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Bezahlbar. Gut. Wohnen – Strategien für erschwinglichen Wohnraum

978-3-86859-432-4

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<strong>Bezahlbar</strong>.<br />

<strong>Gut</strong>.<br />

<strong>Wohnen</strong>.<br />

strategien <strong>für</strong><br />

<strong>erschwinglichen</strong><br />

wohnraum<br />

Klaus Dömer<br />

Hans Drexler<br />

Joachim Schultz-Granberg


inhalt<br />

Über dieses Buch<br />

Social Design <strong>für</strong> bezahlbaren <strong>Wohnraum</strong> – Vorwort – Ralph Boch<br />

4<br />

6<br />

EINFÜHRUNG – BEZAHLBAR. GUT. WOHNEN<br />

Hans Drexler<br />

8<br />

Rahmenbedingungen, Kontext und Definitionen<br />

Definition – <strong>Bezahlbar</strong>. <strong>Gut</strong>. <strong>Wohnen</strong>.<br />

Ursachen<br />

Folgen: Steigende Preise auf dem Wohnungsmarkt und Gentrifizierung<br />

Strategien <strong>für</strong> <strong>erschwinglichen</strong> <strong>Wohnraum</strong><br />

Partizipation: Teilhabe und die soziale Dimension des <strong>Wohnen</strong>s<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Städtebauliche Strategien: Qualifizierte Dichte<br />

Massenwohnungsbau und Großsiedlungen<br />

Potenziale Baukosten<br />

Kosten und Preise<br />

Regionale Unterschiede Baupreise<br />

Betrachtung der Kostengruppen<br />

Baunebenkosten – KG 700<br />

Steuern und Abgaben<br />

Gesetzliche Vorgaben und Regeln der Technik<br />

10<br />

10<br />

12<br />

28<br />

36<br />

36<br />

44<br />

48<br />

52<br />

61<br />

65<br />

70<br />

70<br />

72<br />

73<br />

76<br />

78<br />

78<br />

ANALYSE – BEST PRACTICE<br />

Klaus Dömer, Joachim Schultz-Granberg<br />

80<br />

Methodik<br />

Wohnprojekt Wien – Einszueins architektur<br />

Kalkbreite – Müller Sigrist Architekten AG<br />

Spreefeld – dZa, carpaneto, fatkoehl, BARarchitekten<br />

Streitfeld – Holzfurtner und Bahner Architekten<br />

82<br />

86<br />

96<br />

108<br />

118


VinziRast – mittendrin – Gaupenraup +/- Architekten<br />

Hotel MagDas – AllesWird<strong>Gut</strong> ZT GmbH<br />

Ausbauhaus – Praeger Richter Architekten<br />

Grundbau & Siedler – BeL Associates<br />

Balance Uster – Haerle Hubacher<br />

Schwarzer Laubfrosch – Splitterwerk<br />

Urban Tulou – Urbanus<br />

My Micro NY – nARCHITECTS<br />

Moerwijk – Atelier Kempe Thill<br />

Mulhouse – Lacaton & Vassal Architects<br />

Eurogate – Dietmar Feichtinger Architekten<br />

Transformation von 530 Wohneinheiten in Bordeaux<br />

– Lacaton & Vassal, Druot, Hutin<br />

Vorgartenstraße – BKK-3 Architektur ZT GmbH<br />

130<br />

140<br />

150<br />

160<br />

170<br />

180<br />

190<br />

200<br />

210<br />

220<br />

230<br />

240<br />

250<br />

AUSWERTUNG – MUSTER BEZAHLBAREN WOHNENS<br />

Klaus Dömer, Joachim Schultz-Granberg<br />

260<br />

Numerische Kostenkennwerte und deren Limits<br />

Qualitative Profile – der Wohnwert<br />

Strategien und Zuordnung<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

Muster bezahlbaren <strong>Wohnen</strong>s<br />

262<br />

265<br />

268<br />

269<br />

271<br />

273<br />

275<br />

276<br />

277<br />

ANHANG<br />

Anmerkungen<br />

Bildverzeichnis<br />

Impressum<br />

280<br />

282<br />

292<br />

296


über dieses buch<br />

Die nun vorliegende deutsche Ausgabe ist keine Übersetzung des<br />

englischsprachigen Vorgängers Affordable Living, sondern ein neues<br />

Buch, das, auf dem Vorgänger aufbauend, die nach wie vor drängende<br />

Frage nach bezahlbarem und erschwinglichem <strong>Wohnraum</strong><br />

diskutiert.<br />

Wir haben die Betrachtung auf zwei Ebenen ausgeweitet, indem wir<br />

einen theoretischen Teil an den Anfang gestellt haben, der die Frage<br />

nach bezahlbarem <strong>Wohnen</strong> in einen gesellschaftlichen Kontext<br />

stellt. Dies bedingt, dass wir die Eingrenzung der ersten Ausgabe auf<br />

architektonische und städtebauliche Fragen aufgelöst haben. Jetzt<br />

wollen wir die Frage des <strong>Wohnen</strong>s auch als soziales Phänomen in<br />

Ursachen und Wirkungen darstellen. <strong>Wohnraum</strong> zu schaffen, ist<br />

eine besondere Verantwortung, die Gesellschaften im Allgemeinen<br />

und die Architektur im Besonderen tragen. So richtet sich das Buch<br />

vor allem an ArchitektInnen und PlanerInnen, aber auch an diejenigen,<br />

die mit ihren Entscheidungen und Rahmenbedingungen einen<br />

Beitrag <strong>für</strong> die Zukunft des <strong>Wohnen</strong>s leisten – in Wohnungsbaugesellschaften,<br />

Städten, Gemeinden, Wirtschaft und Politik.<br />

Dieses Buch stellt eine im Vergleich zu Affordable Living erweiterte<br />

Auswahl an Projekten vor, die wegweisende Impulse liefern können.<br />

Ein großer Teil der Projekte sind aus dem Hans Sauer Preis 2016<br />

hervorgegangen und im Kontext des „Social Design“ und hinsichtlich<br />

Fragen der Nutzerbeteiligung als Teil partizipativer Strategien<br />

<strong>für</strong> bezahlbaren <strong>Wohnraum</strong> ausgewertet worden. So fließen Partizipation<br />

und die Betrachtung der durch die Trägerschaft konstituierenden<br />

Rahmenbedingungen als neue Aspekte in die Methodik<br />

des Buches ein. Die weiterentwickelte Methodik führt zu einer völlig<br />

neuen korrelativen Betrachtung der Strategien in Kombination, die<br />

zu vielfältigen Mustern <strong>für</strong> bezahlbares <strong>Wohnen</strong> führen.<br />

<strong>Wohnen</strong> ist ein Grundbedürfnis, das <strong>für</strong> viele Menschen nicht<br />

oder nur unzureichend gedeckt wird. Die übergeordnete Frage<br />

„wie wollen wir wohnen?“ geht alle an. So hat jeder Mensch ein


Interesse an der Wohnsituation und beeinflusst, wenn auch im beschränkten<br />

Maße, über die Nachfrage das Angebot an Wohnungen.<br />

Die Beispiele in diesem Buch und die unzähligen anderen Wohnformen,<br />

auf die wir nicht eingehen können, zeigen, dass <strong>Wohnen</strong> keine<br />

Konstante des menschlichen Daseins ist, sondern unterschiedliche<br />

Zeiten und Kulturen eine große Bandbreite an Wohnformen und Architekturen<br />

hervorgebracht haben. Deswegen geht es nicht darum,<br />

definitive Antworten zu geben. Vielmehr soll aufgezeigt werden,<br />

welche Strategien welche Vor- und Nachteile haben.<br />

Vor allem erhoffen wir uns aber, dass erneut und grundlegender<br />

darüber nachgedacht wird, wie wir derzeit wohnen und wie wir<br />

wohnen wollen. Die große Nachfrage nach <strong>Wohnraum</strong> kann als<br />

Herausforderung und Chance gesehen werden, die Frage des <strong>Wohnen</strong>s<br />

neu zu stellen und innovative Antworten zu diskutieren. Im<br />

Vergleich zu den radikalen Ideen <strong>für</strong> die Stadt und die Wohngebäude,<br />

die das 20. Jahrhundert vom Neuen Bauen über CIAM-Moderne,<br />

Archigram bis hin zu den Metabolisten hervorgebracht hat, wirken<br />

die europäischen Ansätze im 21. Jahrhundert ebenso zaghaft wie<br />

unzureichend. Auch die Konsequenz und Radikalität, mit der in<br />

Japan oder China <strong>Wohnen</strong> (und die Stadt) gedacht wird, machen<br />

deutlich, wie eingegrenzt die Denkmöglichkeiten hierzulande<br />

scheinen. Es ist an der Zeit, <strong>Wohnen</strong> radikal neu zu denken. Der<br />

kleine Radius des aktuellen Diskurses führt dazu, dass bezahlbarer<br />

<strong>Wohnraum</strong> weder in der notwendigen Menge noch in geeigneter<br />

Qualität entsteht. Was wir uns wünschen ist, dass die Vielfalt<br />

der hier vorgestellten Ansätze dazu beiträgt, dass neue, bessere<br />

Wohnkonzepte entstehen, die den Wünschen und Bedürfnissen der<br />

Menschen besser entsprechen, die Leistungsfähigkeit der Einzelnen<br />

und der Gesellschaft nicht überstrapazieren und damit auch einen<br />

zukunftsfähigen Umgang mit den Ressourcen, wie Land, Material<br />

und Energie, reflektieren – <strong>für</strong> eine Welt in der immer mehr Menschen<br />

nach bezahlbarem <strong>Wohnraum</strong> suchen.<br />

4 | 5


Social Design <strong>für</strong> bezahlbaren <strong>Wohnraum</strong><br />

Ralph Boch<br />

Angemessenen und bezahlbaren <strong>Wohnraum</strong> <strong>für</strong> Alle zu schaffen, ist eine zentrale gesellschaftliche<br />

Aufgabe. Besonders in den Städten wird es allerdings immer schwieriger, dieser<br />

Aufgabe gerecht zu werden. Die Kosten <strong>für</strong> <strong>Wohnraum</strong> steigen nicht nur in gesuchten Lagen<br />

schneller als die Einkommen und Teile der Bevölkerung werden verdrängt. Neuer <strong>Wohnraum</strong><br />

wird bevorzugt im hochpreisigen Segment und mit hoher Renditenerwartung produziert, <strong>für</strong><br />

immer mehr Menschen – Geringverdiener, Transferempfänger, Alleinerziehende, Studierende,<br />

