BOLD TRAVEL No.08
EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON | HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN
EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON | HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN
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<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | ONLY FOR TABLETS EU 8.99 EUR | CH 10 <strong>BOLD</strong> CHF THE MAGAZINE No. 08 | 1<br />
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THE MAGAZINE<br />
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<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />
EXPLORE THE NORTH: CAMPING AM POLARKREIS | IM GESPRÄCH: SAMUEL L. JACKSON<br />
HAWAII: 24 STUNDEN BIG ISLAND | ISRAEL | THAILAND: ARTGERECHT | MAURITIUS | ROADTRIP: OMAN
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<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | No. 08<br />
Titelbild:<br />
<strong>BOLD</strong> Archiv<br />
SAMUEL L. JACKSON<br />
IM GESPRÄCH<br />
8<br />
EXPLORE THE NORTH<br />
CAMPING AM POLARKREIS 14<br />
Die Lofoten sind eine der beeindruckendsten<br />
Landschaften der nördlichen<br />
Hemisphäre und <strong>BOLD</strong> machte sich mit<br />
dem neuen Volkswagen California dorthin<br />
auf den Weg, um auf der Inselgruppe<br />
vor der Küste Norwegens das einzigartige<br />
Polarlicht mit eigenen Augen zu sehen ...<br />
START MOVING<br />
FASHION<br />
20<br />
ARTGERECHT<br />
THAILAND<br />
30<br />
In Chiang Saen, teilen sich zwei Luxus-<br />
Hotels ein großes Areal, das auch für Elefanten<br />
ein Zuhause ist. Das Anantara Golden<br />
Triangle Elephant Camp & Resort und Four<br />
Seasons Tented Camp – beide wollen dazu<br />
beitragen, den vom Aussterben bedrohten<br />
asiatischen Elefanten zu erhalten ...<br />
TROPENTRAUM<br />
MAURITIUS<br />
34<br />
Bereits der Anflug ruft Tropenträume wach.<br />
Am frühen Morgen ragen aus dem Nebel<br />
Mauritius Berggipfel heraus. An der Küste<br />
leuchten die Strände im Morgenrot und<br />
der Indische Ozean changiert von Türkis<br />
bis Aquamarinblau ...<br />
LAND DER SEHNSUCHT<br />
ISRAEL<br />
42<br />
ALOHA HAWAII<br />
24 STUNDEN BIG ISLAND<br />
50<br />
<strong>BOLD</strong> reiste zum entfernten Hawaii, um<br />
sich die Insel der Inseln vor Ort anzuschauen<br />
und einen der schönsten Plätze des<br />
Planeten mit dem neuen Lexus LC 500 zu<br />
entdeckten ...<br />
ROADTRIP<br />
IM LAND DES WEIHRAUCHS 58<br />
IMPRESSUM<br />
68
SAMUEL<br />
L. JACKSON<br />
IM GESPRÄCH<br />
INTERVIEW & AUTOR: P. HEIDMANN<br />
Samuel L. Jackson ist nicht nur einer der fleißigsten Schauspieler Hollywoods,<br />
sondern für viele auch der mit Abstand coolste. Vom Erfolg ganz zu<br />
schweigen, schließlich haben seine Filme zusammengenommen bislang fast<br />
fünf Milliarden Dollar eingespielt. Nach „xXx – Die Rückkehr des Xander<br />
Cage“ und „Kong: Skull Island“ ist „The Killer’s Bodyguard“ schon Jacksons<br />
dritter Film in diesem Jahr – und für den 68-jährigen die perfekte Gelegenheit,<br />
sein Image als cooler Fiesling mal wieder aufs Korn zu nehmen.
10 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />
„King of Cool“ ist eine der Bezeichnungen,<br />
die am häufigsten fallen, wenn die Sprache<br />
auf Samuel L. Jackson kommt. „Spätstarter“<br />
wäre allerdings genauso zutreffend. Denn der<br />
große Durchbruch als Schauspieler ließ für<br />
den Amerikaner, der als Sohn einer alleinerziehenden<br />
Mutter in Chattanooga im<br />
Bundesstaat Tennessee aufwuchs, mehrere<br />
Jahrzehnte auf sich warten. Dabei entdeckte<br />
er sein Interesse für den Beruf als Schauspieler<br />
durchaus früh: Noch während seines<br />
Bachelor-Studiums in Atlanta wechselte<br />
er sein Hauptfach von Meeresbiologie zu<br />
Schauspiel, nachdem er am College auf eine<br />
Theatergruppe gestoßen war.<br />
Viel hätte aber nicht gefehlt, und aus Jacksons<br />
Karriere wäre überhaupt nichts geworden.<br />
Nach einer Protestaktion auf dem Campus<br />
wird der bürgerrechtsbewegte Student wegen<br />
Freiheitsberaubung verurteilt und für zwei<br />
Jahre suspendiert. Außerdem wäre er um<br />
ein Haar während des Vietnamkriegs als<br />
Soldat eingezogen worden. „Meine Einberufungsnummer<br />
war die 14 – und die wurde<br />
nicht gezogen“, erinnert sich Jackson. „Aber<br />
viele Jungs in meinem Umfeld hatten nicht<br />
so viel Glück. Einer meiner Cousins verlor<br />
in Vietnam sogar sein Leben.“ Stattdessen<br />
übernimmt er 1972 seine erste Kinorolle in<br />
dem Blaxpoitation-Film „Together for Days“,<br />
steht für diverse Fernsehproduktionen vor<br />
der Kamera und versucht sich – zunächst in<br />
Atlanta, dann am Broadway in New York –<br />
am Theater. Drogen- und Alkoholprobleme<br />
kosten ihn allerdings manches Engagement,<br />
und noch in den achtziger Jahren muss sich<br />
Jackson überwiegend mit Kleinstjobs über<br />
Wasser halten: eine Mini-Rolle in „Der Prinz<br />
von Zamunda“ hier, drei Jahre als Lichtdouble<br />
bei der „Bill Cosby Show“ dort. Bis Spike Lee<br />
auf ihn aufmerksam wird und ihm Nebenrollen<br />
in „Do the right Thing“, „Mo’ better<br />
Blues“ und „Jungle Fever“ gibt. Mit Lees<br />
Unterstützung im Rücken und einer Entziehungskur<br />
hinter sich, wird in den neunziger<br />
Jahren endlich ein größeres Publikum<br />
auf Jackson aufmerksam, der damals längst<br />
mit seiner früheren Kommilitonin La<br />
Tanya Richardson verheiratet und Vater<br />
einer Tochter ist. Beim Festival in Cannes<br />
bekommt er für „Jungle Fever“ einen Preis,<br />
für Spielberg übernimmt er eine Rolle in<br />
„Jurassic Park“, und auch in „Die Stunde der<br />
Patrioten“ oder „Menace II Society“ ist er mit<br />
von der Partie. Und dann kommt es bei „True<br />
Romance“ zur folgenreichen Begegnung mit<br />
Quentin Tarantino.<br />
Die Rolle des Auftragskillers Jules in „Pulp<br />
Fiction“ schreibt der aufstrebende Kultregisseur<br />
Jackson auf den Leib – und sie macht ihn<br />
mit 44 Jahren über Nacht zum Star. Oscar-<br />
Nominierung (seine bis heute einzige!) inklusive.<br />
Mit Tarantino arbeitet er anschließend<br />
immer wieder zusammen, sei es bei „Jackie<br />
Brown“ oder „Kill Bill“, „Django Unchained“<br />
oder zuletzt „The Hateful Eight“. Doch längst<br />
wollen sich auch andere eine Scheibe von<br />
Jacksons Coolness abschneiden: George<br />
Lucas führt ihn als Mace Windu ins wiederbelebte<br />
„Star Wars“-Universum ein, er spielt<br />
in Kultfilmen wie „Tödliche Weihnachten“,<br />
„Unbreakable“ oder „Deep Blue Sea“ mit,<br />
und mit Filmen wie „Eve’s Bayou“ oder der<br />
Zeichentrickserie „Afro Samurai“ versucht<br />
sich Jackson immer wieder auch als Produzent.<br />
Seit gut zehn Jahren ist der erklärte Fan<br />
des Wortes „Motherfucker“ fester Bestandteil<br />
des Marvel-Universums. Nach seinem<br />
Einstand als S.H.I.E.L.D.-Chef Nick Fury in<br />
„Iron Man“ unterschrieb er einen Vertrag<br />
für neun weitere Filme; der nächste folgt im<br />
kommenden Jahr „Avengers: Infinity War“.<br />
Dass Jackson auch diese Rolle seinem Image<br />
als „King of Cool“ zu verdanken hat, versteht<br />
sich von selbst. Zumindest gestalteten die<br />
Zeichner der Comic-Reihe „Ultimate Avengers“<br />
Fury nach seinem Antlitz, so lässig<br />
fanden sie den Schauspieler, lange bevor er<br />
die Rolle selbst übernahm. Doch nicht alles<br />
wird zu Gold, was der Ex-Veganer anfasst.<br />
Filme wie „Snakes on the Plane“ klangen<br />
auf dem Papier lässiger, als sie es im Kino<br />
dann waren, und etliche seiner zweitklassigeren<br />
Filme („Reasonable Doubt“, „Kite“,<br />
„Cell“, „Barely Lethal“) wurden überhaupt<br />
nur auf DVD veröffentlicht. Anders als dem<br />
Kollegen Nicolas Cage kann gelegentlicher<br />
Trash Jacksons coolem Image allerdings nicht<br />
das Geringste anhaben. Wie sollte er auch?<br />
Selbst seine Stimme ist schließlich längst<br />
so legendär und unverwechselbar, dass er<br />
damit Animationsfilme wie „Die Unglaublichen“<br />
oder Dokumentationen wie „I am Not<br />
Your Negro“ ebenso veredelt wie Games wie<br />
„Grand Theft Auto: San Andreas“ – und Gott<br />
in Audiobuchversion des Neuen Testaments<br />
ebenso spricht wie den Erzähler des Buchs<br />
„Go the Fuck to Sleep“. Höchste Zeit also, mit<br />
dem Fußball-Fan beim Interview-Termin in<br />
New York ein paar Worte zu wechseln.<br />
Mr. Jackson, in „The Killer’s Bodyguard“<br />
spielen Sie einen der gefährlichsten Auftragskiller<br />
der Welt. So richtig unsympathisch ist<br />
der allerdings nicht, oder?<br />
Naja, wir sprechen hier ja auch von einer<br />
Actionkomödie, nicht von einem ernstge-
LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 11<br />
meinten Drama. Außerdem finde ich es immer<br />
wichtig, dass man als Zuschauer auch für<br />
solche Figuren etwas übrig hat. Gerade wenn<br />
ich besonders verachtenswerte Figuren spiele –<br />
so wie zum Beispiel damals in „Jackie Brown“,<br />
versuche ich denen auch irgendwie was Sympathisches<br />
abzugewinnen. So dass man zwar<br />
keinen Zweifel daran hat, dass man da ein echt<br />
gefährliches Arschloch vor sich hat. Aber sich<br />
trotzdem vorstellen kann, dass es ganz cool und<br />
lustig sein könnte, mit ihm abzuhängen.<br />
Lustig geht es ja in „The Killer’s Bodyguard“<br />
auf jeden Fall zu. In welcher Szene mussten<br />
Sie am meisten lachen?<br />
Wenn man mit Ryan Reynolds dreht, passiert<br />
einem das natürlich öfter. Aber das absurdeste<br />
war vermutlich, mit einer Gruppe singender<br />
Nonnen in einem Bus zu sitzen. Die Szene<br />
mit Lionel Richies „Hello“ hat auch viel Spaß<br />
