis. Taiwan gilt als eines der<br />

liberalsten Länder Asiens und feiert jedes Jahr<br />

<strong>im</strong> Herbst den grössten CSD des Kontinents. Taiwan<br />

könnte das erste asiatische Land werden,<br />

das die Homo-Ehe legalisiert. Bereits 2003 legte<br />

die Regierung einen Gesetzentwurf zur Einführung<br />

der Ehe für homosexuelle Paare vor. Präsident<br />

Ma Ying-jeou sagte seinerzeit jedoch, die<br />

Gesellschaft sei noch nicht reif genug für eine<br />

solche Reform.<br />

Kuala Lumpur<br />

Hochzeitsbankett als<br />

Provokation<br />

Mit einem traditionellen chinesischen Hochzeitsbankett<br />

ist Ouyang Wen Feng einmal mehr<br />

die religionsübergreifende Provokation der Gesellschaft<br />

Malaysias gelungen. Der in New York<br />

lebende Pastor und Autor hatte in seinem He<strong>im</strong>atland<br />

Malaysia mit viel Mediengetöse eine<br />

«private» Hochzeitsfeier in einem Restaurant<br />

in Kuala Lumpur gefeiert. Seinen Partner, den<br />

afro-amerikanischen Musicalproduzenten Phineas<br />

Newborn, hatte Ouyang Wen Feng bereits<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr ganz legal in New York geheiratet.<br />

Mit der Dinnerparty hatte sich Ouyang<br />

Wen Feng den Zorn der Musl<strong>im</strong>e als auch der<br />

christlichen Kirchen Malaysias zugezogen. Homosexualität<br />

ist <strong>im</strong> mehrheitlich islamischen<br />

Malaysia ein Tabu und kann mit bis zu 20 Jahren<br />

Haft bestraft werden.<br />

Berlin<br />

Merkel und Schäuble gegen<br />

Gleichstellung<br />

Das Bundesfinanzministerium lehnt die von<br />

mehreren CDU-Abgeordneten und der FDP geforderte<br />

Gleichbehandlung von eingetragenen<br />

Lebenspartnern <strong>im</strong> Steuerrecht ab. Finanzminister<br />

Wolfgang Schäuble liess erklären,<br />

es gebe «keine Notwendigkeit, eingetragenen<br />

Lebenspartnern dieselben einkommensteuerlichen<br />

Privilegien wie Eheleuten zu gewähren».<br />

Das wird für Streit <strong>im</strong> Kabinett sorgen.<br />

Familienministerin Christina Schröder unterstützt<br />

die steuerrechtliche Gleichstellung<br />

von Homo-Paaren, während Kanzlerin Angela<br />

Merkel die Position Schäubles unterstützt.<br />

Letztlich wird das Bundesverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe entscheiden müssen. Mit zwei<br />

Urteilen in Einzelfragen der steuerlichen Ungleichbehandlung<br />

von Homo-Paaren hat das<br />

Gericht in jüngster Vergangenheit gezeigt,<br />

wohin die Reise geht: Richtung vollständiger<br />

Gleichstellung.<br />

5


Bühne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Love... wie einst<br />

Marilyn<br />

Hanna Scheuring über ihr<br />

neues Stück «Love, Marilyn».<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Im August jährte sich der<br />

Todestag von Marilyn Monroe<br />

zum 50. Mal. Unzählige<br />

Tribute erinnern an die Filmgöttin.<br />

Eine besondere<br />

Auseinandersetzung mit Marilyn<br />

Monroe verspricht Hanna<br />

Scheuring. In ihrem Stück<br />

«Love, Marilyn» identifiziert<br />

sich die Protagonistin krankhaft<br />

mit der Ikone.<br />

Wir trafen Hanna Scheuring<br />

zum Gespräch.<br />

Es ist beinahe so, als würde Marilyn Monroe<br />

noch leben. Sie thront auf den Covers diverser<br />

Magazine, ihre Filme werden rauf und runter<br />

gezeigt und Foto-Bücher werden veröffentlicht.<br />

Der 50. Todestag der Hollywood-Ikone ist, so<br />

makaber das klingen mag, ein Fest für die Anhänger<br />

der Blondine. Ideal also, Marilyn Monroe<br />

auch ins Theater zu bringen. So wie Hanna<br />

Scheuring mit ihrem Stück «Love, Marilyn»<br />

«Das war so nicht geplant», sagt Hanna Scheuring<br />

in Anspielung auf das Todesjahr. Es hat sich eher<br />

so ergeben. Ihre Motivation für das Stück, welches<br />

ihr erstes eigenes ist, war eine andere. Doch<br />

dazu später. Denn Hanna war früher kein Fan der<br />

Schauspielerin. «Früher hielt ich Marilyn Monroe<br />

für nichts weiter als eine Sex-Bombe <strong>im</strong> Kino. Genau<br />

das Image, das heute noch viele sehen.»<br />

Wie viele wurde sie auf die Monroe aufmerksam<br />

dank deren erfolgreichstem Film «Some<br />

like it hot». Drei Jahre vor ihrem Tod gab Marilyn<br />

Monroe die bezaubernde wie naive «Sugar<br />

Kane». Eine mittellose Ukulele-Spielerin, deren<br />

beste Freundin ein Mann ist. Eine liebevolle Karikatur<br />

des Images, gegen das Marilyn Monroe<br />

vergeblich ankämpfte.<br />

Mehr als «Sugar»<br />

Hanna Scheurings Interesse begann be<strong>im</strong><br />

Schauspielunterricht. «Ich war eine eher scheue<br />

Person. Fast ein Freak. Was meinen Lehrer dazu<br />

brachte, mich aufzufordern, ich solle gefälligst<br />

einmal so wie Marilyn Monroe spielen.» Hanna<br />

Scheuring hat das gefallen. Auf der Bühne. Und<br />

sie hat Blut geleckt. Es gab mehr von Marilyn zu<br />

entdecken als «Sugar».<br />

«Auch wenn sie ihre körperliche Ausstrahlung<br />

ganz natürlich gelebt hat, da war die Sex-Ikone<br />

auf der einen Seite. Die Frau, deren Körper<br />

sprach, und die Männer verführte. Der<br />

Mensch dahinter ist für mich eine total spannende<br />

Frau. Voller Zerrissenheit. Sie war <strong>im</strong>mer<br />

auf der Suche nach Liebe.» Marilyn Monroe<br />

hatte wenig Sicherheit in ihrem Gepäck.<br />

Sie suchte «nach ihrem inneren Kern».<br />

Tapfer lieben<br />

Vor zwei Jahren brachte der Fischer-Verlag das<br />

Buch «Tapfer lieben» mit unveröffentlichten<br />

Hanna Scheuring in «Love, Marilyn»<br />

6


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Bühne<br />

© Caroline Minjolle<br />

Briefen von Marilyn Monroe in den Handel.<br />

Hanna Scheuring war fasziniert, las es aufmerksam<br />

und stellte das Buch sichtbar ins Regal.<br />

«Wenn ich am Schreibtisch sass, konnte ich es<br />

<strong>im</strong>mer ansehen. Und so entstand die Idee, daraus<br />

ein Stück zu entwickeln.».<br />

Hanna Scheuring wirkt gerührt. «In ihren Sätzen<br />

sagte Marilyn, sie wisse nicht, wer sie sei.»<br />

Musste Marilyn eine Schauspielerin werden,<br />

um Anerkennung und Liebe zu finden?<br />

Diese Frage war zentral für Hanna Scheuring.<br />

Mit «Love, Marilyn» hat sie das Vorhaben eines<br />

Theaterstücks nun realisiert. Ein Jahr habe sie<br />

sich extrem mit Marilyn auseinandergesetzt.<br />

Der Titel selbst verweist übrigens auf Marilyns<br />

Briefe. Es war Marilyns Gruss.<br />

Aber einfach so wollte Hanna Scheuring die<br />

Monroe nicht kopieren. «Gegen Marilyn hätte<br />

ich schlichtweg keine Chance, ich habe mir das<br />

nie zugetraut», erzählt sie.<br />

Kritisch sieht sie auch Michelle Williams <strong>im</strong><br />

Film «My Week with Marilyn». «Michelle war<br />

sehr gut, doch der Zauber fehlte, nie sah ich<br />

Marilyn». Es war für Hanna Scheuring daher<br />

logisch, die Ikone nicht zu verkörpern. Aber<br />

wie wird Marilyn «ohne» Monroe auf die Bühne<br />

gebracht?<br />

Identifikation<br />

Hanna Scheuring entwarf die Geschichte einer<br />

Frau, die sich krampfhaft mit Marilyn identifiziert.<br />

Ihr Name lautet «Sarah», der jedoch <strong>im</strong><br />

Stück nie erwähnt wird. Sarah wird zu Marilyn.<br />

Sie wird hineingezogen in den Monroe-Kosmos<br />

und vergisst so die bittere Realität. Wie einst<br />

ihr Vorbild, ist sie gefangen in einer psychiatrischen<br />

Anstalt.<br />

«Sarah gab mir die Möglichkeit, mit der dunklen<br />

Seite von Marilyn Monroe zu arbeiten, gleichzeitig<br />

aber auch die Träume und den Glamour<br />

sichtbar zu machen», erzählt Hanna Scheuring.<br />

Ein schmaler Grat für eine Schauspielerin?<br />

«Eher der absolute Traum für jeden, der eine<br />

Rolle spielt!» Die Legende zwischen Licht und<br />

Schatten ist dankbares Material.<br />

Das eine Kleid<br />

Die Idee ist verwandt mit der des Films «Poupoupidou»<br />

von Gerald Hustache-Mathieu (2011).<br />

Darin wird ein Kr<strong>im</strong>i-Autor in den Bann einer<br />

Dorfschönheit gezogen, welche glaubt, sie sei<br />

die Reinkarnation von Marilyn Monroe.<br />

«St<strong>im</strong>mt, es gibt Parallelen, aber der Film ist ein<br />

Kr<strong>im</strong>i, welchen ich übrigens total gut finde. Meine<br />

Geschichte geht anders mit dem Mythos um»,<br />

sagt Hanna Scheuring best<strong>im</strong>mt.<br />

Videomitschnitte (von Sarah als Marilyn) sowie<br />

einige berühmte Songs wie «I wanne be loved<br />

by you» sind ebenfalls Bestandteil des Stücks.<br />

Hanna Scheuring spielt dabei nicht alleine auf<br />

der Bühne. Daniel Fueter wird als Psychiatrie-<br />

Pfleger in die Rolle eines Vertrauten schlüpfen,<br />

der Sarah am Klavier begleitet.<br />

Wird Hanna Scheuring auch in vielen Outfits<br />

der Monroe zu sehen sein? «Es gibt genau ein<br />

Kleid, in das Sarah <strong>im</strong>mer wieder schlüpft.» Es<br />

lag ihr fern, eine «Travestie» zu veranstalten.<br />

Zudem hätten solche Kostüme das Stück und<br />

dessen Aussage stark verändert.<br />

«Es geht um Sarah», so Hanna Scheuring. Wird<br />

eben diese Sarah auch ein tragisches Ende erleiden<br />

müssen wir ihr Vorbild? «Das verrate ich<br />

nicht», lächelt sie. Zu erleben ist dies Ende <strong>September</strong><br />

in: «Love, Marilyn».<br />

«Love, Marilyn»<br />

Ein Theaterstück von Hanna Scheuring nach<br />

Texten vonMarilyn Monroe und J. C. Oates.<br />

Premiere: 19. <strong>September</strong>, Phönix Theater,<br />

Steckborn<br />

Zürcher Premiere: 26. <strong>September</strong>,<br />

Theater Rigiblick<br />

Alle Daten unter www.hannascheuring.ch<br />

Hanna Scheuring<br />

Hanna Scheuring ist in der Nähe von Zürich<br />

geboren, als Jüngste von 4 Töchtern. Nach der<br />

Ausbildung zur Schauspielerin am Konservatorium<br />

für Musik und Theater in Bern, spielte sie<br />

einige Jahre in Deutschland, am Landestheater<br />

Marburg und am Theater Trier. In der Schweiz<br />

wurde sie vor allem durch ihre Rolle der «Vreni»<br />

in der erfolgreichen Sitcom des Schweizer Fernsehens<br />

«Fascht e Familie» berühmt. Weiter sah<br />

man sie auch in der Soap «Lüthi und Blanc» und<br />

in diversen Filmen.<br />

Hanna Scheuring steht <strong>im</strong>mer wieder auf<br />

der Bühne, z.B. <strong>im</strong> Stück «Business Class» von<br />

Martin Suter am Casinotheater Winterthur;<br />

in ihrem ersten Solo-Stück: «Grönland« von H.<br />

Schertenleib und in einer Produktion des Freien<br />

Theaters Thurgau: «Spinnen«, von Sabine Wang.<br />

Daneben ist sie auch als Trainerin und Coach<br />

tätig, unterstützt Menschen in Kultur und Wirtschaft<br />

in Auftrittskompetenz. Sie engagiert sich<br />

seit längerem für UNICEF und bereiste Somalia,<br />

um sich vor Ort über das Thema Mädchenbeschneidung<br />

zu informieren. Sie ist Mutter von<br />

zwei Kindern, Rhea und Lou, 14 und 10 Jahre alt.<br />

Quelle: www.hannascheuring.ch<br />

7


Prominent CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Silvia Seidel<br />

ZDF-Weihnachtsserien bedeuteten in den 80er-<br />

Jahren beinahe alles. Da war der Junge, der sein<br />

Lachen verkaufte (T<strong>im</strong>m Thaler), der Junge mit<br />

dem Pferd (Silas) oder der Junge mit der nervenden<br />

Geige (Oliver Maass). Und da war eben dieses<br />

Mädchen, das nach einem schl<strong>im</strong>men Unfall<br />

wieder Ballett tanzen wollte: «Anna». «Anna»<br />

wurde zur erfolgreichsten ZDF-Weihnachtsserie<br />

überhaupt. Der Soundtrack hielt sich in<br />

den Hitparaden fest (My Love is a Tango) und es<br />

folgte sogar ein Kinofilm (Anna – der Film). Die<br />

Schauspielerin, die in der Titelrolle glänzte,<br />

war Silvia Seidel. Jedes Mädchen wollte 1987<br />

wegen ihr eine Ballerina werden (und auch einige<br />

Jungs). Und wiederum jedes Mädchen wollte<br />

ihren Serien-Freund Patrick Bach küssen (und<br />

auch einige Jungs). Ein Erfolg, den Silvia Seidel<br />

nie mehr wiederholen konnte. Dabei hatte sie<br />

vieles, was es braucht, um <strong>im</strong> harten Filmgeschäft<br />

zu bestehen: Talent, Aussehen, Charme.<br />

Patrick Bach etwa tanzt heute noch (wie etwa<br />

bei RTL in «Let’s Dance»). Silvia Seidel litt zunehmend<br />

unter «Anna», wurde <strong>im</strong>mer wieder auf<br />

Patrick Hässig<br />

Sabin Tambrea<br />

«Sabin wer?», fragen sich vielleicht noch einige.<br />

Ende Jahr wird das Kinopublikum aber an<br />

dem charismatischen Newcomer nicht mehr<br />

vorbeikommen. Sabin Tambrea, zarte 18 Jahre<br />

jung, spielt den Märchenkönig Ludwig II.<br />

in der gleichnamigen Neuverfilmung. Das Leben<br />

des Königs, welcher sich besonders als leidenschaftlicher<br />

Schlossbauherr auszeichnete<br />

(Schloss Neuschwanstein geht auf sein Konto),<br />

bot seit jeher fantastischen Stoff für das Lichtspielhaus.<br />

Das wusste schon Luchino Visconti,<br />

der mit seinem «Ludwig II.» 1972 einen Hit landete.<br />

Damals spielte Helmut Berger die Titelrolle<br />

und vermochte etwas Verruchtes ins königliche<br />

Bayern zu bringen. Die weitere Sensation damals:<br />

Romy Schneider spielte die Rolle der Sis(s)i<br />

noch einmal. Ende Jahr kommt nun die neue<br />

Verfilmung in die Kinos. Sie zeigt das Leben und<br />

Wirken Ludwigs II., der mit jungen Jahren von<br />

einem besseren Bayern träumt. Als hochbegabte<br />

Künstlerseele glaubt er an die Veredelung der<br />

Menschen durch Kunst und Musik. Und er will<br />

den Musikunterricht für das Volk an die Stelle<br />

des Waffendienstes setzen. Doch sein Scheitern<br />

ist vorbest<strong>im</strong>mt. Um all das rein optisch glaubhaft<br />

zu verkaufen, werden satte 17 Millionen<br />

in die Produktion reingesteckt. Peter Sehr und<br />

© pd<br />

diese Rolle reduziert und musste um kleine Rollen<br />

kämpfen. Der Arbeitsmarkt in der Branche<br />

ist hart. So verriet jüngst der Schweizer Soap-<br />

Star Philipp Romann (Wege zum Glück – Spuren<br />

<strong>im</strong> Sand) <strong>im</strong> Bluewin-Interview, dass selbst Hunde<br />

besser bezahlt werden. Davon konnte Silvia<br />

Seidel ein Lied singen. Sie soll mit Geldproblemen<br />

gekämpft haben – und mit Depressionen.<br />

1992 nahm sich ihre Mutter wegen Depressionen<br />

das Leben. Silvia Seidel in einem Interview:<br />

«Meine Mutter litt unter einer Krankheit, die<br />

schl<strong>im</strong>mer ist, als Aids und Krebs zusammen:<br />

Depressionen.». Anfang August wurde Silvia Seidel<br />

mit einem Abschiedsbrief in ihrer Wohnung<br />

tot aufgefunden. Sie hatte sich mit Tabletten das<br />

Leben genommen. Sie wurde nur 42 Jahre alt.<br />

Goodbye Anna Pelzer! (dd)<br />

8<br />

© www.patrickhaessig.ch<br />

Er war die St<strong>im</strong>me Zürichs am Morgen: Patrick<br />

Hässig (33). Radio 24, der erfolgreichste Schweizer<br />

Privatsender, hatte mit dem smarten Moderator<br />

einen echten Trumpf am Mikrofon. Auch<br />

wenn der Sender über gefühlte fünf CDs verfügt,<br />

Patrick Hässig vermochte mit seiner Fröhlichkeit<br />

selbst in der Morgenshow über das in<br />

einem Call-Center ermittelte Musikprogramm<br />

hinwegzutrösten. Nun ist bis Ende Februar 2013<br />

vorübergehend Schluss mit der Morgenshow.<br />

Patrick Hässig moderiert ab sofort <strong>im</strong> Schweizer<br />

Fernsehen «Weniger ist mehr», die Nachfolge-<br />

Show von Sven Epineys «5 gegen 5». Es wurde<br />

Zeit, dass der sympathische Zürcher auf die<br />

Mattschreibe kommt. Für Erwachsene, notabene.<br />

Denn Patrick Hässig war bereits mir der<br />

«Gameshow» <strong>im</strong> Jugendprogramm zu sehen.<br />

Auch privat läuft’s rund. Wie der «Blick» <strong>im</strong><br />

August sensationshungrig mit einer Titelstory<br />

berichtete («Schwuler SF-Star will heiraten!»),<br />

denkt Patrick Hässig über eine Heirat mit seinem<br />

Partner Mikael nach. Im Interview bricht<br />

er auch eine Lanze für Regenbogenfamilien.<br />

Das Paar könne sich ein Adoptivkind durchaus<br />

vorstellen: «Sobald es in der Schweiz erlaubt ist,<br />

könnte das auch bei uns zum Thema werden».<br />

© Stefan Falke<br />

Marie Noëlle inszenieren den Film und warten<br />

mit einer Star-Besetzung auf: So spielen etwa<br />

Uwe Ochsenknecht und Hannah Herzsprung<br />

in diesem Historien-Drama mit. Das wirkliche<br />

Highlight wird aber Sabin Tambrea als Ludwig<br />

II. sein. Der in Berlin lebende Rumäne spielt den<br />

«Märchenkönig» in voller Pracht, wie ein erster<br />

Teaser-Trailer beweist. Kinostart ist der 26. Dezember.<br />

(dd)


