21.08.2017 Aufrufe

BOLD TRAVEL No.08

EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON | HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN


EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON | HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | ONLY FOR TABLETS EU 8.99 EUR | CH 10 <strong>BOLD</strong> CHF THE MAGAZINE No. 08 | 1<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-MAGAZINE.EU<br />

THE MAGAZINE<br />

ONLY FOR TABLETS<br />

<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON<br />

HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN


DER NEUE DISCOVERY<br />

BRINGT SIE ÜBERALL HIN.<br />

UND WIEDER ZURÜCK.<br />

ALL TERRAIN PROGRESS CONTROL<br />

Der neue Discovery setzt Maßstäbe dank zahlreicher Innovationen wie<br />

All Terrain Progress Control. Das System justiert Motorleistung und<br />

Bremskraft je nach Fahrbahnoberfläche automatisch – für konstante<br />

Geschwindigkeit und maximalen Fahrkomfort, selbst auf unebenen<br />

Strecken. Damit Sie sich voll aufs Lenken konzentrieren können. Und auf<br />

die beeindruckende Landschaft.<br />

Jetzt bei Ihrem Land Rover Partner.<br />

Anmelden und informiert bleiben: discovery-circle.de


www.photowall.de<br />

Photowall produziert exklusive Design-Wallpaper und setzt dabei auf höchste Qualität<br />

„Made in Sweden“. Wir arbeiten exklusiv mit deutschen, skandinavischen und anderen<br />

bekannten Designern, wie Olaf Hajek, Lottas Trees oder Jazzberry Blue, zusammen. Photowall<br />

liefert natürlich auch die „klassische“ Fototapete: Unter www.photowall.de können eigene<br />

Motive hochgeladen und auf Tapete gebracht oder Bilder aus einer unendlich großen<br />

Auswahl an vorgefertigten Foto- und Designermotiven ausgewählt werden.


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 1<br />

INHALT <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 7<br />

THINK <strong>BOLD</strong><br />

NEVER REGULAR<br />

INHALT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | ONLY FOR TABLETS EU 8.99 EUR | CH 10 CHF No. 08<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-MAGAZINE.EU<br />

ONLY FOR TABLETS<br />

<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

THE MAGAZINE<br />

EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON<br />

HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | No. 08<br />

Titelbild:<br />

<strong>BOLD</strong> Archiv<br />

SAMUEL L. JACKSON<br />

IM GESPRÄCH<br />

8<br />

EXPLORE THE NORTH<br />

CAMPING AM POLARKREIS 14<br />

Die Lofoten sind eine der beeindruckendsten<br />

Landschaften der nördlichen<br />

Hemisphäre und <strong>BOLD</strong> machte sich mit<br />

dem neuen Volkswagen California dorthin<br />

auf den Weg, um auf der Inselgruppe<br />

vor der Küste Norwegens das einzigartige<br />

Polarlicht mit eigenen Augen zu sehen ...<br />

START MOVING<br />

FASHION<br />

20<br />

ARTGERECHT<br />

THAILAND<br />

30<br />

In Chiang Saen, teilen sich zwei Luxus-<br />

Hotels ein großes Areal, das auch für Elefanten<br />

ein Zuhause ist. Das Anantara Golden<br />

Triangle Elephant Camp & Resort und Four<br />

Seasons Tented Camp – beide wollen dazu<br />

beitragen, den vom Aussterben bedrohten<br />

asiatischen Elefanten zu erhalten ...<br />

TROPENTRAUM<br />

MAURITIUS<br />

34<br />

Bereits der Anflug ruft Tropenträume wach.<br />

Am frühen Morgen ragen aus dem Nebel<br />

Mauritius Berggipfel heraus. An der Küste<br />

leuchten die Strände im Morgenrot und<br />

der Indische Ozean changiert von Türkis<br />

bis Aquamarinblau ...<br />

LAND DER SEHNSUCHT<br />

ISRAEL<br />

42<br />

ALOHA HAWAII<br />

24 STUNDEN BIG ISLAND<br />

50<br />

<strong>BOLD</strong> reiste zum entfernten Hawaii, um<br />

sich die Insel der Inseln vor Ort anzuschauen<br />

und einen der schönsten Plätze des<br />

Planeten mit dem neuen Lexus LC 500 zu<br />

entdeckten ...<br />

ROADTRIP<br />

IM LAND DES WEIHRAUCHS 58<br />

IMPRESSUM<br />

68


SAMUEL<br />

L. JACKSON<br />

IM GESPRÄCH<br />

INTERVIEW & AUTOR: P. HEIDMANN<br />

Samuel L. Jackson ist nicht nur einer der fleißigsten Schauspieler Hollywoods,<br />

sondern für viele auch der mit Abstand coolste. Vom Erfolg ganz zu<br />

schweigen, schließlich haben seine Filme zusammengenommen bislang fast<br />

fünf Milliarden Dollar eingespielt. Nach „xXx – Die Rückkehr des Xander<br />

Cage“ und „Kong: Skull Island“ ist „The Killer’s Bodyguard“ schon Jacksons<br />

dritter Film in diesem Jahr – und für den 68-jährigen die perfekte Gelegenheit,<br />

sein Image als cooler Fiesling mal wieder aufs Korn zu nehmen.