gemacht. Den Song hatte ich mir extra für den<br />
Film gewünscht – und deswegen sogar persönlich<br />
bei Lionel angerufen. Dass wir das Lied<br />
dann ausgerechnet für eine große Kneipenprügelei<br />
einsetzen, habe ich ihm natürlich nicht<br />
verraten.<br />
Apropos Prügelei: Haben Sie eigentlich den<br />
Ehrgeiz, so viele Stunts wie möglich selber zu<br />
machen?<br />
Wenn es nicht unbedingt sein muss, eigentlich<br />
nicht. Ich habe seit vielen Jahren meinen<br />
persönlichen Stuntman. Kiante Elam ist zwar<br />
jünger als ich, aber sieht mir einigermaßen<br />
ähnlich. Und er kommt aus einer echten<br />
Stuntfamilie. Sein Vater war einer der ersten<br />
schwarzen Stuntmen überhaupt, und seine<br />
Brüder sind nun auch in dem Business. Außer<br />
Kiante hatte ich dieses Mal auch noch einen<br />
Kerl namens Remy als Unterstützung, der all<br />
die Parkour-Sachen übernehmen konnte. Denn<br />
einen Salto kann ja nun wirklich niemand von<br />
mir verlangen.<br />
In „The Killer’s Bodyguard“ ist Ryan<br />
Reynolds Ihr Beschützer. Haben Sie in echt<br />
auch einen ständigen Bodyguard?<br />
Nur bei Bedarf. Die meiste Zeit kann ich gut<br />
darauf verzichten. Am meisten gebrauchen<br />
könnte ich einen Bodyguard eigentlich immer,<br />
wenn ich in Deutschland bin. Nirgends sind die<br />
Autogrammjäger aggressiver drauf.<br />
Ist das schon das Brenzligste, was Sie bisher<br />
erlebt haben?<br />
Richtig Schiss hatte ich, als ich das erste Mal<br />
nach Johannesburg kam. Das war kurz nach<br />
dem Ende der Apartheid – und damals ging<br />
es in Südafrika ein bisschen zu wie im Wilden<br />
Westen. Am Flughafen holten mich fünf Kerle<br />
mit einem kugelsicher gepanzerten Auto ab, die<br />
für meine Sicherheit zuständig sein sollten. Ihre<br />
erste Ansage war: Wenn wir versuchen, dich<br />
zu Boden zu werfen, leiste keinen Widerstand.<br />
What the fuck? Ich sollte doch eigentlich nur<br />
ein bisschen Pressearbeit machen und wusste<br />
plötzlich gar nicht mehr, wie mir geschieht.<br />
Heute gelten Sie längst als „King of Cool“.<br />
Lebt es sich eigentlich gut als die personifizierte<br />
Coolness?<br />
Ich will mich zumindest nicht beschweren. Im<br />
Laufe der Zeit habe ich mich an dieses Label<br />
gewöhnt. Und es gibt ja wahrlich schlimmere<br />
Images. In meinem eigenen Leben habe ich<br />
mich allerdings noch nie als sonderlich cool<br />
empfunden. Außer es ist cool, dass ich weiß,<br />
wer ich bin, was ich kann und kein Blatt vor<br />
den Mund nehme. Dieses Image ist aber eher<br />
einer jener Fälle, wo einen die Öffentlichkeit<br />
gleichsetzt mit den Rollen, die man spielt.<br />
Mich stört das aber, wie gesagt, nicht sonderlich,<br />
deswegen muss ich auch nicht auf Teufel<br />
komm raus dagegen ankämpfen.<br />
Wann fing das denn eigentlich an, dass Sie<br />
als cool galten?<br />
Das verdanke ich wohl in erster Linie Tarantinos<br />
„Pulp Fiction“ beziehungsweise meiner<br />
Rolle darin. Vorher war ich einfach nur einer<br />
von vielen Schauspielern. Aber dieser Jules<br />
Winnfield war nun einmal ein verdammt<br />
cooler Motherf**ker. Seine Körpersprache,<br />
sein Aussehen, sein Sätze – da entstand beim<br />
Publikum ein bestimmtes Bild. Und danach<br />
kamen noch ein paar weitere Filme, in denen<br />
ich lässige oder unerschütterliche Kerle gespielt<br />
habe, also hat sich das verfestigt.<br />
Sind Sie nun auf diesen Typ Mann für immer<br />
festgelegt?<br />
Eigentlich nicht, auch wenn man ihn mir vielleicht<br />
besonders oft anträgt; und ich spiele<br />
nicht ausschließlich Männer, die immer alles<br />
im Griff haben – durch nichts aus der Ruhe<br />
zu bringen sind. Denken Sie an „The Champ“,<br />
da spiele ich einen Obdachlosen, der auf der<br />
Straße lebt. In „187 – Eine tödliche Zahl“ war<br />
ich damals einen Lehrer ohne das geringste<br />
bisschen Selbstbewusstsein, und in „Black<br />
Snake Moan“ ein alternder Gitarrist. Das sind<br />
eben nur nicht die Filme, mit denen mich die<br />
meisten Menschen assoziieren.
Fotos: Twentieth Century Fox<br />
12 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | IM GESPRÄCH
LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 13<br />
Viele dieser Filme hat kaum jemand<br />
gesehen, einige kamen gar nicht erst ins<br />
Kino, etliche waren auch nicht besonders<br />
gut. Warum lehnen Sie sich nicht<br />
entspannt zurück und picken sich nur<br />
die Rosinen unter den Angeboten heraus,<br />
sondern drehen lieber einen Film nach<br />
dem anderen?<br />
Ich bin nun einmal Schauspieler, also muss<br />
ich doch auch schauspielen. Ein Maler steht<br />
doch auch morgens auf, um zu malen. Aus<br />
finanzieller Sicht könnte ich es mir ohne<br />
Frage leisten, weniger zu arbeiten. Aber in<br />
mir brennt auch nach all den Jahren noch<br />
die Leidenschaft für diesen Beruf – und die<br />
bleibt unbefriedigt, wenn ich nur zuhause<br />
sitze und die Füße hochlege. Wenn ich es<br />
mir aussuchen kann, möchte ich einfach<br />
jeden Tag meines Lebens kreativ sein, egal<br />
ob auf einer Broadway-Bühne oder vor einer<br />
Kamera.<br />
Selbst wenn das bedeutet, dass Sie auch<br />
mit Regisseuren arbeiten müssen, die weit<br />
entfernt von der Klasse eines Tarantinos<br />
sind?<br />
Sicher, das gehört doch dazu. Tarantino ist<br />
einmalig darin, Dialoge zu schreiben, die aus<br />
meinem Mund einfach großartig klingen.<br />
Davon werden Sie sich auch in seinem<br />
nächsten Film „Django Unchained“ wieder<br />
überzeugen können. Wir haben eine großartige<br />
Arbeitsbeziehung, die auf unserer<br />
gemeinsamen Liebe fürs Kino basiert. Aber<br />
weder würde es Sinn machen, mein Leben<br />
lang nur alle paar Jahre mit ihm zu drehen,<br />
noch kann ich von anderen Filmemachern<br />
erwartet, dass sie so sind wie er.<br />
Aber es muss doch ziemlich mühsam sein,<br />
mit Regisseuren zu arbeiten, die nicht nur<br />
nicht wie Tarantino, sondern womöglich<br />
schlicht untalentiert sind, oder?<br />
Um mal eine Sport-Metapher heranzuziehen:<br />
Mit einem guten Regisseur spielt man im<br />
Sturm, bei einem schlechten zieht man sich<br />
in die Verteidigung zurück. Und glauben Sie<br />
mir: ich habe schon mit vielen schlechten<br />
Regisseuren gearbeitet. In solchen Fällen wird<br />
man zum stillen Beobachter und zieht einfach<br />
sein Ding durch. Denn natürlich habe ich<br />
auch ohne Zutun des Regisseurs eine gewisse<br />
Vorstellung davon, wohin ich mit einer Rolle<br />
will. Da muss man dann einfach zusehen,<br />
dass man sich nicht durch die Unfähigkeit<br />
anderer von seinem Weg abbringen lässt.<br />
Klingt fast, als würden Sie keinen Ihrer<br />
schlechteren Filme bereuen ...<br />
Das tue ich auch nicht. Ich fand meine eigene<br />
Leistung eigentlich noch immer gut, ganz<br />
egal, was ich mit dem Regisseur erlebt habe.<br />
Außerdem sehe ich jeden meiner Filme als<br />
Sprungbrett für etwas Neues, für das nächste<br />
Projekt an. Eines führt immer zum anderen.<br />
Deswegen trauere ich auch keinen Rollen<br />
hinterher, die ich nicht bekommen habe.<br />
Bestenfalls mache ich manchmal drei Kreuze,<br />
wenn ich einen richtig schlechten Film sehe,<br />
den ich um ein Haar gedreht hätte und es<br />
dann zum Glück doch nicht getan habe.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.KillersBodyguard-Film.de
EXPLORE THE NORTH<br />
CAMPING AM POLARKREIS<br />
AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Einer Sage nach sollen die Lofoten entstanden sein, als Gott ein Schäufelchen<br />
Urmaterie übrig hatte, sie ins Meer warf und sprach: „Mag es werden,<br />
was es wolle“. Herausgekommen ist eine der beeindruckendsten Landschaften<br />
der nördlichen Hemisphäre und <strong>BOLD</strong> machte sich mit dem neuen<br />
Volkswagen California dorthin auf den Weg, um auf der Inselgruppe vor der<br />
Küste Norwegens das einzigartige Polarlicht mit eigenen Augen zu sehen.<br />
Allradantrieb und 4Motion lassen den California auch bei widrigen Straßenverhältnissen<br />
gut aussehen.<br />
„Von Kopf bis Fuß“ wurden bei den California-Sondermodellen farbige<br />
Akzente und hochwertige Details eingearbeitet. Das zentrale Element des<br />
neuen Designs zeigt sich im Aufstelldach, wahlweise in Strawberry Red,<br />
Glacier Blue oder in klassischem Alpin Grey erhältlich. Der wandelbare<br />
Innenraum inklusive aufklappbarem Doppelbett lässt auch bei Minusgraden<br />
keine Wünsche offen und macht jedes Camping zum „Glamping“.
16 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | EXPLORE THE NORTH
MOTION | EXPLORE THE NORTH<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 17<br />
Von Bodø, der Hauptstadt der Provinz Nordland, nördlich des Polarkreises,<br />
geht es durch eine bizarr-eindrucksvolle Winterlandschaft nach Unstad.<br />
Die Bucht von Unstad ist das Surfer-Paradies Nordeuropas. Im Herbst<br />
und Winter türmen sich hier die gewaltigsten Wellen auf. Also rein in den<br />
Neopren und ab ins Wasser, bei 5 Grad Wassertemperatur ein – in jedem<br />
Fall – besonderes Erlebnis.
18 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | EXPLORE THE NORTH
MOTION | EXPLORE THE NORTH<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 19<br />
Das elektrohydraulische Aufstelldach hebt und senkt sich im neuen<br />
California per Knopfdruck und schafft so eine weitere komfortable<br />
Liegefläche von 1,20 x 2,00 Metern. Platz-Angebot, Variations-Möglichkeiten<br />
und Stauraum wurden beim California hervorragend gelöst und bieten<br />
einen Komfort auf höchstem Niveau – und so genießen wir das nächtliche<br />
Schauspiel am Nachthimmel entspannt aus der ersten Reihe.
