FOCUS-MONEY_2022-20
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moneyeditorial
EDITORIAL
Der Schrecken
unserer Maklerin
GEORG MECK
Chefredakteur
FOCUS-MONEY
es lässt sich nur erahnen, welche Schmerzen es Makler kostet, Sätze wie den
folgenden in ihre Tastatur zu hämmern. „Wir können Ihnen das Objekt nun
zu einem reduzierten Kaufpreis anbieten“, so schrieb uns dieser Tage eine
Verkaufsfrau von der Immobilienfront. Mit anderen Worten: Sie wird die Wohnung
nicht so teuer los wie erhofft. Wann haben Sie das zuletzt erlebt? Wann
hat die Welt das zuletzt gesehen? Sinkende Preise für Immobilien. Und das
ausgerechnet in München, Deutschlands attraktivster und damit teuerster
Stadt. Noch dazu, so flötete die Frau im schönsten Maklerslang, für einen
„Inbegriff des zeitgemäßen Stadtlebens“, angesiedelt „in traumhafter Lage“ –
das sowieso.
Vielleicht haben also doch jene Experten recht, deren Prognose vom aufziehenden
Ende des Immobilienbooms wir bislang nur widerstrebend zur
Kenntnis genommen haben. Crash-Propheten gibt es zu jeder Zeit, recht behalten
sie so gut wie nie. Jetzt aber häufen sich die Alarmzeichen, die Warnrufe
werden mit jeder Studie lauter. So hat die Deutsche Bank gerade das Ende
des Immobilienbooms für das Jahr 2024 ausgerufen, serviert im drohenden
Unterton; vom „Risiko einer abrupten Neubewertung im Häusermarkt“ reden
die Ökonomen für den Fall eines Zinsschocks. So weit sind wir davon nicht
entfernt angesichts der jüngsten Aktionen der Notenbanken. Die Fed in Amerika
hat gerade die schärfste Kehrtwende seit Jahrzehnten hingelegt, selbst
die störrische EZB, lange geübt im Ignorieren der schädlichen Nebenwirkungen
ihrer Nullzinspolitik, verspricht, nun endlich zu tun, was nötig ist, also
die Zinsen anzuheben, ehe die Geldentwertung vollends unbeherrschbar wird.
Treiben die Notenbanker die Zinsen aber unter dem Zwang zweistelliger Inflationsraten
schneller nach oben als erwartet, könnte es über Nacht brenzlig
werden am Immobilienmarkt.
Die Kredite für Häuser und Wohnungen sind jetzt schon happig teurer geworden,
die Last wird immer schwerer zu tragen, das drückt die Nachfrage
mangels solventer Käufer, zumal die Anleger mit steigenden Zinsen Alternativen
geboten bekommen. Damit verlieren Immobilien, lange gepriesen
als angebliches „Betongold“, tendenziell an Reiz. Aktien, Rohstoffe
oder echtes Gold sind dann womöglich die bessere Idee: Bleiben Sie
wachsam!
Herzlich Ihr
Aus aktuellem Anlass!
Lesen Sie FOCUS-MONEY bequem zu Hause
Liebe Leserinnen und Leser,
Krieg, Corona, Inflation – es sind ungemütliche Zeiten für
Anleger. Viele Börsianer blicken bange in die Zukunft: Wie
geht es weiter mit den Aktienkursen? Wie schnell erhöhen die
Notenbanken die Zinsen? Was kann die Politik in dieser Gemengelage
ausrichten? Mein Tipp: Sie erfahren alles Wichtige in FOCUS-
MONEY. Den portofreien Kombi-Bezug (Print und Digital) für 1 Jahr erhalten
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ab 8.00 Uhr. Wenn Sie FOCUS-MONEY nach Bezug wieder im Handel kaufen
möchten: Ein Anruf genügt, und das Abo ist beendet.
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: F. Röth
Composing: FOCUS-MONEY
*inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht
3
moneyinhalt
6
Rettungsring für Ihr Geld
Die Risiken an den Märkten sind groß. Doch
es gibt Aktien, Fonds, Branchen- oder Regionen-Investments,
die diese überwinden und 40
Prozent Rendite und mehr versprechen. Wir stellen diese
Ausnahme-Anlagen vor. Plus: Top-Goldsparpläne (S. 76)
moneykompakt
56 Krypto-Ticker: Bitcoin & Co.
stehen am Scheideweg. Wohin es
geht und wer aktuell dort investiert
98 Andis Börsenbarometer: Warum
Adler Real Estate abgestürzt ist
moneytitel
6 Die schaffen das: Inflation,
geopolitische Risiken, Rezessionsgefahr
– diese Aktien, Fonds &
Co. meistern das. Plus: Ein
konkretes Krisen-Depot
10 Versierter Verwalter: Bert
Flossbach, Mitgründer der
Fondsfirma Flossbach von Storch,
zu Chancen und Risiken am Markt
14 Infrastruktur klassisch: Betreiber
von Straßen, Brücken & Co. liefern
solide Erträge auch in rauen Zeiten
20 Infrastruktur modern:
20 krisen- und inflationssichere
Profiteure digitaler Netzwerke
KLARE KANTE: Geldverwalter Bert
Flossbach befürchtet zweistellige
Inflationsraten. Welche Anlage
Geld-Suizid ist und was Investoren
vorziehen sollten (S. 10)
24 Agrarfonds: Die Landwirtschaft wird
global erneuert. In diesen Fonds
stecken Gewinner des Wandels
28 Erfolg im Einkauf: Diese Aktien
sind so günstig, dass sie fast nur
steigen können
34 Solide Skandinavier: Mit sechs
ETFs die Strategie von Norwegens
Staatsfonds kopieren
38 Beste Branchen: Manche Segmente
kommen fast unbeschadet
durch Krisen. Ein Überblick!
41 Das ist (eine) Kunst: Auch mit
ausgefalleneren Anlagen lassen
sich Teuerung und Minizins kontern
moneymarkets
37 Hit & Shit: Impfstoff-Boom bei
Pfizer, Carsharing schwächelt
44 Paul-Achleitner-Interview: Der
scheidende Deutsche-Bank-Chefaufseher
über die Bilanz seiner
Amtszeit und die Rolle der EZB
bei der Inflationsbekämpfung
4 Titelfotos: Depositphotos, M. Andreya/Deutsche Bank
Fotos: Depositphotos (2), T. Schorn, Bloomberg, M. Andreya/Deutsche Bank
FOCUS-MONEY 20/2022
11. MAI 2022 www.money.de
51 Die Ken-Fisher-Kolumne: Der
US-Investor erklärt, warum der
Ölpreisanstieg Aktien nicht bremst
52 Wer wird Milliardär: Was jeder
von sehr Vermögenden lernen kann
– nicht nur beim Geldanlegen!
59 Musterdepots: Wie die Experten
auf höhere US-Zinsen reagieren
64 Essen mit Mehrwert: So verdienen
Aktionäre am Boom bei
Nahrungsergänzungsmitteln mit
moneydigital
50 Chartsignal: Das verraten die Kurven
jetzt über den Dax-Kurs-Index
50 Börsenwissen: Was die Kennzahl
Discounted Cashflow aussagt
60 Social Trends: Die gefragtesten
Aktien der Woche und wie
Tesla-Chef Elon Musk Twitter nutzt
61 Aktienanalyse: Apple ist immer
spannend! Hier der tiefgehende
Einblick in die US-Kultfirma
76
Mit Gold gut gespart
Auch für Gold gibt es automatische
Sparpläne, mit denen Anleger
bequem und kostengünstig
Schwankungen des Edelmetalls
nutzen können. Ein
großer Test zeigt die
besten Anbieter
52
Rezepte der Reichsten
Wir bieten Einblicke, wie die wohlhabendsten
Menschen der Welt, darunter
LVMH-Chef Bernard Arnault (Bild), ihr
Geld anlegen, und viele weitere Fakten
zum schillernden Leben der Milliardäre
dswanlegerschutz
68 Aktionärstreffen: Warum virtuelle
HVs bleiben werden – und die
Gefahren von Meme-Aktien
moneyservice
70 Verlässliche Versicherer: Die
Analyse zeigt, welche Assekuranzen
Kunden fair behandeln
76 Gold nach Plan: Der FOCUS-
MONEY-Test prüft Goldsparplan-
Anbieter auf Herz und Nieren
moneyanalyse
56
Hopp oder top?
Cyberwährungen
wie Bitcoin oder
Ethereum (s. Chart)
stehen vor einer
Richtungsentscheidung.
Im Krypto-
Ticker gibt es
eine ausführliche
Analyse der
aktuellen Lage
Preis für 1 Ethereum in US-Dollar
Unterstützung
symmetrisches
Dreieck
2020 2021 2022
4000
3000
2000
1000
0
Quelle: Bloomberg
81 Fonds
82 Deutsche Aktien
90 Internationale Aktien
96 ETFs
97 Zertifikate
moneyrubriken
3 Editorial
80 Leserbriefe – Impressum
98 Termine
44
„Die Deutsche Bank hat ihre
Probleme, die es zweifelsfrei gab,
hinter sich gelassen. Heute steht
sie stark und stabil da“
PAUL ACHLEITNER, AUFSICHTSRATSCHEF DER
DEUTSCHEN BANK
FOCUS-MONEY 20/2022
Composing: FOCUS-MONEY 5
moneytitel
Massenstau, geopolitische Spannungen, hohe
Inflation, steigende Zinsen ... Fehlt noch etwas?
Branchen, Aktien, Fonds, mit denen Anleger
solche Probleme meistern können
TITEL
HINDERNISSE
ÜBERWIND
6 Foto: 123RF
FOCUS-MONEY 20/2022
Berlin! Wir haben ein Problem
Die polynomischen Trends deuten es an – das deutsche
Wirtschaftwachstum sinkt tendenziell, die Inflationsrate
zieht an. Berlin! Wir haben ein Problem.
Inflation und Wirtschaftswachstum in Deutschland
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts
in Prozent, 5-Jahres-Mittelwert
polynomischer Trend
2,00
1,50
von DIRK REICHMANN
Inflationsrate in Prozent, 5-Jahres-Mittelwert
polynomischer Trend
1996 2000 05 10 15 2020
Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen
N
1,00
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2,50
2,00
1,50
1,00
0,50
0
Der Börsenklassiker „Sell in May and go away“
kommt wieder in Mode. Anleger verkaufen im Mai
ihre Aktien und meiden die Börse. Sehr clever –
oder doch nicht? Denn es kann ein Fehler sein.
Indiz: In den USA erhöhte die Notenbank den
Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. Das war heftig,
der stärkste Anstieg seit 22 Jahren. Die Fed kleckerte nicht, sie
klotzte. Dennoch gewann der Dow Jones fast drei Prozent.
Verdienen in der Krise. Probleme gibt es genug. Auf den Seiten
8 und 9 widmet sich FOCUS-MONEY dem Schreckgespenst
jedes Autofahrers – dem Stau. Nur dass der sich nicht auf
Deutschlands Straßen abspielt, sondern auf den Meeren. Oder
auf dem Feld von Öl und Gas. Was wir taten, ist wie alles an der
Börse nicht ohne Risiko. In der Rückrechnung aber zeigte der
Korb, was in ihm steckt. Ein gleichgewichtetes Depot aus zwei
Aktien und einem ETF brachte 142 Prozent Gewinn seit 2020.
Ein Stau kostet immer etwas, im Idealfall nur Nerven. Derzeit
treiben auch geopolitische Spannungen die Preise bei Energieträgern,
Getreide und anderen Produkten in die Höhe. Das
bringt das Inflationsgespenst auf Trab. Wenn das auf eine wirtschaftliche
Schwächephase trifft, orakeln Volkswirte von einer
Stagflation. Das ist eine Wortschöpfung aus Stagnation und Inflation
und erinnert erfahrene Börsianer an die 1970er-Jahre.
Diese Dekade bleibt vielen Investoren in unguter Erinnerung.
Seite
Inhalt
UNTERBROCHENE
BRÜCKE: Auch in Krisenzeiten
gibt es an den
Finanzmärkten Gewinner
8 Krisen-Depot
Mit drei Papieren auf der Gewinnspur
10 Interview
Vermögensverwalter Bert Flossbach im Gespräch
14 Infrastruktur I
Burggräben, Dividenden . . . Wege zum Erfolg
20 Infrastruktur II
Anlage mit eingebautem Inflationsschutz
24 Agrarfonds
Nahrung ist an der Börse ein Thema
28 Günstige Dividendenwerte
Value-Aktien aus Europa
34 Norwegen-Strategie
Was macht man mit 1,3 Billionen Dollar? Anlegen
38 Branchen
Kennt eine Stagflation Gewinner? Kennt sie
41 Interview
Nicola Gräfin Keglevich über den Kunstmarkt
FOCUS-MONEY 20/2022
7
moneytitel
Die Gefahr ist real. Das zeigt auch eine Grafik, die FOCUS-
MONEY entwarf (s. Grafiken S. 7 o.). Die polynomischen
Trends aus der Werkzeugkiste der Statistik signalisieren ein
schwächelndes Wirtschaftswachstum und steigende Inflationsgefahren
in Deutschland. Hinweis: Wir bildeten bei der
Darstellung einen Mittelwert des Wirtschaftswachstums und
der Inflationsrate aus den vergangenen fünf Jahren. Damit
wollten wir extreme Ausschläge der wirtschaftlichen Zeitreihen
eliminieren. Nicht alles an den Finanzmärkten legt in
den Phasen einer solchen Tristesse den Rückwärtsgang ein.
Das zeigt eine Studie. Auch in einer Stagflation gibt es Branchen,
die steigen (s. S. 38).
So soll es sein und das dient ambitionierten Anlegern als
Vorbild. Mit acht Seiten in zwei Artikeln huldigt FOCUS-
MONEY dem Infrastrukturbereich. Schaffe, schaffe, Häusle
baue war gestern. Jetzt ruft die digitale Welt.
Bodenständiger geht es im Nahrungsmittelsektor zu. Was
nicht heißt, dass mit Agrarfonds kein Geld zu verdienen ist (s.
S. 24). In eine ähnliche Kerbe schlagen die Value-Aktien
(s. S. 28). Wem das alles zu dröge ist, der outet
sich als Schöngeist. Und auch die werden bei FOCUS-
MONEY fündig. Auf Seite 41 finden Sie ein Interview
über Kunst. Wenn schon nicht etwas für den Leib,
dann für die Seele. In den Zeiten der Krisen.
DEPOT
Mitten
im Stau
SCHIFFE: Gestörte
Produktionsabläufe können
die Waren verteuern
Die Zeiten, als es niemanden interessierte,
ob in China ein Sack Reis umfällt, sind
vorbei. In Sachen Container-Umschlag
ist der Hafen von Shanghai der größte
der Welt. Das Problem: Vor den Küsten
staut sich der Verkehr.
e = erwartet
Die Mitglieder
Mit Hapag-Lloyd und ExxonMobil hoffen wir, Gewinne zu erzielen, wenn die Störungen der Lieferketten auf See und die
hohen Ölpreise Bestand haben. Ein Drittel des Kapitals fließt in den ShortDax-ETF. So soll eine Schwäche des Dax gekontert
werden. Anleger halten den Kapitaleinsatz klein und beachten die Stoppkurse.
Hapag-Lloyd
WKN/ISIN
HLAG47/DE000HLAG475
Börsenwert 72,30 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 6,5/17,1
Dividendenrendite 2022/23e 8,2/7,4 %
Kursziel/Stoppkurs 500/313 €
Risiko* ■■■■■ Kurspotenzial 21 %
Stand: 4.5.22; *abhängig von der 1-Jahres-Volatilität
+ +
ExxonMobil
WKN/ISIN
852549/US30231G1022
Börsenwert 358,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 9,4/10,5
Dividendenrendite 2022/23e 4,0/4,1 %
Kursziel/Stoppkurs 103,7/72,5 €
Risiko* ■■■■ ■ Kurspotenzial 22 %
Stand: 4.5.22; *abhängig von der 1-Jahres-Volatilität; e = erwartet
8
Foto: Bloomberg
Illustration: VectorStock
FOCUS-MONEY 20/2022
RUSSISCHE GASSTATION:
Erdgas verteuerte sich um
65 Prozent auf Dollar-Basis
Am 11. April warteten 222 Massengutfrachter
vor Shanghai, 15 Prozent mehr
als im Vormonat, heißt es bei der US-
Nachrichtenagentur Bloomberg. Ein
Grund liegt im Lockdown, mit dem die
Covid-Pandemie bekämpft werden soll.
Deshalb fehlen Arbeiter zum Entladen
der Schiffe.
Störungen in den Lieferketten führen
zu Problemen. Indiz: Schiffe mit Ziel
Hamburger Hafen warten vor Helgoland.
„Die deutsche Industrie befürchtet
in den kommenden Wochen gestörte
Produktionsabläufe. Getroffen sind vor
allem Branchen, die auf Rohstoff- oder
Bauteillieferungen sowie den Versand
ihrer Fertigprodukte über Seetransporte
angewiesen sind“, sagte Siegfried
Russwurm, Präsident des Bundesverbands
der Deutschen Industrie, der
Deutschen Presse-Agentur. Das führt
häufig zu steigenden Preisen und kann
die Börsen unter Druck bringen.
Vorsichtige Anleger analysieren daher
den Xtrackers-ShortDax-ETF. Der will
die Wertentwicklung des ShortDax abbilden
und damit die umgekehrte Wertentwicklung
des Dax. FOCUS-MONEY
legte ihn in sein Krisen-Depot (s. Grafik
u.). In den ETF fließt ein Drittel des Risikokapitals.
Er soll Anleger vor einem
strauchelnden Aktienindex schützen.
Ein weiteres Mitglied unseres Depots
kommt aus Deutschland. Hapag-Lloyd
gehört mit 247 Schiffen (Stand: 31.3.22)
zu den fünf bedeutendsten Container-
Schifffahrt-Konzernen (nach Anzahl der
Schiffe) und zu den Profiteuren der Störungen
der Lieferketten.
Deutschlands größte Reederei hob
zuletzt die Prognose an. Der Betriebsgewinn
soll auf 11,7 Milliarden bis 13,6
Milliarden Euro wachsen. Das sind fast
drei Milliarden Euro mehr als zuletzt prognostiziert,
so die Nachrichtenagentur
Reuters. Ein Grund: Die Frachtraten stie-
gen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 80 Prozent. Aber! Die Aktie ist
kein Witwen-und-Waisen-Papier.
Der Stau auf den Weltmeeren ist eine
Sache. Dass Energieträger in Form von
Gas und Öl teurer werden, die andere.
Seit russische Truppen am 24.2.22 in
die Ukraine einmarschierten, verteuerte
sich Erdgas um 65 Prozent auf Dollar-Basis,
der Endlos-Kontrakt für Rohöl
stieg bislang um zwölf Prozent. Deshalb
landet ExxonMobil im Depot.
„Der Gewinn kletterte im Schlussquartal
auf 8,87 Milliarden Dollar nach einem
Verlust von 20 Milliarden im Vorjahr“,
meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Das war das beste Quartalsergebnis
sieben Jahren.
Mit diesen drei Papieren hofft FOCUS-
MONEY, ruhig schlafen zu können. In einer
Rückrechnung legte unser Krisen-
Depot seit Anfang 2020 bislang 142
Prozent zu. So kann es weitergehen.
ShortDax-ETF
WKN/ISIN
DBX1DS/LU0292106241
Fondsgröße 0,37 Mrd. €
Replikationsmethode
synthetisch
Ausschüttung
thesaurierend
Gesamtkostenquote 0,40 %
Risiko ■■■■■ Stoppkurs zur Verlustbegrenzung 11,20 €
Stand: 4.5.22
=
Das Depot
Aus 15 000 wurden über 36 000 Euro. Probleme gab
es allerdings zu Beginn der Corona-Pandemie 2020.
Wert des Krisen-Depots
Angaben in Tausend Euro
2020 2021 2022
Quellen: Bloomberg, eigene Berechnung
35
30
25
20
15
10
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Bloomberg Illustration: VectorStock 9
moneytitel
INTERVIEW
Zweistellige
Inflationsraten
sind möglich“
Vermögensverwalter und Fondsmanager
Bert Flossbach über die drohende
Lohn-Preis-Spirale, Unternehmen mit
Preissenkungsmacht und aktuelle
Chancen im Technologiesektor
Was befürchten Sie?
Flossbach: Die Gewerkschaften verlangen jetzt nachvollziehbar
höhere Löhne, aufgrund der aktuell für jeden
sichtbaren Inflationsentwicklung. So ist die Lohn-
Preis-Spirale in Gang gesetzt. Damit ist die Inflation
auch definitiv nicht mehr transitorisch, wie das die Europäische
Zentralbank (EZB) bis zuletzt vertreten hat.
Jetzt sind wir in einem neuen Inflationsregime mit relativ
hohen Inflationsraten. Die werden nicht mehr nur
durch hohe Rohstoffpreise getragen, denn jetzt verfesvon
MARIO LOCHNER UND FRANK MERTGEN
Schon im letzten Interview (MONEY 2/2022) haben Sie vor Inflation
gewarnt. Droht jetzt auch noch eine Lohn-Preis-Spirale?
Bert Flossbach: Was sich in den letzten vier Monaten
ergeben hat, das Thema Russland, die Lieferknappheiten,
die aus China drohen und noch zunehmen werden –
das verfestigt jetzt die Inflation. Bei den Preisen der Vorprodukte
lagen die Produzentenpreise in Deutschland
im Februar um 26 Prozent höher als im Vorjahr, im März
um 30 Prozent – das frisst sich nach ein paar Monaten
durch, wenn auch nicht in voller Größenordnung. Das
bedeutet, dass wir jetzt durchaus zweistellige Inflationsraten
bekommen können.
10 Foto: T. Schorn
FOCUS-MONEY 20/2022
FOCUS-MONEY 20/2022
BERT FLOSSBACH:
Der Fondsmanager erklärt
im Interview, wie er mit
der neuen Realität
umgeht, warum die
Inflation weiter anziehen
kann und wie scharf die
Zinswende ausfallen wird
Vita
Dr. Bert Flossbach
BWL-Studium in Köln,
Promotion an der
Universität Innsbruck
über Portfolio-Management-Konzepte
zur
Verwaltung von Privatkundenvermögen
1991 bis 1998 in der
Vermögensverwaltung
bei Goldman Sachs
1998 Gründung von
Flossbach von Storch,
seither Vorstand,
zuständig für Research
sowie Investment
Management
tigt sich die steigende Inflation über höhere
Löhne, schon in diesem Jahr, besonders aber
im nächsten Jahr. Die Firmen werden die höheren
Preise weitergeben müssen und die
Notenbanken haben nicht mehr die Möglichkeit,
dagegen anzukämpfen.
Über die Preise wird inflationär gesprochen – auf
TikTok hat der Hashtag Inflation eine Milliarde
Aufrufe. Wie lange wird das anhalten?
Flossbach: Man muss bescheiden sein,
wenn man versucht, solche Entwicklungen
langfristig zu prognostizieren. Entscheidend
war die Pandemie mit den enormen
Zuwendungen, die die Geldmengen nach
oben getrieben haben. In Amerika gab es ja
die skurrilen Fälle, wo Leute mehr verdient
haben als zu Zeiten ihrer Arbeitstätigkeit.
Erst wurde das Geld gebunkert, dann wurde
es langsam kaufkraftwirksam und dann
begann es, die Preise zu treiben – logischerweise
in Amerika früher als bei uns. Jetzt
kommen die Lieferkettenprobleme hinzu
und treffen auf genügend Geld. Die Notenbanken
haben sehr spät angefangen zurückzurudern.
Die Fed hat es jetzt gemacht
und begonnen, die Zinsen zu erhöhen. Mit
der EZB sind wir weit hintendran, die Japaner
sowieso. Der massive Anstieg der Geldmengen
war lange nicht wirklich relevant,
weil die Kreditvergabe relativ beschränkt
war. Das hat sich alles geändert. Weil die
Zentralbanken die Zinsen nicht so hochnehmen
können, wie sie müssten, droht
eine trabende Inflation.
Was bedeutet dieses Bild genau?
Flossbach: Ich habe die 70er-Jahre noch
als Kind und Jugendlicher in Erinnerung. Da
war das ganz normal, dass die Preise um fünf,
sechs, sieben, acht, neun, zehn Prozent stiegen,
in Amerika sogar im Schnitt um zehn
Prozent – ich würde mich auf solche Raten
einstellen. Vielleicht läuft es auf vier, fünf
Prozent raus, vielleicht auf zehn, elf Prozent
– immer wieder angefacht durch partielle
Knappheiten in manchen Bereichen. Das
sind die Nachwehen der Pandemie ...
. . . die aber doch anfangs ganz anders gewirkt hat?
Flossbach: Zunächst haben wir gesagt,
die Pandemie wirkt erst deflatorisch – was
auch eintraf – und dann kommt die Inflation,
weil die Leute mehr Geld haben und
gleichzeitig die Produktion eingeschränkt
wird. Dazu treten Themen, die dauerhaft
wirken und uns in ein, zwei, drei, vier, fünf
Jahren einholen.
Welche Faktoren wirken hier am stärksten?
Flossbach: Das ist zunächst die Demografie.
Wenn wir nach vorn blicken, haben wir
viel zu wenige Arbeitskräfte, also auch keine
Arbeitslosigkeit wie in früheren Zeiten
schlechter Konjunktur. Und dann die Dekarbonisierung,
die auch sehr teuer sein
wird. Möglicherweise auch die Deglobalisierung
– das alles sorgt dafür, dass die Inflation
wahrscheinlich hoch bleibt.
Nun fragen sich die Leute: Was mache ich jetzt
mit meinem Geld?
Flossbach: Wenn man langfristig Geld zurücklegen
möchte oder eine größere Summe
zur Verfügung hat – dann sollte man sich
fragen, welche Risiken drohen. Die Inflation
ist hier mit Abstand das größte Risiko.
Selbst wenn man Volatilität nicht mag – dieses
Jahr geht es auch ein bisschen runter –,
die muss der Investor billigend in Kauf nehmen.
Also weggucken, wenn’s mal ein paar
Prozent fällt, wenn ich mir das leisten kann
und nicht gerade in einer 100-jährigen
Österreich-Anleihe investiert bin, deren
Kurs sich zuletzt fast gedrittelt hat.
Warum heben Sie das Österreich-Beispiel hervor?
Flossbach: Weil man sieht, welchen Einfluss
steigende Zinsen auf Bonds haben. Anleihen
verlieren dabei viel mehr als Aktien.
Das war auch die dramatische Erkenntnis
des ersten Quartals – dass sichere Bundesanleihen
als Puffer in einem Portfolio das
Risiko nicht mindern, sondern erhöhen.
Sind Bonds bei den nun stark gestiegenen Zinsen
schon wieder attraktiv?
Flossbach: Sie erhalten in den nächsten
zehn Jahren je 0,9 Prozent Zins bei einer Inflationsrate
von vielleicht fünf oder mehr
Prozent. Das ist die neue Realität: Es gab bis
vor wenigen Jahren niemals negative Realzinsen
in Deutschland. Wenn früher in
Deutschland die Inflation hoch war, dann
waren die Zinsen noch höher. Davon sind wir
so weit entfernt, dass es für einen Anleger, der
langfristig investieren möchte, überhaupt
keinen Sinn macht, mit einer klassischen
Kaufen-Halten-Strategie in Bonds zu gehen.
Was bedeutet das für die konkrete Strategie?
Flossbach: Wenn ich 100 000 Euro habe,
kann ich 10 000, 15 000 Euro in der Kasse
als Puffer halten, sollte aber 70 bis 80 Prozent
davon langfristig investieren, das Gros
davon in Aktien. Immobilien sind hier ein
ganz, ganz heikles Thema.
11
moneytitel
Warum sind Sie bei Betongold so skeptisch? Und könnten Anleihen
wenigstens eine Alternative zu Immobilien sein?
Flossbach: Ich bin so skeptisch, weil Sie nicht davon ausgehen
können, dass Sie bei Wohnimmobilien die Inflation durch
Mietsteigerungen ausgleichen können. Immobilien sind nur
für sehr große Investoren sinnvoll. Stellen Sie sich das für
den privaten Anleger vor: Sie haben 100 000 Euro, nehmen
400 000 Euro an Krediten auf, kaufen dafür eine oder zwei
Wohnungen und vermieten die. Dann fällt der Mieter aus oder
es gibt anderen Ärger. Das ist ein unternehmerisches Unterfangen
und mit einer passiven Anlage überhaupt nicht vergleichbar.
Die Wertzuwächse der Immobilien sind im Wesentlichen
durch und Mietsteigerungen – das ist ja auch politisch
heikel – lassen sich nicht so ohne Weiteres
durchsetzen wie bei Gewerbeobjekten, die
von großen institutionellen Investoren gehalten
werden. Ich glaube, beide Sektoren haben
ihren größten Sex-Appeal als Zinsanlage verloren.
Die Immobilie für die eigene Nutzung,
zum Selbstbewohnen? Wunderbar!
Wie sehen Sie Energie wie Öl oder Gas und weitere
Rohstoffe im neuen Inflationsregime? Hier sind die
Kurse schon stark gestiegen, doch waren sie zuvor
lange sehr schlecht gelaufen.
Flossbach: Sie können die meisten Rohstoffe
ja nicht kaufen und in den Keller legen.
Kupferbarren gehen vielleicht noch, bei Sojabohnen
wird das schwierig. Sie können also
nur über Futures agieren. Wir tun das nicht.
Anleger müssen dabei bedenken: Diese Futures
weisen oft eine Struktur auf, dass der
Preis des Rohstoffs steigt, aber Ihr Rohstoff
nicht, der sich im sogenannten Contango befindet.
Sie kaufen den Terminpreis höher als
heute den Kassapreis. Selbst wenn die Kasse bis zum Terminpreis
steigt, haben Sie nichts gewonnen. Ich glaube, das hat
viele Anleger bei Rohstoffen verunsichert. Dann habe ich keine
Ahnung, wie sich die Kupfer- oder Sojapreise entwickeln
werden. Und weil Sie Öl angesprochen hatten: Öl können Sie
auch über Terminkontrakte kaufen. Wir haben in der Pandemie
gesehen, wozu das führen kann: Der Preis war zeitweise
negativ. Auch das machen wir nicht. Insofern sind Rohstoffe
als Anlageklasse für uns kein Thema. Wichtige Klarstellung:
Gold sehen wir definitiv nicht als Rohstoff.
Wie schätzen Sie das Edelmetall dann ein?
Flossbach: Gold ist ein bisschen Rohstoff, für Technologie
und Zähne, vor allem aber ist es die Währung der letzten Instanz
und die werden Anleger auch brauchen. Gold übernimmt
ein bisschen die Funktion, die früher langlaufende Staatspapiere
bester Bonität hatten – als Puffer in Zeiten, in denen die
Turbulenzen größer werden als erwartet.
Bei Aktien heißt es immer: Im Inflationsumfeld kommt es besonders
auf die Preissetzungsmacht an. Wie kann ein Unternehmen die Preise
in der Praxis weitergeben? ?
Flossbach: Man sagt pauschal: Die Inflation ist der Freund
Wir werden
keine so gefährlich
hohen
Zinssätze
sehen, dass die
Bewertung von
Aktien massiv
unter Druck
kommt“
der Aktie. Zwei Dinge müssen dafür erfüllt sein. Erstens: Die
Firmen müssen den Kostenanstieg weitergeben und ihre
Margen verteidigen können, nicht eins zu eins und sofort,
aber über einen gewissen Zeithorizont. Der zweite Punkt,
genauso wichtig: Die Zinsen dürfen durch die Inflation
nicht auf ein Niveau gehievt werden wie Ende der 70er-Jahre,
sodass sie zweistellige Zinsen haben, die auch die Bewertung
von Aktien derartig stark drücken, dass die Kurse fallen,
egal, wie schön die Gewinne sind.
Wiederholen sich die 1970er-Jahre?
Flossbach: Letzteres, den starken Zinsanstieg, können wir
ausschließen: Wir werden keine Zinssätze sehen, die so gefährlich
hoch werden, dass die Bewertung
von Aktien massiv in der Breite unter Druck
kommt.
Und der erste Punkt, die Preissetzungsmacht?
Flossbach: Die ist eine Art geflügeltes
Wort geworden. Jeder Vermögensverwalter
sagt: Du brauchst Aktien, die über Preissetzungsmacht
verfügen. Das ist im Detail etwas
komplizierter. Zum Beispiel Mercedes
mit seiner Gewinnsteigerung im ersten
Quartal bei rückläufigem Absatz, da sind es
zwei Effekte: Da ist zum einen der Produktmix.
Die Stuttgarter können die knappen
Güter dorthin verschieben, wo die Margen
höher liegen, also in teurere Autos. Lassen
Sie zweitens mal die Rabatte weg, der Preis
war ja Listenpreis minus Rabatt. Das geht
alles ganz schnell im Moment – und schon
haben Sie die Preissetzungsmacht. Die
Kunst ist jetzt für diese Firmen, die Preissetzungsmacht
zu perpetuieren. Darauf zielt
die Strategie, auf den Premium-Bereich zu setzen, in dem
die Kunden nicht auf den letzten Euro schauen müssen.
Und wenn es nicht um Knappheiten bei Vorprodukten geht wie bei
den Halbleitern in der Autobranche?
Flossbach: Unilever hat kürzlich Zahlen gebracht und berichtet
von um 8,3 Prozent höheren Preisen. Wir haben vor
einiger Zeit mit dem Unternehmen gesprochen, da stand
Unilever gerade in Preisverhandlungen. Die laufen in Europa
ungefähr jährlich, in den USA etwa halbjährlich und
in den Emerging Markets permanent. In Europa gelang es
früher nicht, bei den Supermarktketten in Deutschland und
Frankreich höhere Preise durchzusetzen. Jetzt geht es – weil
auch die Supermarktketten in der Lage sind, von ihren Kunden
höhere Preise zu verlangen. Denn jeder liest jeden Tag
von höheren Preisen und sieht Berichte darüber in der „Tagesschau“.
Aldi und Lidl können also höhere Preise verlangen
und Nestlé und Unilever höhere Preise zahlen. Es läuft
aber nicht so reibungslos, wie Volkswirte sich das vielleicht
vorstellen.
Warum nicht?
Flossbach: Es bedarf verschiedener Verhandlungsrunden
12 FOCUS-MONEY 20/2022
und läuft mit Zeitverzug. Unilever rechnet auch damit, dass
sie erst 2023 die höheren Rohstoffkosten, die sie gerade auf
4,8 Milliarden Euro beziffert haben, vollumfänglich weiterreichen
können. Ansonsten sehen Sie Konzerne wie den
Chip-Zulieferer ASML, der ein Monopol hat auf die Ultraviolett-Computerchipmaschinen,
mit denen die die Chips
bauen: Die könnten wahrscheinlich einfach 50 Prozent
draufschlagen, weil ihnen die Maschinen aus den Händen
gerissen werden. ASML hat aber eine sehr verantwortungsvolle
Preisstrategie gegenüber den Kunden, weil sich die
Zeiten auch wieder ändern können. Also: Firmen mit starker
Marke, starker technologischer Stellung wie ASML haben
Preissetzungsmacht. Und manche haben das sozusagen
eingebaut, wenn sie an Firmen wie Blackrock denken.
Da wachsen die Umsätze mit den Assets.
Wie sieht die Preissetzungsmacht bei Luxus aus? Da wollen manche
Kunden ja fast schon von sich aus höhere Preise zahlen . . .
Flossbach: Im Prinzip ist das richtig, mit einer Einschränkung:
China. Die Chinesen können nicht bei Louis Vuitton
kaufen, wenn sie nicht in die Läden kommen. Die Kurse der
französischen Luxus-Riesen LVMH, Hermès und L’Oréal
gerieten kürzlich unter Druck, als sich das Lockdown-Thema
in Shanghai verschärfte. Das ist ein Aspekt, der diesen
Sektor etwas belastet. Ansonsten haben Sie völlig recht: Die
Preissensitivität ist deutlich geringer – und in Einzelfällen,
etwa bei hochwertigen mechanischen Uhren, wird Luxus
als „store of value“ benutzt. Sie waren zuletzt ein besserer
Wertaufbewahrer als etwa Bitcoin.
Und wie beurteilen Sie die Tech-Branche?
Flossbach: Der Tech-Sektor ist interessant. Von dort
kommen die Innovationen, die wir benötigen. Wir brauchen
eine höhere Produktivität durch den Rückgang der
Arbeitskräfte. Der Schub kam durch die Pandemie. Viele
Geschäftsmodelle, die es schon gab, haben sich als hilfreich
erwiesen, wie etwa Unterschriften mit Docusign,
und einen enormen Boom erfahren. Daraus hat sich eine
Blase entwickelt – die jetzt in mehreren Stufen geplatzt ist.
Eine Aktie wie Shopify, einst über 200 Milliarden Euro
wert, hat sich geviertelt. Jetzt kommen wir in eine Phase,
in der die Korrektur ausläuft. Bei einigen Aktien geht es
noch einmal ein Stockwerk tiefer und einige werden auch
verschwinden, auch solche, die in der Spitze mit 50 Milliarden,
60 Milliarden Dollar bewertet wurden. Aber es gibt
eben auch Unternehmen, bei denen klar ist, dass sie überleben
werden, und deren Bewertung es lohnenswert erscheinen
lässt, ein Auge auf sie zu werfen.
Konkrete Namen wären schön.
Flossbach: Nehmen wir PayPal. Der Bezahldienst ist von
350 Milliarden Dollar Börsenwert auf nun 95 Milliarden gefallen
– bei 70 Milliarden bis 80 Milliarden Dollar wäre die
Bewertung in Ordnung. Bei solchen Unternehmen kritisiere
ich nur die hohen Ausgaben für die Vergütung der Belegschaft
in Aktien (stock-based compensation). Das sind versteckte
Gehälter und sie werden gern außerhalb der
Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Wichtig ist natürlich
auch im Tech-Sektor Diversifikation, da reichen nicht
ein, zwei Titel. Wir haben zuletzt in Ausverkaufssituationen
gelegentlich zugekauft und werden das noch etwas ausbauen
– nur bei Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen,
die auch profitabel sind. Bei der einen Firma ist
vielleicht der Risikofaktor stärker als bei der anderen – wir
sind zum Beispiel stärker mit Visa/Mastercard unterwegs
als mit PayPal. Ich wäge auch ab: Können wir bei Amazon
nach dem starken Kursrückgang mehr machen aufgrund
des stabilen Cloud-Geschäfts (AWS) – wir haben da zwei Prozent
im Fonds Multiple Opportunities, das ist kein Geheimnis.
Für gute Tech-Unternehmen sprechen Preissetzungsmacht
und Transaktionsvolumen, bei Mastercard und Visa
ist das eine Art eingebaute Preissetzungsmacht. Ich denke,
dass wir bei Techs im Lauf des Jahres interessante Opportunitäten
sehen werden.
Vorsprung eingebüßt
In der Blase ließ der Bezahldienst PayPal die Kreditkartenriesen
Visa und Mastercard weit hinter sich –
nur um nach dem Absturz jetzt von diesen überholt
zu werden.
Höhere Preis durchsetzen
Um satte 8,3 Prozent hat der Konsumgüterriese Unilever
seine Preise zuletzt erhöht. Das geht auch deshalb,
weil Supermärkte jetzt höhere Preise bei ihren
Kunden durchdrücken können.
PayPal Holding
Unilever
Entwicklung seit 1.1.2020 in Prozent, auf Euro-Basis
+150
+100
Aktienkurs in Euro
56
52
Mastercard
Visa
PayPal
2020 2021 2022
+50
0
–50
2018 19 20 21 2022
48
44
40
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
13
moneytitel
INFRASTRUKTUR I
Stabilität gegen den Trend
Wertvolle Burggräben, die stetige Erträge und Dividenden bringen. Zukunftsträchtige
Investitionen von Regierungen rund um die Welt – und Kursgewinne in schwierigen Zeiten
von MIKA HOFFMANN
Die Börsen wackeln seit Jahresanfang. Gründe gibt es
genug: der Ukraine-Krieg. Eine weitere Corona-Welle.
Eine explodierende Inflationsrate. Zinserhöhungen
der amerikanischen Notenbank in Halb-Prozentpunkt-
Schritten. Die Europäische Zentralbank wird wohl bald folgen.
Es gibt sie aber noch: Aktien, die selbst in diesen Zeiten
sichere Erträge bringen, zweistellige Gewinne im bisher so
verlustreichen Börsenjahrgang 2022 – mit Chancen auf 40
Prozent Gewinn und mehr.
Fels in der Brandung. Infrastrukturaktien sind im aktuellen
Umfeld ein Fels in der Brandung. Mit teuren und langlebigen
Anlagen sind sie mit Sachwerten unterlegt, die nicht so
schnell neu gebaut werden können. Die langfristigen Verträge
sorgen für einen solide steigenden, berechenbaren Cashflow,
der oft genug auch noch an die Inflation gekoppelt ist. Und:
Die Regierungen weltweit investieren Billionen Dollar und
Euro in Straßen, Brücken, Bahngleise und Flughäfen sowie
noch höhere Summen in den Klimaschutz – das Anlagethema
Infrastruktur punktet auch noch bei Nachhaltigkeit. Heraus
kommen sichere Kursgewinne in unsicheren Zeiten – die richtigen
Fonds und Aktien finden Sie auf den folgenden Seiten.
„In einem unsicheren makroökonomischen Umfeld wird
die Gewissheit künftiger Erträge und des Wachstums entscheidend
sein: Infrastruktur- und Versorgungsunternehmen
schneiden in dieser Hinsicht deutlich besser ab als andere
Aktien“, analysiert Nick Langley, Co-Manager von LM
Clearbridge, einer Tochtergesellschaft von Franklin Templeton.
„Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die physische
Infrastrukturanlagen besitzen und kontrollieren – entscheidend
ist für uns die Überzeugung, dass die richtigen
physischen Vermögenswerte eine strategische Eintrittsbarriere
darstellen“, ergänzt Alex Araujo von M&G aus London.
Das schütze die Ertragsströme und den zugrunde liegenden
Wert der Investition, erläutert der Manager des M&G Global
EISENBAHN IN DEN USA: Das teure
Streckennetz kann niemand so schnell
nachbauen – das schützt vor Konkurrenz
14 Foto: Adobe Stock
FOCUS-MONEY 20/2022
Listed Infrastructure. Und das gilt besonders in Zeiten steigender
Leitzinsen und höherer Finanzierungskosten: Eine
neue Straße oder ein neues Wasserkraftwerk zu bauen, wird
immer teurer – und damit der Burggraben für Besitzer solcher
Anlagen immer tiefer und breiter.
Der Burggraben wird zusätzlich auch noch weltweit von
den Regierungen geschützt: „Das regulatorische Umfeld ist
weltweit darauf ausgerichtet, die Kapitalstruktur der Vermögenswerte
zu schützen, da sie eine wesentliche Dienstleistung
für eine Gesellschaft erbringen“, analysiert LM-Clearbridge-Manager
Langley. Das zeigt sich gerade angesichts
des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine: Die Versorgungssicherheit
mit Energie steht auf der politischen Agenda
ganz oben.
Eingebauter Inflationsschutz. „Kapitalintensive, oft monopolistische
Firmen mit einer stabilen Cashflow-Generierung“
bringen oftmals attraktive Dividendenrenditen, analysiert
Colm O’Connor, leitender Portfolio-Manager des KBI
Global Sustainable Infrastructure Fund, der zur Fondsgesellschaft
Amundi gehört. Die Verträge mit langen Laufzeiten
und häufig mit starker regulatorischer und staatlicher Unterstützung
bringen nicht nur Sicherheit. „Oft besteht ein
Zusammenhang zwischen Erträgen und Inflation: Die Preise
werden vertraglich festgelegt, wobei es eine Reihe von Mechanismen
zur Weitergabe gibt, das heißt, die Preise können
ganz oder teilweise an kurzfristige Inflationsbewegungen
angepasst werden“, analysiert der Experte. Das bedeutet
nichts anderes als einen eingebauten Inflationsschutz. Das
war in den vergangenen Jahren vielleicht nicht relevant. Mit
den Rekord-Preissteigerungen der vergangenen Monate ist
es das jetzt aber umso mehr.
Diese Entwicklung spiegelt sich in der Kursentwicklung vieler
Infrastrukturaktien wider: In den vergangenen Jahren galten
sie schlicht als langweilig. Das hat sich jetzt mit explo-
Sicherheitspuffer dank Infrastruktur
Vor allem in fallenden Märkten spielen Infrastrukturaktien
ihre Stärken aus.
Beteiligung an steigenden und fallenden Märkten
in Prozent der jeweiligen globalen Aktienklasse
steigende Märkte
Infrastruktur 71,0
Jun. 05 bis
Jun. 06
Immobilien/Reits 77,0
Aktien allgemein 100,0
Dez. 08 bis
Dez. 09
–48,7
–82,5
–100,0
Sep. 12 bis
Dez. 13
fallende Märkte
Infrastruktur
Immobilien/Reits
Aktien allgemein
Immun gegen Zinserhöhungen
Sechs Monate nach einer erstmaligen Zinserhöhung
schlagen Infrastrukturaktien den Gesamtmarkt.
Entwicklung im S&P-Global-Infrastructure-Index
6 Monate nach einer Zinserhöhung, in Prozent
S&P-Global-Infrastructure
MSCI-World-Index
Jun. 16 bis
Dez. 16
Jun. 17 bis
Sep. 18
20
10
0
–10
Quelle: Bloomberg Quelle: Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
15
moneytitel
Gefragte Nachhaltigkeit
Der KBI Global Sustainable Infrastructure legt seinen
Schwerpunkt auf Unternehmen mit nachhaltigen
Lösungen für Wasser- und Nahrungsmittelknappheit
sowie saubere Energie.
KBI Global Sustainable Infrastructure
Entwicklung seit 17.11.2020
in Prozent, auf Euro-Basis
2021
NOV JAN
Quelle: Bloomberg
2022
JAN
2019 2020 2021 2022
MAI
+30
+20
+10
0
–10
Substanz zählt
Beständigkeit und Werthaltigkeit sind die Grundwerte
des LM Clearbridge Infrastructure Value Fund.
Nach Überzeugung des Managements verheißt börsennotierte
Infrastruktur langfristiges Wachstum.
LM Clearbridge Infrastructure Value
Entwicklung seit 11.1.2019
in Prozent, auf Euro-Basis
Quelle: Bloomberg
+40
+20
0
–20
dierenden Preisen geändert: Der Inflationsschutz und die Stabilität
machen die Papiere immer beliebter. „Hohes Diversifikationspotenzial
mit einer geringen Überschneidung zu traditionellen Indizes“,
heißt das bei den Profis wie O’Connor von KBI. „Angesichts
unseres Basisszenarios eines verlangsamten Wachstums und einer
höheren Inflation sollten wir bei Infrastrukturportfolios auf einen
Übergang von einer Wachstumsorientierung zu einer defensiveren
Positionierung achten“, ergänzt LM-Clearbridge-Mann Langley.
Billionenschwere Investitionen. Zusätzlicher Schub kommt
von staatlicher Seite:Der amerikanische Präsident Joe Biden will
550 Milliarden Dollar in die teilweise marode Infrastruktur seines
Landes investieren. Wer schon über amerikanische Straßen
gefahren ist, weiß, wie notwendig das ist. Die Europäische Union
will da nicht nachstehen: Sie hat ein 1,8 Billionen Euro schweres
Programm zum Aufbau eines grüneren, digitaleren und resilienteren
Europa aufgelegt.
Diese Investitionen sind dringend: Bis zu ein Drittel der Ernte
wird in Arbeits-, Produktions- und Transportschritten zwischen
Produzenten und Endverbrauchern verschwendet. In vielen
Städten der Welt versickert ein hoher Anteil des Trinkwassers
durch Lecks in den Leitungen. Angesichts knapper Ressourcen
sind solche Zustände nicht mehr länger tragbar. „Der Aufbau zukunftsrelevanter
Infrastruktur für die Versorgung der Weltbevölkerung
mit Wasser, Energie und Nahrungsmitteln ist von entscheidender
Bedeutung für eine nachhaltige gesellschaftliche
und wirtschaftliche Entwicklung“, sagt KBI-Experte O’Connor.
Zu einer nachhaltigen Politik gehören heute auch die Reduzierung
und letztlich die Abschaffung von fossilen Brennstoffen. „Es
gibt kaum einen Zweifel daran, dass ohne eine deutliche Reduzierung
der CO 2-Emissionen die globale Erderwärmung eskalieren
wird“, erläutert der Fachmann. Net Zero bedeutet kräftigen
Rückenwind für Infrastrukturinvestitionen.
„Wir bevorzugen Versorger mit einem Schwerpunkt auf erneuerbaren
Energien – die alte Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen
laufen, durch Solar- und Windfarmen ersetzen und dadurch
stetige Erträge mit niedrigem Risiko erhalten und die
zusätzlich ihre Netze technisch aufrüsten und ausbauen, um die
erneuerbare Energie zum Endverbraucher zu bringen“, stellt Peter
Meany von First Sentier Investors den wirtschaftlichen Vorteil
von erneuerbaren Energien dar. Mittelfristig würden die stark
steigenden Zulassungszahlen von Elektroautos den Stromverbrauch
deutlich erhöhen, prognostiziert der Experte.
60 Prozent Plus mit Infrastrukturfonds
Während der KBI-Fonds einen noch stärkeren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit setzt als die Konkurrenz, investieren die Produkte von
CS, M&G und DWS in die breite Palette von Infrastrukturaktien. LM Clearbridge stellt die Werthaltigkeit in den Vordergrund.
Name WKN Fondswährung
jährliche
Kosten in %
Fondsvolumen
in Mio. Euro
Wertentwicklung in %
seit 1.1. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre
Morningstar-
Rating
Quelle: Morningstar
KBI Global Sustainable Infrastructure A2P220 Euro 1,71 1080,4 1,0 16,1 56,3 – – ★★★★★
CS (Lux) Infrastructure Equity A2H66S Dollar – 828,6 4,2 12,4 45,1 62,6 161,1 ★★★★★
M&G (Lux) Global Listed Infrastructure A2DXUB Euro 0,99 2460,2 6,4 19,8 44,4 – – ★★★★
DWS Invest Global Infrastructure DWS0TN Euro 1,61 3024,7 9,6 27,7 38,4 47,5 136,3 ★★★★
LM ClearBridge Infrastructure Value A2AP7G Euro 1,05 822,3 7,1 23,2 37,9 – – ★★★★
16 FOCUS-MONEY 20/2022
FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 17
moneytitel
UNION PACIFIC
Favorit in der Branche
Die Idee: Der Schienenverkehr profitiert vom Wirtschaftsaufschwung in den
USA mit zunehmender Mobilität. Vor allem die stark steigenden Rohstoffpreise
beflügeln die Aktien der US-Eisenbahnen.
Das Unternehmen: Union Pacific ist eine der größten US-Eisenbahngesellschaften
mit mehr als 32 000 Meilen an Gleisen in 23 Bundesstaaten im Westen.
Von 2012 bis 2021 investierte das Unternehmen 35 Milliarden Dollar in
das Schienennetz, Lokomotiven und Waggons – ein breiter Burggraben.
Die Vision: Im April gab die Eisenbahnaktie nach. Schwache Zahlen für das
erste Quartal, Corona-Folgen und zunehmende Konkurrenz von neuen
Frachtkapazitäten – vor allem Lkws drückten die Stimmung der Anleger. Langfristig
gehört die Aktie – auch dank der hohen Dividendenrendite – zu den
Favoriten in der Branche.
Quelle: Bloomberg
Union Pacific
Kurs der Union-Pacific-Aktie in Euro
2017 18 19 20 21 2022
240
200
160
120
WKN/ISIN
858144/US9078181081
Börsenwert 143,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 19,8/17,7
Dividendenrendite 2022/23e 2,1/2,3 %
Kursziel/Stoppkurs 330,00/190,00 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 50 %
80
e = erwartet
VINCI
Zunehmender Verkehr
Die Idee: Der Straßenverkehr zeigt sich wesentlich resilienter als andere Verkehrsträger
wie das Flugzeug oder die Schiffsfahrt. Davon profitieren Mautstraßenbetreiber
wie Vinci in Frankreich. Darüber hinaus haben die meisten
Unternehmen der Branche in ihren Verträgen die Kopplung an Inflations raten
oder bestimmte Prozentsätze vereinbart – je nachdem, welcher Wert höher
liegt. In diesen Zeiten ist das ein großer Vorteil.
Das Unternehmen: Vinci ist Konzessionär der Hälfte der mautpflichtigen
Straßen in Frankreich. Dazu betreibt das Unternehmen 45 Flughäfen in
zwölf Ländern und ein globales Infrastruktur- und Baugeschäft.
Die Vision: Mit Aufhebung der Lockdowns werden der Straßenverkehr und
insbesondere der Flugverkehr wieder zunehmen. Die starke Bilanz mit zehn
Milliarden Euro Barmitteln bietet Schutz vor Abwärtsrisiken.
Quelle: Bloomberg
Vinci
Kurs der Vinci-Aktie
in Euro
2017 18 19 20 21 2022
100
WKN/ISIN
867475/FR0000125486
Börsenwert 51,9 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 14,1/12,5
Dividendenrendite 2022/23e 3,8/4,3 %
Kursziel/Stoppkurs 130,00/78,00 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 40 %
90
80
70
60
50
e = erwartet
NEXTERA
Basisinvestment für Nachhaltigkeit
Die Idee: Der Nachhaltigkeitsgedanke steht bei Nextera im Zentrum der Unternehmensstrategie
– gut für Umwelt, Kunden und Aktionäre: Der Fokus auf
sauberen Energiequellen trägt zum Klimaschutz bei und die Kunden bekommen
zuverlässigen Service und günstige Energie.
Das Unternehmen: Der Energieversorger aus den USA ist der weltweit größte
Produzent von Wind- und Solarenergie. Zudem gehört Nextera Energy zu
den Marktführern bei der Energiespeicherung – mit mehr Speicherkapazitäten
als jedes andere US-Unternehmen. So trägt es zu einer effizienteren
Energienutzung bei. Darüber hinaus ist Nextera ein „klassischer“ Versorger
– das bringt die Stabilität des regulierten Vertragsgeschäfts.
Die Vision: Die Aktionäre profitieren von stetig steigenden Cashflows und
Dividendenzahlungen. Die Aktie ist ein Nachhaltigkeits-Basisinvestment.
Quelle: Bloomberg
Nextera Energy
Kurs der Nextera-Aktie in Euro
2017 18 19 20 21 2022
WKN/ISIN
A1CZ4H/US65339F1012
Börsenwert 135,0 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 26,4/23,2
Dividendenrendite 2022/23e 2,4/2,6 %
Kursziel/Stoppkurs 140,00/60,00 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 100 %
80
60
40
20
e = erwartet
18 FOCUS-MONEY 20/2022
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FOCUS-MONEY Berichtigung, Löschung 20/2022 oder Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY gegen die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit sowie auf Beschwerde Composing: bei einer Aufsichtsbehörde. xxx/FOCUS-MONEY Details unter: www.focus-abo.de/datenschutz. 19
moneytitel
VOLL AUF SENDUNG:
Netzwerktechnologien
(darunter Funktürme)
bieten die Chance auf
langfristige Gewinne
INFRASTRUKTUR II
Ohne sie läuft nichts!