Ältere u. a. m. – ist das <strong>Wohnen</strong> in der Stadt nicht mehr leistbar.<br />

<strong>Bezahlbar</strong>er <strong>Wohnraum</strong> wird auf der anderen Seite meist gleichgesetzt<br />

mit kostengünstigem Bauen und das Resultat sind dann oft<br />

einschlägige Klischees wie kleine Fenster, schlechte Materialien<br />

oder monotonster Geschosswohnungsbau. Dabei könnte der Bedarf<br />

nach bezahlbarem und gleichzeitig gutem <strong>Wohnraum</strong> auch Treiber<br />

<strong>für</strong> Innovationen sein: Neue Prozesse des Planens und Entwerfens,<br />

neue Modelle des Zusammenlebens und -arbeitens, ungewöhnliche<br />

räumliche Strategien, bedarfsgerechtere und flexible Grundrisse<br />

eröffnen neue Möglichkeiten; Möglichkeiten, die die das gegenwärtige<br />

System der <strong>Wohnraum</strong>produktion offensichtlich nicht oder<br />

nicht in ausreichendem Maße bietet.<br />

Dass Innovationen in diesem gesellschaftlichen Handlungsfeld eine<br />

eher geringe Rolle spielen, ist durchaus erstaunlich. Denn bei aller<br />

Dauerhaftigkeit der Architektur ist <strong>Wohnen</strong> von großer Veränderungsdynamik<br />

gekennzeichnet: Betrug die Wohnfläche pro Person<br />

in der Nachkriegszeit nur rund 16, so sind es heute schon mehr als<br />

48 Quadratmeter. Und wohnten 1950 durchschnittlich noch mehr<br />

als drei Personen in einem Haushalt, so sind es heute schon weniger<br />

als zwei, in großen Städten liegt die Zahl der Singlehaushalte<br />

bereits jenseits der 50 Prozent. Im Rahmen dieser zunehmenden<br />

Individualisierung und enormen Ausdifferenzierung haben sich<br />

Nutzungsmuster und Sozialstruktur dramatisch verändert. Warum<br />

kann diese Entwicklungsdynamik nicht zur Schaffung erschwinglicheren<br />

und lebenswerten <strong>Wohnraum</strong>s genutzt werden?


Diese Fragen standen 2015 am Beginn der stiftungsseitigen Überlegungen<br />

zur Entwicklung eines Wettbewerbs zum Thema bezahlbares<br />

<strong>Wohnen</strong>. Zusätzlich angeregt von dem Band Affordable Living,<br />

den Hans Drexler, Joachim Schultz-Granberg und Klaus Dömer zu<br />

diesem Zeitpunkt gerade herausgegeben hatten, entwickelte sich<br />

dann ein Ansatz, der nach den Potenzialen sozialer, räumlicher<br />

und technischer Innovationen im zeitgenössischen Wohnungsbau<br />

fragen sollte. Es galt, im deutschen Sprachraum realisierte Projekte<br />

auszuzeichnen, die <strong>für</strong> in diesem Sinne neue Wege und Strategien<br />

stehen: „SOCIAL DESIGN. <strong>Bezahlbar</strong>. <strong>Gut</strong>. <strong>Wohnen</strong>. Wohnwert schaffen<br />

durch soziale, räumliche und technische Innovationen“, so der<br />

Titel des im Sommer 2015 ausgeschriebenen Wettbewerbs.<br />

Der Begriff „Social Design“ markiert dabei die zentrale Schwerpunktsetzung:<br />

Im Fokus sollte die Frage stehen, ob neue soziale Praktiken<br />

des Planens, Bauens und <strong>Wohnen</strong>s in der Lage sind, bestehende<br />

Muster und Strukturen innovativ zu ergänzen, mithin ja sogar zu<br />

durchbrechen. Anders formuliert: Gesucht wurden Wohnmodelle,<br />

bei denen neue soziale Konfigurationen, Akteurskonstellationen<br />

und Prozesse eine Rolle spielen und die gleichzeitig <strong>für</strong> Lösungen<br />

stehen, bei denen mit unterdurchschnittlichem Kostenaufwand<br />

innovative und wegweisende Ergebnisse erzielt wurden.<br />

Dass solche sozialen Innovationen eine positive Rolle spielen können,<br />

zeigen Beispiele vor allem aus dem Bereich des gemeinschaftlichen<br />

<strong>Wohnen</strong>s. Kooperatives Planen und Bauen geht oft mit mehr<br />

Flexibilität, Flächeneffizienz, innovativeren Raumprogrammen und<br />

am Ende auch mit mehr architektonischer Qualität einher. Die Frage,<br />

inwieweit hier auch skalierbare Ansätze liegen, <strong>Wohnraum</strong>produktion<br />

in ihren Strukturen, Prozessen und Ergebnissen substanziell<br />

zu verändern, muss letztlich gesellschaftspolitisch beantwortet<br />

werden. Man darf nicht vergessen, dass solchen Ansätzen ganz<br />

andere gesellschaftliche Trends und Vorlieben gegenüberstehen,<br />

beispielsweise die Beharrungskraft großmaßstäblichen und renditegetriebenen<br />

Bauens oder aber der landläufig verbreitete Wunsch,<br />

ein Einfamilienhaus im Grünen zu besitzen.<br />

Im Wettbewerb um den Hans Sauer Preis 2016 wurden dann solche<br />

Projekte ausgezeichnet, die soziale, räumliche und technische Innovationen<br />

im Sinne eines „Social Designs“ überzeugend verbinden.<br />

Am Ende waren es vier Projekte, die die Jury überzeugten: die Kalkbreite<br />

in Zürich, das Wohnprojekt Wien, das Streitfeld in München<br />

und das Hotel magdas in Wien. Der vorliegende Band dokumentiert<br />

ein Stück weit diesen Wettbewerb, schreibt ihn aber vielmehr fort,<br />

indem Ansatz und Kriterienkatalog zur Grundlage einer größeren<br />

Projektschau gemacht wurden.<br />

6 | 7


Rahmenbedingungen,<br />

Kontext und Definitionen<br />

<strong>Bezahlbar</strong> und gut wohnen bedeutet nicht nur kostengünstiges Bauen. Es ist einfach, die<br />

Baukosten zulasten der Qualität der Bausubstanz und des Wohnkomforts der NutzerInnen zu<br />

reduzieren. Die Herausforderung besteht darin, bei geringen Kosten eine hohe Qualität und<br />

ein optimales Verhältnis von Kosten und Nutzen (Well-Being 1 ) zu erreichen. Eine einseitige<br />

Reduzierung der Kosten kann dazu führen, dass die Instandhaltungskosten aufgrund der<br />

geringen Dauerhaftigkeit der Materialien hoch sind: Eine niedrige Qualität von Bauteilen<br />

und Haustechnik kann die Wohnqualität reduzieren, zu höherem Energieverbrauch, höheren<br />

Betriebskosten und höherer Umweltbelastung führen. Die Betrachtung der Gebäude<br />

im Lebenszyklus ist eine zentrale Errungenschaft und ein wichtiger Schritt in Richtung des<br />

nachhaltigen Bauens.<br />

Definition – <strong>Bezahlbar</strong>. <strong>Gut</strong>. <strong>Wohnen</strong>.<br />

Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie langfristig <strong>für</strong> alle<br />

Menschen <strong>Wohnraum</strong> geschaffen werden kann, der ihren Bedürfnissen<br />

und den lokalen Verhältnissen angemessen ist. Eine verbreitete<br />

und gut handhabbare Definition von erschwinglichem <strong>Wohnraum</strong><br />

ist es, die Kosten <strong>für</strong> die Wohnung ins Verhältnis zu setzen zu dem<br />

verfügbaren Haushaltseinkommen (Nettoeinkommen). So wird in<br />

der Praxis ein Anteil von bis zu 30 Prozent des Nettoeinkommens<br />

als erschwinglich definiert. In unserer Studie haben wir einen kontextuellen<br />

Ansatz gewählt: Wir vergleichen die Kosten der Beispiele<br />

mit den durchschnittlichen Mieten und den durchschnittlichen<br />

Einkommen in den Städten. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie<br />

unabhängig von den jeweiligen Bewohnern und deren Einkommen<br />

angewandt werden kann.<br />

Die Frage nach erschwinglichem <strong>Wohnraum</strong> wird in erster Linie<br />

als wirtschaftliches oder politisches Problem wahrgenommen. So<br />

werden vielfach wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Mietpreisbremsen,<br />

Fördermittel <strong>für</strong> sozialen Wohnungsbau oder Finanzierungs-<br />

und Abschreibungsmodelle diskutiert. In diesem Buch wird<br />

vor allem nach Antworten gesucht, die Architektur und Stadtplanung<br />

geben können, und gefragt, welchen Einfluss diese Antworten


auf eine Kultur des <strong>Wohnen</strong>s haben. Hier<strong>für</strong> werden nicht nur das<br />

Gebäude und seine Konstruktion, sondern auch städtebauliche<br />

Faktoren wie Dichte, Landverbrauch und Infrastruktur untersucht.<br />

Auch die Rolle der NutzerInnen sowie Finanzierungsmodelle<br />

spielen eine wesentliche Rolle bei der Schaffung von bezahlbarem<br />

<strong>Wohnraum</strong>. Schließlich ist <strong>Wohnraum</strong> immer auch Gegenstand des<br />

