POPSCENE April 04/21
Das total umsonste Popkulturmagazin
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« (MAIS) IL FAUT CULTIVER NOTRE JARDIN »<br />
<strong>04</strong> <strong>21</strong>
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<strong>POPSCENE</strong>+ ist da<br />
06 TITEL<br />
Selig<br />
Katja Moslehner<br />
Stefan Ochs<br />
Katharina Ritter<br />
22 SPECIAL<br />
IBA<br />
26 TRAVELS<br />
Konstanz<br />
30 HEIMATMELODIEN<br />
Regionale Musik<br />
32 GENUSS<br />
Gaumenfreuden<br />
36 KARMA<br />
Leben, Lust, Queer<br />
38 JOBS<br />
Es ist mal wieder so weit. Die alte Raupe POP-<br />
SCENE hat sich in einen Kokon eingesponnen<br />
und erblickt nun als neue alte Raupe <strong>POPSCENE</strong><br />
das Licht der apokalyptischen Welt. Eigentlich als<br />
zwei Raupen. <strong>POPSCENE</strong> und <strong>POPSCENE</strong>+.<br />
Ich glaube ich habe mich verrannt. Egal!<br />
Wer sich über das Cover wundert… Gemäß dem<br />
Motto „Break the Rules“ liegt hier ein schickes<br />
Gastcover, gestaltet von der Kreativgemeinschaft<br />
Bureau Stabil (bureaustabil.de) vor, welches auf<br />
das Sonderthema IBA hinweist (Danke!). Eine IBA<br />
steht für Veränderung und Zukunft. Und deshalb<br />
haben wir uns im Chaosmonat <strong>April</strong> dazu entschieden,<br />
für uns den nächsten Schritt in Richtung<br />
Zukunft zu gehen und launchen daher ab<br />
sofort: <strong>POPSCENE</strong>+, das Mitgliederprogramm für<br />
unsere Leser. Was das genau ist, erläutern wir auf<br />
den folgenden Seiten.<br />
Wir würden uns sehr freuen, euch bei <strong>POPSCENE</strong>+<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Zukunft ist das, was wir daraus machen<br />
In diesem Sinne<br />
Arbeiten, Lernen, Studieren<br />
Markus ixius<br />
42 TIPPS<br />
Musik, Filme, Serien<br />
50 LESELUST<br />
Alles aus der Welt der Bücher<br />
61 TERMINE<br />
Kultur und Veranstaltungen<br />
74 FIN<br />
Comic & Impressum<br />
3<br />
EDITORIAL
<strong>POPSCENE</strong>+<br />
SUPPORT YOUR<br />
LOCAL INDIE MEDIA<br />
4<br />
<strong>POPSCENE</strong>+
<strong>POPSCENE</strong> ist seit 2009 das total umsonste<br />
Popkulturmagazin. Unsere Leser können sich<br />
an über 250 Verteilstellen in der Region kostenlos<br />
eine Printausgabe schnappen, unser<br />
beliebtes E-Paper auf dem Smartphone oder<br />
im Browser ansehen oder werden über unsere<br />
Social Media Kanäle informiert. Wir sind der<br />
Meinung, dass diese Angebote auch kostenlos<br />
bleiben sollen. Wie wichtig uns Kultur, Veranstaltungen,<br />
Ausstellungen etc. sind, haben wir<br />
jetzt schmerzlich erfahren, nämlich als all diese<br />
Dinge plötzlich nicht mehr möglich waren. Jeder<br />
soll die Möglichkeit haben, sich über Kultur<br />
frei informieren zu können.<br />
Umsonst, aber nicht kostenlos<br />
Während unsere Angebote kostenlos sind, ist<br />
die Produktion dieser Inhalte und Medien nicht<br />
kostenlos. Die Kosten für den Druck der Printausgabe,<br />
Honorare für unsere Redakteure, Gehalt<br />
für Grafik und Verteilung uvm. stellen monatlich<br />
einen großen Posten dar, der irgendwie<br />
finanziert werden muss. Dem gegenüber steht<br />
aktuell ein quasi nicht vorhandener Anzeigenmarkt<br />
(Es gibt faktisch keine Veranstaltungen)<br />
und nicht erst seit gestern macht es die Onlinelandschaft<br />
nahezu unmöglich lukrative Erlösmodelle<br />
für kleine und mittlere Medienhäuser<br />
zu etablieren. Schlimmer noch: Damit die<br />
Arbeit unserer Redakteure überhaupt halbwegs<br />
bei unseren Lesern ankommt, führt kein Weg<br />
mehr an den Algorithmen von Facebook & Co<br />
vorbei oder wir müssen uns die Reichweiten erkaufen.<br />
Das geht so nicht weiter.<br />
AB SOFORT<br />
JETZT <strong>POPSCENE</strong>+<br />
MITGLIED WERDEN<br />
Das <strong>POPSCENE</strong>+ Mitgliederprogramm<br />
Aus diesem Grund starten wir ab sofort POP-<br />
SCENE+ - unser Mitgliederprogramm. Dies funktioniert<br />
ähnlich wie der Social-Funding-Dienst<br />
Patreon, allerdings speziell für Medienangebote.<br />
Für unser Mitgliederprogramm nutzen<br />
wir den aus Deutschland stammenden Dienst<br />
Steady, welcher beispielsweise auch von dem<br />
Titanic Magazin, Übermedien, Fuze oder Krautreporter<br />
verwendet wird.<br />
Auf dieser Plattform haben unsere Leser die<br />
Möglichkeit, uns mit einem kleinen Beitrag zu<br />
unterstützen und damit einen Beitrag zum Erhalt<br />
und zur Weiterentwicklung eines unabhängigen<br />
Mediums zu leisten. Was übrigens auch<br />
gut für die kulturelle Szene unserer Region ist,<br />
über die wir nunmal jeden Monat ausführlich<br />
berichten. Als Gegenleistung erhält man je<br />
nach Paket, kleine Gegenleistungen und kann<br />
sich sogar die <strong>POPSCENE</strong> Printedition mit lustigen<br />
Beilagen Pandiemie- und Katastrophen-resitent<br />
nach Hause als Abo schicken lassen.<br />
Alle Infos und elektronischen Goodies kommen<br />
als Newsletter direkt, frei Haus in das E-Mail<br />
Postfach – ganz ohne Gatekeeperplattformen.<br />
Über diese Plattform könnt ihr auch eure Kommentare<br />
abgeben und bestimmt durch regelmäßige<br />
Umfragen mit, wohin künftig unsere<br />
gemeinsame Reise hingeht.<br />
DAS <strong>POPSCENE</strong>-TEAM<br />
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Video im<br />
E-Paper<br />
SELIG<br />
AUFRICHTIG SEIN<br />
IN EINER UNAUFRICHTIGEN ZEIT<br />
6<br />
TITEL
Mit dem Debütalbum „Selig“ schrieb das Hamburger<br />
Quintett 1994 deutschsprachige Rockgeschichte,<br />
nicht zuletzt dank Hits wie „Ohne<br />
Dich“ und „Sie Hat Geschrien“. Zwei weitere Alben<br />
folgten, doch persönliche und musikalische<br />
Differenzen führten bereits 1998 zur Trennung.<br />
Nach einer Best Of machten sie mit Bands wie<br />
Kungfu, Zinoba und TempEau in unterschiedlichen<br />
Besetzungen weiter. 2008 kam es dann<br />
zur überraschenden Reunion in der Originalbesetzung<br />
mit Sänger Jan Plewka, Gitarrist<br />
Christian Neander, Bassist Leo Schmidthals,<br />
Schlagzeuger Stoppel Eggert und Keyboarder<br />
Malte Neumann. Mit dem Comeback-Album<br />
„Und endlich unendlich“ (2009) erlangten sie<br />
erstmals Goldstatus. Wie es danach weiterging<br />
verrät uns der charismatische Frontmann Jan,<br />
der mit seiner Familie in Ahrensburg lebt.<br />
Ein weiter Weg vom frühen ´Hippie-Metal´<br />
über drogengeschwängerten Rock und Elektronik-Ausflüge<br />
hin zum alten Stil der Band.<br />
Fühlt Ihr Euch heute als Quartett richtig wohl.<br />
Ihr scheint wieder eine Familie zu sein?<br />
Definitiv, denn als wir 2014 nach dem Ausstieg<br />
von Malte auf Tournee einen Computer einsetzten,<br />
der in Karlsruhe auf einem Open Air komplett<br />
ausfiel, war uns klar: Wenn es weitergeht,<br />
dann nur ohne Keyboards und nur zu Viert. Jeder<br />
einzelne von uns spürt den Geist der späten<br />
1960er/frühen 1970er Jahre und der verbindet<br />
sich mit unserem Lebensgefühl und den verschiedenen<br />
Persönlichkeiten zu aktueller Musik.<br />
Und unsere Handschrift bleibt, egal ob wir Funk,<br />
Pop oder Rock spielen. Was das Verhältnis untereinander<br />
angeht, ist es sogar tragischer als in einer<br />
Familie. Es ist eine Ehe, wild und frei, die durch<br />
gegenseitige Freiheiten, Pausen und Soloprojekte<br />
besser als in den ersten vier Jahren läuft.<br />
Mit drei weiteren Alben und einer Best Of<br />
zwischen 2010 und 2017 gelang euch der<br />
Spagat zwischen alten Fans und jungen Anhängern.<br />
Was siehst Du daher rückblickend<br />
als Meilensteine der Band-Historie an?<br />
Ja, das ist super, dazu gibt es auch eine Anekdote.<br />
Ein Mädchen schrieb uns: Ich habe den<br />
Plattenschrank meiner Eltern durchsucht und
in da auf Selig gestoßen. Jetzt gehen wir<br />
zusammen zum Konzert. Was den zweiten Teil<br />
deiner Frage angeht. Für mich sind die Meilensteine<br />
keine Alben, sondern einzelne Lieder auf<br />
den Alben, die für uns und für mich die persönliche<br />
Dimension erweitert haben. Ich habe immer<br />
das Lied am liebsten, das ich gerade höre.<br />
Für euer achtes Album „Myriaden“ habt ihr<br />
euch viel Zeit genommen. Zwei Jahre wurde<br />
daran geschrieben. Gibt es einen Art Kernaussage<br />
zwischen „Süsser Vogel“ und „Du“?<br />
Ja, wir haben uns immer wieder getroffen und<br />
haben unter anderem in einem Ferienhaus in<br />
Dänemark, bei Christian in seinem Studio in Berlin<br />
oder in unserem Proberaum außerhalb von<br />
Hamburg an den Stücken gearbeitet. Die Magie<br />
zwischen uns ist zurück, es war wie früher.<br />
Ich nutze ja schon seit Jahren Notizbücher für<br />
meine Ideen, schreibe eigentlich immer. Und<br />
im Jam blättere ich in den Büchern und wenn<br />
die Musik und die Worte zueinander passen,<br />
ergeben sich einfach faszinierende Momente.<br />
Auf ´Myriaden´ geht es darum, wie wir als Menschen<br />
miteinander und mit der Erde umgehen,<br />
angesichts von zahlreichen Herausforderungen<br />
politischer und gesellschaftlicher Art.<br />
Bei den Aufnahmen zum zweiten Album<br />
„Hier“ (1995) habe ich euch in den ICP-Studios<br />
in Brüssel besucht und damals auch Erfolgsproduzent<br />
Franz Plasa kennengelernt.<br />
Auch mit ihm herrschte sehr lange Funkstille,<br />
ihr seid nicht im Guten auseinander<br />
gegangen. Wie kam es dazu, dass er jetzt<br />
„Myriaden“ produziert hat?<br />
Wir wollten mit einem fremden Produzenten<br />
arbeiten. Christian suchte einige aus, spielte<br />
uns verschiedene Titel vor. Der, dessen Sound<br />
uns am besten gefiel, war ausgerechnet Franz.<br />
Wir haben ihn angerufen und er hat zugesagt,<br />
die erste Single zu machen. Das lief so gut, dass<br />
sich dann mit den Album-Aufnahmen der Kreis<br />
zu früher schloss.<br />
Auf dem Limited Deluxe Digipack gibt es<br />
zusätzlich 12 „Myriaden“ Live Takes zu<br />
hören. Was hat es damit auf sich?<br />
8<br />
Covid-19 bedingt hatten wir viel Zeit. Da kamen<br />
wir im Studio auf die Idee, die Songs im Anschluss<br />
an die Album-Produktion noch als<br />
Live-Versionen einzuspielen. Auf einer kleinen<br />
Bühne, in einem anderen Gewand.<br />
MTV und VIVA haben Mitte der 1990er Jahre<br />
maßgeblich zu eurem Erfolg beigetragen. Videos<br />
scheinen euch immer noch wichtig zu sein?<br />
Social Media verändert sich rasant und damit<br />
auch die Aufmerksamkeitsspanne für ein Video.<br />
Die wird leider immer kürzer und auch die<br />
Budgets werden immer geringer. Die Bedeutung<br />
der Videos schwindet damit.<br />
„Selig macht Selig“. 2020 kam diese Tribut-<br />
CD auf den Markt. Wer hat diese Compilation<br />
in die Wege geleitet?<br />
Anlässlich unseres 25jährigen Jubiläums kam<br />
uns diese Idee. Toll zu sehen, was Kollegen und<br />
Freunde wie Madsen, Philipp Poisel, Niedeckens<br />
BAP oder Milliarden aus unserem Repertoire<br />
gemacht haben. Die sollten dann auch alle in<br />
unterschiedlichen Städten als Gäste unserer<br />
Shows dabei sein.<br />
In unregelmäßigen Abständen hast Du auch<br />
immer wieder als Schauspieler für TV, Kino<br />
und Bühne auf dich aufmerksam gemacht.<br />
Gibt es da Neuigkeiten zu berichten?<br />
Ich sehe mich als Sänger mit einer Affinität<br />
zur Schauspielerei. Ich fühle mich mehr auf<br />
der Bühne wohl und bin noch besonders beim<br />
Theater leidenschaftlich. Zuletzt habe ich unter<br />
anderem bei Elfriede Jelinek am Burgtheater in<br />
Wien „Die Winterreise“ gesungen. Und wenn alles<br />
gut geht, werde ich bald an der Aufführung<br />
des Shakespeare-Stücks „Der Sturm“ in Luxemburg<br />
teilnehmen. Das Theater ist mir hold.<br />
Jan Plewka singt Rio Reiser. Wandelst Du<br />
noch immer erfolgreich auf den Spuren der<br />
Kultrockband Ton Steine Scherben?<br />
Ja und zwar mit zwei unterschiedlichen Shows<br />
und Schwerpunkten, die auf Rio Reiser und auf<br />
Ton Steine Scherben ausgerichtet sind. Insgesamt<br />
sind wir damit jetzt seit 17 Jahren unterwegs.<br />
Mit Selig rechne ich allerdings erst mit einer<br />
Tournee im Frühjahr 2022. Zumindest hatten<br />
TITEL
wir kürzlich ein Live-Stream-Konzert in Bremen<br />
gespielt, das uns allen riesig Spaß gemacht hat.<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
SELIGMUSIK.DE<br />
9<br />
TITEL
im im<br />
Video<br />
Video<br />
E-Paper<br />
E-Paper<br />
KATJA MOSLEHNER<br />
EHEMALIGE FAUN-SÄNGERIN<br />
PRÄSENTIERT IHR DEBÜT<br />
10<br />
TITEL
Im Zuge ihrer musikalischen Laufbahn war die<br />
Berlinerin 2013-2017 Frontfrau der Pagan-Folk-<br />
Band Faun und arbeitete unter anderem mit<br />
Szene-Stars wie Santiano, Subway To Sally und<br />
In Extremo zusammen. Stillstand gibt es für die<br />
Komponistin, Songwriterin und Sängerin nicht.<br />
Mit „Am Weltenrand“ präsentiert sie jetzt ihr<br />
bemerkenswertes Debüt.<br />
Darstellende Kunst, Literatur und Musik<br />
scheinen schon seit der Kindheit ein wichtiger<br />
Teil deines Lebens zu sein. Was hat dich<br />
neben der Familie in dieser Hinsicht geprägt?<br />
Ich bin in einem Künstlerhaushalt in der DDR<br />
groß geworden. Mein Großvater arbeitete als<br />
Maler/Ausstatter für „Ein Kessel Buntes“, eine<br />
Samstagabendshow im Fernsehen und auch<br />
meine Mutter und Tante waren an Theatern engagiert.<br />
Ich habe im Chor gesungen, eine klassische<br />
Grundausbildung absolviert und habe<br />
mich in Indien mit modaler Musik beschäftigt.<br />
Zurück in Berlin, habe ich dann eine Theatermusikgruppe<br />
gegründet aus der viele andere<br />
Projekte hervorgingen. Alle diese Erfahrungen<br />
prägen bis heute meine Arbeit.<br />
Zusammen mit der europaweit erfolgreichen<br />
Band Faun hast Du vier Alben veröffentlicht,<br />
danach kam es zur Trennung. War es damals<br />
Zeit die eigene Kreativität und deinen künstlerischen<br />
Freiheitsdrang in den Vordergrund<br />
zu rücken?<br />
Da sprichst Du ein kompliziertes, sensibles Thema<br />
an. Es war eine fruchtbare Zeit, aber wir haben<br />
uns gemeinsam entschlossen, eigene und<br />
neue Wege zu gehen.<br />
Nach einer erholsamen Auszeit bist Du zunächst<br />
mit dem Corvus Corax-Hörspiel „Der<br />
Flug des Drachen“ getourt. Dann war genug<br />
Inspiration vorhanden um mit Deinem Debüt<br />
„Am Weltenrand“ zu beginnen?<br />
Ja, ich hatte genügend Ideen gesammelt,<br />
kompositorisch und textlich, um persönliche<br />
Alltagserfahrungen mit Sagen und Mythen zu<br />
anspruchsvollen Stücken zu kombinieren.