Digitale Netzwerke sind das Rückgrat der Wirtschaft – eine (fast) krisensichere Anlage mit
eingebautem Inflationsschutz. Ein neues Infrastrukturzertifikat setzt auf 20 Top-Profiteure
von JENS MASUHR
Wer’s kann, handelt an der Börse – wer’s nicht kann,
berät andere“, frotzelte Börsenlegende André
Kostolany einst. Bezogen auf die heutige Zeit,
müsste die Börsenwelt von Beratern nur so wimmeln. Putin-
Krieg, zerstörte Lieferketten, Corona-Lockdowns, Zinswende
und Stagflationsgefahren in diversen Wirtschaftsregionen
der Welt machen die starke Kursperformance des vergangenen
Jahres in so manchem Depot zunichte. Anleger sind daher
gut beraten, auf das zu hören, was ihnen im Zustand
höchster Verunsicherung in der Regel am zuverlässigsten
aus der Patsche hilft: der gesunde Menschenverstand.
Wann, wenn nicht jetzt? Geht man also davon aus, dass
sich die Welt weiterdreht, Unternehmen und Märkte auch in
Zukunft wachsen, weil sie wachsen müssen, um die Menschheit
zu ernähren: Welche Firmen aus welchen Branchen sind
es dann, die selbst in Zeiten des „perfekten Sturms“ gar nicht
anders können, als Gewinne zu scheffeln? Beispiel Energiewende:
Wann, wenn nicht jetzt, stehen gut gemanagte Windkraft-
und Solarfirmen angesichts des schnelleren Übergangs
hin zu erneuerbaren Energien vor dem Geschäft ihres Lebens?
Wann, wenn nicht jetzt, sind schlaue Stromnetze ein
Muss, um den Energieverbrauch zu senken und damit die
Wirtschaft unabhängiger von Öl- und Gaseinfuhren zu machen?
Wann, wenn nicht jetzt, öffnen sich mit Start der megaschnellen
Funkstandards 5G und 6G komplett neue Möglichkeiten
in der mobilen Kommunikation?
20 Illustration: 123RF
FOCUS-MONEY 20/2022
Gute Dividendenzahler. Tech-Investment-Experte Thomas
Rappold, Unternehmensberater, Start-up-Investor und
Bestsellerautor („Silicon valley Investing“, „Peter Thiel“)
sieht in der wachsenden Digitalisierung den Haupttreiber
des Infrastrukturbooms, den der Experte als Material-Digital-and-Renewable-Infrastructure-Index
in Form gießt – ein
Korb mit 20 Aktien aus den Sektoren Smart Grid („schlaue
Netze“), Funkturmbetreiber, erneuerbare Energien (Stromerzeugung
und -versorgung), Infrastruktur für elektrische
Ladenetze und digitale Breitbandtechnologie. „Anleger profitieren
mit dem Digital-and-Renewable-Infrastructure-Index
von den hohen Investitionen der Regierungen in zukunftsfähige
Infrastrukturbetreiber, die mit ihren stabilen
Cashflows auch sehr gute Dividendenzahler sind“, trommelt
Rappold. Besser noch: Weil viele Firmen ihre Preise teilweise
an die Teuerungsrate koppeln, dienen Anlagen in diesem
Bereich zugleich als exzellenter Inflationsschutz. FOCUS-
MONEY stellt das entsprechende Vontobel-Zertifikat vor
(s. S. 23). Plus: drei Top-Werte für Stock-Picker, die laut Rappold
besonders aussichtsreich sind.
Mehr Datenverkehr. So viel vorweg: Der Bedarf an neuen
Infrastrukturprojekten ist atemberaubend (s. dazu Artikel auf
S. 14). Neben Straßen, Häfen und Logistikdrehkreuzen wie
Flughäfen brummt der Ausbau der digitalen Netze, die das
Rückgrat der modernen Wirtschaft und eine Art globales Online-Autobahnnetz
bilden, über das gigantische Datenmengen
blitzartig von A nach B jagen. Bereits vor Ausbruch von
Corona schätzte US-Netzwerkprofi Cisco, dass der globale Internet-Verkehr
zwischen 2017 und 2022 um das 3,7-Fache
von 96 auf 350 Exabyte pro Monat wachsen wird (so viel wie
das stündliche Datenaufkommen von 120 Millionen DVDs),
da die Anzahl der Benutzer, die Zahl der vernetzten Geräte
und die Datenmenge pro Gerät steigen. Dann tauchte Covid
wie ein Wurmloch im Weltall auf – ein Zeitenbeschleuniger
aus dem Nichts. „Viele Kunden hatten geplant, ihre Netzkapazitäten
binnen wenigen Jahren um 30 bis 40 Prozent auszubauen,
gemäß der Raten, mit denen das Datenvolumen
wächst“, sagt Sandy Motley, Präsidentin des Festnetzgeschäfts
bei Nokia. „Covid brachte diesen Datenverkehr über Nacht.“
Filme streamen, Reisen buchen, Essen ordern, Fotos teilen
– vor allem in Zeiten der Pandemie gewöhnten sich immer
Menschen an das bequeme Leben per Mausklick, das so
schnell nicht mehr aufgegeben wird, auch wenn die Pandemie
dabei ist, ihren Schrecken zu verlieren. Im Gegenteil: Digitale
Anwendungen werden Alltag und bei Weiterentwicklung
der herrschenden Technologie künftig in noch viel
größerem Ausmaß gelebt. Cisco rechnet aus, dass im Jahr vor
Corona (2019) in den USA innerhalb von nur sechs Sekunden
eine Datenmenge von 4,4 Petabyte (4,4 Millionen Gigabyte)
durchs Internet jagte – ein Zuwachs gegenüber dem
Vorjahr von 41 Prozent.
Peanuts im Vergleich zum Wachstum, das sich aus der Anwendung
neuer Hochgeschwindigkeitsnetze im 5G- oder 6G-
Format ankündigt. Allein für dieses Jahr schätzen Experten
das zusätzliche mobile Datenaufkommen aufgrund der bestehenden
und neuen Anwendungen, die durch 5G möglich
sind, auf 930 Exabyte – eine Steigerung gegenüber 2012 von
11 300 Prozent. Zur besseren Vorstellung: Das Datenvolumen
ist vergleichbar mit dem Aufkommen, das entstehen
würde, wenn alle jemals produzierten Filme in fünf Minuten
durch das globale Mobilfunknetz geschickt würden. Für die
Branche bedeutet ein Mehr an technologischem Fortschritt
und neuen Anwendungsmöglichkeiten: mehr Nutzer und damit
mehr Umsatz und Gewinn aufseiten derer, die die Datenautobahnen
bauen, warten, verwalten und aufrüsten. Eine
unendliche Gewinnspirale nach oben, die immer mehr Bereiche
des Alltags einbindet und dadurch immer neue Geschäftsanwendungen
für Unternehmen eröffnet.
Nächste Zündstufe geplant. Wenn beispielsweise Strom
in Zukunft überwiegend aus erneuerbaren Quellen stammt,
geht es um effiziente Nutzung, darum also, Energie optimalerweise
dann zu verbrauchen, wenn sie viel und günstig zur
Verfügung steht. Digitales Management heißt in dem Fall:
mehr Transparenz, bessere Kontrolle, zielgenaue Steuerung
(etwa bei Nacht- und Feiertagsabsenkungen) und ökologisches
Zwischenspeichern – beispielsweise in Form digital
vernetzter E-Auto-Flotten. Der Vorteil für alle Beteiligten:
Jede Technologie stößt infolge der immer komplexeren
Inflation abgehängt
Zwischen 2002 und 2017 lag die Rendite des globalen
Infrastruktur-Index bei 12,3 Prozent pro Jahr – 10,1 Prozentpunkte
über dem Verbraucherpreis-Index (CPI).
Infrastrukturaktien global 2002 bis 2017
relative Entwicklung gegenüber
hohen Inflationsraten
400
300
Je teurer, desto besser!
Die Historie zeigt: Bei mehr als vier Prozent Inflation
lag die Überrendite von Infrastrukturaktien gegenüber
dem breiten Markt bei fast sieben Prozent.
Infrastrukturaktien in Inflationsphasen
Outperformance gegenüber
globalen Aktien in Prozent
6
4
Inflationsrate pro Jahr: +5 % +8 %
200
2
2002 04 06 08 10 12 14 2016
Quelle: Bloomberg and Colonial First State Global Asset Management
100
0
unter 1 % 1 bis 2 % 2 bis 3 % 3 bis 4 % über 4 %
jährliche Inflationsraten
Quelle: Bloomberg and Colonial First State Global Asset Management
0
FOCUS-MONEY 20/2022
21
moneytitel
Anwendungsmöglichkeiten, die sie schafft, an Grenzen. Konsequenz:
Aktuelle Standards ziehen zwangsläufig neue Innovationen
nach sich. Kein Wunder also, dass die Regierung
in Südkorea bereits an der nächsten Zündstufe 6G tüftelt. Für
2026 sind erste Tests geplant. Spätestens 2030 soll der kommerzielle
Verkauf von Netzwerken und Technologie starten.
Von Krankenhäusern über Banken bis hin zum Militär und
Versorgungseinrichtungen – das digitale Nervensystem aus
Internet und passender Infrastruktur bindet immer größere
Bereiche der Wirtschaft mit ein. Welche besondere Bedeutung
den Spezialisten für Funktürme, Netzoptimierung, Rechenzentren
oder Stromerzeugung und -transport dabei zukommt,
zeigt eine Berechnung des Unternehmensberaters
Deloitte. Die Experten schätzen, dass ein durchschnittliches
Land mit hoher Internet-Anbindung (Konnektivität) an jedem
Tag, an dem sämtliche Internet-Dienste abgeschaltet
werden, mindestens 1,9 Prozent seiner täglichen Wirtschaftsleistung
(BIP) verliert (bei niedriger Konnektivität: 0,4
Prozent). Weiteres Kaufmotiv: Infrastrukturaktien schützen
vor Inflation. „Gerade die Stromnetze und die Funkturmbetreiber
haben in ihren Verträgen Klauseln, dass sie die Servicegebühren
,inflation-adjusted‘ anpassen dürfen – in der
Regel zwischen drei und vier Prozent“, erklärt Rappold.
Sieben Prozent Überrendite. Ein Vorteil, der sich auch an
den Kurstafeln widerspiegelt. So lag die Rendite von Infrastrukturaktien
zwischen 2002 und 2017 bei 12,2 Prozent
pro Jahr – 10,1 Prozentpunkte höher als der Verbraucherpreis-Index
(s. linke Grafik S. 21). Aufgemerkt: Je höher die
Inflation, desto höher war die Outperformance im weltweiten
Vergleich (s. rechte Grafik S. 21). Lag die Inflationsrate
bei mehr als vier Prozent, performten Infrastrukturwerte im
jährlichen Mittel um fast sieben Prozent besser.
AMERICAN TOWER
Portfolio mit Potenzial
Das Unternehmen: Der US-Funkturmbetreiber ist mit aktuell rund 220 000
Standorten nicht nur Marktführer in seinem Segment, sondern bietet als zweitgrößter
Reit (Real Estate Investment Trust) die Chance, sich am Boomgeschäft
mit Kommunikationsinfrastruktur und Speicherlösungen zu beteiligen.
Die Zahlen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 wuchs der Umsatz um 16,4
Prozent. Das Nettobetriebsergebnis (NOI) kletterte ungleich höher um 51 Prozent.
Treiber waren unter anderem die internationale Expansion sowie die
Einführung des superschnellen Mobilfunkstandards 5G.
Die Vision: Der Zukauf von 33 Rechenzentren 2021 (für 20,8 Milliarden US-
Dollar) kündigt weiteres Wachstum an. Das Verhältnis Schulden zu Gewinn vor
Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebitda) von 6,8 liegt zwar über Branchenschnitt
(5,0), rechtfertigt aber die Chance auf hohe Einnahmen in der Zukunft.
Quellen: Bloomberg, Marketscreener
American Tower
Kurs der Tower-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2018 19 20 21 2022
220
180
140
100
WKN/ISIN
A1JRLA/US03027X1000
Börsenwert 105,3 Mrd. €
Umsatz 2022/23e 10,1/10,6 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23 53,5/48,8
Kursziel/Stoppkurs 272,00/190,00 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 17,0 %
e = erwartet
NEXTDC
Wachstum vor der Haustür
Das Unternehmen: NextDC ist ein australischer Betreiber von Rechenzentren
mit Standorten in Melbourne, Sydney, Brisbane, Perth und Canberra. Darüber
hinaus besteht ein Ökosystem mit insgesamt 730 Partnern – darunter
die weltweit führenden Betreiber von Cloud-Plattformen.
Die Zahlen: Highlight bei der Präsentation der 6-Monats-Zahlen war der
Sprung beim Nettogewinn um 158 Prozent auf 10,3 Millionen US-Dollar. Die
Bilanz ist stark: Der Konzern verfügt über 2,1 Milliarden Dollar an Liquidität –
davon nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von 1,4 Milliarden Dollar.
Die Vision: Australien wird wegen der Fülle seiner Rohstoffe immer wichtiger.
Beim Abbau werden jede Menge Daten und damit Rechenpower benötigt.
Auch im Bereich erneuerbare Energien tut sich was. Mit Deutschland besteht
seit Kurzem eine Kooperation im Bereich Wasserstoff – zukunftsträchtig!
Quellen: Bloomberg, Marketscreener, Onvista
NextDC
Kurs der NextDC-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2018 19 20 21 2022
WKN/ISIN A1C9HQ/AU000000NXT8
Börsenwert 3,3 Mrd. €
Umsatz 2022/23e 278,7/330,0 Mio. €
Gewinn je Aktie 2022/23e 0,02/0,02 €
Kursziel/Stoppkurs 9,50/6,10 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 30,0 %
8
7
6
5
4
3
e = erwartet
22 FOCUS-MONEY 20/2022
SUNNOVA
Prognosen geschlagen
Das Unternehmen: Sunnova mit Sitz in Houston/Texas ist ein privater Anbieter
von Solar- und Energiespeicherdiensten. Ende November kam eine
Partnerschaft mit dem E-Spezialisten ChargePoint dazu, der Ladeausrüstung
für Elektrofahrzeuge anbietet – ein Schritt hin zu neuen Geschäftsfeldern.
Die Zahlen: Auch im jüngsten Quartal übertrafen die Texaner die Marktprognose
und präsentierten einen Verlust von 30 US-Cent je Aktie. Erwartet worden
war ein Minus von 38 Cent. Der Umsatz kletterte von 41,3 auf 65,7 Millionen
Dollar – die vierte positive Überraschung in den letzten vier Quartalen.
Die Vision: Der Solarkonzern ist erst in 33 Bundesstaaten der USA aktiv,
heißt: jede Menge Potenzial auf dem Heimatmarkt (und über die Grenzen
hinaus). Die ehrgeizigen Klimapläne der Biden-Regierung treiben die Nachfrage
nach neuen Solartechnologien und -speichern weiter an.
Quellen: Bloomberg, Marketscreener, Onvista
Sunnova
Kurs der Sunnova-Aktie in Euro
Börsengang
200-Tage-Linie
2019 2020 2021 2022
WKN/ISIN
A2PNYK/US86745K1043
Börsenwert 2,1 Mrd. €
Umsatz 2022/23e 333,00/466,4 Mio. €
Gewinn je Aktie 2022/23e –1,05/0,71 €
Kursziel/Stoppkurs 39,80/15,90 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 108,0 %
40
30
20
10
0
e = erwartet
INFRASTRUKTUR-ZERTIFIKAT
Die All-in-one-Anlage
Anlegern, die sich nicht auf Einzelwerte festlegen
wollen, bietet sich mit dem Material-Digital-and-
Renewable-Infrastructure-Zertifikat von Vontobel
die Möglichkeit, mit nur einer Transaktion in einen
Korb mit 20 Infrastrukturgewinnern aus den Sektoren
Smart Grid (intelligente Netze), Funkturmbetreiber,
erneuerbare Energien (Stromerzeugung,
-versorgung und -speicher), Infrastruktur für
elektrische Ladenetze und digitale Breitbandtechnologie
zu investieren. Basis ist der von der
Solactive AG berechnete Solactive-Digital & Renewable-Infrastructure-Index,
den das Zertifikat
1 : 1 nachbildet. Fast die Hälfte der Unternehmen,
die Tech-Experte Thomas Rappold für den Index
auswählte, haben ihren Sitz in den USA, darunter
der Funkturm-Marktführer American Tower und
der Solarkonzern Sunnova (siehe Kästen).
WKN/ISIN
VV1HD3/DE000VV1HD38
BasiswertSolact.-Digital & Renewable-Infrastr.-Index
Ausgabepreis/aktueller Kurs 100,00/103,20 €
Managementgebühr p. a. 1,2 %
Laufzeit
endlos
THOMAS RAPPOLD,
EXPERTE FÜR TECH
INVESTMENTS, START-UP-
UNTERNEHMER UND
BUCHAUTOR („SILICON
VALLEY INVESTING“,
„PETER THIEL“)
20 Profiteure mit Potenzial
Die Lieferengpässe bei Halbleitern belasteten zuletzt das Geschäft. Experten
erwarten im zweiten Halbjahr eine deutliche Entspannung. Langfristig
führt an Funktürmen (American Tower), Rechenzentren (NextDC),
Smart Grids (Red Electrica) und Messtechnik (Keysight) kein Weg vorbei.
Name ISIN Geschäftstätigkeit Weight
American Tower US03027X1000 Funkturmbetreiber 5,00 %
Keyence JP3236200006 Ausrüster f. digitale Infrastruktur 5,00 %
National Grid GB00BDR05C01 Smart-Grid-Betreiber 5,00 %
SBA Communications US78410G1040 Funkturmbetreiber 5,00 %
Cellnex Telcom ES0105066007 Funkturmbetreiber 5,00 %
Keysight US49338L1035 Ausrüster f. digitale Infrastruktur 5,00 %
Red Electrica ES0173093024 Smart-Grid-Betreiber 5,00 %
Infrastrutture Wireless Italiane IT0005090300 Funkturmbetreiber 5,00 %
Chargepoint Holdings US15961R1059
Anbieter v. elektrischer
Ladeinfrastruktur
5,00 %
Atlantica Sustainable
Infrastructure
GB00BLP5YB54
Erzeuger/Versorger
erneuerbarer Energien
5,00 %
NextDC AU000000NXT8 Betreiber von Rechenzentren 5,00 %
Cogent Communications Holdings US19239V3024 Betreiber von Rechenzentren 5,00 %
Innergex Renewable Energy CA45790B1040 Erzeuger/Versorger
erneuerbarer Energien
5,00 %
Keppel DC Reit SG1AF6000009 Betreiber von Rechenzentren 5,00 %
Sunnova Energy International US86745K1043 Erzeuger/Versorger
erneuerbarer Energien
5,00 %
Solaria Olaria Energia y Medio
Ambi
ES0165386014
Erzeuger/Versorger
erneuerbarer Energien
5,00 %
Itron US4657411066 Smart-Grid-Betreiber 5,00 %
Fastly US31188V1008 Betreiber von Rechenzentren 5,00 %
Evgo US30052F1003
Anbieter v. elektrischer
Ladeinfrastruktur
5,00 %
Aussie Broadband AU0000106643 Digital Broadband Provider 5,00 %
Quelle: Vontobel
FOCUS-MONEY 20/2022
23
moneytitel
Quelle: Bloomberg Quelle: Bloomberg
MAISERNTE: Teure Energie, Düngemittel – die Agrarbranche
befürchtet flaue Ernteerträge und weiter steigende Preise
Teuer wie nie
Ukraine-Krieg und Russland-Boykott katapultierten
die Kurse für Weizen auf einen neuen Rekord. Der
Preisaufschwung setzte jedoch schon mit Corona ein.
Entwicklung des Weizenpreises
Preis für 1 Bushel in Euro
2008 10 12 14 16 18 20 2022
Plötzliche Renaissance
Kali als Dünger verteuert sich immens, seitdem die
wichtigen russischen Anbieter ausfallen. Was die
Produzenten freut, ist eine große Last für die Nutzer.
Preisentwicklung bei Kaliumchlorid
Preis für 1 Tonne in US-Dollar
2000 05 10 15 2020
9
7
5
3
700
500
300
100
AGRARFONDS
Neue Ära für
alte Branche
Preisexplosion und Engpässe – Nahrungsmittel
und sichere Versorgung werden zum Kernthema
auch an der Börse. Drei Fonds, die hier mitspielen
von BERND JOHANN
McDonald’s frittiert seine Pommes neuerdings vermehrt
auch in Rapsöl zusätzlich zum Sonnenblumenöl. In vielen
Geschäften war Letzteres phasenweise sogar komplett ausverkauft.
Der Krieg in der Ukraine – das Land deckt mehr als 80
Prozent des europäischen Bedarfs an Öl aus Sonnenblumen –
macht jetzt auch für viele Verbraucher einen Bruch in der Landwirtschaft
und der Versorgung mit Agrargütern greifbar, der schon
etliche Monate vorher mit der Pandemie, der Störung von Lieferketten
und der folgenden Verteuerung vieler Rohstoffe einsetzte.
Nachhaltige Erträge. Weltweit steht die Agrarbranche vor einer
Neuorientierung, sichtbar unter anderem in stärkerer Deglobalisierung
auch hier und in einem deutlich erhöhten Stellenwert der
regionalen Versorgungssicherheit. An der Börse gewinnen in der
Folge Firmen, die dazu einen Beitrag leisten können, teils massiv.
Und die Entwicklung steht erst am Anfang. Geld, das hier investiert
wird, hilft so nicht nur, diese Veränderungen zu bewältigen und den
Nahrungsmittelnachschub ebenfalls für die Zukunft zu sichern, sondern
verspricht zudem auch auf längere Sicht nachhaltige Erträge.
24 Foto: B. B. Schottner/Unsplash
FOCUS-MONEY 20/2022
Umbruch im Landbau . . . Agrarwirtschaft ist heute ein
komplexes System mit vielschichtigen Interdependenzen.
Dazu gehören Saatgut, Düngemittel und Pflanzenschutz,
Ausrüstungen wie Maschinen, die komplette Logistik bis zur
Verteilung von Lebensmitteln und anderen Agrargütern. Erste
Unordnung schufen bereits die von Corona ausgelösten
Preissprünge bei wichtigen Vorprodukten wie Energie oder
Düngemitteln. So fuhren Kunstdüngerhersteller wie BASF
oder Yara ihre Produktion schon im Herbst 2021 wegen explodierender
Gasnotierungen zurück. Weniger Verfügbarkeit
von Dünger bedeutet aber schnell höhere Preise.
Die Welternährungsorganisation FAO befürchtet als Folge
zudem weltweit einen Rückgang der Nahrungsmittelproduktivität
„in der nächsten Saison und darüber hinaus“. Das
wiederum könnte zu noch höheren Lebensmittelpreisen führen.
Ukraine-Krieg und Russland-Boykott kappten zudem
das Angebot an Ölsaaten und Getreide. Schrot aus diesen
Pflanzen bildet einen wichtigen Bestandteil des Viehfutters.
„Von hohen Weizenpreisen über massiv steigende Energiekosten
bis zu teuren Ölsaaten: Die Auswirkungen bekommt fast
die gesamte Branche zu spüren“, klagt die Landwirtschaftskammer
Niedersachsen. Und auch der Bundeslandwirtschaftsminister
warnt vor noch teureren Nahrungsmitteln
und einer erhöhten Preisvolatilität an den Märkten.
Kurzfristige Remedur ist nicht möglich. Landwirtschaft ist
ein Saisongeschäft. Die Anbauphase auf der marktbestimmenden
Erd-Nordhalbkugel ist weitgehend durch, Nachbes-
serung kaum mehr darstellbar. So geht die Furcht um vor einer
deutlich dünneren Ernte im Herbst. Das Wetter als
unberechenbare Komponente kommt noch obendrauf.
. . . bewegt die Börse. Allerdings ist Not erfahrungsgemäß
auch ein guter Motor für neue Anstrengungen. Denn die
Preisexplosion in fast allen Bereichen des Agrarsektors ärgert
nicht nur die Verbraucher, sie stellt auch ein Problem für
die Produzenten dar. Deren Kosten steigen ebenso rasant.
Für die kompletten Lebensmittelversorgungsketten, vom
Anbau bis zur Verteilung, ist das eine große Herausforderung.
Die Agrarexperten der Schweizer BZ Bank rechnen daher mit
einem Innovationsschub und erheblichen Ertrags- und Produktivitätssteigerungen
in den kommenden Jahren. „Für
wertorientierte Investoren ein ideales Umfeld für gute Anlagechancen“,
so ihre Erwartung. Die erste Kursrally nach jahrelang
eher behäbigem Börsendasein haben viele Aktien aus
der Agrarbranche so auch bereits gestartet.
Anleger, die sich hier einklinken wollen, sollten allerdings
Volatilitäten aushalten können, auch bei den Börsenkursen.
Die Entwicklung verläuft je nach Marktstimmung, Ernteund
Wetterprognosen selten geradlinig. Längerfristig ist sie
jedoch eingebettet in einen Megatrend: Bis 2050, so FAO-
Prognosen, soll der Welt-Nahrungsmittelbedarf um bis zu 60
Prozent wachsen. Bei begrenzter Fläche erzwingt dies höhere
Produktivität und neue Technologien, beginnend schon
heute durch die Schocks der vergangenen Monate. Das verheißt
auch neue, interessante Perspektiven an der Börse.
BZ FINE AGRO
Der Perlensucher
Unternehmen, die „in der Gewinnung, der Umwandlung, der Verarbeitung,
dem Transport oder dem Vertrieb von Agrarerzeugnissen tätig sind oder deren
Tätigkeit sich in anderer Form auf die Agrarwirtschaft erstreckt“, hat laut
Management dieser Fonds der schweizerischen BZ Privatbank auf dem Zettel.
Damit umfasst er den Landwirtschaftsbereich praktisch vollständig. Bei
der Aktienauswahl entscheiden vor allem fundamentale Kriterien. Seine noch
überschaubare Größe ermöglicht es dem Pool zudem, schnell und pointiert
auf Änderungen in der Agrar-Anlagelandschaft zu reagieren.
Das lässt sich auch am Portfolio feststellen. Es umfasste zuletzt lediglich
um die 20 Titel mit klarem Schwerpunkt USA bei den Ländern und Dünger
sowie Landmaschinen bei den Sparten. Zu den größten Einzelpositionen
zählten Nutrien, DSM und Deere.
Der Erfolg gibt der Strategie des Managements bisher recht. Der Fonds
zählt seit Langem zu den besten seiner Sparte. Standard & Poor’s bewertet
ihn mit der Top-Note von fünf Sternen. Richtig Fahrt nahm sein Kurs nach einer
in der Zeit vor Corona analog zur Branche eher ruhigen Wertentwicklung
erst seit Frühjahr 2020 auf. Bei dem stark angestiegenen Preis könnte es für
Interessenten so von Vorteil sein, vielleicht zeitversetzt in mehreren Etappen
zu sammeln. Generell eignen sich Agrarfonds insbesondere für eine längerfristige
Anlage. Dabei ist es erklärtes Ziel der BZ-Experten, mit dem Fine Agro
auf Dauer nicht nur die Inflation auszugleichen, sondern auch einen attraktiven
realen Ertrag zu erwirtschaften. Bisher gelang das. Vertrieben wird der
Fonds in Deutschland übrigens vor allem auch über die Volksbanken.
FOCUS-MONEY 20/2022
Quelle: Bloomberg
Beeindruckende Rally
Gut 140 Prozent Kursgewinn brachte der BZ
Fine Agro seit März 2020. Auch wenn dies
zunächst nach einer Korrektur ruft: Das Umfeld
spricht für gute Renditen auch in Zukunft.
BZ Fine Agro
prozentuale Entwicklung seit
1.1.2017, auf Euro-Basis
2017 18 19 20 21 2022
+100
+60
+20
–20
WKN/ISIN (thes.) A1H5GD/LU0574144217
Fondsvolumen 39,4 Mio. €
laufende Kosten 1,63 %
Fondswährung
EUR
Wertentwicklung 1/3/5 Jahre 24,2/77,3/97,1 %
Auflagedatum 13.8.2007
25
moneytitel
PICTET NUTRITION
Der Nachhaltige
Auch dieser Fonds hat den gesamten Agrar- und Ernährungssektor als Ziel
für Investitionen, setzt dabei aber strenge qualitative Kriterien an: In das Portfolio
wandern nur Aktien von Gesellschaften, die „zu einer Verbesserung von
Zugang, Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion beitragen“,
wie das Management erklärt. ESG-Faktoren seien ein wesentliches Element
der Strategie. Der Fonds versucht so, in erster Linie in Tätigkeiten zu investieren,
die zur Erreichung eines Umwelt- oder sozialen Ziels beitragen. Mindestens
20 Prozent des Unternehmensumsatzes, -gewinns oder -werts müssen
dabei aus Produkten oder Dienstleistungen stammen, die zur Zukunft
der Ernährung beitragen, unterstreichen die Schweizer daher.
Damit schließt die Fondsführung auch gewisse Bereiche aus. Auf der roten
Liste stehen zum Beispiel Hersteller von Rindfleisch, Verarbeiter von
Fleischsorten, Produzenten von kohlesäurehaltigen Erfrischungsgetränken,
Süßwaren und Zucker inklusive Fertiger von Verpackungen für diese Bereiche,
ferner Fast-Food-Restaurants, Tabak, Entwickler von genetisch veränderten
Pflanzen und Samen, Palmöl oder Hersteller synthetischer Düngemittel
und von Pestiziden sowie von Antibiotika für Nutztiere. Firmen, die hier
nennenswerte Umsätze machen, scheiden als potenzielle Anlagen aus. Damit
darf sich der Pictet-Pool „nachhaltiger ESG-Impact-Fonds“ nennen.
Konkret entfallen bei dieser Weichenstellung aktuell 42 Prozent des investierten
Kapitals auf die Nahrungsmittellogistik, weitere 37 Prozent auf Lebensmittelhersteller
und 18 Prozent auf Agrartechnik. Unter den größten Positionen
befinden sich Deere, Darling Ingredients, DSM und Compass Group.
ISHARES-AGRIBUSINESS-ETF
Der Kostengünstige
Dieser ETF der Blackrock-Tochter iShares bildet den S&P-Commodity-Producers-Agribusiness-Index
nach. Der wiederum umfasst die größten börsennotierten
Unternehmen aus dem kompletten Agrarsektor weltweit. Momentan
sind das 72 Gesellschaften mit Archer Daniels Midland, Nutrien, Deere
& Co., Corteva und Tyson Foods an der Spitze. Entscheidend für die Auswahl
ist dabei der Börsenwert des Streubesitzes. Der Index wird halbjährlich im
Juni und Dezember überprüft und bei Bedarf angepasst.
Über den iShares-ETF eröffnet sich Anlegern so ein kostengünstiger Weg,
in die wichtigsten Mitspieler im globalen Agrarsektor zu investieren. Von den
Börsenspesen bei Kauf/Verkauf abgesehen, beträgt die jährliche Gebühr lediglich
0,55 Prozent. Die an Unternehmensgröße und Streubesitz ausgerichteten
Auswahlkriterien bevorzugen vor allem auch die großen Lebensmittelkonzerne
am oberen Ende der Nahrungsmittelversorgungskette. Auf diese
Titel entfallen derzeit 43 Prozent des Fondskapitals. Der Rest verteilt sich auf
Agrarrohstoffproduzenten (38 Prozent) und Ausrüstungen (19 Prozent). Gleichzeitig
dominieren aus regionaler Sicht klar Nordamerika-Anlagen mit aktuell
68 Prozent vor Japan mit sieben Prozent.
Größe ist nicht unbedingt ein Hemmschuh für die Kursentwicklung. Diese
Bilanz lässt sich aus den vergangenen Monaten ziehen. Nachdem es auch
um den S&P-Commodity-Producers-Agribusiness-Index in den Vor-Corona-
Jahren eher ruhig war, legte er seit März 2020 um mehr als einen Zahn zu.
Größere Unternehmen könnten auch künftig im Vorteil sein: Sie besitzen oft
das notwendige Potenzial, sich in schwierigen Märkten durchzusetzen.
Quelle: Bloomberg Quelle: Bloomberg
Rentabler Umweltfreak
Die ambitionierteren Anlagekriterien bremsten
den Pictet-Fonds zuletzt etwas aus – womöglich
Gelegenheit zuzugreifen. Auf längere
Sicht lieferte er bisher verlässliche Erträge.
Pictet Nutrition
prozentuale Entwicklung seit
1.1.2017, auf Euro-Basis
2017 18 19 20 21 2022
Groß und gut
Rund 150 Prozent Kursplus seit 2020 nach
zuvor indes eher müder Vorstellung können
sich sehen lassen: Der iShares-ETF ist Spiegelbild
der Aktien der großen Agrar-Player.
iShares-Agribusiness-ETF
prozentuale Entwicklung seit
1.1.2017, auf Euro-Basis
2017 18 19 20 21 2022
+50
+30
+10
–10
WKN/ISIN (thes.) A0X8VB/LU0428745748
Fondsvolumen 1,63 Mrd. €
laufende Kosten 2,01 %
Fondswährung
USD
Wertentwicklung (EUR) 1/3/5 Jahre 0,8/28,7/43,2 %
Auflagedatum 28.5.2009
+80
+40
0
–40
WKN/ISIN (thes.) A1JKQK/IE00B6R52143
Fondsvolumen
787 Mio. USD
laufende Kosten 0,55 %
Fondswährung
USD
Wertentwicklung (EUR) 1/3/5 Jahre 34,1/70,9/86,6 %
Auflagedatum 16.9.2011
26 FOCUS-MONEY 20/2022
ieser Text
eigt evtl. Proleme
beim
ext an
„Wir entwickeln Sicherheitstools ,
die nicht nur Fachleute verstehen.“
Konto
Sicherheitscheck
Thomas Lottermann arbeitet bei Google in München
am Sicherheitscheck, der Nutzer:innen mit individuellen
Empfehlungen zum Schutz ihrer Konten unterstützt.
Meine Geräte
Letzte sicherheitsrelevante
Aktivität
Besser geschützt mit Google
FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 27
moneytitel
SHOPPEND DURCH
DEN KONTINENT:
Vor allem Energie- und
Logistikkonzerne gibt es
derzeit rabattiert
VALUE
Die
Schnäppchen
Europas
Die Einkaufstour beginnt, jetzt werden günstige Top-Werte in den Warenkorb gelegt! Doch
welche Aktien gelten als die attraktivsten Angebote? FOCUS-MONEY schaut auf die Zahlen
von LUDWIG BÖHM und TIM HOLZAPFEL
Es ist nach wie vor die vielversprechendste Herangehensweise,
wenn man Aktien aufspüren will, die unter ihrem
Wert über die Ladentheke gehen: der detaillierte
Blick auf aussagekräftige Kennzahlen. Das Problem für Privatanleger:
Die Methode ist mit einer Menge Arbeit verbunden.
Hinzu kommen die oft fehlerhaften und veralteten Zahlen,
die sich online tummeln. Und außerdem: Welche
Kennziffern liefern die besten Informationen und somit auch
die besten Anlagemöglichkeiten? FOCUS-MONEY kennt die
aktuelle Analyse der Hamburger Privatbank Berenberg, die
sich europäische Spitzenpapiere anhand einer Reihe von
Kennzahlen genauestens angeschaut hat. Die Grundlage dafür
bietet der Stoxx-Europe-600-Index, der die 600 größten
europäischen Unternehmen – gemessen an der Marktkapitalisierung
– umfasst. Dabei ist der Index nicht auf die Euro-
Zone beschränkt, sondern bezieht unter anderem auch Aktien
aus Dänemark, Norwegen, Schweden und der Schweiz
mit ein – das volle Sortiment des Kontinents. Machen Sie sich
also bereit für eine Einkaufstour durch Europa, wir haben
echte Schnäppchen ausfindig gemacht!
Akribische Analyse. Um eine erste Auswahl aus dem
Stoxx-Europe-600-Index vorzunehmen, konzentrierten
28 Illustration: VectorStock
FOCUS-MONEY 20/2022
ieser Text
eigt evtl. Proleme
beim
ext an
„Selbst entscheiden , welche
Werbung man sieht und welche nicht.“
Konto
Fitness
18–44 Jahre alt
Natalia Krylova entwickelt bei Google in München Tools,
mit denen Nutzer:innen Einfluss auf personalisierte
Werbung nehmen können.
Fahrzeuge
Besser geschützt mit Google
FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 29
moneytitel
sich die Analysten auf große Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung
von mindestens zehn Milliarden Euro. Aber:
Die größten europäischen Aktien mussten noch weitere Kriterien
erfüllen, um in die Liste der günstigsten Papiere aufgenommen
zu werden. So muss der Quotient unter 1,5 liegen,
wenn man die prognostizierten Nettoschulden durch
den in zwölf Monaten erwarteten Gewinn vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (Ebitda) teilt. Auch eine prognostizierte
Free-Cashflow-Rendite von mindestens drei Prozent
sollten die Unternehmen aufweisen. Und: Sie müssen innerhalb
von zehn Prozent ihrer EV/Ebit-Tiefstände nach 2016
gehandelt werden. Die Kennzahl EV/Ebit beschreibt das Verhältnis
zwischen dem Enterprise Value und dem operativen
Gewinn und dient als Indikator für eine Über- oder Unterbewertung
eines Wertpapiers. Je geringer der Wert, desto
besser – denn er beschreibt die Zeit, die das Unternehmen
benötigt, um seinen eigenen Wert zu „refinanzieren“. Der Enterprise
Value ist der Börsenwert des Eigenkapitals,zuzüglich
aller Schulden, also des Fremdkapitals, und abzüglich
der liquiden Mittel.
Globale Lieferkette unter Druck. Angesichts des Angriffskriegs
Russlands in der Ukraine, der mit schwerwiegenden
Sanktionen belegt wird, sind die weltweiten Lieferkette weiterhin
mit einer Belastungsprobe konfrontiert. Zahlreiche
Verbindungen zwischen Westeuropa und etwa China sind eigentlich
auf die beiden Kriegsstaaten angewiesen. Und nicht
nur die gegen Russland verhängten Sanktionen sind ein Problem,
in der Ukraine macht die zerstörte Infrastruktur in den
Häfen den Schiffshandel unmöglich. Im April ist dieser fast
vollständig zum Erliegen gekommen.
Die strikte Null-Covid-Politik Chinas verschärft die Lage
zusätzlich. In Shanghai herrscht nach wie vor ein Lockdown,
die Exporte aus dem Hafen der Wirtschaftsmetropole sind
Mitte April drastisch zurückgegangen. Laut Berenberg dürfte
es noch bis 2023 dauern, bis sich die Versorgungskette etwas
normalisiert hat. Dennoch: Logistikaktien könnten aufgrund
ihrer Widerstandsfähigkeit durch anhaltend starke
Preise und hohe Margen die Papiere der Stunde sein.
15 Schnäppchen auf dem Serviertablett. Berenberg listet
nach dem Herausfiltern 25 günstig bewertete Europa-Aktien
auf, sortiert nach einer bestimmten Kennziffer: die Anzahl der
Jahre seit 2010, in denen der Gewinn pro Aktie des jeweiligen
Unternehmens gesunken ist. Das Ergebnis: Nur eine Aktie
glänzt mit durchweg konstantem Gewinnwachstum: DSV. Das
dänische Transport- und Logistikunternehmen konnte seine
Gewinne in den letzten Jahren immer steigern und führt daher
die Top 15 der Schnäppchen-Tabelle an (siehe unten). Aber auch
deutsche Konzerne lassen sich auf den vorderen Plätzen ausmachen,
darunter die Deutsche Post, Henkel und Mercedes-
Benz. Mit Logitech, das für sein Computerzubehör bekannt ist,
hat es auch ein Schweizer Wert in die Top 5 geschafft.
Auf den folgenden Seiten wirft FOCUS-MONEY einen genaueren
Blick auf den Spitzenreiter DSV sowie auf Adidas,
den Luxus-Konzern Kering und mit Shell auch auf einen Vertreter
aus dem Energiesektor. Diese Branche taucht in den
Top 25 von Berenberg besonders häufig auf.
Also: Nehmen Sie sich Stift und Papier und erstellen Sie
eine Einkaufsliste für Ihre Shoppingtour durch den Kontinent!
Prozente auf qualitativ hochwertige Aktien mit attraktiven
Kurschancen gibt es schließlich nicht alle Tage.
15 Sonderangebote aus der Europa-Abteilung
Geht es um den anhaltenden Anstieg des Gewinns je Aktie, macht DSV, den Logistikern aus Dänemark, keiner was vor. Aber auch
14 weitere Papiere gelten laut der Privatbank Berenberg als unterbewertet. Es schlummern Chancen – und die Auswahl ist groß.
Name Branche WKN/ISIN Börsenwert
EV/Ebit*
in
Mrd. Euro
*12-Monats-Prognose
EV/Ebit
(Durchschnitt
seit
2016)
EV/Ebit
(im Verhältnis
zum Tiefstand
2016)
Free-
Cashflow-
Rendite*
Dividendenrendite*
Überschuss
der Free-
Cashflow-
Rendite*
Nettoschulden/
Ebitda*
Anteil der Jahre
mit negativem
EPS-Wachstum
seit 2010
DSV Logistik A0MRDY/DK0060079531 35,7 15,4 20,8 1,09 4,6 0,7 3,9 1,3 0,0 %
Deutsche Post Logistik 555200/DE0005552004 49,7 8,2 11,3 1,00 7,8 4,5 3,3 1,2 16,7 %
Henkel Konsumgüter 604843/DE0006048432 10,6 11,0 13,1 1,00 6,4 3,0 3,4 0,0 16,7 %
Logitech Technologie A0J3YT/CH0025751329 10,2 11,5 18,2 1,00 6,5 1,6 4,9 –2,3 25,0 %
Mercedes-Benz Automobil 710000/DE0007100000 66,9 10,8 15,3 1,06 11,7 6,9 4,8 –1,0 33,3 %
Kering Konsumgüter 851223/FR0000121485 60,3 11,4 15,7 1,05 6,2 2,9 3,4 0,1 33,3 %
BMW Automobil 519000/DE0005190003 48,2 10,8 15,2 1,00 14,1 7,4 6,7 –1,2 33,3 %
Kühne + Nagel Logistik A0JLZL/CH0025238863 32,7 11,9 18,0 1,00 6,3 3,2 3,0 –0,5 33,3 %
Volkswagen Automobil 766403/DE0007664039 30,7 11,9 14,0 1,08 14,4 5,6 8,8 –0,8 33,3 %
Carlsberg Lebensmittel 861061/DK0010181759 12,8 14,5 15,0 1,04 6,0 2,9 3,1 1,3 33,3 %
Lundin Energy Energie 729364/SE0000825820 11,5 2,4 9,6 1,05 17,1 5,6 11,5 0,3 33,3 %
HeidelbergCement Baustoffe 604700/DE0006047004 11,0 6,8 9,9 1,00 13,9 5,1 8,8 1,2 33,3 %
Shell Energie A3C99G/GB00BP6MXD84 193,8 4,4 10,5 1,03 17,0 3,8 13,1 0,4 41,7 %
Adidas Konsumgüter A1EWWW/DE000A1EWWW0 38,9 14,7 19,4 1,08 5,6 2,1 3,5 –0,3 41,7 %
Ericsson Kommunikation 850001/SE0000108656 24,0 6,5 13,2 1,06 10,9 3,4 7,5 –1,6 41,7 %
Quellen: Berenberg, comdirect
30 FOCUS-MONEY 20/2022
ieser Text
eigt evtl. Proleme
beim
ext an
„Passwörter sollten schwer zu knacken
sein, aber einfach zu managen.“
Konto
Patrick Nepper entwickelt bei Google in München
den Passwortmanager, um Passwörter sicherer zu
machen und den Umgang mit ihnen zu erleichtern.
gefunden
Besser geschützt mit Google
FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 31
moneytitel
DSV
Effizienter Logistiker aus Nordeuropa
Das Unternehmen: Auch wenn es nicht der erste Name ist, der Privatanlegern
einfällt, wenn sie an Logistikunternehmen denken, so sind die Dänen
bei Branchenkennern doch durchaus bekannt. DSV gilt seit dem Zukauf des
Konkurrenten GIL vor gut einem Jahr als drittgrößter Frachtkonzern der Welt.
Und das, obwohl das Unternehmen nicht einmal darauf ausgelegt ist, eine
große Anzahl an eigenen Schiffen, Flugzeugen oder Lastwagen zu besitzen.
Die Skandinavier aus dem dänischen Hedehusene verfolgen ein Asset-Light-
Geschäftsmodell. Das bedeutet, Kunden buchen die Transporte bei einem
der Subunternehmen. Das DSV-Netzwerk besteht aus weltweit über 200 000
Lieferanten, Partnern und Vertretern.
Die Zahlen: Die jüngsten Quartalsergebnisse, die Ende April veröffentlicht
wurden, können sich nach eigenen Angaben in allen drei Geschäftsbereichen
– „Road“, „Air & Sea“ und „Solutions“ – durchaus sehen lassen. Der
Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von umgerechnet rund
4,5 Milliarden Euro auf 8,2 Milliarden Euro fast verdoppelt. Der operative
Gewinn (Ebit) stieg um über 110 Prozent auf rund 873 Millionen Euro.
Die Vision: DSV hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lieferketten der Kunden
am Laufen zu halten. Dabei steht inzwischen mehr und mehr der Nachhaltigkeitsgedanke
im Fokus. „Eine gut geplante Lieferkette ist auch eine
grünere Lieferkette“, heißt es auf der Unternehmenswebsite. Dank des kostensparenden
Geschäftsmodells steht mehr Geld für Investitionen zur Verfügung,
die die gute Marktposition in den kommenden Jahren stärken dürften.
Quellen: Bloomberg, marketscreener
Ende der Korrektur?
Seit dem Höchststand der Aktie Mitte September
2021 verlor das DSV-Papier rund ein
Drittel an Wert. Durch die Unterbewertung
des Logistikers ergeben sich für Investoren
nun jedoch neue Einstiegsmöglichkeiten.
DSV
Kurs der DSV-Aktie in Euro
2018 19 20 21 2022
200
160
120
WKN/ISIN A0MRDY/DK0060079531
Börsenwert 35,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 19,1/19,5
Dividendenrendite 2022/23e 0,75/0,77 %
Kursziel/Stoppkurs 217,00/130,00 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 40 %
80
40
e = erwartet
ADIDAS
Lockdowns bremsen
Das Unternehmen: Adidas versucht, seine Kunden
noch stärker an sich zu binden. Seit 2018 läuft ein Mitgliedschaftsprogramm.
Dieses verschafft Zugang zu
gehypten Produkten, neuen Angeboten und zu speziellen
Veranstaltungen. Ziel ist es, die Zahl der Mitglieder
bis 2025 auf 500 Millionen zu steigern.
Die Zahlen: Während das Geschäft im Westen rundläuft,
belasten die Lockdowns in China spürbar Umsatz
und Gewinn. In der Volksrepublik gingen aufgrund von
Geschäftsschließungen die Verkaufserlöse im ersten
Quartal 2022 um 35 Prozent zurück. Dadurch stieg
weltweit der Umsatz nur noch um ein Prozent auf 5,3
Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie brach von 2,60
auf 1,60 Euro ein.
Die Vision: Trotz der Schwierigkeiten in China will
Adidas 2022 beim Umsatz prozentual zweistellig
wachsen. Dazu muss sich aber die Lage in der Volksrepublik
zeitnah stabilisieren. Die möglichen Einbußen
im Russland/GUS-Geschäft sind bei der Prognose
bereits zur Hälfte berücksichtigt. Der Verkauf von
Reebok ist mittlerweile über die Bühne gegangen. Die
Aktie ist nichts für schwache Nerven.
Quellen: Onvista, eigene Schätzungen
ADIDAS-
MODEL:
Einbußen in
Russland bei
der Prognose
schon teils
berücksichtigt
Deutlicher Kursdämpfer
Die Ergebnisse des ersten Quartals kamen
an der Börse nicht gut an, der Aktienkurs
sank spürbar. Für Adidas ist es entscheidend,
dass Peking die Corona-Pandemie in den
Griff bekommt.
Adidas
Kurs der Adidas-Aktie in Euro
2018 19 20 21 2022
320
280
240
200
160
WKN/ISIN A1EWWW/DE000A1EWWW0
Börsenwert 36,1 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 24,5/18,5
Dividendenrendite 2022/23e 2,0/2,4 %
Kursziel/Stoppkurs 234,80/158,90 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 30 %
e = erwartet
32 Foto: Adidas
FOCUS-MONEY 20/2022
KERING
China ist entscheidend
Das Unternehmen: Der Konzernname Kering ist deutlich weniger bekannt
als seine Marken. Zu diesen zählen unter anderem Gucci, Yves Saint Laurent
oder Brioni. Das Unternehmen verkauft alles, was schick, luxuriös und teuer
ist. Das reicht von Uhren über Anzüge bis hin zu Handtaschen. Der Name
Kering ist an das englische „caring“ angelehnt und soll wohl andeuten, dass
sich das Unternehmen um seine Kunden und Mitarbeiter kümmert.
Die Zahlen: Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist der Umsatz um 27
Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro gestiegen. Vor allem in Westeuropa,
Nordamerika und Japan liefen die Geschäfte gut. In China belasteten dagegen
die Lockdowns in verschiedenen Großstädten die Verkaufserlöse. Das
höchste Wachstum erzielte Yves Saint Laurent. Gucci, die umsatzstärkste
Marke, legte dagegen schwächer zu, wuchs aber immer noch prozentual
zweistellig. Angaben zum Gewinn macht Kering im ersten Quartal nicht. Die
Ergebnisse kamen an der Börse nicht besonders gut an. Vor allem die jüngste
Entwicklung in China, die insbesondere Gucci ausbremst, macht den Analysten
Sorgen. Umgekehrt besteht aber die Chance, dass Gucci wieder besser
läuft, wenn sich die Lage in der Volksrepublik normalisiert.
Die Vision: Kering fokussiert immer wieder sein Geschäft. Im Januar gab das
Unternehmen bekannt, die beiden Schweizer Uhrenmanufakturen Girard-
Perregaux und Ulysse Nardin an das Management verkauft zu haben. Und
vor rund dreieinhalb Jahren trennte sich Kering von seiner Beteiligung an
Puma.
Quellen: Onvista, eigene Schätzungen
Über Gebühr abgestraft
Die Aktie von Kering notiert mittlerweile auf
dem Niveau von Mitte 2020, als die Corona-
Pandemie noch sehr viel schlimmer wütete.
Die Börsianer übertreiben in diesem Fall offenkundig.
Kering
Kurs der Kering-Aktie in Euro
2018 19 20 21 2022
700
600
500
400
300
WKN/ISIN
851223/FR0000121485
Börsenwert 59,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 16,0/14,5
Dividendenrendite 2022/23e 2,8/3,2 %
Kursziel/Stoppkurs 612,80/431,00 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 25 %
e = erwartet
SHELL
Die Öl- und Gaseinnahmen sprudeln
Das Unternehmen: Öl der Sorte Brent Crude hat sich allein seit Jahresanfang
um rund 40 Prozent verteuert. Und die Sanktionen gegen Russland werden
wohl dafür sorgen, dass der fossile Energierohstoff vorerst teuer bleibt.
Davon profitieren natürlich Ölförderer wie Shell. Der Konzern betreibt unter
anderem Tiefsee-Bohrplattformen im Golf von Mexiko oder vor der Küste
Großbritanniens und fördert dort Öl und Gas. In Kanada gibt es außerdem
eine Anlage zur Produktion von Flüssiggas, was angesichts der Abhängigkeit
Europas von russischen Gaslieferungen äußerst interessant ist.
Die Zahlen: Shell hat im ersten Quartal 2022 schon 9,1 Milliarden Dollar verdient
und damit mehr als im gesamten Corona-Jahr 2020. Im Vergleich zum
Auftaktquartal des vergangenen Jahres bedeutete dies fast eine Verdreifachung
des Gewinns. Gleichzeitig hat der Konzern seine Schulden 2021 um
rund 30 Prozent auf zuletzt 52,6 Milliarden Dollar zurückgefahren.
Die Vision: Der größte Öl- und Gaskonzern Europas reklamiert für sich das
Ziel, bis spätestens 2050 CO 2 -neutral zu arbeiten. Dazu investiert Shell in
kohlenstoffarme Energieträger wie Biokraftstoffe, Wasserstoff, Ladestationen
für Elektrofahrzeuge oder in Wind- und Solarparks. Trotz des jüngsten Kursanstiegs
wird die Aktie, verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen
sechs Jahre, mit einem Abschlag von fast 60 Prozent gehandelt. Derzeit prüft
das Management die Abschaffung der vielfach kritisierten Doppelspitze. Details
sollen im November bekannt gegeben werden. Die Börse würde das
begrüßen.
FOCUS-MONEY 20/2022
Quellen: Onvista, eigene Schätzungen
Dickes Aktienrückkaufprogramm
Im Februar hat Shell angekündigt, für 8,5 Milliarden
Dollar eigene Aktien zurückzukaufen
– in etwa vier Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung.
Knapp die Hälfte wurde bereits
umgesetzt.
Shell
Kurs der Shell-Aktie in Euro
2018 19 20 21 2022
WKN/ISIN A3C99G/GB00BP6MXD84
Börsenwert 189,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 6,3/6,6
Dividendenrendite 2022/23e 3,7/3,9 %
Kursziel/Stoppkurs 36,65/23,90 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 35 %
30
25
20
15
10
33
e = erwartet
moneytitel
NORWEGEN-STRATEGIE
Das
Maximum-
Prinzip
Norwegen steckt seine Ölgewinne
in Aktien, Anleihen & Co.
– und das mit großem Erfolg!
FOCUS-MONEY erklärt das
Norwegen-Modell und zeigt,
wie Sie es für sich nutzen
von SINAN KRIEGER
SICHER IST SICHER: So
legen Sie Ihr Geld wie die
Norweger an
Warren Buffett? Kennen Sie! George Soros? Ebenfalls
bekannt. Ray Dalio? Auch schon häufiger gehört.
Nicolai Tangen? Nicolai wer? Nein, wir haben uns
nicht vertippt. Dieser Name gehört nämlich ganz sicher in
diese Liste. Genauer gesagt: ganz an die Spitze. Denn mit einem
verwalteten Vermögen von 1,3 Billionen US-Dollar lässt
Tangen die genannten Börsenstars erblassen. Doch keine
Sorge, Sie sind nicht der Einzige, der diesen Namen vermutlich
nicht zuordnen kann, deshalb helfen wir Ihnen. Nicolai
Tangen ist Vorstandsvorsitzender des Staatlichen Pensionsfonds
Norwegens, des größten Staatsfonds der Welt. Seit
1998 steckt Norwegen seine Öleinnahmen in diesen Fonds.
„Unser Prinzip ist einfach: Wir tauschen unser Öl und Gas
gegen internationale Unternehmensbeteiligungen“, erklärt
Björn From, Investmentdirektor im Osloer Finanzministerium.
Der Erfolg spricht dabei für sich: Über 350 Milliarden
Euro investierte Norwegen aus seinen Steuereinnahmen aus
der Öl- und Gasindustrie bisher in den Fonds, der mittlerweile
jedoch fast viermal so viel wert ist. Anders ausgedrückt:
Für jeden Einwohner hat Norwegen bislang also rund
241 000 US-Dollar zurückgelegt. Das Prinzip ist dabei simpel
und bewährt: maximale Diversifikation.
Mehr ist mehr. Die Norweger sind über ihren Fonds an über
9300 Unternehmen beteiligt – und das im Durchschnitt mit
1,3 Prozent. Die Top-Positionen sind dabei Apple, Microsoft,
Alphabet, Amazon und Nestlé. In Deutschland sind die Norweger
an insgesamt 212 Unternehmen direkt beteiligt.
Knapp 1,9 Prozent von SAP gehören dem Staatsfonds. Bei
34 Illustrationen: VectorStock
Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 20/2022
Thyssenkrupp sind es sogar 4,9 Prozent. Mit insgesamt
72 Prozent am Gesamtvolumen machen
Aktien den größten Anteil aus. Ein Viertel des
Gesamtvolumens fließt in Anleihen – davon 70
Prozent in Staatsanleihen und 30 Prozent in Unternehmensanleihen.