10 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />

„King of Cool“ ist eine der Bezeichnungen,<br />

die am häufigsten fallen, wenn die Sprache<br />

auf Samuel L. Jackson kommt. „Spätstarter“<br />

wäre allerdings genauso zutreffend. Denn der<br />

große Durchbruch als Schauspieler ließ für<br />

den Amerikaner, der als Sohn einer alleinerziehenden<br />

Mutter in Chattanooga im<br />

Bundesstaat Tennessee aufwuchs, mehrere<br />

Jahrzehnte auf sich warten. Dabei entdeckte<br />

er sein Interesse für den Beruf als Schauspieler<br />

durchaus früh: Noch während seines<br />

Bachelor-Studiums in Atlanta wechselte<br />

er sein Hauptfach von Meeresbiologie zu<br />

Schauspiel, nachdem er am College auf eine<br />

Theatergruppe gestoßen war.<br />

Viel hätte aber nicht gefehlt, und aus Jacksons<br />

Karriere wäre überhaupt nichts geworden.<br />

Nach einer Protestaktion auf dem Campus<br />

wird der bürgerrechtsbewegte Student wegen<br />

Freiheitsberaubung verurteilt und für zwei<br />

Jahre suspendiert. Außerdem wäre er um<br />

ein Haar während des Vietnamkriegs als<br />

Soldat eingezogen worden. „Meine Einberufungsnummer<br />

war die 14 – und die wurde<br />

nicht gezogen“, erinnert sich Jackson. „Aber<br />

viele Jungs in meinem Umfeld hatten nicht<br />

so viel Glück. Einer meiner Cousins verlor<br />

in Vietnam sogar sein Leben.“ Stattdessen<br />

übernimmt er 1972 seine erste Kinorolle in<br />

dem Blaxpoitation-Film „Together for Days“,<br />

steht für diverse Fernsehproduktionen vor<br />

der Kamera und versucht sich – zunächst in<br />

Atlanta, dann am Broadway in New York –<br />

am Theater. Drogen- und Alkoholprobleme<br />

kosten ihn allerdings manches Engagement,<br />

und noch in den achtziger Jahren muss sich<br />

Jackson überwiegend mit Kleinstjobs über<br />

Wasser halten: eine Mini-Rolle in „Der Prinz<br />

von Zamunda“ hier, drei Jahre als Lichtdouble<br />

bei der „Bill Cosby Show“ dort. Bis Spike Lee<br />

auf ihn aufmerksam wird und ihm Nebenrollen<br />

in „Do the right Thing“, „Mo’ better<br />

Blues“ und „Jungle Fever“ gibt. Mit Lees<br />

Unterstützung im Rücken und einer Entziehungskur<br />

hinter sich, wird in den neunziger<br />

Jahren endlich ein größeres Publikum<br />

auf Jackson aufmerksam, der damals längst<br />

mit seiner früheren Kommilitonin La<br />

Tanya Richardson verheiratet und Vater<br />

einer Tochter ist. Beim Festival in Cannes<br />

bekommt er für „Jungle Fever“ einen Preis,<br />

für Spielberg übernimmt er eine Rolle in<br />

„Jurassic Park“, und auch in „Die Stunde der<br />

Patrioten“ oder „Menace II Society“ ist er mit<br />

von der Partie. Und dann kommt es bei „True<br />

Romance“ zur folgenreichen Begegnung mit<br />

Quentin Tarantino.<br />

Die Rolle des Auftragskillers Jules in „Pulp<br />

Fiction“ schreibt der aufstrebende Kultregisseur<br />

Jackson auf den Leib – und sie macht ihn<br />

mit 44 Jahren über Nacht zum Star. Oscar-<br />

Nominierung (seine bis heute einzige!) inklusive.<br />

Mit Tarantino arbeitet er anschließend<br />

immer wieder zusammen, sei es bei „Jackie<br />

Brown“ oder „Kill Bill“, „Django Unchained“<br />

oder zuletzt „The Hateful Eight“. Doch längst<br />

wollen sich auch andere eine Scheibe von<br />

Jacksons Coolness abschneiden: George<br />

Lucas führt ihn als Mace Windu ins wiederbelebte<br />

„Star Wars“-Universum ein, er spielt<br />

in Kultfilmen wie „Tödliche Weihnachten“,<br />

„Unbreakable“ oder „Deep Blue Sea“ mit,<br />

und mit Filmen wie „Eve’s Bayou“ oder der<br />

Zeichentrickserie „Afro Samurai“ versucht<br />

sich Jackson immer wieder auch als Produzent.<br />

Seit gut zehn Jahren ist der erklärte Fan<br />

des Wortes „Motherfucker“ fester Bestandteil<br />

des Marvel-Universums. Nach seinem<br />

Einstand als S.H.I.E.L.D.-Chef Nick Fury in<br />

„Iron Man“ unterschrieb er einen Vertrag<br />

für neun weitere Filme; der nächste folgt im<br />

kommenden Jahr „Avengers: Infinity War“.<br />

Dass Jackson auch diese Rolle seinem Image<br />

als „King of Cool“ zu verdanken hat, versteht<br />

sich von selbst. Zumindest gestalteten die<br />

Zeichner der Comic-Reihe „Ultimate Avengers“<br />

Fury nach seinem Antlitz, so lässig<br />

fanden sie den Schauspieler, lange bevor er<br />

die Rolle selbst übernahm. Doch nicht alles<br />

wird zu Gold, was der Ex-Veganer anfasst.<br />

Filme wie „Snakes on the Plane“ klangen<br />

auf dem Papier lässiger, als sie es im Kino<br />

dann waren, und etliche seiner zweitklassigeren<br />

Filme („Reasonable Doubt“, „Kite“,<br />

„Cell“, „Barely Lethal“) wurden überhaupt<br />

nur auf DVD veröffentlicht. Anders als dem<br />

Kollegen Nicolas Cage kann gelegentlicher<br />

Trash Jacksons coolem Image allerdings nicht<br />

das Geringste anhaben. Wie sollte er auch?<br />

Selbst seine Stimme ist schließlich längst<br />

so legendär und unverwechselbar, dass er<br />

damit Animationsfilme wie „Die Unglaublichen“<br />

oder Dokumentationen wie „I am Not<br />

Your Negro“ ebenso veredelt wie Games wie<br />

„Grand Theft Auto: San Andreas“ – und Gott<br />

in Audiobuchversion des Neuen Testaments<br />

ebenso spricht wie den Erzähler des Buchs<br />

„Go the Fuck to Sleep“. Höchste Zeit also, mit<br />

dem Fußball-Fan beim Interview-Termin in<br />

New York ein paar Worte zu wechseln.<br />

Mr. Jackson, in „The Killer’s Bodyguard“<br />

spielen Sie einen der gefährlichsten Auftragskiller<br />

der Welt. So richtig unsympathisch ist<br />

der allerdings nicht, oder?<br />

Naja, wir sprechen hier ja auch von einer<br />

Actionkomödie, nicht von einem ernstge-


LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 11<br />

meinten Drama. Außerdem finde ich es immer<br />

wichtig, dass man als Zuschauer auch für<br />

solche Figuren etwas übrig hat. Gerade wenn<br />

ich besonders verachtenswerte Figuren spiele –<br />

so wie zum Beispiel damals in „Jackie Brown“,<br />

versuche ich denen auch irgendwie was Sympathisches<br />

abzugewinnen. So dass man zwar<br />

keinen Zweifel daran hat, dass man da ein echt<br />

gefährliches Arschloch vor sich hat. Aber sich<br />

trotzdem vorstellen kann, dass es ganz cool und<br />

lustig sein könnte, mit ihm abzuhängen.<br />

Lustig geht es ja in „The Killer’s Bodyguard“<br />

auf jeden Fall zu. In welcher Szene mussten<br />

Sie am meisten lachen?<br />

Wenn man mit Ryan Reynolds dreht, passiert<br />

einem das natürlich öfter. Aber das absurdeste<br />

war vermutlich, mit einer Gruppe singender<br />

Nonnen in einem Bus zu sitzen. Die Szene<br />

mit Lionel Richies „Hello“ hat auch viel Spaß<br />

gemacht. Den Song hatte ich mir extra für den<br />

Film gewünscht – und deswegen sogar persönlich<br />

bei Lionel angerufen. Dass wir das Lied<br />

dann ausgerechnet für eine große Kneipenprügelei<br />

einsetzen, habe ich ihm natürlich nicht<br />

verraten.<br />

Apropos Prügelei: Haben Sie eigentlich den<br />

Ehrgeiz, so viele Stunts wie möglich selber zu<br />

machen?<br />

Wenn es nicht unbedingt sein muss, eigentlich<br />

nicht. Ich habe seit vielen Jahren meinen<br />

persönlichen Stuntman. Kiante Elam ist zwar<br />

jünger als ich, aber sieht mir einigermaßen<br />

ähnlich. Und er kommt aus einer echten<br />

Stuntfamilie. Sein Vater war einer der ersten<br />

schwarzen Stuntmen überhaupt, und seine<br />

Brüder sind nun auch in dem Business. Außer<br />

Kiante hatte ich dieses Mal auch noch einen<br />

Kerl namens Remy als Unterstützung, der all<br />

die Parkour-Sachen übernehmen konnte. Denn<br />

einen Salto kann ja nun wirklich niemand von<br />

mir verlangen.<br />

In „The Killer’s Bodyguard“ ist Ryan<br />

Reynolds Ihr Beschützer. Haben Sie in echt<br />

auch einen ständigen Bodyguard?<br />

Nur bei Bedarf. Die meiste Zeit kann ich gut<br />

darauf verzichten. Am meisten gebrauchen<br />

könnte ich einen Bodyguard eigentlich immer,<br />

wenn ich in Deutschland bin. Nirgends sind die<br />

Autogrammjäger aggressiver drauf.<br />

Ist das schon das Brenzligste, was Sie bisher<br />

erlebt haben?<br />

Richtig Schiss hatte ich, als ich das erste Mal<br />

nach Johannesburg kam. Das war kurz nach<br />

dem Ende der Apartheid – und damals ging<br />

es in Südafrika ein bisschen zu wie im Wilden<br />

Westen. Am Flughafen holten mich fünf Kerle<br />

mit einem kugelsicher gepanzerten Auto ab, die<br />

für meine Sicherheit zuständig sein sollten. Ihre<br />

erste Ansage war: Wenn wir versuchen, dich<br />

zu Boden zu werfen, leiste keinen Widerstand.<br />

What the fuck? Ich sollte doch eigentlich nur<br />

ein bisschen Pressearbeit machen und wusste<br />

plötzlich gar nicht mehr, wie mir geschieht.<br />

Heute gelten Sie längst als „King of Cool“.<br />

Lebt es sich eigentlich gut als die personifizierte<br />

Coolness?<br />

Ich will mich zumindest nicht beschweren. Im<br />

Laufe der Zeit habe ich mich an dieses Label<br />

gewöhnt. Und es gibt ja wahrlich schlimmere<br />

Images. In meinem eigenen Leben habe ich<br />

mich allerdings noch nie als sonderlich cool<br />

empfunden. Außer es ist cool, dass ich weiß,<br />

wer ich bin, was ich kann und kein Blatt vor<br />

den Mund nehme. Dieses Image ist aber eher<br />

einer jener Fälle, wo einen die Öffentlichkeit<br />

gleichsetzt mit den Rollen, die man spielt.<br />

Mich stört das aber, wie gesagt, nicht sonderlich,<br />

deswegen muss ich auch nicht auf Teufel<br />

komm raus dagegen ankämpfen.<br />

Wann fing das denn eigentlich an, dass Sie<br />

als cool galten?<br />

Das verdanke ich wohl in erster Linie Tarantinos<br />

„Pulp Fiction“ beziehungsweise meiner<br />

Rolle darin. Vorher war ich einfach nur einer<br />

von vielen Schauspielern. Aber dieser Jules<br />

Winnfield war nun einmal ein verdammt<br />

cooler Motherf**ker. Seine Körpersprache,<br />

sein Aussehen, sein Sätze – da entstand beim<br />

Publikum ein bestimmtes Bild. Und danach<br />

kamen noch ein paar weitere Filme, in denen<br />

ich lässige oder unerschütterliche Kerle gespielt<br />

habe, also hat sich das verfestigt.<br />

Sind Sie nun auf diesen Typ Mann für immer<br />

festgelegt?<br />

Eigentlich nicht, auch wenn man ihn mir vielleicht<br />

besonders oft anträgt; und ich spiele<br />

nicht ausschließlich Männer, die immer alles<br />

im Griff haben – durch nichts aus der Ruhe<br />

zu bringen sind. Denken Sie an „The Champ“,<br />

da spiele ich einen Obdachlosen, der auf der<br />

Straße lebt. In „187 – Eine tödliche Zahl“ war<br />

ich damals einen Lehrer ohne das geringste<br />

bisschen Selbstbewusstsein, und in „Black<br />

Snake Moan“ ein alternder Gitarrist. Das sind<br />

eben nur nicht die Filme, mit denen mich die<br />

meisten Menschen assoziieren.


Fotos: Twentieth Century Fox<br />

12 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | IM GESPRÄCH


LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 13<br />

Viele dieser Filme hat kaum jemand<br />

gesehen, einige kamen gar nicht erst ins<br />

Kino, etliche waren auch nicht besonders<br />

gut. Warum lehnen Sie sich nicht<br />

entspannt zurück und picken sich nur<br />

die Rosinen unter den Angeboten heraus,<br />

sondern drehen lieber einen Film nach<br />

dem anderen?<br />

Ich bin nun einmal Schauspieler, also muss<br />

ich doch auch schauspielen. Ein Maler steht<br />

doch auch morgens auf, um zu malen. Aus<br />

finanzieller Sicht könnte ich es mir ohne<br />

Frage leisten, weniger zu arbeiten. Aber in<br />

mir brennt auch nach all den Jahren noch<br />

die Leidenschaft für diesen Beruf – und die<br />

bleibt unbefriedigt, wenn ich nur zuhause<br />

sitze und die Füße hochlege. Wenn ich es<br />

mir aussuchen kann, möchte ich einfach<br />

jeden Tag meines Lebens kreativ sein, egal<br />

ob auf einer Broadway-Bühne oder vor einer<br />

Kamera.<br />

Selbst wenn das bedeutet, dass Sie auch<br />

mit Regisseuren arbeiten müssen, die weit<br />

entfernt von der Klasse eines Tarantinos<br />

sind?<br />

Sicher, das gehört doch dazu. Tarantino ist<br />

einmalig darin, Dialoge zu schreiben, die aus<br />

meinem Mund einfach großartig klingen.<br />

Davon werden Sie sich auch in seinem<br />

nächsten Film „Django Unchained“ wieder<br />

überzeugen können. Wir haben eine großartige<br />

Arbeitsbeziehung, die auf unserer<br />

gemeinsamen Liebe fürs Kino basiert. Aber<br />

weder würde es Sinn machen, mein Leben<br />

lang nur alle paar Jahre mit ihm zu drehen,<br />

noch kann ich von anderen Filmemachern<br />

erwartet, dass sie so sind wie er.<br />

Aber es muss doch ziemlich mühsam sein,<br />

mit Regisseuren zu arbeiten, die nicht nur<br />

nicht wie Tarantino, sondern womöglich<br />

schlicht untalentiert sind, oder?<br />

Um mal eine Sport-Metapher heranzuziehen:<br />

Mit einem guten Regisseur spielt man im<br />

Sturm, bei einem schlechten zieht man sich<br />

in die Verteidigung zurück. Und glauben Sie<br />

mir: ich habe schon mit vielen schlechten<br />

Regisseuren gearbeitet. In solchen Fällen wird<br />

man zum stillen Beobachter und zieht einfach<br />

sein Ding durch. Denn natürlich habe ich<br />

auch ohne Zutun des Regisseurs eine gewisse<br />

Vorstellung davon, wohin ich mit einer Rolle<br />

will. Da muss man dann einfach zusehen,<br />

dass man sich nicht durch die Unfähigkeit<br />

anderer von seinem Weg abbringen lässt.<br />

Klingt fast, als würden Sie keinen Ihrer<br />

schlechteren Filme bereuen ...<br />

Das tue ich auch nicht. Ich fand meine eigene<br />

Leistung eigentlich noch immer gut, ganz<br />

egal, was ich mit dem Regisseur erlebt habe.<br />

Außerdem sehe ich jeden meiner Filme als<br />

Sprungbrett für etwas Neues, für das nächste<br />

Projekt an. Eines führt immer zum anderen.<br />

Deswegen trauere ich auch keinen Rollen<br />

hinterher, die ich nicht bekommen habe.<br />

Bestenfalls mache ich manchmal drei Kreuze,<br />

wenn ich einen richtig schlechten Film sehe,<br />

den ich um ein Haar gedreht hätte und es<br />

dann zum Glück doch nicht getan habe.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.KillersBodyguard-Film.de


EXPLORE THE NORTH<br />

CAMPING AM POLARKREIS<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />

Einer Sage nach sollen die Lofoten entstanden sein, als Gott ein Schäufelchen<br />

Urmaterie übrig hatte, sie ins Meer warf und sprach: „Mag es werden,<br />

was es wolle“. Herausgekommen ist eine der beeindruckendsten Landschaften<br />

der nördlichen Hemisphäre und <strong>BOLD</strong> machte sich mit dem neuen<br />

Volkswagen California dorthin auf den Weg, um auf der Inselgruppe vor der<br />

Küste Norwegens das einzigartige Polarlicht mit eigenen Augen zu sehen.<br />

Allradantrieb und 4Motion lassen den California auch bei widrigen Straßenverhältnissen<br />

gut aussehen.<br />

„Von Kopf bis Fuß“ wurden bei den California-Sondermodellen farbige<br />

Akzente und hochwertige Details eingearbeitet. Das zentrale Element des<br />

neuen Designs zeigt sich im Aufstelldach, wahlweise in Strawberry Red,<br />

Glacier Blue oder in klassischem Alpin Grey erhältlich. Der wandelbare<br />

Innenraum inklusive aufklappbarem Doppelbett lässt auch bei Minusgraden<br />

keine Wünsche offen und macht jedes Camping zum „Glamping“.


16 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | EXPLORE THE NORTH


MOTION | EXPLORE THE NORTH<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 17<br />

Von Bodø, der Hauptstadt der Provinz Nordland, nördlich des Polarkreises,<br />

geht es durch eine bizarr-eindrucksvolle Winterlandschaft nach Unstad.<br />

Die Bucht von Unstad ist das Surfer-Paradies Nordeuropas. Im Herbst<br />

und Winter türmen sich hier die gewaltigsten Wellen auf. Also rein in den<br />

Neopren und ab ins Wasser, bei 5 Grad Wassertemperatur ein – in jedem<br />

Fall – besonderes Erlebnis.


18 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | EXPLORE THE NORTH


MOTION | EXPLORE THE NORTH<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 19<br />

Das elektrohydraulische Aufstelldach hebt und senkt sich im neuen<br />

California per Knopfdruck und schafft so eine weitere komfortable<br />

Liegefläche von 1,20 x 2,00 Metern. Platz-Angebot, Variations-Möglichkeiten<br />

und Stauraum wurden beim California hervorragend gelöst und bieten<br />

einen Komfort auf höchstem Niveau – und so genießen wir das nächtliche<br />

Schauspiel am Nachthimmel entspannt aus der ersten Reihe.