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Prominent<br />

Madonna<br />

/Pussy Riot<br />

Entgegen vieler Erwartungen hat Madonna <strong>im</strong><br />

Letzigrund nicht ihre Fans enttäuscht, sondern<br />

höchstens ihre zunehmend einfallslosen Kritiker.<br />

Sie zeigte Körper und Herz, auf der Höhe<br />

ihrer Karriere und der Zeit, und sie präsentierte<br />

ihren neusten Hit, mehrmals. Ein echter Ohrwurm.<br />

Provokativ, dem Mainstream, wie gewohnt,<br />

ganz knapp voraus. «Free! Pussy! Riot!»<br />

auf den Körper geschrieben, mit ehrlicher Empörung<br />

in der St<strong>im</strong>me vorgetragen. Alle singen<br />

mit. Dass da ein euphorischer Fan hinter einem<br />

den Text in «Free Pussie’s Right» abwandelt, legit<strong>im</strong>iert<br />

zumindest das «Dies ist kein Scherz!»<br />

der Queen. Bereits in Moskau hatte sich Madonna<br />

lautstark für die Mitglieder der russischen<br />

Punkband eingesetzt. Der Skandal begann mit<br />

einem 40-sekündigen Protest-Auftritt in der orthodoxen<br />

Erlöser-Kirche. Die bunt maskierten<br />

Musikerinnen störten eine Messe mit einem<br />

«Punk-Gebet», das sich gegen Ministerpräsident<br />

Putin richtete. In einem Schauprozess wurden<br />

Matthew<br />

Mitcham<br />

London <strong>2012</strong> war ein einziges Fest. Die von<br />

Slumdog-Millionaire-Regisseur Danny Boyle<br />

oscarwürdig inszenierte Eröffnungsfeier setzte<br />

den Massstab. 62 000 Zuschauer, darunter<br />

Prominente von Angelina Jolie bis Angela Merkel,<br />

von Mr. Bean bis James Bond, von Queen<br />

Elizabeth bis Prinzessin Max<strong>im</strong>a. 10 500 Athleten<br />

aus über 200 Nationen liefen ein, um die<br />

302 Goldmedaillen unter sich zu verteilen. Von<br />

all diesen Spitzensportlern sind gerade mal 20<br />

bekennend homosexuell, drei davon männlich.<br />

Lesbische Fussballerinnen und schwule Reiter<br />

gibt’s, anderes darf’s nicht geben. Dass der Grindr-Server<br />

während des Einzugs ins Olympiadorf<br />

überlastet zusammenbrach, muss also offiziell<br />

an einer hohen Dunkelziffer liegen oder an<br />

zahlreichen Fans des australischen Turmspringers<br />

Matthew Mitcham. 2008 siegte er mit dem<br />

Motto «out, proud and ready to go for gold» in<br />

Peking, 2010 eröffnete er die Gay Games in Köln.<br />

Er gilt als gros ses Vorbild für schwule Sportler.<br />

In London hielt er seine Verehrer via Twitter bei<br />

Laune (sein freier Oberkörper und seine Ukulele,<br />

was für ein Bild!) und mit einem gewagten<br />

Versprechen: «Bei Gold springe ich nackt<br />

vom 10m-Turm!». Der verpasste Final-Einzug<br />

vermasselte den Traum. Viel Raum für Spekulationen<br />

lassen seine knappen Badeshorts ohnehin<br />

nicht, und allzu skandalträchtig wäre die<br />

Aktion vielleicht gar nicht geworden, während<br />

der antiken olympischen Spiele waren schliesslich<br />

alle Athleten hüllenlos. Spätestens bei der<br />

Schlussfeier gab’s doch noch Aufregendes fürs<br />

schwule Auge, Spice Girls und George Michael<br />

sei Dank. Den Skandal überliess Matthew<br />

galant einem Promi aus der Zuschauerreihe:<br />

Prinz Harry. Da liegt der Gedanke nahe, Strippoker<br />

für Rio 2016 zur olympischen Disziplin<br />

Casper, Mika,<br />

Leo<br />

Jennifer Lopez‘ Toyboy Casper Smart gay? Überraschung!<br />

Für sie jedenfalls, für seine wenig<br />

verschwiegenen (oder aber sehr erfinderischen)<br />

Kumpels, die ihn zu einer «exotischen Massage»<br />

in ein «homosexuelles Etablissement» begleitet<br />

haben wollen, wohl kaum. Smartes Kaspertheater<br />

fürs Boulevard-Sommerloch. Nichts als böse<br />

Gerüchte. Sagt sie – und trennt sich von ihm,<br />

ein bisschen jedenfalls. Mika schwul und doch<br />

nicht bi? Auch das eine echte Offenbarung. Viel<br />

spannender ist die brandneue Platte des Pop-<br />

Paradiesvogels. Leo Ritzmann bi und doch nicht<br />

hetero? Leo wer? Der Musicstar, der Some&Any-<br />

© pd<br />

drei der kritischen Aktionskünstlerinnen dafür<br />

zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Zwei<br />

von ihnen hinterlassen Kinder, die nun möglicherweise<br />

in staatlichen Erziehungsanstalten<br />

landen. Die Empörung ist gross und global. Reykjaviks<br />

Bürgermeister streifte sich anlässlich<br />

der Gay Pride eine Pussy-Riot-Maske über, Paul<br />

McCartney, die Red Hot Chili Peppers, Nina Hagen<br />

und Udo Jürgens bekundeten Sympathie<br />

<strong>im</strong> Namen der künstlerischen Freiheit, ein Zürcher<br />

Punk-Kollektiv besetzte den Grossmünster-Turm.<br />

Madonnas Kritiker werfen ihr PR in<br />

eigener Sache vor, während ihr in Russland ein<br />

Prozess droht, weil sie in St. Petersburg die Gay<br />

Community unterstützte. Da muss jeder sein<br />

Urteil selbst fällen. Und dieses öffentlich vertreten,<br />

falls er in der glücklichen Lage ist, seine<br />

Meinung unbescholten kundtun zu dürfen. (rg)<br />

© pd<br />

zu erküren. Und die Hoffnung, dass bis dahin<br />

Olympia auch für lesbische Synchronspringerinnen<br />

und schwule Boxer kein Hindernislauf<br />

mehr sein wird. (rg)<br />

© pd<br />

Popstar, der vor seiner Musikkarriere Handyund<br />

danach Kleiderverkäufer war. Er hat zwar<br />

kein neues Casting-Projekt am Start, dennoch<br />

war sein mutiges Coming-out eine Gratiszeitung-Schlagzeile<br />

wert. «Ich bin auf keinen Fall<br />

schwul», sagte er früher, «ich verliebe mich in<br />

Menschen, nicht in Männer oder Frauen» heute.<br />

Er stehe dazu und sei gespannt auf die Reaktionen.<br />

Seine Fans werden damit klar kommen.<br />

Alle drei. Derweil verspricht die neuste Popstars-Staffel<br />

eine wirklich talentierte Band und<br />

Coming-out-Stoff für die nächste Sommersaison.<br />

Auch mit Ritzmann ist weiterhin zu rechnen,<br />

Leo from the Handyshop gibt den Traum<br />

von der grossen Bühne nicht auf, muss sie aber<br />

vorerst Jenny from the Block überlassen. Vielleicht<br />

klappt‘s ja irgendwann als einer ihrer<br />

Tänzer? Oder in einer multisexuellen Boygroup<br />

mit Casper und Mika? Und wenn J. Lo am 10.10.<br />

<strong>im</strong> Hallenstadion von Casper Smart sexy angetanzt<br />

wird, fällt es ihm best<strong>im</strong>mt nicht allzu<br />

schwer, sich bis dahin mit einem Platz auf den<br />

Zuschauerrängen abzufinden… (rg)<br />

9


Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Ohlala –<br />

der Liebescircus<br />

Am 19. <strong>September</strong> heisst es Vorhang auf für<br />

«Ohlala – der zweite Akt».<br />

Von Martin Ender<br />

Blush © pd<br />

10


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Show<br />

Die Vorbereitungen für die<br />

neue Show von Gregory<br />

und Rolf Knie laufen auf<br />

Hochtouren. Das lustvolle<br />

Spektakel nur für Erwachsene<br />

(ab 16 Jahren), geht in<br />

die zweite Runde. Die diesjährige<br />

Show «Ohlala» soll<br />

noch lustvoller, noch sinnlicher,<br />

noch mutiger werden<br />

als <strong>im</strong> vergangenen Jahr.<br />

CR sprach mit Gregory<br />

Knie und lüftet jetzt schon<br />

etwas den Vorhang.<br />

Gregory ist der Sohn von Rolf Knie, der vor Jahren vom Familiencircus<br />

weggegangen ist und als Maler berühmt wurde. Fredy Knie Junior, der<br />

zusammen mit Franco Knie das Familienunternehmen Circus Knie<br />

führt, ist sein Onkel. Fredy Knie Senior, der damals mit seinen Impulsen<br />

weltweit eine neue, humane Art der «Pferdedressur» auslöste, war sein<br />

Grossvater.<br />

Vor 10 Jahren hat Gregory zusammen mit seinem Vater Rolf den Wintercircus<br />

Salto Natale ins Leben gerufen und letztes Jahr den Liebescircus<br />

Ohlala.<br />

Auf die Frage, warum denn zusätzlich zum Wintercircus Salto Natale<br />

<strong>im</strong> Spätsommer noch ein weiteres Programm zusammengestellt werde<br />

und erst noch ein gewagtes, antwortete Gregory in einem bereits veröffentlichten<br />

Interview: «Neue Ideen auszuleben, das ist doch reizvoll. Der<br />

Circus muss sich <strong>im</strong>mer wieder neu erfinden, damit er auch in Zukunft<br />

ein Publikum hat. Wir haben bereits mit Salto Natale den Circus modernisiert<br />

und Jahr für Jahr weiterentwickelt. Und unser stetig grösser<br />

werdendes Publikum ermutigt uns, etwas Neues auszuprobieren. Der<br />

Liebescircus ist die Fortsetzung dieses innovativen Weges – mit einem<br />

anderen Thema: Wir werden auch hier alles versuchen, damit unsere Zuschauer<br />

erstklassig unterhalten werden. Und vielleicht gelingt es uns ja,<br />

Menschen in den Circus zu bewegen, die bisher nie da waren.»<br />

Ohlala <strong>2012</strong><br />

Die Liebe hat seit jeher Künstler aller Sparten inspiriert. Komponisten,<br />

Sänger, Maler, Bildhauer oder Schriftsteller haben sich von ihr leiten lassen.<br />

Auch der Circus hat sie entdeckt und Ohlala macht sie – europaweit<br />

einzigartig – zum Hauptthema der Show. Internationale Artisten, Sänger,<br />

Tänzer, Entertainer und skurrile Unikate zelebrieren ihre Auffassung<br />

der Liebe. Mal gewagt und provozierend, dann wieder ganz sinnlich und<br />

verführerisch, werden die Besucher in eine andere Welt voller Magie und<br />

Überraschungen entführt. Eine so viel versprechende und facettenreiche<br />

Inszenierung wie die Liebe selbst.<br />

Leckerbissen auch für das schwule Auge<br />

Gregory Knie betont das hohe Qualitätsniveau aller Artisten, wir picken<br />

hier dennoch zwei Highlights heraus, die insbesondere das schwule Herz<br />

höher schlagen lassen.<br />

Da ist einmal das Duo Iroshnikov aus der Ukraine. Es zeigt Körperbeherrschung,<br />

Ausdruckskraft und Dynamik in Perfektion. Die beiden Brüder<br />

gehören zu den weltbesten Artisten ihres Genres. Mit Leichtigkeit und<br />

blindem Vertrauen wirbeln sie einander durch die Luft und fangen den<br />

anderen <strong>im</strong> letzten Moment wieder sicher auf. Ihre frische und unbekümmerte<br />

Performance überrascht die Zuschauer <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue,<br />

und fesselnde Schreckmomente sind vorprogrammiert.<br />

Ein zweiter Höhepunkt ist natürlich Blush, eine künstlerische Formation<br />

von drei jungen, ambitionierten Artisten aus Holland. Der Act vereint<br />

männliche und weibliche Besonderheiten zu einer lasziven symbiotischen<br />

Performance, wie man sie noch nie gesehen hat. Die Holländer<br />

verschmelzen das Beste aus beiden Welten zu einer energiegeladenen<br />

Choreographie mit Gesang und viel Glamour. Extravagantes Make-up<br />

und Kostüme verleihen der androgynen Darbietung einen theatralischen<br />

und glamourösen Touch.<br />

Das persönliche Gespräch mit Gregory Knie<br />

CR: Gregory Knie, darf ich Sie mit «Du» anreden? In unserem Magazin<br />

für Schwule führen wir die Gespräche persönlich, zudem kenne ich die<br />

Familie Knie, das heisst deinen Onkel und deinen Vater seit Jahren.<br />

GrEGOry: Klar, also «Gregory»<br />

CR: Gregory, bis wann bist du <strong>im</strong> Circus aufgewachsen? Was hast du<br />

nachher gemacht? Als dein Vater den Circus verliess, warst du ja auch<br />

vom Circus weg.<br />

GrEGOry: Bis ich sieben Jahre alt war. Ich war eine Zeit lang unterwegs mit<br />

einem Theater in der Schweiz, sowie in Deutschland und bin dann in Jona<br />

weiter zur Schule gegangen, bis ich zwölf war. Danach zog ich nach New<br />

York, habe die High School absolviert, da war ich 18.<br />

CR: Und dann bist du in die Schweiz zurückgekehrt?<br />

GrEGOry: Nein, nein, mit 18 ging ich nach Costa Rica, habe da in einer Erdnuss-Farm<br />

gearbeitet. Später bin ich bei Disney in Florida gelandet. Ich<br />

bewarb mich an verschiedenen Universitäten. Ich bekam einen Platz in<br />

Florida und studierte da vier Jahre. Anschliessend habe ich ein Jahr gearbeitet.<br />

Erst dann bin ich in die Schweiz zurückgekommen.<br />

CR: Und nun kannst du wohl besser englisch als schwiizerdütsch?<br />

GrEGOry: (lacht)... kann man so sagen...<br />

CR: Jetzt hat dich der Circus wieder. Oder hat er dich nie losgelassen?<br />

GrEGOry: Ich bin durch die Familie <strong>im</strong>mer mit dem Circus verbunden geblieben.<br />

Aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, in das Familienunternehmen<br />

zurückzukommen. Durch den langen Auslandaufenthalt war<br />

ich damals nicht auf die Schweiz fokussiert. Erst als mein Vater mit der<br />

Idee an mich herantrat, zusammen ein Projekt zu starten, überlegte ich,<br />

wieder in die Schweiz zu kommen.<br />

Aber einen Circus Knie gab’s ja schon, ich war der Ansicht, einen zweiten<br />

braucht es nicht. Wir wollten ja nicht den Familiencircus Knie konkurrenzieren.<br />

So konzentrierten wir uns auf ein anderes Konzept und<br />

starteten den Wintercircus Salto Natale. Dieses Jahr feiern wir bereits<br />

das 10-jährige Jubiläum. Und nun kam vor zwei Jahren noch der Liebescircus<br />

Ohlala dazu...<br />

CR: Ohlala spielt einen Monat lang <strong>im</strong> Herbst, welches Konzept steckt<br />

da dahinter?<br />

GrEGOry: Eine Show wie Ohlala ist für Europa ganz neu und nicht vergleichbar<br />

mit einer sonstigen Schweizer Produktion. Allein die Kostüme, welche<br />

allesamt neu entworfen wurden, und unser wunderschön dekoriertes<br />

Foyerzelt sind einen Besuch wert. Wir freuen uns, die Liebe auf unsere Art<br />

und Weise darzustellen. Von provokativ bis verführerisch und sinnlich<br />

versuchen wir aus allen Facetten der Liebe Geschichten zu erzählen. Den<br />

Zuschauern wird Artistik auf höchstem Niveau geboten, welche mit Ge-<br />

11


Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

sang und Tanz verbunden wird. Aber auch die Lachmuskeln werden nicht<br />

zu kurz kommen. Denn zur Liebe gehört auch eine grosse Portion Humor<br />

CR: Da stellt sich die Frage: Liebescircus, ist das Erotik, nackte Haut.<br />

GrEGOry: Gibt es auch! Aber wir legen Wert darauf, dabei stilvoll zu bleiben.<br />

Es darf nicht billig werden...<br />

CR: Bei euren Produktionen beginnt das Erlebnis nicht erst mit der<br />

Show, sondern bereits <strong>im</strong> Foyer. Ist das euer Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis?<br />

GrEGOry: Wir möchten bewusst eine Erlebniswelt schaffen. Der Gast soll in<br />

eine sinnliche, aphrodisierende Welt eintauchen und den Alltag für einen<br />

Abend lang vergessen können. Heutzutage gehört zu einem Ausgeherlebnis<br />

mehr als nur eine tolle Show und deshalb bietet Ohlala neben privaten<br />

Lounges, exquisiten Packages wie L<strong>im</strong>ousinen-Service, Love-Apéros oder<br />

After-Showparties auch kulinarische Freudenspender. Denn schliesslich<br />

geht die Liebe ja auch durch den Magen.<br />

CR: Ohlala geht nun ins zweite Jahr. Waren <strong>im</strong> letzten Jahr die Besucherzahlen<br />

zufriedenstellend?<br />

GrEGOry: In den ersten zwei Wochen haben die Leute etwas abgewartet,<br />

sich rumgehört, was da passieren wird. In der zweiten Hälfte der Spielzeit<br />

waren wir ausgebucht. Für dieses Jahr kann ich nur raten, die Tickets<br />

nicht zu spät zu besorgen.<br />

CR: Am 19. <strong>September</strong> geht’s los mit der LGBT-Pre-Premiere. Wie weit<br />

sind die Vorbereitungen. Bist du schon voll <strong>im</strong> Stress.<br />

GrEGOry: Nein, <strong>im</strong> Stress nicht. Stress ist, wenn man die Arbeit nicht mehr<br />

unter Kontrolle hat... (lacht)...sagen wir es so: Es wird uns nicht langweilig!<br />

CR: Nun nochmals zu deinem Grossvater: Mein Lebenspartner stellte<br />

ihm Ende der 70er-Jahre die mit seinem Bruder einstudierte Luftnummer<br />

vor. Er bekam danach den Bescheid, die Leistung wäre gut, aber er<br />

solle doch besser den Bruder gegen eine Frau auswechseln.<br />

Er war der Ansicht, dass das Schweizer Publikum zwei Männer in der<br />

Luft nicht goutieren würde. Würdest du zwei schwule Männer oder<br />

zwei lesbische Frauen engagieren? Nach welchen Kriterien wählst du<br />

die Nummer aus... speziell für den Liebescirus Ohlala.<br />

GrEGOry: (lacht)... Ach, mittlerweile ist so etwas doch kein Problem mehr,<br />

nicht mal be<strong>im</strong> Circus Knie! Dieser engagierte ja vor zwei Jahren die<br />

Sorellas und sie wurden vom Publikum gefeiert! Das sind zeitlich bedingte<br />

Veränderungen, welche die Gesellschaft grundsätzlich durchgemacht<br />

hat. Bei Ohlala wäre das sowieso kein Thema. (schmunzelnd) ...an diesem<br />

Punkt fangen wir erst an.<br />

CR: Kannst du schon ein paar artistische Highlights nennen?<br />

GrEGOry: Ich mag keine einzelnen Darbietungen hervorheben. Sie sind alle<br />

super. Nur mal so viel: Es sind Artisten dabei, die man noch nie in der<br />

Schweiz gesehen hat. Wir haben einen guten Humorfaktor – aus London.<br />

Auch Intellektuelles hat Platz – Richtung Theater. Dann natürlich Blush,<br />

ein visueller Genuss, drei Tänzer aus Amsterdam – mit super Bodies.<br />

CR: Da wird also das schwule Auge in der kommenden Produktion voll<br />

auf seine Kosten kommen... dazu muss ich natürlich unweigerlich fragen,<br />

bist auch du in der Vorstellung zu sehen?<br />

GrEGOry: Nur am Schluss, als Schlussbouquet (lacht). Nein, ich setze mich<br />

nicht in Szene, ich bin als Host in der Vorstellung da.<br />

CR: Es ist ja so, schwule Circus-Besucher haben schon <strong>im</strong>mer Vermutungen<br />

angestellt über den einen oder andern Artisten oder Dynastie-<br />

Sprössling: «Der sieht so gut aus, der bewegt sich so toll... der muss<br />

schwul sein!» Franco Knie, ist ein attraktiver Mann. Und viele Schwule<br />

erhofften sich, dass er vielleicht ein bisschen schwul sein könnte. Sie<br />

liessen sich auch nicht durch die Beziehung zur Prinzessin von Monaco<br />

davon abhalten, dies anzunehmen. Du bist genauso ein schöner Mann.<br />

Wie gehst du damit um, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer<br />

dich schön finden und dich verehren? Ein Problem für dich? Bekommst<br />

du das mit?<br />

GrEGOry: Ich bekomme das nicht so mit. Aber egal, ob Frau oder Mann...<br />

(Pause)... oh, danke fürs Kompl<strong>im</strong>ent...also, es macht doch einfach Freude,<br />

wenn man spürt, dass man ankommt, egal, ob bei einer Frau oder einem<br />

Mann, und ich kann doch auch einen Mann schön finden. Ich habe kein<br />

Problem, das auch auszusprechen... zudem muss ich ja auch bei der Auswahl<br />

von Artisten aufs Optische schauen...da sag ich durchaus: Ja das ist<br />

ein attraktiver Mann, er ist sexy, er hat eine gute Ausstrahlung... das ist<br />

sehr wichtig <strong>im</strong> Show-Business...<br />

Unter Künstlern gibt’s ja viele Schwule... sie sind oft musischer veranlagt...<br />

Auch hinter den Kulissen hier bei uns gibt es sie. Die Show-Welt, die<br />

Circus-Welt ist stark verbunden mit der Szene. Wenn man aufgewachsen<br />

ist in dieser Welt, so wie ich, kann man gar nie Probleme haben mit der<br />

Welt der Schwulen.<br />

CR: Gregory, danke für das Gespräch.<br />

Ohlala – der Liebescircus<br />

19. <strong>September</strong> – 21. Oktober <strong>2012</strong><br />

Air Force Center Dübendorf<br />

Tickets: Telefon 0900 66 77 88 (CHF 1.15/Min., Festnetztarif)<br />

oder info@circusohlala.ch, www.circusohlala.ch<br />

Exklusive LGBT & Friends-Pre-Premiere am 19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Ob lesbisch, gay, bi- oder transsexuell (LGBT), Ohlala ruft alle auf, mit<br />

ihren Freunden und Partnern am 19. <strong>September</strong> den zweiten Akt <strong>im</strong><br />

Liebescircus zu zelebrieren. An der LGBT-Pre-Premiere gibt es für die<br />

LGBT-Gemeinde (& friends) vergünstigte Karten.<br />

Direktverkauf <strong>im</strong> Cranberry, Zürich, oder online auf circusohlala.ch<br />

Verlosung<br />

CR und queer.ch verlosen 2 x 2 Tickets für die LGBT-Pre-Premiere am<br />

19. <strong>September</strong> <strong>2012</strong>!<br />

Mail an info@cruiser.ch mit Stichwort Ohlala<br />

Gregory Knie © pd<br />

12


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Kapitel Titel<br />

presents:<br />

Bettag Wochenende<br />

SONNTAG 16. SEPTEMBER<br />

MAD>LAUSANNE<br />

Special Guest Star:<br />

Marco Da Silva - Hollywood<br />

(Circuit, *69, Supermartxé)<br />

Antoine909 - London<br />

(Resident, Circuit Festival)<br />

King of Gospel-Pop<br />

Peyton - London<br />

(Sydney Mardi Gras)<br />

Juiceppe - Zürich<br />

(Jack, Aviator)<br />

Ajaxx - Zürich<br />

(Flexx, Angels)<br />

NIVEA FOR MEN Lounge<br />

Hot & sexy Gaydar Gogo-Boys<br />

Abendessen mit den Künstlern<br />

<strong>im</strong> «Bedroom» Club-Restaurant<br />

Reservation: 078-736.05.02<br />

© photo: Carlos Arias<br />

MAD club<br />

rue de Genève 23<br />

LAUSANNE<br />

infoline: 021-3406969<br />

www.gay-party.net<br />

13


Nachgefragt CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Branko trifft ...<br />