Marktes, von Gewinnerwartung und Spekulation. An vielen Orten<br />

sind die Preise von <strong>Wohnraum</strong> nicht bestimmt von den Baukosten<br />

oder dem Sachwert der Gebäude. Bestimmend ist der erwartete<br />

Wertzuwachs, die Vermarktbarkeit über Mieten oder Verkauf in der<br />

Zukunft, die sich am Preis der Immobilien und dem Landpreis festmacht.<br />

Diese Spekulation analytisch zu greifen, ist schwierig, weil<br />

kaum ein Investor geneigt ist, seine Gewinnmargen offenzulegen. In<br />

den Verkaufspreisen von Immobilien lassen sich (wie auch bei anderen<br />

Wirtschaftsgütern oder Dienstleistungen) Gestehungskosten,<br />

Vermarktung und Gewinn nicht ablesen oder einwandfrei deduzieren.<br />

Was dieses Buch zeigt, ist, dass viele Projekte auch an diesem<br />

Punkt ansetzen, um <strong>erschwinglichen</strong> <strong>Wohnraum</strong> zu schaffen: So<br />

werden durch genossenschaftliche Finanzierungen, gemeinnützige<br />

Träger oder Fördermodelle mit fester Mietpreisbindung einzelne<br />

Objekte ganz, teilweise oder zumindest <strong>für</strong> einen längeren Zeitraum<br />

den Kräften des Marktes entzogen.<br />

Bewusst haben wir Einfamilienhäuser aus der Betrachtung<br />

ausgeschlossen. 2 In Japan werden aktuell Minihäuser gebaut, die<br />

auf sehr kleinen Grundstücken und bei hoher Bebauungsdichte<br />

kostengünstigen <strong>Wohnraum</strong> bieten. In den 1920er-Jahren und<br />

bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch in Europa Kleinstgebäude<br />

entwickelt, wie zum Beispiel Reihenhäuser ohne Keller<br />

mit 60 Quadratmeter Wohnfläche <strong>für</strong> Menschen mit niedrigem<br />

Einkommen. Der Garten diente auch dem Anbau von Obst und<br />

Gemüse. Heute sehen wir in Europa bei Einfamilienhäusern eine<br />

niedrige Bebauungsdichte; die geringe Ausnutzung des Baulands<br />

10 | 11


nachzug der geflüchteten Menschen. Auch beim BBSR werden Szenarien<br />

betrachtet, nach denen jährlich bis zu 400.000 Wohnungen<br />

in Deutschland gebaut werden müssten. 16 Die aktuellen Fertigstellungszahlen<br />

2014 von 240.000 Wohnungen liegen weit darunter. 17<br />

Das Pestel-Institut in Hannover geht dagegen von einer höheren<br />

Zuwanderung von 300.000 Menschen pro Jahr aus, die es in einen<br />

Bedarf von weiteren 40.000 Wohnungen pro Jahr übersetzt. Bei diesen<br />

höheren Zuwanderungszahlen wäre das Defizit bis 2025 durch<br />

die Neubautätigkeit nicht ausgeglichen. Gemäß dieser höheren<br />

Bedarfsprognose kommt es zu einer jährlichen Unterdeckung von<br />

circa 100.000 Wohneinheiten, die zu einem Defizit von 260.000<br />

Wohnungen im Jahr 2015 hinzuaddiert werden müssen. 18 Die<br />

Nachfrage übersteigt derzeit deutlich das Angebot. Aus unserer<br />

Sicht zeigt die Preisentwicklung, dass die Produktion hinter der<br />

Abb. 4-6<br />

Nachfrage zurückbleibt.<br />

Abb. 4 Angebot und Nachfrage<br />

an Wohnungen, Bautätigkeit<br />

insgesamt – fertiggestellte<br />

Wohnungen und Defizitabbau in<br />

1000 Wohnungen<br />

600<br />

400<br />

Fertiggestellte Wohnungen<br />

davon Eigenheimbau<br />

Wohnungsbedarf<br />

200<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

Abb. 5 Immobilienpreis-Index<br />

Entwicklung der Durchschnittspreise<br />

<strong>für</strong> Wohneigentum<br />

Deutschland<br />

Westdeutschland<br />

Ostdeutschland<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

Abb. 6 Vergleich Produktivität<br />

Baugewerbe, Dienstleistungsbereich<br />

und anderes produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Produktivität insgesamt<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungsbereich<br />

Baugewerbe<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2010


Neben dieser rein quantitativen Betrachtung ist zu bedenken, dass<br />

auch bei einer höheren Deckungsquote vor allem Angebote <strong>für</strong><br />

<strong>erschwinglichen</strong> <strong>Wohnraum</strong> fehlen. Selbst bei einer höheren Neubautätigkeit<br />

entsteht deutlich zu wenig erschwinglicher und sozialer<br />

Wohnungsbau (siehe dazu <strong>Wohnraum</strong>förderung als gesellschaftlicher<br />

Konsens: Sozialer Wohnungsbau). Insgesamt nimmt auch im<br />

<strong>Wohnen</strong> die soziale Ungleichheit deutlich zu: Gesamthaft steigt der<br />

Bedarf an Wohnfläche aller Haushalte nach der Prognose des BBSR<br />

zwischen 2015 und 2030 um rund sieben Prozent auf circa 3,5 Milliarden<br />

Quadratmeter. Abb. 7 Getrieben ist der Nachfragezuwachs vor<br />

allem von den Eigentümerhaushalten mit einem Flächenzuwachs<br />

von 16,2 Prozent, ohne dass mit einem Zuwachs der Anzahl der Eigentümerhaushalte<br />

im gleichen Maße gerechnet wird. Im gleichen<br />

Zeitraum wird die Wohnflächennachfrage der MieterInnen <strong>für</strong><br />

Deutschland rückläufig um -4,9 Prozent prognostiziert.<br />

Die Nachfrage konzentriert sich auf wenige Städte und Regionen.<br />

In Deutschland lassen die Ballungsräume der Big-Seven-Städte und<br />

Teile von Nordniedersachsen, Baden-Württemberg und Südbayern<br />

überdurchschnittliche Nachfrage erwarten. Andere Räume, vor<br />

allem ländliche Regionen, verzeichnen einen Bevölkerungsschwund<br />

und sinkende Nachfrage. Daraus ergibt sich ein heterogenes Bild <strong>für</strong><br />

die Erschwinglichkeit des <strong>Wohnen</strong>s in verschiedenen Regionen. Abb. 8<br />

Abb. 7 Prognose des Wohnungsbedarfs<br />

einschließlich Defizitabbau<br />

bis 2025 in 1000 Wohneinheiten<br />

500<br />

300<br />

100<br />

2016<br />

2020<br />

Defizitabbau<br />

Bedarf gesamt<br />

Bedarf nach BBSR<br />

Bedarf bei 300.000<br />

Zuwanderern<br />

2025<br />

HH<br />

Abb. 8 D: Erschwinglichkeitsindex<br />

EIMX, Relativer Anteil der<br />

kalten Immobilienkosten an<br />

der Kaufkraft je Haushalt; AT:<br />

Erschwinglichkeitsindex EIMX,<br />

Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen<br />

D<br />

K<br />

F<br />

B<br />

unter 10,0<br />

10,0 bis 12,0<br />

12,1 bis 14,0<br />

14,1 bis 16,0<br />

16,1 bis 18,0<br />

18,1 bis 20,0<br />

über 20,0<br />

k.A.<br />

S<br />

M W<br />

18 | 19


Strategien <strong>für</strong><br />

<strong>erschwinglichen</strong> <strong>Wohnraum</strong><br />

Nach der Betrachtung der Symptome und deren Ursachen werden nun Strategien und<br />

Methoden diskutiert, wie mehr erschwinglicher <strong>Wohnraum</strong> geschaffen werden kann. Die<br />

unzureichende Produktion von <strong>Wohnraum</strong> in ausreichender Qualität und Quantität hat uns<br />

zu der Überzeugung geführt, dass Innovationen notwendig sind, mit denen die üblichen Strategien<br />

und Lösungen weiterentwickelt werden können. Die Strategien sind komplementär zu<br />

verstehen. Aus der Kombinierbarkeit ergibt sich auch, dass die Strategien methodisch nicht<br />

eindeutig zu trennen sind und sich in Teilen überlagern.<br />

Partizipation: Teilhabe und die soziale Dimension des<br />

<strong>Wohnen</strong>s<br />

Die Schaffung von bezahlbarem <strong>Wohnraum</strong> wird allgemein<br />

als Aufgabe des Staates und von Unternehmen gesehen. Die so<br />

entstehenden Städte und Gebäude entsprechen der klassischen<br />

Produktions- und Marktlogik der kapitalistischen oder auch<br />

planwirtschaftlichen Gesellschaft. In der Kulturproduktion ist ein<br />

Trend zu dezentraler Produktion und Interaktion erkennbar, die die<br />

strikte Trennung zwischen Konsument und Produzent aufweicht.<br />

Auch wenn diese Entwicklung in Teilen technologiegetrieben ist<br />

(Digitalisierung, Kommunikation, Internet), so ist sie doch sozial und<br />

kulturell wirksam. Die Entwicklung kann zu einem Bewusstseinswandel<br />

führen, zu einer Wirtschaft, in der prinzipiell alle Konsumenten<br />

auch als Produzenten agieren können. Darin zeichnet sich<br />

eine neue Idee von Sozialismus im Sinne einer Verallgemeinerung<br />

der Produktionsmittel ab. Kohärenz von Produktion und Konsum<br />

führt durch die Anpassung der Produktion an die Bedürfnisse<br />

auch zu Suffizienz: Die eigenverantwortliche Produktion von<br />

Waren, Dienstleistungen oder Gebäuden wird durch persönliche<br />

Bedürfnisse motiviert und ist weniger gefährdet, Opfer externer<br />

Vermarktungsinteressen zu werden. Die Partizipation der<br />

NutzerInnen bedingt eine kritische Auseinandersetzung mit den<br />

üblichen Standards und führt dazu, Anforderungen zu hinterfragen<br />

und zu optimieren. Aus diesem eigenverantwortlichen Denken


lassen sich auch ephemere und temporäre Lösungen, <strong>Wohnen</strong><br />

im jahreszeitlichen Wechsel und zeitliche Planungsstrategien<br />

entwickeln, die <strong>für</strong> einen definierten Zeitraum weniger Raum oder<br />

Komfort bieten, aber die Gesamtkosten da<strong>für</strong> dramatisch senken.<br />

Die Akzeptanz <strong>für</strong> solche Lösungen steigt, wenn die NutzerInnen<br />

in die Prozesse einbezogen werden und ein Abwägen zwischen<br />

den Vor- und Nachteilen der einzelnen Anforderungen und<br />

Kosten selbst vornehmen können. Oft wird bezahlbares <strong>Wohnen</strong><br />

einseitig als technisches, planerisches oder politisches Problem<br />

gesehen. Diese Betrachtung übersieht die Potenziale der sozialen<br />

Dimension des <strong>Wohnen</strong>s. Die Integration aller Menschen erfordert<br />

besondere soziale, organisatorische und daraus folgend räumliche<br />

Rahmenbedingungen. Hier wird die Betrachtung von Kosten und<br />

Wohnwert wichtig: Nur in Bezug auf die Bedürfnisse der Menschen<br />

ist eine Aussage über den Gebrauchswert einer Wohnung sinnvoll.<br />

So kann <strong>Wohnen</strong> als räumlich-soziales Gefüge gedacht werden.<br />

