Publication Cigales Murithienne 2020 (version finale)
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Hertach, T. & S. Gerber 2020. Bull. Murithienne 137 / 2019 : 7 - 25.
Kategorie
Höhe Singwarte ( in m ) Intervall ( Feldaufnahme ) 0 - 0.5 0.5 - 2 2 - 5 5 - 10 > 10
Absolutwert ( Statistik ) 0.2 1 3 7 15
Gehölzhöhe bestandesdominierend ( in m ) Intervall ( Feldaufnahme ) 0 - 2 2 - 5 5 - 10 10 - 20 > 20
Deckungsgrade
( Baum - , Strauch - , Krautschicht, nicht direkt
nutzbare Fläche ) ( in % )
Absolutwert ( Statistik ) 1 3 7 14 28
Intervall ( Feldaufnahme ) < 10 10 - 25 25 - 50 50 - 80 > 80
Absolutwert ( Statistik ) 5 15 35 65 90
Tab. 3 - Umformung der Intervallwerte und Aufnahmegrössen zu Absolutzahlen für statistische Tests.
Ökologische Daten vollständig Ökologische Daten unvollständig Nur Luftbildeintrag total
T. steveni 64 42 58 164
T. quadrisignata 110 39 118 267
Tab. 4 - Anzahl erfasster Männchen in den Untersuchungsflächen.
direkt nutzbaren Fläche ( z. B. Wege, Bachbett, Rebflächen ),
dominante Gehölzarten in der Baum - und Strauchschicht,
die Höhe der bestandesdominierenden Gehölze und die
pflanzensoziologische Einheit nach Delarze & Gonseth
( 2008 ) ( vgl. Tab. 3 ). Die Artbestimmung erfolgte
normalerweise akustisch von Ohr, der Unterschied
zwischen den beiden Arten ist mit etwas Übung einfacher,
als die bisherigen Erfahrungswerte vermuten liessen. Bei
Unsicherheiten wurde mit einem Richtstrahl - Mikrophon
( Telinga Pro 7 ) eine digitale Tonaufnahme ( Tascam
DR - 44WL ; Tascam DR - 05 ) erstellt. Im Luftbild wurden
zudem zufällig entdeckte Hinweise wie Stellen mit Exuvien
oder Weibchen charakterisiert und dokumentiert, weil sie
für die Eiablage und Larvalentwicklung zwar anekdotische,
aber wichtige Rückschlüsse zulassen. Auf der letzten
Begehung wurde der Perimeter jeder Untersuchungsfläche
in Einheiten unterteilt ( Sektoren ), welche in etwa ähnliche
ökologische Eigenschaften aufweisen und halfen, die
Lebensräume besser beschreiben zu können.
Singzikaden sind sehr schwierig zu beobachten, weil sie
äusserst aufmerksam und scheu Personen verfolgen,
welche sich ihnen nähern. Es ist darum manchmal grosse
Geduld gefragt, bis man Männchen genau orten kann, weil
sie zwischenzeitlich den Gesang einstellen. Tibicina - Arten
wählen übrigens für längere Zeit einen Gesangsort und
fliegen nur im Notfall auf. In anderen Situationen gelingt es
aufgrund der Vegetation schlicht nicht, die Sitzposition der
Sänger zu ermitteln. Es entstanden dadurch auch Datensätze
mit unvollständiger Erhebung der ökologischen Parameter.
Ab der zweiten Begehung wurden nur noch vollständige
Datensätze erhoben, wenn ein Flächenkontingent noch
nicht erreicht war. Der Luftbildeintrag des Sängers erfolgte
aber in jedem Fall. Insgesamt konnten in den zwanzig im
Detail untersuchten Lokalpopulationen 431 Männchen, 164
T. steveni und 267 T. quadrisignata erfasst werden ( Tab. 4 ).
RESULTATE
BASISINVENTAR
Aufgrund der Kartierung von noch nie oder seit Pillet
( 1994 ) nicht mehr besuchten Gebieten im Wallis kann das
effektive Verbreitungsgebiet von T. steveni und T. quadrisignata
nun viel besser eingegrenzt werden ( Abb. 3 ).
Das bekannte Verbreitungsgebiet von Tibicina steveni
hat sich aufgrund des Wissenszuwachses wesentlich
verkleinert gegenüber Pillet ( 1994 ) und ist im Vergleich