CRUISER Edition September 2012
Dieses Magazin ist schwul
Photographer Karolin Klüppel
Hanna Scheuring in «Love, Marilyn», Ballett-Direktor Christian Spuck, PinkCop-Präsident
Peter Sahli, Tampa/St. Petersburg in Florida, Liebescircus Ohlala , Zürcher Niederdorf,
Michael Steiners «Missen-Massaker», Silvia Seidel, Patrick Hässig, Matthew Mitcham
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CRUISER Edition September 2012
Inhalt
Editorial
Viel zu kurz ist dieser Sommer, umso grösser dafür die Vorfreude auf unsere neue September-
Ausgabe! Wir konzentrieren uns, passend zur neuen Theatersaison 12/13, auf die Bühnen dieser
Welt. Schauspielerin Hanna Scheuring erklärt uns den Zauber von Marilyn Monroe, mit Ohlala
hält ein Liebescircus Einzug in Zürich. Schliesslich wollen wir wissen, weshalb Regisseur Michael
Steiner gerade einige Missen massakriert. Eine weitere Bühne des schwulen Lebens ist das
Zürcher Niederdörfli – Frau Arnold-Korf wagt eine Performance. Umso mystischer die optische
Kunst: Fotografin Karolin Klüppel zeigt in der Fotostrecke hüllenlose Männer in Wald und Nebel.
Stv. Chefredaktor, Daniel Diriwächter
6
Love... wie einst Marilyn
Hanna Scheuring über ihr neues Stück «Love, Marilyn»
10
Liebescircus Ohlala
Exklusive LGBT-Pre-Premiere am 19. September 2012
17
Michael Steiners «Missen-Massaker»
Horror-Komödie in den Kinos
20
Tampa/St. Petersburg
Der neue Hotspot im Sunshine-State Florida
22
Karolin Klüppel
Photographer
32
Schwules Spa im Niederdorf
Eine Tour durch Zürichs Niederdorf
News 4 • Prominent 8 • PinkCop 14 • News Schweiz 15 • Wofür der Penis steht 16
Szene 18 • Kultur 28 • Christian Spuck 30 • Musik 31 • Welcome Big Dick 36 • Hot4You 37
Renos Relax 38 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42
3
News CRUISER Edition September 2012
Internationale
News
4
Kuala Lumpur
Fortschritt ohne Schwule
Malaysias Premierminister hat im Namen des
Islam dem Liberalismus, Pluralismus und der
Homosexualität eine Absage erteilt. Diese «abartigen
Kulturen» hätten unter seiner Regierung
«keinen Platz in Malaysia», rief der Premierminister
im Juni den Delegierten einer Islamkonferenz
zu. Unter seiner Führung werde Malaysia
eine moderne Nation mit hohem Einkommensniveau,
ohne dafür jedoch in Fragen der Moral
und des Glaubens Kompromisse einzugehen.
Die bei den nächsten Wahlen um ihre Macht
fürchtende Regierungspartei Umno und ihr
nahestehende Medien haben seit dem überraschenden
Freispruch von Oppositionsführer
Anwar Ibrahim vom Vorwurf der Homosexualität
im Januar ihre Rhetorik gegen Schwule und
Lesben verschärft.
Neu Delhi
Eunuch Wahlsieg genommen
Ein Gericht im indischen Madhya Pradesh hat
die Wahl eines Eunuchen zum Bürgermeister
von Sagar für nichtig erklärt. Kamla Bua habe
nicht nachweisen können, dass sie eine Frau sei
und zu den «Scheduled Castes» gehöre, berichteten
indische Medien am Freitag Ortszeit. Kamla
habe jedoch für einen Sitz im Stadtparlament
kandidiert, der für eine Frau aus den aufgelisteten
Kasten reserviert sei. Kamla Bua hatte die
Wahl 2009 mit weit über 40 000 Stimmen Vorsprung
gegenüber dem Gegenkandidaten gewonnen.
Zu den «Scheduled Castes» gehören die
Unberührbaren. Eunuchen werden in Indien
verachtet oder wegen ihrer angeblichen übersinnlichen
Fähigkeiten gefürchtet. Seit 1994
haben Eunuchen das Wahlrecht.
Vientiane
Regenbogen über Laos
In Laos fand in diesem Sommer die erste Gay Pride
seiner Geschichte statt. Weil Homosexualität in
dem kommunistischen Land zwar legal, aber
gesellschaftlich verpönt ist, zog keine bunte,
schrille Parade durch Vientiane. Vielmehr versammelten
sich gut einhundert Schwule und
Lesben zu einem fröhlichen Event mit einem
bunten Programm auf einem Sportplatz der US-
Botschaft. Unter Präsident Barack Obama und
Aussenministerin Hillary Clinton unterstützen
die US-Botschaften im Pride-Monat Juni die Gay
Communities ihrer Gastländer. «Proud to be
Us!» hiess die Gay Pride in Vientiane, zu der sich
Medienberichten zu Folge auch einige ebenso
hochrangige wie neugierige Vertreter der laotischen
Regierung eingefunden haben sollen.
Sydney
Katholischer Priester streitet
gegen «gay panic»-Gesetz
Ausgerechnet ein katholischer Priester im australischen
Föderationsstaat Queensland ist die
treibende Kraft einer Kampagne gegen die «Gay
Panic»-Gesetzgebung. «Bitte unterzeichnet die
Petition und gebt sie weiter, um Campbell Newman
zu zeigen, dass seine Verteidigung des ‚gay
panic’ nicht akzeptabel ist», appelliert Pfarrer
Paul Kelly an die Besucher seiner Webseite.
Queenslands neuer, konservativer Premierminister
Campbell Newman hatte angekündigt,
die von der sozialdemokratischen Vorgängerregierung
eingeleitete Reform der «gay panic»-
Gesetzgebung nicht übernehmen zu wollen. Dabei
geht es um ein Gesetz, das zur Abwehr einer
homosexuellen Annährung Gewalt bis hin zum
Mord rechtfertigt.
London
Geschäftsreisemarkt entdeckt
Schwule
Der World Travel Market (WTM), die führende
internationale Messe für den boomenden Geschäftsreisetourismus,
hat den schwul-lesbischen
Reisemarkt entdeckt. WTM will durch
seine neue B2B (Business-to-Business) Initiative
«Out Now» seinen Kunden und Mitgliedern
den Lesbian-Gay-Bisexual-Transsexual
(LGTB)-Markt erschliessen. «Der LGTB-Reisemarkt
hat sich in bemerkenswerter Weise in
den letzten 20 Jahren entwickelt, aber die organisatorischen
Strukturen der Branche haben
damit nicht Schritt gehalten», sagte Ian
Johnson, CEO von «Out Now». Auf dem nächsten
WTM-Event soll durch Marktanalysen und
Netzwerkveranstaltungen der schwul-lesbi-
CRUISER Edition September 2012
News
sche Reisemarkt damit begonnen werden, die
Defizite der Branche in diesem Segment abzubauen.
Hanoi
Homo-Ehe in Vietnam?
Vietnam könnte das erste Land Asiens mit einer
rechtlichen Würdigung gleichgeschlechtlicher
Beziehungen werden. Das Justizministerium
des kommunistischen Landes hat laut Berichten
schwuler Medien in Asien in einem Änderungsentwurf
zum Eherecht die Ehedefinition durch
die Einbeziehung schwul-lesbischer Beziehungen
erweitert. Justizminister Ha Hung Cuong
habe gesagt, es gebe inzwischen Hunderttausende
Homosexuelle in Vietnam. Viele würden
in Beziehungen leben, ohne aber wie Ehepaare
über Rechte bei Eigentums-, Erb- und Adoptionsfragen
zu verfügen. Etwas merkwürdig mutete
allerdings der Verweis des Ministers auf die
Menschenrechte an. Vietnam verfolgt mit unnachgiebiger
Härte Dissidenten wie kritische
Journalisten und Blogger.
Canberra
Zwei Bundesländer wollen
Homo-Ehe
In Australien haben sich innerhalb einer Woche
die Regierungschefs zweier Bundesstaaten für
die Homo-Ehe ausgesprochen. In Südaustralien
erklärte Premierminister Jay Weatherill seine
Unterstützung eines entsprechenden Antrags
der Grünen. Kurz zuvor hatte die tasmanische
Premierministerin Lara Giddings die Öffnung
der Ehe für Schwule und Lesben befürwortet.
Beide Politiker gehören der Laborpartei an. Die
Partei ist jedoch in dieser Frage gespalten. Australiens
Labor-Premierministerin Julia Gillard
lehnt die Homo-Ehe strikt ab. Gillard hat sich
jedoch bereit erklärt, für die Abstimmung in
dieser Frage den Abgeordneten des nationalen
Parlaments eine Gewissensentscheidung zu erlauben.
Washington
Erste lesbische Generalin in
US-Armee
Tammy Smith ist die erste offen lesbische Generalin
in den amerikanischen Streitkräften.
Die 49-jährige outete sich offiziell bei ihrer Ernennung
zur Brigadegeneralin. Die seit vielen
Jahren mit einer festen Partnerin lebende Smith
ist seit 26 Jahren Mitglied der US Army, war
aber zunächst wegen des gesetzlichen Verbots
des Militärdienstes für Homosexuelle und wegen
der von Präsident Bill Clinton eingeführten
Don’t ask, Don’t tell-Politik gezwungen, ihre
sexuelle Orientierung geheimzuhalten. Nach
dieser Regelung durften Homosexuelle dem Vaterland
als Soldaten dienen, solange sie ihre sexuelle
Neigung verschwiegen. Andererseits war
es Vorgesetzten verboten, ihre Soldaten danach
zu fragen. Obama hatte Don’t ask, Don’t tell im
vergangenen Jahr abgeschafft.
Washington
Antischwule Teeparty mit
Paul Ryan
Der mit martialischem Gepränge als «Running
Mate» des republikanischen Präsidentschaftskandidaten
Mitt Romney präsentierte
Paul Ryan ist ein vehementer Homo-Gegner.
Auf der Score Card der grössten amerikanischen
schwul-lesbischen Organisation Human
Rights Campaign erhält der aktive Katholike
null Prozent. Die Lobbygruppen in Washington
bewerten auf ihren Score Cards, wie empfänglich
jeder der Kongressabgeordneten für ihre
jeweiligen Anliegen ist. Ryan könnte sich für
Romney als Fehlgriff erweisen. Mit der Verbeugung
vor der rechtspopulistischen Tea Party
verprelle Romney die gemässigten Republikaner,
prophezeien politische Beobachter. Inzwischen
gebe es auch unter den republikanischen
Wählern eine Mehrheit gegen die Diskriminierung
von Schwulen und jüngsten Umfragen
zu Folge unterstützen gar schon 35 Prozent die
Homo-Ehe.
Redmond
Microsoft sponsort Homo-Ehe
Je 100 000 Dollar spendeten Microsoft-Gründer
Bill Gates und Vorstandsvorsitzender Steve Ballmer
der Gruppe Washington United Front for
Marriage. Damit unterstützen die beiden IT-Könige
den Kampf um die Öffnung der Ehe für Homosexuelle
in dem Staat an der Westküste der
USA, in dem sich im Örtchen Redmond die Zentrale
des Mircosoft-Imperiums befindet. Zwar
haben bereits beide Kammern des Parlaments
als auch die Gouverneurin der Homo-Ehe ihr Ja-
Wort gegeben. Aber die christliche Rechte will
bei den Wahlen im November durch eine Volksabstimmung
die demokratische Entscheidung
für die Homo-Ehe kippen. Beide Seiten werden
sich bis zum Wahltag eine millionenschwere
Materialschlacht liefern.
Taipeh
Lesbenhochzeit mit Buddhas
Segen
Erstmalig hat in Taiwan ein gleichgeschlechtliches
Paar nach buddhistischem Ritus geheiratet.
Im Kloster Taoyuan, im Norden der Insel,
gaben sich Mitte August die beiden Frauen Fish
Huang und You Ya-ting vor einer Buddha-Statue
das Ja-Wort. Shih Chao-hui, die die Zeremonie
durchführte, sprach anschliessend von einem
«historischen» Ereignis. Taiwan gilt als eines der
liberalsten Länder Asiens und feiert jedes Jahr
im Herbst den grössten CSD des Kontinents. Taiwan
könnte das erste asiatische Land werden,
das die Homo-Ehe legalisiert. Bereits 2003 legte
die Regierung einen Gesetzentwurf zur Einführung
der Ehe für homosexuelle Paare vor. Präsident
Ma Ying-jeou sagte seinerzeit jedoch, die
Gesellschaft sei noch nicht reif genug für eine
solche Reform.
Kuala Lumpur
Hochzeitsbankett als
Provokation
Mit einem traditionellen chinesischen Hochzeitsbankett
ist Ouyang Wen Feng einmal mehr
die religionsübergreifende Provokation der Gesellschaft
Malaysias gelungen. Der in New York
lebende Pastor und Autor hatte in seinem Heimatland
Malaysia mit viel Mediengetöse eine
«private» Hochzeitsfeier in einem Restaurant
in Kuala Lumpur gefeiert. Seinen Partner, den
afro-amerikanischen Musicalproduzenten Phineas
Newborn, hatte Ouyang Wen Feng bereits
im vergangenen Jahr ganz legal in New York geheiratet.
Mit der Dinnerparty hatte sich Ouyang
Wen Feng den Zorn der Muslime als auch der
christlichen Kirchen Malaysias zugezogen. Homosexualität
ist im mehrheitlich islamischen
Malaysia ein Tabu und kann mit bis zu 20 Jahren
Haft bestraft werden.
Berlin
Merkel und Schäuble gegen
Gleichstellung
Das Bundesfinanzministerium lehnt die von
mehreren CDU-Abgeordneten und der FDP geforderte
Gleichbehandlung von eingetragenen
Lebenspartnern im Steuerrecht ab. Finanzminister
Wolfgang Schäuble liess erklären,
es gebe «keine Notwendigkeit, eingetragenen
Lebenspartnern dieselben einkommensteuerlichen
Privilegien wie Eheleuten zu gewähren».
Das wird für Streit im Kabinett sorgen.
Familienministerin Christina Schröder unterstützt
die steuerrechtliche Gleichstellung
von Homo-Paaren, während Kanzlerin Angela
Merkel die Position Schäubles unterstützt.
Letztlich wird das Bundesverfassungsgericht
in Karlsruhe entscheiden müssen. Mit zwei
Urteilen in Einzelfragen der steuerlichen Ungleichbehandlung
von Homo-Paaren hat das
Gericht in jüngster Vergangenheit gezeigt,
wohin die Reise geht: Richtung vollständiger
Gleichstellung.
5
Bühne CRUISER Edition September 2012
Love... wie einst
Marilyn
Hanna Scheuring über ihr
neues Stück «Love, Marilyn».
Von Daniel Diriwächter
Im August jährte sich der
Todestag von Marilyn Monroe
zum 50. Mal. Unzählige
Tribute erinnern an die Filmgöttin.
Eine besondere
Auseinandersetzung mit Marilyn
Monroe verspricht Hanna
Scheuring. In ihrem Stück
«Love, Marilyn» identifiziert
sich die Protagonistin krankhaft
mit der Ikone.
Wir trafen Hanna Scheuring
zum Gespräch.
Es ist beinahe so, als würde Marilyn Monroe
noch leben. Sie thront auf den Covers diverser
Magazine, ihre Filme werden rauf und runter
gezeigt und Foto-Bücher werden veröffentlicht.
Der 50. Todestag der Hollywood-Ikone ist, so
makaber das klingen mag, ein Fest für die Anhänger
der Blondine. Ideal also, Marilyn Monroe
auch ins Theater zu bringen. So wie Hanna
Scheuring mit ihrem Stück «Love, Marilyn»
«Das war so nicht geplant», sagt Hanna Scheuring
in Anspielung auf das Todesjahr. Es hat sich eher
so ergeben. Ihre Motivation für das Stück, welches
ihr erstes eigenes ist, war eine andere. Doch
dazu später. Denn Hanna war früher kein Fan der
Schauspielerin. «Früher hielt ich Marilyn Monroe
für nichts weiter als eine Sex-Bombe im Kino. Genau
das Image, das heute noch viele sehen.»
Wie viele wurde sie auf die Monroe aufmerksam
dank deren erfolgreichstem Film «Some
like it hot». Drei Jahre vor ihrem Tod gab Marilyn
Monroe die bezaubernde wie naive «Sugar
Kane». Eine mittellose Ukulele-Spielerin, deren
beste Freundin ein Mann ist. Eine liebevolle Karikatur
des Images, gegen das Marilyn Monroe
vergeblich ankämpfte.
Mehr als «Sugar»
Hanna Scheurings Interesse begann beim
Schauspielunterricht. «Ich war eine eher scheue
Person. Fast ein Freak. Was meinen Lehrer dazu
brachte, mich aufzufordern, ich solle gefälligst
einmal so wie Marilyn Monroe spielen.» Hanna
Scheuring hat das gefallen. Auf der Bühne. Und
sie hat Blut geleckt. Es gab mehr von Marilyn zu
entdecken als «Sugar».
«Auch wenn sie ihre körperliche Ausstrahlung
ganz natürlich gelebt hat, da war die Sex-Ikone
auf der einen Seite. Die Frau, deren Körper
sprach, und die Männer verführte. Der
Mensch dahinter ist für mich eine total spannende
Frau. Voller Zerrissenheit. Sie war immer
auf der Suche nach Liebe.» Marilyn Monroe
hatte wenig Sicherheit in ihrem Gepäck.
Sie suchte «nach ihrem inneren Kern».
Tapfer lieben
Vor zwei Jahren brachte der Fischer-Verlag das
Buch «Tapfer lieben» mit unveröffentlichten
Hanna Scheuring in «Love, Marilyn»
6
CRUISER Edition September 2012
Bühne
© Caroline Minjolle
Briefen von Marilyn Monroe in den Handel.
Hanna Scheuring war fasziniert, las es aufmerksam
und stellte das Buch sichtbar ins Regal.
«Wenn ich am Schreibtisch sass, konnte ich es
immer ansehen. Und so entstand die Idee, daraus
ein Stück zu entwickeln.».
Hanna Scheuring wirkt gerührt. «In ihren Sätzen
sagte Marilyn, sie wisse nicht, wer sie sei.»
Musste Marilyn eine Schauspielerin werden,
um Anerkennung und Liebe zu finden?
Diese Frage war zentral für Hanna Scheuring.
Mit «Love, Marilyn» hat sie das Vorhaben eines
Theaterstücks nun realisiert. Ein Jahr habe sie
sich extrem mit Marilyn auseinandergesetzt.
Der Titel selbst verweist übrigens auf Marilyns
Briefe. Es war Marilyns Gruss.
Aber einfach so wollte Hanna Scheuring die
Monroe nicht kopieren. «Gegen Marilyn hätte
ich schlichtweg keine Chance, ich habe mir das
nie zugetraut», erzählt sie.
Kritisch sieht sie auch Michelle Williams im
Film «My Week with Marilyn». «Michelle war
sehr gut, doch der Zauber fehlte, nie sah ich
Marilyn». Es war für Hanna Scheuring daher
logisch, die Ikone nicht zu verkörpern. Aber
wie wird Marilyn «ohne» Monroe auf die Bühne
gebracht?
Identifikation
Hanna Scheuring entwarf die Geschichte einer
Frau, die sich krampfhaft mit Marilyn identifiziert.
Ihr Name lautet «Sarah», der jedoch im
Stück nie erwähnt wird. Sarah wird zu Marilyn.
Sie wird hineingezogen in den Monroe-Kosmos
und vergisst so die bittere Realität. Wie einst
ihr Vorbild, ist sie gefangen in einer psychiatrischen
Anstalt.
«Sarah gab mir die Möglichkeit, mit der dunklen
Seite von Marilyn Monroe zu arbeiten, gleichzeitig
aber auch die Träume und den Glamour
sichtbar zu machen», erzählt Hanna Scheuring.
Ein schmaler Grat für eine Schauspielerin?
«Eher der absolute Traum für jeden, der eine
Rolle spielt!» Die Legende zwischen Licht und
Schatten ist dankbares Material.
Das eine Kleid
Die Idee ist verwandt mit der des Films «Poupoupidou»
von Gerald Hustache-Mathieu (2011).
Darin wird ein Krimi-Autor in den Bann einer
Dorfschönheit gezogen, welche glaubt, sie sei
die Reinkarnation von Marilyn Monroe.
«Stimmt, es gibt Parallelen, aber der Film ist ein
Krimi, welchen ich übrigens total gut finde. Meine
Geschichte geht anders mit dem Mythos um»,
sagt Hanna Scheuring bestimmt.
Videomitschnitte (von Sarah als Marilyn) sowie
einige berühmte Songs wie «I wanne be loved
by you» sind ebenfalls Bestandteil des Stücks.
