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h&p BaWü Newsletter (3)

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I N F O P O S T H & P B A D E N -

W Ü R T T E M B E R G G G M B H

01.11.2021 B A N D 1 - D R I T T E A U S G A B E - 2021

T H E M E N D I E S E R A U S G A B E

W A R U M D I E S E R N E W S L E T T E R ?

• V O R W O R T D E S

G E S C H Ä F T S F Ü H -

R E R S

• T R Ä G E R I N F O R M A T I-

O N E N

• K I N D E R – U N D J U-

G E N D H I L F E P O L I T I K

• N E U E S A U S D E N

R E G I O N E N

• L I T E R A T U R - , S P I E L

– U N D F O R T B I L-

D U N G S E M P F E H L U N G

EN

I EN SH EA R L T D I E S E R

A U S G A B E

V O R W O R T D E S G E-

2

S C H Ä F T S F Ü H R E R S

S T A N D D E R E N T G E L T-

3

V E R H A N D L U N G E N

A N G E B O T E Z U M J A H-

3

R E S T H E M A

D A S P R O J E K T

3

„ M E T H A N O I A “

N E U E K O O P E R A T I-

4

O N S P A R T N E R

D I E J U G E N D A K A D E-

4

M I E

D E R J A H R E S R Ü C K-

B L I C K D E R J U N G E N

M E N S C H E N

4

D E R L E B E N S O R D N E R

5

D A S Z Ü C H T E N V O N

5

S C H M E T T E R L I N G E N

A N K Ü N D I G U N G B A-

5

C H E L O R A R B E I T

W I C H T I G E T E M R M I N E

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N E U E S Z U R S G B V I I I

R E F O R M

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K I N D E R R E C H T E I M

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G R U N D G E S E T Z

K I N D E S W O H L G E F Ä H R-

10

D U N G

h&p Baden-Württemberg Kinder-,

Jugend– und Familienhilpartner*innen

auf dem neues-

als Kooperationsfe

hat sich entschieden, neben ten Stand halten. Sie erhalten

einem unternehmensübergreifenden

Newsletter, Ihnen als in aktuelle kinder– und ju-

einen komprimierten Einblick

Kooperationspartner*innen gendhilfepolitische Themen,

der h&p Baden-Württemberg die konkrete Auswirkungen auf

gGmbH eine trägerspezifische unsere tägliche Arbeit haben.

Infopost zukommen zu lassen. Wir möchten Sie regelmäßig

Diese wird in einem Turnus über wichtige, trägerinterne

von 3-4 jährlichen Ausgaben Informationen, Termine und

erscheinen. Wir möchten Sie Veranstaltungen informieren.

Z I T A T E I N D I E S E M N E W S L E T T E R

„Von allen Menschen ruhen Weg des Lebens für uns entworfen

haben.“ -Seneca. Eine

nur diejenigen in sich, die sich

Zeit für Philosophie nehmen— Gesellschaft kann ohne einen

nur sie verstehen es zu leben. Konsens ihrer Mitglieder, einen

kleinsten gemeinsamen

Sie geben sich nicht bloß damit

zufrieden, gut durch ihre Nenner, auf den sich die Mehrheit

einigen kann, nicht beste-

Tage zu kommen, sondern

genießen jedes Lebensalter. hen. Es bedarf einer Einigung

Die Früchte der Vergangenheit über gemeinsame Werte, über

bewahren sie. Nur einem undankbaren

Menschen würde richtigen Handeln. In Zeiten

Vorstellungen vom guten und

es misslingen zu erkennen, wie diesen, in denen alles

dass diese großen Architekten schneller, unsicherer und brüchiger

zu werden scheint, er-

ehrwürdiger Gedanken für uns

ins Leben gerufen wurden und scheinen die Lebensweisheiten

eines der größten einen

Kaiser

B E R E T S C H A F T S D I E N S T

Auch möchten wir Ihnen eine

Plattform schaffen, Erfahrungsberichte,

Bilder oder

Neuigkeiten mit Ihren Kolleg*innen

auszutauschen

und zu teilen. Nutzen Sie

gerne diese Plattform! Wir

freuen uns über jeden Impuls,

Beitrag oder Anregung.

Gehen Sie hierzu jederzeit

und gerne auf Ihre zuständige

Regionalleitung zu.

Roms, die persönlichen Briefe

eines der besten Dramatiker

Roms sowie die Vorträge

eines ehemaligen Sklaven,

der zum einflussreichen Lehrer

wurde—aktueller denn je.

Ich freue mich, Sie mit nachdenklichen

Betrachtungen

über Weisheit, Beharrlichkeit

und Lebensstil, welche uns in

unserem Tun täglich neu

inspirieren können, durch

diesen Newsletter zu führen.

Es grüßt Sie

Joshua Haug, Geschäftsführer

Z A H L E N D E R K I N D E R -

11

U N D J U G E N D H I L F E

N E U E E S A U S D E R

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R E G I O N N O R D

N E U E S A U S D E R

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R E G I O N O S T

N E U E S A U S D E R

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R E G I O N S Ü D

N E U E S A U S D E R

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R E G I O N W E S T

L I T E R A T U R V O R -

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S C H L Ä G E U N D S P I E L E

Für Notfälle und Krisen wählen Sie bitte außerhalb der Bürozeiten und der Erreichbarkeit der

zuständigen Regionalleitung oder Fachberatung folgende Notfallnummer: 0151/54267345

Bitte zwingend beachten: Sie werden zunächst die Mailbox des Bereitschaftshabenden hören!

Auf der Mailbox müssen Sie die Nachricht hinterlassen. Hierbei nennen Sie Ihren Namen und die

Telefonnummer, unter der Sie angerufen werden sollen!

Halten Sie dann bitte die Telefonleitung frei, so dass Sie erreichbar sind.


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 2 - Vorwort des

Geschäftsführers

V O R W O R T D E S G E S C H Ä F T S F Ü H R E R S

Sehr geehrte Kollegen und

stützen Führungskräfte ihre

strategischen Mission. Laut

Kolleginnen,

Verwirklichung: Zunächst

der Human Capital Trends

Bei der Vielfalt an Nachrichten

fällt es schwer, den

Überblick zu behalten. Dennoch

hat uns in den vergangenen

Monaten wenig so

sehr in Atem gehalten wie

das Corona-Virus. Wer aufmerksam

die Medien verfolgt

wird nun jedoch feststellen,

dass sich der Fokus

der Berichterstattung langsam

anderen Themen zuwendet.

So frage ich mich,

wie wir als Unternehmen die

richtigen Lehren aus der

Pandemie-Krise ziehen und

das Momentum der gegenwärtigen

Lage optimal für

eine umgestaltete Zukunft

des Arbeitens nach der Pandemie

nutzen können? Eine

Voraussetzung ist sicherlich

zunächst der ehrliche Blick

zurück: Wie hat sich die

Arbeitswelt unter den disruptiven

Vorzeichen der letzten

12 Monate entwickelt? Einerseits

eröffnet die neue

Situation viele Möglichkeiten,

Arbeitsabläufe für die

Mitarbeiter effizienter zu

gestalten. Demgegenüber

müssen sie dafür sorgen,

dass ein neues Mindset

etabliert und unternehmensweit

gelebt wird. Die Arbeit

sollte außerdem so gestaltet

werden, dass sie die Mitarbeiter

befähigt und ermächtigt,

aktiv den Erfolg der

Zukunft überhaupt erst

Wirklichkeit werden zu lassen.

Statt nur auf historische

Performance-Daten zu

schauen, richtet sich der

Blick deshalb nun entschieden

nach vorn. Der Umbruch

wird sich dabei in drei Dimensionen

abspielen:

Dabei müssen die Akteure

vorab erst einmal den Ambitionslevel

der Umgestaltung

definieren. Welche Verbesserungen

sind möglich?

Welche technologischen

Fähigkeiten helfen bei ihrer

Umsetzung? Die Aufmerksamkeit

sollte auf einen

Horizont jenseits bloßer

Prozessoptimierung gerichtet

werden, hin zu einer

Ergebnis-orientierten Perspektive,

die zugleich ein

besser auf die Bedürfnisse

Studie 2021 betrachten

Führungskräfte eine anpassungsfähige

Workforce als

den wichtigsten Erfolgsfaktor

in einem Zeitalter der

Disruption. Doch nur 17

Prozent der Befragten sehen

ihre eigenen Mitarbeiter als

dafür gut aufgestellt. Um

das zu ändern, sollte die

Belegschaft mit ihren persönlichen

Erfahrungen und

kreativen Ideen mehr Beachtung

und Teilhabe finden.

Strategien der Befähigung

im Ökosystem, technologische

Enabler, wie z.B.

eine interne Arbeitsmarktplattform,

und die Etablierung

einer individuellen

Workforce Experience –

diese Faktoren sind Voraussetzungen,

um das Potenzial

der Belegschaft in Zukunft

zu realisieren

Die Experten von Deloitte

haben vier Bereiche identifiziert,

die als Säulen für einen

resilienten, adaptiven

Ansatz wichtig sind: organisatorische

Vereinfachung,

Erfahrungs basierte Arbeits-

Am Tagungshaus des

Härtsfeldhofes

„Alles was du

brauchst, ist

folgendes: sicheres

Urteilsvermögen im

gegenwärtigen

Augenblick; Einsatz

für das Gemeinwohl

im gegenwärtigen

Augenblick; und ein

Gefühl von

Dankbarkeit im

gegenwärtigen

Augenblick für alles,

was dir begegnet.“

Marc Aurel,

Selbstbetrachtungen

stehen aber auch negative

der Mitarbeiter ausgerichte-

gestaltung, eine Kunden-

Folgen wie Isolation und

tes Arbeiten ermöglicht. Die

zentrierte Perspektive auf

Verunsicherung.. Daher

„Soziale Organisation“ von

die

kommt es jetzt mit der Per-

morgen lebt einen authenti-

Mitar-

spektive auf die Zukunft vor

schen Unternehmens-

beiter

allem darauf an, den

zweck (Purpose), fördert die

sowie eine Interaktion im

„menschlichen Faktor“ der

Möglichkeiten der Mitarbei-

Ökosystem, die über starre

Arbeit ins Zentrum zu rü-

ter und hat eine strategi-

organisatorische Grenzen

cken. Ziel ist eine humanere

sche Zukunftsperspektive

hinausgeht.

Welt des Arbeitens, die die

menschlichen Fähigkeiten

durch technologische Ansätze

noch potenziert.

Eine vollumfängliche Teilhabe

aller Mitarbeiter am Ökosystem

des Unternehmens

legt neue Energien frei und

Vor allem kommt es für Unternehmen

jetzt aber darauf

an, vom Krisenbewältigungsmodus

in den Chancenmo-

In mehreren Schritten unter-

hilft beim Umsetzen der

dus zu wechseln. Die Disrup-


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 3 -

Trägerinformationen

tion wird dabei nicht mehr

als einmaliges Ausnahmeereignis

betrachtet, sondern

als permanentes „New Normal“,

das als Katalysator

kontinuierlicher Veränderung

und Verbesserung genutzt

werden kann und

muss. Mit diesem Ansatz

wird die Zukunft der Arbeit

zum Erfolg: Unternehmen

binden den Faktor Well-

Being ganzheitlich in die

Arbeitswelt ein, befähigen

und motivieren die Mitarbeiter,

und sie setzen Technologie

als Hebel zur Gestaltung

einer menschlicheren Arbeitswelt

ein, gestützt auf

die Echtzeitverarbeitung von

Daten und relevanten Kennzahlen.

https://www2.deloitte.com/

de/de/pages/human-capital

-consulting/articles/arbeiten

-nach-der-pandemie.html

In diesem Sinne freue ich

mich sehr, Ihnen für das

kommende Jahr in Form

mehrerer Pilotprojekte einige

Neuerungen und neue

Formate für h&p Baden-

Württemberg gGmbH in

diesem Newsletter vorstellen

zu dürfen.

Marcel Eitle—Leitung

Angebote in häuslicher

Gemeinschaft

„Lasse alle deine

Bemühungen

zielgerichtet sein

und behalte dieses

Ziel im Blick. Es ist

nicht das Handeln,

das die Menschen

beunruhigt, sondern

falsche

Vorstellungen von

Dingen, die sie um

den Verstand

bringen.“ Seneca,

von der Ruhe des

Gemüts.

Nun wünsche ich Ihnen eine

schöne, besinnliche Advents

und Weihnachtszeit.

Joshua Haug

Geschäftsführung

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Baldern


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 4 -

Trägerinformationen

V O R S T E L L U N G D E R L E I T U N G D E R A N G E B O T E I N

H Ä U S L I C H E R G E M E I N S C H A F T

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich seit dem

01.10.2021 ein Teil der h&p

Baden-Württemberg gGmbH

zu sein. Damit sie sich ein

Bild von mir verschaffen

können, möchte ich den

Newsletter nutzen und mich

Ihnen kurz vorstellen.

Als staatlich anerkannter

Erzieher habe ich mehrere

Jahre in der vollstationären

und teilstationären Jugendhilfe

gearbeitet. Die Praxiseinheiten

meines dualen

im allgemeinen sozialen

Dienst des Ostalbkreis tätig.

Zusätzlich bin ich seit September

2021 DGSF zertifizierter

systemischer Berater.

Durch die verschiedenen

praktischen Erfahrungen

konnte ich ein differenziertes

Bild hinsichtlich der Hilfen

zur Erziehung nach § 27

ff. des SGB VIII erlangen. Die

Herausforderungen und

beidseitigen Erwartungshaltungen

sind mir vertraut.

Als Leitung der Angebote in

häuslicher Gemeinschaft

die uns von Beginn meiner

Tätigkeit als Team beschäftigten

werden, möchte ich

unseren Geschäftsführer Hr.

Haug zitieren: „Basierend

auf einem etablierten Wertesystem

und langjähriger

Erfahrung in der Kinder- und

Jugendhilfe ist die Leidenschaft,

weiter zu denken

und neue Wege zu gehen,

unser gemeinsamer Antrieb.

Zukunftsorientiertes und

richtungweisendes Handeln

prägen das Selbstverständnis

des Unternehmens.“

Marcel Eitle—Leitung

Angebote in häuslicher

Gemeinschaft

„Lasse alle deine

Bemühungen

Sozialmanagementstudiums

an der DHBW Heidenheim

habe ich in einer Erziehungsstelle/

Familienwohngruppe

von hwp gGmbH

absolviert. Mit Abschluss

meines Studiums konnte ich

in meiner Tätigkeit als sozialpädagogische

Familienhilfe

Einblicke in die ambulanten

Angebote der Jugendhilfe

gewinnen. Als Leitung des

Projekts „Zukunft Jugend“

der Stadt Oberkochen lag

meine Verantwortlichkeit in

möchte ich mich mit Ihnen

gemeinsam den alltäglichen

Herausforderungen und

Ansprüchen begegnen, die

an uns, als freien Träger der

Jugendhilfe gestellt werden.