START MOVING<br />

DER NEUE SEAT IBIZA<br />

FOTOGRAFIN: B. LEUERMANN<br />

Shirts, Jeans & Shorts True Religion Espadrilles & Flip Flops Havaianas<br />

Sonnenbrillen Maui Jim Schmuck Hooked und Eternal-Eight-and-Holy-Seven<br />

Link zur Fotografin www.brittaleuermann.com<br />

Styling Z. Khawary Assistenz R. Schubert Make-Up & Hair K. Nitzpon<br />

Models Johanna (Place Model Management), Florent (Sight Management Studio)<br />

Fahrzeug SEAT Ibiza FR (www.seat.de)


22 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | START MOVING


LIFESTYLE | START MOVING <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 23<br />

Outfits True Religion<br />

Jacke Ben Sherman<br />

Schuhe Navyboot und Havaianas<br />

Schmuck Hooked und<br />

Eternal-Eight-and-Holy-Seven<br />

Sonnenbrillen Maui Jim<br />

LIFESTYLE


CONNECTIVITY<br />

Kleid Patrizia Pepe<br />

Smartphone Honor 8 Pro<br />

Schmuck Koshikira, Hooked und Eternal-Eight-and-Holy-Seven<br />

Shirt Ben Sherman Jeans True Religion<br />

Sonnenbrille Maui Jim


26 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | START MOVING


LIFESTYLE | START MOVING<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 27<br />

Outfits True Religion, Ben Sherman<br />

Flip Flops Havaianas<br />

Schmuck Hooked und<br />

Eternal-Eight-and-Holy-Seven<br />

Sonnenbrillen Maui Jim<br />

URBAN


Kleid Patrizia Pepe<br />

Schmuck Koshikira, Hooked und Eternal-Eight-and-Holy-Seven<br />

Shirt Ben Sherman Jeans True Religion<br />

Sonnenbrille Maui Jim<br />

CULTURE


ARTGERECHT<br />

THAILAND<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

In Chiang Saen im hohen Norden Thailands, rund 260 Kilometer von der<br />

Grenze zu China entfernt und eine Stunde mit dem Auto nördlich der<br />

Provinzhauptstadt Chiang Rai, markiert auf einem Aussichtspunkt eine auf<br />

Stein gemalte Landkarte das wegen des früheren Opiumanbaus berüchtigte<br />

Goldene Dreieck: Thailand grenzt hier im Westen an Myanmar (Burma) und<br />

im Osten an Laos. Der mächtige Mekong wälzt seine schlammige Fluten<br />

durch die gebirgige Region, deren größtenteils gerodete Wälder einst die<br />

Heimat zehntausender Elefanten war.<br />

Am Fluss Ruak, einem kleinen Nebenarm des Mekong, teilen sich zwei<br />

Luxus-Hotels ein großes Areal aus Bambuswald, Dschungel und Weideflächen,<br />

auf denen Elefanten grasen. Das Anantara Golden Triangle Elephant<br />

Camp & Resort und Four Seasons Tented Camp wollen dazu beitragen, den<br />

vom Aussterben bedrohten asiatischen Elefanten zu erhalten. Ein umstrittenes<br />

Geschäft, wie fast alle Projekte, die den direkten Kontakt zwischen<br />

Touristen und Elefanten ermöglichen.


32 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | THAILAND<br />

Zum Four Seasons gelangen die Gäste<br />

in einem schmalen Boot. An der Anlegestelle<br />

führt ein Ranger die Kunden<br />

steile Stufen hinauf zur nach allen<br />

Seiten hin offenen Rezeption, deren<br />

von Elefantenskulpturen geschmückte<br />

Holzterrasse den Blick freigibt auf die<br />

von Bäumen bestandenen Berge in<br />

Myanmar und Laos. Gegenüber dem<br />

Hotelterritorium am sandigen Ufer des<br />

Ruak auf der burmesischen Seite findet<br />

sich täglich zum Sonnenuntergang<br />

eine Wasserbüffelherde zum Baden ein.<br />

Die Gäste wohnen in luxuriösen, weit<br />

auseinander liegenden Zelten, die mit<br />

antikem, handgearbeiteten Mobiliar<br />

ausgestattet sind und deren Terrassen<br />

über einem grünen Abgrund zu<br />

schweben scheinen. Nur 15 solcher<br />

Zelte mit Fernblick gibt es auf dem<br />

Gelände. Abends führt ein Ranger die<br />

Gäste vom Restaurant, das weder Fenster<br />

noch Türen hat, oder der Dschungelbar,<br />

zu welcher der Besucher am anderen<br />

Ende des Areals über eine Hängebrücke<br />

gelangt, mit einer Petroleumlampe zu<br />

ihrem Domizil. Der nächtliche Spaziergang<br />

treibt einem den Schweiß auf die<br />

Stirn, man hört Vogellaute, kreischende<br />

Affen, ein Knacken im Unterholz - die<br />

scheuen Dschungelbewohner sind<br />

nachtaktiv.<br />

Im Anantara Resort wohnen Urlauber<br />

in dreigeschossigen Gebäuden, deren<br />

Architektur der urwüchsigen Landschaft<br />

angepasst ist. Geräumige Zimmer und<br />

Suiten sind im traditionellen Thai-Stil<br />

eingerichtet. Von den Balkonen und<br />

Terrassen sowie dem Infinitypool reicht<br />

Weisheit. Für das Königshaus sind sie<br />

ein Symbol der Macht. Im historischen<br />

Park der alten Reichsstadt Sukhothai<br />

(13.-15. Jahrhundert) etwa bilden Elefantenskulpturen<br />

aus Stein den Sockel<br />

eines Chedis. Landesweit begegnet der<br />

Reisende in Tempelanlagen solchen<br />

Zeugnissen der engen Verbindung von<br />

thailändischem Buddhismus und der<br />

Verehrung von Elefanten. Der weiße<br />

Elefant ist den Thai heilig. Er war einst<br />

das Wappentier von Siam, wie Thailand<br />

früher bezeichnet wurde. Nur der König<br />

hat Anspruch auf weiße Elefanten, zur<br />

Arbeit durften sie nie eingesetzt werden.<br />

Elf weiße Elefanten besitzt der König<br />

angeblich heute.<br />

Um 1900 sollen 100.000 Elefanten in<br />

Thailand gelebt haben, 1950 rund<br />

50.000. Heute lebten in Thailand 1.500<br />

bis 2.500 Tiere auf mehrere Bestände<br />

verteilt in Freiheit, sagt Roberts. Ihr Überleben<br />

in den Naturreservaten müsse<br />

gesichert, ihr Wachstum ermöglicht<br />

werden. Dazu müssten Wilderei, die in<br />

Thailand das Überleben der Elefanten<br />

allerdings weitaus weniger gefährde<br />

als in Afrika, und illegale Waldrodung<br />

bekämpft werden, fordert Roberts. Nur<br />

noch ein Fünftel der Fläche Thailands ist<br />

mit Dschungel, dem natürlichen Lebensraum<br />

des Elefanten, bedeckt. Ende des<br />

19. Jahrhunderts waren es 70 Prozent.<br />

Etwa 3.500 Elefanten seien heute unter<br />

menschlicher Obhut, davon immer noch<br />

800 als Arbeitselefanten in der legalen<br />

und illegalen Holzindustrie, wozu es<br />

Roberts zufolge überhaupt keine Rechtder<br />

Blick bis zu den Bergen des Mekong<br />

und Elefanten auf einer Weide.<br />

22 Dickhäuter mit ihren Mahouts leben<br />

auf dem Gelände. Die Golden Triangle<br />

Asian Elephant Foundation arbeitet<br />

mit den Hotels zusammen, „die notleidenden<br />

Elefanten ein möglichst artgerechtes<br />

Überleben sichern“, sagt Stiftungsgründer<br />

John Roberts. Der<br />

Stiftung gehört außerdem ein 18.000<br />

Hektar großes Waldgebiet in Kambodscha,<br />

in dem wilde Elefanten leben. Die<br />

Organisation fördert darüber hinaus<br />

ein Forschungsprojekt, das untersucht,<br />

inwieweit Elefanten an Autismus<br />

leidenden Kindern helfen können.<br />

Das Elefantencamp des Anantara und<br />

Four Seasons rette Dickhäuter, die zuvor<br />

auf den Straßen Bangkoks bettelten, in<br />

Cabaretshows des Rotlichtviertels von<br />

Pattaya aufgetreten oder in schlecht<br />

geführten Camps missbraucht worden<br />

seien, sagt Roberts. Die Kombination<br />

aus Luxushotels und Elefantendomizil<br />

sei der Beweis dafür, dass Tourismus<br />

und artgerechte Elefantenhaltung sich<br />

nicht widersprechen, sondern sehr gut<br />

funktionieren könnten, betont Roberts.<br />

„Die Gäste lernen über Elefanten und<br />

Mahouts und sichern deren Existenz.“<br />

Nicht mehr das Reiten im Nacken eines<br />

Elefanten, sondern ein Spaziergang mit<br />

den Dickhäutern sei sehr beliebt und<br />

würde heute gefördert, fügt der Stiftungschef<br />

hinzu.<br />

Thailänder verehren Elefanten seit Jahrhunderten<br />

als Symbole für Glück und


<strong>TRAVEL</strong> | THAILAND<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 33<br />

