Aufrufe
vor 3 Monaten

KnapsackSPIEGEL 1/2024

  • Text
  • Wasseraufbereitung
  • Clariant
  • Krisenkommunikation
  • Karneval
  • Wwwchemieparkknapsackde
  • Aromen
  • Feierabendhaus
  • Feuerwehr
  • Knapsackspiegel
  • Chemiepark
  • Yncoris
  • Knapsack
Das Magazin des Chemieparks Knapsack

Auf ein Bier: Dominic

Auf ein Bier: Dominic Weinheimer mit einem chinesischen Kollegen Auf Shoppingtour: Hüseyin Yildiz Wie viele können schon sagen, dass sie eine Anlage in China in Betrieb genommen haben? Die Kollegen sind sich einig: Die Erfahrung war großartig, ein Karriere-Highlight für jeden von ihnen. Judersleben beschreibt es so: „Als wir das Produkt zum ersten Mal in den Händen hielten, war das ein toller Moment voller Euphorie. Jeder von uns hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass alles funktioniert.“ Daumen hoch. Die Zeit in China und die gewonnenen Eindrücke möchte David Judersleben (hier im Kreis chinesischer Kollegen) nicht missen 18 | KNAPSACKSPIEGEL 1 / 2024

ist der Chemikant Operator in der Depal-Anlage bei Clariant. Im Ausland hat er schon früher gearbeitet, doch der Aufenthalt in China ist bisher sein längster gewesen. Trotz all der sprachlichen und kulturellen Hürden gibt es einen chinesischen Kollegen, zu dem er bis heute Kontakt hält. Weinsheimer berichtet von Gesprächen, in denen der Kollege über persönliche Hoffnungen und Wünsche sprach, aber Politik weitestgehend ausgeklammert wurde. Gemeinsam besuchten sie Tempel und er war sogar einmal in dessen Zuhause eingeladen. „Eigentlich ist Zuhause das falsche Wort“, berichtigt sich Weinsheimer, „Seine Familie lebt Hunderte von Kilometern von Daya Bay entfernt. Er ist ausschließlich zum Arbeiten vor Ort.“ Am Wochenende und an den Abenden unternahm Weinsheimer selbst oder in der Gruppe organisierte Ausflüge, traf sich zum gemeinsamen Abendessen und ging danach auch schon mal mit in die Karaoke-Bar. Positiv erwähnt er, dass die chinesischen Kolleg*innen oft echtes Interesse zeigten, das Gegenüber mehr als nur oberflächlich kennenzulernen. „Es war angenehm im deutschen und auch im internationalen Team. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Aber manchmal war ich auch einfach froh, den Tag alleine Revue passieren zu lassen“, bekennt er. OFFENHEIT Ein Gruppenfoto aus Daya Bay und ein paar Erinnerungen aus China stehen im Büro von David Judersleben auf dem Regal. Er denkt gerne daran zurück und kann sich vorstellen, auch in Zukunft wieder bei einem solchen Projekt dabei zu sein. Jedenfalls wenn die Familie einverstanden ist. „Meine Frau ist auch berufstätig und wir haben drei Kinder. Job und Familie alleine zu managen, ist eine Herausforderung. Wir haben uns vorher zu Hause zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, wie das zu stemmen ist.“ Ähnliches berichten auch seine Kollegen. Ohne die Unterstützung von Freunden und Familie geht’s nicht. Judersleben verbrachte insgesamt sechs Wochen in China. Der Prozessingenieur war für „In China wird eher ‚durch die Blume‘ kommuniziert. Die direkte deutsche Art mussten wir uns abgewöhnen. Das war ein Lernprozess.“ Andreas Termath verfahrenstechnische Themen wie Filtration und thermische Trocknung verantwortlich. „Vor unserem Aufenthalt schulte uns ein Kommunikationstrainer für internationale Zusammenarbeit. Trotzdem musste man sich vor Ort erst einmal herantasten, wie man im Arbeitsalltag und auch sonst am besten klar kommt.“ Dazu kam: Akademiker sprachen Englisch, alle anderen aber nicht. „Ich hatte nicht viel Freizeit, aber wenn, bin ich auch mal einfach losgelaufen. Huizhou ist keine internationale Stadt. Ich war als blonder europäischer Mann ein Exot, das war ein neues, ungewöhnliches Gefühl. Aber ausnahmslos waren alle sehr freundlich und höflich.“ Auch wenn Judersleben das Reisen im Land auf eigene Faust als umständlich empfand – die Sprachbarriere, nicht funktionierende Kreditkarten und Apps –, ließ er es sich dennoch nicht nehmen, Ausflüge nach Hongkong und Macau zu unternehmen und mutig das ein oder andere in Garküchen zu probieren. „In der Zeit in China wurde mir nochmal bewusst, dass wir hier in unserer eigenen Blase leben, es aber ganz andere Welten gibt.“ KNAPSACKSPIEGEL 1 / 2024 | 19

Copyright 2016 Chemiepark Knapsack – Impressum