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prima! Magazin – Ausgabe März 2020

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REPORTAGE XXXFoto © Nora Schleich„Bei uns ist jeder mitjedem verwandt“In der Vergangenheit wühlen, alte Namen und die zugehörigen Daten finden, das ist es, wasHerbert Rehling aus Bad Tatzmannsdorf glücklich macht. Er ist ein Sammler und hat Datenvon unschätzbarem Wert zusammengetragen und digitalisiert. Nennt man ihm einen Nachnamenaus der Region, weiß der Pensionist, woher der stammt. Seine Frau stellt er vor mit:„Helene Rehling, geborene Nicka.“ Und schon sind wir im Thema, denn sofort erklärt HerbertRehling die verschiedenen Schreibweisen des Mädchennamens seiner Frau – und dassdie Nickas eigentlich in Unterschützen beheimatet sind. Das ist es, was Genealogentun. Sie betreiben Familienforschung, erstellen Ahnentafeln und freuen sich, wennein Name in ihr System passt. Nora SchleichWeitere Infosauf unsererWebsiteRubrik: Reportage„Wo sind meine Wurzeln?Das will doch jeder wissen!“Mit dieser Annahme trifftHerbert Rehling ins Schwarze,denn Familienforschungboomt. Weil er 1992 einenUrlaub in die USA plante, hatHerr Rehling seine Mutterüber die ausgewanderteVerwandtschaft befragt undso begonnen, sich über seineSCHENKHAUS6.3.–8.3.13.3.–15.3.20.3.–22.3.Bitte rechtzeitig reservieren:Tel. 03324/200 82 od. 0664/325 90 25Ahnen Gedanken zu machen.Heute umfasst HerbertRehlings Ahnentafel mehr alstausend Verwandte. „Ich warschnell mit dem Virus infiziert.Und wenn Sie nach Hausegehen, werden Sie es auchsein“, verspricht er und zeigtseine unglaublich umfangreicheDatenbank, die mutmaßenlässt, wie viele Stunden in dieseWALDBESITZER!KAUFE WALDBZW. AUCHSEHR KLEINEWALDFLÄCHEN0664/452 05 02Arbeit investiert wurden. Ineiner Familiendatenbank, diemomentan 195.694 Einträgebeinhaltet, finden sich so ziemlichalle Namen aus der Region.Die zweite Datenbank, dieHerbert Rehling angelegt hat,ist eine Auswandererdatenbank,die etwa 85.000 weitere Namenbirgt. Und täglich werden esmehr. Morgens, nachmittagsund abends sitzt Herr Rehlingvor seinen Daten. Jeden Tag.„Die Verwandtschaftkann man sich nichtaussuchen“Noch vor etwa fünfzig Jahrengab es kaum Mobilität. „DieMenschen haben ihr Dorf nurselten verlassen. Liebesehengab es kaum und hinzu kam,dass religiöse ‚Mischehen‘ verpöntwaren. Eine Trennung, diebis heute Auswirkungen zeigt.So ist es ziemlich wahrscheinlich,dass alle im Dorf, außernatürlich die Zuzügler, irgendwiemiteinander verwandtsind.“ Je weiter man allerdingszurückforscht, desto schwererist es, zuverlässige Quellen zufinden. Erinnerungen verblassen,und Daten, die nichtschriftlich belegt sind, mussman unbedingt verifizieren.Das ist insofern schwierig, daum die Jahrhundertwende –trotz Schulpflicht seit MariaTheresia – die meisten Burgenländerund Steirer Analphabetenwaren. „Sie waren Bauernund haben Lesen und Schreibennicht gebraucht.“ Daserklärt auch, warum es kaumQuellen wie Briefe oder andereSchriftstücke aus dieser Zeitgibt. Der Geschichts-Exkursgeht weiter. „Vor 1848 gehörtendie Bauern den Gutsherren wieden Batthanys, Erdödys undEsterhazys. Nach einer Revolu-26 MÄRZ 2020www.prima-magazin.at