fertigung mehr gebe. Seitdem in Thailand<br />

1989 die Rodung des Dschungels<br />

verboten wurde, stehen viele Mahouts<br />

und ihre Elefanten vor einer existenzbedrohenden<br />

Situation. Domestizierte<br />

Elefanten könnten in Thailand schon<br />

deswegen nicht ausgewildert werden,<br />

weil ihr natürlicher Lebensraum extrem<br />

reduziert sei und immer wieder Konflikte<br />

entstünden zwischen Bauern, die landwirtschaftliche<br />

Anbaugebiete vergrößerten,<br />

und Elefanten, die auf Raumund<br />

Nahrungssuche die Ernte oder<br />

Teile davon vernichteten, sagt Roberts.<br />

Das Überleben des thailändischen<br />

Elefanten könne nur sichergestellt<br />

werden durch den Schutz der Naturreservate,<br />

in artgerechten Camps und<br />

durch den Tourismus.<br />

Ein radikaler und kompromissloser<br />

Elefantenboykott durch die Tourismusindustrie,<br />

wie von manchen Tierschutzorganisationen<br />

gefordert, sei der falsche<br />

Weg. Viele Elefanten in Thailand hätten<br />

nur im Tourismus eine Überlebenschance,<br />

betont Roberts. Tourismusunternehmen<br />

müssten dafür sorgen, dass ihre<br />

Kunden nur Camps besuchten, in denen<br />

die Dickhäuter artgerecht lebten. Missstände<br />

müssten beseitigt werden, unterstreicht<br />

Roberts. „Wo sollen die Dickhäuter,<br />

die im Tourismus schon zuhause<br />

sind, sonst hin?“, fragt der Experte. Zur<br />

Zeit gebe es keine Alternative.<br />

Tierschutzorganisationen wie der World<br />

Wild Fund for Nature, Pro Wildlife oder<br />

Peta lehnen jeden direkten Kontakt<br />

zwischen Touristen und den Dickhäu-<br />

tern wie Elefantenreiten, -trekking oder<br />

zirkusähnliche Vorführungen strikt ab.<br />

Einzig das Beobachten von Elefanten aus<br />

der Ferne in Naturparks oder der Besuch<br />

von seriösen Auffangstationen, in denen<br />

die Tiere im Gruppenverband artgerecht<br />

und ohne Ketten gehalten werden, ist<br />

aus ihrer Sicht legitim.<br />

Die Tourismusbranche in Deutschland<br />

hat inzwischen auf die Situation reagiert.<br />

Auch wurde sie vermutlich aufgeschreckt<br />

von tödlichen Unfällen beim Elefantenreiten.<br />

Thailändische Medien berichten<br />

von mehreren Fällen jährlich. So hat<br />

DER-Touristik im Januar eine Tierschutzrichtlinie<br />

beschlossen, die verbindliche<br />

Kriterien und Standards für alle Produktangebote<br />

mit Tierbegegnungen festlegt.<br />

„Wir nehmen die Kritik der Tierschutzorganisationen<br />

sehr ernst und werden alle<br />

Tiereinrichtungen auf Einhaltung der<br />

Kriterien überprüfen und unser Angebot<br />

sukzessive anpassen“, sagt die Nachhaltigkeitschefin<br />

von Europas drittgrößtem<br />

Reisekonzern, Ulrike Braun. Elefantenreiten<br />

etwa werde künftig nicht mehr<br />

angeboten.<br />

Tui hat nach eigenen Angaben seit 2015<br />

alle nicht elefantenfreundlichen Ausflüge<br />

wie Elefantenreiten und -shows aus dem<br />

Programm gestrichen. Es werden nur<br />

noch Ausflüge angeboten, bei denen die<br />

Elefanten in einem natürlichen Lebensraum<br />

unter professioneller Führung beobachtet<br />

werden können, wie in Nationalparks<br />

oder in Stationen, die keinen direkten<br />

Kontakt zwischen Besuchern und Tieren<br />

anbieten.<br />

In Thailand unterstützt Tui bei Chiang<br />

Mai den Elephant Nature Park, wo misshandelte<br />

und verletzte Elefanten Zuflucht<br />

finden. Touristen besuchen die Dickhäuter<br />

in ihrem natürlichen Lebensraum, lernen<br />

über ihr Verhalten und nehmen an „tierfreundlichen<br />

Exkursionen“ teil.<br />

Thomas Cook, Europas zweitgrößter<br />

Reisekonzern, hat seit Oktober 2015 das<br />

Reiten auf Elefanten oder Shows mit<br />

den Dickhäutern aus dem Programm<br />

genommen. „Damit bekennen wir uns<br />

deutlich zum Schutz von Elefanten“, sagt<br />

die Nachhaltigkeitsbeauftragte Friederike<br />

Grupp.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.thailandtourismus.de<br />

www.helpingelephants.org<br />

EINREISE:<br />

Deutsche Staatsangehörige<br />

erhalten bei der Einreise ein vier<br />

Wochen gültiges Visum.<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

Four Seasons Tented Camp<br />

www.fourseasons.com<br />

Anantara Golden Triangle<br />

Elephant Camp & Resort<br />

www.goldentriangle.anantara.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.thaiairways.com<br />

www.bangkokair.com


TROPENTRAUM<br />

IM INDISCHEN OZEAN<br />

MAURITIUS<br />

AUTOREN: Z. KHAWARY & M. WINCKLER | FOTOGRAF: C. PAUL<br />

Bereits der Anflug auf Mauritius ruft Tropenträume wach. Am frühen Morgen<br />

ragen aus dem Nebel Berggipfel heraus, deren schroffe und kantige Flanken<br />

von grünem Pflanzenwuchs wie Moosen und Flechten, Büschen und Sträuchern<br />

überzogen sind. An der Küste leuchten Strände im Morgenrot, der<br />

Indische Ozean changiert von Türkis bis Aquamarinblau. Ausgeprägte<br />

Jahreszeiten gibt es auf der Insel nicht und daher auch keine starken<br />

Klimaschwankungen. Die angenehmsten Monate sind April, Mai und Juni<br />

sowie September, Oktober und November. Die Zyklonsaison herrscht von<br />

Dezember bis März.


