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LERNEN MIT ZUKUNFT September 2020

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Impulsmagazin für Erwachsene - Lebensraum: MENSCH

information & innovation

information & innovation Analyse und Vorschläge: Schule als Chance für alle WARUM ES IM LEBEN VORBILDER BRAUCHT Dipl.-Ing. Alexander Ristic Journalist Frau Melisa Erkurt hat unser aktuelles Bildungssystem analysiert und hält uns den Spiegel vor. Sie spricht aus eigener Erfahrung. Die 29-jährige ist als „muslimisches Flüchtlingskind“ mit ihrer Mutter aus Sarajewo nach Österreich gekommen. Sie hat es in Österreich „geschafft“. Sie hat erfolgreich Germanistik studiert und arbeitet als Lehrerin und Journalistin. Melisa Erkurt macht eine detaillierte Bestandsaufnahme aus ihrer eignen Unterrichtserfahrung und aus ihrem persönlichen Lebensweg. Sie dachte lange, dass Bildung der Schlüssel zur gelungenen Integration sei. Auch die bestausgebildeten Migranten stoßen in Österreich noch immer an eine „gläserne“ Decke. Es ist ein Märchen ihnen zu erzählen, dass sie mit Bildung alles erreichen können. Die Jugend muss ganz woanders abgeholt werden, als sie momentan abgeholt wird. Es kommen Kinder in unser Bildungssystem, die Zuhause noch nie ein Buch in Händen gehalten haben, denen niemals jemand etwas vorgelesen und mit denen daheim noch nie jemand gebastelt hat. Es ist möglich Kinder aus bildungsfernen Schichten für das Lesen zu begeistern, wenn man sich die Zeit nimmt, sich mit den individuellen Interessen zu beschäftigen, ihnen die „richtigen“ Bücher empfiehlt und erfolgreiche Vorbilder als Mutmacher nennt. Melisa Erkurt leiht plakativ and plastisch ihre Stimme den Verlierern unseres Bildungssystems. Sie zeigt in ihrem Buch mit vielen praktischen Beispielen und plausiblen Argumenten einen möglichen positiven Weg auf. Das Buch ist schnell gelesen. Es ist sehr kurzweilig geschrieben und man möchte es nicht weglegen. Sie gibt am Ende des Buches auch fünf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten, um unser Bildungssystem erfolgreich zu gestalten. Wir müssen neue Wege gehen. Das hat uns auch die Covid19 Pandemie gezeigt. Das Buch sollte Pflichtlektüre für alle sein, die sich für die Themen Bildung und Integration interessieren und mitdiskutieren wollen. Foto: © Shmel2 | fotolia.com

information & kommunikation Der Kommunikator - Teil 2: Ich gebe meinen Senf dazu DIE KOLUMNE FÜR ALLE, DIE ETWAS ZU SAGEN HABEN Wir alle kommunizieren. Immer. Das hat schon Karl Watzlawick gesagt und damit die Kommunikationswissenschaft mitgeprägt. Doch stimmt das überhaupt? Und wenn wir schon dabei sind: Was ist Kommunikation eigentlich? GEHEIMNIS KOMMUNIKATION Der Begriff Kommunikation stammt vom lateinischen communicatio ab‚ was soviel wie Mitteilung bedeutet. Er beschreibt den Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten und auf verschiedenen Wegen stattfinden kann. Bei diesem Austausch können nicht nur kleinere und größere Distanzen von einem Individuum zu einem anderen überwunden werden, es geht auch immer um ein gegenseitiges Geben und Nehmen von Erfahrungen, Wissen, Erkenntnis oder Gefühlen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das aber noch lange nicht alles. In dem Buch Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien wird die These aufgestellt, wir seien fast unfähig über Kommunikation zu kommunizieren. Watzlawick und viele andere haben es dennoch nicht unversucht lassen. Zum Glück. DER MENSCH, DAS SOZIALE WESEN Neben der ursprünglichen Bedeutung wird Kommunikation auch als soziale Handlung verstanden. Auch technische Aspekte sind nach und nach in den Kommunikationsbegriff mit eingeflossen. Heutzutage kommunizieren nicht mehr nur Menschen mit Menschen, sondern mithilfe von Maschinen – mit Menschen und mit Maschinen. Nichts selten kommunizieren sogar schon Maschinen mit Foto: © Sean Johannesen | pixabay.com Maschinen, die künstliche Intelligenz macht es möglich. In diesen Fällen werden nicht länger Lebewesen, sondern stattdessen organisierte Einheiten oder Systeme als Kommunikatoren – sowohl Sender als auch Empfänger – angesehen. Zu diesen „Systemen“ gehören aber auch die Disziplinen Journalismus, Publizistik oder Marketing. FÜR UNS ALLTÄGLICH Im Alltag verläuft Kommunikation scheinbar selbstverständlich. Wir hinterfragen die eigene Art zu kommunizieren nicht. Erst wenn es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, wird Kommunikation zum Objekt unserer Aufmerksamkeit. Die Kommunikationswissenschaft stellt die Frage, unter welchen Bedingungen Kommunikation abläuft; wie sie funktioniert oder eben nicht. Wie Watzlawick erkannt hat, können wir tatsächlich nicht nicht kommunizieren. Wir geben Signale, egal ob wir sprechen oder gerade nichts sagen wollen. In der Verhaltenstheorie wird Kommunikation als Prozess gegenseitigen Aufeinandereinwirkens angesehen. Sobald wir jemandem Aufmerksamkeit schenken, wirkt der- oder diejenige auf uns ein. Selbst Ausnahmefälle wie Komapatienten oder Autisten geben Signale, wenn auch meist nicht bewusst. Mag. Markus Neumeyer Theater-,Film- und Medienpädagoge dipl. Lern/Freizeit & Vitalcoach EINFACH GESAGT Die zwischenmenschliche Kommunikation ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Der Kitt menschlichen Zusammenlebens. Wir sprechen, agieren, deuten und geben unseren Mitmenschen damit Zeichen. Es ist ein gemeinsames Grundverständnis von Nöten, damit beide Seiten diese Zeichen auch gleich deuten und adäquat darauf reagieren können. Geben wir uns einen Ruck und versuchen wir doch unsere Zeichen genauer zu betrachten. War es missverständlich? War es doppeldeutig oder für das Gegenüber gar kränkend? Mit vermehrter Achtsamkeit würden viele Kommunikationsprobleme gar nicht auftauchen. Das gilt besonders für unsere Wortwahl in der E-Mail- Kommunikation. Denken Sie darüber nach, bevor sie wieder durchgehend in Großbuchstaben schreiben oder an jeden Satz drei Rufzeichen anhängen. Na, stimmt doch!!! Oder??? 9 | SEPTEMBER 2020