Hanna Scheuring spielt dabei nicht alleine auf
der Bühne. Daniel Fueter wird als Psychiatrie-
Pfleger in die Rolle eines Vertrauten schlüpfen,
der Sarah am Klavier begleitet.
Wird Hanna Scheuring auch in vielen Outfits
der Monroe zu sehen sein? «Es gibt genau ein
Kleid, in das Sarah immer wieder schlüpft.» Es
lag ihr fern, eine «Travestie» zu veranstalten.
Zudem hätten solche Kostüme das Stück und
dessen Aussage stark verändert.
«Es geht um Sarah», so Hanna Scheuring. Wird
eben diese Sarah auch ein tragisches Ende erleiden
müssen wir ihr Vorbild? «Das verrate ich
nicht», lächelt sie. Zu erleben ist dies Ende September
in: «Love, Marilyn».
«Love, Marilyn»
Ein Theaterstück von Hanna Scheuring nach
Texten vonMarilyn Monroe und J. C. Oates.
Premiere: 19. September, Phönix Theater,
Steckborn
Zürcher Premiere: 26. September,
Theater Rigiblick
Alle Daten unter www.hannascheuring.ch
Hanna Scheuring
Hanna Scheuring ist in der Nähe von Zürich
geboren, als Jüngste von 4 Töchtern. Nach der
Ausbildung zur Schauspielerin am Konservatorium
für Musik und Theater in Bern, spielte sie
einige Jahre in Deutschland, am Landestheater
Marburg und am Theater Trier. In der Schweiz
wurde sie vor allem durch ihre Rolle der «Vreni»
in der erfolgreichen Sitcom des Schweizer Fernsehens
«Fascht e Familie» berühmt. Weiter sah
man sie auch in der Soap «Lüthi und Blanc» und
in diversen Filmen.
Hanna Scheuring steht immer wieder auf
der Bühne, z.B. im Stück «Business Class» von
Martin Suter am Casinotheater Winterthur;
in ihrem ersten Solo-Stück: «Grönland« von H.
Schertenleib und in einer Produktion des Freien
Theaters Thurgau: «Spinnen«, von Sabine Wang.
Daneben ist sie auch als Trainerin und Coach
tätig, unterstützt Menschen in Kultur und Wirtschaft
in Auftrittskompetenz. Sie engagiert sich
seit längerem für UNICEF und bereiste Somalia,
um sich vor Ort über das Thema Mädchenbeschneidung
zu informieren. Sie ist Mutter von
zwei Kindern, Rhea und Lou, 14 und 10 Jahre alt.
Quelle: www.hannascheuring.ch
7
Prominent CRUISER Edition September 2012
Silvia Seidel
ZDF-Weihnachtsserien bedeuteten in den 80er-
Jahren beinahe alles. Da war der Junge, der sein
Lachen verkaufte (Timm Thaler), der Junge mit
dem Pferd (Silas) oder der Junge mit der nervenden
Geige (Oliver Maass). Und da war eben dieses
Mädchen, das nach einem schlimmen Unfall
wieder Ballett tanzen wollte: «Anna». «Anna»
wurde zur erfolgreichsten ZDF-Weihnachtsserie
überhaupt. Der Soundtrack hielt sich in
den Hitparaden fest (My Love is a Tango) und es
folgte sogar ein Kinofilm (Anna – der Film). Die
Schauspielerin, die in der Titelrolle glänzte,
war Silvia Seidel. Jedes Mädchen wollte 1987
wegen ihr eine Ballerina werden (und auch einige
Jungs). Und wiederum jedes Mädchen wollte
ihren Serien-Freund Patrick Bach küssen (und
auch einige Jungs). Ein Erfolg, den Silvia Seidel
nie mehr wiederholen konnte. Dabei hatte sie
vieles, was es braucht, um im harten Filmgeschäft
zu bestehen: Talent, Aussehen, Charme.
Patrick Bach etwa tanzt heute noch (wie etwa
bei RTL in «Let’s Dance»). Silvia Seidel litt zunehmend
unter «Anna», wurde immer wieder auf
Patrick Hässig
Sabin Tambrea
«Sabin wer?», fragen sich vielleicht noch einige.
Ende Jahr wird das Kinopublikum aber an
dem charismatischen Newcomer nicht mehr
vorbeikommen. Sabin Tambrea, zarte 18 Jahre
jung, spielt den Märchenkönig Ludwig II.
in der gleichnamigen Neuverfilmung. Das Leben
des Königs, welcher sich besonders als leidenschaftlicher
Schlossbauherr auszeichnete
(Schloss Neuschwanstein geht auf sein Konto),
bot seit jeher fantastischen Stoff für das Lichtspielhaus.
Das wusste schon Luchino Visconti,
der mit seinem «Ludwig II.» 1972 einen Hit landete.
Damals spielte Helmut Berger die Titelrolle
und vermochte etwas Verruchtes ins königliche
Bayern zu bringen. Die weitere Sensation damals:
Romy Schneider spielte die Rolle der Sis(s)i
noch einmal. Ende Jahr kommt nun die neue
Verfilmung in die Kinos. Sie zeigt das Leben und
Wirken Ludwigs II., der mit jungen Jahren von
einem besseren Bayern träumt. Als hochbegabte
Künstlerseele glaubt er an die Veredelung der
Menschen durch Kunst und Musik. Und er will
den Musikunterricht für das Volk an die Stelle
des Waffendienstes setzen. Doch sein Scheitern
ist vorbestimmt. Um all das rein optisch glaubhaft
zu verkaufen, werden satte 17 Millionen
in die Produktion reingesteckt. Peter Sehr und
© pd
diese Rolle reduziert und musste um kleine Rollen
kämpfen. Der Arbeitsmarkt in der Branche
ist hart. So verriet jüngst der Schweizer Soap-
Star Philipp Romann (Wege zum Glück – Spuren
im Sand) im Bluewin-Interview, dass selbst Hunde
besser bezahlt werden. Davon konnte Silvia
Seidel ein Lied singen. Sie soll mit Geldproblemen
gekämpft haben – und mit Depressionen.
1992 nahm sich ihre Mutter wegen Depressionen
das Leben. Silvia Seidel in einem Interview:
«Meine Mutter litt unter einer Krankheit, die
schlimmer ist, als Aids und Krebs zusammen:
Depressionen.». Anfang August wurde Silvia Seidel
mit einem Abschiedsbrief in ihrer Wohnung
tot aufgefunden. Sie hatte sich mit Tabletten das
Leben genommen. Sie wurde nur 42 Jahre alt.
Goodbye Anna Pelzer! (dd)
8
© www.patrickhaessig.ch
Er war die Stimme Zürichs am Morgen: Patrick
Hässig (33). Radio 24, der erfolgreichste Schweizer
Privatsender, hatte mit dem smarten Moderator
einen echten Trumpf am Mikrofon. Auch
wenn der Sender über gefühlte fünf CDs verfügt,
Patrick Hässig vermochte mit seiner Fröhlichkeit
selbst in der Morgenshow über das in
einem Call-Center ermittelte Musikprogramm
hinwegzutrösten. Nun ist bis Ende Februar 2013
vorübergehend Schluss mit der Morgenshow.
Patrick Hässig moderiert ab sofort im Schweizer
Fernsehen «Weniger ist mehr», die Nachfolge-
Show von Sven Epineys «5 gegen 5». Es wurde
Zeit, dass der sympathische Zürcher auf die
Mattschreibe kommt. Für Erwachsene, notabene.
Denn Patrick Hässig war bereits mir der
«Gameshow» im Jugendprogramm zu sehen.
Auch privat läuft’s rund. Wie der «Blick» im
August sensationshungrig mit einer Titelstory
berichtete («Schwuler SF-Star will heiraten!»),
denkt Patrick Hässig über eine Heirat mit seinem
Partner Mikael nach. Im Interview bricht
er auch eine Lanze für Regenbogenfamilien.
Das Paar könne sich ein Adoptivkind durchaus
vorstellen: «Sobald es in der Schweiz erlaubt ist,
könnte das auch bei uns zum Thema werden».
© Stefan Falke
Marie Noëlle inszenieren den Film und warten
mit einer Star-Besetzung auf: So spielen etwa
Uwe Ochsenknecht und Hannah Herzsprung
in diesem Historien-Drama mit. Das wirkliche
Highlight wird aber Sabin Tambrea als Ludwig
II. sein. Der in Berlin lebende Rumäne spielt den
«Märchenkönig» in voller Pracht, wie ein erster
Teaser-Trailer beweist. Kinostart ist der 26. Dezember.
(dd)
CRUISER Edition September 2012
Prominent
Madonna
/Pussy Riot
Entgegen vieler Erwartungen hat Madonna im
Letzigrund nicht ihre Fans enttäuscht, sondern
höchstens ihre zunehmend einfallslosen Kritiker.
Sie zeigte Körper und Herz, auf der Höhe
ihrer Karriere und der Zeit, und sie präsentierte
ihren neusten Hit, mehrmals. Ein echter Ohrwurm.
Provokativ, dem Mainstream, wie gewohnt,
ganz knapp voraus. «Free! Pussy! Riot!»
auf den Körper geschrieben, mit ehrlicher Empörung
in der Stimme vorgetragen. Alle singen
mit. Dass da ein euphorischer Fan hinter einem
den Text in «Free Pussie’s Right» abwandelt, legitimiert
zumindest das «Dies ist kein Scherz!»
der Queen. Bereits in Moskau hatte sich Madonna
lautstark für die Mitglieder der russischen
Punkband eingesetzt. Der Skandal begann mit
einem 40-sekündigen Protest-Auftritt in der orthodoxen
Erlöser-Kirche. Die bunt maskierten
Musikerinnen störten eine Messe mit einem
«Punk-Gebet», das sich gegen Ministerpräsident
Putin richtete. In einem Schauprozess wurden
Matthew
Mitcham
London 2012 war ein einziges Fest. Die von
Slumdog-Millionaire-Regisseur Danny Boyle
oscarwürdig inszenierte Eröffnungsfeier setzte
den Massstab. 62 000 Zuschauer, darunter
Prominente von Angelina Jolie bis Angela Merkel,
von Mr. Bean bis James Bond, von Queen
Elizabeth bis Prinzessin Maxima. 10 500 Athleten
aus über 200 Nationen liefen ein, um die
302 Goldmedaillen unter sich zu verteilen. Von
all diesen Spitzensportlern sind gerade mal 20
bekennend homosexuell, drei davon männlich.
Lesbische Fussballerinnen und schwule Reiter
gibt’s, anderes darf’s nicht geben. Dass der Grindr-Server
während des Einzugs ins Olympiadorf
überlastet zusammenbrach, muss also offiziell
an einer hohen Dunkelziffer liegen oder an
zahlreichen Fans des australischen Turmspringers
Matthew Mitcham. 2008 siegte er mit dem
Motto «out, proud and ready to go for gold» in
Peking, 2010 eröffnete er die Gay Games in Köln.
Er gilt als gros ses Vorbild für schwule Sportler.
In London hielt er seine Verehrer via Twitter bei
Laune (sein freier Oberkörper und seine Ukulele,
was für ein Bild!) und mit einem gewagten
Versprechen: «Bei Gold springe ich nackt
vom 10m-Turm!». Der verpasste Final-Einzug
vermasselte den Traum. Viel Raum für Spekulationen
lassen seine knappen Badeshorts ohnehin
nicht, und allzu skandalträchtig wäre die
Aktion vielleicht gar nicht geworden, während
der antiken olympischen Spiele waren schliesslich
alle Athleten hüllenlos. Spätestens bei der
Schlussfeier gab’s doch noch Aufregendes fürs
schwule Auge, Spice Girls und George Michael
sei Dank. Den Skandal überliess Matthew
galant einem Promi aus der Zuschauerreihe:
Prinz Harry. Da liegt der Gedanke nahe, Strippoker
für Rio 2016 zur olympischen Disziplin
Casper, Mika,
Leo
Jennifer Lopez‘ Toyboy Casper Smart gay? Überraschung!
Für sie jedenfalls, für seine wenig
verschwiegenen (oder aber sehr erfinderischen)
Kumpels, die ihn zu einer «exotischen Massage»
in ein «homosexuelles Etablissement» begleitet
haben wollen, wohl kaum. Smartes Kaspertheater
fürs Boulevard-Sommerloch. Nichts als böse
Gerüchte. Sagt sie – und trennt sich von ihm,
ein bisschen jedenfalls. Mika schwul und doch
nicht bi? Auch das eine echte Offenbarung. Viel
spannender ist die brandneue Platte des Pop-
Paradiesvogels. Leo Ritzmann bi und doch nicht
hetero? Leo wer? Der Musicstar, der Some&Any-
© pd
drei der kritischen Aktionskünstlerinnen dafür
zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Zwei
von ihnen hinterlassen Kinder, die nun möglicherweise
in staatlichen Erziehungsanstalten
landen. Die Empörung ist gross und global. Reykjaviks
Bürgermeister streifte sich anlässlich
der Gay Pride eine Pussy-Riot-Maske über, Paul
McCartney, die Red Hot Chili Peppers, Nina Hagen
und Udo Jürgens bekundeten Sympathie
im Namen der künstlerischen Freiheit, ein Zürcher
Punk-Kollektiv besetzte den Grossmünster-Turm.
Madonnas Kritiker werfen ihr PR in
eigener Sache vor, während ihr in Russland ein
Prozess droht, weil sie in St. Petersburg die Gay
Community unterstützte. Da muss jeder sein
Urteil selbst fällen. Und dieses öffentlich vertreten,
falls er in der glücklichen Lage ist, seine
Meinung unbescholten kundtun zu dürfen. (rg)
© pd
zu erküren. Und die Hoffnung, dass bis dahin
Olympia auch für lesbische Synchronspringerinnen
und schwule Boxer kein Hindernislauf
mehr sein wird. (rg)
© pd
Popstar, der vor seiner Musikkarriere Handyund
danach Kleiderverkäufer war. Er hat zwar
kein neues Casting-Projekt am Start, dennoch
war sein mutiges Coming-out eine Gratiszeitung-Schlagzeile
wert. «Ich bin auf keinen Fall
schwul», sagte er früher, «ich verliebe mich in
Menschen, nicht in Männer oder Frauen» heute.
Er stehe dazu und sei gespannt auf die Reaktionen.
Seine Fans werden damit klar kommen.
Alle drei. Derweil verspricht die neuste Popstars-Staffel
eine wirklich talentierte Band und
Coming-out-Stoff für die nächste Sommersaison.
Auch mit Ritzmann ist weiterhin zu rechnen,
Leo from the Handyshop gibt den Traum
von der grossen Bühne nicht auf, muss sie aber
vorerst Jenny from the Block überlassen. Vielleicht
klappt‘s ja irgendwann als einer ihrer
Tänzer? Oder in einer multisexuellen Boygroup
mit Casper und Mika? Und wenn J. Lo am 10.10.
im Hallenstadion von Casper Smart sexy angetanzt
wird, fällt es ihm bestimmt nicht allzu
schwer, sich bis dahin mit einem Platz auf den
Zuschauerrängen abzufinden… (rg)
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Show CRUISER Edition September 2012
Ohlala –
der Liebescircus
Am 19. September heisst es Vorhang auf für
«Ohlala – der zweite Akt».
Von Martin Ender
Blush © pd
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CRUISER Edition September 2012
Show
Die Vorbereitungen für die
neue Show von Gregory
und Rolf Knie laufen auf
Hochtouren. Das lustvolle
Spektakel nur für Erwachsene
(ab 16 Jahren), geht in
die zweite Runde. Die diesjährige
Show «Ohlala» soll
noch lustvoller, noch sinnlicher,
noch mutiger werden
als im vergangenen Jahr.
CR sprach mit Gregory
Knie und lüftet jetzt schon
etwas den Vorhang.
Gregory ist der Sohn von Rolf Knie, der vor Jahren vom Familiencircus
weggegangen ist und als Maler berühmt wurde. Fredy Knie Junior, der
zusammen mit Franco Knie das Familienunternehmen Circus Knie
führt, ist sein Onkel. Fredy Knie Senior, der damals mit seinen Impulsen
weltweit eine neue, humane Art der «Pferdedressur» auslöste, war sein
Grossvater.
Vor 10 Jahren hat Gregory zusammen mit seinem Vater Rolf den Wintercircus
Salto Natale ins Leben gerufen und letztes Jahr den Liebescircus
Ohlala.
Auf die Frage, warum denn zusätzlich zum Wintercircus Salto Natale
im Spätsommer noch ein weiteres Programm zusammengestellt werde
und erst noch ein gewagtes, antwortete Gregory in einem bereits veröffentlichten
Interview: «Neue Ideen auszuleben, das ist doch reizvoll. Der
Circus muss sich immer wieder neu erfinden, damit er auch in Zukunft
ein Publikum hat. Wir haben bereits mit Salto Natale den Circus modernisiert
und Jahr für Jahr weiterentwickelt. Und unser stetig grösser
werdendes Publikum ermutigt uns, etwas Neues auszuprobieren. Der
Liebescircus ist die Fortsetzung dieses innovativen Weges – mit einem
anderen Thema: Wir werden auch hier alles versuchen, damit unsere Zuschauer
erstklassig unterhalten werden. Und vielleicht gelingt es uns ja,
Menschen in den Circus zu bewegen, die bisher nie da waren.»
Ohlala 2012
Die Liebe hat seit jeher Künstler aller Sparten inspiriert. Komponisten,
Sänger, Maler, Bildhauer oder Schriftsteller haben sich von ihr leiten lassen.
Auch der Circus hat sie entdeckt und Ohlala macht sie – europaweit
einzigartig – zum Hauptthema der Show. Internationale Artisten, Sänger,
Tänzer, Entertainer und skurrile Unikate zelebrieren ihre Auffassung
der Liebe. Mal gewagt und provozierend, dann wieder ganz sinnlich und
verführerisch, werden die Besucher in eine andere Welt voller Magie und
Überraschungen entführt. Eine so viel versprechende und facettenreiche
Inszenierung wie die Liebe selbst.
Leckerbissen auch für das schwule Auge
Gregory Knie betont das hohe Qualitätsniveau aller Artisten, wir picken
hier dennoch zwei Highlights heraus, die insbesondere das schwule Herz
höher schlagen lassen.
Da ist einmal das Duo Iroshnikov aus der Ukraine. Es zeigt Körperbeherrschung,
Ausdruckskraft und Dynamik in Perfektion. Die beiden Brüder
gehören zu den weltbesten Artisten ihres Genres. Mit Leichtigkeit und
blindem Vertrauen wirbeln sie einander durch die Luft und fangen den
anderen im letzten Moment wieder sicher auf. Ihre frische und unbekümmerte
Performance überrascht die Zuschauer immer wieder aufs Neue,
und fesselnde Schreckmomente sind vorprogrammiert.
Ein zweiter Höhepunkt ist natürlich Blush, eine künstlerische Formation
von drei jungen, ambitionierten Artisten aus Holland. Der Act vereint
männliche und weibliche Besonderheiten zu einer lasziven symbiotischen
Performance, wie man sie noch nie gesehen hat. Die Holländer
verschmelzen das Beste aus beiden Welten zu einer energiegeladenen
Choreographie mit Gesang und viel Glamour. Extravagantes Make-up
und Kostüme verleihen der androgynen Darbietung einen theatralischen
und glamourösen Touch.
Das persönliche Gespräch mit Gregory Knie
CR: Gregory Knie, darf ich Sie mit «Du» anreden? In unserem Magazin
für Schwule führen wir die Gespräche persönlich, zudem kenne ich die
Familie Knie, das heisst deinen Onkel und deinen Vater seit Jahren.
GrEGOry: Klar, also «Gregory»
CR: Gregory, bis wann bist du im Circus aufgewachsen? Was hast du
nachher gemacht? Als dein Vater den Circus verliess, warst du ja auch
vom Circus weg.
GrEGOry: Bis ich sieben Jahre alt war. Ich war eine Zeit lang unterwegs mit
einem Theater in der Schweiz, sowie in Deutschland und bin dann in Jona
weiter zur Schule gegangen, bis ich zwölf war. Danach zog ich nach New
York, habe die High School absolviert, da war ich 18.
CR: Und dann bist du in die Schweiz zurückgekehrt?
GrEGOry: Nein, nein, mit 18 ging ich nach Costa Rica, habe da in einer Erdnuss-Farm
gearbeitet. Später bin ich bei Disney in Florida gelandet. Ich
bewarb mich an verschiedenen Universitäten. Ich bekam einen Platz in
Florida und studierte da vier Jahre. Anschliessend habe ich ein Jahr gearbeitet.
Erst dann bin ich in die Schweiz zurückgekommen.
CR: Und nun kannst du wohl besser englisch als schwiizerdütsch?
GrEGOry: (lacht)... kann man so sagen...
CR: Jetzt hat dich der Circus wieder. Oder hat er dich nie losgelassen?
