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Nr. 11 • 2016 EssPress
Eigenkreation statt
Schubladendenken
Das Restaurant Bruderherz bietet ganz unkon ven tionell
italienische Küche neben polnischen Produkten
an und überzeugt mit angenehmer Gastlichkeit –
ganz nach dem Motto: Der Gast ist König
Handgemacht
17
Ihr Rezept ist simpel. „Erlaubt ist,
was schmeckt“, betont Michal Sokolowski.
Das polnische Brüderduo
Tomasz und Michal Sokolowski eröffnete
gerade erst und schon jetzt
können sie sich über großen Ansturm
und ein volles Lokal freuen. „Wir
lösen uns von allen Konventionen
und Grenzen.“ Angeboten werden
selbst hergestellte Pasta, Risotto, ein
Fleisch- und Fischgericht und Weine
aus Deutschland und Italien, sowie
polnische Limonaden von John
Lemon. „Wir wollen unsere Heimat
nicht verstecken! Ganz im Gegenteil,
wir identifizieren uns sehr mit der
polnischen Kultur.“ Das ist vor allem
in puncto Gastfreundschaft zu spüren.
Die Brüder sind so passioniert
und überzeugt, dass sie am liebsten
alles auf einmal zur Verkostung anbieten
würden. Unter anderem das
Risotto, dem persönlichen Favoriten
der Brüder, der jedem Gast herzlichst
empfohlen wird. Doch das Pasta-Angebot
steht im Vordergrund. Auf die
dafür importierte Pastamaschine aus
Italien sind sie sehr stolz. „Wir setzen
auf hohe Qualität und Lokalität.
Unser Honig kommt vom Lietzensee
und die Mutter vom Nachbarn bereichert
uns mit Kürbis, Zucchini und
Co aus ihrem Garten.“ Michal Sokolowski
schreibt die Speisekarte fast
täglich neu. Ganz nach aktuellem Angebot
wird die Karte in Absprache mit
Chefkoch Tomasz Sokolowski modifiziert.
Der gelernte Koch hat, unter
anderem, zwei Jahre lang in Sizilien
gelebt und gearbeitet und das nötige
italienische Know-how erworben. Auf
die Frage, warum ein Koch mit polnischen
Wurzeln aufs Nudelgeschäft
setzt, erwiderte er sicher: „Pasta war
schon immer meins.“
Die Ausstrahlung und Dynamik,
mit der die Sokolowski-Brüder ihre
Produkte und das Konzept des Restaurants
präsentieren, überzeugt. Mit
ihrer polnischen „Pack an“- Mentalität
päppelten die Jungs das zufällig
entdeckte Objekt in der Nähe vom
Stuttgarter Platz in Charlottenburg
so auf, dass auch die Nachbarn und
Kiezbewohner nicht schlecht staunten.
Von dem einst komplett zugemauerten
Weinlager ist jetzt jedoch
Das polnische Brüderduo Tomasz und Michal Sokolowski
nichts mehr übrig. Gemeinsam mit
dem Vater verwandelten sie das ehemalige
Lager in ein modernes Restaurant
mit italenischer Küche und
polnischem Charme. (viv)
Bruderherz
Restaurant & Catering,
Leonhardtstraße 6, Charlottenburg,
Tel. 030 33 85 20 77,
www.bruderherz-restaurant.de
Foto: Anna Nesterenko
Knalltüten
Eine Popkornditorei peppt die gelben
Maiskörner geschmacklich ordentlich auf
Foto: Lisa Hertwig / HiPi
Frischer Afro-Italienischer
Veggie-Genuss
Ein Moment des Lebens – genau das bedeutet Ataya,
der Name des neuen Fusion-Konzepts von Elisabetta Arisci
und ihrem Mann Bachir
Vegan-vegetarische Restaurants
gibt es in Berlin mittlerweile
wie Sand am Meer. Doch
das Ataya bringt etwas Einzigartiges
mit sich: den Mix aus
senegalesischer und italienischer
Cuisine. Die gebürtige
Italienerin hat durch 15 Jahre
Berufserfahrung als Küchenchefin
den richtigen Riecher,
wenn es um frische und innovative
Kreationen geht.
Ihr Mann bringt afrikanische
Ideen und die entsprechende
Gelassenheit mit. Sie
legen großen Wert auf frische
und hochwertige Produkte
aus Italien, diese importieren
sie aus Ariscis Heimat. Jeden
Tag gibt es wechselnde Gerichte,
die auf einer kleinen
schwarzen Holztafel neben der
Theke angekündigt werden,
zum Beispiel Ravioli mit Tofu
und Spinat, Couscous mit
gegrilltem Gemüse oder einen
Hummus-Teller mit selbst gebackenem
italienischem Brot,
genannt Spianata. Dieses wird
aus Kartoffeln hergestellt und
schmeckt hervorragend zur
Auswahl an Gemüse und der
Kichererbsen-Tahin-Paste.