12<br />
TITEL
Deine einzigartige Stimme ist das<br />
eine, die außergewöhnliche, authentische<br />
Instrumentierung das andere.<br />
Beides harmoniert perfekt. Was gibt<br />
es in dieser Hinsicht Wissenswertes zu<br />
erfahren?<br />
Danke für das nette Kompliment.<br />
Meine Musik braucht die alten Instrumente<br />
wie Ney, Drehleier, Zister, Dudelsack<br />
und Harfe unbedingt. Ich liebe<br />
ihre Natürlichkeit. Und ich habe das<br />
große Glück, dass ich mit den bekannten<br />
internationalen Musikern wie Rick<br />
Jordan, Efren Lopez, Maya Fridman<br />
Valentina Bellanova und Juan van Emmerloot<br />
befreundet bin. Diese offene<br />
Herzensverbindung wirkt sich positiv<br />
auf das kreative Klanguniversum des<br />
Albums aus.<br />
Kommen wir noch auf Themen und<br />
Inhalte des Albums zu sprechen. Du spannst<br />
einen Bogen zwischen Altertum, Mittelalter<br />
und Neuzeit, zudem spielt die Natur eine<br />
tragende Rolle.<br />
Man kann in allen Bereichen von früheren<br />
Meistern viel lernen, aus Traditionen, Volksliedern,<br />
der Geschichte. Persönliche Erfahrungen,<br />
vor allem meiner Reisen, haben das Album<br />
auch sehr beeinflusst.<br />
Auf dem Album-Cover und den Presse-Fotos<br />
lässt du dich fast schon Model-mäßig in Szene<br />
setzen. Ist Dir diese Art von PR wichtig?<br />
Das Album erscheint auf meinem eigenen Label<br />
Swantje Records. Den Vertrieb übernimmt<br />
Tonpool. Druck und Erwartungshaltung sind<br />
sicher anders als bei einer Major-Label-Veröffentlichung.<br />
Trotzdem habe ich alles sehr genau<br />
geplant und dazu gehört eben auch eine erfolgreiche<br />
PR-Kampagne.<br />
Kurz nach der Fertigstellung des Albums ist<br />
es sicher nicht ganz leicht, aus den 12 Stücken<br />
den ein oder anderen Favoriten zu benennen.<br />
Kannst Du trotzdem versuchen zwei<br />
oder drei deiner Lieblingstitel in eigenen<br />
Worten vorstellen?<br />
13<br />
„Noah“ erzählt eine persönliche Geschichte.<br />
In Stuttgart haben wir mit Corvus Corax einen<br />
traditionellen Pferdemarkt besucht. Mitten<br />
in der Vorstellung lief ein dreijähriger Flüchtlingsjunge<br />
in einen Sechsspänner. Ich bin über<br />
den Zaun gesprungen und habe mich um ihn<br />
gekümmert, bis der Notarzt kam. Efren spielt<br />
dazu eine orientalische Rabab, ein mit dem<br />
Bogen gestrichenes Lauteninstrument. Dann<br />
„Blätter rauschen“. Hier habe ich ein altes<br />
keltisches Thema umgesetzt. Es geht um den<br />
Barden Taliesien und sein berühmtes Gedicht<br />
´Die Schlacht der Bäume´. Die magische Atmosphäre<br />
Südenglands inspiriert mich immer wieder<br />
neu. Und „Caritas abundat“. Dafür haben wir<br />
die Heilige/Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen,<br />
die auch Komponistin war, entstaubt. Für<br />
die Interpretation bin ich nach Eibingen in der<br />
Nähe von Rüdesheim gefahren und habe dort<br />
in der Abtei St. Hildegard Nonnen getroffen,<br />
die in ihrer Tradition leben.<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
TITEL<br />
KATJAMOSLEHNER.DE
Video im<br />
E-Paper<br />
STEFAN OCHS<br />
IBA - VISIONEN FÜR<br />
DIE GROSSREGION<br />
Video im<br />
E-Paper<br />
14<br />
TITEL
Hinter dem kleinen Wörtchen IBA steckt nichts<br />
geringeres als die Internationale Bauaustellung.<br />
Die seit über 120 Jahren existierende<br />
„Wanderausstellung“ hat zur Aufgabe, dass in<br />
einer bestimmten Region Impulse zur Entwicklung<br />
von Stadt, Land, Raum und Region gesetzt<br />
werden sollen. Geht es nach Projektleiter Prof.<br />
Stefan Ochs von der htw saar (Architektur und<br />
Bauingenieurwesen), soll die nächste IBA in der<br />
Großregion stattfinden (IBA-GR). Doch es geht<br />
nicht nur im Architektur.<br />
In der sogenannten Prä-IBA-Phase wird geprüft,<br />
ob eine IBA in unserer Region stattfinden<br />
kann. Dazu wurde das „Prä-IBA-Werkstattlabor“<br />
gegründet, in der Stefan Ochs mit seinem<br />
Team an einer möglichen Zukunftsvision für die<br />
Großregion bastelt.<br />
Bei der IBA geht es nicht nur um Architektur<br />
und Stadtentwicklung. Worüber zerbrecht<br />
ihr euch noch den Kopf?<br />
Es geht ganz grundsätzlich um die Frage, wie<br />
wir in Zukunft leben werden bzw. wollen. Die<br />
Diskrepanz zwischen diesen beiden w-Wörtern<br />
kann im Transformationsprozess „IBA“ untzersucht<br />
werden. Wir versuchen also in der Präfigurationsphase<br />
herauszufinden, welche Risiken<br />
und Potentiale die Zukunft birgt und was das<br />
für unsere Wünsche und Ansprüche sowie die<br />
an uns gestellten Herausforderungen bedeutet.<br />
Warum nehmt ihr euch gerade die Großregion<br />
vor. Und nicht zum Beispiel nur die<br />
Landeshauptstadt. Da gibt es ja auch schon<br />
genug „Baustellen“.<br />
Die Großregion ist ein politisches Konstrukt,<br />
dass nicht wirklich in der Öffentlichkeit wahr<br />
genommen wird. Hier leben etwa 12 Millionen<br />
Menschen auf 65.000 km2, also etwa die doppelte<br />
Fläche Belgiens bei gleicher Einwohnerzahl.<br />
Die Probleme, aber auch die Chancen,<br />
sind in allen Partnerregionen vergleichbar. Wir<br />
glauben zudem an Europa. Das kann hier in voller<br />
Breite gelebt werden. Wenn die Baustellen<br />
der Landeshauptstadt zu unseren Themen passen<br />
sollten wäre auch das spannend.
