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prima! Magazin - Ausgabe September 2020

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Foto © Laura Weingrill

Foto © Laura Weingrill REPORTAGE Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefällt es in der neuen Produktionshalle mit Persönlichkeit und für die Fertigstellung des neuen Gebäudes. Wir konnten sogar die gesamten Dokumente der letzten fünf Jahre durchgehen und alles ordnen. Für das hätten wir sonst nie Zeit gehabt“, meint der Tischler mit einem Lachen. Doch auch bei ihm wurde durch die Pandemie für einige Zeit der Rest des Unternehmens stillgelegt und ist gerade wieder am Aufleben. In die Zukunft blickend fürchtet der junge Unternehmer jedoch mehr die Überlebenschance seines geliebten Berufsfeldes, wie er erklärt: „Der ausschlaggebende Punkt ist, dass der Beruf unterbezahlt ist, für das, was wir tun und für die Materialien, mit denen wir arbeiten. Wir bauen die Geräte ein, fertigen alles nach Maß an, installieren alles, sogar die Beleuchtung übernehmen wir. Nur vergisst man leicht, was man für all diese Arbeiten an Ausbildungen machen muss. Dafür ist das Gehalt einfach zu wenig, vor allem für die Lehrlinge, denn die schauen heute fast nur auf das Gehalt.“ Genau deswegen ist es dem Markt Allhauer ein besonders großes Anliegen, mit seinem Unternehmen einen Ort zu schaffen, an dem sich die zukünftige Generation und all seine Mitarbeiter wohl fühlen können. „Ich werde oft gefragt, ob wir bei uns überhaupt auch arbeiten. Natürlich tun wir das, aber wir haben auch Spaß. Wir sind wie eine Familie hier. Und ich denke, genau das macht uns besonders – das Persönliche.“ Beteiligte Firmen Beim Bau des neuen Firmengebäudes hat Mario Hari auf Persönlichkeit gesetzt und Firmen beauftragt, die diese Vorgabe auch perfekt umzusetzen verstehen. Dass diese Unternehmen aus der Region sind, war ihm ebenso ein Anliegen. So wurde die Halle von der Firma Haas Fertigbau Holzbauwerk aus Großwilfersdorf übernommen. Der Markt Allhauer Baumeister Ing. Roland Brenner war für den reibungslosen Ablauf des Projektes verantwortlich. Die Malerarbeiten wurden von der Firma Radakovics aus Oberwart ausgeführt, wobei eine hagelfeste Fassadendämmung zur Anwendung kam. In den Büroräumen wurde eine Wohnfarbe verwendet, um auch hier die Persönlichkeit des Unternehmens hervorzustreichen. Und was wäre ein Tischlermeister ohne eine reibungslose EDV, für die Roland Gergits mit seinem Unternehmen edv7 sorgt. Stolz ist Mario Hari auch, wenn er mit seinem Firmenauto unterwegs ist. Und damit das auch jeder erkennt, dafür sorgt die Beklebung vom Unternehmen Barabas aus Oberwart, das natürlich auch alle anderen Firmenbeklebungen gestaltet. Oberwart | 03352-33 979 | www.barabas.at 28 SEPTEMBER 2020 www.prima-magazin.at

