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Schwabenstaedte_2023

9 Foto: Erich Echter

9 Foto: Erich Echter SCHWABEN STÄDTE . . . EUROPÄISCH J A H R E S T H E M A 2 0 2 3 3 1 2 5 7 3 4 6 8 Foto: Philipp Röger 1 Aichach Das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher lenkte über 700 Jahre die Geschicke Bayerns, als Könige und Kaiser schrieben sie auch europäische Geschichte. Ihr Stammsitz, nach dem sie sich ab 1115 benannten, stand in Oberwittelsbach, einem Stadtteil Aichachs. Eine berühmte Wittelsbacherin war Kaiserin Elisabeth von Österreich. Im Wasserschloss in Unterwittelsbach soll sie unbeschwerte Kindertage verlebt haben. Heute verbindet die „Sisi-Straße“, eine europäische Kulturroute, wichtige Lebensstationen der Kaiserin in sechs Ländern. Eine Station neben Unterwittelsbach ist Gödöllö in Ungarn, mit dem Aichach ebenso eine Städtefreundschaft pflegt wie mit Brixlegg in Österreich. 2 Burgau Was viele nicht wissen: Die Stadt Burgau war lange Zeit österreichisch. Sie wurde 1147 erstmals urkundlich erwähnt, ab dem Jahr 1212 gehörte sie zur gleichnamigen Markgrafschaft und Anfang des 13. Jahrhunderts als Reichslehen der Habsburger. Erst im Jahr 1806 wurde Burgau schließlich zu einem Teil Bayerns. Noch heute sind interessante Bauten wichtige Zeitzeugen der Geschichte Burgaus. Burgau führt zudem seit vielen Jahren eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Burgau in der Steiermark. 2023 feiern diese beiden Partnergemeinden ihr 40-jähriges Jubiläum. Vom 20.-24.07.2023 reist die Markgrafenstadt Burgau ins Mittelalter, denn dann feiert Burgau sein weit über die Grenzen des Landkreises Günzburg hinaus bekanntes Historisches Bürgerfest. 3 Dillingen Dillingen und der Europäische St.-Ulrichspreis Landkreis und Stadt Dillingen, Heimat des Bischofs Ulrich, haben seine Heiligsprechung zum Anlass genommen, der Einheit Europas im christlichen Geist einen Impuls zu geben und die „Europäische St.-Ulrichs- Stiftung“ im Jahr 1993 gegründet. Ein besonderer Stiftungszweck ist es, regelmäßig den Europäischen St.-Ulrichs-Preis an Personen, Initiativen und Institutionen, die insbesondere in den Bereichen Politik, Kirche, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und sozialem Engagement tätig sind und sich in christlichabendländischer Tradition für die Einheit Europas einsetzen, zu verleihen. Die feierliche Verleihung erfolgt seit 1993 in Dillingen und wird jeweils in einer Festschrift dokumentiert. 4 Donauwörth „Donauwörth führt zusammen“ Über 1000 Jahre europäische Geschichte ist in Donauwörth erlebbar. Der Strom der Donau verbindet die alte Freie Reichsstadt mit neun anderen europäischen Ländern. Hier kreuzen die Wege der Römerstraße der Via Claudia Augusta, die das italienische Ostiglia mit Donauwörth verbindet und der intern. Jerusalemweg. Der alte Rom-Pilgerweg der Via Romea Germanica von Stade nach Rom führt seit dem 13. Jhdt. durch die Stadt und ist Europäische Kulturroute. Zudem ist die historische „Straße des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ noch in der Donauwörther Reichsstraße präsent, die mit ihren schmucken, farbenprächtigen Häusern als eine der schönsten Straßen Süddeutschlands gilt. 5 Friedberg Friedberg… europäisch und international Im 17. und 18. Jahrhundert war Friedberg eine bedeutende Uhrmacherstadt mit weitreichenden internationalen Kontakten. Um 1790 wurden Friedberger Uhren im Wert von 100.000 Gulden ins Ausland verkauft. Wie das Geschäftsregister eines Uhrmachers bezeugt, veräußerte dieser Uhren in zahlreichen Städten des Heiligen Römischen Reichs, darüber hinaus in Amsterdam, Danzig, Paris, Triest und Warschau. Manch einer fertigte sogar Uhren für den türkischen Markt. Die internationalen Verbindungen beschränkten sich jedoch nicht nur auf den Handel: Friedberger Uhrmacher siedelten sich in Böhmen, Mähren, Österreich oder Ungarn an. Uhrmacher waren in Friedberg höchst angesehene Bürger und stellten häufig den Bürgermeister. Mit Medien- und Mitmachstationen wird die Geschichte der prachtvollen Uhren im elegant gestalteten Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg vermittelt. Näheres unter www.museum-friedberg.de 6 Günzburg In Günzburg verschmelzen