FAMILIENFORSCHUNGREPORTAGEDABEIFoto © Nora SchleichREGIONALtion wurde die Leibeigenschaftaufgelöst. Nun musste aberauch der Besitz vererbt undsomit aufgeteilt werden. Zweibis drei Generationen späterwaren die Gründe bereits soklein, dass nur mehr ein Sohnerben konnte. Die anderenwanderten aus, und so kam eszur ersten großen Auswanderungswellevor dem erstenWeltkrieg.“ Seitdem habenmehr als 100.000 Menschenaus dem heutigen Burgenlandihre Heimat als „Wirtschaftsflüchtlinge“verlassen.FamilienbandenDie zweite Datenbank desGenealogen betrifft eben dieseEmigranten. Hier kommt HerbertRehling zugute, dass jederAuswanderer, der ab 1880 überEllis Island einwanderte, einSchriftstück vorweisen musste.„Meist bekam man das vomdamaligen Bürgermeister, demsogenannten Stuhlrichter. Mitsolchen ‚Fehlern‘ behaftet, dassman kreativ sein muss, um zuwissen, was gemeint ist. Cohteziegenist da schon mal Kotezicken.Auch mit Geburtsdatenwurde oft geschummelt. Aberdie Daten sind offen zugänglichund von unschätzbaremWert“, so der Familienforscher.Herbert Rehling sammelt dieDaten, aber die Geschichtendahinter sind es, die uns fesseln.Historische und persönlicheAnekdoten rund umdie Ahnen. „Sie haben rosigeBriefe nach Hause geschrieben,und wirtschaftlich schlechterals zu Hause konnte es denMenschen kaum gehen. Alsosind ihnen Bekannte gefolgt.Die Realität war aber oftschrecklich“, leitet HerbertRehling ein und taucht ein ineine weitere Chronik vollerNamen, Daten und Geschichten.In fünf Schritten zurAhnentafelFamilienforscher Herbert RehlingMeist beginnt die Suche mitalten Geschichten und Fotos sowie Dokumenten aus der Schublade.Auch Grabinschriften erweisen sich oft als nützlich. Danachkann man beginnen, Behörden wie Standesämter und Gemeindenzu kontaktieren und Kirchenbücher einzusehen. Dort liegen Datenzu Geburten, Ehezeugnisse und Sterbeurkunden auf. Geburtsbüchersind übrigens 100 Jahre gesperrt, das heißt alles vor 1920 ist freizugänglich. Die Zivilmatriken auf Gemeinden gibt es im Burgenlanderst seit 1895, in der Steiermark gar erst ab 1938. Kirchenbucheinträgereichen weiter zurück. Je weiter man in die Vergangenheitforscht, umso genauer muss man sein.Digitale Ahnentafeln wie www.ahnenblatt.de können kostenlosheruntergeladen werden. Von einigen anderen, wie ancestry.com,rät Herr Rehling ab.Wer nach Namen sucht, ist auf familysearch.org richtig. DieseWebsite empfiehlt Herbert Rehling wärmstens. „Diese Softwarewird von Mormonen (von der Kirche Jesu Christi der Heiligen derLetzten Tage) weltweit betrieben und bietet gratis Zugang zuDaten. Hier findet man fast alles an genealogischen Aufzeichnungen,und es gibt Suchfunktionen in jede Richtung.“Herbert Rehling hat weitere Tipps auf Lager. „Forsche immer nurvon Generation zu Generation. Latein, Ungarisch und Kroatischsollte man bei uns ebenfalls beherrschen. Auch alte Schriften mussman lesen lernen.“Ausbildung mit ZukunftAusbildung mit Zukunfteige Foto: sob pinkAFeldSchulen für Sozialbetreuungsberufe. Fundierte Ausbildung für Fachkräfte.Schulen für SozialbetreuungSberufe. Fundierte Ausbildung für Fachkräfte.Rund 500 Studierende aus demRund Burgenland, aus 500 Niederösterreich Studierendeaus nutzen dem der-Bur-und der Steiermarkzeit das vielfältige genland, Ausbildungsangeboderösterreichan den Schulen und der für Stei-aus Nie-Sozialbetreuungsberufe.ermark nutzen derzeit dasKann man in Frauenkirchen undvielfältige AusbildungsangebotGüssing Fachsozialbetreuer/inin AltenanunddenBehindertenarbeitSchulen für(inkl. Sozialbetreuungsberufe.Pflegeassistenz) werden, sowird Kann am man „Stammsitz“ in Frauenkirchen Pinkafeldzusätzlich und Güssing auch der Fachsozialbetreuer/inin Alten- angeboten. und Be-SchwerpunktFamilienarbeithindertenarbeit (inkl. Pflegeassistenz)werden, soDas Mindestalter für die Ausbildungenbeträgt 17 Jahre undist wird nach am oben „Stammsitz“ hin offen – es Pinkafeldsich zusätzlich auch Studierende auch derfindenSchwerpunkt Familienarbeitangeboten. Das Mindestalterfür derartige Ausbildungenbeträgt 17 Jahre,Foto © SOBmit 50. Dies ist weder in derSchule noch später bei Bewerbungenfinden sich ein auch Problem, Studierendemit 50 Jahren und mehr.da imKein Problem, weder in derSchule noch später bei Bewerbungen,da im Sozialbe-Sozialbereich Lebens- und/oderBerufserfahrung von großer Bedeutungsind. von großerrufserfahrungBedeutung sind.arbeitsplätze am land. ImGegensatz zu vielen sehr gu-Arbeit am LandIm Pflege- und Betreuungsbereichwerden besonders am Landeignete künftig vermehrt Arbeitsplätze Fachkräfte vor allemgesucht. in größeren Die Erwartung, Städten einenzufinden Arbeitsplatz sind in und einer deshalb zumutbaren einPendeln Entfernung oder vom Aussiedeln Wohnort zu bedeutenden,ist also werden durchaus am realistisch. Pflege-finundBetreuungsmarkt besondersAnmeldungen für 2020/21sind nocham Landbis EndekünftigApril 2020vermehrtmöglich! Fachkräfte gesuchtwerden. Die Erwartung, einenArbeitsplatz in einer zumutbarenSchule für SozialbetreuungsberufeEntfernung vomWohnortSOB Pinkafeldzu finden, ist alsoDr. Alfred Kranich-Platz 3durchaus realistisch.7423 Pinkafeld VTel.: 03357/20720www.sobpinkafeld.atKontaKtWerbungSob PinkafeldMÄRZ 2020 27Dr. Alfred Kranich-Platz 3Tel.: 03357/20720

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