Wachtmeister Peter Sahli,<br />

Präsident PinkCop<br />

Branko B. Gabriel hört <strong>im</strong>mer<br />

öfter Geschichten von schwulen<br />

Männern, welche nach dem<br />

Sex ihr blaues Wunder erlebten.<br />

Neulich erfuhr Branko, wie ein<br />

Bekannter seinen Flirt mit nach<br />

Hause nahm. Nach dem Sex<br />

folgte der Tiefschlaf, danach<br />

ein unsanftes Erwachen: Der<br />

Typ hatte ihn voll beklaut: Uhr,<br />

Schmuck, Brille und sogar der<br />

Haartr<strong>im</strong>mer waren weg.<br />

Was tun in einer solchen Situation? Natürlich<br />

zur Polizei gehen – dein Freund und Helfer! Dort<br />

wird man(n) automatisch auf PinkCop aufmerksam<br />

gemacht. Eine Organisation, die sich explizit<br />

bei Übergriffen gegen Homosexuelle und<br />

Transmenschen einsetzt. Ich sprach anhand des<br />

Beispiels mit dem Präsidenten persönlich, Herr<br />

Wachtmeister Peter Sahli.<br />

BrANKO B. GABriEL: Peter, für was steht PinkCop?<br />

PETEr SAHLi: PinkCop ist ein Netzwerk von schwullesbischen<br />

und Transgender-Polizistinnen und<br />

-Polizisten schweizweit. Wir haben nicht nur<br />

Mitglieder aus dem Corps der Stadt polizei Zürich,<br />

sondern auch aus Genf, Lausanne, Uri,<br />

Bern, Luzern, Basel und viele mehr. Insgesamt<br />

zählen wir bis heute rund 130 Mitglieder.<br />

BrANKO B. GABriEL: Wie entstand PinkCop?<br />

PETEr SAHLi: Wir haben uns gegründet, um ein<br />

Netzwerk für gleichgesinnte Kolleginnen und<br />

Kollegen zu gründen. Wir veranstalten Grill-<br />

Events, regelmässige Höcks oder Weihnachtsessen,<br />

halt ein normaler Verein für normale Leute.<br />

Wir stehen ein für Toleranz und Respekt gegenüber<br />

unserer Lebensphilosophie innerhalb der<br />

Polizeicorps schweizweit. Und wir stehen auch<br />

für die Arbeit und Offenheit der Polizei gegenüber<br />

der Community ein.<br />

BrANKO B. GABriEL: Was kann ich machen, wenn<br />

der One Night Stand mich zu Hause ausraubt?<br />

PETEr SAHLi: Persönlich würde ich empfehlen,<br />

nicht gleich einen Fremden mit nach Hause zu<br />

nehmen. Es kann genau der Fall eintreffen, wie<br />

eingangs erwähnt. Das Austauschen der Handy-<br />

Nummer ist schon mal empfehlenswert. Name<br />

oder Adresse auch. Safety geht vor – wie überall.<br />

BrANKO B. GABriEL: Hilft mir PinkCop auch in<br />

rechtlichen oder strafrechtlichen Situationen?<br />

PETEr SAHLi: Eines unserer Hauptanliegen ist, dass<br />

sich ein Opfer in strafrechtlichen Situationen<br />

auch an uns wenden kann. Wir wissen, dass sich<br />

Opfer einer Straftat oftmals nicht bei der Polizei<br />

melden, aus Scham, Angst oder anderen Gründen.<br />

Hier wollen wir einschreiten und helfen.<br />

Falls sich ein Opfer nicht getraut, von sich aus<br />

die Polizei aufzusuchen, kann es sich jederzeit<br />

mit uns via E-Mail in Verbindung setzen. Wir<br />

wissen dann, wohin sich der oder die Geschädigte<br />

wenden muss, was zu tun ist oder welche<br />

Sofortmassnahmen einzuleiten sind.<br />

BrANKO B. GABriEL: Die Übergriffe finden meistens<br />

in der Nacht statt. Wie bekomme ich am<br />

schnellsten Hilfe? Gibt es eine Hotline?<br />

PETEr SAHLi: Ja, die Hotline ist ganz einfach zu<br />

merken: 117! Bei Notfällen rufst du sofort diese<br />

Nummer der Polizei. Merke dir die Örtlichkeit,<br />

gegebenenfalls ein Signalement der vermeintlichen<br />

Täterschaft wie die Grösse, Alter, oder<br />

Merkmale wie Piercings oder Tattoos, Bart etc.<br />

BrANKO B. GABriEL: Haben in den letzten Jahren<br />

Übergriffe gegen Homosexuelle zugenommen?<br />

PETEr SAHLi: Leider bestehen dazu keine erfassbaren<br />

Daten. Wir versuchen jedoch mittels Flyer die Opfer<br />

zu an<strong>im</strong>ieren, sich jederzeit auf einer Polizeiwache<br />

zu melden. Jede Polizistin, jeder Polizist,<br />

ist aufgrund seiner professionellen Ausbildung in<br />

der Lage, jegliche Anzeigen entgegenzunehmen.<br />

Zudem haben wir eine Umfrage zur homophoben<br />

Gewalt gestartet, um endlich Zahlen zu erhalten.<br />

BrANKO B. GABriEL: Hast du selbst Anfeindungen<br />

auf der Wache erlebt?<br />

PETEr SAHLi: Da ich offen mit dem Thema umgehe,<br />

sind auch meine Kolleginnen und Kollegen auf<br />

der Wache mehr oder weniger dem Thema gegenüber<br />

aufgeschlossen. Leider habe ich auch<br />

schon negative Erfahrungen machen müssen.<br />

Insofern kann ich Gleichgesinnte verstehen,<br />

wenn sie sich nicht oder nicht sofort vor den Polizeikumpels<br />

outen.<br />

BrANKO B. GABriEL: Was magst du am liebsten an<br />

deinem Job?<br />

PETEr SAHLi: Ein schöner Teil meiner Arbeit ist das<br />

Zusammentreffen mit verschiedenen Leuten in<br />

diversen Situationen: Mal lustig, mal ernst, mal<br />

gefährlich, mal traurig…<br />

BrANKO B. GABriEL: Was stört dich an deiner Arbeit?<br />

PETEr SAHLi: Die zunehmende Respektlosigkeit<br />

gegenüber der Polizei. Das Partyvolk <strong>im</strong> Zürcher<br />

Kreis 4 und 5 kennt oftmals keine Grenzen.<br />

Wir werden dort schon mal grundlos angepöbelt<br />

und besch<strong>im</strong>pft, nur weil wir unseren Job<br />

machen.<br />

PinkCop<br />

Wachtmeister Peter Sahli ist Präsident, Mit-Initiator<br />

und einer der Gründer von PinkCop, dem<br />

schweizweiten Verein homosexueller Polizistinnen<br />

und Polizisten. Sie setzen sich unter anderem<br />

gegen körperliche und verbale Übergriffe<br />

gegen Homosexuelle und Transgenders ein,<br />

halten Vorträge und Schulungen in der Polizei<br />

und suchen weitere Mitglieder oder Gönner für<br />

den Verein.<br />

www.pinkcop.ch oder bei Fragen: info@pinkcop.ch<br />

Umfrage zu homophober Gewalt:<br />

Mach mit bei der Umfrage zur homophoben<br />

Gewalt und hilf PinkCop, Zahlen<br />

zur Situation in der Schweiz zu sammeln<br />

– Auf www.pinkcop.ch!<br />

14


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

News Schweiz<br />

CVP wirbt mit Homo-Paar<br />

Die CVP lancierte ein Wahlplakat mit zwei<br />

Schwulen. Die Partei erntet dafür nicht nur Lob,<br />

sondern auch Kritik aus der Community.<br />

Mit zwei Homosexuellen wirbt die CVP jüngst in Zürich um neue Wählerschaft,<br />

dies auf ganz unaufgeregte Art und Weise. So auch das Motto<br />

der Kampagne: «Anders als man denkt.» Bei dem Paar handelt es sich um<br />

Markus Hungerbühler und Dominik Mazur. «Wir wollten mit dem gängigen<br />

Klischee aufräumen, CVP-Mitglieder seien <strong>im</strong> Durchschnitt 70<br />

Jahre alt und regelmässige Kirchgänger», erklärt Markus Hungerbühler<br />

gegenüber der Presse. Er selbst ist seit 1994 in der CVP und Parteipräsident<br />

der Stadt Zürich.<br />

© CVP<br />

Die Gegner meldeten sich bereits <strong>im</strong> «Blick am Abend» zu Wort. SVP-Nationalrat<br />

Christoph Mörgeli: «Einmal mehr versucht es die CVP mit krampfhaft<br />

pseudomoderner Urbanität.» Die FDP-Frauen, allen voran Generalsekretärin<br />

Claudine Esseiva, sind auch nicht begeistert: «Zwei CVP-Herren.<br />

Und der Slogan: ‹Anders als man denkt› – ja wie denn?». Selbst in der Gay<br />

Community wird Kritik geäussert. «Queerdenker.ch» beispielsweise hält<br />

die Kampagne für «verklemmt» und zweifelt daran, ob es sich «tatsächlich»<br />

um ein echtes Paar handelt.<br />

Aids <strong>2012</strong> mit der Aids-Hilfe<br />

Schweiz<br />

Die Aids <strong>2012</strong>-Konferenz in Washington ist<br />

Geschichte. Mit dabei war eine Delegation<br />

der Aids-Hilfe Schweiz. Ein Vortrag über MSM<br />

wurde viel beachtet.<br />

In einer laut Aids-Hilfe Schweiz eindrücklichen Präsentation mit dem<br />

Titel «Turning the Tide for MSM and HIV» wurde die globale Situation<br />

für MSM gezeigt. Die HIV-Prävalenzen unter MSM sind überall auf<br />

der Welt um ein Vielfaches höher als in anderen von HIV betroffenen<br />

Bevölkerungsgruppen. In den USA beispielsweise hat ein schwuler Mann<br />

afro-amerikanischer Herkunft eine 72-mal höhere Wahrscheinlichkeit,<br />

sich mit HIV zu infizieren als der Rest der Bevölkerung. In Kanada ist die<br />

Wahrscheinlichkeit 73-mal höher und in England sogar 111-mal. Die HIV-<br />

Epidemie unter MSM ist <strong>2012</strong> gravierend und n<strong>im</strong>mt stark zu.<br />

Experten sind sich über die wirksamsten Präventionsmassnahmen <strong>im</strong><br />

MSM-Bereich einig. Aber oftmals verhindert Diskr<strong>im</strong>inierung und Stigmatisierung,<br />

dass diese Massnahmen vollständig umgesetzt werden<br />

können.<br />

Kein weiterer Titel für<br />

Stephan Bitterlin<br />

Miguel Ortiz aus Spanien gewann den Titel<br />

MrGay Europe. «Unser» Stephan Bitterlin hatte<br />

das Nachsehen.<br />

Die MrGay-Europe-Wahlen fanden Mitte August in Rom statt. Die Veranstaltung<br />

wurde hierzulande beinahe totgeschwiegen. Trotzdem, MrGay<br />

Switzerland 2011 Stephan Bitterlin machte sich auf den Weg in die ewige<br />

Stadt, um für die Krone des MrGay Europe zu kämpfen. Es war sein letzter<br />

Auftritt in dieser Funktion.<br />

Der Titel ging jedoch zum dritten Mal nach Spanien: an Miguel Ortiz. Laut<br />

Pressetext war er einer der Favoriten. Der Verleihung selber gingen 11 verschiedene<br />

«Prüfungen» voraus. Darunter ein Interview mit den Juroren,<br />

eine Fotosession sowie der obligate Auftritt in der Badehose.<br />

Aus FKK resultierte Sex<br />

Diesen Sommer war Schluss mit lustig auf<br />

dem «Tuntengrill»: Das Männerdeck der<br />

Zürcher Badi Tiefenbrunnen durfte nicht mehr<br />

für Sex genutzt werden.<br />

Die Zürcher-Badi «Tiefenbrunnen» ist vielleicht das schönste Seebad der<br />

Schweiz. Besonders die FKK-Zone war offenbar ein Knüller. Auf dem Männerdeck<br />

wurde nicht nur der Freikörper-Kultur gefrönt, sondern <strong>im</strong>mer<br />

öfter auch dem puren Sex. Dies wurde den Verantwortlichen der Stadt-<br />

Zürcher Badeanlagen zu wild.<br />

Seit dieser Badesaison werden die Badegäste <strong>im</strong> Tiefenbrunnen mit einem<br />

Aushang darauf hingewiesen, dass unsittliches Verhalten nicht geduldet<br />

wird. Rebellen fliegen sofort raus. Seither soll es merklich ruhiger geworden<br />

sein, so die Verantwortlichen gegenüber «20 Minuten».<br />

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eine Gregory und<br />

rolf Knie Produktion<br />

Der Liebescircus<br />

19. september – 21. Oktober <strong>2012</strong>, Air Force center Dübendorf<br />

LGbT & Friends Pre-Premiere 19. september <strong>2012</strong><br />

Tickets 0900 66 77 88 (cHF 1.15 / Min., Festnetztarif)<br />

oder circusohlala.ch<br />

15


Kolumne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Wofür der Penis<br />

steht<br />

Von Michi Rüegg<br />

Der Mann in der Badi war weder schön noch<br />

hässlich, auffällig hingegen war seine Badehose:<br />

Der mittelknappe Slip trug das Design<br />

der brasilianischen Landesflagge. Dort, wo der<br />

P<strong>im</strong>mel eine Beule bildet, war die blaue Erdkugel,<br />

auf der steht: «Ordem e Progreso» – Auf dem<br />

Penis stand also «Ordnung und Fortschritt». Das<br />

ist bemerkenswert, weil Penisse in letzter Zeit<br />

meist mit Unordnung und kulturellem Rückschritt<br />

in Verbindung gebracht wurden.<br />

Der Penis ist das letzte Wilde am gezähmten<br />

Mann. Einzig der Penis bäumt sich dann und<br />

wann auf und fordert sein archaisches Penetrationsrecht<br />

in die weiblichen Untiefen. Der<br />

Mann, der am Schwanz dranhängt, würde sich<br />

das selber nie getrauen, nur unter dem Druck<br />

des Hormonschubs aus der unteren Etage wagt<br />

er sich in den persönlichen Int<strong>im</strong>bereich seiner<br />

Sexualpartnerin vor. Das Hirn des Mannes<br />

denkt leise «Entschuldigung», während der<br />

harte Mocken sich genüsslich in den Körper<br />

hineinarbeitet.<br />

Genau diese Rolle des Eindringlings macht dem<br />

Penis das Leben so schwer. Kein Wunder, denn<br />

frau hat bei den Katzen gelernt, was sie auf den<br />

Mann überträgt: Wer einen Schmusekater will,<br />

muss dem Vieh die Eier abschneiden. Erst das<br />

kastrierte Büsi ist frei von hormonellem Stress<br />

und einfach nur lieb. Und was be<strong>im</strong> Kater geht,<br />

muss doch verdammtnochmal auch be<strong>im</strong> Partner<br />

möglich sein.<br />

Bloss hat sie dabei die Rechnung ohne ihren eigenen<br />

Hormonhaushalt gemacht. An besonders<br />

guten Tagen fühlt sie etwas in sich drin. Dieses<br />

Etwas ist paradoxerweise eine Leere. Auf der<br />

Suche nach körperlicher und geistiger Erfüllung,<br />

entsinnt sie sich des Menschen, der am<br />

Nachmittag davor noch mit dem Staubsauger in<br />

der Hand durch die Wohnung getigert war, ihr<br />

heute Morgen frische Gipfeli brachte und letzte<br />

Woche das Bild vom Flohmi an die Wand genagelt<br />

hatte. Dieser Mann wäre doch sicherlich zu<br />

noch etwas zu gebrauchen.<br />

Das ist sie, die Stunde des Penis’. Er darf aus seinem<br />

Gehege, darf raus auf die Wiese, darf sich<br />

austoben und seine kurze Freiheit geniessen.<br />

Bis er sich ausgekotzt hat und wieder in der Versenkung<br />

verschwindet. Wo er einstweilen bleiben<br />

muss, weil er ja bekanntermassen für alles<br />

Böse dieser Welt verantwortlich ist. Für Gewalt,<br />

Krieg, Lug und Trug. Für Alkoholexzesse und<br />

Ohrfeigen. Für Urinflecken auf dem Kloring<br />

genauso wie für den Stapel leerer Bierflaschen<br />

auf dem Balkon.<br />

Ordnung und Fortschritt ist das nicht. Fortschritt<br />

entsteht, wenn das Archaische überwunden<br />

ist. Kultur ist das Gegenteil von Natur.<br />

Nieder mit dem Penis, denken die Feministinnen<br />

der Welt.<br />

Uns Schwule kümmert das wenig. Wir haben<br />

längst gelernt, unser P<strong>im</strong>mel zu unseren Gunsten<br />

und unserem Vergnügen einzusetzen. Gewalt<br />

ersetzen wir durch Gefummel. Krieg durch<br />

R<strong>im</strong>ming. Alkoholexzesse sehen wir als Vorspiel<br />

und statt Ohrfeigen gibts Feigwarzen. Der<br />

Dildo in der Schublade ersetzt das Kruzifix an<br />

der Wand. Wir vergöttern Penisse geradezu.<br />

Aber eben. Bei den Heten dreht sich die Welt in<br />

die andere Richtung. Und auf der Welt, dieser<br />

blauen Kugel, die das Gemächt umrundet, steht<br />

noch <strong>im</strong>mer «Ordem e Progreso». Wahrlich, der<br />

Spruch auf der Badehose will so gar nicht dorthin<br />

passen. Doch Alternativen gibt es für die<br />

brasilianische Flagge keine. Schliesslich kann<br />

man das südamerikanische Land kaum zwingen,<br />

sein nationales Motto in etwas Idealeres<br />

umzuändern. In «Vorsprung durch Technik»,<br />

zum Beispiel.<br />

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Shop: part<strong>im</strong>e.ch<br />

16


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Kino<br />

«Die besten<br />

Missen fürchten<br />

um ihr Leben!»<br />

Interview Michael Steiner<br />

Von Daniel Dirriwächter<br />

Regisseur Michael Steiner ist<br />

mit seinem «Missen-Massaker»<br />

wieder in aller Munde. Ende<br />

August startete die Horror-<br />

Komödie in den Kinos. Die<br />

CR-Filmredaktion hatte natürlich<br />

auch einige Fragen zum<br />

meistdiskutierten Schweizer-<br />

Film des Jahres an den Filmemacher<br />

von Sennetuntschi<br />

und Grounding.<br />

CR: Nach dem «Sennentuntschi» nun wieder ein<br />

Horrorfilm, magst du dieses Genre?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Das «Missen-Massaker» ist kein<br />

eigentlicher Horrorfilm, sondern eine Horrorkomödie<br />

für die Jugend. Ich wollte unbedingt<br />

einen Film für dieses Publikum drehen, denn<br />

«Mein Name ist Eugen» ist ein Film für Kinder<br />

und Familien, «Sennentuntschi» und «Grounding»<br />

sind Filme für Erwachsene.<br />

CR: «Das Missen-Massaker» erinnert an Filme<br />

wie «Scream» und besonders auch an «I still<br />

know what you did last summer»...<br />

MiCHAEL STEiNEr: Wir haben uns klar von Filmen<br />

wie «Scream» inspirieren lassen, aber auch die<br />

Genre-Klassiker aus den 80ern wie «Halloween»<br />

oder «Nightmare on Elm Street» werden zitiert.<br />

Unser Killer benutzt die Masken der Mörder,<br />

welche in amerikanischen Horrorklassikern<br />

zu sehen sind.<br />

CR: War es einfach, die Produzenten mit dem<br />

«Missen-Massaker» zu überzeugen?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Wir hatten die Idee des Films<br />

schon zehn Jahre in der Schublade liegen. Als<br />

Constantin Film uns übernommen hatte, zeigte<br />

unser Produzent Bernhard Burgener Interesse<br />

am «Missen-Massaker». Und auch wir hatten<br />

nach dem schweren «Sennentuntschi» Lust auf<br />

lockere und derbe Unterhaltung.<br />

CR: An einer Dreh-Location wie Thailand war<br />

das sicher nicht schwer, oder?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Es war teilweise schwierig wegen<br />

der Hitze und all den Viechern, aber ansonsten<br />

war es toll, dort zu drehen.<br />

CR: Standen die «Missen» eigentlich Schlange,<br />

um mit dir zu drehen?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Es wurde ein Casting veranstaltet,<br />

bei welchem wir 250 junge Damen angeschaut<br />

haben. Die besten fürchten nun <strong>im</strong> «Missen-<br />

Massaker» um ihr Leben.<br />

CR: Die deutsche Schauspielerin Anuschka<br />

Renzi spielt die «Missen-Mutti», wie bist du auf<br />

sie aufmerksam geworden?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Meine Casting-Agentin hat mir<br />

Anuschka Renzi empfohlen. Nach einem gemeinsamen<br />

Gespräch war ich begeistert und<br />

sie hatte die Rolle.<br />

CR: Moderator Sven Epiney wird in deinem<br />

Film persifliert, weshalb?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Das war keine Absicht. Wir haben<br />

für die Story einfach einen überkandidelten Moderator<br />

gebraucht, den wir mangels einer besseren<br />

Idee kurzerhand «Ken Epinay» getauft haben.<br />

CR: Du drehst oft mit Schauspielern wie Joel<br />

Basman oder Mike Müller. Ist es angenehmer<br />

mit Kollegen zu arbeiten, welche man bereits<br />

kennt?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Auf alle Fälle, ich arbeite gerne<br />

mit Menschen zusammen, die ich schon kenne.<br />

Und wenn das T<strong>im</strong>ing st<strong>im</strong>mt, umso besser. Gerade<br />

bei Mike Müller war es wichtig, er hat eine<br />

grosse Rolle <strong>im</strong> Film. Müller spielt den Missen-<br />

Manager, ein typischer Kreis 4–Charakter, der<br />

es nach oben geschafft hat.<br />

CR: Die Kritiken waren bislang eher verhalten.<br />

Wie gehst du als Regisseur damit um?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Es gibt zwei Arten von Kritikern.<br />

Da sind diejenigen, die den Film als das betrachten,<br />

was er ist: Eine ironische Horror-Komödie<br />

just for fun. Daneben gibt es auch Kritiker, denen<br />

der Film wirklich nicht gefällt und «Kulturstalinisten»,<br />

welche finden, dass jeder Film<br />

die Zuschauer erziehen muss. Das tun wir be<strong>im</strong><br />

Missen Massaker eben nicht.<br />

CR: Wie nahm das Publikum bei der Premiere<br />

in Locarno den Film auf?<br />

MiCHAEL STEiNEr: Super, wir bekamen sogar Szenen-Applaus!<br />

Der Kinozuschauer ist vielleicht<br />

etwas erstaunt, da diese Art von Film hierzulande<br />

neu ist. Das «Missen-Massaker» soll Spass<br />

machen, unterhalten und ist auch ein bisschen<br />

hysterisch (lacht)! Zum Totlachen!<br />

CR: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Aktuell <strong>im</strong> Kino<br />

www.missenmassaker.ch<br />

17


Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Parties und<br />

Events<br />

Aron<br />

Café <strong>im</strong> Chreis Cheib<br />

Seit kurzem hat Zürich endlich wieder ein schönes<br />

und gemütliches Café für Gays, Lesbians and<br />

Friends – das Aron, an der Rolandstrasse, nähe<br />

Langstrasse. Die Macher dahinter sind die Kerle<br />

von der Männerzone. Von Dienstag bis Sonntag<br />

können hier Mann und Freunde entspannt Kaffee<br />

und Kuchen geniessen. Wer es ruhig mag,<br />

macht es sich <strong>im</strong> Garten bequem, wer eher Lust<br />

auf das bunte Treiben des Quartiers hat, setzt<br />

sich an die Tische auf dem Boulevard. Die Einrichtung<br />

der Café-Lounge ist angenehm und<br />

freundlich gestaltet – man wollte den 70er-Jahre-Touch<br />

beibehalten, ohne grossen Schnickschnack,<br />

eben wie ein echtes Kaffeehaus.<br />

Neben den feinen Torten und der Glace-Bar gibt<br />

es auch eine kleine Karte für den Hunger zwischendurch.<br />

Die Bedienung ist äusserst zuvorkommend<br />

und äusserst sympathisch! Der Name<br />

Aron wurde übrigens abgeleitet von der Pflanze<br />

Aronstab, wenn das nicht perfekt passt!<br />

Aron, Lounge-Café, Rolandstrasse 9,<br />

8004 Zürich, www.aroncafe.ch<br />

Petra und Lady<br />

Gaga<br />

Geburtstagsfeier und<br />

Themaparty<br />

Petra, die charmante Gastgeberin aus der Pigalle<br />

Bar, lässt die Korken knallen! An ihrem Geburtstag<br />

am 5. <strong>September</strong> begrüsst sie bereits<br />

um 20.30 die Gäste mit einem Welcome Drink<br />

<strong>im</strong> T&M. Um 22 Uhr heisst es dann Showt<strong>im</strong>e.<br />