Hierbei gilt: Qualität vor
Quantität. Laut Management dürfen Anleihen
mit einem Kreditrating unterhalb von „Investment
Grade“ nicht mehr als fünf Prozent des gesamten
Anleihenbestands des Fonds ausmachen.
Der restliche Teil am Gesamtvolumen entfällt auf
Immobilen. Kurzum: Tangen und sein Team setzen
auf maximale Diversifikation – und das mit Erfolg.
Die durchschnittliche Jahresrendite seit 1998 beträgt
6,6 Prozent. Lediglich in fünf Kalenderjahren haben die
Geldmanager ein Minus verzeichnet. Besonders spannend:
Die Norwegen-Strategie brilliert vor allem in den jüngsten
Jahren mit satten Renditen. Allein 2021 wurde eine Rendite
von 14,5 Prozent erzielt. „Die guten Ergebnisse sind hauptsächlich
auf die sehr starke Entwicklung des Aktienmarkts
während des gesamten Jahres zurückzuführen. In allen Sektoren
wurden gute Renditen erzielt, aber die Anlagen in
Technologie- und Finanzwerte schnitten besonders gut ab“,
kommentierte Nicolai Tangen die Ergebnisse.
Norwegen für jedermann. Grund genug für FOCUS-
MONEY, diese bewährte Strategie näher zu beleuchten. Das
Ziel: Norwegen für jedermann. Ein Portfolio, welches nach
demselben Konzept aufgebaut ist und von jedem Privatanleger
einfach umgesetzt werden kann. Das Ergebnis: ein
Portfolio, bestehend aus nur sechs ETFs, welches wir Ihnen
erstmalig bereits 2018 vorgestellt haben und wovon Sie sich
ein Update gewünscht haben. So zeigt die Rückrechnung:
Dieses ETF-Portfolio hätte seit 2013 eine durchschnittliche
Jahresrendite von 9,3 Prozent erzielt. Ein Investment von
10 000 Euro wäre in diesem Zeitraum auf insgesamt 22 800
Euro angewachsen. Und das bei einer Volatilität von unter
zehn Prozent. Zum Vergleich: Der MSCI-World-Index
kommt im selben Zeitraum auf eine Durchschnittsvolatilität
von 12,7 Prozent. Diese Beständigkeit zeigt sich auch in
der Gewinnrelation, also dem Anteil an Monaten, in denen
die Norwegen-ETF-Strategie im Plus abschließen konnte.
Diese beträgt fast 70 Prozent. Und auch der maximale Jahresverlust
liegt mit 6,9 Prozent signifikant unter den 7,5 Prozent
Einbuße beim MSCI-World.
Kurzum: Das Norwegen-ETF-Portfolio hat seit seiner Vorstellung
vor knapp vier Jahren beeindruckende Ergebnisse
geliefert. Und insbesondere in diesen volatilen Zeiten scheint
die Norwegen-Strategie durch ihre breite Diversifikation
sinnvoll zu sein. FOCUS-MONEY hat die hauseigene ETF-
Strategie deshalb nochmals dem Original angepasst.
1000 Investments in sechs ETFs. Zum Verständnis: Als
größter Staatsfonds der Welt mit einem Gesamtvolumen von
über einer Billion US-Dollar hat das Team um Tangen Möglichkeiten,
die für den Privatanleger nicht zu 100 Prozent
nachzubilden sind. Interessierte Anleger finden auf der
Homepage www.nbim.no eine detaillierte Auflistung aller
Investments des Fonds. Dieser Transparenz ist es auch zu
verdanken, dass Privatanleger mit nur sechs ETFs die Idee
Er steigt und steigt und steigt . . .
Der norwegische Staatsfonds ist mit 1,3 Billionen
US-Dollar der größte Staatsfonds der Welt und an
über 9000 Unternehmen auf der ganzen Welt
direkt beteiligt.
Vermögen des norwegischen Staatsfonds
in Milliarden norwegischen Kronen
98 2000 05 10 15 2020
Quelle: Bloomberg
Sicher ist sicher
Nicht nur der Aktienteil ist breit diversifiziert – auch
das Portfolio selber. Denn außer in Aktien investieren
die Norweger auch in Anleihen und Immobilien.
Gewichtung im norwegischen Staatsfonds
Anteile der Anlageklassen in Prozent
Immobilien 2,5 0,1
Anleihen
Quelle: Bloomberg
25,4
72,0
erneuerbare Energien,
Infrastruktur
Aktien
Robuste Gewinne
Seit 1998 hat der norwegische Staatsfonds lediglich
in fünf Jahren eine negative Rendite erzielt. Die monatliche
Gewinnquote liegt in den letzten zehn Jahren
bei fast 70 Prozent.
Jährliche Rendite im norwegischen Staatsfonds
in Prozent
98 2000 05 10 15 2020
Quelle: Bloomberg
12
8
4
0
20
10
0
–10
–20
–30
FOCUS-MONEY 20/2022 35
moneytitel
Wie das Original
Die jüngste Historie zeigt: Das Norwegen-ETF-Portfolio,
welches FOCUS-MONEY 2018 kreiert hat, konnte
in den vergangenen Jahren deutlich überzeugen.
Jährliche Rendite des ETF-Portfolios
2014 15 16 17 18 19 20 2021
Quelle: Bloomberg
Verteilung der monatlichen Renditen
in Prozent
Fast immer im Gewinn
Die Robustheit des Portfolios ist das vielleicht größte
Asset der Norwegen-Strategie. In sieben von zehn
Monaten liefert die Strategie im Schnitt Gewinne.
Das ist stark!
Anzahl der Monate
–14 –12 –10 –8 –6 –4 –2 0 2 4 6 8 10
monatliche Rendite in Prozent
Quelle: Bloomberg
Mit weniger mehr erreichen
Sechs ETFs reichen aus, um nach norwegischem
Vorbild die maximale Diversifikation zu erreichen.
Ebenfalls attraktiv: Die ETFs sind kostengünstig zu
handeln. FOCUS-MONEY empfiehlt ein jährliches
Rebalancing anhand des Originals.
20
15
10
5
0
–5
30
20
10
0
SPRUDELNDE GEWINNE: Aus Ölerträgen werden Aktieninvestments
des Staatsfonds nachbauen können. Die Voraussetzungen:
geringe Kosten, etablierte Fonds und einfache Handhabung.
Der Grundgedanke: Diversifikation für mehr Stabilität. Hierzu
setzt das ETF-Portfolio auf drei Aktien-Indexfonds.
Im Fokus stehen neben wachstumsstarken Smallcaps vor
allem hochkapitalisierte Weltunternehmen aus den USA und
Europa. Im Bereich Anleihen, der wie im Original-Portfolio
rund 25 Prozent ausmacht, setzen Anleger vornehmlich auf
Staatsanleihen mit niedrigem Emittentenrisiko und ergänzen
diese durch Unternehmensanleihen, die im Durchschnitt
eine erhöhte Verzinsung versprechen.
Immobilien sind mit fünf Prozent ein eher kleiner Faktor.
Anleger können diesen Anteil entweder in einen der Anleihenfonds
umschichten oder auf einen globalen Immobilien-
ETF wie den iShares Developed Markets Property Yield setzen.
Dieser investiert in Immobilienunternehmen und Reits,
die eine aktuelle Dividendenrendite von mindestens zwei
Prozent aufweisen. Das Resultat: die nötige Balance aus Rendite
und Risiko und starke Argumente – gerade in stürmischen
Zeiten.
Das Indexfonds-Portfolio ist somit nichts für Adrenalinjunkies
oder Lautsprecher, die den Kick suchen. Es ist für
Menschen wie Nicolai Tangen, die ihren Kaffee fernab des
Schweinwerferlichts in Ruhe genießen wollen. Menschen
mit Verstand und Weitsicht – clever und vor allem erfolgreich,
gerade auf lange Sicht. Für die Schlagzeilen sind die anderen
zuständig.
Kategorie Name WKN ISIN Repliktionsmethode
Fondsvolumen
in Mio. Euro
TER in %
Rendite 1/3 Jahre
in %
Gewichtung
in %
Aktien Xtrackers MSCI World Swap DBX1MW LU0274208692 synthetisch 3043 0,45 10,9/43,9 30
Xtrackers MSCI World Value Factor A1103E IE00BL25JM42 physisch 1254 0,25 12,2/23,4 20
SPDR MSCI World Small Cap A1W56P IE00BCBJG560 physisch 702 0,45 0,5/31,4 20
Anleihen iShares Global Corporate Bond A1J0YD IE00B7J7TB45 physisch 1026 0,2 –0,6/5,0 10
iShares Global Government Bond A0RGEM IE00B3F81K65 physisch 904 0,2 –1,6/-0,4 15
Immobilien iShares Developed Markets Property Yield A0LEW8 IE00B1FZS350 physisch 1832 0,59 13,7/14,7 5
Quelle: Bloomberg
36 Foto: H. Pettersen/Equinor
FOCUS-MONEY 20/2022
PFIZER
Der Kraftstoff aus der Spritze
Quarantäne verkürzt, Maskenpflicht aufgehoben – nach
zwei Jahren Pandemie schafft es die Gesellschaft wieder
langsam in den Alltagsmodus. Erst im kommenden Herbst
wird sich aber erweisen, ob Corona wirklich seinen Schrecken
verloren hat. Die Normalisierung basiert auf der inzwischen
deutlich erhöhten Impfquote. Und einer der füh-
HIT
CARSHARING
UMSATZGARANT:
Corona-Impfstoff
Comirnaty
UND
renden Impfstoff-Hersteller kann diesen Erfolg weiterhin
in seiner Bilanz ablesen: Pfizer.
Auch im ersten Quartal 2022 hat der US-Pharma-Konzern
den Impfstoff Comirnaty, den er zusammen mit dem deutschen
Erfolgsunternehmen Biontech vermarktet, sehr gut
verkauft. Allein mit Comirnaty will Pfizer bis Ende Dezember
32 Milliarden Dollar erwirtschaften, das Corona-Medikament
Paxlovid soll weitere 22 Milliarden einbringen.
Der Gesamtumsatz zog im ersten Quartal um 77 Prozent
an. Damit steht das Unternehmen als einer der großen
Gewinner der Virenwelle da. Seit Beginn der Pandemie
hat der Börsenkurs um 66 Prozent zugelegt. Zum Vergleich:
Johnson & Johnson plus 23 Prozent, AstraZeneca
plus 45 Prozent. Den Mainzer Impfstoff-Hersteller
Biontech schlägt allerdings so schnell keiner. Nach stürmischen
Aufs und Abs liegt dessen Aktie noch immer 350
Prozent über dem Stand von vor der Pandemie. GD
SHIT
Wenn das Spiel die Spieler verändert
Noch so ein Zukunftstrend, der zur Vergangenheit wird?
Carsharing – eine ganze Reihe von Automobilherstellern
hatte noch vor einigen Jahren schwer darauf gesetzt. Die
Annahme: Künftig würden speziell in Städten weniger
Menschen einen Pkw kaufen wollen, stattdessen im Bedarfsfall
im Abosystem mieten. Über Apps und Mobilitätsdienstleistungen
wollten die Konzerne mehr erwirtschaften
ANREISSER: als mit dem rectem reinen erro Verkauf il int doluptat von eturerition Wagen.
NEQUE
Die beiden deutschen Premium-Hersteller BMW und Mercedes-Benz
ziehen sich nun aber aus dem einstigen Zukunftsbusiness
zurück und verkaufen ihr Joint Venture
Share Now zu einem günstigen Preis an den Konkurrenten
Stellantis. Was sie mal als „Gamechanger im Wachstumsmarkt
urbane Mobilität“ annoncierten, scheint ziemlich
müde auf der Strecke geblieben zu sein. Corona hat
dem Geschäftsmodell zugesetzt. In der App des Anbieters
sank die Zahl der Interaktionen im vergangenen Jahr von
CORONA BREMST: Wagen des Mobilitätsdienstes Share Now
16,3 Millionen auf 14,4 Millionen. Das Prinzip „Leihen statt
kaufen“ dürfte aber nicht am Ende sein. Kommunale Anbieter
wie Stattauto machen damit immer noch ein gutes
Geschäft. Der Bundesverband CarSharing teilt mit, dass
die Zahl der deutschen Städte mit entsprechendem Angebot
inzwischen auf 935 gestiegen sei, die Zahl der Nutzer
auf 3,4 Millionen. Die Konkurrenz unter den Anbietern lichtet
sich jedoch allmählich.
GD
FOCUS-MONEY 20/2022
Illustrationen: Vecteezy Fotos: Biontech, Share Now 37
moneytitel
STAGFLATION
FÜNF JAHRZEHNTE LANG
bewiesen bestimmte
Sektoren während einer
Stagflation ihre Stärke
Das Beste
aus 50 Jahren
Eine neue Studie gibt Aufschluss
darüber, welche drei Branchen in
den letzten 50 Jahren während
Stagflationsphasen besonders
kräftig zulegten
von ISABEL SCHOMMERS
Quelle: HQ Trust
Deutlicher Vorsprung
Sie sind eindeutig auszumachen – die Verlierer und
Gewinner eines Stagflationsszenarios.
Rendite von
US-Branchen
in Stagflationsphasen
in Prozent
pro Jahr
Versorger 10,1
Basiskonsumgüter
6,4
Energie 3,7
Kommunikation 2,1
Gesundheit 0,3
IT 0,3
–3,4 Industrie
–3,5 Nicht-Basiskonsumgüter
–9,1 Rohstoffe*
–9,6 Finanzen
–11,3 Immobilien
*inkl. Hilfs- u.
Betriebsstoffe
Düster drängt sich zurzeit das Drohszenario der 70er-
Jahre auf: Die Preise steigen unaufhaltsam, während
die Konjunktur ins Stocken gerät. Diese giftige Mischung
mündete damals in das Unheil einer Stagflation, die
zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz trieb. Jetzt befürchten
viele Ökonomen, dass sich die Geschichte wiederholt.
Wie könnten Anleger sich für solch schwierige Zeiten
rüsten? Eine Studie des deutschen Familiy Office HQ Trust
gibt Antworten.
Die Untersuchung. Die Frage, der das Institut nachging:
Welche Branchen schneiden in verschiedenen wirtschaftlichen
Phasen am besten ab? Für die Antwort wurde zunächst
die relative Rendite der einzelnen Sektoren ermittelt, die
dann mit dem Gesamtmarkt verglichen wurde. Der Zeithorizont
der Untersuchung erstreckt sich von Dezember 1973
bis Februar 2022 und umfasst damit knapp 50 Jahre. Im
nächsten Schritt wies HQ Trust die Entwicklung des Gesamtmarkts
je nach wirtschaftlicher und inflationärer Situation
verschiedenen Konjunkturphasen wie einer Stagflation oder
einem Boom zu. Die Einteilung erfolgte auf Basis des Leading-
Economic-Index (LEI), der den aktuellen Konjunkturzyklus
sowie dessen Wendepunkte anzeigt.
Die Gewinner. Und welche Branchen setzten sich in Stagflationsphasen
durch? Drei Bereiche taten sich als deutliche
Gewinner hervor. Auf Platz drei: der Energiesektor, der den
Gesamtmarkt um 3,7 Prozent schlug. Es folgen Konsumgüter,
die die Benchmark um 6,4 Prozent übertrafen. Top eins:
Versorger, die im Mittel um ganze 10,1 Prozent besser abschnitten
als der Index. Zum Vergleich: Der Immobiliensektor,
der zu den größten Stagflationsverlierern zählte, hinkten
dem Markt um 11,3 Prozent hinterher – das macht die
größte Kluft deutlich, die während dieses Konjunkturzyklus
zwischen den schwachen und den starken Branchen besteht.
Besonders schlecht entwickelten sich neben dem Immobiliensektor
noch das Finanzwesen sowie der Bereich Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe.
Die besten Aktien. Natürlich gilt es nun für Anleger, dieses
Wissen für sich zu nutzen. Daher stellt FOCUS-MONEY
Ihnen auf den nächsten Seiten die besten Werte unserer drei
Gewinnerbranchen Versorger, Konsumgüter und Energie vor.
Übrigens: Auch Dividendenjäger werden in dieser Auswahl
fündig werden.
38 Illustration: VectorStock
Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 20/2022
RWE
ENCAVIS
PROCTER & GAMBLE
Growing Green
Starkes Momentum
Pionier der Marken
Das Unternehmen: Seit über 120
Jahren versorgt RWE Menschen und
Unternehmen mit Strom. Nach wie vor
stammt ein Großteil des Umsatzes
aus dem Gas- und Braunkohlegeschäft.
Doch im November 2021 stellte
RWE seine neue Strategie „Growing
Green“ vor. Das Ziel: die
Kapazität bis 2030 von 25 auf 50 Gigawatt
verdoppeln – und den Ausbau
erneuerbarer Energiequellen vorantreiben.
Die Stromerzeugung auf See
soll so in der nächsten Dekade von
2,4 auf 8 Gigawatt zulegen. Für die
Bereiche Onshore-Windkraft- sowie
Solaranlagen ist ein Ausbau von
sieben auf 20 Gigawatt geplant. Insgesamt
50 Milliarden Euro will RWE
dafür in die Hand nehmen.
Die Zahlen: Für den Stromriesen lief
es 2021 prächtig: Der Umsatz wuchs
um stolze 80 Prozent auf 24,5 Milliarden
Euro. Das Nettoergebnis stieg
um ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro
und übertraf damit deutlich die erwartete
Spanne zwischen 1,1 und 1,4 Milliarden
Euro.
Die Vision: Mithilfe seiner Investitionsoffensive
will RWE seinen operativen
Gewinn in der nächsten Dekade
in die Höhe treiben. Bis 2030 soll er
auf fünf Milliarden Euro anschwellen,
2021 lag er bei 3,7 Milliarden Euro.
Das Unternehmen: Das Hamburger
Unternehmen Encavis erwirbt und
betreibt Onshore-Windkraftanlagen
und Solarparks in Europa. Um in das
Portfolio aufgenommen zu werden,
müssen staatlich garantierte Einspeisevergütungen
oder Abnahmeverträge
von bis zu 20 Jahren bestehen.
Zudem investiert Encavis ausschließlich
in Projekte, die bereits in der
Bauphase, schlüsselfertig oder in Betrieb
sind – und sich in einem stabilen
wirtschaftlichen Umfeld befinden.
Laut Angaben des Unternehmens
umfasste das Portfolio im letzten
Jahr 199 Solarparks sowie 100 Windkraftanlagen
mit einer Leistung von
über drei Gigawatt.
Die Zahlen: Encavis steigerte seinen
Umsatz im ersten Quartal 2022 um
knapp die Hälfte auf 90 Millionen
Euro. Der bereinigte operative Gewinn
vor Zinsen und Steuern (Ebit)
legte um fast 170 Prozent zu: von 13
auf 35 Millionen Euro.
Die Vision: Konzernchef Dierk Paskert
rechnet für das Gesamtjahr
2022 mit einem Umsatz von 380 Millionen
Euro – im Vergleich zu 2020
ein Plus von 14 Prozent. Der bereinigte
operative Gewinn vor Zinsen und
Steuern (Ebit) soll sich um elf Prozent
auf 166 Millionen Euro erhöhen.
Das Unternehmen: Wer eine Drogerie
betritt, der ist – ohne es zu merken
– umgeben von den Produkten von
Procter & Gamble. Ariel, Gillette, Always,
Oral-B, Febreze – hinter fast 30
dieser bekannten Namen verbirgt
sich der US-amerikanische Konsumgüterkonzern.
P&G hat sich so als
Pionier des Markenmanagements
etabliert – das Unternehmen rangierte
auch 2022 auf Platz eins der größten
Werbetreibenden der Welt, die
Investitionen beliefen sich auf 1,8 Milliarden
Euro. Doch nicht nur die Marketingstrategie
überzeugt, sondern
auch die Dividendenpolitik. Seit insgesamt
66 Jahren hat der Konzern
seine Ausschüttungen kontinuierlich
gesteigert, in der letzten Dekade um
durchschnittlich 5,2 Prozent jährlich.
Die Zahlen: Im abgelaufenen Quartal
wuchs der Konzernumsatz um sieben
Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Der
operative Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen
erhöhte sich um knapp
fünf Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.
Die Vision: Nach einem starken dritten
Quartal hob P&G seine Prognose
für 2022 jetzt schon zum zweiten Mal
an: Der organische Umsatz soll nun
um sechs bis sieben Prozent wachsen,
zuvor lag die erwartete Spanne
bei vier bis sechs Prozent.
RWE
Aktienkurs in Euro
2021
JAN
2022
JAN
MAI
WKN
A0JBPG
ISIN
DE000A0JBPG2
Börsenwert 27,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 17,1/23,4
Dividendenrendite 2022/23e 2,3/2,3 %
Kursziel/Stoppkurs 54,00/33,00 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 41,7 %
40
36
32
28
e = erwartet
Encavis
2021
JAN
Aktienkurs in Euro
JAN
2022
MAI
WKN 609500
ISIN
DE0006095003
Börsenwert 3,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 38,4/35,5
Dividendenrendite 2022/23e 1,5/1,6 %
Kursziel/Stoppkurs 24,70/17,00 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 23,4 %
24
20
16
12
e = erwartet
Procter & Gamble
Aktienkurs in Euro
JAN
2021
2022
JAN
MAI
150
140
130
120
110
100
WKN 852062
ISIN
US7427181091
Börsenwert 366,9 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 27,1/25,3
Dividendenrendite 2022/23e 2,2/2,4 %
Kursziel/Stoppkurs 156,72/125,97 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 5,7 %
e = erwartet
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
39
WALMART
Das neue Amazon
Das Unternehmen: Der Einzelhändler
Walmart ist, gemessen am Umsatz
von 544,2 Milliarden Euro, das größte
Unternehmen der Welt. 65 Prozent
davon werden auf dem heimischen
US-Markt erzielt. Seit dem Ausbruch
des Ukraine-Kriegs am 24. Februar
2022 explodiert der Kurs förmlich – innerhalb
von drei Monaten schoss er
um 21 Prozent nach oben. Doch noch
ist es nicht zu spät: Jefferies sieht weiterhin
solides Aufwärtspotenzial von
14,7 Prozent. Zudem profitieren Investoren
von einer lukrativen Dividende,
die Walmart seit nunmehr 49 Jahren
stetig gesteigert hat.
Die Zahlen: Die im Jahr 2021 erzielten
Umsatzerlöse von 544,2 Milliarden
Euro stellten im Vergleich zum
Vorjahr ein Plus von 2,4 Prozent dar.
Das operative Ergebnis verbesserte
sich in diesem Zeitraum um 15 Prozent
auf etwa 24,7 Milliarden Euro, der
Nettogewinn legte um ein Prozent auf
12,4 Milliarden Euro zu.
Die Vision: 50 000 neue Beschäftige
will der Konzern einstellen. Unter anderem
werden sie für den Ausbau des
Online-Geschäfts gebraucht. Denn
der Konsumgüterriese will sich vom
Einzelhändler zum E-Commerce-
Business wandeln und damit Amazon
Konkurrenz machen.
Walmart
Kurs der Walmart-Aktie in Euro
2021
JAN
2022
JAN
MAI
140
130
120
110
100
WKN 860853
ISIN
US9311421039
Börsenwert 397,9 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 28,7/22,6
Dividendenrendite 2022/23e 1,5/1,5 %
Kursziel/Stoppkurs 166,20/123,20 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 14,7 %
Quelle: Bloomberg
e = erwartet
CONOCOPHILLIPS
Zurück zu alter Kraft
Das Unternehmen: ConocoPhillips
zählt zu den führenden Ölkonzernen
der USA. Nachdem das Unternehmen
im Corona-Jahr 2020 heftige Umsatzeinbußen
hinnehmen musste, holte
sich ConocoPhillips seitdem mit
gleich zwei Zukäufen neue Stärke ins
Portfolio: Für 9,2 Milliarden Euro übernahm
der Ölgigant zunächst den kleineren
Mitbewerber Concho und weitet
damit seinen Marktanteil im
Perm-Becken aus, das sich von Texas
bis New Mexico erstreckt. Nun erwarb
das Unternehmen Ende 2021 auch
die dortigen Förderaktivitäten vom
Konkurrenten Shell für neun Milliarden
Euro. Durch die zwei Megadeals
ist ConocoPhillips in die Riege der
fünf größten Produzenten im Permischen
Becken aufgestiegen.
Die Zahlen: Im vergangenen Quartal
hat der Ölriese wieder Kraft bewiesen.
So hatte sich der Umsatz mehr als verdoppelt:
Er wuchs um 158,4 Prozent
auf 14,8 Milliarden Euro. Der Gewinn
je Aktie (EPS) belief sich auf 2,15 Euro,
nach minus 0,18 Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Vision: Für das nächste Quartal
erwarten Analysten im Schnitt Erlöse
von 16,4 Milliarden Euro, im Vergleich
zum Vorjahr hätte ConocoPhillips damit
ein Plus von gut 64 Prozent erzielt.
ConocoPhillips
Kurs der Conoco-Aktie in Euro
2021
JAN
2022
JAN
MAI
WKN 575302
ISIN
US20825C1045
Börsenwert 118,3 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 7,7/9,1
Dividendenrendite 2022/23e 2,5/2,9 %
Kursziel/Stoppkurs 116,43/81,25 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 21,8 %
Quelle: Bloomberg
90
70
50
30
e = erwartet
ENBRIDGE
Kanadas Energieheld
Das Unternehmen: Enbridge betreibt
das weltweit größte und komplexeste
Pipelinesystem in Kanada und den
USA. Dort werden etwa 30 Prozent
des in Nordamerika geförderten Rohöls
transportiert sowie 20 Prozent des
in den Vereinigten Staaten verbrauchten
Erdgases. Schon früh investierte
Enbridge auch in erneuerbare Energien.
Das Unternehmen legte seinen
Fokus zunächst auf Offshore-Windfarmen,
insgesamt 23 befinden sich im
Portfolio des Konzerns. Inzwischen
hat Enbridge diesen Bereich deutlich
erweitert – unter anderem um 17 Solarparks,
fünf Anlagen zur Wärmerückgewinnung
und ein Wasserkraftwerk.
Zusammen verfügen diese
Projekte über eine Kapazität von 5179
Megawatt.
Die Zahlen: 2021 konnte Enbridge
seine Erlöse um 21,2 Prozent auf 35
Milliarden Euro steigern. Der operative
Gewinn kletterte um 33 Prozent auf
14,2 Milliarden Euro. Zudem beschloss
Enbridge Ende 2021, die Dividende,
die der Konzern seit 66 Jahren ausschüttet,
zum 49. Mal zu erhöhen.
Die Vision: Bis 2023 will Enbridge
etwa zwölf Milliarden Euro in die Erweiterung
und Modernisierung seiner
Anlagen stecken. Auch neue Windund
Solarparks sollen entstehen.
Enbridge
Kurs der Enbridge-Aktie in Euro
2021
JAN
2022
JAN
MAI
WKN 885427
ISIN
CA29250N1050
Börsenwert 84,0 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 18,8/17,8
Dividendenrendite 2022/23e 6,1/6,3 %
Kursziel/Stoppkurs 49,54/35,57 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 18,4 %
Quelle: Bloomberg
42
38
34
30
26
e = erwartet
40 FOCUS-MONEY 20/2022
moneytitel
INTERVIEW
Die Nachfrage lässt die
Preise weiter steigen“
Für Meisterwerke zahlen Sammler jeden Preis. Doch welchen Wert
hat Kunst? Nicola Gräfin Keglevich, Senior Director bei Ketterer
Kunst, über einen Markt, auf dem die Preise weiter steigen dürften
von HEIKE BANGERT
450 Millionen Dollar zahlte ein Sammler 2017 für Leonardo
da Vincis „Salvator Mundi“. Berechtigt? 1958 war das Bild bei
Sotheby’s in London für 45 Pfund über den Tresen gegangen.
Nicola Gräfin Keglevich: Ein Kunstwerk ist immer das
wert, was man selbst bereit ist auszugeben. Offensichtlich
war es jemandem so viel wert. Und er war nicht allein.
Es gibt ja immer noch den Unterbieter. Gemeinsam
haben sie um das Werk gekämpft. Am Kunstmarkt
bestimmen wie überall Angebot und Nachfrage den
Preis. International gehandelte Kunstwerke treffen auf
eine höhere Nachfrage. Ein lokaler Künstler muss sich
den Markt erst erarbeiten. Wenn es nur wenige Sammler
gibt, dann sind die Preise entsprechend geringer.
Zu den Sammlern gesellen sich mehr und mehr Investoren.
Was unterscheidet die beiden?
Keglevich: Sammler kaufen, weil ihnen die Kunst
gefällt und ihnen der Künstler etwas sagt. Sie versuchen,
eine Sammlung aufzubauen. Investo-
Vita
Nicola Gräfin Keglevich
Geb. 1972 in München, Studium der
Kunstgeschichte in München und Florenz
DIE LEIDENSCHAFT
zum Beruf gemacht zu haben,
empfindet Nicola Gräfin Keglevich
als großes Privileg
Berufseinstieg bei Gurr Johns (Art
Advisory & Valuation), 2007 Wechsel
zu Sotheby’s, wo sie 2016 die Leitung
des Münchner Büros übernimmt
2021 wechselt sie ins Leitungsteam
des Münchner Auktionshauses
Ketterer Kunst
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Ketterer Kunst GmbH & Co. KG 41
moneytitel
Erich Heckel:
„Kinder“, 1909/10. Schätzpreis der Auktion am
10.6.2022 bei Ketterer: 600 000–800 000 Euro
August Macke:
„Mädchen mit blauen Vögeln“, 1914.
Schätzpreis der Auktion am 10.6.2022 bei
Ketterer: zwei bis drei Millionen Euro
ren hingegen sehen sich eher das Umfeld des Künstlers an.
Sie sind gut beraten, die Blue Chips der Kunst zu kaufen, also
Top-Namen wie Picasso, Warhol und Richter. Wenn ich zudem
auf Top-Qualität achte, habe ich in der Regel ein gutes
Investment getätigt, weil die Nachfrage weiter steigen wird.
Was bedeutet Kunst für Sie?
Keglevich: Kunst ist mein Leben, privat wie beruflich. Da
bin ich sehr privilegiert, weil ich meine Leidenschaft zu meinem
Beruf machen konnte. Ich bin mit Kunst aufgewachsen.
Meine Eltern haben Kulturreisen gemacht und es fertiggebracht,
dass wir Museen nicht als Schreckgespenst in
unserem Leben gesehen haben, sondern als Bereicherung.
Später habe ich dann Kunstgeschichte studiert.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Kunstkauf?
Keglevich: (lacht) Ich habe es nicht selbst gekauft, sondern
meinen Mann dazu überredet. Es war eine sehr schöne Tuschezeichnung
von Otto Dill, ein schreitender Löwe. Die
Leichtigkeit des Striches, das Lavierende hebt die Dynamik
des Löwen hervor. Die Zeichnung werde ich nie verkaufen.
Und was bedeutet Kunst für die Gesellschaft?
Keglevich: Anfangs spiegelte die Kunst mythologische und
christliche Themen wider. Sie brachte uns unsere Herkunft
nahe. Die zeitgenössische Kunst ist kritischer und manchmal
unbequem. Sie eröffnet die Möglichkeit, die Welt aus einem
anderen Blickwinkel zu betrachten, und bereichert die Welt.
Wann ist Kunst ein gutes Investitionsobjekt?
Keglevich: Wichtig ist, dass ich mir Künstler ansehe, die
schon einen Markt haben. Das sollte sich auf dem Sekundärmarkt,
also dem Auktionsmarkt, widerspiegeln. Man sollte
sich mit dem Künstler genau beschäftigen, weil nicht jede
Epoche und nicht jedes Werk des Künstlers gleich wertvoll
ist. Auch Künstler haben mal schlechte Tage. Top-Qualität
und die richtige Epoche ist wichtig. Und dann ist es wie auf
anderen Märkten auch: Wenn ich zum höchsten Level einsteige
und nicht mehr daran glaube, dass der Preis weiter
steigt, bin ich schlecht beraten. Wenn ich allerdings meine
Hausaufgaben mache, kann es eine sehr gute Investition sein.
Gibt es in der Kunst auch die Coca-Colas, die alles überdauern?
Keglevich: Das meine ich mit den Blue Chips der Kunst. Ich
habe natürlich keine Glaskugel und weiß nicht, was die
nächsten Generationen als erstrebenswerte Kunstwerke
erachten. Doch die Vielfältigkeit eines Künstlers ist eine
Voraussetzung dafür, dass er interessant bleibt. Ein großer
Treiber im Kunstmarkt sind die Asiaten. Sie kaufen jetzt
westliche Kunst. Das war vor 15 Jahren noch nicht der Fall.
Da hatten sie sich eher auf die eigene besonnen. Heute sind
sie an Gerhard Richter und Cindy Sherman interessiert.
Durch die Erweiterung des Marktes sind die Preise gestiegen.
2020 haben die Millennials die Boomer als größte Käuferschicht
abgelöst. Haben die Digital Natives denn einen leichteren Zugang?
Keglevich: Die sind in der Tat spekulativer unterwegs, etwa
in ganz junger Kunst, die gerade auf den Markt gekommen
ist. Auch die NFTs (Non-Fungible Token) sind da sehr gefragt.
Aber als Sammler entwickelt man sich. Man fängt mit Werken
an, die einem nahe sind, kommt dann aber sehr oft zu älterer
Kunst zurück. Das sieht man bei zeitgenössischen
Sammlern. Die entdecken häufig die Klassische Moderne und
sehen, das die für ihre Zeit auch ganz modern waren.
Was ist hingegen gar nicht mehr gefragt?
Keglevich: Da gibt es einiges. Möbel gehören dazu. Auch
alte Meister waren eine Zeit lang rückläufig. Jetzt finden
42 Fotos: Ketterer Kunst GmbH & Co. KG (2)
FOCUS-MONEY 20/2022
überraschenderweise jüngere Sammler wieder Interesse daran.
2010, zwei Jahre nach der Finanzkrise, kam bei der jüngeren
Generation das Interesse an Zero-Kunst auf, an Uecker
und Yves Klein. Interessant daran ist: Die Zero-Kunst ist ja
in den 60er-Jahren als ein Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg
entstanden. Als Neustart könnte man das auch nach
der Finanzmarktkrise verstehen. Die nächste Generation fing
wieder von vorn an.
In der Zero-Kunst haben sich die Preise ja vervielfacht. Wie erkenne
ich die nächste Chance und wo informiere ich mich?
Keglevich: Man sollte sich mit vielen unterhalten und sein
eigenes Auge schulen, um zu erkennen, welches das bessere
Kunstwerk oder der bessere Künstler ist. Qualität setzt sich
immer durch. Es lohnt sich, häufig in Museen zu gehen. Und
es ist wichtig, den Markt zu beobachten. Wo werden Künstler
vertreten? Welche Kreise sprechen diese an? Am Ende des
Tages bestimmt die Nachfrage bei einem begrenzten Angebot
den Preis. Das zu analysieren, ist die Kunst.
Sie sprechen über das Top-Segment. Was empfehlen Sie Investoren,
die mit 3000 Euro einsteigen wollen?
Keglevich: Das ist die gleiche Frage wie am Aktienmarkt.
Ich muss mich fragen: Bin ich innovativ und hochspekulativ?
Dann gehe ich in eine Galerie und sehe nach jungen
Künstlern, die gerade anfangen haben, den Markt für sich zu
erobern. Bin ich konservativer, bleibe ich bei etablierten
Künstlern. Eine werthaltige und sichere Anlage ist beispielsweise
die Klassische Moderne. Es wird keine exponentielle
Wertsteigerung von heute auf morgen geben, aber sie sind
attraktiv auf längere Zeit. Für Käufer mit einem kleineren
Budget sind Druckgrafiken interessant. Es muss nicht immer
Öl auf Leinwand sein. Das haben wir bei Andy Warhol gesehen.
Die gab es früher noch zu günstigen Preisen.
Warhol hatte eine Delle, ist jetzt aber wieder stark im Kommen . . .
Keglevich: Absolut. Es sind oft 10-Jahres-Wellen. Dann ist
oft ein erster Peak erreicht. Das ist eine Frage von Angebot
und Nachfrage. Dahinter steckt: Nach zehn Jahren hat jeder
sein Bild gefunden. In der Regel bleiben die Preise dann deutlich
über den Anfangspreisen erstmals auf diesem Plateau
stehen und entwickeln sich von dort idealerweise weiter.
Richter steht als Blue Chip aus Deutschland an der Spitze der gefragtesten
noch lebenden Künstler. Wird er sich halten können?
Keglevich: Er wird spannend bleiben. Ähnlich einem Picasso
hat er sich immer weiterentwickelt. Wenn ich aber ein früheres,
ein mittleres und ein späteres Werk kaufe, zeige ich die
Vielfältigkeit des Künstlers. Tritt ein Künstler hingegen auf
der Stelle, stellt sich die Frage: Warum sollte ich ein weiteres
Werk kaufen, wenn ich schon eines habe?
Was sind die Trends nach der Corona-Pandemie?
Keglevich: In den Pandemiejahren traten die figurative
Kunst und eher bekannte Künstler in den Vordergrund. Das
hängt vielleicht damit zusammen, dass sich diese im digitalen
Format besser verkaufen lassen. Einen Gerhard Richter
muss ich mir nicht im Original ansehen. Ich kenne seine Arbeiten
und seine Farbpalette. Jetzt freue ich mich darauf, auf
Kunstmessen zu gehen und Neues zu entdecken. Ich sehe
auch sehr viele Arbeiten von Künstlerinnen. Ein zweiter Fokus
sind Arbeiten aus neuen Märkten, etwa aus Afrika. Das
ist ein großer Trend.
2021 sprachen alle von NFTs – und jetzt?
Keglevich: 2021 waren NFTs in der Tat DAS Thema auf dem
Kunstmarkt – auf allen Plattformen. Alle großen Häuser haben
eine NFT-Auktion nach der anderen veranstaltet. Ich
habe das Gefühl, der Hype ist jetzt ein bisschen abgeflacht.
Aber es ist natürlich eine tolle neue Technologie für Kunstschaffende.
Es wird spannend, es weiter zu verfolgen. Und es
ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Warum zahlen Kunden solch horrende Preise für ein Kunstwerk, das
sie sich noch nicht einmal an die Wand hängen können?
Keglevich: Da sprechen wir überwiegend von jüngeren Käufern.
Ein digitales Kunstwerk ist deshalb schon ideal, da ich
keine Transport- und Versicherungskosten habe. Durch die
Blockchain-Technologie kann es mir keiner nehmen und ich
kann es gleich auf meinem iPhone zeigen. Es gibt die Möglichkeit,
in den dreidimensionalen Raum zu gehen. Erwin
Wurm hat sich dieses Mediums bereits bedient. Und es bietet
eine Vermarktungsmöglichkeit für Künstler aus abgelegenen
Regionen, die keine Galerie vor der Haustüre haben.
Oder doch schade um den Banksy, der für ein NFT zerstört wurde?
Keglevich: (lacht) Stimmt. Aber zum Glück gibt es mehr
Werke von Banksy – wenn sie nicht geschreddert werden.
Was ist der größte Fehler, den ein Kunstkäufer machen kann?
Keglevich: Der größte Fehler ist es, das Lieblingswerk nicht
zu kaufen. Man sollte mutig sein, das auszugeben, was einem
das Kunstwerk wert ist. Ich habe es so häufig erlebt, dass Kunden
den letzten Schritt nicht gegangen sind und das lange
bereut haben. Kunstwerke sind Unikate. Ein Werk kommt
maximal zwei- bis dreimal im Leben eines Käufers wieder auf
den Kunstmarkt – vielleicht aber auch nie wieder.
Das Interview auf YouTube
Sie wollen das Interview mit Nicola Gräfin Keglevich
in voller Länge als Video sehen? Dann surfen
Sie einfach auf YouTube
und genießen Sie die
Ausführungen kostenlos!
Hier geht’s
zum Video
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Ketterer Kunst GmbH & Co. KG Composing: FOCUS-MONEY 43
moneymarkets
44
Foto: M. Andreya/Deutsche Bank FOCUS-MONEY 20/2022
INTERVIEW
Ist unser Wohlstand
in Gefahr,
Herr Achleitner?
FINALE:
Mit der Hauptversammlung
am 19.Mai endet
für Paul Achleitner
die Tätigkeit in der
Deutschen Bank.
Nach zehn Jahren an der Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Bank
tritt Paul Achleitner ab. Im großen Abschiedsinterview spricht er
über schwere Stunden und die neue Stärke des Konzerns sowie über
die Neuordnung der globalen Wirtschaft als Lehre aus Putins Krieg
von GEORG MECK und CARLA NEUHAUS
Vita
Paul Achleitner
Der Sohn eines Bankangestellten
wird 1956 im österreichischen
Linz geboren.
Paul Achleitner studiert und
promoviert von 1976 bis 1984
in St. Gallen
Seine Karriere startet er bei
der Unternehmensberatung
Bain in Boston, von dort
wechselt er 1988 zu Goldman
Sachs. Es folgen
zwölf Jahre im Vorstand der
Allianz in München
Seit 2012 ist Achleitner
hauptberuflicher Aufsichtsrat,
neben dem Mandat in der
Deutschen Bank arbeitet er
für die Dax-Konzerne Bayer
und Henkel
Herr Achleitner, Sie verabschieden sich nach zehn Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender
der Deutschen Bank, der Aktienkurs hat sich
in der Zeit halbiert. Was lief da falsch?
Paul Achleitner: Über diese Entwicklung bin ich sicher nicht
glücklich. Aber der Aktienkurs ist nicht der alleinige Maßstab
für den Erfolg. Die Deutsche Bank hat gerade erst den
höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren vorgelegt. Und
das, obwohl Europa in der schwersten Krise seit Jahrzehnten
steckt. Die Bank hat ihre Probleme, die es zweifelsfrei gab,
hinter sich gelassen, heute steht sie stark und stabil da. Das
ist es, was in erster Linie zählt.
Warum honoriert die Börse das dann nicht?
Achleitner: Die Börse hatte es zwischenzeitlich ja honoriert
– der Kurs war bis in den März hinein stark gestiegen. Aber
unser Aktienkurs hat eben nicht nur etwas mit der Deutschen
Bank selbst zu tun. Da ist zum einen der Ukraine-Krieg,
der europäische Banken insgesamt unter Druck setzt. Und
da sind zum anderen strukturelle Versäumnisse in Europa:
Es gibt, allen Ankündigungen zum Trotz, immer noch keinen
gemeinsamen Kapitalmarkt.
Was würde das ändern?
Achleitner: Der europäische Finanzsektor wäre dann zum
Beispiel für internationale, langfristig orientierte Großinvestoren
interessanter. So aber treten im jetzigen Umfeld wieder
die europäischen Schwächen in den Vordergrund. So hat
sich zum Beispiel erst kürzlich die Capital Group als Groß-
FOCUS-MONEY 20/2022
45
moneymarkets
aktionär bei der Deutschen Bank und anderen europäischen
Instituten zurückgezogen. Das war keine Entscheidung gegen
uns – sondern gegen Europa und gegen den hiesigen Bankensektor.
Natürlich spielte da die aktuelle geopolitische Unsicherheit
eine Rolle, aber auch unabhängig davon sehen Investoren
derzeit große Defizite: Europas Kapitalmarkt mit seinen
27 Einzelmärkten kann einfach nicht mit den USA mithalten.
Welche Folgen hat das?
Achleitner: Das kann zum Beispiel dazu führen, dass langfristig
orientierte Investoren als Aktionäre durch andere Akteure
wie Hedge-Fonds ersetzt werden. Und die agieren nun
mal sehr kurzfristig. Das bringt eine Volatilität mit, mit der
wir leben müssen. Wenn dadurch der Kurs fällt, selbst wenn
wir sehr gute Ergebnisse vorlegen, ist das natürlich frustrierend
– aber dagegen können wir nicht viel tun.
Selbst die große altehrwürdige Deutsche Bank ist folglich ein Spielball
von Spekulanten?
Achleitner: Das ist Ihre Wortwahl. Fakt ist: Außereuropäische
Investoren haben einen relativ großen Einfluss, weil es
Europa nicht geschafft hat, eigene Großinvestoren aufzubauen.
Versicherungen zum Beispiel dürfen nur noch sehr begrenzt
Aktien halten. Ich halte das für einen Fehler. Das schadet
auch Europas Unternehmen und Banken.
Es gibt schon lange die Furcht, dass die Deutsche Bank irgendwann in
die Fänge chinesischer Großinvestoren gerät. Wie groß ist diese
Gefahr heute?
Achleitner: Banken sind systemrelevant und daher stark reguliert.
Deswegen haben Aufsichtsbehörden und Politik im
Zweifel Einfluss darauf, wer in unserer Branche die Kontrolle
übernimmt.
Ihr Vorstandschef Christian Sewing hat stets gesagt, die Bank müsse
erst mal profitabel werden, dann könne man über Zusammenschlüsse
reden. Nähert sich dieser Zeitpunkt?
Achleitner: Wir haben immer betont: Wir möchten so aufgestellt
sein, dass wir Akteur sein können und nicht Getriebener.
Dies hat die Deutsche Bank erreicht. Ob und wann man in
Richtung Fusionen aktiv wird, müssen dann Vorstand und
Aufsichtsrat entscheiden. Dazu müssen auch die Rahmenbedingungen
stimmen.
Wie oft waren Sie in der Vergangenheit kurz davor, übernommen zu
werden? Das Interesse der Schweizer UBS ist gut dokumentiert.
Achleitner: Da will ich die Spekulationen nicht anheizen.
Klar ist: Im Jahr 2016, als das US-Justizministerium von der
Deutschen Bank in einem ersten Schritt 14 Milliarden Dollar
an Zahlungen forderte, waren wir sehr getroffen. So etwas
würde jedes Unternehmen belasten. Gerade bei einer Bank
aber wirkt sich das sofort aufs Rating und die Finanzierungskosten
aus. Entsprechend stark hat das die Deutsche Bank erschüttert.
Der Existenzkampf war Ihnen damals förmlich anzusehen, wie knapp
stand es da um die Bank?
Achleitner: Ich will das nicht dramatisieren, aber ja, das war
eine Situation, die an die Substanz gegangen ist. Entscheidend
ist: Wir haben diese schwierige Situation bewältigt.
Aber die Not war so groß, dass Sie sich der Rückendeckung im Kanzleramt
versichert haben?
Achleitner: Letztlich haben wir die Probleme aus eigener
Kraft gelöst und heute steht die Deutsche Bank ganz anders da.
Ein deutliches Indiz dafür: Wenn wir in der jetzigen Situation
mit Regierung und Politik sprechen, dann drehen sich die Gespräche
nicht darum, wie es der Bank geht. Dann geht es um
unseren Rat und darum, wie wir die wirtschaftlichen Folgen
der aktuellen Lage einschätzen oder wie man Sanktionen erfolgreich
umsetzen kann. Das zeigt: Um die Deutsche Bank
muss sich heute keiner Sorgen machen. Das konnte man vor
einigen Jahren nicht immer behaupten.
Wie viele Milliarden hat die Gier der Investmentbanker mit ihren
kriminellen Ausfwüchsen den Konzern am Ende gekostet, haben Sie
die Zahl im Kopf?
Achleitner: Natürlich gab es Auswüchse und sie sind die Bank
auch teuer zu stehen gekommen. Ich wehre mich aber dagegen,
deshalb das Investmentbanking pauschal zu verteufeln.
Ohne ein erstklassiges Kapitalmarktgeschäft wären wir keine
relevante Bank für viele unserer Kunden – insbesondere nicht
für mittlere und größere Unternehmen.
Trotzdem hat die Deutsche Bank unter Sewing das Investmentbanking
zusammengestrichen. Schmerzt Sie das, da Sie selbst einst Investmentbanker
waren?
Achleitner: Überhaupt nicht, die Strategie ist genau richtig.
Heute konzentriert sich die Deutsche Bank auf den Teil des Investmentbankings,
in dem wir echten Mehrwert für unsere
Kunden schaffen und nicht irgendein beliebiger Wettbewerber
sind.
Die Deutsche Bank hat lange gebraucht, um zu dieser Erkenntnis zu
gelangen.
Achleitner: Was man leicht übersieht: Die Restrukturierung
eines Hauses von der Größe der Deutschen Bank braucht Zeit.
In den zehn Jahren, in denen ich Aufsichtsratschef war, haben
wir die Bilanz der Deutschen Bank um fast eine Billion Euro
verkleinert und damit die Risiken enorm reduziert. Das machen
Sie nicht von einem Tag auf den anderen.
Zwischendurch haben Sie zweimal die Chefs ausgewechselt. Was kann
Christian Sewing, woran seine Vorgänger gescheitert sind?
Achleitner: Ich unterteile den Umbau der Deutschen Bank in
drei Phasen. Als Erstes kam die Reformphase. Damals hat man
noch gedacht: Wir sind erfolgreich, wir sind gut durch die Finanzkrise
gekommen – es bedarf lediglich ein paar Reformen,
aber das fundamentale Geschäftsmodell ist in Ordnung. Das
hat nicht nur der Vorstand so gesehen, auch die Investoren haben
dem Kurs vertraut, sonst hätten sie nicht 2014 bei der
größten Kapitalerhöhung in der Geschichte der Deutschen
Bank mitgezogen. Auch im Aufsichtsrat haben wir dann aber
feststellen müssen: Ganz so einfach ist es nicht – das Geschäftsmodell
hat ein Problem, weil die Basis der Bank weniger stark
war als gedacht und weil sich das Umfeld nach der Finanz krise
46
FOCUS-MONEY 20/2022
Ein Österreicher an der Spitze
der Deutschen Bank
Ein Rückblick in Bildern auf die zehn Jahre von Paul
Achleitner als Vorsitzender des Aufsichtsrats.
MAI 2012: Die Hauptversammlung wählt Achleitner in den
Aufsichtsrat, links neben ihm Peter Löscher, Ex-Siemens-Chef
2012 BIS 2015: Investmentbanker Anshu Jain führte die Bank,
bis Achleitner ihn durch John Cryan ersetzte
2016: die Vollbart-Phase
SEIT 2018: Der neue CEO Christian
Sewing stabilisiert die Bank
erheblich geändert hatte, vor allem durch strengere Regulierung.
Statt ein paar Reformen brauchte die Bank daher eine
grundlegende Restrukturierung.
Dafür haben Sie dann John Cryan als Knochenbrecher geholt.
Achleitner: John Cryan hat als Vorstandsvorsitzender die
Grundlage für die Restrukturierung gelegt. Er hat die Lage
genau analysiert, das Kind beim Namen genannt und Lösungswege
aufgezeigt. Danach ging es darum, diese Lösungen
konsequent umzusetzen. Dafür haben wir Christian Sewing
zum Vorstandschef berufen. Er hat die Deutsche Bank
von der Restrukturierung in die Wachstumsphase geführt.
Damit steht der Konzern heute wieder gut da und erfüllt die
Rolle als eine der zentralen Finanzinstitutionen Europas.
Sie haben stets gesagt: Die deutsche Industrie braucht deutsche
Banken. Gilt das immer noch?
Achleitner: Noch mehr als vor zehn Jahren! Wir sind doch
gerade in einer Situation, die das besonders deutlich macht.
Heute beschweren wir uns, wie kurzsichtig es war, sich von
Energielieferungen aus Russland abhängig zu machen. Aber
auch wenn es ganz anders gelagert ist, bei der Finanzierung
machen wir uns seit Jahrzehnten abhängig von den Vereinigten
Staaten – also von einem einzigen Land, wenn auch
einem demokratischen. Hier gilt aber genauso wie in der
Energie: Wir sollten unsere Souveränität im Auge behalten.
Ich predige deshalb seit 20 Jahren, dass wir eine Kapitalmarktunion
in Europa brauchen, um den Finanzstandort zu
stärken. Leider ist bis heute kaum etwas passiert.
Wenn die Deutsche Bank aus den vorderen Rängen der wichtigsten
globalen Banken weit nach hinten durchgereicht wurde, liegt das
wirklich nur am uneinheitlichen Kapitalmarkt in Europa?
Achleitner: Wenn Sie sich die Tabellen in den vergangenen
drei Jahren ansehen, dann werden Sie feststellen, dass wir
wieder so einige namhafte Institute in Europa hinter uns gelassen
haben. Aber natürlich hat die Deutsche Bank auch unter
hausgemachten Problemen gelitten. Aus denen haben wir
uns jedoch systematisch herausgearbeitet. Geblieben sind
die strukturellen Nachteile in Europa. Die US-Institute haben
den Vorteil, dass sie in einem einheitlichen, hochprofitablen
Markt unterwegs sind. Wir dagegen schwächen die
Branche vielfach selbst. Schauen Sie sich nur an, wie das in
Europa mit dem gemeinsamen Abwicklungsfonds gelaufen
ist. Da haben wir zu Recht einen Fonds aufgelegt, den die
Banken für den Fall füllen, dass ein Institut in Schieflage gerät.
Aufgrund der dahinter liegenden Formel und der Entwicklung
in der Pandemie ist der Fonds aber schon jetzt über
die einst angestrebten 55 Milliarden Euro hinaus angewachsen
und steuert jetzt auf ein Volumen von mehr als 80 Milliarden
Euro zu. Doch statt darauf zu reagieren und die Formel
anzupassen, haben Regulierer und Politik das laufen
lassen. Dabei sind das rund 30 Milliarden Euro, die die Banken
als zusätzliche Kapitalgrundlage für die Finanzierung
von Unternehmen hätten nutzen können. Damit entziehen
wir der europäischen Wirtschaft eben mal etwa 300 Milliarden
Euro an Krediten, die sonst möglich gewesen wären. So
etwas wäre in den USA nicht passiert. Noch dazu wird das
FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: B. Roessler/picture alliance/dpa, picture alliance/dpa, Bloomberg (2) 47
moneymarkets
Geld zu einem großen Teil bei der EZB geparkt, und was
kriegt der Fonds dafür? Negativzinsen!
Damit soll bald Schluss sein, im Juli wird die EZB, im Kampf gegen
die Inflation, wohl die Zinsen anheben – gerade noch rechtzeitig oder
schon zu spät?
Achleitner: Aus heutiger Sicht muss man sagen: zu spät.
Allerdings befindet sich die EZB dabei in guter Gesellschaft.
Viele Notenbanker haben das Thema Inflation lange unterschätzt.
Aus dieser Ecke droht daher aus meiner Sicht das
größte Risiko für die Weltwirtschaft, neben einer weiteren
Eskalation im Ukraine-Krieg und einem unkontrollierten
Corona-Verlauf in China. Und ich fürchte, dass uns die Inflation
noch lange beschäftigen wird. Ein einschneidendes
Thema, das uns alle berührt.
mehr funktionieren. Vereinfacht gesagt, fußte es darauf, dass
wir unsere Verteidigung und Finanzierung an die Amerikaner
ausgelagert haben, das Währungsmanagement an die
EZB, die Energieversorgung an Russland und die Nachfrage
nach unseren Gütern an China.
Was folgt als Lehre daraus?
Achleitner: Für Deutschland und Europa gilt gleichermaßen:
Wir dürfen uns nicht einseitig abhängig machen, auch
nicht von den Vereinigten Staaten. Die transatlantische
Partnerschaft ist wichtig, und wir werden in dieser Beziehung
immer eher ein Juniorpartner sein – aber das ist etwas
anderes als ein Bittsteller. Dies zu vermeiden, gelingt aber
nur, wenn wir nicht zu abhängig sind und auch etwas anzubieten
haben.
Es droht eine Lohn-Preis-Spirale wie in den 1970er-Jahren.
