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prima! Magazin - Ausgabe November 2023

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BERICHT Foto © zVg

BERICHT Foto © zVg Katja Massing Mag. Katja Massing MBA: Die Finanz-Mentorin hat sich darauf spezialisiert, Frauen durch Vorträge und Online-Kurse Finanzwissen von Grund auf zu vermitteln und sie dafür zu begeistern, finanzielle Unabhängigkeit anzustreben. Infos zu Online-Kursen von Katja Massing: www.katjamassing.com Seniorinnen und Senioren wird immer häufiger. Das wirft die Frage auf, wie man am besten sparen kann und vor allem, ab wann man sich um die Altersvorsorge kümmern sollte. Können wir uns auf unsere Pension verlassen? Katja Massing, akademische Finanzmanagerin, sagt hier ohne zu zögern: „Nein.“ Auch wenn Ersparnisse auf einem Sparbuch oder in Form eines Bausparens vorhanden sind, gibt es hier beinahe keine Rendite mehr, die Zinsen sind so gut wie nicht existent und liegen weit unter der Inflation. „1.000 Euro haben bei einer Inflation von 6 Prozent in zehn Jahren nur noch eine Kaufkraft von 560 Euro“, betont „ Massing. Man muss sparen, indem man investiert. „ auf die Seite zu legen, empfiehlt Massing. Aber grundsätzlich gilt: Je früher man anfängt, umso besser. „Ich würde jedem ans Herz legen, sobald man ein eigenes Einkommen hat, sich auf einem Sparkonto einen Notpolster aufzubauen (3-6 Bruttomonatsgehälter). Dann so schnell wie möglich mit einem Teilbetrag des Einkommens auf eine ertragreichere Art des ‚Sparens‘ umzusteigen”, betont die Finanzmanagerin. Also Geld ansparen mit dem Potenzial, dass es mehr wird. „Das geht mit herkömmlichen Sparformen nicht mehr. Es gibt aber Investitionsformen, bei denen aufgrund von langen Laufzeiten das Risiko vermindert werden kann und trotzdem durchschnittlich sehr gute Erträge erzielt werden können. Je länger die Laufzeit, desto besser“, erklärt Katja Massing. Daher empfiehlt sie Eltern, wenn möglich bereits für ihre Kinder einen regelmäßigen Betrag in Form von Investmentfonds-Sparplänen anzusparen. So kann bereits in 10-15 Jahren (Zinseszinseffekt*) ein guter Ertrag erreicht werden. „Die Leute müssen hier so früh wie möglich umdenken und sich über ertragreichere Arten des Sparens informieren (Finanzberatung, Online). Vor allem für Frauen ist es wichtig, sich *Zinseszins: Was ist der Unterschied zwischen Zinsen und Zinseszins? Im Vergleich zu Zinsen, die für eine Kapitalanlage gezahlt (und ausgezahlt) werden, wird beim Zinseszins der Zinsertrag zum Kapital addiert und in den Folgejahren mitverzinst. Es gibt also nicht nur Zinsen auf das ursprüngliche Geld, sondern auch auf die in der Vorperiode erwirtschafteten Zinsen selbst. Dadurch steigt der Gesamtbetrag schneller an – das nennt man den Zinseszinseffekt. Der Vorteil wird umso deutlicher, je länger das Geld angelegt ist. (Quelle: www.growney.de) über die eigenen Finanzen Gedanken zu machen und sich nicht auf die Pension des Partners zu verlassen. Diese Abhängigkeit ist zu riskant. Wissen ist Macht und finanzielle Unabhängigkeit ist unentbehrlich, sonst droht leider in vielen Fällen Altersarmut!“ Wenn es über das monatliche Einkommen nicht immer möglich ist zu sparen, zahlt es sich dennoch aus, zusätzliche Beträge wie Trinkgeld, Prämien oder den Steuerausgleich auf die Seite zu legen. Wer sich fragt, wie viel man bis zur Pension gespart haben sollte: „Der Investmentexperte Fidelity empfiehlt hier, bis zum Pensionsantritt ein Vermögen in Höhe von zehn Jahresbruttoeinkommen aufzubauen“, betont Katja Massing. „Finanz-Basics für Frauen“ kostenloser Finanzbildungsworkshop für Frauen vom Land Burgenland: 9. November 2023, ONLINE Anmeldung bis 6. November unter post.a9-frauen@bgld.gv.at WILDBRET 8. - 18.11. WOCHE 8. 19. - 18.11. 29. 10. 8. - 18.11. MARTINI GANSL Katja Massing: „Der Zinseszins-Effekt ist das wichtigste Investment-Grundkonzept überhaupt. Er ist die Grundlage dafür, dass 04.– das Geld ‚für uns arbeiten‘ kann: Bereits ver- 8. - 18.11. diente Zinsen werden reinvestiert und wir 02. - 14.11. 12. 11. erhalten auch darauf Zinsen. Der Zinseszins- Effekt wurde von Albert Einstein als das 8. Solange ein eigenes Einkommen vorhanden ist, sollte gespart werden. Auch für ker, je länger der Zeitraum und je höher der Weltwunder bezeichnet und ist umso stär- Gasthof zur Post | Restaurant Wurglits 8. 7503 Großpetersdorf, - 18.11. Hauptstraße 27 Personen, die bereits kurz vor der Zinssatz und das investierte Kapital sind.“ Telefon: 03362 2302 Pension stehen, zahlt es sich aus, etwas 8 NOVEMBER 2023 www.prima-magazin.at