Wie in unseren Leitlinien

geschrieben, ist für mich

eine offene und partnerschaftliche

Zusammenarbeit

von oberster Prämisse. Eine

transparente Haltung gegenüber

unseren Kunden

selbstverständlich. Ebenso

wie eine partizipatorische

Ich wünsche uns für den

gemeinsamen Weg eine

offene und partnerschaftlich

geprägte Zusammenarbeit.

Es grüßt Sie

Marcel Eitle

Leitung der Angebote in

häuslicher Gemeinschaft

zielgerichtet sein

und behalte dieses

Ziel im Blick. Es ist

nicht das Handeln,

das die Menschen

beunruhigt, sondern

falsche

Vorstellungen von

Dingen, die sie um

den Verstand

bringen.“ Seneca,

von der Ruhe des

Gemüts.

der Koordination und Steue-

und wertschätzende Haltung

rung der offenen Jugendar-

gegenüber den uns anver-

beit und der Freiwilligen-

trauten Kindern und Jugend-

agentur. Einen abgerunde-

lichen, die wir getreu dem

ten Einblick in die Leistungs-

Gedanken der Hilfe zur

angebote der Hilfen zur Er-

Selbsthilfe durch unsere

ziehung erlangte ich durch

Angebote zu einem selbst-

die Tätigkeit als Schulsozial-

bestimmten,

selbstständi-

arbeiter an einer Gemein-

gen und eigenverantwortli-

schaftsschule im Ostalb-

chen Leben in der Gesell-

kreis. Bevor ich die Leitungs-

schaft befähigen.

stelle bei h&p Baden-

Württemberg gGmbH antrat,

war ich als Sachbearbeiter

Mit Blick auf die aktuellen

gesetzlichen Herausforderungen

der SGB VIII Reform-

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Baldern


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 5 -

Trägerinformationen

K O L L E G I A L E F A C H B E R A T U N G 2 0 2 2

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

aus ihren Einrichtungen

haben wir den Wunsch nach

einen regelmäßigen Fallberatung

vernommen. Aufgrund

dessen haben wir mit

ihren Regionalleitern und

Der Prozessbeobachter

schildert den restlichen

Teilnehmern seine Eindrücke

über die Beratung.

Die anderen Beratungsteilnehmen

geben Feedback

zum Beratungsprozess.

mationen zukommen lassen

und Ihnen das Ablaufschemata

näher erläutern. Die

Termine zur kollegialen Fallberatung

in ihrer Region

werden ihnen zeitnah mitgeteilt.

Es grüßt Sie

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Neuthard

Fachberater_innen ein Konzept

der kollegialen Fallberatung

erstellt, dass wir ihnen

vorstellen möchten. Das

Die Fallschilderung soll folgende

Punkte beinhalten:

Herr Marcel Eitle

Leitung AihG

Ablaufschemata der kollegialen

Fallberatung ist wie

folgt:

1) Eckdaten des jungen

Menschen

(Alter,

Geschlecht, Diagno-

Rollen der kollegialen Beratung

• Moderator/ Berater

• Protokollant

• Kollegiale Berater

• Prozessbeobachter

Fallschilderung

se, Art der Schule/

Kindergarten,

wann in der AihG).

seit

2) Kurze Problemgeschichte.

Kurze Darstellung

der Biografie.

Bisherig durchlaufende

Kinder- und

Jugendhilfemaßnahmen.

„was sind die Früchte

dieser Lehrstunden?

Nur der schönste und

angemessenste Ertrag

der wahrhaft

Gebildeten:

Gelassenheit,

Angstlosigkeit und

Freiheit. Wir sollten

nicht den Massen

trauen, die sagen, nur

Nach erfolgter Fallschilderung

können die Berater

Rückfragen stellen. In diesem

Schritt sind keine

Lösungsvorschläge oder

Ideen erwünscht.

3) Schilderung der aktuellen

Problematik.

4) Schilderung der bisherig

unternommenen

Interventionen.

5) Konkrete Fragestel-

wer frei ist, kann

gebildet sein, sondern

vielmehr den Weisen,

die sagen: Nur die

Gebildeten sind frei.“

Epiktet, Lehrgespräche

Hypothesenbildung durch

die Berater. Der Falleinbringende

in der Rolle des

Zuhörers.

lung/

Fragestellungen

(max. 2 Fragestellungen)

hinsichtlich

der Falleinbringung

formulieren.

Der Falleinbringende äußert

sich zu den einzelnen

Hypothesen der Berater.

Konnte der Input der Berater

den Falleinbringende in

seiner Fragestellung/ seinen

Fragestellungen weiterbringen?

Die Einführung der kollegialen

Fallberatung soll zum

neuen Jahr erfolgen. Ihre

Regionalleitungen

werden

ihnen zeitnah weitere Infor-

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Gammertingen


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 6 -

Trägerinformationen

D I G I T A L E F A C H T A G E 2 0 2 2

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

welche Chancen und Perspektiven

kann man aus

den vergangenen Monaten

ableiten? Hierzu hat sich

h&p Baden-Württemberg

gGmbH grundlegende Gedanken

gemacht und wird in

Zusammenarbeit mit der

Unternehmensgruppe 2022

ein digitales Fortbildungs–

und Weiterbildungsangebot

für Kinder– und Jugendhilfespezifischen

Themen anbieten.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Neuthard

„was sind die Früchte

dieser Lehrstunden?

Nur der schönste und

angemessenste Ertrag

der wahrhaft

Gebildeten:

Gelassenheit,

Angstlosigkeit und

Freiheit. Wir sollten

nicht den Massen

trauen, die sagen, nur

wer frei ist, kann

gebildet sein, sondern

vielmehr den Weisen,

die sagen: Nur die

Gebildeten sind frei.“

Epiktet, Lehrgespräche

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Gammertingen


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 7 -

Trägerinformationen

M E D I E N P Ä D A G O G I S C H E H A L T U N G

Liebe Kollegen und Kollegin-

Medienkompetenz. Sie gilt

Sozialen, des Allgemeinwis-

nen,

als eine der drei zentralen

sens und auch im kritischen

Im Laufe des Jahres haben

mich immer wieder Rückmeldungen

bzgl. einer Haltung

des Trägers h&p Baden

-Württemberg gGmbH hinsichtlich

Medienpädagogik

erreicht. Somit möchte ich

diese an dieser Stelle über

die EFA—Tagung 2021 hinaus

noch einmal anhand

unseres medienpädagogischen

Konzeptes verdeutlichen.

Kinder und Jugendliche

wachsen heute in einer Gesellschaft

auf, deren Kommunikation

zunehmend

durch elektronische Medien

geprägt ist. Der Zugang zu

Medien und die Fähigkeit

sich ihrer zu bedienen, entscheidet

über die Teilhabe

am gesellschaftlichen Wissen

und über die Möglichkeiten

der Lebensgestaltung,

nicht zuletzt auch über

Berufschancen und politische

Geschehnisse. Die

enge Verzahnung von Medien,

Politik, Wissen und Partizipation

führt zu einer Definition

der Medienkompetenz

als Schlüsselkompetenz!

Seit der Aufklärung gilt als

demokratisches Bildungsziel

die Mündigkeit der Bürgerinnen

und Bürger. Um sich

Schlüsselkompetenzen

in

einer Gesellschaft (Rychen/

Salganik 2003).

Daher ist

es als Einrichtung der Kinder–

und Jugendhilfe unsere

Aufgabe und Pflicht (!) die

Medienkompetenz der zu

betreuenden jungen Menschen

zu fördern. ´

Diesem Ansatz folgend sollte

eine lebendige Auseinandersetzung

im Alltag entstehen.

Hierbei wird deutlich,

dass es nicht nur um die

erzieherische Aufgabe geht,

Kinder und Jugendliche in

ihrer (Selbst-) Bildung zu

begleiten. Einen ebenso

hohen Stellenwert haben

auch die fachliche Weiterentwicklung

und die eigene

Bildung der betreuenden

Fachkräfte. Damit wird die

Vermittlung von Medienkompetenz

dies zu einem intergenerationellem

Auftrag.

Medienkompetenz als intergenerationelle

Aufgabe bedeutet,

die Medienkompetenz

der Kinder und die der

Erwachsenen zusammenzubringen.

Unbestritten ist,

dass junge Menschen heute

durch das Aufwachsen in

einer Mediengesellschaft in

bestimmten Bereichen der

Mediennutzung mehr kön-

Umgang! Somit geht es in

unserem konzeptionellen

Ansatz darum, sich dieser

jeweiligen Stärken und

Schwächen bewusst zu werden,

damit sie sich gegenseitig

ergänzen können.

Dies bedeutet, dass sich die

Erwachsenen von den Stärken

der Kinder und Jugendlichen

im Umgang mit den

neuen Medien leiten lassen

sollten, ohne die Scheu zu

haben, die eigenen Schwächen

zuzugeben. In diesem

Sinne sollte Medienkompetenz

als eine als eine Aufgabe

über Generationen hinweg

verstanden werden, die

sich am Modell des gemeinsamen

Lernens orientiert.

Für die h&p Baden- Württemberg

Kinder-, Jugendund

Familienhilfe gGmbH

gilt: der Zugang zu Medien

und die Fähigkeit sich ihrer

zu bedienen, entscheidet

über die Teilhabe am gesellschaftlichen

Wissen und

über die Möglichkeiten der

Lebensgestaltung, nicht

zuletzt auch über Berufschancen.

Diese Chance

muss für jeden zu betreuenden

Menschen auf vielfältige

Weise genutzt und gewährleistet

werden.

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Heilbronn

„Wie viele haben dein

Leben vergeudet,

ohne dass du dir

bewusst warst, wie

viel du verlierst. Wie

viel hast du auf

sinnlosen Kummer,

haltlose Freude,

gieriges Verlangen

oder

gesellschaftliche

Vergnügungen

verschwendet—wie

wenig von dir selbst

ist dabei übrig

geblieben. Du wirst

erkennen, dass du

vor deiner Zeit

stirbst!“ Seneca, Über

die Kürze des

Lebens.

angesichts der Informations-

nen als die Erwachsenen .

Mehr zu unserem Medienpä-

fülle der medialen Angebote

Somit sind es zunächst die

dagogischen Konzept finden

seines eigenen Verstandes

Erwachsenen, die eine Kom-

Sie in Ihrem Handbuch.

bedienen (Kant), ein begründetes

politisches Urteil treffen

und gegebenenfalls

politisch handeln zu können,

bedarf es unter anderem

petenzförderung im Umgang

und Wissen um digitale Medien

benötigen. Die Stärken

der Erwachsenen liegen in

anderen Bereichen: des

Mit freundlichen Grüßen

Joshua Haug

Geschäftsführung

Ein Beitrag der

Erziehungsstelle

Katzenstein


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 8 -

Trägerinformationen

A N L A U F S T E L L E N I M B E R E I C H D I G I T A L E S U N D N E U E

M E D I E N

Sehr geehrte Kollegen und

Kolleginnen,

Im Nachtrag der diesjährigen

EFA—Tagung haben wir

eine Reihe seriöser Anlaufstellen

im Bereich Digitales,

neue Medien etc. zusammengestellt.

finden sich viele nützliche

und informative Artikel rund

um neue Medien, Datenschutz,

Cybergrooming, Mediensucht

etc.

Silver-tipps

https://www.silver-tipps.de/

gigkeit.

Handysektor

https://

www.handysektor.de/

Handysektor ist deine unabhängige

Anlaufstelle für

deinen digitalen Alltag – mit

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Heilbronn

Fragzebra

https://www.fragzebra.de/

Auf „Fragzebra“ können alle

Fragen zum Thema Digitalisierung

und digitaler Alltag

gestellt werden. Innerhalb

von 24 Stunden wird der

Antwortsteller von dem

Beschreibung: Die Seite

„Silver-tipps“ informiert den

Besucher über verschiedene

Apps, Datenschutz, und

digitale Entwicklungen. Es

finden sich auch Leitfäden

zur Nutzung von verschiedenen

Apps wie z.B. Google-

Maps.

vielen Tipps, Informationen

und auch kreativen Ideen

rund um Smartphones, Tablets

und Apps.

Mediennutzungsvertrag

h t t p s : / /

www.mediennutzungsvertra

g.de/

„Ein Mensch, der nicht

weiß, was das

Universum ist, weiß

nicht, wo er ist. Ein

Mensch, der den Zweck

seines Lebens nicht

kennt, weiß nicht, wer

er ist, und auch nicht,

was das Universum ist.

Ein Mensch, der keines

„Fragzebra“-Team eine Antwort

erhalten.

Klick-Tipps

https://www.klick-tipps.net/

eltern

„Klick-Tipps“ bitte viele nützliche

und Informative Artikel

rund um die neuen Medien.

Schau-hin

https://www.schau-hin.info/

Die Website bietet aktuelle

News aus der Medienwelt,

Hintergrundwissen zur Medienerziehung

sowie konkrete

Tipps für den Familienalltag

mit Medien.

Auf Meidiennutzungsvertrag.de

gibt es die einfache

Möglichkeit gemeinsam

einen schön gestalteten

Mediennutzungsvertrag zu

gestalten.

ZDF—Metiathek

von beidem weiß, weiß

auch nicht, warum er

existiert. Was soll man

also mit Menschen

machen, die die

Anerkennung von

jenen Menschen

suchen oder meiden,

die nicht wissen, wo

und wer sie sind?“

Marc Aurel,

Selbstbetrachtungen

Juuuport

https://www.juuuport.de/

beratung

Auf der Seite von Juuuport

können sich junge Menschen

hinsichtlich Cybermobbing,

Stress in sozialen

Medien, Sexting, Mediensucht,

Cybergrooming etc.

beraten lassen.

Internet-abc

Klicksafe

www.klicksafe.de

Die Website bietet aktuelle

News aus der Medienwelt,

Hintergrundwissen zur Medienerziehung

sowie konkrete

Tipps für den Familienalltag

mit Medien.