GrEGOry: Ich bin durch die Familie immer mit dem Circus verbunden geblieben.
Aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, in das Familienunternehmen
zurückzukommen. Durch den langen Auslandaufenthalt war
ich damals nicht auf die Schweiz fokussiert. Erst als mein Vater mit der
Idee an mich herantrat, zusammen ein Projekt zu starten, überlegte ich,
wieder in die Schweiz zu kommen.
Aber einen Circus Knie gab’s ja schon, ich war der Ansicht, einen zweiten
braucht es nicht. Wir wollten ja nicht den Familiencircus Knie konkurrenzieren.
So konzentrierten wir uns auf ein anderes Konzept und
starteten den Wintercircus Salto Natale. Dieses Jahr feiern wir bereits
das 10-jährige Jubiläum. Und nun kam vor zwei Jahren noch der Liebescircus
Ohlala dazu...
CR: Ohlala spielt einen Monat lang im Herbst, welches Konzept steckt
da dahinter?
GrEGOry: Eine Show wie Ohlala ist für Europa ganz neu und nicht vergleichbar
mit einer sonstigen Schweizer Produktion. Allein die Kostüme, welche
allesamt neu entworfen wurden, und unser wunderschön dekoriertes
Foyerzelt sind einen Besuch wert. Wir freuen uns, die Liebe auf unsere Art
und Weise darzustellen. Von provokativ bis verführerisch und sinnlich
versuchen wir aus allen Facetten der Liebe Geschichten zu erzählen. Den
Zuschauern wird Artistik auf höchstem Niveau geboten, welche mit Ge-
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Show CRUISER Edition September 2012
sang und Tanz verbunden wird. Aber auch die Lachmuskeln werden nicht
zu kurz kommen. Denn zur Liebe gehört auch eine grosse Portion Humor
CR: Da stellt sich die Frage: Liebescircus, ist das Erotik, nackte Haut.
GrEGOry: Gibt es auch! Aber wir legen Wert darauf, dabei stilvoll zu bleiben.
Es darf nicht billig werden...
CR: Bei euren Produktionen beginnt das Erlebnis nicht erst mit der
Show, sondern bereits im Foyer. Ist das euer Erfolgsgeheimnis?
GrEGOry: Wir möchten bewusst eine Erlebniswelt schaffen. Der Gast soll in
eine sinnliche, aphrodisierende Welt eintauchen und den Alltag für einen
Abend lang vergessen können. Heutzutage gehört zu einem Ausgeherlebnis
mehr als nur eine tolle Show und deshalb bietet Ohlala neben privaten
Lounges, exquisiten Packages wie Limousinen-Service, Love-Apéros oder
After-Showparties auch kulinarische Freudenspender. Denn schliesslich
geht die Liebe ja auch durch den Magen.
CR: Ohlala geht nun ins zweite Jahr. Waren im letzten Jahr die Besucherzahlen
zufriedenstellend?
GrEGOry: In den ersten zwei Wochen haben die Leute etwas abgewartet,
sich rumgehört, was da passieren wird. In der zweiten Hälfte der Spielzeit
waren wir ausgebucht. Für dieses Jahr kann ich nur raten, die Tickets
nicht zu spät zu besorgen.
CR: Am 19. September geht’s los mit der LGBT-Pre-Premiere. Wie weit
sind die Vorbereitungen. Bist du schon voll im Stress.
GrEGOry: Nein, im Stress nicht. Stress ist, wenn man die Arbeit nicht mehr
unter Kontrolle hat... (lacht)...sagen wir es so: Es wird uns nicht langweilig!
CR: Nun nochmals zu deinem Grossvater: Mein Lebenspartner stellte
ihm Ende der 70er-Jahre die mit seinem Bruder einstudierte Luftnummer
vor. Er bekam danach den Bescheid, die Leistung wäre gut, aber er
solle doch besser den Bruder gegen eine Frau auswechseln.
Er war der Ansicht, dass das Schweizer Publikum zwei Männer in der
Luft nicht goutieren würde. Würdest du zwei schwule Männer oder
zwei lesbische Frauen engagieren? Nach welchen Kriterien wählst du
die Nummer aus... speziell für den Liebescirus Ohlala.
GrEGOry: (lacht)... Ach, mittlerweile ist so etwas doch kein Problem mehr,
nicht mal beim Circus Knie! Dieser engagierte ja vor zwei Jahren die
Sorellas und sie wurden vom Publikum gefeiert! Das sind zeitlich bedingte
Veränderungen, welche die Gesellschaft grundsätzlich durchgemacht
hat. Bei Ohlala wäre das sowieso kein Thema. (schmunzelnd) ...an diesem
Punkt fangen wir erst an.
CR: Kannst du schon ein paar artistische Highlights nennen?
GrEGOry: Ich mag keine einzelnen Darbietungen hervorheben. Sie sind alle
super. Nur mal so viel: Es sind Artisten dabei, die man noch nie in der
Schweiz gesehen hat. Wir haben einen guten Humorfaktor – aus London.
Auch Intellektuelles hat Platz – Richtung Theater. Dann natürlich Blush,
ein visueller Genuss, drei Tänzer aus Amsterdam – mit super Bodies.
CR: Da wird also das schwule Auge in der kommenden Produktion voll
auf seine Kosten kommen... dazu muss ich natürlich unweigerlich fragen,
bist auch du in der Vorstellung zu sehen?
GrEGOry: Nur am Schluss, als Schlussbouquet (lacht). Nein, ich setze mich
nicht in Szene, ich bin als Host in der Vorstellung da.
CR: Es ist ja so, schwule Circus-Besucher haben schon immer Vermutungen
angestellt über den einen oder andern Artisten oder Dynastie-
Sprössling: «Der sieht so gut aus, der bewegt sich so toll... der muss
schwul sein!» Franco Knie, ist ein attraktiver Mann. Und viele Schwule
erhofften sich, dass er vielleicht ein bisschen schwul sein könnte. Sie
liessen sich auch nicht durch die Beziehung zur Prinzessin von Monaco
davon abhalten, dies anzunehmen. Du bist genauso ein schöner Mann.
Wie gehst du damit um, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer
dich schön finden und dich verehren? Ein Problem für dich? Bekommst
du das mit?
GrEGOry: Ich bekomme das nicht so mit. Aber egal, ob Frau oder Mann...
(Pause)... oh, danke fürs Kompliment...also, es macht doch einfach Freude,
wenn man spürt, dass man ankommt, egal, ob bei einer Frau oder einem
Mann, und ich kann doch auch einen Mann schön finden. Ich habe kein
Problem, das auch auszusprechen... zudem muss ich ja auch bei der Auswahl
von Artisten aufs Optische schauen...da sag ich durchaus: Ja das ist
ein attraktiver Mann, er ist sexy, er hat eine gute Ausstrahlung... das ist
sehr wichtig im Show-Business...
Unter Künstlern gibt’s ja viele Schwule... sie sind oft musischer veranlagt...
Auch hinter den Kulissen hier bei uns gibt es sie. Die Show-Welt, die
Circus-Welt ist stark verbunden mit der Szene. Wenn man aufgewachsen
ist in dieser Welt, so wie ich, kann man gar nie Probleme haben mit der
Welt der Schwulen.
CR: Gregory, danke für das Gespräch.
Ohlala – der Liebescircus
19. September – 21. Oktober 2012
Air Force Center Dübendorf
Tickets: Telefon 0900 66 77 88 (CHF 1.15/Min., Festnetztarif)
oder info@circusohlala.ch, www.circusohlala.ch
Exklusive LGBT & Friends-Pre-Premiere am 19. September 2012
Ob lesbisch, gay, bi- oder transsexuell (LGBT), Ohlala ruft alle auf, mit
ihren Freunden und Partnern am 19. September den zweiten Akt im
Liebescircus zu zelebrieren. An der LGBT-Pre-Premiere gibt es für die
LGBT-Gemeinde (& friends) vergünstigte Karten.
Direktverkauf im Cranberry, Zürich, oder online auf circusohlala.ch
Verlosung
CR und queer.ch verlosen 2 x 2 Tickets für die LGBT-Pre-Premiere am
19. September 2012!
Mail an info@cruiser.ch mit Stichwort Ohlala
Gregory Knie © pd
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CRUISER Edition September 2012
Kapitel Titel
presents:
Bettag Wochenende
SONNTAG 16. SEPTEMBER
MAD>LAUSANNE
Special Guest Star:
Marco Da Silva - Hollywood
(Circuit, *69, Supermartxé)
Antoine909 - London
(Resident, Circuit Festival)
King of Gospel-Pop
Peyton - London
(Sydney Mardi Gras)
Juiceppe - Zürich
(Jack, Aviator)
Ajaxx - Zürich
(Flexx, Angels)
NIVEA FOR MEN Lounge
Hot & sexy Gaydar Gogo-Boys
Abendessen mit den Künstlern
im «Bedroom» Club-Restaurant
Reservation: 078-736.05.02
© photo: Carlos Arias
MAD club
rue de Genève 23
LAUSANNE
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www.gay-party.net
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Nachgefragt CRUISER Edition September 2012
Branko trifft ...
Wachtmeister Peter Sahli,
Präsident PinkCop
Branko B. Gabriel hört immer
öfter Geschichten von schwulen
Männern, welche nach dem
Sex ihr blaues Wunder erlebten.
Neulich erfuhr Branko, wie ein
Bekannter seinen Flirt mit nach
Hause nahm. Nach dem Sex
folgte der Tiefschlaf, danach
ein unsanftes Erwachen: Der
Typ hatte ihn voll beklaut: Uhr,
Schmuck, Brille und sogar der
Haartrimmer waren weg.
Was tun in einer solchen Situation? Natürlich
zur Polizei gehen – dein Freund und Helfer! Dort
wird man(n) automatisch auf PinkCop aufmerksam
gemacht. Eine Organisation, die sich explizit
bei Übergriffen gegen Homosexuelle und
Transmenschen einsetzt. Ich sprach anhand des
Beispiels mit dem Präsidenten persönlich, Herr
Wachtmeister Peter Sahli.
BrANKO B. GABriEL: Peter, für was steht PinkCop?
PETEr SAHLi: PinkCop ist ein Netzwerk von schwullesbischen
und Transgender-Polizistinnen und
-Polizisten schweizweit. Wir haben nicht nur
Mitglieder aus dem Corps der Stadt polizei Zürich,
sondern auch aus Genf, Lausanne, Uri,
Bern, Luzern, Basel und viele mehr. Insgesamt
zählen wir bis heute rund 130 Mitglieder.
BrANKO B. GABriEL: Wie entstand PinkCop?
PETEr SAHLi: Wir haben uns gegründet, um ein
Netzwerk für gleichgesinnte Kolleginnen und
Kollegen zu gründen. Wir veranstalten Grill-
Events, regelmässige Höcks oder Weihnachtsessen,
halt ein normaler Verein für normale Leute.
Wir stehen ein für Toleranz und Respekt gegenüber
unserer Lebensphilosophie innerhalb der
Polizeicorps schweizweit. Und wir stehen auch
für die Arbeit und Offenheit der Polizei gegenüber
der Community ein.
BrANKO B. GABriEL: Was kann ich machen, wenn
der One Night Stand mich zu Hause ausraubt?
PETEr SAHLi: Persönlich würde ich empfehlen,
nicht gleich einen Fremden mit nach Hause zu
nehmen. Es kann genau der Fall eintreffen, wie
eingangs erwähnt. Das Austauschen der Handy-
Nummer ist schon mal empfehlenswert. Name
oder Adresse auch. Safety geht vor – wie überall.
BrANKO B. GABriEL: Hilft mir PinkCop auch in
rechtlichen oder strafrechtlichen Situationen?
PETEr SAHLi: Eines unserer Hauptanliegen ist, dass
sich ein Opfer in strafrechtlichen Situationen
auch an uns wenden kann. Wir wissen, dass sich
Opfer einer Straftat oftmals nicht bei der Polizei
melden, aus Scham, Angst oder anderen Gründen.
Hier wollen wir einschreiten und helfen.
Falls sich ein Opfer nicht getraut, von sich aus
die Polizei aufzusuchen, kann es sich jederzeit
mit uns via E-Mail in Verbindung setzen. Wir
wissen dann, wohin sich der oder die Geschädigte
wenden muss, was zu tun ist oder welche
Sofortmassnahmen einzuleiten sind.
BrANKO B. GABriEL: Die Übergriffe finden meistens
in der Nacht statt. Wie bekomme ich am
schnellsten Hilfe? Gibt es eine Hotline?
PETEr SAHLi: Ja, die Hotline ist ganz einfach zu
merken: 117! Bei Notfällen rufst du sofort diese
Nummer der Polizei. Merke dir die Örtlichkeit,
gegebenenfalls ein Signalement der vermeintlichen
Täterschaft wie die Grösse, Alter, oder
Merkmale wie Piercings oder Tattoos, Bart etc.
BrANKO B. GABriEL: Haben in den letzten Jahren
Übergriffe gegen Homosexuelle zugenommen?
PETEr SAHLi: Leider bestehen dazu keine erfassbaren
Daten. Wir versuchen jedoch mittels Flyer die Opfer
zu animieren, sich jederzeit auf einer Polizeiwache
zu melden. Jede Polizistin, jeder Polizist,
ist aufgrund seiner professionellen Ausbildung in
der Lage, jegliche Anzeigen entgegenzunehmen.
Zudem haben wir eine Umfrage zur homophoben
Gewalt gestartet, um endlich Zahlen zu erhalten.
BrANKO B. GABriEL: Hast du selbst Anfeindungen
auf der Wache erlebt?
PETEr SAHLi: Da ich offen mit dem Thema umgehe,
sind auch meine Kolleginnen und Kollegen auf
der Wache mehr oder weniger dem Thema gegenüber
aufgeschlossen. Leider habe ich auch
schon negative Erfahrungen machen müssen.
Insofern kann ich Gleichgesinnte verstehen,
wenn sie sich nicht oder nicht sofort vor den Polizeikumpels
outen.
BrANKO B. GABriEL: Was magst du am liebsten an
deinem Job?
PETEr SAHLi: Ein schöner Teil meiner Arbeit ist das
Zusammentreffen mit verschiedenen Leuten in
diversen Situationen: Mal lustig, mal ernst, mal
gefährlich, mal traurig…
BrANKO B. GABriEL: Was stört dich an deiner Arbeit?
PETEr SAHLi: Die zunehmende Respektlosigkeit
gegenüber der Polizei. Das Partyvolk im Zürcher
Kreis 4 und 5 kennt oftmals keine Grenzen.
Wir werden dort schon mal grundlos angepöbelt
und beschimpft, nur weil wir unseren Job
machen.
PinkCop
Wachtmeister Peter Sahli ist Präsident, Mit-Initiator
und einer der Gründer von PinkCop, dem
schweizweiten Verein homosexueller Polizistinnen
und Polizisten. Sie setzen sich unter anderem
gegen körperliche und verbale Übergriffe
gegen Homosexuelle und Transgenders ein,
halten Vorträge und Schulungen in der Polizei
und suchen weitere Mitglieder oder Gönner für
den Verein.
www.pinkcop.ch oder bei Fragen: info@pinkcop.ch
Umfrage zu homophober Gewalt:
Mach mit bei der Umfrage zur homophoben
Gewalt und hilf PinkCop, Zahlen
zur Situation in der Schweiz zu sammeln
– Auf www.pinkcop.ch!
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CRUISER Edition September 2012
News Schweiz
CVP wirbt mit Homo-Paar
Die CVP lancierte ein Wahlplakat mit zwei
Schwulen. Die Partei erntet dafür nicht nur Lob,
sondern auch Kritik aus der Community.
Mit zwei Homosexuellen wirbt die CVP jüngst in Zürich um neue Wählerschaft,
dies auf ganz unaufgeregte Art und Weise. So auch das Motto
der Kampagne: «Anders als man denkt.» Bei dem Paar handelt es sich um
Markus Hungerbühler und Dominik Mazur. «Wir wollten mit dem gängigen
Klischee aufräumen, CVP-Mitglieder seien im Durchschnitt 70
Jahre alt und regelmässige Kirchgänger», erklärt Markus Hungerbühler
gegenüber der Presse. Er selbst ist seit 1994 in der CVP und Parteipräsident
der Stadt Zürich.
© CVP
Die Gegner meldeten sich bereits im «Blick am Abend» zu Wort. SVP-Nationalrat
Christoph Mörgeli: «Einmal mehr versucht es die CVP mit krampfhaft
pseudomoderner Urbanität.» Die FDP-Frauen, allen voran Generalsekretärin
Claudine Esseiva, sind auch nicht begeistert: «Zwei CVP-Herren.
Und der Slogan: ‹Anders als man denkt› – ja wie denn?». Selbst in der Gay
Community wird Kritik geäussert. «Queerdenker.ch» beispielsweise hält
die Kampagne für «verklemmt» und zweifelt daran, ob es sich «tatsächlich»
um ein echtes Paar handelt.
Aids 2012 mit der Aids-Hilfe
Schweiz
Die Aids 2012-Konferenz in Washington ist
Geschichte. Mit dabei war eine Delegation
der Aids-Hilfe Schweiz. Ein Vortrag über MSM
wurde viel beachtet.
In einer laut Aids-Hilfe Schweiz eindrücklichen Präsentation mit dem
Titel «Turning the Tide for MSM and HIV» wurde die globale Situation
für MSM gezeigt. Die HIV-Prävalenzen unter MSM sind überall auf
der Welt um ein Vielfaches höher als in anderen von HIV betroffenen
Bevölkerungsgruppen. In den USA beispielsweise hat ein schwuler Mann
afro-amerikanischer Herkunft eine 72-mal höhere Wahrscheinlichkeit,
sich mit HIV zu infizieren als der Rest der Bevölkerung. In Kanada ist die
Wahrscheinlichkeit 73-mal höher und in England sogar 111-mal. Die HIV-
Epidemie unter MSM ist 2012 gravierend und nimmt stark zu.
Experten sind sich über die wirksamsten Präventionsmassnahmen im
MSM-Bereich einig. Aber oftmals verhindert Diskriminierung und Stigmatisierung,
dass diese Massnahmen vollständig umgesetzt werden
können.
Kein weiterer Titel für
Stephan Bitterlin
Miguel Ortiz aus Spanien gewann den Titel
MrGay Europe. «Unser» Stephan Bitterlin hatte
das Nachsehen.
Die MrGay-Europe-Wahlen fanden Mitte August in Rom statt. Die Veranstaltung
wurde hierzulande beinahe totgeschwiegen. Trotzdem, MrGay
Switzerland 2011 Stephan Bitterlin machte sich auf den Weg in die ewige
Stadt, um für die Krone des MrGay Europe zu kämpfen. Es war sein letzter
Auftritt in dieser Funktion.
Der Titel ging jedoch zum dritten Mal nach Spanien: an Miguel Ortiz. Laut
Pressetext war er einer der Favoriten. Der Verleihung selber gingen 11 verschiedene
«Prüfungen» voraus. Darunter ein Interview mit den Juroren,
eine Fotosession sowie der obligate Auftritt in der Badehose.
Aus FKK resultierte Sex
Diesen Sommer war Schluss mit lustig auf
dem «Tuntengrill»: Das Männerdeck der
Zürcher Badi Tiefenbrunnen durfte nicht mehr
für Sex genutzt werden.
Die Zürcher-Badi «Tiefenbrunnen» ist vielleicht das schönste Seebad der
Schweiz. Besonders die FKK-Zone war offenbar ein Knüller. Auf dem Männerdeck
wurde nicht nur der Freikörper-Kultur gefrönt, sondern immer
öfter auch dem puren Sex. Dies wurde den Verantwortlichen der Stadt-
Zürcher Badeanlagen zu wild.
Seit dieser Badesaison werden die Badegäste im Tiefenbrunnen mit einem
Aushang darauf hingewiesen, dass unsittliches Verhalten nicht geduldet
wird. Rebellen fliegen sofort raus. Seither soll es merklich ruhiger geworden
sein, so die Verantwortlichen gegenüber «20 Minuten».
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eine Gregory und
rolf Knie Produktion
Der Liebescircus
19. september – 21. Oktober 2012, Air Force center Dübendorf
LGbT & Friends Pre-Premiere 19. september 2012
Tickets 0900 66 77 88 (cHF 1.15 / Min., Festnetztarif)
oder circusohlala.ch
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Kolumne CRUISER Edition September 2012
Wofür der Penis
steht
Von Michi Rüegg
Der Mann in der Badi war weder schön noch
hässlich, auffällig hingegen war seine Badehose:
Der mittelknappe Slip trug das Design
der brasilianischen Landesflagge. Dort, wo der
Pimmel eine Beule bildet, war die blaue Erdkugel,
auf der steht: «Ordem e Progreso» – Auf dem
Penis stand also «Ordnung und Fortschritt». Das
ist bemerkenswert, weil Penisse in letzter Zeit
meist mit Unordnung und kulturellem Rückschritt
in Verbindung gebracht wurden.
