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SaarLorLux Magazin Sommer 2023

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Sommer 2023

automobile&technique Auf

automobile&technique Auf dem Campus wie hier in Saarbrücken laden viele Plätze, Cafés und Grünflächen zum Entspannen und Verweilen ein. Hier treffen sich Studierende aller Fächer und Semester. Foto: © Oliver Dietze AFFAIRE&INVESTISSEMENT UNIVERSITÄT DES SAARLANDES FEIERT JUBILÄUM SEIT 75 JAHREN: ZWEI CAMPUS- STANDORTE – EINE UNIVERSITÄT Die Universität des Saarlandes feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum mit vielen Veranstaltungen an ihren beiden Standorten. Nach dem Festakt im Mai auf dem Saarbrücker Campus fand am 23. Juni die Feier auf dem Campus in Homburg statt. Dass die einzige Landesuniversität zwei Standorte besitzt, hat historische Gründe. „Es geht darum, diese Universität zum Werkzeug eines wahrhaft europäischen Geistes zu machen.“ Dies sagte der Gründungsrektor der Universität des Saarlandes, Jean Barriol, 1948 bei seinem Amtsantritt. So kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und der Nazidiktatur lag noch vieles in Trümmern. Und doch standen nicht Hass und Vergeltung im Raum, sondern der Europagedanke. In einer seit Jahrhunderten umkämpften Region wurde die Universität des Saarlandes als „Brücke zwischen Deutschland und Frankreich“ gegründet: eine Universität mit deutschem und französischem Namen – mehr als 15 Jahre vor dem Elysee-Vertrag. In Homburg liegt die Keimzelle der Saar-Universität Alles nahm seinen Anfang in Homburg. Das Saarland war nach dem Krieg politisch teilautonom und in Wirtschafts- und Währungsunion mit Frankreich verbunden. Schon 1946 hatten im Homburger Landeskrankenhaus klinische Fortbildungskurse für Medizin-Studierende stattgefunden. Weitere Vorkurse in anderen Fächern folgten 1947 und 1948. Im April 1948 beschloss der Verwaltungsrat in Paris die Gründung der Universität des Saarlandes – und den Umzug der nicht-medizinischen Fächer nach Saarbrücken in die ehemalige Below-Kaserne im Stadtwald. Mitte November 1948 Universitätspräsident Prof. Dr. Manfred Schmitt mit Ehefrau Beate Schmitt im Juni beim Homburger Festakt zum Uni-Jubiläum. Foto © Werner Staudt Viele Studierende können schon im Studium an international sichtbarer Forschung mitarbeiten. Foto: © Oliver Dietze: 28 PR-Anzeigen

affaire&investissement Damals und heute: Haupttor und Präsidialgebäude auf dem Campus Saarbrücken Foto @ Theresa Kürth/UdS Mit Anzug und Krawatte im Hörsaal Foto Quelle © UdS nahm die Universität dort ihren Lehrbetrieb auf – unter der Ägide Frankreichs und der Patenschaft der Universität Nancy. Die Medizinische Fakultät blieb in Homburg, wo heute auch das Universitätsklinikum angesiedelt ist. Europäische Universität „Wir bekennen uns als europäische Universität“, bekundete 1950 der zweite Rektor der Universität, Joseph-François Angelloz. „Als Krone und Symbol der Universität“ sollte das 1951 gegründete Europa-Institut die Verständigung der europäischen Völker fördern und an der Gestaltung eines friedlichen Europas mitarbeiten. Heute ist das Institut Treffpunkt des Wissenschaftsnachwuchses aus aller Welt in Recht und Wirtschaft und gilt als Talentschmiede für die Europäischen Institutionen. Die Universität ist heute zu einer internationalen Europa-Universität mit Frankreich-Fokus herangewachsen. Aus den einst 638 Studierenden 1948 sind 17.000 geworden. An den beiden Standorten herrscht traditionell internationales Flair – wer über den Campus geht, hört ein munteres Sprachengemisch, hier Spanisch, dort Englisch, Französisch, Italienisch … 21 Prozent der Studierenden kommen aus aller Welt – mehr als an anderen Unis, der Bundesschnitt liegt bei 15 Prozent. Noch internationaler sind die Forscherinnen und Forscher, die ins Saarland kommen – die Universität des Saarlandes ist attraktiv für kluge Köpfe. Auf dem Campus kommen alle zusammen, aus allen Fächern und Semestern, man kann sich ins Café oder ins Grüne setzen, alles ist nah beieinander. Die Fächervielfalt der Universität sorgt für ein inspirierendes Klima. Insgesamt rund 150 Studiengänge sind im Angebot. Die internationale Ausrichtung mit europäischem Profil und engen Beziehungen zu Frankreich durchdringt die Universität durch und durch – zieht sich durch all ihre sechs Fakultäten. „Europa“ ist ein lebendiger Schwerpunkt in der Lehre und die interdisziplinäre Europaforschung ein Alleinstellungsmerkmal. Die „Universität der Großregion“ mit sieben Partnerhochschulen aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutschland macht es möglich, grenzüberschreitend zu studieren und zu forschen: Dabei entsteht ein Hochschulraum für über 140.000 Studierende. Darüber hinaus fördert die EU die Universität mit neun Partnerhochschulen als „Europäische Hochschule“. Die herausragende Forschung an der Universität des Saarlandes führte zu einer hohen Dichte an hochkarätigen Forschungseinrichtungen auf und in der Nähe des Campus, die eng mit der Universität kooperieren und zu ihrer Stärke beitragen, darunter zwei Max-Planck-Institute für Informatik, je zwei Leibniz- und zwei Fraunhofer-Institute, ein Helmholtz-Zentrum und ein Helmholtz-Institut, sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und mehrere Steinbeis-Forschungszentren. Bereits 1969 begann der Aufstieg des Schwerpunktes Informatik. Mit 900 vielfach ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und 2500 Studierenden aus über 81 Nationen zählt der „Saarland Informatics Campus“ zu den führenden IT-Standorten europaweit. Ein weiterer Schwerpunkt der Universität ist „NanoBioMed – Leben und Materie“: Hier arbeiten insbesondere die Medizin und die Natur- und Biowissenschaften, die Pharmazie, die Bioinformatik und die Materialwissenschaften zusammen. In vielen weiteren Feldern hat die Forschung an der Universität des Saarlandes internationales Renommee. So erforschen gleich zwei Teams der Materialwissenschaft Proben auf der Internationalen Raumstation ISS, was weltweit nur den herausragendsten Vorhaben vorbehalten ist – auch Astronaut Matthias Maurer hat in Saarbrücken studiert und geforscht. Dies und noch mehr macht die Universität im Saarland und in der Großregion zu einer treibenden Kraft für Innovation und Technologietransfer. An ihren Standorten gibt es eine lebendige Gründungskultur und Start-up-Szene. Seit Jahren zählt die Universität zu den führenden Gründungshochschulen in Deutschland, aktuell belegt sie europaweit den dritten Platz als „Entrepreneurial University of the Year". – Es gibt also viele gute Gründe zu feiern, was vor 75 Jahren begann. Programm des Jubiläumsjahres: https://www.unisaarland.de/page/ 75-jahre.html PR-Anzeigen 29