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22 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | START MOVING
LIFESTYLE | START MOVING <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 23<br />
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26 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE | START MOVING
LIFESTYLE | START MOVING<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 27<br />
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CULTURE
ARTGERECHT<br />
THAILAND<br />
AUTOR: M. WINCKLER<br />
In Chiang Saen im hohen Norden Thailands, rund 260 Kilometer von der<br />
Grenze zu China entfernt und eine Stunde mit dem Auto nördlich der<br />
Provinzhauptstadt Chiang Rai, markiert auf einem Aussichtspunkt eine auf<br />
Stein gemalte Landkarte das wegen des früheren Opiumanbaus berüchtigte<br />
Goldene Dreieck: Thailand grenzt hier im Westen an Myanmar (Burma) und<br />
im Osten an Laos. Der mächtige Mekong wälzt seine schlammige Fluten<br />
durch die gebirgige Region, deren größtenteils gerodete Wälder einst die<br />
Heimat zehntausender Elefanten war.<br />
Am Fluss Ruak, einem kleinen Nebenarm des Mekong, teilen sich zwei<br />
Luxus-Hotels ein großes Areal aus Bambuswald, Dschungel und Weideflächen,<br />
auf denen Elefanten grasen. Das Anantara Golden Triangle Elephant<br />
Camp & Resort und Four Seasons Tented Camp wollen dazu beitragen, den<br />
vom Aussterben bedrohten asiatischen Elefanten zu erhalten. Ein umstrittenes<br />
Geschäft, wie fast alle Projekte, die den direkten Kontakt zwischen<br />
Touristen und Elefanten ermöglichen.
32 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | THAILAND<br />
Zum Four Seasons gelangen die Gäste<br />
in einem schmalen Boot. An der Anlegestelle<br />
führt ein Ranger die Kunden<br />
steile Stufen hinauf zur nach allen<br />
Seiten hin offenen Rezeption, deren<br />
von Elefantenskulpturen geschmückte<br />
Holzterrasse den Blick freigibt auf die<br />
von Bäumen bestandenen Berge in<br />
Myanmar und Laos. Gegenüber dem<br />
Hotelterritorium am sandigen Ufer des<br />
Ruak auf der burmesischen Seite findet<br />
sich täglich zum Sonnenuntergang<br />
eine Wasserbüffelherde zum Baden ein.<br />
Die Gäste wohnen in luxuriösen, weit<br />
auseinander liegenden Zelten, die mit<br />
antikem, handgearbeiteten Mobiliar<br />
ausgestattet sind und deren Terrassen<br />
über einem grünen Abgrund zu<br />
schweben scheinen. Nur 15 solcher<br />
Zelte mit Fernblick gibt es auf dem<br />
Gelände. Abends führt ein Ranger die<br />
Gäste vom Restaurant, das weder Fenster<br />
noch Türen hat, oder der Dschungelbar,<br />
zu welcher der Besucher am anderen<br />
Ende des Areals über eine Hängebrücke<br />
gelangt, mit einer Petroleumlampe zu<br />
ihrem Domizil. Der nächtliche Spaziergang<br />
treibt einem den Schweiß auf die<br />
Stirn, man hört Vogellaute, kreischende<br />
Affen, ein Knacken im Unterholz - die<br />
scheuen Dschungelbewohner sind<br />
nachtaktiv.<br />
Im Anantara Resort wohnen Urlauber<br />
in dreigeschossigen Gebäuden, deren<br />
Architektur der urwüchsigen Landschaft<br />
angepasst ist. Geräumige Zimmer und<br />
Suiten sind im traditionellen Thai-Stil<br />
eingerichtet. Von den Balkonen und<br />
Terrassen sowie dem Infinitypool reicht<br />
Weisheit. Für das Königshaus sind sie<br />
ein Symbol der Macht. Im historischen<br />
Park der alten Reichsstadt Sukhothai<br />
(13.-15. Jahrhundert) etwa bilden Elefantenskulpturen<br />
aus Stein den Sockel<br />
eines Chedis. Landesweit begegnet der<br />
Reisende in Tempelanlagen solchen<br />
Zeugnissen der engen Verbindung von<br />
thailändischem Buddhismus und der<br />
Verehrung von Elefanten. Der weiße<br />
Elefant ist den Thai heilig. Er war einst<br />
das Wappentier von Siam, wie Thailand<br />
früher bezeichnet wurde. Nur der König<br />
hat Anspruch auf weiße Elefanten, zur<br />
Arbeit durften sie nie eingesetzt werden.<br />
Elf weiße Elefanten besitzt der König<br />
angeblich heute.<br />
Um 1900 sollen 100.000 Elefanten in<br />
Thailand gelebt haben, 1950 rund<br />
50.000. Heute lebten in Thailand 1.500<br />
bis 2.500 Tiere auf mehrere Bestände<br />
verteilt in Freiheit, sagt Roberts. Ihr Überleben<br />
in den Naturreservaten müsse<br />
gesichert, ihr Wachstum ermöglicht<br />
werden. Dazu müssten Wilderei, die in<br />
Thailand das Überleben der Elefanten<br />
allerdings weitaus weniger gefährde<br />
als in Afrika, und illegale Waldrodung<br />
bekämpft werden, fordert Roberts. Nur<br />
noch ein Fünftel der Fläche Thailands ist<br />
mit Dschungel, dem natürlichen Lebensraum<br />
des Elefanten, bedeckt. Ende des<br />
19. Jahrhunderts waren es 70 Prozent.<br />
Etwa 3.500 Elefanten seien heute unter<br />
menschlicher Obhut, davon immer noch<br />
800 als Arbeitselefanten in der legalen<br />
und illegalen Holzindustrie, wozu es<br />
Roberts zufolge überhaupt keine Rechtder<br />
Blick bis zu den Bergen des Mekong<br />
und Elefanten auf einer Weide.<br />
22 Dickhäuter mit ihren Mahouts leben<br />
auf dem Gelände. Die Golden Triangle<br />
Asian Elephant Foundation arbeitet<br />
mit den Hotels zusammen, „die notleidenden<br />
Elefanten ein möglichst artgerechtes<br />
Überleben sichern“, sagt Stiftungsgründer<br />
John Roberts. Der<br />
Stiftung gehört außerdem ein 18.000<br />
Hektar großes Waldgebiet in Kambodscha,<br />
in dem wilde Elefanten leben. Die<br />
Organisation fördert darüber hinaus<br />
ein Forschungsprojekt, das untersucht,<br />
inwieweit Elefanten an Autismus<br />
leidenden Kindern helfen können.<br />
Das Elefantencamp des Anantara und<br />
Four Seasons rette Dickhäuter, die zuvor<br />
auf den Straßen Bangkoks bettelten, in<br />
Cabaretshows des Rotlichtviertels von<br />
Pattaya aufgetreten oder in schlecht<br />
geführten Camps missbraucht worden<br />
seien, sagt Roberts. Die Kombination<br />
aus Luxushotels und Elefantendomizil<br />
sei der Beweis dafür, dass Tourismus<br />
und artgerechte Elefantenhaltung sich<br />
nicht widersprechen, sondern sehr gut<br />
funktionieren könnten, betont Roberts.<br />
„Die Gäste lernen über Elefanten und<br />
Mahouts und sichern deren Existenz.“<br />
Nicht mehr das Reiten im Nacken eines<br />
Elefanten, sondern ein Spaziergang mit<br />
den Dickhäutern sei sehr beliebt und<br />
würde heute gefördert, fügt der Stiftungschef<br />
hinzu.<br />
Thailänder verehren Elefanten seit Jahrhunderten<br />
als Symbole für Glück und
<strong>TRAVEL</strong> | THAILAND<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 33<br />
fertigung mehr gebe. Seitdem in Thailand<br />
1989 die Rodung des Dschungels<br />
verboten wurde, stehen viele Mahouts<br />
und ihre Elefanten vor einer existenzbedrohenden<br />
Situation. Domestizierte<br />
Elefanten könnten in Thailand schon<br />
deswegen nicht ausgewildert werden,<br />
weil ihr natürlicher Lebensraum extrem<br />
reduziert sei und immer wieder Konflikte<br />
entstünden zwischen Bauern, die landwirtschaftliche<br />
Anbaugebiete vergrößerten,<br />
und Elefanten, die auf Raumund<br />
Nahrungssuche die Ernte oder<br />
Teile davon vernichteten, sagt Roberts.<br />
Das Überleben des thailändischen<br />
Elefanten könne nur sichergestellt<br />
werden durch den Schutz der Naturreservate,<br />
in artgerechten Camps und<br />
durch den Tourismus.<br />
Ein radikaler und kompromissloser<br />
Elefantenboykott durch die Tourismusindustrie,<br />
wie von manchen Tierschutzorganisationen<br />
gefordert, sei der falsche<br />
Weg. Viele Elefanten in Thailand hätten<br />
nur im Tourismus eine Überlebenschance,<br />
betont Roberts. Tourismusunternehmen<br />
müssten dafür sorgen, dass ihre<br />
Kunden nur Camps besuchten, in denen<br />
die Dickhäuter artgerecht lebten. Missstände<br />
müssten beseitigt werden, unterstreicht<br />
Roberts. „Wo sollen die Dickhäuter,<br />
die im Tourismus schon zuhause<br />
sind, sonst hin?“, fragt der Experte. Zur<br />
Zeit gebe es keine Alternative.<br />
Tierschutzorganisationen wie der World<br />
Wild Fund for Nature, Pro Wildlife oder<br />
Peta lehnen jeden direkten Kontakt<br />
zwischen Touristen und den Dickhäu-<br />
tern wie Elefantenreiten, -trekking oder<br />
zirkusähnliche Vorführungen strikt ab.<br />
Einzig das Beobachten von Elefanten aus<br />
der Ferne in Naturparks oder der Besuch<br />
von seriösen Auffangstationen, in denen<br />
die Tiere im Gruppenverband artgerecht<br />
und ohne Ketten gehalten werden, ist<br />
aus ihrer Sicht legitim.<br />
Die Tourismusbranche in Deutschland<br />
hat inzwischen auf die Situation reagiert.<br />
Auch wurde sie vermutlich aufgeschreckt<br />
von tödlichen Unfällen beim Elefantenreiten.<br />
Thailändische Medien berichten<br />
von mehreren Fällen jährlich. So hat<br />
DER-Touristik im Januar eine Tierschutzrichtlinie<br />
beschlossen, die verbindliche<br />
Kriterien und Standards für alle Produktangebote<br />
mit Tierbegegnungen festlegt.<br />
„Wir nehmen die Kritik der Tierschutzorganisationen<br />
sehr ernst und werden alle<br />
Tiereinrichtungen auf Einhaltung der<br />
Kriterien überprüfen und unser Angebot<br />
sukzessive anpassen“, sagt die Nachhaltigkeitschefin<br />
von Europas drittgrößtem<br />
Reisekonzern, Ulrike Braun. Elefantenreiten<br />
etwa werde künftig nicht mehr<br />
angeboten.<br />
Tui hat nach eigenen Angaben seit 2015<br />
alle nicht elefantenfreundlichen Ausflüge<br />
wie Elefantenreiten und -shows aus dem<br />
Programm gestrichen. Es werden nur<br />
noch Ausflüge angeboten, bei denen die<br />
Elefanten in einem natürlichen Lebensraum<br />
unter professioneller Führung beobachtet<br />
werden können, wie in Nationalparks<br />
oder in Stationen, die keinen direkten<br />
Kontakt zwischen Besuchern und Tieren<br />
anbieten.<br />
In Thailand unterstützt Tui bei Chiang<br />
Mai den Elephant Nature Park, wo misshandelte<br />
und verletzte Elefanten Zuflucht<br />
finden. Touristen besuchen die Dickhäuter<br />
in ihrem natürlichen Lebensraum, lernen<br />
über ihr Verhalten und nehmen an „tierfreundlichen<br />
Exkursionen“ teil.<br />
Thomas Cook, Europas zweitgrößter<br />
Reisekonzern, hat seit Oktober 2015 das<br />
Reiten auf Elefanten oder Shows mit<br />
den Dickhäutern aus dem Programm<br />
genommen. „Damit bekennen wir uns<br />
deutlich zum Schutz von Elefanten“, sagt<br />
die Nachhaltigkeitsbeauftragte Friederike<br />
Grupp.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.thailandtourismus.de<br />
www.helpingelephants.org<br />
EINREISE:<br />
Deutsche Staatsangehörige<br />
erhalten bei der Einreise ein vier<br />
Wochen gültiges Visum.<br />
EMPFEHLUNG HOTEL:<br />
Four Seasons Tented Camp<br />
www.fourseasons.com<br />
Anantara Golden Triangle<br />
Elephant Camp & Resort<br />
www.goldentriangle.anantara.com<br />
BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />
www.thaiairways.com<br />
www.bangkokair.com
TROPENTRAUM<br />
IM INDISCHEN OZEAN<br />
MAURITIUS<br />
AUTOREN: Z. KHAWARY & M. WINCKLER | FOTOGRAF: C. PAUL<br />
Bereits der Anflug auf Mauritius ruft Tropenträume wach. Am frühen Morgen<br />
ragen aus dem Nebel Berggipfel heraus, deren schroffe und kantige Flanken<br />
von grünem Pflanzenwuchs wie Moosen und Flechten, Büschen und Sträuchern<br />
überzogen sind. An der Küste leuchten Strände im Morgenrot, der<br />
Indische Ozean changiert von Türkis bis Aquamarinblau. Ausgeprägte<br />
Jahreszeiten gibt es auf der Insel nicht und daher auch keine starken<br />
Klimaschwankungen. Die angenehmsten Monate sind April, Mai und Juni<br />
sowie September, Oktober und November. Die Zyklonsaison herrscht von<br />
Dezember bis März.
