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LERNEN MIT ZUKUNFT September 2017

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information & kreativität Dr. Manfred Greisinger Autor, Trainer Buch-Projekt-Begleiter Vortragender Selfness-Coach ICH-Marke-Pionier Aktuelles Buch: „Wort-SCHATZ, geliebter“ Edition Stoareich www.stoareich.at Dinosaurier-Systeme: Schmetterlinge willkommen? DIE VERÄNDERUNG HAT KEINE ANHÄNGER. DIE MENSCHEN HÄNGEN AM STA- TUS QUO. MAN MUSS AUF MASSIVEN WIDERSTAND VORBEREITET SEIN. Jack Welch (Amerikanische Managerlegende) Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung,- lautete bereits die Erkenntnis des griechischen Philosophen Heraklit (535-475 v. Chr.). Wir arbeiten jedoch SYSTEMATISCH dagegen. Und starr ruht … das System. System der Systeme: der unzähligen Sozialversicherungen, unterteilt noch in Landesdirektionen, multicolor besetzt; Verwaltungen von Gemeinde, Bezirk, Land, Bund bis zu EU; die Kammern, die Sozialpartnerschaft. Es ist ja kurios: Da jagt eine Reform die nächste – egal ob bei Schulen, Versicherungen oder überhaupt in der öffentlichen Bürokratie – und die Systeme werden immer starrer. Luftundurchlässiger. Stets werden neue Richtlinien, Abgaben, Steuern, Einschränkungen und Regelungen erfunden. Nur um die Reste von unkontrollierbarer Lebendigkeit zu unterbinden. Klar, die Dinosaurier rotten sich in einem letzten Aufbäumen zusammen, schotten sich ab von lästigen Krawallmachern, die sich Reformer titulieren, und feiern sich weiterhin selbst. Während rundherum Entwicklung passiert. Schmetterlinge aus Raupen schlüpfen und die trägen Ungeheuer umschwirren. INNOVATIONEN – VON AUSSEN … Nochmals kurios: Wenn es den Systemen zu fad, zu grau und zu monoton in ihren abgegrenzten, streng bewachten Dümpeln wird, dann kaufen sie – medienwirksam – um viel Geld „Innovations-Berater“ ein. Die vor allem eines verordnen: Querdenken, Schluss mit der Langeweile und immer dem Gleichen, raus aus dem alten Fahrwasser, „out of the box“! „Disruptive Innovationen“ hätten die Ablöse der Schallplatte durch die CD bewirkt. Oder die analoge Fotografie zur Digital- Kamera weiterentwickelt. Genial – und in etablierten Systemen wäre das wohl undenkbar gewesen – die Zusammenlegung von Kalender, Telefon und Kamera in Smartphones. Und auch, wenn die traditionellen Automobilhersteller noch so dagegen wirken, werden sich neue Antriebstechnologien – bis zum Selbstfahrer – durchsetzen. Na ja, wenn das der renommierte X aus dem fernen Y sagt, der schon Institutionen wie A, B, Z beraten hat, dann müssen wir uns schon ein bisserl danach ausrichten – und vielleicht gar kurz mal durchlüften. Eh nur kurz. Versprochen. Und dann schicken wir die Consulter wieder zum T… äh: heim. Und feiern uns weiter. Ist doch eh alles ganz okay. Oder?! Rummms – und die Saurier lagen auf dem Rücken. Foto: ©pixabay.com 8 | SEPTEMBER 2017

information & emotion Der emotionale Mensch – Teil 15: Nicht nur Freude macht glücklich EIN GANZES LEBEN VOLL GLÜCK, DAS MÜSSTE DIE HÖLLE AUF ERDEN SEIN (GEORGE BERNARD SHAW) Es ist ein schönes Gefühl, wenn man in seiner Meinung, seinen Vorstellungen von etwas, bestätigt wird. Als Bühnenmensch und Autor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema Emotionen. Ich bin auch selbst ein sehr emotionaler Mensch. Je mehr mich dieser Themenkomplex vereinnahmt hat, umso mehr wurde ich mir sicher, dass es keine grundlegend schlechten Emotionen gibt – es kommt natürlich darauf an, wie man seine negativen Gefühlsregungen auslebt. Bereits vor 2.000 Jahren hat Aristoteles diese These in seiner Nikomachischen Ethik formuliert. So wie ich, war auch er der Ansicht, dass wir am glücklichsten sind, wenn wir unseren Gefühlen im richtigen Moment und im passenden Umfeld einfach freien Lauf lassen. Eine weltweite Studie hat dies nun auch bestätigt. AUCH NEGATIVE EMOTIONEN SIND GUT In ihrer Studie „The Secret to Happiness: Feeling Good or Feeling Right?“, die im Journal of Experimental Psychology im August 2017 vorgestellt wurde, haben Psychologen aus den USA, aus Israel und Südkorea gemeinsam herausgefunden, dass Glücklichsein weit mehr bedeutet, als ausschließlich Vergnügen zu empfinden. Die Wissenschaftler haben über 2.000 Studierende aus Brasilien, Deutschland, Ghana, Israel, Polen, China, Singapur und den USA befragt, welche Gefühle sie haben und welche sie gerne haben. Zusätzlich wurde untersucht, ob es bei den Befragten Anzeichen für depressive Gemütslagen gab. GLÜCKSMECHANISMUS IST GLOBAL DERSELBE Das Ergebnis war eindeutig. „Deckt sich der Wunsch nach einer bestimmten Emotion mit dem tatsächlich erlebten Gefühl, kann jede Emotion glücklich machen, auch wenn die Empfindung für das richtige Gefühl von Mensch zu Mensch und von Kultur zu Kultur variiert“, erklärt die Psychologin Maya Tamir, eine der Studienautorinnen von der Hebräischen Universität Jerusalem. Tatsächlich können also auch Gefühle wie Feindseligkeit, Hass oder Ärger zu echten Glücksmotoren werden, wenn sie nicht auf Dauer zurückgehalten werden. Wenn es keine nachteiligen Auswirkungen für sie hat, lassen sie ihren Gefühlen freien Lauf. Mag. Markus Neumeyer Theater-,Film- und Medienpädagoge dipl. Lern/Freizeit & Vitalcoach www.buchteufel.at Foto: © pixabay.com 9 | SEPTEMBER 2017