Partizipation und soziale Innovation können damit auch zur<br />

Schaffung von erschwinglichem <strong>Wohnraum</strong> beitragen:<br />

• soziale Strukturen innerhalb der Wohnungen<br />

• die Art des Zusammenlebens im Gebäude<br />

• soziale Strukturen der BewohnerInnen des Gebäudes<br />

und seines Umfelds<br />

• Interaktion von BewohnerInnen des Gebäudes und<br />

der Gesellschaft<br />

• ökonomische Innovation: Finanzierung und Teilhabe<br />

Partizipation an der Projektentwicklung:<br />

Bottom-up statt Top-down<br />

Die wichtigste Prägung erfahren viele Bauprojekte bereits vor<br />

Beginn der Planung durch diejenigen, die das Projekt initiieren,<br />

finanzieren, umsetzen und später tragen. So werden nicht nur<br />

Raumprogramm, Bauplatz und Budget in dieser Phase festgelegt,<br />

36 | 37


Die Frage ist, wie sich höhere Bebauungsdichten auf das Leben in<br />

den Städten und die Qualität des <strong>Wohnen</strong>s auswirken. Den Vorteilen<br />

der hohen Dichte stehen auch Nachteile gegenüber: Je dichter<br />

eine Stadt wird, desto drängender werden die Probleme mit Verkehr,<br />

Lärm, Luftqualität, fehlenden Erholungsräumen, Belichtung und<br />

Belüftung von Straßenraum und Wohnungen sowie sozialen Spannungen.<br />

Die meisten der oben genannten Punkte sind Entwurfsaufgaben,<br />

die direkt oder indirekt durch gute Stadtplanung und<br />

Architektur adressiert werden können. Die Qualität des <strong>Wohnen</strong>s<br />

wird nicht zwingend durch eine hohe Bebauungsdichte gemindert<br />

werden. Hier möchten wir den Begriff der qualifizierten Dichte<br />

einführen: Eine hohe Bebauungsdichte, die trotzdem eine ausreichende<br />

Belichtung und Belüftung der Wohnungen und qualitätvolle<br />

Außenräume ermöglicht. Die einzelnen GrundstückseigentümerInnen<br />

oder InvestorInnen müssen meist nicht ermutigt werden, das<br />

einzelne Grundstück maximal zu bebauen. Die Herausforderung<br />

besteht aber darin, übergreifende Konzepte zu entwickeln, die eine<br />

bessere Ausnutzung der Grundstücke ermöglichen und die Qualität<br />

der Innen- und Außenräume wenig beeinträchtigen. Hier geben<br />

auch die Projektbeispiele in diesem Buch Hinweise. Die <strong>erschwinglichen</strong><br />

Wohnprojekte in diesem Buch weisen überwiegende eine<br />

hohe Dichte von mehr als 2,0 auf.<br />

Gerade in der Gestaltung der Außenräume liegt ein hohes Potenzial<br />

zur Verbesserung der Wohnqualität bei hohen Bebauungsdichten.<br />

So werden im Wohnungsbau die Außenräume häufig als Abstandsgrün,<br />

Müll- und Fahrradlager vernachlässigt. Auch in engen Stadträumen<br />

können Pocket-Parks, Höfe, Balkone und Dachterrassen<br />

kleine Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität und psychologischem<br />

Wert darstellen. Wenn auf den einzelnen Grundstücken<br />

wenig Freifläche vorhanden ist, dann wäre es sinnvoll, auch die<br />

Abstandsflächen und Höfe der Blockrandgebiete über Grundstücksgrenzen<br />

hinweg als zusammenhängende Außenräume zu gestalten.<br />

Solche Gemeinschaftsgärten bilden nicht nur hochwertige Aufenthalts-<br />

und Erholungsräume, sondern können als partizipatorische<br />

Initiativen das Gemeinschaftsleben der Hausgemeinschaften und<br />

Nachbarschaften fördern.<br />

Die Bevölkerungsdichte der europäischen Städte ist im weltweiten<br />

Vergleich gering. Eine hohe Bevölkerungsdichte bedeutet nicht<br />

direkt eine hohe Bebauungsdichte, weil die Wohnfläche pro Kopf<br />

unterschiedlich ist und weil weitere Flächen (Verkehr, Gewerbe,<br />

Handel, Ausbildung …) noch hinzugerechnet werden müssen. Auch<br />

muss bei einem Vergleich bedacht werden, dass die Städte mit den<br />

hohen Bebauungsdichten nicht den europäischen Vorstellungen


der Stadt entsprechen. Grundsätzlich sind hohe Bebauungsdichten<br />

in warmen, heißen (vor allem tropischen) Klimazonen sinnvoll, weil<br />

die Besonnung konstanter ist (geringe jahreszeitliche Unterschiede<br />

in der Sonnenscheindauer) und die Gebäude werden auf einen<br />

Schutz vor Überhitzung hin entworfen, weswegen die spanischen<br />

Metropolen die größten Dichten der europäischen Städte aufweisen.<br />

Das Projekt My Micro NY weist mit 6,55 eine im Vergleich mit<br />

Abb. 31<br />

Europa ungewöhnlich hohe Ausnutzung des Grundstücks auf.<br />

Was im Vergleich der Bevölkerungsdichten auffällt ist, dass die<br />

hohen Bevölkerungsdichten in Asien zu finden sind und in Ländern<br />

mit niedrigeren Lebensstandards, folglich auch geringerer Wohnfläche<br />

pro Kopf. Ausnahmen bilden die Metropolen Hongkong,<br />

Macau und Singapur, deren Wachstum nach außen begrenzt ist. Es<br />

gibt aber auch viele Metropolen, die in Lebensstandard, Klima und<br />

Lebensqualität der Stadt- und Wohnräume den hiesigen Ansprüchen<br />

entsprechen und viel höhere Bebauungs- und Bevölkerungsdichten<br />

aufweisen: London, Madrid und Tokio haben fast die doppelte<br />

Bevölkerungsdichte von Hamburg oder der Metropolregion<br />

Abb. 32<br />

Stuttgart.<br />

Abb. 31 Durchschnittlicher<br />

<strong>Wohnraum</strong> pro Kopf<br />

Honkong<br />

China<br />

Russland<br />

Italien<br />

Ver. Königreich<br />

Spanien<br />

Japan<br />

Schweden<br />

Frankreich<br />

Griechenland<br />

Deutschland<br />

Dänemark<br />

Kanada<br />

USA<br />

Australien<br />

15<br />

20<br />

22<br />

31<br />

33<br />

35<br />

35<br />

40<br />

43<br />

45<br />

55<br />

65<br />

72<br />

77<br />

89<br />

in m² WFL<br />

Land<br />

Bangladesh<br />

Pakistan<br />

Stadt<br />

Dhaka<br />

Hyderabad<br />

geschätzte<br />

Bevölkerung<br />

16.235.000<br />

2.990.000<br />

Fläche in km²<br />

368<br />

73<br />

Bevölkerungsdichte<br />

in km²<br />

44100<br />

41200<br />

Dichte Ranking<br />

1<br />

2<br />

Abb. 32 Bevölkerungsdichten<br />

der größten Metropolregionen,<br />

Auszug nach den höchsten<br />

Bevölkerungsdichten weltweit<br />

(Zeile 1 bis 6) und in Europa, plus<br />

Tokio/Yokohama (Zeile 7 bis 16);<br />

Interessant an der Betrachtung<br />

der Metropoleregionen ist, dass<br />

die Dichte auch bei Metropolen<br />

mit sehr dichten Zentren relativ<br />

gering ist.<br />

Indien<br />

Vijayawada<br />

1.775.000<br />

57<br />

31200<br />

3<br />

Bangladesh<br />

Chittagong<br />

3.250.000<br />

111<br />

29200<br />

4<br />

Indien<br />

Mumbai<br />

22.885.000<br />

881<br />

26000<br />

5<br />

China<br />

Hongkong<br />

7.280.000<br />

285<br />

25600<br />

6<br />

Ver. Königr.<br />

London<br />

10.350.000<br />

1738<br />

5600<br />

525<br />

Spanien<br />

Madrid<br />

6.240.000<br />

1321<br />

4700<br />

621<br />

Japan<br />

Tokyo-Yokohama<br />

37.750.000<br />

8547<br />

4400<br />

653<br />

Deutschland<br />

München<br />

2.000.000<br />

466<br />

4300<br />

672<br />

Österreich<br />

Wien<br />

1.775.000<br />

453<br />

3900<br />

732<br />

Frankreich<br />

Paris<br />

10.870.000<br />

2845<br />

3700<br />

755<br />

Schweiz<br />

Zürich<br />

795.000<br />

246<br />

3200<br />

809<br />

Deutschland<br />

Berlin<br />

4.085.000<br />

1347<br />

3000<br />

820<br />

Deutschland<br />

Frankfurt/M<br />

1.930.000<br />

648<br />

3000<br />

821<br />

Deutschland<br />

Hamburg<br />

2.095.000<br />

777<br />

2700<br />

856<br />

62 | 63


Potenziale Baukosten<br />

In den vorherigen Abschnitten wurden übergeordnete Strategien zur Schaffung von bezahlbarem<br />

<strong>Wohnraum</strong> diskutiert, die Politik und Gesellschaft, die Stadtstruktur und den Städtebau<br />

oder das Gebäude als Ganzes betreffen. Im Folgenden werden die einzelnen Kostenanteile<br />

betrachtet, die bei der Entwicklung und Planung von Gebäuden gehoben werden können, um<br />

die Kosten <strong>für</strong> die Herstellung des Gebäudes zu senken.<br />

Kosten und Preise<br />

Zunächst ist zwischen Preisen und Kosten zu unterscheiden. Die<br />

Kosten ergeben sich aus der Produktion von <strong>Wohnraum</strong> und dem<br />

damit verbundenen Aufwand. Die Kosten sind zunächst unabhängig<br />

von der Vermarktung des entstehenden Produkts gedacht. Tatsächlich<br />

führt eine hohe Nachfrage auf allen Stufen der Wertschöpfung<br />

zu höheren Preisen, sodass auch die Gestehungskosten <strong>für</strong> den<br />

<strong>Wohnraum</strong> höher werden, wenn nachfragebedingt die Preise <strong>für</strong><br />

104 / Abb. 33<br />

Grundstück, Arbeitsleistungen und Materialien steigen.<br />

Abb. 33 Zusammenhang zwischen<br />

Baukosten, Wirtschaftlichkeit und<br />

<strong>Bezahlbar</strong>keit des <strong>Wohnen</strong>s<br />

Image<br />

Objektqualität<br />

Wohnqualität<br />

Standortqualität<br />

Energiekosten<br />

Wasserkosten<br />

(Ver- /Entsorgung)<br />

Öffentl. Geb./ Beiträge<br />

Weitere Betriebskosten<br />

Instandsetzungskosten<br />

Verwaltungskosten<br />

Finanzierungskosten<br />

Baukosten (KG 300-700)<br />

Grundstückskosten<br />

Wagnis und Gewinn<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Nebenkosten<br />