36 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
Le Morne,<br />
durch Banyan Tree gesehen
<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 37<br />
Eineinhalb Stunden dauert die Fahrt<br />
vom Flughafen durch eine Landschaft<br />
aus Zuckerrohrplantagen und kleinen<br />
Dörfern mit tamilischen Tempeln, deren<br />
Fassaden mit farbigen Götterskulpturen<br />
aus dem hinduistischen Pantheon<br />
geschmückt sind. Erstes Ziel unserer<br />
Reise ist der äußerste Südwesten, wo<br />
eine Halbinsel ins Meer ragt, deren<br />
markanteste Erscheinung der Le Morne<br />
Brabant ist, ein mehr als 550 Meter aufragender<br />
Felskoloss.<br />
Der Aufstieg ist kein Spaziergang,<br />
sondern eine anstrengende Klettertour,<br />
die den Wanderer mit einer grandiosen<br />
Aussicht auf die immergrüne<br />
Ebene und das weite Meer belohnt. Der<br />
Monolith schützt den flachen Küstenstreifen<br />
mit seinem feinen pulvrigen<br />
Sand vor den Winden aus Süd und Ost,<br />
die andernorts die Fluten aufpeitschen<br />
und für erfahrene Kitesurfer ideale<br />
Bedingungen schaffen – wie etwa an<br />
der Südseite des Bergs oder am Küstenabschnitt<br />
südlich vom Hotel Shandrani,<br />
wo sehr oft eine steife Brise weht. Beim<br />
Luxusresort St. Regis am Fuße der Felswand<br />
ist das Wasser meist ruhig, hervorragend<br />
geeignet zum Schwimmen, für<br />
Kinder zum Planschen und für Wind- und<br />
Kitesurf-Anfänger.<br />
Die Wellen brechen sich mehrere<br />
hundert Meter vor der Küste an einem<br />
Riff mit schönen Korallenbänken. Das<br />
Riff umgibt bis auf wenige Abschnitte<br />
die gesamte Insel und schützt die<br />
Lagune auch vor Haien. Auf der nahegelegensten,<br />
160 Kilometer entfernten<br />
Nachbarinsel La Réunion, die von den<br />
Berggipfeln auf Mauritius bei klarem<br />
Wetter zu sehen ist, erstrecken sich die<br />
Reviere der Raubfische bis in unmittelbare<br />
Küstennähe, sodass der Badetourismus<br />
in den vergangenen Jahren fast<br />
zum Erliegen gekommen ist.<br />
„Was für ein Glück, dass wir auf Mauritius<br />
das Riff haben“, sagt St.-Regis-Sprecherin<br />
Ovani Omanee. Es gebe mehrere<br />
schöne Wanderrouten auf Mauritius,<br />
aber der große Teil der Besucher käme<br />
wegen der weißen Strände, wo sie sicher<br />
schwimmen, schnorcheln und surfen<br />
könnten. „Ohne Badefreuden würde, wie<br />
auf La Réunion, der Tourismus einbrechen,<br />
die nach Zuckerrohranbau und<br />
Textilherstellung drittwichtigste Devisenquelle<br />
der Insel“, fügt Omanee hinzu.<br />
Die Mauritianerin indischer Herkunft<br />
führt uns durch die tropische Gartenanlage,<br />
in der sich die salzhaltige Luft mit<br />
dem Duft von Vanille und Frangipaniblüten<br />
mischt. Die Gäste leben am Strand<br />
in zweigeschossigen Villen mit großzügigen<br />
Terrassen und Veranden. Die<br />
weiße Kolonialarchitektur harmoniert<br />
mit den Kokospalmen, grünen Rasenflächen,<br />
farbenprächtigen Blüten und<br />
Blautönen des Meers. Im Erdgeschoss<br />
des Hauptgebäudes mit Boutique, Bibliothek<br />
und Billardraum wird das Frühstück<br />
auf einer langen Terrasse am großen Pool<br />
serviert. Im Nebengebäude ein Restaurant,<br />
dessen Chefkoch authentische<br />
indische Küche mit kreolischem Einfluss<br />
kreiert. Außerdem gibt es ein im Thai-<br />
Stil errichtetes südostasiatisches Restaurant,<br />
das von einem Wasserbecken
38 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
mit Lotusblüten umgeben ist, und<br />
ein Meeresfrüchterestaurant. Vom St.<br />
Regis fährt man mit dem Auto rund 20<br />
Minuten ins Hochland zum Black River<br />
Georges Nationalpark in der Nähe des<br />
Ortes Chamarel. Die Lakaz Chamarel<br />
Exclusive Lodge, ein Boutique-Hotel mit<br />
14 Bungalows, inmitten des unberührten<br />
Urwalds mit Hunderten von Pflanzenarten<br />
und mehr als ein Dutzend endemischer<br />
Vogelarten, ist Ausgangspunkt<br />
für Wanderungen oder Mountainbike-<br />
Touren, die Panoramaaussichten über<br />
den Wald hinweg auf die Küste bieten<br />
oder einen Blick in die tiefe Schlucht des<br />
Black River. Der Küchenchef des Hauses<br />
weiht in die Geheimnisse der kreolischen<br />
Küche ein und bereitet einen Red<br />
Snapper zu, während sich zum Sonnenuntergang<br />
zahllose Vögel auf den<br />
Bäumen ringsum niederlassen und ein<br />
vielstimmiges Konzert zwitschern.<br />
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung<br />
von 1,2 Millionen Menschen<br />
auf Mauritius sind indischer Abstammung,<br />
davon drei Viertel Hindus und<br />
ein Viertel Muslime. Rund ein Drittel der<br />
Einwohner sind Christen, die zum großen<br />
Teil afrikanischer Herkunft sind, davon<br />
haben viele ihre kulturellen Wurzeln<br />
auf Madagaskar, der größten Insel der<br />
Region. Nur etwa vier Prozent sind Nachfahren<br />
von Franzosen, welche die Insel<br />
ab 1715 besiedelten. Die Briten lösten<br />
die Franzosen als Kolonialmacht 1810<br />
ab, erst 1968 wurde die Insel unabhängig<br />
und ist heute eine stabile Demokratie.<br />
17 Großgrundbesitzer betreiben<br />
den Zuckerrohranbau, besitzen Raffi-<br />
nerien und Destillerien, in denen ein<br />
ausgezeichneter Rum gebrannt wird.<br />
Die Augen ermüden schnell, wenn man<br />
kreuz und quer über die Insel fährt, wo<br />
sich links und rechts der Straße bis zum<br />
Horizont oder zum Fuße eines Bergs<br />
die Monokultur erstreckt. Auf der Hälfte<br />
der Gesamtfläche der Insel und auf<br />
dem größten Teil der landwirtschaftlich<br />
nutzbaren Fläche wird Zuckerrohr<br />
angebaut.<br />
„Französische Zuckerbarone kontrollieren<br />
nach wie vor den wichtigsten Wirtschaftszweig<br />
des Landes, die Hindus<br />
haben die politische Macht“, sagt Francis<br />
Longueve, Direktor der Maradiva Villas<br />
Resort & Spa in Flic en Flac im Westen<br />
der Insel. Auf dem Weg zu diesem edlen<br />
Luxusrefugium blühen im November<br />
und Dezember die Flamboyantbäume<br />
feuerrot. Die Gäste wohnen im Maradiva<br />
in individuellen Villen, die einen<br />
großen Innen- und Außenwohnbereich<br />
mit kleinem Pool haben. Der Infinitypool<br />
am Meer mit Beachbar zählt zu den<br />
schönsten der Insel.<br />
Der weiße, makellose Strand, teils von<br />
Kokospalmen bewachsen, schlängelt<br />
sich rund acht Kilometer an der Küste<br />
entlang. In den ineinander übergehenden<br />
Orten Flic en Flac und Wolmar<br />
gibt es viele Restaurants und Geschäfte,<br />
Apartmenthäuser und preisgünstige<br />
Hotels in der zweiten und dritten Reihe<br />
hinter der Küstenstraße, während Luxushotels<br />
die Grundstücke direkt am Strand<br />
unter sich aufteilen. So erholen sich am<br />
Strand von Flic en Flac sowohl Touristen<br />
aus dem Luxussegment als auch Gäste<br />
von Mittelklassehäusern und Rucksackreisende.<br />
Diese Mischung belebt den Ort<br />
auf angenehme Weise, von Massentourismus<br />
aber ist hier wie auf der ganzen<br />
Insel noch keine Spur zu finden. Und es<br />
bleibt Mauritius zu wünschen, dass die<br />
Insel davon verschont bleibt und so ihren<br />
Charme bewahrt. Die Menschen auf<br />
Mauritius sind herzlich und gastfreundlich,<br />
aber nie aufdringlich. „Sicher haben<br />
wir auch auf Mauritius soziale Ungleichheiten“,<br />
sagt Pierrot Barbe, Manager des<br />
Hotels The Residence in Belle Mare an<br />
der Ostküste. „Aber die unterschiedlichen<br />
Bevölkerungsgruppen leben friedlich auf<br />
engstem Raum zusammen, auch wenn<br />
es kaum Vermischungen wie Ehen gibt.“<br />
Es flammten aber auch keine gewalttätigen<br />
Konflikte zwischen den Gruppen<br />
auf, auch wenn Politiker vor wichtigen<br />
Wahlen teilweise ethnische Konflikte zu<br />
schüren versuchten, ergänzt der Hotelchef.<br />
Die Anlage mit mehreren Gebäudekomplexen<br />
liegt an einem wundervoll<br />
geschwungenen Strand. Im Frühstücksrestaurant<br />
mit Meerblick erzählen<br />
Schwarzweißfotos die koloniale Vergangenheit<br />
der Insel. Im À-la-carte-Restaurant<br />
kommt der Gast in den Genuss<br />
eine der besten kreolischen Küchen der<br />
Insel. Barbe schickt uns auf eine Katamaran-Tour.<br />
Wir fahren die von Kokospalmen<br />
bestandene Ostküste entlang,<br />
vorbei an Plattformen im türkisfarbenen<br />
Meer, auf denen Paragleiter abheben,<br />
und hinein in einen smaragdgrünen<br />
Seitenarm des Meers zu einem kleinen<br />
Wasserfall. Die Crew, ungezwungen<br />
aufmerksam, grillt das Mittagessen an
<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 39
40 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