Petra präsentiert eine kleine Show mit Überraschungsgästen.<br />

Anschliessend startet die Schlagerparty<br />

mit DJ Q-Bass.<br />

oder «Marry the Night», DJ Marc S. wird an diesem<br />

Abend alle Gaga-Klassiker spielen! Und wer<br />

noch keine Tickets für das Konzert hat, sollte<br />

diese Party sowieso auf keinen Fall verpassen:<br />

Unter allen Besuchern werden zwei Tickets für<br />

das Konzert verlost.<br />

Petras Geburtstag, 5.<strong>September</strong> <strong>2012</strong>,<br />

Lady Gaga-Party, 14. <strong>September</strong> <strong>2012</strong>,<br />

T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.tundm.ch<br />

Jack – The Pick<br />

Me Up Issue<br />

Das Highlight zum<br />

Sommerende<br />

Zwei Wochen vor dem Konzert von Lady Gaga<br />

in Zürich lässt das T&M die Ausnahmekünstlerin<br />

bereits hochleben! Egal, ob «Just Dance»<br />

Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass<br />

sich die «Scissor Sisters» mit einem neuen, vor<br />

Club-Nostalgie strotzenden Album zurückgemeldet<br />

haben. Sammy Jo, umtriebiger Tour-DJ<br />

der wohl weltweit brandheissesten Gute-Laune-<br />

Band überhaupt, reist mit ihnen derzeit rund<br />

um die Welt: Mit seinen Club-Mixes bringt er in<br />

angesagten Locations zwischen Paris, New York<br />

und Barcelona partyhungrige Meuten gleichermassen<br />

zum Kochen. Partyfieber garantiert; so<br />

auch bei Jack! Am 15. <strong>September</strong> schüttelt er<br />

seinen Hintern mit den Gästen <strong>im</strong> Festsaal in<br />

Zürich. Seine Sets, eine Mischung aus Electro-<br />

House, Club-House und Artverwandtem, rufen<br />

letzte Sommergefühle hervor. An der Seite<br />

des New Yorkers Sammy Jo wird der Zürcher<br />

DJ Juiceppe der Jack-Community einmal mehr<br />

beweisen, dass er in Sachen international ge-<br />

18


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Szene<br />

färbtem Club- Appeal seinem Gegenüber in rein<br />

gar nichts nachsteht. DJ Angelo, die Nummer<br />

1 auf dem 2nd floor, sorgt währenddessen für<br />

durchaus erwünschte musikalische Verwirrung.<br />

JACK - The Pick Me Up Issue<br />

Samstag, 15. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich.<br />

www.jackcompany.com<br />

www.twitter.com/jackcompany<br />

Celestial Late<br />

Afterhour<br />

Explizit schwule Afterhour<br />

<strong>im</strong> AAAH!.<br />

Nach einem verheissungsvollen Start während<br />

der Streetparade folgt am 16. <strong>September</strong> (nach<br />

der Jack-Party) die zweite Auflage der explizit<br />

schwulen Afterhour in Zürich. Celestial Late<br />

Afterhour <strong>im</strong> Club AAAH! mit den DJs Thomi B<br />

& May Chay. Für die heisse Atmosphäre sorgen<br />

die Besucher und die erotische Umgebung des<br />

Club AAAH!. Where naked cocks and gay sex<br />

is welcome! – provokativ formuliert. Den Kern<br />

einer schwulen Party bilden neben dem ausschliesslich<br />

schwulen Publikum die Musik, Farben<br />

und die Freude, an einem schwulen Ort zu<br />

sein. Einem Ort, wo das schwule Motto «erlaubt<br />

ist, was nicht stört» gilt. Einem schwulen Ort,<br />

wo man sich treiben lassen und der Musik, ungeachtet<br />

der Veranlagung der Erotik, hingeben<br />

kann, bis zum süssen Ende – wahlweise direkt<br />

auf dem Dancefloor, dem Töggelikasten oder <strong>im</strong><br />

Darkraum. Die Celestial Late Afterhour ist eine<br />

Co-Produktion von androphil.ch, celestial.ch,<br />

aaah.ch und gaymeboys.com.<br />

Celestial Late Afterhour<br />

Sonntag, 16. <strong>September</strong>. 4.00 – 12.00 Uhr<br />

Club AAAH!., Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

Jungle Party<br />

Mit Star Marco Da Silva<br />

© Foto: Carlos Arias<br />

Die Jungle-Parties in Lausanne überraschen <strong>im</strong>mer<br />

wieder mit ganz besonderen Star-DJs. Im<br />

<strong>September</strong> ist es Marco Da Silva, erfolgreicher<br />

Tänzer und Choreograf. Ihm ist die Musik in<br />

die Wiege gelegt. Seine portugiesischen Eltern<br />

waren bekannte Fado-Sänger. Marco selber war<br />

mehrere Jahre lang Mitglied einer portugiesischen<br />

Folklore-Gruppe. In seiner Jugend begann<br />

da Silva, sich allerdings mehr für die moderne<br />

Musik und vor allem für das Tanzen zu interessieren.<br />

Was zunächst mit Auftritten als Gogo-<br />

Tänzer in Clubs begann, wurde für Marco da<br />

Silva schon bald zum Beruf. Und inzwischen arbeitete<br />

er als Tänzer und Choreograf mit den grossen<br />

Stars zusammen, wie etwa Britney Spears,<br />

Kylie Minogue, Avril Lavigne, Mariah Carey und<br />

George Michael. 2009 begann dank seinem Förderer<br />

Peter Rauhofer die Karriere als DJ. Er legte<br />

an der Matinee Circuit Party in Barcelone oder<br />

auch an der White Party in Miami Beach auf.<br />

Man holte ihn nach Rio de Janiero, Sydney sowie<br />

an die Gay Pride in New York. Am 16. <strong>September</strong><br />

ist er nun <strong>im</strong> MAD in Lausanne an der Jungle<br />

Party. Ein doppeltes Vergnügen, einmal für die<br />

Ohren und einmal für die Augen.<br />

Jungle Party, 16. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Mad Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne<br />

20 Jahre<br />

Tolerdance<br />

Party für Schwule, Lesben<br />

und FreundInnen<br />

Im <strong>September</strong> 1992 fand <strong>im</strong> Konzert- und Disco-<br />

Club ISC (Internationaler Studentenclub), hinter<br />

der Berner Reithalle, zum ersten Mal eine<br />

Party für Schwule und Lesben statt. Vor 20 Jahren<br />

war für schwule und lesbische Disco-Fans<br />

und -Tänzer nicht viel los in Bern. Eine Disco gab<br />

es nur <strong>im</strong> Schwulen-Lokal Ursus Club. Dieses<br />

schloss aber bald seine Türen für <strong>im</strong>mer. Aber es<br />

herrschte Aufbruchst<strong>im</strong>mung bei den Schwulen<br />

und Lesben in Bern. Die HAB (Homosexuellen<br />

Arbeitsgruppen Bern) eröffneten das Kulturund<br />

Begegnungszentrum anderLand und in der<br />

Reitschule wurde ein grosses Homofest gefeiert.<br />

Das Tolerdance ist heute aus der Berner Gay-<br />

Szene nicht mehr wegzudenken. Einige Gäste<br />

sind dem Tolderdance seit 20 Jahren treu, aber<br />

es kommen auch <strong>im</strong>mer neue Gäste dazu. Für<br />

viele junge Schwule und Lesben ist das Tolerdance<br />

oft der erste Schritt in die Gay-Szene und<br />

eine Hilfe be<strong>im</strong> Coming-out. Da das Tolerdance<br />

niemanden ausschliesst, fällt es unerfahrenen<br />

Gays leichter, Neuland zu betreten. Diese kommen<br />

be<strong>im</strong> ersten Mal meistens mit ihrer besten<br />

Freundin – «rein zufällig». Be<strong>im</strong> zweiten Mal<br />

wagen sie es alleine. Be<strong>im</strong> dritten Mal gehen sie<br />

nicht mehr alleine nach Hause.<br />

Das Konzept der offenen Gay-Party hat sich bewährt.<br />

Der vierte Samstag <strong>im</strong> Monat ist heute<br />

und best<strong>im</strong>mt auch morgen ein fixes Datum <strong>im</strong><br />

Berner Party-Kalender. Dabei bleibt Tolerdance<br />

am Puls der Zeit.<br />

DJs Ludwig, PCB & Matz bringen Hits aus 20 Jahren<br />

Tolerdance, es gibt eine Live- und Playbackshow<br />

um Mitternacht und eine Openair Bar.<br />

Tolerdance – 20 YEARS – B-Day Party<br />

Samstag, 22. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern<br />

Rollkoffer<br />

Pyjama-Party inkl.<br />

Kissenschlacht<br />

Wie der Name es schon verrät, handelt es sich<br />

hier tatsächlich um eine echt fette Pyjama-Party<br />

mit allem drum und dran. Neben der obligaten<br />

Kissenschlacht gibt es natürlich auch ein<br />

Guetnachtgschichtli und jede Menge geile<br />

Beats und das bis in den späten Morgen! Natürlich<br />

ist der Name auch Programm. Deshalb<br />

werden die Besucher gebeten, sich dem Thema<br />

anzupassen. Dress-Code: Pyjama, Nachthemd,<br />

Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous<br />

oder als süsses Sandmännchen. Wie <strong>im</strong>mer<br />

erwartet die Rollkoffer-Crew ein schrilles<br />

und kunterbuntes Publikum. Und wer Irena<br />

de la Boom und Krizzi Boop, die Macher<br />

von Rollkoffer, kennt, weiss, dass es ihnen<br />

ernst ist. Deshalb gilt es, sich cool zu stylen und<br />

natürlich das Kissen nicht zu vergessen!<br />

DJs Sabaka (Pussy Power), Styro 0915, Playlove,<br />

Marc (Pantoffelheld) Bach.<br />

Rollkoffer, Samstag, 22. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

23.00 Uhr – Openend<br />

Pfingstweide-Klub<br />

Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich<br />

www.facebook.com/rollkoffer.crew<br />

19


Reisen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Tampa/<br />

St. Petersburg<br />

Der neue Hotspot <strong>im</strong> Sunshine<br />

State Florida<br />

Von Branko B. Gabriel<br />

Die USA, insbesondere Florida<br />

mit Miami und Key West,<br />

gehörten schon <strong>im</strong>mer zu den<br />

beliebtesten Gay-Destinationen.<br />

Neu kommt nun auch<br />

Tampa und St. Petersburg<br />

dazu, dank der Schweizer<br />

Fluggesellschaft Edelweiss Air,<br />

denn die fliegt seit kurzem notstop<br />

von Zürich nach Tampa.<br />

Seit Edelweiss Air direkt Tampa in Florida bedient,<br />

ist diese wunderbare Ferienregion neu zu<br />

entdecken. Binnen acht Stunden hat man sein<br />

Ziel erreicht und kann sich auf einen spannenden<br />

und doch erholsamen Urlaub freuen.<br />

© pd<br />

Tampa<br />

Am besten bucht man schon in der Schweiz<br />

einen geeigneten Leihwagen (z.B Hertz), denn<br />

ohne Auto ist man hier ziemlich schnell aufgeschmissen.<br />

Der Grossraum Tampa / St. Petersburg<br />

verteilt sich nämlich auf mehrere Inseln,<br />

die mit riesigen Brücken verbunden sind. Der<br />

Tampa International Airport liegt etwas ausserhalb<br />

und so ist man dann in ca. 30 Minuten<br />

in der ultramodernen City. In den letzten Jahren<br />

hat man hier viel für den Tourismus getan.<br />

Neben der <strong>im</strong>posanten und sehr sauberen Stadt,<br />

lockt vor allem Tampa Bay die Besucher mit faszinierenden<br />

Sehenswürdigkeiten wie z.B. die<br />

Tampa University und das neue Kunstmuseum,<br />

das in einem kühlen, grauen, – nachts farbigen<br />

– Neubau untergebracht ist. Unbedingt eine<br />

Bootsfahrt buchen! Da hat man einen herrlichen<br />

Blick auf die Skyline, Tampa Bay und die<br />

luxuriösen Anwesen der Stars und Sternchen.<br />

Tampa bietet vor allem für Gays ein schillerndes<br />

Nachtleben. In Ybor, oder besser gesagt Gaybor<br />

City, gibt es unzählige Restaurants, Bars und<br />

Klubs (da darf man sogar rauchen). Unbedingt<br />

bei Mary – coole Drag Shows – und <strong>im</strong> Liquid –<br />

geile Gogo Boys – reinschauen! Eine sympathische<br />

Erscheinung ist der etwas in die Jahre gekommene<br />

Marc (Gay-Reiseleiter, siehe Infobox).<br />

Bei Fragen oder einer privaten Führung durch<br />

Gaybor ist er der richtige Mann. Ein echtes Unikat<br />

und ein wandelndes Lexikon.<br />

In Tampa checken wir <strong>im</strong> gediegenen Marriott<br />

Westshore Hotel ein (ideal gelegen, zwischen<br />

Airport und Zentrum). Was wäre ein Urlaub<br />

ohne Shopping! Und Dollar sei dank, profitiert<br />

man gleich doppelt. Eine spektakuläre Auswahl<br />

findet man in der riesigen Shopping Mall International<br />

Plaza. Das Marriott bietet seinen<br />

Gästen gar einen Gratis-Shuttlebus-Service an.<br />

Die Mall ist typisch amerikanisch mit den typischen<br />

US Labels wie: Abercrombie & Fitch,<br />

Hollister, Footlocker, UrbanOutfitters, Victoria<br />

Secret und wie sie alle heissen.<br />

St. Petersburg<br />

Über eine riesige Brücke erreicht man in rund<br />

30 Minuten St. Petersburg. Neben einem gros sen<br />

und bunten Gaylife bietet St. Petersburg auch<br />

weitläufige und sehr saubere Strände mit glasklarem<br />

Wasser. Hier kann man ordentlich entspannen,<br />

und wer Lust auf etwas Gay Beach hat<br />

ist bei Treasure Island (nähe Sunset Beach), dem<br />

offiziellen Gay Beach, bestens aufgehoben. Ein<br />

weiteres Highlight sind die berühmt berüchtigten<br />

Pool Parties <strong>im</strong> Flamingo Resort (34th St.<br />

South, St Petersburg). Ja, da sind sie denn auch<br />

alle, die hübschen und leckeren Kerle. Ausgelas-<br />

20


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Reisen<br />

sen wird hier getanzt und getrunken, als gäbe<br />

es kein Morgen!<br />

Jedes Jahr feiert die riesige Community <strong>im</strong><br />

Juli die St. Pete Pride. Dieses Jahr waren rund<br />

100 000 Besucher zu verzeichnen, ein neuer Rekord.<br />

Die Parade findet <strong>im</strong> Grand Central District<br />

von St. Petersburg statt. Da es in Tampa<br />

/ St.Petersburg heiss – und ich meine wirklich<br />

heiss – ist, startet der farbenfrohe Umzug bereits<br />

um neun Uhr in der Früh, alles andere<br />

wäre töricht, der Hitze wegen. Hier trifft sich<br />

alles, was Rang und Namen hat in Florida. Ein<br />

Spektakel der Extraklasse. Viel nackte Haut,<br />

gepaart mit bunten Stoffresten, geilen Latinos,<br />

alten Säcken, fetten Drag Queens und Lederlesben<br />

und sogar ein Pfarrer gesellt sich<br />

in seinem Chevi mit der Aufschrift: «Yes, we<br />

can» dazu!<br />

St. Petersburg ist aber nicht nur Sonne und<br />

Strand pur, auch die Kultur kommt hier nicht<br />

zu kurz. Ein Besuch <strong>im</strong> berühmten und grössten<br />

Dali-Museum der Welt ist ein Muss. Das Museum<br />

ist in einem spektakulären Bau untergebracht.<br />

Ein angenehmes und cooles Hotel in<br />

St. Petersburg direkt am Beach ist das schmucke<br />

Surf-Style Hotel Postcard Inn (6300 Gulf Blvd, St.<br />

Pete Beach). Die Z<strong>im</strong>mer sind gross und sauber<br />

und die Anlage bietet den Gästen auch einen<br />

grossen Pool an.<br />

Fazit<br />

Tampa Bay und St. Petersburg sind ein toller<br />

und interessanter Hotspot, mit wunderschönen<br />

Sandstränden! Da Edelweiss Air zwe<strong>im</strong>al<br />

wöchentlich von Zürich nonstop nach Tampa<br />

fliegt, reicht es auch schon für einen Kurzurlaub.<br />

Grosse und spannende Gay Community<br />

trifft auf Beach, Kultur, Nightlife und Shopping.<br />

Absolut sehenswert!<br />

www.visitpeteclearwater.com<br />

www.visittampabay.com<br />

www.edelweissair.com<br />

www.mcfilm.com<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

© pd<br />

Anzeige<br />

W I L D Z E I T<br />

Rehrücken “Gnüsserei“<br />

Auf zwei Teller serviert<br />

ein doppelter Genuss<br />

Rehrückenfilet vom Grill<br />

mit Wildrahmsauce / Trüffelsauce<br />

und Herbstpilzen<br />

serviert mit<br />

Rotkraut, Maronen, Rosenkohl,<br />

gefülltem Apfel,<br />

Birne mit Preiselbeeren,<br />

Spätzli und Risotto<br />

. . . und andere Wildgerichte<br />

www.gnuesserei.ch<br />

21


Fotostrecke CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Karolin Klüppel<br />