Ins-netz-gehen

h t t p s : / / w w w . i n s - n e t z -

gehen.de/impressum/

h t t p s : / / w w w . z d f . d e /

g e s e l l s c h a f t / m e d i e n -

verstehen

Wie entstehen Nachrichten?

Wie entlarve ich Lügen im

Netz? Woher wissen Journalisten

überhaupt, ob etwas

wahr ist? Kurzclips erklären,

wie Medien funktionieren.

Tipps und Tricks für tolle

Bilder und Videos.

h t t p s : / / w w w . i n t e r n e t -

abc.de/eltern/internet-abcfuer-eltern/

Auf der Seite „Internet-abc“

Auf der Seite werden verschiedene

Themenbereiche

behandelt. Unter anderem

Mediennutzung, Medienkompetenz,

Medienabhän-

h&p Baden-Württemberg

gGmbH

Ein Beitrag der

Erziehungsstelle

Katzenstein


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 9 -

Trägerinformationen

K R E A T I V E E I N S A T Z M Ö G L I C H K E I T E N D I G I T A L E R

M E D I E N

Sehr geehrte Kollegen und

Kolleginnen,

Im Nachtrag der diesjährigen

EFA Tagung haben wir

neben einer Reihe seriöser

Anlaufstellen im Bereich

digitaler Medien auch einige

kreative Anwendungsmöglichkeit

zur Vorstellung:

Geocaching

www.geocaching.com

mit der sie problemlos Videos

aufnehmen können.

Neben Urlaubsfilmen oder

kurzen Momentaufnahmen,

kann man die Kamera seines

Smartphones dafür

nutzen, um z.B. einen Dokumentarfilm

über die schönsten

Ecken des eigenen Wohnortes

zu drehen. Eine weitere

Idee könnte sein, ein

Märchen zu verfilmen. In

dieses Projekt kann man die

Mit den bei 3. aufgezählten

Programmen in Kombination

mit einer Kamera oder ihrem

Smartphone können sie

auch einen Stop-Motion-Film

drehen. Vielleicht spielen sie

mit Playmobilfiguren eine

Szene ihres Familienlieblingsfilms

nach. Denken sie

daran, eine Sekunde Film

sind ca. 24 Fotos.

Soundtagebuch

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Kehl

Geoching kann als moderne

„Schnitzeljagd“ verstanden

werden. Anhand einer Geocaching

APP und GPS-Daten

versucht man die von anderen

Nutzern versteckten

„Schätze“/ Container zu

finden. Meist befindet sich

im Container ein Logbuch.

Die Container sind Deutschlandweit

versteckt. Bestimmt

befindet sich ein

Container auch in ihrer Nähe!

Hörspiel produzieren

Mit einem einfach USB-

Mikrofon in Verbindung mit

einer DAW (Digital Audio

Workstation) lässt sich problemlos

ein Hörspiel produzieren.

Folgende kostenlose

DAWs sind hierfür geeignet:

ganze Familie mit einbinden.

Nach erfolgtem Videodreh

kann man mit folgenden

kostenlosen Videoschnittprogrammen

das Projekt

„cutten“:

DaVinci Resolve

Shotcut

VSDC Free Video Editor

Lightworks

Einen „Familienblog“ erstellen

Wie wäre es mit einem Familienblog?

Eine kostenlose

Blog-Seite können sie auf

„Wordpress.com“ oder

„Blogger.de“ erstellen. Den

Blog können sie mit spannenden

Geschichten ihrer

Familienabenteuer füllen.

Vielleicht erzählen und zei-

Wie wäre es, wenn sie ihren

nächsten Familienausflug

nicht in Bildern, sondern in

Tönen festhalten. Mit ihrem

Smartphone können sie

Mithilfe der Sprachmemo-

Funktion z.B. den Verkehr

der Großstadt festhalten

oder die Soundkulisse des

letzten Weihnachtsmarktes.

Einen Familiensong aufnehmen

Wie wäre es dieses Jahr mit

einem kreativen Weihnachtsgeschenk?

Mit einem

einfachen USB-Mikrofon und

den bei 2. aufgezählten

kostenlosen DAWs können

sie als Familie ihren Lieblingsweihnachtssong

covern.

h&p Baden-Württemberg

gGmbH

„Die wahre Arbeit des

Verstandes besteht in der

Ausführung von

Entscheidung,

Verweigerung, Sehnsucht,

Abwehr, Vorbereitung,

Selbstbestimmung und

Zustimmung. Was kann

dann noch die

angemessene Funktion

unseres Verstandes

vergiften und verstopfen?

Nichts außer seine

eigenen korrupten

Entscheidungen.“ Epiktet,

Lehrgespräche

Studio One 4 Prime

gen sie der Welt wie schön

Cakewalk by Bandlab

Tracktion 7

ihre letzte Wanderung gewesen.

Natürlich – müssen sie

hier an den Datenschutz der

Ardour 5

Einen Film drehen

bei ihnen wohnhaften jungen

Menschen denken.

Jedes moderne Smartphone

verfügt über eine Kamera,

Stop-Motion-Film

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Karlsdorf


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 10 -

Trägerinformationen

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D E P R E S S I O N U N D P S Y C H I S C H E N G E S U N D H E I T B E I

In vierjähriger Zusammenarbeit

hat die Beisheim Stiftung

gemeinsam mit der

Kinder- und Jugendpsychiatrie

des LMU Klinikums München

unter der Leitung von

Prof. Gerd Schulte-Körne

das erste wissenschaftlich

fundierte, digitale Infoportal

„ich bin alles" zum Thema

Depression und psychische

Gesundheit im Kindes- und

Jugendalter ins Leben gerufen.

Das erste wissenschaftlich

fundierte digitale Infoportal

„ich bin alles“ zum Thema

Depression und psychische

Gesundheit im Kindes- und

Jugendalter geht in Deutschland

an den Start: https://

www.ich-bin-alles.de/

Es richtet sich an Kinder

und Jugendliche mit Depression,

nicht erkrankte Kinder

des aktuellsten wissenschaftlichen

Stands und der

aktuellen S3- Behandlungsleitlinie

entwickelt. Dabei

wurden auch Kinder und

Jugendliche eingebunden,

insbesondere bei der Namensgebung

für „ich bin

alles“.

Annette Heuser, Geschäftsführerin

der Beisheim Stiftung,

sagt: „Bisher gab es

keine zentrale digitale Anlauf-

und Informationsstelle

für Depression und psychische

Gesundheit bei Kindern

und Jugendlichen in

Deutschland. Diese Lücke

schließt ‚ich bin alles‘. Wir

wollen Kindern und Jugendlichen

Wege aufzeigen, wie

sie Anzeichen einer depressiven

Erkrankung erkennen,

mit ihr umgehen und für ihre

psychische Gesundheit Sorge

tragen können.“

haben und welche Unterstützungen

hilfreich waren.

Expert/-innen erklären anschaulich

und leicht verständlich

die Ursachen von

Depressionen und wie man

sie feststellt.

Neben dem Kinder- und

Jugendlichenportal informiert

ein eigenes Portal, wie

Eltern eine depressive Entwicklung

erkennen und darauf

reagieren können, wo

Anlaufstellen für Eltern sind

und wie sie ihr Kind mit

einer Depression unterstützen

können. Durch eine sehr

nutzer/- innenfreundliche

Navigation werden die beiden

Zielgruppen Kinder und

Jugendliche sowie Eltern

und Angehörige auf dem

Infoportal klar getrennt und

mit individuellen und altersgerechten

Informationen

angesprochen.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Wir müssen viele

Dinge aufgeben, von

denen wir abhängig

sind und die wir als

gut erachten.

Andernfalls wird der

Mut schwinden, der

sich andauernd

bewähren muss. Die

Einzigartigkeit der

Seele wird verloren

gehen, denn sie

kann sich nur

abgrenzen, wenn sie

das als nichtig

abtut, was das Volk

am meisten

begehrt. „ Seneca,

moralische Briefe.

und Jugendliche, die sich zu

dem Thema informieren

möchten, sowie an Eltern.

Das deutschlandweit einzigartige

Projekt informiert auf

der Website sowie über die

sozialen Medien und bietet

Hilfe und Unterstützung für

die steigende Anzahl von

Kindern und Jugendlichen

mit Depression sowie Ansätze

zur Prävention der Depression.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie

des LMU Klinikums

München hat das multimediale

Angebot seit 2017 in

Partnerschaft mit der Beisheim

Stiftung auf Grundlage

Infoportal bietet zielgruppenund

altersgerechte Ansprache

im digitalen Raum

Mit Erklärvideos, Podcasts,

jugendlichen Bildwelten und

einer zielgruppengerechten

Sprache knüpft das digitale

Angebot an das multimediale

Informationsverhalten

junger Menschen an und

holt sie dort ab, wo sie sich

vielfach bewegen: im digitalen

Raum als Website und in

den sozialen Medien, unter

anderem auf TikTok und auf

Instagram. Jugendliche berichten,

wie sie mit ihrer

Depression umgegangen

sind, wo sie Hilfe gefunden

Psychische Belastung bei

Kindern und Jugendlichen

steigt rapide

Bereits vor der Corona-

Pandemie waren fast 20

Prozent der Kinder und Jugendlichen

in Deutschland

von psychischen Auffälligkeiten

betroffen. Rund 10 Prozent

der Kinder und Jugendlichen

zeigten depressive

Symptome. Die Corona-

Pandemie hat diese Entwicklung

verstärkt: Mittlerweile

weisen ca. 30 Prozent

der Kinder und Jugendlichen

psychische Auffälligkeiten

auf, ca. 15 Prozent zeigen

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

Härtsfeldhofes in

Beuren begrüßen

den Frühling


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 11 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

depressive Symptome.

Prof. Dr. Gerd Schulte-

Körne, Direktor der Klinik

und Poliklinik für Kinderund

Jugendpsychiatrie, Psychosomatik

und Psychotherapie

des LMU Klinikums

München, sagt: „Wir erleben

eine deutliche Zunahme an

psychischen Belastungen

und Erkrankungen bei Kindern

und Jugendlichen. Die

Zahl der Jugendlichen mit

ausgeprägten Ängsten, Depressionen

und Essstörungen,

die dringend behandelt

werden müssen, ist seit

Jahren anhaltend hoch.

Corona hat das Problem

weiter verschärft, da viele

Kinder und Familien die

Pandemie als psychischen

Ausnahmezustand erlebt

haben. Wichtige und höchst

vulnerable Entwicklungsphasen

wurden massiv gestört.

Umso mehr müssen wir jetzt

die Sorgen und Nöte der

Kinder im Blick haben und

vermehrt auf Prävention und

frühzeitige Hilfestellung

setzen. ‚ich bin alles‘ bietet

ganz konkrete Informationen,

Hilfe und Unterstützung.“

Einzigartiges Angebot zur

Entstigmatisierung psychischer

Belastungen

Ziel des digitalen Infoportals

ist es, Wissen zu vermitteln

und gleichzeitig – insbesondere

bei Kindern und Jugendlichen

– psychische

Erkrankungen zu entstigmatisieren

und zu enttabuisieren.

Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne

ergänzt: „Es besteht in der

Gesellschaft eine hohe Unsicherheit

gegenüber psychischen

Erkrankungen, insbesondere

bei Kindern und

Jugendlichen. Immer noch

ist es ein Stigma psychisch

zu erkranken. Deshalb dauert

es oft mehrere Jahre, bis

ein Kind mit einer Depression

die notwendige Behandlung

erhält. Mit ‚ich bin alles‘

wollen wir dies ändern.“

Zu den Kernbotschaften des

digitalen Infoportals gehören

grundsätzliche Einordnungen

wie „Niemand ist

‚schuld‘ an seiner Depression“,

die dringliche Empfehlung

„frühzeitig Hilfe zu suchen“

und die Weitergabe

der Erfahrung, dass „eine

Depression gut behandelbar

ist“. Es ist die Mischung aus

altersgerechter Ansprache,

klar formulierten Ratschlägen

und soliden Informationen,

die das digitale Angebot,

das als Ganzes auf wissenschaftlicher

Expertise

und einer neutralen, nicht

kommerziellen Trägerschaft

gründet, einzigartig und

beispielhaft macht.

Annette Heuser betont für

das Infoportal „ich bin alles“

die langfristige Perspektive:

„Wir möchten das digitale

Infoportal als die zentrale

webbasierte Anlauf- und

Informationsstelle für Depression

und psychische

Gesundheit bei Kindern und

Jugendlichen etablieren.

Über ein Monitoring wird die

Wirksamkeit der Website

kontinuierlich evaluiert, um

die Inhalte entsprechend

der Auswertungen anzupassen

und weiterzuentwickeln.“

„ich bin alles“ ist wissenschaftlich

fundiert und evidenzbasiert

Das digitale Infoportal wurde

erstmals mit einem evidenzbasierten

Ansatz entwickelt.

Wesentliche Anforderungen

und Botschaften von „ich

bin alles“ wurden über Interviews

mit betroffenen und

nicht betroffenen Kindern,

Jugendlichen und Eltern

sowie Expert/-innen erfasst,

kontinuierlich ausgewertet

und bei der Umsetzung integriert.

Aktuell werden die

Wirksamkeit der Wissensvermittlung

durch das Infoportal

sowie die Darstellungsformen

und Medienarten

umfangreich wissenschaftlich

evaluiert. Die vorläufigen

Ergebnisse weisen

darauf hin, dass die Inhalte

der Website zu einem bedeutsamen

Wissenszuwachs

bei den Zielgruppen

führen. Zudem stoßen die

Formate (u.a. Podcasts,

Videos, Bilder) sowie die

Gestaltung der Website bei

den Zielgruppen auf eine

hohe Akzeptanz.

„ich bin alles“ baut inhaltlich

unter anderem auf der sogenannten

S3-

Behandlungsleitlinie auf.

Diese Leitlinie fasst den

aktuellen wissenschaftli-

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Einige Dinge stehen in

unserer Macht, andere

nicht. Wir beherrschen

unser Denken, unsere

Entscheidungen, unsere

Wünsche und

Abneigungen, kurzum

alles, was sich aus uns

selbst heraus entwickelt.

Wir beherrschen nicht

unsere Körper, unseren

Besitz, unser Ansehen und

unsere Stellung, kurzum

alles, was sich nicht aus

uns entwickelt. Die Dinge,

die wir beherrschen, sind

sogar von Natur aus frei,

ohne Hindernisse und

Beschränkungen, während

jene Dinge, die wir nicht

beherrschen, anfällig,

abhängig und beschränkt

sein können, und sie sind

nicht unser eigen.“ Epiktet,

Enchiridion.