Von oben:<br />
Mauritius Küstenlinie
<strong>TRAVEL</strong> | MAURITIUS<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 41<br />
Bord, reicht Bier und Wein, scherzt und<br />
lacht mit den Gästen und zieht sich<br />
während eines Inselstopps zur Siesta<br />
zurück: Mauritianische Lebensweise<br />
und Gastfreundschaft. Unser Tipp: Das<br />
Nira Spa des Shanti Maurice zählt mit<br />
einer Fläche von fast 7.000 Quadratmetern<br />
und 25 Behandlungsräumen zu den<br />
größten und umfassendsten Wellnessoasen<br />
der Insel. Das Sega Ritual sorgt<br />
nicht nur für Entspannung des Körpers,<br />
sondern soll auch den Geist von den<br />
Lasten des Alltags befreien.<br />
Im Norden der Insel, in Belle Mare,<br />
befindet sich das Long Beach Hotel<br />
an einem der längsten, breitesten und<br />
schönsten Strände der Insel. Bei der<br />
Umgestaltung des modernen Fünf-<br />
Sterne-Hauses hat der Architekt auf<br />
traditionelle Baumaterialien gesetzt:<br />
„Wir leben das Dolce Vita und bieten<br />
ein reichhaltiges Programm an Aktivitäten<br />
– von Segeln, Tauchen bis hin zu<br />
Wanderungen, Yoga und Golf“, sagt<br />
Hotelsprecher Clyde Vacher beim Abendessen<br />
im Restaurant Chopstick, in dem<br />
der Chefkoch authentische nordchinesische<br />
Küche zubereitet.<br />
Im Nordwesten zählt das Beachcomber<br />
Trou aux Biches Resort & Spa<br />
zu den schönsten und luxuriösesten<br />
Anlagen von Mauritius. Strohgedeckte,<br />
in landestypischer Architektur gebaute<br />
Häuser für zwei bis vier Parteien sind<br />
in Arealen mit eigenen Pools auf einen<br />
großen tropischen Garten verteilt.<br />
Villen für zwei Parteien stehen auf einer<br />
Wiese unter alten Bäumen gleich am<br />
Strand. Alle Restaurants haben direkten<br />
Meerblick, der Strand lädt zu endlosen<br />
Spaziergängen ein und das Wasser ist<br />
kristallklar und angenehm warm.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.tourism-mauritius.mu<br />
ANREISE:<br />
Direktflüge mit Eurowings von<br />
Köln/Bonn, Condor von Frankfurt,<br />
mit Air Mauritius von Paris.<br />
HOTEL EMPFEHLUNGEN:<br />
St. Regis Mauritius Hotel<br />
www.stregismauritius.com<br />
Beachcomber Trou aux Biches<br />
www.beachcomber-hotels.com<br />
The Residence Mauritius<br />
www.cenizaro.com<br />
Long Beach Golf & Spa Hotel<br />
www.longbeachmauritius.com<br />
Maradiva Villas Resort & Spa<br />
www.maradiva.com<br />
Hotel Riu Le Morne<br />
www.riu.com<br />
Lakaz Chamarel<br />
www.lakazchamarel.com<br />
REISEVERANSTALTER:<br />
www.tui.de
LAND DER SEHNSUCHT<br />
ISRAEL<br />
AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER<br />
An der südöstlichen Mittelmeerküste gelegen, hat Israel Einiges zu bieten:<br />
Den lebhaften Lifestyle in Tel Aviv, römische Altertümer in Masada, eine heilsame<br />
Entspannung am Toten Meer, Beduinen in der Wüste und nicht zuletzt<br />
die inspirierende Atmosphäre von Jerusalem. Im vergangenen Jahr reisten<br />
rund drei Millionen Menschen nach Israel. Deutschsprachige Urlauber<br />
stellen, nach den USA, Russland und Frankreich, die viertgrößte Besuchergruppe<br />
dar. Israel liegt klar im Trend: <strong>BOLD</strong> besuchte einige Anziehungspunkte<br />
dieses kulturell so anziehenden Landes.
44 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL
<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 45<br />
Wir reisen vom Mittelmeer-Strand Tel<br />
Aviv-Jaffas bis in das hoch gelegene Jerusalem,<br />
dazwischen liegen das Tote Meer<br />
und die Judäische Wüste. Das Urlaubsparadies<br />
Eilat am Roten Meer und die Wüste<br />
Negev mit ihren Sehenswürdigkeiten<br />
hatte <strong>BOLD</strong> bereits in der Vergangenheit<br />
besucht (<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE No. 20,<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL No. 5). Ein Besuch<br />
in Israel ist immer auch eine Reise in die<br />
Vergangenheit der Menschheit und des<br />
Glaubens. Angesichts der vielfältigen steinernen<br />
und schriftlichen Artefakte einer<br />
gemeinsamen Geschichte aller heute<br />
existierenden Glaubensauffassungen ist<br />
Israel buchstäblich ein Land der Sehnsucht.<br />
Auf Schritt und Tritt gibt es Gelegenheiten,<br />
hinter der Tagespolitik die<br />
geschichtlichen Zusammenhänge und<br />
Menschen im Hier und Jetzt zu entdecken<br />
und zu begreifen.<br />
Die beste Einreisemöglichkeit nach Israel<br />
stellt der Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv<br />
dar, zu empfehlen ist hier eine direkte<br />
Verbindung mit Germania Airlines. Die<br />
junge, aufregende und bunt gemischte<br />
Metropole Tel Aviv-Jaffa bietet ein vielseitiges<br />
touristisches Angebot. Die zweitgrößte<br />
Stadt des Landes, direkt am Mittelmeer<br />
gelegen, zeigt sich als quirliger<br />
Hotspot einer facettenreichen Gesellschaft<br />
und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten,<br />
tagsüber und besonders nachts.<br />
Das liberale Tel Aviv ist für seine Partyszene<br />
bekannt, es gibt jede Menge Bars,<br />
Clubs und Pubs zu erkunden, und eine<br />
aufstrebende international orientierte<br />
Kunstszene trägt zum einzigartigen<br />
Flair Tel Avivs bei. Hier zählt das Leben<br />
im Augenblick: vital, schön und kreativ!<br />
Der 14 Kilometer lange Sandstrand lädt<br />
Sonnenhungrige zum Entspannen ein.<br />
Die Altstadt und die kleinen Gassen sind<br />
weitere Anziehungspunkte: Die in den<br />
1930er Jahren im Bauhausstil erbauten<br />
Gebäude der Stadt zählen zum Weltkulturerbe<br />
„Weiße Stadt“. Auf einer Erkundungstour<br />
sind das Haaretz-Museum und<br />
das Independence Hall Museum einen<br />
Besuch wert. Entlang der Küstenstraße<br />
werden auch Segway-Touren angeboten.<br />
Der leichte Fahrtwind und die Aussicht<br />
auf das tiefblau-smaragdgrüne Wasser<br />
des Meers machen eine Tel Aviv-Tour zu<br />
einem besonderen Erlebnis.<br />
Shabbat Shalom: Für gläubige Juden<br />
beginnt der Sabatt am Freitag, wenn die<br />
ersten drei Sterne am Himmel stehen,<br />
und endet ebenso am Samstag. Wir übernachten<br />
in Nazareth, in Galiläa gelegen,<br />
das zur Zeit Jesu ein jüdisches Dorf war.<br />
Mit der Eroberung Palästinas durch die<br />
Perser, im 7. Jahrhundert n. Chr., verbreitete<br />
sich hier der Islam. So ist Nazareth<br />
heute die größte arabisch geprägte Stadt<br />
in Israel. In der Weißen Moschee, in der<br />
Mitte von Nazareths altem Markt, versammeln<br />
sich beim Freitagsgebet bis zu 3.000<br />
Muslime.<br />
Verkündigungsbasilika und Josephskirche<br />
sind christlich geprägte Altertümer<br />
Nazareths. An der Stelle der heutigen<br />
Basilika soll Erzengel Gabriel der Jungfrau<br />
Maria die Geburt Jesu angekündigt<br />
haben. Maria wird im Christentum als<br />
Mutter Jesu Christi besonders verehrt<br />
und ist auch im Koran als jungfräuliche<br />
Mutter Jesu erwähnt. Zu ihrem Andenken<br />
wurde eine christliche Kirche erbaut und<br />
später eine Kathedrale errichtet, die von<br />
Mameluken zerstört wurde. Franziskaner<br />
errichteten 1730 an dieser Stelle erneut<br />
einen Sakralbau. Nach dem Durchschreiten<br />
des Heiligen Tores der Basilika<br />
eröffnet sich eine weiträumige Halle.<br />
Der obere Teil ist reich geschmückt mit<br />
Mosaiken, Fresken und Skulpturen, in der<br />
unteren Basilika kann man einen Blick in<br />
die Verkündigungsgrotte werfen.<br />
Wir fahren stadtauswärts, um einem Teilstück<br />
des Jesus Trails zu folgen. Dieser<br />
Pfad führt den Wanderer auf 60 Kilometern<br />
zu den wichtigsten christlichen<br />
Orten der Gegend bis nach Capernaum,<br />
einem ehemals kleinen Fischerdorf. In<br />
Kana beispielsweise, hat Jesus auf einer<br />
Hochzeit Wasser in Wein verwandelt.<br />
Der nicht weit entfernte See Genezareth<br />
liegt über 200 Meter tief unter dem<br />
Meeresspiegel. Hier hatte der Gottessohn<br />
derartige Wunder vollbracht,<br />
dass Stumme redeten, Krüppel gesund<br />
wurden, Lahme gehen konnten und<br />
Blinde wieder sahen. Geschichte und<br />
Geschichten sind hier auf Schritt und Tritt<br />
allgegenwärtig. In der Wüstenlandschaft<br />
nahe Tiberias, im Reitcenter von Vered<br />
Hagalil, stehen Pferde für einen Ausritt in<br />
die Abendsonne bereit. Wer sich, im steinigen<br />
Gelände bergab, auf dem Rücken<br />
der Tiere halten kann, kann dabei die<br />
weite Aussicht auf den See Genezareth<br />
genießen. Diesen auch heute noch unverbauten<br />
Blick könnte auch Jesus Christus<br />
bereits gehabt haben.