KOMMENTAR KOMMENTAR Herzflimmern Dort, wo man sie am wenigsten erwartet, begegnen sie uns – die Geschichten, die uns berühren. EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK. Unglaublich, aber wahr, auch dieser Sommer hat ein Ende gefunden, hat er doch bis fast Ende Oktober gedauert. Oh ja, ich bin sehr wohl der Meinung, dass wir das dem Klimawandel verdanken, aber das soll nicht mein Thema sein. Vielleicht noch ein kleiner Einwurf. Von welchem Geistesblitz kann wohl ein Politiker gestreift worden sein, der allen Ernstes 150 auf den Autobahnen fordert und mit welchem Hirnsausen sind wohl jene Journalisten geschlagen, die so was auch noch publizieren? Der November, jene Zeit, in der wir wieder die Gräber unserer verstorbenen Freunde und Verwandten besuchen. Ja, mit zunehmendem Alter sind es auch zusehends die Freunde, die man nicht mehr treffen, sehen und sprechen kann, weil sie nicht mehr unter uns weilen. Ein paar ganz liebe, wie Frank Hoffmann, sind von uns gegangen und werden, versteht sich wohl von selbst, in unseren Herzen weiterleben. Mein Herz war es auch, das mir ein paar Tage Südburgenlandaufenthalt im Krankenhaus Oberwart beschert hat. Ja, der vielleicht doch zu gute Lebenswandel, viel Ärger und Stress im Beruf und auch so mancher Schicksalsschlag, haben ein paar Bröckerl in meinen Gefäßen hinterlassen, den Blutfluss behindert und hätten mir wohl früher oder später einen Infarkt beschert. Wenn nicht Schlimmeres. Obwohl, ich habe mit dem Herrn Bux über sein Herzproblem gesprochen, der da meinte, er hatte einen Herzstillstand gehabt und das war, als hätte jemand den Schalter ausgemacht. Aus, Punkt. Nix. Wieder zurückgeholt und dank guter neuer medizinischer Technik geht das Leben nun doch so gut wie normal weiter. Auch bei mir. Mein Vater, der Ähnliches hatte, starb mit 60 Jahren. Damals gab es noch keine Angiographie und eine Herztransplantation wäre die einzige Chance auf ein etwas längeres Leben gewesen. Heute gibt es einen Stent und man geht einen Tag später nach Hause mit einem körperlichen und seelischen Gefühl der Erleichterung – wenn man so wie ich und viele, die ich an diesen Tagen im Krankenhaus getroffen habe, Glück und vor allem gute Ärzte hat. Danke! Echt gut gemacht. Man hat, auch wenn es nur ein paar wenige Tage sind, die man im Krankenhaus ist, etwas Einblick in die Arbeit der Menschen dort und die ist bei Gott kein Honigschlecken und viel zu wenig bedankt und wahrscheinlich auch bezahlt. Meinen furchtbar armen Bettnachbarn, der außer Husten und Stöhnen keine menschlichen Regungen mehr hatte, täglich ein paar Mal zu reinigen und zu versuchen, ihn zumindest für ein paar Minuten in einen Stuhl zu setzen, immer ein paar freundliche Worte für ihn haben, drei bis vier Mal in der Nacht versuchen, ihm Medikamente einzuflößen – das ist schon was. Hustend und um Luft ringend, einer der sich im wahrsten Sinne des Wortes fast zu Tode gearbeitet hat. Ein anderer meiner Bettnachbarn. Seit 30 Jahren Isolierer. Die Woche über in Wien. Am Wochenende dann die kleine Landwirtschaft des verstorbenen Schwiegervaters. Für seine drei Kinder hat er auch noch ein Haus gebaut – ist ja auch fast übermenschlich. Aber sie waren alle da, auch die Enkerl, und gaben ihm das Gefühl, in dieser schlimmen Zeit nicht allein und ohne Liebe sein zu müssen. Foto © Tschank Meinem anderen Nachbarn, den keiner besucht hat, hat man ein Pupperl ins Bett gelegt. Rührend! Als ich das Krankenhaus verlassen durfte, hat er auch ein paar Worte mit mir gesprochen. Hab sie nicht verstanden, aber ich glaube es waren nette. Beim Rausgehen hab ich noch einen Blick auf gerahmte Gedanken geworfen, die mir zu denken gegeben haben: „Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich dich zur Tür rausgehen sehe, würde ich dich umarmen und küssen und dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.“ „Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich deine Stimme höre, würde ich jede Geste und jedes Wort aufzeichnen, damit ich es Tag für Tag sehen und hören könnte.“ „Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich dich einschlafen sehe, würde ich dich besser zudecken, und zu Gott bitten, er möge deine Seele schützen.“ * Ich wünsche ihnen auf jeden Fall noch viel Zeit mit Ihren Lieben und Gesundheit, und wenn’s dann doch einmal etwas hapert, einen guten Arzt, so wie ich einen hatte und habe. Alles Liebe ! Ihr Feri Tschank *(Dr. H. Solomon) NOVEMBER 2023 9

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