36 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

Le Morne,<br />

durch Banyan Tree gesehen


<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 37<br />

Eineinhalb Stunden dauert die Fahrt<br />

vom Flughafen durch eine Landschaft<br />

aus Zuckerrohrplantagen und kleinen<br />

Dörfern mit tamilischen Tempeln, deren<br />

Fassaden mit farbigen Götterskulpturen<br />

aus dem hinduistischen Pantheon<br />

geschmückt sind. Erstes Ziel unserer<br />

Reise ist der äußerste Südwesten, wo<br />

eine Halbinsel ins Meer ragt, deren<br />

markanteste Erscheinung der Le Morne<br />

Brabant ist, ein mehr als 550 Meter aufragender<br />

Felskoloss.<br />

Der Aufstieg ist kein Spaziergang,<br />

sondern eine anstrengende Klettertour,<br />

die den Wanderer mit einer grandiosen<br />

Aussicht auf die immergrüne<br />

Ebene und das weite Meer belohnt. Der<br />

Monolith schützt den flachen Küstenstreifen<br />

mit seinem feinen pulvrigen<br />

Sand vor den Winden aus Süd und Ost,<br />

die andernorts die Fluten aufpeitschen<br />

und für erfahrene Kitesurfer ideale<br />

Bedingungen schaffen – wie etwa an<br />

der Südseite des Bergs oder am Küstenabschnitt<br />

südlich vom Hotel Shandrani,<br />

wo sehr oft eine steife Brise weht. Beim<br />

Luxusresort St. Regis am Fuße der Felswand<br />

ist das Wasser meist ruhig, hervorragend<br />

geeignet zum Schwimmen, für<br />

Kinder zum Planschen und für Wind- und<br />

Kitesurf-Anfänger.<br />

Die Wellen brechen sich mehrere<br />

hundert Meter vor der Küste an einem<br />

Riff mit schönen Korallenbänken. Das<br />

Riff umgibt bis auf wenige Abschnitte<br />

die gesamte Insel und schützt die<br />

Lagune auch vor Haien. Auf der nahegelegensten,<br />

160 Kilometer entfernten<br />

Nachbarinsel La Réunion, die von den<br />

Berggipfeln auf Mauritius bei klarem<br />

Wetter zu sehen ist, erstrecken sich die<br />

Reviere der Raubfische bis in unmittelbare<br />

Küstennähe, sodass der Badetourismus<br />

in den vergangenen Jahren fast<br />

zum Erliegen gekommen ist.<br />

„Was für ein Glück, dass wir auf Mauritius<br />

das Riff haben“, sagt St.-Regis-Sprecherin<br />

Ovani Omanee. Es gebe mehrere<br />

schöne Wanderrouten auf Mauritius,<br />

aber der große Teil der Besucher käme<br />

wegen der weißen Strände, wo sie sicher<br />

schwimmen, schnorcheln und surfen<br />

könnten. „Ohne Badefreuden würde, wie<br />

auf La Réunion, der Tourismus einbrechen,<br />

die nach Zuckerrohranbau und<br />

Textilherstellung drittwichtigste Devisenquelle<br />

der Insel“, fügt Omanee hinzu.<br />

Die Mauritianerin indischer Herkunft<br />

führt uns durch die tropische Gartenanlage,<br />

in der sich die salzhaltige Luft mit<br />

dem Duft von Vanille und Frangipaniblüten<br />

mischt. Die Gäste leben am Strand<br />

in zweigeschossigen Villen mit großzügigen<br />

Terrassen und Veranden. Die<br />

weiße Kolonialarchitektur harmoniert<br />

mit den Kokospalmen, grünen Rasenflächen,<br />

farbenprächtigen Blüten und<br />

Blautönen des Meers. Im Erdgeschoss<br />

des Hauptgebäudes mit Boutique, Bibliothek<br />

und Billardraum wird das Frühstück<br />

auf einer langen Terrasse am großen Pool<br />

serviert. Im Nebengebäude ein Restaurant,<br />

dessen Chefkoch authentische<br />

indische Küche mit kreolischem Einfluss<br />

kreiert. Außerdem gibt es ein im Thai-<br />

Stil errichtetes südostasiatisches Restaurant,<br />

das von einem Wasserbecken


38 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

mit Lotusblüten umgeben ist, und<br />

ein Meeresfrüchterestaurant. Vom St.<br />

Regis fährt man mit dem Auto rund 20<br />

Minuten ins Hochland zum Black River<br />

Georges Nationalpark in der Nähe des<br />

Ortes Chamarel. Die Lakaz Chamarel<br />

Exclusive Lodge, ein Boutique-Hotel mit<br />

14 Bungalows, inmitten des unberührten<br />

Urwalds mit Hunderten von Pflanzenarten<br />

und mehr als ein Dutzend endemischer<br />

Vogelarten, ist Ausgangspunkt<br />

für Wanderungen oder Mountainbike-<br />

Touren, die Panoramaaussichten über<br />

den Wald hinweg auf die Küste bieten<br />

oder einen Blick in die tiefe Schlucht des<br />

Black River. Der Küchenchef des Hauses<br />

weiht in die Geheimnisse der kreolischen<br />

Küche ein und bereitet einen Red<br />

Snapper zu, während sich zum Sonnenuntergang<br />

zahllose Vögel auf den<br />

Bäumen ringsum niederlassen und ein<br />

vielstimmiges Konzert zwitschern.<br />

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung<br />

von 1,2 Millionen Menschen<br />

auf Mauritius sind indischer Abstammung,<br />

davon drei Viertel Hindus und<br />

ein Viertel Muslime. Rund ein Drittel der<br />

Einwohner sind Christen, die zum großen<br />

Teil afrikanischer Herkunft sind, davon<br />

haben viele ihre kulturellen Wurzeln<br />

auf Madagaskar, der größten Insel der<br />

Region. Nur etwa vier Prozent sind Nachfahren<br />

von Franzosen, welche die Insel<br />

ab 1715 besiedelten. Die Briten lösten<br />

die Franzosen als Kolonialmacht 1810<br />

ab, erst 1968 wurde die Insel unabhängig<br />

und ist heute eine stabile Demokratie.<br />

17 Großgrundbesitzer betreiben<br />

den Zuckerrohranbau, besitzen Raffi-<br />

nerien und Destillerien, in denen ein<br />

ausgezeichneter Rum gebrannt wird.<br />

Die Augen ermüden schnell, wenn man<br />

kreuz und quer über die Insel fährt, wo<br />

sich links und rechts der Straße bis zum<br />

Horizont oder zum Fuße eines Bergs<br />

die Monokultur erstreckt. Auf der Hälfte<br />

der Gesamtfläche der Insel und auf<br />

dem größten Teil der landwirtschaftlich<br />

nutzbaren Fläche wird Zuckerrohr<br />

angebaut.<br />

„Französische Zuckerbarone kontrollieren<br />

nach wie vor den wichtigsten Wirtschaftszweig<br />

des Landes, die Hindus<br />

haben die politische Macht“, sagt Francis<br />

Longueve, Direktor der Maradiva Villas<br />

Resort & Spa in Flic en Flac im Westen<br />

der Insel. Auf dem Weg zu diesem edlen<br />

Luxusrefugium blühen im November<br />

und Dezember die Flamboyantbäume<br />

feuerrot. Die Gäste wohnen im Maradiva<br />

in individuellen Villen, die einen<br />

großen Innen- und Außenwohnbereich<br />

mit kleinem Pool haben. Der Infinitypool<br />

am Meer mit Beachbar zählt zu den<br />

schönsten der Insel.<br />

Der weiße, makellose Strand, teils von<br />

Kokospalmen bewachsen, schlängelt<br />

sich rund acht Kilometer an der Küste<br />

entlang. In den ineinander übergehenden<br />

Orten Flic en Flac und Wolmar<br />

gibt es viele Restaurants und Geschäfte,<br />

Apartmenthäuser und preisgünstige<br />

Hotels in der zweiten und dritten Reihe<br />

hinter der Küstenstraße, während Luxushotels<br />

die Grundstücke direkt am Strand<br />

unter sich aufteilen. So erholen sich am<br />

Strand von Flic en Flac sowohl Touristen<br />

aus dem Luxussegment als auch Gäste<br />

von Mittelklassehäusern und Rucksackreisende.<br />

Diese Mischung belebt den Ort<br />

auf angenehme Weise, von Massentourismus<br />

aber ist hier wie auf der ganzen<br />

Insel noch keine Spur zu finden. Und es<br />

bleibt Mauritius zu wünschen, dass die<br />

Insel davon verschont bleibt und so ihren<br />

Charme bewahrt. Die Menschen auf<br />

Mauritius sind herzlich und gastfreundlich,<br />

aber nie aufdringlich. „Sicher haben<br />

wir auch auf Mauritius soziale Ungleichheiten“,<br />

sagt Pierrot Barbe, Manager des<br />

Hotels The Residence in Belle Mare an<br />

der Ostküste. „Aber die unterschiedlichen<br />

Bevölkerungsgruppen leben friedlich auf<br />

engstem Raum zusammen, auch wenn<br />

es kaum Vermischungen wie Ehen gibt.“<br />

Es flammten aber auch keine gewalttätigen<br />

Konflikte zwischen den Gruppen<br />

auf, auch wenn Politiker vor wichtigen<br />

Wahlen teilweise ethnische Konflikte zu<br />

schüren versuchten, ergänzt der Hotelchef.<br />

Die Anlage mit mehreren Gebäudekomplexen<br />

liegt an einem wundervoll<br />

geschwungenen Strand. Im Frühstücksrestaurant<br />

mit Meerblick erzählen<br />

Schwarzweißfotos die koloniale Vergangenheit<br />

der Insel. Im À-la-carte-Restaurant<br />

kommt der Gast in den Genuss<br />

eine der besten kreolischen Küchen der<br />

Insel. Barbe schickt uns auf eine Katamaran-Tour.<br />

Wir fahren die von Kokospalmen<br />

bestandene Ostküste entlang,<br />

vorbei an Plattformen im türkisfarbenen<br />

Meer, auf denen Paragleiter abheben,<br />

und hinein in einen smaragdgrünen<br />

Seitenarm des Meers zu einem kleinen<br />

Wasserfall. Die Crew, ungezwungen<br />

aufmerksam, grillt das Mittagessen an


<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 39


40 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

Von oben:<br />

Mauritius Küstenlinie


<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 41<br />

Bord, reicht Bier und Wein, scherzt und<br />

lacht mit den Gästen und zieht sich<br />

während eines Inselstopps zur Siesta<br />

zurück: Mauritianische Lebensweise<br />

und Gastfreundschaft. Unser Tipp: Das<br />

Nira Spa des Shanti Maurice zählt mit<br />

einer Fläche von fast 7.000 Quadratmetern<br />

und 25 Behandlungsräumen zu den<br />

größten und umfassendsten Wellnessoasen<br />

der Insel. Das Sega Ritual sorgt<br />

nicht nur für Entspannung des Körpers,<br />

sondern soll auch den Geist von den<br />

Lasten des Alltags befreien.<br />

Im Norden der Insel, in Belle Mare,<br />

befindet sich das Long Beach Hotel<br />

an einem der längsten, breitesten und<br />

schönsten Strände der Insel. Bei der<br />

Umgestaltung des modernen Fünf-<br />

Sterne-Hauses hat der Architekt auf<br />

traditionelle Baumaterialien gesetzt:<br />

„Wir leben das Dolce Vita und bieten<br />

ein reichhaltiges Programm an Aktivitäten<br />

– von Segeln, Tauchen bis hin zu<br />

Wanderungen, Yoga und Golf“, sagt<br />

Hotelsprecher Clyde Vacher beim Abendessen<br />

im Restaurant Chopstick, in dem<br />

der Chefkoch authentische nordchinesische<br />

Küche zubereitet.<br />

Im Nordwesten zählt das Beachcomber<br />

Trou aux Biches Resort & Spa<br />

zu den schönsten und luxuriösesten<br />

Anlagen von Mauritius. Strohgedeckte,<br />

in landestypischer Architektur gebaute<br />

Häuser für zwei bis vier Parteien sind<br />

in Arealen mit eigenen Pools auf einen<br />

großen tropischen Garten verteilt.<br />

Villen für zwei Parteien stehen auf einer<br />

Wiese unter alten Bäumen gleich am<br />

Strand. Alle Restaurants haben direkten<br />

Meerblick, der Strand lädt zu endlosen<br />

Spaziergängen ein und das Wasser ist<br />

kristallklar und angenehm warm.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.tourism-mauritius.mu<br />

ANREISE:<br />

Direktflüge mit Eurowings von<br />

Köln/Bonn, Condor von Frankfurt,<br />

mit Air Mauritius von Paris.<br />

HOTEL EMPFEHLUNGEN:<br />

St. Regis Mauritius Hotel<br />

www.stregismauritius.com<br />

Beachcomber Trou aux Biches<br />

www.beachcomber-hotels.com<br />

The Residence Mauritius<br />

www.cenizaro.com<br />

Long Beach Golf & Spa Hotel<br />

www.longbeachmauritius.com<br />

Maradiva Villas Resort & Spa<br />

www.maradiva.com<br />

Hotel Riu Le Morne<br />

www.riu.com<br />

Lakaz Chamarel<br />

www.lakazchamarel.com<br />

REISEVERANSTALTER:<br />

www.tui.de


LAND DER SEHNSUCHT<br />

ISRAEL<br />

AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER<br />

An der südöstlichen Mittelmeerküste gelegen, hat Israel Einiges zu bieten:<br />

Den lebhaften Lifestyle in Tel Aviv, römische Altertümer in Masada, eine heilsame<br />

Entspannung am Toten Meer, Beduinen in der Wüste und nicht zuletzt<br />

die inspirierende Atmosphäre von Jerusalem. Im vergangenen Jahr reisten<br />

rund drei Millionen Menschen nach Israel. Deutschsprachige Urlauber<br />

stellen, nach den USA, Russland und Frankreich, die viertgrößte Besuchergruppe<br />

dar. Israel liegt klar im Trend: <strong>BOLD</strong> besuchte einige Anziehungspunkte<br />

dieses kulturell so anziehenden Landes.


44 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL


<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 45<br />

Wir reisen vom Mittelmeer-Strand Tel<br />

Aviv-Jaffas bis in das hoch gelegene Jerusalem,<br />

dazwischen liegen das Tote Meer<br />

und die Judäische Wüste. Das Urlaubsparadies<br />

Eilat am Roten Meer und die Wüste<br />

Negev mit ihren Sehenswürdigkeiten<br />

hatte <strong>BOLD</strong> bereits in der Vergangenheit<br />

besucht (<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE No. 20,<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL No. 5). Ein Besuch<br />

in Israel ist immer auch eine Reise in die<br />

Vergangenheit der Menschheit und des<br />

Glaubens. Angesichts der vielfältigen steinernen<br />

und schriftlichen Artefakte einer<br />

gemeinsamen Geschichte aller heute<br />

existierenden Glaubensauffassungen ist<br />

Israel buchstäblich ein Land der Sehnsucht.<br />

Auf Schritt und Tritt gibt es Gelegenheiten,<br />

hinter der Tagespolitik die<br />

geschichtlichen Zusammenhänge und<br />

Menschen im Hier und Jetzt zu entdecken<br />

und zu begreifen.<br />

Die beste Einreisemöglichkeit nach Israel<br />

stellt der Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv<br />

dar, zu empfehlen ist hier eine direkte<br />

Verbindung mit Germania Airlines. Die<br />

junge, aufregende und bunt gemischte<br />

Metropole Tel Aviv-Jaffa bietet ein vielseitiges<br />

touristisches Angebot. Die zweitgrößte<br />

Stadt des Landes, direkt am Mittelmeer<br />

gelegen, zeigt sich als quirliger<br />

Hotspot einer facettenreichen Gesellschaft<br />

und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten,<br />

tagsüber und besonders nachts.<br />

Das liberale Tel Aviv ist für seine Partyszene<br />

bekannt, es gibt jede Menge Bars,<br />

Clubs und Pubs zu erkunden, und eine<br />

aufstrebende international orientierte<br />

Kunstszene trägt zum einzigartigen<br />

Flair Tel Avivs bei. Hier zählt das Leben<br />

im Augenblick: vital, schön und kreativ!<br />

Der 14 Kilometer lange Sandstrand lädt<br />

Sonnenhungrige zum Entspannen ein.<br />

Die Altstadt und die kleinen Gassen sind<br />

weitere Anziehungspunkte: Die in den<br />

1930er Jahren im Bauhausstil erbauten<br />

Gebäude der Stadt zählen zum Weltkulturerbe<br />

„Weiße Stadt“. Auf einer Erkundungstour<br />

sind das Haaretz-Museum und<br />

das Independence Hall Museum einen<br />

Besuch wert. Entlang der Küstenstraße<br />

werden auch Segway-Touren angeboten.<br />

Der leichte Fahrtwind und die Aussicht<br />

auf das tiefblau-smaragdgrüne Wasser<br />

des Meers machen eine Tel Aviv-Tour zu<br />

einem besonderen Erlebnis.<br />

Shabbat Shalom: Für gläubige Juden<br />

beginnt der Sabatt am Freitag, wenn die<br />

ersten drei Sterne am Himmel stehen,<br />

und endet ebenso am Samstag. Wir übernachten<br />

in Nazareth, in Galiläa gelegen,<br />

das zur Zeit Jesu ein jüdisches Dorf war.<br />

Mit der Eroberung Palästinas durch die<br />

Perser, im 7. Jahrhundert n. Chr., verbreitete<br />

sich hier der Islam. So ist Nazareth<br />

heute die größte arabisch geprägte Stadt<br />

in Israel. In der Weißen Moschee, in der<br />

Mitte von Nazareths altem Markt, versammeln<br />

sich beim Freitagsgebet bis zu 3.000<br />

Muslime.<br />

Verkündigungsbasilika und Josephskirche<br />

sind christlich geprägte Altertümer<br />

Nazareths. An der Stelle der heutigen<br />

Basilika soll Erzengel Gabriel der Jungfrau<br />

Maria die Geburt Jesu angekündigt<br />

haben. Maria wird im Christentum als<br />

Mutter Jesu Christi besonders verehrt<br />

und ist auch im Koran als jungfräuliche<br />

Mutter Jesu erwähnt. Zu ihrem Andenken<br />

wurde eine christliche Kirche erbaut und<br />

später eine Kathedrale errichtet, die von<br />

Mameluken zerstört wurde. Franziskaner<br />

errichteten 1730 an dieser Stelle erneut<br />

einen Sakralbau. Nach dem Durchschreiten<br />

des Heiligen Tores der Basilika<br />

eröffnet sich eine weiträumige Halle.<br />

Der obere Teil ist reich geschmückt mit<br />

Mosaiken, Fresken und Skulpturen, in der<br />

unteren Basilika kann man einen Blick in<br />

die Verkündigungsgrotte werfen.<br />

Wir fahren stadtauswärts, um einem Teilstück<br />

des Jesus Trails zu folgen. Dieser<br />

Pfad führt den Wanderer auf 60 Kilometern<br />

zu den wichtigsten christlichen<br />

Orten der Gegend bis nach Capernaum,<br />

einem ehemals kleinen Fischerdorf. In<br />

Kana beispielsweise, hat Jesus auf einer<br />

Hochzeit Wasser in Wein verwandelt.<br />

Der nicht weit entfernte See Genezareth<br />

liegt über 200 Meter tief unter dem<br />

Meeresspiegel. Hier hatte der Gottessohn<br />

derartige Wunder vollbracht,<br />

dass Stumme redeten, Krüppel gesund<br />

wurden, Lahme gehen konnten und<br />

Blinde wieder sahen. Geschichte und<br />

Geschichten sind hier auf Schritt und Tritt<br />

allgegenwärtig. In der Wüstenlandschaft<br />

nahe Tiberias, im Reitcenter von Vered<br />

Hagalil, stehen Pferde für einen Ausritt in<br />

die Abendsonne bereit. Wer sich, im steinigen<br />

Gelände bergab, auf dem Rücken<br />

der Tiere halten kann, kann dabei die<br />

weite Aussicht auf den See Genezareth<br />

genießen. Diesen auch heute noch unverbauten<br />

Blick könnte auch Jesus Christus<br />

bereits gehabt haben.