46 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />
Auf dem weiteren Weg durch das Land<br />
fahren wir am Jordan entlang. „Der Fluss<br />
war bis 1967 auch die Grenze zu Syrien,<br />
in der Ferne dahinter liegen die Golan-<br />
Höhen“, erklärt Tour-Guide Danny Tamuz.<br />
Wir überqueren den Jordan, der hier eher<br />
ein Rinnsal ist, und nähern uns der West<br />
Bank. Der Jordan endet am Toten Meer,<br />
das mehr als 400 Meter unterhalb des<br />
Meeresspiegels liegt. Der sagenhaft hohe<br />
Salzgehalt liegt mit 25 Prozent weit über<br />
dem des Atlantik (4 Prozent). Das Tote<br />
Meer ist auch das an Mineralien reichste<br />
Gewässer der Erde.<br />
„Experience The Tranquility“, steht am<br />
Eingang des Hotels Oasis Dead Sea.<br />
In weißen Frottee gehüllt, geht es mit<br />
dem Shuttle-Service zum hoteleigenen<br />
Meeresufer. Eine entspannte Ruhe liegt<br />
über der gesamten Szenerie: Über den<br />
salzverkrusteten Einstiegsbereich geht es<br />
in das grünblau schimmernde Nass hinein.<br />
Die Menschen stehen hier entspannt im<br />
Nass herum oder lassen sich, mit einem<br />
Lächeln im Gesicht, von der salzigen Flüssigkeit<br />
tragen. Über allem liegt ein fast<br />
schon magischer Dunstteppich, der von<br />
der Sonne mit mildem Licht durchstrahlt<br />
wird. Das Gefühl, sich wie ein Korken vom<br />
Wasser tragen und treiben zu lassen, und<br />
das in einer riesigen, angenehm temperierten<br />
Badewanne, ist überraschend:<br />
Schwerelose Leichtigkeit – außen und<br />
innen.<br />
Für den Weg nach Masada warten zwei<br />
allradangetriebene Fahrzeuge vor dem<br />
Eingang unseres Hotels auf uns. Ali El<br />
Atrache, ein waschechter Beduine und<br />
Gesicht und bittet darum, das Tempo zu<br />
mäßigen oder wenigstens auf den Beifahrersitz<br />
zu wechseln. Eine Minute später<br />
sitzt das Bleichgesicht neben dem Beduinen,<br />
denn beim Tempo gibt es keine<br />
Kompromisse. Gerührt und durchgeschüttelt<br />
haben wir uns eine Teepause,<br />
stilecht auf einem Teppich mitten in der<br />
Wüste, mehr als verdient. „Hier wurden<br />
auch Teile von Rambo III mit Sylvester<br />
Stallone gedreht“, verrät uns Ali. Er weiht<br />
uns auch in die Geheimnisse der Wüste<br />
ein und demonstriert die verblüffende<br />
Waschwirkung des Seifenkrauts, einer<br />
unscheinbaren Pflanze vom Fahrbahnrand.<br />
Die enge Beziehung zur Natur<br />
ist jedoch auch hier im Verschwinden<br />
begriffen, „von den ursprünglich nomadisch<br />
umherziehenden Beduinen leben<br />
in Israel mittlerweile neunzig Prozent<br />
dauerhaft in den Städten“, erklärt Ali.<br />
Masada befindet sich auf einem Tafelberg<br />
und ist ein archäologischer Nationalpark<br />
und Weltkulturerbe. Zu den Ausgrabungsstätten<br />
gelangt man auf bequeme<br />
Weise mit der Gondel, einem Fabrikat aus<br />
der Schweiz. Die Festungsanlage wurde<br />
zur Zeit von König Herodes dem Großen<br />
erbaut, etwa 40 bis 30 Jahre vor Christus.<br />
Herodes ist vor allem berüchtigt durch<br />
den, ihm in der Bibel zugeschriebenen,<br />
massenhaften Kindesmord in Bethlehem.<br />
Allerdings starb er bereits vier Jahre vor<br />
Christus. In jedem Fall war er ein jüdischer<br />
Herrscher, der das Gebiet um Palästina<br />
als Vasallenstaat Roms führte. Zu dieser<br />
Zeit gab es zahlreiche religiöse Gruppierungen,<br />
die im Widerstreit lagen. In<br />
der jüdischen Gesellschaft beispielsunser<br />
Driver, begrüßt uns mit einem<br />
breiten Lachen und lädt uns ein, auf den<br />
schmalen Seitenbänken des zerbeulten<br />
und offenen Defenders Platz zu nehmen.<br />
Diese robuste Blechkiste hat in ihrem<br />
mehr als 20-jährigen Leben wohl schon<br />
so Einiges mitgemacht, wir ahnen noch<br />
nicht, dass es uns bald genauso ergehen<br />
wird. Nach kurzer Fahrt auf Asphalt<br />
biegen wir plötzlich rechts ab ins sandige<br />
Gelände, nur eine Fahrspur markiert<br />
unseren weiteren Weg. Unser Fahrer tritt<br />
das Gaspedal durch! „Hoppa“, ruft Ali, als<br />
wir auf der blattgefederten Ladefläche<br />
des Defenders abheben und unsere<br />
Köpfe unsanft mit den Überrollbügeln in<br />
Berührung kommen.<br />
In rasantem Tempo geht es auf der<br />
sandigen Fahrspur voran, sämtliche<br />
Hindernisse, wie am Wegesrand sich<br />
anbietende steinige Rampen oder auch<br />
steile Anstiege, werden wie selbstverständlich<br />
mitgenommen. Oben angekommen,<br />
bringt Ali das automobile Urgestein<br />
zum Halten, es kippelt etwas und<br />
wir schauen in einen steilen Abgrund<br />
hinein. Ali dreht sich freundlich lachend<br />
zu uns um und fragt „Habt ihr Kinder?“<br />
Ohne die Antworten abzuwarten, ruft er:<br />
„Dann schreibt ihnen noch schnell eine<br />
Short Message!“ Und weiter gehts, der<br />
Defender kippt über die Felskante, rutscht<br />
den Steilhang hinab und wird kurz vor<br />
dem Umkippen von einer gekonnten<br />
Lenkbewegung des Beduinen abgefangen.<br />
Wieder auf allen vier Rädern,<br />
wird kräftig Gas gegeben, und die Fahrt<br />
geht ohne Unterbrechung weiter. Mein<br />
Gegenüber ist inzwischen ganz bleich im
<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 47<br />
Weltkulturerbe: Die ehemalige<br />
jüdische Festung Masada
48 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />
Felsendom in der<br />
Altstadt von Jerusalem<br />
Fotos: H. G. Teiner, S. Pavone, L. Spektor
<strong>TRAVEL</strong> | ISRAEL<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 49<br />
weise die Pharisäer, Sadduzäer und die<br />
Essener. Oben auf den Befestigungsmauern<br />
stehend wird schnell klar, warum<br />
diese Festung für lange Zeit als uneinnehmbar<br />
galt. „Die Juden rebellierten<br />
hier gegen die Römer. Und als für die<br />
Rebellen keine Hoffnung mehr bestand,<br />
töteten sie sich und ihre Familien. Den<br />
Tod zogen sie der Sklaverei vor“, berichtet<br />
Guide Danny Tamuz über die tragische<br />
Geschichte dieses Ortes.<br />
Das letzte Ziel unserer Reise ist die Stadt<br />
Jerusalem. Wir fahren durch palästinensisch<br />
autonomes Gebiet, und vor uns<br />
befindet sich Jericho. Auch Bethlehem<br />
mit der Geburtskirche Jesus liegt in einem<br />
palästinensisch autonomen Gebiet. Wir<br />
passieren den Übergang West Bank und<br />
fahren auf Jerusalem und den Ölberg zu.<br />
Jerusalem liegt hoch oben in den judäischen<br />
Bergen, hat 800.000 Einwohner<br />
und ist die größte Stadt und der Regierungssitz<br />
Israels. Unser Blick schweift<br />
in Richtung Tempelberg: Der weithin<br />
durch seine goldene Kuppel sichtbare<br />
Felsendom thront über der Jerusalemer<br />
Altstadt, er ist eines der Hauptheiligtümer<br />
und der wohl älteste Sakralbau<br />
des Islam. Gegenüberliegend, auch auf<br />
dem Tempelberg gelegen, befindet sich<br />
die al-Aqsa-Moschee. Hier treffen die<br />
verschiedensten Kulturen und Glaubensrichtungen<br />
direkt aufeinander – alte und<br />
moderne Lebensweisen existieren nebeneinander,<br />
wenn auch nicht immer miteinander.<br />
Wir durchqueren das Kidrontal<br />
und bewegen uns vom Ölberg hinab,<br />
weiter auf die Stadt Jerusalem zu, biegen<br />
rechts hinab und sehen den Eingang<br />
einer kleinen Kirche. Dahinter führt<br />
eine steile Treppe hinab in ein Kellergewölbe,<br />
welches das Mariengrab beherbergt,<br />
die Grabstätte von Maria, der<br />
Mutter von Jesus. Die alte Krypta aus dem<br />
4. Jahrhundert ist bis heute erhalten<br />
geblieben. Das Gebäude wird heute<br />
von vielen verschiedenen Glaubensrichtungen<br />
genutzt: der Griechisch Orthodoxen,<br />
der Armenisch Apostolischen,<br />
der Syrisch-Orthodoxen, der Koptisch<br />
Orthodoxen und der Äthiopisch Orthodoxen.<br />
In der von einer hohen Mauer<br />
umgebenen Altstadt ist das in vergangenen<br />
Jahrhunderten kultivierte Nebenund<br />
Miteinander deutlich zu sehen: mit<br />
der Aufteilung in muslimische, jüdische,<br />
christliche und armenische Viertel.<br />
Jerusalem ist für Christen, Juden und<br />
Muslime gleichermaßen eine heilige<br />
Stadt – ein Ort der offenen Begegnung<br />
und Auseinandersetzung, wie uns die<br />
Geschichte lehrt.<br />
In der Folge des Sechs-Tage-Krieges<br />
von 1967 konnten Jüdisch-Religiöse<br />
wieder den Boden an der Klagemauer<br />
betreten, die frühere Westmauer des<br />
Plateaus des ehemaligen zweiten Jerusalemer<br />
Tempels. Hier hat bereits Jesus<br />
gepredigt. An der Stelle des eigentlichen<br />
jüdischen Tempels stehen heute die<br />
Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom.<br />
Der Tempelberg ist einer autonomen<br />
muslimischen Verwaltung unterstellt.<br />
Jede Religion hat zur Zeit Zugang<br />
zu ihren heiligen Stätten. In Jerusalem<br />
ist alles sichtbar miteinander<br />
verbunden und gleichzeitig spürbar<br />
getrennt. Der Platz vor der Klagemauer<br />
ist täglich rund um die Uhr zugänglich.<br />
Die Klagemauer wird zur Andacht<br />
genutzt: In den Ritzen, zwischen den<br />
Felsstücken, stecken viele Zettel, mit<br />
Gebeten, Wünschen und Danksagungen.<br />
Jeder kann sich in diesem Bereich frei<br />
bewegen. Männer sollen sich dabei<br />
ihren Kopf bedecken, und die Bereiche<br />
für Frauen und Männer liegen getrennt<br />
nebeneinander. Die praktizierte Gläubigkeit<br />
der orthodoxen Juden trifft<br />
hier auf die Blicke der betrachtenden<br />
Touristen: Der Intensität des Ortes tut<br />
dies keinen Abbruch, eine Verbundenheit<br />
mit dem Göttlichen wird hier in jedem<br />
Fall spürbar.<br />
Israel irritiert und verändert. Es öffnet<br />
den Blick fürs Wesentliche und fürs Miteinander.<br />
Bei uns hat diese aufregende<br />
Reise durch Israel eines hinterlassen: das<br />
Verlangen nach mehr Israel.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.goisrael.de.<br />
www.go-jerusalem.de<br />
www.sego.co.il<br />
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Dan Hotels Israel<br />
www.danhotels.com<br />
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www.prima-hotels-israel.com<br />
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www.flygermania.com
ALOHA HAWAII<br />
24 STUNDEN BIG ISLAND<br />
AUTOREN: N. DEXTER & M. MAI<br />
Es ist kurz nach 4 Uhr morgen. Tiefes Schwarz beherrscht die sternenklare<br />
Nacht. Eine kleine Tischlampe brennt im angenehmen orangefarbenen<br />
Licht, und der Deckenventilator zieht seine Kreise. Zu versuchen, wieder<br />
einzuschlafen, wäre zwecklos, denn zu viel Vorfreude liegt in der Luft. <strong>BOLD</strong><br />
reiste zum entfernten Hawaii, um sich die Insel der Inseln vor Ort anzuschauen<br />
und einen der schönsten Plätze des Planeten mit dem neuen Lexus<br />
LC 500 zu entdeckten.