Der Penis ist das letzte Wilde am gezähmten
Mann. Einzig der Penis bäumt sich dann und
wann auf und fordert sein archaisches Penetrationsrecht
in die weiblichen Untiefen. Der
Mann, der am Schwanz dranhängt, würde sich
das selber nie getrauen, nur unter dem Druck
des Hormonschubs aus der unteren Etage wagt
er sich in den persönlichen Intimbereich seiner
Sexualpartnerin vor. Das Hirn des Mannes
denkt leise «Entschuldigung», während der
harte Mocken sich genüsslich in den Körper
hineinarbeitet.
Genau diese Rolle des Eindringlings macht dem
Penis das Leben so schwer. Kein Wunder, denn
frau hat bei den Katzen gelernt, was sie auf den
Mann überträgt: Wer einen Schmusekater will,
muss dem Vieh die Eier abschneiden. Erst das
kastrierte Büsi ist frei von hormonellem Stress
und einfach nur lieb. Und was beim Kater geht,
muss doch verdammtnochmal auch beim Partner
möglich sein.
Bloss hat sie dabei die Rechnung ohne ihren eigenen
Hormonhaushalt gemacht. An besonders
guten Tagen fühlt sie etwas in sich drin. Dieses
Etwas ist paradoxerweise eine Leere. Auf der
Suche nach körperlicher und geistiger Erfüllung,
entsinnt sie sich des Menschen, der am
Nachmittag davor noch mit dem Staubsauger in
der Hand durch die Wohnung getigert war, ihr
heute Morgen frische Gipfeli brachte und letzte
Woche das Bild vom Flohmi an die Wand genagelt
hatte. Dieser Mann wäre doch sicherlich zu
noch etwas zu gebrauchen.
Das ist sie, die Stunde des Penis’. Er darf aus seinem
Gehege, darf raus auf die Wiese, darf sich
austoben und seine kurze Freiheit geniessen.
Bis er sich ausgekotzt hat und wieder in der Versenkung
verschwindet. Wo er einstweilen bleiben
muss, weil er ja bekanntermassen für alles
Böse dieser Welt verantwortlich ist. Für Gewalt,
Krieg, Lug und Trug. Für Alkoholexzesse und
Ohrfeigen. Für Urinflecken auf dem Kloring
genauso wie für den Stapel leerer Bierflaschen
auf dem Balkon.
Ordnung und Fortschritt ist das nicht. Fortschritt
entsteht, wenn das Archaische überwunden
ist. Kultur ist das Gegenteil von Natur.
Nieder mit dem Penis, denken die Feministinnen
der Welt.
Uns Schwule kümmert das wenig. Wir haben
längst gelernt, unser Pimmel zu unseren Gunsten
und unserem Vergnügen einzusetzen. Gewalt
ersetzen wir durch Gefummel. Krieg durch
Rimming. Alkoholexzesse sehen wir als Vorspiel
und statt Ohrfeigen gibts Feigwarzen. Der
Dildo in der Schublade ersetzt das Kruzifix an
der Wand. Wir vergöttern Penisse geradezu.
Aber eben. Bei den Heten dreht sich die Welt in
die andere Richtung. Und auf der Welt, dieser
blauen Kugel, die das Gemächt umrundet, steht
noch immer «Ordem e Progreso». Wahrlich, der
Spruch auf der Badehose will so gar nicht dorthin
passen. Doch Alternativen gibt es für die
brasilianische Flagge keine. Schliesslich kann
man das südamerikanische Land kaum zwingen,
sein nationales Motto in etwas Idealeres
umzuändern. In «Vorsprung durch Technik»,
zum Beispiel.
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Shop: partime.ch
16
CRUISER Edition September 2012
Kino
«Die besten
Missen fürchten
um ihr Leben!»
Interview Michael Steiner
Von Daniel Dirriwächter
Regisseur Michael Steiner ist
mit seinem «Missen-Massaker»
wieder in aller Munde. Ende
August startete die Horror-
Komödie in den Kinos. Die
CR-Filmredaktion hatte natürlich
auch einige Fragen zum
meistdiskutierten Schweizer-
Film des Jahres an den Filmemacher
von Sennetuntschi
und Grounding.
CR: Nach dem «Sennentuntschi» nun wieder ein
Horrorfilm, magst du dieses Genre?
MiCHAEL STEiNEr: Das «Missen-Massaker» ist kein
eigentlicher Horrorfilm, sondern eine Horrorkomödie
für die Jugend. Ich wollte unbedingt
einen Film für dieses Publikum drehen, denn
«Mein Name ist Eugen» ist ein Film für Kinder
und Familien, «Sennentuntschi» und «Grounding»
sind Filme für Erwachsene.
CR: «Das Missen-Massaker» erinnert an Filme
wie «Scream» und besonders auch an «I still
know what you did last summer»...
MiCHAEL STEiNEr: Wir haben uns klar von Filmen
wie «Scream» inspirieren lassen, aber auch die
Genre-Klassiker aus den 80ern wie «Halloween»
oder «Nightmare on Elm Street» werden zitiert.
Unser Killer benutzt die Masken der Mörder,
welche in amerikanischen Horrorklassikern
zu sehen sind.
CR: War es einfach, die Produzenten mit dem
«Missen-Massaker» zu überzeugen?
MiCHAEL STEiNEr: Wir hatten die Idee des Films
schon zehn Jahre in der Schublade liegen. Als
Constantin Film uns übernommen hatte, zeigte
unser Produzent Bernhard Burgener Interesse
am «Missen-Massaker». Und auch wir hatten
nach dem schweren «Sennentuntschi» Lust auf
lockere und derbe Unterhaltung.
CR: An einer Dreh-Location wie Thailand war
das sicher nicht schwer, oder?
MiCHAEL STEiNEr: Es war teilweise schwierig wegen
der Hitze und all den Viechern, aber ansonsten
war es toll, dort zu drehen.
CR: Standen die «Missen» eigentlich Schlange,
um mit dir zu drehen?
MiCHAEL STEiNEr: Es wurde ein Casting veranstaltet,
bei welchem wir 250 junge Damen angeschaut
haben. Die besten fürchten nun im «Missen-
Massaker» um ihr Leben.
CR: Die deutsche Schauspielerin Anuschka
Renzi spielt die «Missen-Mutti», wie bist du auf
sie aufmerksam geworden?
MiCHAEL STEiNEr: Meine Casting-Agentin hat mir
Anuschka Renzi empfohlen. Nach einem gemeinsamen
Gespräch war ich begeistert und
sie hatte die Rolle.
CR: Moderator Sven Epiney wird in deinem
Film persifliert, weshalb?
MiCHAEL STEiNEr: Das war keine Absicht. Wir haben
für die Story einfach einen überkandidelten Moderator
gebraucht, den wir mangels einer besseren
Idee kurzerhand «Ken Epinay» getauft haben.
CR: Du drehst oft mit Schauspielern wie Joel
Basman oder Mike Müller. Ist es angenehmer
mit Kollegen zu arbeiten, welche man bereits
kennt?
MiCHAEL STEiNEr: Auf alle Fälle, ich arbeite gerne
mit Menschen zusammen, die ich schon kenne.
Und wenn das Timing stimmt, umso besser. Gerade
bei Mike Müller war es wichtig, er hat eine
grosse Rolle im Film. Müller spielt den Missen-
Manager, ein typischer Kreis 4–Charakter, der
es nach oben geschafft hat.
CR: Die Kritiken waren bislang eher verhalten.
Wie gehst du als Regisseur damit um?
MiCHAEL STEiNEr: Es gibt zwei Arten von Kritikern.
Da sind diejenigen, die den Film als das betrachten,
was er ist: Eine ironische Horror-Komödie
just for fun. Daneben gibt es auch Kritiker, denen
der Film wirklich nicht gefällt und «Kulturstalinisten»,
welche finden, dass jeder Film
die Zuschauer erziehen muss. Das tun wir beim
Missen Massaker eben nicht.
CR: Wie nahm das Publikum bei der Premiere
in Locarno den Film auf?
MiCHAEL STEiNEr: Super, wir bekamen sogar Szenen-Applaus!
Der Kinozuschauer ist vielleicht
etwas erstaunt, da diese Art von Film hierzulande
neu ist. Das «Missen-Massaker» soll Spass
machen, unterhalten und ist auch ein bisschen
hysterisch (lacht)! Zum Totlachen!
CR: Vielen Dank für das Gespräch!
Aktuell im Kino
www.missenmassaker.ch
17
Szene CRUISER Edition September 2012
Parties und
Events
Aron
Café im Chreis Cheib
Seit kurzem hat Zürich endlich wieder ein schönes
und gemütliches Café für Gays, Lesbians and
Friends – das Aron, an der Rolandstrasse, nähe
Langstrasse. Die Macher dahinter sind die Kerle
von der Männerzone. Von Dienstag bis Sonntag
können hier Mann und Freunde entspannt Kaffee
und Kuchen geniessen. Wer es ruhig mag,
macht es sich im Garten bequem, wer eher Lust
auf das bunte Treiben des Quartiers hat, setzt
sich an die Tische auf dem Boulevard. Die Einrichtung
der Café-Lounge ist angenehm und
freundlich gestaltet – man wollte den 70er-Jahre-Touch
beibehalten, ohne grossen Schnickschnack,
eben wie ein echtes Kaffeehaus.
Neben den feinen Torten und der Glace-Bar gibt
es auch eine kleine Karte für den Hunger zwischendurch.
Die Bedienung ist äusserst zuvorkommend
und äusserst sympathisch! Der Name
Aron wurde übrigens abgeleitet von der Pflanze
Aronstab, wenn das nicht perfekt passt!
Aron, Lounge-Café, Rolandstrasse 9,
8004 Zürich, www.aroncafe.ch
Petra und Lady
Gaga
Geburtstagsfeier und
Themaparty
Petra, die charmante Gastgeberin aus der Pigalle
Bar, lässt die Korken knallen! An ihrem Geburtstag
am 5. September begrüsst sie bereits
um 20.30 die Gäste mit einem Welcome Drink
im T&M. Um 22 Uhr heisst es dann Showtime.
Petra präsentiert eine kleine Show mit Überraschungsgästen.
Anschliessend startet die Schlagerparty
mit DJ Q-Bass.
oder «Marry the Night», DJ Marc S. wird an diesem
Abend alle Gaga-Klassiker spielen! Und wer
noch keine Tickets für das Konzert hat, sollte
diese Party sowieso auf keinen Fall verpassen:
Unter allen Besuchern werden zwei Tickets für
das Konzert verlost.
Petras Geburtstag, 5.September 2012,
Lady Gaga-Party, 14. September 2012,
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich
www.tundm.ch
Jack – The Pick
Me Up Issue
Das Highlight zum
Sommerende
Zwei Wochen vor dem Konzert von Lady Gaga
in Zürich lässt das T&M die Ausnahmekünstlerin
bereits hochleben! Egal, ob «Just Dance»
Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass
sich die «Scissor Sisters» mit einem neuen, vor
Club-Nostalgie strotzenden Album zurückgemeldet
haben. Sammy Jo, umtriebiger Tour-DJ
der wohl weltweit brandheissesten Gute-Laune-
Band überhaupt, reist mit ihnen derzeit rund
um die Welt: Mit seinen Club-Mixes bringt er in
angesagten Locations zwischen Paris, New York
und Barcelona partyhungrige Meuten gleichermassen
zum Kochen. Partyfieber garantiert; so
auch bei Jack! Am 15. September schüttelt er
seinen Hintern mit den Gästen im Festsaal in
Zürich. Seine Sets, eine Mischung aus Electro-
House, Club-House und Artverwandtem, rufen
letzte Sommergefühle hervor. An der Seite
des New Yorkers Sammy Jo wird der Zürcher
DJ Juiceppe der Jack-Community einmal mehr
beweisen, dass er in Sachen international ge-
18
CRUISER Edition September 2012
Szene
färbtem Club- Appeal seinem Gegenüber in rein
gar nichts nachsteht. DJ Angelo, die Nummer
1 auf dem 2nd floor, sorgt währenddessen für
durchaus erwünschte musikalische Verwirrung.
JACK - The Pick Me Up Issue
Samstag, 15. September 2012
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich.
www.jackcompany.com
www.twitter.com/jackcompany
Celestial Late
Afterhour
Explizit schwule Afterhour
im AAAH!.
Nach einem verheissungsvollen Start während
der Streetparade folgt am 16. September (nach
der Jack-Party) die zweite Auflage der explizit
schwulen Afterhour in Zürich. Celestial Late
Afterhour im Club AAAH! mit den DJs Thomi B
& May Chay. Für die heisse Atmosphäre sorgen
die Besucher und die erotische Umgebung des
Club AAAH!. Where naked cocks and gay sex
is welcome! – provokativ formuliert. Den Kern
einer schwulen Party bilden neben dem ausschliesslich
schwulen Publikum die Musik, Farben
und die Freude, an einem schwulen Ort zu
sein. Einem Ort, wo das schwule Motto «erlaubt
ist, was nicht stört» gilt. Einem schwulen Ort,
wo man sich treiben lassen und der Musik, ungeachtet
der Veranlagung der Erotik, hingeben
kann, bis zum süssen Ende – wahlweise direkt
auf dem Dancefloor, dem Töggelikasten oder im
Darkraum. Die Celestial Late Afterhour ist eine
Co-Produktion von androphil.ch, celestial.ch,
aaah.ch und gaymeboys.com.
Celestial Late Afterhour
Sonntag, 16. September. 4.00 – 12.00 Uhr
Club AAAH!., Marktgasse 14, 8001 Zürich
Jungle Party
Mit Star Marco Da Silva
© Foto: Carlos Arias
Die Jungle-Parties in Lausanne überraschen immer
wieder mit ganz besonderen Star-DJs. Im
September ist es Marco Da Silva, erfolgreicher
Tänzer und Choreograf. Ihm ist die Musik in
die Wiege gelegt. Seine portugiesischen Eltern
waren bekannte Fado-Sänger. Marco selber war
mehrere Jahre lang Mitglied einer portugiesischen
Folklore-Gruppe. In seiner Jugend begann
da Silva, sich allerdings mehr für die moderne
Musik und vor allem für das Tanzen zu interessieren.
Was zunächst mit Auftritten als Gogo-
Tänzer in Clubs begann, wurde für Marco da
Silva schon bald zum Beruf. Und inzwischen arbeitete
er als Tänzer und Choreograf mit den grossen
Stars zusammen, wie etwa Britney Spears,
Kylie Minogue, Avril Lavigne, Mariah Carey und
George Michael. 2009 begann dank seinem Förderer
Peter Rauhofer die Karriere als DJ. Er legte
an der Matinee Circuit Party in Barcelone oder
auch an der White Party in Miami Beach auf.
Man holte ihn nach Rio de Janiero, Sydney sowie
an die Gay Pride in New York. Am 16. September
ist er nun im MAD in Lausanne an der Jungle
Party. Ein doppeltes Vergnügen, einmal für die
Ohren und einmal für die Augen.
Jungle Party, 16. September 2012
Mad Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne
20 Jahre
Tolerdance
Party für Schwule, Lesben
und FreundInnen
Im September 1992 fand im Konzert- und Disco-
Club ISC (Internationaler Studentenclub), hinter
der Berner Reithalle, zum ersten Mal eine
Party für Schwule und Lesben statt. Vor 20 Jahren
war für schwule und lesbische Disco-Fans
und -Tänzer nicht viel los in Bern. Eine Disco gab
es nur im Schwulen-Lokal Ursus Club. Dieses
schloss aber bald seine Türen für immer. Aber es
herrschte Aufbruchstimmung bei den Schwulen
und Lesben in Bern. Die HAB (Homosexuellen
Arbeitsgruppen Bern) eröffneten das Kulturund
Begegnungszentrum anderLand und in der
Reitschule wurde ein grosses Homofest gefeiert.
Das Tolerdance ist heute aus der Berner Gay-
Szene nicht mehr wegzudenken. Einige Gäste
sind dem Tolderdance seit 20 Jahren treu, aber
es kommen auch immer neue Gäste dazu. Für
viele junge Schwule und Lesben ist das Tolerdance
oft der erste Schritt in die Gay-Szene und
eine Hilfe beim Coming-out. Da das Tolerdance
niemanden ausschliesst, fällt es unerfahrenen
Gays leichter, Neuland zu betreten. Diese kommen
beim ersten Mal meistens mit ihrer besten
Freundin – «rein zufällig». Beim zweiten Mal
wagen sie es alleine. Beim dritten Mal gehen sie
nicht mehr alleine nach Hause.
Das Konzept der offenen Gay-Party hat sich bewährt.
Der vierte Samstag im Monat ist heute
und bestimmt auch morgen ein fixes Datum im
Berner Party-Kalender. Dabei bleibt Tolerdance
am Puls der Zeit.
DJs Ludwig, PCB & Matz bringen Hits aus 20 Jahren
Tolerdance, es gibt eine Live- und Playbackshow
um Mitternacht und eine Openair Bar.
Tolerdance – 20 YEARS – B-Day Party
Samstag, 22. September 2012
ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern
Rollkoffer
Pyjama-Party inkl.
Kissenschlacht
Wie der Name es schon verrät, handelt es sich
hier tatsächlich um eine echt fette Pyjama-Party
mit allem drum und dran. Neben der obligaten
Kissenschlacht gibt es natürlich auch ein
Guetnachtgschichtli und jede Menge geile
Beats und das bis in den späten Morgen! Natürlich
ist der Name auch Programm. Deshalb
werden die Besucher gebeten, sich dem Thema
anzupassen. Dress-Code: Pyjama, Nachthemd,
Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous
oder als süsses Sandmännchen. Wie immer
erwartet die Rollkoffer-Crew ein schrilles
und kunterbuntes Publikum. Und wer Irena
de la Boom und Krizzi Boop, die Macher
von Rollkoffer, kennt, weiss, dass es ihnen
ernst ist. Deshalb gilt es, sich cool zu stylen und
natürlich das Kissen nicht zu vergessen!
DJs Sabaka (Pussy Power), Styro 0915, Playlove,
Marc (Pantoffelheld) Bach.
Rollkoffer, Samstag, 22. September 2012
23.00 Uhr – Openend
Pfingstweide-Klub
Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich
www.facebook.com/rollkoffer.crew
19
Reisen CRUISER Edition September 2012
Tampa/
St. Petersburg
Der neue Hotspot im Sunshine
State Florida
Von Branko B. Gabriel
Die USA, insbesondere Florida
mit Miami und Key West,
gehörten schon immer zu den
beliebtesten Gay-Destinationen.
Neu kommt nun auch
Tampa und St. Petersburg
dazu, dank der Schweizer
Fluggesellschaft Edelweiss Air,
denn die fliegt seit kurzem notstop
von Zürich nach Tampa.
Seit Edelweiss Air direkt Tampa in Florida bedient,
ist diese wunderbare Ferienregion neu zu
entdecken. Binnen acht Stunden hat man sein
Ziel erreicht und kann sich auf einen spannenden
und doch erholsamen Urlaub freuen.
© pd
Tampa
Am besten bucht man schon in der Schweiz
einen geeigneten Leihwagen (z.B Hertz), denn
ohne Auto ist man hier ziemlich schnell aufgeschmissen.
Der Grossraum Tampa / St. Petersburg
verteilt sich nämlich auf mehrere Inseln,
die mit riesigen Brücken verbunden sind. Der
Tampa International Airport liegt etwas ausserhalb
und so ist man dann in ca. 30 Minuten
in der ultramodernen City. In den letzten Jahren
hat man hier viel für den Tourismus getan.
Neben der imposanten und sehr sauberen Stadt,
lockt vor allem Tampa Bay die Besucher mit faszinierenden
Sehenswürdigkeiten wie z.B. die
Tampa University und das neue Kunstmuseum,
das in einem kühlen, grauen, – nachts farbigen
– Neubau untergebracht ist. Unbedingt eine
Bootsfahrt buchen! Da hat man einen herrlichen
Blick auf die Skyline, Tampa Bay und die
luxuriösen Anwesen der Stars und Sternchen.
Tampa bietet vor allem für Gays ein schillerndes
Nachtleben. In Ybor, oder besser gesagt Gaybor
City, gibt es unzählige Restaurants, Bars und
Klubs (da darf man sogar rauchen). Unbedingt
bei Mary – coole Drag Shows – und im Liquid –
geile Gogo Boys – reinschauen! Eine sympathische
Erscheinung ist der etwas in die Jahre gekommene
Marc (Gay-Reiseleiter, siehe Infobox).
Bei Fragen oder einer privaten Führung durch
Gaybor ist er der richtige Mann. Ein echtes Unikat
und ein wandelndes Lexikon.