16<br />
TITEL
Welche Probleme hat die Großregion zu deren<br />
Lösung ein IBA beitragen kann?<br />
Stadt, Land, Fluss, Mobilität, Ernährung, der<br />
demographische und der strukturelle Wandel,<br />
alte Lebens- und Denkensformen vs. neue,<br />
Natur, Landschaft etc... Über allem schwebt<br />
die Großthematik „Klimawandel“. Wir wollen<br />
während der Prä- IBA die richtigen Fragen finden,<br />
die Antworten sollten dann von alleine<br />
kommen. Aber: Im Unterschied zu episch langen<br />
Diskussionsformaten kann eine IBA Projekte<br />
initiieren, also Produkte statt Gelaber.<br />
Kannst du mal ein Projekt anreißen, damit<br />
sich unsere großregionalen Leser vorstellen<br />
können, was ihr euch so für deren Heimat<br />
ausdenkt?<br />
Ungern, da wir uns derzeit nicht auf Projekte<br />
festlegen wollen, sondern auf die Suche nach<br />
Themen. Ein Tipp: Bau dir doch selbst eins<br />
zusammen, mach mal z.B. aus den Stichworten<br />
neue Mobilität, nachhaltige Energie, neue<br />
coole urbane Räume und viel viel Grün ein Projekt<br />
für Saarbrücken. Na, schnackelts?<br />
Wenn dir morgen eine gute Fee erscheint und<br />
drei Wunschprojekte erfüllen könnte, welche<br />
wären das?<br />
Ok, nur für dich, damit die Nerverei aufhört:<br />
Verwandlung der Stadtautobahn zu einem<br />
innerstädtischen, baumbestanden und zu fuß<br />
überquerbarem Stadtboulevard wie die Ramblas<br />
in Barcelona.<br />
Einen subventionierten oder gesponserten<br />
Klub mit Mietproberäume und Aufnahmestudios,<br />
Platz für 200 - 600 Zuschauer, um die<br />
Newcomer und jungen Bands auf die Bühne<br />
zu bringen.<br />
Die Umwandlung eines heutigen Industriegebäudes,<br />
wie z.B. einer Walz- oder Stahlproduktionshall,<br />
in eine gigantische Gemüsefarm.<br />
Welche Erfahrungen hat man mit vergangen<br />
IBA‘s gemacht. Wird da wirklich auch etwas<br />
umgesetzt, oder verschwinden die Ideen in<br />
der Schublade, wenn die Bauausstellung<br />
weiterzieht? Oder ist der Weg das Ziel?<br />
Es gibt solche und solche. Genial war Berlin in<br />
den Achtzigern, man hat plötzlich entdeckt,<br />
dass in einer Stadt auch Menschen leben. Oder<br />
die IBA-Emscher-Park in den Neunzigern, die<br />
eine abgefuckte, postindustrielle Region zu<br />
einem wunderschönen Landschaftspark mit<br />
kulturellen Highlights verwandelt hat. Und das<br />
ist geblieben, Nachhaltigkeit im besten Sinne.<br />
Aber es gab auch IBA, die keine Spuren hinterlassen<br />
haben. Das soll uns nicht passieren.<br />
In dem Thema ist ordentlich Musik drin. Es<br />
soll auch Veranstaltungen geben..?<br />
Im Future Lab | IBA Plant an der Völklinger<br />
Hütte, ab dem 28.4. 20<strong>21</strong> jeden Mittwoch,<br />
um 19:00, möglichst in Präsenz, aber auch im<br />
Stream. Das Programm kommt als Überblick<br />
demnächst, die Details sobald wie möglich.<br />
Wir haben auch Bands angefragt, die in der IBA<br />
Plant spielen sollen. Aber auch wir hängen in<br />
der Corona-Zeit und Raumschleife.<br />
Wie wahrscheinlich ist es, dass die IBA bei<br />
uns stattfindet?<br />
Frühestens 2023.<br />
Kämpfen wir gemeinsam dafür!<br />
Venceremos!<br />
Interview: Markus Brixius<br />
Bild: Lilli Breininger, Oliver Dietze<br />
IBA-GR.EU<br />
MEHR AUF<br />
PLUS.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
17<br />
TITEL
KATHARINA RITTER<br />
DIE (RELATIV) NEUE IN DER<br />
STADTGALERIE SAARBRÜCKEN<br />
18<br />
TITEL
Liebe Katharina Ritter, seit dem 1. <strong>April</strong> bist<br />
Du offiziell die neue Leiterin der Stadtgalerie<br />
Saarbrücken. Was wird Deine erste Amtshandlung<br />
sein?<br />
(lacht) Also ich bin ja jetzt nun schon seit August<br />
Interimsleitung, weswegen für mich der<br />
Arbeitsprozess bereits permanent am Laufen<br />
ist. Vielleicht werden mir intern <strong>April</strong>scherze<br />
gespielt? (lacht) Es ist ja gerade auch noch ungewiss,<br />
ob vom 1. bis zum 5. <strong>April</strong> „Ruhetage“<br />
sein werden, deswegen weiß ich gerade gar<br />
nicht genau, wie der 1. <strong>April</strong> aussehen wird. In<br />
Moment ist eine Planung einfach schwierig, weswegen<br />
wir uns da einfach noch gedulden und<br />
ein Regelwerk abwarten müssen.<br />
Nach nun knapp einem Jahr innerhalb der<br />
Coronabestimmungen, dürsten wir alle nach<br />
live Kunst und Kultur. Wie ging es Dir im<br />
letzten Jahr und worauf freust Du dich am<br />
meisten?<br />
Ich freue mich am meisten auf die persönlichen<br />
Begegnungen. Und hier vor allem auch auf die<br />
Begegnungen, die eben nicht mit Bekannten,<br />
sondern beispielsweise mit BesucherInnen<br />
stattfinden werden. Ansonsten freue ich mich<br />
wirklich auf so vieles, auf Live-Musik, auf unterwegs<br />
sein, auf einen aktiven zwischenmenschlichen<br />
Austausch. Am meisten freue ich mich<br />
tatsächlich BesucherInnen in der Stadtgalerie<br />
willkommen zu heißen, auf Führungen und<br />
Workshops, auch um mit Kindern und Jugendlichen<br />
in einen ernsthaften Austausch zu treten.<br />
Auch wenn keine Präsenzveranstaltungen in<br />
der Stadtgalerie möglich waren, fand bereits<br />
am 19. Februar 20<strong>21</strong> digital die Eröffnung<br />
Deiner ersten drei Ausstellungen statt. Wo<br />
siehst Du die größten Unterschiede zwischen<br />
einer präsenten oder digitalen Ausstellung?<br />
Und wie können diese beiden Arten vielleicht<br />
voneinander lernen?<br />
Wir haben die Eröffnung am 19. Februar als eine<br />
extra Veranstaltung konzipiert. Wir wollten<br />
keine Übersetzung eines analogen Formates<br />
im digitalen Raum erzeugen. Wir haben explizit<br />
eine digitale Veranstaltung geschaffen: In Kooperation<br />
mit Katja Pilisi und Leonie Scheidt,<br />
zwei Studierende der Hochschule der Bildenden<br />
Künste (HBK Saar) haben wir das Konzept entworfen<br />
und den Medienkünstler Mert Akbal<br />
eingeladen, virtuelle Räume für die Veranstaltung<br />
zu gestalten, in denen alle als Avatare<br />
unterwegs sein konnten. In den verschiedenen<br />
virtuellen Räumen haben wir Gesprächsrunden<br />
mit geladenen Gästen initiiert, an denen die<br />
BesucherInnen teilnehmen konnten. Hierbei<br />
gab es 3 deutschsprachige und jeweils<br />
eine französisch- und eine englischsprachige<br />
Gruppe. Themenkomplex des Abends waren<br />
Fragen zu Arbeitsprozessen. Jede Gruppe hatte<br />
unterschiedliche Fragen, beispielsweise: Wie<br />
vereinbare ich Geld verdienen mit dem was ich<br />
wirklich machen will?<br />
Möchte ich, dass die Kinder in meinem Umfeld<br />
auch meinen Beruf ergreifen? Oder muss ich<br />
mich 100% mit meinem Beruf identifizieren?<br />
Darüber hinaus gab es auch spezielle Fragen<br />
aktuell zur Pandemie. Es waren diverse KünstlerInnen,<br />
aber auch DesignerInnen, ProgrammiererInnen,<br />
Andre Paulus von der Imkerei<br />
Stadtwabe, eine Person vom Stadtbauernhof,<br />
aber auch die Künstlerin Joni Majer (deren<br />
aktuelle Ausstellung „I’ll fix you“ in der Stadtgalerie<br />
zu sehen ist) dabei.<br />
Wir haben uns so organisiert, dass unser Team,<br />
das normalerweise analog als Aufsichtspersonen<br />
bei der Eröffnung gewesen wäre, als<br />
digitale AnsprechpartnerInnen in Avatarform<br />
anwesend waren, um den Menschen in den<br />
digitalen Raum zu helfen. Die virtuelle Welt ist<br />
nicht für alle Menschen so intuitiv. Wir waren<br />
an dem Abend gut besucht und so kamen insgesamt<br />
mehr als 130 Menschen zur Eröffnung.<br />
Um den BesucherInnen aber trotzdem einen<br />
kleinen Einblick in die Ausstellungen zu<br />
gewähren, habe ich Pescheng Ali, Mediengestalter<br />
und Student der HBK Saar involviert,<br />
kleine Videos zu den Ausstellungen zu drehen.<br />
Meine Arbeitsweise ist vielfältige Zusammenarbeit<br />
zu ermöglichen. Das verbindet für mich<br />
das Digitale und das Analoge. Aber ganz klar,<br />
können digitale Formate keine persönliche Erfahrung<br />
direkt mit der Kunst in den Ausstellungen<br />
ermöglichen.
20<br />
TITEL
Du sagst, dass du „lokale Themen mit<br />
globalen Entwicklungen“ verbindest. Was<br />
liegt Dir dabei vor allem am Herzen?<br />
Es fällt mir extrem schwer hier eine Sache<br />
herauszupicken, da mir alles, was ich vorhabe<br />
sehr am Herzen liegt. Was ich besonders<br />
wichtig finde, ist gemeinsam Strategien für<br />
eine wünschenswerte Zukunft zu entwickeln.<br />
Beispielsweise eine nachhaltige<br />
Stadt-Land-Beziehung aufzubauen,<br />
aus der Stadtgalerie<br />
heraus auch an anderen<br />
Orten präsent zu sein<br />
und die Dringlichkeiten<br />
unserer Zeit<br />
gemeinsam anzugehen.<br />
Meine<br />
Vorhaben sind<br />
untereinander<br />
stark verwoben,<br />
es gibt kurz- und<br />
langfristige Ziele.<br />
Die nachhaltige<br />
Stadt-Land-Beziehung<br />
ist auch ein<br />
Thema, das an unterschiedlichen<br />
Punkten<br />
auftaucht.<br />
Ein gutes Beispiel dafür<br />
sind die, von Andrea Jahn<br />
bereits initiierten, „Kindersonntage“.<br />
Eine ganz tolle Überlegung,<br />
dass Familien gemeinsam<br />
zum Frühstück vorbeikommen, Eltern<br />
und Kinder bekommen Führungen und die<br />
Kinder können an Workshops teilnehmen.<br />
Sofern es die Pandemie zulässt, können wir die<br />
auch bald wieder umsetzen. Hier könnte dann<br />
das Frühstück auch mit regionalen Produkten<br />
aus der Umgebung angeboten werden.<br />
Und was sind dabei Deine Ansprüche an das<br />
lokale Publikum?<br />
Ich wünsche mir Offenheit vom Publikum und<br />
Bereitschaft für Austausch. Aber für mich liegt<br />
der Anspruch eher bei uns, einen Möglichkeitsraum<br />
zu schaffen.<br />
Mir ist auch wichtig überregional zu zeigen,<br />
<strong>21</strong><br />
was hier lokal passiert und was die Menschen<br />
vor Ort betrifft. Also zu zeigen, was in der<br />
Grenzregion passiert. Beispielsweise die Digitalisierung<br />
und die Industrie 4.0 zu thematisierenzum<br />
Beispiel Augmented Reality im Stadtraum<br />
umzusetzen. Mein Anspruch liegt darin multidisziplinäre<br />
Projekte zu ermöglichen, einen<br />
Austausch unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
zu fördern. Dies könnte beispielsweise<br />
auch eine Kooperation mit dem<br />
Science Center in Luxemburg<br />
oder dem Zentrum für Mechatronik<br />
und Automatisierungstechnik<br />
sein.<br />
Natürlich ist alles<br />
noch in der Planung.<br />
Darüber hinaus<br />
liegen uns auch die<br />
unterschiedlichen<br />
Vermittlungswege<br />
sehr am Herzen.<br />
Katja Pilisi (Master<br />
Kuratieren,<br />
HBKsaar) arbeitet<br />
gerade an einem<br />
Vorschlag, für einen<br />
TikTok-Kanal für<br />
die Stadtgalerie. Damit<br />
könnten wir Jugendliche direkt<br />
ansprechen und ein ernstes<br />
Vermittlungsangebot schaffen,<br />
welches auch außerhalb von Klassenräumen<br />
stattfinden kann. Wir<br />
möchten die Menschen auf mehreren<br />
Wegen einbeziehen. Kurzfristig<br />
und langfristig in kleinen und großen<br />
Schritten…<br />
Interview: Antonia Weber<br />
Bilder: Katharina Ritter: Annamaria Ritter<br />
Foto Maske: Philipp Majer<br />
Zeichnung: Joni Majer<br />
TITEL<br />
STADTGALERIE.SAARBRUECKEN.DE
« (MAIS) IL FAUT CULTIVER NOTRE JARDIN »<br />
IBA GRANDE RÉGION<br />
Die Großregion. Was ist das denn? Gibt es sie überhaupt?<br />
Was macht sie? Wie klingt sie? Riecht sie? Und<br />
wer hat sie erfunden? Alle mal herhören: Die Großregion<br />
ist ein Wunschkind, vor 25 Jahren von Lothringen,<br />
Luxemburg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und der<br />
Wallonie ins Leben gerufen. Seitdem leben dort insgesamt<br />
über 12 Millionen Menschen auf etwa 65.000 km2<br />
gemeinsam im Herzen Europas, ohne es zu wissen.<br />
Erzählt man davon in Berlin, so wird man freundlich<br />
belächelt. Das Saarland, der kohlenschwarze Rand der<br />
Republik, verschwindet völlig in der Größe eines Ölteppichs<br />
oder wird bestenfalls als ein Gärtchen an der<br />
französischen Grenze wahrgenommen. Das ist gemein,<br />
wenn auch so nicht gemeint. Denn hier ist die Mitte der<br />
Großregion, der Kreuzungspunkt der Achsen Frankfurt<br />
/ Paris und Straßburg / Brüssel. Alle Wege führen zwischen<br />
Rom, Paris, London und Berlin in die heimliche<br />
