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Sonderveröffentlichung Tag der Pflege

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<strong>Son<strong>der</strong>veröffentlichung</strong><br />

<strong>der</strong> Backnanger Kreiszeitung<br />

und Murrhardter Zeitung<br />

Dienstag, 12. Mai 2020<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />

Wirwerden immer älter. Einerseits istdas<br />

eine erfreuliche Entwicklung. An<strong>der</strong>erseits<br />

führt dies jedoch auch zu einem steigenden<br />

Bedarf nach Unterstützung im Alter. DieZahl<br />

pflegebedürftiger Menschen in Deutschland<br />

hatsichinden vergangenen Jahren deutlich<br />

erhöht –laut Statistischem Bundesamt waren<br />

es 2017 etwa3,4 Millionen, ein Anstieg von<br />

19 Prozent innerhalb vonzweiJahren. Somit<br />

steigt auch <strong>der</strong> Bedarf an <strong>Pflege</strong>kräften. Doch<br />

<strong>Pflege</strong>kraft ist nicht gleich <strong>Pflege</strong>kraft,wie<br />

Dieter Raum von<strong>der</strong> Raum Seniorenpflege<br />

24 aus Auenwald klarstellt. Seine Agentur<br />

vermitteltausländische Betreuungsfachkräfte,<br />

die 24 Stunden für den Patienten zur Verfügung<br />

stehen. Raum betont: „Man darf unseren<br />

Gerade in <strong>der</strong> aktuellenSituation ist für<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftige <strong>der</strong> soziale Kontakt wichtig.<br />

Mitarbeiter<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>dienste sindeine<br />

unverzichtbareBrücke zur Außenwelt.<br />

Serv<br />

ice nicht mit ambulanten <strong>Pflege</strong>dienstenverw<br />

echseln. Unsere Betreuungskräfte<br />

bieten eine Grundpflege, sie unterstützen<br />

im Haushalt, bei <strong>der</strong> Körperpflege et cetera.<br />

Medizinische Tätigkeiten wie beispielsweise<br />

dasVerabreichen vonSpritzen dürfen sie<br />

nicht ausüben.“ Raum arbeitet mit Agenturen<br />

in verschiedenen Län<strong>der</strong>n zusammen. Das<br />

kommt ihm in <strong>der</strong> aktuellen Coronasituation<br />

zugute, denn momentan stehen aufgrund<br />

verschiedener Beschränkungen wenigerKräfte<br />

zur Verfügung. Dennoch sei es aufgrund seines<br />

Netzwerkes weiterhin möglich, zeitnah individuell<br />

passende Betreuungspersonen für die<br />

jeweiligen Familien zu finden.<br />

Durch die Diakoniestation Mittleres Murrtal<br />

mit Sitz in Aspach werden aktuell um die 250<br />

Personen betreut. Etwa30Mitarbeiter für die<br />

hauswirtschaftliche Versorgung beziehungsweise<br />

Nachbarschaftshilfe stehen hierfür zur<br />

Verfügung sowie ungefähr 22 <strong>Pflege</strong>fachkräfte.<br />

Der Betreuungsaufw<br />

and ist hier recht unterschiedlich<br />

–manche Personen werden bis zu<br />

dreimal täglich besucht, an<strong>der</strong>e nur einmal in<br />

<strong>der</strong> Woche. Das macht die Arbeit sehr individuell,<br />

so Geschäftsführerin Natascha Bobleter: „Es<br />

ist eine tolle Arbeit, sie ist sehr vielfältig.“ Allerdings<br />

steht <strong>der</strong> ambulante<strong>Pflege</strong>dienst gerade<br />

jetzt vorgroßenHerausfor<strong>der</strong>ungen. Beinahe<br />

täglich gibt es Än<strong>der</strong>ungen, die schnellstmöglich<br />

umgesetzt werden müssen.<br />

Das bestätigt auch Birgit Möller,<strong>Pflege</strong>dienstleiterin<br />

bei <strong>der</strong> Katholischen Sozialstation<br />

in Backnang. Während etwazuBeginn <strong>der</strong><br />

Pandemie die Beschaffung vonausreichen<strong>der</strong><br />

Schutzkleidung nicht so einfach war, ist man<br />

damit nun gut aufgestellt. Die beson<strong>der</strong>e<br />

Stärke <strong>der</strong> Sozialstation sieht Möller im sozialen<br />

Auftrag–so ist es möglich, pflegerische<br />

Betreuungsleistungen anzubieten, die über<br />

die Leistungen <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>kassen hinausgehen,<br />

