April 2020 - coolibri Bochum
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MUSIK VON H IER<br />
WelcheThemenbewegen eueraktuelles Album„HokusPokus“?<br />
Zentrale Elemente sind Täuschungund Überraschung,weilwir dasfaszinierendund<br />
im musikalischen Sinneerfrischendfinden. DieseÜberschrift<br />
‚Hokus Pokus‘ istfür unseineirgendwienicht so unmittelbare Artund Weise,sichmit<br />
denwiedermal bewegten Zeiten auseinanderzusetzen,indenenwir<br />
unsbefinden...<br />
Darjeelingaus Wuppertal<br />
Faszinierende Täuschungen<br />
Es knarzt undswingt,esknistertund zaubertimSound derWuppertaler<br />
Post-Kraut- und Psych-Pop-BandDarjeeling.Bandmitglied Till sprach mit<br />
LukasVeringüber Inspiration,Schattierungund lokaleSzene.Auch,wenn<br />
der<strong>Bochum</strong>erKonzerttermin im <strong>April</strong>wegen Corona abgesagt wurde.<br />
Wiekamtihr alsjunge Band zu einemSound,der im Musikgeschehender<br />
60er verwurzeltscheint?<br />
Wirsinddefinitiv vonden Plattenregalenunserer Eltern in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden.Ganzunschuldigist sicherlich auch nicht, dass wirinder<br />
Chronologieder Popmusik einfachrecht weit vorneangefangenhaben zuzuhören.<br />
Aber:Wir sind keine Retroband, Zeitgenössischesvon HipHop<br />
undSoulüberJazz bisIndie hatgenauso seinen Einflussauf uns. BeiHarmonie,<br />
Melodie, ArrangementoderTextschöpfenwir aus vielen Quellen.<br />
Foto: Liza Arbeiter<br />
DasAlbum hateinigeinstrumentale Zwischenspiele–die ihrauchlive<br />
spielt. Woherkommtdiese Idee,welcheWirkung sollen siehaben?<br />
Wirmögen dieMöglichkeiten, diesichdurch Zwischenspieleergeben: Pause;Spannungaufbauen;<br />
Spannungrausnehmen.Für uns<br />
sind siedie Schattierungen einesTonträgers, diedie musikalischeGeschichtekomplettieren,die<br />
wir erzählenmöchten.<br />
„Wir sind<br />
keine<br />
Retroband“<br />
Wiegut funktioniert unsere Region alsKarrieresprungbrett?<br />
DieletztenJahre zeigen: gut.Kölnist schonder größte Hotspot, in unsererHeimatWuppertal<br />
hatsichaberauch eine amtliche Szeneentwickelt.<br />
DerOrt,andem eine Bandkarrierebeginnt, istnicht allein entscheidend<br />
dafür,obeserfolgreichwird. Wichtigist eher,wie du Zieleverfolgst,was<br />
für Menschen du triffst, mitwie viel Energieduesmachst. Es könnte immermehrMenschengeben,die<br />
aufIndie-Konzertegehen,das würde sicher<br />
auch gegengewisse negative Entwicklungeninder Gesellschaft Wirkung<br />
zeigen,solange es Orte wiedas Gebäude9in Köln oder dasLochin<br />
Wuppertalgibt, können wir aber voneiner interessierten Szenesprechen.<br />
Wassteht alsNächstesfür euchan?<br />
EinpaarClubkonzerteund Festivals;unsereNebenprojekte unddann,in<br />
absehbarerZukunft, wollen wirwiederaufnehmen.<br />
Foto: Morgen Jass<br />
Foto: Metalville<br />
Foto: Der Michi &der Sprenz<br />
RainbowExperience<br />
Eine Regenbogen-Erfahrung verspricht die2018<br />
gegründete EssenerBand Morgen Jass mitihremDebüt.Umdie<br />
vielen Farben insGehirnihrer<br />
Hörerschaft zu bringen, bemühen sieeine<br />
Klangpalette aus denGefildendes Psychedelic<br />
Jazzrock. Und dermusikalischeTrip gelingt:die<br />
instrumentalen Arrangements mitTitelnwie<br />
„Afroarctic“, „Japan“ oder „Balcony“schlagen<br />
einverträumt gelassenes Tempoan, aufdem<br />
warmeGitarrenriffs undsatte Basslines schweben.<br />
Leicht schepperndeDrums sorgen fürKanten,<br />
schummeriges E-Pianofür Weichfilter. Mit<br />
dieser süperb chilligenMusik aufden Ohren<br />
möchte manvon einerRooftopbarindiesige<br />
Großstadt-Sonnenuntergänge blinzeln. VÖ:28.2.<br />
26<br />
Dangerzone<br />
VomBodenseegeschlossen als Band nach Essengezogen<br />
–alles richtiggemacht!Das gilt<br />
bei Formosa auch fürs Musikalische: dasdritte<br />
Album isterneutein Metalkracher, dervor Augenzwinkernund<br />
Kokettierereienstrotzt.Immerwiederdeutlich<br />
rauszuhörensindInspirationen<br />
aus den80ern,die sich formidabel ins<br />
Klangbilddes Trioseinfügen –und dabeiauch<br />
famoszum Band-Image passt. DieJungs drücken<br />
immer gerne(undmit Humor) aufdie<br />
Sexy-Tube, wirbeln Männerschweiß, Headbanghaare<br />
undLeoleggingsdurcheinander.Zurück<br />
zu „Dangerzone“:Der Drittlingist einrundesAlbummit<br />
einergelungenenMischungaus metalligerNostalgie<br />
undModernität. VÖ: 13.3.<br />
Noch fetter &noch geiler<br />
Das Duisburger Liedermacher-Duett DerMichi<br />
undder Sprenz setztauf muntereAkustikgitarrenmelodien<br />
mitTextenaus derMitte desLebens.Man<br />
durchleuchtet dasKonzept des<br />
Casting-„Superstars“, adressiert nervigeStalker<br />
oder formuliertLiebesständchen an Punk Girlies.Das<br />
istalles ganz nett,abernicht wirklich<br />
ausgereift.Die Melodien sind simpel,die Verse<br />
rechteinspurig, dieInhalte zwar authentisch<br />
vonder Seeleweg,aberlyrisch nichtsonderlich<br />
galant.Nun kann mandas amateurhaftnennen,<br />
mankann darin aber auch einensympathisch<br />
rohenCharmedes Ungeschliffenenentdecken.<br />
Sagenwir so:Ein absolut soliderKneipenabend-Soundtrack.<br />
VÖ:27.3. LukasVering