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

Härtsfeldhofes in

Beuren begrüßen

den Frühling


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Seite 12 -

Trägerinformationen

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D E P R E S S I O N U N D P S Y C H I S C H E N G E S U N D H E I T B E I

chen Stand zur Behandlung

der und Jugendlichen nach

und Jugendpsychiatrie, Psy-

von Kindern und Jugendli-

Angaben ihrer Eltern psy-

chosomatik und Psychothe-

chen mit einer Depression

chisch auffällig. Aktuelle

rapie

zusammen. Die Gesamtkoordination

der S3-

Behandlungsleitline liegt bei

Prof. Schulte-Körne und den

Expert/-innen der Steuerungsgruppe.

Für die Empfehlungen

und Umsetzungen

in die Praxis sind eine Vielzahl

von Berufs- und Interessenverbänden

wie Ärzt/-

innen, Psycholog/-innen

sowie Angehörigen und akademischen

Fachgesellschaften

(z.B. Deutsche Gesellschaft

für Kinder- und Jugendpsychiatrie,

Psychosomatik

und Psychotherapie)

aus Deutschland beteiligt,

die sich mit psychischen

Erkrankungen (und im Besonderen

der Depression)

im Kindes- und Jugendalter

beschäftigen. Die für Fachpersonen

verfasste S3-

Leitlinie wurde für das Infoportal

„ich bin alles“ auf ein

allgemein verständliches

Niveau adaptiert und

sprachlich für Kinder und

Jugendliche sowie parallel

für Eltern und Angehörige

aufbereitet.

Daten zum Anstieg von Depression

und psychischen

Erkrankungen bei Kindern

und Jugendlichen

Nach den Ergebnissen der

KiGGS-Studie des Robert-

Koch-Instituts waren im

Zeitraum von 2014 bis

2017 16,9 Prozent der in

Deutschland lebenden Kin-

Zahlen des Bundesinstituts

für Bevölkerungsforschung

(BiB) aus dem Familienpanel

pairfam zur psychischen

Entwicklung von Kindern

und Jugendlichen nach dem

ersten Corona-Lockdown im

Mai/Juni 2020 weisen auf

eine erhöhte Depressivitätssymptomatik

bei Jugendlichen

(16-19 Jahre) hin. Die

Analysen von Versichertendaten

unterschiedlicher

Krankenkassen bestätigen

eine Steigerung der Behandlungen

von depressiven

Erkrankungen in den vergangenen

Jahren. Laut Barmer-Arztreport

2021 hat

sich von 2008 bis 2019 die

Zahl der Kinder und Jugendlichen,

die sich psychotherapeutisch

behandeln lassen,

mehr als verdoppelt. Bis

zum Jahr 2019 erfolgte ein

Anstieg um 104 Prozent auf

823.000 Kinder und Jugendliche

in Behandlung.

Laut einer Datenanalyse der

KKH Kaufmännische Krankenkasse

(2021) haben

psychische Erkrankungen

bei Kindern und Jugendlichen

in Deutschland zugenommen,

die durch emotionalen

Stress und Konflikte

ausgelöst werden können.

Diagnosen einer Depression

sind demnach bei 6- bis 18-

Jährigen von 2009 bis 2019

um 97 Prozent gestiegen.

Über die Klinik für Kinder-

In der Klinik und Poliklinik

für Kinder- und Jugendpsychiatrie,

Psychotherapie und

Psychosomatik des LMU

Klinikums München werden

jährlich ca. 1.500 Kinder

und Jugendliche von 0 bis

21 Jahren mit Erkrankungen

aus dem gesamten Spektrum

kinder- und jugendpsychiatrischer

Erkrankungen

von einem multidisziplinären

Team ambulant, teilstationär

und stationär behandelt.

Die Klinik hat Therapieschwerpunkte

in den Bereichen

Depression, Ess-,

Angst-, Bindungs- und Lernstörungen

bei Kindern und

Jugendlichen.

Aktuelle und evidenzbasierte

wissenschaftliche Erkenntnisse

sind die Basis

für die multimodalen und

interdisziplinären Behandlungsangebote.

Die Ergebnisse

der Forschungsabteilung

der KJP mit den

Schwerpunkten in der Ursachen-

und Behandlungsforschung

bei depressiven

Störungen, schulischen

Lernstörungen, Essstörungen

und Schädel-Hirn-

Traumata sowie der Prävention

psychischer Erkrankungen

werden kontinuierlich in

die Praxis integriert. Die KJP

steht für „ein psychisch gesundes

Aufwachsen“ und

fördert die individuellen

Ressourcen der Kinder,

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Wir müssen viele

Dinge aufgeben, von

denen wir abhängig

sind und die wir als

gut erachten.

Andernfalls wird der

Mut schwinden, der

sich andauernd

bewähren muss. Die

Einzigartigkeit der

Seele wird verloren

gehen, denn sie

kann sich nur

abgrenzen, wenn sie

das als nichtig

abtut, was das Volk

am meisten

begehrt. „ Seneca,

moralische Briefe.

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

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Beuren begrüßen

den Frühling


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Seite 13 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

Jugendlichen und ihrer Familien.

Über die Beisheim Stiftung

Die Beisheim Stiftung entwickelt

eigene Programme und

fördert Projekte, die die

aktive Mitwirkung an der

Gesellschaft zum Ziel haben.

Dabei stehen die Themenfelder

Bildung, Gesundheit,

Kultur und Sport im

Mittelpunkt der Projektarbeit.

Im Themenfeld Gesundheit

fördert die Stiftung

wirkungsvolle Ansätze zur

Stärkung der mentalen Gesundheit

sowie die Aufklärung

und Prävention von

psychischen Krankheiten.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Einige Dinge stehen in

unserer Macht, andere

nicht. Wir beherrschen

unser Denken, unsere

Entscheidungen, unsere

Wünsche und

Abneigungen, kurzum

alles, was sich aus uns

selbst heraus entwickelt.

Wir beherrschen nicht

unsere Körper, unseren

Besitz, unser Ansehen und

unsere Stellung, kurzum

alles, was sich nicht aus

uns entwickelt. Die Dinge,

die wir beherrschen, sind

sogar von Natur aus frei,

ohne Hindernisse und

Beschränkungen, während

jene Dinge, die wir nicht

beherrschen, anfällig,

abhängig und beschränkt

sein können, und sie sind

nicht unser eigen.“ Epiktet,

Enchiridion.

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

Härtsfeldhofes in

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Seite 14 -

Trägerinformationen

L E B E N S P H A S E J U G E N D

Im alltäglichen Sprachge-

sehen, welche sich in dem

den. (vgl. Erikson 1966,

brauch ist der Begriff

zunehmend

verspäteten

106f)

„Jugend“ weit gefasst. Die

Lebensphase „Jugend“ wird

dabei gemeinhin als die

Altersspanne zwischen der

Kindheit und dem Erwachsensein

verstanden. Wenn

es um die entwicklungsbezogenen

Veränderungen innerhalb

der Jugendphase geht,

ist der Begriff Adoleszenz

gebräuchlich. Die Phase

erstreckt sich insgesamt

über ca. 10 Jahre, innerhalb

derer vielschichtige Entwicklungsprozesse

stattfinden.

(vgl. Steinberg 2017, 3f).

In der Adoleszenz werden

meist drei Phasen unterschieden:

Die frühe Adoleszenz in den

Jahren von 11 bis 13

Die mittlere Adoleszenz in

den Jahren von 14 bis 17

Die späte Adoleszenz in den

Jahren von 18 bis 21

(vgl. ebd. S. 4)

Dennoch ist die gesamte

Zeitspanne der Jugendphase

nicht deutlich abgrenzbar.

Der Übergang von der

Kindheits- zur Jugendphase

wird meist mit dem Beginn

der Pubertät beschrieben.

Das Ende wird dagegen

mehr mit der Erweiterung

der Funktionsbereiche und

den Rollenübergängen, wie

der Berufsaufnahme, gekennzeichnet.

(vgl. ebd. S.

3). Als typisches Merkmal

der heutigen Jugendphase

wird außerdem eine Verlängerung

der Zeitspanne ange-

Berufseintritt begründet.

(vgl. Hurrelmann 2016, S.

41)

Der Fokus dieser Arbeit liegt

auf Jugendlichen, welche

sich in der Alterspanne von

14-17 Jahren befinden. Dies

geht zurück auf die Begriffsbestimmung

des achten

Sozialgesetzbuches in denen

die stationären Hilfen

zur Erziehung festgeschrieben

sind: Nach §7 Abs. 1.

Satz 2. ist „Jugendlicher,

wer 14, aber noch nicht 18

Jahre alt ist“. Klar ist jedoch,

dass diese Abgrenzung nicht

absolut, sondern fließend

nach unten und oben gedacht

werden muss..

Im Gegensatz zu der Zeitspanne,

lassen sich die Bestrebungen

der Jugendphase

deutlicher formulieren:

Vordergründig geht es um

die Ausbildung der Ich-

Identität. Erikson beschreibt

die Zeit als Übergangsphase,

in der die Selbstfindung

und Identitätsentwicklung

im Zentrum stehen. Dabei

werden unter dem „Ich“

Einstellungen, Motive und

Bewältigungskompetenzen

verstanden. Die Aufgabe des

Jugendlichen besteht in der

Phase darin, die psychosozialen

Veränderungen, die

Anforderungen der Erwachsenenwelt

sowie die verschiedenen

Werte und Positionierungen

ineinander zu

integrieren und darauf aufbauend

sein Selbstbild und

seine soziale Rolle zu fin-

Im Gegensatz zu Erikson

wird die Jugendphase heute

von vielen Autor*innen nicht

nur als Übergangsphase,

sondern als eigenständigen

Lebensabschnitt mit spezifischen

Aufgaben, Rechten

und Pflichten gesehen. Allen

gemein ist dabei, dass das

zentrale Kennzeichen dieser

Phase in der Ich- Entwicklung

liegt.

So geht beispielsweise Havighurst

davon aus, dass der

Mensch in seinen verschiedenen

Lebensphasen immer

wieder phasenspezifischen,

altersentsprechenden Entwicklungsaufgaben

gegenübersteht,

die es idealerweise

in dieser Zeit zu bewältigen

gilt. Für die Lebensphase

zwischen 12 und 18

Jahren definiert er folgende

Entwicklungsaufgaben:

Aufbau neuer und reiferer

Beziehungen

Entwicklung der eigenen

Geschlechtsidentität

Akzeptieren und Nutzung

der körperlichen Erscheinung

Erlangung emotionaler Autonomie

von den Eltern und

anderen Erwachsenen

Entwicklung wirtschaftlicher

Unabhängigkeit und Sicherheit

Vorbereitung auf den Beruf

Vorbereitung auf Heirat und

Familie

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Wir müssen viele

Dinge aufgeben, von

denen wir abhängig

sind und die wir als

gut erachten.

Andernfalls wird der

Mut schwinden, der

sich andauernd

bewähren muss. Die

Einzigartigkeit der

Seele wird verloren

gehen, denn sie

kann sich nur

abgrenzen, wenn sie

das als nichtig

abtut, was das Volk

am meisten

begehrt. „ Seneca,

moralische Briefe.

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

Härtsfeldhofes in

Beuren begrüßen

den Frühling


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Seite 15 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

Aufbau eines Moral- und

Wertesystems für sozial

verantwortliches Verhalte

(vgl. Havighurst 1961,

111ff)

Hervorgehoben wird, dass

der junge Mensch trotz der

Grundbedürfnisse des Jugendlichen

gegenüber. Garisson

und Garisson formulierten

folgende Grundbedürfnisse

in der Jugendphase:

Physiologische Bedürfnisse

wirklichung und Ich-

Entwicklung

Es geht um Anerkennung

und Akzeptanz für sich

selbst. Dabei hängt die Entwicklung

eines der eigenen

Persönlichkeit mit der Ent-

zunehmenden Entwicklung

einer selbstständigen Persönlichkeit,

der größer werdenden

Autonomie und der

erweiterten Selbstständigkeit,

feste Bezugspersonen

und einen vertrauensvollen

Rahmen benötigt, der ihm

Sicherheit gibt und ihn so

akzeptiert wie er ist. (vgl.

Steinberg 2017, S. 121).

Die Gleichzeitigkeit der zunehmenden

Selbstständigkeit

und dem Verlangen

nach einem sicheren Halt ist

ein typisches Merkmal der

Jugendphase. „The focus on

self-interest or autonomy, on

the one hand, and the need

to be socially connected and

even socially useful, on the

other, are hardly unique to

teens“ (Kaplan und Kaplan

2002, S. 247). Es zeigt sich,

dass das Ablösen des Jugendlichen

nach Außen erst

durch einen vertrauten Rahmen

ermöglicht wird. Oder

wie es Mitscherlich treffend

formuliert: „Um Schwung zu

haben, muß man sich von

einem festen Ort abstoßen

können, ein Gefühl der Sicherheit

erworben haben.“

(Mitscherlich 1992, S.

23)

Den genannten Entwicklungsaufgaben,

die es in der

Jugendphase zu bewältigen

gilt, stehen aber auch

Der junge Mensch besitzt

den Wunsch nach körperlicher

Anerkennung und körperlicher

und sexueller Bestätigung.

Sicherheitsbedürfnis

Es besteht der Wunsch nach

seelischer und körperlicher

Sicherheit. Besonders die

seelische Sicherheit wird bei

Gleichaltrigen gesucht.

Unabhängigkeitsbedürfnis

Gesellschaftliche Erwartungen,

Reifungsprozesse sowie

die kognitive Entwicklung

führen zu einem erhöhten

Druck nach Unabhängigkeit.

Bedürfnis nach Zugehörigkeit

(Liebesbedürfnis)

Durch das vermehrte Empfinden

auf kein Verständnis

zu stoßen sowie dem Bedürfnis

nach Unabhängigkeit

entsteht häufig Isolation

Dies führt wiederrum zu

einem gesteigerten Bedürfnis

nach Zugehörigkeit und

Liebe.

Leistungsbedürfnis

Es besteht das Bedürfnis

durch Leistung zu beeindrucken,

um Anerkennung zu

erhalten.

Bedürfnis nach Selbstver-

wicklung eines günstigen

Selbstbildes zusammen.