Die hohe Inflation wird Wachstum kosten“
Waren die Zentralbanker naiv oder hat erst der Krieg in der Ukraine
mit den teureren Energiepreisen die Inflation zu einem ernsten Thema
gemacht?
Achleitner: Wir haben schon vor dem Kriegsausbruch
davor gewarnt, und wir waren nicht die Einzigen: Vorsicht,
die Inflation ist kein kurzfristiges Phänomen, das kann noch
viel schlimmer werden und sich vor allem verfestigen. Nun
zeigt sich, dass wir recht hatten. Leider.
Die ersten Ökonomen prophezeiten bereits zweistellige Ziffern für
die Geldentwertung, Sie auch?
Achleitner: Es gibt hierzu schon genug Prognosen, ich
möchte keine weitere hinzufügen. Sicher ist: Weil sich die Inflation
als hartnäckig erweist, müssen die Zentralbanken
jetzt gegensteuern. Und da sie damit später dran sind, als sie
es idealtypisch wären, müssen sie umso stärker reagieren.
Die Erfahrung zeigt aber, dass das dann meist zu einer Rezession
führt.
Das verheißt nichts Gutes für Börse wie Arbeitsmarkt.
Achleitner: Nein, zumal die hohen Inflationsraten verständlicherweise
die Lohnerwartungen steigen lassen. Dann
droht eine Lohn-Preis-Spirale, wie wir sie zuletzt in den
1970er-Jahren gesehen haben. Und hohe Inflationsraten verunsichern
nun mal die Wirtschaft, das wird Wachstum kosten.
Die Stagflation, das Horrorwort dieser Tage, ist also eine reale
Gefahr?
Achleitner: Ja, ich halte das mittelfristig für eine reale Gefahr.
Steht damit der deutsche Wohlstand auf dem Spiel?
Achleitner: So weit würde ich nicht gehen. Aber das deutsche
Geschäftsmodell wird in der bisherigen Form so nicht
Was könnte das sein? Höhere Ausgaben fürs Militär?
Achleitner: Zum Beispiel, aber auch die angesprochene Kapitalmarktunion.
Ich bin ein überzeugter Transatlantiker.
Aber Charles de Gaulle hatte recht, als er sagte: Staaten
haben keine Freunde, sie haben Interessen. Und was wir
brauchen, ist gegenseitiger Respekt mit Amerika, nicht einseitige
Abhängigkeit. Den Respekt der Amerikaner bekommen
wir aber nur, wenn Europa ein eigenständiger, selbstbestimmter
Partner ist. Wohlgemerkt, mir geht es nicht
um Autonomie, sondern um Souveränität in den Entscheidungen.
In welchem Bereich kann Europa in dieser neuen Weltordnung
punkten?
Achleitner: Wir sind zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte
an dem Punkt, an dem die Arbeit dorthin kommt,
wo der Mensch lebt – und nicht der Mensch dorthin ziehen
muss, wo die Arbeit ist. Dadurch wird Lebensqualität zu einem
unglaublichen Wettbewerbsfaktor. Und Lebensqualität
haben wir in Europa ohne jeden Zweifel vorzuweisen, gerade
auch in Deutschland. Wir haben auch sehr gut ausgebildete
Menschen, ein vergleichsweise gutes Gesundheitssystem,
soziale Absicherung. Und Demokratie und Freiheit. Das
ist eine enorme Chance, man könnte es auch fast als Alleinstellungsmerkmal
bezeichnen.
Unser Erfolg als Exportweltmeister basierte auf der fortschreitenden
Globalisierung. Stößt die nun an ihre Grenzen?
Achleitner: Die Zeit ist vorbei, in der man behaupten
konnte: „The world is flat“, alles wird eins. Unternehmen
müssen ihre Lieferketten neu justieren. Es gibt das schöne
Wort „Friendsourcing“. Das heißt, man geht bewusst
in Länder, in denen die politischen Risiken möglichst gering
sind.
48
FOCUS-MONEY 20/2022
Quelle: Bloomberg
Konzerne wie VW oder Daimler sind längst abhängig vom kommunistischen
China als ihrem wichtigsten Absatzmarkt. Wohin mit all
den Autos, wenn sich die Konzerne von dort zurückziehen?
Achleitner: So einfach ist es nicht. Ich sage nur: Die Unternehmen
müssen sorgsamer umgehen mit politischen Risiken,
die Politik muss integraler Bestandteil ihrer strategischen
Überlegungen werden. Lange schon ist die Rede von
der sozialen Verantwortung von Unternehmen, bereits Anfang
der 80er-Jahre habe ich dazu meine Dissertation geschrieben.
Heute trägt die Wirtschaft auch eine politische
Verantwortung. Es gibt eine neue „Corporate political
responsibility“.
Das heißt: Wir dürfen uns nicht von einem Markt abhängig machen – so,
wie wir nun versuchen, uns in der Energiefrage von Russland zu lösen.
Achleitner: Wenn wir aktuell etwas lernen, dann genau das.
Ich habe mich schon vor etwa 20 Jahren für den Bau der Nabucco-Pipeline
von Aserbaidschan nach Europa eingesetzt.
Hätten wir die damals gebaut, wären wir heute nicht so einseitig
abhängig von Russland. Es ist absolut nötig, dass wir
alles tun, um dies zu ändern – ohne dass wir uns selbst dabei
mehr schaden als Putin. Das ist ein schwieriger politischer
Spagat. Verstehen Sie mich nicht falsch: Krieg und Gewalt
sind inakzeptabel und das muss Europa Russland unmissverständlich
klarmachen – auch mit Sanktionen. In der Praxis
ist das aber nicht so einfach, wie sich etwa beim Kohle-Embargo
zeigt: Wenn wir die Kohle jetzt nicht mehr kaufen,
kann Russland sicherlich zumindest einen Teil davon, soweit
die Transportkapazitäten das zulassen, am Weltmarkt absetzen
– oft zu höheren Preisen, als sie die bisherigen Langfrist-Verträge
vorsahen. Und wir kaufen die Kohle dann, weil
Die Deutsche Bank unter Achleitner
Nach dem Corona-Tief im Frühjahr 2020 hat sich die
Aktie in der Spitze verdreifacht, zuletzt aber wieder
korrigiert. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten
beläuft sich auf 13,31 Euro.
Deutsche Bank
Aktienkurs in Euro
2012 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
WKN/ISIN
514000/DE0005140008
Börsenwert 19,8 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 6,1/5,4
Dividendenrendite 2022/23e 3,2/4,5 %
Kursziel/Stoppkurs 13,31/8,66 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 38,6 %
30
25
20
15
10
5
e = erwartet
wir ohne nicht auskommen, an anderer Stelle zu, oft ebenfalls
zu höheren Preisen. Welche Seite da mehr verliert und
wie sehr wir Russland damit wirklich unter Druck setzen
können, ist also nicht so leicht zu beantworten.
Sie mokieren sich über den moralischen Überschuss in diesen Tagen.
Achleitner: Moral und Ethik sind essenziell. Es ist kein Widerspruch
zu fordern, dass wir rational handeln: Wir sollten
dem Aggressor wehtun, ohne uns dabei selbst noch mehr zu
schaden als dem Gegenüber.
Also sind Sie auch gegen einen Boykott von Putins Gas?
Achleitner: Es ist ein enormer Fortschritt, dass es in so kurzer
Zeit gelungen ist, den Anteil der Gasimporte aus Russland
von 55 auf 35 Prozent zu senken. Würden wir jetzt aber
das russische Gas ganz abstellen, geht es nicht nur darum,
ob wir zu Hause frieren – es geht um erhebliche Schäden in
der deutschen Industrie. Gleichzeitig ist eine starke Wirtschaft
eine Voraussetzung dafür, Russland dauerhaft in seine
Schranken zu weisen. Wir können bedauern, dass wir uns
abhängig gemacht haben von Russland. Aber wir können es
nicht von jetzt auf gleich ändern.
Sie loben, wie viele Top-Manager, den Grünen Robert Habeck, wie
steht es mit dem Tadel für Kanzler Scholz?
Achleitner: Es steht mir nicht zu, hier Einzelnoten zu vergeben.
Aber fest steht für mich: Die Zeitenwende-Rede, die
Herr Scholz an jenem Sonntag im Februar gehalten hat, ist
eine der bedeutendsten politischen Reden, an die ich mich in
meinem Leben erinnere.
Ist mit Putins Krieg das Konzept „Wandel durch Handel“ obsolet?
Achleitner: Die Idee hat funktioniert, aber etwas anders als
erhofft. Der wirtschaftliche Austausch hat dazu geführt, dass
es auf dem ganzen Globus praktisch keinen Staat mehr gibt
ohne Marktwirtschaft. Dieses System ist als effizienteste
Form des Wirtschaftens in einer Welt mit knappen Gütern anerkannt.
Nicht erfüllt hat sich dagegen die Hoffnung, dass
die Demokratie zwangsläufig zur Marktwirtschaft gehört
oder sich quasi automatisch daraus entwickelt. Es war eine
Illusion, dass wir unsere westlichen Werte mit der Wirtschaft
gleichsam in andere Länder mitexportieren könnten.
Nun ist der Jammer groß, selbst Ur-Marktwirtschaftler Friedrich Merz
mahnt, dass wir den Höhepunkt des Wohlstands überschritten
haben. Teilen Sie den Pessimismus?
Achleitner: Nein. Veränderungen führen dazu, dass es manchen
Leuten besser geht und anderen weniger gut. Aber dass
es uns als Gesellschaft insgesamt schlechter gehen wird, den
Gedanken teile ich in dieser Pauschalität nicht. Die bisherige
Geschichte der Globalisierung kam einem traditionellen
Arbeiter in der Autoindustrie in Michigan sicher weniger zugute,
dafür erfreuen sich Hunderte Millionen Inder am wachsenden
Wohlstand einer Mittelschicht, die es vor nicht allzu
langer Zeit überhaupt nicht gab. In Deutschland werden wir
nun kämpfen müssen, damit wir uns als Gesellschaft auch in
einem neuen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld behaupten.
Das ist es wert, sich anzustrengen.
FOCUS-MONEY 20/2022
49
Bei der Chartanalyse arbeitet FOCUS-MONEY exklusiv mit der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e. V. (VTAD) zusammen.
Führende Mitglieder stellen jede Woche ihre wichtigsten Chartsignale vor. Diese Woche: Karin Roller, Vorstandsmitglied der VTAD e. V., Autorin,
Traderin und Technische Analystin (CFTe), www.vtad.de
Quelle: Bloomberg
CHARTSIGNAL DER WOCHE
Flagge zeigen
Frage beim Dax-Kurs-Index: Hat er in den letzten Wochen eine
trendbestätigende Flagge ausgebildet oder ist die Abwärtsbewegung
seit Anfang April Startschuss für ein weiteres Abwärtsbein?
Dax Kurs-Index in Punkten, logarithmische Darstellung
Jahrestief 2021
Unterstützungen
Fibonacci-Retracements/
Korrekturziele
Widerstand
Allzeithoch
Flagge?
Unterstützungen
2020 2021 2022
40-Wochen-Linie
Jahrestief 2022
7000
6500
6000
5500
5000
4500
4000
3500
Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist nicht in Sicht, die Sanktionen
werden verschärft, die Rohstoffpreise steigen weiter
und die Inflation erreicht den höchsten Stand seit 40
Jahren. Anfang März hat der Dax-Kurs-Index (er wird ohne
Dividenden berechnet) sein aktuelles Jahrestief bei 5240
Punkten ausgebildet und damit auch das 50-Prozent-Fibonacci-Retracement
erreicht, ein Ende Februar prognostiziertes
Short-Kursziel. Die aktuelle Abwärtsbewegung
testet derzeit die Unterstützung bei ca. 5700 Punkten.
Prallt der Index daran nach oben ab und bildet einen Wochenschlusskurs
über rund 6000 Punkten aus, qualifiziert
sich die Abwärtsbewegung als trendbestätigende Flagge.
Für eine untere Trendumkehr muss der Index allerdings
sehr dynamisch und impulsiv steigen! Dann wäre
auch der Weg bis zum nächsten Widerstand bei ca. 6350–
6450 Punkten frei.
Wird die Abwärtsbewegung hingegen fortgesetzt, ist
das Erreichen des 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracements
bei 4897 Punkten einzuplanen. In diesem Preisbereich
notiert auch eine historische Unterstützungs- und Widerstandszone
vom Frühjahr 2020. Es kann also aus
charttechnischer Sicht noch keine Entwarnung gegeben
werden.
BÖRSENWISSEN: DISCOUNTED CASHFLOW
Ein gängiges Unternehmensbewertungsverfahren, das häufig von Börsenexperten, Aktienanalysten oder im
Rahmen von Unternehmensübernahmen verwendet wird, ist die Discounted-Cashflow-(DCF-)Methode.
Wie funktioniert die DCF-Methode?
Im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode (DCF) wird der
faire Unternehmenswert ermittelt. Der englische Begriff des
Bewertungsverfahrens lässt schon vermuten, dass der Unternehmenswert
aus der Diskontierung zukünftiger Cashflows
resultiert. Finanzexperten prognostizieren im Rahmen des Unternehmensbewertungsverfahrens
die Cashflows für zukünftige
Jahre, die dann mittels eines Zinses, des gewichteten Kapitalkostensatzes,
abgezinst werden. Wurden die Cashflows
auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert, erhält man den Gesamtunternehmenswert
aus Eigenkapital- und Fremdkapitalgebersicht,
im Börsenumfeld auch häufig als EV bezeichnet.
Von dem EV werden die Netto-Finanzverbindlichkeiten abgezogen,
um auf den Eigenkapitalwert bzw. den fairen Unternehmenswert
eines Aktienunternehmens zu gelangen.
Wieso werden die künftigen Cashflows diskontiert?
Angenommen, Sie bekommen 100 Euro geschenkt und die
50
Frage lautet lediglich, ob Sie 100 Euro heute erhalten möchten
oder erst in einem Jahr. Natürlich würde man sich für die
100 Euro heute entscheiden. Denn man könnte das Geld über
den Zeitraum gewinnbringend anlegen. Aufgrund der Existenz
von Zinsen und Inflation ist das Geld also heute mehr
wert als in der Zukunft. Aus diesem Grund werden in Bewertungsmodellen
nach dem DCF-Verfahren die zukünftigen
Cashflows diskontiert. Das erklärt auch, warum gerade Tech-
Werte im aktuellen Börsenumfeld unter die Räder kamen. Hier
liegen die Gewinne oft noch in der Zukunft und werden bei
steigenden Zinsen mit einem höheren Zins diskontiert.
Warum verwenden Aktienexperten das DCF-Verfahren?
Liegt der im Rahmen der DCF-Methode ermittelte Eigenkapitalwert
aus dem Bewertungsmodell unterhalb der Marktkapitalisierung
einer Aktienmarktfirma, ist das Unternehmen aus
Analystensicht überbewertet. Liegt der Wert aus dem DCF-
Bewertungsverfahren oberhalb des aktuellen Börsenwerts,
ist das Unternehmen hingegen unterbewertet.
PF
FOCUS-MONEY 20/2022
moneymarkets
GASTKOMMENTAR
Warum der Ölpreisanstieg
die Aktien nicht ausbremsen wird
Wie weit wird er noch steigen? Die Gespräche
über ein Verbot russischer Energielieferungen
schüren die Ängste vor sinkenden Aktienkursen
und einer Rezession – insbesondere im von diesen
Lieferungen abhängigen Deutschland. Jedes
plötzliche deutsche oder EU-Verbot wäre ein
Schlag für das regionale Wachstum. Ja, die hohen
Energiepreise tun weh. Doch es ist auch zu beachten,
dass die derzeit hohen Energiepreise Konsumausgaben
verlagern, aber nicht zunichtemachen.
Ungeachtet der russischen Gräueltaten, sind
solche Schritte jedoch unwahrscheinlich. Ja, die
russischen Exporte tragen mit etwa 10 Prozent
zum weltweiten Ölverbrauch bei. Das Land liefert
27 Prozent des Rohöls und 41 Prozent des
Erdgases, das in die EU importiert wird – eine
große Menge. Und nach Deutschland? Noch
mehr: 34 Prozent des Öls und 55 Prozent des
Gases. Das wissen die Regierenden in Deutschland
– also bremsen sie alle Embargo-Dis -
kus sionen, indem sie Verbote russischer Kernbrennstoffe,
Nachrichtenkanäle und Banken vorschlagen,
auch wenn die EU strengere Antworten
auf Putins Gräueltaten erwägt. Stattdessen
sprechen sie über eine schrittweise Verlagerung
der Energieversorgung.
Die derzeitigen Verbote sind vor allem symbolischer
Natur. Die Embargos der USA und der Briten
auf russische Energielieferungen haben wenige
Auswirkungen. Das Kohleembargo der EU
scheint größer zu sein, da die EU 70 Prozent ihrer
thermischen Kohle aus Russland importiert.
Kohle befeuerte 2021 aber nur 15 Prozent der
europäischen und 18 Prozent der deutschen
Energie. Das ist nicht viel – und Australien sowie
andere können und werden die Exporte steigern.
Russland könnte die Energielieferungen stoppen,
wenn die EU-Länder nicht in Rubel zahlen.
Aber Energie macht 62 Prozent seiner Exporte in
die EU aus. Ein Stopp dieser Exporte lässt Russlands
eigenen Haushalt zusammenbrechen. Dieses
Eigeninteresse ist mächtig. Daher ist Putins
„Forderung“ nach Rubel-Zahlungen eher leise.
Beim Gas sind Lieferungen aus den USA nach
Europa unterwegs. Der jüngste LNG-Deal wird
mehr davon bringen, ebenso wie schwimmende
Speicher- und Wiederverdampfungsanlagen in
Deutschland. Die US-Ölproduktion steigt bereits
und wird in diesem und im nächsten Jahr weiter
zulegen – auf über eine Million Barrel pro Tag . . .
Unterdessen wird russisches Öl mehr als 35 USD
unter Brent gehandelt. Diese Arbitragemöglichkeit
wird mehr Käufer wie Indien, China und Teile
Europas anlocken. Damit werden die Auswirkungen
der Sanktionen auf Russland gedämpft.
Diese Verlagerung der Versorgungswege sollte
die Engpasssorgen bald zerstreuen.
Der allgemeine Einfluss von Öl wird überbewertet.
Vom ersten Quartal 2011 bis zum dritten
Quartal 2014 überstieg Brent die 100-USD-Marke.
Die Konsumausgaben in der EU stiegen sogar
leicht an, trotz der durch die Schuldenkrise
verursachten Rezession, die mit Öl nichts zu tun
hatte. Bereits jetzt zeigen Umfragen in der Wirtschaft,
dass Europa wächst.
Der Ölpreisanstieg treibt auch Investitionen an.
Zwischen 2011 und 2014 boomte die US-Ölproduktion.
Die Investitionen in Bergbau und Bohrungen
stiegen um 47 Prozent, während Investitionen außerhalb
des Energiesektors nur um 30 Prozent zulegten.
Als die Ölpreise fielen, gingen die Energieinvestitionen
zurück. Und die Gewinne? In diesem
Zeitraum von 2011 bis 2014 wuchsen die globalen
Gewinne um 18,2 Prozent. Die weltweiten Aktien
kletterten um 61,2 Prozent. Umgekehrt fielen 2015
die Gewinne um 8 Prozent, während des Preisrückgangs
für Brent um 33,8 Prozent.
Hohe Ölpreise sorgen nicht automatisch für fallende
Aktienkurse. Es stimmt, dass die Preise 2008
in die Höhe gingen, aber ein zeitliches Zusammenfallen
ist nicht gleichbedeutend mit Verursachung.
Dasselbe gilt für die Euro-Schuldenkrise
in den 2010er-Jahren. Teures
Öl konnte die Aktien der Euro-Zone
und den Anstieg des Dax aus
seinem Tief 2011 nicht aufhalten.
Wenn Sie die hohen Energiekosten
schmerzen, fühle ich mit
Ihnen. Aber der Einfluss des Öls
auf die allgemeine Wirtschaft wird
überschätzt. Furcht vor einem
falschen Faktor ist positiv.
Lassen Sie sich
durch hohe Energiepreise
nicht
von Aktien abschrecken.
Vita
Ken Fisher
War über 30 Jahre
„Forbes“-Kolumnist und
warnte rechtzeitig vor
dem Platzen der
New-Economy-Blase
Zählt zu den 400
reichsten US-Amerikanern
und belegt auf der
aktuellen „Forbes“-
Rangliste Platz 151
Gründete 1979 in San
Francisco Fisher
Invest ments und
beschäftigt heute rund
2200 Mitarbeiter
Expandierte 2007 nach
Deutschland und rief
mit seinem Partner
Thomas Grüner die
Vermögensverwaltung
Grüner Fisher Investments
(www.gruenerfisher.de)
ins Leben
FOCUS-MONEY 20/2022
51
moneymarkets
ELON MUSK
219 Mrd. €
JEFF BEZOS
171 Mrd. €
BERNARD ARNAULT
158 Mrd. €
BILL GATES
129 Mrd. €
RANKING 2022
Wer wird Milliardär?
Sie sind die reichsten Menschen der Welt 2022! Wir verraten Ihnen alle Milliardärs-Fakten und
zeigen, wie Sie vom Reichtum der Reichen profitieren
von JENNIFER SENNINGER
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär . . . wären wir
dann alle Milliardär? Wer weiß! Eine Zauberformel
dafür gibt es leider noch nicht. Vielleicht liegt das
Geheimnis darin, sein Studium hinzuschmeißen. Bei Bill
Gates und Mark Zuckerberg hat’s jedenfalls geklappt. Oder
man sollte sein Unternehmen in einer Garage starten. Aus so
einer heraus entstanden immerhin Amazon, Apple oder
auch Google. Und manch einer muss vielleicht einfach noch
abwarten, bis er 51 wird – denn in diesem Alter werden, statistisch
gesehen, die meisten Menschen Milliardär. Kurz gesagt:
Ein Patentrezept kennen wir leider auch nicht. Macht
aber nichts, gibt es doch etwas viel Besseres und Einfacheres,
wie Sie am Reichtum der Reichen teilhaben können. Die Lö-
sung: investieren. Wir stellen Ihnen die reichsten Menschen
der Welt 2022 vor und zeigen Ihnen drei Flaggschiffkonzerne,
die jetzt lukrative Renditen versprechen.
Die exklusivste Liste der Welt
Wer hier drauf steht, hat es geschafft: Jedes Jahr im Frühjahr
gibt das „Forbes“-Magazin die Liste der reichsten Menschen
der Welt heraus. Die lässt sich dann das Jahr über zwar in
Echtzeit verfolgen und kann sich ändern. Doch am Stichtag
bei Herausgabe der Liste wird die große Bilanz gezogen. Und
die offenbart: 2022 gibt es 2668 Milliardäre auf der Welt –
87 weniger als noch im Vorjahr. Vor allem in Russland gibt
es aufgrund des Ukraine-Kriegs weniger von ihnen, auch
52 Fotos: Bloomberg
Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 20/2022
China hat durch sein strenges Durchgreifen gegenüber Tech-
Konzernen einige Milliardäre weniger. Rund 329 fielen
innerhalb des Jahres von der Liste, so viele wie seit der Finanzkrise
nicht mehr. Dafür gab es aber auch einige Neuankömmlinge.
Die Länder Barbados, Bulgarien, Estland und
Uruguay etwa brachten 2022 ihre ersten Milliardäre hervor.
In den USA gibt es noch immer die meisten, gefolgt von China,
Indien, Deutschland und Russland.
Wer steht drauf?
86 Milliardäre sind unter 40, darunter etwa Melanie Perkins.
Die 34-jährige Australierin ist Mitgründerin und CEO der Grafikdesign-Plattform
Canva. Zwölf Milliardäre sind sogar erst
unter 30. Der Jüngste: der 19-jährige dm-Drogerieerbe David
Lehmann aus Deutschland. Von den 2668 Milliardären sind
327 Frauen, 101 davon Selfmade-Milliardärinnen. Auch Sängerin
Rihanna schaffte es, größtenteils durch ihre Kosmetikmarke
Fenty Beauty, 2022 auf die Liste. Reichster Krypto-milliardär
ist mit 65 Milliarden Dollar Changpeng Zhao, Gründer
und CEO der Kryptobörse Binance. Diese ist nach Handelsvolumen
die größte Kryptowährungsbörse der Welt. 71 Prozent
der Personen auf der Liste sind Selfmade-Milliardäre.
Die Reichsten der Reichen
Doch jetzt wollen wir es genau wissen: Wer schaffte es im Jahr
2022 in die legendäre Top-10-Riege? Die ist immerhin rund
1,3 Billionen Dollar schwer. Anders ausgedrückt: Das sind
etwa 1,4 Prozent der Weltwirtschaft. Oder: Mit dem Vermögen
dieser zehn Personen könnte man jeden Tag eine Million
Dollar ausgeben. 3000 Jahre lang. Die zehn sind 2022 beinahe
doppelt so viele Milliarden schwer wie noch 2020.
Zum ersten Mal zum Stichtag genau führte Tesla-CEO Elon
Musk mit einem Vermögen von 219 Milliarden Dollar die Liste
an. Sein Tesla-Konzern brachte zuletzt trotz schwierigen
Marktumfelds überzeugende Zahlen, konnte neue Rekorde
einfahren. Elon Musks Vermögen stieg unterdessen um 45
Prozent innerhalb der Zeitspanne eines Jahres an. Elon kann
es gut gebrauchen: Erst kürzlich wurde bekannt, dass er für
44 Milliarden Dollar die Plattform Twitter kaufen will.
Amazon-Gründer Jeff Bezos wurde 2022 nach vier Jahren
unterdessen auf Platz zwei zurückgeworfen, das Vermögen
des Unternehmers nahm um drei Prozent ab. Grund dafür war
ein Rückgang der Amazon-Aktien zum Zeitpunkt des Rankings,
auch nahmen die Spenden für wohltätige Zwecke zu.
Auf Platz drei bleibt der reichste Europäer, Bernard Arnault.
Der Chef von LVMH ist 2022 acht Milliarden reicher.
Auch für LVMH läuft es rund: 2021 war das beste Geschäftsjahr
der Unternehmensgeschichte, viele Erwartungen wurden
übertroffen, die Analysten raten mehrheitlich zum Kauf.
Auf Platz vier hält sich weiterhin Bill Gates, dessen Microsoft-Konzern
sich 2022 als absolutes Muss fürs Depot entpuppen
könnte. Dank des Microsoft-Konzerns schaffte es dieses
Jahr auch der ehemalige CEO Steve Ballmer, Platz neun,
unter die reichsten zehn, der wohl den Großteil seines üppigen
Vermögens seiner Beteiligung an Microsoft verdankt.
Bye-bye, Zuckerberg! Der war letztes Jahr noch auf Platz
fünf, flog 2022 jedoch komplett aus den Top 10. Die Facebook-Aktie
konnte 2022 bisher nicht überzeugen, vor allem
schwindende Nutzerzahlen machen ihr zu schaffen.
Diesen Platz hat sich nun das Orakel von Omaha geschnappt:
Warren Buffett erreichte seinen Milliardärsstatus
zwar erst mit 56, die erste Aktie kaufte er aber schon mit elf.
Während sich andere Investoren aktuell zurückhalten, ging
Buffett mit Berkshire Hathaway auf Einkaufstour, investierte
im ersten Quartal 2022 bereits rund 51 Milliarden Dollar.
Außerdem beschloss die Mehrheit der Aktionäre, den 91-Jährigen
weiterhin als CEO und Chairman zu behalten.
Auf Platz sechs und sieben folgen die Google-Gründer Larry
Page und Sergey Brin mit einem Vermögen von 111 und
107 Milliarden Dollar. Sie lernten sich einst als Informa-
Die Top 10 im Jahr 2022
In jedem Frühjahr offenbart „Forbes“ das große Milliardärs-Ranking und zieht Bilanz im Vergleich zur Liste des Vorjahrs. Bei den Vermögen
handelt es sich um eine Momentaufnahme vom 11. März. Die Liste kann über das Jahr in Echtzeit auf www.forbes.com/realtime-
billionaires verfolgt werden. „Forbes“ bezieht sich beim Ranking auf die Aktien- und Wechselkurse sowie eine Vielzahl von Vermögenswerten
wie private Unternehmen, Immobilien oder Kunst.
Rang Name Vermögen in
Milliarden Dollar
Alter Flaggschiffkonzern WKN Marktkapitalisierung
in Euro
Kurs/Stoppkurs
in Euro
Kursziel in Euro/Kurspotenzial
in Prozent
Quellen: Forbes, Bloomberg, comdirect
1 Elon Musk 219 50 Tesla A1CX3T 835,14 Milliarden 832/707 927/11,41
2 Jeff Bezos 171 58 Amazon 906866 1,2 Billionen 2365/2010 3475/46,93
3 Bernard Arnault 158 73 LVMH 853292 307 Milliarden 610/518 802/31,47
4 Bill Gates 129 66 Microsoft 870747 1,99 Billionen 265/225 341/28,67
5 Warren Buffett 118 91 Berkshire Hathaway A0YJQ2 403 Milliarden 309/262 343/11
6 Larry Page 111 49 Google (Alphabet) A14Y6F 1,44 Billionen 2181/1854 3066/40,57
7 Sergey Brin 107 48 Google (Alphabet) A14Y6F 1,44 Billionen 2181/1854 3066/40,57
8 Larry Ellison 106 77 Oracle 871460 187 Milliarden 70/60 85/21,42
9 Steve Ballmer 91,4 66 Microsoft 870747 1,99 Billionen 265/225 341/28,67
10 Mukesh Ambani 90,7 65 Reliance Industries Ltd. 884241 234 Milliarden 69/59 75/8,69
FOCUS-MONEY 20/2022
53
moneymarkets
Mehr Milliardäre
Die Zahl der Milliardäre nimmt, langfristig gesehen,
immer weiter zu. 2022 sind es allerdings 87 weniger
als noch im Jahr zuvor. Grund hierfür
sind vor allem Rückgänge in Russland
und in China.
Anzahl der Milliardäre weltweit
269
2755
1990 95 2000 05 10 15 2020
Quelle: Forbes
2400
2000
1600
1200
800
400
0
tikstudenten an der Stanford University kennen. Oracle-
Gründer Larry Ellison landet mit einem Vermögen von 106
Milliarden Dollar auf Platz acht. Bis 2014 war er dort noch
CEO, seitdem ist er Executive Chairman und CTO.
Die Top-10-Milliardärs-Liste ist wohl die einzige, bei der
man es leicht verkraften kann, auf dem letzten Platz zu landen:
Hier findet sich erneut Mukesh Ambani. Der Erbe und
CEO der indischen Öl- und Textilfirma Reliance Industries gilt
mit 90,7 Milliarden Dollar als der reichste Mensch Asiens.
Im Jahr 2000 belegten die ersten drei Plätze noch Bill Gates,
Larry Ellison und Paul Allen, der Co-Gründer von Microsoft.
2010 waren es Carlos Slim, Bill Gates und Warren Buffett.
Die Top 3 der Top 10
Die Konzerne der zehn Reichsten sind alle vielversprechend
– sonst hätten es die Herren nicht auf die Liste geschafft. Im
herausfordernden Umfeld 2022 (steigende Zinsen, Inflation,
Krieg, Corona . . .) muss man Investments jedoch mit Bedacht
auswählen. Wir nahmen die Flaggschiffkonzerne unter die
Lupe und untersuchten sie anhand bestimmter Kriterien:
Befinden sie sich in einer aussichtsreichen Branche, die
Sicherheit plus Wachstum verspricht? Sind durchschnittliche
Kurschancen von mindestens zwanzig Prozent drin?
Lag in den letzten zwei Jahren mindestens zweistelliges
Umsatzwachstum vor, kann sich dieses in den nächsten zwei
Jahren fortsetzen? Ist der Konzern unter dem Strich profitabel?
Drei Unternehmen hielten allen Kriterien stand.
ALPHABET
Suchmaschinen-Gigant
Das Unternehmen: Können Sie sich ein Leben ohne Google überhaupt vorstellen?
Eben. 1998 in einer Garage gegründet, erreichen Google heute
63 000 Suchanfragen – pro Sekunde! Und trotz einer sagenhaften Marktkapitalisierung
von 1,44 Billionen Euro bietet die Aktie des Mutterkonzerns
Alphabet noch immer Wachstum pur. Vor allem im Cloud-Bereich holt er auf
und investiert viel, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Selbst beim autonomen
Fahren mischt Alphabet mit. Gleichzeitig besitzt der Konzern in seinen
Kerngeschäften wie YouTube und der Suchmaschine Google einen starken
Burggraben. Allein Google als Suchmaschine hat weltweit einen Marktanteil
von über 90 Prozent.
Die Zahlen: Das meiste Geld macht Alphabet mit Werbeeinahmen. Im ersten
Quartal stieg der Umsatz um 23 Prozent, der operative Gewinn um über
22 Prozent. Im Cloud-Bereich legte der Umsatz sogar um fast 44 Prozent zu.
In den kommenden Quartalen könnte das Wachstum allerdings leicht abgeschwächt
sein, da einige Konzerne wegen des Ukraine-Kriegs möglicherweise
weniger für Werbung ausgeben werden.
Die Vision: Alphabet besitzt eine der solidesten Bilanzen der Welt. Ende
2021 lag der Bargeldbestand bei 140 Milliarden Dollar – mehr als genug für
den weiteren Ausbau. Ein bevorstehender Aktiensplit im Juli von 1 : 20 könnte
dem Kurs zudem kurzfristig weiteren Schub verleihen. Kurschance: 40 Prozent!
Google kommt übrigens von Googol: eine Zahl mit einer Eins und hundert
Nullen, um den riesigen Umfang des Internet darzustellen.
54
Quellen: Bloomberg; comdirect
Weiter geht’s
Die Alphabet-Aktie legte in fünf Jahren stolze
150 Prozent zu. Mehr ist definitiv noch drin:
Allein das durchschnittliche Kursziel von
3066 Euro bietet derzeit rund 40 Prozent Luft
nach Alphabet oben.
Kurs der Alphabet-
Aktie in Euro
Allzeithoch
Widerstand
Unterstützungen
2012 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
2500
2000
1500
1000
500
WKN/ISIN
A14Y6F/US02079K3059
Börsenwert 1,44 Bio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 20,6/17,3
Dividendenrendite 2022/23e 0,0/0,0 %
Stoppkurs/Kursziel 1854/3066 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 40,6%
0
FOCUS-MONEY 20/2022
e = erwartet
AMAZON
Die Once-in-a-lifetime-Einstiegschance
Das Unternehmen: Sie ärgern sich, weil Sie den Einstieg damals verpasst
haben? Dann haben Sie jetzt DIE Chance! Die Amazon-Aktie ist so günstig
wie lange nicht. Amazon gilt als Synonym für E-Commerce und zudem mit
einem Marktanteil von 33 Prozent als führender Spieler bei Cloud-Diensten.
Die Zahlen: Zuletzt verlor die Aktie. Im ersten Quartal verfehlte Amazon die Erwartungen
der Analysten größtenteils. Der Gewinn je Aktie etwa betrug statt
8,40 Dollar nur 7,56 Dollar. Zum einen machte Amazon die Beteiligung am E-
Auto-Hersteller Rivian zu schaffen, dessen Aktien an Wert einbüßten. Zum anderen
bremsen Inflation, steigende Preise und Lieferengpässe das E-Commerce-Geschäft.
Das Cloud-Segment aber läuft, hier konnte der operative
Gewinn fast 57 Prozent zulegen. Für das Gesamtjahr könnte laut Analysten der
Gewinn je Aktie zwar nur 16,87 Dollar betragen nach 42,79 Dollar im Vorjahr.
Doch schon im Jahr darauf sind über 53 Dollar möglich, dann gar 87 Dollar.
Die Vision: Und genau da liegt der Punkt. Wir reden hier von Amazon. Der
Konzern mag sich aktuell in einem schwierigen Umfeld bewegen, hat aber
das Zeug, langfristig weiter durchzustarten. Der E-Commerce-Markt boomt
nach wie vor, ist lange nicht gesättigt. Bis 2027 soll er jährlich um fast 15 Prozent
wachsen. Auch verlagern immer mehr Unternehmen ihre Aktivitäten in
die Cloud. Amazon arbeitet nun daran, produktiver und kosteneffizienter zu
werden – das war schon immer eine Stärke des Konzerns. Bei einigen Analysten,
darunter auch Goldman Sachs, zählt Amazon trotz aktuellen Gegenwinds
auf 12-Monats-Sicht weiterhin zu den Top-Picks.
Quellen: Bloomberg; comdirect
Rückschläge nutzen
Die Aktie legte in zehn Jahren 1300 Prozent
zu, büßte zuletzt wegen des herausfordernden
Umfelds allerdings ein. Günstige Einstiegschancen,
denn Amazon bietet nach wie
Amazon
vor Wachstum! Kurschance: 47 Prozent!
Kurs der Amazon-
Aktie in Euro
Unterstützungen
Allzeithoch
Widerstand
2012 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
3000
2000
1000
WKN/ISIN
906866/US0231351067
Börsenwert 1,2 Bio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 147,8/56,7
Dividendenrendite 2022/23e 0,0/0,0 %
Stoppkurs/Kursziel 2010/3475 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 46,9 %
0
e = erwartet
MICROSOFT
Wachstum PLUS Sicherheit
Das Unternehmen: 95 Prozent seines Vermögens will Bill Gates bis zu seinem
Tod spenden, seinen Kindern will er je „nur“ zehn Millionen Dollar vererben.
Gates verkörpert Microsoft wie kein Zweiter: Bodenständig, zuverlässig
– doch nicht zu unterschätzen! Mit einer Marktkapitalisierung von 1,99 Billionen
Euro ist Microsoft eines der größten Unternehmen der Welt. Das Geschäft
ist breit diversifiziert: Neben Software-Produkten, dem Betriebssystem Windows
oder Office 365 ist Microsoft einer der stärksten Spieler im Cloud-Geschäft.
Mit der geplanten Übernahme von Activision Blizzard kann Microsoft
zukünftig noch tiefer den Gaming- und Metaverse-Bereich erschließen.
Die Zahlen: Microsoft zählt zu den stärksten Cashflow-Generatoren. In den
ersten drei Monaten des Geschäftsjahrs 2022, das im Juni endet, erhöhte
der Konzern den freien Cashflow um 19 Prozent auf über 47 Milliarden Dollar
zum Vorjahr. Im dritten Quartal legten alle Geschäftssparten sowohl auf
Umsatz- als auch auf Ergebnisseite zu, die Cloud-Sparte Azure konnte den
Umsatz sogar um 49 Prozent steigern. Laut CEO Satya Nadella profitiert Microsoft
weiterhin von den hohen IT-Ausgaben anderer Konzerne.
Die Vision: Der Markt für Cloud-Computing soll bis 2030 jährlich um rund
15,7 Prozent wachsen. Schon jetzt verwenden 95 Prozent aller Fortune-
500-Unternehmen Microsofts Cloud-Plattform Azure. Auch behandelt Microsoft
seine Aktionäre stets gut: Seit 2005 hat es die Dividende nie gekürzt,
erhöhte sie im Schnitt um 12,8 Prozent jährlich. Im dritten Quartal blätterte
Microsoft 13 Milliarden Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe hin.
FOCUS-MONEY 20/2022
Quellen: Bloomberg; comdirect; GJ endet jeweils am 30.6.
Zuverlässig nach oben
In zehn Jahren stieg die Microsoft-Aktie um
rund 1000 Prozent. Ein durchschnittliches
Kursziel von 341 Euro bietet fast 30 Prozent
Kurschance. Microsofts Plus-Faktor: sein breit
diversifiziertes Microsoft Geschäftsmodell.
Kurs der Microsoft-Aktie in Euro
Widerstand
Unterstützung
Allzeithoch
2012 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
300
200
100
WKN/ISIN
870747/US5949181045
Börsenwert 1,99 Bio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 30,0/25,9
Dividendenrendite 2022/23e 0,86/0,91 %
Stoppkurs/Kursziel 225/341 €
Risiko ■■■■■ Kurspotenzial 28,7 %
0
55
e = erwartet
moneykompakt
KRYPTOWÄHRUNGEN
Unruhige Zeiten für Kryptos
Mal wieder stehen Kryptowährungen am Scheideweg. Wie lange hält der Bärenmarkt
für Bitcoin & Co. noch an? Dabei zeigt eine neue Studie, wer in Kryptos
investiert. Und ein weiteres Land erklärt den Bitcoin zum Zahlungsmittel
von MARIAN KOPOCZ
+++ Aktuelle Staking-Zinssätze +++ Polkadot: 14,0 Prozent +++ BNB Chain: 7,1 Prozent +++ Terra:
Können die Kryptowährungen den Absturz verhindern?
Geht man nach der Theorie der 4-Jahres-Zyklen, so
sieht es nicht gut aus für Bitcoin, Ethereum & Co. Der
Bärenmarkt dürfte in diesem Fall noch anhalten. Doch auf
der fundamentalen Seite tut sich viel. Welche Länder den Bitcoin
jetzt auch als Zahlungsmittel akzeptieren und welche
Steuererleichterung es überraschenderweise für deutsche
Kryptoanleger gibt, das lesen Sie jetzt.
Die neuen Crypto-Countries
Jetzt sind es schon mindestens zwei. Nachdem El Salvador
bereits vergangenes Jahr den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel
neben dem US-Dollar einführte, folgt jetzt direkt
ein weiteres Land und eines zumindest halb. Ende April gab
die Zentralafrikanische Republik bekannt, den Bitcoin ebenfalls
als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen. Der Präsident
Faustin Archange Touadéra unterschrieb dazu ein Gesetz,
welches zuvor einstimmig vom Parlament angenommen
worden war. Die Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsmeinschaft
hingegen, die auch eine gemeinsame Währung
hat, fühlte sich von dem Schritt übergangen. Und zudem
zeigt eine neue Studie des amerikanischen National
Bureau of Economic Research, dass die Kryptoadaption in
El Salvador nur spärlich vorangeht. Nur etwa die Hälfte der
Befragten hätten das Chivo-Wallet heruntergeladen und lediglich
4,9 Prozent der Einkäufe der Salvadorianer würden
in Bitcoin gezahlt. Zudem erließ das zentralamerikanische
Land Panama ein großes Bitcoin-Gesetzespaket. Dieses sieht
zwar nicht vor, den Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel
zu machen, doch jeder im Land kann selbst entscheiden,
ob er die Cyberdevise als Zahlungsmittel annehmen
möchte oder nicht. Zudem können Steuern in der Kryptowährung
beglichen werden und es gibt Erleichterungen für
die Kryptowirtschaft.
Verwirrung am Kryptomarkt
Derweil zeigt sich der Markt für Kryptowährungen nach wie
vor wackelig. Der gesamte Markt befindet sich weiterhin in
einem langfristigen Abwärtstrend, der zuletzt von einem
kurzfristigen Aufwärtstrend begleitet wurde. Doch demnächst
dürfte sich entscheiden, in welche Richtung der Markt
tendiert. Denn sowohl der Bitcoin als auch Ethereum und damit
schließlich der Gesamtmarkt befinden sich in einem symmetrischen
Dreieck. Dieses dürfte bald unweigerlich aufgelöst
werden und somit den Trend für die kommenden
Monate offenbaren. Wirft man einen Blick auf den 4-Jahres-
Zyklus des Bitcoin, so könnte man annehmen, der Kryptomarkt
sinke noch mal beträchtlich. Denn dies tat er zu denselben
Zeitpunkten in vergangenen Zyklen (siehe 2018 oder
2014). Doch ob dies wirklich geschieht, kann natürlich nie-
56 Illustration: iStock
FOCUS-MONEY 20/2022
Top 10 Kryptowährungen
Es gab wieder etwas Bewegung in den Top Ten. Gemein haben die meisten Kryptos aber einen ordentlichen Kursverlust. Binance
Coin konnte sich noch gut halten sowie die in US-Dollar denominierten Stablecoins, weil der Euro schwächer wurde.
Rang Name Marktkapitalisierung Kurs
in Euro
Preisveränderung
1
Monat in %
RSI auf
Wochenbasis
20-Wochen-Linie
in Euro
News
1 Bitcoin 693,9 Mrd. Euro 36478 –13,89 46 37.291 Die Schweizer Nationalbank sagte, sie könne, technisch gesehen, Bitcoin kaufen, hat
dies zu Reservezwecken aber bislang nicht vor.
2 Ethereum 322,3 Mrd. Euro 2675 –16,87 47,76 2.716 Durch den Drop der NFT-Kollektion Otherside von Yuga Labs gab es einen riesigen
Hype, der die Ethereum-Blockchain an ihre Belastungsgrenze brachte.
3 Tether 79,1 Mrd. Euro 0,9512 3,36 – – Tether bekommt wieder leicht mehr Zuflüsse. Der Tether-CTO sieht seinen Stablecoin
der wachsenden Konkurrenz noch weit voraus.
4 BNB 60,2 Mrd. Euro 368,77 –10,10 48,22 376,6 Konnte Binance Coin Anfang 2021 den Markt noch outperformen, so verläuft der Coin
aktuell nur wie der Markt.
5 USDC 46,6 Mrd. Euro 0,9513 3,37 – – Der zweitgrößte Stablecoin der Welt von Coinbase und Circle verliert weiter Einlagen.
6 XRP 27,9 Mrd. Euro 0,5804 –24,67 40,68 0,67 Der April war mit einem Minus von 28 Prozent der schlechteste Monat für XRP seit Juni 2021.
7 Terra 27,6 Mrd. Euro 80,23 –23,52 56,44 71,55 Um Terra Luna ist es etwas ruhiger geworden. Der Coin verlor deutlich, bewegt sich
aber noch auf einem hohen Niveau.
8 Solana 27,5 Mrd. Euro 82,21 –34,7 44 100 Ein Ansturm von Bots ließ die Solana-Blockchain abermals ausfallen. Hier stehen die
Dezentralität und die Funktionalität infrage.
9 Cardano 25,1 Mrd. Euro 0,7438 –33,57 38,24 0,93 Cardano performt weiter schwach. Doch Gründer Hoskinson bringt sich bei Elon Musk
für eine dezentrale Social-Media-Plattform ins Spiel.
10 TerraUSD 17,8 Mrd. Euro 0,9506 3,28 – – Der Stablecoin von Terra Luna schaffte es in die Top Ten. Der Marktwert beträgt
mittlerweile mehr als 18 Milliarden Dollar.
*alles Stand: 4.5.2022; Quellen: coinmarketcap.com, tradingview.com, eigene Recherche
5,9 Prozent +++ Solana: 5,4 Prozent +++ Cardano: 5,0 Prozent +++ ETH 2.0: 4,4 Prozent +++
mand mit Gewissheit sagen. Deswegen sollten Anleger sich
auf beide Varianten einstellen. Am besten investieren langfristig
orientierte Anleger per Sparplan und halten sich etwas
Cash für den Crash auf der Seite. Wer ohnehin sehr
skeptisch ist, sollte aktuell die Finger von den Kryptowährungen
lassen und erst wieder einsteigen, wenn ein klarer
Trend erkennbar ist.
Doch wie Anleger im Ethereum-Chart rechts und im
Chart aller Kryptowährungen auf Seite 58 sehen können,
steht der Kryptomarkt momentan auf Messers Schneide.
Die Coins testen aktuell wichtige Unterstützungen. Sollten
diese Bereiche fallen, könnte es zu einem für Anleger sehr
unschönen Abverkauf kommen.
Dieses Spannungsfeld charakterisiert den Bitcoin aktuell
gekonnt. Denn er befindet sich in einer Schwebephase
zwischen einer hohen Inflation und der Erhöhung der Zinsen.
Während immer noch viele Marktteilnehmer davon
überzeugt sind, dass der Bitcoin einen guten Schutz gegen
Inflation bietet, ist es aber auch genau diese Inflation, die
ihn in die Knie zwingen kann. Und zwar zeigt sich seit
Herbst 2021 eine hohe Korrelation zum Nasdaq-100. Geht
der Tech-Index in die Knie, tut der Bitcoin es ihm nach. Der
Tech-Index geht in die Knie, weil deutlich höhere Leitzinsen
der Zentralbanken erwartet werden. Diese werden erwartet,
weil die Inflation so hoch ist. Quo vadis?
FOCUS-MONEY 20/2022
Chartanalyse Ethereum
Auch die zweitgrößte Kryptowährung
befindet sich wie der Bitcoin in der
Korrektur. Und auch Ethereum bildet
ein symmetrisches Dreieck aus.
Fällt der Kurs aus diesem Dreieck,
bietet die Region um 2500 Dollar eine
erste Unterstützung. Danach folgt die
Marke um 2000 Dollar bis 1700 Dollar auf
der Unterseite. Löst Ethereum das Dreieck
doch noch nach oben hin auf, so winken Kursziele
von 4000 US-Dollar und danach tatsächlich
das 1,618-Fibonacci-Level bei 8000 Dollar.
Preis für 1 Ethereum in US-Dollar
Unterstützung
symmetrisches
Dreieck
2020 2021 2022
4000
3000
2000
1000
0
57
Quelle: Bloomberg
Jetzt wird es aber langsam eng
Der gesamte Kryptomarkt schleicht auf einen Showdown
zu. Seit Anfang des Jahres ist eigentlich nicht
viel passiert, doch der Aufwärtstrend schiebt die
Kryptos nun in den Widerstand. Wer gewinnt?
Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen
in Milliarden US-Dollar
Quelle: coinmarketcap.com
Widerstand
Aufwärtstrend
2020 2021 2022
Planungen für Kryptobestände
in Prozent der Befragten
handeln/verwahren 25
ausgeben 16
Staking 15
NTFs kaufen 14
Zinsinvestment 11
Kreditsicherheiten 10
Auslandszahlungen 9
2500
2000
1500
1000
500
Was haben Anleger vor?
Die folgende Grafik zeigt, was Kryptoanleger mit ihren
Coins zu tun gedenken. Es zeigt sich eine große
Vielfalt an möglichen Anwendungen und damit ein
Wachsen des Ökosystems.
Quelle: Coinbase Crypto Report Europe
Überwiegend optimistisch
Die im Report befragten Privatpersonen wollen ihre
Kryptobestände eher erhöhen. Interessant ist die
Aufteilung nach Altersgruppen und dass nur wenige
ihre Kryptobestände reduzieren möchten.
Geplante Anpassungen in den nächsten 12 Monaten
im Krypto-Portfolio, in Prozent der Befragten nach Alter
Bestände
erhöhen
62 59 57
29
9
18–29
30
11
30–39
32
11
40–49
Quelle: Coinbase Crypto Report Europe
44
46
10
50–59
36
50
14
60–69
56
33
11
gesamt
Bestände
behalten
0
Bestände
reduzieren
Die neue Kryptostudie
Anfang Mai veröffentlichte die Kryptobörse Coinbase in Zusammenarbeit
mit dem Frankfurt School Blockchain Center
und INTAS.tech eine neue Studie über europäische Kryptoinvestoren.
„Der Coinbase Crypto Report Europe (CCRE) untersucht
das Verhalten und das Investitionsklima von Krypto-Asset-Besitzern
in Deutschland und Europa im ersten
Halbjahr 2022“, wie es zu Beginn heißt. Dabei wurden im
Februar 2022 genau 6115 Personen von Qualtrics per Online-Umfrage
befragt. Die Teilnehmer aus Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und
Spanien äußerten sich zum Kryptomarkt. Heraus kam, dass
etwa 30 Prozent dieser Menschen Kryptowährungen besitzen.
Dazu sagt Professor Philipp Sandner, Leiter des Frankfurt
School Blockchain Center und Mitautor der Studie:
„Kryptowährungen breiten sich weiter in der Bevölkerung
aus. Dieses Wachstum geht etwa vom männlichen Investor
um die 30 aus und dehnt sich dann aus. Aber auch Frauen
interessieren sich immer mehr für Kryptowährungen.“ So
macht der Anteil der weiblichen Kryptobesitzer laut des Reports
bereits rund 30 Prozent aus. Zudem zeigt sich, dass vor
allem jüngere Menschen mehr Kryptos besitzen. Aber: „Meines
Erachtens befinden wir uns noch lange nicht am Peak für
Kryptowährungen. Ich denke, wir stehen erst ganz am Anfang“,
erklärt Sandner.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, wofür Anleger
ihre Coins aktuell nutzen (siehe Grafik links). Es scheint nämlich
nicht so zu sein, dass die jungen Zocker nur auf hohe Gewinne
aus sind. Kryptos erfüllen mittlerweile diverse Aufgaben,
wie Auslandszahlungen, Kauf von NFTs, Staking von
Coins, Lending von Coins und viele weitere Bereiche in diesem
Ökosystem. Dabei ist der Bitcoin in 69 Prozent der Wallets
der Kryptohalter aufzufinden, Ethereum in 45 Prozent,
gefolgt von Binance Coin mit 25 Prozent.
Spannend ist auch, dass der Report beleuchtet, warum
Menschen keine Kryptos kaufen. Bei der Präsentation des
„Coinbase Crypto Report Europe“ wird Sandner auch gefragt,
wie er den Markt aktuell beurteilt. Sandner: „Mittel- und
langfristig müsste der Kurs aus fundamentalen Gründen wieder
steigen. Das mache ich daran fest, dass das regulatorische
Umfeld in den USA und Europa deutlich positiver wird
als noch vor Kurzem gedacht. Aber die Regulatorik und Besteuerung
in der westlichen Welt wird insgesamt zunehmen.“
Krypto-Steuererleichterung
In Deutschland gibt es wohl recht überraschend eine Steuererleichterung
für Staker. Wer am Proof-of-Stake-Konsens einer
Kryptowährung teilnimmt und Zinsen mit seinen Coins
verdient, der kann auf Steuererleichterungen hoffen. So vermeldete
der Branchendienst BTC-ECHO: „Mussten Bitcoin
und Co. für den steuerfreien Verkauf nach dem Staking vorher
zehn Jahre gehalten werden, wird dies künftig regulär
nach einem Jahr möglich sein.“ Möglich macht dies ein
Schreiben des Bundesministeriums für Finanzen, welches
BTC-ECHO vorliegen soll. Daraus geht anscheinend hervor,
dass die von der FDP geführte Behörde bald weitere Rechtssicherheit
und Anpassungen im Kryptobereich vorstellen
möchte.
58 FOCUS-MONEY 20/2022
moneymarkets
MUSTERDEPOT
US-Notenbank
wird aggressiv
Tech-Titel wie Meta Platforms
holen auf. Jaensch verkauft
seine gesamte E.on-Position
WÄHREND IN EUROPA über ein mögliches
Öl-Embargo diskutiert wird, stand in den
USA die FOMC-Sitzung der US-Notenbank
im Vordergrund“, sagt Nicole Sperch von
Impact AM. Der Leitzins wurde um 50 Basispunkte
angehoben und weitere Zinsschritte
angekündigt, so die Anlageexpertin.
„Die Aktienmärkte legten daraufhin deutlich
zu“, sagt Sperch. Sie warnt aber vor Auswirkungen
der seit 40 Jahren stärksten Preisanstiege
und Corona-Lockdowns in China.
„Obwohl die Leitzinserhöhung der US-Notenbank
zunächst mit Erleichterung aufgenommen
wurde, stagnieren mit Sicht auf die
vergangenen Monate die Kurse der meisten
Aktien“, so Hartmut Jaensch, prediqma. An
den Börsen bleiben hingegen Rohstoffwerte
auf Favoritenkurs. So erzielte BP im ersten
Quartal mit 6,2 Milliarden US-Dollar den
höchsten Gewinn seit mehr als zehn Jahren.
Jaensch verkauft diese Woche seine 820 E.on,
dessen Geschäfte von den Sanktionen gegen
Russland beeinträchtigt sind, mit tagesgültigem
Verkaufslimit von 9,51 Euro.