46 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />

Auf dem weiteren Weg durch das Land<br />

fahren wir am Jordan entlang. „Der Fluss<br />

war bis 1967 auch die Grenze zu Syrien,<br />

in der Ferne dahinter liegen die Golan-<br />

Höhen“, erklärt Tour-Guide Danny Tamuz.<br />

Wir überqueren den Jordan, der hier eher<br />

ein Rinnsal ist, und nähern uns der West<br />

Bank. Der Jordan endet am Toten Meer,<br />

das mehr als 400 Meter unterhalb des<br />

Meeresspiegels liegt. Der sagenhaft hohe<br />

Salzgehalt liegt mit 25 Prozent weit über<br />

dem des Atlantik (4 Prozent). Das Tote<br />

Meer ist auch das an Mineralien reichste<br />

Gewässer der Erde.<br />

„Experience The Tranquility“, steht am<br />

Eingang des Hotels Oasis Dead Sea.<br />

In weißen Frottee gehüllt, geht es mit<br />

dem Shuttle-Service zum hoteleigenen<br />

Meeresufer. Eine entspannte Ruhe liegt<br />

über der gesamten Szenerie: Über den<br />

salzverkrusteten Einstiegsbereich geht es<br />

in das grünblau schimmernde Nass hinein.<br />

Die Menschen stehen hier entspannt im<br />

Nass herum oder lassen sich, mit einem<br />

Lächeln im Gesicht, von der salzigen Flüssigkeit<br />

tragen. Über allem liegt ein fast<br />

schon magischer Dunstteppich, der von<br />

der Sonne mit mildem Licht durchstrahlt<br />

wird. Das Gefühl, sich wie ein Korken vom<br />

Wasser tragen und treiben zu lassen, und<br />

das in einer riesigen, angenehm temperierten<br />

Badewanne, ist überraschend:<br />

Schwerelose Leichtigkeit – außen und<br />

innen.<br />

Für den Weg nach Masada warten zwei<br />

allradangetriebene Fahrzeuge vor dem<br />

Eingang unseres Hotels auf uns. Ali El<br />

Atrache, ein waschechter Beduine und<br />

Gesicht und bittet darum, das Tempo zu<br />

mäßigen oder wenigstens auf den Beifahrersitz<br />

zu wechseln. Eine Minute später<br />

sitzt das Bleichgesicht neben dem Beduinen,<br />

denn beim Tempo gibt es keine<br />

Kompromisse. Gerührt und durchgeschüttelt<br />

haben wir uns eine Teepause,<br />

stilecht auf einem Teppich mitten in der<br />

Wüste, mehr als verdient. „Hier wurden<br />

auch Teile von Rambo III mit Sylvester<br />

Stallone gedreht“, verrät uns Ali. Er weiht<br />

uns auch in die Geheimnisse der Wüste<br />

ein und demonstriert die verblüffende<br />

Waschwirkung des Seifenkrauts, einer<br />

unscheinbaren Pflanze vom Fahrbahnrand.<br />

Die enge Beziehung zur Natur<br />

ist jedoch auch hier im Verschwinden<br />

begriffen, „von den ursprünglich nomadisch<br />

umherziehenden Beduinen leben<br />

in Israel mittlerweile neunzig Prozent<br />

dauerhaft in den Städten“, erklärt Ali.<br />

Masada befindet sich auf einem Tafelberg<br />

und ist ein archäologischer Nationalpark<br />

und Weltkulturerbe. Zu den Ausgrabungsstätten<br />

gelangt man auf bequeme<br />

Weise mit der Gondel, einem Fabrikat aus<br />

der Schweiz. Die Festungsanlage wurde<br />

zur Zeit von König Herodes dem Großen<br />

erbaut, etwa 40 bis 30 Jahre vor Christus.<br />

Herodes ist vor allem berüchtigt durch<br />

den, ihm in der Bibel zugeschriebenen,<br />

massenhaften Kindesmord in Bethlehem.<br />

Allerdings starb er bereits vier Jahre vor<br />

Christus. In jedem Fall war er ein jüdischer<br />

Herrscher, der das Gebiet um Palästina<br />

als Vasallenstaat Roms führte. Zu dieser<br />

Zeit gab es zahlreiche religiöse Gruppierungen,<br />

die im Widerstreit lagen. In<br />

der jüdischen Gesellschaft beispielsunser<br />

Driver, begrüßt uns mit einem<br />

breiten Lachen und lädt uns ein, auf den<br />

schmalen Seitenbänken des zerbeulten<br />

und offenen Defenders Platz zu nehmen.<br />

Diese robuste Blechkiste hat in ihrem<br />

mehr als 20-jährigen Leben wohl schon<br />

so Einiges mitgemacht, wir ahnen noch<br />

nicht, dass es uns bald genauso ergehen<br />

wird. Nach kurzer Fahrt auf Asphalt<br />

biegen wir plötzlich rechts ab ins sandige<br />

Gelände, nur eine Fahrspur markiert<br />

unseren weiteren Weg. Unser Fahrer tritt<br />

das Gaspedal durch! „Hoppa“, ruft Ali, als<br />

wir auf der blattgefederten Ladefläche<br />

des Defenders abheben und unsere<br />

Köpfe unsanft mit den Überrollbügeln in<br />

Berührung kommen.<br />

In rasantem Tempo geht es auf der<br />

sandigen Fahrspur voran, sämtliche<br />

Hindernisse, wie am Wegesrand sich<br />

anbietende steinige Rampen oder auch<br />

steile Anstiege, werden wie selbstverständlich<br />

mitgenommen. Oben angekommen,<br />

bringt Ali das automobile Urgestein<br />

zum Halten, es kippelt etwas und<br />

wir schauen in einen steilen Abgrund<br />

hinein. Ali dreht sich freundlich lachend<br />

zu uns um und fragt „Habt ihr Kinder?“<br />

Ohne die Antworten abzuwarten, ruft er:<br />

„Dann schreibt ihnen noch schnell eine<br />

Short Message!“ Und weiter gehts, der<br />

Defender kippt über die Felskante, rutscht<br />

den Steilhang hinab und wird kurz vor<br />

dem Umkippen von einer gekonnten<br />

Lenkbewegung des Beduinen abgefangen.<br />

Wieder auf allen vier Rädern,<br />

wird kräftig Gas gegeben, und die Fahrt<br />

geht ohne Unterbrechung weiter. Mein<br />

Gegenüber ist inzwischen ganz bleich im


<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 47<br />

Weltkulturerbe: Die ehemalige<br />

jüdische Festung Masada


48 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />

Felsendom in der<br />

Altstadt von Jerusalem<br />

Fotos: H. G. Teiner, S. Pavone, L. Spektor


<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 49<br />

weise die Pharisäer, Sadduzäer und die<br />

Essener. Oben auf den Befestigungsmauern<br />

stehend wird schnell klar, warum<br />

diese Festung für lange Zeit als uneinnehmbar<br />

galt. „Die Juden rebellierten<br />

hier gegen die Römer. Und als für die<br />

Rebellen keine Hoffnung mehr bestand,<br />

töteten sie sich und ihre Familien. Den<br />

Tod zogen sie der Sklaverei vor“, berichtet<br />

Guide Danny Tamuz über die tragische<br />

Geschichte dieses Ortes.<br />

Das letzte Ziel unserer Reise ist die Stadt<br />

Jerusalem. Wir fahren durch palästinensisch<br />

autonomes Gebiet, und vor uns<br />

befindet sich Jericho. Auch Bethlehem<br />

mit der Geburtskirche Jesus liegt in einem<br />

palästinensisch autonomen Gebiet. Wir<br />

passieren den Übergang West Bank und<br />

fahren auf Jerusalem und den Ölberg zu.<br />

Jerusalem liegt hoch oben in den judäischen<br />

Bergen, hat 800.000 Einwohner<br />

und ist die größte Stadt und der Regierungssitz<br />

Israels. Unser Blick schweift<br />

in Richtung Tempelberg: Der weithin<br />

durch seine goldene Kuppel sichtbare<br />

Felsendom thront über der Jerusalemer<br />

Altstadt, er ist eines der Hauptheiligtümer<br />

und der wohl älteste Sakralbau<br />

des Islam. Gegenüberliegend, auch auf<br />

dem Tempelberg gelegen, befindet sich<br />

die al-Aqsa-Moschee. Hier treffen die<br />

verschiedensten Kulturen und Glaubensrichtungen<br />

direkt aufeinander – alte und<br />

moderne Lebensweisen existieren nebeneinander,<br />

wenn auch nicht immer miteinander.<br />

Wir durchqueren das Kidrontal<br />

und bewegen uns vom Ölberg hinab,<br />

weiter auf die Stadt Jerusalem zu, biegen<br />

rechts hinab und sehen den Eingang<br />

einer kleinen Kirche. Dahinter führt<br />

eine steile Treppe hinab in ein Kellergewölbe,<br />

welches das Mariengrab beherbergt,<br />

die Grabstätte von Maria, der<br />

Mutter von Jesus. Die alte Krypta aus dem<br />

4. Jahrhundert ist bis heute erhalten<br />

geblieben. Das Gebäude wird heute<br />

von vielen verschiedenen Glaubensrichtungen<br />

genutzt: der Griechisch Orthodoxen,<br />

der Armenisch Apostolischen,<br />

der Syrisch-Orthodoxen, der Koptisch<br />

Orthodoxen und der Äthiopisch Orthodoxen.<br />

In der von einer hohen Mauer<br />

umgebenen Altstadt ist das in vergangenen<br />

Jahrhunderten kultivierte Nebenund<br />

Miteinander deutlich zu sehen: mit<br />

der Aufteilung in muslimische, jüdische,<br />

christliche und armenische Viertel.<br />

Jerusalem ist für Christen, Juden und<br />

Muslime gleichermaßen eine heilige<br />

Stadt – ein Ort der offenen Begegnung<br />

und Auseinandersetzung, wie uns die<br />

Geschichte lehrt.<br />

In der Folge des Sechs-Tage-Krieges<br />

von 1967 konnten Jüdisch-Religiöse<br />

wieder den Boden an der Klagemauer<br />

betreten, die frühere Westmauer des<br />

Plateaus des ehemaligen zweiten Jerusalemer<br />

Tempels. Hier hat bereits Jesus<br />

gepredigt. An der Stelle des eigentlichen<br />

jüdischen Tempels stehen heute die<br />

Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom.<br />

Der Tempelberg ist einer autonomen<br />

muslimischen Verwaltung unterstellt.<br />

Jede Religion hat zur Zeit Zugang<br />

zu ihren heiligen Stätten. In Jerusalem<br />

ist alles sichtbar miteinander<br />

verbunden und gleichzeitig spürbar<br />

getrennt. Der Platz vor der Klagemauer<br />

ist täglich rund um die Uhr zugänglich.<br />

Die Klagemauer wird zur Andacht<br />

genutzt: In den Ritzen, zwischen den<br />

Felsstücken, stecken viele Zettel, mit<br />

Gebeten, Wünschen und Danksagungen.<br />

Jeder kann sich in diesem Bereich frei<br />

bewegen. Männer sollen sich dabei<br />

ihren Kopf bedecken, und die Bereiche<br />

für Frauen und Männer liegen getrennt<br />

nebeneinander. Die praktizierte Gläubigkeit<br />

der orthodoxen Juden trifft<br />

hier auf die Blicke der betrachtenden<br />

Touristen: Der Intensität des Ortes tut<br />

dies keinen Abbruch, eine Verbundenheit<br />

mit dem Göttlichen wird hier in jedem<br />

Fall spürbar.<br />

Israel irritiert und verändert. Es öffnet<br />

den Blick fürs Wesentliche und fürs Miteinander.<br />

Bei uns hat diese aufregende<br />

Reise durch Israel eines hinterlassen: das<br />

Verlangen nach mehr Israel.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.goisrael.de.<br />

www.go-jerusalem.de<br />

www.sego.co.il<br />

HOTEL EMPFEHLUNGEN:<br />

Dan Hotels Israel<br />

www.danhotels.com<br />

Prima Hotels Israel<br />

www.prima-hotels-israel.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.flygermania.com


ALOHA HAWAII<br />

24 STUNDEN BIG ISLAND<br />

AUTOREN: N. DEXTER & M. MAI<br />

Es ist kurz nach 4 Uhr morgen. Tiefes Schwarz beherrscht die sternenklare<br />

Nacht. Eine kleine Tischlampe brennt im angenehmen orangefarbenen<br />

Licht, und der Deckenventilator zieht seine Kreise. Zu versuchen, wieder<br />

einzuschlafen, wäre zwecklos, denn zu viel Vorfreude liegt in der Luft. <strong>BOLD</strong><br />

reiste zum entfernten Hawaii, um sich die Insel der Inseln vor Ort anzuschauen<br />

und einen der schönsten Plätze des Planeten mit dem neuen Lexus<br />

LC 500 zu entdeckten.