ohne diese privat abzurechnen. Allerdings<br />

sind nun einige Aufträge weggebrochen, denn<br />

viele Angehörige, die aktuell beispielsweise im<br />

Homeoffice arbeiten, kümmern sich selbst um<br />

ihre pflegebedürftigen Familienmitglie<strong>der</strong>.<br />

Arbeit in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> –<br />

Diese Verän<strong>der</strong>ungen sollen für<br />

Entlastung sorgen<br />

Die Arbeit in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> ist ein anstrengen<strong>der</strong><br />

und auch körperlich for<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Beruf.Hinzu<br />

kommt, dass Arbeitnehmer meist einen<br />

geringen Lohn erhaltenund ein Fachkräftemangel<br />

vorherrscht, wodurch Überstunden<br />

keine Seltenheit sind.Umdie Arbeitszeit besser<br />

nutzen zu können, arbeitet<br />

Betreuungs-und<br />

<strong>Pflege</strong>modelle für den<br />

individuellenBedarf<br />

dasBundesministerium für<br />

Gesundheit auf einen Bürokratieabbau<br />

hin, um <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

zu entlasten und ihnen mehr<br />

Zeit für die tatsächliche <strong>Pflege</strong><br />

zu verschaffen, anstatt viel<br />

Zeit mit unnötigen Formularen zu verbringen.<br />

Ein vondem <strong>Pflege</strong>bevollmächtigten<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung aufgebautes Projekt<br />

unterstützt <strong>Pflege</strong>einrichtungen dabei, die<br />

<strong>Pflege</strong>dokumentation in <strong>der</strong> Praxis effizienterzugestalten,<br />

ohne fachliche Standards zu<br />

vernachlässigen o<strong>der</strong> ein Haftungsrisiko zu<br />

erzeugen.<br />

Ein weiterer Weg, <strong>Pflege</strong>kräftezuentlasten,<br />

ist <strong>der</strong>Einsatz vonzusätzlichen<br />

Betreuungskräften. Durch daserste<strong>Pflege</strong>stärkungsgesetzwurden<br />

bereits die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um die Zahlan<br />

Betreuungskräften, welche in<br />

Voll- o<strong>der</strong>Teilzeit arbeiten, in<br />

den <strong>Pflege</strong>einrichtungen zu<br />

erhöhen. Zusätzliche Betreuungskräfteunterstützen<br />

die wichtige Arbeit<br />

<strong>der</strong> Fachkräfte. Sie gehenmit den in den<br />

Einrichtungen lebenden Menschen unter an<strong>der</strong>em<br />

spazieren, malen, basteln und lesen<br />

mit ihnen o<strong>der</strong> machen gezielte Bewegungsübungen.Insgesamt<br />

tragen Betreuungskräfte<br />

dazu bei, den <strong>Pflege</strong>alltag für <strong>Pflege</strong>nde<br />

und Gepflegte spürbar zu erleichtern. Dies<br />

wurde sogardurch eine vomBundesgesundheitsministerium<br />

in AuftraggegebeneStudie<br />

bestätigt. Dabei gaben alle Mitarbeiter in<br />

den <strong>Pflege</strong>einrichtungen an, dass sich die<br />

zusätzlichen Betreuungsangebote positiv auf<br />

die Stimmung eines Großteils <strong>der</strong> Heimbewohner<br />

auswirken. Betreuungskraft kann<br />

man unter an<strong>der</strong>em werden, wenn gezielte<br />

Fort- o<strong>der</strong> Weiterbildungen im Berufsfeld <strong>der</strong><br />