Photographer<br />

Die Fotografien von Karolin Klüppel zeichnen<br />

sich durch eine bewusste Inszenierung und Arrangierung<br />

der einzelnen Personen und Orte<br />

aus. Wie ein Regisseur und Drehbuchautor setzt<br />

Karolin Klüppel die dem Bild zugrunde liegende<br />

Idee und Konzeption schrittweise um und bedient<br />

sich einer Art von Fotografie, deren Inhalt<br />

bewusst vor der Aufnahme konstruiert ist. In<br />

der Serie «I never promised you a rose garden»,<br />

die <strong>im</strong> Kontext ihrer diesjährigen Abschlussarbeit<br />

entstanden ist, setzt sie nackte junge Männer<br />

in der freien Natur in Szene und lässt sie<br />

verträumt auf einem Baumstamm liegend ins<br />

Wasser blicken, in sich gekehrt zwischen frühlingshaft<br />

blühenden Obstbäumen stehen oder<br />

als «Petit Julien» («Manneken Pis») in eine einsame,<br />

romantische Seenlandschaft pinkeln.<br />

Die Foto-Künstlerin Karolin Klüppel wurde 1985<br />

in Kassel geboren und studierte an der dortigen<br />

Kunsthochschule sowie an der Faculdade de Belas<br />

Artes in Lissabon. Im Rahmen ihrer ersten<br />

Einzelausstellung «I never promised you a rose<br />

garden» präsentierte Karolin Klüppel <strong>im</strong> Winter<br />

diesen Jahres eine Auswahl ihrer Arbeiten in der<br />

«Galerie für Moderne Fotografie» in Berlin.<br />

(Text: Carolin Leistenschneider/dd)<br />

www.karolinklueppel.de<br />

22


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Fotostrecke<br />

23


Kultur CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Stepdad<br />

Die Misshandlung eines<br />

Kindes und die Folgen – das<br />

englische Drama «Stepdad»<br />

ist nichts für schwache Nerven.<br />

Der Film von Mark<br />

Moraghan beruht auf wahren<br />

Begebenheiten.<br />

Billy ist während seiner gesamten Kinder- und<br />

Schulzeit den brutalsten physischen und psychischen<br />

Misshandlungen seines Stiefvaters<br />

ausgesetzt. Dieser schlägt ihn, sperrt ihn ein,<br />

zwingt ihn, Hundefutter zu essen oder schiesst<br />

mit dem Luftgewehr auf ihn. Zwanzig Jahre<br />

später hat Billy selbst eine Familie und einen<br />

Freundeskreis, zu dem auch ein Polizist gehört.<br />

In Gesprächen ermuntert ihn dieser, seine Vergangenheit<br />

aufzuarbeiten.<br />

Der wiedergefundene<br />

Freund<br />

Fred Uhlmans bewegende Erzählung<br />

hat nichts an Intensität<br />

verloren. Die Geschichte<br />

um einen jungen Juden, dessen<br />

bester Freund aus einer<br />

Nazi-Familie stammt, vermag<br />

zu fesseln.<br />

Zwei 16-jährige Jungen besuchen die gleiche exklusive<br />

Schule. Der eine, Hans Schwarz, ist der<br />

Sohn eines Arztes, der andere, Konradin von Hohenfels,<br />

entstammt einer reichen Adelsfamilie.<br />

Zwischen den beiden entspinnt sich eine innige<br />

Freundschaft, die auf einem tiefen, magischen<br />

Einverständnis beruht. Bis ein Jahr später die<br />

Beziehung zerbricht. Die Geschichte spielt in<br />

Deutschland. Wir schreiben das Jahr 1933...<br />

Fred Uhlmans bewegende Erzählung erforscht<br />

mit ungewohnter Zartheit und suggestiver<br />

Kraft die Gesetze der Freundschaft, die Widrigkeiten,<br />

die ihr gefährlich werden und sie<br />

zerstören können, sowie jene anderen Kräfte,<br />

die unzerstörbar Trennung, Enttäuschung,<br />

Verzweiflung und sogar den Tod überdauern.<br />

«Der wiedergefundene Freund» erschien 1971<br />

in den USA, wurde begeistert aufgenommen<br />

und auch in England, Holland, Italien, Schweden,<br />

Norwegen, Dänemark, Spanien, Portugal,<br />

Deutschland und Israel publiziert und ist in<br />

diesen Ländern längst zum Klassiker geworden;<br />

1985 war es das bestverkaufte Taschenbuch in<br />

Frankreich.<br />

Filmmusik-<br />

Wettbewerb<br />

Die Tonhalle wird <strong>im</strong> <strong>September</strong><br />

einen Preis für den ersten<br />

internationalen Filmmusik-<br />

Wettbewerb vergeben. Auch<br />

die TonhalleLATE steht <strong>im</strong><br />

Zeichen von Soundtracks.<br />

Erstmals findet in Zürich der Internationale Filmmusik-Wettbewerb<br />

statt, eine Co-Produktion<br />

mit Zurich Film Festival und Forum Filmmusik.<br />

Im Vorfeld galt es, eine Filmmusik für Orchester<br />

Besetzung zum Kurzfilm «Evermore» von Philip<br />

Hofmänner zu komponieren.<br />

Billy entscheidet sich, seine Eltern für ihren<br />

Missbrauch vor Gericht zu bringen. Doch die<br />

geben sich keineswegs reumütig, sondern versuchen,<br />

Billys Anschuldigungen offensiv zu<br />

widerlegen. Die Einzigen, die ihm jetzt Gerechtigkeit<br />

für all seine Qualen widerfahren lassen<br />

können, sind die Geschworenen. Werden sie<br />

ihm oder seinen Eltern glauben? Ein erschütterndes<br />

Drama nach einer wahren Begebenheit.<br />

CMV Laservision<br />

Ab sofort auf DVD<br />

28<br />

Fred Uhlmann<br />

Der wiedergefundene Freund<br />

Diogenes Verlag<br />

Am 27. <strong>September</strong> findet das Preisträger-Konzert<br />

statt, in dem die fünf besten Kompositionen<br />

mit dem Film vorgestellt werden. Dem<br />

Sieger, der am Konzert gekürt wird, winkt das<br />

«Goldene Auge», ein mit 10 000 Franken dotierter<br />

Preis. Im zweiten Teil des Konzertes wird<br />

Filmmusik aufgeführt, die ihren Durchbruch<br />

weltweit schon erlangt hat. Durch den Abend<br />

führt Sandra Studer.<br />

Eine Nacht später findet die TonhalleLATE statt.<br />

David Zinman stellt fünf populäre Musikalische<br />

Weke aus der Filmgeschichte vor. Anschliessend<br />

geht die Party ab: Techno am Flügel mit<br />

Francesco Tristano, dem smarten Grenzgänger<br />

zwischen den Stilen.<br />

Donnerstag, 27. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />

Tonhalle-Orchester Zürich<br />

Freitag, 28. <strong>September</strong>, 22 Uhr<br />

TonhalleLATE<br />

www.tonhalle-orchester.ch


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Kultur<br />

Zurich Film<br />

Festival<br />

Vom 20. bis 30. <strong>September</strong><br />

findet an der L<strong>im</strong>mat das 8.<br />

Zurich Film Festival statt. Neben<br />

dem Kino glänzen Stars<br />

wie Herbert Grönemeyer,<br />

Oliver Stone und John Travolta.<br />

Bereits zum achten Mal wird in Zürich das<br />

«Goldene Auge» an Filme verliehen. Das Zurich<br />

Film Festival, kurz ZFF, wurde zu Beginn in der<br />

Schweiz eher belächelt. Heute kommt es dem<br />

Locarno-Film-Festival gefährlich nahe. Und spätestens,<br />

als Roman Polanski vor drei Jahren verhaftet<br />

wurde, wissen nun die Film-Fans aus aller<br />

Welt, dass das ZFF nicht zu unterschätzen ist.<br />

Prominente Namen locken auch diesen Herbst:<br />

Der deutsche Sänger und Schauspieler Herbert<br />

Grönemeyer wird die deutschsprachige Spielfilmjury<br />

leiten. Mit ihm beehrt einer der bekanntesten<br />

und erfolgreichsten Musiker Europas<br />

das ZFF. Grönemeyer hat sich aber auch<br />

als Filmmusik-Komponist und als Schauspieler<br />

einen Namen gemacht.<br />

Image Problem<br />

Das Image der Schweiz <strong>im</strong><br />

Ausland war selten so desolat<br />

wie in jüngster Zeit. S<strong>im</strong>on<br />

Baumann und Andreas<br />

Pfiffner machen daraus einen<br />

Dokumentarfilm.<br />

Steuerstreit, Bankgehe<strong>im</strong>nis und ausbeuterische<br />

Rohstofffirmen: Die Schweiz hat ein Imageproblem.<br />

Doch keine Sorge. S<strong>im</strong>on und Andreas<br />

kümmern sich darum. Die beiden furchtlosen<br />

Filmemacher begeben sich auf eine einjährige<br />

Lady Gaga<br />

Die derzeit erfolgreichste<br />

Pop-Künstlerin kommt nach<br />

Zürich. Wegen grosser Nachfrage<br />

singt Lady Gaga für<br />

ihre «Little Monsters» gleich<br />

zwe<strong>im</strong>al.<br />

Sie kam aus dem Nichts und ihre Botschaften<br />

sind lobenswert, aber beliebig: Lady Gaga. Vor<br />

zwei Jahren noch als Eintagsfliege gebrandmarkt,<br />

ist sie heute dank perfekter Pop-Musik<br />

beinahe die «Queen of Pop». Beinahe. Im Internet<br />

liefern sich die Fans von Gaga und Madonna<br />

heftige Wortgefechte.<br />

Es sind die «Little Monsters», die sich für nichts<br />

zu schade sind und von Lady Gaga sogar eine<br />

eigene Internetplattform erhalten haben:<br />

www.littlemonsters.com. Diese Monster sorgen<br />

für den weltweiten Erfolg einer Sängerin, die so<br />

cool ist, dass man in ihrer Gegenwart erschaudert.<br />

Dennoch gilt die fünffache Grammy-Gewinnerin<br />

als «hot». Innert kürzester Zeit war die<br />

Show vom Mittwoch, 26. <strong>September</strong>, <strong>im</strong> Hallenstadion<br />

Zürich ausverkauft. Aufgrund der grossen<br />

Nachfrage hat Lady Gaga beschlossen, ein<br />

Weiter werden Oliver Stone und John Travolta<br />

ihren neuen Film «Savages» vorstellen. Letzterer<br />

erhält auch gleich einen Preis für sein Lebenswerk.<br />

Doch die Seele des Festivals bleiben die<br />

zahlreichen Filme; das Programm wird am 6.<br />

<strong>September</strong> bekanntgegeben.<br />

Zurich Film Festival<br />

20. bis 30. <strong>September</strong><br />

Tour de Suisse, um das ramponierte Ansehen<br />

ihres He<strong>im</strong>atlandes zurechtzurücken. Dabei<br />

treffen S<strong>im</strong>on und Andreas auf Sennen und<br />

Schrebergärtner, Journalisten und Touristen,<br />

Goldküsten-Villenbesitzer und zahlreiche irritierte<br />

Ausländer.<br />

«Image Problem» n<strong>im</strong>mt das aktuelle Image der<br />

Schweiz – und den ganzen Rest –gehörig auf die<br />

Schippe. Ein satirischer Dokumentarfilm, der<br />

amüsant und mit eigenwilligen Mitteln den<br />

Mangel an Solidarität und die zunehmende<br />

Fremdenfeindlichkeit <strong>im</strong> Kleinstaat Schweiz<br />

entlarvt.<br />

www.<strong>im</strong>ageproblemthemovie.com<br />

Ab 20. <strong>September</strong> <strong>im</strong> Kino<br />

Zusatzkonzert in Zürich zu geben. Dieses findet<br />

am Folgetag der ersten Show, am Donnerstag,<br />

27. <strong>September</strong>, ebenfalls <strong>im</strong> Hallenstadion statt.<br />

Lady Gaga, Hallenstadion Zürich<br />

The Born This Way Ball<br />

26. & 27. <strong>September</strong><br />

29


Bühne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Ein Mann fürs<br />

Auge<br />

Christian Spuck tritt die<br />

Nachfolge von Heinz Spoerli<br />

<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus an.<br />

von Daniel Diriwächter<br />

Alles neu <strong>im</strong> Zürcher Opernhaus.<br />

Die nun beginnende<br />

Saison <strong>2012</strong>/13 wird von vielen<br />

Liebhabern der E-Musik<br />

mit Spannung erwartet. Besonders<br />

der Weggang des<br />

Ballett-Direktors Heinz Spoerli<br />

schmerzt. Ein schweres Erbe<br />

für Nachfolger Andreas<br />

Homoki, aber ein verheissungsvolles.<br />

Heinz Spoerli bricht auf zu neuen Ufern. Die<br />

Liebhaber des Zürcher Balletts sind darüber bestürzt.<br />

Der Nachfolger des so legendären Ballettmeisters<br />

wird Christian Spuck sein. Sozusagen<br />

der neue Mann fürs Auge <strong>im</strong> Opernhaus. Nicht,<br />

dass bei Ballettproduktionen die Musik zweitrangig<br />

wäre, doch diese Kunst ist nun mal ein<br />

wahrer Augenschmaus. Wird Christian Spuck<br />

die hohen Anforderungen erfüllen? Er wird.<br />

Der aus Marburg stammende Christian Spuck<br />

(42) absolvierte seine Ausbildung an der John-<br />

Cranko-Schule in Stuttgart. Tanzen war und<br />

ist sein Leben. «Auch wenn Bewegungen <strong>im</strong>mer<br />

flüchtig sind und bereits <strong>im</strong> Moment ihres<br />

Entstehens wieder vergehen, vermitteln sie<br />

Sinnlichkeit und rühren uns an», erzählt er in<br />

seinem Vorwort des Saisonbuchs.<br />

1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter<br />

Balletts. Seine erste eigene Choreographie<br />

erarbeitete er bereits 1996, ein «Pas de<br />

deux / Towards The Night», das kurz darauf<br />

ins Repertoire des Stuttgarter Balletts und der<br />

Deutschen Oper Berlin aufgenommen wurde.<br />

Nur drei Jahre später folgte seine erste Uraufführung<br />

be<strong>im</strong> Stuttgarter Ballett: «Passacaglia».<br />

Als späterer Haus-Choreograph hat er 15<br />

Premieren für die Compagnie erschaffen, darunter<br />

drei abendfüllende Handlungsballette.<br />

Das Zürcher Opernhaus bescheinigt Christian<br />

Spuck eine «hohe Musikalität, einen souveränen<br />

Umgang mit dem Raum sowie eine stilsichere<br />

Inszenierungskunst».<br />

2006 wurde Spuck für eine Spielzeit zum Resident<br />

Choreographer der Compagnie «Hubbard<br />

Street Dance 2 Chicago» ernannt und erhielt<br />

den Deutschen Tanzpreis «Zukunft» für Choreographie.<br />

Film & Musiktheater<br />

Seit 2005 tritt Christian Spuck auch <strong>im</strong> Bereich<br />

Film- und Musiktheater in Erscheinung: Am<br />

Theater Heidelberg inszenierte er erstmals eine<br />

Oper: «Berenice» von Johannes Maria Staud. Ein<br />

25-minutiger Tanzfilm mit Marcia Haydée und<br />

Robert Tewsley wurde 2006 von ARTE ausgestrahlt.<br />

Jüngste Projekte waren Woyzeck für das<br />

norwegische Nationalballett Oslo (2011) und die<br />

Uraufführung «Das Fräulein von S.» be<strong>im</strong> Stuttgarter<br />

Ballett (<strong>2012</strong>).<br />

Mit seinem Engagement be<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus<br />

kommt nun eine weitere Station hinzu.<br />

Die Zürcher Ballett-Liebhaber dürfen sich auf<br />

Christian Spuck freuen. Seine Premiere findet<br />

am 13. Oktober mit «Romeo und Julia» statt.<br />

Die Choreographie zur Shakespeare-Tragödie<br />

und der Musik von Sergej Prokofjew wird mit<br />

Spannung erwartet. «Ich versuche, bekannte<br />

und unbekannte Geschichten mit neuen choreographischen<br />

Mitteln zu erzählen und sie<br />

gleichzeitig in den Kontext der klassischen<br />

Ballett-Tradition zu stellen», sagt Christian<br />

Spuck.<br />

Opernhaus – Saison <strong>2012</strong>/13<br />

Be<strong>im</strong> Opernhaus wird in der neuen Saison<br />

<strong>2012</strong>/13 vieles neu und alles bleibt spannend.<br />

Wie der neue Direktor Andreas Homoki bekanntgab,<br />

lautet das Motto der neuen Saison «Öffnung».<br />

So finden sich in der Saison <strong>2012</strong>/13 eine<br />

Fülle von Debüts bei Regisseuren, Dirigenten<br />

und Sängern. Mozart, Wagner und Verdi werden<br />

dabei den Ton angeben. Weiter wird Daniele<br />

Gatti in der Rolle des Chefdirigenten von Fabio<br />

Luisi abgelöst. Eine weitere Neuerung sorgt für<br />

Aufsehen: Das Orchester der Oper Zürich nennt<br />

sich künftig Philharmonia Zürich.<br />

Christian Spuck © Opernhaus<br />

30


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Musik<br />

Frank Ocean<br />

Channel Orange<br />

*****<br />

Werk auf, muss es sofort eingeordnet werden. Der Y<br />

Musikkritiker sind eine höchst ordnungsliebende Spezies.<br />

Kaum taucht ein vielversprechendes Newcomer-<br />

ist der neue X, steht als B 2.0 ganz in der Tradition der<br />

alten A-Schule und prägt das soeben erfundene Genre<br />

C. Frank Ocean ist da eine Knacknuss. Als nächster<br />

Marvin Gaye gehandelt, als Erbe von Mary J. Blige, beschreiben den Star<br />

der Stunde doch nur folgende Buchstaben: Frank Ocean. Er befreit den Rap<br />

von der platten Gangster-Schablone, den tiefen Soul von triefender Nostalgie,<br />

die Musikindustrie vom Schubladendenken, die Videoclips von veralteten<br />

plakativen Geschlechterbildern. Süsse Melodien, bittere Geschichten,<br />

progressive Rhythmen, verschmolzen zu funkig-melancholischen<br />

Songs. «Thinkin bout you», die bezaubernd kitschfreie R’n’B-Liebeshymne<br />

oder «Forrest Gump», ein meisterhaftes Stück Soulpop, das einen in Gedanken<br />

gleichzeitig meilenweit rennen und andächtig stillstehen lässt.<br />

Er erzählt von gebrochenen Illusionen und Herzen, in schönsten Tönen.<br />

Echtes Herzblut kurz vor dem Gefrierpunkt statt halbwegs aufgewärmte<br />

Klischees, da muss man mindestens zwe<strong>im</strong>al hinhören, um nicht auf der<br />

heissen Oberfläche auszurutschen.<br />

Hier steht Frank Ocean, geboren als Christopher Breaux in New Orleans,<br />

mitten auf seinem Weg. Er schrieb Songs für Brandy, Justin Bieber und<br />

John Legend, machte mit einem Mixtape Grössen wie Kanye West, Beyoncé<br />

und Jay-Z auf sich aufmerksam. Kurz vor der Veröffentlichung seines Debüts<br />

sorgte sein Coming-out für Aufsehen. Seine erste Liebe habe er mit<br />

einem Mann erlebt. Ein Hip-Hop-Star, der mit Männern schläft. Und es<br />

dann schafft, dass in erster Linie über seine Musik geschrieben und gesprochen<br />

wird. Musik, die mindestens ebenso unkonventionell ist wie seine<br />

Lebensgeschichte. Schwarz, pink und Blues, live übertragen auf Channel<br />

Orange. Orange ist der neue Regenbogen. Dahinter Songs in allen Farben,<br />

die es auch jenen Kritikern sehr einfach machen, die es mit der Ordnung<br />

nicht so genau nehmen: Sie gehören ganz einfach auf die A-Playlist. (rg)<br />

Universal<br />

Cat Power *****<br />

Sun<br />

Längst angekündigt, mehrmals verschoben,<br />

lässt Cat Power mit ihren ersten eigenen Songs<br />

seit sechs Jahren die Sonne wieder aufgehen.<br />

Das grandiose «The Greatest» ist noch längst<br />

nicht verleidet, aber eine der neben Feist und<br />

Fiona Apple aufregendsten und schönsten St<strong>im</strong>men<br />

der Songwriter-Landschaft in neuen Facetten<br />

zu entdecken, dafür war es höchste Zeit.<br />

Anspruchsvoll und vielschichtig präsentiert<br />

sich das Material, von Cat Power komplett selbst<br />

geschrieben und produziert, aber auch verspielt<br />

und frisch. Bisweilen ist der Hang zum Neuerfinden<br />

etwas überlastig, werden die Exper<strong>im</strong>ente<br />

leicht übermütig. So sticht inmitten von<br />

Latin-Beats, 70er-Gitarren und 90er-Loops das<br />

komplett reduzierte «Always on my own» besonders<br />

hervor. Ein Gesamtkunstwerk aus starken<br />

Texten und innovativen<br />

Kompositionen, das auch in<br />

schwächeren Momenten mit<br />

einem der vielen Aspekte zu<br />

überzeugen vermag. (rg) <br />

Matador (Musikvertrieb)<br />

Bloc Party *****<br />

Four<br />

Der kometenhafte Aufstieg startete 2003, als<br />

Kele Okereke dem Franz Ferdinand-Sänger und<br />

einem BBC-Journalisten während eines Konzerts<br />

ein Demo in die Hand drückte. Es folgte<br />

eine Einladung ins Radiostudio, bald der gefeierte<br />

Erstling «Silent Alarm». Als das nächste<br />

ganz grosse Ding gefeiert, etablierten sich Bloc<br />

Party mit einem einzigartigen Sound aus Rock,<br />

Elektronik, hartem Punk und zartschmelzenden<br />

Melodien zu einer der einflussreichsten<br />

britischen Indie-Bands der letzten Dekade. Nach<br />

zwei weiteren überaus erfolgreichen Alben folgte<br />

eine längere Pause. Kele, von einer Musikseite<br />

übrigens nach seinem Coming-out 2010 <strong>im</strong> Butt-<br />

Magazin zum «Sexiest Out Gay Male Artist» gewählt,<br />

war solo unterwegs, Fans bangten um<br />

die Zukunft der Band. Nun sind die vier Jungs<br />

zurück, mit ihrem vierten<br />

Album, mit ihrem kompromisslosen<br />

Klang, mit allen<br />

alten Qualitäten und vielen<br />

neuen Ideen. (rg)<br />

Universal<br />

Lunik *****<br />

What Is Next?<br />

Was kommt als Nächstes? Das hat man sich bei<br />

Lunik <strong>im</strong>mer mal wieder gefragt, hat Jaël den<br />

internationalen Durchbruch zugetraut, als sie<br />

mit ihrer Band feinste Trip-Hop-Klänge zauberte.<br />

Wirklich laut wurde es nie um Lunik, und<br />

das ist vielleicht gut so. Neu als Trio unterwegs,<br />

gibt’s weiterhin keine grossen Sprünge, sondern<br />

angenehm unaufgeregten Pop, sorgfältig<br />

arrangiert. Zurückhaltend akustisch instrumentiert,<br />

aber voller Raffinessen. Eine Tuba, ein<br />

Chor, eine Chipstüte als Perkussion, Cello, Xylophon…<br />

Ein lobens- und hoffentlich lohnenswerter<br />

Schachzug, dass sich Lunik von der ausländischen<br />

Plattenfirma getrennt haben, um endlich<br />

wieder Musik ganz nach ihrem Geschmack zu<br />

machen. Auf einem Fuss leichtfüssig tänzelnd,<br />

mit dem andern melancholisch schleichend.<br />

Der letzte Sommer-Sonnenstrahl<br />

küsst das erste fallende<br />

Blatt. What is next? Egal,<br />

erst mal den Moment geniessen.<br />

(rg) <br />

Sony<br />

31


Dossier CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Schwules Spa <strong>im</strong><br />

Niederdorf<br />

Schlemmen, schlürfen, lecken und schlecken in Zürichs<br />

Altstadt – mit Trendscout Petra aus der Bar Pigalle<br />

Von Lola Sara Arnold-Korf<br />

32


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Dossier<br />

Seit Jahrzehnten ist das<br />

Zürcher Niederdorf Zentrum<br />

schwulen Treibens –<br />

ohne Sicherheitsgurt und<br />

Schw<strong>im</strong>mweste. Und: Nicht<br />

nur Stadtzürcher selbst<br />

wissen die Vorzüge diverser<br />

Amüsier-Stübchen zu<br />

schätzen. Denn: Die<br />

schwule Hautevolee strömt<br />

aus allen Teilen der<br />

Schweiz, ja ganz Europas<br />

und aus Übersee in Zürichs<br />

Altstadt – früher noch vermummt,<br />

heute ganz offen.<br />

Mit Szene-Scout Petra<br />

aus der Bar Pigalle streifte<br />

Lola Sara Arnold-Korf für<br />

den CR durch das schwule<br />

Altstadt-Revier.<br />

Sieben Tage die Woche verspricht das schwule Partydorf Abwechslung<br />

und sensationelle Anbahnungsmöglichkeiten in kommunikativer und<br />

sexueller Güte – für jungfräuliches Männergemüse bis zum schwulen<br />

Opa. Gleichwohl beklagen vor allem Barbesitzer einen deutlichen Rückgang<br />

an schwulen Gästen. «Ob alt oder jung – früher sind die Leute mehr<br />

in den Ausgang gegangen. Letztlich war auch der Zusammenhalt unter<br />

den Schwulen viel besser gewesen. Alles war weitaus familiärer und man<br />

konnte Gott und die Welt antreffen», resümiert Institution Petra, die sich<br />

bis zur völligen Erschöpfung seit 1985 in diversen Niederdorf-Locations<br />

hinter und vor Bars abrackert. Ursachen sieht die Diva, die sich auch als<br />

glanzvolle Drag Queen in Szene zu setzen weiss, vor allem an den neuen<br />

Möglichkeiten des Internet und, dank gesellschaftlicher Tolerierung, in<br />

der zunehmenden Vermischung des Partyvolks. Ob schwul oder hetero<br />

spielt heute oft keine Rolle mehr in Bars und Clubs – und so sinkt der<br />

Stern rein schwuler Örtlichkeiten zugunsten von Gemischtwarenläden.<br />

Das schwule Niederdorf schreibt Geschichte<br />

Nach einem Vierteljahrhundert weiss Petra viele Geschichten zu berichten:<br />

«Das schwule Leben in den 80er-Jahren war weitaus konzentrierter<br />

und längst nicht so offen wie heute. Nachts um zwei Uhr war damals spätestens<br />