Kaltmiete<br />

Vermietbarkeit<br />

Verfügbares<br />

Einkommen<br />

<strong>Bezahlbar</strong>keit


Die statistische Erfassung der Baupreise beruht auf der Erfassung<br />

von vergleichbaren Bauleistungen. Der vom Statistischen Bundesamt<br />

herausgegebene Baupreisindex beschreibt die Preisentwicklung<br />

der Bauleistungen, die die Bauherren bezahlt haben, und<br />

schließt Produktivität, Wagnis und Gewinn der Unternehmen<br />

ein. Nicht abgebildet wird, dass im konkreten Gebäude qualitativ<br />

hochwertige Bauleistungen und Materialien eingesetzt werden.<br />

Diese qualitativen Änderungen erfasst der Baupreisindex nicht,<br />

der immer nur eine gleichwertige Leistung im Verlauf der Zeit<br />

bepreist. Die Auswertung der statistischen Daten zeigt nur eine<br />

moderate Veränderung von 27,7 Prozent inkl. Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />

zwischen 1999 und 2014 gegenüber der Steigerung des<br />

VPI von 26,2 Prozent im gleichen Zeitraum. Eine recht vollständige<br />

Modellierung der Gestehungskosten erlaubt die Methodik der<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> zeitgemäßes Bauen e. V. 105 Hier wurde ein<br />

Bauwerkskostenindex <strong>für</strong> Wohngebäude (ARGE) aus der Sicht des<br />

Investors erarbeitet. Hier<strong>für</strong> wurde in einem Kostenmodell ein „repräsentatives<br />

Wohngebäude – Typengebäude MFH“ mit Veränderungen<br />

der Qualitäten im Bereich der Barrierefreiheit (DIN 18040-2),<br />

Energieeffizienz/Erneuerbaren Energien (EnEV/ EEWärmeG), Schallschutz<br />

und anderem simuliert. Dieses Typengebäude basiert auf<br />

einem freistehenden Mehrfamilienhaus in mittlerer Lage mit zwölf<br />

Wohneinheiten und einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von<br />

73 Quadratmetern. In dieser Betrachtung zeigt sich eine Steigerung<br />

von 36 Prozent zwischen 2000 und 2014.<br />

Abb. 34<br />

Aus dieser Betrachtung wird deutlich, dass am deutschen Wohnungsmarkt<br />

maßgebliche Veränderungen der Qualitäten des<br />

Bauens und Wohnkomforts stattfinden, die sowohl von den gesetzlichen<br />

Anforderungen als auch von Anreizen durch Fördermodelle,<br />

aber auch vom Markt verursacht werden. So fragen die Kunden vor<br />

allem im Eigentumssegment hohe Qualitäten nach, die sie <strong>für</strong> werthaltig<br />

ansehen. Auch versuchen die Anbieter im Eigentums- und<br />

Abb. 34 Entwicklung der Bauwerkskosten<br />

im Wohnungsbau<br />

,ARGE-Kostenindex/Destatis-Preis<br />

index unter Berücksichtigung der<br />

Umsatzsteuer im Vergleich zu den<br />

allgemeinen Lebenshaltungskosten<br />

2000-2014<br />

Index<br />

Januar 2000= 100<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

Zusätzliche<br />

Preisentwicklung<br />

EnEV (2002 bis 2014)<br />

WSchV 1995/ HeizAnV<br />

(bis 2002)+ EEWärmeG<br />

(ab 2009)<br />

Anforderungen<br />

(KG 300/400)<br />

EnEV ab 2016+<br />

EEWärmeG<br />

140<br />

Lebenshaltungskosten<br />

Baupreisindex <strong>für</strong> Wohngebäude<br />

(Destatis)<br />

Bauwerkskostenindex <strong>für</strong><br />

Wohngebäude (ARGE)<br />

Ursachen<br />

+27 +6 +3 +9<br />

150<br />

90<br />

2014<br />

70 | 71


ANALYSE – BEST PRACTICE<br />

Klaus Dömer, Joachim Schultz-Granberg


methodik<br />

Erschwinglichkeit ist nicht nur eine Frage der Kosten, sondern eine Abwägung von Kosten<br />

und Nutzen. Deswegen wurden die vorgestellten Projekte einer Analyse unterzogen, die Preise<br />

und Kosten in Relation setzt zu den damit erzielten räumlichen, sozialen und technischen<br />

Qualitäten. Um eine Aussage über die Erschwinglichkeit der ausgewählten Projekte treffen zu<br />

können, wurden deshalb eine quantitative und qualitative Auswertung vorgenommen. Da<strong>für</strong><br />

wurden zum einen Miet- oder Kaufpreise, Flächen- und Kosten-Kennwerte und zum anderen<br />

architektonische und städtebauliche Qualitäten betrachtet, damit die Diskussion der Projekte<br />

nicht auf der Ebene einer reinen Effizienzbetrachtung zum Erliegen kommt.<br />

Die quantitative Analyse stellt spezifische Kennwerte in drei Diagrammen<br />

dar. Sie gliedern die erhobenen Daten in die Bereiche<br />

Erschwinglichkeit, Flächen- und Nutzungsstruktur sowie Kostenkennwerte.<br />

Erschwinglichkeit definiert sich dabei an dem ökonomischen<br />

Umfeld und den Möglichkeiten der Durchschnittsverdiener<br />

und unteren Einkommensschichten. Daher wurden die Preise<br />

der analysierten Projekte mit dem regionalen durchschnittlichen<br />

Nettohaushaltseinkommen 116 und den regionalen Marktpreisen<br />

<strong>für</strong> vergleichbaren <strong>Wohnraum</strong> 117 ins Verhältnis gesetzt. Die qualitativen<br />

Kriterien spiegeln sich nicht in Zahlen wider, tragen aber wesentlich<br />

zur ganzheitlichen Betrachtung der ausgewählten Projekte<br />

bei. Sie werden anhand eines Kriterienkataloges ausgewertet. Das<br />

Resultat wird mittels einer Skala grafisch verdeutlicht und durch<br />

beschreibende Stichpunkte erläutert.<br />

Ziel der vorgenommenen Auswertung ist nicht eine vergleichende<br />

Wertung vorzunehmen – zu unterschiedlich sind da<strong>für</strong> kulturelle,<br />

soziale und politische Rahmenbedingungen, sodass eine Vergleichbarkeit<br />

nicht möglich oder sinnvoll wäre. Sie soll dagegen eine<br />

grundsätzliche Einordnung und ein Verständnis der Projekte im<br />

jeweiligen Kontext leisten. Ziel war es, Abhängigkeiten zwischen<br />

Kostenkennwerten und architektonischen Stellschrauben sowie<br />

Stärken und Schwächen verschiedener Strategien im jeweiligen<br />

Kontext aufzuzeigen.