Hauptstadt Europas, also nach Saarbrücken. Klingt<br />
schon viel besser, oder? Wir leben eigentlich im Paradies,<br />
nur leider merkt das niemand. Außerhalb sowieso,<br />
22<br />
IBA SPECIAL
23<br />
IBA SPECIAL
aber leider auch innerhalb. Wissen wir es eigentlich<br />
selbst? Nein, aber wir müssen es uns selbst erzählen.<br />
Nicht mit einer Story, sondern mit einem Projekt. Mit<br />
einer Internationalen Bauausstellung, deren Topthema<br />
„Klimaregion“ ist und deren Motto lautet: „(mais) il faut<br />
cultiver notre jardin“. Genau, das ist von Voltaire, und<br />
wir sollen unseren Garten bestellen, so sagt er. So klingt<br />
die Zukunft, auch wenn das Motto 250 Jahre alt ist.<br />
INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG<br />
Die IBA wird keine Musterhaussiedlung neben IKEA in<br />
Ensdorf werden, sondern sie soll sich mit den Zukunftsthemen<br />
der Region beschäftigen: Herausforderung<br />
Klimawandel, Entwicklung des Landes, Mobilität, neue<br />
Stadträume, neue Arbeit, Kultur als Entwicklungsmotor,<br />
24<br />
IBA SPECIAL
Bauen der Zukunft und Lebensmittelproduktion. Die<br />
mehr als gängigen Begriffe „Nachhaltigkeit, Digitalisierung,<br />
Energie und CO2 Neutralität“ tauchen hier nicht<br />
auf. Sie sind ganz selbstverständlich sowieso dabei.<br />
FUTURE LAB IBA PLANT<br />
Um das alles zu kommunizieren, zu diskutieren und zu<br />
feiern wird im „Future Lab“ des UNESCO Weltkulturerbes<br />
"Völklinger Hütte" die „IBA Plant“ installiert. In der<br />
ehemaligen Erzhalle entsteht derzeit ein kommunikativer<br />
Garten, der als Plantfactory das Pflanzen thematisiert,<br />
in einem Forum die Kommunikation pflegt und in<br />
einer Ausstellung Visionen der Zukunft zeigt. Von <strong>April</strong><br />
bis September wird jeden Mittwoch eine Veranstaltung<br />
stattfinden, die als Talkformat Wissen und Entertainment<br />
kombiniert. Die Außenflächen der „IBA Plant“<br />
laden zum Verweilen ein und an besonderen Tagen<br />
gibt es besondere Events. Bands aus der Großregion<br />
werden spielen und es darf getanzt werden. Wenn man<br />
es darf. Vielleicht tanzt ihr von zu Hause mit, mitreden<br />
und mitdenken ist erwünscht. Die „IBA Plant“ findet in<br />
jedem Pandemiefall statt und ihr sollt dabei sein!<br />
IBA SPECIAL<br />
In den kommenden vier Ausgaben der popscene findet<br />
ihr an dieser Stelle aktuelle Informationen zur IBA Plant<br />
im Future Lab der Völklinger Hütte, z.B. zu Inhalten,<br />
Projekten und anderem verrückten Zeug sowie Programmhinweise.<br />
25<br />
IBA SPECIAL
TRAVELS<br />
KONSTANZ<br />
MEHR ALS ERLEBBARE HISTORIE<br />
26<br />
TITEL
Die größte Stadt am Bodensee vereint Tradition<br />
und Moderne und bringt Kultur, Natur,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft in Einklang. Mit<br />
knapp 87.000 Einwohnern liegt die links- und<br />
rechtsrheinische Universitäts- und Hochschulstadt<br />
in direkter Nachbarstadt von Kreuzlingen/Schweiz.<br />
Ihre Geschichte reicht bis in die<br />
römische Zeit zurück und erlebte später im<br />
Mittelalter als Reichsstadt (Konzil von Konstanz<br />
1414-1418) ihre erste Blütezeit. In der Badischen<br />
Zeit entwickelte sich der Seetourismus<br />
und heute ist das Zentrum der Vierländerregion<br />
auch als Wirtschaftsstandort (Bodensee<br />
Schiffsbetriebe) bekannt. Konstanz lässt sich<br />
gut selbständig oder per Gästeführer auf<br />
facettenreichen Stadt-/Themenführungen<br />
entdecken. Ich entschied mich für den klassischen<br />
Altstadt-Rundgang mit M.A. Henry Gerlach,<br />
einem ausgewiesenen Konzil-Experten.<br />
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählt die Altstadt<br />
mit Münster im malerisch-romanischen<br />
Stadtteil Niederburg, das Konzilgebäude, die<br />
diskussionsträchtige Hafenfigur Imperia von<br />
Peter Lenk und der Hussenstein (zum Gedenken<br />
an den auf dem Konzil 1415 verbrannten<br />
tschechischen Reformator Jan Hus). Museen<br />
wie das Rosgartenmuseum, das Archäologische<br />
Landesmuseum oder das Hus-Museum<br />
laden zur Zeitreise in die Vergangenheit ein.<br />
Weitere Höhepunkte: Das mit Fresken bemalte<br />
Rathaus (Renaissance-Innenhof), Brunnen,<br />
Patrizier- und Zunfthäuser, Jugendstil- und<br />
Gründerzeit-Ensembles, Stadttheater (älteste<br />
bespielte Bühne Deutschlands), Südwestdeutsche<br />
Philharmonie, Triumphbogen, Marktstätte<br />
und das Bodenseeforum. Tipp: Die Konstanzer<br />
Gästekarte mit Leistungen (kostenlose<br />
Stadtbusbenutzung) und Vergünstigungen.<br />
Weitere aktuelle Infos/Unterkünfte findet<br />
man auf der Webseite:<br />
konstanz-tourismus.de<br />
HOTEL VIVA SKY<br />
Nur zwei Minuten vom Hauptbahnhof entfernt<br />
befindet sich das empfehlenswerte Komfort-<br />
Hotel Viva Sky in der Altstadt hoch über den<br />
Dächern von Konstanz. In den unterschiedlichen<br />
Themenzimmern und Suiten bleiben<br />
27<br />
keine Wünsche offen. In der Suite Kambodscha<br />
kann man zum Beispiel im freistehenden Himmelbett<br />
relaxen und/oder in der Whirlwanne<br />
entspannen. Die Viva Sky-Sterntaler begleiten<br />
eine Spendenprojekt im jeweiligen Land des<br />
Zimmers/der Suite. Von der im achten Stock<br />
gelegenen Viva Sky Lodge (Frühstücksraum<br />
und Bar) genießt der Gast bei gutem Wetter<br />
einen traumhaften Blick über die Altstadt und<br />
den Bodensee, während das reichhaltige Morgen-Buffet<br />
bereits lockt. Bei Fragen und Wünschen<br />
steht das freundliche Team jederzeit zur<br />
Verfügung. Viva Sky-Packages (Feel, Relax,<br />
Love,…) und Viva Sky-Specials (u.a. Zeppelinflug<br />
über den Bodensee) runden das reguläre<br />
Hotelangebot ab. hotel-viva-sky.de<br />
ROSGARTENMUSEUM<br />
Im zentral gelegenen Rosgartenmuseum<br />
kann man Kunst, Kultur und Geschichte der<br />
Region erleben und entdecken. Hier wird<br />
Sammeln, Forschen und Ausstellen bestmöglich<br />
kombiniert. Ich bin trotz Lockdown in<br />
versierter Begleitung von Katharina Schlude<br />
(Leitung Kommunikation Städtische Museen<br />
Konstanz) und Ines Stadie (Leitung Museumspädagogik<br />
und Bibliothek) zu einer Führung<br />
eingeladen. Das 1454 entstandene ehemalige<br />
Zunfthaus der Metzger bietet originalgetreu<br />
erhaltene Säle, Räume und Exponate. Besonders<br />
der „Leinersaal“ mit seinen neugotischen<br />
Vitrinen voller vor- und frühgeschichtlicher<br />
Funde beeindruckt. Ein Zeugnis aus<br />
der Gründerzeit, initiiert von Apotheker und<br />
Museumsgründer Ludwig Leiner vor 150 Jahren.<br />
Weiterhin gibt es bedeutende Werke der<br />
Kunst- und Kulturgeschichte (Richental-Chro-<br />
TRAVELS
nik zum Konstanzer Konzil) der Region Bodensee,<br />
die konfliktreiche Geschichte zwischen<br />
´Sauschwaben´und ´Kuhschweizern´, Heckers<br />
Aufstand von 1848 aber auch die Schicksale Verfolgter<br />
aus Konstanz und Umgebung während<br />
des Dritten Reichs im Erd-, Ober- und Dachgeschoß<br />
zu entdecken. Und ab 29. Juni ist die<br />
Sonderausstellung „Idyllen zwischen Berg und<br />
See“ zu sehen. Sie widmet sich der Entdeckung<br />
von Bodensee und Voralpenraum seit der Aufklärung.<br />
Der gemütliche Innenhof (für Konzerte<br />
genutzt) und das historische Museumscafé<br />
laden abschließend zum Verweilen ein. Und<br />
wer dann noch ein wenig Geld über hat, der<br />
darf gerne Restaurierungs-Pate eines selbst<br />
ausgewählten Exponats werden. Und aus den<br />
weiteren Vermittlungsangeboten für Jung & Alt<br />
("Thema des Monats") sein Highlight auswählen.<br />
rosgartenmuseum.de<br />
BELIEBTE AUSFLUGSZIELE - INSEL MAINAU<br />
UND MEERSBURG<br />
Die Blumeninsel Mainau, weltweit bekannt, ist<br />
über eine Brücke zu erreichen. Sie verfügt über<br />
einen Schiffsanleger, der von Kurs- und Ausflugsschiffen<br />
bedient wird. Mainau ist seit 1974<br />
im Besitz der „Lennart-Bernadotte-Stiftung“.<br />
28<br />
Die gräfliche Familie ist wichtiger Teil der Insel,<br />
die mit Blumen, Park- und Gartenanlagen (Palmenhaus,<br />
exotisches Schmetterlingshaus) ein<br />
ganzjähriges Erlebnis (Gastronomie, Feste, Konzerte,<br />
Ausstellungen) unter einem jeweiligen<br />
Jahresmotto bietet (mainau.de). Meersburg erreicht<br />
man günstig mit der Autofähre von Konstanz<br />
(Schiffstraße) aus. Umgeben von Weinbergen<br />
(Staatsweingut), lohnt sich die Entdeckung<br />
der mittelalterlichen Unter- und Oberstadt mit<br />
Museen, Mühle und Burg. Das nahe gelegene<br />
Neue Schloss zeichnet sich durch barocke<br />
Architektur und Fresken aus. Im so genannten<br />
Fürstenhäusle, befindet sich ein Museum zu Ehren<br />
der bekannten Schriftstellerin Annette von<br />
Droste-Hülshoff. (meersburg.de)<br />
Alternatives Shoppingerlebnis, Gastronomie<br />
und Nachtleben<br />
Zwei Empfehlungen zu Subkultur und Underground:<br />
Das Studio Eins (Obere Laube 64) ein<br />
An- und Verkauf-Laden mit Schallplatten und<br />
CD´s. Und der Seetroll, seetroll.de ein Spezialgeschäft<br />
für Comics und Spiele, zu dessen<br />
Sortiment selbstverständlich auch Mangas,<br />
Graphic Novels und alles rund um den Klassiker<br />
Warhammer gehören. Das versierte Team-um<br />
TRAVELS
1990 älteste Kleinkunstbühne in der Altstadt,<br />
(k9-kulturzentrum.de) und der Kulturladen<br />
e.V., kurz KULA. Der KULA, kulturladen.de ist<br />
ein soziokulturelles Zentrum, das sich aus Gastronomie<br />
und Veranstaltungsbetrieb zusammensetzt.<br />
Während die Kulabar (kulabar.de)umfangreich<br />
für das leibliche Wohl der Gäste sorgt,<br />
kommen kulturell Interessierte und Feierlustige<br />
im Saal voll auf ihre Kosten: Dort finden jährlich<br />
nicht nur rund 80 Konzerte (Rammstein, Fettes<br />
Brot, Gentleman waren schon hier) und Partys,<br />
sondern auch Poetry Slams, Lesungen und viele<br />
weitere Events statt. Derzeit befindet man sich<br />
in einem größeren Umbau, der den KULA noch<br />
attraktiver machen wird.<br />
Inhaber Michael Palm, der auch selber erfolgreich<br />
Spiele entwickelt (LudoCreatix), wird aufgrund<br />
gelebter Leidenschaft für die angebotenen<br />
Produkte auch gerne von Schweizer Kunden<br />
aufgesucht. Gemütliche Cafés, Weinstuben und<br />
Gaststätten (Barbarossa, ess/bar, Constanzer<br />
Wirtshaus, Suppengrün, Eugen´s) laden mit regionaler<br />
Küche zum Genießen und Verweilen ein.<br />
Tipp: Biertasting (Bierboutique Konstanz), Biererlebnis<br />
(Brauseminar Reichenau). Mit „Nacht-<br />
Leben“ erscheint eine informative Broschüre<br />
zum Thema, die Clubs & Party-Locations, Bars<br />
& Pubs sowie Weinstuben vorstellt. (konstanzinfo.com)<br />
Neben städtischen Kultureinrichtungen<br />
wie dem Kulturzentrum am Münster gibt<br />
es freie Veranstaltungsorte wie das K9 e.V. (seit<br />
Redaktions-Tipps für Konstanz & Umgebung<br />
• Kunststücke, audiovisueller Rundgang mit<br />
10 Stationen, darunter die ´Chinesische<br />
Bushaltestelle´aus der Partnerstadt Suzhou.<br />
konstanz.de<br />
• Spitalkellerei Konstanz. Weinerlebnis mit<br />
mittelalterlichem Charme. spitalkellereikonstanz.de<br />
• Ruppaner Bodensee-Brauerei. Expedition in<br />
die Welt des Bieres. ruppaner-bodensee.de<br />
• KulturRadtouren. Natur & Kultur am Bodensee<br />
aktiv erleben. Radverleih über<br />
Kultur-Rädle, die Fahrradstation am Hauptbahnhof.<br />
kultur-raedle.de<br />
• Sealife Konstanz, Bodenseenaturmuseum<br />
& Unterwasserwelt. sealife.de<br />
• Bodensee Therme Konstanz. Saunawelt,<br />
Thermal- und Freibad. therme-konstanz.de<br />
• Strandbäder wie das ´Hörnle´ laden mit<br />
Seezugang zu kostenlosem Badespaß ein.<br />
konstanz.de<br />
• LAGO. Größter Shopping-Center am Bodensee.<br />
lago-konstanz.de<br />
• Anelu Eishandwerk. Eis aus Naturprodukten,<br />
Eiskurse. anelu-eishandwerk.de<br />
Die Presserecherche wurde unterstützt durch<br />
die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH,<br />
speziell von Frau Carolin Lepiarczyk.<br />
Text: Frank Keil<br />
Fotos: Frank Keil & Dagmar Schwelle, Anette Weiske<br />
29<br />
TRAVELS
JANA BECKER & ANNA TAHMOURESI<br />
PLAY. DER INTERAKTIVE MUSIKROMAN<br />
AUS DEM SAARLAND<br />
Das Projekt mit dem Titel „Play“ ist ein interaktives<br />
Spielbuch für musikbegeisterte Jugendliche<br />
