Aufrufe
vor 3 Jahren

prima! Magazin - Ausgabe Dezember 2020

  • Text
  • Burgenland
  • Gemeinde
  • Hartberg
  • Rechnitz
  • Zeit
  • Menschen
  • Oberwart
  • Weihnachten
  • Dezember
  • Foto

Foto © zVg Heinz Mehr

Foto © zVg Heinz Mehr Fotos auf unserer Website! Rubrik: Plätze und G‘schichtn Plätze & G‘schichtn Oberwarts von Ing. Wilhelm Hodits 0664/50 44 554 In einem solchen Rettungswagen für einen Pferdezug wurden Kranke um 1910 transportiert Die Geschichte der Humanität Teil 1 Es war im Jahr 1859, als der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant bei der Schlacht von Solferino sah, dass die verwundeten Soldaten einfach auf dem Schlachtfeld zurückgelassen wurden. Dieses Erlebnis war die Geburtsstunde des Roten Kreuzes. Heute sind österreichweit über 74.000 freiwillige Helfer und über 8.300 Angestellte beim Roten Kreuz beschäftigt. Henry Dunant gilt also als der Vater des Roten Kreuzes. Das Österreichische Rote Kreuz wurde 1880 in Cisleithanien gegründet. Der Grundgedanke dabei war, eine internationale Organisation zu schaffen, die neutral und überparteilich koordiniert ist und im Kriegsfall unter rechtlichem Schutz, aber auch zu Friedenszeiten Hilfe leisten kann. Diverse Hilfsvereine der Österreichischen Donaumonarchie wurden ab 1880 somit unter eine Schirmherrschaft gebracht. 1881 wurde das Ungarische Rote Kreuz ins Leben gerufen, was ja auch unser heutiges Burgenland betraf. Auf einer Karte des Kriegsministeriums von 1887 ist verzeichnet, dass auch Oberwart – Felsöör – eine Rotkreuz-Stelle hatte. Als das Burgenland 1921 zu Österreich kam, hatte es als eigenständiges Bundesland keine Rotkreuz-Organisation mehr. Die lokalen Rotkreuz- Vereine hatten zumindest offiziell ihre Tätigkeit eingestellt. Bei öffentlichen Veranstaltungen trugen manche ehemaligen Mitglieder aber immer noch Rotkreuz-Armbinden, was jedoch von vielen sehr kritisch betrachtet wurde, wie in einem Bericht der Oberwarter Sonntagszeitung aus dem Jahr 1923 hervorgeht. Darin wurde darauf verwiesen, dass das Tragen solcher Abzeichen laut einem Gesetz vom 23. August 1912 nur bestimmten Körperschaften erlaubt war. Erst nach und nach wurde im Burgenland eine eigene Organisation wieder aufgebaut. Krankentransporte Nachdem das Krankenhaus Oberwart erst 1911 fertiggestellt wurde, mussten die Patienten bis dahin in die Spitäler nach Wien, Hartberg oder Steinamanger transportiert werden. Auf den schlechten Straßen verschlimmerte sich der Gesundheitszustand der Patienten dabei sehr oft. In manchen Fällen trat unterwegs auch der Tod ein. So kann man verstehen, dass Graf Erdödy von Rotenturm großes Interesse am Bau des Krankenhauses in Oberwart hatte. Doch auch als dieses eröffnet war, wurde der Krankentransport von Privatpersonen und der Feuerwehr mit einfachsten Transportmitteln durchgeführt wie etwa Pferdegespann und Holzkastenwägen. 1924 schilderte der burgenländische Abgeordnete Friedrich Reiß einen solchen Krankentransport in einer Landtagssitzung: „Man kann sich keinen traurigeren Anblick denken, als wenn man auf der holprigen Landstraße einem Fuhrwerk begegnet, auf welchem einem ein bleicher, schmerzverzerrter Kranker entgegenblickt.“ Das erste Auto Erst 1930 bekam das Rote Kreuz Oberwart das erste Rettungsauto. Ein Meilenstein in seiner Geschichte! Am 5. Juli 1931 fand das Gründungsfest der Rettungsabteilung des Roten Kreuzes statt. Eingegliedert war diese Abteilung in die Feuerwehr Oberwart. Das Rote Kreuz rüstete die Feuerwehren mit einer Rettungskiste voller Medikamente und Verbandsmaterial aus. Erst 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, kam es zur strikten Trennung des Rettungswesen von der Feuerwehr. Am 13. März 1938 wurde das gesamte Österreichische Rote Kreuz inklusive dem Jugend Rotkreuz, die Frauenhilfe zur Bekämpfung der Tuberkulose sowie alle Landes- und Zweckverbände dem Deutschen Roten Kreuz eingegliedert. Damit war vorläufig das Österreichische Rote Kreuz Geschichte. Oberwart war im August 1938 ein beliebter Standort, um Mitglieder für das Deutsche Rote Kreuz anzuwerben. Nach dem Kriegsende 1945 wurden die letzen 17 vorhandenen Rettungswägen samt Hilfsmaterialien teils von den abziehenden deutschen Truppen verschleppt. Den Rest nahmen im April 1945 die Besatzungstruppen mit. Das Rote Kreuz stand vor dem Nichts. Doch das sollte natürlich nicht so bleiben. Der Wiederaufbau der Bezirksstelle Oberwart war einigen engagierten Bürgern zu verdanken. Doch das lesen Sie in der prima! Jänner Ausgabe 2021. 32 DEZEMBER 2020 www.prima-magazin.at