Im Musterdepot von Frank Fischer, Shareholder
Value Management, konnten sich die
Tech-Werte Alibaba, Meta Platforms und
Tencent kräftig verbessern.
JH
Anzahl/nominal
des Wertpapiers
ISIN
aufgenommen
Ausgabe
Kaufkurs
in Euro
Kaufsumme
in Euro
Limits Euro
je Stück/
Anzahl
Kurs am
5.5.2022
in Euro
Kurswert
am
5.5.2022
Kursveränderung
in %
DEPOT 1
NICOLE SPERCH,
Impact Asset
Management GmbH
15 ASML Holding NL0010273215 5/22 623,90 9358,50 – 555,50 8332,50 –11,0
65 Michelin FR0000121261 5/22 153,00 9945,00 – 120,80 7852,00 –21,0
150 Saint-Gobain FR0000125007 5/22 65,38 9807,00 – 55,62 8343,00 –14,9
25 L’Oréal FR0000120321 5/22 377,20 9430,00 – 336,85 8421,25 –10,7
30 Linde IE00BZ12WP82 5/22 285,80 8574,00 – 303,20 9096,00 6,1
110 Novo Nordisk A/S-B DK0060534915 5/22 86,10 9471,00 – 107,34 11807,40 24,7
Guthaben: 2 257,50 € 370 RELX GB00B2B0DG97 5/22 27,61 10 215,70 – 28,17 10 422,90 2,0
Depotwert: 92 366,24 € 55 Schneider Electric FR0000121972 5/22 159,52 8 773,60 - 132,98 7 313,90 –16,6
Gesamtwert*: 94 623,74 € 1 451 Terna IT0003242622 5/22 6,75 9 794,25 – 7,69 11 155,29 13,9
Depotveränderung:–5,4 % 680 National Grid GB00BDR05C01 12/22 13,42 9 122,20 – 14,15 9 622,00 5,5
DEPOT 2
HARTMUT JAENSCH,
prediqma – Institut
für Börsenstrategie
350 Axa FR0000120628 5/22 28,06 9 821,00 – 25,08 8 776,25 –10,6
1 400 Commerzbank DE000CBK1001 5/22 7,41 10 379,60 – 6,30 8 817,20 –15,1
820 E.on DE000ENAG999 5/22 12,09 9 917,08 V: 9,51/820 9,91 8 124,56 –18,1
320 Occidental Petroleum US6745991058 5/22 31,89 10 203,20 – 59,25 18 960,00 85,8
2 100 BP GB0007980591 6/22 4,66 9 777,60 – 4,96 10 416,00 6,5
4 255 BT Group GB0030913577 9/22 2,38 10 126,90 – 2,16 9 190,80 –9,2
Guthaben: 27909,43 € 250 Halliburton US4062161017 17/22 33,92 8478,75 – 35,85 8961,25 5,7
Depotwert: 73246,06 €
Gesamtwert*: 101155,49 €
Depotveränderung:1,2 %
DEPOT 3
FRANK FISCHER,
Shareholder Value
Management AG
2524 Agfa-Gevaert BE0003755692 5/22 3,84 9679,54 – 3,95 9957,18 2,9
60 Alibaba Group Holding US01609W1027 5/22 113,00 6780,00 – 93,60 5616,00 –17,2
4 Cable One US12685J1051 5/22 1380,00 5520,00 – 1050,00 4200,00 –23,9
20 Charter Communications US16119P1084 div. 524,90 10498,00 – 418,80 8376,00 –20,2
2200 Intershop Communic. DE000A254211 5/22 4,32 9504,00 – 4,58 10076,00 6,0
17 Meta Platforms US30303M1027 5/22 286,25 4866,25 – 209,50 3561,50 –26,8
Guthaben: 17 870,38 € 1 100 MTG Modern Times Gr. SE0000412371 5/22 8,71 9 581,00 – 10,88 11 968,00 24,9
Depotwert: 75 844,34 € 600 Ryanair Holdings IE00BYTBXV33 div. 17,08 10 245,00 – 14,15 8 487,00 –17,2
Gesamtwert*:93 714,72 € 200 Tencent Holdings KYG875721634 5/22 52,00 10 400,00 – 44,09 8 818,00 –15,2
Depotveränderung:–6,3 % 111 Unilever GB00B10RZP78 5/22 44,59 4 949,49 – 43,11 4 784,66 –3,3
*Startkapital am 19.1.22 = 100000 Euro, abzüglich Ausgaben für Wertpapiere und Spesen (0,2% pro Wertpapiergeschäft, 2,5 % Ausgabeaufschlag bei Fonds); Limits: K = Kauflimit, V = Verkaufslimit, o. L. = ohne Limit, SL = Stop-Loss
Die Beiträge stellen die Privatmeinung der Verfasser dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information. Analysen und Schlussfolgerungen sind all gemeiner Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse einzelner
Anleger. Wertentwicklungen der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Vor Treffen einer Anlageentscheidung sollte jedenfalls ein professioneller Finanzdienstleis ter konsultiert werden.
FOCUS-MONEY 20/2022
59
money
DIGITAL
SOCIAL TRENDS
KOLUMNE
Wie kann man noch
Geld verdienen?
ES GIBT SOLCHE UND SOLCHE ZEITEN. An der Börse gibt es Zeitspannen,
da kann man sich gar nicht vor Gewinnen retten. Alle Kurse
blinken in Grün und alle Anlageklassen bescheren Anlegern satte
Renditen. Aktuell gilt das Gegenteil. Fast alles fällt. Nun auch noch
Gold und Silber, was sich bislang im Jahresverlauf gut gehalten hatte.
Da stellt sich unweigerlich die Frage: Wie können Investoren denn
jetzt eigentlich noch Geld verdienen?
Klar, man kann shorten. Doch für viele Marktteilnehmer ist dies
dann doch eher ein unsicheres und aufwendiges Unterfangen. Einen
Short kann man nicht mit einer Buy-and-Hold-Strategie betreiben.
Doch es gibt auch abseits der bekannten Märkte viele spannende
Möglichkeiten, um Gewinne einzufahren. Auf unserem Blog
www.kleingeldhelden.com finden Sie jetzt zwei Artikel zu alternativen
Investments. Zum einen können das NFTs sein, also einzigartige
digitale Güter. Zugegeben, auch dieser Markt ist riskant, aber
eben auch mal was anderes. Etwas gesetzter kommt dann der zweite
Artikel daher, der erklärt, wie Anleger mit P2P-Krediten und ähnlichen
Angeboten Geld verdienen können. Auf Plattformen können
Sie Ihr Geld an andere Privatpersonen verleihen und kassieren dafür
Zinsen. Oder Sie finanzieren per Crowdlending Immobilienobjekte
und partizipieren an deren potenziellen Erfolgen. Besuchen
Sie jetzt unseren Blog und erfahren Sie, was es abseits der Börse noch
so gibt. Und wenn die guten Zeiten wieder anbrechen, dann werden
hoffentlich alle Bestände erneut in Grün blinken.
MARIAN
KOPOCZ
zum
Artikel
Musk treibt via Twitter NFT-Kurse
und erwägt Nutzungsgebühren
Schon öfter kam es vor, dass Elon Musk via
Twitter die Märkte bewegte. Nun tat er es erneut:
Am 4. Mai änderte er sein Profilbild in
ein Foto mit verschiedenen Avataren, die aus
der NFT-Sammlung Bored Ape Yacht Club
stammen. Der Token ApeCoin stieg daraufhin
innerhalb einer Stunde um rund 19 Prozent
an. Noch ist nicht klar, ob Musk tatsächlich
einen Bored Ape NFT gekauft oder das Bild
lediglich kopiert hat. Die Bored-Ape-NFT-
Sammlung, die es seit letztem Jahr gibt,
erfreut sich bereits zahlreicher Fans. Auch
machte Musk mit einer weiteren Aktion
Schlagzeilen: Nach seiner Ankündigung,
Twitter übernehmen zu wollen, zieht er jetzt
in Erwägung, für gewerbliche oder staatliche
Nutzer Gebühren zu verlangen. Private Nutzer
bleiben davon unberührt.
MONEY-MEINUNG
Machen Sie mit
SIE sind gefragt! Ab sofort wartet auf Sie jede
Woche im Heft eine spannende Frage.
Stimmen Sie per QR-Code ab und teilen Sie
uns IHRE Meinung mit. Das Ergebnis der
MONEY-Leser-Umfrage gibt es in der nächsten
Ausgabe.
Sie haben abgestimmt:
„Was denken Sie über die Zukunft von
Tesla und Elon Musk?“
in Prozent der Online-Teilnehmer
Ich habe eine
differenzierte Meinung. 41,7
Die meistgesuchten Aktien der Woche
Ich bin pro Tesla
und Elon Musk. 33,3
Ich bin contra Tesla
und Elon Musk. 16,2
Quelle: eigene Darstellung
#1 #2 #3 #4
Tesla Biontech Plug Power BASF
#5
Amazon
Quelle: Finanzen100
Frage der Woche:
Setzen Sie auf Bitcoin oder Gold in
diesem krisengebeutelten Jahr?
Stimmen Sie ab:
60 Illustration: VectorStock
FOCUS-MONEY 20/2022
AKTIENANALYSE
Sie wählen, wir analysieren! Der FOCUS-MONEY YouTube-Kanal „Mission Money“
stellt jede Woche drei Aktien zur Wahl – und Sie entscheiden, welche wir genauer
unter die Lupe nehmen.
Sie haben abgestimmt:
Apple 45,98 % | Alphabet 16,34 % | Microsoft 37,67 %
WKN: 865985 ISIN: US0378331005
Hier geht es zur Abstimmung auf mission-money.de
Mario Lochner, Mission Money
APPLE
Buffetts
größte Wette
Oft wurde Apple ein Überschreiten des
Zenits bescheinigt. Doch die Aktie hat sich als
sicherer Hafen für Investoren erwiesen.
Muss sie nun neu bewertet werden?
von MATTHIAS DWORAK
Apple präsentierte jüngst das drittbeste Quartal in seiner Geschichte
und übertraf sämtliche Erwartungen. Dennoch kommt
die Aktie seit Anfang 2022, als Apple als erster Konzern überhaupt
einen Börsenwert von drei Billionen Dollar erreichte, aus einer
volatilen Seitwärtsbewegung nicht wirklich heraus. Hat Apple nun
endgültig seinen Zenit überschritten?
Buffett bleibt überzeugt. Der legendäre Gründer von Berkshire
Hatha way sieht das bekanntlich anders und kaufte kürzlich, nachdem
die Aktie etwas gefallen war, erneut Apple-Papiere im Wert von 600
Millionen Dollar. „Leider ist die Aktie wieder gestiegen, also habe ich
aufgehört. Wer weiß, wie viel wir sonst gekauft hätten“, kommentierte
Buffett seine Shoppingtour. Aber was überzeugt den 91-jährigen Investor
derart von der Aktie?
TECHNISCHE ANALYSE
Bekommt die Aktie die Kurve?
Nachdem die Apple-Aktie im März fast die 200-Tage-
Linie von oben durchbrochen hatte, startete sie erneut
Richtung ihres Rekordhochs vom Jahresbeginn durch.
Diese kurze Rally wurde allerdings rasch wieder abverkauft
und die Aktie steht aktuell recht unentschlossen
bei 151 Euro (Stand: 4.5.). Das zeigt auch der Relative-
Stärke-Index (kurz: RSI), der derzeit in neutralem Territorium
verharrt. Sollte die Aktie es aber wieder über 157
Euro schaffen, wäre charttechnisch der Weg nach oben
frei. Für kurzfristiger agierende Anleger könnte sich ein
Stoppkurs bei 141 Euro als Absicherung anbieten.
Apple
Aktienkurs in Euro
Relative-Stärke-Index in Prozent
2021
JAN
200-Tage-Linie
2022
JAN
1990 95 2000 05 10 15 2020
MAI
160
140
120
100
80
80
60
40
20
0
Quelle: Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: iStock 61
AKTIENANALYSE
FUNDAMENTALDATEN
Rentabilität
Eigenkapitalrendite 22/23e in % 151,8/143,5
Gesamtkapitalrendite 22/23e in % 28,3/28,1
Ebitda-Marge 22/23e in % 33,5/32,7
Nettomarge 22/23e in % 25,5/25,1
Bruttospanne 22/23e in % 43,2/43,2
Qualitätsscore
Risiko
Wachstum
Bewertung
9/10
Maximaler Drawdown (5 Jahre) –38,7%
Drawdown Erholungszeit
373 Tage
Gesamtschulden/Kapital 68,4
Nettoschulden/Eigenkapital –85,6
Ebit zu Zinsaufwand 41,2
Qualitätsscore
Umsatz 22/23e in Mrd. € 374,0/395,0
Ebitda 22/23e in Mrd. € 125,1/129,0
Ebit 22/23e in Mrd. € 113,5/118,0
Gewinn je Aktie 22/23e in € 5,8/6,2
Free Cashflow 22/23e in Med. € 104,0/107,4
Qualitätsscore
KGV 2022/23e 26,0/24,4
KBV 2022/23e 41,9/34,4
KUV 2022/23e 6,4/6,0
PEG 2,4
KCV 2022/23e 24,0/22,3
Qualitätsscore
8/10
7/10
7/10
Operativ läuft es hervorragend
Trotz der anhaltenden Chip-Krise und Problemen bei
den Lieferketten konnte Apple in den vergangenen Monaten
in Nordamerika, Europa und China Rekordumsätze
erzielen. Insgesamt stiegen die Erlöse im zweiten
Quartal im Jahresvergleich um neun Prozent auf 92,5
Milliarden Euro. Dank einer satten Marge von 43,7 Prozent
landeten rund 23,8 Milliarden Euro als Gewinn in
den Konzernkassen. Das waren knapp sechs Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Die Erwartungen der Analysten
hat Apple damit wieder einmal klar geschlagen.
Die Zahlen zeigten eindrucksvoll, warum Apple von
vielen Anlegern inzwischen als sicherer Hafen angesehen
wird. Die Nachfrage nach iPhones, Macs und Services
blieb trotz des nachlassenden Verbrauchervertrauens
hoch und die Bruttomargen zeigen, dass es
Apple nicht schwerfällt, in Zeiten hoher Inflationsraten
die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben.
Bei aller Begeisterung über den Status quo hörten Investoren
bei zwei Äußerungen allerdings genauer hin.
Beim iPhone lag das Wachstum nur noch bei fünf Prozent
und Lieferengpässe könnten laut Apple-Chef Tim
Cook im zweiten Quartal bis zu acht Milliarden Dollar an
Umsatz kosten. Sind die Grenzen des Wachstums also
nicht doch bald erreicht?
Bei Diensten noch viel zu holen. Selbst ein Konzern
wie Apple kommt einmal an den Punkt, an dem eine strategische
Neuausrichtung nötig wird. Was einst von manchen
Analysten belächelt wurde, entpuppt sich jetzt als
Gewinnmaschine: der Wandel zu einem Serviceunternehmen.
Das lukrative Geschäft mit den Diensten glänzte
im vergangenen Quartal mit starkem Wachstum und
einer Bruttomarge von 73 Prozent. Insgesamt erreicht
Apple inzwischen 825 Millionen aktive Abonnenten über
sämtliche Dienste hinweg und verzeichnet nach wie vor
in allen geografischen Regionen Nutzerwachstum. Mit
neuen Initiativen wie Business Essentials, einem Dienstleistungsangebot
für mittelständische Unternehmen,
soll das Servicegeschäft weiter ausgebaut werden. Analysten
von J.P. Morgan sehen in der Transformation große
Vorteile und Wachstumschancen, die von Investoren
nach wie vor unterschätzt würden.
Analystenschätzungen
Analystenrating (Buy/Hold/Sell)
Positivste Empfehlung
Negativste Empfehlung
Konsensschätzung
36/10/1
203 Euro
149 Euro
177 Euro
62 FOCUS-MONEY 20/2022
SZENARIEN FÜR DIE ZUKUNFT
Strategische Vorteile
Trotz des kurzfristigen Gegenwinds erwarten wir in unserem
Basisszenario dank Apples Preissetzungsmacht, der robusten
Nachfrage nach iPhones sowie steigenden Erlösen im Servicegeschäft
weiterhin wachsende Gewinne und einen moderat
steigenden Aktienkurs. In unserem optimistischen Szenario
könnte die Aktie in den kommenden Monaten allerdings deutlich
an Dynamik gewinnen, wenn das strategische Potenzial von
Apple seitens der Investoren neu bewertet würde.
Neubewertung könnte anstehen. Neben positiven Überraschungen
im Servicegeschäft könnte der Konzern dieses Jahr
durchaus noch ein paar Cash-Asse im Ärmel haben. Neben einem
Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 90 Milliarden Dollar
– kein anderes Unternehmen der Welt hat ein so großes Programm
aufgelegt – hätte Apple dank üppiger Cash-Reserven und
eines Nettogewinns von rund 24 Milliarden Dollar allein im ersten
Quartal auch mehr Geld für Zukäufe zur Verfügung als jedes
andere Unternehmen. Dank des Tech-Crashs könnte man spektakuläre
Zukäufe sogar zum Schnäppchenpreis bekommen. Auf
der Liste einiger Marktbeobachter stehen dabei Namen wie Netflix
oder Peloton. Auch mit Blick auf Produktneuheiten ist Apple
immer wieder für eine Überraschung gut. So erwartet der gut vernetzte
Analyst Ming-Chi Kuo im vierten Quartal ein erstes Augmented-Reality-Headset.
Laut seinen Prognosen könnte Apple
damit der nächste große Wurf gelingen und es könnte in den
kommenden zehn Jahren mehr als eine Milliarde Geräte verkaufen.
Apple könnte in den virtuellen Welten des Metaverse dann
eine ähnlich große Rolle spielen wie derzeit bei Smartphones
und Tablets. Man bedenke: Apples erfolgreiche Serviceangebote
machen auch heute nur in Kombination mit iPhone, iPad oder
einer Apple Watch wirklich Sinn.
200
Apple
Aktienkurs in Euro
Faire Werte nach dem DDM-Modell
auf Euro-Basis
optimistisches Szenario
202,86
160
aktueller Wert:
151,06 Euro
Standard-Szenario 177,15
120
80
2021
JAN
2022
JAN
MAI
pessimistisches Szenario 138,13
Quelle: Bloomberg
FAZIT
Die Chancen überwiegen
Chancen
■ Der jüngste Ausverkauf bei Tech-
Aktien eröffnet Chancen für
Übernahmen
■ Die Marke verleiht Apple Preissetzungsmacht
■ Starkes Wachstum im lukrativen
Servicegeschäft
■ Zukunftspotenzial dank
Technologieführerschaft
Risiken
■ Probleme bei den Lieferketten
■ Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
könnten die Nachfrage
nach iPhones stärker bremsen
als erwartet
■ Übernahmen könnten sich als
Fehler herausstellen
■ Starke lokale Konkurrenz in
China und Indien
Die voranschreitende Transformation Apples zu
einem Unternehmen mit starkem Servicefokus,
das weltweite Nutzerwachstum, die Technologieführerschaft
und die Möglichkeiten für strategische
Zukäufe – all dies lässt eine Neubewertung
des Potenzials der Aktie seitens der Investoren
durchaus wahrscheinlich erscheinen. Bei der aktuellen
Bewertung mit einem KGV von 26 bietet
sich zudem eine recht attraktive Einstiegschance
für langfristig orientierte Anleger.
Kaufen
FOCUS-MONEY 20/2022
63
moneymarkets
NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
Vitale
Kraftpakete
Gesund leben in einer immer
hektischeren Welt? Nicht
einfach, weshalb immer mehr
Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln
greifen. Daran
können Anleger mitverdienen.
Drei Aktien für ein gesünderes
und stärkeres Depot
von MARC BÄCHLE
Hereinspaziert ins Feinschmeckerlokal
von FOCUS-MONEY. Bei uns gibt es kein
„Menu Turistico“ von minderwertiger
Qualität zu überteuerten Preisen, nein, wir kredenzen
nur Gesundes, Gewichtsschonendes
und vor allem Trendiges. Okay, zwar nicht unbedingt
was für Gourmets, dafür aber umso
mehr für renditehungrige Anleger. Ganz frisch
auf der Karte: drei Konzerne, die ihr Geld mit
Nahrungsergänzungsmitteln verdienen. Und
das außerordentlich erfolgreich, wie die Infokästen
auf den nachfolgenden Seiten zeigen.
Schließlich schwimmen sie im weltweit anhaltenden
Gesundheitstrend im Nährstoffbereich
ganz vorn mit. Dieser Umstand könnte sich äußerst
vitalisierend auf die Depots auswirken.
64 Illustration: Depositphotos Foto: Can Stock Photo Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 20/2022
Der Markt für
Gesundheitspillen
und -pulver ist
noch lange nicht
gesättigt. Anleger
können damit
auf der Gesundheitswelle
reiten“
MARC BÄCHLE, REDAKTEUR FOCUS-MONEY
Herbalife Nutrition 22,80 €
Proteinshakes, Tee- und Getränkemischungen,
Proteinchips und andere
Snacks, Kapseln, Kosmetik
Medifast 164,90 €
Gesundes Fertigessen (z. B. Ingwer-
Zitronengras-Hühnchen), Suppen,
Müsliriegel, Popcorn, Tees und Smoothies
Steigendes Marktvolumen
Das weltweite Marktvolumen von Nahrungsergänzungsmitteln
soll in den nächsten Jahren
stark zunehmen. Bis 2028 wird im Schnitt
mit jährlich 8,6 Prozent Wachstum gerechnet.
Weltweites Marktvolumen
von Nahrungsergänzungsmitteln
Erwartungen in
Mrd. US-Dollar
108,9
100,2
92,2
84,8
71,8
78,0
118,3
128,6
Bellring Brands 19,90 €
Sporternährungsprodukte, Proteinpulver
für Shakes, Power-Riegel und weitere
Snacks
2021
22
23
Quelle: Fortune Business Insights
24
Intakter Trend in Deutschland
Die Zahl derer, die ein oder mehrere
Nahrungsergänzungsmittel kaufen und
einnehmen, wächst, auch wenn die Nicht-
Konsumenten noch in der Mehrheit sind.
25
Kauf von Ergänzungsmitteln
in Deutschland
in Prozent der Befragten,
in den letzten 6 Monaten
26
27
65
2028
51
26
23
20
15
2016 2021
Ja, eines
Ja, mehrere
Quelle: Bundesverband Verbraucherzentrale e. V., (repräsentative Umfragen)
Nein
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Depositphotos Composing: FOCUS-MONEY 65
moneymarkets
Vor allem dann, wenn man sich das weltweit prognostizierte
Wachstum bei Nahrungsergänzungsmitteln vergegenwärtigt.
In weniger als zehn Jahren soll sich deren globales Marktvolumen
mehr als verdoppeln, so die Analysten des
Trendforschers Fortune Business Insights. Im Detail: Lag das
Volumen 2020 bei rund 60 Milliarden Dollar und ein Jahr später
bei etwa 70 Milliarden Dollar, sollen es 2028 über 128 Milliarden
Dollar sein (siehe Grafik S. 65 oben). Das entspricht einer
durchschnittlichen jährlichen Zunahme zwischen 2021
und 2028 von 8,68 Prozent pro anno oder einem Gesamtwachstum
von knapp 80 Prozent in sieben Jahren.
Breit gefächerte Zielgruppen. Für den Siegeszug von Erdbeer-Proteinpulver,
Diät-Vanilleshakes, Vitaminkapseln & Co.
ist ohne Zweifel der weltweite Gesundheits- und Wellnessboom
verantwortlich. Immer fitter, schlanker, gesünder, ausdauernder,
attraktiver und leistungsstärker soll’s bitte schön
sein. Und genau aus dieser Motivation heraus wird nicht nur
in Fitnessstudios geschwitzt, sondern immer öfter auch zu einem
oder mehreren Nahrungsergänzungsmitteln gegriffen.
Beides passt zusammen, ist der Sport doch ein wichtiger Katalysator
für diesen Markt. Doch auch anderweitig versprechen
sich die Verbraucher einen Nutzen davon. So sollen die
oral einzunehmenden „Gesundheitshelfer“ angesichts zunehmender
alters-, stress- und lebensstilbedingter Krankheiten
eine präventive Wirkung entfalten. Die Hoffnung: Die kompakte
und konzentrierte Einnahme von Mineralien, Vitaminen,
Aminosäuren und Eiweißen soll schützen, das Wohlbefinden
steigern und das Krankheitsrisiko mindern.
Vor diesem Hintergrund sind die praktizierenden Zielgruppen
vielfältig. Sie reichen vom übergewichtigen Stubenhocker,
der durch Diätprodukte abzunehmen versucht, über
den termingeplagten Manager, der Vitaminkapseln schluckt,
bis zum Kraftpaket, das sich an der Hantelbank quält und
Proteinshakes für den Muskelaufbau trinkt. Wie die Nahrungsergänzungsmittel
eingesetzt werden, ist unterschiedlich.
Die Anwendung kann entweder tatsächlich ergänzend
zur eigentlichen Nahrung und in Form von Kapseln, Snacks
oder Ähnlichem erfolgen. Sie kann aber auch die herkömmliche
Mahlzeit nahezu ersetzen, beispielsweise in Form
schmackhafter Shakes oder ganzer Fertigessen, wobei der
Wortbestandteil „Ergänzung“ dann irreführend ist.
Allseits gern genommen. In jedem Fall breitet sich der
Boom, wichtige Nährstoffe auf die schnelle und bequeme
Art zu sich zu nehmen, immer weiter aus. Als Vorreiter sind
selbstverständlich die USA zu nennen. Dort nahmen laut einer
2021 durchgeführten Umfrage des „Council for Responsible
Nutrition“ rund 80 Prozent der Amerikaner mindestens
ein Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig zu sich. In
Deutschland erfreut sich der Trend ebenfalls zunehmender
Beliebtheit. So geht aus einer Studie des Verbraucherzentrale
Bundesverband e. V. hervor, dass mittlerweile fast die
Hälfte der Erwachsenen hierzulande Nahrungsergänzungsmittel
konsumiert (siehe Grafik S. 65 unten). Aber nicht nur
in Industrieländern sind Vitamine, Mineralien & Co. in Gels,
Kapseln und Tabletten en vogue. In Schwellenländern mit
leistungsorientierten Gesellschaften wie China und Indien
sind sie ebenfalls auf dem Vormarsch.
Staatliche Marktpusher. Das stetig wachsende Bedürfnis
der Verbraucher ruft nach Ansicht der Fortune-Analysten
sogar Regierungen auf den Plan. Sie halten es für möglich,
dass es zunehmend staatliche Initiativen zur Förderung der
Produktion von pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln
gibt, die das Marktwachstum positiv beeinflussen könnten.
Als Beispiel führten sie die indische Regierung an, die im Juli
2020 ein Konjunkturpaket in Höhe von 535 Millionen US-
Dollar beschloss, um den Anbau von Kräutern zu fördern.
Drei für das Vitamin-D(epot). Doch selbst ohne diese staatlich
unterfütterte Schubkraft wird die Bedeutung von Nahrungsergänzungsmitteln
weltweit zunehmen. Zu den Profiteuren
dürften dann die drei nachfolgenden Konzerne
zählen. Ihre fundamentalen Daten könnten in Zukunft vor
Kraft nur so strotzen.
BELLRING BRANDS
Gewinnmaschine auf Hochtouren
Bequeme Ernährung: Einmal schlürfen und schon gibt’s Muckis. Ganz so einfach
ist es nicht, aber zumindest will der US-Konzern Bellring Brands mit seinen
trinkfertigen Proteinshake- und -pulverprodukten dabei helfen. Diese werden
über ein vielfältiges Netzwerk an Vertriebskanälen an den Mann und die Frau
gebracht, darunter (Fitness-)Clubs, Supermärkte, Drogerien und E-Commerce.
Effizientes Wachstum: Und das macht das Spin-off des US-Food-Riesen Post
Holding erfolgreich, profitiert man doch vom allgemeinen Fitnesshype. Lag der
Umsatz 2016 bei 570 Millionen Dollar, wurde er 2021 bei 1,25 Milliarden Dollar
taxiert und für 2022 mit 1,4 Milliarden Dollar prognostiziert. Das wäre zum Ende
des Geschäftsjahrs ein Wachstum von 145 Prozent in sechs Jahren. Beim Gewinn
vor Abschreibung und Steuern wären es sogar über 600 Prozent, wenn
2022 die von Analysten erwarteten 227 Millionen Dollar erreicht würden.
Quelle: Bloomberg
Frisch an der Börse nach Spin-off
Bellring Brands
Kurs der Bellring-
Aktie in Euro
Börsengang
FEB MÄR APR MAI
23
22
21
20
19
WKN/ISIN
A3DGED/US07831C1036
Börsenwert 3,18 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 20,5/17,9
Dividendenrendite 2022/23e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 27,00/16,40 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 33,0 %
e = erwartet
66 FOCUS-MONEY 20/2022
GESUNDHEITSSHAKE: Angereicherte
Getränkemischungen kommen bei Fitnessmuffeln
wie Sportsüchtigen gleichermaßen an
HERBALIFE NUTRITION
Exotische Expansion für
fundamentale Rekorde
Günstiger Einstieg: So gesund sein wie Cristiano Ronaldo und das mithilfe
einer Trinkkur? Das suggeriert zumindest der Proteinshake-Hersteller Herbalife,
der den Megastar als Testimonial unter Vertrag hat. Doch auch das Ballgenie
vermag es nicht, 2022 höhere Zahlen herbeizuzaubern. Nach dem Rekordjahr
2021 mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Dollar und einem Nettogewinn von
447 Millionen Dollar werden heuer kleinere Brötchen gebacken, wie der Konzern
am 3. Mai mitteilte. Nach rückläufigen Q1-Zahlen rechnet Herbalife für das
Gesamtjahr mit niedrigeren Umsätzen und Gewinnen. Der Grund: Die Vertriebshändler
(Vertriebsmodell ähnlich Weight Watchers), die während der Pandemie
eingestiegen sind, blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie reagierte
mit einem Minus von 15 Prozent, was sie zu einem echten Schnäppchen macht.
Stärkeres Vertriebsnetz: Die Zukunft sieht jedoch besser aus als die Vergangenheit.
Erstens rechnet Herbalife durch die Rückkehr der persönlichen Verkaufsveranstaltungen
mit steigenden Umsätzen. Zweitens kündigte das Management
ein Margenverbesserungsprogramm an. Und drittens will man in
sein weltweites Vertriebsnetz investieren. Unter den 95 Ländermärkten gilt
das speziell für Indien. Der Subkontinent ist aufgrund zweistelliger Wachstumsraten
mittlerweile der zweitwichtigste Herbalife-Markt und dürfte bald die USA
ablösen. Es gibt also genügend Fantasie für den Aktien-Turnaround.
Einsteigen im Tief
Herbalife Nutrition
200-Tage-Linie
Kurs der Herbalife-
Aktie in Euro
2017 18 19 20 21 2022
WKN/ISIN
A0DNX7/KYG4412G1010
Börsenwert 2,78 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 5,8/4,8
Dividendenrendite 2022/23e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 30,00/16,50 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 35,0 %
Quelle: Bloomberg
50
40
30
20
e = erwartet
MEDIFAST
Gürtel enger, Profitabilität höher
Treue Konsumentengemeinde: Das auf gesunde Ernährung spezialisierte
US-Unternehmen Medifast schreibt selbstbewusst auf seiner Website, dass
man Diäten und ungenutzte Fitnessstudio-Mitgliedschaften getrost vergessen
soll. Denn: „Wir haben Optava.“ Dahinter verbirgt sich ein Produktprogramm,
das helfen soll, Körpergewicht zu verlieren. Dazu zählen kalorienarmes
Fertigessen, Getränke sowie Snacks. Als Bezugsquellen dienen den
Abnehmwilligen E-Commerce-Plattformen, Telemarketing, Franchise-Abnehmkliniken
oder der in Deutschland bisweilen argwöhnisch betrachtete Strukturvertrieb
(ähnlich Tupperware). Das auf Empfehlung ausgelegte Konstrukt sorgt
für einen Großteil der Erträge und trägt dafür Verantwortung, dass in den USA
eine zwei Millionen starke Optava-Community entstanden ist.
Top-Mittelständler: Auf die kann sich Medifast verlassen, denn sie bringen
wiederkehrende Umsätze und hohe Profitabilität. So rechnen die Analysten
für 2022 beim Gewinn je Aktie mit einem neuen Bestwert von 15,68 Dollar,
bevor dann 2023 mehr als 18,50 Dollar erreicht werden sollen. Der Gewinnanstieg
zahlt damit auf die zu Anfang des Jahres verliehene Auszeichnung
des „Forbes“-Magazins ein, wonach Medifast Platz 23 der besten 100 US-Mittelständler
einnimmt. Die Grundlagen, um erneut Kurshöhen von 330 Dollar
zu erreichen, sind vorhanden.
38-Tage-Linie dreht gerade bei
Medifast
Kurs der Medifast-Aktie in Euro
38-Tage-Linie
2017 18 19 20 21 2022
Quelle: Bloomberg
250
200
150
100
WKN/ISIN
889384/US58470H1014
Börsenwert 1,96 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022/23e 11,5/9,5
Dividendenrendite 2022/23e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 220,00/135,90 €
Risiko ■■■■ ■ Kurspotenzial 21,0 %
50
0
e = erwartet
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Herbalife 67
dswanlegerschutz
EXPERTEN-TIPP
Jella Benner-Heinacher,
Rechtsanwältin und stellv.
DSW-Hauptgeschäftsführerin
Frage: Vor ein paar Tagen habe ich erstmals
Aktien über einen Smartbroker gekauft.
Nun überlege ich, ob ich nicht in
sogenannte Meme-Aktien einsteigen soll
– zumindest ist das eine der Empfehlungen
aus den einschlägigen Internet-Foren.
Könnten Sie mir sagen, was ich hierbei
beachten sollte? Und wann ist der
beste Zeitpunkt zum Ein- und Ausstieg?
Florian Becker aus Tübingen
Antwort: Investitionen in Meme-Aktien
sind hochspekulativ. Schließlich spielen
fundamentale Kennzahlen wie Umsatz
oder Gewinn bei der Auswahl keine Rolle.
Es handelt sich meist um Unternehmen
mit niedriger Marktkapitalisierung,
deren Kurse über Foren auf Social-Media-Plattformen
wie Reddit nach oben getrieben
werden. Begünstigt wird dies
durch preisgünstige Neobroker wie etwa
Robinhood in den USA. Bekannt wurde
vor allem der Fall des Computerspielehändlers
Gamestop. Hierbei führten
Anleger einen „symbolischen“ Kampf
gegen einige US-Hedge-Fonds, die
sich über ungedeckte Leerverkäufe mit
Gamestop-Aktien eingedeckt hatten, um
so auf den Verfall des Aktienkurses zu
wetten. Die Anleger hielten dagegen und
riefen zum Kauf der Papiere auf – mit Erfolg.
Der Kurs stieg, die Shortseller mussten
tatsächlich Gamestop-Aktien kaufen
und verloren dabei Milliarden. Wer bei
solchen Aktionen zu den ersten Investoren
gehört, kann durchaus Gewinne machen,
allerdings nur, wenn
weitere Anleger einsteigen
und der Aktienkurs
in der Folge steigt. Sobald
die ersten Anle -
ger wieder aussteigen,
kann der Kurs massiv
einbrechen. Wir würden
einem Börsenanfänger
daher nicht unbedingt
zum Kauf von Meme-
Aktien raten.
SIEMENS-HV: „Auf virtuellen HVs soll echte Interaktion ermöglicht werden“
VIRTUELLE HV
Gekommen, um zu bleiben
DSW ist mit Gesetzentwurf grundsätzlich zufrieden
Die Hauptversammlungssaison 2022
kommt langsam in die heiße Phase. Mai
und Juni sind traditionell die Monate, in
denen mit Abstand die meisten deutschen
Aktiengesellschaften die Treffen
mit ihren Anteilseignern veranstalten.
In diesem Jahr werden fast alle Unternehmen
das noch bis Ende August 2022
gültige Covid-Notstandsgesetz nutzen,
um ihre Hauptversammlung erneut
rein virtuell über die Bühne zu bringen
– mit den entsprechenden Einschränkungen
der Aktionärsrechte insbesondere
beim Frage- und Auskunftsrecht.
„Lediglich die Deutsche Telekom und einige
wenige kleinere Gesellschaften haben
entschieden, freiwillig zur Präsenz-
Hauptversammlung zurückzukehren.
Diese positiven Beispiele zeigen, dass es
funktioniert, wenn der Wille da ist“, erklärt
DSW-Hauptgeschäftsführer Marc
Tüngler.
„Zum Glück scheint die große Gefahr,
dass die rein virtuelle Hauptversammlung
auch zukünftig in dieser wenig aktionärsfreundlichen
Form erlaubt sein
könnte, zunächst vom Tisch zu sein“, so
Tüngler. Nach einem Referentenentwurf
des Justizministeriums wäre ein
solches Szenario realistisch gewesen, ist
der Anlegerschützer überzeugt. „In
dem nun vom Kabinett verabschiedeten
Gesetzentwurf wurden viele der Anregungen
der DSW übernommen, wenn es
um die Aktionärsrechte geht. Das ist
eindeutig ein Fortschritt“, stellt Tüngler
klar.
Die DSW ist mit dem nun vorliegenden
Gesetzentwurf daher grundsätzlich
zufrieden. „Wir sind zwar nicht mit
sämtlichen, aber doch mit vielen unserer
Kritikpunkte durchgedrungen. Insbesondere
fällt auf, dass auf virtuellen
Hauptversammlungen eine echte Interaktion
ermöglicht werden soll. Der Referentenentwurf
war da noch deutlich
restriktiver“, erläutert Tüngler und sagt
weiter: „Zudem ist eine pauschale Beschränkung
der Fragen in der Hauptversammlung
nicht mehr vorgesehen.
Damit wird es möglich sein, im Rahmen
eines virtuellen Aktionärstreffens Fragen
zu neuen Themen und auch zu Aspekten
zu stellen, die andere Aktionäre
vorgetragen haben.“
Klar ist allerdings, dass der Gesetzgebungsprozess
noch nicht vorbei ist:
„Für die DSW geht es jetzt darum, dass es
auf parlamentarischer Ebene nicht wieder
zu einer Verwässerung der nunmehr
im Regierungsentwurf vorgesehenen,
deutlichen Verbesserungen kommt“,
formuliert der DSW-Mann das Ziel für
die kommenden Monate.
68
Foto: Siemens FOCUS-MONEY 20/2022
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FOCUS-MONEY 20/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 69
moneyservice
STUDIE
Unruhige Zeiten,
verlässliche
Partner
von GUNTHER MEYN
SCHUTZSCHIRM:
Einmal mehr
attestieren die
Kunden den
Vollversicherern
ein hohes Maß
an Fairness
Die Kunden setzen auf Deutschlands Versicherer
als verlässliche und faire Größe in unsicheren
Zeiten. FOCUS-MONEY hat die Branche zum
zwölften Mal bewerten lassen
Wenn es eine Branche gibt, die gesund durch die Corona-Pandemie
gekommen ist, dann ist das die Versicherungswirtschaft.
Während etwa in Gastronomie
und Einzelhandel reihenweise die Lichter ausgingen, vermelden
Konzerne wie Talanx, Allianz und Zurich kräftige Gewinnsteigerungen.
Auch die 8,2 Milliarden Euro Versicherungsleistungen
an die Opfer der Flutkatastrophe im Sommer
2021 hat die Branche geschultert. Selbst der Ukraine-Krieg
mit seinen unvorhersehbaren ökonomischen Folgen bringt
die Assekuranz bislang kaum aus der Ruhe. „Wir würden auch
im theoretisch schlimmsten Fall gut zurechtkommen“, zitiert
das „Handelsblatt“ Joachim Wenning, Vorstandschef bei der
Munich Re, dem größten Rückversicherer der Welt.
Doch warum steht die Branche eigentlich so gut da? Zum
einen sind die Menschen in unsicheren Zeiten offenbar wieder
sensibler für das Thema Risikovorsorge. Eine befürchtete
große Kündigungswelle von Lebensversicherungen blieb
aus. Und auch Riester-Verträge erlebten 2021 einen überraschenden
Nachfrageboom. Gleichzeitig wurden die Versicherer
spürbar entlastet. So kam es wegen Lockdown und
Home-Office zu deutlich weniger Einbrüchen (Hausratversicherung)
und Autounfällen (Kfz-Versicherung). Vor allem
Kfz-Versicherer sparten dadurch Milliardenbeträge.
Gute Zeiten. Einige Anbieter haben die coronabedingten
Überschüsse zum Teil an ihre Kunden weitergegeben. Auch
wenn dabei für den Einzelnen nur ein paar Euro abfielen –
schon die Geste zählt.
Um die Kundenbindung zu stärken, müssen es aber
nicht gleich Geldgeschenke sein. Ob kompetenter Kunden-
70
Foto: Adobe Stock
FOCUS-MONEY 20/2022
Beratung
nach Maß
Wissen, was
der Kunde
braucht: 91 Prozent
der Befragten
loben
die individuell
passende Beratung.
Dauerbrenner
5 JAHRE
FAIRSTER
VOLL-
VERSICHERER
Eingehen auf Kundenbedürfnisse
„Mein Vollversicherer geht auf meine
Bedürfnisse ein.“ In Prozent der Befragten
trifft überhaupt nicht zu 2
trifft eher nicht zu
7
trifft eher zu
54
Erste Klasse seit 2018
Sieger in Serie:
Das Ranking listet
jene Vollversicherer
auf, die
in den vergangenen
fünf Jahren
durchgängig
in der
Jahresbestenliste
der Fairsten
vertreten waren und dabei mindestens
dreimal die Gesamtnote
„Sehr Gut“ erhalten haben. Das
trifft diesmal auf neun Anbieter
zu, zwei mehr als im Vorjahr. Dabei
schafften sieben Unternehmen
die maximale Ausbeute und
37 trifft voll und ganz zu
Quelle: ServiceValue
5-Jahres-Ranking
Urteil
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Unternehmen
Allianz
CosmosDirekt
DEVK
HUK24
HUK-Coburg
LVM
Provinzial Versicherungsgruppe
SV SparkassenVersicherung
VGH
service, individuelle Beratung, gezielte Ansprache oder
Hinweise auf Produktneuheiten und günstigere Tarife –
Versicherer können an allen Fronten Pluspunkte sammeln.
An Themen mangelt es nicht. Was ist etwa mit dem Unfallschutz,
wenn Kinder nur noch zu Hause sind? Was mit der
Cybersicherheit, wenn man aus den eigenen vier Wänden
ständig im Firmennetzwerk unterwegs ist? Insbesondere
Vollversicherer, bei denen der Kunde gleich mehrere Arten
von Risiken abgedeckt hat, sollten mit diesem Pfund
wuchern.
Starke Partner. FOCUS-MONEY untersucht jedes Jahr aufs
Neue, wie die Branche in Sachen Fairness aufgestellt ist.
Dazu hat das Kölner Beratungs- und Analyseinstitut Service-
Value Kunden anhand eines ausführlichen Kriterienkatalogs
zu insgesamt 39 Anbietern befragt. Ergebnis: Auch im zweiten
Corona-Jahr können die Vollversicherer überzeugen. Dabei
erweisen sich zwölf Anbieter als besonders verlässliche
und faire Vertragspartner. Die Rankings (ab Seite 73) zeigen,
was sie im Einzelnen so stark macht.
FOCUS-MONEY 20/2022
erhielten über den gesamten
Zeitraum die Bestnote „Sehr Gut“.
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
RANKING
Die fairsten Versicherer
in Deutschland
Der deutsche Versicherungsmarkt ist
in seiner Vielfalt im internationalen
Vergleich wohl einmalig. Davon profitiert
der Wettbewerb. Egal, ob große
Player wie Allianz und Ergo, Vereine
auf Gegenseitigkeit wie HUK-Coburg
oder öffentliche Versicherungen wie
Provinzial und SV Sparkassenversicherung
– sie alle
schafften es mit der
Top-Note „Sehr Gut“
in die Bestenliste der
fairsten Vollversicherer.
Insgesamt umfasst
das Ranking 25
Anbieter. Der Kunde
hat also die Qual der
Wahl.
Rangliste
Urteil
Unternehmen
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut DEVK
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK24
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Gut Barmenia
Gut CONCORDIA
Gut Debeka
Gut Gothaer
Gut HanseMerkur
Gut HDI
Gut R+V
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VHV
Gut wgv
Gut Württembergische
Gut WWK
Gut Zurich
FAIRSTER
VOLL-
VERSICHERER
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
71
moneyservice
So wurden die Rankings ermittelt
Das Kölner Analysehaus ServiceValue
hat im Auftrag von FOCUS-MONEY
zum zwölften Mal die größten Vollversicherer
Deutschlands einer genauen
Prüfung unterzogen. Für die Studie
wurden 2647 Kunden befragt.
Um den Begriff „Fairness“ messbar
zu machen, ließen die Fachleute 27
Attribute beurteilen. Die einzelnen
Parameter beeinflussen die Bindung
des Kunden zum Anbieter unterschiedlich
stark. Wie intensiv die
„Kundenbindungstreiber“ wirken, hat
die Studie anhand einer Relevanzanalyse
ermittelt. Jeder Teilnehmer durfte
bis zu drei Gesellschaften bewerten,
bei denen er in den vergangenen
zwölf Monaten Kunde war. Dabei kamen
fast 3900 Urteile zusammen.
Zunächst errechneten die Experten
über eine vierstufige Bewertungsskala
für jedes Service- und Leistungsmerkmal
einen normierten Indexwert.
Die Leistungsprofile sind für jedes Unternehmen
im Vergleich zum Gesamtmarkt
dargestellt (s. Grafik). Werte, die
links davon liegen, dokumentieren ein
überdurchschnittlich positives Kundenurteil.
Außerdem legten die Experten
sechs Fairness-Kategorien fest
und ordneten ihnen die Attribute zu.
Zusätzlich zum Gesamturteil zeigt die
Studie so die Stärken und Schwächen
der Anbieter. Das Urteil „Fairster Vollversicherer“
ergibt sich aus den sechs
Kategoriewerten, die zu gleichen Teilen
in das Gesamtergebnis einfließen.
Ein „Gut“ erhalten Unternehmen, die
besser als der Durchschnitt abschneiden.
Die Top-Bewertung „Sehr Gut“
gibt es für Anbieter, die über dem Mittelwert
der „Guten“ landen.
27 Merkmale – ein Fairness-Profil
Bewertung von 1 (trifft voll und ganz zu) bis 4 (trifft überhaupt nicht zu)
Faire
Kundenberatung
Faire
Kundenkommunikation
Faires
Preis-Leistungs-
Verhältnis
Fairer Schutz
und Vorsorge
Faire
Leistungsabwicklung
Nachhaltigkeit und
Verantwortung
Eingehen auf Kundenbedürfnisse
Fachkompetenz
Soziale Kompetenz
Eigeninitiative der Mitarbeiter
Ehrlichkeit
Beratungsqualität
Regelmäßige Überprüfung von Versicherungsumfang und -beiträgen
Leistungserweiterungsangebote oder Wechselangebote
Belohnung von Kundentreue
Verbindlichkeit von Aussagen
Verständlichkeit der Angebots- u. Vertragsunterlagen
Erreichbarkeit von Mitarbeitern
Preis-Leistungs-Verhältnis
Kostentransparenz
Qualität der Produkte
Transparenz der Tarife und Angebote
Sicherheit der Produkte
Flexibilität der Produkte
Unkompliziertheit der Leistungsabwicklung
Nachvollziehbarkeit der Leistungsabwicklung
Reaktionsgeschwindigkeit
Qualität der Anliegenbearbeitung
Einhalten von Zusagen
Umgang mit Beschwerden/Reklamationen
Ökonomische Nachhaltigkeit
Sozial verantwortliches Handeln
Ökologische Nachhaltigkeit
1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8
Max
Generali Versicherungen
gesamt
Min
1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8
Mittelwerte, gerundet; Quelle: ServiceValue
72
FOCUS-MONEY 20/2022
SCHUTZ: Vollversicherer
decken
mehrere Risiken ab
Nachhaltigkeit und
Verantwortung
HÖCHSTE
NACHHALTIGKEIT &
VERANTWORTUNG
Klar ist: Versicherer wissen, wie man
mit Geld umgeht. Beim Leistungskriterium
ökonomische Nachhaltigkeit
sind die Kundenbewertungen
daher geradezu
überschwänglich:
93 Prozent
positive Antworten.
Ganz anders sieht es
beim Thema ökologische
Nachhaltigkeit aus. Hier sehen
vier von zehn Befragten (39 Prozent)
noch Nachholbedarf. Das bedeutet:
Entweder tun die Versicherer in diesem
Bereich aus Kundensicht einfach
zu wenig – oder es gelingt den
Unternehmen nicht, ihre Bemühungen
in diesem Bereich ausreichend
zu kommunizieren.
Rangliste
Urteil
Unternehmen
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Gut BGV Badische
Gut CONCORDIA
Gut Debeka
Gut DEVK
Gut Gothaer
Gut HUK24
Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Gut R+V
Gut Zurich
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Fairer Schutz und
Vorsorge
Rangliste
Urteil
Unternehmen
FAIRSTER
SCHUTZ UND
VORSORGE
Verlässlicher
Schutz vor finanziellen
Risiken –
das ist die Kernfunktion
von
Versicherungspolicen.
Erfreulich:
86 Prozent
der befragten Kunden können dieses
Gefühl der Sicherheit bestätigen.
Ähnlich hoch ist die Einschätzung
der Produktqualität. Werte, die
sich sehen lassen können.
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut DEVK
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK24
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Sehr Gut R+V
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Gut ARAG
Gut Barmenia
Gut Debeka
Gut HanseMerkur
Gut HDI
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VHV
Gut wgv
Gut Württembergische
Gut WWK
Gut Zurich
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Faire
Leistungsabwicklung
Im Ernstfall verlangt
der Kunde schnelle
und unkomplizierte
FAIRSTE
Hilfe. Besonders sensibel
reagieren Versi-
ABWICKLUNG
LEISTUNGScherte
auf den Umgang
mit Beschwerden
bzw. Reklamationen.
Anbieter, die hier den richtigen Ton
finden, haben große Vorteile in Sachen
Kundenbindung. Die Top-
Anbieter sind hier klar im Vorteil.
Rangliste
Urteil
Unternehmen
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK24
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Sehr Gut R+V
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Gut Barmenia
Gut CONCORDIA
Gut Debeka
Gut DEVK
Gut Gothaer
Gut HanseMerkur
Gut HDI
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VHV
Gut wgv
Gut Württembergische
Gut WWK
Gut Zurich
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
FOCUS-MONEY 20/2022
Foto: Adobe Stock 73
moneyservice
KUNDENGESPRÄCH: Alle relevanten Themen müssen angesprochen werden
Faire
Kundenberatung
Nirgends wurde so
umfangreich abgefragt
wie im Bereich
FAIRSTE
KUNDEN- Faire Kundenberatung.
Dabei zeigen
BERATUNG
sich Licht und Schatten.
So gab es viel
Lob für die Fachkompetenz der Mitarbeiter
und das Eingehen auf die
Kundenbedürfnisse. Bei der Belohnung
der Kundentreue hapert es jedoch.
Zudem wünschen sich viele
Kunden mehr Versicherungschecks
seitens der Berater.
Rangliste
Urteil
Unternehmen
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK24
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Sehr Gut Württembergische
Gut BGV Badische
Gut CONCORDIA
Gut Debeka
Gut DEVK
Gut Gothaer
Gut R+V
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VHV
Gut wgv
Gut WWK
Gut Zurich
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Faire Kundenkommunikation
Ob telefonisch, postalisch,
per E-Mail
oder Chatbot – moderne
Versicherer
sind für ihre Kunden
über viele Drähte erreichbar.
Das zahlt
Rangliste
Urteil
Unternehmen
FAIRSTE
KUNDEN-
KOMMUNIKATION
sich aus. 85 Prozent der Befragten
finden es leicht, einen Mitarbeiter zu
kontaktieren. Fast noch wichtiger:
Dass man sich auf die Zusagen der
Berater verlassen kann, können
ebenfalls 85 Prozent bestätigen.
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut DEVK
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut Generali Deutschland
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Sehr Gut R+V
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Sehr Gut VGH
Gut Barmenia
Gut Debeka
Gut Gothaer
Gut HanseMerkur
Gut HDI
Gut HUK24
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VHV
Gut wgv
Gut Württembergische
Gut WWK
Gut Zurich
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Faires Preis-Leistungs-
Verhältnis
Auch in Zeiten rasant
steigender Verbraucherpreise
bleiben die
FAIRSTES
Prämien der Versicherer
stabil. Durchschnitt-
VERHÄLTNIS
PREIS-LEISTUNGSlich
90 Prozent der Befragten
attestieren
ihren Anbietern eine faire Preispolitik.
Bei CosmosDirekt und Concordia
ist die Quote sogar noch höher.
Von solchen Werten können andere
Branchen nur träumen. Viel richtig
machen die Versicherer auch in
puncto Kostentransparenz: Fast
neun von zehn Kunden äußern sich
hier positiv.
Rangliste
Urteil
Unternehmen
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut CosmosDirekt
Sehr Gut DEVK
Sehr Gut ERGO
Sehr Gut HUK24
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM
Sehr Gut Mannheimer
Sehr Gut SV SparkassenVersicherung
Gut Barmenia
Gut CONCORDIA
Gut Debeka
Gut EUROPA
Gut Generali Deutschland
Gut HanseMerkur
Gut Provinzial Versicherungsgruppe
Gut SIGNAL IDUNA
Gut VGH
Gut VHV
Gut wgv
Gut WWK
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
74
Foto: Adobe Stock
FOCUS-MONEY 20/2022
THANK GOD – IT´S
RACE DAY
ODER STREAMEN AUF
FOCUS-MONEY 20/2022/2022
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS-MONEY Composing: xxx/FOCUS-MONEY 75
moneyservice
GOLDSPARPLÄNE
Stetiger Aufbau für langfristiges
Absichern in Krisen
Unser Geld verliert an Kaufkraft. Um dies abzuwehren und Werte zu erhalten, ist Gold seit
Jahrtausenden erprobt. Auf welche Edelmetallhändler Sie bei Goldsparplänen bauen können
von JOHANNES HEINRITZI
GOLDBERG: Das richtige
Ansparen von Edelmetallen
bringt mehr Sicherheit
für die Zukunft. Der
FOCUS-MONEY-Goldsparplan-Test
gibt dazu
Hilfestellung, damit
Anleger die richtigen
Anbieter finden.
76 Illustrationen: iStock
Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 20/2022
Goldpreis besitzt weiteres Potezial
Bereinigt um die Inflation (Basis 1980), liegt der faire Wert des Goldpreises bereits bei fast 2400 US-Dollar. Holt der aktuelle
Goldpreis dies auf und steigt vier Jahre entsprechend der Inflation weiter, sind mehr als 40 Prozent Gewinn drin.
Preis für 1 Feinunze Gold
Goldpreis in US-Dollar
Goldpreis in Euro
1990 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
Quelle: Bloomberg
1600
1200
800
400
0
Heute ein Kursziel für den Goldpreis von 10 000 US-Dollar
je Unze auszurufen, klingt wohl ebenso futuristisch,
wie im Jahr 1999 von 2000 Dollar für die 31,1
Gramm zu schwärmen. Doch innerhalb von zwölf Jahren
stieg der Wert des Edelmetalls von rund 260 auf knapp 2000
Dollar. Ob sich die Geschichte in den nächsten zwölf Jahren
wiederholen wird, bleibt abzuwarten. Ein Verfünffachen erscheint
zumindest sehr ambitioniert. Doch dass der Goldpreis
steigen könnte, ist zumindest plausibel. Denn Gold ist
ein knappes Gut und gilt daher seit vielen Jahrhunderten als
Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel Nummer eins.