und junge Erwachsene zwischen 16 und<br />
25 Jahren aus dem Bereich Young Adult. Das<br />
innovative Konzept soll die unterschiedlichen<br />
Medien Buch und Musik miteinander verknüpfen.<br />
Ausgedacht haben sich dieses Projekt die<br />
beiden Studentinnen der Erziehungswissenschaften.<br />
Der Urban-Fantasy-Roman dreht sich<br />
voll und ganz um die Musikszene im Saarland!<br />
Die beiden Autorinnen sind noch offen für Musikbeiträge.<br />
Wer Interesse hat, kann sich per<br />
E-Mail unter tahm3380@uni-landau.de oder<br />
beck4906@uni-landau.de melden.<br />
Text: Redaktion | Bilder: Privat<br />
30<br />
HEIMATMELODIEN
STADTTEIL<br />
TOURNEE<br />
Jetzt erhältlich<br />
an der Kulturinfo am<br />
St. Johanner Markt<br />
und in den Kulturund<br />
Lesetreffs<br />
VERANSTALTUNGEN IN BREBACH, BURBACH,<br />
DUDWEILER, MALSTATT, ST. ARNUAL<br />
APRIL – SEPTEMBER 20<strong>21</strong><br />
www.saarbruecken.de
GENUSS<br />
AB IN DEN BIERGARTEN!<br />
DRAUSSEN SCHMECKT‘S<br />
EINFACH BESSER<br />
32<br />
GENUSS
Ein typisch deutscher Wohlfühlort im Freien<br />
mit zehn Buchstaben? Die Antwort ist einfach:<br />
Biergarten. Sollte sich bis zum Erscheinen<br />
dieser <strong>POPSCENE</strong> Ausgabe nichts geändert<br />
haben, ist die lange – Achtung Wortspiel<br />
– Durststrecke für die Saarländer beendet.<br />
Woher deren ausgeprägte Leidenschaft fürs<br />
Draußengenießen wohl kommt? „Vielleicht<br />
liegt es daran, dass ein Teil des heutigen Saarlandes<br />
einmal bayerisch war“, mutmaßt Michale<br />
Schley. Er ist nicht nur Inhaber der Wilden<br />
Ente in Saarbrücken-Güdingen, wo einer der<br />
beliebtesten Biergärten der Region zu finden<br />
ist, sondern auch Präsidiumsmitglied des saarländischen<br />
DEHOGA, dem Hotel- und Gaststättenverband.<br />
Dort zeigte man sich verhalten<br />
erfreut über den ersten Öffnungsschritt und<br />
hofft, dass diesem bald weitere folgen. Michael<br />
Schley war die Freude, endlich wieder Gäste<br />
begrüßen zu dürfen, deutlich anzumerken.<br />
Nicht nur bei der Wilden Ente, sondern auch<br />
an vielen anderen Orten im Saarland erinnern<br />
die Biergärten mit Holztischen, Bierbänken<br />
und einem deftigen Speisenangebot an jene in<br />
Bayern, wo diese Gastrokultur ihren Ursprung<br />
hat. Dort war es früher nur in der kalten Jahreszeit<br />
erlaubt, Bier zu brauen. Zum einen<br />
wegen der erhöhten Brandgefahr beim Biersieden<br />
während der Sommermonate, zum anderen,<br />
weil das in Bayern beliebten untergärige<br />
33<br />
Bier Temperaturen von unter zehn Grad bei<br />
der Herstellung erfordert. Damit das Bier über<br />
den Sommer hält, wurde es mit mehr Hopfen<br />
und einem höheren Alkoholgehalt haltbarer<br />
gemacht sowie zusammen mit großen Eisblöcken<br />
in Felsenkellern gelagert. Zum Schutz<br />
vor der Sonne wurden Rosskastanien an der<br />
Oberfläche gepflanzt. Praktisch: Die großen<br />
Blätter spendeten Schatten, die flachen Wurzeln<br />
beschädigten die Kellerdecke nicht. Das<br />
im März gebraute Märzenbier und später auch<br />
das leichtere Lagerbier, das im 19. Jahrhundert<br />
in Mode kam, blieb so gut gekühlt.<br />
1812 gab es in Bayern die offizielle Erlaubnis,<br />
Bier auf den Lagerkellern auszuschenken, ab<br />
1825 durften auch Speisen angeboten werden.<br />
Als Carl von Linde 50 Jahre später den Kühlschrank<br />
erfand, hatte sich die Biergarten-Kultur<br />
längst etabliert. Gebraut werden kann<br />
seither ganzjährig, nicht nur Lagerbier, das in<br />
Deutschland meist Helles genannt wird, und<br />
das in Bayern nach wie vor beliebte Märzen,<br />
sondern auch Pils, was im Saarland bevorzugt<br />
aus dem Zapfhahn fließt. Längst sind auch<br />
Sonnenschirme als Schattenspender willkommen.<br />
Wenig geändert hat sich am rustikalen<br />
Mobiliar. Gemütlich ist es trotzdem, vielleicht<br />
auch deswegen.<br />
Text: Katharina Rolshausen | Bild: pexels.de<br />
GENUSS
GENUSS<br />
HILDE & HEINZ<br />
GELUNGENE MISCHUNG AUS<br />
TRADITION UND MODERNE<br />
Das Wirtshaus Hilde & Heinz in Saarbrücken ist<br />
ein Ort der gelebten Genuss- und Trinkkultur.<br />
Ein Wirtshaus sollte es sein, gemütlich, gesellig<br />
und bodenständig – und mit einer coolen Bar.<br />
Mit diesem Konzept begann die Erfolgsstory<br />
von Hilde & Heinz. Die Macher sind Michael<br />
Arnold und Christian Probst, erfahrene Gastronomen<br />
und seit vielen Jahren befreundet. Sie<br />
eröffneten im Sommer 2019 in der Saarbrücker<br />
Mainzerstraße ein modernes Wirtshaus, an<br />
dessen Tresen nicht nur Biere gezapft, sondern<br />
auch Cocktails gemixt werden. Der Name des<br />
34<br />
Lokals setzt sich aus Mathilde, Micheals Oma,<br />
und Heinz, Christians Opa, zusammen, erinnert<br />
aber auch an das kultige Paar aus der saarländischen<br />
Fernsehserie „Familie Heinz Becker".<br />
Die Idee erwies sich schnell als richtig, denn das<br />
Konzept von Hilde & Heinz traf den Puls der<br />
Zeit. Die Mischung aus Tradition und Moderne<br />
kam bei den Gästen gut an. Ob an der Cocktailbar,<br />
in den beiden Gasträumen oder – bei schönem<br />
Wetter – im wunderschönen Biergarten:<br />
Schnell entwickelte sich das Wirtshaus zum<br />
angesagten Lokal für Jung und Alt. Für eine<br />
GENUSS
entspannte Atmosphäre sorgt die klassischmoderne<br />
Einrichtung mit viel Holz und das<br />
durchdachte Beleuchtungskonzept.<br />
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Hilde<br />
& Heinz ist das kulinarische Angebot, klassischbürgerlich,<br />
teilweise neu interpretiert. Unter<br />
anderem gibt es Gefüllte in verschiedenen<br />
Variationen, Geheirate, Käsespätzle, Schnitzel,<br />
aber auch einen Signature Burger und eine<br />
Saarländische Bowl. „Wirtshaus-Tapas“ laden<br />
zum Probieren und Teilen ein. Nicht nur die<br />
Cocktailkarte, sondern auch die Vielfalt an Bierspezialitäten<br />
und Weine – mit einer eigenen Linie<br />
– kann sich sehen lassen.<br />
Auch bei Hilde & Heinz war in Zeiten des<br />
Lockdowns Stillstand angesagt. Eine schwierige<br />
Phase für Michael Arnold und Christian<br />
Probst und das Team, die Geduld und Durchhaltevermögen<br />
erfordert. Zwar hatten sie die<br />
Eröffnungsphase gut überstanden, aber die<br />
Umsatzeinbrüche 2020 waren deutlich. Die<br />
Lockdownzeiten wurde für eine kreative Pause<br />
genutzt, unter anderem wurde der Boden erneuert<br />
und sowohl die Bar als auch der Biergarten<br />
aufgehübscht. Für die Wiedereröffnung<br />
nach dem Lockdown gibt es spannende Pläne:<br />
Events mit kulinarischen Themen und Musik<br />
sollen die Gäste anlocken.<br />
Aufgeben war für Michael Arnold und Christian<br />
Probst nie keine Option. Bei Hilde & Heinz<br />
wird es weitergehen und das Lokal wird wieder<br />
das werden, was es schon vor der Corona-Pandemie<br />
war: Ein Ort der gelebten Genuss- und<br />
Trinkkultur.<br />
Text: Katharina Rolshausen<br />
Bilder: P-Light Paul Ruffing<br />
HILDEUNDHEINZ.DE<br />
MEHR AUF<br />
PLUS.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB
Falk Schacht<br />
Marc Kirch<br />
QUEER<br />
ROLLENBILDER IM RAP<br />
IM GESPRÄCH MIT FALK SCHACHT<br />
Mit dem renommierten Musikjournalisten Falk<br />
Schacht hinterfragt unser Redakteur Marc Kirch<br />
die Entstehung und Inszenierung von Rollenbildern<br />
im Rap-Business sowie den Umgang mit<br />
Homosexualität in diesem Genre. Schaltet ein<br />
und verfolgt die Unterhaltung in mehreren Episoden<br />
in „Popscene Queer“ auf <strong>POPSCENE</strong> Radio:<br />
ab Samstag, den 3. <strong>April</strong> um 19 Uhr und jeden<br />
folgenden Samstag zur gleichen Zeit. In dieser<br />
wöchentlichen Stunde werden euch dazu selbstredend<br />
auch feinste Rap- und Hip Hop-Beats serviert.<br />
Ab Sonntag wird die Sendung auch für alle<br />
Zeiten als Podcast verfügbar sein.<br />
Begleitet die vier Episoden des persönlichen Austauschs<br />
zwischen Marc und Falk während die<br />
Pizza im Ofen backt: Vom selbstreflektierenden<br />
Beginn und dem Exkurs zur Psychologie des<br />
G-Rap, über Gehalt und die gesellschaftliche<br />
Relevanz von queeren Mainstream-Formaten,<br />
36<br />
bis hin zur Haltung im Rap-Business zu LGBTQ.<br />
Am Ende des Gesprächs gibts die Antwort<br />
auf die Frage, ob es diesbezüglich eine positive<br />
Entwicklung im Rap-Business gibt.<br />
Die Pizza war am Ende des Gesprächs der beiden<br />
jedenfalls fertig :-))<br />
JEDEN SAMSTAG, AB 19 UHR AUF<br />
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UND DANACH AB SONNTAG, <strong>04</strong>. APRIL AUF<br />
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Eine Definition<br />
Häufig wird der Begriff „leitender Angestellter“-<br />
untechnisch verwendet und verwechselt<br />
mit Beschäftigen, die eine Führungsfunktion<br />
haben. Das Betriebsverfassungsrecht definiert<br />
in § 5 Abs. 3 und 4 BetrVG wer leitender<br />
Angestellter ist und nennt Kriterien wie z.B.:<br />
• Berechtigung zur selbständigen<br />
Einstellung und Entlassung,<br />
• Generalvollmacht<br />
• oder Prokura<br />
• treffen von Entscheidungen weisungsfrei<br />
etc.<br />
Weniger Schutz für leitende Angestellte<br />
Leitende Angestellte fallen nicht unter den<br />
Schutz des Arbeitszeitgesetzes. D.h. für Sie<br />
gelten die Maximalarbeitszeiten nach dem<br />
Arbeitszeitgesetz nicht.<br />
Für leitende Angestellte ist nicht der Betriebsrat<br />
zuständig. Leitende Angestellte dürfen<br />
an den Betriebsratswahlen nicht teilnehmen<br />
und sich auch nicht zur Wahl aufstellen. Soweit<br />
die Voraussetzungen vorliegen dürfen<br />
leitende Angestellte einen sog. Sprecherausschuss<br />
gründen. Die Voraussetzungen hierzu<br />
sind im Sprecherausschußgesetz geregelt.<br />
Betriebsvereinbarungen entfalten grds. keine<br />
Wirkung für leitende Angestellte. Zudem<br />
haben leitende Angestellte haben weniger<br />
Kündigungsschutz, da der Arbeitgeber einen<br />
Auflösungsantrag ohne Grund im Prozess<br />
stellen kann gegen Zahlung einer angemessenen<br />
Entschädigung, welche in das Ermessen<br />
der Gerichts gestellt wird. Weiter bleibt zu<br />
beachten ist, dass der Begriff leitender Angestellter<br />
im Betriebsverfassungsrecht und<br />
im Kündigungsschutzgesetz nicht deckungsgleich<br />
sind.<br />
ÜBER DIE AUTORIN:<br />
Maria Dimartino ist Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten<br />
Arbeitsrecht und Beschäftigtendatenschutz. Sie ist als Rechtsanwältin<br />
und Referentin bundesweit tätig. Mehr unter: jurvita.de<br />
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BILLS & ACHES & BLUES<br />
Erhabenes Statement Das Indielabel 4AD wird 40<br />
MUSIK-TIPP Der US-amerikanische Musiker, Komponist<br />
und Produzent Adrian Younge hat in der<br />
Vergangenheit durch Kooperationen mit Ghostface<br />
Killah, dem Wu-Tang Clan, Jay-Z und Kendrick<br />
Lamar brilliert. Jüngst erschienen im Rahmen des<br />
„Black History Month“ fast zeitgleich sein Podcast<br />
„Invisible Blackness“ und sein Album „The<br />
American Negro“ Premiere. Genauer gesagt ist<br />
„The American Negro“ ein Multimedia-Projekt, zu<br />
dem das Album, der Podcast und auch der Kurzfilm<br />
„T.A.N.“ gehören. Das überbordende Thema<br />
ist die Behandlung bzw. die Lebenssituation der<br />
Afroamerikaner in den USA, der strukturelle Rassismus,<br />
um spezifischer zu werden. Ein Thema,<br />
das in den USA aktueller denn je ist - Stichwort:<br />
Polizeigewalt. Das Album ist gespickt mit Spoken<br />
Word-Stücken, die dem Hörer die obige Thematik<br />
ohne musikalisches Beiwerk vor Augen führen. Sie<br />
gehören genauso zu diesem Werk wie die musikalischen<br />
Tracks, in denen Younge aus Soul, Funk,<br />
Jazz, Klassik und Filmmusik ein erhabenes politisches<br />
wie musikalisches Statement erschaffen hat.<br />
Adrian Younge „The American Negro“ (Indigo)<br />
fb.com/adrian.younge<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Jazz Is Dead<br />
42<br />
MUSIK-TIPP Das britische Label 4AD, das von Ivo<br />
Watts-Russell und Peter Kent gegründet wurde<br />
und zusammen mit Matador Records, Rough Trade<br />
Records, XL Recordings und Young Turks zur Beggars<br />