(vgl. Garrison und Garrison

1957, zit. nach Klosinkski

2002, 126f)

Darüber hinaus haben Kaplan

und Kaplan drei Bedürfnisse

formuliert, welche

hinsichtlich der Naturthematik

im Jugendalter ebenfalls

von Bedeutung sind:

Das Entdecken neuerer

Informationen

Das Ausprobieren von Grenzen

Der Wunsch nach Aktivität

und Erlebnis

(vgl. Kaplan und Kaplan

2002, S. 246f)

Diese zu erfüllende Bedürfnisse

werden in Kapitel 6.

„Förderliche Wirkung von

Naturerfahrungen“ noch

einmal herangezogen und in

Verbindung zur Natur gesetzt.

Um uns der jugendlichen

Zielgruppe weiter zu nähern,

soll im folgenden Kapitel

eine Auseinandersetzung

mit den Lebenswelten Jugendlicher

stattfinden. Im

Anschluss daran soll die

Theorie der Lebensweltorientierung

nach Hans

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Niederstetten

„Einige Dinge stehen in

unserer Macht, andere

nicht. Wir beherrschen

unser Denken, unsere

Entscheidungen, unsere

Wünsche und

Abneigungen, kurzum

alles, was sich aus uns

selbst heraus entwickelt.

Wir beherrschen nicht

unsere Körper, unseren

Besitz, unser Ansehen und

unsere Stellung, kurzum

alles, was sich nicht aus

uns entwickelt. Die Dinge,

die wir beherrschen, sind

sogar von Natur aus frei,

ohne Hindernisse und

Beschränkungen, während

jene Dinge, die wir nicht

beherrschen, anfällig,

abhängig und beschränkt

sein können, und sie sind

nicht unser eigen.“ Epiktet,

Enchiridion.

Die Bienen in den

Bienenstöcken des

Härtsfeldhofes in

Beuren begrüßen

den Frühling


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 16 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

Thiersch erläutert werden,

Transferleistungen feststel-

noch dazuzugehören, spielt

welche als grundlegend für

len lässt. (vgl. Fendrich,

die Peergroup eine große

die Soziale Arbeit angese-

Pothmann et al. 2018, 21f)

Rolle und dient als Orientie-

hen wird.

Lebenswelt Jugendlicher

Im Jahr 2016 lieferte die

Sinus-Jugendstudie „Wie

ticken Jugendliche?“ bereits

zum dritten Mal ihre Erkenntnisse

zu den jugendlichen

Lebenswelten. Wie in

den Jahren 2008 und 2012

ging es dabei um eine

„offene und alltagsnahe

Bestandsaufnahme der

soziokulturellen Verfassung

der jungen Generation“

(Calmbach, Borgstedt et

al. 2016a, S. 14). Die „junge

Generation“ umfasst dabei

Jugendliche im Alter von 14-

17 Jahren in Deutschland.

Die Sinus-Jugendstudie

möchte die soziokulturelle

Vielfalt der jugendlichen

Lebenswelten untersuchen

und diese nach dem Ansatz

der Sinus-Milieus modellhaft

darstellen. (vgl. ebd. S. 14)

Auf das Milieu der Prekären

soll im Folgenden nun ausführlicher

eingegangen werden.

Der Grund liegt darin,

dass Jugendliche aus diesem

Milieu derzeit die größte

Zielgruppe stationärer

Erziehungshilfen darstellen.

Dies belegt der Monitor Jugendhilfe

2018: Die größte

Gruppe an jungen Menschen

in stationären Erziehungshilfen

findet sich unter

den 14-17-Jährigen. (vgl.

Rauschenbach, Mühlmann

et al. 2018, S. 69). Wobei

diese zumeist aus dem prekären

Milieu stammen, was

sich anhand der bezogenen

Prekäre Lebenswelt

„Die um Orientierung und

Teilhabe bemühten Jugendlichen

mit schwierigen Startvoraussetzungen

und Durchbeißermentalität.“

(Calmbac

h, Borgstedt et al. 2016b, S.

75)

Lebensweltliche Basisorientierung

Jugendliche aus einer prekären

Lebenswelt haben meist

schwierigste Startvoraussetzungen

und weisen in ihrer

Biografie schon früh Brüche

auf. Dabei sind nicht selten

mehrere Risikolagen vorhanden,

welche sich gegenseitig

bedingen und verschränken

- beispielsweise die Erwerbslosigkeit

der Eltern, die Bildungsferne

oder das Einkommen

an oder unterhalb

der Armutsgrenze. Die Jugendlichen

sind sich dieser

Situation häufig bewusst

und bemühen sich, diese zu

verändern und zu verbessern.

Dennoch sind die Befürchtungen

vorherrschend,

strukturell verbaute Chancen

zu erleben oder sich

diese gar selbst zu verbauen.

Zudem besteht eine enorme

Angst vor geringen Teilhabemöglichkeiten

in der Gesellschaft.

Deshalb ist der

Wunsch nach Zugehörigkeit

und Erfolgserlebnissen bei

diesen Jugendlichen besonders

ausgeprägt. Das gelingt

ihnen in ihrer Wahrnehmung

jedoch nur schwer. Um den-

rungshilfe, um nicht außerhalb

zu stehen.

Bedeutend ist zudem, dass

die Familie im Wertesystem

der Jugendlichen einen zentralen

Stellenwert einnimmt -

wobei diese häufig idealisiert

dargestellt wird, was

meistens weit weg von der

erlebten Familienrealität der

Jugendlichen liegt. (vgl. ebd.

75ff)

Zukunftsvorstellungen

Die Wahrnehmung über die

prekäre Situation und die

Erfahrung einer eigenen

Nutzlosigkeit führt zu einer

Einschränkung des Selbstvertrauens

und der Selbstwirksamkeit.

Dies beeinflusst

die Sicht auf den zukünftigen

Lebensweg. Die

eigenen Ausbildungsperspektiven

werden pessimistisch

betrachtet. Dies führt

zu einem Gefühl der Unsinnigkeit

von Bemühungen

und damit einhergehend zu

vagen Zukunftsvisionen.

Dem gegenüber steht bei

manchen Jugendlichen das

Gefühl für den eigenen Lebensweg

verantwortlich zu

sein und seine Zukunft

selbst in die Hand nehmen

zu müssen. Dies führt mitunter

zu unrealistisch optimistischen

Berufsvorstellungen.

Die Gründung einer eigenen

Familie wird meist als

selbstverständlich anzustrebendes

Lebensziel angesehen.

Die Familiengründung

wird dabei als alternatives

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Heilbronn

„Greife diesen

Gedanken auf,

sobald der Tag

anbricht und denke

Tag und Nach daran:

Es gibt nur einen

Weg zum Glück und

der besteht darin,

alles, worauf du

keinen Einfluss hast,

aufzugeben, darüber

hinaus nichts als

deinen Besitz zu

betrachten, alles

andere Gott und

dem Schicksal zu

überlassen.“ Epiktet,

Lehrgespräche.

Ein Beitrag der

Erziehungsstelle

Katzenstein


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 17 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

Lebensfeld betrachtet, welches

neue Erfolgsaussichten

beinhaltet und es sogar

ermöglicht, im Vergleich zu

anderen, früher fortgeschrittene

Etappen zu erreichen.

(vgl. ebd. 81ff)

Kulturelle Orientierung, Freizeit

Das Freizeitinteresse der

prekären Jugendlichen liegt

im popkulturellen Bereich,

wobei besonders Rap-Songs

den Jugendlichen Identifikationspunkte

bieten. Daneben

füllen Angebote im

Fernsehen einen großen Teil

der jugendlichen Freizeit

aus. Besonders beliebt sind

Castingshows und Daily-

Soaps. Diese sind in einem

immer gewohnten Setting

unterhaltsam und bieten

damit eine - im alltäglichen

Leben fehlende - Struktur.

Auch Computer- und Konsolenspiele

sind aus ähnlichen

Gründen beliebt. Die Spiele

befriedigen auf vielfältige

Weise die Bedürfnisse der

Jugendlichen: Sie können

diesen allein nachgehen,

dennoch können sie sich im

virtuellen Bereich präsentieren

und beweisen und dabei

neue Erfolgserlebnisse sammeln.

Gleichzeitig bietet die

Wiederholung der Spiele

und das Einlassen auf bereits

Bekanntes Sicherheit.

Geprägt wird das Freizeitverhalten

außerdem durch ein

hin und her zwischen Rückzug

und Delinquenz: Während

viele der Jugendlichen

sich nach der Schule direkt

zurückziehen, haben anderen

bereits vielfältige Erfahrungen

mit Drogen, Gewalt

oder Kriminalität gesammelt.

Hinzu kommt auch der Sport

als beliebte Freizeitbeschäftigung,

der ebenfalls den

Wunsch nach Anerkennung

befriedigen kann. Dabei

werden nicht selten Angebote

aus der offenen Jugendsozialarbeit

angenommen.

Bildungsanstrengungen

werden jedoch nur nach

höchster Notwendigkeit

nachgegangen. (vgl. ebd.

84ff)

Vergemeinschaftung

Nicht selten erleben Jugendliche

aus dem prekären

Milieu Ausgrenzungserfahrungen.

Dies kann sowohl

im schulischen, öffentlichen

als auch im innerfamiliären

Raum geschehen. Deshalb

kommt der Anerkennung

innerhalb einer Peergroup

eine hervorgehobene Roll

zu. Zudem bietet die Gruppe

Sicherheit im schwierigen

Wohnumfeld, welches sich

nicht selten in einem sozialen

Brennpunkt befindet.

Die Treffen mit der Peergroup

findet bevorzugt im

öffentlichen Raum statt. Ist

die Peergroup nicht vorhanden

ziehen sich die Jugendlichen

häufig sozial zurück.

(vgl. ebd. 88f)

Zusammenfassend lässt

sich sagen, dass die Lebenswelt

Jugendlicher aus dem

prekären Milieu geprägt ist

von schwierigen Voraussetzungen

und dem Gefühl am

Rande der Gesellschaft zu

leben. Umso stärker ist der

Wunsch nach Zugehörigkeit

und Sicherheit. Deshalb wird

der Familie und den Peergroups

eine besonders hohe

Bedeutung zugeschrieben.

Im Folgenden soll nun das

Konzept der Lebensweltorientierung

erläutert werden,

welches sich den Lebenswelten

und den in ihr angewandten

Bewältigungsstrategien

zuwendet.

Lebensweltorientierung

Das Konzept der Lebensweltorientierung

nach Hans

Thiersch ist in der Sozialen

Arbeit weit verbreitet und

wird heutzutage als grundlegender

Bestandteil der theoretischen

und praktischen

Sozialen Arbeit gesehen.

Der Kerngedanke der Lebensweltorientierung

ist es,

sich in der Arbeit mit Adressat*innen

Sozialer Arbeit

nicht zuerst auf soziale

Probleme, Lebensbelastungen

und Handlungs- und

Verhaltensschwierigkeiten

zu konzentrieren. Stattdessen

soll es zunächst um die

Normalität von Gesellschafts-

und Lebensverhältnisses

sowie um die daraus

resultierenden Bewältigungsmuster

gehen. Erst

wenn diese erfasst sind, soll

eine Hinwendung zu den

problematischen Lebensverhältnissen

und Handlungsmustern

stattfinden. Dabei

werden die Handlungsmuster

nicht als schwieriges

Verhalten, sondern als Lebensbewältigungsstrategien

verstanden. (vgl. Grunwald

und Thiersch 2018, S. 304)

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Kehl

„Wir beherrschen

unsere bewussten

Entscheidungen und

alle Handlungen, die

von dem moralischen

Willen abhängen. Was

wir nicht beherrschen,

sind unsere Körper und

all seine Einzelteile,

unsere Besitztümer,

Eltern, Geschwister,

Kinder oder unser

Land—alles, womit wir

in Verbindung stehen.“

Epiktet, Lehrgespräche.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Karlsdorf

Thiersch unterschiedet in


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 18 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

seinem Konzept die Begrifflichkeiten

„alltägliche Leb

e n s w e l t “ u n d

„Alltäglichkeit“. Alltäglichen

Lebenswelten sind die Orte,

an denen sich unsere Alltäglichkeit

abspielt und von

anthropologischen und gesellschaftlichen

Strukturen

geprägt sind, beispielweise

die Familie. Die alltägliche

Lebenswelt ist strukturiert

durch die Dimensionen der

erlebten Zeit, des erlebten

Raumes und der erlebten

sozialen Bezüge. (vgl. ebd.

304f). In den alltäglichen

Lebenswelten agiert der

Mensch, wobei dieses Agieren

von der Alltäglichkeit

geprägt wird. Die Alltäglichkeit

ist der menschliche

„Modus der Bewältigungsmuster“

(ebd. S. 304) mit

denen er seine alltägliche

Lebenswelt gestaltet. Deshalb

bezeichnet Thiersch die

alltägliche Lebenswelt als

„die Schnittstellen von Verhältnissen

und Verhalten,

von objektiven und subjektiven

Faktoren“ (ebd. S. 304).

Durch die aus der Alltäglichkeit

entstehenden Bewältigungsmuster

versucht der

Mensch in den immer komplizierten

und ausdifferenzierten

Lebensverhältnissen

zurechtzukommen und sich

zu behaupten. Diese geschieht,

um für sich selbst

einen gelingerenden Alltag

zu gestalten, der zu einem

zufriedenstellenden Leben

führt. (vgl. ebd. S. 306).

Alltäglichkeit kann deshalb

auch verstanden werden als

„Arbeit an und Anstrengungen

um einen gelingenderen

Alltag“ (ebd. S. 306).

Hinsichtlich der Sozialen

Arbeit geht es in Thierschs

Konzept um das Mandat der

Sozialen Arbeit – der Herstellung

sozialer Gerechtigkeit.

Die lebensweltorientierte

Soziale Arbeit will Menschen,

deren Bewältigungsstrategien

nicht ausreichen,

unterstützen und damit die

soziale Gerechtigkeit weiter

voranbringen. Um dies zu

erreichen nutzt die Soziale

Arbeit ihre pädagogischen

Möglichkeiten, die den Menschen

bei der Gestaltung

eines gelingerenden Alltags

unterstützen sollen. Zentral

ist dabei, dass die Soziale

Arbeit den „alltäglichen Eigensinn

der Menschen in

seinen Bewältigungsstrategien,

die nicht zuerst als

schwieriges Verhalten, sondern

als – und seien sie

auch noch so problematische

– Strategien zur Lebensbewältigung

verstanden

werden“ (ebd. S. 307),

respektiert. (vgl. ebd. S.