Feierabend – oft auch schon um Mitternacht. Danach gings auf<br />

private Homeparties oder in diverse Klappen und Parks.» Die Hotspots des<br />

alten schwulen Niederdorfs nannten sich: Tiptop-Bar, Bagpiper (heutiges<br />

Dynasty), Predigerhof, Babaloo, Barfüsser, Odeon, T&M und Karussell.<br />

Und, so weiss Niederdorf-Prinzessin Petra aus der Schlagerbar Pigalle<br />

aus dem Nähkästchen zu erzählen: «Früher waren die Lokale eher noch<br />

verdunkelt, viel kleiner als heutzutage und oft einzige Kontaktbörse für<br />

Schwule.» Aus Mangel an Alternativen waren die Bars <strong>im</strong> Niederdorf<br />

Kontakt-Anlaufstelle Nummer eins. «Daneben fluteten seitenweise Kontaktannoncen<br />

die wenigen Schwulengazetten wie <strong>Cruiser</strong> oder Kontakt.<br />

Manchmal füllten die Kontaktanzeigen die halbe Zeitung.» Mit diversen<br />

Internetportalen wie Gayromeo sind die goldenen Zeiten schwuler Zeitungskontaktbörsen,<br />

aber auch schwuler Barkultur, nahezu passé.<br />

Barfüsser, neu und trendy<br />

Die Zeiten abgedunkelter, blickdichter Bars sind heutzutage <strong>im</strong> Niederdorf<br />

ein Auslaufmodell. Mann passt sich dem Trend der Zeit geschäftstüchtig<br />

an. «Der Barfüsser ist ein krasses Beispiel von einer Leder-Bar hin<br />

zum neuen Niederdorf-Schick», so Scout Petra über ein Urgestein sexueller<br />

Toleranz <strong>im</strong> Niederdorf, das bereits 1956 gegründet wurde. Die einstige<br />

reine Schwulen- und Lesbenbar kredenzt heute neben Cocktails und<br />

Longdrinks auch leckeres Sushi aus Bio-Zucht. «Wir geben täglich alles,<br />

um Ihnen die bestmögliche Qualität direkt frisch auf den Teller zu bringen»,<br />

darf man auf der Webseite des Barfüssers lesen. Gleich vier Star-Köche<br />

aus Malaysia und zwei Japaner bewirten den Gourmet von Welt. Nicht<br />

nur die Speise- und Cocktailkarte ist bunt gemischt: auch das Publikum.<br />

So versammeln sich nicht ohne Grund am längsten Tresen der Stadt in<br />

Mischkultur Schwule, Lesben und Heteros betont zeitgemäss. «Die ganze<br />

Bandbreite sexueller Orientierung harmoniert sehr gut miteinander.<br />

Entscheidend ist die Hausphilosophie nach den Idealen von Offenheit,<br />

Freundlichkeit und Toleranz», weiss der stellvertretende Geschäftsführer<br />

Marcel Morgenrot zu berichten. Und Mitinhaber Patrick verweist auf<br />

das «Kulturprogramm» <strong>im</strong> Barfüsser: «In der Lounge kann man kleine<br />

Events mit DJs und allem drum und dran buchen – egal, ob Geburtstagsoder<br />

Singleparties. Die gemischte Partybowle aus Hochprozentigem mit<br />

Früchtchen ist der absolute Renner!»<br />

Cranberry feiert das 15. Jubiläum<br />

Trendsicher und dennoch ur-schwul präsentiert sich <strong>im</strong> Niederdorf das<br />

neu ausstaffierte und mit den besten Cocktails der Stadt bestückte Cranberry,<br />

das am 19. Oktober sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Mit Standfestigkeit<br />

und Zielsicherheit hat sich das Cranberry dem modernen schwulen<br />

Niederdorfleben angepasst. Und, so findet Petra: «Nach dem schicken<br />

Umbau ist das Cranberry in den letzten Jahren zur Nummer eins der noch<br />

existierenden Schwulenbars <strong>im</strong> Niederdorf mutiert. Es ist das Trendlokal<br />

vor allem auch bei jungen Schwulen ab 18 Jahren.» Neidlos schwärmt<br />

Scout Petra vor allem von der reichhaltigen Auswahl an exotischen Cocktails<br />

die unter Namen wie «Schlampe» firmieren. «Egal, ob schwul oder<br />

33


Dossier CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

hetero – das Cranberry ist für mich die beste Cocktail-Location der Stadt!»<br />

Auch <strong>im</strong> Cranberry kann der schwule Mann kleine Events buchen. In der<br />

frisch renovierten oberen Etage lassen sich perfekt feine Umtrünke orgasmisieren.<br />

Und in Bezug auf schwules Amüsement bietet das Cranberry<br />

ohnehin neben aktueller Musik auch jede Menge visueller Reize – von der<br />

nie.» Angefeuert von Musikklassikern aus der Jukebox, die einst Thommy<br />

Schallenberger Anfang 2000 – wahrscheinlich aus irgendeinem Brockenhaus<br />

– ergattert hat, steppt hier der Tanzbär. Aber auch prominentes<br />

schwules Volk lässt sich hier gerne verwöhnen und kommt ganz ohne<br />

Bodyguards in den Laden. Gute Laune ist Programm – angefangen be<strong>im</strong><br />

Wand bis unter den Tresen.<br />

Der schwule Supergau?<br />

Ein Sorgenkind des Niederdorfs ist ausgerechnet deren schwuler Mittelpunkt<br />

– das Grossprojekt an der Marktgasse 14 – ein Haus mit Disco, Club,<br />

Bar und Hotel – eine Art schwules Disneyland. Die drei Inhaber suchen<br />

seit einigen Monaten nach einer neuen Immobilie. Das Haus wird aber,<br />

wie wir aus bestens informierten Kreisen erfahren haben, dem Niederdorf<br />

so lange erhalten bleiben, bis <strong>im</strong> März 2013 die neue Location eröffnet<br />

wird. Ein Weggang dieses ganzheitlich schwulen Projektes aus dem<br />

Niederdorf wäre wohl der grösste anzunehmende schwule Unfall, der<br />

schwule Super-Gau <strong>im</strong> Niederdorf. Mit T&M, Club AAAH, Pigalle Bar und<br />

Hotel ist nämlich die Marktgasse 14 das schwule Aushängeschild für Besucher<br />

aus ganz Europa und Übersee. Noch herrscht eine Informationssperre<br />

über den neuen Standort. So viel ist aber sicher: die Location wird<br />

wiederum <strong>im</strong> Niederdorf behe<strong>im</strong>atet sein!<br />

T&M und AAAH! – eine 7-tägige Partylocation<br />

Am 22. November wird das T&M seine 25-jährige Niederkunft <strong>im</strong> Niederdorf<br />

feiern. Es war und ist die Location schwuler Dramen, Kontaktbörse,<br />

Partyexplosion pur und nicht zuletzt ein Treffpunkt, in dem schwule Geschichte<br />

geschrieben wird und wurde. «Früher gab es <strong>im</strong> T&M nur einen<br />

Personal bis zum bunt durchmischten Publikum. Wer einmal entspannen<br />

und den Alltag hinter sich lassen will, der findet, wonach er sucht.<br />

Die Alternative zum Mainstream<br />

Wer nicht ganz frisch, nicht ganz jung, traditionell und vielleicht auch<br />

nicht so exper<strong>im</strong>entierfreudig ist, der muss <strong>im</strong> schwulen Niederdorf auch<br />

nicht traurig sein: Gleich zwei Locations, gespickt mit blutjungen Boys,<br />

findet man <strong>im</strong> Niederdorf: Club Dynasty und Predigerhof. Sie gehören<br />

zu den Urgesteinen schwuler Ausgehkultur und gleich vis-a-vis findet<br />

sich eines der besten schwulen Restaurants <strong>im</strong> Zürcher Niederdorf: das<br />

Restaurant Marion, in dem man sich schon früh (samstags und sonntags<br />

ab 5.00 Uhr morgens! – über die Woche ab 7.30 Uhr) satt essen kann, und<br />

den einen oder anderen Schwulen trifft.<br />

Club und Bar Dynasty<br />

In der Clubbar Dynasty gibt’s nach Sonnenuntergang ein kleines Champagner-Stösschen<br />

und -Prösterchen und knackige junge Oberkörper.<br />

Floor und er war das Partyzentrum für Schwule, die auch nach Ladenschluss<br />

der schwulen Bars <strong>im</strong> Niederdorf noch nicht nach Hause gehen<br />

wollten. Das Personal mischte damals multi-talentiert mit. Der Barmann<br />

war auch gleichzeitig Drag Queen oder wahlweise Türsteher. Wenn die<br />

Barcrew oder der Einlasser nachts auf die Bühne gingen, wurde unten die<br />

Tür abgeschlossen», so Scout Petra, Int<strong>im</strong>kenner der T&M-Szenerie. Heute<br />

ist das T&M vor allem am Wochenende das sprichwörtliche «schwarze<br />

Loch», in dem sich die schwule Materie nicht nur aus der Schweiz sammelt.<br />

Eine Etage höher lädt der AAAH! Club die gesamte Woche zum Rund-<br />

Um-Sorglos-Nachtprogramm ein. «Ganz tolle Sache, vor allem auch für<br />

schwule Partydauergänger mit Stehergarantie, denn neben Tanzfläche<br />

und Bar gibt es auch einen Darkroom!», so Petra, die unten <strong>im</strong> Hause ihre<br />

Schlagerbar Pigalle betreibt und nach Dienstschluss nur kurz raufhuschen<br />

muss. Wobei wir schon be<strong>im</strong> dritten Highlight des Hauses an der<br />

Marktgasse 14 angekommen wären.<br />

Bar Pigalle – die Schlagerbar für<br />

Hochprozentiges<br />

Seit 61 Jahren existiert die Bar Pigalle. «Früher hat sich hier alles getroffen<br />

– vom Bankdirektor, der Nutte, dem Stricher, dem «normalen» Schwulen<br />

bis hin zum neugierigen Bisexuellen.», weiss Scout und Barschlampe Petra<br />

zu referieren. Und: «Ein gewisser Exhibitionismus schadet <strong>im</strong> Laden<br />

Auch hier kann geflirtet werden, weniger «cool», dafür eine Spur gemütlicher.<br />

Die gut sortierte Bar samt kleinen Snacks, Törtchen und Sandwiches<br />

hält derweil alles bereit, was das schwule Herz begehrt. Besonders<br />

auch das riesige Angebot an verschiedenen Shots (insgesamt über 35 Variationen)<br />

welche man einzeln oder gleich meterweise auf dem Holzbrett<br />

bestellen kann, lässt die Herzen der jüngeren Generation höher schlagen.<br />

Insofern sollte man den Laden sehen als das, was er ist: Eine wahre Szenebar<br />

mit gemischtem Multikulti-Publikum! Und das liebt man entweder<br />

oder geht woanders hin. Den zahlreichen Gästen, vor allem am Wochenende,<br />

scheint es zu gefallen.<br />

Der Predigerhof – schwule He<strong>im</strong>statt<br />

Es ist erfrischend und gut, wenn es auch schwule Locations <strong>im</strong> Niederdorf<br />

gibt, die sich nicht ausschliesslich auf das schwule Publikum fixiert<br />

haben und stattdessen alles Menschenvolk zum Eintritt verführen. Und<br />

zwar nicht schlechtgelaunte Irrtümer der Geschichte, sondern Menschen,<br />

die noch, trotz aller Wirren der Zeit, eine gewisse Lust auf Konversation<br />

– auf überschaubarem Niveau – verspüren. Im Predigerhof muss<br />

man nicht gleich seine Nase in die Tabakdose stecken, um in konversative<br />

34


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Kapitel Titel<br />

Fahrt zu kommen. Ein Prosecco, ein zartes Räuspern, ein kleiner Hauch<br />

von Sternenstaub – <strong>im</strong> Predigerhof darf M.A.N.N. oder F.R.A.U. seinen/ihren<br />

Gefühlen freien Lauf lassen. Es ist kein Hotel und auch keine Weichspülereinrichtung<br />

– denn auch den Schleudergang der äusserst witzigen<br />

Barbedienung muss man vertragen können.<br />

Petras Plan für einen ausgewogenen<br />

schwulen Niederdorf-Tag<br />

Scout Petra empfiehlt für einen ausgewogenen schwulen Tag <strong>im</strong> Niederdorf<br />

folgendes Programm: «Ich empfehle Schwulen nachmittags einen Kaffee <strong>im</strong><br />

Rathaus-Café an der L<strong>im</strong>mat, danach einen Apéro <strong>im</strong> Cranberry, Predigerhof<br />

oder Dynasty und das Restaurant Marion oder den Barfüsser zum Nachtessen,<br />

die Pigalle Bar zum Aufheizen und anschliessend einen Tanz <strong>im</strong> T&M<br />

oder <strong>im</strong> AAAH-Club.» Na bitte: Das ist doch endlich mal ein Programm!<br />

Fotos: © Stefan Büchi, www.stefanbuechi.ch<br />

Täglich geöffnet<br />

von 14:00 bis 02:00 h<br />

Daily open 2 p.m. to 2 a.m.<br />

Mühlegasse 15 · 8001 Zürich<br />

www.predigerhof.ch<br />

Anzeige<br />

Das geschichtsträchtige Lokal<br />

<strong>im</strong> Herzen des Zürcher Niederdorfs<br />

mit zwei Terrassen, dem<br />

längsten Bar-Tresen und einem<br />

der besten Sushi der Stadt!<br />

Montag 11:30 bis 22:30<br />

Dienstag 11:30 bis 23:30<br />

Mittwoch 11:30 bis 23:30<br />

Donnerstag 11:30 bis 23:30<br />

Freitag 11:30 bis 02:00<br />

Samstag 13:00 bis 02:00<br />

Sonntag 15:30 bis 22:30<br />

Mittag - Special Sushi Menüs<br />

für CHF 23.-/25.- inkl Suppe oder Salat<br />

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Prävention CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Welcome Big Dick<br />

«Wenn der Freier glaubt, dass<br />

ich sein Ding gross finde,<br />

zahlt er besser.»<br />

von Michael Lenz<br />

Fehlende Aufklärungsprojekte,<br />

schlechter Zugang zu Gesundheitsdiensten<br />

und Aids-Medikamenten,<br />

ein durch Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

und Ausgrenzung<br />

bedingter riskanter Lebensstil<br />

hat die HIV-Infektionszahlen<br />

unter Asiens Transsexuellen<br />

auf einen «kritischen Level» getrieben.<br />

Eine ehemalige Sexarbeiterin<br />

geht auf nächtliche<br />

Aids-Aufklärungstour über<br />

den Strassenstrich.<br />

May ist eine schöne Frau. In dem grauen Kostüm,<br />

über das sie zu dem rosaroten T-Shirt ein<br />

silbriges Spitzenjäckchen trägt, wirkt sie eher<br />

wie eine junge Dame als eine ehemalige Sexarbeiterin<br />

auf nächtlicher Aids-Aufklärungstour<br />

über den Strassenstrich auf der Walking Street<br />

in Pattaya.<br />

Die jungen Frauen sind nicht besonders aufgedonnert,<br />

sehen eher aus wie jemand, der auf<br />

eine Verabredung wartet. Das ist eine dürftige<br />

Tarnung ihres Gewerbes, denn Prostitution ist<br />

illegal in Thailand. Was auf den ersten Blick<br />

nicht zu erkennen ist: Die meisten Mädels sind<br />

Katois oder Ladyboys, wie man Transsexuelle in<br />

Thailand nennt.<br />

Von der Anschafferin zur Aufklärerin<br />

May ist eine Katoi. Auch sie hat angeschafft.<br />

Jetzt arbeitet die 26-Jährige für die Transsexuellenorganisation<br />

Sisters, die sich der Aids-Aufklärung<br />

ihrer «Schwestern» verschrieben hat.<br />

Mit der Unterstützung der Gesundheitsorganisation<br />

Population Services International (PSI)<br />

betreibt Sisters ein Zentrum in Pattaya, in dem<br />

Katois zu Gesundheitsfragen sowie bei rechtlichen<br />

oder sozialen Problemen Hilfe finden oder<br />

sich auf HIV testen lassen können.<br />

Bis zu 50 Prozent der geschätzten 9.5 Millionen<br />

Transsexuellen Asiens sind HIV-positiv. Fehlende<br />

Aufklärungsprojekte, schlechter Zugang zu<br />

Gesundheitsdiensten und Aids-Medikamenten<br />

sowie ein durch Diskr<strong>im</strong>inierung und Ausgrenzung<br />

bedingter riskanter Lebensstil hat die HIV-<br />

Infektionszahlen unter Asiens Transsexuellen<br />

auf einen «kritischen Level» getrieben, warnt<br />

das UN Development Program in einer <strong>im</strong> Mai<br />

dieses Jahres veröffentlichten Studie.<br />

Die Studie enthält aber auch eine gute Nachricht.<br />

Asiens Transsexuelle werden selbstbewusster,<br />

gründen – oft mit Hilfe internationaler<br />

Nichtregierungsorganisationen – Selbsthilfegruppen<br />

und Interessenvertretungen wie die<br />

Sisters <strong>im</strong> Sextourismus-Hotspot Pattaya.<br />

May ist Mitglied der Outreach-Gruppe, die vor<br />

Ort in den Bars und auf dem Strich die Katois<br />

anspricht und über Aids aufklärt. «Wir sehen<br />

jede Nacht neue Gesichter. Sie kommen aus ganz<br />

Thailand, aber auch aus Laos und Kambodscha.<br />

Manche arbeiten hier nur während der Hauptsaison,<br />

andere sind das ganze Jahr hier», weiss<br />

26-Jährige, die selbst vor sieben Jahren auf der<br />

Suche nach einem Verdienst aus Kambodscha<br />

nach Pattaya gekommen ist.<br />

R & R als Anfang des Sextourismus<br />

Pattaya hat kein Rotlichtviertel. Pattaya ist<br />

ein Rotlichtviertel. Am Anfang von Pattaya als<br />

Sextouristen-Destination standen zwei Buchstaben:<br />

R & R, Rest & Recreation, etwa «Entspannung<br />

& Erholung» als Fronturlaub für die<br />

US-Soldaten <strong>im</strong> Vietnamkrieg. Bei Sex, Bier und<br />

Rock’n Roll konnten sich die GIs austoben, Krieg<br />

und Tod für ein paar Tage vergessen.<br />

Nach Ende des Vietnamkriegs 1975 begannen,<br />

statt der amerikanischen B 52 die Bumsbomber<br />

aus Europa zu landen, voll mit lüsternen<br />

Herren aus Deutschland, der Schweiz oder<br />

Skandinavien. Manche dieser Männer kommen<br />

nur zum Urlaub, andere bilden jene gewaltige<br />

Armee der Single-Senioren aus Gerolstein<br />

und Göteborg, Birmingham und Berlin,<br />

die in Pattaya ihren bumsfidelen Ruhestand<br />

geniessen.<br />

Immer noch das gute Geschäft<br />

Die meisten Moneyboys und Ladyboys kommen<br />

aus dem Isan, dem armen Nordosten Thailands.<br />

Sie kennen die Wünsche der Freier. Pum, ein<br />

Bargirl aus Nong Khai, hält ein selbstgemaltes<br />

Schild hoch: «Welcome Big Dick.» Die 26-Jährige<br />

lacht sich darüber tot. «Mir ist das egal, ob<br />

der Schwanz gross oder klein ist. Aber wenn<br />

der Freier glaubt, dass ich sein Ding gross finde,<br />

zahlt er besser.»<br />

Allerdings sitzt den Freiern das Geld durch Eurokrise<br />

und schlechte Wechselkurse nicht mehr<br />

so locker. «Ich komme jedes Jahr nach Pattaya»,<br />

erzählt ein Klaus, der seinen richtigen Namen<br />

nicht nennen mag. Der 52-jährige Niederrheiner<br />

sagt: «Die Mädels hier sind einfach süss und<br />

nicht so kompliziert wie die deutschen Frauen.<br />

Früher konnte ich allerdings jeden Tag ausgehen,<br />

jetzt aber nur noch zwei- oder dre<strong>im</strong>al in<br />

der Woche.»<br />

Somsak «Maew» Thongbot ist nach zwei Jahrzehnten<br />

aus dem Rotlichtleben ausgestiegen.<br />

«Ich war gut. Aber es hat mir nicht gefallen.<br />

Man hatte mit vielen Männern Sex, aber keinen<br />

für die Liebe. Ich habe dann mein Leben umgekrempelt<br />

und Public Health studiert, um hier<br />

in Pattaya HIV-Patienten und Katois zu helfen»,<br />

sagt die Leiterin des Sisters-Zentrums.<br />

Diskr<strong>im</strong>inierung auch in Pattaya<br />

Ausgrenzung, Diskr<strong>im</strong>inierung und Polizeiwillkür<br />

sind Alltag für Katois in Thailand, auch<br />

<strong>im</strong> Sündenbabel Pattaya. Maew findet das ungerecht<br />

und wünscht sich mehr Anerkennung.<br />

«Die Katois tragen doch zur Volkswirtschaft<br />

bei. Was wäre der Thailand Tourismus ohne die<br />

vielen Ladyboy-Shows und die Katois als Sexworker?<br />

Die Ausländer kommen doch nicht wegen<br />

Sonne und Strand, sondern wegen Sex hierher<br />

nach Pattaya.»<br />

Sisters wird seit vielen Jahren von PSI unterstützt.<br />

Das ist ein Glücksfall. Zwar sind in vielen<br />

asiatischen Ländern die Zahlen neuer HIV-Infektionen<br />

rückläufig, aber sie steigen unter sexuellen<br />

Minderheiten, weil es wegen allerlei politischen<br />

und religiösen Tabus nicht genügend<br />

Mittel für Aufklärungsprojekte für Schwule<br />

und Transsexuelle gibt.<br />

Die Katois auf der Walking Street plaudern gerne<br />

mit den Sisters. Aber der Job geht vor. Wanida<br />

unterhält sich mit May, als plötzlich ein dünner<br />

Araber auftaucht, die Frau <strong>im</strong> knallengen<br />

blauen, Fummel am Arm packt und wortlos<br />

mit sich zieht. Vielleicht ist er ein Stammfreier,<br />

vielleicht ein Mann ohne Worte. May kann<br />

ihr gerade noch verstohlen ein Kondom in die<br />

Hand drücken.<br />

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Lifestyle<br />

HOT 4 YOU!<br />

1Fan de Fendi<br />

Ein neuer und elektrisierender Duft hat das italienische Luxuslabel Fendi lanciert.<br />

Fan de Fendi pour Homme ist ein eleganter und moderner Duft, der perfekt zum<br />

heutigen Dandy passt. Eine vollkommene Kombination aus Frische, aromatischen<br />

