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BOLD THE MAGAZINE No.10

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ÄSTHETIK VERSCHMELZUNG DES SCHÖNEN | FIGURATIV: PAUL SMITH | IM GESPRÄCH MIT BENNO FÜRMANN | FASHION FOR MEN & WOMAN | WALLIS: KÄMPFENDE KÜHE | MALEDIVEN: IN TOUCH WITH MANTA RAYS

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12 | BOLD THE MAGAZINE Einstieg | Ästhetik Foto: H. G. Teiner Legendäre Badewanne von Joseph Beuys

Einstieg | Ästhetik BOLD THE MAGAZINE | 13 HARMONIE und KUNST Der Bildhauer Michelangelo erschuf zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein Meisterwerk der Hochrenaissance. Mit seinem David, einer vier Meter hohen Skulptur, aus einem einzigen Marmorblock geschlagen, hat er die Ästhetik unserer Kultur mitgeprägt. Damals sollte der Stein, mit meisterhaftem Design, die Tugenden der Macht vor Augen führen, einer Kombination aus entspannter Gelassenheit und geistiger Spannung. Umgangssprachlich wird die Eigenschaft des Ästhetischen als Synonym für schön, geschmackvoll oder ansprechend verwendet. Aus der Perspektive des Durchschnittlichen läuft diese Begrifflichkeit allerdings Gefahr, eher der normativ und rückwärtsgewandten Bewertung und dem Unavantgardistischen preisgegeben zu werden. Dies wird immer dann deutlich, wenn Künstler die Grenzen der gesellschaftlich auf breiter Ebene anerkannten Wahrnehmung durchbrechen, innovativ agieren und so, meist gewollt, auf den Widerstand einer genormten ästhetischen Betrachtungsweise treffen. Noch heute löst der Künstler Joseph Beuys mit Teilen seines Werkes bei unvorbereiteten Betrachtern Unverständnis und Ablehnung aus. „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Die Geschichte, wie eine Putzfrau in der Düsseldorfer Kunstakademie die Joseph-Beuys-Fettecke nicht als solche erkannte, sondern aufwischte, wird immer wieder gern erzählt. Doch eigentlich war die SPD verantwortlich: Im Herbst 1973 putzten eifrige Genossen der Leverkusener SPD im Museum Schloss Morsbroich eine dreckige Badewanne sauber, um darin Biergläser abzuspülen. Dumm nur, dass die Wanne ein Beuys- Werk war, das damals auf einen Wert von 80.000 D-Mark geschätzt wurde. Der Wannen-Inhaber und Kunstsammler Lothar Schirmer tobte, als er von der Putzaktion erfuhr. „Wie ein rasierter Kaktus“ sehe das Objekt aus. Beuys erklärte sich bereit, die Wanne für Schirmer neu zu befetten und somit wieder zu Kunst zu machen. Der Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker, Erfinder des erweiterten Kunstbegriffes und der Sozialen Plastik und ehemalige Professor an der Kunstakademie Düsseldorf Beuys gilt heute weltweit als eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Wie ist Kunst als solche erkennbar? Und für wen? Für alle? Beuys‘ Verdienst ist es sicherlich, den Kunstbegriff hinterfragt und neu definiert zu haben. Die Ästhetik des Kunstwerkes der Badewanne erschließt sich nicht unbedingt durch einfaches Betrachten des Objektes, der Rezeptionsvorgang ist eingebunden in soziale, künstlerische und biografische Kontextbedingungen. Beuys holte die Kunst aus den Museen heraus und übernahm beispielhaft Verantwortung im politischen Leben. „Jeder Mensch ist ein Künstler“, dieser Kernsatz aus dem Beuysschen Wissensschatz bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass jeder, als Künstler und als Mensch, die Selbstbestimmung, die Freiheit, das Demokratische in der Kunst und im Leben verwirklichen sollte.

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