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KnapsackSPIEGEL 1/2024

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Das Magazin des Chemieparks Knapsack

Chemiepark Ahoi

Chemiepark Ahoi Werkskrisenstab macht auf dem Kreuzfahrtschiff MS Compass neue Erfahrungen Ist jede Krise anders? Ja und nein. Denn ganz gleich, wo es zu einer Krisensituation kommt, die Mechanismen, die greifen müssen, damit ein Team sie erfolgreich meistert, sind weitestgehend die gleichen – ob im Chemiepark, im All oder auf einem Schiff. E s ist ein ganz normaler Tag auf der MS Compass, so scheint es. Das Kreuzfahrtschiff schippert mit 650 Passagieren und 200 Mann Besatzung durch den Nordatlantik. Kapitän Dr. Wolfgang Schick und seine Crew stellen sich den üblichen Herausforderungen: ein Gast mit massiven Gesundheitsproblemen, der Ausfall eines technischen Systems, einzelne Beschwerden über Diebstähle, ein prominenter Show-Act mit Sonderwünschen. Doch nahe Neufundland kommt alles anders. Kurz nach neun Uhr schlägt ein Rauchmelder Alarm. Schnell entsteht ein Großbrand, der sich auf mehrere Decks ausweitet. Jetzt gilt es, eine echte Krise zu bewältigen. KRISE GEHT ÜBERALL Doch was machen die Mitglieder des Werkskrisenstabs auf dem Nordatlantik und was soll das alles überhaupt? Die MS Compass befindet sich in diesem Fall in einem der Konferenzräume des Feierabendhauses, denn das Ganze ist eine Stabsrahmenübung. Ziel ist es, als Team in einer Situation erfolgreich und effektiv zusammenzuarbeiten, die mit der eigentlichen Arbeit im Werkskrisenstab des Chemieparks auf den ersten Blick nicht viel zu tun hat. Es geht aber auch um Informationsmanagement, Visualisierung, Komplexitätsreduktion und Priorisierung – und dies sind wiederum alles Themen, die auch in einer Krisensituation im Chemiepark wichtig sind. 14 |

„Der andere Blickwinkel hilft uns, im Werkskrisenstab noch besser zu werden – zum Beispiel bei der Visualisierung der Lage vor Ort.“ „Erster Offizier“ Thomas Theisen, YNCORIS „Weil sich alle in einem völlig neuen Umfeld bewegen, ist die Ausgangssituation für alle Teilnehmenden gleich, ob erfahren oder noch relativ neu im Team“, erklärt Spielleiter und Entwickler Simon Rulofs. „Das hebt eventuell vorhandene Hierarchien auf und schafft neue Herausforderungen für alle.“ Während des Spiels erhalten die Teilnehmenden ständig neue Informationen und Anfragen, die für die Bewältigung der Krise nicht alle zielführend sind. Dabei läuft alles im Zeitraffer. Das erhöht das Stresslevel. Trotzdem ist die Chaosphase, in der sich alle erst einmal auf die Krise einstellen müssen, erstaunlich kurz. „Es ist gut zu sehen, wie schnell sich die Crew sortiert und gemeinsam Lösungen gefunden hat“, sagt Miriam Schütz, die das Training initiiert hat. „Man merkt einfach, wie gut das Team hier funktioniert.“ Denn trotz aller Konzentration und Effizienz – für einen Scherz bleibt immer Raum. KOMPLEXE SIMULATION SORGT FÜR DAS RICHTIGE FEELING Damit der Tag auf der MS Compass möglichst realistisch abläuft, entsprechen alle wesentlichen Aspekte des Spiels der Realität. Neben dem Kapitän gibt es den ersten Offizier, den Hotelmanager, den Funk-Navigator, den ersten Maschinisten und einen Schiffsarzt. Wesentliche Informationen, wie Kurs, Geschwindigkeit, Wetter, Umwelt und Maschinenzustände, kommen aus einem Drucker. Fragen, Maßnahmen und Befehle gehen per Zettel an die Spielleitung. Nach einer ersten Phase, in der sich alle mit ihrer Rolle vertraut machen können, setzen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen in einer zweiten Phase – der eigentlichen Krisensituation – um. Rulofs: „Hier kommt es darauf an, einander zuzuhören, Informationen zu visualisieren, Teilaspekte herauszulösen und geübte Fähigkeiten abzurufen, um Situationen bewerten zu können und möglichst schnell zu belastbaren Entscheidungen zu kommen. Die Teams haben das sehr gut gemacht.“ Davor und danach gibt es außerdem Profi-Tipps aus der Polizei-Stabsarbeit vom erfahrenen Organisationsteam. Das Training wirkt nach: In den darauffolgenden Tagen diskutiert die Crew von Tag eins mit der Crew von Tag zwei, wer denn wohl in welcher Situation erfolgreicher agiert habe. Schick hört auf dem Flur das eine oder andere Mal: „Oh Käpt’n, mein Käpt’n“. Bildmaterial: eyewave (Hintergrund) und languste15 – stock.adobe.com „Mit diesem Team würde ich mich jederzeit wieder in schwere See begeben.“ „Kapitän“ Dr. Wolfgang Schick, CABB | 15

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