ERSCHWINGLICHKEIT<br />

xx<br />

xx<br />

GFZ x,xx<br />

GFZ x,xx<br />

xxx Personen/ha<br />

xxx Personen/ha<br />

xx%<br />

xx%<br />

FLÄCHEN- UND NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

xx<br />

QUANTITATIVE BEWERTUNGSKRITERIEN: KENNWERTE<br />

GFZ x,xx<br />

xxx Personen/ha<br />

QUALITATIVE BEWERTUNGSKRITERIEN: WOHNWERTE<br />

xx%<br />

AUSSTATTUNG BEHAGLICHKEIT WOHNUNG<br />

AUSSEN-<br />

BEREICHE<br />

zonierung<br />

nutzungsflexibilität<br />

privatsphäre<br />

freibereiche<br />

thermische behaglichkeit<br />

visuelle behaglichkeit<br />

raumluft<br />

akustische behaglichkeit<br />

gebäudetechnik<br />

küche<br />

bad<br />

kommunikativität<br />

hierarchisierung<br />

x.xxx<br />

x.xxx<br />

xx%<br />

€/m 2 BGF xx% KG 300<br />

€/m 2 BGF KG 300<br />

xx%<br />

xx%<br />

KG 100<br />

KG 100<br />

xx%<br />

xx%<br />

KG 400<br />

x.xxx<br />

€/m 2 BGF<br />

xx%<br />

KG 100<br />

xx% x.xxx.xxx €<br />

KG 300 x.xxx.xxx Projektkosten €<br />

Projektkosten<br />

xx%<br />

KG 400<br />

STÄDTEBAU<br />

verknüpfungen<br />

x.xxx.xxx €<br />

Projektkostenmassstab<br />

KG 400<br />

ANBINDUNG<br />

öpnv<br />

versorgung


kalkbreite<br />

Zürich, Schweiz, 2014<br />

Müller Sigrist Architekten AG, Zürich, Schweiz<br />

Preisträger – Kategorie Neubau<br />

H A N S<br />

SAUER<br />

P REI S<br />

2 0 1 6


100 m<br />

aktives wohnmodell<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

In Erbbaurecht nach Konzeptvergabe<br />

vergeben<br />

Verfahren<br />

Offener Architektenwettbewerb<br />

mit öffentlichem Preisgericht<br />

Trägerschaft<br />

Genossenschaft – Bau- und<br />

Wohngenossenschaft Kalkbreite<br />

Bewohner<br />

Genossen und auf dem freien<br />

Wohnungsmarkt Benachteiligte<br />

Finanzierung<br />

Zinsvergünstigte Darlehen <strong>für</strong><br />

Umsetzung im Minergie-Standard<br />

+ zinsfreies Darlehen <strong>für</strong><br />

Erstellungskosten von 11 Wohnungen<br />

<strong>für</strong> Mieter mit geringen<br />

Einkommen<br />

Effekte<br />

Einkommensobergrenzen <strong>für</strong><br />

Mieter der geförderten Wohnungen,<br />

Mietpreisbindung <strong>für</strong> die<br />

Mieten der geförderten Wohnungen<br />

96 | 97


spreefeld<br />

Berlin, Deutschland, 2014<br />

dZa, carpaneto, fatkoehl, BARarchitekten, Berlin, Deutschland<br />

Engere Wahl<br />

H A N S<br />

SAUER<br />

P REI S<br />

2 0 1 6


100 m<br />

aktives wohnmodell<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

Von Kommune mit Bindung der<br />

Genossenschaft an vorgelegtes<br />

Konzept verkauft<br />

Trägerschaft<br />

Genossenschaft – Bau- und Wohngenossenschaft<br />

Spreefeld Berlin eG<br />

Bewohner<br />

Genossenschaftsmitglieder<br />

Konstellation<br />

Genossenschaft als Bauherr + die<br />

Zusammenarbeiter als Genossenschaftsmoderator<br />

und Projektsteuerer<br />

+ drei Architektenteams,<br />

die gemeinsamen Wohnungsund<br />

Bauteilkatalog entwickelt<br />

haben<br />

Finanzierung<br />

Genossenschaftseinlagen +<br />

Förderung des Passivhausstandards<br />

durch KfW-Energieeffizienzprogramm<br />

mit zinsgünstigem<br />

Darlehen (Hülle und Gebäudetechnik)<br />

+ Förderung des Genossenschaftsanteile<br />

durch zinsgünstige<br />

Darlehen und Tilgungszuschüsse<br />

durch KfW-Wohneigentumsprogramm<br />

Effekte<br />

KFW-Programme tragen zur Reduzierung<br />

der Mieten um ca. 0,80 €/m 2<br />

durch Senkung der Betriebs- und<br />

Fremdkapitalkosten bei.<br />

108 | 109


EG Beispiel Gewerbe<br />

Abb. 67 1. Obergeschoss<br />

Abb. 68 Erdgeschoss<br />

20 m


A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

MITTELTYP<br />

einseitige Belichtung<br />

ECKTYP<br />

zweiseitige Belichtung<br />

KOPFTYP<br />

dreiseitige Belichtung<br />

BEISPIEL<br />

Kombination auf einer<br />

KURZ-Etage<br />

BEISPIEL<br />

Kombination auf einer<br />

LANG-Etage<br />

A<br />

B<br />

OST-SÜD-WEST<br />

OST-NORD-WEST<br />

185 m 2 150 m 2 130 m 2 105 m 2 85 m 2<br />

100 m 2 120 m 2 145 m 2 165 m 2 200 m 2<br />

65 m 2 80 m 2 55 m 2 50 m 2<br />

50 m 2 45 m 2 45 m 2<br />

75 m 2 100 m 2 125 m 2 160 m 2<br />

25 m 2<br />

65 m 2 80 m 2 100 m 2 85 m 2 65 m 2 90 m 2<br />

170 m 2 130 m 2 120 m 2 140 m 2 160 m 2<br />

180 m 2<br />

100 m 2 120 m 2 145 m 2 165 m 2 185 m 2<br />

210 m 2<br />

45 m 2 2 x 45 m 2 85 m 2 110 m 2 35 m 2<br />

50 m 2<br />

Abb. 69 Grundrisskatalog<br />

114 | 115


hotel Magdas<br />

Wien, Östereich, 2015<br />

AllesWird<strong>Gut</strong> ZT GmbH, Wien, Östereich / München, Deutschland<br />

Preisträger – Kategorie Soziale Innovation<br />

H A N S<br />

SAUER<br />

P REI S<br />

2 0 1 6


100 m<br />

sozialer katalysator<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

Zeitlich beschränkter Pachtvertrag<br />

Trägerschaft<br />

Gemeinnützige Organisation –<br />

magdas . Caritas Services GmbH<br />

Bewohner<br />

Unbegleitete, minderjährige<br />

Jugendliche und Wienreisende<br />

Konstellation<br />

Bauherr und Architekten<br />

erzeugten enorme öffentliche<br />

Wahrnehmung, durch die<br />

eine Vielzahl von Spendern<br />

und freiwilligen Helfern<br />

akquiriert werden konnte.<br />

Finanzierung<br />

Erweiterung des Budgets<br />

durch Sachspenden und<br />

Eigenleistungen<br />

140 | 141


Abb. 101<br />

Exemplarische Wohngemeinschaft<br />

unbegleiteter Minderjähriger<br />

160 m 2<br />

4–6 Personen<br />

160m 2<br />

0%<br />

von der<br />

Caritas zur<br />

Verfügung gestellt<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

2.32o €<br />

Ø Miete 1<br />

610 €/Person<br />

5 m<br />

1m<br />

Abb. 102 Erschwinglichkeit<br />

Abb. 103 Flächen- und Nutzungsstruktur<br />

160m 2<br />

0%<br />

von der<br />

Caritas zur<br />

Verfügung gestellt<br />

2.295m 2<br />

Grundstück<br />

78 1-Zi.-Whg.<br />

6.460 BGF<br />

80 Wohnungen<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

2.32o €<br />

Ø Miete 1<br />

610 €/Person<br />

2 5-Zi.-Whg.<br />

GFZ 2,8<br />

784 Personen/ha<br />

1<br />

basierend auf regionalem Ø Mietniveau


Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

160m2.32o 2 € von der<br />

Caritas zur<br />

Verfügung gestellt<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

2.32o €<br />

0%<br />

Ø Miete 1<br />

610 €/Person<br />

Ø Miete 1<br />

610 €/Person<br />

wohnung<br />

Zonierung<br />

Räume entlang Mittelflurerschließung<br />

aufgereiht<br />

Nutzungsflexibilität<br />

neutrale Raumgrößen und Erschließung,<br />

Bad en suite determiniert einige Räume<br />

Privatsphäre<br />

separater Wohnungseingang, fast alle<br />

Privatzimmer durch Mittelflur separiert<br />

private Außenräume<br />

Mitnutzung des Gartens und des<br />

Holzdecks<br />

2.295m 2<br />

Grundstück<br />

2 5-Zi.-Whg.<br />

78 1-Zi.-Whg.<br />

2 5-Zi.-Whg.<br />

GFZ 2,8<br />

Abb. 104 Kostenkennwerte<br />

784 Personen/ha<br />

1 basierend auf regionalem Ø Mietniveau<br />

268<br />

€/m 2 BGF<br />

2.295m 2<br />

Grundstück<br />

268<br />

€/m 2 BGF<br />

KG 100<br />

Pacht<br />

KG 100<br />

Pacht<br />

78 1-Zi.-Whg.<br />

GFZ 2,8<br />

784 Personen/ha<br />

53%<br />

KG 300<br />

47%<br />

KG 400<br />

53%<br />

KG 300<br />

47%<br />

KG 400<br />

1.734.000 €<br />

Projektkosten<br />

1 basierend auf regionalem Ø Mietniveau<br />

1.734.000 €<br />

Projektkosten<br />

6.460 BGF<br />

80 Wohnungen<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

6.460 BGF<br />

80 Wohnungen<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

anbindung städtebau aussenbereiche ausstattung<br />

behaglichkeit<br />

thermische Behaglichkeit<br />

bestandsbedingte Defizite<br />

der Gebäudehülle<br />

visuelle Behaglichkeit<br />

bestandsbedingte Lochfassade<br />

mit Brüstungsfenstern<br />

Raumluft<br />

natürliche Lüftung, keine Querlüftung,<br />

innen liegendes Bad<br />

akustische Behaglichkeit<br />

bestandsbedingte Defizite<br />

im Schallschutz<br />

Gebäudetechnik<br />

niedriger Standard<br />

Küche<br />

Gemeinschaftsküche,<br />

mittlerer Standard<br />

Bad<br />

Bestandstruktur hält je Zimmer<br />

ein eigenes Bad vor<br />

Kommunikativität<br />

Gemeinschaftsbereiche durch<br />

Mitbenutzung von Hotelräumlichkeiten<br />

Hierarchisierung<br />

separater Hauseingang, Gemeinschaftsbereiche<br />

gleichrangig genutzt<br />

Verknüpfungen<br />

Garten mit Anschluss an Straßenraum,<br />

großzügige Eingangssituation<br />

Maßstab<br />

Beibehaltung des Bestandsvolumens<br />

ÖPNV<br />

Straßenbahn und Bus<br />

fußläufig erreichbar<br />

Versorgung<br />

breites Versorgungsangebot<br />

fußläufig erreichbar


urban Tulou<br />

Guangzhou, China, 2010<br />

Urbanus, Shenzhen, RC


100 m<br />

kompaktes wohnmodell<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

x<br />

Grundstück<br />

Grundstück wurde ehemaligen<br />

Urban-Village-Bewohnern<br />

als Ausgleichsmaßnahme <strong>für</strong><br />

den Abriss des Urban Village<br />

überlassen.<br />

Bauherr<br />

Bauträger – Vanke Real Estate Co.,<br />

Ltd.<br />

Bewohner<br />

Ehemalige Urban Villager und<br />

Wanderarbeiter<br />

Finanzierung<br />

Baukostensubvention als Ausgleich<br />

<strong>für</strong> den Abriss der ehemaligen<br />

Wohngebäude<br />

190 | 191


Abb. 160 Schnitt<br />

20 m


Abb. 161 Grundriss<br />

196 | 197


my micro ny<br />

New York , USA, 2014<br />

nARCHITECTS, New York, USA


100 m<br />

kompaktes wohnmodell<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

Gründstück im Rahmen des<br />

städtischen Affordable-Housing-<br />

Programms vergeben. Vergabe<br />

und Kaufpreis wird entsprechend<br />

der Höhe des Wohnungsanteils<br />

<strong>für</strong> Geringverdiener verhandelt<br />

Verfahren<br />

Vom New Yorker Bürgermeister<br />

Michael Bloomberg und dem<br />

City Department of Housing<br />

Preservation and Development<br />

getragenes Bauträgerverfahren<br />

mit dem Ziel, ein innovatives<br />

Modellvorhaben <strong>für</strong> Mikrowohnungen<br />

zu entwickeln<br />

Trägerschaft<br />

Bauträger – Monadnock Development<br />

+ NYC Dpt. of Housing<br />

Preservation & Development<br />

Effekte<br />

Mietpreisbindung <strong>für</strong> 15 Jahre<br />

200 | 201


transformation von 530 wohneinheiten<br />

in Bordeaux<br />

Bordeaux, Frankreich, 2016<br />

Lacaton & Vassal, Druot, Hutin, Paris, Frankreich


200 m<br />

qualifizierte<br />

wohnmaschine<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

Schon im Besitz der Wohnungsbaugesellschaft<br />

Trägerschaft<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

– Aquitanis O.P.H. de la communauté<br />

Urbaine de Bordeaux (CUB)<br />

Bewohner<br />

Wohnberechtigte mit unterdurchschnittlichem<br />

Einkommen<br />

Effekte<br />

Subventionierung der Mietkosten<br />

240 | 241


vorgartenstraSSe<br />

Wien, Österreich, 2011<br />

BKK-3 Architektur ZT GmbH, Wien, Österreich<br />

Engere Wahl<br />

H A N S<br />

SAUER<br />

P REI S<br />

2 0 1 6


100 m<br />

qualifizierte<br />

wohnmaschine<br />

Partizipation<br />

Standards<br />

Minimalisierung<br />

Vorfertigung<br />

Massenwohnungsbau<br />

x<br />

Grundstück<br />

Grundstück wurde nach Bauträgerverfahren<br />

vergeben<br />

Trägerschaft<br />

Bauträger - BWS-Konzern<br />

Bewohner<br />

Junge Familien und Studierende<br />

Finanzierung<br />

Zum Teil durch in Anspruch genommenes<br />

Landesdarlehen.<br />

76% der Nettomiete (5,01 €/m 2 )<br />

ergeben sich aus Rückzahlungen<br />

Effekte<br />

Miet-/Kaufoption vorgeschrieben.<br />

Nach Ablauf von zehn<br />

Jahren muss Bauträger dem<br />

Mieter ein Angebot zum Kauf<br />

der Wohnung auf Grundlage<br />

eines durch ein Schätzgutachten<br />

ermittelten Verkehrswertes<br />

machen.<br />

250 | 251


Muster bezahlbaren <strong>Wohnen</strong>s<br />

Die Auswertung der Projekte in diesem Buch verfolgt einen induktiven Ansatz, beruhend<br />