<strong>Pflege</strong> und Betreuung absolviert werden. Die<br />

Voraussetzung fürdie Berufswahl im <strong>Pflege</strong>beziehungsweise<br />

Betreuungsbereich ist<br />

selbstverständlich eine offene und positive<br />

Haltung gegenüber <strong>der</strong> Arbeit mit älteren<br />

und pflegebedürftigen Menschen.<br />

<strong>Pflege</strong>inZeiten vonCorona<br />

Beson<strong>der</strong>s ältere und pflegebedürftige<br />

Menschen gehören zu den sogenannten<br />

Risikogruppen und sollteneine Ansteckung<br />

tunlichst vermeiden. Bereits vor<strong>der</strong> Pandemie,<br />

welche durch den Covid-19-Erreger ausgelöst<br />

wurde, waren viele auf eine spezielle<strong>Pflege</strong><br />

angewiesen, sowohl in Heimenals auch in<br />

den eigenen vier Wänden. Durch dasVirus<br />

wird <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>bereich voreine beson<strong>der</strong>e<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung gestellt. Dabei stelltsich die<br />

Frage, wie <strong>der</strong> Alltag möglichst risikoarm für<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftige, ihre Angehörigen und das<br />

<strong>Pflege</strong>personal gestaltetwerden kann. Für die<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftigen sind dies<br />

zudem Zeiten<br />

<strong>der</strong> Unsicherheit und vieler<br />

Fragen. Kann man<br />

seine Familie nochsehen? Wie erhält man die<br />

nötigen Lebensmittel und Haushaltsutensilien<br />

o<strong>der</strong> gar die medizinisch notwendige Medi-<br />

zu<br />

kation, ohne in Ansteckungsgefahr geraten? Schließlich ist die Kernaus-<br />

sage <strong>der</strong> Präventionsmaßnahmen<br />

gegen dasVirus,<br />

Kontaktezuvermeiden<br />

und Abstand zu halten. Im Idealfalllassen<br />

sich Menschen aus den Risikogruppen daher<br />

sowohl ihre Einkäufe als auch ihre Medikamente<br />

bis vordie Haustür liefern. Zum Schutz <strong>der</strong><br />

Empfänger verzichten die meisten Logistikunternehmen<br />

auf eineEmpfangsbestätigung,<br />

sodass unnötiger Kontakt vermiedenwerden<br />

kann.Auch viele ortsansässige Apotheken<br />

bieten Lieferdienstean. Für die <strong>Pflege</strong>dienste<br />

haben sich ebenfalls die Hygienemaßnahmen<br />

verschärft.Neben Handschuhen tragen die<br />

<strong>Pflege</strong>r einen Mundschutz. Als <strong>Pflege</strong>bedürfti-<br />

ger kann man selber darauf achten, dass<br />

die <strong>Pflege</strong>kraft<br />

sich an die vorgeschrie-<br />

hältund<br />

benen Hygienemaßnahmen sich beispiee<br />

lsweise bei Betreten <strong>der</strong><br />

Wohnung<br />

die Hände wäscht und des-<br />

Ist man auf Hilfe eines<br />

infiiziert. Pfl<br />

flegedienstes angewiesen,<br />

sollte und kann er unterEinhalt<br />

<strong>der</strong> Hygienevorschriftenweiterbeansprucht<br />

werden.<br />

Ausbildung zur <strong>Pflege</strong>fachkraft –Das erwartet zukünftige Azubis<br />

Die Ausbildung zur<strong>Pflege</strong>fachkraft dauert in<br />

<strong>der</strong> Regel drei Jahre. Seit dem 1. Januar 2020<br />

ist die Ausbildung eine generalistische Ausbildung,<br />

wasbedeutet, dass die drei Berufe<br />

<strong>der</strong> Altenpflege, Krankenpflegeund Kin<strong>der</strong>krankenpflegezusammengeführt<br />