Hölzern und betörenden Ledernoten. Marc Ronson, der Topseller der Musikwelt<br />

und eine Fashion-Ikone ist der neue Fan-de-Fendi-Botschafter. Mit Sicherheit einer<br />

der spektakulärsten Düfte der Saison, inkl. italienischem Charme und Sexappeal!<br />

<br />

Der Duft ist ab Mitte <strong>September</strong> exklusiv in den Marionnaud Parfümerien ab<br />

CHF 83.70 50ml erhältlich<br />

2perfekte Bilder<br />

Jawohl, man glaubt es kaum, aber das hier ist tatsächlich eine Kamera.<br />

Aber nicht irgendeine, sondern das Meisterwerk des US Labels Lytro. Die<br />

Lytro-Kamera funktioniert anders als normale Digitalkameras, denn<br />

hier werden die Bilder über sogenannte Lichtfelder gespeichert. Wenn<br />

man also ein unscharfes Bild geschossen hat, kann man es nachträglich<br />

scharf stellen. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Touchscreen<br />

und vorne am Gehäuse sitzt die grosse Objektivlinse, die über ein<br />

8-faches Zoom verfügt. Am Anfang ist diese Neuheit sehr gewöhnungsbedürftig<br />

und erfordert einiges an Geduld und Geschick. Leider funktioniert<br />

die notwendige Software derzeit nur mit Mac-Rechnern, trotzdem<br />

ein Muss für alle, die auf die neusten Gadgets abfahren!<br />

Die bunten Dinger sind ab sofort um die CHF 500.– bei Digitec zu kaufen.<br />

Weitere Infos unter: www.lytro.com, www.digitec.ch<br />

3exzentrischer Duft<br />

Mit dem neuen Duft «To be the Illusionist» hat das bekannte Trendlabel Police einen coolen<br />

und starken Duft für selbstbewusste und exzentrische Männer geschaffen. Neben kalabrischer<br />

Bergamotte, Efeublättern und Salbei, dominieren vor allem Moos, Moschus und edles<br />

Kaschmirholz dieses verführerische Eau de Toilette und garantieren so einen unnachahmlich<br />

starken Auftritt. Besonders das Design des Flacons – der glänzende, in Stahl gekleidete<br />

Totenkopf – zeigt den raffinierten Aspekt dieses neuen Duftes. Neben dem Eau de Toilette gibt<br />

es auch ein erfrischendes Shower Gel und ein Deostick. Wann wirst du zum Illusionisten?<br />

Ab sofort <strong>im</strong> Fachhandel, um die CHF 40.– 75ml erhältlich.<br />

4Blow Dry Bar<br />

Am 30. August fand in Zürich die Eröffnung der ersten Blow Dry Bar der Schweiz<br />

statt. Nach New York, London und Berlin kann man sich also auch bei uns ohne<br />

Voranmeldung kurz vor einem Galaabend oder einer rauschenden Party die<br />

Haare stylen lassen. Aber Achtung, das Konzept von Blow Dry ist so s<strong>im</strong>pel wie<br />

genial. Denn hier kann man sich weder die Haare schneiden noch färben lassen,<br />

hier wird der Friseur nur kurz ein Refreshing verpasst. Immer noch keine Ahnung<br />

wie es funktioniert? Kein Problem, einfach ein Mail an vip@blowdry.ch senden,<br />

CR und die Blowdry Bar verlosen 3 Gutscheine zum Testen! Viel Glück!<br />

Blowdry by eleven, Talacker 41, 8001 Zürich, www.blowdry.ch<br />

37


Unternehmen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Renos Relax<br />

Sauna<br />

Die Sauna hat sich zum<br />

15-jährigen Jubiläum<br />

eine umfassende Renovation<br />

gegönnt.<br />

Von Martin Ender<br />

Es ist eine ungewöhnliche Geschichte,<br />

wie Dominic Bachl<br />

vor gut 15 Jahren zur Sauna<br />

Renos Relax kam. Als einer,<br />

der in jungen Jahren mit Sex<br />

Geld verdiente, weiss er haargenau,<br />

was Männer mögen,<br />

und dass sie nicht nur zum<br />

Schwitzen in die Sauna kommen.<br />

Unterschiedlich ausgestattete<br />

Spiel-Ecken und -Z<strong>im</strong>mer<br />

gehören zum Inventar.<br />

Renos Relax wurde 1993 eröffnet. Da gab es einen<br />

«Herrn Doktor», wie Dominic ihn nennt,<br />

der hatte einen Partner und ausserdem noch<br />

einen jungen Liebhaber. Dem Liebhaber wollte<br />

er zu einem Job verhelfen. Also richtete er kurzerhand<br />

eine Sauna ein, taufte sie Renos Relax<br />

und übergab dem Liebhaber die Geschäftsleitung.<br />

Der aber war schon nach drei Monaten<br />

wieder weg, da er sich sein Leben angenehmer<br />

vorgestellt hatte. Nun sass der Herr Doktor auf<br />

einer Sauna. Vorübergehend leitete er sie selber,<br />

später setzte er einen Pächter ein, wurde damit<br />

aber auch nicht glücklich.<br />

In dieser Zeit verkehrte Dominic oft <strong>im</strong> Renos.<br />

Er kam mit seinen Männern her, denen er als<br />

junger, gut aussehender Mann zu Diensten war.<br />

Da erfuhr er, dass die Sauna zu kaufen sei. Und<br />

er griff zu.<br />

Wer nun glaubt, dass die Sauna deshalb eine<br />

Stricher-Sauna geworden ist, liegt völlig falsch.<br />

«Wir haben eine ähnliche Klientel wie die nahe<br />

gelegene Sauna Moustache. Wir dulden keine<br />

Männer, die an der Theke auf Herren warten<br />

und sie anbaggern, weil sich unsere Kundschaft<br />

dadurch belästigt fühlen würde. Wenn der<br />

Mann und der Junge zusammen kommen ist<br />

das ok», sagt der ehemalige Anschaffer.<br />

Dominics Vergangenheit ist sein grosses Plus. Er<br />

kennt sich aus, wenn es um Lustbereitung geht. So<br />

hat er denn auch be<strong>im</strong> Umbau der Sauna einiges<br />

neu gemacht, was zum Spielen verleitet und vieles<br />

erleichtert. Der Empfang wurde verkleinert, dafür<br />

das Dampfbad vergrössert, das recht verwinkelt<br />

und abgedunkelt ist. Stolz zeigt Dominic einige<br />

Details wie die Analdusche, Gitterstäbe, viele<br />

Trennwände mit Schlitzen und Löchern oder den<br />

Fickbock, um «bequem genagelt» zu werden, wie<br />

er sich ausdrückt. Es ist eine fest installierte Liege,<br />

die man mit dem zur Verfügung stehenden Desinfektionsmittel<br />

abspritzen kann. Auf Sauberkeit<br />

wird Wert gelegt. Zwei neue zusätzliche Duschen<br />

mit Regenbrausen sind auch da. Dennoch wurde<br />

auch die Nasszelle nicht unnötig gross gehalten.<br />

Dominic will lieber mehr Fläche für Ruheräume<br />

und Kabinen, die eingerichtet sind für die verschiedenen<br />

Spiele. Da gibt’s z.B. einen Bumsbock,<br />

zwei Slings oder einen Gynostuhl.<br />

Renos Relax ist eine Sauna für Schwule. Aber<br />

nicht nur. Dienstags und freitags ist sie offen<br />

für ein gemischtes Publikum. Und das hat sich<br />

bewährt. «An diesen Tagen ist die Atmosphäre<br />

recht offen und es herrscht einfach eine andere<br />

St<strong>im</strong>mung als an den reinen Gay-Tagen. Es ist<br />

für gewisse Gays eine Herausforderung, mal einen<br />

Heti rumzukriegen. Und ein Heti lässt sich–<br />

wenn aus seiner Sicht nichts los ist – auch mal<br />

von einem Gay verführen. Die Konstellationen,<br />

die sich da ergeben, sind oft recht witzig – bis<br />

hin zum reinen Schwulen der mal bei einem<br />

Paar Voyeur sein kann», so Dominic. Als Gründe,<br />

warum man seine Sauna besuchen soll, nennt<br />

er: «warme Ambiance, freundlicher Staff, Sauberkeit,<br />

sehr durchmischtes Publikum und ein<br />

cooler Sound».<br />

Neue Öffnungszeiten<br />

Ab <strong>September</strong> <strong>2012</strong> öffnet die Renos Relax Sauna<br />

sonntags jeweils zwei Stunden früher als bisher,<br />

nämlich bereits um 12.00 Uhr<br />

Spezialpreise:<br />

Teenies bis 20 Jahre zahlen Fr. 15.–<br />

Youngsters bis 25 Jahre nur Fr. 22.–<br />

Studenten Fr. 25.–<br />

Weekend Card Fr, Sa, So für nur 65.–<br />

Jubiläumangebot<br />

Zum Jubiläum gibt es <strong>im</strong> <strong>September</strong> und Oktober<br />

günstigere Preise:<br />

Sonntags: Wer zwischen 12.00 und 14.00<br />

kommt, bezahlt nur Fr. 20.–.<br />

Freitags und samstags: Nachtsauna ab 23.00<br />

Uhr Fr. 25.–<br />

Mehr Infos unter: www.renosrelax.ch<br />

Renos Relax, Kernstrasse 57, 8004 Zürich<br />

38


Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Pia<br />

Sparen mit einem<br />

hohen Selbstbehalt<br />

ist fragwürdig.<br />

Es gibt ja <strong>im</strong>mer wieder diese Momente, wo man<br />

quasi aus Versehen etwas lernen kann. Wenn<br />

man zum Beispiel mit 40 Jahren in der Badi wieder<br />

mal aufs 10-Meter-Brett steigt und erstaunt<br />

feststellt, dass sich eine Höhe von 10 Metern<br />

total verändern kann <strong>im</strong> Lauf der Jahre. Mit 20<br />

war der 10-Meter-Sprungturm 10 Meter hoch.<br />

Mit 40 ist er ungefähr 70 Meter hoch und unten<br />

wartet entweder der Tod oder eine schwere Körperverletzung<br />

– egal, welches Körperteil zuerst<br />

auf dem betonharten Wasserspiegel aufschlägt.<br />

Erstaunlich. Denselben Effekt stellt man übrigens<br />

fest, wenn man aufs 5-Meter-Brett hinunter<br />

steigt: grausam hoch.<br />

War das <strong>im</strong>mer so hoch? Vielleicht sind die<br />

Mass-Einheiten auch Kursschwankungen unterworfen?<br />

Weil man selten in der Badi ganz<br />

alleine ist, verbietet sich aus Gründen der sozialen<br />

Kontrolle ein weiterer Abstieg zum 3-Meter-<br />

Brett oder der Vernunftentscheid, den Scheiss<br />

gleich ganz bleiben zu lassen – wodurch der<br />

Satz «l’enfer c’est les autres» wieder eine neue<br />

Aktualität gewinnt.<br />

Nur so viel: Auch vom 5-Meter brennen die Fusssohlen,<br />

wenn man vergisst, die Zehen zu strecken.<br />

Und: Ich kenne angenehmere Möglichkeiten,<br />

zu einer rektalen Spülung zu kommen.<br />

Nun gut. Sommer ist ja <strong>im</strong>mer auch die Jahreszeit<br />

sich einbrennender Erinnerungen, die einen<br />

ein Leben lang begleiten. Zum Glück gab‘s<br />

an der Streetparade ausreichend Gelegenheit,<br />

Trost <strong>im</strong> Vergessen zu finden. Mein neues Loretta-<br />

Lynn-Styling trug massgebend zu sommerlichem<br />

Frohsinn bei, aber andere waren auch<br />

recht hübsch.<br />

Apropos «neues Styling»: Jeder weiss es, nach<br />

der Streetparade kommt das Theaterspektakel<br />

und nach dem Theaterspektakel kommt die<br />

Zeit, wo man sich gerade noch schnell entscheiden<br />

kann, ob man seine Krankenversicherung<br />

neu stylen sollte. Das ist der natürliche Lauf des<br />

Jahres, und bevor die Frist am 30. November abläuft,<br />

möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch<br />

etwas Wichtiges ans Männerherz zu legen.<br />

Es gibt ja Möglichkeiten, Geld zu sparen, die<br />

sind ganz einfach und liegen auf der Hand. Zum<br />

Beispiel Prix-Garantie-Camembert kaufen und<br />

merken, dass er genauso gut schmeckt wie seine<br />

exaltierten französischen Kollegen <strong>im</strong> Goldpapierli.<br />

Und dann gibt es Dinge, die sind ein<br />

bisschen komplexer und der Benefit erschliesst<br />

sich einem erst zwei Minuten später.<br />

Männer, die Überlegung, Krankenkassenprämien<br />

zu sparen, indem ihr die Franchise (den<br />

Selbstbehalt) auf 2500 setzt, ist zwar naheliegend,<br />

und ich weiss schon, wie die Endorphine<br />

einschiessen, wenn man zum ersten Mal eine<br />

Prämienrechnung für Fr. 100.– <strong>im</strong> Monat bekommt.<br />

Freiheit! Allerdings lässt sich ein sexuell<br />

aktiver Mann bei Verstand einmal <strong>im</strong> Jahr<br />

auf die «Big 5» (Tripper, Syphilis, HIV, Hepatitis<br />

und Chlamydien) testen, kostet Fr 400.–.<br />

Vielleicht kommt noch irgendwann eine Pilzinfektion<br />

dazu, oder eine Grippe. Ein PEP (Post-<br />

Expositions-Prophylaxe) nach einer Risikosituation<br />

schlägt mit etwa Fr. 2 500.– zu Buche. Mit<br />

einem hohen Selbstbehalt zahlt ihr das meiste<br />

selber. Und weil ich ja weiss, dass einen dann<br />

der Stutz reut, ist mir schon klar, dass einer mit<br />

einer hohen Franchise die medizinischen Kosten<br />

natürlich klein halten will. Sonst geht der<br />

Bargain ja nicht auf. Also geht Mann dann so<br />

selten wie möglich zum Arzt.<br />

Ein solches Tun kann ich als Hygiene- und Präventionsfachfrau<br />

nicht akzeptieren. Es ist auch<br />

einfach nicht mehr zeitgemäss. Etwa wie in den<br />

Jeans skifahren. Wer sexuell aktiv ist, sollte sich<br />

keinen Selbstbehalt von Fr. 2 500.– leisten: Bis<br />

zum 30. November könnt ihr bei der Krankenkasse<br />

die Franchise ändern lassen. Ich empfehle<br />

den Selbstbehalt von Fr. 300.–. Mit dem Geld,<br />

das Ihr damit spart, dürft Ihr mich <strong>im</strong> 2013 zu<br />

einem Eierlikör einladen, wann <strong>im</strong>mer ich am<br />

Tresen auftauche.<br />

Pröschtli und eine gute Zeit!<br />

Eure Pia<br />

Checkpoint<br />

Zürich<br />

Neue Öffnungszeiten<br />

– neue Angebote<br />

Um die medizinische Versorgung von schwulen,<br />

bisexuellen Männern und Trans menschen<br />

zu verbessern, erweitert Checkpoint Zürich ab<br />

<strong>September</strong> die Öffnungszeiten. Nun stellt er<br />

seine Dienstleistungen von Sonntag bis Freitag<br />

zur Verfügung.<br />

Neue Öffnungszeiten:<br />

Sonntag: 16.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />

Montag: 14.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />

Dienstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />

Mittwoch: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />

Donnerstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />

Freitag: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />

Der Besuch ist mit oder ohne Voranmeldung<br />

möglich. Voranmeldung: Telefon: 044 455 59 10<br />

Neue Angebote:<br />

Queer-KISS<br />

Drogen, ob legale oder illegale, sind in der<br />

schwulen Szene allgegenwärtig. Ob in Bars, Saunas,<br />

auf Sexparties oder in Diskotheken – Alkohol<br />

gibt es mindestens überall.<br />

Drogen sind in vielen Fällen und für viele Männer<br />

selbstverständlicher Bestanteil einer ge-<br />

lungen Party, eines entspannten Abends oder<br />

eines geilen Sexdates. Einige Männer haben<br />

damit überhaupt keine Probleme, bei anderen<br />

kann der Konsum zu schweren sozialen,<br />

psychischen, körperlichen oder finanziellen<br />

Schwierigkeiten führen. Queer-KISS ist ein<br />

Gruppenangebot für Männer, welche ihren<br />

Konsum überdenken, halten oder vielleicht<br />

einschränken möchten. Das Angebot startet<br />

<strong>im</strong> Oktober – jetzt anmelden.<br />

Checkpoint goes China<br />

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist<br />

eine ganzheitliche Naturheilkunde, die auf Erfahrungen<br />

von Jahrtausenden basiert.<br />

TCM eignet sich zur Behandlung von Schlafstörungen,<br />

Depressionen, Angstgefühlen,<br />

Verdauungsstörungen, Suchtproblemen, Nebenwirkungen<br />

einer HIV-Therapie oder bei<br />

Errektionsschwierigkeiten. Verschiedenen<br />

Verfahren wie Akupunktur, Schröpfen, Wärmetherapie<br />

oder Heilkräuter werden angewendet.<br />

Ab <strong>September</strong> werden diese Verfahren von<br />

einem ausgebildetem TCM-Arzt angeboten.<br />

Interesse: www.checkpoint-zh.ch<br />

40


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Gesundheit<br />

Geschlechteridentität<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich bin Christian. Also eigentlich bin ich ein Mädchen, aber ich fühle<br />

mich wie ein Junge. Ich weiss auch nicht. Meinen Eltern habe ich es schon<br />

gesagt. Bin ich jetzt schwul, weil ich mich als Mann sehe? Ich schaue mir<br />

auch gerne schwule Spielfilme an, aber keine Pornos. Ich weiss echt nicht,<br />

was ich tun soll. Kannst du mir helfen?<br />

Christian, 17 Jahre<br />

Haarige Sache<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich bin 16 Jahre alt und sehr behaart. Zurzeit bekomme ich richtig stark<br />

Brusthaare. Ist das in meinem Alter normal? Ich schäme mich für meine<br />

Körperbehaarung. Auch mein Int<strong>im</strong>bereich ist sehr behaart. Wie kann ich<br />

mir die Haare am besten entfernen? Gibt es einen Tipp?<br />

Giuseppe, 16 Jahre<br />

Hallo Christian<br />

Menschen, die sich als Junge in einem Mädchenkörper fühlen oder umgekehrt,<br />

nennt man Transmenschen. Der Überbegriff dazu heisst Transgender.<br />

Mit Schwulsein oder generell sexueller Orientierung hat das nichts<br />

zu tun. Ein Transmensch kann genauso lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell<br />

sein wie jeder andere auch. Die Schweizer Organisation von und<br />

für Transmenschen nennt sich Transgender<br />

Network Switzerland (TGNS) und wurde 2010<br />

ins Leben gerufen. Weitere Informationen, Hilfe,<br />

Beratung und vieles mehr findest du hier:<br />

www.transgender-network.ch<br />

Vor kurzem hat <strong>im</strong> Gesundheitszentrum Checkpoint<br />

in Zürich die erste Fachstelle für Transmenschen<br />

in der Deutschschweiz ihre Türen<br />

geöffnet. Die persönliche Beratung ohne Voranmeldung<br />

gibt es an jedem zweiten Donnerstag<br />

des Monats zwischen 18 und 21 Uhr <strong>im</strong> Checkpoint Zürich, Konradstrasse 1<br />

in 8005 Zürich (gleich be<strong>im</strong> Hauptbahnhof). Termine für eine Beratung<br />

ausserhalb dieser Zeiten können per e-Mail über fachstelle-zh@transgender-network.ch<br />

vereinbart werden. Das Angebot wurde vom Checkpoint<br />

Zürich in Zusammenarbeit mit dem Verein Transgender Network Switzerland<br />

(TGNS) geschaffen.<br />

Alles Gute, Dr Gay<br />

Hallo Giuseppe<br />

Eines vorweg: Für deine Körperbehaarung brauchst du dich nicht zu<br />

schämen! Männer können nun mal stark behaart sein, das ist ganz normal.<br />

Zudem stehen viele auf stark behaarte Partner. Oft wünschen sich<br />

Männer mit wenig oder keiner Behaarung sogar, behaarter zu sein. Einige<br />

Männer stehen zu ihrer Behaarung, andere wiederum stutzen die Haare<br />

je nach Vorlieben mit einem<br />

Barttr<strong>im</strong>mer oder<br />

rasieren sie mit Rasierschaum<br />

und Rasierklinge<br />

ganz weg. Aber Vorsicht:<br />

Du kannst dich<br />

damit verletzen. Von<br />

Enthaarungscremes<br />

würde ich dir eher abraten,<br />

weil es je nach<br />

Hauttyp zu Hautirritationen kommen kann. Wenn du dich trotzdem für<br />

eine Creme entscheidest, probiere sie zuerst an einer kleinen Hautstelle<br />

aus, halte dich strikt an die Gebrauchsanweisung und verhindere den<br />

Kontakt mit den Schle<strong>im</strong>häuten. Ob du deine Körperhaare nun stutzt,<br />

rasierst oder einfach dazu stehst. Ein Grund, dich zu schämen, sind sie<br />

jedenfalls nicht.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Anzeige<br />

41


Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

FR 31. August<br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />

people@The Loft Haldenstr. 21. Mykonos<br />

Special Edition. DJs Whiteside & C-Side.<br />

Boys ab 18 und Girls ab 21 Jahre.<br />

Winterthur<br />

19.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />

60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />

und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />

Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />

Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />

Zürich<br />

20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />

Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />

Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

Heute mit Cocktails. Tomás mixt für dich<br />

die coolsten Drinks<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />

Uncut Friday. DJ Gaetano mit Vocal-, 90ties<br />

und Deep House<br />

22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />

118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Erection.<br />

Cruise Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top.<br />

DJ Marc S. Bumpin Charts &T Delicious RnB<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er/80er Party<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Erection. Full fetish<br />

Anzeige<br />

<strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

SA 01. Sept.<br />

Bern<br />

21.00 A n k la ng: Opus Gay ganz undogmatisch,<br />

bis das Firmament hell erleuchte! DJs<br />

Playlove, Xylophee & Sybille Jeans. Im<br />

Frauenraum der Reitschule. Fr. 16.-<br />

Thurgau<br />

19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstrasse<br />

5, 9545 Wängi Schlagerparty <strong>2012</strong>. DJ, Bar<br />

mit tollen Drinks und Snacks. Komm in<br />

deinem Schlageroutfit.<br />

Winterthur<br />

10.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />

60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />

und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />

Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />

Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />

Zürich<br />

21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />

Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />

www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />

bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cum,<br />

Cruise & enjoy<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Gangbang. Heute kein Dresscode<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />

SO 02. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - Alles<br />

in Deutsch<br />

Winterthur<br />

11.00 G O ! é:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit<br />

60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen<br />

und Musik ab CD am Dorffest «Seemer<br />

Dorfet <strong>2012</strong>», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof<br />

Richtung Seen bis Hinterdorf Seen<br />

Zürich<br />

19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen.<br />

Ab 19h Standard, ab 21h DJ Elif Erisik (Pop),<br />

ab 23h DJ Miss Brownsugar (Urban Groove)<br />

20.00 Sprit Bar: - Erfrischend anders auf der<br />

Innenhof-Terrasse Talacker 34. Nur bei<br />

schönem Wetter. Infos www.spritbar.ch<br />

oder über Newsletter<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt<br />

MO 03. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />

DI 04. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />

Cruise. Gratiseintritt<br />

Dr. med. dent.<br />

Martin Lehner<br />

L<strong>im</strong>mattalstrasse 25<br />

8049 Zürich<br />

044 342 19 30<br />

Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching - Composite-Füllungen - Dentalhygiene - Implantate<br />

Inlays - Knirscherschienen - Kronen/Brücken - Prothesen - Veneers - Versiegelungen<br />

Weisheitszahnentfernungen - Wurzelbehandlungen - Zahnschmuck - Zahnsteinentfernung<br />

www.zahnaerztehoengg.ch<br />

42<br />

LIVE RUND UM DIE UHR:<br />

Aufregende Flirts<br />

Junge Gays Live<br />

Scharfe Boys online<br />

CHF 2.-/Min.<br />

aus dem Festnetz<br />

Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />

SPITZE<br />

BOYS<br />

GRÖSSTER GAY-CHAT DER SCHWEIZ<br />

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

MI 05. Sept.<br />

Bern<br />

18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />

11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />

translesbischwule Bern. Apéro Bar. Abendessen<br />

ab 19.30h<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

DJ Garçon Sauvage<br />

21.00 Petra lässt die Korken knallen: Petra aus<br />

dem Pigalle wird 45. Grosse feucht-fröhliches<br />

Geburtstagsfest mit Show um 22h.<br />

T&M & Pigalle, Marktgasse 14. Alle sind<br />

eingeladen. Gratiseintritt<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

(nur Schuhe)<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Live DJ. Gratiseintritt<br />

DO 06. Sept.<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />

Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />

Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />

L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />

20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />

Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />

und Polyamory<br />

20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />

Schlieren. Mega Nackt-Party<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Gratiseintritt<br />

FR 07. Sept.<br />

Zürich<br />

20.00 Gay Bikers Zürich: Höck <strong>im</strong> Restaurant<br />

Marion, Mühlegasse 22<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />

Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />

Gratiseintritt bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren bad<br />

boyz friday<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />

Sneakers<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode sportsLAB. Sportswear only<br />

SA 08. Sept.<br />

Aarau<br />

08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Ganztägige Wanderung.<br />

Details folgen nach Anmeldung bei<br />

pkamer@hotmail.com. Ersatzdatum bei<br />

schlechtem Wetter ist der 15.9.<br />

Basel<br />

23.00 QueerPlanet Party: The hot house & electro<br />

house party for gays, lesbians and friends.<br />

DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,<br />

Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch<br />

Bern<br />

20.30 TanzBar <strong>im</strong> Frauenraum der Reitschule:<br />

Das ult<strong>im</strong>ative Tanzerlebnis in einem heterofriendly<br />

Ambiente für Gays & Lesbians<br />

mit DJ Zardas. 20.30h - 22.30h Standardund<br />

Lateinmusik. 22.30h - 02.00h:<br />

Discot<strong>im</strong>e. Dazwischen 23.30h - 00.30h<br />

Special-Set Motto Bella Italia.<br />

Luzern<br />

22.30 United - Vol. 3: Gay, Lesbian & Friends<br />

Party. Mainfloor: DJs Loyce & Peeza. Diva<br />

Floor: DJs Groovemaster & Dynam!ke. Tunnel<br />

Club, Inseliquai 12c, direkt hinter dem<br />

Hauptbahnhof. Eintritt Fr. 20.–<br />

Winterthur<br />

17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

We are family! Essen, Geniesserabend<br />

für die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />

Badgasse 8 Anmeldung über<br />

www.badgasse8.ch<br />

20.00 Gay Revolution: Gay, Lesbian & Friends<br />

Party mit DJs Micky Friedmann, Ajaxx, Pravos,<br />

+db-, Pink Lady Deejay & Luce Le Grand.<br />

Dragqueen Jazzmin Dian More & TänzerInnen.<br />

Garden Club, Archstrasse 8. Fr. 25.–.<br />

Mit einem roten Kleidungsstück gibt es ein<br />

Welcome-Cüpli<br />

Zürich<br />

08.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />

Wochentour nach Südfrankreich bis 15.9.<br />

Villa Jaume in Argelès-Plage. Genaue Infos<br />

und Anmeldung www.lmz.ch<br />

10.00 HAZ Outdoor: Zweitägige Bergwanderung<br />

Garzonera. Mit Zug bis Airolo. Dann zu Fuss<br />

nach Nante über Alpe di Ravina zum Rifugio<br />

Garzonera. Am 2. Tag über Alpe di Rato, Lago<br />

di Cara, Valle dei Cani zum Lago Tremoro<br />

zurück nach Airolo. Genaue Infos & Anmeldung<br />

über www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />

19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab<br />

19h Kulturbar; Cha Cha Cha-Crashkurs mit<br />

t<strong>im</strong>e2dance. Ab 21h Party mit DJ Matteo.<br />

Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram<br />

7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www.<br />

party4lesandgay.ch<br />

21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />

Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />

www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />

bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Open sector. Heute kein Dresscode<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />

SO 09. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels<br />

on Speed - Disco Cruise<br />

Zürich<br />

14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für<br />

tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu<br />

Standard- und lateinamerikanischen Tänzen<br />

oder einfach zum plaudern.<br />

Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />

Förrlibuckstr. 62<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />

Gartiseintritt<br />

MO 10. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y,<br />

Gratiseintritt<br />

DI 11. Sept.<br />

Bern<br />

20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />

der Reitschule. «Männer zum Knutschen», D<br />

<strong>2012</strong>, Digital 84 Min. D/E/d. Bar ab 20h, Film<br />

um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Agenda<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />

Cruise. Gratiseintritt<br />

MI 12. Sept.<br />

Bern<br />

18.30 3gang in der Villa Stucki:<br />

Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur.<br />

Treffpunkt für das translesbischwule Bern.<br />

Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />

Team The Dramaqueens. Partytunes, Disco<br />

und Indiedance<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

(freiwillig)<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Live DJ. Gratiseintritt<br />

DO 13. Sept.<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear &<br />

oben ohne<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Live DJ. Gratiseintritt<br />

FR 14. Sept.<br />

Ganze Schweiz<br />

17.00 Les lacets roses: Wanderwochenende bis<br />

16.9. <strong>im</strong> Kanton Uri. Infos & Anmeldung<br />

www.lacetsroses.ch<br />

Zürich<br />

19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />

mit speziellem kulinarischem Angebot<br />

präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco<br />

20.00 gay: my way: Schwule Männer <strong>im</strong><br />

Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />

Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />

20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />

Stamm <strong>im</strong> Restaurant Moléson,<br />

Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />

Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />

Gratiseintritt bis 22.30h<br />

22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />

118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cum,<br />

cruise & enjoy<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Underwear, Jocks, nacked<br />

SA 15. Sept.<br />

Winterthur<br />

21.00 WILSCH-tanze Ü18 Party: für LesBiGay &<br />

Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire,<br />

Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg<br />

vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)<br />

Zürich<br />

21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />

Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club.<br />

Gratiseintritt bis 22.30h<br />

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Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

23.00 Jack Party: Be proud, we are<br />

DJs Sammy Jo aus New York - Scissor Sisters<br />

Tour DJ, Juiceppe & Angel O.<br />

Kaufleuten, Festsaal, Pelikanplatz.<br />

Infos www.jackcompany.com<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Ultraleather<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

Neumond-Party<br />

SO 16. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Superhomo<br />

- Oldschool Electro, Pop, Rock<br />

Lausanne<br />

22.00 Jungle: the gay party Level 00:<br />

DJs Antoine909, Peyton und Special Guest<br />

Star DJ Marco Da Silva. Hot & sexy Gaydar<br />

Gogo-Boys. Level +01: Mezzanine VIP table<br />

overlooking dance floor. Level +02: 20h<br />

Abendessen mit den Künstlern <strong>im</strong> Bedroom<br />

Club-Restaurant Res. 078 736 05 02 Fr. 69.–<br />

inkl. Partyeintritt. Le Bedroom late cocktail<br />

bar ab 23h mit DJ Ajaxx. Level +03: Nivea for<br />

men Lounge mit DJ Juiceppe. Im MAD Club,<br />

rue de Genève 23. Fr. 25.– <strong>im</strong> Vorverkauf,<br />

Abendkasse Fr. 30.–. Infos www.gay-party.<br />

net<br />

Zürich<br />

04.00 Celestial late afterhours@Aaah!: Marktgasse<br />

14. DJs Thomi B & May Chay. Explizit<br />

schwule Afterhour nach der Jack Party. Progressive<br />

Goa. Specials, Darkroom, Fumoir.<br />

Naked cocks & gay sex welcome - to make<br />

you smile! Koproduktion von androphil.ch,<br />

celestial.ch und Aaah.ch sowie gaymeboys.<br />

com. Eintritt welcher schon vorher <strong>im</strong><br />

Aaah! gelöst wurde sowie Member-Eintritte<br />

bleiben auch für die Afterhour gültig<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

Bartmänner-Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />

Gartiseintritt<br />

MO 17. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />

DI 18. Sept.<br />

Aarau<br />

20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Pizza essen.<br />

Details folgen nach Anmeldung bis 4.9. bei<br />

pkamer@hotmail.com<br />

Bern<br />

20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />

der Reitschule. «Joe & Belle», Israel 2011, digital<br />

80 Min., Hebräisch/d. Bar ab 20h, Film<br />

um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance,<br />

Game & Cruise. Gratiseintritt<br />

MI 19. Sept.<br />

Bern<br />

18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />

11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />

translesbischwule Bern. (Herbstferien<br />

26.9. & 3.10.) Apéro Bar. Abendessen ab<br />

19.30h. Zudem Jassabend<br />

Zürich<br />

19.30 Geschlecht, was ist das überhaupt?:<br />

homo-sapiens und TGNS (Transgender<br />

Network Switzerland) präsentieren eine<br />

Podiumsdiskussion. Mit Eveline Yv Nay,<br />

Niklaus Flütsch, Martina Flütsch, Sivliva<br />

Müri, Martina Fritschy, Martina Buchen.<br />

Moderation Bettina Dyttrich (WOZ). Zentrum<br />

Karl der Grosse, Kirchgasse 14.<br />

Infos über weare.homo-sapiens.ch<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

DJ siehe www.heldenbar.ch<br />

20.30 Circus ohlala - der zweite Akt!:<br />

Spezial LGBT-Vorstellung <strong>im</strong> Air Force Center<br />

Dübendorf. Infos www.circusohlala.ch.<br />

Weitere Vorstellungen bis 21.10. siehe ebenfalls<br />

unter der Webseite<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

(nur Schuhe)<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Gratiseintritt<br />

DO 20. Sept.<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Gratiseintritt<br />

FR 21. Sept.<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,<br />

Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.<br />

Gratiseintritt bis 22.30h<br />

22.00 Offstream - The alternative Gay Party:<br />

<strong>im</strong> Club Pfingstweide, Pfingstweidstr. 12.<br />

Offstream DJ Crew. Infos www.offstream.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off!<br />

Nasty Sports Lads<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Kick-off! Sports & Sneaks only<br />

SA 22. Sept.<br />

Bern<br />

22.00 ISC Club: Neubrückstr. 10. Tolerdance für<br />

Schwule, Lesben und FreundInnen 20 Jahre<br />

Tolerdance! Jubiläumsparty mit DJs Ludwig,<br />

PCB & Matz. Midnight-Show, Openair-Bar<br />

Zürich<br />

19.05 Gay-Schiff: auf dem Zürichsee Chillen,<br />

tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der<br />

schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt<br />

inkl. Fr. 6.– Getränke-Gutschein. Ticket-<br />

Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch<br />

21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2<br />

Dancefloors, Live DJs. Infos auf<br />

www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />

bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Erection.<br />

Sexparty<br />

23.00 Rollkoffer goes Pyjamaparty: Irena de la<br />

Boom und Krizzi Boop laden euch dazu ein.<br />

Eine schrille, sexy Party für ein kunterbuntes<br />

Publikum. Dresscode: Pyjama, Nachthemd,<br />

Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous<br />

etc. Kissen für Kissenschlacht. Dazu<br />

gibt es nebem dem Guetnachtgschichtli<br />

natürlich auch geile Beats. Im Pfingstweide<br />

Club, Pfingstweidestr. 12<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Erection. Full fetish<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />

SO 23. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23<br />

DJ Süess – Aargauer Musik<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

70ies & 80ies-Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />

Gartiseintritt<br />

MO 24. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y, Gratiseintritt<br />

DI 25. Sept.<br />

Winterthur<br />

20.15 10 Jahre Das Zelt:<br />

Jubiläumstour mit Stars u.a. mit Kay Yanar,<br />

Marco R<strong>im</strong>a, I Quattro, Florian Ast &<br />

Francine Jordi, Oropax, DJs Antoine & Ötzi<br />

etc. Vom 25.9. bis 6.10 in Wiesendangen bei<br />

Winterthur, S8 & S30. Infos www.daszelt.ch,<br />

Tickets über Ticketcorner<br />

Zürich<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen.<br />

Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &<br />

Cruise. Gratiseintritt<br />

MI 26. Sept.<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ Branko B. Gabriel presents<br />

the trashed and smashed 80ies<br />

22.00 Magnusbar:<br />

Magnusstr. 29 Leder, Gummi, Uniform<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Live DJ. Gratiseintritt<br />

DO 27. Sept.<br />

Zürich<br />

19.30 z&h Schwule:<br />

Studis an Uni & ETH z&h Nachtessen <strong>im</strong><br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 H A Z - C ent ro:<br />

Schwubliothek, Schwule Bücher- und ausgewählte<br />

Videoausleihe, Sihlquai 67<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

(freiwillig)<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Gratiseintritt<br />

FR 28. Sept.<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos<br />

www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt<br />

bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cruising4men<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.<br />

Infos auf www.facebook.com/t&m.club<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Friday naked<br />

44


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

NEu<br />

ab 14. sEptEmbEr <strong>2012</strong><br />

Immer von Freitag auf Samstag<br />

und von Samstag auf Sonntag<br />

Nachtsauna bis 7 Uhr in der Früh.<br />

Chill-Out Lounge Music. Men only.<br />

EiNführuNgsaNgEbot<br />

Im <strong>September</strong> und Oktober<br />

nur CHF 25.00 statt CHF 35.00<br />

für Eintritte ab 23 Uhr.<br />

Nacht<br />

sauNa<br />

Engelstrasse 4, 8004 Zürich, Tel. +41 44 241 10 80, www.moustache.ch


ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />

15<br />

11<br />

4<br />

13<br />

PLATZSPITZ<br />

SEEBAHNSTRASSE<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

KALKBREITENSTRASSE<br />

12<br />

BÄCKERANLAGE<br />

ENGELSTRASSE<br />

13<br />

BADENERSTRASSE<br />

HOHLSTRASSE<br />

LANGSTRASSE<br />

BIRMENSDORFERSTRASSE<br />

14<br />

LANGSTRASSE<br />

HELVETIAPLATZ<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

MILITÄRSTRASSE<br />

KASERNENAREAL<br />

Rudolf-Brun-<br />

Brücke<br />

Stauffacherbrücke<br />

LAGERSTRASSE<br />

KASERNENSTR.<br />

Sihlbrücke<br />

Sihl<br />

GESSNERALLEE<br />

MUSEUMSSTRASSE<br />

15<br />

9 14<br />

2 3<br />

8<br />

9 14<br />

2 3<br />

8<br />

9 14<br />

STAUFFACHER<br />

2 3 9 14<br />

8<br />

8<br />

3 14 3 14<br />

2 9<br />

HAUPTBAHNHOF<br />

13<br />

BAHNHOFSTRASSE<br />

PARADEPLATZ<br />

2 9 6 7<br />

8 13 11<br />

3 14<br />

13<br />

LINDENHOF<br />

Walche-Brücke<br />

4<br />

13<br />

Bahnhofbrücke<br />

Rathausbrücke<br />

1<br />

Münsterbrücke<br />

4<br />

15<br />

LIMMATQUAI<br />

4<br />

15<br />

2<br />

10<br />

4<br />

15<br />

CENTRAL<br />

4 3 5 6<br />

15 7 10<br />

NIEDERDORFSTRASSE<br />

9<br />

5 7<br />

6<br />

8<br />

SEILERGRABEN<br />

4 3<br />

BAHNHOFSTRASSE<br />

L<strong>im</strong>mat<br />

8 13<br />

BELLEVUE<br />

4 15 5<br />

2 9 8 11<br />

A1<br />

2 9 8<br />

Quaibrücke<br />

12 Moustache<br />

DIE SAUnA FÜR MÄnnER<br />

Engelstrasse 4<br />

www.moustache.ch<br />

1 Rathaus caFÉ<br />

BAR – CAFé<br />

L<strong>im</strong>matquai 61<br />

www.rathauscafe.ch<br />

7 the dynasty club<br />

3 BARS – 1 EnTRAnCE<br />

Zähringerstrasse 11<br />

www.dynastyclub.ch<br />

13 huusMaa<br />

KAFI – MITTAGSTISCH – BAR<br />

Badenerstrasse 138<br />

www.huusmaa.ch<br />

APP<br />

RUNTERLADEN<br />

2 cRanbeRRy<br />

BAR<br />

Metzgergasse 3<br />

www.cranberry.ch<br />

8 Macho<br />

CITY SHoP<br />

Häringstrasse 16<br />

www.macho.ch<br />

14 Renos Relax<br />

CLUB SAUnA<br />

Kernstrasse 57<br />

www.renosrelax.ch<br />

3 tIPtoP baR<br />

SCHLAGER – DRInK – TREFF<br />

Seilergraben13<br />

www.tiptopbar.ch<br />

9 johannIteR<br />

RAUCHER LoUnGE<br />

Zähringerstrasse 33<br />

www.johanniter.com<br />

15 Route 39<br />

B&B AnD APARTMEnTS<br />

Winzerstrasse 39<br />

www.route39.ch<br />

4 baRFüsseR<br />

CAFé – BAR – SUSHI<br />

Spitalgasse 14<br />

www.barfuesser.ch<br />

10 leonhaRdsaPotheke<br />

Stampfenbachstr. 7<br />

www.leonhardsapotheke.ch<br />

Interesse in diesem Inserat<br />

aufgeführt zu sein?<br />

Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />

Design: bicorne.ch<br />

APRIL <strong>2012</strong><br />

.CH<br />

5 PaRagonya<br />

WELLnESS CLUB<br />

Mühlegasse 11<br />

www.paragonya.ch<br />

6 PRedIgeRhoF<br />

BISTRo – BAR<br />

Mühlegasse 15<br />

www.predigerhof.ch<br />

11 checkPoInt<br />

GESUnDHEITSZEnTRUM<br />

Konradstrasse 1<br />

www.checkpoint-zh.ch<br />

044 455 59 10


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

SA 29. Sept.<br />

Bern<br />

23.00 Julius Party: <strong>im</strong> Schichtwechsel,<br />

Waldeggstrasse 47, 3097 Liebefeld (S6, Linie 10, 17 & 29 ab Bern HB).<br />

Neue junge DJs<br />

Chur<br />

14.00 Schlagerparade <strong>2012</strong>: Der Umzug der 16. Schlagerparade startet<br />

um 14h auf dem Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue Streckenführung<br />

ist von der Stadthalle durch das Welschdörfli, über die<br />

Grabenstrasse, über den Postplatz und Poststrasse zum Martinsplatz.<br />

Livekonzerte u.a. mit dem Kultstar Gitte Haenning auf der Schlagerbühne<br />

Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties in diversen Lokalen bis in<br />

den frühen Morgen. Infos www.schlagerparade.ch<br />

Zürich<br />

08.00 Gay Bikers Zürich: Deutschland Tour bis 30.9. Genaue Infos und Anmeldung<br />

über www.gaybikers.ch<br />

16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben<br />

reduzierten Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler Eintritt von Fr.<br />

30.–<br />

21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos<br />

auf<br />

www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unl<strong>im</strong>ited. Bierpass 3 für 2<br />

22.30 Av ia tor: Layover Party: Tokyo DJs Juiceppe & Micke Hi. An<strong>im</strong>ation Gogo<br />

Robots. Im Papiersaal, Kalanderplatz (Sihlcity, Bus 33, Tram 13, S4 &<br />

Nachtbus & -zug).<br />

Infos www.itraveller.ch<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Ultrarubber. Bierpass<br />

3 für 2<br />

23.00 Magnusbar:<br />

Magnusstr. 29 Vollmond-Party<br />

SO 30. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag <strong>im</strong> Keller des<br />

Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 Das Komplott Soundsystem -<br />

Catwalk Tunes<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,<br />

Gartiseintritt<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />

Redaktion und Verlagsadresse:<br />

AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich,<br />

Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />

Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch<br />

Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann,<br />

Charly Büchi, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />

René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz,<br />

Alex Rudolf<br />

Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich<br />

Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />

Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich,<br />

Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />

Druck: Neue Luzerner Zeitung AG,<br />

Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />

Open daily from 11.30am to 11pm<br />

FREE WIFI INTERNET<br />

IPADS FOR USE<br />

BAR&SNACKS<br />

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STEAM BATH<br />

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MÜHLEGASSE 11 - 8001 ZÜRICH<br />

TELEPHONE: +41 44 252 66 66<br />

WWW.PARAGONYA.CH<br />

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Kapitel Titel<br />

The pictures represents the original surounding at Paragonya<br />

47


Photography - STEFAN HEINRICHS<br />

JACK<br />

JACK<br />

N o 18<br />

SAturdAy<br />

15.09.12<br />

t he PICK Me u P ISSue<br />

SCISSor<br />

SISterS tour dJ<br />

SAMMy Jo<br />

N e W yorK CIty<br />

JuICePPe ANd<br />

ANGeL o.<br />

Z urICh<br />

roCK Me!<br />

r IGht MAN r IGht PLACe<br />

r IGht No W!<br />

MeN´S<br />

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