307)

Zur Konkretisierung der

Lebensweltorientierung

formuliert Thiersch folgende

Handlungs- und Strukturmaximen,

welche sowohl auf

das professionelle Handeln

als auch auf die Arbeitsorganisation

abzielen. Diese

geben der Theorie eine praxisorientierte

Richtung:

Alltagsnähe

R e g i o n a l i s i e r u n g /

Dezentralisierung

Prävention

Integration/Inklusion

Partizipation

Strukturierten Offenheit

Einmischung

(vgl. ebd. 308ff)

Für die gesamte Soziale

Arbeit wie für die Jugendhilfe

bedeutet das Konzept der

Lebensweltorientierung die

Adressat*innen in ihren

alltäglichen Lebensverhältnissen

in den Blick zunehmen.

Dabei müssen ihre

Probleme und Ressourcen

sowie ihre Anstrengungen

ihr Leben - geprägt von einer

Vielzahl an Widersprüche -

selbst zu gestalten und zu

bewältigen beachtet werden.

Das Ziel der lebensweltorientierten

Sozialen

Arbeit ist es, die lebensweltlichen

Potentiale zu stärken

und durch das Hervorrufen

neuer Möglichkeiten Schwierigkeiten

hinter sich zu lassen.

Die Soziale Arbeit soll

dabei durch ihre professionellen

und institutionellen

Kompetenzen einen gelingenderen

Alltag für ihre Adressat*innen

erleichtern –

immer vor dem Hintergrund

der bereits vorhandenen

Potenziale und Ressourcen.

Das Ziel der lebensweltorientierten

Sozialen Arbeit

sind damit gerechtere Verhältnisse

in denen die Adressat*innen

selbstbestimmt

agieren. (vgl. ebd. S.

303)

Thiersch hat mit seinem

Konzept der Lebensweltori-

Ein Beitrag der Erziehungsstelle

Heilbronn

„Gelassenheit können

nur jene erreichen, die

ein unerschütterliches

und klares

Urteilsvermögen

haben—der Rest

hadert ständig mit

seinen

Entscheidungen,

schwankt hin und her

zwischen Ablehnung

und Akzeptanz. Woher

kommt diese Für und

Wider? Es rührt daher,

dass nichts klar ist

und sie sich auf den

unsichersten Ratgeber

verlassen: die

öffentliche Meinung.“

Seneca, Moralische

Briefe.

Ein Beitrag der

Erziehungsstelle

Katzenstein


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 19 - Kinder– und

Jugendhilfepolitik

entierung grundlegende

Handlungs- und Strukturhinweise

für die Jugendhilfe

gegeben, welche das alltägliche

Agieren der Jugendlichen

in ihren Lebensverhältnissen

in den Blick nimmt.

Dabei wird der (junge)

Mensch strebend nach einem

gelingenderen Alltag

gesehen, der mit seinen

Strategien versucht seine

individuellen Verhältnisse zu

bewältigen. Wie sich in Kapitel

8.1. „Natur in den stationären

Hilfen zur Erziehung“

zeigen wird, spielt die Lebensweltorientierung

besonders

in den stationären Hilfen

zur Erziehung eine bedeutende

Rolle.

All die Betrachtungen der

jugendlichen Lebenswelt

und dem professionellen

Umgang mit diesen müssen

vor dem Hintergrund ständiger

kultureller und gesellschaftlicher

Veränderungen

betrachtet werden. (vgl.

Gebhard 2013, S. 40). Auf

eine besonders prägende

Entwicklung, welche in den

vergangenen Jahren immer

häufiger diskutiert wird, soll

im folgenden Kapitel eingegangen

werden: Die Entfremdung

des Menschen zur

Natur. Damit soll die Lebenswelt

jugendlicher speziell

im Bezug zur Natur klarer

umrissen werden.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Kehl

„Deine Prinzipien

können nicht getilgt

werden, es sei denn du

löscht alle Gedanken

aus, von denen sie

zehren. Es liegt immer

in deiner Macht, neue zu

entflammen… Es ist

möglich, ein neues

Leben zu beginnen!

Betrachte die Dinge so,

wie du sie einst

betrachtet hast—so

beginnt man das Leben

neu!“ Marc Aurel,

Selbstbetrachtungen.

Ein Beitrag der Familienwohngruppe

Karlsdorf


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 20 - Terminierungen

T E R M I N E 2 0 2 1

Regionale Treffen Nord: ESt Heilbronn ISE Weinheim ESt Mahlberg

25.05. 2021 ESt Forst FWGr Rittenweier ESt Weinheim

Dies betrifft: FWGr Karlsdorf SPSPF Sinsheim ISE Walldürn

ESt Rosenberg FWGr Hardheim SPSPF Mosbach

EST Pforzheim

ESt Pfaffenhofen ISE Mühlacker

Regionale Treffen Ost: ESt Baldern ISE Gerabronn

02.02. 2021 09:00 Uhr ESt Niederstetten SPSPF Schwäbisch Gmünd

Dies betrifft:

ESt Schwäbisch Gmünd I

ESt Herlikofen

ESt Katzenstein

ESt Herlikofen

ESt Schwäbisch Gmünd II

Regionale Treffen Süd:

EST Kreenheinstetten

20.10. 2021 09:00 Uhr ESt Gammertingen

Dies betrifft: ESt Mühlingen FWGr Münsingen

ISE Bad—Wurzach

ESt Bad-Urach

ESt Meidelstetten FWGr Lichtenstein

ESt Mössingen

Regionale Treffen West: ESt Biberach ESt Freistett ISE Bad—Wurzach

26.10. 2021 ESt Hagnau ESt Ettenheim

Dies betrifft:

ESt Grafenhausen FWGr Kehl

SPSPF Freiburg ESt Villingendorf FWGr Herbolzheim

ESt Hofstetten

ESt Gottmadingen FWGr Tennenbronn

Fachtag Digitalisierung

Jahresabschluss

08.06.2021 02.12.2021

EFA Tagung 2021

12.10.2021


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 21 - Neues aus der

Region Nord

T E R R A P R E T R A

Der spanische Conquistador

umgewandelt wurden. Eine

Futter für Regenwürmer und

Francisco de Orellana be-

wichtige Rolle spielt dabei

anderes Getier, zum Dank

fuhr 1542 den Amazonas,

die Milchsäurefermentie-

scheiden sie schwarze Erde

um das legendäre El Dorado

rung, wie sie seit Jahrtau-

aus.

zu suchen. Er berichtete von

senden zur Nahrungskon-

riesigen Städten an seinen

Ufern, in denen Millionen

Indios lebten. Da spätere

Expeditionen nichts mehr

fanden, glaubte man lange,

Orellana habe gelogen. Heute

wird vermutet, dass de

Orellanas-Expedition durch

aus Europa importierte Erreger

bei den Indios Epidemien

auslöste, die die Auslöschung

der Kulturen zur

Folge hatte. De Orellana

entging indes, dass er tatsächlich

ein El Dorado gefunden

hatte: eine Kultur,

die auf dem "schwarzen

Gold der Erde" basierte.

servierung genutzt wird –

zum Beispiel beim Sauerkraut.

Terra Preta-Böden erschöpfen

nicht, sondern können

sogar nachwachsen. Sie

sind gut durchlüftet, halten

das Wasser viel besser,

Nährstoffe waschen nicht

aus. In Terra Preta wachsen

gesunde Pflanzen. Das erste

Geheimnis der Terra Preta

ist Holzkohle. Die

schwammartige, poröse

Struktur der Pflanzenkohle

speichert Wasser und Nährstoffe.

In ihren Hohlräumen

Terra Preta ist im Prinzip auf

jedem Balkon, in jedem

Kleingarten und in jeder

Komposttonne herstellbar.

Auf Versuchsböden in Brasilien

wuchsen Bananenstauden

bis zu fünf Meter pro

Jahr, in Rheinland-Pfalz wurden

Rote-Bete-Köpfe so

groß wie Handbälle. Die

Qualität des dort hergestellten

Terra Preta-Substrats

stellt nach einer Analyse des

Landauer Instituts für Umweltwissenschaften

die von

Torf und herkömmlichem

Kompost weit in den Schatten.

Auch Universitäten in

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Dein Verstand

formt sich je

nachdem, was

deine Gedanken

regelmäßig

beschäftigt. Die

menschliche

Das Wissen um die Herstellung

der Indianer-

– und das ist das zweite

Geheimnis – siedeln sich

komplexe Lebensgemein-

Berlin, Bayreuth und Leipzig,

Landwirte im Chiemgau und

in Österreich sowie Biowin-

Seele färbt sich

nach diesen

Schwarzerde, die anders als

der nährstoffarme Regenwaldboden

sehr fruchtbar

ist, ging jedoch mit der Aus-

schaften von Mikroorganismen

an. Besonders wichtig

sind milchsäurebildende

Mikroorganismen. Der Effekt

zer in der Schweiz du dem

Breisgau experimentieren

mit Terra Preta.

Vorstellungen.“

Marc Aurel,

Selbstbetrachtu

rottung der Ureinwohner

verloren und gelangte erst in

wird in der Landwirtschaft

auch durch die aus Japan

ngen.

den 1990er Jahren in den

stammenden "Effektiven

Blick von Forschern. Die

Mikroorganismen" (EM) zur

uralten, teilweise meterdi-

Bodenverbesserung genutzt.

cken Schichten der Terra

Preta am Amazonas bestehen

aus einer Mischung aus

Für Terra Preta wird zuerst

Holzkohle, Exkrementen,

eine Holzkohlen-Silage (auf

Knochen und organischen

Japanisch "Bokashi") durch

Abfällen, durchsetzt mit

milchsaure Vergärung von

Tonscherben – wahrschein-

organischem Material herge-

lich Überreste von riesigen

stellt (Küchenabfälle, Stroh,

Tongefäßen, in denen Sied-

Dung, menschlicher Kot).

lungsabfälle zu fruchtbarem

Die gewonnene Substanz

Dauerhumus für Hochbeete

dient als willkommenes


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 22 - Neues aus der

Region Ost

K L O P F , K L O P F , K L O P F . . .

meinen Horizont zu erwei-

sack einen guten und siche-

„Ihr könntet ein Kind in eure

Familie aufnehmen, denn

der Bedarf ist so groß

und……“ – „NEIN!!“ „Aber es

wäre…..! – „NEIN! Auf keinen

Fall!“ So reagierte ich

im Frühjahr 2019 auf die

Idee meiner guten, langjährigen

Freundin Sandra Kondler-Oettle,

Erziehungsstellenleiterin

und Fachberaterin

bei h&p. Wir hatten ein Zusammentreffen

mehrerer

Freundinnen, bei dem ich

von meinem beruflichen

Neuorientierungsprozess

erzählte. Bis dahin nahm

mich die Versorgung meiner

7-köpfigen Familie (wobei

ein Kopf vier Beine hat und

tern. Aber es kam anders:

Nach dieser Idee meiner

Freundin kam plötzlich Tag

und Nacht ein leises „Klopf,

klopf, klopf…“ an meiner

Herzenstür und eine Stimme

flüsterte: „Nehmt ein Pflegekind!“.

Egal was ich tat, egal

wo ich war, auch nachts ließ

es mich von einem Moment

im Tiefschlaf zum anderen

Moment hellwach sein! Am

Anfang beantwortete ich es

noch vehement mit „NEIN!!“,

bis mir dann klar wurde,

dass ich ja jeder gut gemeinten

Idee aus meinem Umfeld

gedanklich folgen wollte,

um die Idee zu prüfen.

Aber bei dieser schlage ich

ren Platz zu geben? Ihm das

zu geben, was es bislang

nicht oder nicht ausreichend

bekommen hatte? Würden

wir es schaffen, es so anzunehmen,

wie es ist: vielleicht

laut oder ablehnend, vielleicht

in sich zurückgezogen,

vielleicht nur schwer in der

Lage, Beziehung mit uns

aufzunehmen, vielleicht

verletzt an Leib und Seele?

Würde nicht sogar die Gefahr

bestehen, dass es unsere

eigene Familie

sprengt? Wie wäre es für

unsere Familie, wenn wir

unser Haus, unseren Rückzugsort

zur Institution machen?

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Drama, Krieg, Terror,

Gefühllosigkeit und

Unterwürfigkeit ruinieren

bellt ) und meine Beschäftigung

im Sekretariat einer

christlichen Gemeinde und

einer Musikschule in Beschlag.

Ich wollte mich aber

beruflich verändern, da meine

eigenen vier Kinder – zu

der Zeit zwischen 12 und 21

Jahre alt – „aus dem Gröbsten“

raus waren und ich für

mich die Möglichkeit sah,

etwas Neues anzupacken.

Ich hatte schon in viele Richtungen

gedacht, und war

bereit, jeder gut gemeinten

Idee aus meinem Umfeld

gedanklich zu folgen, bis ich

Klarheit hatte, ob das ein

neuer Weg sein könnte.

Nicht aber der Idee, einem

Kind einen Platz in unserer

Familie einzuräumen, hatte

es doch für mich den Eindruck,

alles wieder von vorne

zu beginnen, nicht wirklich

Neues zu wagen und

sofort die Tür zu?

So ließ ich dann den Gedanken

vorsichtig zu, suchte

nach ein paar unruhigen

Tagen und Nächten das

Gespräch mit meinem

Mann, der zu meiner Überraschung,

obwohl ansonsten

ein eher zögerlicher, vor

allem aber wohlüberlegter

Ja-Sager und guter Prüfer,

nach einem Tag der Überlegung

ein Ja dazu hatte. Ein

weiteres Gespräch mit

Sandra Kondler-Oettle folgte.

Ich sehe uns noch immer

auf einer Bank am Waldrand

sitzen und während des

Gespräches in den Himmel

schauen. Ich war tief bewegt

und emotional sehr ergriffen.

Würde ich – würden wir

als Familie - es schaffen,

einem Kind mit einem wirklich

schweren Lebensruck-

Auch nach diesem Gespräch

blieb die Tür weit offen, ein

Anruf bei Haug & Partner

folgte und eine weitere

Nacht mit wenig Schlaf. Ab

vier Uhr morgens unterhielten

mein Mann und ich uns

über die Fragestellung, ob

wir einem Kind unser Haus

öffnen und Pflegefamilie

werden.

Mit unseren Kindern hatten

wir bislang noch nicht darüber

gesprochen, das sollte

aber an diesem Tag geschehen.

Unser damals 15-

jähriger Sohn kam dann an

diesem Morgen fröhlich und

in Bezug auf unsere Überlegungen

völlig unwissend zu

uns und überraschte uns

aus heiterem Himmel mit

der Fragestellung, ob wir

denn nicht ein Kind zu uns

in die Familie aufnehmen

täglich deine heiligen

Prinzipien, wenn du sie

nicht mit deinem Verstand

hinterfragst, sondern dich

einfach auf all das

einlässt.“ Marc Aurel,

Selbstbetrachtungen.