Group gehört, feiert seinen 40. 4AD haben<br />
wir Künstler wie The Birthday Party, Pixies, Cocteau<br />
Twins, Future Islands, Breeders, Bon Iver, TV<br />
On The Radio, The National oder Big Chief, um nur<br />
ganz wenige aus dem Gesamtkatalog zu nennen,<br />
zu verdanken. Zum Jubiläum covern 4AD-Künstler<br />
andere 4AD-Künstler. Tune-Yards etwa krempeln<br />
„Cannonball“ von The Breeders experimentell um,<br />
während Bradford Cox deren „Mountain Battles“<br />
noch wahnsinniger interpretiert. Konventioneller<br />
mit den Breeders geht Daughter-Sängerin Elena<br />
Tonra um („Misery Is A Butterfly“). Die Breeders<br />
wiederum covern „Dirt Eaters“ von His Name Is<br />
Alive. 18 Songs sind es geworden - darunter auch<br />
Bing And Ruth mit dem Pixies-Song „Gigantic“ und<br />
Becky And The Birds mit „The Wolves Act I And II“<br />
von Bon Iver. Diese sind zuerst in Form einer vierteiligen<br />
digitalen EP-Reihe erschienen und kommen<br />
am 23.07. als auf den Markt.<br />
„Bills & Aches & Blues“ (Beggars Group/Indigo)<br />
4ad.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: 4AD<br />
TIPPS
BRISA ROCHÉ &<br />
FRED FORTUNY<br />
Wandlungsfähige Sängerin<br />
MUSIK-TIPP Die US-amerikanische Singer-Songwriterin<br />
Brisa Roché lebt seit vielen Jahren in<br />
Frankreich und hat musikalisch schon mit Jazz,<br />
düsterem Pop, Neofolk, Electro und Postpunk<br />
aufhorchen lassen. Für „Freeze Where U R“ hat<br />
sie sich mit Fred Fortuny zusammengeschlossen.<br />
Der hatte den Wunsch, ein klassisches US-Folk/<br />
Rock-Album im Stile von 70er Jahre-Heroen wie<br />
The Mamas & The Papas, The Byrds, Joni Mitchell<br />
oder Carole King aufzunehmen. In Roché fand er<br />
die wandlungsfähige Sängerin, die seine verschiedenen<br />
Songideen umzusetzen wusste. Auf „Freeze<br />
Where U R“ gibt es ruhige Lieder wie die an Regina<br />
Spektor erinnernden Pianoballaden „Tempted<br />
Tune“ und „Quite Clean“, Opulentes in Form von<br />
„Woman With A Star“, Experimentelles wie „I Yove<br />
Lou“ und schlichtweg Wunderschönes à la „You<br />
Were Mine“. Inhaltlich handelt das Album laut<br />
Roché von „Momenten und Themen aus unterschiedlichen<br />
Abschnitten in der Lebensgeschichte<br />
einer Frau - betrachtet durch die emotionale Linse<br />
meines aktuellen Lebens, meines Daseins im Hier<br />
und Jetzt“.<br />
Brisa Roché & Fred Fortuny „Freeze Where U R“<br />
(Broken Silence)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Black Ash/December Square<br />
43<br />
SCHRENG SCHRENG &<br />
LA LA<br />
Drittes Album des Duos<br />
MUSIK-TIPP Der in Hamburg lebende Exil-Saarländer<br />
Jörkk Mechenbier, bekannt als Frontmann<br />
von Love A, hat mit Lasse Paulus das dritte Album<br />
als Schreng Schreng & La La aufgenommen. Das<br />
gilt als Akustik-Punk-Duo, hat aber nicht nur Stimme<br />
und Akustikgitarre (oder Ukulele) im Angebot.<br />
Samples sind ebenso zu hören wie in der krachenden<br />
Singleauskopplung „Alukappenspacken“ eine<br />
E-Gitarre und Schlagzeug oder anderswo eine Orgel<br />
(„Du Kaputt, Ich Kaputt“). Nach zwölf Jahren<br />
laufen Mechenbier und Paulus zu ihrer Bestform<br />
auf. Sie thematisieren Aktuelles aus Politik, Gesellschaft<br />
und Privatem und kombinieren dies mit<br />
melancholisch-schöner Musik („1 Shanty Gegen<br />
Doof“, „Ernährungsberatung“ oder „Denken &<br />
Danken“) oder punkigem Krawall („Alukappenspacken“).<br />
Mechenbier schrieb dazu Texte, deren<br />
Sinn nicht immer unter Metaphern verschüttet<br />
liegt und deren Worte teils - vermeintlich autobiografisch<br />
- schonungslos ehrlich sind („Du Kaputt,<br />
Ich Kaputt“). Ein Text ist diesmal auf Englisch: die<br />
großartige Ballade „Summer“.<br />
Schreng Schreng & La La „Projekt 82“ (Indigo)<br />
fb.com/LaSchreng<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Rookie Records<br />
TIPPS
MYLES SANKO<br />
Soul & Jazz<br />
MUSIK-TIPP Myles Sanko ist ein britischer Songwriter,<br />
Soul- und Jazzsänger ghanaischer Herkunft.<br />
Mit der EP „Born In Black & White“ debütierte<br />
er 2013, zwei weitere Alben folgten. Mit<br />
den zehn neuen Songs auf „Memories Of Love“<br />
legt der Künstler aktuell sein neues Werk vor.<br />
„Dieses Album ist mein bisher persönlichstes“<br />
sagt Sanko. „Jedes Lied zwischen ´Where Do We<br />
Stand´ und ´Blackbird Sing´ ist eine Erinnerung<br />
an die Liebe, eine Liebesgeschichte, gut oder<br />
schlecht, glücklich oder traurig.“ Sanko hat das<br />
Album mit seiner Tourband aufgenommen, was<br />
dem Sound zugutekommt. Die Musiker um Tom<br />
O´Grady bewegen sich stilsicher zwischen Soul,<br />
Jazz, Gospel und afrikanischen Elementen. Ihr<br />
Know-How in Sachen feiner Grooves und musikalischer<br />
Tiefe besticht. Und nicht nur die erste<br />
Singleauskopplung „Freedom Is You“ kommt<br />
an, ist positiv und hat einen Text, in dem sich<br />
das Publikum wiederfindet. Die treue europäische<br />
Fangemeinde des Briten dürfte mit „Memories<br />
Of Love“ auf jeden Fall weiterwachsen.<br />
Myles Sanko „Memories Of Love” (L´gère<br />
Recordings/Zebralution) mylessanko.com<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
44<br />
IKOQWE<br />
Angola Connection<br />
MUSIK-TIPP Hinter Ikoqwe verbirgt sich ein<br />
Projekt der befreundeten Angolaner Pedro Coquenao<br />
und Luaty Beirao. Ihre Inspiration beziehen<br />
die beiden sowohl aus Oldschool-HipHop<br />
wie auch traditioneller angolanischer Musik.<br />
Die Idee hinter ihrem Album „The Beginning,<br />
the Medium, the End and the Infinite” ist wie<br />
folgt: Zwei fiktionale, au seiner anderen Zeit und<br />
einem anderen Universum stammende Charaktere<br />
werden mit der Jetztzeit konfrontiert. Daraus<br />
entstehen 11 Titel zwischen „The Principle (O<br />
Principio) und „The Infinite (O Infinito“), deren<br />
musikalisches Spektrum zwischen elektronischer<br />
Musik, HipHop und afrikanischen Einflüssen (unter<br />
anderem aus dem Archiv der ´International<br />
Library Of African Music´) liegt. Sprachlich greifen<br />
Ikoqwe auf angolanischen Slang, Umbundu,<br />
Portugiesisch und Englisch zurück. Für einige<br />
der Titel hat man sich zudem Gäste in das Aufnahmestudio<br />
eingeladen. Kein Mainstream, aber<br />
dennoch sehr interessant.<br />
Ikoqwe „The Beginning, the Medium, the<br />
End and the Infinite” (Crammed Discs/PIAS)<br />
fb.com/IKOQWE<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
TIPPS
DIE TRAKTOR<br />
Arne und die Strümpfe 2<br />
MUSIK-TIPP Stephan Fladung, Schlagzeuger<br />
der Punkrock-Band Die Traktor aus Frankfurt/<br />
Main, entwarf ein Märchen für Kinder ab 3 Jahren,<br />
dass er mit dem Pädagogen Erik Orthbandt<br />
ausarbeitete. 2018 fand die Premierenlesung<br />
mit Musik statt. Sprecher war Linus Koenig,<br />
der zusammen mit Erik in die jeweiligen Rollen<br />
schlüpfte. Nach dem damaligen Erfolg gibt es<br />
jetzt eine Fortsetzung ab 6 - 106 Jahren. Arne<br />
und die Strümpfe 2 wurde von Erik geschrieben,<br />
wiederum eingesprochen von Linus und das<br />
Booklet ist hübsch illustriert mit Zeichnungen<br />
von Steffen Gumpert. Das hessische Quartett<br />
hat dafür 20 eigenständige Titel eingespielt,<br />
darunter Klassiker wie „Fuchs, Du hast die Gans<br />
gestohlen“, „Häschen in der Grube“ oder den<br />
allseits beliebten Shanty „What Shall We Do<br />
With A Drunken Sailor“. Viele der Fans von Die<br />
Traktor, die vor einiger Zeit ihr 20jähriges Jubiläum<br />
feierten, haben inzwischen selbst Kinder.<br />
So schließt sich der Kreis zum erneut gelungenen<br />
Punkmusical für Jung und Alt.<br />
Die Traktor „Arne und die Strümpfe 2“ (FBP Music)<br />
fb.com/diestruempfe/<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
45<br />
BELINA<br />
Hommage an ihr Lebenswerk<br />
MUSIK-TIPP Die 1925 in Polen geborene und 2006<br />
in Hamburg verstorbene Künstlerin Lea-Nina<br />
Rodzynek, bekannt als Belina war eine jüdische<br />
Weltmusik- und Folksängerin. Sie beherrschte<br />
fließend sechs Sprachen und sang ihre Lieder,<br />
Chansons und internationale Folklore im Original.<br />
Wie schon bei der Wiederentdeckung der außergewöhnlichen<br />
deutschen Jazzsängerin Inge Brandenburg<br />
setzt das Berliner Label Unisono Records<br />
auf die kongeniale Zusammenarbeit mit dem<br />
renommierten Filmemacher Marc Boettcher. Zu<br />
seiner wertvollen Filmdokumentation erscheint<br />
mit „Music For Peace“ ein 22 Stücke umfassender<br />
Soundtrack. Zwischen „Exodus – Ein Land ist<br />
mein“ bis hin zu „Me´al Pisgat Har Hatzofim (Jerusalem)“<br />
liegt der musikalische Fokus der CD auf<br />
dem Genre Weltmusik/Klassische Folklore. Auf<br />
der CD finden sich zudem drei Stücke in Erstveröffentlichung.<br />
Mit dieser Compilation liegt nach<br />
mehr als 50 Jahren erstmals eine CD Belinas vor.<br />
Belina „Music For Peace“ (Unisono Records/<br />
Edel) fb.com/belinarodzynek/<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
TIPPS
CAPONE<br />
Irr und faszinierend<br />
FILM-TIPP Der einstige Gangsterboss Al Capone<br />
ist 48 Jahre, lebt in Florida und vegetiert<br />
in seinem letzten Lebensjahr vor sich hin. Er<br />
ist nicht nur pleite, er ist auch gebrechlich,<br />
halluziniert, sabbert, röchelt und murmelt<br />
unverständlich vor sich hin. Tom Hardy, der<br />
in der Originalfassung nahezu nicht zu verstehen<br />
ist, beeindruckt als das Wrack Capone. An<br />
seiner Seite spielen u.a. Linda Cardellini („ER“,<br />
„Dead To Me“) als seine Frau Mae, Matt Dillon<br />
als sein Freund Johnny (Matt Dilon) und Kyle<br />
MacLachlan als Doctor Karlock. Capone wird<br />
von Josh Trank (Regie und Drehbuch, „Fantastic<br />
Four“) in einem jämmerlichen Zustand gezeigt.<br />
Was wohl tatsächlich auch auf die letzten Monate<br />
des realen Al Capone zutraf. Es tut dem<br />
Mafiafilmfan weh, den verwirrten, dementen<br />
und leichenbleichen Capone, der laut Johnny<br />
aussieht „wie ein sterbendes Pferd“, in diesem<br />
unwürdigen Zustand zu sehen - mit Außnahme<br />
einer Szene, in der er sich mit seiner Familie<br />
„The Wizard Of Oz“ ansieht und ein Lied aus<br />
dem Film mitsingt.<br />
„Capone“ (Leonine Studios)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: 20<strong>21</strong> Leonine Studios<br />
46<br />
KOMMISSAR WALLANDER<br />
3. Staffel<br />
SERIEN-TIPP In der dritten Staffel hat der von<br />
Kenneth Brannagh verkörperte schwedische<br />
Kommissar Kurt Wallander die Fälle „Ein Mord<br />
im Herbst“, „Hunde von Riga“ und „Vor dem<br />
Frost“ zu lösen. Die Filme basieren wie gewohnt<br />
auf den Romanen von Henning Mankell und<br />
spielen in und um Ystad, eine Küstenstadt im<br />
Süden Schwedens. Die Küste spielt in den ersten<br />
beiden Fällen auch eine gewichtige Rolle.<br />
In „Ein Mord im Herbst“ geht es um ein Skelett,<br />
das Wallanders Hund im Garten seines frisch<br />
bezogenen Hauses am Meer entdeckt. Und sofort<br />
interveniert wieder sein Beruf mit seinem<br />
Privatleben. Im zweiten Fall werden in einem<br />
auf dem Meer treibenden Schlauchboot zwei<br />
verstümmelte Leichen entdeckt. Nur im dritten<br />
Fall spielt das Meer keine große Rolle, hier geht<br />
es um religiösen Fanatismus. Brannaghs Wallander<br />
ist wie immer großartig; er spielt den in<br />
sich gekehrten, mürrischen, wortkargen Einzelgänger<br />
völlig überzeugend.<br />
„Kommissar Wallander: Staffel 3“<br />
(Edel Motion)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: ARD<br />
TIPPS
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Du bist Besitzerin und Seele des Drachenmond<br />
Verlags, der seit 25 Jahren Fantasy-Bücher<br />
verlegt. Wie wird man eigentlich Verlegerin?<br />
In dem man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen<br />
und 24/7 zu arbeiten, keine Kosten<br />
scheut und die Verlagsarbeit etwas ist, das einen<br />
trotz aller Umstände glücklich macht. Eine<br />
gehörige Portion Wahnsinn ist auch hilfreich.<br />
Du schreibst auf Deiner Website, dass Du<br />
jedes eingesandte Manuskript selbst prüfst.<br />
Fällt es Dir schwer, Dinge abzugeben?<br />
Ich habe ein Lektoratsteam, mit dem ich mich<br />
bespreche. Ich kann die Manuskripte nicht ganz<br />