Das Argument der Wertaufbewahrung und damit des
Kaufkrafterhalts sticht gerade in Zeiten mit Inflationstendenzen.
Dass wir diese nicht zu knapp haben, wird niemand
bestreiten. Jüngst hat sogar der Internationale Währungsfonds
(IWF) erklärt, dass die Inflation länger als bisher erwartet
„erhöht“ bleiben wird. Krieg, Nachfrage und der Arbeitsmarkt
seien Treiber, so die jüngste IWF-Prognose vom 22.
April. Dabei erhöhten die Experten ihr Ziel für die Inflation
im laufenden Jahr in den Industriestaaten auf 5,7 Prozent
von zuvor knapp vier Prozent. Um die Brisanz zu zeigen: Das
ist der höchste Wert seit 38 Jahren. 2023 soll die Inflationsrate
zwar dann nur mehr 2,5 Prozent betragen. Doch erstens
kommt dies auf die dann bereits gestiegenen Preise obendrauf,
zweitens erhöhte das IWF im April auch die Prognose
für 2023 und drittens: Warum sollte diese Zahl nicht auch
nochmals in den nächsten Monaten vom IWF angehoben
werden. Immerhin erwarten die Experten in den aufstrebenden
Ländern sogar eine Inflationsrate von 8,7 Prozent (am
22. Januar schätzten sie noch knapp sechs Prozent). Das dürfte
langfristig auch für viele Produkte in den Industriestaaten
weiter preistreibend wirken.
Gold, Hort der Stabilität. Eine Absicherung gegen diese seit
Jahren drohende und jetzt sich zeigende Geldentwertung
wird daher immer wichtiger. Gold sollte bei Privatanlegern
dabei eine tragende Rolle spielen. Es geht aber nicht darum,
schnell einmal Tausende von Euros zu „vergolden“. Auch mit
kontinuierlich geringen Summen können Anleger über die
Zeit einen stattlichen Goldschatz anhäufen. Dies gelingt sehr
gut über Sparpläne. Immer mehr Angebote haben mittlerweile
aufgrund der Konkurrenz in der Branche die Gebühren
FOCUS-MONEY 20/2022
sinken lassen. Was daher vor Jahren aufgrund der Kosten
noch nicht sinnvoll darstellbar war, kann heute durchaus als
eine Art Versicherung für Teile des Portfolios angesehen werden.
Im Auftrag von FOCUS-MONEY hat deshalb das Deutsche
Finanz-Service Institut (DFSI) aus Köln die Goldsparpläne
führender in Deutschland aktiver Edelmetallhändler
untersucht.
Mit dem vorliegenden Goldsparplantest sollen Sparern
zum einen seriöse Anbieter vorgestellt werden, bei denen
Sparverträge in Bezug auf Transparenz, Preisgestaltung,
Lagerung und Service besonders wettbewerbsfähig sind. Anleger
können damit einen ersten Eindruck
gewinnen, welche Edelmetallhändler als
Partner zu ihren Bedürfnissen am besten
passen könnten. Da der Markt jedoch immer
breiter an Angeboten wird, kann der
Goldsparplantest nur eine Unterstützung
bei der endgültigen Auswahl bieten. Es
Quelle: DFSI; Reihenfolge innerhalb der Noten alphabetisch
BESTER
ANBIETER VON
GOLD-
SPARPLÄNEN
Starke Goldhändlerriege
Zwölf Edelmetallhändler konnten sich im FOCUS-MONEY-
Goldsparplanhändlertest 2022 Bestnoten sichern.
Anbieter Produktname Note
Aureus Golddepot Gmbh Standard und B plus Sehr Gut
Auvesta Edelmetalle AG Cube+ Depot Sehr Gut
Golden Gates Golden Gates Exclusiv Sehr Gut
GranValora GmbH & Co. KG Sachwertdepot Sehr Gut
heraeus-gold.de GoldSparplan Sehr Gut
Noble Metal Factory Maximum Flex Sehr Gut
OPHIRUM Sparplan Sehr Gut
philoro EDELMETALLE GmbH philoro Edelmetallsparplan Sehr Gut
pro aurum GmbH pro aurum GoldSparplan Sehr Gut
SOLIT Gruppe SOLIT Edelmetalldepot Sehr Gut
Anlagegold24 AG24 Goldsparplan Gut
Reisebank AG Goldsparplan Gut
77
moneyservice
METHODIK
Wie der Test ablief
In den vergangenen Jahren war das Angebot, auch
Bruchteilseigentum zu erwerben, für einige Sparpläne
Gold wert. Denn dadurch konnten die Kosten
niedrig dargestellt werden. Heute bietet nahezu jeder
Edelmetallhändler, der Sparpläne im Repertoire
hat, auch Ausgestaltungen mit Bruchteilseigentum
an. Daher liegt der Fokus heute verstärkt auf Lagerung,
Vertragsgestaltung, wozu zum Beispiel eine
monatliche Kündigungsmöglichkeit gehört, Service,
Auslieferung und eben Preise. Das DFSI (Deutsches
Finanz-Service Institut) aus Köln hat einen umfangreichen
Fragenkatalog konzipiert, um vor allem herauszufinden,
ob den Belangen der Kunden von den
Sparplananbietern Rechnung getragen wird. Mit
Stichproben sollte die Richtigkeit der Angaben geprüft
werden. Die Unterlagen waren in 120 Merkmale
unterteilt. Für diese Umfrage im Auftrag von
FOCUS-MONEY wurden mehr als 45 in Deutschland
aktive Edelmetallhändler kontaktiert. Der Stichtag
für die Abgabe des Fragenkatalogs war der 25. April
2022.
Insgesamt konnten mit den abgefragten 120 Merkmalen
77,75 Punkte erreicht werden. Wobei die vier
Unterkategorien „Allgemeines/Service“ (17,25 Punkte),
„Vertragsgestaltung“ (12,75 Punkte), „Lagerung
und Lieferung“ (28,25 Punkte) und „Preisgestaltung“
(19,5 Punkte) zuerst für sich allein betrachtet wurden,
um die jeweiligen Sieger in der Kategorie herauszufiltern.
Ausgerichtet an der Punktzahl des Besten,
wurden in einer Abstufung von 100 Prozent bis 80
Prozent die Note „Sehr Gut“, bei 79,99 Prozent bis
60 Prozent „Gut“, bei 59,99 Prozent bis 40 Prozent
„Befriedigend“ sowie danach die Noten „Ausreichend“
und „Mangelhaft“ vergeben. Dabei werden
Ergebnisse, die schlechter sind als „Befriedigend“,
in den Tabellen nicht dargestellt, da es sich auch um
fehlerhaft ausgefüllte Unterlagen handeln und daraus
nicht unbedingt auf die Seriosität oder Wettbewerbsfähigkeit
geschlossen werden kann. Danach
hat das DFSI die Gesamtbewertung aus den Einzelteilbewertungen
errechnet. Dafür wurden die einzelnen
Unterkategorien aufsummiert und ebenfalls in
eine prozentuale Einstufung gebracht.
Um die Seriosität der Sparplan anbietenden Edelmetallhändler
zu beurteilen, wurden in den Fragenkatalog
auch entsprechende Kriterien aufgenommen.
Wichtig ist dabei, ob der Edelmetallhändler
Mitglied des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels
e. V. ist, ob schon Jahresabschlüsse
im Bundesanzeiger veröffentlicht wurden und
wie lange bereits Sparpläne angeboten werden.
GOLDBARRENKAUF: Die Lagerung des Kleinods sollte bedacht werden
sollten immer mehrere Angebote eingeholt werden und in
Bezug auf die Ausgestaltung der Verträge, die Gebühren, die
Lagerung und die Transparenz entsprechend den eigenen
Vorlieben geprüft werden. Je nach Ausgestaltung kann auf
einzelne Münzen wie den Krügerrand gespart werden, der
dann nach Hause geliefert wird, oder auch besonders kostengünstig
regelmäßig Bruchteilseigentum an einen großen
Barren erworben werden, der in einem Hochsicherheitslager
versichert untergebracht ist. Tatsächlich ist die sichere,
seriöse Lagerung beziehungsweise die Auslieferung ein
wichtiger Aspekt bei Sparplänen.
Sparplanvorteile nutzen. Monat für Monat eine gewisse
Summe zu sparen, verlangt schon viel Disziplin. Soll das Sparen
dann auch noch in ein bestimmtes Produkt geschehen,
kann es kompliziert werden. Mit organisierten Sparplänen
kann dies jedoch leicht dargestellt werden. Sicherlich kostet
die Organisation. Dennoch sollte sich ein langfristiges
Ansparen lohnen. Denn auf die Dauer kommen die Vorteile
des regelmäßigen Sparens zum Tragen. Zum einen werden
Risiken vermieden, immer wieder zum falschen Zeitpunkt
zu kaufen. Zudem werden bei gleichen Raten bei hohen
Preisen weniger Gramm Gold gekauft als bei niedrigen Preisen.
Damit entsteht ein in der Regel günstiger Durchschnittskosteneffekt.
Ein Blick auf die seit 2000 positive Preisentwicklung
(s. Grafik, S.77) zeigt, dass Gold für Sparpläne
geeignet ist.
Inflation noch nicht am Höhepunkt
Die jüngsten Schätzungen für die Dynamik der Geldentwertung
sind weiter in die Höhe geschossen. Aus heutiger
Sicht dürften auch die Prognosen für 2023 weiter nach
oben angepasst werden.
Inflation in Industrie- und Schwellenländern
prozentuale Veränderung der Preisindizes,
gleitender 3-Monats-Durchschnitt
Quelle: IWF
Emerging Markets und Schwellenländer
Industrieländer
2017 18 19 20 21 2022
10
6
2
–2
78
Foto: Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
BESTER
SERVICE
Bester Service
Kann der Kunde einen Sparplan nur in
einer Filiale oder auch telefonisch beziehungsweise online abschließen?
Beim Service sind Flexibilität, Kundennähe und Ausgestaltung
gefragt. Auch die Möglichkeit, neben Gold in andere
Edelmetalle zu investieren, ist vorteilhaft.
Anbieter Produktname Note
BESTER
PREIS
Bester Preis
In dieser Kategorie wurde zum Beispiel
die Preisfindung an einem Stichtag (7.4.22, 11.30 Uhr) abgefragt
und geprüft. Dabei wurde sowohl der Kaufpreis wie auch der
Verkaufspreis für unterschiedliche Euro-Summen erhoben. Auch
sonstige Kosten sind ein Kriterium.
Anbieter Produktname Note
GranValora GmbH & Co. KG Sachwertdepot Sehr Gut
philoro EDELMETALLE GmbH philoro Edelmetallsparplan Sehr Gut
SOLIT Gruppe SOLIT Edelmetalldepot Sehr Gut
Aureus Golddepot GmbH Standard und B plus Gut
Auvesta Edelmetalle AG Cube+ Depot Gut
Golden Gates Golden Gates Exclusiv Gut
Noble Metal Factory Maximum Flex Gut
OPHIRUM Sparplan Gut
Anlagegold24 AG24 Goldsparplan Befriedigend
heraeus-gold.de GoldSparplan Befriedigend
pro aurum GmbH pro aurum GoldSparplan Befriedigend
Reisebank AG Goldsparplan Befriedigend
Quelle: DFSI; Reihenfolge innerhalb der Noten alphabetisch
Anlagegold24 AG24 Goldsparplan Sehr Gut
Aureus Golddepot GmbH Standard und B plus Sehr Gut
Auvesta Edelmetalle AG Cube+ Depot Sehr Gut
Golden Gates Golden Gates Exclusiv Sehr Gut
GranValora GmbH & Co. KG Sachwertdepot Sehr Gut
heraeus-gold.de GoldSparplan Sehr Gut
Noble Metal Factory Maximum Flex Sehr Gut
OPHIRUM Sparplan Sehr Gut
philoro EDELMETALLE GmbH philoro Edelmetallsparplan Sehr Gut
pro aurum GmbH pro aurum GoldSparplan Sehr Gut
Reisebank AG Goldsparplan Sehr Gut
SOLIT Gruppe SOLIT Edelmetalldepot Sehr Gut
Quelle: DFSI; Reihenfolge innerhalb der Noten alphabetisch
BESTE
VERTRAGS-
GESTALTUNG
Beste Vertragsgestaltung
Für Kunden kann es immer sinnvoll sein,
flexibel handeln zu können. Daher gehören in diese Kategorie
zum Beispiel Fragen, ob ein Sparplan zwischenzeitlich aussetzbar
ist, ob Sonderzahlungen möglich sind und ob auch variable
Sparraten monatlich vorgenommen werden können.
Anbieter Produktname Note
BESTE
LAGERUNG &
LIEFERUNG
Beste Lagerung und Lieferung
Bei der Lagerung ist eine Bestandsprüfung
durch einen Wirtschaftsprüfer wichtig. Ist dies nicht regelmäßig
der Fall, gab es Punktverluste. Auch der Lagerort, ob es
sich um Sondervermögen handelt, Versicherung und Ausliefermodalitäten
brachten Punkte.
Anbieter Produktname Note
Aureus Golddepot GmbH Standard und B plus Sehr Gut
Auvesta Edelmetalle AG Cube+ Depot Sehr Gut
Golden Gates Golden Gates Exclusiv Sehr Gut
GranValora GmbH & Co. KG Sachwertdepot Sehr Gut
heraeus-gold.de GoldSparplan Sehr Gut
Noble Metal Factory Maximum Flex Sehr Gut
OPHIRUM Sparplan Sehr Gut
pro aurum GmbH pro aurum GoldSparplan Sehr Gut
SOLIT Gruppe SOLIT Edelmetalldepot Sehr Gut
Anlagegold24 AG24 Goldsparplan Gut
philoro EDELMETALLE GmbH philoro Edelmetallsparplan Gut
Reisebank AG Goldsparplan Gut
Quelle: DFSI; Reihenfolge innerhalb der Noten alphabetisch
Aureus Golddepot GmbH Standard und B plus Sehr Gut
Auvesta Edelmetalle AG Cube+ Depot Sehr Gut
Golden Gates Golden Gates Exclusiv Sehr Gut
GranValora GmbH & Co. KG Sachwertdepot Sehr Gut
heraeus-gold.de GoldSparplan Sehr Gut
Noble Metal Factory Maximum Flex Sehr Gut
OPHIRUM Sparplan Sehr Gut
philoro EDELMETALLE GmbH philoro Edelmetallsparplan Sehr Gut
pro aurum GmbH pro aurum GoldSparplan Sehr Gut
SOLIT Gruppe SOLIT Edelmetalldepot Sehr Gut
Anlagegold24 AG24 Goldsparplan Gut
Reisebank AG Goldsparplan Gut
Quelle: DFSI; Reihenfolge innerhalb der Noten alphabetisch
FOCUS-MONEY 20/2022
79
moneyleserbriefe
HEILLOSE IDEOLO-
GEN ÜBER GRÄBERN
(17/22) Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Schreiben Sie Ihre Meinung zu den
Themen in diesem Heft – bitte
unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse:
Redaktion FOCUS-MONEY
Arabellastraße 23, 81925 München
oder E-Mail:
leserservice@focus-money.de
oder Leserbrief-Fax: 0 89/92 50-3610
Leserservice -Tel.: 0 89/92 50-25 65
(Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.)
In Zeiten, in denen Gesellschaft,
Wirtschaft und auch
Politik versuchen, russisches
Öl zu substituieren,
und Szenarien einer Energie-Triage
planen müssen,
kann es nicht zu viel verlangt
sein, Ressourcen verantwortungsvoller
und effizienter
zu nutzen.
Hierzu gehört auch der
Verkehrssektor, der bislang
rund ein Drittel des zu 35
Prozent aus Russland importierten
Rohöls verbrauchte.
Eine Einsparung von zehn
bis 20 Prozent an fossilen
Kraftstoffen durch die Anpassung
von Fahrgewohnheiten
oder den Verzicht auf
überdimensionierte Fahrzeuge
kann sofort und
unmittelbar einen Beitrag
leisten.
Es geht dabei nicht darum,
wie von Ihnen polemisiert,
den bösen Mann im
Kreml zu erschrecken, sondern
darum, die haushaltsrelevanten
und währungsstützenden
Deviseneinnahmen
eines totalitären Angreiferstaats
zu reduzieren.
Möglicherweise müsste der
eine oder andere Rennfahrer
seine persönlichen Spaßund
Freiheitsgefühle einschränken,
aber angesichts
der selbst von Ihnen attestierten
„grausamen Angelegenheit“
Ukraine-Krieg ein
zumutbares Opfer.
Vor diesem Hintergrund
wären mir selbst „heillose
Ideologen“, die sich außer
über den Krieg in Europa
auch über eine globale Hungersnot
und über verschleppte
Klimaziele sorgen, lieber
als ignorante Totengräber.
G. Hoyer, Münsing
NOTENBANK-
BILANZEN
(16/22) Editorial
Notenbank-Bilanzen können
schrumpfen, jedoch
sind Zweifel angebracht,
denn mit jeder Finanzkrise
wuchsen bisher die Bilanzen.
Genügten anfangs
noch kleinere Milliardenbeträge
und Zinssenkungen,
so wurden zuletzt Billionen
innerhalb weniger Monate
aus dem Nichts gezaubert.
Fiat-Money heißt der Zauberspruch
hierzu.
Jetzt wurden die Notenbanken
von der Inflation kalt
erwischt, die doch nicht so
„transitory“ war, wie uns erzählt
wurde. Die Fed hat
ihre Tonart verschärft, im
Vorgriff sind die US-Zinsen
seit Jahresanfang merklich
gestiegen, US-Anleihen haben
ihren Investoren deutliche
Verluste beschert, werden
aber immer mehr zur
Anlagealternative zu Aktien.
Müssen Aktieninvestoren
jetzt vorsichtiger werden?
Nicht unbedingt, es wäre
das erste Mal in den letzten
Jahrzehnten, dass Notenbank-Bilanzen
wirklich
schrumpfen, jedoch nicht
die erste Kehrtwende weg
von einer strafferen Geldpolitik.
Und viel Liquidität,
die angelegt werden will,
parkt immer noch an der
Seitenlinie.
Manfred Sax, Wackersdorf
ISSN: 1615-4576
FOCUS Magazin Verlag GmbH, FOCUS-MONEY, Arabellastr. 23, 81925 München,
Postfach 88 88, 81903 München Telefon: 089/92 50-0, Fax: 0 89/92 50-20 26
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80
FOCUS-MONEY 20/2022
moneyanalyse
Branchenfonds im Check
Top-
Fonds
auf einen
Blick
Goldminen- und Rohstoff- sowie Infrastruktur-Aktienfonds bauen ihre Gewinne seit Jahresanfang überwiegend aus. Dagegen
rutschen die meisten Biotech- und Technologie-Aktienfonds weiter zum Teil deutlich in die roten Zahlen.
Aktien
Biotechnologie
Aktien
Gesundheitswesen
Aktien
Goldminen
Aktien
Infrastruktur
Aktien
Konsumgüter
Aktien
Ökologie
Aktien
Rohstoffe
Aktien
Technologie
Rang Name WKN Kurs
in Euro
Währung
jährliche
Gebühr
in %
Fondsvol.
in Mio.
Euro
Wertentwicklung in %*
lfd. Jahr 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre
*Wertentwicklung (Total Return) kumuliert auf Euro-Basis; **Morningstar-Rating: Bewertung von Morningstar auf Basis der risiko- und kostenadjustierten Rendite, Top-Fonds erhalten ★ ★ ★ ★ ★ , die schwächsten zehn Prozent nur ★
Morningstar-
Rating**
1. Polar Capital Biotech R A1W70F 31,25 Dollar 1,33 1395,7 – 10,2 – 6,5 47,3 76,0 – ★★★★★
2. Janus Henderson H. Bio A2 A2N85V 13,19 Dollar 4,30 74,0 – 21,3 – 20,2 35,4 – – ★★★★★
3. Candriam Eqs L Biotech C 939838 656,03 Dollar 1,94 1453,3 – 4,8 0,4 31,4 40,9 329,6 ★★★★
4. Allianz Biotechnologie A 848186 194,78 Euro 2,04 274,9 – 12,5 – 6,5 30,9 27,1 215,1 ★★★
5. Bellevue Biotech B A0X8YU 647,22 Euro 2,22 60,5 – 9,8 – 4,0 26,0 23,0 256,1 ★★★
1. AB International HC A A0JMHJ 477,81 Euro – 2767,9 – 3,8 19,7 60,0 92,2 312,9 ★★★★★
2. KBC Pharma Classic Cap 633868 2506,08 Euro – 384,2 – 2,7 23,8 56,7 70,1 257,9 ★★★★
3. Candriam L Onclgy Impact R A2PA0M 239,76 Dollar 1,11 1746,5 – 5,9 4,0 56,0 – – ★★★★
4. UBS Sust Health Trnsfm P 988083 372,78 Dollar 2,07 201,7 – 1,1 16,4 55,5 64,2 280,6 ★★★
5. BGF World Healthscience A2 630928 59,54 Dollar – 14043,9 0,8 16,5 55,2 77,8 342,9 ★★★★
1. Earth Gold Fund UI R A0Q2SD 125,09 Euro 5,85 236,7 6,7 9,1 161,8 129,4 37,8 ★★★
2. Multipartner Konw. Gold Eq B A0HF3P 214,41 Euro 1,82 630,2 7,7 6,7 136,3 76,2 17,1 ★★★
3. NESTOR Gold Fonds V A2ALWQ 748,20 Euro – 20,4 13,1 6,3 130,3 77,4 – ★★★
4. Franklin Gold & Prec Mtls A A1CU84 9,23 Euro 1,84 480,4 8,5 11,9 106,7 58,8 6,4 ★★★
5. STABILITAS Gold+Res. Spec S. P A0MV8V 65,84 Euro 3,05 24,1 7,0 8,4 99,6 153,6 18,6 ★★★★
1. KBI Glb Sust Infras F A2P220 15,23 Euro 1,71 1080,4 1,0 16,1 56,3 – – ★★★★★
2. CS Infrastructure Equity B A2H66S 205,90 Dollar – 828,6 4,2 12,4 45,1 62,6 161,1 ★★★★★
3. M&G Global Listed Infras CI A2DXUB 17,16 Euro 0,99 2460,2 6,4 19,8 44,4 – – ★★★★
4. DWS Invest Global Infras LD DWS0TN 180,74 Euro 1,61 3024,7 9,6 27,7 38,4 47,5 136,3 ★★★★
5. LM ClearBridge Infras Val X A2AP7G 15,41 Euro 1,05 822,3 7,1 23,2 37,9 – – ★★★★
1. Pictet-Premium Brands P A0MQYX 263,23 Dollar 2,01 1846,1 – 8,5 9,2 54,9 81,2 157,6 ★★★★
2. LO Funds World Brands MA A2JLM7 217,85 Euro 1,30 738,1 – 14,8 – 5,1 43,8 106,5 – ★★★★★
3. BNP Paribas Cons. Inno. Privl C A1T8WM 380,55 Euro 1,08 1262,4 – 18,1 – 12,7 37,2 72,3 258,3 ★★★★★
4. GAM Multistock Lux. Brands A A0NCNS 375,63 Euro 2,06 506,3 – 14,4 – 0,2 32,7 65,0 136,7 ★★★
5. NN (L) Food & Beverages P 657634 9871,81 Dollar – 196,0 2,1 20,4 31,6 27,9 131,1 ★★★
1. green benefit Gl. Impact Fund P A12EXH 207,45 Euro – 184,8 – 11,7 – 21,9 163,0 256,6 – ★★★★★
2. Green Effects NAI-Werte Fonds 580265 379,78 Euro – 195,6 – 6,8 – 0,5 74,7 85,9 271,3 ★★★★★
3. DWS Invest ESG Cli. Tech TFC DWS2XJ 178,31 Euro 0,93 779,0 – 8,8 1,8 67,6 – – ★★★★★
4. Nordea 1 – Global Cli. & Envir. BP A14VLZ 30,99 Dollar 1,79 10700,4 – 6,6 10,4 64,6 86,0 – ★★★★
5. KEPLER Umwelt Aktienfonds T A2N30B 179,86 Euro – 162,7 – 5,6 4,5 63,7 – – ★★★★
1. Structured Sol Next Gen. Res. HAFX4V 257,71 Euro – 200,5 2,4 26,7 290,4 159,2 280,2 ★★★★★
2. Bakersteel Glb Fds – Elctm A2 A0F6BP 80,19 Euro 2,48 310,0 11,7 11,3 124,8 124,2 73,5 ★★★★
3. Earth Explo. Fund UI R A0J3UF 42,51 Euro 2,31 72,5 15,4 22,2 99,2 95,0 13,3 ★★★
4. GR Dynamik A0H0W9 28,49 Euro 2,04 18,0 – 6,0 – 8,1 97,2 42,1 – 13,6 ★★
5. BGF World Mining A4 A0RFC4 62,61 Euro – 6976,3 20,2 24,4 91,9 115,5 33,5 ★★★★
1. Thematica – Future Mob. Ret. A2JKSS 40,81 Krone – 241,0 6,0 42,6 329,6 – – ★★★★★
2. BIT Gl. Internet Leaders 30 R – I A2N812 280,41 Euro 1,90 372,9 – 35,2 – 43,2 112,4 – – ★★★★
3. ABAKUS New Growth Stocks A0RGKU 220,98 Euro 2,12 16,9 – 18,7 – 6,4 102,0 164,0 395,6 ★★★★★
4. Threadneedle Global Tech AU A1CU1W 86,01 Dollar 1,95 545,3 – 11,3 11,3 97,6 160,3 501,1 ★★★★
5. PrivilEdge Fidelity Tech PD A2AGH5 60,27 Dollar 1,85 397,7 – 7,2 4,1 81,8 157,7 – ★★★★
FOCUS-MONEY 20/2022
81
moneyanalyse
Deutsche
Aktien
SIEMENS HEALTHINEERS
Prognose erhöht
Die große Nachfrage nach Antigenschnelltests hat Siemens Healthineers ein
starkes zweites Quartal verschafft. Der Umsatz stieg um 38 Prozent auf 5,5 Milliarden
Euro. Unterm Strich verdiente der Konzern 583 Millionen Euro, 30 Prozent
mehr als im Vorjahr. Das übertraf die Analystenerwartungen deutlich. So erhöhte
der Medizintechniker auch seine Prognose für 2022: Der Gewinn je Aktie soll
sich nun auf 2,3 bis 2,4 Euro erhöhen, zuvor lag die Spanne bei 2,2 bis 2,3 Euro.
Siemens Healthineers
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
60
50
40
30
Quelle: Bloomberg
ISIN DE000SHL1006 Empfohlen am 30.3.2022 Empfehlungskurs 45,52 € Kurs aktuell 53,62 € +/– in % +17,8 Neuer Stopp 45,58 € Kursziel 71,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
DAX
Adidas NA A1EWWW 177,46 –8,4 –29,9 336,25 / 170,08 254,88 4,5 11,1 10,90 9,49 18,7 1,9 2,1 12.05. 275,34 29 5 3
Airbus 938914 109,98 4,2 –1,6 121,06 / 90,32 110,94 8,0 18,3 5,36 5,11 21,5 1,4 1,6 148,29 21 4 0
Allianz vNA 840400 196,98 –8,9 –5,1 232,5 / 178,3 206,71 1,0 7,1 15,83 21,19 9,3 5,5 5,8 252,53 22 6 0
BASF NA BASF11 47,03 –6,7 –23,9 71,05 / 46,61 61,44 1,0 6,0 6,00 5,76 8,2 7,2 7,4 27.04. 67,52 19 10 2
Bayer NA BAY001 60,11 –4,4 27,9 67,99 / 43,91 51,53 1,8 14,7 1,02 7,26 8,3 3,3 3,6 28.04. 74,17 21 8 0
BMW St 519000 77,78 –0,93 –12,1 100,42 / 67,58 85,17 0,6 3,3 18,77 18,19 4,3 7,5 8,2 11.05. 104,69 17 11 1
Brenntag NA A1DAHH 70,34 –4,9 –11,6 87,40 / 64,82 78,63 2,8 28,0 2,89 5,15 13,7 2,1 2,5 09.06. 92,34 17 5 0
Continental 543900 59,44 –10,0 –36,2 118,65 / 56,78 89,03 1,0 4,0 7,28 6,24 9,5 3,7 3,4 87,68 8 15 4
Covestro 606214 38,49 –6,8 –29,0 60,24 / 38,06 52,32 0,9 3,5 8,37 5,64 6,8 8,8 6,9 19.04. 56,89 18 10 1
Daimler Truck DTR0CK 25,66 –0,56 –20,5 35,76 / 20,29 28,63 1,3 10,1 2,85 2,73 9,4 — 3,9 22.06. 38,06 18 0 0
Delivery Hero A2E4K4 30,27 –10,5 –69,1 134,95 / 26,18 87,29 1,3 — –4,47 –5,01 — — 0,0 16.06. 78,00 15 8 1
Deutsche Bank NA 514000 9,29 –3,5 –15,7 14,64 / 8,16 11,22 0,3 2,3 0,91 1,56 5,9 2,2 3,3 19.05. 13,31 9 14 5
Deutsche Börse NA 581005 162,75 –2,1 10,6 169,95 / 132,65 150,20 3,8 32,9 6,59 7,53 21,6 2,0 2,2 18.05. 181,85 14 11 1
Deutsche Post NA 555200 39,13 –4,4 –30,8 61,38 / 38,49 52,07 2,3 5,1 4,01 4,05 9,7 4,6 4,8 61,07 22 4 0
Deutsche Telekom NA 555750 17,46 –0,65 7,1 18,92 / 14,47 16,91 2,0 2,6 0,87 1,32 13,2 3,7 3,9 05.04. 22,50 25 3 0
E.ON NA ENAG99 9,65 –2,9 –20,9 12,54 / 9,51 11,09 2,1 6,2 1,80 0,90 10,8 5,1 5,3 12.05. 12,29 15 12 2
Fresenius 578560 34,83 3,0 –1,6 47,60 / 26,69 37,58 1,0 3,8 3,26 3,42 10,2 2,6 2,7 13.05. 45,77 16 7 0
Fresenius M. C. St. 578580 58,78 –1,1 2,9 71,14 / 50,98 60,18 1,2 6,9 3,31 3,74 15,7 2,3 2,3 12.05. 65,05 7 13 3
Hannover Rück NA 840221 138,05 –7,3 –17,4 181,7 / 134,65 158,06 1,6 3,4 10,21 12,24 11,3 0,9 4,3 03.05. 173,79 11 12 3
HeidelbergCement 604700 53,38 –3,4 –10,3 76,98 / 47,01 62,87 0,7 4,4 8,91 8,01 6,7 4,5 5,0 12.05. 65,41 12 13 3
HelloFresh A16140 35,03 –13,7 –48,1 97,50 / 31,69 66,98 7,4 13,3 1,48 1,29 27,2 — 0,0 12.05. 69,79 18 4 2
Henkel Vz. 604843 60,32 –1,7 –15,2 97,14 / 56,56 73,69 1,3 12,4 3,76 3,96 15,2 3,1 3,0 24.04. 73,42 9 20 0
Infineon NA 623100 27,22 –0,84 –33,2 43,85 / 25,69 35,26 3,3 11,5 0,87 1,71 15,9 1,0 1,2 43,95 25 3 1
Linde PLC A2DSYC 293,15 –2,8 –4,2 309,35 / 236,75 276,90 3,6 16,4 6,97 11,26 26,0 1,4 1,5 25.07. 340,94 27 9 0
Mercedes-Benz 710000 60,56 –9,7 –10,4 77,90 / 54,67 66,93 0,8 2,6 21,50 11,23 5,4 8,3 7,3 89,52 26 4 0
Merck 659990 167,20 –5,5 –26,3 231,5 / 134,5 195,30 3,4 15,8 7,03 9,64 17,4 1,1 1,2 219,40 14 8 2
MTU Aero Engines A0D9PT 189,85 –2,0 5,8 224,9 / 161,55 193,52 3,6 17,9 4,09 8,00 23,7 1,1 1,4 223,33 14 11 3
Münch. Rück vNA 843002 219,40 –3,5 –15,8 282,25 / 205,15 248,44 1,0 5,9 20,93 22,98 9,5 5,0 5,2 05.05. 284,61 17 8 2
Porsche Vz. PAH003 76,34 –4,0 –8,5 102,0 / 67,02 84,54 0,6 31,9 14,90 16,22 4,7 3,4 5,4 13.05. 108,85 12 5 0
Puma 696960 65,80 –6,9 –38,8 115,4 / 62,38 95,18 4,4 23,0 2,07 2,68 24,6 1,1 1,3 11.05. 102,77 21 3 0
Qiagen A2DKCH 43,60 –1,00 –11,0 51,56 / 37,38 45,19 3,2 16,3 2,10 1,98 22,0 — 0,0 51,80 10 12 1
RWE St. 703712 40,11 1,3 12,3 41,83 / 28,39 34,98 1,8 3,7 1,07 2,36 17,0 2,2 2,2 46,81 24 3 0
SAP 716460 93,28 –4,4 –25,3 129,74 / 93,27 115,12 2,9 17,7 4,46 5,06 18,4 0,5 2,3 18.05. 124,80 24 11 1
Sartorius Vz. 716563 331,10 –7,8 –44,4 631,6 / 330,3 494,00 19,7 26,9 4,66 9,48 34,9 0,4 0,5 559,75 14 2 0
Siemens Healthineers SHL100 52,30 2,0 –20,5 67,66 / 45,17 58,55 3,5 20,7 1,57 2,28 23,0 1,6 1,9 66,58 18 6 0
Siemens NA 723610 115,02 –2,3 –24,7 157,96 / 105,92 138,49 2,1 9,9 7,59 8,50 13,5 3,5 3,7 170,28 23 5 2
Symrise Inh. SYM999 107,85 –4,9 –17,2 132,65 / 94,60 116,43 4,7 29,9 2,70 3,12 34,6 0,9 1,1 118,43 11 13 4
Volkswagen Vz. 766403 144,50 –3,0 –18,6 245,45 / 131,3 180,12 0,5 1,9 29,59 32,19 4,5 5,2 5,8 12.05. 234,75 19 4 1
82 FOCUS-MONEY 20/2022
So lesen Sie die Aktientabelle
1 Die 200-Tage-Linie zeigt den Durchschnittswert der
200 letzten Handelstage. Schneidet der Aktienkurs
die Linie von unten nach oben und gibt damit ein
technisches Kaufsignal, erscheint der Stand der
200-Tage-Linie in einem grünen Viereck. Schneidet
der Aktienkurs die Linie von oben nach unten
und erzeugt damit ein technisches Verkaufssignal,
steht der Stand der 200-Tage-Linie in einem roten
Rechteck.
2 KBV: Kurs-Buchwert-Verhältnis auf Basis des letzten
berichteten Buchwerts.
3 KCV: Kurs-Cashflow-Verhältnis auf Basis des letzten
berichteten Netto-Cashflow.
4 Gewinn je Aktie 21: von den beim Finanzdienst
Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt
(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im laufenden
Geschäftsjahr. In der Regel handelt es sich dabei
um das Kalenderjahr. Gebrochene Geschäftsjahre,
die z. B. bis 30. September laufen (Beispiele aus
dem Dax: Siemens, Infineon), werden dem Kalenderjahr
zugeordnet, das den größeren Anteil am
gebrochenen Geschäftsjahr hat.
5 Gewinn je Aktie 22: Von den beim Finanzdienst
Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt
(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr,
das auf das Geschäftsjahr nach Ziffer 4 folgt.
6 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen
für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2022.
7 Dividendenrendite 21 in %: Dividendenrendite auf
Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2021
prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der
Regel 2022.
Dividendenrendite 22 in %: Dividendenrendite auf
Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2022
prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der
Regel 2023.
8 HV-Termin: Termin der nächsten Hauptversammlung.
9 Kursziel: durchschnittliches Kursziel der Analysten,
die laut Finanzdienst Bloomberg die Aktie beurteilen.
10 Analystenempfehlung: 18/10/6 (diese Ziffern dienen
hier nur als Beispiele): Zahl der Analysten, die laut
Erfassung des Finanzdienstes Bloomberg zum
Kaufen/Halten/Verkaufen der Aktie raten.
Quelle:
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Vonovia NA A1ML7J 35,76 –5,9 –26,3 57,15 / 34,60 48,20 0,8 15,6 4,22 2,57 13,9 4,6 5,1 59,40 21 3 0
Zalando ZAL111 31,52 –16,7 –55,7 105,9 / 31,00 70,77 3,7 13,2 0,88 0,94 33,5 — 0,0 18.05. 76,45 21 9 3
MDAX
Aixtron NA A0WMPJ 23,97 –3,2 34,1 26,60 / 14,82 20,51 4,4 — 0,85 0,81 29,7 1,3 1,1 25.05. 28,05 10 2 0
Aroundtown A2DW8Z 4,69 –2,3 –11,9 7,16 / 4,43 5,73 0,5 13,0 0,53 0,43 10,9 4,7 5,8 6,81 13 4 2
Aurubis 676650 101,05 –7,4 14,8 119,75 / 62,20 87,47 1,2 5,5 14,03 9,77 10,3 1,6 1,9 103,44 2 6 3
Bechtle 515870 41,60 –6,1 –33,9 69,56 / 40,82 56,11 3,9 18,8 1,84 1,96 21,2 1,3 1,4 02.06. 60,15 9 5 0
Befesa A2H5Z1 57,05 –4,0 –15,4 73,60 / 55,00 65,36 3,4 21,0 1,40 3,52 16,2 2,1 2,9 78,77 9 2 0
Beiersdorf 520000 93,42 –2,5 3,4 108,05 / 79,00 94,27 3,1 20,8 2,81 3,23 28,9 0,7 0,8 102,66 16 7 7
Cancom 541910 36,80 –20,2 –37,9 64,82 / 36,34 54,64 1,7 19,9 7,08 1,56 23,7 2,7 2,7 28.06. 60,89 6 3 1
Carl Zeiss Meditec 531370 113,50 –5,7 –38,6 202,0 / 111,1 163,05 6,1 28,0 2,64 2,84 40,0 0,8 0,8 22.03. 159,00 7 6 4
Commerzbank CBK100 6,09 –3,1 –9,0 9,51 / 5,01 6,57 0,3 — 0,34 0,68 9,0 — 3,2 11.05. 8,74 12 15 0
CTS Eventim 547030 65,10 –1,4 1,1 72,68 / 50,34 62,21 11,8 12,4 0,92 1,32 49,2 — 0,9 12.05. 66,88 4 4 1
Dt. Wohnen Inh. A0HN5C 26,88 –1,5 –27,3 53,04 / 26,34 41,74 0,6 20,7 2,45 1,40 19,3 0,1 3,8 02.06. 42,50 5 6 2
Dürr 556520 24,28 –2,3 –39,5 44,08 / 23,26 36,41 1,7 7,2 1,16 2,25 10,8 2,1 3,6 13.05. 40,13 13 2 3
Evonik Industries EVNK01 24,87 –0,56 –12,6 30,37 / 22,44 27,49 1,2 6,7 1,60 2,23 11,2 4,7 4,7 25.05. 31,11 14 9 4
Evotec 566480 22,30 –4,2 –47,5 45,83 / 22,06 35,99 2,9 30,5 1,30 0,15 149,7 — 0,0 22.06. 39,83 10 2 0
Fraport 577330 50,94 –0,82 –13,9 69,90 / 44,88 57,67 1,3 11,2 0,89 1,61 31,7 — 0,1 24.05. 62,33 12 9 5
freenet NA A0Z2ZZ 22,58 –14,2 –3,0 26,86 / 19,29 23,09 1,6 7,5 1,62 1,66 13,6 7,0 7,0 26,49 10 6 2
Fuchs Petrolub Vz. A3E5D6 28,40 –5,6 –28,9 45,40 / 26,88 38,57 2,1 24,5 1,82 1,88 15,1 3,6 3,7 42,06 11 1 1
GEA Group 660200 35,49 –4,5 –26,2 48,55 / 33,27 40,83 3,1 9,5 1,70 1,90 18,7 2,5 2,7 43,29 11 14 2
Gerresheimer A0LD6E 65,75 –1,1 –22,4 99,40 / 53,45 78,24 2,0 9,7 2,67 4,69 14,0 1,9 2,0 08.06. 89,11 8 4 0
Grand City Prop. A1JXCV 16,51 –1,7 –20,9 24,14 / 16,29 20,71 0,7 16,5 2,90 1,18 14,1 5,0 5,3 23,91 8 6 2
Hugo Boss NA A1PHFF 50,36 –6,5 –5,9 59,98 / 40,37 52,45 3,7 5,5 1,99 2,50 20,1 1,4 2,1 24.05. 59,09 10 15 0
Hypoport SE 549336 254,00 –4,2 –50,3 612,0 / 252,2 463,84 6,4 24,9 4,79 6,72 37,8 — 0,0 03.06. 431,60 3 1 1
Jungheinrich Vz. 621993 22,80 –2,9 –49,2 47,88 / 22,28 38,83 1,3 9,3 2,60 2,01 11,4 3,0 2,5 34,71 9 6 1
K+S NA KSAG88 31,68 –1,6 108,6 36,45 / 9,48 18,21 1,1 18,5 15,59 6,99 4,5 0,2 3,6 12.05. 32,06 10 10 2
Kion Group KGX888 49,36 –7,3 –48,8 103,7 / 47,68 82,75 1,2 9,0 4,33 4,03 12,2 3,0 2,7 11.05. 82,82 15 7 1
Knorr-Bremse KBX100 68,02 –0,47 –21,7 113,6 / 61,42 87,44 4,7 11,6 3,85 3,69 18,4 2,7 2,6 24.05. 89,14 10 7 1
Lanxess 547040 35,33 –4,7 –35,2 65,88 / 33,47 52,64 0,7 8,7 3,09 4,73 7,5 3,0 3,2 25.05. 61,44 20 8 0
LEG Immobilien LEG111 95,72 –1,9 –22,0 139,8 / 92,10 120,15 0,8 19,6 21,72 6,51 14,7 4,3 4,9 19.05. 138,86 15 5 1
Lufthansa vNA 823212 6,76 –5,5 9,4 8,16 / 5,24 6,54 1,5 13,5 –2,99 –0,12 — — 0,0 6,97 6 12 8
Nemetschek 645290 69,04 –9,5 –38,8 116,15 / 54,64 88,65 13,9 37,5 1,17 1,50 46,1 0,6 0,6 12.05. 88,47 4 11 2
ProSiebenSat.1 PSM777 9,67 –12,2 –31,0 19,00 / 9,60 13,95 1,2 1,4 1,98 1,61 6,0 8,3 8,2 16,15 13 5 2
Rational 701080 534,50 –8,4 –40,6 1033,5 / 529,0 788,11 10,1 35,4 10,88 12,82 41,7 0,5 1,7 10.05. 713,00 2 7 5
Rheinmetall 703000 212,70 –0,98 156,1 225,0 / 76,28 110,20 3,8 26,7 6,72 11,36 18,7 1,6 1,9 211,31 12 4 1
RTL Group 861149 41,78 –15,8 –10,4 54,15 / 41,78 49,69 1,8 7,1 8,41 4,41 9,5 12,0 10,8 58,23 6 7 1
Scout24 NA A12DM8 60,02 –0,96 –2,3 73,36 / 46,90 60,35 2,8 42,0 1,03 1,72 34,9 1,4 1,4 30.06. 70,19 11 8 0
FOCUS-MONEY 20/2022
83
moneyanalyse
FRESENIUS
Starker Jahresauftakt
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im ersten Quartal die Prognosen des Marktes
deutlich geschlagen. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 9,7 Milliarden Euro
zu – die Analysten hatten im Mittel nur 9,5 Milliarden Euro erwartet. Der bereinigte
operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 996 Millionen Euro etwa ein
Prozent unter dem Vorjahreswert. Trotzdem übertraf das Dax-Unternehmen damit
den Expertenkonsens, der mit etwa 962 Millionen Euro gerechnet hatte.
Fresenius SE
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
50
45
40
35
30
25
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0005785604 Empfohlen am 17.2.2021 Empfehlungskurs 36,04 € Kurs aktuell 35,23 € +/– in % –2,2 Neuer Stopp 29,95 € Kursziel 36,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
MDAX
Siemens Energy ENER6Y 17,12 –7,1 –23,9 27,65 / 16,64 22,01 0,8 6,6 –0,63 0,25 67,4 0,6 0,9 26,83 13 7 1
Siltronic NA WAF300 83,00 –7,5 –41,3 147,0 / 81,80 122,72 — 5,0 8,44 10,56 7,9 3,6 4,0 115,75 4 4 0
Sixt St. 723132 125,70 0,96 –19,2 170,3 / 103,7 136,97 3,4 48,2 6,68 7,05 17,8 2,9 2,5 25.05. 162,97 9 1 1
Software A2GS40 29,28 –0,88 –16,5 44,00 / 27,94 35,85 1,4 18,6 1,13 1,56 18,7 2,6 2,7 17.05. 36,92 8 9 1
Ströer & Co. 749399 55,30 –3,2 –20,2 76,05 / 54,45 67,51 6,6 7,3 2,14 3,54 15,6 4,1 4,4 22.06. 77,93 8 3 2
TAG Immobilien 830350 18,73 –1,7 –23,9 29,37 / 18,55 24,45 0,9 16,7 3,58 1,71 11,0 5,0 5,1 13.05. 26,43 9 5 1
Talanx NA TLX100 37,84 –4,9 –11,0 44,42 / 33,44 39,91 1,0 1,0 4,00 4,46 8,5 4,2 4,7 04.05. 45,27 5 5 0
TeamViewer A2YN90 12,88 11,5 8,9 34,68 / 10,72 16,85 13,4 14,3 0,25 0,77 16,7 — 0,0 17.05. 18,21 8 7 2
Telefónica Deutschl. A1J5RX 2,94 2,6 20,6 3,02 / 2,20 2,47 1,5 4,1 0,07 0,01 368,0 6,1 6,2 19.05. 2,86 8 11 4
thyssenkrupp 750000 7,07 –4,2 –27,0 11,73 / 6,67 8,88 0,4 47,1 –0,18 1,68 4,2 — 2,1 03.02. 12,50 11 4 2
Uniper NA UNSE01 22,06 –10,0 –47,2 42,45 / 16,05 34,11 3,0 2,2 –11,39 2,21 10,0 0,3 0,3 18.05. 27,76 2 9 7
United Internet NA 508903 30,44 –0,94 –12,9 37,67 / 26,24 33,41 1,3 6,4 2,22 2,22 13,7 1,6 1,7 19.05. 40,35 13 10 0
Vantage Towers A3H3LL 31,96 –1,1 –0,75 33,59 / 25,70 30,21 3,1 51,5 0,76 0,84 37,9 2,0 2,0 28.07. 34,04 5 14 1
Varta A0TGJ5 83,30 –7,2 –27,2 165,9 / 78,50 111,18 6,3 49,0 3,12 2,78 30,0 3,0 2,4 21.06. 93,75 3 3 4
Wacker Chemie WCH888 160,95 5,8 22,3 177,75 / 116,65 146,65 2,6 7,5 16,24 17,69 9,1 5,0 5,0 20.05. 173,68 13 7 2
SDAX
1&1 554550 19,64 –1,9 –18,2 27,86 / 19,52 24,27 0,7 8,0 2,10 1,90 10,3 0,3 0,3 18.05. 26,51 6 12 2
Aareal Bank 540811 32,04 –1,5 11,4 33,16 / 19,03 26,94 0,6 0,7 0,89 2,15 14,9 1,6 4,1 31,73 2 5 3
About You Hold. A3CNK4 9,30 –9,5 –54,5 26,98 / 9,19 18,50 0,0 — –0,54 –0,43 — 0,0 0,0 23.08. 22,19 9 0 0
adesso A0Z23Q 178,00 –4,8 –14,8 228,5 / 107,8 185,19 6,0 23,2 7,63 5,87 30,3 0,3 0,4 31.05. 232,60 4 1 0
Adler Group A14U78 6,37 –12,0 –41,6 27,74 / 3,88 13,40 0,2 4,8 –10,03 0,82 7,8 7,2 6,4 11,55 2 1 1
ADVA Optical Net. z.Vk. A3MQBT 12,60 –3,1 — 15,10 / 11,10 13,57 — — — — — — — 18.05. — 0 0 0
Amadeus Fire 509310 124,80 –6,6 –31,4 206,5 / 117,2 166,06 4,8 — 6,09 7,94 15,7 2,4 2,8 19.05. 200,00 1 0 0
Atoss Software 510440 132,60 –4,7 –38,9 226,0 / 132,2 182,23 26,7 40,3 2,43 2,40 55,3 1,4 1,3 192,00 3 2 0
Auto1 Group A2LQ88 8,66 –13,7 –55,5 47,06 / 8,58 23,31 1,9 32,1 –1,81 –1,04 — — 0,0 09.06. 25,03 11 2 1
Basler 510200 99,30 –6,8 –37,5 174,4 / 92,00 131,65 7,7 40,4 2,08 2,25 44,2 0,6 0,7 23.05. 124,32 2 2 0
BayWa vNA 519406 45,10 –0,55 17,0 48,20 / 32,35 38,55 2,1 — 2,00 1,72 26,2 2,3 2,3 24.05. 51,81 7 1 1
Bilfinger 590900 38,32 –0,88 28,2 39,98 / 22,92 31,54 1,2 17,8 3,19 2,35 16,3 2,6 2,7 11.05. 38,13 5 4 1
Ceconomy St. 725750 3,15 –4,2 –17,0 5,20 / 2,83 3,73 1,4 2,8 0,65 0,54 5,9 5,4 2,7 4,20 5 6 2
CeWe Stiftung 540390 83,60 –3,8 –34,9 138,4 / 83,60 113,72 1,8 9,6 6,72 6,90 12,1 2,8 3,0 15.06. 128,40 7 0 0
CompuGroup Med. A28890 52,30 2,1 –26,5 82,80 / 44,40 64,85 4,3 16,8 1,30 1,94 27,0 1,0 1,1 19.05. 72,30 11 1 0
Dermapharm Holding A2GS5D 50,45 –6,6 –43,5 91,95 / 50,30 73,62 6,4 21,7 3,89 4,27 11,8 4,3 4,3 01.06. 95,50 5 1 0
Deutz 630500 4,09 –3,7 –37,7 8,45 / 4,00 6,34 0,8 5,6 0,32 0,37 11,0 3,7 3,4 7,23 5 1 0
DIC Asset NA A1X3XX 12,80 –3,9 –16,7 16,19 / 12,74 14,99 0,9 24,2 0,71 0,91 14,1 5,9 6,4 20,70 10 0 0
Drägerwerk Vz. 555063 47,35 0,32 –14,3 82,70 / 45,45 60,31 0,7 2,3 8,22 0,54 87,7 0,4 0,5 05.05. 47,14 2 6 1
Dt. EuroShop NA 748020 15,53 –1,3 6,1 21,68 / 13,26 17,00 0,5 7,4 0,97 1,90 8,2 6,4 4,9 23.06. 20,97 7 5 1
Dt. Pfandbriefbank 801900 11,94 –0,91 13,0 12,44 / 7,91 10,50 0,5 2,6 1,70 1,20 10,0 9,9 7,6 19.05. 12,75 5 2 1
DWS Group DWS100 30,78 –2,2 –13,2 41,88 / 27,66 35,74 0,8 7,9 3,90 3,69 8,3 6,5 7,2 09.06. 40,85 16 3 1
84 FOCUS-MONEY 20/2022
DÜRR
Margenziel außer Reichweite
Inflation, Lockdowns in China, eine kritische geopolitische Lage – der Maschinenund
Anlagenbauer Dürr geht davon aus, dass die bestehenden Lieferkettenprobleme
sich in diesem Jahr nicht mehr verbessern werden. 2022 hatte der Konzern für
das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) eigentlich eine Marge von 6,5
bis 7,6 Prozent angepeilt. Jetzt erwartet das Unternehmen, dass diese aufgrund der
schwierigen Situation höchstens zwischen fünf und sechs Prozent liegen wird.