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 23 - Neues aus der

Region Süd

wollten, es gäbe doch so

gen im SGB VIII aufmerksam

habe ich mein Abschluss-

viele Kinder, die es nicht so

und die Veränderungen, die

zeugnis in der Tasche und

gut hätten, wie wir. WAS

es für eine sozialpädagogi-

schaue dankbar und erfüllt

WAR DAS? Mein Mann und

sche Sonderpflegestelle

auf eine ereignisreiche, lehr-

ich schauten uns fassungs-

über einen freien Kinder-

reiche, lernintensive und

los an!!! Die Tür ging noch

und Jugendhilfeträger brin-

gewinnbringende Prakti-

weiter auf!

gen kann. Erstmalig kam in

kums- und Schulzeit zurück.

Unsere Kinder waren zum

Teil sehr begeistert und

offen, zum Teil aber auch

skeptisch und bewegten die

Frage, wie gut sie mit dem

Eingriff in die Privatsphäre

klarkommen können. Das

sahen wir als berechtigten

und bedenkenswerten Einwand.

Gemeinsam überlegten

wir, wie wir dem begegnen

können.

Es folgte ein Termin erst bei

h&p, dann kam Herr Nordhausen,

der damalige Regionalleiter

Baden-

Württemberg Ost, zu uns

und danach stand fest, dass

wir eine sozialpädagogische

Sonderpflegestelle bei h&p

werden! Es wurden Anfragen

an uns weitergeleitet – eine

aufregende Zeit begann,

verschenkten wir doch jedes

Mal ein Stück unseres Herzens

an die Kinder, für die

ein Platz gesucht wurde.

Tatsächlich sind aber alle

Anfragen im Sande verlaufen,

es kam aus ganz unterschiedlichen

Gründen zu

keinem Treffen.

Qualifizierung

Am 16. Dezember 2019

hatte ich einen weiteren

Termin mit Frau Klebl-Haug.

Sie machte mich auf die

anstehenden Veränderun-

mein Bewusstsein, dass

eine Qualifizierung zur Fachkraft

einige nicht zu unterschätzende

Vorteile bringen

würde. Aber eine drei- oder

sogar vierjährige Ausbildung

oder ein ebenso langes Studium

stand für mich nicht

zur Debatte. Mirjam Underwood,

eine andere Freundin,

die ebenfalls über Haug &

Partner ein Kind aufgenommen

hat, wusste aber von

der Qualifizierung über die

Schulfremdenprüfung. So

habe ich mich mit dieser

Möglichkeit auseinandergesetzt,

gesucht und recherchiert,

mich Anfang Januar

2020 bei der Pegasus-

Fachschule in Offenburg-

Schutterwald (200 Kilometer

von unserem Wohnort

entfernt) für den einjährigen

Kurs zur staatlich anerkannten

Erzieherin Fachrichtung

Jugend- und Heimerziehung

über die Schulfremdenprüfung

beworben, Mitte Januar

die Zusage bekommen und

direkt im Anschluss daran

bei meinem bisherigen Arbeitgeber

gekündigt, mich

um einen Praktikumsplatz

bemüht – es ging alles ganz

schnell, es kam sehr viel

Neues und mein Horizont

hatte sich schon bis dahin

enorm erweitert!

Jetzt, Mitte August 2021,

Elf Monate Praktikum in

Teilzeit in der Behindertenhilfe,

in dem ich hauptsächlich

mit jugendlichen und

jungen erwachsenen Menschen

mit Behinderung zu

tun hatte, zehn Monate Pegasus-Fachschule

mit zehn

Unterrichtsblöcken á drei

Tagen – aufgrund von

Corona nur drei in Präsenz

und sieben online - , eine

praktische Prüfung an meinem

Praktikumsplatz, sieben

schriftliche und zwei

mündliche Prüfungen, eine

Facharbeit und das Abschlusskolloquium

zu meiner

Facharbeit mit Befragung

liegen dazwischen.

Meine Facharbeit mit dem

Thema „Die Bedeutung der

Neuen Autorität für Erziehungsstellen“

Die Facharbeit ist ein großer

Bestandteil der Ausbildung

an der Pegasus-Fachschule.

Dabei war mir bei meiner

Themenauswahl wichtig,

mich mit meiner Facharbeit

auf meine zukünftige Arbeit

als Erziehungsstellenleiterin

vorzubereiten und im besten

Falle meine pädagogischen

Kompetenzen zu erweitern.

So bin ich – wieder durch

die Idee von Frau Kondler-

Oettle – auf die mir bis da-

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Mache es dir von

Anbeginn zur Gewohnheit,

dir bei jedem ersten

groben Eindruck zu sagen:

das ist nur ein Eindruck

und überhaupt nicht, was

es zu sein scheint. Als

nächstes untersuche und

prüfe ihn anhand der

Regeln, die dir zur

Verfügung stehen. Die

erste und wichtigste dabei

ist, ob der Eindruck Dinge

betrifft, über die du die

Kontrolle hast oder nicht,

und falls letzteres zutrifft,

sei bereit zu antworten: es

bedeutet mir nichts.“

Epiktet, Enchiridion.


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 24 - Neues aus der

Region Süd

hin unbekannte Neue Autori-

Ausbildung an der Pegasus-

kann. Wir sind jetzt schon

tät gestoßen, die nach dem

Fachschule oder meine

sehr gespannt und voller

Vorbild von Mahatma Gand-

Facharbeit interessiert, bin

Vorfreude, welches Kind in

hi und Martin Luther King

ich gerne bereit, meine Er-

unser Haus und in unsere

eine gewaltfreie, standhafte

fahrungen zu teilen.

Herzen einziehen wird! Und

und beziehungsorientierte

ich freue mich, nach einer

Haltung aufzeigt.

In meiner Facharbeit habe

ich herausgearbeitet, welche

neuen Haltungs- und

Handlungsideen die Neue

Autorität bietet, welche Besonderheiten

eine Erziehungsstelle

ausmacht und

ob aus meiner Sicht Pädagogen

in Erziehungsstellen

und Wohngruppen von der

Neuen Autorität profitieren

können.

Dabei ist die Neue Autorität

nicht mehr ganz „neu“. Die

von Prof. Dr. Haim Omer in

Israel für Eltern in schwierigem

Erziehungsalltag entwickelte

Idee wurde schon im

Jahr 2000 von Prof. Dr. Arist

von Schlippe nach Deutschland

gebracht und seither

kontinuierlich weiterentwickelt.

Wichtige Grundlagen

sind die gewaltfreie Haltung

des Erziehenden und der

Erhalt und die Festigung der

Beziehung. Dies zeigt sich

durch starke Präsenz und

der Vermittlung: „Gerade

wenn es schwierig ist, bin

Unsere Familie

Zusätzlich zu meiner Ausbildung

gab es natürlich noch

den ganz normalen Familienalltag

in der ganz und

gar nicht normalen Coronazeit

mit vielen Höhen und

tollen Familienzeiten, auch

mit tiefen Tälern und großen

Herausforderungen. Unsere

inzwischen 14-jährige Tochter

wurde Jugendliche, unser

inzwischen 17-jähriger

Sohn hat die Schule abgeschlossen

und eine Ausbildung

begonnen, unser 21-

jähriger Sohn kam im ersten

Lockdown unter großer Aufregung

aus seinem Auslandsaufenthalt

in Südafrika

zurück, hat mittlerweile sein

Studium begonnen und ist

ausgezogen, unser ältester,

23-jähriger Sohn wird jetzt

ausziehen. Konstant bleiben

also unsere 3-jährige Golden

-Retriever-Hündin und mein

Mann, der als Diplom-

Ingenieur bei einem großen

Automobilzulieferer arbeitet.

solch langen Vorbereitungszeit

Teil von Haug&Partner

zu werden!

Frau Feuerle Munz

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Mache es dir von

Anbeginn zur Gewohnheit,

dir bei jedem ersten

groben Eindruck zu sagen:

das ist nur ein Eindruck

und überhaupt nicht, was

es zu sein scheint. Als

nächstes untersuche und

prüfe ihn anhand der

Regeln, die dir zur

Verfügung stehen. Die

erste und wichtigste dabei

ist, ob der Eindruck Dinge

betrifft, über die du die

Kontrolle hast oder nicht,

und falls letzteres zutrifft,

sei bereit zu antworten: es

bedeutet mir nichts.“

Epiktet, Enchiridion.

ich da – und ich bleibe es!“

Aber auch durch feste Verankerungen

der Erziehenden

in einem Unterstützersystem,

so dass ein starkes

„Wir“ entsteht, wo ansonsten

vielleicht ein „Ich“

schneller seine Kraft verliert.

Wenn sich jemand für die

Erziehungsstelle

Aktuell sammle ich noch die

letzten Unterlagen für den

Antrag auf Betriebserlaubnis

einer Erziehungsstelle über

Haug & Partner zusammen,

der hoffentlich in Kürze auf

den Weg gebracht werden


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 25 - Neues aus der

Region Süd

V O R S T E L L U N G D E R S O N D E R P Ä D A G O G I S C H E N

P F L E G E F A M I L I E B O D N E G G

Nach den Sommerferien

startet die neue ISE Stelle

mit Frau Alicia Snooks und

ihrem 9-jährigen Sohn. Ich

freue mich sehr auf den

Neuzugang in meiner Region!

Frau Snooks wohnt in Bodnegg,

zwischen Wangen und

Ravensburg – ganz in der

Nähe vom Bodensee. Die

Wohnung ist nicht driekt in

Bodnegg, sondern noch

etwas außerhalb gelegen.

Dort gibt es lediglich ein

paar Häuser und Höfe, es ist

sehr ruhig und man kann

den Blick in die Ferne

schweifen lassen. Genau die

richtige Umgebung für einen

jungen Menschen, der zur

Ruhe kommen möchte und

zu sich selbst finden soll.

Amelie Dehner, Regionalleitung

Baden-Württemberg

Süd

Frau Snooks stellt sich vor:

Ich bin Dipl. Sozialpädagogin

und habe zwei Kinder, wobei

eine Tochter schon ausgezogen

ist. Mein Sohn ist 9

Jahre alt.

Anfang des Jahres habe ich

für mich nach einer beruflichen

Alternative gesucht

und bin auf die Stellenanzeige

von h&p gestoßen.

Nach mehreren Gesprächen

mit Frau Klebl-Haug wurden

die Freude und die Begeisterung

für die neue Tätigkeit

immer größer.

Ich biete daher ab jetzt eine

ISE Stelle in Bodnegg an.

Wir wohnen sehr ländlich

und trotzdem angebunden

in Bodnegg, aber auch Wangen

und Ravensburg sind in

der Nähe.

Ich freue mich darauf ein

Kind/jungen Erwachsenen

auf seinem Weg begleiten

zu dürfen. Durch die Stabilität,

den kleinen Rahmen

und der pädagogischen

Grundlage wünsche ich dem

Kind/Jugendlichen einen

Halt zu bieten in dem es

sich entwickeln kann.

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Mache es dir von

Anbeginn zur Gewohnheit,

dir bei jedem ersten

groben Eindruck zu sagen:

das ist nur ein Eindruck

und überhaupt nicht, was

es zu sein scheint. Als

nächstes untersuche und

prüfe ihn anhand der

Regeln, die dir zur

Verfügung stehen. Die

erste und wichtigste dabei

ist, ob der Eindruck Dinge

betrifft, über die du die

Kontrolle hast oder nicht,

und falls letzteres zutrifft,

sei bereit zu antworten: es

bedeutet mir nichts.“

Epiktet, Enchiridion.


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 26 - Neues aus der

Region Süd

R E G I O N A L T R E F F E N W E S T

Am Sonntag, den 27. Juli

trafen sich die Betreuungsstellen

mit ihren Familien

und den betreuten jungen

Menschen auf einem wunderschön

gelegenen Waldspielplatz

in Hofstetten im

Schwarzwald. Lange Zeit

konnten wir uns nur über

Videokonferenzen treffen,

und so war die Freude groß,

sich nun auch mal wieder in

Präsenz zu sehen. Nach

einer kurzen Vorstellungsrunde

machten sich gleich

alle auf, um Stöcke für das

Lagerfeuer zu suchen. Danach

wurden mit Taschenmesser

Grillstöcke geschnitzt.

Es war bemerkenswert

wie fachmännisch die

Kinder und Jugendlichen mit

dem Messer umgegangen

sind. (Die Pflaster hätte ich

zu Hause lassen können )

Beliebt waren besonders

das Grillen von Stockbrot

und Marshmallows. Die

Jüngeren hielten sich am

Feuer auf, die Erwachsenen

bevorzugten den Grillkamin

und den bequemen Rost.

Nach dem mitgebrachten

Essen blieb noch Zeit, um

miteinander in den Austausch

zu kommen oder

sich kennenzulernen. Die

jungen Menschen waren im

Alter von drei bis 16 Jahren,

und es war zu beobachten,

wie aufmerksam und respektvoll

die Kinder und Jugendlichen

miteinander

umgegangen sind. Die Größeren

halfen den Kleineren

z.B. auf die Schaukel, ein

Junge teilte mit einem anderen

Mädchen den Grillstock.

Über eine lange Zeit war es

im Wald so leise, eine Stille,

die man nur kennt, wenn die

Kinder etwas anstellen.

Einige Kinder fanden sich

zusammen, um eine Hütte

zu bauen, die leider bei der

Verabschiedung eingestürzt

ist.

Ein Junge sagte auf dem

Nachhauseweg: „Hey, cool,

ich wusste gar nicht, dass es

so viele Kinder gibt, die

„hierum“ in Erziehungsstellen

wohnen.“

Alle waren sich einig, solche

Veranstaltungen machen

Spaß und verbinden. Ganz

nebenbei haben die Pädagogen

eine Telefonliste erstellt,

um in Kontakt zu bleiben.

Nächstes Jahr wurde wieder

am gleichen Ort und mit

einem ähnlichen Rahmen

ein Grillfest gewünscht.

