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BOLD TRAVEL No.08

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46 | BOLD THE MAGAZINE TRAVEL | ISRAEL Auf dem weiteren Weg durch das Land fahren wir am Jordan entlang. „Der Fluss war bis 1967 auch die Grenze zu Syrien, in der Ferne dahinter liegen die Golan- Höhen“, erklärt Tour-Guide Danny Tamuz. Wir überqueren den Jordan, der hier eher ein Rinnsal ist, und nähern uns der West Bank. Der Jordan endet am Toten Meer, das mehr als 400 Meter unterhalb des Meeresspiegels liegt. Der sagenhaft hohe Salzgehalt liegt mit 25 Prozent weit über dem des Atlantik (4 Prozent). Das Tote Meer ist auch das an Mineralien reichste Gewässer der Erde. „Experience The Tranquility“, steht am Eingang des Hotels Oasis Dead Sea. In weißen Frottee gehüllt, geht es mit dem Shuttle-Service zum hoteleigenen Meeresufer. Eine entspannte Ruhe liegt über der gesamten Szenerie: Über den salzverkrusteten Einstiegsbereich geht es in das grünblau schimmernde Nass hinein. Die Menschen stehen hier entspannt im Nass herum oder lassen sich, mit einem Lächeln im Gesicht, von der salzigen Flüssigkeit tragen. Über allem liegt ein fast schon magischer Dunstteppich, der von der Sonne mit mildem Licht durchstrahlt wird. Das Gefühl, sich wie ein Korken vom Wasser tragen und treiben zu lassen, und das in einer riesigen, angenehm temperierten Badewanne, ist überraschend: Schwerelose Leichtigkeit – außen und innen. Für den Weg nach Masada warten zwei allradangetriebene Fahrzeuge vor dem Eingang unseres Hotels auf uns. Ali El Atrache, ein waschechter Beduine und Gesicht und bittet darum, das Tempo zu mäßigen oder wenigstens auf den Beifahrersitz zu wechseln. Eine Minute später sitzt das Bleichgesicht neben dem Beduinen, denn beim Tempo gibt es keine Kompromisse. Gerührt und durchgeschüttelt haben wir uns eine Teepause, stilecht auf einem Teppich mitten in der Wüste, mehr als verdient. „Hier wurden auch Teile von Rambo III mit Sylvester Stallone gedreht“, verrät uns Ali. Er weiht uns auch in die Geheimnisse der Wüste ein und demonstriert die verblüffende Waschwirkung des Seifenkrauts, einer unscheinbaren Pflanze vom Fahrbahnrand. Die enge Beziehung zur Natur ist jedoch auch hier im Verschwinden begriffen, „von den ursprünglich nomadisch umherziehenden Beduinen leben in Israel mittlerweile neunzig Prozent dauerhaft in den Städten“, erklärt Ali. Masada befindet sich auf einem Tafelberg und ist ein archäologischer Nationalpark und Weltkulturerbe. Zu den Ausgrabungsstätten gelangt man auf bequeme Weise mit der Gondel, einem Fabrikat aus der Schweiz. Die Festungsanlage wurde zur Zeit von König Herodes dem Großen erbaut, etwa 40 bis 30 Jahre vor Christus. Herodes ist vor allem berüchtigt durch den, ihm in der Bibel zugeschriebenen, massenhaften Kindesmord in Bethlehem. Allerdings starb er bereits vier Jahre vor Christus. In jedem Fall war er ein jüdischer Herrscher, der das Gebiet um Palästina als Vasallenstaat Roms führte. Zu dieser Zeit gab es zahlreiche religiöse Gruppierungen, die im Widerstreit lagen. In der jüdischen Gesellschaft beispielsunser Driver, begrüßt uns mit einem breiten Lachen und lädt uns ein, auf den schmalen Seitenbänken des zerbeulten und offenen Defenders Platz zu nehmen. Diese robuste Blechkiste hat in ihrem mehr als 20-jährigen Leben wohl schon so Einiges mitgemacht, wir ahnen noch nicht, dass es uns bald genauso ergehen wird. Nach kurzer Fahrt auf Asphalt biegen wir plötzlich rechts ab ins sandige Gelände, nur eine Fahrspur markiert unseren weiteren Weg. Unser Fahrer tritt das Gaspedal durch! „Hoppa“, ruft Ali, als wir auf der blattgefederten Ladefläche des Defenders abheben und unsere Köpfe unsanft mit den Überrollbügeln in Berührung kommen. In rasantem Tempo geht es auf der sandigen Fahrspur voran, sämtliche Hindernisse, wie am Wegesrand sich anbietende steinige Rampen oder auch steile Anstiege, werden wie selbstverständlich mitgenommen. Oben angekommen, bringt Ali das automobile Urgestein zum Halten, es kippelt etwas und wir schauen in einen steilen Abgrund hinein. Ali dreht sich freundlich lachend zu uns um und fragt „Habt ihr Kinder?“ Ohne die Antworten abzuwarten, ruft er: „Dann schreibt ihnen noch schnell eine Short Message!“ Und weiter gehts, der Defender kippt über die Felskante, rutscht den Steilhang hinab und wird kurz vor dem Umkippen von einer gekonnten Lenkbewegung des Beduinen abgefangen. Wieder auf allen vier Rädern, wird kräftig Gas gegeben, und die Fahrt geht ohne Unterbrechung weiter. Mein Gegenüber ist inzwischen ganz bleich im

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