Das Café strahlt Wärme
und Gastfreundlichkeit aus,
man fühlt sich, als säße man
im eigenen Wohnzimmer.
Zu sammengewürfelte Möbel
bestückt mit farbenfrohen
Kissen und Decken laden zum
Verweilen ein, so kann ein
Mittagessen schon mal länger
ausfallen. Dieses kreative Chaos
aus Patchwork-Einrichtung
spiegelt viel Herzblut wider,
das die beiden in ihr „drittes
Kind“ investiert haben. Eine
Kinder ecke mit Büchern und
Spielzeug sorgt dafür, dass
auch Eltern ihre Zeit genießen
können.
Bachir Neang, der aus dem
Senegal kommt, erklärt, dass
Ataya eigentlich ein afrikanischer
Tee ist. Das Verzehren
dieses Getränks wird dabei
zum alltäglichen Ritual. „Dahinter
steckt aber viel mehr. Es
geht eher um ein harmonisches
Zusammensein, um Momente
des Lebens.“ Diese Atmosphäre
versucht das Paar im Ataya
Caffe zu vermitteln und einen
Ort zu schaffen, an dem man
für eine kurze Auszeit aus dem
stressigen Alltagsleben entfliehen
kann. (lvh)
AtayaCaffe
Zelterstraße 6, Prenzlauer Berg,
Tel. 030 33 02 10 41,
www.atayacaffe.de
Popkorn gibt es schon länger.
Sehr lange sogar, 4000 Jahre
um genau zu sein, möchte
man dem bekanntesten Onlinelexikon
glauben schenken.
Der aus den USA stammende
Klassiker und zeitlose Snackliebling
ist in Kinos nicht wegzudenken
und bisher in den
überschaubaren Versionen,
natur, gesüßt oder gesalzen zu
haben.
Doch neuerdings gibt es
die weißen kleinen Puffies in
verschiedenen Geschmacksrichtungen
und entsprechend
farblich abgestimmt. Auf natürliche
Weise, natürlich. Das
macht zumindest Knalle so.
Knalle ist eine Popkornmanufaktur
in Berlin. Hier werden
die goldgelben Maiskörner
nicht nur einfach gepoppt, sondern
mit exquisiten Zutaten
verfeinert. „Das ist sofort unglaublich
gut angekommen“,
sagt Anne Vitten, „der spontane
Impuls mal mit Popkorn
herumzuexperimentieren,
hat sich als großartige Idee
entpuppt“. Erdacht und ersonnen
haben sich Knalle
die beiden
Pâtissiers
Lucie Krautien und André
Göbel, die bereits in der Sterne-Gastronomie
Karriere im
süßen Segment gemacht haben
und zudem auch das Zuckerstück
im Prenzlauer Berg
betreiben. Dritter im Bunde
ist Christopher Peters, Freund
der beiden und Fachmann für
Markenkommunikation.
Zum Knalle-Genuss wird
regionaler, genfreier Mais verwendet.
Der wird in Öl poppen
gelassen, penibel gesiebt,
um nicht-gepoppte Körner
zu entfernen sowie das überschüssige
Öl abzuschütteln.
Anschließend wird in riesigen
Schüsseln das gepoppte Korn
vorsichtig mit einer Karamellmasse
überzogen, um dann im
Ofen auf Blechen knusprig gebacken
zu werden. Voilà! Und
fertig ist die knackige Köstlichkeit.
„Seit März diesen Jahres
kann das Knalle-Popkorn im
eigenen Laden gekauft werden,
sowie in ausgesuchten Feinkostläden
und Geschäften wie
zum Beispiel bei Manufactum
oder bei Kochhaus“, erzählt
Anne Vitten. Was letztes Jahr
noch als Test auf dem Berliner
Naschmarkt vorgestellt wurde,
ist in Kürze zum absoluten
Knabber-Hit aufgestiegen.
Die verschiedenen Karamelle,
die das Popkorn zu einem
Knalle machen, werden
selbst hergestellt. Dazu werden
Gewürze und andere Zutaten,
wie Erdnüsse, Salzbrezeln
oder Schokoladen, in die
Karamellmasse eingearbeitet.
So entstehen die Sorten: Barbecue
Rauchmandel, Malabar-
Pfeffer Meersalz, Butterkaramell
Tahiti-Vanille oder Weiße
Schokolade Salzbrezel. Für die
Wintermonate wird eine Version
mit Crumble und Walnuss
angeboten. (rc)
Popkornditorei Knalle
Mühsamstraße 41,
Friedrichshain,
www.knalle.berlin,
Mo+Di, Do+Fr 14-19 Uhr,
Sa 11-18 Uhr