Herr G. Nordhausen—

Regionalleitung Ost

„Mache es dir von

Anbeginn zur Gewohnheit,

dir bei jedem ersten

groben Eindruck zu sagen:

das ist nur ein Eindruck

und überhaupt nicht, was

es zu sein scheint. Als

nächstes untersuche und

prüfe ihn anhand der

Regeln, die dir zur

Verfügung stehen. Die

erste und wichtigste dabei

ist, ob der Eindruck Dinge

betrifft, über die du die

Kontrolle hast oder nicht,

und falls letzteres zutrifft,

sei bereit zu antworten: es

bedeutet mir nichts.“

Epiktet, Enchiridion.


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 27 - Neues aus der

Region Ost

E M P F E H L U N G F Ü R E I N H E I T L I C H E S T A S C H E N G E L D I N

H I L F E Z U R E R Z I E H U N G

Vielleicht entstehen bei

Verfügung!

Grundbedürfnisse gedacht!

Ihnen auch manchmal Unsicherheiten,

wieviel Taschengeld

den jungen Menschen

zu stehen?

Über die Verwendung von

Taschengeld entscheidet

der junge Mensch selbst,

solange es ihm nicht scha-

Ausgaben für Schulsachen,

Pflegemittel, Essen und

Kleidung fallen nicht ins TG.

Bei Ausflügen, oder wenn

Der Träger haug&partner

det.

sich der JM tagsüber selbst

Baden-Württemberg richtet

sich nach den Empfehlungen

des Landesjugendamt,

die seine gesetzlichen

Grundlagen nach §39

Abs.34,35,35a bezieht.

Grundsätzliches:

Nach §39 Abs.2 SGB VIII

umfassen Leistungen zum

Lebensunterhalt in Einrichtungen

bei Hilfen nach

§34,35,35a einen angemessenen

Barbetrag zur persönlichen

Verfügung des jungen

Menschen.

Das heißt: Die Pädagogen in

den Betreuungsstellen sind

verpflichtet, den jungen

Menschen ein gesetzlich

angemessenes Taschengeld

auszuzahlen.

Aktuell erhalten EST und

FWG vom Kostenträger folgende

Taschengeldbeträge:

(pro Monat)

4/5J. - 7,30 €

6/7J. - 12,10 €

8/9J. - 17,50€

10/11J. - 24,10€

12/13J. - 36,20€

14/15J. - 47,60€

16/17J. - 54,80€

18J. + - 120,42€

Taschengeld regelmäßig

und pünktlich auszahlen!

Verlässlichkeit ist ein wichtiger

Aspekt. Vereinbarungen

werden als verbindlich angesehen.

Das Taschengeld sollte ohne

Aufforderung wöchentlich

oder je nach Alter und Entwicklungsstand

monatlich

ausbezahlt werden. (Keine

Machtspiele)

Taschengeld ist kein Erziehungsmittel!

Wird unabhängig von Leistung

bezahlt.

Eine Erhöhung bei guten

Schulnoten oder eine Streichung

bei Fehlverhalten

würde das TG zum Belohnung

-und Strafinstrument

degradieren. Damit würde

es seine Funktion verlieren,

junge Menschen zur Selbständigkeit

zu erziehen.

Das Sparen Vorleben!

Mit gutem Beispiel im Alltag

vorangehen.

Zusatzleistungen gesondert

abgelten!

Wenn z.B. Arbeiten, die über

das übliche Maß hinausgehen,

kann dieser persönliche

Einsatz gesondert entlohnt

werden.

versorgt, muss gesondert

Geld mitgegeben werden.

Taschengeldparagraph (§

110 BGB) erlaubt Minderjährigen

ab 7 Jahren in begrenztem

Umfang Käufe zu

tätigen.

Der Paragraph besagt, dass

von Minderjährigen abgeschlossene

Kaufverträge

auch ohne das Einverständnis

der Sorgeberechtigten

wirksam sind, solange der

Minderjährige die aus dem

Kaufvertrag resultierende

finanzielle Verpflichtungen

noch aus seinem Taschengeld

begleichen kann. Sorgeberechtigte

können einen

Kauf somit nicht rückgängig

machen.

Zwei wichtige Ausnahmen

sind zu beachten: Verträge

die schriftlich und über eine

bestimmte Laufzeit abgeschlossen

werden, wie etwa

Handyverträge, Zeitschriftenabonnements

unterliegen

nicht dem Taschengeldparagraph

und können somit

nicht ohne Einverständnis

der Sorgeberechtigten

rechtswirksam abgeschlossen

werden. Diese Einschränkung

gilt auch für

Ratenkäufe.

Taschengeldkonto ab 12

Jahren sinnvoll!

Das Regionalleitungsbüro

Gengenbach

„Die Philosophen mahnen

uns, sich nicht bloß mit

lernen zufrieden zu geben,

sondern zusätzlich zu

üben und dann zu

trainieren. Denn mit der

Zeit vergessen wir, was

wir gelernt haben, tun am

Ende das genaue

Gegenteil und vertreten

Meinungen, die im

Gegensatz stehen zu dem,

wofür wir einstehen

sollten.“ Epiktet,

Lehrgespräche.

Taschengeld steht zur freien

Taschengeld ist nicht für

Nahezu alle Banken bieten


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 28 - Neues aus der

Region West

ein Taschengeldkonto oder

Schülerkonto für junge Menschen

kostenlos an, in der

Regel bis zum Ende der

Ausbildung. Es gilt jedoch zu

beachten, sich von der Bank

keine kostenpflichtigen Zusatzleistungen

zum Taschengeldkonto

andrehen

zu lassen. Einige Banken

bieten kostenlose Kreditkarten

mit an, doch hier ist

Vorsicht geboten.

Allein darf ein Minderjähriger

grundsätzlich kein Konto

eröffnen. Hierzu braucht es

die Unterschrift der Sorgeberechtigten.

Je nach Entwicklungsstand

kann es aus pädagogischer

Sicht auch sinnvoll sein,

einem älteren JM das Taschengeld

wöchentlich auszuzahlen.

S. Filser - Regionalleitung

West

„Du sagst, ein

günstiges

Schicksal sei dir

an jeder Ecke

begegnet. Aber

ein vom Schicksal

begünstigter

Mensch ist

jemand, der sein

günstiges

Schicksal selbst

bestimmt. Ein

günstiges

Schicksal besteht

aus einer

ausgeglichenen

Seele, den

richtigen

Impulsen und

guten Taten.“

Marc Aurel,

Selbstbetrachtun

gen.


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 29 - Neues aus

der Region West

H A L L O , W I R S I N D D I E N E U E N I N D E R R E G I O N W E S T

Wir, ist die Erziehungsstelle

Geschichte und das Leben

gendliche macht.

Bietigheim. Hier leben mein

der zu uns Geflüchteten zu

Mann Jörg, unser Golden

Retriever Lenny und ich,

Sophia Guidi-Dollmann,

staatlich anerkannte Sozialarbeiterin/-pädagogin

und

Erziehungsstellenleitung.

Wir leben in Bietigheim im

Landkreis Rastatt und bewohnen

ein Häuschen mit

Garten. Neben uns leben

erhalten. Vor allem die Frauen

teilten mit mir viele Informationen

zu Kultur, Lebensweisen

und Erziehungsstilen.

Außerdem waren oft

Kinder und Jugendlichen

Teil der Projekte und zeigten

mir auf, wo Förderung, Unterstützung

und eine Menge

Empathie notwendig waren.

Wir freuen uns sehr auf die

neue Aufgabe und sind gespannt

wie unser neuer

Alltag aussehen wird.

Außerdem freue ich mich

auf die Zusammenarbeit mit

den anderen Erziehungsstellen

und h&p Baden-

Württemberg.

Ein Beitrag der SPSPF

Sinsheim

hier im Ort noch etwa 6500

andere Menschen. Wir ha-

Durch verschiedene Fortund

Weiterbildungen konnte

Auf einen guten Start!

ben alles was man für das

ich einiges an Hintergrund-

tägliche Leben so braucht

wissen zu rechtlichen The-

und sind super schnell in

men, interkultureller Vielfalt

Karlsruhe, egal ob mit Auto

und Integration, Trauma,

oder der Bahn.

Rassismus und Kinder-

Wir haben Platz für zwei

schutz sammeln.

Kinder und Jugendliche und

Daher haben wir uns ent-

freuen uns schon sehr auf

schieden, sofern die Mög-

die neue Herausforderung.

lichkeit besteht, Kindern

Meine Eltern und Schwester

wohnen im Nachbardorf und

freuen sich sehr ein Teil des

großen Abenteuers zu sein.

Außerdem bringen sie Fähigkeiten

und Hobbies mit,

welche Kindern und Jugendlichen

neue Lernfelder eröffnen

und Erfahrungen ermöglichen

können.

und Jugendlichen mit Fluchtund/oder

Migrationshintergrund

ein Zuhause zu geben.

Mein Mann ist Feinwerkmechanikermeister

und begleitet

und unterstützt im Rahmen

seiner Arbeit junge

Menschen in ihrer Ausbil-

B. Ruf—momentane

Fachberatung Region

West und künftiige Regionalleitung

West

Seit 2015 bestand mein

dung.

Arbeitsschwerpunkt in der

Begleitung und Unterstützung

von Menschen mit

Flucht- und Migrationshintergrund.

Neben der Beratung

ging es um sehr individuelle

Begleitung mit unterschiedlichen

Themenschwerpunkten.

Auch hatte

ich die Chance durch kleinere

Projekte direkte und tiefgreifende

Eindrücke in die

Außerdem war er immer

wieder bei unterschiedlichen

Projekten eingespannt und

hat mich bei meiner Arbeit

unterstützt.

Er hat eine freundliche, zugewandte

und stille Art und

hat eine Menge Geduld, was

ihn zu einem zuverlässigen

und verständnisvollen Begleiter

für Kinder und Ju-


I N F O P O S T H & P B A D E N - W Ü R T T E M B E R G G G M B H

Seite 30 - Literatur,

Spiele und

Fortbildungen

B B C Q U E S T I O N A U T

Das für die BBC entwickelte

frei spielbar unter: http://

Schulkinder an Grund- und

Spiel Questionaut von Ama-

www.bbc.co.uk/schools/

weiterführenden Schulen

nita Design besticht v.a.

durch seine ansprechende

grafische Darstellung. Der

Spieler steuert einen Jungen,

der in einem Heißluftballon

von Planet zu Planet

reißt, um dort nach dem

Lösen kleiner Rätsel Fragen

zu unterschiedlichen Themen

wie Literatur & Sprache,

Biologie oder Mathematik

zu beantworten, um so

Treibstoff zu sammeln. Auch

wenn das Spiel weit- gehend

auf klassische Frage-und -

Antwort-Spiele setzt, macht

die hübsche grafische Gestaltung

sowie die stimmige

narrative Einbettung es zu

einem interessanten Titel.

ks2bitesize/games/

questionaut/pop.shtml

BBQ Questionaut

Plattform PC

Inhalt/Thema

Diverse Schulfächer

(Mathematik, Biologie,Literatur)

Lernziele Aufbau

und Verbesserung von schulischem

Faktenwissen

Lernmethoden Frage

& Antwort, narrative Einbindung,

Umgebungen als Illustrationen

zum

jeweiligen Thema

Interaktionsmodi Einzelspieler

Anwendungsgebiet Schulunterricht

(diverse Fächer),

privater Gebrauch

Interface/

Eingabegeräte Maus

‚Genre’ 2D-

Adventure, Rätsel, Quiz

Verfügbarkeit Kostenlos

online spielbar unter

http://www.bbc.co.uk/

schools/ks2bitesize/

games/q uestionaut/

pop.shtml

Buchvorschlag: „Unsere

Kinder in der digitalen

Welt: Potenzial statt

Panik“ von Lukas Wagner

(Autor)

Auf Englisch online kosten-

Zielgruppe

F O R T B I L D U N G : D I G I T A L T A G 2 0 2 1

Digitalisierung gemeinsam

gestalten

stattfindenden Digitaltag ins

Leben gerufen. Mit zahlrei-

, in dem wir zeigen, wie zeitgemäßes

Lehren und Ler-

Anmeldung und Fragen

zum Digitaltag 2021 an:

Wie wir uns informieren, wie

wir einkaufen, lernen, miteinander

kommunizieren,

ärztlichen Rat einholen, oder

Dienstleistungen der öffentlichen

Verwaltung in Anspruch

nehmen – Digitalisierung

verändert unseren

Alltag und unser Berufsleben

tiefgreifend. Jede und

jeder muss in die Lage ver-

chen Aktionen wollen wir die

unterschiedlichen Aspekte

der Digitalisierung beleuchten

und gemeinsam diskutieren:

über Sorgen und

Ängste, über Chancen und

Herausforderungen. Gemeinsam

wollen wir Einblicke

geben, Digitalisierung

erlebbar und damit verständlich

machen.

nen an Schulen gestaltet

werden kann. Zur Teilnahme

an unserem Workshop ist

eine vorherige Anmeldung

per E-Mail an Saskia Ebel

nötig. Der Workshop findet

voraussichtlich über Cisco

Webex Meetings statt. Eine

Installation von zusätzlicher

Software ist nicht nötig.

Weitere Informationen zum

Saskia Ebel (ebel@lmzbw.de).

setzt werden, sich souverän

Der nächste Digitaltag findet

Digitaltag finden Sie unter

und sicher, selbstbewusst

am 18. Juni 2021 statt.

https://digitaltag.eu/.

und selbstbestimmt in der

digitalen Welt zu bewegen.

Um digitale Teilhabe für alle

zu fördern, hat die Initiative

»Digital für alle« den jährlich

Auch die Fortbildungsreihe

digital@regional des Landesmedienzentrums

Baden-

Württemberg ist mit einem

Workshop vertreten

Veranstaltungsinformationen

Datum: 18. Juni 2021

(16:00 – 17:00 Uhr)


B A N D 1 , A U S G A B E 2

Seite 31 - Sonstiges

H I N W E I S H O M E P A G E U N D I N T E R N E R B E R E I C H

Denken Sie auch daran, uns auf unsere Homepage zu besuchen. Sie finden hier regelmäßig

Neuigkeiten aus h&p Baden-Württemberg gGmbH sowie unternehmensübergreifende Neuigkeiten.

Darüber hinaus stehen Ihnen im internen Bereich viele Vorlagen und Merkblätter aktuell zur

Verfügung.

V E R Z E I C H N I S A N H A N G

Im Anhang finden Sie:

Aktuelle Beiträge der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe zum Thema Systemsprenger

verhindern.

Ein Handbuch für digitale Kompetenzen.

Ein Beitrag der Erziehungsstelle Ettenheim „ein Hoch auf die Krise“.

Einen Erfahrungsbericht zum Thema „Schlafen lernen“.

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