In Tampa checken wir im gediegenen Marriott
Westshore Hotel ein (ideal gelegen, zwischen
Airport und Zentrum). Was wäre ein Urlaub
ohne Shopping! Und Dollar sei dank, profitiert
man gleich doppelt. Eine spektakuläre Auswahl
findet man in der riesigen Shopping Mall International
Plaza. Das Marriott bietet seinen
Gästen gar einen Gratis-Shuttlebus-Service an.
Die Mall ist typisch amerikanisch mit den typischen
US Labels wie: Abercrombie & Fitch,
Hollister, Footlocker, UrbanOutfitters, Victoria
Secret und wie sie alle heissen.
St. Petersburg
Über eine riesige Brücke erreicht man in rund
30 Minuten St. Petersburg. Neben einem gros sen
und bunten Gaylife bietet St. Petersburg auch
weitläufige und sehr saubere Strände mit glasklarem
Wasser. Hier kann man ordentlich entspannen,
und wer Lust auf etwas Gay Beach hat
ist bei Treasure Island (nähe Sunset Beach), dem
offiziellen Gay Beach, bestens aufgehoben. Ein
weiteres Highlight sind die berühmt berüchtigten
Pool Parties im Flamingo Resort (34th St.
South, St Petersburg). Ja, da sind sie denn auch
alle, die hübschen und leckeren Kerle. Ausgelas-
20
CRUISER Edition September 2012
Reisen
sen wird hier getanzt und getrunken, als gäbe
es kein Morgen!
Jedes Jahr feiert die riesige Community im
Juli die St. Pete Pride. Dieses Jahr waren rund
100 000 Besucher zu verzeichnen, ein neuer Rekord.
Die Parade findet im Grand Central District
von St. Petersburg statt. Da es in Tampa
/ St.Petersburg heiss – und ich meine wirklich
heiss – ist, startet der farbenfrohe Umzug bereits
um neun Uhr in der Früh, alles andere
wäre töricht, der Hitze wegen. Hier trifft sich
alles, was Rang und Namen hat in Florida. Ein
Spektakel der Extraklasse. Viel nackte Haut,
gepaart mit bunten Stoffresten, geilen Latinos,
alten Säcken, fetten Drag Queens und Lederlesben
und sogar ein Pfarrer gesellt sich
in seinem Chevi mit der Aufschrift: «Yes, we
can» dazu!
St. Petersburg ist aber nicht nur Sonne und
Strand pur, auch die Kultur kommt hier nicht
zu kurz. Ein Besuch im berühmten und grössten
Dali-Museum der Welt ist ein Muss. Das Museum
ist in einem spektakulären Bau untergebracht.
Ein angenehmes und cooles Hotel in
St. Petersburg direkt am Beach ist das schmucke
Surf-Style Hotel Postcard Inn (6300 Gulf Blvd, St.
Pete Beach). Die Zimmer sind gross und sauber
und die Anlage bietet den Gästen auch einen
grossen Pool an.
Fazit
Tampa Bay und St. Petersburg sind ein toller
und interessanter Hotspot, mit wunderschönen
Sandstränden! Da Edelweiss Air zweimal
wöchentlich von Zürich nonstop nach Tampa
fliegt, reicht es auch schon für einen Kurzurlaub.
Grosse und spannende Gay Community
trifft auf Beach, Kultur, Nightlife und Shopping.
Absolut sehenswert!
www.visitpeteclearwater.com
www.visittampabay.com
www.edelweissair.com
www.mcfilm.com
Mit freundlicher Unterstützung von
© pd
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Rehrücken “Gnüsserei“
Auf zwei Teller serviert
ein doppelter Genuss
Rehrückenfilet vom Grill
mit Wildrahmsauce / Trüffelsauce
und Herbstpilzen
serviert mit
Rotkraut, Maronen, Rosenkohl,
gefülltem Apfel,
Birne mit Preiselbeeren,
Spätzli und Risotto
. . . und andere Wildgerichte
www.gnuesserei.ch
21
Fotostrecke CRUISER Edition September 2012
Karolin Klüppel
Photographer
Die Fotografien von Karolin Klüppel zeichnen
sich durch eine bewusste Inszenierung und Arrangierung
der einzelnen Personen und Orte
aus. Wie ein Regisseur und Drehbuchautor setzt
Karolin Klüppel die dem Bild zugrunde liegende
Idee und Konzeption schrittweise um und bedient
sich einer Art von Fotografie, deren Inhalt
bewusst vor der Aufnahme konstruiert ist. In
der Serie «I never promised you a rose garden»,
die im Kontext ihrer diesjährigen Abschlussarbeit
entstanden ist, setzt sie nackte junge Männer
in der freien Natur in Szene und lässt sie
verträumt auf einem Baumstamm liegend ins
Wasser blicken, in sich gekehrt zwischen frühlingshaft
blühenden Obstbäumen stehen oder
als «Petit Julien» («Manneken Pis») in eine einsame,
romantische Seenlandschaft pinkeln.
Die Foto-Künstlerin Karolin Klüppel wurde 1985
in Kassel geboren und studierte an der dortigen
Kunsthochschule sowie an der Faculdade de Belas
Artes in Lissabon. Im Rahmen ihrer ersten
Einzelausstellung «I never promised you a rose
garden» präsentierte Karolin Klüppel im Winter
diesen Jahres eine Auswahl ihrer Arbeiten in der
«Galerie für Moderne Fotografie» in Berlin.
(Text: Carolin Leistenschneider/dd)
www.karolinklueppel.de
22
CRUISER Edition September 2012
Fotostrecke
23
Kultur CRUISER Edition September 2012
Stepdad
Die Misshandlung eines
Kindes und die Folgen – das
englische Drama «Stepdad»
ist nichts für schwache Nerven.
Der Film von Mark
Moraghan beruht auf wahren
Begebenheiten.
Billy ist während seiner gesamten Kinder- und
Schulzeit den brutalsten physischen und psychischen
Misshandlungen seines Stiefvaters
ausgesetzt. Dieser schlägt ihn, sperrt ihn ein,
zwingt ihn, Hundefutter zu essen oder schiesst
mit dem Luftgewehr auf ihn. Zwanzig Jahre
später hat Billy selbst eine Familie und einen
Freundeskreis, zu dem auch ein Polizist gehört.
In Gesprächen ermuntert ihn dieser, seine Vergangenheit
aufzuarbeiten.
Der wiedergefundene
Freund
Fred Uhlmans bewegende Erzählung
hat nichts an Intensität
verloren. Die Geschichte
um einen jungen Juden, dessen
bester Freund aus einer
Nazi-Familie stammt, vermag
zu fesseln.
Zwei 16-jährige Jungen besuchen die gleiche exklusive
Schule. Der eine, Hans Schwarz, ist der
Sohn eines Arztes, der andere, Konradin von Hohenfels,
entstammt einer reichen Adelsfamilie.
Zwischen den beiden entspinnt sich eine innige
Freundschaft, die auf einem tiefen, magischen
Einverständnis beruht. Bis ein Jahr später die
Beziehung zerbricht. Die Geschichte spielt in
Deutschland. Wir schreiben das Jahr 1933...
Fred Uhlmans bewegende Erzählung erforscht
mit ungewohnter Zartheit und suggestiver
Kraft die Gesetze der Freundschaft, die Widrigkeiten,
die ihr gefährlich werden und sie
zerstören können, sowie jene anderen Kräfte,
die unzerstörbar Trennung, Enttäuschung,
Verzweiflung und sogar den Tod überdauern.
«Der wiedergefundene Freund» erschien 1971
in den USA, wurde begeistert aufgenommen
und auch in England, Holland, Italien, Schweden,
Norwegen, Dänemark, Spanien, Portugal,
Deutschland und Israel publiziert und ist in
diesen Ländern längst zum Klassiker geworden;
1985 war es das bestverkaufte Taschenbuch in
Frankreich.
Filmmusik-
Wettbewerb
Die Tonhalle wird im September
einen Preis für den ersten
internationalen Filmmusik-
Wettbewerb vergeben. Auch
die TonhalleLATE steht im
Zeichen von Soundtracks.
Erstmals findet in Zürich der Internationale Filmmusik-Wettbewerb
statt, eine Co-Produktion
mit Zurich Film Festival und Forum Filmmusik.
Im Vorfeld galt es, eine Filmmusik für Orchester
Besetzung zum Kurzfilm «Evermore» von Philip
Hofmänner zu komponieren.
Billy entscheidet sich, seine Eltern für ihren
Missbrauch vor Gericht zu bringen. Doch die
geben sich keineswegs reumütig, sondern versuchen,
Billys Anschuldigungen offensiv zu
widerlegen. Die Einzigen, die ihm jetzt Gerechtigkeit
für all seine Qualen widerfahren lassen
können, sind die Geschworenen. Werden sie
ihm oder seinen Eltern glauben? Ein erschütterndes
Drama nach einer wahren Begebenheit.
CMV Laservision
Ab sofort auf DVD
28
Fred Uhlmann
Der wiedergefundene Freund
Diogenes Verlag
Am 27. September findet das Preisträger-Konzert
statt, in dem die fünf besten Kompositionen
mit dem Film vorgestellt werden. Dem
Sieger, der am Konzert gekürt wird, winkt das
«Goldene Auge», ein mit 10 000 Franken dotierter
Preis. Im zweiten Teil des Konzertes wird
Filmmusik aufgeführt, die ihren Durchbruch
weltweit schon erlangt hat. Durch den Abend
führt Sandra Studer.
Eine Nacht später findet die TonhalleLATE statt.
David Zinman stellt fünf populäre Musikalische
Weke aus der Filmgeschichte vor. Anschliessend
geht die Party ab: Techno am Flügel mit
Francesco Tristano, dem smarten Grenzgänger
zwischen den Stilen.
Donnerstag, 27. September, 19.30 Uhr
Tonhalle-Orchester Zürich
Freitag, 28. September, 22 Uhr
TonhalleLATE
www.tonhalle-orchester.ch
CRUISER Edition September 2012
Kultur
Zurich Film
Festival
Vom 20. bis 30. September
findet an der Limmat das 8.
Zurich Film Festival statt. Neben
dem Kino glänzen Stars
wie Herbert Grönemeyer,
Oliver Stone und John Travolta.
Bereits zum achten Mal wird in Zürich das
«Goldene Auge» an Filme verliehen. Das Zurich
Film Festival, kurz ZFF, wurde zu Beginn in der
Schweiz eher belächelt. Heute kommt es dem
Locarno-Film-Festival gefährlich nahe. Und spätestens,
als Roman Polanski vor drei Jahren verhaftet
wurde, wissen nun die Film-Fans aus aller
Welt, dass das ZFF nicht zu unterschätzen ist.
Prominente Namen locken auch diesen Herbst:
Der deutsche Sänger und Schauspieler Herbert
Grönemeyer wird die deutschsprachige Spielfilmjury
leiten. Mit ihm beehrt einer der bekanntesten
und erfolgreichsten Musiker Europas
das ZFF. Grönemeyer hat sich aber auch
als Filmmusik-Komponist und als Schauspieler
einen Namen gemacht.
Image Problem
Das Image der Schweiz im
Ausland war selten so desolat
wie in jüngster Zeit. Simon
Baumann und Andreas
Pfiffner machen daraus einen
Dokumentarfilm.
Steuerstreit, Bankgeheimnis und ausbeuterische
Rohstofffirmen: Die Schweiz hat ein Imageproblem.
Doch keine Sorge. Simon und Andreas
kümmern sich darum. Die beiden furchtlosen
Filmemacher begeben sich auf eine einjährige
Lady Gaga
Die derzeit erfolgreichste
Pop-Künstlerin kommt nach
Zürich. Wegen grosser Nachfrage
singt Lady Gaga für
ihre «Little Monsters» gleich
zweimal.
Sie kam aus dem Nichts und ihre Botschaften
sind lobenswert, aber beliebig: Lady Gaga. Vor
zwei Jahren noch als Eintagsfliege gebrandmarkt,
ist sie heute dank perfekter Pop-Musik
beinahe die «Queen of Pop». Beinahe. Im Internet
liefern sich die Fans von Gaga und Madonna
heftige Wortgefechte.
Es sind die «Little Monsters», die sich für nichts
zu schade sind und von Lady Gaga sogar eine
eigene Internetplattform erhalten haben:
www.littlemonsters.com. Diese Monster sorgen
für den weltweiten Erfolg einer Sängerin, die so
cool ist, dass man in ihrer Gegenwart erschaudert.
Dennoch gilt die fünffache Grammy-Gewinnerin
als «hot». Innert kürzester Zeit war die
Show vom Mittwoch, 26. September, im Hallenstadion
Zürich ausverkauft. Aufgrund der grossen
Nachfrage hat Lady Gaga beschlossen, ein
Weiter werden Oliver Stone und John Travolta
ihren neuen Film «Savages» vorstellen. Letzterer
erhält auch gleich einen Preis für sein Lebenswerk.
Doch die Seele des Festivals bleiben die
zahlreichen Filme; das Programm wird am 6.
September bekanntgegeben.
Zurich Film Festival
20. bis 30. September
Tour de Suisse, um das ramponierte Ansehen
ihres Heimatlandes zurechtzurücken. Dabei
treffen Simon und Andreas auf Sennen und
Schrebergärtner, Journalisten und Touristen,
Goldküsten-Villenbesitzer und zahlreiche irritierte
Ausländer.
«Image Problem» nimmt das aktuelle Image der
Schweiz – und den ganzen Rest –gehörig auf die
Schippe. Ein satirischer Dokumentarfilm, der
amüsant und mit eigenwilligen Mitteln den
Mangel an Solidarität und die zunehmende
Fremdenfeindlichkeit im Kleinstaat Schweiz
entlarvt.
www.imageproblemthemovie.com
Ab 20. September im Kino
Zusatzkonzert in Zürich zu geben. Dieses findet
am Folgetag der ersten Show, am Donnerstag,
27. September, ebenfalls im Hallenstadion statt.
Lady Gaga, Hallenstadion Zürich
The Born This Way Ball
26. & 27. September
29
Bühne CRUISER Edition September 2012
Ein Mann fürs
Auge
Christian Spuck tritt die
Nachfolge von Heinz Spoerli
im Zürcher Opernhaus an.
von Daniel Diriwächter
Alles neu im Zürcher Opernhaus.
Die nun beginnende
Saison 2012/13 wird von vielen
Liebhabern der E-Musik
mit Spannung erwartet. Besonders
der Weggang des
Ballett-Direktors Heinz Spoerli
schmerzt. Ein schweres Erbe
für Nachfolger Andreas
Homoki, aber ein verheissungsvolles.
Heinz Spoerli bricht auf zu neuen Ufern. Die
Liebhaber des Zürcher Balletts sind darüber bestürzt.
Der Nachfolger des so legendären Ballettmeisters
wird Christian Spuck sein. Sozusagen
der neue Mann fürs Auge im Opernhaus. Nicht,
dass bei Ballettproduktionen die Musik zweitrangig
wäre, doch diese Kunst ist nun mal ein
wahrer Augenschmaus. Wird Christian Spuck
die hohen Anforderungen erfüllen? Er wird.
Der aus Marburg stammende Christian Spuck
(42) absolvierte seine Ausbildung an der John-
Cranko-Schule in Stuttgart. Tanzen war und
ist sein Leben. «Auch wenn Bewegungen immer
flüchtig sind und bereits im Moment ihres
Entstehens wieder vergehen, vermitteln sie
Sinnlichkeit und rühren uns an», erzählt er in
seinem Vorwort des Saisonbuchs.
1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter
Balletts. Seine erste eigene Choreographie
erarbeitete er bereits 1996, ein «Pas de
deux / Towards The Night», das kurz darauf
ins Repertoire des Stuttgarter Balletts und der
Deutschen Oper Berlin aufgenommen wurde.
Nur drei Jahre später folgte seine erste Uraufführung
beim Stuttgarter Ballett: «Passacaglia».
Als späterer Haus-Choreograph hat er 15
Premieren für die Compagnie erschaffen, darunter
drei abendfüllende Handlungsballette.
Das Zürcher Opernhaus bescheinigt Christian
Spuck eine «hohe Musikalität, einen souveränen
Umgang mit dem Raum sowie eine stilsichere
Inszenierungskunst».
2006 wurde Spuck für eine Spielzeit zum Resident
Choreographer der Compagnie «Hubbard
Street Dance 2 Chicago» ernannt und erhielt
den Deutschen Tanzpreis «Zukunft» für Choreographie.
Film & Musiktheater
Seit 2005 tritt Christian Spuck auch im Bereich
Film- und Musiktheater in Erscheinung: Am
Theater Heidelberg inszenierte er erstmals eine
Oper: «Berenice» von Johannes Maria Staud. Ein
25-minutiger Tanzfilm mit Marcia Haydée und
Robert Tewsley wurde 2006 von ARTE ausgestrahlt.
Jüngste Projekte waren Woyzeck für das
norwegische Nationalballett Oslo (2011) und die
Uraufführung «Das Fräulein von S.» beim Stuttgarter
Ballett (2012).
Mit seinem Engagement beim Zürcher Opernhaus
kommt nun eine weitere Station hinzu.
Die Zürcher Ballett-Liebhaber dürfen sich auf
Christian Spuck freuen. Seine Premiere findet
am 13. Oktober mit «Romeo und Julia» statt.
Die Choreographie zur Shakespeare-Tragödie
und der Musik von Sergej Prokofjew wird mit
Spannung erwartet. «Ich versuche, bekannte
und unbekannte Geschichten mit neuen choreographischen
Mitteln zu erzählen und sie
gleichzeitig in den Kontext der klassischen
Ballett-Tradition zu stellen», sagt Christian
Spuck.
Opernhaus – Saison 2012/13
Beim Opernhaus wird in der neuen Saison
2012/13 vieles neu und alles bleibt spannend.
Wie der neue Direktor Andreas Homoki bekanntgab,
lautet das Motto der neuen Saison «Öffnung».
So finden sich in der Saison 2012/13 eine
Fülle von Debüts bei Regisseuren, Dirigenten
und Sängern. Mozart, Wagner und Verdi werden
dabei den Ton angeben. Weiter wird Daniele
Gatti in der Rolle des Chefdirigenten von Fabio
Luisi abgelöst. Eine weitere Neuerung sorgt für
Aufsehen: Das Orchester der Oper Zürich nennt
sich künftig Philharmonia Zürich.
Christian Spuck © Opernhaus
30
CRUISER Edition September 2012
Musik
Frank Ocean
Channel Orange
*****
Werk auf, muss es sofort eingeordnet werden. Der Y
Musikkritiker sind eine höchst ordnungsliebende Spezies.
Kaum taucht ein vielversprechendes Newcomer-
ist der neue X, steht als B 2.0 ganz in der Tradition der
alten A-Schule und prägt das soeben erfundene Genre
C. Frank Ocean ist da eine Knacknuss. Als nächster
Marvin Gaye gehandelt, als Erbe von Mary J. Blige, beschreiben den Star
der Stunde doch nur folgende Buchstaben: Frank Ocean. Er befreit den Rap
von der platten Gangster-Schablone, den tiefen Soul von triefender Nostalgie,
die Musikindustrie vom Schubladendenken, die Videoclips von veralteten
plakativen Geschlechterbildern. Süsse Melodien, bittere Geschichten,
progressive Rhythmen, verschmolzen zu funkig-melancholischen
Songs. «Thinkin bout you», die bezaubernd kitschfreie R’n’B-Liebeshymne
oder «Forrest Gump», ein meisterhaftes Stück Soulpop, das einen in Gedanken
gleichzeitig meilenweit rennen und andächtig stillstehen lässt.
Er erzählt von gebrochenen Illusionen und Herzen, in schönsten Tönen.
Echtes Herzblut kurz vor dem Gefrierpunkt statt halbwegs aufgewärmte
Klischees, da muss man mindestens zweimal hinhören, um nicht auf der
heissen Oberfläche auszurutschen.
Hier steht Frank Ocean, geboren als Christopher Breaux in New Orleans,
mitten auf seinem Weg. Er schrieb Songs für Brandy, Justin Bieber und
John Legend, machte mit einem Mixtape Grössen wie Kanye West, Beyoncé
und Jay-Z auf sich aufmerksam. Kurz vor der Veröffentlichung seines Debüts
sorgte sein Coming-out für Aufsehen. Seine erste Liebe habe er mit
einem Mann erlebt. Ein Hip-Hop-Star, der mit Männern schläft. Und es
dann schafft, dass in erster Linie über seine Musik geschrieben und gesprochen
wird. Musik, die mindestens ebenso unkonventionell ist wie seine
Lebensgeschichte. Schwarz, pink und Blues, live übertragen auf Channel
Orange. Orange ist der neue Regenbogen. Dahinter Songs in allen Farben,
die es auch jenen Kritikern sehr einfach machen, die es mit der Ordnung
nicht so genau nehmen: Sie gehören ganz einfach auf die A-Playlist. (rg)
Universal
Cat Power *****
Sun
Längst angekündigt, mehrmals verschoben,
lässt Cat Power mit ihren ersten eigenen Songs
seit sechs Jahren die Sonne wieder aufgehen.