52 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | ALOHA HAWAII<br />

Wir sind spät angekommen. Es war bereits<br />

dunkel, und so blieb die große Überraschung,<br />

alles zu sehen und zu entdecken,<br />

noch im Verborgenen. Die große Schiebetür<br />

des Hotelzimmers lässt sich leicht<br />

öffnen, sie führt auf die kleine Terrasse<br />

direkt vor dem schönen, großzügigen<br />

Zimmer – und eröffnet einen direkten Blick<br />

zum Meer. Barfuß geht es durch den noch<br />

angenehm warmen Sand des Strandes zum<br />

Wasser. Erst mit den Zehenspitzen, dann mit<br />

dem ganzen Fuß – doch stop! Es ist noch<br />

dunkel und irgendwie unheimlich, jetzt<br />

und allein ins große schwarze Wasser zu<br />

springen. Also setzen wir uns in den Sand<br />

und warten ab, bis die Sonne aufgeht –<br />

zählen die Wellen und schauen einer Schildkröte<br />

zu, wie sie laaaangsam zurück ins<br />

Meer geht. An den Vögeln hören wir, dass<br />

der Tag naht. Die Umrisse von Palmen und<br />

farbenfrohen exotischen Pflanzen werden<br />

klarer. Der Himmel leuchtet in einem hellen<br />

Blau, und die Sonne taucht aus dem Meer.<br />

Der sonnige Kona District erstreckt sich<br />

über 60 Meilen (96 km) vom Kona International<br />

Airport bis zur Kealakekua Bay an der<br />

vulkanischen Westküste von Hawaii Island,<br />

das auch Big Island genannt wird. Sie ist<br />

die mit Abstand größte Hawaii-Insel und<br />

beheimatet eine äußerst vielfältige Flora<br />

und Fauna. Allein hier zählt man 11 der 13<br />

Klimazonen. Das bedeutet, im Winter in<br />

Badeshorts, mit Sonnenbrille am Strand<br />

zu stehen, während man am Horizont auf<br />

den über 4.000 Meter hohen, schneebedeckten<br />

Vulkan Mauna Loa schaut – einen<br />

der größten aktiven Vulkane der Erde. Oder<br />

auf der einen Seite der Insel auf weniger als<br />

zehn Regentage zu hoffen, während die<br />

andere zu den regenreichsten Regionen<br />

der USA gehört. Nach einer Joggingrunde<br />

am Strand empfängt uns das Four Seasons<br />

Resort Hualalai mit einem ausführlichen<br />

Frühstück. Gestärkt und mit bester Laune<br />

gehen wir zum Empfang und dem eigentlichen<br />

Grund unserer kurzen Weltreise<br />

entgegen – dem Lexus LC 500.<br />

Das neue Sport-Coupé von Lexus ist auch<br />

hier noch ein „Exot“, denn es ist brandneu<br />

und noch nicht auf dem Markt. <strong>BOLD</strong> ist<br />

eines der weltweit handverlesenen Medien,<br />

das das Coupé testen darf. Der Portier<br />

schließt gekonnt die Tür des Wagens und<br />

entlässt uns, mit ein paar wertvollen Tipps,<br />

in den Tag. Beim Start des Motors ertönt<br />

ein tief-bullernder Sound, der selbst eher<br />

introvertierteren Auto-Enthusiasten ein<br />

zustimmendes Nicken abringt. Wäre da<br />

nicht diese permanent geltende Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf der Insel, würden<br />

wir wahrscheinlich schnell am Horizont<br />

verschwinden. Doch heute nicht. Nicht<br />

hier! In den 50er Jahren ereignete sich<br />

auf der Insel eine 23-tägige Ausbruchsreihe<br />

des Mauna Loa Vulkans. Als Resultat<br />

entstand ein breites und noch heute weiträumig<br />

sichtbares Lavafeld, auf welchem<br />

das Hotel, als eine Art Oase, erbaut wurde.<br />

So starten wir inmitten einer kunterbunten,<br />

blütenreichen Flora und Fauna, um uns<br />

wenige Meter entfernt auf einem kargen<br />

Lavafeld wieder zu finden. Auf den kurvenreiche<br />

Straßen des Kona Districts zeigt sich<br />

schnell die beeindruckende Dynamik des<br />

neuen Lexus LC 500. Die direkte Lenkung<br />

lässt nur wenig Spiel, und die 343 kW<br />

(467 PS) des 5,0-Liter V8-Motors, mit dem<br />

weltweit ersten 10-Gang-Direktschalt-


MOTION | ALOHA HAWAII<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 53


54 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | ALOHA HAWAII


MOTION | ALOHA HAWAII<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 55


Fotos: <strong>BOLD</strong> Archiv, M. A. Shaffer, Blue Hawaiian Helicopter Tours<br />

56 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | ALOHA HAWAII


MOTION | ALOHA HAWAII<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 57<br />

Automatik-Getriebe, geben einem permanent<br />

das Gefühl, über ein enormes Kraftreservoir<br />

zu verfügen, das sich im Sprint<br />

von Null auf Hundert in nur 4,7 Sekunden,<br />

manifestiert. Bereits kurz nach dem Lavafeld<br />

entwickelt sich die Landschaft in eine eher<br />

für Irland typische Umgebung – großzügige<br />

Wiesen und Felder, mit vielen Schafen<br />

und Pferden. Den ersten Coffee-Stop legen<br />

wir in der kleinen 9.000 Seelen-Gemeinde<br />

Waimea ein. Lokaler, äußerst wohlschmeckender<br />

Kaffee, und dazu ein aufgewecktes<br />

Gespräch über unser rotes Geschoss lassen<br />

uns einmal mehr die Zeit vergessen. „Wann<br />

kommt er auf den Markt?“, „Was ist das für<br />

ein Modell?“, „Was kann er?“: Unzählige<br />

Fragen der Einheimischen prasseln auf uns<br />

ein und geben uns zu verstehen, dass man<br />

ihn wohl annehmen wird – den neuen<br />

LC 500.<br />

Weiter gehts in den Osten der Insel, wo die<br />

Landschaft dem Schwarzwald sehr nahe<br />

kommt und fließend in einen tropischen<br />

Urwald übergeht. Riesige, tiefgrüne Bäume,<br />

baumgroße Hibiskuspflanzen und eine lautstark-tierische<br />

Geräuschkulisse. Was auffällt<br />

ist die ansteigende Menge an Regenfällen.<br />

War es auf der anderen Seite der Insel noch<br />

eine Besonderheit, einen Regentag zu<br />

erleben, ist es auf dieser Seite des Vulkans<br />

tatsächlich der nasse Alltag. Der LC lässt sich<br />

von diesen Begebenheiten kaum beeindrucken<br />

und bewegt sich nach Abschaltung<br />

des Sport-Modus weiterhin ruhig und<br />

sicher durch die gefühlte neunte Klimazone.<br />

Der nächste Stop liegt nahe der Kleinstadt<br />

Hilo – auf der OK-Farm. Hier treffen<br />

wir uns zum Lunch mit zwei Kollegen des<br />

Herstellers. Inmitten von Bananen- und<br />

Kaffee-Plantagen erfahren wir, wie auch<br />

dieses Modell von der japanischen Tradition<br />

beeinflusst wurde.<br />

„Für mich ist der LC 500 wie eine Einladung<br />

zum Tee in meinem Zuhause. Alles ist<br />

perfekt. Das Wasser hat die richtige Temperatur,<br />

die Anordnung des Teeservices ist<br />

makellos, der Duft der frisch gebrühten<br />

Pflanze erfüllt den Raum, und alle fühlen<br />

sich wohl und sind glücklich“, sagt Mr. Koji<br />

Sato, Chef-Ingenieur des neuen Lexus LC<br />

500. Und führt weiter aus: „Genauso gehen<br />

wir an das Fahrzeug heran. Der Einstieg ist<br />

bequem, die Bedienbarkeit der Instrumente<br />

ist einfach und leicht zugänglich. Die Haptik<br />

der Oberflächen ist angenehm und interessant.<br />

Alles bis hin zum Sound des Motors<br />

gibt dem Fahrer und seinem Gast das Gefühl<br />

des Wohlbefindens.“ Sein Kollege Mr. Tadao<br />

Mori, Chef-Designer des LC 500, fügt hinzu:<br />

„Die langgezogene Chromleiste, die von<br />

der A-Säule bis zum Ansatz des Kofferraums<br />

verläuft, soll an einen Samurai-Kämpfer und<br />

sein kunstvolles Schwert erinnern.“<br />

Für den Rückweg von Hilo zum Hotel<br />

nehmen wir den Helikopter, und da Hawaii<br />

auch als Drehort für „Jurassic Park“ bekannt<br />

wurde, spielt der Pilot über die Headsets die<br />

Titelmusik des Blockbusters. Eine durchaus<br />

passende Beschallung, für die äußerst<br />

eindrucksvolle Kulisse und ein gelungener<br />

Abschluss unseres 24-Stunden-Roadtrips.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.lexus.de


ROADTRIP<br />

IM LAND DES WEIHRAUCHS<br />

AUTOREN: M. WINCKLER & K. SPECHT | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />

Das Sultanat Oman ist das zweitgrößte Land der Arabischen Halbinsel. Die<br />

Küste reicht von der Straße von Hormuz, der weltweit wichtigsten Öltankerroute,<br />

am Ausgang des Arabischen (Persischen) Golfs, über den Golf von<br />

Oman bis hin zum Arabischen Meer. Drei Viertel der rund vier Millionen<br />

Einwohner des dünn besiedelten Landes leben in Städten. <strong>BOLD</strong> reiste von<br />

der Hauptstadt Muscat, zum „Grünen Berg“ Al Jabal Al Akhdar, weiter zur<br />

Küste – nach Salalah, und nutzte die Gelegenheit, sich vor Ort den neuen<br />

Audi RS 3 genauer anzusehen.