SPÖ BURGENLAND BURGENLAND WERBUNG SPÖ „Zusammen werden wir diese Krise bewältigen!“ Hans Peter Doskozil ist nicht nur Landeshauptmann des Burgenlandes, sondern auch SPÖ Vorsitzender im Bezirk Oberwart. Sein Jahresrückblick über ein herausforderndes Jahr: Das machen wir! Das Burgenland sicher durch die Corona-Krise führen! Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Was können Sie rückblickend über dieses Jahr sagen? Hans Peter Doskozil: Das Jahr war geprägt von einer der schwersten Gesundheitskrisen in der Zweiten Republik. Die Pandemie hat das gesamte Land schwer getroffen. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei allen bedanken, die dazu beitragen, dass die Corona-Krise bestmöglich bewältigt werden kann. Gerade für die MitarbeiterInnen im Sozial-, Gesundheits- sowie Pflegebereich waren die letzten Monate besonders herausfordernd. Dieser Einsatz verdient Dank, Respekt und Anerkennung. Welche Maßnahmen wurden seitens des Landes in dieser schwierigen Zeit gesetzt? Hans Peter Doskozil: Diese Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und durch gezielte sowie unkomplizierte Unterstützungsleistungen den Menschen sowie den Unternehmen zu helfen. Gerade in Zeiten von Kurzarbeit brauchen die Menschen finanziellen Rückhalt und den Mut der Politik, diesen auch bereitzustellen. Der Mindestlohn von € 1.700 netto ist ein zutiefst sozialdemokratisches Anliegen. Daher fordern wir diesen auch für ganz Österreich. Im Burgenland haben heuer, trotz der Corona-Krise, bereits 866 Personen davon profitiert und in den nächsten Jahren sollen viele weitere dazukommen. Zudem haben wir mit dem Handwerkerbonus und mit dem Bonusticket zwei weitere erfolgreiche Maßnahmen gesetzt, von denen sowohl die Wirtschaft als auch die Menschen profitieren. Aufgrund des großen Erfolges wurde beschlossen, das Bonusticket bis Ende Jänner 2021 zu verlängern und auch den Handwerkerbonus im nächsten Jahr fortzuführen. Eine WIN-WIN-Situation, sowohl für die Unternehmen als auch für die Menschen. Welche Maßnahmen gab es im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich in der Corona-Krise? Hans Peter Doskozil: Bereits vor Ausbruch der Pandemie haben wir mit dem „Zukunftsplan Burgenland“ begonnen und den Fokus speziell auf diese Bereiche gerichtet, unter anderem mit dem „Masterplan Burgenlands Spitäler“, mit Maßnahmen für die medizinische Versorgung vor Ort, mit dem Ausbau des Pflegeangebots und der Anstellung pflegender Angehöriger. All diese Maßnahmen machen das Burgenland zu einem sozialen Vorzeigeland. Dass der Bund in diesen Zeiten die Mittel in diesen Bereichen kürzt, ist für mich unverständlich und darüber hinaus komplett verantwortungslos. Sie sind ja nicht nur Landeshauptmann, sondern auch SPÖ- Bezirksvorsitzender in Oberwart. Was hat sich in diesem Jahr im Bezirk bei der SPÖ getan? IMPRESSUM: Herausgeber: SPÖ Burgenland | Druck: Druckzentrum Eisenstadt | Druckort: Eisenstadt Hans Peter Doskozil: Da gibt es einiges. Seit Feber führt Rebecca Friedrich als Nachfolgerin von Jürgen Zimara die Geschäfte der SPÖ-Bezirksstelle. Mit 1. September wurde das neue SPÖ-Bezirksbüro in der Prinz-Eugen-Straße 4/2a in Oberwart bezogen. Und darüber hinaus verstärkt seit 13. August Dr. Leonhard Schneemann, Landesrat in der Burgenländischen Landesregierung für Soziales und Wirtschaft, das SPÖ-Bezirks-Team. Welche Projekte sind im Bezirk geplant? Hans Peter Doskozil: Die Bus- Landeslinie vom Südburgenland nach Graz soll am 12.01.2021 mit dem Vollbetrieb starten. Die Sanierungsarbeiten der Burg Schlaining, anlässlich 100-Jahre Burgenland, werden voraussichtlich mit Mitte 2021 abgeschlossen sein. Nach den Feierlichkeiten soll die Burg als „Burgenländisches Haus der Zeitgeschichte“ für Das SPÖ-Team Bezirk Oberwart: Doris Prohaska, Christian Dax, Christian Drobits, Leonhard Schneemann, Hans Peter Doskozil, Kurt Maczek #ZukunftsplanBurgenland BesucherInnen offenstehen. Der Kauf der Bahnstrecke zwischen Oberschützen und Rechnitz steht kurz vor dem Abschluss und soll künftig für touristische Zwecke genutzt werden. Die Fertigstellung des Ausbaus des FH Campus Pinkafeld soll im Sommer 2022 erfolgen. Der Bau des neuen Krankenhauses in Oberwart ist im vollen Gange und soll bis 2023 abgeschlossen sein. Das sind nur einige Projekte, die geplant bzw. im Laufen sind – man sieht, es tut sich einiges im Bezirk. Was ist Ihre Botschaft? Hans Peter Doskozil: Ich wünsche allen bereits jetzt eine besinnliche Adventzeit und ein schönes Weihnachtsfest, vor allem Gesundheit – das wohl wichtigste Gut in dieser Zeit – sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2021! Zusammen werden wir diese schwere Krise bewältigen und starten hoffentlich alle gesund sowie mit voller Energie ins neue Jahr. Foto © SPÖ OW Werbung DEZEMBER 2020 33

prima! Magazin Sammlung