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prima! Magazin - Ausgabe Mai 2020

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Foto © shutterstock Nicht alle Unternehmerinnen und Unternehmer konnten die Soforthilfe beantragen. Erst in der zweiten Phase kommen diese vielleicht zum Zug „Wir fühlen uns alleine gelassen“ Gesundheitlich trifft es zuallererst die Alten, wirtschaftlich die Unternehmer. 38 Milliarden Euro hat die Regierung als Unterstützung in Form eines Hilfspakets versprochen, das Land Burgenland und die Steiermark haben auch eigene Fonds eingerichtet. Von Sofortmaßnahmen, Überbrückungsfinanzierung, Kurzarbeit, Steuerstundungen, Härtefallfonds und dem Corona-Hilfsfonds ist die Rede. Klein- und Kleinstunternehmen der unterschiedlichsten Branchen leiden dennoch massiv seit dem „Shutdown“. Die wirtschaftlichen Sorgen treffen aber auch mittelgroße Unternehmer, die aufgrund ihrer Größe nicht von den ersten Maßnahmen profitieren durften. Karin Artner zum Beispiel. Sie beschäftigt in ihrem Frisiersalon in Grafenschachen fünfundzwanzig Mitarbeiterinnen und war somit zu groß für jegliche Unterstützung der ersten Welle an Sofortmaßnahmen. „Oder hat sich was geändert? Es ist schwer, immer am Laufenden zu bleiben. Es wird nur über die Medien kommuniziert. Ich fühle mich im Stich gelassen, weil ich junge Menschen ausbilde, Arbeitsplätze schaffe und nun für alle bisherigen Fonds 10 MAI 2020 durchgefallen bin“, klagt sie. In den „Härtefallfonds II“ fällt sie aber wohl hinein. Doch auch diesbezüglich findet sie klare Worte: „Mit viel Aufwand und Bürokratie bekomme ich im nächsten Bilanzjahr vielleicht eine Rückvergütung. Ob ich wirklich alle Kriterien dafür erfülle, weiß ich allerdings noch nicht. Wie viel ich bekomme? Keine Ahnung. Und bis dahin muss ich überleben.“ Unverständnis zeigt sie über die Art der Abwicklung. „Warum alle Anträge über die Wirtschaftskammer abgewickelt werden müssen, ist mir völlig unklar. Das Finanzamt hätte alle nötigen Daten gehabt und für jeden Unternehmer fair auszahlen können.“ Friseure zählen grundsätzlich zu den Kreativen, sie sind keine Büromenschen und tun sich – wie viele andere – mit der Abwicklung der Anträge schwer. „Die Regierung sagt, niemand würde zurückgelassen. Über die Medien klingt alles einfach, aber es ist in Wirklichkeit wahnsinnig kompliziert. www.prima-magazin.at

UNTERNEHMER IN DER CORONAKRISE REPORTAGE Fotos © zVg Friseurmeisterin Karin Artner, Modegeschäftsinhaberin Petra Klement, Steuerberaterin Mag. Barbara Mühl und WK Burgenland Präsident Ing. Peter Nemeth Ohne Steuerberater geht gar nichts, und die müssen ja auch bezahlt werden. Plus, am Ende gibt es viele Ausnahmen, warum man dann doch kein Geld bekommt.“ Karin Artner: „Geht’s den Arbeitgebern gut, geht’s den Mitarbeitern gut – emotional und finanziell“ Nun bekommt sie weder als Person Karin Artner noch als „Hairstudio“ Unterstützung. Sie unterstreicht: „Ich werde bestraft, weil ich 25 Mitarbeiter beschäftige und jedes Jahr drei bis fünf Lehrlinge ausbilde. Sind Mittelbetriebe überhaupt noch erwünscht? Ich habe nicht den Eindruck!“ Egal wie groß, für viele Frisiersalons waren die sieben Wochen Verdienstentgang nicht stemmbar. Karin Artner erklärt: „Die bitte umblättern >> Schütz‘ Dich! Schütz‘ Andere! Regelmäßig Hände mit Seife waschen! Nicht ins Gesicht greifen! i Vermeiden Sie Menschenmassen! BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK. BILDER: GETTYIMAGES.AT. Niesen und husten Sie in die Armbeuge! Informieren Sie sich! Nutzen Sie soziale Netzwerke! i news.steiermark.at | ages.at/coronavirus Hotline: 0800 555 621 | Gesundheitstelefon: 1450 WIR DANKEN EUCH! MAI 2020 11

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