52 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | ALOHA HAWAII<br />
Wir sind spät angekommen. Es war bereits<br />
dunkel, und so blieb die große Überraschung,<br />
alles zu sehen und zu entdecken,<br />
noch im Verborgenen. Die große Schiebetür<br />
des Hotelzimmers lässt sich leicht<br />
öffnen, sie führt auf die kleine Terrasse<br />
direkt vor dem schönen, großzügigen<br />
Zimmer – und eröffnet einen direkten Blick<br />
zum Meer. Barfuß geht es durch den noch<br />
angenehm warmen Sand des Strandes zum<br />
Wasser. Erst mit den Zehenspitzen, dann mit<br />
dem ganzen Fuß – doch stop! Es ist noch<br />
dunkel und irgendwie unheimlich, jetzt<br />
und allein ins große schwarze Wasser zu<br />
springen. Also setzen wir uns in den Sand<br />
und warten ab, bis die Sonne aufgeht –<br />
zählen die Wellen und schauen einer Schildkröte<br />
zu, wie sie laaaangsam zurück ins<br />
Meer geht. An den Vögeln hören wir, dass<br />
der Tag naht. Die Umrisse von Palmen und<br />
farbenfrohen exotischen Pflanzen werden<br />
klarer. Der Himmel leuchtet in einem hellen<br />
Blau, und die Sonne taucht aus dem Meer.<br />
Der sonnige Kona District erstreckt sich<br />
über 60 Meilen (96 km) vom Kona International<br />
Airport bis zur Kealakekua Bay an der<br />
vulkanischen Westküste von Hawaii Island,<br />
das auch Big Island genannt wird. Sie ist<br />
die mit Abstand größte Hawaii-Insel und<br />
beheimatet eine äußerst vielfältige Flora<br />
und Fauna. Allein hier zählt man 11 der 13<br />
Klimazonen. Das bedeutet, im Winter in<br />
Badeshorts, mit Sonnenbrille am Strand<br />
zu stehen, während man am Horizont auf<br />
den über 4.000 Meter hohen, schneebedeckten<br />
Vulkan Mauna Loa schaut – einen<br />
der größten aktiven Vulkane der Erde. Oder<br />
auf der einen Seite der Insel auf weniger als<br />
zehn Regentage zu hoffen, während die<br />
andere zu den regenreichsten Regionen<br />
der USA gehört. Nach einer Joggingrunde<br />
am Strand empfängt uns das Four Seasons<br />
Resort Hualalai mit einem ausführlichen<br />
Frühstück. Gestärkt und mit bester Laune<br />
gehen wir zum Empfang und dem eigentlichen<br />
Grund unserer kurzen Weltreise<br />
entgegen – dem Lexus LC 500.<br />
Das neue Sport-Coupé von Lexus ist auch<br />
hier noch ein „Exot“, denn es ist brandneu<br />
und noch nicht auf dem Markt. <strong>BOLD</strong> ist<br />
eines der weltweit handverlesenen Medien,<br />
das das Coupé testen darf. Der Portier<br />
schließt gekonnt die Tür des Wagens und<br />
entlässt uns, mit ein paar wertvollen Tipps,<br />
in den Tag. Beim Start des Motors ertönt<br />
ein tief-bullernder Sound, der selbst eher<br />
introvertierteren Auto-Enthusiasten ein<br />
zustimmendes Nicken abringt. Wäre da<br />
nicht diese permanent geltende Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
auf der Insel, würden<br />
wir wahrscheinlich schnell am Horizont<br />
verschwinden. Doch heute nicht. Nicht<br />
hier! In den 50er Jahren ereignete sich<br />
auf der Insel eine 23-tägige Ausbruchsreihe<br />
des Mauna Loa Vulkans. Als Resultat<br />
entstand ein breites und noch heute weiträumig<br />
sichtbares Lavafeld, auf welchem<br />
das Hotel, als eine Art Oase, erbaut wurde.<br />
So starten wir inmitten einer kunterbunten,<br />
blütenreichen Flora und Fauna, um uns<br />
wenige Meter entfernt auf einem kargen<br />
Lavafeld wieder zu finden. Auf den kurvenreiche<br />
Straßen des Kona Districts zeigt sich<br />
schnell die beeindruckende Dynamik des<br />
neuen Lexus LC 500. Die direkte Lenkung<br />
lässt nur wenig Spiel, und die 343 kW<br />
(467 PS) des 5,0-Liter V8-Motors, mit dem<br />
weltweit ersten 10-Gang-Direktschalt-
MOTION | ALOHA HAWAII<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 53
54 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MOTION | ALOHA HAWAII
MOTION | ALOHA HAWAII<br />
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Fotos: <strong>BOLD</strong> Archiv, M. A. Shaffer, Blue Hawaiian Helicopter Tours<br />
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MOTION | ALOHA HAWAII<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 57<br />
Automatik-Getriebe, geben einem permanent<br />
das Gefühl, über ein enormes Kraftreservoir<br />
zu verfügen, das sich im Sprint<br />
von Null auf Hundert in nur 4,7 Sekunden,<br />
manifestiert. Bereits kurz nach dem Lavafeld<br />
entwickelt sich die Landschaft in eine eher<br />
für Irland typische Umgebung – großzügige<br />
Wiesen und Felder, mit vielen Schafen<br />
und Pferden. Den ersten Coffee-Stop legen<br />
wir in der kleinen 9.000 Seelen-Gemeinde<br />
Waimea ein. Lokaler, äußerst wohlschmeckender<br />
Kaffee, und dazu ein aufgewecktes<br />
Gespräch über unser rotes Geschoss lassen<br />
uns einmal mehr die Zeit vergessen. „Wann<br />
kommt er auf den Markt?“, „Was ist das für<br />
ein Modell?“, „Was kann er?“: Unzählige<br />
Fragen der Einheimischen prasseln auf uns<br />
ein und geben uns zu verstehen, dass man<br />
ihn wohl annehmen wird – den neuen<br />
LC 500.<br />
Weiter gehts in den Osten der Insel, wo die<br />
Landschaft dem Schwarzwald sehr nahe<br />
kommt und fließend in einen tropischen<br />
Urwald übergeht. Riesige, tiefgrüne Bäume,<br />
baumgroße Hibiskuspflanzen und eine lautstark-tierische<br />
Geräuschkulisse. Was auffällt<br />
ist die ansteigende Menge an Regenfällen.<br />
War es auf der anderen Seite der Insel noch<br />
eine Besonderheit, einen Regentag zu<br />
erleben, ist es auf dieser Seite des Vulkans<br />
tatsächlich der nasse Alltag. Der LC lässt sich<br />
von diesen Begebenheiten kaum beeindrucken<br />
und bewegt sich nach Abschaltung<br />
des Sport-Modus weiterhin ruhig und<br />
sicher durch die gefühlte neunte Klimazone.<br />
Der nächste Stop liegt nahe der Kleinstadt<br />
Hilo – auf der OK-Farm. Hier treffen<br />
wir uns zum Lunch mit zwei Kollegen des<br />
Herstellers. Inmitten von Bananen- und<br />
Kaffee-Plantagen erfahren wir, wie auch<br />
dieses Modell von der japanischen Tradition<br />
beeinflusst wurde.<br />
„Für mich ist der LC 500 wie eine Einladung<br />
zum Tee in meinem Zuhause. Alles ist<br />
perfekt. Das Wasser hat die richtige Temperatur,<br />
die Anordnung des Teeservices ist<br />
makellos, der Duft der frisch gebrühten<br />
Pflanze erfüllt den Raum, und alle fühlen<br />
sich wohl und sind glücklich“, sagt Mr. Koji<br />
Sato, Chef-Ingenieur des neuen Lexus LC<br />
500. Und führt weiter aus: „Genauso gehen<br />
wir an das Fahrzeug heran. Der Einstieg ist<br />
bequem, die Bedienbarkeit der Instrumente<br />
ist einfach und leicht zugänglich. Die Haptik<br />
der Oberflächen ist angenehm und interessant.<br />
Alles bis hin zum Sound des Motors<br />
gibt dem Fahrer und seinem Gast das Gefühl<br />
des Wohlbefindens.“ Sein Kollege Mr. Tadao<br />
Mori, Chef-Designer des LC 500, fügt hinzu:<br />
„Die langgezogene Chromleiste, die von<br />
der A-Säule bis zum Ansatz des Kofferraums<br />
verläuft, soll an einen Samurai-Kämpfer und<br />
sein kunstvolles Schwert erinnern.“<br />
Für den Rückweg von Hilo zum Hotel<br />
nehmen wir den Helikopter, und da Hawaii<br />
auch als Drehort für „Jurassic Park“ bekannt<br />
wurde, spielt der Pilot über die Headsets die<br />
Titelmusik des Blockbusters. Eine durchaus<br />
passende Beschallung, für die äußerst<br />
eindrucksvolle Kulisse und ein gelungener<br />
Abschluss unseres 24-Stunden-Roadtrips.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.lexus.de
ROADTRIP<br />
IM LAND DES WEIHRAUCHS<br />
AUTOREN: M. WINCKLER & K. SPECHT | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Das Sultanat Oman ist das zweitgrößte Land der Arabischen Halbinsel. Die<br />
Küste reicht von der Straße von Hormuz, der weltweit wichtigsten Öltankerroute,<br />
am Ausgang des Arabischen (Persischen) Golfs, über den Golf von<br />
Oman bis hin zum Arabischen Meer. Drei Viertel der rund vier Millionen<br />
Einwohner des dünn besiedelten Landes leben in Städten. <strong>BOLD</strong> reiste von<br />
der Hauptstadt Muscat, zum „Grünen Berg“ Al Jabal Al Akhdar, weiter zur<br />
Küste – nach Salalah, und nutzte die Gelegenheit, sich vor Ort den neuen<br />
Audi RS 3 genauer anzusehen.