europäische Kultur und schwäbische Tradition auf vielfältige Weise: Gegründet von den Römern und über 500 Jahre Teil des Großreichs der Habsburger war Günzburg immer europaweit vernetzt. Davon zeugen römische Funde im Museum ebenso wie die Bürgerhäuser der italienischen Kaufleute des 18. Jahrhunderts. Über die Donau bewegten sich Menschen und Waren quer über den Kontinent, ob Auswanderer nach Ungarn oder Bauholz aus den Alpen. Diesen Spuren in und um die historische Donaustadt folgen heute Kulturaffine, Radfahrer und Wanderer, während im LEGOLAND® Deutschland Resort ohnehin die ganze Welt zu Gast ist. Was sie alle an Günzburg lieben: Altstadtflair und schwäbische Gastlichkeit. Weitere Informationen: www.guenzburg-tourismus.de 7 Ichenhausen Dem Brauchtum verbunden Auf Grund der Anregung von Stadtpfarrer Karl Königsdorfer fand der erste Leonhardiritt in Ichenhausen am Montag, den 6. November 1950 statt. Etwa 20 bis 30 Reiter nahmen an der Pferdesegnung teil. Die Bauern und Landwirte, die auf ihre Pferde für die Arbeit auf den Feldern angewiesen waren, kamen zusammen und die Tiere wurden gesegnet. Der Pfarrer hielt eine kurze Ansprache und danach begab man sich wieder auf´s Feld zurück und arbeitete weiter. Somit war in der Entstehungszeit des Leonhardirittes nur der Glaube an den heiligen St. Leonhard sowie der Segen für die Tiere ausschlaggebend. Der Brauch, nach der Segnung einen festlichen Umritt zu veranstalten, entwickelte sich erst allmählich. Ab dem Jahr 1957 wurde die Pferdesegnung immer am Sonntag vor oder nach dem Namenstag des heiligen St. Leonhard abgehalten und nicht mehr am 6. November, um es mehr Reitern zu ermöglichen, den Segen zu empfangen. Vormals wurde der Leonhardiritt von einer losen Vereinigung von Pferdebesitzern geplant. Heute ist für die Organisation die 1997 begründete Vereinigung „Freunde des Leonhardirittes Ichenhausen“ verantwortlich. Seit 2009 wird der Leonhardiritt durch die Freunde des Leonhardirittes Ichenhausen in Zusammenarbeit mit der Stadt Ichenhausen veranstaltet. Die Freunde des Leonhardirittes stellen sich heute größtenteils aus Reitern, Kutschenfahrern und Pferdefreunden aus Ichenhausen und Umgebung zusammen. Am Sonntag, den 5. November 2023 findet der 61. Leonhardiritt in Ichenhausen statt. 8 Illertissen Illertissen summt europäisch Freunde des runden Leders erinnern sich gerne an das Jahr 2013, als der Fußball Fan Stefan Dömsödi die Bienen- und Gartenstadt mit seinem getrommelten Lied „Illertissen spielt international“ bekannt machte. Gut, die europäische Fußballbühne hat der Regionalligist FV Illertissen noch nicht betreten. Dafür sorgen dann doch eher die städtischen Partnerschaften, die Illertissen mit der französischen Stadt Carnac sowie der tschechischen Stadt Loket pflegt. Insbesondere im kulturellen, gastronomischen und zwischenmenschlichen Bereich werden diese Partnerschaften intensiv gelebt. Für Europäer ist Illertissen ein herausragendes Stop-Over-Ziel, wenn es große Distanzen mit dem Auto oder Camper zu überwinden gilt. Günstig an der A7 gelegen und gut in der touristischen Infrastruktur aufgestellt (Hotels und ein Campingplatz) nutzen viele Nordeuropäer und Südeuropäer die Vöhlinstadt als Zwischenaufenthalt... Und sind häufig überrascht vom riesigen Freizeitangebot, den guten vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten oder auch von der nahen Iller, die Europa ja auch irgendwie auf natürliche Weise verbindet. 9 Königsbrunn Nicht umsonst ist im Zentrum Königsbrunns ein „Europaplatz“ zu finden, dessen Wegweiser in alle Himmelsrichtungen zu europäischen Städten zeigen! Direkt an der historischen Römerstraße „Via Claudia“ gelegen, ist hier Europa an vielen Stellen präsent – zum Beispiel in einer lebendigen Städtepartnerschaft mit Rab in Kroatien oder auch in den Königsbrunner Museen: Im Infopavillon 955 wird die „Schlacht auf dem Lechfeld“ gezeigt; ihr Ausgang hatte Folgen für ganz Europa! Eine Ausstellung über den Handel der Fugger und Welser füllt das „Mercateum“, den größten begehbaren Globus. Und das Archäologische Museum zeigt Spuren der Römer und der in ganz Europa verbreiteten Glockenbecherkultur. 4 5

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