Dürr
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
40
35
30
25
20
15
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0005565204 Empfohlen am 17.3.2021 Empfehlungskurs 34,78 € Kurs aktuell 25,38 € +/– in % –27,0 Neuer Stopp 18,96 € Kursziel 47,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Eckert & Ziegler 565970 44,66 –7,5 –52,5 141,4 / 44,38 93,18 4,9 28,1 1,66 1,53 29,1 1,1 1,2 01.06. 121,50 2 0 1
Encavis 609500 19,92 –4,9 28,0 21,59 / 11,82 16,22 — 14,8 0,52 0,50 40,1 1,5 1,6 19.05. 21,75 9 3 0
Fielmann 577220 47,16 –2,2 –20,3 67,85 / 46,90 57,11 4,6 22,9 1,63 1,99 23,7 3,2 3,8 14.07. 61,70 9 4 1
flatexDEGIRO FTG111 14,70 –10,5 –27,4 29,70 / 14,39 19,28 3,4 4,1 0,47 1,18 12,4 — — 17.05. 30,89 9 0 1
GFT Technologies 580060 33,70 –11,3 –27,0 47,50 / 18,28 37,45 — 16,8 1,14 1,51 22,4 1,0 1,2 01.06. 49,80 4 1 0
Grenke NA A161N3 25,02 –0,71 –18,4 40,25 / 20,98 31,19 1,1 — 1,94 1,57 16,0 2,0 1,9 25.05. 39,57 5 3 0
Hamborner Reit A3H233 8,49 –4,3 –15,3 10,31 / 8,48 9,65 1,4 12,9 0,67 0,39 22,1 5,5 5,2 27.04. 11,35 2 2 0
Heidelberger Druck. 731400 1,98 –7,2 –25,2 3,14 / 1,30 2,37 3,7 — 0,13 0,26 7,5 0,0 0,0 21.07. 2,57 2 3 1
Hella A13SX2 60,85 1,3 –1,9 68,72 / 48,67 60,52 2,6 9,9 1,75 3,20 19,0 1,0 1,6 30.09. 61,11 0 12 1
Hochtief 607000 55,60 –4,4 –21,7 76,60 / 50,32 66,89 4,9 9,8 3,05 6,86 8,1 3,4 7,7 75,21 3 4 1
Hornbach Hold. 608340 107,20 –6,0 –19,1 140,1 / 80,40 113,31 1,0 4,9 11,97 12,28 8,7 2,0 2,2 08.07. 148,40 6 0 0
Indus Holding 620010 26,70 –1,5 –18,5 37,40 / 25,65 32,31 0,9 6,0 1,78 2,33 11,4 3,9 4,5 31.05. 41,10 6 1 0
Instone Real A2NBX8 14,44 –1,5 –13,2 28,35 / 13,92 20,08 1,1 22,9 1,77 2,13 6,8 4,3 4,5 09.06. 26,30 6 0 0
Jenoptik A2NB60 25,86 –4,0 –30,4 37,80 / 21,62 31,18 1,9 16,3 1,43 1,47 17,7 1,0 1,2 15.06. 36,89 9 4 0
Jost Werke JST400 34,65 –5,8 –30,0 57,80 / 34,05 46,51 1,7 10,7 2,94 4,52 7,7 3,0 4,2 61,00 3 4 0
Klöckner & Co. NA KC0100 10,85 –12,4 1,2 13,50 / 9,06 11,22 0,6 — 5,58 2,78 3,9 9,2 6,8 01.06. 13,58 5 4 2
Krones 633500 77,95 5,1 –18,7 99,60 / 67,50 85,95 1,8 7,8 4,47 4,81 16,2 1,8 1,9 31.05. 106,36 8 4 2
KWS Saat 707400 63,80 –9,1 –12,6 80,90 / 55,40 69,90 2,2 12,5 3,35 3,39 18,8 1,3 1,3 06.12. 76,83 3 4 0
LPKF Laser & Electr. 645000 11,63 –3,9 –40,5 26,80 / 10,56 17,72 3,1 37,5 0,00 0,19 61,2 0,9 1,1 19.05. 26,75 4 0 0
Metro St. BFB001 8,37 –0,18 –9,3 11,85 / 6,63 9,91 1,5 2,6 –0,15 0,32 26,2 — 2,9 9,18 2 11 4
MorphoSys 663200 19,32 –4,9 –42,1 74,70 / 18,84 33,93 4,7 — –15,40 –8,97 — — 0,0 18.05. 42,11 6 7 0
Nagarro A3H220 125,00 –7,3 –38,1 212,0 / 82,00 153,00 20,2 20,6 2,16 3,53 35,4 — — 196,50 4 0 0
New Work NWRK01 151,00 –6,8 –30,6 277,0 / 150,4 205,27 5,7 10,0 7,05 7,98 18,9 2,4 2,0 01.06. 260,20 4 1 0
Nordex A0D655 12,61 –9,5 –9,4 19,79 / 11,30 14,98 1,9 13,6 –1,68 –0,46 — — 0,0 31.05. 19,73 8 6 0
Norma Group NA A1H8BV 23,26 –1,2 –31,3 49,36 / 22,54 34,15 1,1 7,6 1,76 2,57 9,1 3,2 3,9 17.05. 38,33 9 6 1
Patrizia PAT1AG 15,64 –3,8 –23,7 24,55 / 15,52 20,09 1,1 47,4 0,54 0,77 20,3 2,0 2,3 01.06. 26,71 8 1 0
Pfeiffer Vacuum 691660 158,80 –6,5 –26,5 226,0 / 153,0 186,41 — 17,1 6,28 8,41 18,9 2,6 2,4 19.05. 180,20 1 2 3
PVA TePla 746100 21,64 –8,9 –48,4 50,60 / 19,14 33,04 5,6 8,0 0,56 0,73 29,5 — 0,0 23.06. 34,21 4 3 1
S&T A0X9EJ 16,04 –0,99 9,4 23,94 / 11,22 18,07 2,4 11,4 0,74 1,04 15,5 1,9 2,0 28,92 6 0 1
SAF Holland SAFH00 7,41 2,1 –39,8 14,44 / 6,77 10,96 0,9 10,0 0,81 1,09 6,8 4,7 4,3 19.05. 12,82 4 3 1
Salzgitter 620200 36,54 –8,2 16,3 48,76 / 22,78 33,32 0,6 7,3 10,74 12,91 2,8 2,1 2,3 02.06. 43,60 6 7 5
Schaeffler Vz. SHA015 4,92 –3,9 –32,5 8,29 / 4,58 6,70 1,1 2,6 1,13 0,96 5,1 10,2 8,9 6,93 8 6 5
Secunet 727650 371,00 –9,1 –10,3 608,0 / 251,5 415,19 18,5 44,8 6,66 — — 0,5 — 25.05. 612,50 2 0 0
SGL Carbon 723530 4,68 –11,0 –39,1 10,88 / 4,65 7,57 1,4 5,1 0,62 0,21 22,6 — 0,0 17.05. 7,86 3 3 1
Shop Apotheke A2AR94 88,10 11,3 –22,2 182,0 / 65,28 117,75 4,0 293,7 — –2,04 — — 0,0 123,36 10 3 2
SMA Solar Techn. A0DJ6J 43,70 –0,05 16,9 50,90 / 25,10 38,82 3,7 16,1 –0,66 –0,06 — 0,7 — 31.05. 38,60 0 5 1
Stabilus A113Q5 45,95 1,7 –28,8 72,55 / 40,00 59,33 2,0 9,2 2,97 3,73 12,3 2,7 2,8 61,50 7 2 1
Sto & Co. Vz 727413 184,60 –7,9 –16,5 260,0 / 158,2 210,34 2,3 7,2 14,43 12,43 14,9 2,7 3,0 22.06. 310,00 1 0 0
FOCUS-MONEY 20/2022
85
moneyanalyse
COVESTRO
Langsameres Wachstum erwartet
Der wichtigste Standort des Werkstoffherstellers Covestro befindet sich in Shanghai
– dort hat die chinesische Regierung nun harte Lockdown-Maßnahmen ergriffen.
Zusätzlich belasten den Dax-Konzern die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie.
Jetzt korrigierten die Leverkusener ihre Ergebnisprognose für 2022 deutlich
nach unten. Zuvor hatten sie einen operativen Gewinn (Ebitda) zwischen 2,5 und 3,0
Milliarden Euro angepeilt, jetzt dürfte er nur bei 2 bis 2,5 Milliarden Euro liegen.
Covestro
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
60
50
40
30
20
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0006062144 Empfohlen am 12.2.2020 Empfehlungskurs 39,43 € Kurs aktuell 40,04 € +/– in % +1,5 Neuer Stopp 34,03 € Kursziel 43,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
SDAX
Stratec STRA55 103,00 –4,5 –25,3 147,4 / 94,20 123,86 6,1 19,7 3,28 3,21 32,1 0,9 1,0 20.05. 127,71 2 6 0
Südzucker 729700 12,12 –2,4 –8,5 14,62 / 9,75 12,93 0,9 5,2 0,57 0,89 13,6 2,5 3,1 14.07. 12,77 3 7 1
Suse SUSE5A 29,72 –4,3 –26,1 43,60 / 20,40 32,25 2,4 743,0 — 0,80 37,2 — — 36,57 5 2 0
Synlab A2TSL7 14,25 0,42 –39,6 25,00 / 13,65 19,60 1,4 3,5 2,82 1,45 9,8 2,3 2,3 16.05. 22,94 7 3 0
Takkt 744600 15,62 1,7 1,7 16,78 / 12,40 14,70 1,5 18,2 0,87 0,89 17,6 3,8 3,8 18.05. 17,51 5 3 1
Traton TRAT0N 15,32 –3,8 –30,8 28,46 / 14,60 21,39 0,5 5,0 0,91 2,68 5,7 3,3 5,2 09.06. 20,64 8 12 1
Verbio Verein. Bio. A0JL9W 65,95 –2,7 9,4 88,10 / 32,60 61,47 6,6 35,5 1,47 3,47 19,0 0,3 0,3 95,60 4 0 0
Vitesco Techn. Grp. VTSC01 39,02 1,2 –9,7 66,88 / 25,65 43,46 0,6 3,7 –3,05 2,40 16,2 — 0,4 61,40 8 7 1
Wacker Neuson NA WACK01 19,72 –1,1 –21,9 30,90 / 17,74 24,21 1,0 4,2 1,99 1,74 11,4 4,6 4,2 03.06. 28,00 5 0 1
Zeal Network ZEAL24 36,70 –0,54 –7,8 44,55 / 34,80 38,62 2,2 152,9 0,48 0,86 42,8 3,0 2,9 30.06. 51,00 4 0 0
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN
2G Energy A0HL8N 102,80 –2,3 –2,3 130,6 / 82,50 104,96 4,8 52,7 2,85 3,20 32,1 0,5 0,6 03.06. 135,50 4 0 0
3U Holding 516790 2,42 3,0 –38,4 4,75 / 2,33 3,46 1,6 — 0,08 0,07 34,6 2,1 2,1 25.05. 3,90 2 1 0
7C Solarparken A11QW6 4,52 2,6 4,6 4,80 / 3,62 4,13 1,9 8,1 0,14 0,19 23,8 2,4 2,3 5,30 3 1 0
A.S. Création NA A1TNNN 17,00 ±0,0 –9,1 29,80 / 13,50 19,70 0,6 6,7 1,40 — — 5,3 — 17.05. — 0 0 0
Accentro Real Est. A0KFKB 4,86 6,1 –25,2 9,00 / 4,20 6,29 0,6 — 0,11 0,61 8,0 — 2,9 22.06. — 5 1 0
ad pepper media 940883 3,49 –0,29 –40,2 6,22 / 3,41 5,00 3,8 31,7 0,08 0,08 43,6 — — 17.05. 6,30 2 0 0
All for One Group 511000 61,60 –1,3 –14,0 75,20 / 55,60 67,53 3,2 9,1 2,68 3,31 18,6 2,4 2,4 90,80 2 0 0
Allane A0DPRE 14,60 3,5 –6,5 17,94 / 13,30 16,23 1,4 7,3 0,28 0,45 32,8 0,4 2,1 29.06. 14,25 0 2 0
Allgeier A2GS63 38,65 –5,4 –31,7 59,40 / 21,30 35,68 4,2 4,7 1,02 1,59 24,3 1,3 1,4 30.06. 64,00 4 0 0
Alstria Office A0LD2U 13,28 –0,60 –32,0 19,62 / 11,43 16,86 0,7 20,4 1,18 0,63 20,9 0,3 2,1 10.06. 17,77 1 7 1
AT&S 922230 46,05 –6,6 5,3 54,80 / 28,20 41,86 2,3 9,7 1,52 2,28 20,2 0,8 1,1 07.07. 64,00 6 2 0
Aumann A2DAM0 14,02 –5,0 2,2 18,78 / 11,40 15,46 1,1 15,2 –0,40 0,02 609,6 0,7 0,0 08.06. — 1 3 0
Aurelius A0JK2A 25,00 –2,0 –7,1 30,70 / 22,50 26,56 1,6 16,7 4,86 3,65 6,9 6,0 6,0 21.06. 47,40 4 0 0
Bastei Lübbe A1X3YY 6,42 –6,4 –9,6 7,80 / 5,10 7,01 1,8 5,0 0,74 0,60 10,8 4,5 4,5 14.09. 8,93 4 0 0
Bauer 516810 8,80 –3,1 –11,4 13,76 / 7,99 10,38 0,4 3,2 –0,02 0,28 31,4 — 0,0 23.06. 11,50 1 4 0
BB Biotech NA A0NFN3 55,90 –1,9 –24,5 85,65 / 55,50 71,74 — — — — — — — 72,38 0 0 0
Berentzen Group 520160 6,64 3,1 5,1 7,18 / 5,50 6,38 1,3 5,4 0,39 0,32 20,8 3,3 2,8 18.05. 7,92 3 0 0
Bertrandt 523280 42,75 –4,0 –25,1 63,10 / 41,45 51,25 — 6,4 0,68 3,01 14,2 0,6 2,7 67,00 4 2 1
Bet-at-home.com A0DNAY 14,52 –0,55 12,0 45,80 / 11,14 18,49 3,0 9,7 –2,32 –0,08 — 17,2 — 6,9 17.05. 24,00 1 2 0
Bike24 A3CQ7F 6,06 –9,4 –59,7 27,18 / 5,93 16,01 1,2 — 0,05 0,15 39,6 — 0,0 11,15 1 2 0
Biofrontera NA 604611 1,03 –8,8 –32,0 3,14 / 0,95 1,81 2,7 — 0,61 –0,02 — — — 3,50 1 0 0
BioNTech A2PSR2 136,55 3,5 –36,2 396,9 / 111,6 213,17 2,8 37,4 39,63 35,56 3,8 — 0,2 01.06. — 0 0 0
Biotest Vz. 522723 35,20 –1,4 –7,4 43,80 / 28,30 37,14 1,9 — –1,61 –0,86 — 0,1 0,1 36,30 0 1 0
Blue Cap A0JM2M 27,00 –0,37 –12,3 34,80 / 24,60 28,94 1,4 10,2 1,24 2,62 10,3 3,1 3,4 29.06. 44,05 3 0 0
Borussia Dortmund 549309 3,79 1,2 –11,4 6,72 / 3,25 4,68 1,2 22,3 –0,77 0,19 20,0 — 0,8 8,00 4 0 0
Brain Biotech 520394 7,50 –12,6 –17,8 11,10 / 7,50 9,53 4,1 — –0,25 –0,23 — — — 16,70 5 0 0
Cenit 540710 14,45 –3,3 5,9 15,80 / 10,40 13,76 2,8 14,7 0,51 0,67 21,6 5,2 2,8 20.05. 18,03 3 1 0
86 FOCUS-MONEY 20/2022
DEUTSCHE POST
Weiter auf Rekordjagd
Langsam normalisiert sich der Online-Handel und sorgt so für geringere Paketmengen.
Trotzdem konnte die Deutsche Post im ersten Quartal ihren Erfolgskurs fortsetzen,
insbesondere durch ein gut laufendes globales Logistikgeschäft. So wuchs der
Umsatz um ein Fünftel auf 22,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen
und Steuern (Ebit) belief sich auf 2,2 Milliarden Euro. Damit hat das Unternehmen
den Rekordwert aus dem ersten Quartal 2021 übertroffen – um ganze 13 Prozent.
Deutsche Post
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
60
50
40
30
20
10
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0005552004 Empfohlen am 19.1.2022 Empfehlungskurs 53,71 € Kurs aktuell 41,29 € +/– in % –23,1 Neuer Stopp 35,10 € Kursziel 55,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Cherry A3CRRN 9,00 –10,9 –63,1 39,00 / 9,00 25,04 0,7 — — 0,60 14,9 — — 08.06. 30,75 4 0 0
Cliq Digital A0HHJR 24,40 –2,0 1,0 36,40 / 17,92 23,70 2,7 7,6 2,71 3,50 7,0 4,5 5,6 61,22 5 1 0
Compleo Charg. Sol. A2QDNX 29,65 –11,4 –48,9 112,08 / 26,90 61,34 1,5 — –5,69 –4,74 — — — 21.06. 88,33 5 0 0
Corestate Capital A141J3 7,10 –14,1 –35,9 13,99 / 7,06 10,86 0,4 13,4 –6,29 2,16 3,3 — 5,9 11,30 0 4 1
CropEnergies A0LAUP 13,04 7,6 7,8 14,80 / 9,70 11,82 1,8 10,8 1,03 1,00 13,1 2,9 2,9 12.07. 13,50 3 1 0
CureVac A2P71U 16,15 –0,21 –46,5 102,0 / 13,09 31,49 — — — –2,28 — — — 26,76 3 4 2
cyan A2E4SV 2,95 2,4 8,1 8,89 / 2,25 3,43 0,5 — –1,30 –0,70 — — — 22.06. 4,10 1 0 0
Daldrup & Söhne 783057 6,72 5,0 36,0 7,14 / 3,86 4,94 2,2 24,9 — — — — — 25.08. — 0 2 0
Data Modul 549890 56,00 –0,88 –10,4 67,50 / 45,20 59,29 1,7 — 2,24 2,68 20,9 1,8 0,2 62,00 0 1 0
Datagroup SE A0JC8S 72,60 –7,6 –24,8 97,80 / 55,40 80,19 6,0 12,6 2,52 3,39 21,4 1,4 1,6 102,20 5 0 1
Delignit A0MZ4B 7,95 1,3 –11,7 10,80 / 7,30 9,43 2,8 10,9 0,29 0,42 18,9 — 0,9 02.06. — 1 0 0
Demire Real Estate A0XFSF 4,52 –0,66 5,1 4,80 / 4,02 4,35 0,9 9,6 0,55 — 6,8 — 6,9 5,8 18.05. 5,00 1 1 0
Deutsche Beteiligung A1TNUT 29,30 –0,17 –25,0 40,55 / 26,50 35,78 0,8 — 10,76 0,23 125,8 5,5 4,8 48,38 6 1 0
Deutsche Rohstoff A0XYG7 29,20 6,6 43,8 31,10 / 12,45 22,36 2,5 22,5 –3,05 5,93 4,9 2,1 3,4 28.06. 36,00 2 0 0
DFV Dt. Familienvers. A2NBVD 11,70 2,3 12,1 14,66 / 9,91 11,82 1,9 9,2 –0,12 0,02 585,0 — — 25.05. 19,33 4 0 0
Dr. Hönle 515710 25,80 3,2 –33,6 52,50 / 24,60 38,70 1,4 129,0 –0,80 1,68 15,4 0,8 3,5 53,50 2 0 0
Dt. Konsum REIT A14KRD 12,20 3,8 –12,2 15,70 / 11,75 13,78 0,9 15,6 1,84 1,53 8,0 2,0 5,5 18,10 4 0 0
EDAG Engineer. A143NB 11,90 3,5 1,7 12,75 / 7,96 11,44 2,6 20,9 — 1,15 10,3 — 4,2 15,40 2 3 0
Einhell Germany Vz. 565493 188,00 –2,7 –14,2 224,0 / 132,0 186,20 2,3 19,5 15,50 17,87 10,5 1,4 1,6 24.06. 287,50 2 0 0
Elmos Semicond. 567710 47,15 –0,95 –17,7 60,10 / 32,60 46,78 2,7 10,5 2,24 3,37 14,0 1,4 1,8 11.05. 61,00 2 2 0
ElringKlinger NA 785602 7,40 –7,9 –33,2 18,18 / 7,40 11,17 0,5 3,0 0,88 0,93 8,0 2,0 2,7 19.05. 12,26 6 3 2
Energiekontor 531350 88,50 –2,9 28,3 102,8 / 50,50 69,30 15,0 25,7 2,54 2,82 31,4 1,0 1,0 19.05. 108,25 4 0 0
Epigenomics A3H218 0,45 –2,6 –32,6 1,86 / 0,29 0,76 0,5 — –0,22 –0,91 — — — 15.06. 0,95 0 2 0
EQS Group 549416 29,10 –4,9 –34,8 48,26 / 29,10 38,10 3,6 582,0 –0,81 –0,17 — — 0,0 28.06. 48,67 6 0 0
Eurokai 570653 31,80 0,63 –9,7 39,80 / 26,00 34,44 1,3 7,3 5,34 2,51 12,7 3,1 4,7 09.06. — 1 0 0
Exasol A0LR9G 4,82 –8,8 –35,4 20,26 / 4,82 9,37 2,4 — –1,18 –0,72 — — — 06.07. 20,50 2 0 0
Fabasoft 922985 23,55 –2,3 –32,9 47,80 / 21,10 32,73 11,0 12,3 0,69 0,87 27,1 3,7 3,8 40,50 2 0 0
fashionette A2QEFA 5,80 –0,51 –73,4 35,60 / 5,78 18,68 0,6 6,8 –0,27 0,22 27,0 — — 26,60 2 0 0
Ferratum Oyj A1W9NS 3,22 –3,3 –13,3 5,84 / 3,22 4,32 0,4 0,5 0,02 0,52 6,3 — 2,0 9,70 3 0 0
FinLab 121806 17,10 –3,1 –20,1 25,00 / 17,10 21,56 1,6 39,8 –0,06 — — 2,9 — — 0 0 0
Formycon A1EWVY 62,70 –3,1 8,1 68,80 / 42,50 52,84 11,7 — –1,02 –0,08 — — — 30.06. 84,80 5 0 0
Fr. Vorwerk Group A255F1 27,55 –1,4 –4,5 52,00 / 23,40 35,42 3,6 18,7 1,37 1,60 17,3 — 1,2 01.06. 49,33 3 0 0
Francotyp-Postalia FPH900 2,69 –6,6 –10,0 3,30 / 2,51 2,90 2,6 1,9 0,02 0,32 8,4 — 3,0 15.06. 5,00 3 0 0
Frequentis A2PHG5 30,30 4,1 16,1 34,90 / 23,20 26,99 3,2 8,3 1,50 1,32 23,0 0,5 0,8 02.06. 31,10 1 1 0
Frosta 606900 71,80 1,1 –16,7 96,40 / 67,00 85,19 2,5 16,4 4,20 — — 2,2 — 65,00 0 0 1
Gesco NA A1K020 24,30 ±0,0 –3,2 26,10 / 19,95 23,98 1,1 5,1 2,48 2,80 8,7 4,0 4,5 24.08. 41,25 4 0 0
GK Software 757142 124,80 –4,6 –19,5 171,0 / 107,5 145,05 3,5 15,1 5,66 5,94 21,0 0,2 0,9 17.06. 196,00 3 0 0
Global Fashion Grp. A2PLUG 1,81 –0,66 –57,9 13,90 / 1,55 6,05 0,7 — — –0,54 — — — 5,14 4 2 1
FOCUS-MONEY 20/2022
87
moneyanalyse
VW
VW bleibt optimistisch
Obwohl Volkswagen deutlich weniger Fahrzeuge verkaufte, verbuchte der Dax-
Konzern im vergangenen Quartal ein leichtes Umsatzplus. Die Erlöse stiegen um 0,6
Prozent auf 62,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 77,1 Prozent auf
8,5 Milliarden Euro zu. Grund für den großen Sprung ist, dass VW sich mithilfe von
Finanzinstrumenten gegen höhere Rohstoffpreise abgesichert hatte. 2022 rechnet
das Management weiter mit einem Umsatzwachstum von acht bis 13 Prozent.
Volkswagen, Vorzugsaktie
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
240
200
160
120
80
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0007664005 Empfohlen am 10.7.2020 Empfehlungskurs 140,36 € Kurs aktuell 147,04 € +/– in % +50,3 Neuer Stopp 132,85 € Kursziel 234,75 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN
Grammer 589540 15,35 –4,1 –14,0 28,50 / 14,30 19,36 0,7 4,0 0,08 0,30 52,0 — 0,0 18.05. 22,00 1 1 0
H+R A2E4T7 5,64 –7,5 –19,7 10,25 / 5,46 7,78 0,6 5,6 1,35 0,45 12,6 7,1 0,0 24.05. 6,20 2 1 1
Hamburger Hafen A0S848 15,52 –1,1 –24,8 22,56 / 13,31 18,69 — 3,7 1,50 1,07 14,5 4,8 3,8 16.06. 17,35 1 5 2
Hanseyachts A0KF6M 3,85 0,52 –28,7 6,25 / 3,68 5,03 12,4 6,1 –0,64 0,13 29,6 — — — 1 0 0
Hapag-Lloyd NA HLAG47 397,20 6,5 45,9 415,4 /126,0 245,53 4,3 6,8 51,63 63,57 6,2 8,8 8,5 25.05. 248,09 2 6 5
Hawesko 604270 51,40 3,0 –0,39 65,80 / 44,60 54,28 3,8 6,0 3,74 3,30 15,6 1,2 3,6 14.06. 57,00 0 3 0
HELMA Eigenheimbau A0EQ57 48,10 –4,2 –25,3 69,40 / 48,10 62,05 1,5 — 4,69 5,58 8,6 3,6 4,2 01.07. 86,74 4 0 0
Hensoldt HAG000 24,40 –7,9 95,2 31,10 / 11,70 16,08 5,6 8,6 0,60 1,37 17,8 1,0 1,4 13.05. 29,00 5 2 0
home24 A14KEB 4,86 –12,7 –57,9 18,81 / 4,86 11,14 0,8 — –1,05 –0,90 — — 0,0 14.06. 10,95 4 0 0
Identive Group A11404 11,67 –2,2 –52,1 25,00 / 10,94 16,42 3,7 233,3 0,02 0,08 138,9 — — 23,78 5 0 0
Init Innovation 575980 31,10 –1,4 –6,5 49,60 / 24,20 37,71 3,0 19,3 1,25 1,25 24,9 1,8 1,7 18.05. 51,25 2 0 0
JDC Group A0B9N3 21,30 –9,7 –15,1 27,60 / 11,90 22,84 10,2 38,0 0,07 0,24 88,8 — — 01.07. 37,00 3 0 0
Knaus Tabbert A2YN50 38,50 –5,2 –28,0 69,40 / 38,50 55,34 3,0 15,5 2,50 3,70 10,4 3,9 5,2 25.05. 64,80 5 1 0
Koenig & Bauer 719350 18,36 –1,3 –40,8 32,30 / 17,94 26,46 0,8 3,2 0,83 1,28 14,3 — 1,6 24.05. 31,00 3 1 0
KPS NA A1A6V4 4,21 –0,71 –5,2 5,52 / 4,00 4,63 — 9,4 0,23 0,24 17,9 4,5 5,3 18.05. 7,83 3 2 0
KSB Vz. 629203 355,00 –4,8 –3,0 410,0 / 310,0 368,33 — — — 50,37 7,0 0,8 3,5 497,50 1 1 0
KUKA 620440 82,70 –0,48 13,9 83,80 / 45,50 72,35 3,2 15,2 0,98 1,46 56,6 0,1 0,3 17.05. — 0 0 1
Leifheit 646450 21,50 3,1 –36,2 49,40 / 20,35 32,32 1,8 12,4 1,49 1,05 20,6 4,9 4,1 25.05. 32,07 2 1 0
Leoni NA 540888 8,09 –7,4 –17,7 18,37 / 7,60 11,64 1,2 3,1 –1,46 1,36 5,9 — 0,0 24.05. 8,93 0 2 6
Lloyd Fonds A12UP2 7,62 –11,6 –49,5 17,10 / 7,54 10,91 2,4 — 0,36 0,12 65,1 — 0,4 16,65 3 0 0
Logwin NA A2DR54 274,00 7,9 3,0 302,0 / 184,0 255,96 2,8 6,3 — 22,42 12,2 2,2 1,3 267,00 0 1 0
MagForce A0HGQF 2,10 –4,5 –23,9 4,10 / 1,81 2,89 2,0 — –0,16 0,00 — — — 11,00 2 0 0
Manz A0JQ5U 38,00 –1,9 –23,4 71,90 / 36,05 47,22 2,7 — –2,89 1,01 37,8 — — 05.07. 60,67 3 0 0
MAX Automation A2DA58 4,10 2,5 –5,0 4,86 / 3,42 4,34 3,5 5,3 –0,05 0,14 29,3 — 1,2 03.06. 5,77 4 0 0
MBB A0ETBQ 115,00 –9,6 –15,7 145,2 / 98,80 129,82 1,2 12,2 –1,96 — — 0,9 — 30.06. 176,00 3 1 0
Mediclin 659510 3,68 1,1 –2,1 4,30 / 3,22 3,72 1,0 2,4 0,03 0,21 17,5 1,4 1,4 31.05. 5,07 2 0 0
Medigene NA A1X3W0 2,86 –2,7 –1,0 4,57 / 1,93 3,25 1,4 — –0,41 0,84 3,4 — — 18.05. 8,55 2 1 0
Medios A1MMCC 24,85 1,6 –36,0 41,35 / 23,90 34,13 1,4 8,3 0,37 1,08 23,1 — — 21.06. 49,40 7 0 0
Mensch & Maschine 658080 52,70 –1,7 –18,5 68,60 / 47,10 60,46 9,9 24,3 1,26 1,45 36,3 2,3 2,6 11.05. 69,25 2 0 0
Mister Spex A3CSAE 6,59 –2,9 –41,2 26,08 / 6,55 14,91 0,9 — –1,11 –0,53 — — — 30.06. 18,42 6 0 0
MLP 656990 6,30 –7,5 –25,0 8,87 / 6,30 7,71 1,4 1,8 0,57 0,50 12,5 4,8 4,9 02.06. 10,25 5 0 0
MPC Capital A1TNWJ 3,56 –2,7 1,7 3,85 / 2,80 3,34 1,3 32,4 0,20 0,69 5,2 3,4 4,2 3,90 2 0 0
Mühlbauer 662720 60,40 –0,33 8,8 61,50 / 40,60 55,93 3,6 12,7 — — — — — — 0 0 0
Mutares A2NB65 21,30 –2,5 –6,8 30,10 / 17,16 23,26 0,6 — 26,83 2,46 8,7 7,0 7,8 17.05. 32,08 5 0 0
MVV Energie NA A0H52F 33,10 0,91 –6,5 36,80 / 27,40 33,47 1,8 1,9 3,02 2,41 13,7 3,2 3,3 — 0 1 0
Mynaric A0JCY1 34,65 –14,3 –24,8 82,10 / 32,90 51,95 2,6 — –6,31 –2,23 — — — 94,25 4 0 0
Nabaltec A0KPPR 29,50 –6,9 –18,3 39,30 / 26,90 33,78 2,9 11,5 1,85 2,04 14,5 0,8 1,1 29.06. 40,50 2 0 0
Nexus 522090 48,45 4,5 –31,8 80,50 / 44,70 64,72 5,3 24,3 1,09 1,51 32,1 0,4 0,4 72,80 4 1 0
88 FOCUS-MONEY 20/2022
ALBA
Unruhigeres Fahrwasser
Alba SE (in FOCUS-MONEY 29/21 rieten wir zum Verkauf) verliert ihren Nimbus als
Renditetitel. Nach Kündigung des Beherrschungsvertrags durch Mutter Alba Europe
wird die Garantiedividende von 4,17 Euro je Aktie zur HV am 28. Juni letztmals fällig.
Der Markt befürchtet danach mit Blick auf die Zahlen (2021 Gewinn je Aktie 1,10 Euro,
KGV 34) tiefere Kurse. Doch sucht Alba Europe einen neuen Eigner für den
Recycler. Das könnte auf längere Sicht den Kurs neu beleben.
ISIN DE0006209901 Kurs aktuell 37,00 € Neuer Stopp –
Alba
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
70
60
50
40
30
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
NFON A0N4N5 12,95 –6,8 –16,5 19,65 / 12,35 15,72 3,2 — –0,55 –0,52 — — — 20,50 5 1 0
Noratis A2E4MK 19,30 –1,5 0,52 21,70 / 18,70 20,05 1,3 — 1,67 1,86 10,4 3,6 4,0 23.06. 28,87 3 0 0
OHB 593612 32,45 –3,4 –9,2 42,05 / 30,00 36,61 2,4 — 1,58 2,05 15,9 1,5 1,8 01.06. 47,50 5 0 0
OVB Holding 628656 25,00 5,0 0,81 27,40 / 20,00 23,37 4,1 11,8 1,10 1,23 20,4 3,6 4,0 15.06. 29,00 2 0 0
PAION A0B65S 1,11 1,8 –8,7 2,03 / 1,06 1,50 11,1 — –0,31 –0,11 — — — 25.05. 4,03 4 0 0
PharmaSGP Hold. A2P4LJ 23,40 1,3 –5,6 26,30 / 16,10 23,40 24,4 18,3 0,89 1,33 17,6 1,9 1,7 15.06. 34,50 2 0 0
Pierer Mobility A2JKHY 73,50 –5,3 –18,1 94,00 / 67,10 80,83 2,4 5,0 — 4,23 17,4 1,4 1,2 105,54 3 0 0
PNE NA A0JBPG 12,14 ±0,0 44,5 12,50 / 6,54 8,48 4,0 39,2 0,33 –0,13 — 0,3 0,4 18.05. 10,38 1 2 1
PSI Software NA A0Z1JH 34,30 –5,0 –24,6 49,30 / 27,80 40,35 4,6 13,9 1,01 1,31 26,2 1,2 1,8 19.05. 47,75 7 1 0
publity 697250 24,80 –0,80 11,0 28,90 / 16,32 22,90 0,6 — — — — — — — 0 0 0
q.beyond 513700 1,43 –1,9 –26,9 2,04 / 1,34 1,76 1,2 — 0,08 –0,07 — — 0,0 18.05. 2,87 3 1 0
R. Stahl NA A1PHBB 14,50 –0,68 –14,2 26,20 / 14,00 18,67 1,9 5,2 –0,76 0,04 362,5 — — 13.07. 21,00 1 0 0
Rhön-Klinikum 704230 14,95 –0,33 3,4 16,08 / 14,08 15,15 0,8 10,2 0,42 0,37 40,4 — 0,0 08.06. 16,00 0 2 0
Ringmetall A3E5E5 4,05 –4,5 –6,3 4,78 / 2,78 4,08 2,2 10,9 0,50 0,40 10,0 2,2 1,4 20.06. 6,63 3 0 0
Schloß Wachenh. 722900 18,40 1,1 –7,1 20,80 / 16,30 19,16 0,8 3,4 1,32 1,55 11,9 2,7 2,7 24,80 2 1 0
SFC Energy 756857 26,45 5,0 –5,2 35,30 / 18,60 26,98 7,5 — –0,40 0,08 339,1 — 0,0 36,76 5 0 0
SLM Solutions Gr. A11133 10,76 –8,7 –36,0 23,60 / 10,76 16,27 6,5 — –0,90 –0,71 — — — 17.05. 22,00 3 0 0
SNP 720370 31,50 7,7 –17,6 63,95 / 27,48 41,18 2,2 — 0,14 0,88 35,8 1,2 0,3 02.06. 43,75 3 1 0
STEICO A0LR93 90,00 –5,1 –18,8 131,0 / 76,00 104,30 6,0 30,4 3,42 3,54 25,4 0,4 0,5 23.06. 125,20 5 0 0
Stemmer Imaging A2G9MZ 29,20 –3,3 –30,6 47,80 / 24,70 35,31 2,9 17,6 1,61 1,81 16,2 2,6 2,5 18.05. 51,33 3 0 0
Surteco Group 517690 27,90 –7,0 –25,4 40,00 / 26,60 33,62 1,0 11,0 3,08 2,58 10,8 3,6 3,6 07.06. 43,00 1 0 0
Süss MicroTec NA A1K023 14,06 –6,6 –31,9 27,85 / 14,06 20,55 1,7 11,1 0,84 1,07 13,2 1,1 0,6 31.05. 26,17 4 1 1
Syzygy 510480 5,78 –3,7 –7,4 7,54 / 5,48 6,28 1,4 9,6 0,30 0,32 18,1 2,6 4,3 05.07. 9,47 3 0 0
technotrans NA A0XYGA 24,05 5,0 –16,6 32,10 / 21,15 26,76 — 12,4 1,02 1,21 19,8 2,1 2,5 13.05. 30,88 4 0 0
TUI NA TUAG00 2,70 –1,7 0,11 4,49 / 2,07 2,93 — — –2,19 0,05 50,0 — 0,0 2,59 1 7 13
Umweltbank 557080 17,90 ±0,0 –8,7 23,90 / 13,90 19,04 2,0 7,7 0,90 0,88 20,3 1,8 1,8 23.06. 19,05 2 0 0
USU Software A0BVU2 22,10 2,3 –7,1 27,90 / 19,95 23,95 3,6 17,4 0,64 — — 2,3 — 01.07. 30,57 3 0 0
Uzin Utz 755150 68,20 –7,3 –20,7 93,50 / 68,00 79,84 1,7 6,1 6,53 4,03 16,9 2,6 2,3 17.05. 95,00 1 0 0
Va-Q-Tec NA 663668 16,50 –1,3 –34,9 36,00 / 15,74 24,55 4,3 66,0 0,16 0,36 45,8 — 0,0 02.06. 38,50 6 0 0
Vectron Systems A0KEXC 4,66 –13,1 –34,6 14,94 / 4,60 7,92 1,5 — –0,26 0,08 58,3 1,1 2,1 21.06. 14,85 2 0 0
Veganz Group A3E5ED 47,40 –1,9 –47,5 102,1 / 46,70 73,06 — — –10,56 –4,48 — — — 12.07. 103,00 3 0 0
VIB Vermögen A2YPDD 33,45 –2,9 –26,1 53,90 / 31,15 41,45 1,5 18,0 5,39 2,27 14,8 2,5 2,5 30.06. 52,81 3 3 1
Villeroy & Boch Vz. 765723 19,65 –5,1 –15,3 25,00 / 16,35 22,65 0,8 7,0 2,25 2,44 8,1 5,1 6,0 37,00 1 0 0
Vita 34 NA A0BL84 10,40 –14,4 –31,8 17,25 / 10,40 14,44 1,4 10,6 0,46 0,59 17,6 0,8 1,0 29.06. — 1 1 0
Vossloh 766710 35,35 –3,8 –20,7 49,15 / 35,00 43,34 1,5 18,0 1,31 2,16 16,4 2,8 3,0 18.05. 48,14 8 2 0
Washtec 750750 50,80 –1,4 –5,6 60,60 / 43,85 52,60 6,9 15,2 2,32 2,43 20,9 1,6 4,4 16.05. 63,25 4 0 0
Westwing Group A2N4H0 9,64 –9,4 –56,5 53,40 / 9,64 24,75 1,7 9,9 0,55 –0,86 — — 0,0 18.05. 22,98 5 0 0
Wüstenr. & Württ. 805100 17,76 –0,22 ±0,0 19,90 / 16,72 18,10 0,3 3,8 3,74 2,82 6,3 3,7 4,1 25.05. 23,67 3 0 0
FOCUS-MONEY 20/2022
89
moneyanalyse
Internationale
Aktien
MONDELEZ
Gutes erstes Quartal
Der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Mondelez steigerte seinen Umsatz
im abgelaufenen Quartal von 6,9 Milliarden Euro um 7,3 Prozent auf rund 7,4 Milliarden
Euro. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 0,8 Euro. Die
Analysten der Privatbank Berenberg erwarten 2022 ein weiteres organisches
Wachstum von 5,6 Prozent. Das Management rechnet allerdings damit, dass der
Ukraine-Krieg zu Umsatzeinbußen von rund 190 Millionen Euro führen könnte.
Mondelez
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
60
55
50
45
40
35
Quelle: Bloomberg
ISIN US6092071058 Empfohlen am 14.8.2020 Empfehlungskurs 47,42 € Kurs aktuell 62,15 € +/– in % +30,9 Neuer Stopp 52,83 € Kursziel 68,35 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
EURO STOXX 50 / STOXX 50
AB Inbev A2ASUV /BE0974293251 53,99 –1,5 1,4 65,65 / 46,87 52,76 1,6 7,7 2,17 3,07 17,6 0,9 1,3 65,15 19 10 2
ABB NA 919730 /CH0012221716 27,80 –2,7 –17,5 34,55 / 26,59 31,14 4,3 17,6 2,14 1,42 19,5 2,8 3,0 33,62 15 20 2
Adyen A2JNF4 /NL0012969182 1435,60 –10,1 –38,0 2804 / 1412,4 2187,25 24,5 24,1 15,31 21,15 67,9 — 0,0 2381,71 24 10 1
Ahold Delhaize A2ANT0 /NL0011794037 27,74 –1,8 –8,5 31,15 / 22,90 28,69 2,0 5,3 1,87 2,14 13,0 3,2 3,6 30,41 14 11 2
Air Liquide 850133 /FR0000120073 162,62 –1,2 5,7 166,3 / 136,5 150,77 3,6 14,1 5,42 6,37 25,5 1,7 1,9 179,89 20 10 2
ASML Hold. A1J4U4 /NL0010273215 522,80 –2,7 –26,8 776,2 / 495,0 648,07 24,1 19,8 14,34 16,44 31,8 1,1 1,1 735,47 27 7 2
AstraZeneca 886455 /GB0009895292 122,45 –2,5 18,1 134,0 / 86,50 105,88 5,5 30,5 0,08 6,38 19,2 2,2 2,3 137,13 29 4 1
AXA 855705 /FR0000120628 23,19 –8,4 –11,8 29,07 / 20,75 25,24 0,9 9,1 3,06 2,98 7,8 6,2 7,1 30,26 24 3 1
Banco Santander 858872 /ES0113900J37 2,67 –3,7 –8,2 3,53 / 2,57 3,09 0,5 0,4 0,44 0,51 5,3 3,0 5,5 4,05 22 8 1
BBVA 875773 /ES0113211835 4,60 –7,2 –12,6 6,26 / 4,40 5,45 0,7 1,1 — 0,73 6,3 5,5 7,6 6,37 14 17 1
BNP Paribas 887771 /FR0000131104 50,75 2,6 –16,6 68,01 / 44,38 56,22 0,6 1,5 7,26 7,41 6,8 3,1 7,3 67,24 20 5 0
BP PLC 850517 /GB0007980591 4,98 6,9 24,5 5,00 / 3,23 4,17 1,6 4,5 0,36 0,93 5,3 4,1 4,3 5,76 17 7 1
Brit. Am. Tobacco 916018 /GB0002875804 39,20 –2,3 19,1 41,35 / 29,65 34,44 1,1 9,2 3,47 4,14 9,5 6,5 6,8 45,27 13 4 1
CRH 864684 /IE0001827041 37,19 –4,0 –20,3 48,38 / 34,31 42,43 1,6 8,1 2,76 3,14 11,8 3,1 3,3 50,34 19 5 1
Danone 851194 /FR0000120644 55,96 –3,1 2,1 65,17 / 46,49 56,42 2,1 10,4 — 3,21 17,4 3,5 3,5 58,77 13 13 4
Diageo 851247 /GB0002374006 45,80 –5,0 –6,1 49,90 / 36,62 44,23 11,8 24,9 1,33 1,66 27,7 1,9 2,0 49,98 15 8 3
Enel 928624 /IT0003128367 6,08 –2,6 –13,7 8,36 / 5,31 6,83 2,1 6,1 0,31 0,56 10,8 6,1 6,6 8,30 24 3 1
Eni 897791 /IT0003132476 13,64 2,2 11,3 14,71 / 9,40 12,30 1,0 3,8 1,60 2,50 5,4 4,9 6,5 16,30 19 10 0
EssilorLuxottica 863195 /FR0000121667 154,50 –6,3 –17,8 195,34 / 134,72 170,06 1,9 14,9 3,28 6,09 25,4 0,7 1,9 187,29 14 10 1
Flutter Entertain. A14RX5 /IE00BWT6H894 99,42 2,9 –26,8 186,9 / 94,58 138,00 1,4 27,7 –2,78 3,58 27,8 — 2,1 170,98 20 3 0
GlaxoSmithKline 940561 /GB0009252882 20,92 –3,1 6,5 21,71 / 15,60 18,60 5,5 12,4 1,02 1,45 14,5 4,5 3,0 21,35 9 18 1
Hermes Intern. 886670 /FR0000052292 1050,00 –9,8 –32,1 1671,5/1032 1329,59 11,8 31,8 23,30 25,78 40,7 0,8 0,8 1330,19 6 12 4
HSBC Hold. 923893 /GB0005405286 5,91 0,92 11,8 6,74 / 4,10 5,41 0,7 1,0 0,59 0,63 9,4 5,4 4,5 7,42 12 7 2
Iberdrola A0M46B /ES0144580Y14 10,70 –2,9 4,3 11,37 / 8,44 9,88 1,4 9,5 0,58 0,65 16,5 3,2 4,4 11,84 22 10 0
Inditex A11873 /ES0148396007 20,78 1,9 –25,9 32,61 / 19,52 27,18 4,1 9,6 — 1,14 18,2 4,0 5,2 26,91 22 10 3
ING Groep A2ANV3 /NL0011821202 8,99 –0,16 –26,8 13,99 /7,91 11,72 0,7 13,6 1,23 1,06 8,5 9,9 6,2 13,28 17 3 1
Intesa Sanpaolo 850605 /IT0000072618 1,90 –2,2 –16,6 2,93 / 1,71 2,33 0,6 4,2 0,22 0,22 8,6 9,5 8,2 2,68 22 7 0
Kering 851223 /FR0000121485 459,60 –11,5 –35,1 796,3 / 459,6 650,03 4,3 12,2 25,49 31,71 14,5 2,6 3,1 752,29 22 10 0
Kone Corp. A0ET4X /FI0009013403 43,20 –6,3 –31,4 72,26 / 43,20 58,51 9,8 14,1 1,96 1,87 23,1 4,9 4,4 54,66 12 16 2
L’Oréal 853888 /FR0000120321 327,95 –6,4 –22,2 433,25 / 326,5 382,06 7,4 27,2 8,21 10,29 31,9 1,5 1,7 386,40 12 12 5
LVMH 853292 /FR0000121014 564,90 –8,4 –22,9 759,4 / 540,0 667,97 6,0 15,2 23,89 26,92 21,0 1,8 2,0 792,65 31 6 1
Nestlé NA A0Q4DC /CH0038863350 119,58 –1,7 –2,8 125,32 / 104,21 115,02 6,4 24,9 5,84 4,52 26,4 2,3 2,4 125,21 19 6 3
Novartis NA 904278 /CH0012005267 82,20 –1,6 6,1 85,03 / 70,32 77,31 3,1 12,9 10,11 5,89 14,0 3,6 3,9 87,65 16 13 3
Novo-Nordisk AS B A1XA8R /DK0060534915 106,00 –2,8 7,3 112,3 / 61,37 92,82 27,0 32,9 2,79 3,09 34,3 1,3 1,4 105,98 13 16 6
Pernod Ricard 853373 /FR0000120693 192,75 –2,4 –9,0 215,2 / 170,6 194,94 3,2 25,2 4,99 7,87 24,5 1,6 2,0 220,95 13 10 3
Philips Elec. 940602 /NL0000009538 24,93 –0,30 –24,1 48,11 / 24,00 33,49 1,5 13,1 3,65 1,63 15,3 3,4 3,5 31,92 8 13 0
Prosus A2PRDK /NL0013654783 41,67 –11,3 –40,8 90,24 / 40,88 66,38 1,6 463,0 — 2,79 3,80 11,0 0,2 0,2 92,24 19 2 0
Prudential 852069 /GB0007099541 11,20 –7,4 –26,8 18,60 / 11,10 15,46 1,9 112,0 — –0,74 1,04 10,8 1,5 1,5 18,56 14 3 0
90 FOCUS-MONEY 20/2022
CAMPARI
Überzeugende Zahlen
Mit einem Nettoumsatz in Höhe von 534,8 Millionen Euro schlug der italienische Getränkehersteller
Campari im ersten Quartal 2022 die Analystenprognosen deutlich.
Im Vergleich zum Vorjahr verbuchte das Unternehmen damit ein Plus von 34,4 Prozent,
die Experten hatten nur mit knapp 14 Prozent gerechnet. Das bereinigte operative
Ergebnis wuchs um gut die Hälfte auf 134,7 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente
Campari 107 Millionen Euro, 65,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.
Davide Campari
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
13
11
9
7
5
Quelle: Bloomberg
ISIN NL0015435975 Empfohlen am 20.3.2020 Empfehlungskurs 6,19 € Kurs aktuell 10,63 € +/– in % +71,7 Neuer Stopp 8,75 € Kursziel 11,60 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Reckitt Benckiser A0M1W6 /GB00B24CGK77 75,60 0,40 –1,3 79,10 / 64,30 70,95 — — –0,05 3,57 21,2 2,7 2,7 84,42 14 5 4
Relx A0M95J / GB00B2B0DG97 27,52 –4,2 –4,1 29,39 / 20,82 26,88 14,0 22,2 0,89 1,16 23,8 2,1 2,3 29,44 11 8 3
Richemont A1W5CV /CH0210483332 100,79 –9,6 –23,8 142,5 / 89,21 115,44 2,9 17,7 4,82 5,69 17,7 2,2 2,5 147,25 22 11 0
Rio Tinto 852147 /GB0007188757 64,90 –5,1 9,1 79,60 / 52,30 63,86 2,1 4,4 12,32 11,48 5,7 1369,7 — 12,8 74,00 10 11 4
Roche Hold. GS 855167 /CH0012032048 335,50 –4,1 –8,3 390,24 / 286,31 348,59 11,4 14,4 15,62 19,95 16,8 2,7 2,8 388,02 19 9 2
Safran 924781 /FR0000073272 96,52 –5,9 –9,2 126,6 / 92,56 108,31 3,2 16,9 0,10 3,82 25,3 0,4 1,6 131,06 17 4 0
Sanofi S.A. 920657 /FR0000120578 96,02 –0,20 12,0 101,51 / 77,72 86,10 1,8 11,4 4,95 7,57 12,7 3,3 3,7 114,00 23 6 1
Schneider Electr. 860180 /FR0000121972 128,70 –7,2 –25,8 178,68 / 122,88 150,63 3,0 19,8 5,67 6,88 18,7 2,0 2,4 162,76 13 12 1
Shell A3C99G /GB00BP6MXD84 27,16 7,7 39,8 27,40 / 15,50 20,92 — — 2,45 4,31 6,3 0,8 3,5 30,38 23 4 0
Stellantis A2QL01 /NL00150001Q9 12,66 0,17 –23,6 19,31 / 12,34 16,34 0,7 2,1 4,55 4,27 3,0 8,2 9,0 24,07 20 5 1
TotalEnergies 850727 / FR0000120271 49,94 6,5 11,2 52,89 / 34,33 44,07 1,2 5,1 — 10,45 4,8 5,3 5,8 59,42 18 10 0
UBS Group N A12DFH /CH0244767585 16,23 0,57 2,4 19,21 / 12,65 15,91 1,0 1,0 1,96 2,11 7,7 2,9 3,1 20,92 18 9 1
Unilever plc. A0JNE2 / GB00B10RZP78 42,45 –3,7 –10,3 51,05 / 39,61 45,44 6,4 14,1 2,32 2,47 17,2 404,3 — 4,0 49,55 13 11 2
Vinci 867475 /FR0000125486 90,29 –2,7 –1,5 103,44 / 80,24 91,87 2,2 6,6 4,51 6,48 13,9 3,2 3,9 112,42 21 5 0
Zurich Insur. Grp 579919 /CH0011075394 432,43 0,45 11,9 445,75 / 340,61 398,34 1,8 9,3 32,97 33,68 12,8 4,9 5,5 464,65 15 11 1
DOW JONES
3M 851745 /US88579Y1010 142,32 3,9 –9,9 172,45 / 125,05 150,89 5,7 11,6 9,63 10,13 14,1 4,0 4,0 150,21 1 13 7
American Express 850226 /US0258161092 162,04 –5,7 11,3 175,7 / 124,2 153,25 5,7 9,2 9,53 9,31 17,4 1,1 1,2 186,76 16 14 1
Amgen 867900 /US0311621009 220,20 –0,65 9,0 238,9 / 174,0 197,71 135,1 14,2 9,78 16,63 13,2 3,1 3,3 235,85 9 19 2
Apple Inc. 865985 /US0378331005 148,36 –1,1 –6,4 162,98 / 100,62 140,80 37,5 25,0 5,34 5,83 25,4 0,6 0,6 177,07 36 10 1
Boeing 850471 /US0970231058 142,42 0,72 –20,5 211,35 / 138,7 180,67 — — –6,80 0,57 248,1 — 0,0 219,77 20 5 1
Caterpillar 850598 /US1491231015 205,00 1,5 12,1 218,0 / 160,0 182,84 6,8 16,3 11,25 11,77 17,4 2,1 2,1 227,10 16 11 2
Chevron Corp. 852552 /US1667641005 157,64 5,9 51,6 162,0 / 79,91 111,19 2,2 10,9 7,74 14,35 11,0 3,3 3,4 164,92 16 12 1
Cisco Systems 878841 /US17275R1023 46,92 –1,6 –17,3 56,77 / 40,40 49,52 5,8 15,1 2,74 2,92 16,1 2,7 2,7 56,36 15 14 0
Coca-Cola 850663 /US1912161007 61,03 –0,29 17,3 63,00 / 43,95 51,50 11,2 22,0 2,14 2,35 26,0 2,6 2,7 65,60 21 9 1
Disney Co. 855686 /US2546871060 106,94 0,92 –21,9 162,0 / 105,96 136,61 2,5 29,2 2,16 4,21 25,4 0,0 1,3 165,13 29 8 0
Dow Inc. A2PFRC /US2605571031 64,87 0,56 29,2 66,99 / 46,18 53,04 2,6 7,2 — 7,51 8,6 4,1 4,1 69,97 10 14 1
Goldman Sachs 920332 /US38141G1040 296,75 2,3 –12,9 366,5 / 283,45 328,44 1,0 118,7 — 56,56 36,90 8,0 2,3 2,7 392,50 20 10 0
Home Depot 866953 /US4370761029 283,80 –1,9 –21,8 373,1 / 251,2 306,72 326,2 — 18,3 13,70 14,30 19,8 2,1 2,2 335,73 24 9 2
Honeywell 870153 /US4385161066 187,56 1,2 2,3 199,3 / 154,15 183,76 7,3 22,6 7,53 8,27 22,7 1,9 2,0 210,75 16 11 0
IBM 851399 /US4592001014 129,28 2,6 9,9 130,6 / 101,8 114,20 6,4 9,5 6,04 9,25 14,0 4,8 5,0 133,18 7 12 2
Intel 855681 /US4581401001 42,23 1,6 –7,8 49,95 / 38,20 44,56 2,2 5,7 4,69 3,25 13,0 2,9 3,0 48,71 18 22 8
Johnson & Johnson 853260 /US4781601046 167,26 –2,6 10,5 175,0 / 133,14 149,36 7,1 21,2 7,41 9,13 18,3 2,1 2,3 177,35 14 5 1
JP Morgan Chase 850628 /US46625H1005 117,40 3,7 –16,1 149,88 / 113,0 134,68 1,4 4,8 14,61 10,62 11,1 3,2 3,4 144,98 16 12 2
McDonald’s 856958 /US5801351017 236,75 –0,06 –0,65 243,5 / 182,05 218,45 — 20,3 9,55 9,33 25,4 2,1 2,2 264,79 26 11 1
Merck & Co. A0YD8Q /US58933Y1055 83,50 –0,36 22,6 85,20 / 58,52 69,74 5,8 15,7 4,89 6,91 12,1 3,1 3,2 91,02 17 11 0
Microsoft 870747 / US5949181045 262,50 –0,91 –13,2 310,45 / 195,6 268,66 12,7 27,1 7,66 9,04 29,0 0,9 0,9 341,26 48 4 0
Nike 866993 /US6541061031 111,88 –7,5 –24,9 156,46 / 106,4 133,97 12,5 27,8 3,54 4,41 25,4 1,0 1,1 151,48 28 7 1
FOCUS-MONEY 20/2022
91
moneyanalyse
RECKITT
Preise erhöht
Der Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser ist gut ins neue Jahr gestartet. Das Unternehmen
steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal 2022 auf rund vier Milliarden
Euro – ein Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Reckitt profitierte vor allem
von den Preiserhöhungen und deutlichen Gewinnen in seinem Babynahrungsgeschäft
in den USA. Für 2022 rechnet Reckitt mit einem vergleichbaren Wachstum
am oberen Ende der prognostizierten Spanne von einem bis vier Prozent.