auf evaluiertem Wohnwert und numerischen Kennwerten, und versteht sich als Katalog von<br />

wegweisenden Ansätzen. Dieser Katalog ist erweiterbar und bietet übertragbare Impulse <strong>für</strong><br />

bezahlbares <strong>Wohnen</strong>. Die gewählten Beispiele stehen <strong>für</strong> eine repräsentative Auswahl von<br />

kostensenkenden Strategien. Prinzipielle Ähnlichkeiten innerhalb der betrachteten Projekte<br />

führen zu sechs Gruppierungen.<br />

Numerische Kostenkennwerte und deren Limits<br />

Je nach Standort und länderspezifischen Richtlinien kommen unterschiedliche<br />

Methoden der Erfassung von Baukosten zum Einsatz.<br />

Ein mathematisch präziser Vergleich absoluter Kostenkennwerte ist<br />

nicht ohne Umrechnung möglich. Zu verschieden sind darüber hinaus<br />

die lokalen Bedingungen – schon innerhalb einer Stadt und erst<br />

recht auf nationaler Ebene oder gar weltweit. Das führt den Versuch<br />

einer eindeutig nach absoluten Kosten aufgeschlüsselten Rangliste<br />

von Projekten ad absurdum.<br />

Zudem ist die Suche nach Bau- und Grundstückskosten nicht<br />

einfach. Der Versuch, diese real zu erfassen, erfordert lange Recherche<br />

und mühsames Nachfragen. Die Spekulation mit der Ware<br />

<strong>Wohnen</strong> 175 macht Baukosten und Gewinnspannen oft zur internen<br />

Verschlusssache. Lediglich wegweisende Projekte werben mit den<br />

veröffentlichten Kostenkennzahlen. Es ist Zeit, über offene Datenbanken<br />

nachzudenken, denn <strong>Wohnen</strong> ist nicht nur eine dem liberalen<br />

Markt unterworfene Ware, sondern ein „soziales Totalphänomen<br />

176 “existenzieller Art. Das schließt die Wohnversorgung durch<br />

die öffentliche Hand ein. Die bayerische Landesverfassung schreibt<br />

in Artikel 106 den Anspruch auf eine angemessene Wohnung<br />

fest. 177 Die Realität ist weit davon entfernt. Gerade in München ist<br />

die Realisierung von „bezahlbaren Volkswohnungen“ durch hohe<br />

Bodenpreise eine beinahe unlösbare Aufgabe. Einsparungen bei den<br />

Baukosten haben nur noch einen geringen Einfluss auf die Senkung<br />

der Gesamtkosten.


Eine Bewertung des finanziellen Aufwands lässt sich aufschlüsseln<br />

in die Kosten der Erzeugerseite (Bau-, Grundstücks- und Nebenkosten)<br />

und in die Preise auf der Nutzerseite (Miete oder Kaufpreis). Das<br />

vorliegende Buch erfasst <strong>für</strong> die betrachteten Projekte möglichst<br />

beide Seiten. Das Kriterium der <strong>Bezahlbar</strong>keit wird jedoch auf der<br />

Nutzerseite festgemacht, denn wenn bezahlt werden muss, liegen<br />

eindeutige Zahlen vor. Die realen Kaufpreise und Mieten der analysierten<br />

Projekte werden im Verhältnis zu lokalen Durchschnittswerten<br />

betrachtet. Die Abweichung vom Durchschnitt liefert eine<br />

relative und vergleichbare Indikation <strong>für</strong> die <strong>Bezahlbar</strong>keit.<br />

Auf Basis dieser relativen Größen lassen sich die in diesem Buch<br />

betrachteten Projekte typologieübergreifend einordnen und ein<br />

relativer Erfolgsfaktor in Bezug zum lokalen Durchschnitt ermitteln:<br />

Als jeweils lokale Referenz dienen die anteiligen monatlichen Aufwendungen<br />

<strong>für</strong> die Miete, bezogen auf den vor Ort vorhandenen<br />

Durchschnittsverdienst, die grafisch erfasst werden: Auf der horizontalen<br />

Achse wird der Anteil der monatlichen Aufwendungen<br />

<strong>für</strong> das jeweilige spezifische Projekt in Bezug zum Durchschnittsverdienst<br />

angegeben und weiter rechts auf der Achse auf die höhere<br />

Miete des betrachteten Projektes bezogen auf ortsüblich ø-Miete (%)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

SL<br />

UT<br />

BX<br />

VR<br />

EG<br />

MM ST<br />

MW<br />

KB<br />

VS<br />

MH<br />

WW<br />

30% - Marke<br />

ortsübliche Ø-Miete = 100%<br />

SP<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Anteil der Miete am durchschnittlichen Haushaltseinkommen<br />

Ø-Haushaltseinkommen = 100%<br />

Abb. 232 Der relative Erfolgsfaktor<br />

zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen der spezifischen Miete<br />

eines betrachteten Projektes<br />

im Verhältnis zur ortsüblichen<br />

Durchschnittsmiete und dem<br />

durchschnittlichen Einkommen.<br />

P – numerische Verortung des<br />

Projektes, Y 1<br />

– durchschnittliche<br />

lokale Miete=100%, Y 2<br />

– spezifische<br />

Miete des Projektes bezogen<br />

auf Y1, ∆Y – kostensenkendes<br />

Vermögen in Bezug zu lokaler<br />

Miete, X 1<br />

– spezifische Miete des<br />

Projektes bezogen auf X2, X 2<br />

–<br />

hypothetische Miete <strong>für</strong> die selbe<br />

Wohnung extrapoliert auf Basis<br />

der lokalen Durchschnittsmiete,<br />

∆X – kostensenkendes Vermögen<br />

in Bezug zu durchschnittlichem<br />

Einkommen<br />

Y 1<br />

ΔY<br />

P<br />

Y<br />

X 2<br />

1<br />

ΔX X 2<br />

262 | 263


Abb. 234 Synoptische Auswertung<br />

des Wohnwertes: Es bilden<br />

sich prototypische Profile heraus,<br />

die die spezifische Ambition des<br />

jeweiligen Projektes zeigen.<br />

Typ 1<br />

allrounder<br />

wenig Kompromisse<br />

Typ 2<br />

stadttyp<br />

zentraler Typus, setzt<br />

auf Lage und nimmt<br />

Kompromisse bei der<br />

Architektur in Kauf<br />

Typ 3<br />

randtyp<br />

hohe Qualität der<br />

Architektur, geringere<br />

Grundstückskosten<br />

WW<br />

SP<br />

VS<br />

MM<br />

VR<br />

BU<br />

SL<br />

Wohnprojekt Wien<br />

Spreefeld<br />

Vorgartenstraße<br />

My Micro NY<br />

Vinzi Rast<br />

Balance Uster<br />

Schwarzer Laubfrosch<br />

ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT<br />

72 m 173<br />

2<br />

Zonierung<br />

26.5<br />

Arbeitsstunden 15<br />

56 Arbeitsstunden<br />

m 2 m 2 / Monatsmiete / Monatsmiete<br />

21<br />

Arbeitsstunden<br />

Arbeitsstunden<br />

/ Monatsmiete 48<br />

/ Monatsmiete<br />

32 /3 Arbeitsstunden<br />

36 m<br />

Nutzungsflexibilität<br />

2<br />

/ Monatsmiete<br />

190 m<br />

62 €<br />

362 €<br />

2<br />

iete 1<br />

Miete<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

Privatsphäre<br />

1<br />

971 €<br />

Ø netto<br />

571 €<br />

Ø netto<br />

Miete<br />

Haushaltseinkommen<br />

2<br />

Miete<br />

Haushaltseinkommen<br />

Haushalts-<br />

2.32o €<br />

Ø netto<br />

3.08o €<br />

private Außenräume<br />

2.32o €<br />

einkommen<br />

2.32o €<br />

thermische<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

Behaglichkeit<br />

2.492 €<br />

Kaufpreis/m 2<br />

3.107 €<br />

visuelle<br />

Behaglichkeit<br />

14 1-Zi.-Whg. 25.250 BGF 25.250 BGF<br />

Raumluft FLÄCHEN- UND<br />

174 Wohnungen 174 Wohnungen<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

56% <strong>Wohnen</strong> 56% <strong>Wohnen</strong><br />

FLÄCHEN- UND<br />

akustische<br />

460m 2 4 2-Zi.-Whg. 1.980<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

FLÄCHEN- UND<br />

BGF<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR Behaglichkeit Grundstück<br />

6 3-Zi.-Whg. 56% <strong>Wohnen</strong><br />

2 1-Zi.-Whg.<br />

10 Wohnungen<br />

gen 61 2-Zi.-Whg.<br />

FLÄCHEN- 28% UND Gemeinschaft 1.214m 2<br />

7 2-Zi.-Whg.<br />

en<br />

Grundstück<br />

16% Gewerbe<br />

1 3-Zi.-Whg.<br />

436m Gebäudetechnik<br />

2<br />

2.860 m 2<br />

Grundstück<br />

BGF<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

620 BGF<br />

55 1-Zi.-Whg.<br />

GFZ 4,3<br />

10 Wohnungen<br />

82% <strong>Wohnen</strong><br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

