30 Naturschatzkammern 31 Es geht vorbei am ehemaligen Kloster Maria Rosengarten (mit einer wunderschönen Rokokohauskapelle), der Bad Wurzach Info, dem Naturschutzzentrum und am Schloss, dessen Herzstück das Treppenhaus ist und unbedingt besichtigt werden sollte. Das nahe Ried zählt zu den größten noch intakten Hochmoorgebieten Mitteleuropas. Eine Wanderung durch diese Naturschatzkammer gleicht einem Gang durch die Geschichte. Über 2.500 Pflanzen, Tiere und Pilze sind bis heute nachgewiesen – und das sind sicher noch längst nicht alle Bewohner des Wurzacher Rieds. Die Mooreiche ist Zeugin und Erzählerin tausender Jahre dieser Geschichte. Den Sattel für eine Tour durch das Ried zu verlassen lohnt sich allemal. Danach verlassen wir Bad Wurzach in Richtung Krattenweiler und Ziegelbach. Zwischen Feldern und Wiesen hindurch geht es nach Rohrbach. Das nächste große Ziel ist Kißlegg. Zunächst führt uns die Radrunde aber vorbei am Hasenweiher, dem Langwuhr-Weiher und an einem Ende des Holzmühleweihers (Bademöglichkeit) bis nach Immenried. Durch Wiesen und Felder, mit bester Fernsicht auf die Berge, radelt man weiter bis hinein ins Rötseemoos, wo ein gut befahrbarer Schotterweg beginnt. Morgenstimmung am Riedsee Am Obersee mit seinem Badestrand vorbei erreichen wir Kißlegg, die zweite größere Gemeinde der Naturschatzkammern. Hier erheben sich barocke Prachtbauten zwischen den Wiesen, Mooren und Wäldern. Das Alte und das Neue Schloss erzählen Geschichten aus vergangenen Tagen und beherbergen manche Kunstschätze. Die Barockkirche St. Gallus und Ulrich mit dem bekannten Augsburger Silberschatz ist ebenfalls einen Besuch wert. Am Zellersee vorbei verlassen wir die Barockstadt und biegen scharf rechts ab in ein Waldstück. Danach öffnen sich wieder die weiten Wiesen und Felder. Doch Obacht, es wird hügeliger, die Berge scheinen näher zu kommen und erste Obstbäume am Wegesrand kündigen den nahenden Bodensee an. Wir nähern uns auch dem Ende der Naturschatzkammern. Am Premer Weiher vorbei gelangen wir nach Rötenbach. Nun folgen wir der Beschilderung nach Wolfegg, an dessen Ortseingang die Loretokapelle die Radfahrer begrüßt. Loretokapelle Wolfegg Sie steht weithin sichtbar auf einer Anhöhe, auf die man unbedingt hinauf sollte. An klaren Tagen mit guter Fernsicht reicht der Blick nämlich vom Zugspitzmassiv im Osten bis zu den Berner Alpen im Westen. In Wolfegg selbst macht die Radrunde einen Abstecher zum Schloss, zum Automobilmuseum Fritz B. Busch sowie zum Bauernhausmuseum, wo man inmitten von Gärten, Weihern und Streuobstwiesen auf den Spuren von Bauernfamilien, Dienstboten und Taglöhnern wandeln kann.
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