Das grandiose «The Greatest» ist noch längst
nicht verleidet, aber eine der neben Feist und
Fiona Apple aufregendsten und schönsten Stimmen
der Songwriter-Landschaft in neuen Facetten
zu entdecken, dafür war es höchste Zeit.
Anspruchsvoll und vielschichtig präsentiert
sich das Material, von Cat Power komplett selbst
geschrieben und produziert, aber auch verspielt
und frisch. Bisweilen ist der Hang zum Neuerfinden
etwas überlastig, werden die Experimente
leicht übermütig. So sticht inmitten von
Latin-Beats, 70er-Gitarren und 90er-Loops das
komplett reduzierte «Always on my own» besonders
hervor. Ein Gesamtkunstwerk aus starken
Texten und innovativen
Kompositionen, das auch in
schwächeren Momenten mit
einem der vielen Aspekte zu
überzeugen vermag. (rg)
Matador (Musikvertrieb)
Bloc Party *****
Four
Der kometenhafte Aufstieg startete 2003, als
Kele Okereke dem Franz Ferdinand-Sänger und
einem BBC-Journalisten während eines Konzerts
ein Demo in die Hand drückte. Es folgte
eine Einladung ins Radiostudio, bald der gefeierte
Erstling «Silent Alarm». Als das nächste
ganz grosse Ding gefeiert, etablierten sich Bloc
Party mit einem einzigartigen Sound aus Rock,
Elektronik, hartem Punk und zartschmelzenden
Melodien zu einer der einflussreichsten
britischen Indie-Bands der letzten Dekade. Nach
zwei weiteren überaus erfolgreichen Alben folgte
eine längere Pause. Kele, von einer Musikseite
übrigens nach seinem Coming-out 2010 im Butt-
Magazin zum «Sexiest Out Gay Male Artist» gewählt,
war solo unterwegs, Fans bangten um
die Zukunft der Band. Nun sind die vier Jungs
zurück, mit ihrem vierten
Album, mit ihrem kompromisslosen
Klang, mit allen
alten Qualitäten und vielen
neuen Ideen. (rg)
Universal
Lunik *****
What Is Next?
Was kommt als Nächstes? Das hat man sich bei
Lunik immer mal wieder gefragt, hat Jaël den
internationalen Durchbruch zugetraut, als sie
mit ihrer Band feinste Trip-Hop-Klänge zauberte.
Wirklich laut wurde es nie um Lunik, und
das ist vielleicht gut so. Neu als Trio unterwegs,
gibt’s weiterhin keine grossen Sprünge, sondern
angenehm unaufgeregten Pop, sorgfältig
arrangiert. Zurückhaltend akustisch instrumentiert,
aber voller Raffinessen. Eine Tuba, ein
Chor, eine Chipstüte als Perkussion, Cello, Xylophon…
Ein lobens- und hoffentlich lohnenswerter
Schachzug, dass sich Lunik von der ausländischen
Plattenfirma getrennt haben, um endlich
wieder Musik ganz nach ihrem Geschmack zu
machen. Auf einem Fuss leichtfüssig tänzelnd,
mit dem andern melancholisch schleichend.
Der letzte Sommer-Sonnenstrahl
küsst das erste fallende
Blatt. What is next? Egal,
erst mal den Moment geniessen.
(rg)
Sony
31
Dossier CRUISER Edition September 2012
Schwules Spa im
Niederdorf
Schlemmen, schlürfen, lecken und schlecken in Zürichs
Altstadt – mit Trendscout Petra aus der Bar Pigalle
Von Lola Sara Arnold-Korf
32
CRUISER Edition September 2012
Dossier
Seit Jahrzehnten ist das
Zürcher Niederdorf Zentrum
schwulen Treibens –
ohne Sicherheitsgurt und
Schwimmweste. Und: Nicht
nur Stadtzürcher selbst
wissen die Vorzüge diverser
Amüsier-Stübchen zu
schätzen. Denn: Die
schwule Hautevolee strömt
aus allen Teilen der
Schweiz, ja ganz Europas
und aus Übersee in Zürichs
Altstadt – früher noch vermummt,
heute ganz offen.
Mit Szene-Scout Petra
aus der Bar Pigalle streifte
Lola Sara Arnold-Korf für
den CR durch das schwule
Altstadt-Revier.
Sieben Tage die Woche verspricht das schwule Partydorf Abwechslung
und sensationelle Anbahnungsmöglichkeiten in kommunikativer und
sexueller Güte – für jungfräuliches Männergemüse bis zum schwulen
Opa. Gleichwohl beklagen vor allem Barbesitzer einen deutlichen Rückgang
an schwulen Gästen. «Ob alt oder jung – früher sind die Leute mehr
in den Ausgang gegangen. Letztlich war auch der Zusammenhalt unter
den Schwulen viel besser gewesen. Alles war weitaus familiärer und man
konnte Gott und die Welt antreffen», resümiert Institution Petra, die sich
bis zur völligen Erschöpfung seit 1985 in diversen Niederdorf-Locations
hinter und vor Bars abrackert. Ursachen sieht die Diva, die sich auch als
glanzvolle Drag Queen in Szene zu setzen weiss, vor allem an den neuen
Möglichkeiten des Internet und, dank gesellschaftlicher Tolerierung, in
der zunehmenden Vermischung des Partyvolks. Ob schwul oder hetero
spielt heute oft keine Rolle mehr in Bars und Clubs – und so sinkt der
Stern rein schwuler Örtlichkeiten zugunsten von Gemischtwarenläden.
Das schwule Niederdorf schreibt Geschichte
Nach einem Vierteljahrhundert weiss Petra viele Geschichten zu berichten:
«Das schwule Leben in den 80er-Jahren war weitaus konzentrierter
und längst nicht so offen wie heute. Nachts um zwei Uhr war damals spätestens
Feierabend – oft auch schon um Mitternacht. Danach gings auf
private Homeparties oder in diverse Klappen und Parks.» Die Hotspots des
alten schwulen Niederdorfs nannten sich: Tiptop-Bar, Bagpiper (heutiges
Dynasty), Predigerhof, Babaloo, Barfüsser, Odeon, T&M und Karussell.
Und, so weiss Niederdorf-Prinzessin Petra aus der Schlagerbar Pigalle
aus dem Nähkästchen zu erzählen: «Früher waren die Lokale eher noch
verdunkelt, viel kleiner als heutzutage und oft einzige Kontaktbörse für
Schwule.» Aus Mangel an Alternativen waren die Bars im Niederdorf
Kontakt-Anlaufstelle Nummer eins. «Daneben fluteten seitenweise Kontaktannoncen
die wenigen Schwulengazetten wie Cruiser oder Kontakt.
Manchmal füllten die Kontaktanzeigen die halbe Zeitung.» Mit diversen
Internetportalen wie Gayromeo sind die goldenen Zeiten schwuler Zeitungskontaktbörsen,
aber auch schwuler Barkultur, nahezu passé.
Barfüsser, neu und trendy
Die Zeiten abgedunkelter, blickdichter Bars sind heutzutage im Niederdorf
ein Auslaufmodell. Mann passt sich dem Trend der Zeit geschäftstüchtig
an. «Der Barfüsser ist ein krasses Beispiel von einer Leder-Bar hin
zum neuen Niederdorf-Schick», so Scout Petra über ein Urgestein sexueller
Toleranz im Niederdorf, das bereits 1956 gegründet wurde. Die einstige
reine Schwulen- und Lesbenbar kredenzt heute neben Cocktails und
Longdrinks auch leckeres Sushi aus Bio-Zucht. «Wir geben täglich alles,
um Ihnen die bestmögliche Qualität direkt frisch auf den Teller zu bringen»,
darf man auf der Webseite des Barfüssers lesen. Gleich vier Star-Köche
aus Malaysia und zwei Japaner bewirten den Gourmet von Welt. Nicht
nur die Speise- und Cocktailkarte ist bunt gemischt: auch das Publikum.
So versammeln sich nicht ohne Grund am längsten Tresen der Stadt in
Mischkultur Schwule, Lesben und Heteros betont zeitgemäss. «Die ganze
Bandbreite sexueller Orientierung harmoniert sehr gut miteinander.
Entscheidend ist die Hausphilosophie nach den Idealen von Offenheit,
Freundlichkeit und Toleranz», weiss der stellvertretende Geschäftsführer
Marcel Morgenrot zu berichten. Und Mitinhaber Patrick verweist auf
das «Kulturprogramm» im Barfüsser: «In der Lounge kann man kleine
Events mit DJs und allem drum und dran buchen – egal, ob Geburtstagsoder
Singleparties. Die gemischte Partybowle aus Hochprozentigem mit
Früchtchen ist der absolute Renner!»
Cranberry feiert das 15. Jubiläum
Trendsicher und dennoch ur-schwul präsentiert sich im Niederdorf das
neu ausstaffierte und mit den besten Cocktails der Stadt bestückte Cranberry,
das am 19. Oktober sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Mit Standfestigkeit
und Zielsicherheit hat sich das Cranberry dem modernen schwulen
Niederdorfleben angepasst. Und, so findet Petra: «Nach dem schicken
Umbau ist das Cranberry in den letzten Jahren zur Nummer eins der noch
existierenden Schwulenbars im Niederdorf mutiert. Es ist das Trendlokal
vor allem auch bei jungen Schwulen ab 18 Jahren.» Neidlos schwärmt
Scout Petra vor allem von der reichhaltigen Auswahl an exotischen Cocktails
die unter Namen wie «Schlampe» firmieren. «Egal, ob schwul oder
33
Dossier CRUISER Edition September 2012
hetero – das Cranberry ist für mich die beste Cocktail-Location der Stadt!»
Auch im Cranberry kann der schwule Mann kleine Events buchen. In der
frisch renovierten oberen Etage lassen sich perfekt feine Umtrünke orgasmisieren.
Und in Bezug auf schwules Amüsement bietet das Cranberry
ohnehin neben aktueller Musik auch jede Menge visueller Reize – von der
nie.» Angefeuert von Musikklassikern aus der Jukebox, die einst Thommy
Schallenberger Anfang 2000 – wahrscheinlich aus irgendeinem Brockenhaus
– ergattert hat, steppt hier der Tanzbär. Aber auch prominentes
schwules Volk lässt sich hier gerne verwöhnen und kommt ganz ohne
Bodyguards in den Laden. Gute Laune ist Programm – angefangen beim
Wand bis unter den Tresen.
Der schwule Supergau?
Ein Sorgenkind des Niederdorfs ist ausgerechnet deren schwuler Mittelpunkt
– das Grossprojekt an der Marktgasse 14 – ein Haus mit Disco, Club,
Bar und Hotel – eine Art schwules Disneyland. Die drei Inhaber suchen
seit einigen Monaten nach einer neuen Immobilie. Das Haus wird aber,
wie wir aus bestens informierten Kreisen erfahren haben, dem Niederdorf
so lange erhalten bleiben, bis im März 2013 die neue Location eröffnet
wird. Ein Weggang dieses ganzheitlich schwulen Projektes aus dem
Niederdorf wäre wohl der grösste anzunehmende schwule Unfall, der
schwule Super-Gau im Niederdorf. Mit T&M, Club AAAH, Pigalle Bar und
Hotel ist nämlich die Marktgasse 14 das schwule Aushängeschild für Besucher
aus ganz Europa und Übersee. Noch herrscht eine Informationssperre
über den neuen Standort. So viel ist aber sicher: die Location wird
wiederum im Niederdorf beheimatet sein!
T&M und AAAH! – eine 7-tägige Partylocation
Am 22. November wird das T&M seine 25-jährige Niederkunft im Niederdorf
feiern. Es war und ist die Location schwuler Dramen, Kontaktbörse,
Partyexplosion pur und nicht zuletzt ein Treffpunkt, in dem schwule Geschichte
geschrieben wird und wurde. «Früher gab es im T&M nur einen
Personal bis zum bunt durchmischten Publikum. Wer einmal entspannen
und den Alltag hinter sich lassen will, der findet, wonach er sucht.
Die Alternative zum Mainstream
Wer nicht ganz frisch, nicht ganz jung, traditionell und vielleicht auch
nicht so experimentierfreudig ist, der muss im schwulen Niederdorf auch
nicht traurig sein: Gleich zwei Locations, gespickt mit blutjungen Boys,
findet man im Niederdorf: Club Dynasty und Predigerhof. Sie gehören
zu den Urgesteinen schwuler Ausgehkultur und gleich vis-a-vis findet
sich eines der besten schwulen Restaurants im Zürcher Niederdorf: das
Restaurant Marion, in dem man sich schon früh (samstags und sonntags
ab 5.00 Uhr morgens! – über die Woche ab 7.30 Uhr) satt essen kann, und
den einen oder anderen Schwulen trifft.
Club und Bar Dynasty
In der Clubbar Dynasty gibt’s nach Sonnenuntergang ein kleines Champagner-Stösschen
und -Prösterchen und knackige junge Oberkörper.
Floor und er war das Partyzentrum für Schwule, die auch nach Ladenschluss
der schwulen Bars im Niederdorf noch nicht nach Hause gehen
wollten. Das Personal mischte damals multi-talentiert mit. Der Barmann
war auch gleichzeitig Drag Queen oder wahlweise Türsteher. Wenn die
Barcrew oder der Einlasser nachts auf die Bühne gingen, wurde unten die
Tür abgeschlossen», so Scout Petra, Intimkenner der T&M-Szenerie. Heute
ist das T&M vor allem am Wochenende das sprichwörtliche «schwarze
Loch», in dem sich die schwule Materie nicht nur aus der Schweiz sammelt.
Eine Etage höher lädt der AAAH! Club die gesamte Woche zum Rund-
Um-Sorglos-Nachtprogramm ein. «Ganz tolle Sache, vor allem auch für
schwule Partydauergänger mit Stehergarantie, denn neben Tanzfläche
und Bar gibt es auch einen Darkroom!», so Petra, die unten im Hause ihre
Schlagerbar Pigalle betreibt und nach Dienstschluss nur kurz raufhuschen
muss. Wobei wir schon beim dritten Highlight des Hauses an der
Marktgasse 14 angekommen wären.
Bar Pigalle – die Schlagerbar für
Hochprozentiges
Seit 61 Jahren existiert die Bar Pigalle. «Früher hat sich hier alles getroffen
– vom Bankdirektor, der Nutte, dem Stricher, dem «normalen» Schwulen
bis hin zum neugierigen Bisexuellen.», weiss Scout und Barschlampe Petra
zu referieren. Und: «Ein gewisser Exhibitionismus schadet im Laden
Auch hier kann geflirtet werden, weniger «cool», dafür eine Spur gemütlicher.
Die gut sortierte Bar samt kleinen Snacks, Törtchen und Sandwiches
hält derweil alles bereit, was das schwule Herz begehrt. Besonders
auch das riesige Angebot an verschiedenen Shots (insgesamt über 35 Variationen)
welche man einzeln oder gleich meterweise auf dem Holzbrett
bestellen kann, lässt die Herzen der jüngeren Generation höher schlagen.
Insofern sollte man den Laden sehen als das, was er ist: Eine wahre Szenebar
mit gemischtem Multikulti-Publikum! Und das liebt man entweder
oder geht woanders hin. Den zahlreichen Gästen, vor allem am Wochenende,
scheint es zu gefallen.
Der Predigerhof – schwule Heimstatt
Es ist erfrischend und gut, wenn es auch schwule Locations im Niederdorf
gibt, die sich nicht ausschliesslich auf das schwule Publikum fixiert
haben und stattdessen alles Menschenvolk zum Eintritt verführen. Und
zwar nicht schlechtgelaunte Irrtümer der Geschichte, sondern Menschen,
die noch, trotz aller Wirren der Zeit, eine gewisse Lust auf Konversation
– auf überschaubarem Niveau – verspüren. Im Predigerhof muss
man nicht gleich seine Nase in die Tabakdose stecken, um in konversative
34
CRUISER Edition September 2012
Kapitel Titel
Fahrt zu kommen. Ein Prosecco, ein zartes Räuspern, ein kleiner Hauch
von Sternenstaub – im Predigerhof darf M.A.N.N. oder F.R.A.U. seinen/ihren
Gefühlen freien Lauf lassen. Es ist kein Hotel und auch keine Weichspülereinrichtung
– denn auch den Schleudergang der äusserst witzigen
Barbedienung muss man vertragen können.
Petras Plan für einen ausgewogenen
schwulen Niederdorf-Tag
Scout Petra empfiehlt für einen ausgewogenen schwulen Tag im Niederdorf
folgendes Programm: «Ich empfehle Schwulen nachmittags einen Kaffee im
Rathaus-Café an der Limmat, danach einen Apéro im Cranberry, Predigerhof
oder Dynasty und das Restaurant Marion oder den Barfüsser zum Nachtessen,
die Pigalle Bar zum Aufheizen und anschliessend einen Tanz im T&M
oder im AAAH-Club.» Na bitte: Das ist doch endlich mal ein Programm!
Fotos: © Stefan Büchi, www.stefanbuechi.ch
Täglich geöffnet
von 14:00 bis 02:00 h
Daily open 2 p.m. to 2 a.m.
Mühlegasse 15 · 8001 Zürich
www.predigerhof.ch
Anzeige
Das geschichtsträchtige Lokal
im Herzen des Zürcher Niederdorfs
mit zwei Terrassen, dem
längsten Bar-Tresen und einem
der besten Sushi der Stadt!
Montag 11:30 bis 22:30
Dienstag 11:30 bis 23:30
Mittwoch 11:30 bis 23:30
Donnerstag 11:30 bis 23:30
Freitag 11:30 bis 02:00
Samstag 13:00 bis 02:00
Sonntag 15:30 bis 22:30
Mittag - Special Sushi Menüs
für CHF 23.-/25.- inkl Suppe oder Salat
35
Prävention CRUISER Edition September 2012
Welcome Big Dick
«Wenn der Freier glaubt, dass
ich sein Ding gross finde,
zahlt er besser.»
von Michael Lenz
Fehlende Aufklärungsprojekte,
schlechter Zugang zu Gesundheitsdiensten
und Aids-Medikamenten,
ein durch Diskriminierung
und Ausgrenzung
bedingter riskanter Lebensstil
hat die HIV-Infektionszahlen
unter Asiens Transsexuellen
auf einen «kritischen Level» getrieben.
Eine ehemalige Sexarbeiterin
geht auf nächtliche
Aids-Aufklärungstour über
den Strassenstrich.
May ist eine schöne Frau. In dem grauen Kostüm,
über das sie zu dem rosaroten T-Shirt ein
silbriges Spitzenjäckchen trägt, wirkt sie eher
wie eine junge Dame als eine ehemalige Sexarbeiterin
auf nächtlicher Aids-Aufklärungstour
über den Strassenstrich auf der Walking Street
in Pattaya.
Die jungen Frauen sind nicht besonders aufgedonnert,
sehen eher aus wie jemand, der auf
eine Verabredung wartet. Das ist eine dürftige
Tarnung ihres Gewerbes, denn Prostitution ist
illegal in Thailand. Was auf den ersten Blick
nicht zu erkennen ist: Die meisten Mädels sind
Katois oder Ladyboys, wie man Transsexuelle in
Thailand nennt.
Von der Anschafferin zur Aufklärerin
May ist eine Katoi. Auch sie hat angeschafft.
Jetzt arbeitet die 26-Jährige für die Transsexuellenorganisation
Sisters, die sich der Aids-Aufklärung
ihrer «Schwestern» verschrieben hat.
Mit der Unterstützung der Gesundheitsorganisation
Population Services International (PSI)
betreibt Sisters ein Zentrum in Pattaya, in dem
Katois zu Gesundheitsfragen sowie bei rechtlichen
oder sozialen Problemen Hilfe finden oder
sich auf HIV testen lassen können.
Bis zu 50 Prozent der geschätzten 9.5 Millionen
Transsexuellen Asiens sind HIV-positiv. Fehlende
Aufklärungsprojekte, schlechter Zugang zu
Gesundheitsdiensten und Aids-Medikamenten
sowie ein durch Diskriminierung und Ausgrenzung
bedingter riskanter Lebensstil hat die HIV-
Infektionszahlen unter Asiens Transsexuellen
auf einen «kritischen Level» getrieben, warnt
das UN Development Program in einer im Mai
dieses Jahres veröffentlichten Studie.
Die Studie enthält aber auch eine gute Nachricht.
Asiens Transsexuelle werden selbstbewusster,
gründen – oft mit Hilfe internationaler
Nichtregierungsorganisationen – Selbsthilfegruppen
und Interessenvertretungen wie die
Sisters im Sextourismus-Hotspot Pattaya.