Küche<br />

565 GFZ 0,51<br />

Personen/ha<br />

schaft 61 3-Zi.-Whg.<br />

18% Gemeinschaft<br />

115 Personen/ha 7.085 m 2 BGF<br />

e<br />

35 Wohnungen<br />

1m<br />

GFZ 1,85<br />

11.562m 2<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

Bad<br />

32 4-Zi.-Whg.<br />

Grundstück<br />

6 >4-Zi.-Whg. 225 Personen/ha<br />

aft 5% Gemeinschaft<br />

GFZ 3,8 Kommunikativität<br />

n/ha 628 Personen/ha<br />

Hierarchisierung<br />

GFZ 0,61<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

99 Personen/ha<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

wohnung<br />

behaglichkeit<br />

ausstattung<br />

Ø Miete 2 1.079 €<br />

anbindung städtebau aussenbereiche<br />

16%<br />

Miete 1 362 €<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

Verknüpfungen<br />

1.354<br />

€/m 2 BGF<br />

Maßstab<br />

keine<br />

Angaben<br />

5.364.000€ Grundstück<br />

ÖPNV<br />

32.616.000€ Bauwerk<br />

16%<br />

Miete 1 362 €<br />

keine<br />

Angaben<br />

Versorgung<br />

Ø Miete 1 1.173 €<br />

5.364.000€ Grundstück<br />

32.616.000€ Bauwerk<br />

31%<br />

2.680.000€<br />

Bauwerk<br />

24%/3<br />

Ø Miete 1 634 €<br />

1.500.000€<br />

Grundstück<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

keine<br />

Angaben<br />

1.048<br />

€/m 2 BGF<br />

keine<br />

Angaben<br />

11%<br />

1 basierend auf regionalem Ø Mietniveau<br />

2 subventioniert<br />

1 3 basierend auf regionalem Ø Mietniveau<br />

Vergleichswert<br />

Ø Mietniveau 2 1 basierend auf regionalem Ø Mietniveau 1 4 suventioniert<br />

basierend auf regionalem basierend Ø Kaufpreis<br />

Bodenrichtwert<br />

ø Kaufpreis/m 2 1<br />

7.500 €<br />

Miete<br />

61.000€<br />

Grundstück 4<br />

2/3 257 €<br />

Ø Miete 1 360 €<br />

125%<br />

Bauwerk<br />

650.000€


3,500 €<br />

Typ 4<br />

low-tech<br />

Reduktionen in<br />

Ausbau und Technik<br />

Typ 5<br />

gezielte qualitäten<br />

gute Lage, Kompromisse bei der Architektur<br />

mit gezielten Qualitätsmerkmalen<br />

AH<br />

MH<br />

BX<br />

HM<br />

MW<br />

EG<br />

GS<br />

ST<br />

UT<br />

KB<br />

Ausbauhaus<br />

Mulhouse<br />

Bordeaux 530<br />

Hotel MagDas<br />

Moerwijk<br />

Eurogate<br />

Grundbau & Siedler<br />

Streitfeld<br />

Urban Tulou<br />

Kalkbreite<br />

%<br />

e 1 362 €<br />

Miete 1 305 €<br />

onierung CHWINGLICHKEIT Grundstruktur ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT ERSCHWINGLICHKEIT<br />

egt gut nutzbare<br />

rganisation in Nord-, +<br />

21<br />

80 m 76,5 2<br />

m 2<br />

Arbeitsstunden<br />

ittel- und Südzonen<br />

84,4 m 2<br />

84 m 2<br />

/ Monatsmiete<br />

utzungsflexibilität<br />

100<br />

31,9<br />

21<br />

Arbeitsstunden 31<br />

m<br />

/ Monatsmiete 79<br />

Arbeitsstunden<br />

m 2<br />

utzungsneutraler, mittel-<br />

/ Arbeitsstunden<br />

Monatsmiete<br />

nd langfristig flexibler<br />

43<br />

Arbeitsstunden<br />

2<br />

/ Monatsmiete<br />

/ Monatsmiete<br />

chottenbau<br />

59<br />

Arbeitsstunden<br />

rivatsphäre gute<br />

/ Monatsmiete<br />

517 €<br />

25%<br />

547 €<br />

liederung in Individualäume<br />

(Nordfassade)<br />

Ø netto Miete 2<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

Haushaltseinkommen<br />

Ø Miete 1 141 €<br />

rivate Außenräume<br />

2.075 €<br />

Miete und 1 Haushaltseinkommen<br />

Haushalts-<br />

Miete<br />

Ø netto 739 €<br />

Ø netto<br />

Haushalts-<br />

ohnräume (Südfassade)<br />

2.32o €<br />

einkommen<br />

einkommen<br />

56o €<br />

rößzügige Balkon oder<br />

2.325 €<br />

2.325 €<br />

errassenzone als<br />

ohnraumerweiterung<br />

hermisch<br />

ülle auf aktuellem<br />

tand der Technik<br />

haft isuell nach Süden<br />

usschließliche<br />

odentiefe<br />

FLÄCHEN- UND<br />

ensteröffnungenFLÄCHEN- UND NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

aumluft CHEN- UND<br />

TZUNGSSTRUKTUR<br />

25.250 BGF<br />

FLÄCHEN- UND<br />

it Möglichkeit 174 Wohnungen zur<br />

3.333m 2<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

56% <strong>Wohnen</strong><br />

19 2-Zi.-Whg.<br />

8<br />

9.143 BGF<br />

1-Zi.-Whg. Grundstück<br />

460m 2<br />

124 1-Zi.-Whg.<br />

kustisch<br />

88 Wohnungen FLÄCHEN- UND<br />

2.000m ahntrasse 2 als<br />

Grundstück<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

13.710 32<br />

9.057m 2 1-Zi.-Whg.<br />

BGF<br />

BGF<br />

Grundstück 6.460 BGF<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

ußenraum<br />

63 Wohnungen<br />

287 Wohnungen<br />

elastende 80 Wohnungen Schallquelle<br />

2 1-Zi.-Whg.<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

76% <strong>Wohnen</strong><br />

ebäudetechnik 100% Hotel<br />

4 2-Zi.-Whg.<br />

6.350m 2 6 2-Zi.-Whg.<br />

ittlerer Standard<br />

FLÄCHEN- UND 2.199m 136 2-Zi.-Whg.<br />

NUTZUNGSSTRUKTUR<br />

31 2<br />

5 3-Zi.-Whg.<br />

Grundstück 14 3-Zi.-Whg.<br />

3-Zi.-Whg.<br />

Grundstück<br />

1 4-Zi.-Whg.<br />

21% Gemeinschaft<br />

10% Gemeinschaft<br />

66 2-Zi.-Whg.<br />

5.345 BGF 16 4-Zi.-Whg.<br />

üche je nach<br />

10 4-Zi.-Whg. 1 1-Zi.-Whg. 1.650 m 2 890m 14% Gewerbe<br />

12 2<br />

BGF<br />

12 Wohnungen<br />

utzerausbau auf<br />

3 >4-Zi.-Whg. 3 2-Zi.-Whg.<br />

3-Zi.-Whg.<br />

12 Wohnungen<br />

25% <strong>Wohnen</strong> 20 >4-Zi.-Whg.<br />

ittlerem bis Grundstück<br />

2 hohem 4-Zi.-Whg.<br />

100% <strong>Wohnen</strong><br />

tandard<br />

GFZ 2,71<br />

6 54% Gewerbe<br />

3-Zi.-Whg.<br />

GFZ 1,86 5% Gemeinschaft<br />

ad meistens<br />

GFZ<br />

Bad von<br />

4,6 315 Personen/ha 2 4-Zi.-Whg.<br />

C separiert,<br />

755 Personen/ha<br />

nnenliegend, 1000 GFZ 2,4<br />

Personen/ha<br />

ittlerer Standard<br />

GFZ 1,85<br />

227 Personen/ha<br />

ommunikativität<br />

225 Personen/ha<br />

ingangszone als Fläche<br />

ür nachbarschaftlichen<br />

36% Gewerbe<br />

ustausch KOSTENKENNWERTE<br />

ierarchiesierung<br />

lare Differenzierung<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

1m<br />

1m<br />

STENKENNWERTE<br />

wischen öffentlichem<br />

nd privatem Aussenraum<br />

erknüpfungen<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

orzone vermittelt<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

wischen Bürgersteig<br />

KOSTENKENNWERTE<br />

nd Auseingängen 1.253<br />

aßstab<br />

€/m 2 1.046<br />

14.300.000€<br />

.037<br />

BGF<br />

eilentyp enspricht der 9.478.000€<br />

939<br />

Bauwerk<br />

€/m<br />

uartierssturktur und führt Bauwerk<br />

2 BGF<br />

€/m<br />

iese fort<br />

2 BGF<br />

1.354<br />

PNV Bushaltestelle<br />

710<br />

€/m 2 BGF<br />

n direkter Umgebung,<br />

€/m 2 BGF<br />

- und U-Bahn fussläufig<br />

rreichbar<br />

ersorgung<br />

ielschichtiges<br />

1 basierend auf regionalem Ø Mietniveau<br />

ngebot in direkter<br />

bventioniert 2 subventioniert<br />

1 subventioniert<br />

asierend mgebung auf regionalem 3 basierend Ø Mietniveau auf regionalem 1 basierend Bodenrichtwert auf regionalem 1 basierend Ø Kaufpreis<br />

regionalem 1 basierend Ø Mietniveau auf regionalem 2 basierend Ø Mietniveau auf regionalem Ø Mietniveau<br />

/m 2 BGF Ø netto<br />

.000€ Grundstück<br />

616.000€ Bauwerk<br />

Ø Miete 2 704 €<br />

Ø Miete 1 867 €<br />

Ø Kaufpreis/m 2 1<br />

103%<br />

23%<br />

2.300.000€<br />

Grundstück 3<br />

11.345.000€<br />

Bauwerk<br />

2.400 €/m 2<br />

Kaufpreis<br />

190.000€<br />

Ø Miete 1 890 €<br />

Grundstück<br />

1.171.000€<br />

Bauwerk<br />

2.720.000€<br />

Grundstück<br />

Bauwerk<br />

2.300.000€<br />

31%<br />

73%<br />

Miete 2 1.830 €<br />

18%<br />

Miete 65 €<br />

Ø Miete 1 2.500 €<br />

Ø netto<br />

Haushaltseinkommen<br />

2.492 €<br />

GFZ 3,61<br />

394 Personen/ha<br />

2.680.000€<br />

Bauwerk<br />

1.500.000€<br />

Grundstück<br />

22.900 BGF<br />

88 Wohnungen<br />

59% <strong>Wohnen</strong><br />

266 | 267

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