60 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN
<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 61<br />
Ende Mai herrschen in Muscat hohe<br />
Temperaturen, das Thermometer zeigt<br />
bereits am Morgen 30 Grad Celsius an. Im<br />
Tagesverlauf wird es mehr als 40 Grad heiß,<br />
glücklicherweise bei geringer Luftfeuchtigkeit.<br />
Muscat mit rund eine Million Einwohnern<br />
ist eine beschauliche Stadt. Die<br />
einzelnen Bezirke des von Ausläufern des<br />
Hajar Gebirges durchsetzten Gebiets gehen<br />
nicht nahtlos ineinander über, sondern<br />
sind verbunden durch gut ausgebaute<br />
Straßen, die sich durch die schroffe Berglandschaft<br />
winden. Ganz im Gegensatz zu<br />
den himmelstürmenden Wolkenkratzern<br />
aus Stahl und Glas im benachbarten Dubai<br />
oder Abu Dhabi, ist Muscat von niedrigen<br />
weißen Häusern und Villen, grünen Parks<br />
und Gartenanlagen sowie einer weiten<br />
Küste geprägt. Bei Neubauten sind maximal<br />
12 Etagen erlaubt, und die Häuser müssen<br />
einheitlich weiß gestrichen werden. Auch<br />
sonst erinnert in Muscat wenig an eine<br />
moderne arabische Metropole. Nirgendwo<br />
sind große Leuchttafeln zu sehen, die für<br />
westliche Luxusgüter werben. Gigantische<br />
Shoppingmalls wie in Dubai gibt es nicht.<br />
Statt großstädtischer Hektik und Dauerstau<br />
herrscht fast ländliche Ruhe in der Kapitale.<br />
Die Sultan-Qaboos-Moschee mit ihren vier<br />
Minaretten ist eine der schönsten auf der<br />
arabischen Halbinsel, die prächtigste des<br />
Oman und gleichzeitig die einzige des<br />
Landes, die auch von Nicht-Mohammedanern<br />
betreten werden darf.<br />
Auf beiden Seiten der Hafeneinfahrt<br />
erheben sich die Anfang des 16. Jahrhunderts<br />
von Portugiesen errichteten<br />
Festungen Mirani und Jalali. Wenige Kilometer<br />
entfernt befindet sich die historische<br />
Hafenstadt Mutrah. Dort liegt die<br />
riesige Yacht von Sultan Qaboos Al Said<br />
vor Anker. An der Corniche weht eine<br />
sanfte, die Hitze etwas mildernde Brise<br />
und die Luft schmeckt nach Salz. Die<br />
Straße ist gesäumt von aufwändig renovierten,<br />
aus dem 19. Jahrhundert stammenden,<br />
weiß glänzenden, Handelshäusern<br />
mit filigranen hölzernen Balkonen,<br />
Spitzbogenfenstern und Dachterrassen.<br />
Auf dem Fischmarkt bieten Händler lautstark<br />
ihren frischen Fang an. Der in traditioneller<br />
Bauweise angelegte Mutrah Souq<br />
– der schönste und größte des Oman, mit<br />
seinen zahlreichen verwinkelten Gassen ist<br />
eine Fundgrube für Antiquitäten, Silberschmuck<br />
und Weihrauch, dem nachgesagt<br />
wird, er sei der beste der Welt. In der<br />
Antike bescherte der Handel mit Weihrauch<br />
dem Wüstenland großen Reichtum.<br />
Davon legen heute noch Orte wie Taqah,<br />
Sumhuram, Mirbat oder Salalah Zeugnis<br />
ab. Die Weihrauchstadt Salalah an der<br />
Südküste, rund 160 Kilometer von Jemen<br />
entfernt, wo ein von der Weltöffentlichkeit<br />
viel zu wenig beachteter Krieg wütet,<br />
werden wir zum Abschluss unserer Reise<br />
besuchen, um uns dort nicht zuletzt den<br />
neuen Audi RS 3 vor eindrucksvoller Kulisse<br />
einmal näher anzuschauen. „Muscat ist das<br />
Tor zum Oman“, gibt der Fremdenführer<br />
uns noch mit auf den Weg. „Wir bewahren<br />
den traditionellen Islam in seiner sanften<br />
Form und der Tourismus wird hier<br />
behutsam ausgebaut“ – er spreche vor<br />
allem zahlungskräftige Gäste an, fügt er<br />
hinzu und fährt fort: „Der Fremdenverkehr<br />
soll die Abhängigkeit von Erdöl- und<br />
Erdgasexporten, der Haupteinnahmequelle<br />
des Oman, reduzieren.“
62 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />
Die Fahrt hinauf zum „Grünen Berg“ führt<br />
über Serpentinen mit vielen Haarnadelkurven<br />
vorbei an Dattelpalmenhainen,<br />
ausgetrockneten Flussbetten und historischen<br />
Festungen auf das Sayq-Plateau. Bald<br />
ist weder ein Baum noch ein Busch oder<br />
auch nur eine Distel entlang der Straße zu<br />
sehen. Soweit das Auge reicht erstrecken<br />
sich karge und schroffe Gebirgszüge. Doch<br />
auf dem Sayq-Plateau in 2.000 Meter Höhe<br />
gibt es in Hanglagen häufig Niederschläge,<br />
so dass die Terrassenfelder ertragreich und<br />
fast immer grün sind. Pfirsich-, Aprikosenund<br />
Mandelbäume geben hier reichlich<br />
Früchte, ab März blühen Millionen von<br />
Rosen. Im August und September werden<br />
Granatäpfel geerntet.<br />
Auf diesem Plateau hat die thailändische<br />
Anantara-Gruppe direkt am Rand eines<br />
Canyons im Oktober vergangenen Jahres<br />
ein Fünf-Sterne-Hotel mit Spa, Infinitypool<br />
und sechs Restaurants, unter anderem<br />
mit hervorragender arabischer und italienischer<br />
Küche, eröffnet. Das Luxus-Resort<br />
mit mehr als 100 Zimmern und Villen mit<br />
Pools hat ein französisch-marokkanischer<br />
Architekt im regionaltypischen Stil gebaut,<br />
wodurch es sich harmonisch in die Landschaft<br />
einfügt. Einige der Zimmer befinden<br />
sich direkt am Rand des Canyons und<br />
bieten von den Balkonen einen fantastischen<br />
Blick. Wie aus der Zeit gefallen liegen<br />
in der Schlucht mehrere Dörfer, deren<br />
Bewohner bis auf wenige bereits lange<br />
vor dem Hotelneubau wegen des Wassermangels<br />
weggezogen sind. Eine geführte<br />
Wanderung zu diesen Dörfern, vorbei an<br />
Obstgärten, die mit einem ausgeklügelten<br />
System offener Wasserläufe bewässert<br />
werden, ist wie eine Reise ins alte Arabien.<br />
Die wenigen verbliebenen Dorfbewohner<br />
reagieren scheu, aber keineswegs abweisend<br />
auf unangemeldete Besucher. Von<br />
Muscat geht es mit dem Flugzeug nach<br />
Salalah, Hauptstadt der Region Dhofar im<br />
Süden am Arabischen Meer, wo Anantara<br />
im November 2016 ein weiteres Luxushotel<br />
an einem der schönsten Strandabschnitt<br />
eröffnet hat. Hier nehmen wir den<br />
neuen Audi RS 3 genauer unter die Lupe<br />
und erkunden mit ihm die nähere Umgebung.<br />
Fünfzylindermotoren haben bei Audi eine<br />
große Tradition. In den 1980er Jahren<br />
trieben sie den Erfolg der Marke im Motorsport<br />
und auf der Straße entscheidend<br />
voran. Nach jahrelanger Pause gaben sie<br />
2009 ihr Comeback, als der 2.5 TFSI in den<br />
Audi TT RS einzog. 2011 folgte die erste<br />
Generation des RS 3 Sportback, 2013 der<br />
RS Q3 und 2015 die zweite Auflage des<br />
RS 3 Sportback.<br />
Jetzt zeigt sich der RS 3 Sportback umfangreich<br />
modifiziert. Gesellschaft bekommt<br />
er von der neuen RS 3 Limousine, mit<br />
der die Marke ihr Angebot international<br />
ausweitet. Sie ist die erste kompakte<br />
Audi-Limousine mit dem RS-Label und<br />
zugleich die erste Audi-Limousine mit quer<br />
montiertem Fünfzylindermotor. Mit ihrem<br />
Hightech-Fahrwerk, dem neuen Fünfzylinder-Motor<br />
und geschärfter Optik fahren<br />
die Audi RS 3 Limousine und der Audi RS<br />
3 Sportback an die Spitze ihrer Klasse.<br />
RS-spezifische Details im Innenraum und<br />
der unnachahmliche Sound des 2.5 TFSI<br />
komplettieren das Fahrerlebnis.
<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 63
66 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE <strong>TRAVEL</strong> | OMAN
<strong>TRAVEL</strong> | OMAN<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 67<br />
Salalah ist eine lebhafte Stadt mit 160.000<br />
Einwohnern. Die Stadt ist für einen Wüstenstaat<br />
sehr grün, Kokospalmenhaine und<br />
Bananenplantagen hinterlassen einen<br />
subtropischen Eindruck. Besonders von<br />
Juni bis September verwandelt der vom<br />
Indischen Ozean aufziehende Monsun die<br />
Flora der Region Dhofar in ein farbenprächtiges<br />
Meer, für die Menschen des Omans ist<br />
es die schönsten Jahreszeit in der Region.<br />
Auch die Mitarbeiter des Anantara-Resorts<br />
im Gebirge bei Muscat schwärmten von<br />
dieser Jahreszeit an der Südküste.<br />
Das Al Baleed Resort Salalah by Anantara<br />
befindet sich nur wenige Auto-Minuten<br />
vom Souq und Stadtzentrum entfernt. Die<br />
luxuriöse Anlage mit einem großen Infinitypool<br />
liegt zwischen einer Lagune und<br />
einem Privatstrand. Die Architektur ist hier<br />
den Dörfern des Dhofar nachempfunden.<br />
Es gibt ein mehrgeschossiges Hauptgebäude<br />
mit Gästezimmern, der Lobby und<br />
einem Restaurant. In einem Kokospalmengarten<br />
stehen rund 100 Villen, die<br />
meisten davon mit eigenem Pool und<br />
Terrasse. Nur die Villen am Strand sind von<br />
außen einsehbar, die meisten sind von<br />
einer begrünten Mauer umgeben, die für<br />
eine private Atmosphäre sorgt. Die Villen<br />
sind zwischen 176 und 240 Quadratmeter<br />
groß, luxuriös ausgestattet in einem zeitgemäßen<br />
orientalischen Design. Drei Restaurants<br />
bieten arabische, mediterrane und<br />
südostasiatische Küche. Wer neben Bergen<br />
und Meer die Wüste sehen möchte, kann<br />
in dem Strandresort einen Ausflug in das<br />
sogenannte Leere Viertel buchen – die<br />
Rub Al Khali (größte zusammenhängende<br />
Sandwüste der Welt), die sich auf Oman<br />
und die Nachbarstaaten Saudi Arabien,<br />
Vereinigte Arabische Emirate sowie Jemen<br />
erstreckt. Mit dem neuen Audi RS 3 fahren<br />
wir ins Hinterland des Dhofar, in Richtung<br />
Norden ins Gebirge mit alten Weihrauchbaumbeständen<br />
und zu Plateaus, die<br />
einen wunderbaren Blick auf die Ebene<br />
von Salalah freigeben. Richtung Westen<br />
gelangen wir nach 40 Kilometern an eine<br />
große Bucht mit einem hellen Sandstrand<br />
vor türkisfarbenem Meer. Bei dem Fischerdorf<br />
Mughsayl befinden sich die sogenannten<br />
Blow Holes, aus denen je nach<br />
Wasserstand ganz unerwartet bis zu zehn<br />
Meter hohe Wasserfontänen aus dem<br />
flachen Felsmassiv spritzen. Nur 14 Kilometer<br />
weiter führt die „Zig-Zag-Road“ zur<br />
wunderschönen Bucht von Al Fazayih vom<br />
Gebirge herunter. Der weite, saubere, weiße<br />
Sandstrand wirkt unberührt. Der Indische<br />
Ozean changiert hier von Türkis bis<br />
Aquamarinblau. Ein Bad in dem warmen,<br />
klaren Wasser ist ein Höhepunkt der Reise<br />
an die Südküste des Oman.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.audi.de<br />
EINREISE:<br />
Sechs Monate gültiger Reisepass,<br />
Visum wird vor Ort erteilt.<br />
EMPFEHLUNG HOTEL:<br />
www.anantara.com<br />
BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />
www.omanair.com
68 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
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