60 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN


<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 61<br />

Ende Mai herrschen in Muscat hohe<br />

Temperaturen, das Thermometer zeigt<br />

bereits am Morgen 30 Grad Celsius an. Im<br />

Tagesverlauf wird es mehr als 40 Grad heiß,<br />

glücklicherweise bei geringer Luftfeuchtigkeit.<br />

Muscat mit rund eine Million Einwohnern<br />

ist eine beschauliche Stadt. Die<br />

einzelnen Bezirke des von Ausläufern des<br />

Hajar Gebirges durchsetzten Gebiets gehen<br />

nicht nahtlos ineinander über, sondern<br />

sind verbunden durch gut ausgebaute<br />

Straßen, die sich durch die schroffe Berglandschaft<br />

winden. Ganz im Gegensatz zu<br />

den himmelstürmenden Wolkenkratzern<br />

aus Stahl und Glas im benachbarten Dubai<br />

oder Abu Dhabi, ist Muscat von niedrigen<br />

weißen Häusern und Villen, grünen Parks<br />

und Gartenanlagen sowie einer weiten<br />

Küste geprägt. Bei Neubauten sind maximal<br />

12 Etagen erlaubt, und die Häuser müssen<br />

einheitlich weiß gestrichen werden. Auch<br />

sonst erinnert in Muscat wenig an eine<br />

moderne arabische Metropole. Nirgendwo<br />

sind große Leuchttafeln zu sehen, die für<br />

westliche Luxusgüter werben. Gigantische<br />

Shoppingmalls wie in Dubai gibt es nicht.<br />

Statt großstädtischer Hektik und Dauerstau<br />

herrscht fast ländliche Ruhe in der Kapitale.<br />

Die Sultan-Qaboos-Moschee mit ihren vier<br />

Minaretten ist eine der schönsten auf der<br />

arabischen Halbinsel, die prächtigste des<br />

Oman und gleichzeitig die einzige des<br />

Landes, die auch von Nicht-Mohammedanern<br />

betreten werden darf.<br />

Auf beiden Seiten der Hafeneinfahrt<br />

erheben sich die Anfang des 16. Jahrhunderts<br />

von Portugiesen errichteten<br />

Festungen Mirani und Jalali. Wenige Kilometer<br />

entfernt befindet sich die historische<br />

Hafenstadt Mutrah. Dort liegt die<br />

riesige Yacht von Sultan Qaboos Al Said<br />

vor Anker. An der Corniche weht eine<br />

sanfte, die Hitze etwas mildernde Brise<br />

und die Luft schmeckt nach Salz. Die<br />

Straße ist gesäumt von aufwändig renovierten,<br />

aus dem 19. Jahrhundert stammenden,<br />

weiß glänzenden, Handelshäusern<br />

mit filigranen hölzernen Balkonen,<br />

Spitzbogenfenstern und Dachterrassen.<br />

Auf dem Fischmarkt bieten Händler lautstark<br />

ihren frischen Fang an. Der in traditioneller<br />

Bauweise angelegte Mutrah Souq<br />

– der schönste und größte des Oman, mit<br />

seinen zahlreichen verwinkelten Gassen ist<br />

eine Fundgrube für Antiquitäten, Silberschmuck<br />

und Weihrauch, dem nachgesagt<br />

wird, er sei der beste der Welt. In der<br />

Antike bescherte der Handel mit Weihrauch<br />

dem Wüstenland großen Reichtum.<br />

Davon legen heute noch Orte wie Taqah,<br />

Sumhuram, Mirbat oder Salalah Zeugnis<br />

ab. Die Weihrauchstadt Salalah an der<br />

Südküste, rund 160 Kilometer von Jemen<br />

entfernt, wo ein von der Weltöffentlichkeit<br />

viel zu wenig beachteter Krieg wütet,<br />

werden wir zum Abschluss unserer Reise<br />

besuchen, um uns dort nicht zuletzt den<br />

neuen Audi RS 3 vor eindrucksvoller Kulisse<br />

einmal näher anzuschauen. „Muscat ist das<br />

Tor zum Oman“, gibt der Fremdenführer<br />

uns noch mit auf den Weg. „Wir bewahren<br />

den traditionellen Islam in seiner sanften<br />

Form und der Tourismus wird hier<br />

behutsam ausgebaut“ – er spreche vor<br />

allem zahlungskräftige Gäste an, fügt er<br />

hinzu und fährt fort: „Der Fremdenverkehr<br />

soll die Abhängigkeit von Erdöl- und<br />

Erdgasexporten, der Haupteinnahmequelle<br />

des Oman, reduzieren.“


62 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />

Die Fahrt hinauf zum „Grünen Berg“ führt<br />

über Serpentinen mit vielen Haarnadelkurven<br />

vorbei an Dattelpalmenhainen,<br />

ausgetrockneten Flussbetten und historischen<br />

Festungen auf das Sayq-Plateau. Bald<br />

ist weder ein Baum noch ein Busch oder<br />

auch nur eine Distel entlang der Straße zu<br />

sehen. Soweit das Auge reicht erstrecken<br />

sich karge und schroffe Gebirgszüge. Doch<br />

auf dem Sayq-Plateau in 2.000 Meter Höhe<br />

gibt es in Hanglagen häufig Niederschläge,<br />

so dass die Terrassenfelder ertragreich und<br />

fast immer grün sind. Pfirsich-, Aprikosenund<br />

Mandelbäume geben hier reichlich<br />

Früchte, ab März blühen Millionen von<br />

Rosen. Im August und September werden<br />

Granatäpfel geerntet.<br />

Auf diesem Plateau hat die thailändische<br />

Anantara-Gruppe direkt am Rand eines<br />

Canyons im Oktober vergangenen Jahres<br />

ein Fünf-Sterne-Hotel mit Spa, Infinitypool<br />

und sechs Restaurants, unter anderem<br />

mit hervorragender arabischer und italienischer<br />

Küche, eröffnet. Das Luxus-Resort<br />

mit mehr als 100 Zimmern und Villen mit<br />

Pools hat ein französisch-marokkanischer<br />

Architekt im regionaltypischen Stil gebaut,<br />

wodurch es sich harmonisch in die Landschaft<br />

einfügt. Einige der Zimmer befinden<br />

sich direkt am Rand des Canyons und<br />

bieten von den Balkonen einen fantastischen<br />

Blick. Wie aus der Zeit gefallen liegen<br />

in der Schlucht mehrere Dörfer, deren<br />

Bewohner bis auf wenige bereits lange<br />

vor dem Hotelneubau wegen des Wassermangels<br />

weggezogen sind. Eine geführte<br />

Wanderung zu diesen Dörfern, vorbei an<br />

Obstgärten, die mit einem ausgeklügelten<br />

System offener Wasserläufe bewässert<br />

werden, ist wie eine Reise ins alte Arabien.<br />

Die wenigen verbliebenen Dorfbewohner<br />

reagieren scheu, aber keineswegs abweisend<br />

auf unangemeldete Besucher. Von<br />

Muscat geht es mit dem Flugzeug nach<br />

Salalah, Hauptstadt der Region Dhofar im<br />

Süden am Arabischen Meer, wo Anantara<br />

im November 2016 ein weiteres Luxushotel<br />

an einem der schönsten Strandabschnitt<br />

eröffnet hat. Hier nehmen wir den<br />

neuen Audi RS 3 genauer unter die Lupe<br />

und erkunden mit ihm die nähere Umgebung.<br />

Fünfzylindermotoren haben bei Audi eine<br />

große Tradition. In den 1980er Jahren<br />

trieben sie den Erfolg der Marke im Motorsport<br />

und auf der Straße entscheidend<br />

voran. Nach jahrelanger Pause gaben sie<br />

2009 ihr Comeback, als der 2.5 TFSI in den<br />

Audi TT RS einzog. 2011 folgte die erste<br />

Generation des RS 3 Sportback, 2013 der<br />

RS Q3 und 2015 die zweite Auflage des<br />

RS 3 Sportback.<br />

Jetzt zeigt sich der RS 3 Sportback umfangreich<br />

modifiziert. Gesellschaft bekommt<br />

er von der neuen RS 3 Limousine, mit<br />

der die Marke ihr Angebot international<br />

ausweitet. Sie ist die erste kompakte<br />

Audi-Limousine mit dem RS-Label und<br />

zugleich die erste Audi-Limousine mit quer<br />

montiertem Fünfzylindermotor. Mit ihrem<br />

Hightech-Fahrwerk, dem neuen Fünfzylinder-Motor<br />

und geschärfter Optik fahren<br />

die Audi RS 3 Limousine und der Audi RS<br />

3 Sportback an die Spitze ihrer Klasse.<br />

RS-spezifische Details im Innenraum und<br />

der unnachahmliche Sound des 2.5 TFSI<br />

komplettieren das Fahrerlebnis.


<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 63


66 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN


<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 67<br />

Salalah ist eine lebhafte Stadt mit 160.000<br />

Einwohnern. Die Stadt ist für einen Wüstenstaat<br />

sehr grün, Kokospalmenhaine und<br />

Bananenplantagen hinterlassen einen<br />

subtropischen Eindruck. Besonders von<br />

Juni bis September verwandelt der vom<br />

Indischen Ozean aufziehende Monsun die<br />

Flora der Region Dhofar in ein farbenprächtiges<br />

Meer, für die Menschen des Omans ist<br />

es die schönsten Jahreszeit in der Region.<br />

Auch die Mitarbeiter des Anantara-Resorts<br />

im Gebirge bei Muscat schwärmten von<br />

dieser Jahreszeit an der Südküste.<br />

Das Al Baleed Resort Salalah by Anantara<br />

befindet sich nur wenige Auto-Minuten<br />

vom Souq und Stadtzentrum entfernt. Die<br />

luxuriöse Anlage mit einem großen Infinitypool<br />

liegt zwischen einer Lagune und<br />

einem Privatstrand. Die Architektur ist hier<br />

den Dörfern des Dhofar nachempfunden.<br />

Es gibt ein mehrgeschossiges Hauptgebäude<br />

mit Gästezimmern, der Lobby und<br />

einem Restaurant. In einem Kokospalmengarten<br />

stehen rund 100 Villen, die<br />

meisten davon mit eigenem Pool und<br />

Terrasse. Nur die Villen am Strand sind von<br />

außen einsehbar, die meisten sind von<br />

einer begrünten Mauer umgeben, die für<br />

eine private Atmosphäre sorgt. Die Villen<br />

sind zwischen 176 und 240 Quadratmeter<br />

groß, luxuriös ausgestattet in einem zeitgemäßen<br />

orientalischen Design. Drei Restaurants<br />

bieten arabische, mediterrane und<br />

südostasiatische Küche. Wer neben Bergen<br />

und Meer die Wüste sehen möchte, kann<br />

in dem Strandresort einen Ausflug in das<br />

sogenannte Leere Viertel buchen – die<br />

Rub Al Khali (größte zusammenhängende<br />

Sandwüste der Welt), die sich auf Oman<br />

und die Nachbarstaaten Saudi Arabien,<br />

Vereinigte Arabische Emirate sowie Jemen<br />

erstreckt. Mit dem neuen Audi RS 3 fahren<br />

wir ins Hinterland des Dhofar, in Richtung<br />

Norden ins Gebirge mit alten Weihrauchbaumbeständen<br />

und zu Plateaus, die<br />

einen wunderbaren Blick auf die Ebene<br />

von Salalah freigeben. Richtung Westen<br />

gelangen wir nach 40 Kilometern an eine<br />

große Bucht mit einem hellen Sandstrand<br />

vor türkisfarbenem Meer. Bei dem Fischerdorf<br />

Mughsayl befinden sich die sogenannten<br />

Blow Holes, aus denen je nach<br />

Wasserstand ganz unerwartet bis zu zehn<br />

Meter hohe Wasserfontänen aus dem<br />

flachen Felsmassiv spritzen. Nur 14 Kilometer<br />

weiter führt die „Zig-Zag-Road“ zur<br />

wunderschönen Bucht von Al Fazayih vom<br />

Gebirge herunter. Der weite, saubere, weiße<br />

Sandstrand wirkt unberührt. Der Indische<br />

Ozean changiert hier von Türkis bis<br />

Aquamarinblau. Ein Bad in dem warmen,<br />

klaren Wasser ist ein Höhepunkt der Reise<br />

an die Südküste des Oman.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.audi.de<br />

EINREISE:<br />

Sechs Monate gültiger Reisepass,<br />

Visum wird vor Ort erteilt.<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

www.anantara.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.omanair.com


68 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

IMPRESSUM<br />

THINK <strong>BOLD</strong><br />

NEVER REGULAR<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG /<br />

POSTANSCHRIFT<br />

MANAGING DIRECTOR /<br />

CHEFREDAKTION<br />

AUTOREN /<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

neutrales GRAU Verlag<br />

Am Pankepark 48, 10115 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 40 00 56 68<br />

E-Mail: info@neutralesgrau.de<br />

HR NR: 121 118 B<br />

REDAKTION<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

www.bold-magazine.eu<br />

Info@bold-magazine.eu<br />

HEFTPREIS<br />

EU 8.99 EUR, CH 10 CHF<br />

Online bestellen: www.bold-magazine.eu<br />

ABONNEMENT<br />

Jahres-Abo (6 Ausgaben) ab 36,00 EUR<br />

Der schnellste Weg zum Abonnement:<br />

www.bold-magazine.eu/abo<br />

ISSN 2192-9378<br />

M. Kuhlmey<br />

MARKETING /<br />

SALES DIRECTOR<br />

L. Böhlke<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

Telefon: +49 (0)30 40 00 56 68<br />

E-Mail: anzeigen@bold-magazine.eu<br />

MODE- / BEAUTY-REDAKTION<br />

Z. Khawary<br />

SCHLUSSREDAKTION<br />

H. G. Teiner<br />

LEKTORAT<br />

E. Briest<br />

BILDREDAKTION<br />

S. Schuster<br />

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter,<br />

C. Paul, Z. Khawary, M. Mai, C. Streng,<br />

K. Specht, E. Briest, D. Schaper,<br />

R. Leo, P. Heidmann, M. Winckler<br />

ANZEIGENPREISE<br />

Preisliste: 16 | 2017<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

6-mal jährlich (2-monatlich)<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

DRUCK<br />

Silber Druck oHG<br />

Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal<br />

VERTRIEB<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Texte, Illustrationen und Bilder wird keine<br />

Haftung übernommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!