lesen, bevor wir zusagen, aber ich lese immer<br />
rein und wenn meine Lektoren grünes Licht geben<br />
und mein Bauchgefühl ja sagt, passt es. Ich<br />
würde sehr gern mehr Dinge abgeben, aber der<br />
Drachenmond ist ziemlich auf mich geprägt –<br />
was Fluch und Segen zugleich ist.<br />
Gerade zieht Ihr mit Eurem Lager um, das aber<br />
gleichzeitig mehr als nur eine Warenhalle sein<br />
soll. Welche Pläne hast Du mit dem Ort?<br />
Wir sind inzwischen in neue Räumlichkeiten gezogen,<br />
wo das Lager direkt neben dem neuen<br />
Laden liegt und ich nicht mehr stundenlang fahren<br />
muss, um Büchernachschub für den Webshop<br />
zu liefern. So haben wir viel Platz und das<br />
neue Drachennest wartet sehnsüchtig darauf,<br />
sich den Besuchern zeigen zu dürfen – sobald<br />
es wieder sicher ist. Dann wird es viele Events,<br />
Lesungen und Specials für die Fans geben.<br />
Du bist auf Facebook und Instagram sehr<br />
aktiv. Ist Dir der enge Kontakt zu Deinen<br />
Lesern wichtig?<br />
Unbedingt! Ich schreibe nicht nach Marketingplan,<br />
sondern wenn es was anzukündigen gibt,<br />
und am liebsten, wenn mir was auf der Seele<br />
brennt. Und ich bin immer wieder fasziniert,<br />
wieviel Rückmeldung es gibt. Nachdem ich 20<br />
Jahre quasi allein vor mich hingewerkelt habe,<br />
ist es wunderbar zu sehen, für wen man das alles<br />
macht. Und dass man auch um 2 Uhr nachts<br />
nicht allein vor dem PC liegt. Unsere Fans gehen<br />
wirklich durch dick und dünn mit uns und<br />
ihnen ist es zu verdanken, dass wir die ausgefallenen<br />
Messen bisher überstanden haben.<br />
Interview: Tanja Karmann | Bild: A. J. Greenville<br />
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LESELUST<br />
KISS<br />
DIE GESCHICHTE VON KISS -<br />
UNSERE ANFANGSJAHRE
KISS-Fans weltweit hatten es befürchtet, seit Winter<br />
2018 ist es offiziell. Die legendären US-Rock-Giganten<br />
KISS begannen unter dem Motto „End Of<br />
The Road World Tour 2019“ ihre „The Final Tour<br />
Ever“. Im Zuge dieser mehrjährigen Welttournee,<br />
2020 unterbrochen von der Covid-19-Pandemie,<br />
plant das 1973 gegründete Quartett, bestehend<br />
aus den Gründungsmitgliedern Paul Stanley<br />
(Gesang/Rhythmusgitarre, The Starchild) und<br />
Gene Simmons (Gesang/Bass, The Demon) sowie<br />
Tommy Thayer (Leadgitarre/Gesang, The Spaceman)<br />
und Eric Singer (Schlagzeug/Gesang, The<br />
Catman) im Juni und Juli vier explosive Shows<br />
in Deutschland. Die Band ist für ihre atemberaubenden<br />
Auftritte bekannt. Als Mitglied der Rock<br />
& Roll Hall Of Fame mit weltweit über 100 Millionen<br />
verkaufter Alben haben KISS verkündet,<br />
dass diese Tour den Millionen von KISS-Army-Fans<br />
gewidmet sei.<br />
53<br />
Bis zum Abschied ist es noch Zeit und die kann<br />
man hervorragend mit dem von Ken Sharp (offizieller<br />
KISS-Biograf, Autor weiterer Musikbücher)<br />
zusammen mit Stanley/Simmons verfassten Buch<br />
„Die Geschichte von KISS – Unsere Anfangsjahre“<br />
füllen. Auf 576 Seiten (mit 32 Seiten farbigen Fotos)<br />
wird das Hardcover beziehungsweise E-Book<br />
gleichermaßen zur Fundgrube/zum Lesevergnügen.<br />
Kaum zu glauben: Der erste Auftritt von KISS<br />
fand am 30. Januar 1973 vor gerade einmal drei<br />
zahlenden Zuschauern im „PopcornClub“ in New<br />
York statt. Jedes Bandmitglied hatte eine eigene,<br />
festgelegte Schminkmaske. Die Gesichter waren<br />
weiß geschminkt, die aufgemalten Masken waren<br />
schwarz oder silbern. „Natürlich wollten wir<br />
die Leute schockieren mit diesen wilden Farben.<br />
Und bekamen genau die Aufmerksamkeit, die wir<br />
wollten“, erzählt Paul Stanley in diesem einzigartigen<br />
Buch über die Anfangsjahre von KISS. Er<br />
und Gene Simmons erzählen freimütig teils absurde<br />
Anekdoten, dazu kommen Alice Cooper,<br />
Iggy Pop, Slade, Aerosmith, Black Sabbath, Mott<br />
the Hoople, The New York Dolls, The Ramones,<br />
Suzi Quatro und viele andere Weggefährten der<br />
frühen Jahre zu Wort. Co-Autor Ken Sharp beleuchtet<br />
dabei auch die Rolle ihrer Manager Bill<br />
Aucoin und Neil Bogart, Chef von „Casablanca<br />
Records“. Sie halfen mit, das Image durch „kissing<br />
contests“, Plateaustiefel, Pyrotechnik und<br />
fremdartige, geradezu außerirdisch anmutende<br />
Kostüme zu festigen. Nicht zu vergessen die unglaublich<br />
lange Zunge Stanleys. „Wer hier meint,<br />
er wusste schon alles über KISS – falsch! Dieses<br />
Buch fokussiert auf die frühen Jahre von 1972 bis<br />
1975, erzählt von den Band- Mitgliedern, Freunden<br />
und Insidern wie MIR!“ - Alice Cooper<br />
Im neuen Tour-Zeitraum, der für Sommer terminiert<br />
wurde, können alle für 2020 geplanten<br />
Deutschland-Konzerte wie folgt nachgeholt<br />
werden: KISS spielen am 10. Juni 20<strong>21</strong> in Dortmund<br />
in der Westfalenhalle, am 15. Juni 20<strong>21</strong> in<br />
Hamburg in der Barclaycard-Aren, am 25. Juni<br />
20<strong>21</strong> in Frankfurt/Main in der Festhalle und am 8.<br />
Juli 20<strong>21</strong> in Stuttgart in der Schleyer-Halle. Bereits<br />
gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit. Weitere<br />
Informationen unter www.myticket.de und<br />
www.wizpro.com.<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Hannibal Verlag/Wizpro<br />
DIE GESCHICHTE VON KISS –<br />
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ISBN: 978-3-85445-444-1<br />
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75 JAHRE LUCKY LUKE<br />
STARTSCHUSS ZUM JUBILÄUMSJAHR<br />
MIT ALBUM NR. 100
Lucky Luke ist die Titelfigur einer seit 1946 erscheinenden<br />
belgischen Comic-Serie des 2001 verstorbenen<br />
belgischen Zeichners Morris (Maurice<br />
de Bévère), an dessen Seite sich von 1955-1977 der<br />
französische Texter Goscinny (bekannt durch Asterix)<br />
befand. Ab Ausgabe Nr.52/1983 wurde der<br />
Cowboy zum Nichtraucher, ab Ausgabe 77 wurde<br />
Lucky Luke, wie von Morris testamentarisch verfügt,<br />
vom französischen Zeichner Achdé weitergeführt.<br />
Lucky Luke ist mit mehr als 30 Millionen<br />
verkauften Alben in Deutschland die erfolgreichste<br />
Comic-Serie im Alben-Sektor nach Asterix und<br />
der bekannteste und erfolgreichste Western-Comic<br />
weltweit.<br />
Bereits im März erschien das einhundertste Album<br />
„Western von Gestern“ mit gleich zwei Ursprungs-<br />
Abenteuern des Westernhelden Lucky Lukes im<br />
Handel: "Arizona 1880" und "Die Goldmine von<br />
Dick Digger" lassen Comic-Herzen höherschlagen.<br />
Mit diesen Klassikern läuten Egmont Ehapa<br />
Media und die Egmont Comic Collection das<br />
große Jubiläumsjahr ein. Zum ersten Mal gibt es<br />
diese beiden Lucky Luke Geschichten im Rahmen<br />
der regulären Alben-Reihe. Vor 75 Jahren ritt der<br />
Lonesome Cowboy erstmals los, immer dem Sonnenuntergang<br />
entgegen. Seitdem ist Lucky Luke<br />
der Mann, der schneller zieht als sein Schatten,<br />
Schrecken aller Viehdiebe und Falschspieler, der<br />
Mustercowboy, der die gefährlichsten Banditen<br />
in die Knie zwingt. Morris, der Schöpfer von Lucky<br />
Luke, schrieb 1946 mit seinem erschienenen<br />
Western-Comic "Arizona 1880" Geschichte – denn<br />
sie begründete einen bis dato 75 Jahre währenden<br />
Welterfolg. Unzählige Lucky Luke Alben folgten,<br />
die sich weltweit über 100 Millionen Mal verkauft<br />
haben. Das Cover für das Album mit der Nummer<br />
100 wurde exklusiv vom aktuellen Lucky Luke<br />
Zeichner Hervé Darmenton, kurz Achdé, entworfen.<br />
Er gratuliert wie folgt: "Lucky Luke? 75 Jahre<br />
alt? Das Alter sieht man ihm gar nicht an. Mit fünf<br />
Generationen von Lesern, Millionen von weltweit<br />
erkauften Alben, die in mehr als 30 Sprachen<br />
übersetzt wurden, bleibt der Lonesome Cowboy<br />
eine Ikone der französisch-belgischen Comics. Sogar<br />
die Amerikaner beneiden uns um ihn, das muss<br />
was heißen!"<br />
Im Frühjahr und Sommer erscheinen gleich zwei<br />
Hommagen herausragender Comiczeichner an<br />
den Lonesome Cowboy. Am 05. Mai erscheint mit<br />
„Wanted“ das zweite Album des französischen<br />
Künstlers Matthieu Bonhomme. Der deutsche<br />
Autor/Zeichner Ralf König (unter anderem „Der<br />
bewegte Mann“) nimmt sich auch des Cowboys<br />
an und legt mit „Zarter Schmelz“ eine sehr<br />
persönliche Ehrung Morris‘ und dessen Helden<br />
vor. Unter den weiteren Titeln die folgen, befinden<br />
sich ein Lucky Luke-Kochbuch und ein Lucky<br />
Luke-Lexikon.<br />
Text: Frank Keil<br />
Bild: Lucky Comics 20<strong>21</strong> / Egmont Ehapa Media<br />
LUCKY LUKE NR. 100 -<br />
DIE URSPRÜNGE - WESTERN VON GESTERN<br />
EGMONT EHAPA MEDIA<br />
SOFTCOVER (6,90 EUR) UND<br />
HARDCOVER (14,00 EUR)<br />
ISBN: 978-3-77<strong>04</strong>-0122-2
FANTASTIK<br />
TARA MORITZEN<br />
LARP-VERANSTALTER UND<br />
MITARBEITER IM ZAUBERFEDER VERLAG<br />
56<br />
FANTASTIK
Zauberfeder ist ein Fachverlag für historische<br />
und phantastische Sachbücher. Was ist<br />
dort Deine Aufgabe?<br />
Ich kümmere mich redaktionell um die Buchprojekte,<br />
betreue die Magazine und darf mich<br />
mit Fragen zur DSGVO oder Bildrechten auseinandersetzen.<br />
Gibt es ein Buch, an dessen Arbeit Du besonders<br />
viel Spaß hattest?<br />
Auf jeden Fall „Kochen wie die Halblinge“ aus<br />
unserem phantastischen Kochbuch-Programm.<br />
Wir haben viele englische und französische<br />
Lizenzen, aber diesen Titel haben wir selbst<br />
entwickelt. Ich bin Co-Autor und wir hatten<br />
viel Spaß bei der Erarbeitung der Rezepte, der<br />
Diskussion über die Illustrationen und wie man<br />
den Leser anspricht.<br />
Zauberfeder bringt auch das Magazin „LARPzeit“<br />
heraus, Du selbst gehörst zur Tulderon-<br />
Orga.<br />
Tulderon ist eine einzigartige Stadt-Simulation<br />
der Phönix-Kampagne, die sich an ältere<br />
Jugendliche und Erwachsene richtet. Alle Teilnehmer<br />
sind als Bewohner oder Besucher Tulderons<br />
Teil der Institutionen dieser Stadt. Wir<br />
geben mit dem Setting das Szenario und die<br />
Rahmenbedingungen vor, die Interaktionen im<br />
Spiel verlaufen jedoch in großen Teilen getreu<br />
unserem Motto: Von Spieler - Für Spieler. Jeder<br />
Teilnehmer ist in der Pflicht, etwas zum Konzept<br />
beizutragen: Eine Institution bespielen,<br />
daran mitwirken, ein Amt übernehmen oder<br />
auf kreative Weise mit seinem Charakter das<br />
Stadtbild bereichern.<br />
Unterscheidet sich Larp im Ausland von den<br />
Events in Deutschland?<br />
Grundsätzlich ja. In Deutschland wollen viele<br />
Spieler ihren Charakter spielen, obwohl Cons<br />
mit gecasteten Rollen ebenfalls viel Raum<br />
lassen und man neue Erfahrungen sammeln<br />
kann. In den USA legt man großen Wert auf<br />
die Sicherheit, aber weniger Wert auf die Ausstattung.<br />
Wir haben in Deutschland ein fast<br />
unerschöpfliches Angebot an Locations, Requisiten<br />
und Gewandungsangeboten. Aber<br />
die Unterschiede sind gut und es sollten mehr<br />
Spieler die Cons in anderen Ländern besuchen.<br />
Es ist toll, wenn ein ausländischer Händler mit<br />
ganz anderem Charakterspiel-Erfahrungen auf<br />
einer Con auftaucht.<br />
Text: Tanja Karmann | Foto: privat<br />
TULDERON.DE<br />
Mehr über Fantastik<br />
hörst du auf RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
MEHR AUF<br />
PLUS.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
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KOLUMBUS KIDS<br />
RABE KOBI<br />
NEUES HÖRSPIEL FÜR KINDER VORGESTELLT<br />
Neu, einzigartig, gesellschaftlich relevant: Mitte<br />
März erblickte Rabe Kobi das Licht der Welt.<br />
Das Kinderhörspiel zum Einschlafen erzählt vom<br />
Raben, der von da oben einen wunderbaren<br />
Blick auf das Leben der Menschen hat. Er beobachtet,<br />
dass es immer wichtiger wird,<br />
zusammenzuhalten und füreinander da zu sein.<br />
Dass einer dem anderen hilft und sich auch in<br />
die Lage des anderen hineinversetzen kann. Gerade<br />
in pandemischen Zeiten. Davon handeln<br />
auch die drei 15 Minuten langen Geschichten des<br />
Hörspiels.<br />
Zu jedem Song des Kinderhörspiels gibt’s vorher<br />
eine kleine Geschichte. Und es gibt ein Lied<br />