May ist Mitglied der Outreach-Gruppe, die vor
Ort in den Bars und auf dem Strich die Katois
anspricht und über Aids aufklärt. «Wir sehen
jede Nacht neue Gesichter. Sie kommen aus ganz
Thailand, aber auch aus Laos und Kambodscha.
Manche arbeiten hier nur während der Hauptsaison,
andere sind das ganze Jahr hier», weiss
26-Jährige, die selbst vor sieben Jahren auf der
Suche nach einem Verdienst aus Kambodscha
nach Pattaya gekommen ist.
R & R als Anfang des Sextourismus
Pattaya hat kein Rotlichtviertel. Pattaya ist
ein Rotlichtviertel. Am Anfang von Pattaya als
Sextouristen-Destination standen zwei Buchstaben:
R & R, Rest & Recreation, etwa «Entspannung
& Erholung» als Fronturlaub für die
US-Soldaten im Vietnamkrieg. Bei Sex, Bier und
Rock’n Roll konnten sich die GIs austoben, Krieg
und Tod für ein paar Tage vergessen.
Nach Ende des Vietnamkriegs 1975 begannen,
statt der amerikanischen B 52 die Bumsbomber
aus Europa zu landen, voll mit lüsternen
Herren aus Deutschland, der Schweiz oder
Skandinavien. Manche dieser Männer kommen
nur zum Urlaub, andere bilden jene gewaltige
Armee der Single-Senioren aus Gerolstein
und Göteborg, Birmingham und Berlin,
die in Pattaya ihren bumsfidelen Ruhestand
geniessen.
Immer noch das gute Geschäft
Die meisten Moneyboys und Ladyboys kommen
aus dem Isan, dem armen Nordosten Thailands.
Sie kennen die Wünsche der Freier. Pum, ein
Bargirl aus Nong Khai, hält ein selbstgemaltes
Schild hoch: «Welcome Big Dick.» Die 26-Jährige
lacht sich darüber tot. «Mir ist das egal, ob
der Schwanz gross oder klein ist. Aber wenn
der Freier glaubt, dass ich sein Ding gross finde,
zahlt er besser.»
Allerdings sitzt den Freiern das Geld durch Eurokrise
und schlechte Wechselkurse nicht mehr
so locker. «Ich komme jedes Jahr nach Pattaya»,
erzählt ein Klaus, der seinen richtigen Namen
nicht nennen mag. Der 52-jährige Niederrheiner
sagt: «Die Mädels hier sind einfach süss und
nicht so kompliziert wie die deutschen Frauen.
Früher konnte ich allerdings jeden Tag ausgehen,
jetzt aber nur noch zwei- oder dreimal in
der Woche.»
Somsak «Maew» Thongbot ist nach zwei Jahrzehnten
aus dem Rotlichtleben ausgestiegen.
«Ich war gut. Aber es hat mir nicht gefallen.
Man hatte mit vielen Männern Sex, aber keinen
für die Liebe. Ich habe dann mein Leben umgekrempelt
und Public Health studiert, um hier
in Pattaya HIV-Patienten und Katois zu helfen»,
sagt die Leiterin des Sisters-Zentrums.
Diskriminierung auch in Pattaya
Ausgrenzung, Diskriminierung und Polizeiwillkür
sind Alltag für Katois in Thailand, auch
im Sündenbabel Pattaya. Maew findet das ungerecht
und wünscht sich mehr Anerkennung.
«Die Katois tragen doch zur Volkswirtschaft
bei. Was wäre der Thailand Tourismus ohne die
vielen Ladyboy-Shows und die Katois als Sexworker?
Die Ausländer kommen doch nicht wegen
Sonne und Strand, sondern wegen Sex hierher
nach Pattaya.»
Sisters wird seit vielen Jahren von PSI unterstützt.
Das ist ein Glücksfall. Zwar sind in vielen
asiatischen Ländern die Zahlen neuer HIV-Infektionen
rückläufig, aber sie steigen unter sexuellen
Minderheiten, weil es wegen allerlei politischen
und religiösen Tabus nicht genügend
Mittel für Aufklärungsprojekte für Schwule
und Transsexuelle gibt.
Die Katois auf der Walking Street plaudern gerne
mit den Sisters. Aber der Job geht vor. Wanida
unterhält sich mit May, als plötzlich ein dünner
Araber auftaucht, die Frau im knallengen
blauen, Fummel am Arm packt und wortlos
mit sich zieht. Vielleicht ist er ein Stammfreier,
vielleicht ein Mann ohne Worte. May kann
ihr gerade noch verstohlen ein Kondom in die
Hand drücken.
36
CRUISER Edition September 2012
Lifestyle
HOT 4 YOU!
1Fan de Fendi
Ein neuer und elektrisierender Duft hat das italienische Luxuslabel Fendi lanciert.
Fan de Fendi pour Homme ist ein eleganter und moderner Duft, der perfekt zum
heutigen Dandy passt. Eine vollkommene Kombination aus Frische, aromatischen
Hölzern und betörenden Ledernoten. Marc Ronson, der Topseller der Musikwelt
und eine Fashion-Ikone ist der neue Fan-de-Fendi-Botschafter. Mit Sicherheit einer
der spektakulärsten Düfte der Saison, inkl. italienischem Charme und Sexappeal!
Der Duft ist ab Mitte September exklusiv in den Marionnaud Parfümerien ab
CHF 83.70 50ml erhältlich
2perfekte Bilder
Jawohl, man glaubt es kaum, aber das hier ist tatsächlich eine Kamera.
Aber nicht irgendeine, sondern das Meisterwerk des US Labels Lytro. Die
Lytro-Kamera funktioniert anders als normale Digitalkameras, denn
hier werden die Bilder über sogenannte Lichtfelder gespeichert. Wenn
man also ein unscharfes Bild geschossen hat, kann man es nachträglich
scharf stellen. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Touchscreen
und vorne am Gehäuse sitzt die grosse Objektivlinse, die über ein
8-faches Zoom verfügt. Am Anfang ist diese Neuheit sehr gewöhnungsbedürftig
und erfordert einiges an Geduld und Geschick. Leider funktioniert
die notwendige Software derzeit nur mit Mac-Rechnern, trotzdem
ein Muss für alle, die auf die neusten Gadgets abfahren!
Die bunten Dinger sind ab sofort um die CHF 500.– bei Digitec zu kaufen.
Weitere Infos unter: www.lytro.com, www.digitec.ch
3exzentrischer Duft
Mit dem neuen Duft «To be the Illusionist» hat das bekannte Trendlabel Police einen coolen
und starken Duft für selbstbewusste und exzentrische Männer geschaffen. Neben kalabrischer
Bergamotte, Efeublättern und Salbei, dominieren vor allem Moos, Moschus und edles
Kaschmirholz dieses verführerische Eau de Toilette und garantieren so einen unnachahmlich
starken Auftritt. Besonders das Design des Flacons – der glänzende, in Stahl gekleidete
Totenkopf – zeigt den raffinierten Aspekt dieses neuen Duftes. Neben dem Eau de Toilette gibt
es auch ein erfrischendes Shower Gel und ein Deostick. Wann wirst du zum Illusionisten?
Ab sofort im Fachhandel, um die CHF 40.– 75ml erhältlich.
4Blow Dry Bar
Am 30. August fand in Zürich die Eröffnung der ersten Blow Dry Bar der Schweiz
statt. Nach New York, London und Berlin kann man sich also auch bei uns ohne
Voranmeldung kurz vor einem Galaabend oder einer rauschenden Party die
Haare stylen lassen. Aber Achtung, das Konzept von Blow Dry ist so simpel wie
genial. Denn hier kann man sich weder die Haare schneiden noch färben lassen,
hier wird der Friseur nur kurz ein Refreshing verpasst. Immer noch keine Ahnung
wie es funktioniert? Kein Problem, einfach ein Mail an vip@blowdry.ch senden,
CR und die Blowdry Bar verlosen 3 Gutscheine zum Testen! Viel Glück!
Blowdry by eleven, Talacker 41, 8001 Zürich, www.blowdry.ch
37
Unternehmen CRUISER Edition September 2012
Renos Relax
Sauna
Die Sauna hat sich zum
15-jährigen Jubiläum
eine umfassende Renovation
gegönnt.
Von Martin Ender
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte,
wie Dominic Bachl
vor gut 15 Jahren zur Sauna
Renos Relax kam. Als einer,
der in jungen Jahren mit Sex
Geld verdiente, weiss er haargenau,
was Männer mögen,
und dass sie nicht nur zum
Schwitzen in die Sauna kommen.
Unterschiedlich ausgestattete
Spiel-Ecken und -Zimmer
gehören zum Inventar.
Renos Relax wurde 1993 eröffnet. Da gab es einen
«Herrn Doktor», wie Dominic ihn nennt,
der hatte einen Partner und ausserdem noch
einen jungen Liebhaber. Dem Liebhaber wollte
er zu einem Job verhelfen. Also richtete er kurzerhand
eine Sauna ein, taufte sie Renos Relax
und übergab dem Liebhaber die Geschäftsleitung.
Der aber war schon nach drei Monaten
wieder weg, da er sich sein Leben angenehmer
vorgestellt hatte. Nun sass der Herr Doktor auf
einer Sauna. Vorübergehend leitete er sie selber,
später setzte er einen Pächter ein, wurde damit
aber auch nicht glücklich.
In dieser Zeit verkehrte Dominic oft im Renos.
Er kam mit seinen Männern her, denen er als
junger, gut aussehender Mann zu Diensten war.
Da erfuhr er, dass die Sauna zu kaufen sei. Und
er griff zu.
Wer nun glaubt, dass die Sauna deshalb eine
Stricher-Sauna geworden ist, liegt völlig falsch.
«Wir haben eine ähnliche Klientel wie die nahe
gelegene Sauna Moustache. Wir dulden keine
Männer, die an der Theke auf Herren warten
und sie anbaggern, weil sich unsere Kundschaft
dadurch belästigt fühlen würde. Wenn der
Mann und der Junge zusammen kommen ist
das ok», sagt der ehemalige Anschaffer.
Dominics Vergangenheit ist sein grosses Plus. Er
kennt sich aus, wenn es um Lustbereitung geht. So
hat er denn auch beim Umbau der Sauna einiges
neu gemacht, was zum Spielen verleitet und vieles
erleichtert. Der Empfang wurde verkleinert, dafür
das Dampfbad vergrössert, das recht verwinkelt
und abgedunkelt ist. Stolz zeigt Dominic einige
Details wie die Analdusche, Gitterstäbe, viele
Trennwände mit Schlitzen und Löchern oder den
Fickbock, um «bequem genagelt» zu werden, wie
er sich ausdrückt. Es ist eine fest installierte Liege,
die man mit dem zur Verfügung stehenden Desinfektionsmittel
abspritzen kann. Auf Sauberkeit
wird Wert gelegt. Zwei neue zusätzliche Duschen
mit Regenbrausen sind auch da. Dennoch wurde
auch die Nasszelle nicht unnötig gross gehalten.
Dominic will lieber mehr Fläche für Ruheräume
und Kabinen, die eingerichtet sind für die verschiedenen
Spiele. Da gibt’s z.B. einen Bumsbock,
zwei Slings oder einen Gynostuhl.
Renos Relax ist eine Sauna für Schwule. Aber
nicht nur. Dienstags und freitags ist sie offen
für ein gemischtes Publikum. Und das hat sich
bewährt. «An diesen Tagen ist die Atmosphäre
recht offen und es herrscht einfach eine andere
Stimmung als an den reinen Gay-Tagen. Es ist
für gewisse Gays eine Herausforderung, mal einen
Heti rumzukriegen. Und ein Heti lässt sich–
wenn aus seiner Sicht nichts los ist – auch mal
von einem Gay verführen. Die Konstellationen,
die sich da ergeben, sind oft recht witzig – bis
hin zum reinen Schwulen der mal bei einem
Paar Voyeur sein kann», so Dominic. Als Gründe,
warum man seine Sauna besuchen soll, nennt
er: «warme Ambiance, freundlicher Staff, Sauberkeit,
sehr durchmischtes Publikum und ein
cooler Sound».
Neue Öffnungszeiten
Ab September 2012 öffnet die Renos Relax Sauna
sonntags jeweils zwei Stunden früher als bisher,
nämlich bereits um 12.00 Uhr
Spezialpreise:
Teenies bis 20 Jahre zahlen Fr. 15.–
Youngsters bis 25 Jahre nur Fr. 22.–
Studenten Fr. 25.–
Weekend Card Fr, Sa, So für nur 65.–
Jubiläumangebot
Zum Jubiläum gibt es im September und Oktober
günstigere Preise:
Sonntags: Wer zwischen 12.00 und 14.00
kommt, bezahlt nur Fr. 20.–.
Freitags und samstags: Nachtsauna ab 23.00
Uhr Fr. 25.–
Mehr Infos unter: www.renosrelax.ch
Renos Relax, Kernstrasse 57, 8004 Zürich
38
Gesundheit CRUISER Edition September 2012
Pia
Sparen mit einem
hohen Selbstbehalt
ist fragwürdig.
Es gibt ja immer wieder diese Momente, wo man
quasi aus Versehen etwas lernen kann. Wenn
man zum Beispiel mit 40 Jahren in der Badi wieder
mal aufs 10-Meter-Brett steigt und erstaunt
feststellt, dass sich eine Höhe von 10 Metern
total verändern kann im Lauf der Jahre. Mit 20
war der 10-Meter-Sprungturm 10 Meter hoch.
Mit 40 ist er ungefähr 70 Meter hoch und unten
wartet entweder der Tod oder eine schwere Körperverletzung
– egal, welches Körperteil zuerst
auf dem betonharten Wasserspiegel aufschlägt.
Erstaunlich. Denselben Effekt stellt man übrigens
fest, wenn man aufs 5-Meter-Brett hinunter
steigt: grausam hoch.
War das immer so hoch? Vielleicht sind die
Mass-Einheiten auch Kursschwankungen unterworfen?
Weil man selten in der Badi ganz
alleine ist, verbietet sich aus Gründen der sozialen
Kontrolle ein weiterer Abstieg zum 3-Meter-
Brett oder der Vernunftentscheid, den Scheiss
gleich ganz bleiben zu lassen – wodurch der
Satz «l’enfer c’est les autres» wieder eine neue
Aktualität gewinnt.
Nur so viel: Auch vom 5-Meter brennen die Fusssohlen,
wenn man vergisst, die Zehen zu strecken.
Und: Ich kenne angenehmere Möglichkeiten,
zu einer rektalen Spülung zu kommen.
Nun gut. Sommer ist ja immer auch die Jahreszeit
sich einbrennender Erinnerungen, die einen
ein Leben lang begleiten. Zum Glück gab‘s
an der Streetparade ausreichend Gelegenheit,
Trost im Vergessen zu finden. Mein neues Loretta-
Lynn-Styling trug massgebend zu sommerlichem
Frohsinn bei, aber andere waren auch
recht hübsch.
Apropos «neues Styling»: Jeder weiss es, nach
der Streetparade kommt das Theaterspektakel
und nach dem Theaterspektakel kommt die
Zeit, wo man sich gerade noch schnell entscheiden
kann, ob man seine Krankenversicherung
neu stylen sollte. Das ist der natürliche Lauf des
Jahres, und bevor die Frist am 30. November abläuft,
möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch
etwas Wichtiges ans Männerherz zu legen.
Es gibt ja Möglichkeiten, Geld zu sparen, die
sind ganz einfach und liegen auf der Hand. Zum
Beispiel Prix-Garantie-Camembert kaufen und
merken, dass er genauso gut schmeckt wie seine
exaltierten französischen Kollegen im Goldpapierli.
Und dann gibt es Dinge, die sind ein
bisschen komplexer und der Benefit erschliesst
sich einem erst zwei Minuten später.
Männer, die Überlegung, Krankenkassenprämien
zu sparen, indem ihr die Franchise (den
Selbstbehalt) auf 2500 setzt, ist zwar naheliegend,
und ich weiss schon, wie die Endorphine
einschiessen, wenn man zum ersten Mal eine
Prämienrechnung für Fr. 100.– im Monat bekommt.
Freiheit! Allerdings lässt sich ein sexuell
aktiver Mann bei Verstand einmal im Jahr
auf die «Big 5» (Tripper, Syphilis, HIV, Hepatitis
und Chlamydien) testen, kostet Fr 400.–.
Vielleicht kommt noch irgendwann eine Pilzinfektion
dazu, oder eine Grippe. Ein PEP (Post-
Expositions-Prophylaxe) nach einer Risikosituation
schlägt mit etwa Fr. 2 500.– zu Buche. Mit
einem hohen Selbstbehalt zahlt ihr das meiste
selber. Und weil ich ja weiss, dass einen dann
der Stutz reut, ist mir schon klar, dass einer mit
einer hohen Franchise die medizinischen Kosten
natürlich klein halten will. Sonst geht der
Bargain ja nicht auf. Also geht Mann dann so
selten wie möglich zum Arzt.
Ein solches Tun kann ich als Hygiene- und Präventionsfachfrau
nicht akzeptieren. Es ist auch
einfach nicht mehr zeitgemäss. Etwa wie in den
Jeans skifahren. Wer sexuell aktiv ist, sollte sich
keinen Selbstbehalt von Fr. 2 500.– leisten: Bis
zum 30. November könnt ihr bei der Krankenkasse
die Franchise ändern lassen. Ich empfehle
den Selbstbehalt von Fr. 300.–. Mit dem Geld,
das Ihr damit spart, dürft Ihr mich im 2013 zu
einem Eierlikör einladen, wann immer ich am
Tresen auftauche.
Pröschtli und eine gute Zeit!
Eure Pia
Checkpoint
Zürich
Neue Öffnungszeiten
– neue Angebote
Um die medizinische Versorgung von schwulen,
bisexuellen Männern und Trans menschen
zu verbessern, erweitert Checkpoint Zürich ab
September die Öffnungszeiten. Nun stellt er
seine Dienstleistungen von Sonntag bis Freitag
zur Verfügung.
Neue Öffnungszeiten:
Sonntag: 16.00 Uhr – 20.00 Uhr
Montag: 14.00 Uhr – 20.00 Uhr
Dienstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr
Mittwoch: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr
Donnerstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr
Freitag: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr
Der Besuch ist mit oder ohne Voranmeldung
möglich. Voranmeldung: Telefon: 044 455 59 10
Neue Angebote:
Queer-KISS
Drogen, ob legale oder illegale, sind in der
schwulen Szene allgegenwärtig. Ob in Bars, Saunas,
auf Sexparties oder in Diskotheken – Alkohol
gibt es mindestens überall.
Drogen sind in vielen Fällen und für viele Männer
selbstverständlicher Bestanteil einer ge-
lungen Party, eines entspannten Abends oder
eines geilen Sexdates. Einige Männer haben
damit überhaupt keine Probleme, bei anderen
kann der Konsum zu schweren sozialen,
psychischen, körperlichen oder finanziellen
Schwierigkeiten führen. Queer-KISS ist ein
Gruppenangebot für Männer, welche ihren
Konsum überdenken, halten oder vielleicht
einschränken möchten. Das Angebot startet
im Oktober – jetzt anmelden.
Checkpoint goes China
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist
eine ganzheitliche Naturheilkunde, die auf Erfahrungen
von Jahrtausenden basiert.
TCM eignet sich zur Behandlung von Schlafstörungen,
Depressionen, Angstgefühlen,
Verdauungsstörungen, Suchtproblemen, Nebenwirkungen
einer HIV-Therapie oder bei
Errektionsschwierigkeiten. Verschiedenen
Verfahren wie Akupunktur, Schröpfen, Wärmetherapie
oder Heilkräuter werden angewendet.
Ab September werden diese Verfahren von
einem ausgebildetem TCM-Arzt angeboten.
Interesse: www.checkpoint-zh.ch
40
CRUISER Edition September 2012
Gesundheit
Geschlechteridentität
Hallo Dr. Gay
Ich bin Christian. Also eigentlich bin ich ein Mädchen, aber ich fühle
mich wie ein Junge. Ich weiss auch nicht. Meinen Eltern habe ich es schon
gesagt. Bin ich jetzt schwul, weil ich mich als Mann sehe? Ich schaue mir
auch gerne schwule Spielfilme an, aber keine Pornos. Ich weiss echt nicht,
was ich tun soll. Kannst du mir helfen?
Christian, 17 Jahre
Haarige Sache
Hallo Dr. Gay
Ich bin 16 Jahre alt und sehr behaart. Zurzeit bekomme ich richtig stark
Brusthaare. Ist das in meinem Alter normal? Ich schäme mich für meine
Körperbehaarung. Auch mein Intimbereich ist sehr behaart. Wie kann ich
mir die Haare am besten entfernen? Gibt es einen Tipp?
Giuseppe, 16 Jahre
Hallo Christian
Menschen, die sich als Junge in einem Mädchenkörper fühlen oder umgekehrt,
nennt man Transmenschen. Der Überbegriff dazu heisst Transgender.