Reckitt Benckiser
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
85
80
75
70
65
60
55
Quelle: Bloomberg
ISIN GB00B24CGK77 Empfohlen am 11.2.2021 Empfehlungskurs 71,68 € Kurs aktuell 75,60 € +/– in % +5,5 Neuer Stopp 64,26 € Kursziel 94,01 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
DOW JONES
Procter & Gamble 852062 /US7427181091 147,64 –3,3 1,8 155,22 / 108,5 132,98 8,3 20,8 5,23 5,56 26,6 2,3 2,3 153,11 13 10 2
Salesforce Inc. A0B87V /US79466L3024 163,34 –2,9 –27,5 273,6 / 157,36 213,51 2,9 27,3 1,41 4,45 36,7 — 0,0 269,26 42 7 0
Travelers Comp. A0MLX4 /US89417E1091 162,60 –1,4 17,4 171,74 / 121,15 143,68 1,6 5,8 13,78 12,62 12,9 2,1 2,2 173,06 4 13 3
UnitedHealth 869561 /US91324P1021 469,85 –6,0 5,1 505,7 / 325,7 406,46 6,1 20,8 17,20 20,50 22,9 1,2 1,2 530,26 23 4 1
Verizon 868402 /US92343V1044 45,36 2,7 –2,0 51,23 / 43,50 46,62 2,4 5,0 5,06 5,13 8,8 5,3 5,4 54,26 9 21 2
VISA Inc. A0NC7B / US92826C8394 195,36 –3,5 1,6 213,2 / 168,0 192,66 11,8 26,3 — 6,83 28,6 0,7 0,7 251,79 37 5 0
Walgreens Boots A12HJF /US9314271084 41,53 –1,5 –9,8 50,50 / 38,52 42,48 1,4 6,8 2,79 4,81 8,6 4,4 4,4 44,24 1 16 3
Walmart Inc. 860853 /US9311421039 145,10 0,18 14,9 148,6 / 112,5 127,27 5,1 17,6 4,77 5,09 28,5 1,3 1,3 149,44 28 8 3
USA WEITERE
Abbott Lab 850103 / US0028241000 106,90 –1,5 –14,9 125,75 / 86,86 109,60 5,6 18,9 3,75 4,62 23,1 1,6 1,7 130,00 16 4 2
Adobe 871981 /US00724F1012 379,60 –2,3 –25,0 621,4 / 364,1 489,60 14,1 35,9 11,08 12,61 30,1 0,0 0,0 516,42 24 7 0
AirBnB A2QG35 /US0090661010 136,04 –8,1 –7,6 185,0 / 106,72 144,44 19,2 40,2 –0,54 2,10 64,9 — 0,0 180,02 18 19 4
Alphabet Inc. A A14Y6F /US02079K3059 2207,50 1,2 –15,0 2699,5 / 1805,4 2429,91 6,0 16,9 106,74 118,32 18,7 — 0,0 3066,82 53 0 0
Altria Group 200417 /US02209S1033 52,99 0,15 27,0 53,63 / 37,76 43,40 — 12,2 1,28 4,61 11,5 6,4 6,7 53,97 6 12 0
Amazon 906866 /US0231351067 2202,00 –6,2 –26,4 3322,5 / 2188,5 2852,91 8,8 25,3 61,65 43,88 50,2 — 0,0 3475,26 57 1 1
American Water A0NJ38 /US0304201033 139,94 –4,4 –16,0 167,85 / 118,1 148,34 3,6 18,6 6,61 4,25 33,0 1,6 1,8 153,40 5 7 4
AT&T A0HL9Z /US00206R1023 18,95 5,6 –13,1 27,84 / 16,95 21,86 0,8 3,4 2,63 2,49 7,6 9,2 7,1 21,15 15 17 2
Bank of America 858388 /US0605051046 35,60 4,7 –9,6 44,32 / 30,98 38,26 1,3 — 3,40 3,16 11,3 2,2 2,4 45,59 18 11 0
Berkshire Hath. B A0YJQ2 / US0846707026 303,05 –0,95 14,0 330,15 / 229,3 267,57 — — — 12,66 23,9 — — — 0 0 0
Biogen Inc. 789617 /US09062X1037 190,92 –4,1 –12,3 349,3 / 174,94 223,43 2,6 8,2 9,89 14,91 12,8 — 0,0 232,22 16 17 0
Citigroup A1H92V /US1729674242 48,50 3,1 –9,2 66,00 / 45,73 56,37 0,6 1,7 9,65 6,46 7,5 4,0 4,1 60,21 14 12 1
Coinbase Global A2QP7J /US19260Q1076 109,28 –2,0 –51,4 318,0 /107,4 204,56 3,9 1,9 15,68 1,73 63,1 — 0,0 245,90 23 4 4
Colgate-Palmolive 850667 /US1941621039 72,20 –1,1 –3,7 77,32 / 63,84 69,23 200,6 — 19,3 2,43 2,95 24,5 2,4 2,5 77,64 8 13 3
Comcast A 157484 /US20030N1019 38,04 0,40 –14,8 52,27 / 37,70 45,24 1,9 6,3 2,89 3,38 11,2 2,6 2,7 52,99 24 11 1
eBay 916529 /US2786421030 45,61 –6,2 –22,4 69,73 / 43,46 57,40 4,0 11,8 19,54 3,97 11,5 1,6 1,7 56,66 11 17 0
Eli Lilly 858560 /US5324571083 278,15 0,16 13,2 286,4 / 158,2 228,15 29,8 36,5 5,82 8,07 34,5 1,2 1,3 295,18 16 8 1
Expedia Grp. A1JRLJ / US30212P3038 131,52 –23,7 –17,5 188,28 / 117,56 151,51 10,5 5,5 –1,71 6,77 19,4 — 0,0 199,77 13 19 0
ExxonMobil 852549 /US30231G1022 86,38 7,3 60,3 87,00 / 44,72 60,69 2,3 8,1 5,13 9,01 9,6 3,9 3,9 89,32 10 19 1
General Electric A3CSML /US3696043013 74,30 1,8 –10,3 106,0 / 69,80 86,16 2,2 25,7 –5,86 2,89 25,7 0,4 0,4 100,16 17 7 0
Gilead Sciences 885823 /US3755581036 58,18 3,3 –10,4 65,17 / 52,23 58,84 3,9 6,7 4,69 6,23 9,3 4,7 4,7 66,75 14 15 1
Lockheed Martin 894648 /US5398301094 419,55 2,3 34,3 441,3 / 281,2 335,11 11,7 13,2 21,65 25,52 16,4 2,4 2,6 444,99 8 14 0
LYFT A2PE38 /US55087P1049 20,72 –36,3 –45,2 52,84 / 19,19 38,44 6,6 — –2,87 0,15 140,9 — 0,0 40,23 25 14 1
MasterCard A0F602 / US57636Q1040 334,75 –3,1 5,0 364,05 / 271,05 311,90 48,8 36,7 8,33 9,96 33,6 0,5 0,5 410,20 38 3 1
Medtronic PLC A14M2J /IE00BTN1Y115 98,52 –2,3 6,9 115,0 / 83,64 101,37 3,2 22,3 4,68 5,50 17,9 2,0 2,5 112,12 23 7 0
Meta Platforms A1JWVX /US30303M1027 197,20 0,08 –35,2 324,5 / 162,44 261,99 4,6 10,1 13,10 13,12 15,0 — 0,0 275,05 43 16 2
Moderna A2N9D9 /US60770K1079 134,14 4,0 –38,7 432,65 / 109,74 229,03 3,3 4,2 26,91 25,53 5,3 — 0,0 212,11 10 9 0
Netflix 552484 /US64110L1061 179,00 –1,0 –66,9 617,9 / 177,18 442,18 4,8 213,1 — 10,69 10,64 16,8 — 0,0 294,24 15 32 5
Newmont Corp. 853823 /US6516391066 68,50 –3,2 28,1 79,59 / 45,74 55,50 2,7 13,5 1,39 3,14 21,9 3,1 3,1 75,08 7 15 0
92 FOCUS-MONEY 20/2022
GEBERIT
Solider Start im Jahr 2022
„Wir hatten einen guten Start ins Jahr“, äußerte sich kürzlich Geberit-Chef Christian
Buhl anlässlich der Bilanz zum ersten Quartal 2022. Der Sanitärtechnikkonzern
konnte seinen Umsatz um rund acht Prozent auf 980 Millionen Schweizer Franken
(CHF) erhöhen. Aufgrund der gestiegenen Preise von Rohmaterialien, Energie und
Transport sank der operative Gewinn leicht um 3,7 Prozent auf 303 Millionen CHF.
Dank einer hohen Nachfrage blickt Buhl dennoch optimistisch in die Zukunft.
Geberit
Aktienkurs in
Schweizer Franken
2019 2020 2021 2022
700
600
500
400
300
Quelle: Bloomberg
ISIN CH0030170408 Empfohlen am 5.5.2021 Empfehlungskurs 630,00 CHF Kurs aktuell 549,60 CHF +/– in % –12,8 Neuer Stopp 467,20 CHF Kursziel 594,70 CHF
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Nvidia 918422 /US67066G1040 177,44 0,82 –33,1 307,55 / 110,26 215,78 21,2 85,7 3,82 4,62 38,4 0,1 0,2 296,04 39 6 2
Oracle 871460 /US68389X1054 68,99 –4,4 –11,7 92,56 / 62,00 76,24 — 13,4 4,52 5,00 13,8 1,7 1,8 81,84 8 17 3
PayPal A14R7U / US70450Y1038 81,17 –3,4 –51,7 264,15 / 78,20 166,24 4,8 15,8 3,35 3,70 21,9 — 0,0 114,76 38 16 1
Pepsico 851995 /US7134481081 162,38 –1,0 6,0 169,28 / 118,08 144,33 16,2 24,2 5,46 5,88 27,6 2,3 2,4 172,37 12 8 2
Pfizer 852009 /US7170811035 46,06 –4,5 –9,7 54,50 / 31,49 43,63 3,5 8,3 3,66 6,55 7,0 3,2 3,3 54,54 14 14 0
Philip Morris A0NDBJ /US7181721090 94,62 –2,3 13,3 98,70 / 75,88 86,54 — 12,9 5,55 5,30 17,9 5,0 5,1 103,85 10 7 0
QUALCOMM Inc. 883121 /US7475251036 134,02 –3,4 –18,9 169,8 / 102,24 137,42 11,9 15,1 7,49 8,00 16,8 1,9 1,8 182,59 27 10 0
Snap A2DLMS /US83304A1060 25,82 –9,4 –37,5 71,87 / 21,38 44,80 12,4 143,4 –0,30 0,30 85,2 — 0,0 44,22 36 7 0
Starbucks Corp. 884437 /US8552441094 74,62 5,1 –27,2 107,14 / 70,00 91,12 — 15,4 3,37 2,85 26,2 2,4 2,5 88,19 16 17 1
Tesla A1CX3T /US88160R1014 826,00 –0,72 –13,6 1079,4 / 441,65 803,87 26,4 74,5 4,66 11,32 73,0 — 0,0 927,14 23 10 13
Texas Instruments 852654 /US8825081040 160,08 –3,3 –4,9 177,58 / 142,22 162,31 11,1 17,7 7,86 8,56 18,7 2,6 2,8 173,62 13 16 4
T-Mobile US A1T7LU /US8725901040 122,54 1,4 18,4 126,98 / 89,28 109,23 2,3 8,9 2,29 2,71 45,3 — 0,0 161,23 31 5 1
Twitter A1W6XZ /US90184L1026 48,05 2,8 27,2 62,65 / 28,00 43,51 6,5 64,1 –0,27 0,88 54,4 — 0,0 47,74 2 33 3
UPS 929198 /US9113121068 170,40 –5,0 –9,9 207,3 / 153,25 177,79 10,2 10,4 13,97 12,18 14,0 2,6 3,4 208,54 16 14 2
SCHWEIZ
Adecco Group NA 922031 /CH0012138605 33,59 –8,8 –25,3 63,02 / 33,21 44,60 1,4 7,5 3,60 4,30 7,8 10,8 7,3 51,50 10 7 3
Alcon N A2PDXE /CH0432492467 66,27 –2,4 –15,0 78,59 / 58,06 70,87 1,8 25,4 0,72 2,28 29,1 0,3 0,3 80,90 16 8 2
Clariant NA 895929 /CH0012142631 16,57 2,3 –9,7 19,70 / 13,42 17,52 2,5 18,0 0,83 0,94 17,7 2,5 2,6 19,85 8 12 1
Credit Suisse NA 876800 / CH0012138530 6,39 –1,4 –25,4 9,82 / 5,99 8,41 0,4 0,4 –0,65 0,59 10,8 0,8 2,5 7,63 6 16 7
Geberit NA A0MQWG / CH0030170408 511,69 –5,4 –28,9 753,05 / 505,9 649,57 9,4 18,9 20,41 19,97 25,6 2,4 2,4 554,74 2 11 10
Georg Fischer NA A3DHG1 /CH1169151003 48,76 –5,6 –27,1 74,77 / 46,87 64,31 2,8 14,3 — 2,66 18,4 2,0 2,1 62,92 7 3 0
Givaudan NA 938427 /CH0010645932 3641,70 –3,2 –21,3 4702,7 / 3334,7 4093,87 8,9 28,4 85,22 95,61 38,1 1,7 1,8 3792,89 6 15 5
Kühne + Nagel NA A0JLZL /CH0025238863 253,62 –4,5 –10,8 352,0 / 216,07 277,47 8,3 12,9 16,28 18,25 13,9 3,8 3,8 280,88 4 9 5
Logitech NA A0J3YT /CH0025751329 59,24 –4,8 –20,2 120,59 / 58,12 75,37 4,4 7,2 3,60 4,35 13,6 1,4 1,7 92,07 12 3 1
SGS NA 870264 /CH0002497458 2396,26 –1,6 –18,5 2969,7 / 2299,7 2662,73 16,7 16,6 78,87 93,39 25,7 3,2 3,3 2691,00 4 16 4
Sonova NA 893484 /CH0012549785 336,27 –1,9 –2,7 388,11 / 244,55 341,85 8,5 29,1 10,48 12,55 26,8 1,2 1,3 371,90 10 8 4
Swatch Inh. 865126 /CH0012255151 224,95 –8,4 –16,5 322,37 / 216,07 258,57 1,0 9,3 14,24 15,92 14,1 1,5 3,1 306,89 16 10 3
Swiss Re NA A1H81M /CH0126881561 75,48 –2,7 –13,4 98,67 / 69,94 84,30 1,1 5,6 4,55 6,99 10,8 7,5 8,0 92,31 9 10 6
VAT Group N A2AGGY / CH0311864901 272,07 –8,2 –38,0 479,44 / 237,69 370,82 13,3 35,8 6,98 8,73 31,2 1,6 2,2 367,96 7 7 1
ÖSTERREICH
Andritz 632305 /AT0000730007 38,50 –5,1 –15,4 50,45 / 35,90 45,04 2,3 7,2 3,27 3,97 9,7 4,3 4,5 57,80 12 0 0
BAWAG Group A2DYJN / AT0000BAWAG2 44,46 –3,0 –17,9 57,75 / 40,44 50,92 1,0 12,7 — 5,66 7,9 17,4 — 7,2 66,48 9 1 0
Erste Group Bank 909943 /AT0000652011 28,83 –8,6 –30,4 44,96 / 24,62 36,74 0,7 2,2 4,17 4,09 7,0 5,2 5,9 42,69 18 4 1
Flughafen Wien A2AMK9 /AT00000VIE62 26,00 –1,7 –2,6 31,90 / 23,90 27,49 1,7 20,6 — 0,67 38,8 — 1,3 29,33 2 4 0
Immofinanz A2JN9W /AT0000A21KS2 22,76 –0,52 0,80 23,26 / 17,23 21,83 0,8 16,1 2,59 0,99 23,0 3,3 3,2 21,59 0 4 3
Lenzing 852927 /AT0000644505 83,00 –5,5 –31,7 134,0 / 82,70 105,61 1,5 5,6 — 5,39 15,4 5,2 2,4 119,39 3 4 0
Mayr-Melnhof 890447 /AT0000938204 154,80 –8,1 –12,1 190,6 / 147,4 171,70 1,9 11,8 — 10,80 14,3 2,3 2,5 177,50 2 2 0
OMV 874341 /AT0000743059 48,15 –2,2 –3,9 58,14 / 37,60 49,29 1,1 2,2 6,40 11,19 4,3 3,8 5,1 56,59 11 9 2
FOCUS-MONEY 20/2022
93
moneyanalyse
BP
Ausstieg aus Russland – na und?
Im jüngsten Quartal verzeichnete das britische Energieunternehmen BP ein Umsatzwachstum
von knapp 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 46,7 Milliarden Euro –
und das, obwohl der Konzern eine Belastung von 24,2 Milliarden Euro für den Ausstieg
aus seinem russischen Geschäft hinnehmen musste. Dabei gab er seine
19,75-prozentige Beteiligung an der russischen Rosneft Oil ab. Der Gewinn von BP
lag im ersten Jahresviertel bei 0,30 Euro je Aktie gegenüber 0,12 Euro im Vorjahr.
BP
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
6
5
4
3
2
Quelle: Bloomberg
ISIN GB0007980591 Empfohlen am 28.4.2021 Empfehlungskurs 3,56 € Kurs aktuell 4,95 € +/– in % +39,0 Neuer Stopp 4,20 € Kursziel 5,84 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
ÖSTERREICH
Palfinger 919964 /AT0000758305 23,80 –2,9 –32,0 39,75 / 21,60 32,69 1,5 10,2 — 1,73 13,7 3,2 2,5 33,41 6 1 0
Raiffeisen Bank Intl. A0D9SU / AT0000606306 11,02 –0,09 –57,2 29,84 / 10,11 21,22 0,3 2,7 — 2,19 5,0 6,8 4,8 15,94 8 6 6
Schoeller-Bleckm. 907391 /AT0000946652 53,80 0,19 77,0 55,20 / 28,25 37,62 2,5 36,8 — 2,19 24,6 — 1,9 58,80 2 3 0
Telekom Austria 588811 /AT0000720008 6,83 –0,73 –11,3 8,08 / 6,74 7,38 1,4 3,0 — 0,80 8,5 3,7 4,4 8,38 7 6 0
Verbund 877738 /AT0000746409 88,55 –13,4 –11,1 106,6 / 67,05 92,02 5,6 316,3 — — 4,50 19,7 1,2 2,3 86,22 2 5 8
Voestalpine 897200 / AT0000937503 23,74 –4,7 –26,9 40,36 / 23,68 31,70 0,7 2,6 5,75 4,60 5,2 4,7 5,0 35,33 11 5 3
Wienerberger 852894 /AT0000831706 24,30 –9,7 –24,6 35,50 / 23,20 30,90 1,3 5,4 2,75 3,09 7,9 3,1 3,3 37,17 7 6 0
WEITERE INTERNATIONALE AKTIEN
Accor 860206 /FR0000120404 30,60 –3,1 8,7 35,67 / 23,50 29,73 1,9 — — 0,36 86,0 — 1,0 34,63 10 8 2
Advantest 868805 /JP3122400009 61,70 –4,9 –25,1 88,04 / 59,74 73,28 5,4 20,8 3,27 4,24 14,6 1,4 2,1 82,09 12 7 1
Akzo Nobel A2PB32 /NL0013267909 80,54 –2,9 –15,9 107,65 / 70,02 92,90 2,6 24,0 4,46 4,89 16,5 2,5 2,6 104,29 15 6 2
Alibaba A117ME /US01609W1027 87,00 –4,7 –11,9 193,3 / 65,65 119,19 1,7 7,1 6,29 7,22 12,0 0,0 0,0 154,34 49 6 2
Anglo American A0MUKL /GB00B1XZS820 42,20 –3,2 16,6 52,00 / 28,60 38,53 1,9 3,3 6,51 6,59 6,4 9,4 6,4 46,77 10 7 2
ANZ Bank 864144 /AU000000ANZ3 17,96 –2,8 1,0 19,19 / 16,41 17,68 1,2 23,6 138,70 — 1,42 12,7 5,4 5,4 19,66 8 7 1
ArcelorMittal A2DRTZ /LU1598757687 26,24 –5,7 –7,8 32,93 / 23,13 28,03 0,5 3,1 12,83 10,93 2,4 1,1 2,1 41,91 19 2 0
Atos 877757 / FR0000051732 24,38 2,3 –33,9 56,82 / 21,01 36,15 0,6 7,5 –27,03 2,41 10,1 3,7 0,5 28,80 5 10 3
BAE Systems 866131 /GB0002634946 8,92 0,22 36,7 10,39 / 5,81 7,28 3,2 10,6 0,64 0,60 14,9 3,3 3,5 9,42 8 10 2
Baidu Inc. A0F5DE /US0567521085 115,80 –4,1 –3,5 174,8 / 92,60 133,12 1,3 13,9 — 6,05 19,2 — 0,0 195,31 40 6 2
Ballard Power Syst. A0RENB / CA0585861085 7,95 1,3 –23,2 16,98 / 7,10 11,56 1,9 — — –0,48 — — 0,0 13,69 9 12 1
Bank of China A0M4WZ /CNE1000001Z5 0,36 –4,4 12,8 0,38 / 0,29 0,32 0,4 0,6 0,10 0,10 3,5 7,7 9,1 0,48 21 3 0
Barclays 850403 /GB0031348658 1,77 –0,56 –22,3 2,66 / 1,70 2,19 0,4 0,6 0,43 0,32 5,6 4,0 5,0 2,67 14 11 0
Barrick Gold 870450 / CA0679011084 21,26 –1,6 31,2 23,94 / 15,08 18,16 1,6 8,1 1,08 1,11 19,2 3,5 2,5 26,78 18 5 0
BHP Group 850524 /AU000000BHP4 31,09 –2,8 17,0 36,41 / 22,00 28,35 3,3 6,1 212,14 — 4,12 7,5 10,7 10,3 32,65 7 13 4
BYD CO A0M4W9 /CNE100000296 27,68 0,69 –6,8 36,74 / 14,12 28,69 5,9 8,9 — 0,34 82,1 0,1 0,1 39,15 28 1 1
Capgemini 869858 /FR0000125338 186,40 –5,1 –13,8 219,9 / 148,1 194,24 3,8 12,8 6,66 10,15 18,4 1,0 1,5 233,30 20 3 1
China Life A0M4XJ /CNE1000002L3 1,36 –1,1 –6,5 1,77 / 1,30 1,46 0,6 0,6 — 0,25 5,3 6,7 6,6 1,99 19 8 1
China Mobile 909622 /HK0941009539 6,11 –0,63 17,3 6,45 / 4,99 5,56 0,7 2,6 0,81 0,84 7,3 6,7 8,5 8,86 32 1 0
CK Hutchison A14QAZ / KYG217651051 6,62 –0,75 16,0 7,00 / 5,53 6,11 0,4 4,0 — 1,07 6,2 4,6 5,3 8,80 10 0 0
CSL 890952 /AU000000CSL8 180,02 –2,3 –4,3 203,35 / 152,3 182,30 6,5 23,8 4,96 4,73 38,1 1,2 1,1 208,96 13 2 0
Engie A0ER6Q / FR0010208488 11,12 –1,9 –15,2 14,60/9,80 12,44 0,7 4,3 — 1,38 8,0 7,6 8,2 16,66 20 3 0
Equinor ASA 675213 /NO0010096985 33,57 2,7 41,3 36,50 / 15,75 24,82 2,6 4,0 2,50 5,16 6,5 1,8 4,1 32,80 10 15 6
Ericsson B 850001 / SE0000108656 7,55 –2,2 –22,4 11,64 / 6,79 9,39 2,4 6,7 0,65 0,73 10,3 2,8 3,7 10,64 18 10 1
Eurofins Scientific A2QJCT /FR0014000MR3 83,16 –7,5 –24,9 129,2 / 78,53 101,92 4,4 11,9 3,90 3,66 22,7 0,8 1,2 101,76 10 8 2
Ferrari N.V. A2ACKK / NL0011585146 188,90 –7,7 –16,7 247,2 / 160,0 201,19 16,6 27,2 4,50 4,81 39,2 0,7 0,8 220,46 9 9 3
Franco-Nevada A0M8PX /CA3518581051 143,15 –1,9 20,6 157,95 / 108,95 127,20 4,6 30,1 3,64 3,68 38,9 0,8 0,8 164,85 11 8 0
Generali 850312 /IT0000062072 17,97 –0,11 –3,6 21,35 / 15,61 18,26 1,0 — 1,78 1,85 9,7 2,6 6,2 20,02 6 18 4
Glencore A1JAGV / JE00B4T3BW64 5,63 –3,4 24,0 6,51 / 3,34 4,69 1,9 7,0 0,35 1,29 4,4 3,9 11,1 6,92 14 3 0
Heineken A0CA0G /NL0000009165 91,56 –2,1 –8,1 104,35 / 77,86 92,82 3,0 12,6 5,77 4,37 20,9 1,4 1,7 102,63 12 10 5
94 FOCUS-MONEY 20/2022
ORSTED
Gewinn je Aktie fast verfünffacht
Der Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie Orsted blickt auf einen erfolgreichen
Start in das Jahr 2022 zurück. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,77 Euro gegenüber
0,38 Euro im Vorjahreszeitraum. Auf der Umsatzseite standen 4,54 Milliarden
Euro in den Büchern, damit eine Steigerung um knapp 80 Prozent. Die Dänen
profitieren dabei von einem diversifizierten Portfolio: Weltweit entwickelt, baut und
betreibt Orsted Windparks, Solarparks, Energiespeicher sowie Bioenergieanlagen.
Orsted
Aktienkurs in Euro
2019 2020 2021 2022
160
120
80
40
Quelle: Bloomberg
ISIN DK0060094928 Empfohlen am 11.3.2020 Empfehlungskurs 89,94 € Kurs aktuell 98,71 € +/– in % +9,8 Neuer Stopp 83,90 € Kursziel 121,30 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 21 Gewinn 22 KGV 22 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 30.12.21 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 21 Rendite 22 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Hennes & Mauritz 872318 /SE0000106270 11,30 –6,7 –34,7 21,19 / 11,30 15,95 3,2 4,4 — 0,67 16,9 5,5 5,9 14,93 12 12 10
Hon Hai A2N7M5 /US4380908057 6,55 –1,5 2,3 7,75 / 5,75 6,54 2,0 — 0,64 0,68 9,6 3,9 5,3 8,81 16 8 0
Honda Motor 853226 /JP3854600008 24,97 –0,44 1,5 28,34 / 23,41 25,71 0,6 5,5 2,94 3,22 7,8 3,3 3,8 29,96 14 8 1
ICBC A0M4YB /CNE1000003G1 0,54 –3,5 11,4 0,57 / 0,45 0,50 0,4 1,0 0,14 0,14 3,8 7,0 8,1 0,75 25 3 0
Just Eat Takeaway A2ASAC / NL0012015705 20,44 –21,4 –56,1 83,07 / 20,44 52,33 0,3 — –5,61 –3,41 — — 0,0 66,88 17 4 1
LG Electronics 576798 /US50186Q2021 20,80 ±0,0 –13,3 30,60 / 19,60 23,19 0,3 — 1,7 — 6,33 3,16 3,3 6,6 1,5 2,3 60,46 30,23 24 3 2
MTN Group 897024 /ZAE000042164 9,75 –5,3 3,3 12,67 / 5,45 9,16 2,7 4,4 0,44 0,77 12,7 1,8 2,4 13,34 8 3 2
Naspers 906614 /ZAE000015889 85,40 –12,1 –36,8 196,0 / 83,95 133,30 1,5 533,8 — 6,82 12,26 7,0 0,7 0,9 178,70 13 1 0
National Grid A2DQWX /GB00BDR05C01 14,05 –2,4 8,1 14,75 / 10,22 12,23 2,1 11,3 0,76 0,82 17,2 4,3 4,4 13,47 7 7 2
NEL A0B733 /NO0010081235 1,30 –6,1 –14,2 2,14 / 1,05 1,50 3,7 — — –0,03 — — 0,0 1,68 10 6 8
Newcrest Min. 873365 /AU000000NCM7 17,64 –2,8 14,6 19,71 / 13,47 15,96 1,5 6,6 1,35 0,97 18,1 2,6 0,9 20,03 7 8 1
Nintendo 864009 /JP3756600007 423,20 –3,4 2,6 515,8 / 366,6 422,54 3,5 11,3 26,68 27,10 15,6 3,2 3,3 508,22 14 6 2
Nippon Tel. & Tel. 873029 /JP3735400008 27,86 ±0,0 15,9 28,70 / 21,00 24,84 1,7 4,7 2,31 2,49 11,2 3,0 3,2 29,80 15 6 0
Nokia 870737 /FI0009000681 4,82 –0,48 –13,5 5,75 / 3,91 5,02 1,5 10,3 0,29 0,39 12,5 2,1 2,2 6,19 20 10 1
Nordea Bank A2N6F4 /FI4000297767 9,34 –2,8 –13,1 11,39 / 8,01 10,29 1,2 3,3 0,95 0,92 10,1 7,4 7,0 11,38 17 10 2
Orange 906849 /FR0000133308 11,47 2,9 22,1 11,68 / 8,97 9,99 1,1 2,7 0,00 1,10 10,4 7,0 6,2 12,19 17 8 3
Panasonic Hold. 853666 /JP3866800000 8,65 1,4 –9,3 11,98 / 8,01 9,79 1,0 5,5 0,76 0,79 10,9 2,6 2,7 11,26 11 7 1
Powercell Sweden A14TK6 /SE0006425815 13,82 –3,9 –24,5 24,85 / 11,16 17,58 20,9 — — –0,12 — — 0,0 21,42 1 2 0
Reliance Ind GDR 884241 /US7594701077 65,20 –3,6 16,4 70,20 / 42,90 57,41 4,7 203,8 — 2,28 2,90 22,5 0,3 0,4 69,67 27 9 4
Samsung El. St.GDR 896360 /US7960508882 1235,00 –2,4 –15,4 1540 / 1200 1353,90 32,9 — 149,7 — 109,32 136,30 9,1 2,2 2,2 1742,22 41 2 0
Sibanye-Stillwater A2PWVQ /ZAE000259701 2,92 –12,8 7,4 4,89 / 2,50 3,29 1,7 4,3 0,67 0,77 3,8 9,7 9,3 4,45 8 3 0
Siemens Gamesa A0B5Z8 /ES0143416115 14,23 –6,7 –32,3 29,04 / 14,20 20,26 2,6 12,8 — –0,63 — — 0,0 18,91 10 11 7
Softbank 891624 /JP3436100006 37,95 –4,7 –8,3 76,74 / 32,76 44,95 0,8 17,6 2,25 3,96 9,6 0,8 0,9 59,59 18 2 0
Sony 853687 /JP3435000009 80,34 –0,99 –28,1 119,32 / 75,00 96,18 1,8 10,0 5,12 5,14 15,6 0,6 0,6 118,22 22 3 0
Takeda Pharm. 853849 /JP3463000004 27,65 1,9 15,6 29,67 / 23,41 26,40 1,1 5,9 3,05 3,38 8,2 4,8 4,8 31,35 8 9 0
Telefónica 850775 /ES0178430E18 4,71 0,81 21,8 5,00 / 3,47 4,05 1,2 18,1 — 0,36 13,1 5,9 6,4 4,83 13 16 5
Telia Comp. 938475 /SE0000667925 3,85 –2,9 11,9 3,97 / 3,12 3,55 1,9 6,0 — 0,16 24,4 5,0 5,2 3,78 7 11 10
Tencent A1138D /KYG875721634 42,23 –5,6 –15,5 66,90 / 33,75 50,15 3,5 16,0 3,31 1,91 22,2 0,5 0,5 59,48 62 5 3
Tomra Systems 872535 /NO0005668905 35,00 –6,8 –45,2 63,96 / 34,95 49,97 8,5 28,9 0,74 0,78 44,6 1,7 1,2 40,61 1 7 2
Toyota 853510 /JP3633400001 16,77 3,1 3,8 18,78 / 12,43 15,99 1,3 11,8 1,52 1,60 10,5 2,5 2,9 18,73 18 7 0
Ubisoft Entert. 901581 /FR0000054470 47,60 9,1 13,0 62,96 / 33,97 46,80 3,4 5,9 2,18 2,32 20,5 0,0 0,0 59,84 16 8 3
Umicore A2H5A3 /BE0974320526 39,22 6,3 9,2 60,40 / 31,98 43,40 3,0 7,8 2,56 2,29 17,1 2,0 2,1 38,10 3 13 7
Vestas Wind Sys. A3CMNS /DK0061539921 23,19 –5,0 –12,5 38,40 / 20,10 29,06 6,0 23,4 0,17 –0,08 — 0,2 0,2 25,93 10 14 8
Vodafone A1XA83 /GB00BH4HKS39 1,46 –0,49 8,6 1,68 / 1,27 1,44 0,7 2,6 0,10 0,12 12,6 6,2 6,2 1,93 20 3 2
Volvo B 855689 /SE0000115446 14,85 –3,4 –27,4 22,78 / 14,38 18,95 2,0 9,4 1,54 1,65 9,0 14,5 — 6,9 21,44 19 5 2
Wheaton Prec. Met. A2DRBP /CA9628791027 41,61 –2,1 12,4 47,80 / 31,77 38,10 3,2 23,2 1,59 1,40 29,8 1,3 1,4 53,85 15 2 0
Woodside Petroleum 855377 /AU000000WPL2 20,96 –0,10 52,4 24,00 / 11,85 16,20 1,6 5,6 194,16 — 3,15 6,7 6,1 10,0 22,68 10 4 0
Zijin Mining A0M4ZR /CNE100000502 1,30 –6,4 25,6 1,65 / 0,96 1,21 3,0 9,3 0,09 0,13 9,9 1,3 3,5 1,96 16 1 0
FOCUS-MONEY 20/2022
95
moneyanalyse
ETFs
JPM-EUROZONE-RESEARCH-ENHANCED-INDEX
Solides Kerninvestment
Nach dem J.P.-Morgan-Europe-Research-Enhanced-Index-Equity-(ESG-)UCITS-ETF
hat J.P. Morgan Asset Management ein vergleichbares Produkt für die Euro-Zone
aufgelegt. Die aktiv gemanagten Research-Enhanced-Index-(REI-)ETFs gelten als
kostengünstige Bausteine für Core-Allokationen. Doch im Gegensatz zu passiven
Produkten etwa auf den Euro-Stoxx-50 können die REI-ETFs von den Chancen
eines aktiven Managements profitieren und somit den Gesamtmarkt schlagen.
Euro-Stoxx-50
Kurs-Index in Punkten
4000
3500
3000
2500
2000
2012 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2022
Quelle: Bloomberg
WKN A3DEH3 Anbieter JPMorgan ETFs (Ireland) ICAV Referenz-Index Eurozone-Research-Enhanced-Index Ertragsverwendung thes. Nachbildungsart physisch Kosten p. a. 0,25 %
Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in
Gebühr ver- € %
in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
iShares Core DAX 593393 0,16 T 116,16 –9,0 3,2 1,3
Xtrackers DAX DBX1DA 0,09 T 131,08 –8,9 3,4 1,3
Deka DAX ETFL01 0,15 T 122,94 –8,9 3,3 1,3
iShares TecDAX 593397 0,51 T 27,34 –11,0 1,5 7,1
Deka MDAX ETFL44 0,30 T 275,80 –10,2 3,7 2,7
Invesco MDAX A2N7NF 0,19 T 48,81 –10,0 3,7 —
Lyxor SDAX ETF005 0,70 A 114,80 –17,3 3,6 3,4
Xtrackers ATX DBX0KJ 0,25 T 55,55 –1,6 2,6 3,1
Xtrackers Switzerland DBX1SM 0,30 A 121,12 14,8 12,1 8,9
Vanguard S&P 500 A1JX53 0,07 A 74,50 15,0 16,3 —
Invesco S&P 500 A1CYW7 0,05 T 744,00 15,2 — —
iShares Core S&P 500 A0YEDG 0,07 T 402,32 14,9 16,3 14,6
Invesco EQQQ Nasdaq-100 801498 0,30 A 297,75 8,7 21,3 19,9
Xtrackers MSCI USA A1XB5V 0,07 T 110,61 12,9 16,2 14,3
Xtrackers Russell 2000 A1XEJT 0,30 T 251,95 –4,8 8,3 7,9
Vanguard FTSE 100 A1JX54 0,09 A 38,76 12,1 4,4 —
iShares Core FTSE 100 552752 0,07 A 8,60 12,2 4,3 4,5
Xtrackers CAC 40 DBX1AR 0,20 A 64,72 2,7 7,2 5,9
Amundi CAC 40 A2H59J 0,25 T 96,86 2,0 6,9 5,8
Xtrackers Nikkei 225 DBX0NJ 0,09 A 20,32 –10,5 4,4 5,9
iShares Core MSCI Japan IMI A0RPWL 0,15 T 41,48 –4,3 4,0 4,1
Vanguard FTSE Japan A1T8FU 0,15 A 28,72 –3,7 4,4 —
Lyxor Japan (TOPIX) (DR) A0ESMK 0,45 A 135,43 –4,3 3,5 3,3
Xtrackers MSCI China DBX0G2 0,65 T 13,81 –30,6 –5,9 1,6
Xtrackers CSI300 Swap DBX0M2 0,50 T 13,88 –8,9 8,9 11,1
iShares MSCI China A A12DPT 0,40 T 4,56 –10,8 6,3 7,7
Lyxor MSCI India LYX0BA 0,85 T 23,54 25,1 10,9 8,7
Xtrackers MSCI World A1XB5U 0,19 T 80,01 9,7 12,8 11,0
Vanguard FTSE All-World A1JX52 0,22 A 101,08 7,1 11,4 —
SPDR MSCI ACWI A1JJTC 0,40 T 164,20 7,1 11,3 10,4
iShares MSCI World Small Cap A2DWBY 0,35 T 5,99 –0,4 9,3 —
Amundi Prime Global A2PBLJ 0,05 A 26,50 9,3 12,6 —
VanEck Vec. Sust. World Equal Weight A12HWR 0,20 A 27,24 5,5 10,8 —
Invesco EURO STOXX 50 A0RGCL 0,05 T 84,28 –5,3 4,4 3,0
iShares Core EURO STOXX 50 593395 0,10 A 37,05 –5,0 4,6 3,1
iShares STOXX Europe 600 263530 0,20 A 43,20 1,7 6,6 4,9
Xtrackers MSCI EMU DBX0GJ 0,12 A 41,69 –4,9 4,4 3,2
Lyxor MSCI EMU Small Cap (DR) LYX0W3 0,40 A 340,90 –2,7 8,2 —
Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in
Gebühr ver- € %
in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
Xtrackers MSCI Europe DBX1ME 0,12 T 71,01 3,2 6,4 4,8
iShares Core MSCI Europe A0MZWQ 0,12 A 27,18 3,1 6,4 4,9
Xtrackers MSCI Europe Small Cap DBX1AU 0,30 T 52,88 –7,7 6,6 5,0
Amundi MSCI EM Asia A2H58R 0,20 T 33,23 –12,7 3,8 5,1
Xtrackers MSCI Emerging Markets A12GVR 0,18 T 48,20 –9,4 2,6 —
ComStage MSCI Emerging Markets ETF127 0,14 A 43,65 –9,1 2,9 4,3
iShares Core MSCI EM IMI A111X9 0,18 T 28,59 –7,2 3,6 5,1
Lyxor MSCI Emerging Markets Asia LYX0YF 0,12 T 9,60 –12,5 4,0 —
Amundi MSCI EM Latin America A2H58P 0,20 T 13,25 12,7 –1,2 0,8
iShares Automation & Robotics A2ANH0 0,40 T 9,71 –3,9 11,6 12,4
iShares Dow Jones Global Titans 50 628938 0,51 A 57,63 11,0 15,0 13,4
iShares Global Clean Energy A0MW0M 0,65 A 10,38 –0,4 26,9 20,0
iShares Digitalisation A2ANH3 0,40 T 6,94 –19,7 4,0 8,1
VanEck Vec. Gold Miners A12CCL 0,53 T 35,52 13,4 22,6 11,6
Xtrackers MSCI World Health Care A113FD 0,25 T 44,47 18,5 15,4 11,9
iShares Healthcare Innovation A2ANH2 0,40 T 6,80 –17,8 6,7 8,2
Lyxor MSCI World Inf. Tech. TR LYX0GP 0,30 T 490,25 11,6 22,0 21,1
iShares S&P 500 Inf. Tech. Sector A142N1 0,15 T 16,77 18,1 25,0 23,6
Lyxor New Energy LYX0CB 0,60 A 38,41 –1,5 17,1 14,2
VanEck Vec. Video Gaming a. eSports A2PLDF 0,55 T 29,80 –15,0 — —
iShares STOXX Global Select Div. 100 A0F5UH 0,46 A 30,15 9,1 7,0 5,8
SPDR S&P US Div. Aristocrats A1JKS0 0,35 A 65,67 17,7 12,4 11,4
SPDR S&P Euro Div. Aristocrats A1JT1B 0,30 A 20,98 –4,4 0 0,4
Xtrackers MSCI World Min. Volatility A1103F 0,25 T 35,66 14,0 8,0 8,1
iShares Edge MSCI World Mom. Fac. A12ATF 0,30 T 53,01 3,4 12,4 13,6
iShares Edge MSCI World Val. Factor A12ATG 0,30 T 33,62 10,2 7,2 6,0
VanEck Vec. Mornings. US Wide Moat A12CCN 0,49 T 44,75 3,4 13,2 13,1
UBS ETF (LU) MSCI World Soc. Resp. A1JA1R 0,22 A 117,40 7,4 12,9 11,2
Lyxor MSCI Water ESG Filtered LYX0CA 0,60 A 52,37 2,3 12,5 8,9
BNP Paribas Easy Circ. Ec. Leaders A2PHCA 0,30 T 15,00 8,3 — —
iShares MSCI Europe ESG Screened A2N48D 0,12 T 6,54 1,0 6,2 —
iShares MSCI Europe SRI A1H7ZS 0,20 T 56,22 0,9 8,9 6,9
UBS ETF (IE) S&P 500 ESG A2PEZ8 0,12 A 26,46 17,3 13,7 —
UBS MSCI USA Socially Responsible A1JA1S 0,22 A 158,76 9,8 16,0 14,4
iShares MSCI EM SRI A2AFCZ 0,25 T 6,83 –3,6 4,9 5,8
BNP Paribas Easy Low Carb. 100 Eu. A2DPX9 0,30 T 207,05 2,9 6,1 —
Arero Der Weltfonds DWS0R4 0,50 T 255,50 7,7 8,2 6,5
Xtrackers Portfolio DBX0BT 0,70 T 260,10 –1,7 5,6 4,6
96 FOCUS-MONEY 20/2022
Zertifikate
PARTIZIPATIONSZERTIFIKAT
Vom Rohölanstieg profitieren
Die EU-Kommission will kein russisches Rohöl mehr importieren. Das ist eine Absichtserklärung,
brachte den Preis für den Energieträger aber auf Trab. Das Partizipationszertifikat
der Deutschen Bank, X-pert-Quanto-Zertifikat auf Nymex-Light-
Sweet-Crude-Oil, kletterte über 100 Euro. Steigen die Öl-Futures an, machen kun -
dige Anleger mit dem Papier Gewinne. Das Zertifikat ist im Basisinformationsblatt
des Emittenten mit dem Risikoindikator 6 von 7 bewertet. Vorsicht: Emittentenrisiko.
X-pert-Quanto-Zertifikat auf
Nymex-Sweet-Crude-Oil Kurs in Euro
2021
JAN
2022
JAN
MAI
100
80
60
40
Quelle: Bloomberg
WKN DC84MT Emittent: Deutsche Bank Laufzeit: endlos Kurs aktuell 101,56 € Währungsgesichert: ja Bezugsverhältnis 1,00 Stoppkurs zur Verlustbegrenzung: 85 €
Stand: 5.5.22
Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung p.a. in % Laufzeit
€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr
Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung p.a. in % Laufzeit
€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr
THEMENZERTIFIKATE
Aqua Index (VON) VF55L2 152,93 –4,4 –11,1 2,0 Open End
Baix (HVB) HVB4BY 94,93 –11,0 –20,0 –15,8 Open End
Bauwirtschaft Basket (RCB) RCB9FM 10,44 –12,5 –13,6 –18,6 Open End
Belt and Road (VON) VF5Y6S 95,89 –11,2 –12,1 –16,7 Open End
Bitcoin (VON) VQ63TC 339,10 –3,3 –36,0 –29,2 Open End
China Policy (VON) VZ60CP 155,30 –12,4 –16,6 –22,3 Open End
Circular World (VON) VE85VQ 182,01 –5,0 –14,4 2,7 Open End
Digital Marketplaces (VON) VN19ER 191,50 –15,2 –24,2 –20,5 Open End
EPRA/NAREIT Eurozone (HVB) HV092P 54,25 –9,3 –15,0 –8,8 Open End
Erix (SOG) SG1ERX 194,00 6,4 –9,9 –10,6 Open End
ESG Goods for Life (HVB) HVB4GL 99,62 –2,2 –13,9 –6,6 Open End
FTSE EPRA/NAREIT Germany(HVB) HV2CFJ 16,46 –26,8 –31,6 –28,2 Open End
Gene Therapy (VON) VA3BPR 102,10 5,3 –13,5 –1,1 Open End
Global Hydrogen (HVB) HVB4H2 204,67 19,3 –3,9 7,0 Open End
Green Invest (ERG) EB013Z 14,80 –4,8 –8,8 –1,2 Open End
Impact for Good (VON) VA9QNW 145,44 –6,6 –18,7 –14,0 Open End
Luxury-Performance-Index (VON) VTA3LU 204,20 –16,8 –19,5 –10,6 Open End
NYSE Arca Biotech (HVB) 787363 444,29 0,8 –7,6 –2,2 Open End
Smart Farming (VON) VA8HXD 143,68 4,0 –3,6 –3,2 Open End
Smart Mobility (UBS) UBS0SM 150,92 –2,6 –16,1 –2,2 Open End
Solactive 3D-Printing (UBS) UBS13D 125,78 –19,2 –42,2 –36,2 Open End
Solactive 5G (VON) VA9H37 154,90 –1,8 1,3 7,2 Open End
Solactive Artificial Intelli. (VON) VL3SJB 227,60 –13,1 –22,7 –3,2 Open End
Solactive Batt. En. Storage (VON) VL53BE 220,30 –2,0 –20,6 4,4 Open End
Solactive Best Age (HVB) HV3AGE 31,24 –1,8 –3,8 4,2 Open End
Solactive Blockchain Tech. (VON) VL9NBT 153,80 –8,0 –12,3 –10,4 Open End
Solactive BRIC E-Comm. (HVB) HV1BEC 22,45 –22,3 –37,4 –40,2 Open End
Solactive China Internet (VON) VP6CJ5 72,00 –14,2 –24,2 –39,8 Open End
Solactive Cyber Security (VON) VS5ZCS 326,30 6,7 –7,9 42,4 Open End
Solactive Dt Maschinenb. (HVB) HV3DMB 17,61 –17,2 –23,1 –5,0 Open End
Solactive German M&A (HVB) HU5JPC 36,03 –11,0 –17,9 –16,9 Open End
Solactive Gl. Family Owned (UBS) UBS1FA 144,17 1,0 –0,5 6,1 Open End
Solactive Global Spin-Off (VON) VZ2SP0 159,50 3,8 –12,6 –9,6 Open End
Solactive Home Office Tech.(VON) VP796R 111,50 –10,8 –24,4 –5,5 Open End
Solactive Industrie 4.0 (VON) VS8Y40 220,20 –13,0 –23,0 –8,7 Open End
Solactive Innovat. Technol. (UBS) UBS1RU 224,61 –6,4 –28,0 –14,2 Open End
Solactive Robot. a. Drones (UBS) UBS0RD 235,54 –13,8 –29,4 –26,2 Open End
Solactive Smart Grid (VON) VT0DSG 301,00 1,4 –12,1 –1,0 Open End
Solactive Social Media (VON) VZ6ASM 220,70 –10,6 –27,7 –28,2 Open End
Solactive Uranium Mining (SOG) SH02Q8 9,06 28,9 — — Open End
Stoxx Europe ESG L. Sel 30 (HVB) HX8SQL 27,34 –3,2 –0,4 –18,8 Open End
STRATEGIEZERTIFIKATE
CROCI Euro (DB) DB091Z 331,58 –6,7 –7,3 –0,2 Open End
CROCI Germany (DB) DB0WKS 279,17 –6,5 –10,6 –4,5 Open End
DAXplus Export Strategy (HVB) HV095B 68,41 –8,3 –18,3 –12,7 Open End
DAXplus Max. Sh. Rat. Ger. (HVB) HU5JPA 82,75 –7,5 –18,4 –12,6 Open End
DAXplus Min. Varian. Ger. (BNP) AA0KFZ 68,81 –9,6 –10,7 –5,9 Open End
DAXplus Seasonal Strategy (HVB) HV1DB6 64,79 –9,0 –13,8 –7,4 Open End
Directors-Deal.-Val.-Strat. (UBS) UBS1GB 119,19 –6,0 –12,9 –5,0 Open End
Dow Jones Asia Sel. Div. 30 (BNP) ABN6ZQ 167,12 –3,4 8,6 –2,7 Open End
European Sector Rot. Strat. (HVB) HVB12Y 1838,27 3,1 2,0 9,1 Open End
Gebert Börsenindikator (MS) MF04W6 202,12 15,3 –4,8 –9,0 Open End
Global Quality Div.Payers (UBS) UBS0QD 349,32 1,5 5,5 10,7 Open End
RADA Strategy Dax (UBS) UB0C7S 180,48 –1,5 –9,7 –4,5 Open End
RADA Strategy E. Stoxx 50 (UBS) UB0C7T 150,11 –1,2 –9,7 0,1 Open End
Solactive Europ. Buyback (SG) A12V1Y 18,80 –1,8 –3,1 5,0 Open End
Solactive High Div Low Vol (VON) VZ7HDL 124,10 –6,3 –12,2 3,0 Open End
Solactive Value Investoren (UBS) UBS1SV 296,68 0,8 –4,0 5,0 Open End
REGIONENZERTIFIKATE
Next-11 (GS) GS8N11 136,14 5,5 4,1 10,0 Open End
S&P SMIT 40 (HVB) HV72PR 13,42 11,7 8,3 14,8 Open End
Stoxx Nordic 30 (BNP) ABN1NK 120,87 –8,7 –16,2 –5,8 Open End
ROHSTOFFZERTIFIKATE
Bloomberg Commodity (RCB) RCB9UP 12,54 31,2 41,4 63,7 Open End
Bloomberg Indust. Metals (UBS) UT8KGL 140,02 20,6 31,5 46,7 Open End
Brent Oil (SOG) CU0L1S 111,82 35,9 57,7 107,3 Open End
CO2-Emissionsrechte (SOG) SD54UU 86,36 –8,4 47,6 — Open End
Gold Quanto (DB) DB0SEX 149,76 4,2 2,9 1,6 Open End
Kupfer Quanto (DZ) DZ0CDD 70,15 –6,6 –1,4 –10,0 Open End
Rogers Intl. Energy (BNP) ABN08Q 63,44 63,8 93,3 201,4 Open End
Silber (Quanto) (HVB) HV2XAG 15,21 –2,3 –12,4 –27,3 Open End
EMITTENTEN: BNP BNP Paribas
DB Deutsche Bank
DZ Bank
ERG Erste Group
GS Goldman Sachs
HVB HypoVereinsbank
LEO Leonteq
MS Morgan Stanley
RCB Raiffeisen Centrobank
SOG Société Générale
UBS UBS
VON Vontobel
FOCUS-MONEY 20/2022
97
moneyinside
Andis
Börsen-
Barometer
ANDREAS KÖRNER, REDAKTEUR FOCUS-MONEY
Warum der Adler abstürzte
ANLEGER, DIE AKTIEN VON IMMOBILIENFIRMEN KAUFEN,
streben überdurchschnittliche Sicherheit durch das Betongold
in deren Bestand an sowie einen gewissen Ausgleich der Inflation
dank steigender Mieteinnahmen. Automatisch und in jedem
Fall gibt es beides aber auch in der Boombranche nicht –
wie der Fall Adler Real Estate eindrucksvoll zeigt.
Die Aktien des SDax-Werts mit operativem Schwerpunkt in
Berlin sind vom Hoch um bis zu 77 Prozent abgestürzt (siehe
auch FOCUS-MONEY 19/2022). Der Einbruch fiel auch deshalb
so heftig aus, weil von den Aktien lediglich 3,28 Prozent frei
handelbar sind („Free Float“) und 96,72 Prozent der Luxemburger
Muttergesellschaft Adler Group S.A. gehören.
So wie im Fall Wirecard hat die britische Investmentfirma Viceroy
des Leerverkäufers Fraser Perring den Stein ins Rollen gebracht.
Viceroy wirft Adler unter anderem vor, die Bilanz künstlich aufgebläht
zu haben und Geld aus übernommenen Firmen abzuziehen.
Die Wirtschaftsprüfer von KPMG haben dem Unternehmen das
Testat der Bilanz verweigert. Adler selbst wies die Anschuldigun-
gen zurück und nannte die Corona-Pandemie als Auslöser der
Misere. Fragt sich nur, warum die die Kurse anderer Immobilienkonzerne
nicht oder nur deutlich weniger nach unten zog. Kleiner
Trost: Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat – anders als bei
Wirecard – versprochen, den Fall gründlich zu untersuchen.
Doch selbst wenn keinerlei Betrug oder Unregelmäßigkeiten
vorliegen, sollten Anleger sich bewusst machen, dass ihnen Bestandsimmobilien
oft nicht den gewünschten Schutz bieten.
Denn falls die Schulden, wie im Fall Adler, im Verhältnis zum
Portfolio-Wert sehr hoch sind, sichern die Objekte erst einmal
die Kredite der Banken ab. Auch entfällt ein bedeutender Teil des
Geschäfts der Branche auf die Entwicklung von Projekten – ein
oft unsicheres Feld, bei dem erst nach langer Zeit Mieten fließen.
Häufig wird auch übersehen, dass der Gesetzgeber selbst
dazu beiträgt, dass die Bilanzierung von Immobiliengesellschaften
Risiken birgt. So werden diese Firmen durch den europäischen
Rechnungslegungsstandard IFRS dazu gezwungen,
Bewertungsgewinne, die nur auf dem Papier stehen und die
Zahlen besser aussehen lassen, jedes Jahr auszuweisen, beim
US-Standard GAAP ist das gar nicht zulässig.
BÖRSENTERMINE von Donnerstag 12.5. bis Mittwoch 18.5.2022
Donnerstag
Siemens: An diesem Tag berichtet der
Technologiekonzern mit Hauptsitz
München über die Entwicklung im
zweiten Quartal des bei Siemens
traditionell versetzten Geschäftsjahrs.
RWE: Wie es im ersten Jahresviertel
beim Essener Energieversorger
gelaufen ist, erfahren die Anteilseigner
heute. Analysten loben den konsequenten
Ausbau regenerativer Energien.
Volkswagen: Der Autoriese aus
Wolfsburg hält an diesem Datum seine
Jahreshauptversammlung ab. Dort
werden sicher die aktuellen Lieferengpässe
ein wichtiges Thema werden.
Freitag
Fresenius: Nichts mit Schnittchen auf
der HV des Dialysespezialisten, sie findet
virtuell statt. Dort wird u. a. über „erneute
Ermächtigung zum Erwerb und zur
Verwendung eigener Aktien“ abgestimmt.
Deutsche Telekom: Seit Ende 2013
bewegt sich die Aktie im Korridor zwi -
schen 10 und 20 Euro. Vielleicht läuten
die Q1-Zahlen ja eine Zeit ein, in der sie
endlich die obere Marke knackt.
Montag
Jungfraubahn: Nach einer sehr
erfolgreichen Wintersaison lädt die
Jungfraubahn zur jährlichen Hauptversammlung.
Automilliardär Martin Haefner
hat seine Position derweil vergrößert.
Vantage Towers: Die Vodafone-Tochter
Vantage Towers ist einer der größten
Betreiber von Sendemasten in Europa.
Heute verkündet der Konzern seine
Jahresergebnisse.
Global Fashion Group: Wie ist der
E-Commerce-Modehändler in das
aktuelle Geschäftsjahr gestartet? Die
heutigen Q1-Zahlen liefern wichtige
Antworten.
Dienstag
Software AG: Die Baader Bank ruft als
Kursziel 42 Euro auf, derzeit liegt die
Aktie bei um die 30 Euro. Neue Impulse
für einen Kursanstieg könnten von der
heutigen Hauptversammlung ausgehen.
Walmart: Der größte private Arbeitgeber
der Welt präsentiert das erste
Quartal. Stellen sich die Analystenschätzungen
beim Gewinn je Aktie
von 1,47 US-Dollar als wahr heraus?
Mittwoch
Aareal Bank: Nehmen die Aktionäre
das Kaufangebot der Beteiligungsfirma
Atlantic Bidco an? Zeit bleibt bis zum 24.
Mai. Auf der HV wird sich der Vorstand
den Fragen der Anteilseigner stellen.
Deutsche Börse: Der Dax-Konzern
verdient so viel wie noch nie. Die Aktie
notiert dicht an ihrem Allzeithoch. Für
den Vorstand wird das heutige Aktionärstreffen
zum Heimspiel.
SAP: Firmenchef Christian Klein hat
mehrere Baustellen zu meistern – maue
Zahlen, müde Aktie und der Weggang
von Finanzvorstand Luka Mucic. Einiges
an Zündstoff auf der heutigen HV.
98 Fotos: Telekom, Bloomberg
FOCUS-MONEY 20/2022
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