zur Einstimmung (das Intro) – und ein Lied zum<br />
58<br />
Ausklingen, also zum Einschlafen (das Outro).<br />
Es ist ohne Gesang. Man hört ruhige Klänge,<br />
die immer leiser werden. So schlafen die Kinder<br />
beim Hörspiel behutsam ein.<br />
Idee und Konzeption stammen von Claudia Wagner<br />
und Dr. Thorsten Klein aus Saarbrücken, umgesetzt<br />
wurden sie vom bekannten Songwriter<br />
Eike Staab aus Saarbrücken und Ronja Wolf aus<br />
Berlin.<br />
Text: Redaktion Bild: Flipendo<br />
GUTE-NACHT-HOERSPIEL.DE<br />
KIDS
20<strong>21</strong><br />
Termine für<br />
Sommerferien<br />
melden bis<br />
11. <strong>April</strong> 20<strong>21</strong><br />
Der Ferienkalender der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken gibt Kindern<br />
und Eltern auch in diesem Jahr einen<br />
Überblick über das Sommerferienprogramm<br />
in und um Saarbrücken.<br />
Vereine, Verbände und Institutionen,<br />
die zwischen 17. Juli - 29. August 20<strong>21</strong><br />
Veranstaltungen für Kinder anbieten,<br />
können diese bis zum 11. <strong>April</strong> 20<strong>21</strong><br />
bei der Landeshauptstadt melden.<br />
Nutzen Sie als Veranstalter zur Eingabe<br />
Ihrer Sommerferien-Termine das Onlineformular<br />
unter:<br />
www.saarbruecken.de/kids
e-paper kiosk<br />
ÜBER<br />
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Im Netz und als App unter:<br />
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Zum Kiosk
Kultur<br />
kalender<br />
UNTERSTÜTZT VON
REVISION 20<strong>21</strong><br />
Von Karfreitag bis Ostermontag geht es für<br />
computerbegeisterte Multimediakünstler wieder<br />
ums (multi-)mediale Kräftemessen: man trifft<br />
sich virtuell zum kreativen Wettstreit in den Bereichen<br />
Programmierung, Animation, Musik und<br />
Grafik. Seit 2011 organisiert der gemeinnützige<br />
Verein „Tastatur und Maus“ das weltgrößte Computerkunstfestival:<br />
REVISION. Von Karfreitag bis<br />
Ostermontag dreht sich alles um digitale, am<br />
Computer entstandene Kunstwerke. Die sogenannte<br />
"Demoszene" hat es sich auf die Fahnen<br />
geschrieben aus PCs, Vintage Computern, Konsolen,<br />
Mobiltelefonen und auch Hardware von der<br />
man vielleicht noch nie etwas zuvor gehört hat,<br />
alles herauszukitzeln was diese hergibt: wunderbare<br />
Animationen, tolle Grafiken und mitreißende<br />
Musik. Durch die andauernde Pandemie findet<br />
auch 20<strong>21</strong> REVISION noch einmal rein virtuell statt<br />
Live auf Twitch<br />
Freitag, 02. <strong>April</strong> bis Montag 05. <strong>April</strong><br />
20<strong>21</strong>.revision-party.net<br />
Live auf Twitch.<br />
LOST PUPPY<br />
>> Event / Èvènment >> Theater / Theatre<br />
Lost Puppy ist ein theatrales Hybrid aus Spielund<br />
Peepshow, aus Schauspiel, Performance und<br />
Multimedia Art über Werte, Dominanz und Abhängigkeit<br />
in der Welt des freien Marktes. 2020<br />
gewann das Korso-op.Kollektiv den Kulturpreis<br />
für Kunst des Regionalverbandes Saarbrücken.<br />
Gegründet im Herbst 2016 besteht das Kollektiv<br />
aus internationalen Theaterschaffenden, lebend<br />
in Saarbrücken, Straßburg, Köln, Tel Aviv und<br />
Peking, die es sich zur Aufgabe machen, gesellschaftspolitische<br />
und soziologische Phänomene<br />
künstlerisch zu hinterfragen, Räume für einen<br />
interkulturellen Diskurs zu schaffen und diese<br />
einem heterogenen Publikum zugänglich zu<br />
machen. Das Korso-op.Kollektiv arbeitet überwiegend<br />
site-specific und immersiv.<br />
Garellyhaus, Saarbrücken<br />
Samstag, 10. <strong>April</strong> 20<strong>21</strong> // 20 Uhr (Premiere)<br />
Weitere Vorstellungen: 16. und 17. <strong>April</strong> und<br />
am 02., 06., 07., 08., 14., 15., 16., 22. und 23.<br />
Mai, jeweils um 20 Uhr<br />
korso-op.com<br />
Text: Redaktion | Bild: Thomas Findeisen<br />
Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />
63<br />
TERMINE
NIGHT OF THE PROFS -<br />
DER STREAM<br />
>> Event / Èvènment >> Ausstellung / Exposition<br />
Was machen ProfessorInnen der Universität<br />
des Saarlandes eigentlich, wenn sie nicht grade<br />
im Hörsaal eine Vorlesung halten? Diese Frage<br />
wird jedes Jahr bei der „Night of the Profs“ beantwortet.<br />
Das Konzept ist denkbar einfach:<br />
Die Profs tauschen Powerpoint-Präsentation<br />
gegen Turntables und begeistern als DJs ihre<br />
Studierenden. Welche Songs sie spielen, wird<br />
den Profs selbst überlassen… seien es nun<br />
Songs, die sie selbst mögen oder Tracks, von<br />
denen sie denken, dass ihre Studenten sie<br />
feiern. Mit weit über 1.000 Besuchern ist die<br />
„Night of the Profs“ jedes Jahr ein Highlight auf<br />
dem Saarbrücker Uni-Campus. Dieses Highlight<br />
soll den Studierenden auch dieses Jahr nicht<br />
vorenthalten werden, wenn auch aufgrund der<br />
aktuellen Situation in anderer Form. Die Macher<br />
der „Night of the Profs“ haben ein digitales<br />
Konzept für diese Veranstaltung entwickelt.<br />
Live Stream<br />
Freitag, 16. <strong>April</strong> 20<strong>21</strong> // 20 Uhr<br />
asta-fete.de<br />
Text: Redaktion | Bild: Michael Waller Photographie<br />
MONUMENTE DES<br />
KRIEGES<br />
Das Historische Museum Saar präsentiert erstmals<br />
seit 76 Jahren wieder die Werke des Saarbrücker<br />
Rathauszyklus Anton von Werners. Es setzt sich<br />
am Beispiel der Historienmalerei zum Deutsch-<br />
Französischen Krieg 1870/71 kritisch mit der Inszenierung<br />
und Instrumentalisierung von Krieg und<br />
Nation auseinander. Dabei arbeitet das Museum<br />
mit fast 20 deutschen und französischen Partnern<br />
und Leihgebern zusammen. Eine große Vielfalt an<br />
Quellen und Medien wird dabei einbezogen, unter<br />
anderem Druckgrafiken, Depeschen und Zeitungsberichte,<br />
Memoiren, Feldpostbriefe und auch das<br />
moderne Massenmedium des Kriegspanoramas<br />
als Vorläufer des Kinos sowie die noch junge Fotografie.<br />
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft<br />
von Bundesaußenminister Heiko Maas.<br />
Historisches Museum, Saarbrücken<br />
Bis Sonntag, 31. Oktober 20<strong>21</strong><br />
historisches-museum.org<br />
Text: Redaktion | Bild: André Mailänder<br />
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18.–20.6.20<strong>21</strong>
CLUESO<br />
BESSER SPÄTER, DENN NIE<br />
VAN HOLZEN<br />
MIT „BISS“ ZURÜCK<br />
Mitte Februar hatte Clueso den Song „Sag mir<br />
was du willst“ veröffentlicht, der zugleich typisch<br />
nach ihm klingt und gleichzeitig einen<br />
Aufbruch zu neuen Ufern darstellt. Er stellt<br />
in dem Song wichtige Fragen. Diese richtet er<br />
vermeintlich an sich selbst; sie dürften aber<br />
vielen von uns bekannt vorkommen: Was hat<br />
man erreicht? Wo ist man gescheitert? Was<br />
macht glücklich oder wenigstens zufrieden?<br />
Clueso gibt keine Antworten, und er behauptet<br />
nicht, im Besitz einer höheren Wahrheit zu<br />
sein. Inhaltlich wie musikalisch wandert er dabei<br />
zwischen Emphase und Melancholie sowie<br />
zwischen Dringlichkeit und Introspektion hin<br />
und her. Auf „Sag mir was Du willst“ folgten<br />
die poppige Single „Tanzen“, „Flugmodus“ und<br />
jüngst „Aber Ohne Dich“. In regelmäßigen<br />
Abständen machte er auf sich aufmerksam,<br />
um nicht in Vergessenheit zu geraten in diesen<br />
schwierigen Zeiten. Denn die 2020er-Tour<br />
wurde auf Oktober 20<strong>21</strong> verschoben. Dann ist<br />
es hoffentlich endlich wieder so weit, ihn im<br />
Saarland begrüßen zu dürfen. Besser später,<br />
denn nie.<br />
Van Holzen sind zurück. „Und kotze soweit<br />
ich kann“, singt Sänger Florian Kiesling in der<br />
ersten neuen Single „Schlafen“ mit ähnlicher<br />
Attitude, mit der die Band den Herren dieser<br />
Welt spätestens seit der Gründung der Band<br />
im Jahr 2015 entgegentreten. Wettkampfs-Moral,<br />
die nur Verlierer zurücklässt. Ein Umstand,<br />
dem sich die Alternative-Rock-Band im Jahr<br />
20<strong>21</strong> noch immer zu propagieren verpflichtet<br />
fühlt. Auf „Schlafen“ folgte Mitte Februar der<br />
zweite neue Song namens „Biss“, ein düsterer,<br />
lauter Rocksong, der Eindruck hinterlässt -<br />
auch dank Zeilen wie „Ein Biss, tief unter der<br />
Haut / Bäume brennen, Tiere auch“. Nach gut<br />
fünf Jahren Bandgeschichte mit über 300 gespielten<br />
Konzerten, darunter drei Headliner-<br />
Tourneen, Nominierungen und Preisverleihungen,<br />
zwei Studioalben („Anomalie“ in 2017 und<br />
„Regen“ in 2019), mitsamt Platzierung in den<br />
Top 50 der deutschen Charts, sind Van Holzen<br />
im Jahr 20<strong>21</strong> noch immer Anfang 20, wissen<br />
aber mittlerweile sehr gut, was sie wollen und<br />
was nicht. Die Band ist hörbar gereift und<br />
bereit, ihr drittes Album auf die Menschheit<br />
loszulassen.<br />
E-Werk, Saarbrücken<br />
Freitag, 1. Oktober 20<strong>21</strong> // ab 18:30 Uhr<br />
clueso.de<br />
Studio 30, Saarbrücken<br />
Donnerstag, 25. November 20<strong>21</strong> // 19 Uhr<br />
vanholzen.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Kolja Eckert, Diana Mühlberger<br />
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Nachdem das in Brooklyn ansässige Kollektiv<br />
Brass Against 2019 für zahlreiche mitreißende<br />
Shows gesorgt hatte, haben sie für diesen Herbst<br />
weitere Europatermine bestätigt. Das Publikum<br />
kann sich jetzt schon auf außergewöhnliche<br />
und energetische Shows freuen. Brass Against<br />
covern mit einzigartigen Bläser-Arrangements<br />
neben Klassikern von Rage Against The Machine<br />
Protestsongs von unterschiedlichen Künstlern<br />
aus dem gesamten Musikspektrum - beispielsweise<br />
von Living Colour, Public Enemy, A Tribe<br />
Called Quest, Kendrick Lamar, Tool oder den<br />
Fugees. Ihre Videos sind dabei ein Teil des künstlerischen<br />
Konzepts und ein weiterer Garant für<br />
ihre viralen Hits. Im letzten Jahr haben sie einen<br />
gewaltigen Schritt gewagt und ihre ersten eigenen<br />
Songs in einer selbstbetitelten EP veröffentlicht.<br />
Sophia Urista, die bereits auf vielen ihrer<br />
Videos dabei war, liefert den explosiven Gesang<br />
zu den drei Liedern, die nicht nur kraftvoll klingen,<br />
sondern alle Zuhörer:innen zum politischen<br />
Handeln aufrufen sollen.<br />
Jeder, der Leprous kennt, weiß, dass es schwierig<br />
ist, die Jungs in eine musikalische Schublade zu<br />
stecken. Ihr progressiver Sound nimmt sich das<br />
Beste aus einer großen Palette des Rock’n‘Rolls<br />
und des Metals. Daraus hat sich ein unverkennbarer<br />
Stil entwickelt, der von Kritikern und Fans<br />
weltweit gefeiert wird. Und das seit mehr als 15<br />
Jahren. Kaum zu glauben, dass es die Band so<br />
weit geschafft hat, nachdem die Anfänge ziemlich<br />
holprig von statten gegangen waren, denn<br />
aufgrund stets wechselnder Besetzungen dauerte<br />
es rund sieben Jahre nach der Gründung<br />
in Norwegen, bis die erste Platte 2008 von dem<br />
amerikanischen Label Sensory Records veröffentlicht<br />
wurde. Der Erfolg verhalf ihnen dazu, den<br />
Ex-Frontmann von Emperor Ihsahn als Vorband<br />
zu begleiten, wodurch sie sich einen Namen<br />
in der Szene machen konnten. Es folgten eine<br />
Europatour und diverse Festivalauftritte. Nach<br />
einem weiteren Besatzungswechsel unterschrieben<br />
sie bei InsideOut, wo sie seit 2011 ein starkes<br />
Album nach dem anderen veröffentlichen.<br />
Texte: Peter Parker | Bilder: Lasse Hoile, Vincent Lions<br />
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<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />
Popkulturmagazin, seit 2009<br />
popscene.club<br />
facebook.com/popscene<br />
Mama! Mama!<br />
Schau mal! Unser<br />
Hase hat lauter ganz<br />
kleine Schokoeier<br />
in seinem Käfig<br />
versteckt!
Ostereier und<br />
Schokoladen-Hasen?<br />
Nicht jedes Kind hat an Ostern einen Grund zur<br />
Freude. SOS-Kinderdorf unterstützt benachteiligte<br />
Familien nachhaltig und langfristig.<br />
Jetzt helfen: sos-kinderdorf.de
Frühlingserwachen.<br />
Frühlingserwachen.<br />
#gemeinsamverantwortlich<br />
#gemeinsamverantwortlich<br />
Engagement<br />
Engagement