Mit Schwulsein oder generell sexueller Orientierung hat das nichts
zu tun. Ein Transmensch kann genauso lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell
sein wie jeder andere auch. Die Schweizer Organisation von und
für Transmenschen nennt sich Transgender
Network Switzerland (TGNS) und wurde 2010
ins Leben gerufen. Weitere Informationen, Hilfe,
Beratung und vieles mehr findest du hier:
www.transgender-network.ch
Vor kurzem hat im Gesundheitszentrum Checkpoint
in Zürich die erste Fachstelle für Transmenschen
in der Deutschschweiz ihre Türen
geöffnet. Die persönliche Beratung ohne Voranmeldung
gibt es an jedem zweiten Donnerstag
des Monats zwischen 18 und 21 Uhr im Checkpoint Zürich, Konradstrasse 1
in 8005 Zürich (gleich beim Hauptbahnhof). Termine für eine Beratung
ausserhalb dieser Zeiten können per e-Mail über fachstelle-zh@transgender-network.ch
vereinbart werden. Das Angebot wurde vom Checkpoint
Zürich in Zusammenarbeit mit dem Verein Transgender Network Switzerland
(TGNS) geschaffen.
Alles Gute, Dr Gay
Hallo Giuseppe
Eines vorweg: Für deine Körperbehaarung brauchst du dich nicht zu
schämen! Männer können nun mal stark behaart sein, das ist ganz normal.
Zudem stehen viele auf stark behaarte Partner. Oft wünschen sich
Männer mit wenig oder keiner Behaarung sogar, behaarter zu sein. Einige
Männer stehen zu ihrer Behaarung, andere wiederum stutzen die Haare
je nach Vorlieben mit einem
Barttrimmer oder
rasieren sie mit Rasierschaum
und Rasierklinge
ganz weg. Aber Vorsicht:
Du kannst dich
damit verletzen. Von
Enthaarungscremes
würde ich dir eher abraten,
weil es je nach
Hauttyp zu Hautirritationen kommen kann. Wenn du dich trotzdem für
eine Creme entscheidest, probiere sie zuerst an einer kleinen Hautstelle
aus, halte dich strikt an die Gebrauchsanweisung und verhindere den
Kontakt mit den Schleimhäuten. Ob du deine Körperhaare nun stutzt,
rasierst oder einfach dazu stehst. Ein Grund, dich zu schämen, sind sie
jedenfalls nicht.
Alles Gute, Dr. Gay
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41
Agenda CRUISER Edition September 2012
FR 31. August
Luzern
22.00 Frigay Night: happy sound for happy
people@The Loft Haldenstr. 21. Mykonos
Special Edition. DJs Whiteside & C-Side.
Boys ab 18 und Girls ab 21 Jahre.
Winterthur
19.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer
Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23
Heute mit Cocktails. Tomás mixt für dich
die coolsten Drinks
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.
Uncut Friday. DJ Gaetano mit Vocal-, 90ties
und Deep House
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten! Lollipop
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.
118. Infos www.lollipopparty.ch
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Erection.
Cruise Party
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top.
DJ Marc S. Bumpin Charts &T Delicious RnB
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er/80er Party
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Erection. Full fetish
Anzeige
September 2012
SA 01. Sept.
Bern
21.00 A n k la ng: Opus Gay ganz undogmatisch,
bis das Firmament hell erleuchte! DJs
Playlove, Xylophee & Sybille Jeans. Im
Frauenraum der Reitschule. Fr. 16.-
Thurgau
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstrasse
5, 9545 Wängi Schlagerparty 2012. DJ, Bar
mit tollen Drinks und Snacks. Komm in
deinem Schlageroutfit.
Winterthur
10.00 G O !:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer
Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2
Dancefloors, Live DJs. Infos auf
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt
bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cum,
Cruise & enjoy
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Gangbang. Heute kein Dresscode
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty
SO 02. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - Alles
in Deutsch
Winterthur
11.00 G O ! é:GayOstschweiz hat ein Festzelt mit
60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen
und Musik ab CD am Dorffest «Seemer
Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof
Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen.
Ab 19h Standard, ab 21h DJ Elif Erisik (Pop),
ab 23h DJ Miss Brownsugar (Urban Groove)
20.00 Sprit Bar: - Erfrischend anders auf der
Innenhof-Terrasse Talacker 34. Nur bei
schönem Wetter. Infos www.spritbar.ch
oder über Newsletter
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
MO 03. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 04. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &
Cruise. Gratiseintritt
Dr. med. dent.
Martin Lehner
Limmattalstrasse 25
8049 Zürich
044 342 19 30
Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching - Composite-Füllungen - Dentalhygiene - Implantate
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Weisheitszahnentfernungen - Wurzelbehandlungen - Zahnschmuck - Zahnsteinentfernung
www.zahnaerztehoengg.ch
42
LIVE RUND UM DIE UHR:
Aufregende Flirts
Junge Gays Live
Scharfe Boys online
CHF 2.-/Min.
aus dem Festnetz
Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609
SPITZE
BOYS
GRÖSSTER GAY-CHAT DER SCHWEIZ
0906 29 29 29
CRUISER Edition September 2012
MI 05. Sept.
Bern
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das
translesbischwule Bern. Apéro Bar. Abendessen
ab 19.30h
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
DJ Garçon Sauvage
21.00 Petra lässt die Korken knallen: Petra aus
dem Pigalle wird 45. Grosse feucht-fröhliches
Geburtstagsfest mit Show um 22h.
T&M & Pigalle, Marktgasse 14. Alle sind
eingeladen. Gratiseintritt
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty
(nur Schuhe)
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Live DJ. Gratiseintritt
DO 06. Sept.
Winterthur
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im
Lokal Badgasse 8
Zürich
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle
Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus,
Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab
20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität
und Polyamory
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,
Schlieren. Mega Nackt-Party
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Gratiseintritt
FR 07. Sept.
Zürich
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck im Restaurant
Marion, Mühlegasse 22
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.
Gratiseintritt bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren bad
boyz friday
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Infos auf www.facebook.com/t&m.club
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &
Sneakers
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode sportsLAB. Sportswear only
SA 08. Sept.
Aarau
08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Ganztägige Wanderung.
Details folgen nach Anmeldung bei
pkamer@hotmail.com. Ersatzdatum bei
schlechtem Wetter ist der 15.9.
Basel
23.00 QueerPlanet Party: The hot house & electro
house party for gays, lesbians and friends.
DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,
Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch
Bern
20.30 TanzBar im Frauenraum der Reitschule:
Das ultimative Tanzerlebnis in einem heterofriendly
Ambiente für Gays & Lesbians
mit DJ Zardas. 20.30h - 22.30h Standardund
Lateinmusik. 22.30h - 02.00h:
Discotime. Dazwischen 23.30h - 00.30h
Special-Set Motto Bella Italia.
Luzern
22.30 United - Vol. 3: Gay, Lesbian & Friends
Party. Mainfloor: DJs Loyce & Peeza. Diva
Floor: DJs Groovemaster & Dynam!ke. Tunnel
Club, Inseliquai 12c, direkt hinter dem
Hauptbahnhof. Eintritt Fr. 20.–
Winterthur
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule
We are family! Essen, Geniesserabend
für die LesBiSchwule Community im Lokal
Badgasse 8 Anmeldung über
www.badgasse8.ch
20.00 Gay Revolution: Gay, Lesbian & Friends
Party mit DJs Micky Friedmann, Ajaxx, Pravos,
+db-, Pink Lady Deejay & Luce Le Grand.
Dragqueen Jazzmin Dian More & TänzerInnen.
Garden Club, Archstrasse 8. Fr. 25.–.
Mit einem roten Kleidungsstück gibt es ein
Welcome-Cüpli
Zürich
08.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub
Wochentour nach Südfrankreich bis 15.9.
Villa Jaume in Argelès-Plage. Genaue Infos
und Anmeldung www.lmz.ch
10.00 HAZ Outdoor: Zweitägige Bergwanderung
Garzonera. Mit Zug bis Airolo. Dann zu Fuss
nach Nante über Alpe di Ravina zum Rifugio
Garzonera. Am 2. Tag über Alpe di Rato, Lago
di Cara, Valle dei Cani zum Lago Tremoro
zurück nach Airolo. Genaue Infos & Anmeldung
über www.haz.ch/outdoor/aktuell
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab
19h Kulturbar; Cha Cha Cha-Crashkurs mit
time2dance. Ab 21h Party mit DJ Matteo.
Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram
7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www.
party4lesandgay.ch
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2
Dancefloors, Live DJs. Infos auf
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt
bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising
unlimited
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Open sector. Heute kein Dresscode
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
SO 09. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels
on Speed - Disco Cruise
Zürich
14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für
tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu
Standard- und lateinamerikanischen Tänzen
oder einfach zum plaudern.
Club Silbando (Swisscom Gebäude),
Förrlibuckstr. 62
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,
Gartiseintritt
MO 10. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y,
Gratiseintritt
DI 11. Sept.
Bern
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino
der Reitschule. «Männer zum Knutschen», D
2012, Digital 84 Min. D/E/d. Bar ab 20h, Film
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Agenda
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &
Cruise. Gratiseintritt
MI 12. Sept.
Bern
18.30 3gang in der Villa Stucki:
Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur.
Treffpunkt für das translesbischwule Bern.
Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ
Team The Dramaqueens. Partytunes, Disco
und Indiedance
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty
(freiwillig)
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Live DJ. Gratiseintritt
DO 13. Sept.
Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear &
oben ohne
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Live DJ. Gratiseintritt
FR 14. Sept.
Ganze Schweiz
17.00 Les lacets roses: Wanderwochenende bis
16.9. im Kanton Uri. Infos & Anmeldung
www.lacetsroses.ch
Zürich
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro
mit speziellem kulinarischem Angebot
präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco
20.00 gay: my way: Schwule Männer im
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67.
Coming-out Gespräche in Kleingruppen
20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:
Stamm im Restaurant Moléson,
Grüngasse 7, 8004 Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.
Gratiseintritt bis 22.30h
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Lollipop
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.
118. Infos www.lollipopparty.ch
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cum,
cruise & enjoy
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Infos auf www.facebook.com/t&m.club
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Underwear, Jocks, nacked
SA 15. Sept.
Winterthur
21.00 WILSCH-tanze Ü18 Party: für LesBiGay &
Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire,
Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg
vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)
Zürich
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2
Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club.
Gratiseintritt bis 22.30h
43
Agenda CRUISER Edition September 2012
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising
unlimited
23.00 Jack Party: Be proud, we are
DJs Sammy Jo aus New York - Scissor Sisters
Tour DJ, Juiceppe & Angel O.
Kaufleuten, Festsaal, Pelikanplatz.
Infos www.jackcompany.com
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Ultraleather
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29
Neumond-Party
SO 16. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Superhomo
- Oldschool Electro, Pop, Rock
Lausanne
22.00 Jungle: the gay party Level 00:
DJs Antoine909, Peyton und Special Guest
Star DJ Marco Da Silva. Hot & sexy Gaydar
Gogo-Boys. Level +01: Mezzanine VIP table
overlooking dance floor. Level +02: 20h
Abendessen mit den Künstlern im Bedroom
Club-Restaurant Res. 078 736 05 02 Fr. 69.–
inkl. Partyeintritt. Le Bedroom late cocktail
bar ab 23h mit DJ Ajaxx. Level +03: Nivea for
men Lounge mit DJ Juiceppe. Im MAD Club,
rue de Genève 23. Fr. 25.– im Vorverkauf,
Abendkasse Fr. 30.–. Infos www.gay-party.
net
Zürich
04.00 Celestial late afterhours@Aaah!: Marktgasse
14. DJs Thomi B & May Chay. Explizit
schwule Afterhour nach der Jack Party. Progressive
Goa. Specials, Darkroom, Fumoir.
Naked cocks & gay sex welcome - to make
you smile! Koproduktion von androphil.ch,
celestial.ch und Aaah.ch sowie gaymeboys.
com. Eintritt welcher schon vorher im
Aaah! gelöst wurde sowie Member-Eintritte
bleiben auch für die Afterhour gültig
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29
Bartmänner-Party
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,
Gartiseintritt
MO 17. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 18. Sept.
Aarau
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Pizza essen.
Details folgen nach Anmeldung bis 4.9. bei
pkamer@hotmail.com
Bern
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino
der Reitschule. «Joe & Belle», Israel 2011, digital
80 Min., Hebräisch/d. Bar ab 20h, Film
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance,
Game & Cruise. Gratiseintritt
MI 19. Sept.
Bern
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das
translesbischwule Bern. (Herbstferien
26.9. & 3.10.) Apéro Bar. Abendessen ab
19.30h. Zudem Jassabend
Zürich
19.30 Geschlecht, was ist das überhaupt?:
homo-sapiens und TGNS (Transgender
Network Switzerland) präsentieren eine
Podiumsdiskussion. Mit Eveline Yv Nay,
Niklaus Flütsch, Martina Flütsch, Sivliva
Müri, Martina Fritschy, Martina Buchen.
Moderation Bettina Dyttrich (WOZ). Zentrum
Karl der Grosse, Kirchgasse 14.
Infos über weare.homo-sapiens.ch
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
DJ siehe www.heldenbar.ch
20.30 Circus ohlala - der zweite Akt!:
Spezial LGBT-Vorstellung im Air Force Center
Dübendorf. Infos www.circusohlala.ch.
Weitere Vorstellungen bis 21.10. siehe ebenfalls
unter der Webseite
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty
(nur Schuhe)
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Gratiseintritt
DO 20. Sept.
Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Gratiseintritt
FR 21. Sept.
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation,
Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club.
Gratiseintritt bis 22.30h
22.00 Offstream - The alternative Gay Party:
im Club Pfingstweide, Pfingstweidstr. 12.
Offstream DJ Crew. Infos www.offstream.ch
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off!
Nasty Sports Lads
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Infos auf www.facebook.com/t&m.club
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Kick-off! Sports & Sneaks only
SA 22. Sept.
Bern
22.00 ISC Club: Neubrückstr. 10. Tolerdance für
Schwule, Lesben und FreundInnen 20 Jahre
Tolerdance! Jubiläumsparty mit DJs Ludwig,
PCB & Matz. Midnight-Show, Openair-Bar
Zürich
19.05 Gay-Schiff: auf dem Zürichsee Chillen,
tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der
schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt
inkl. Fr. 6.– Getränke-Gutschein. Ticket-
Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2
Dancefloors, Live DJs. Infos auf
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt
bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Erection.
Sexparty
23.00 Rollkoffer goes Pyjamaparty: Irena de la
Boom und Krizzi Boop laden euch dazu ein.
Eine schrille, sexy Party für ein kunterbuntes
Publikum. Dresscode: Pyjama, Nachthemd,
Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous
etc. Kissen für Kissenschlacht. Dazu
gibt es nebem dem Guetnachtgschichtli
natürlich auch geile Beats. Im Pfingstweide
Club, Pfingstweidestr. 12
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Erection. Full fetish
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty
SO 23. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23
DJ Süess – Aargauer Musik
Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29
70ies & 80ies-Party
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,
Gartiseintritt
MO 24. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 25. Sept.
Winterthur
20.15 10 Jahre Das Zelt:
Jubiläumstour mit Stars u.a. mit Kay Yanar,
Marco Rima, I Quattro, Florian Ast &
Francine Jordi, Oropax, DJs Antoine & Ötzi
etc. Vom 25.9. bis 6.10 in Wiesendangen bei
Winterthur, S8 & S30. Infos www.daszelt.ch,
Tickets über Ticketcorner
Zürich
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:
Trinken, essen, kennenlernen.
Im Huusmaa, Badenerstr. 138
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game &
Cruise. Gratiseintritt
MI 26. Sept.
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ Branko B. Gabriel presents
the trashed and smashed 80ies
22.00 Magnusbar:
Magnusstr. 29 Leder, Gummi, Uniform
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Live DJ. Gratiseintritt
DO 27. Sept.
Zürich
19.30 z&h Schwule:
Studis an Uni & ETH z&h Nachtessen im
HAZ-Centro, Sihlquai 67
20.00 H A Z - C ent ro:
Schwubliothek, Schwule Bücher- und ausgewählte
Videoausleihe, Sihlquai 67
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty
(freiwillig)
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Gratiseintritt
FR 28. Sept.
Zürich
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt
bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cruising4men
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Live DJ.
Infos auf www.facebook.com/t&m.club
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Friday naked
44
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
NEu
ab 14. sEptEmbEr 2012
Immer von Freitag auf Samstag
und von Samstag auf Sonntag
Nachtsauna bis 7 Uhr in der Früh.
Chill-Out Lounge Music. Men only.
EiNführuNgsaNgEbot
Im September und Oktober
nur CHF 25.00 statt CHF 35.00
für Eintritte ab 23 Uhr.
Nacht
sauNa
Engelstrasse 4, 8004 Zürich, Tel. +41 44 241 10 80, www.moustache.ch
ZURICH PLACES // gaycity.ch
15
11
4
13
PLATZSPITZ
SEEBAHNSTRASSE
STAUFFACHERSTRASSE
KALKBREITENSTRASSE
12
BÄCKERANLAGE
ENGELSTRASSE
13
BADENERSTRASSE
HOHLSTRASSE
LANGSTRASSE
BIRMENSDORFERSTRASSE
14
LANGSTRASSE
HELVETIAPLATZ
STAUFFACHERSTRASSE
MILITÄRSTRASSE
KASERNENAREAL
Rudolf-Brun-
Brücke
Stauffacherbrücke
LAGERSTRASSE
KASERNENSTR.
Sihlbrücke
Sihl
GESSNERALLEE
MUSEUMSSTRASSE
15
9 14
2 3
8
9 14
2 3
8
9 14
STAUFFACHER
2 3 9 14
8
8
3 14 3 14
2 9
HAUPTBAHNHOF
13
BAHNHOFSTRASSE
PARADEPLATZ
2 9 6 7
8 13 11
3 14
13
LINDENHOF
Walche-Brücke
4
13
Bahnhofbrücke
Rathausbrücke
1
Münsterbrücke
4
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LIMMATQUAI
4
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2
10
4
15
CENTRAL
4 3 5 6
15 7 10
NIEDERDORFSTRASSE
9
5 7
6
8
SEILERGRABEN
4 3
BAHNHOFSTRASSE
Limmat
8 13
BELLEVUE
4 15 5
2 9 8 11
A1
2 9 8
Quaibrücke
12 Moustache
DIE SAUnA FÜR MÄnnER
Engelstrasse 4
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1 Rathaus caFÉ
BAR – CAFé
Limmatquai 61
www.rathauscafe.ch
7 the dynasty club
3 BARS – 1 EnTRAnCE
Zähringerstrasse 11
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KAFI – MITTAGSTISCH – BAR
Badenerstrasse 138
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RUNTERLADEN
2 cRanbeRRy
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CITY SHoP
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aufgeführt zu sein?
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CRUISER Edition September 2012
SA 29. Sept.
Bern
23.00 Julius Party: im Schichtwechsel,
Waldeggstrasse 47, 3097 Liebefeld (S6, Linie 10, 17 & 29 ab Bern HB).
Neue junge DJs
Chur
14.00 Schlagerparade 2012: Der Umzug der 16. Schlagerparade startet
um 14h auf dem Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue Streckenführung
ist von der Stadthalle durch das Welschdörfli, über die
Grabenstrasse, über den Postplatz und Poststrasse zum Martinsplatz.
Livekonzerte u.a. mit dem Kultstar Gitte Haenning auf der Schlagerbühne
Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties in diversen Lokalen bis in
den frühen Morgen. Infos www.schlagerparade.ch
Zürich
08.00 Gay Bikers Zürich: Deutschland Tour bis 30.9. Genaue Infos und Anmeldung
über www.gaybikers.ch
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben
reduzierten Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler Eintritt von Fr.
30.–
21.30 AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos
auf
www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unlimited. Bierpass 3 für 2
22.30 Av ia tor: Layover Party: Tokyo DJs Juiceppe & Micke Hi. Animation Gogo
Robots. Im Papiersaal, Kalanderplatz (Sihlcity, Bus 33, Tram 13, S4 &
Nachtbus & -zug).
Infos www.itraveller.ch
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Ultrarubber. Bierpass
3 für 2
23.00 Magnusbar:
Magnusstr. 29 Vollmond-Party
SO 30. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des
Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 Das Komplott Soundsystem -
Catwalk Tunes
Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end,
Gartiseintritt
Impressum
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender
Redaktion und Verlagsadresse:
AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich,
Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch
Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann,
Charly Büchi, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,
René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz,
Alex Rudolf
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich
Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich,
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Druck: Neue Luzerner Zeitung AG,
Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich
Open daily from 11.30am to 11pm
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MÜHLEGASSE 11 - 8001 ZÜRICH
TELEPHONE: +41 44 252 66 66
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