NETZWERKEN IM FOKUS Sie netzwerken – aber nicht irgendwie, sondern strukturiert und organisiert. Sie geben, weil sie wissen, dass sie nur dann gewinnen. BNI nennt sich das Unternehmernetzwerk, das bereits in 71 Ländern international vorhanden ist. Die jeweilige Gruppe ist so stark wie ihre Mitglieder. „Und die Gruppe Eisenberg gehört zu den stärksten in Ostösterreich“, ist Teamleiter Gerald Dunst überzeugt. Dabei geht es hier auch ganz viel um Freundschaft – und heuer ganz besonders um Klimaschutz. Nicole Mühl Foto © Fotostudio Muik „Altes“ und „neues“ Führungsteam des BNI Eisenberg: Lydia Kainz, Markus Schiller (ehem. Chapterdirector), Klaus Pahr, Jürgen Wagner, Gerald Dunst (Chapterdirector aktuell) und Robert Seier. Klimaschutz steht heuer im Fokus. Eine CO2-Einsparung von 20 Prozent ist das Ziel. Vom Geben und Gewinnen „Am Anfang war ich schon skeptisch. Aber ich dachte, ich schau es mir halt einmal an“, so beschreibt Gerald Dunst seine ersten Eindrücke vom Unternehmernetzwerk BNI (Business Network International). Bekannt ist er durch seinen Betrieb Sonnenerde in Riedlingsdorf. Etwa ein halbes Jahr habe er gebraucht, bis es Klick gemacht und er die Chancen und Möglichkeiten von BNI verstanden habe. Seither freut er sich auf die wöchentlichen Treffen. Seither hat der Begriff Netzwerken für ihn eine andere Bedeutung. Nicht nur ums Geschäftemachen gehe es dabei, sagt er. Es ist zu einem Treffen von Freunden geworden. Wer gibt, gewinnt. Freitag, sieben Uhr morgens. Im Lokal „Die Bank“ in Oberwart. Jeden Freitag trifft sich hier die BNI Gruppe Eisenberg. Ausnahme ist an Weihnachten oder an Feiertagen. Ostern auch noch. Aber der Rest des Jahres wird durchgezogen. Die Teilnahme ist für die BNI-Mitglieder verpflichtend. „Es ist wie ein Geschäftstermin zu sehen, von dem man ja auch nicht einfach so fern bleibt“, erklärt Gerald Dunst. Coronabedingt ändert sich derzeit der Treffpunkt, da die Abstandsregeln einzuhalten sind. Und bei der inzwischen auf 37 Unternehmerinnen und Unternehmer gewachsenen Gruppe braucht es einen großen Saal. Frühstücken und netzwerken. Darum geht es dann in den nächsten 90 Minuten. Und Netzwerken erfolgt hier nach eigenen Regeln. Nicht die eigenen Aufträge stehen im Fokus der einzelnen Unternehmerinnen und Unternehmer. Der Grundgedanke ist, zu schauen, wie kann ich den anderen helfen. So funktioniert BNI. Die eine sucht vielleicht einen Lehrling. Der andere hat eine spezielle Aktion, die er unter die Leute bringen will. Wer gibt, gewinnt. Die Mitgliedschaft läuft auf ein Jahr. Danach muss jeder Unternehmer einen neuen Antrag stellen. Oberste Regel dabei: Aus jeder Branche darf nur ein Betrieb vertreten sein. 37 klimafitte Betriebe Seit wenigen Wochen ist Gerald Dunst Chapterdirector, also Leiter der BNI Eisenberg Gruppe. Dass der Klimaschutz in der Leadership-Ära des Ökopioniers eine besondere Rolle spielen wird, haben sich die Mitglieder schon im Vorfeld gedacht. Und tatsächlich. „Wir haben nicht mehr viel Zeit, um unseren Planeten zu retten. Die BNI-Gruppe Eisenberg hat unglaublich starke Unternehmerpersönlichkeiten. Sie gilt als eine der besten Netzwerkgruppen Ostösterreichs. Diese Chance müssen wir auch für unser Klima nützen“, so Dunst. Wöchentlich sollen die Unternehmerinnen und Unternehmer nun Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Anteils in ihren Betrieben umsetzen. Nach einem Jahr soll eine Einsparung von 20 Prozent erreicht werden. „Ich glaube, dass das die Unternehmen auch wirtschaftlich stärkt, denn klimafitte Betriebe sind die Zukunft“, ist Dunst überzeugt. Was wir der Umwelt geben, bekommen wir zurück. Wer gibt, gewinnt. Auf allen Ebenen. Wirtschaftlich, persönlich – und manchmal eben auch Geschäftspartner, die zu Freunden werden. SEPTEMBER 2020 29

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