werden. In<br />

den drei Jahren Ausbildungszeit werden 2100<br />

Theoriestunden sowie 2500 Praxisstunden<br />

in den Bereichen Akut- und Langzeitpflege,<br />

ambulante<strong>Pflege</strong>, Psychiatrie und Pädiatrie<br />

absolviert. Der Vorteil <strong>der</strong> generalistischen<br />

Ausbildung istes, dass nach dem erfolgreichen<br />

Abschluss in jedem dieser Bereiche gearbeitet<br />

werden kann. Die Voraussetzungenfür den<br />

Beginn einer Ausbildung zur <strong>Pflege</strong>fachkraft<br />

sind verschieden. Notwendig ist ein anerkannter<br />

Schulabschluss wie <strong>der</strong> Haupt- o<strong>der</strong><br />

Realschulabschluss. Ein Abitur muss nicht<br />

vorliegen. Alternativ kann auch eine bereits<br />

absolviertebranchenspezifische Berufsausbildung<br />

vonmindestens zweijähriger Dauerals<br />

Qualifikation ausreichen. Die theoretischen<br />

Stunden finden auf dem jeweiligen gewählten<br />

Ausbildungscampus statt.In<strong>der</strong> Praxis wird ein<br />

Ausbildungsvertragmit einer Einrichtung aus<br />

dem Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krankenpflege, Altenkrankenpflege<br />

o<strong>der</strong> allgemeinenKrankenpflege<br />

geschlossen. Während <strong>der</strong> Praxisphasen<br />

arbeiten die Auszubildenden in einem eigenen<br />

Ausbildungsbetrieb und in an<strong>der</strong>en pflegerischen<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong>n stets mit <strong>der</strong> Unterstützung<br />

durch speziell fortgebildeteFachkräfte.<br />

Somit ist eine steteSuperv<br />

ision garantiert und<br />

<strong>der</strong> Auszubildende wird nicht überfor<strong>der</strong>t. In<br />

regelmäßigen Abständen besuchen die Lehrer<br />

aus denSchulen die Auszubildendeninihrem<br />

Praxisalltag, um Fortschrittesowiemögliche<br />

Probleme zu besprechen. Die zu erlernenden<br />

<strong>Pflege</strong>tätigkeiten sind vielfältig. So wird unter<br />

an<strong>der</strong>em erw<br />

artet, dass <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>bedarf eines<br />

Patienten ermitteltund ein <strong>Pflege</strong>plan erstellt<br />

werden kann. Zudem müssen Patientengespräche<br />

geführt und dieAngehörigen stets<br />

aufgeklärt werden. Im Fokus steht zu guter<br />

Letzt selbstverständlich die Betreuung sowie<br />

dasDurchführen und Delegieren <strong>der</strong><strong>Pflege</strong>von<br />

Patienten.<br />

DieAusbildung zur<strong>Pflege</strong>fachkraft<br />

umfassteinen theoretischen und<br />

einenpraktischen Teil.<br />

07191/808-0<br />

anzeigen@bkz.de<br />

Die Katholische Sozialstation Backnang bleibt auch<br />

unter neuer Trägerschaft<br />

Ihr verlässlicher Partner für:<br />

Diakoniestation Mittleres Murrtal<br />

Schubertstraße 1·71546 Aspach ·Telefon 07191/344240<br />

07191/808-0<br />

anzeigen@murrhardter-zeitung.de<br />

Texte: Lokalpresse<br />

Fotos: AOKMediendienst, Pixabay.<br />

com, Pexels.com,Adobe Stock/Angelov<br />

Anzeigen: Steffen Berner,Michael<br />

Mathes, Frank Tomaschek<br />

„24h-<strong>Pflege</strong>rin“ frei!<br />

Erf<br />

ahren, fürsorgl. u. deutschsprach.,<br />

üb. RAUM Seniorenpflege24:<br />

Tel. 07191/9337080<br />

• Kranken- und Altenpflege<br />

• hauswirtschaftliche Versorgung<br />

• Beratung und häusliche Schulung pflegen<strong>der</strong><br />

Angehöriger<br />

• Organisierte Nachbarschaftshilfe<br />

(Alltagsbegleitung)<br />

• Betreuungsgruppe für Demenzkranke<br />

• Hausnotruf (in Kooperation)<br />

Burgplatz 8|71522 Backnang<br />

Fon: 07191 914121

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